EnviTec Biogas AGLohneJahres- und Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024AUFSICHTSRATSBERICHTSEHR GEEHRTE AKTIONÄRINNEN UND AKTIONÄRE,im Geschäftsjahr 2024 konnte die EnviTec Biogas AG an die positive Entwicklung der letzten Jahre erneut anknüpfen. Nach den Ausnahmejahren 2022 und 2023 mit außergewöhnlich hohen Strom- und Gaspreisen hat sich die Geschäftssituation zwar normalisiert, war im Mehrjahresvergleich jedoch weiterhin erfreulich. Getragen wurde die gute Geschäftsentwicklung von der weltweiten Nachfrage nach klimaschonender Energieerzeugung sowie dem wachsenden Geschäft mit fortschrittlichen Biokraftstoffen. Insgesamt liegen die erzielten Erträge deutlich über dem Niveau früherer Jahre, was die positive Unternehmensentwicklung des EnviTec Konzerns unterstreicht. Im Segment Eigenbetrieb wurde das im Vorjahr begonnene Investitionsprogramm konsequent fortgeführt. Im Mittelpunkt stand der Umbau weiterer Anlagen zu Gasaufbereitungsstandorten mit CO2 -Verflüssigung. Zwei dieser Projekte in Forst (Brandenburg) und Friedland (Mecklenburg-Vorpommern) - wurden im ersten Quartal 2025 erfolgreich abgeschlossen. Die Zertifizierung der Bio-LCO2 -Produktion in Güstrow nach DIN EN ISO 22000 markierte zudem einen wichtigen Schritt beim Ausbau des Kompetenzfeldes Bioenergie. Auch im Anlagenbau entwickelte sich das internationale Projektgeschäft positiv. In mehreren europäischen Ländern - darunter Schweden, Estland und Dänemark - konnten neue Anlagen erfolgreich realisiert werden. In den USA sorgte eine Vielzahl von Anlagenfertigstellungen für eine hohe Auslastung. Mit einem Projekt in Dänemark wurde zugleich die 100. EnviThan-Gasaufbereitungsanlage in Betrieb genommen. Im Zuge der weiteren Diversifizierung ihrer Geschäftstätigkeit gründete die EnviTec Gruppe im Jahr 2024 die EnviTec Wind|Solar GmbH & Co. KG. Ziel ist die Ergänzung des bestehenden Portfolios um weitere regenerative Energieerzeugungsarten. Einen weiteren Meilenstein markierte die Übernahme der früheren Uniper-Tochter LIQVIS GmbH Anfang Februar 2025. Mit dem Betrieb von 18 LNG-Tankstellen in Deutschland und Frankreich erschließt EnviTec einen eigenen Absatzkanal für Bio-LNG und stärkt damit gezielt die eigene Wertschöpfungskette im Verkehrssektor. Der Eigenbetrieb, das wichtigste Segment des EnviTec Konzerns, entwickelte sich im Geschäftsjahr 2024 zwar wie erwartet unter dem Niveau des Vorjahres, erzielte aber dennoch erneut ein sehr gutes Ergebnis. Die Gesamtleistung belief sich auf 200,5 Mio. Euro. Das operative Segmentergebnis (EBT) erreichte 41,9 Mio. Euro. Die gegenüber der Vorperiode rückläufige Entwicklung ist vornehmlich auf die im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunkenen Strom- und Gaspreise sowie niedrigere THG-Quotenpreise für Biomethan zurückzuführen. Im Anlagenbau (inkl. Holding) verzeichnete EnviTec im Geschäftsjahr 2024 Umsatzerlöse in Höhe von 95,6 Mio. Euro. Das operative Segmentergebnis (EBT) belief sich auf 9,5 Mio. Euro. Ausschlaggebend für diese Entwicklung ist der Rückgang bei der Anzahl fertiggestellter und bilanzierungsfähiger Bauprojekte, insbesondere im Vergleich zum außerordentlich dynamischen Vorjahreszeitraum. Der Bereich Service entwickelte sich im Berichtszeitraum insgesamt auf Vorjahresniveau. Der Segmentumsatz erhöhte sich auf 50,5 Mio. Euro. Das operative Segmentergebnis (EBT) lag bei -7,4 Mio. Euro. Wie in den Vorjahren ist dieses Ergebnis primär auf die Bereinigung des Umsatzes um konzerninterne Geschäfte bei der Konsolidierung auf Konzernebene zurückzuführen. Im Konzern spiegelte sich die Entwicklung der drei Segmente in einem Umsatzrückgang von 19,0 % auf 337,7 Mio. Euro wider. Auch die Gesamtleistung ging um 20,9 % auf 352,5 Mio. Euro zurück. Der Materialaufwand verringerte sich um 15,7 % auf 210,8 Mio. Euro, insbesondere aufgrund gesunkener Strom- und Gaspreise sowie reduzierter Materialkosten im Anlagenbau. Der Personalaufwand stieg im Zuge des weiteren Personalaufbaus und inflationsbedingt auf 43,7 Mio. Euro. Der sonstige betriebliche Aufwand reduzierte sich auf 34,4 Mio. Euro. Das EBITDA belief sich auf 67,3 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) betrug 44,0 Mio. Euro (Vorjahr: 88,2 Mio. Euro). Der Konzernjahresüberschuss lag bei 29,8 Mio. Euro, was einem Ergebnis je Aktie von 2,01 Euro (Vorjahr: 4,31 Euro) entspricht. Dabei gestalteten sich die bilanziellen Verhältnisse mit einer Eigenkapitalausstattung in Höhe von 184,4 Mio. Euro weiterhin sehr solide. Die Eigenkapitalquote lag zum Jahresende 2024 bei 44,6 %. Vorstand und Aufsichtsrat der EnviTec Biogas AG schlagen angesichts ambivalenter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen sowie vor dem Hintergrund des laufenden Investitionsprogramms und einer normalisierten Geschäftsentwicklung vor, für das Geschäftsjahr 2024 eine reduzierte Dividende in Höhe von 0,50 Euro je Aktie auszuschütten. Vor dem Hintergrund des voranschreitenden Klimawandels und dem Streben nach Versorgungssicherheit haben sich die Rahmenbedingungen auf den internationalen Biogasmärkten in den letzten Jahren positiv entwickelt. Mit dem im Januar 2025 verabschiedeten Biomassepaket und dem Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD zeichnet sich nun auch in Deutschland ein bedeutsamer Kurswechsel ab, verbunden mit expliziten Bekenntnissen zur Bedeutung der Bioenergie in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr. Dazu gehört die Ankündigung, die RED III-Richtlinie, die das EU-weite Ziel für erneuerbare Energien im Verkehrssektor auf 29 % und den Mindestanteil fortschrittlicher Biokraftstoffe deutlich von 2,7 % auf 5,5 % erhöht, zügig in nationale Gesetzgebung zu überführen. Ein wesentlicher Hemmfaktor ist die anhaltende Belastung des THG-Quotenmarkts durch fehlerhafte oder falsch deklarierte Biokraftstoffmengen aus Asien. Die angehende Bundesregierung hat auch hier zumindest angekündigt, diese Missstände prioritär zu adressieren. Positiv zu bewerten ist zudem, dass der Koalitionsvertrag eine Mautbefreiung für emissionsfreie Antriebe vorsieht - wobei hier eine technologieoffene Umsetzung erfolgen muss, damit die vorhandenen Potenziale aller klimafreundlichen Lösungen gleichberechtigt genutzt werden können. Auf europäischer Ebene bildet der REPowerEU-Plan weiterhin den zentralen Rahmen für den beschleunigten Ausbau der Biomethanproduktion. Das ambitionierte Ziel von 35 Mrd. Nm3 bis 2030 unterstreicht die strategische Bedeutung für die europäische Energieversorgung. Gleichzeitig zeigt sich, dass diese zentrale politische Initiative in der Praxis bislang nur schrittweise ihre Wirkung entfaltet. Auch die Entwicklung auf wichtigen Auslandsmärkten wie den USA ist derzeit mit erheblicher Unsicherheit verbunden und sorgt für spürbare Investitionszurückhaltung auf Kundenseite. Entscheidend für die Entwicklung von EnviTec Biogas wird sein, dass die positiven Signale aus Markt und Politik in verlässliche und technologieoffene Rahmenbedingungen überführt werden - und die Dekarbonisierung nicht durch geopolitische Spannungen oder ein nachlassendes politisches Engagement einzelner Akteure an Dynamik verliert. In das aktuelle Geschäftsjahr 2025 ist EnviTec mit solidem Momentum gestartet. Für das Gesamtjahr wird auf Konzernebene eine Gesamtleistung (oder Umsatz) in einer Bandbreite von 330 bis 370 Mio. Euro prognostiziert. Beim Ergebnis vor Steuern (EBT) geht das Unternehmen davon aus, eine Bandbreite von 25 bis 35 Mio. Euro zu erreichen. Der Rückgang gegenüber dem Geschäftsjahr 2024 erklärt sich zum einen durch Einmaleffekte im Bereich Energy, die im laufenden Geschäftsjahr nicht mehr zum Tragen kommen, zum anderen durch ein negatives Ergebnis im Segment Anlagenbau, zum Teil auch aufgrund von Konsolidierungseffekten. Gleichzeitig hat der EnviTec Konzern die von positiven Sondereffekten geprägte Entwicklung der Vorjahre genutzt, um mit dem Eintritt in neue Geschäftsfelder und geografische Märkte eine starke Basis für eine kontinuierlich erfolgreiche Geschäftsentwicklung zu schaffen. In der Folge bewegt sich die Ertragskraft der Gruppe im Mehrjahresvergleich mittlerweile deutlich über dem Niveau früherer Jahre. Tätigkeitsbericht des AufsichtsratsAls Aufsichtsrat haben wir im Geschäftsjahr 2024 im Rahmen unserer Tätigkeit alle uns nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Kontroll- und Beratungsaufgaben wahrgenommen. Wir haben den Vorstand kontinuierlich überwacht und standen ihm bei der Leitung des Unternehmens beratend zur Seite. In alle Entscheidungen, die für die Gruppe von grundlegender Bedeutung waren, wurden wir vom Vorstand unmittelbar und frühzeitig eingebunden. Zur Ausübung unserer Beratungs- und Überwachungstätigkeit hat uns der Vorstand regelmäßig, zeitnah und umfassend in schriftlicher sowie mündlicher Form über alle für das Unternehmen wesentlichen Themen unterrichtet. Dazu zählten vor allem die Unternehmensplanung und strategische Weiterentwicklung, die Erschließung neuer Geschäftsfelder, der Geschäftsverlauf und die Lage des Konzerns sowie die Risikolage, das Risikomanagement und die Compliance. Nach intensiven Prüfungen stimmte der Aufsichtsrat allen zustimmungspflichtigen Geschäftsvorfällen zu. Auch zwischen den Aufsichtsratssitzungen standen Vorstand und Aufsichtsrat in regelmäßigem Kontakt. Die ausführliche Berichterstattung durch den Vorstand und den Wirtschaftsprüfer überzeugte uns von der Recht- und Ordnungsmäßigkeit sowie Wirtschaftlichkeit der Führung des Unternehmens und des Konzerns. Wir sahen daher keine Veranlassung von unseren Prüfungsrechten nach § 111 A 2 AktG Gebrauch zu machen. Interessenkonflikte von Vorstand und Aufsichtsratsmitgliedern, die dem Aufsichtsrat gegenüber unverzüglich offenzulegen sind und über die die Hauptversammlung zu informieren ist, sind auch im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht aufgetreten. Bildung von AusschüssenAufgrund des nur drei Personen umfassenden Aufsichtsrats haben wir auch im Jahr 2024 auf die Bildung von Ausschüssen verzichtet. Alle Fragen, die von Ausschüssen zu behandeln gewesen wären, wurden im Plenum erörtert. Sitzungen und Schwerpunkte der BeratungDer Aufsichtsrat kam im Geschäftsjahr 2024 zu vier ordentlichen Sitzungen zusammen: Am 13. Mai, 25. Juni, 20.September und 13. Dezember. In allen Sitzungen war der Aufsichtsrat vollzählig anwesend, wobei einige Mitglieder teilweise digital zugeschaltet waren. In sämtlichen Sitzungen wurden die Geschäftsentwicklung, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, die Investitionsvorhaben sowie die Risikolage und das Risikomanagement von EnviTec Biogas eingehend erörtert. Darüber hinaus standen im Wesentlichen folgende Themen auf der Tagesordnung, die gemeinsam mit dem Vorstand detailliert behandelt und analysiert wurden:
Wechsel im AufsichtsratAm 9. Mai 2025 wurde Franz-Josef Wiese auf Antrag des Vorstands der EnviTec Biogas AG (ISIN: DE000A0MVLS8) durch das Amtsgericht Oldenburg mit sofortiger Wirkung zum Mitglied des Aufsichtsrats der Gesellschaft bestellt. Die gerichtliche Bestellung gilt bis zum Ablauf der nächsten ordentlichen Hauptversammlung. Die Neubesetzung war erforderlich geworden, nachdem die bisherige Aufsichtsrätin und stellvertretende Vorsitzende der CDU Deutschland Silvia Breher im Zuge der Bildung der neuen Bundesregierung zur Parlamentarischen Staatssekretärin beim Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Heimat ernannt wurde. Franz-Josef Wiese ist Bereichsleiter Unternehmenskunden der Landessparkasse zu Oldenburg. Er blickt auf 40 Jahre Erfahrung im Firmenkundengeschäft zurück, davon über zwei Jahrzehnte in leitenden Positionen, und verfügt über ausgeprägte Branchenkenntnisse in der Agrar- und Ernährungswirtschaft. Der Aufsichtsrat bedankt sich bei Silvia Breher herzlich für ihre engagierte und vertrauensvolle Mitwirkung an der Aufsicht und strategischen Begleitung des Unternehmens. Prüfung von Jahres- und KonzernabschlussAuf der Hauptversammlung am 25. Juni 2024 wählten die Aktionäre die Kohl & Zerhusen GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Steinfeld, zum Jahresabschluss- und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2024. Der Aufsichtsratsvorsitzende erteilte dem Abschlussprüfer nach Einholung der Unabhängigkeitserklärung den Prüfungsauftrag, traf mit ihm die Honorarvereinbarungen und legte die Prüfungsschwerpunkte fest. Auf dieser Grundlage und unter Einbeziehung der Buchführung prüfte die Kohl & Zerhusen GmbH den vom Vorstand nach den Regeln des Handelsgesetzbuches (HGB) zum 31. Dezember 2024 aufgestellten Konzernabschluss der EnviTec Biogas AG und den Konzernlagebericht. Da die EnviTec Biogas AG als Einzelgesellschaft die Größenkriterien des § 267 Abs. 1 HGB nicht überschritten hat, konnte die Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2024 erneut die Erleichterungen für kleine Kapitalgesellschaften bei der Offenlegung wahrnehmen und auf eine Prüfung des Jahresabschlusses der EnviTec Biogas AG verzichten. Das Unternehmen hat jedoch den Jahresabschluss, bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Anhang, einer freiwilligen Prüfung unterzogen. Alle Aufsichtsratsmitglieder haben Lagebericht, Abschlüsse und Prüfungsberichte rechtzeitig erhalten. Diese wurden in der Aufsichtsratssitzung am 14. Mai 2025 von uns intensiv geprüft. An der Sitzung am 14. Mai 2025 nahm neben dem Vorstand und Aufsichtsrat auch der Abschlussprüfer der Kohl & Zerhusen GmbH teil. Der Abschlussprüfer erläuterte die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung und beantwortete ergänzende Fragen des Aufsichtsrats. Nach der eigenen Prüfung und Gesprächen mit dem Abschlussprüfer und dem Vorstand bestanden keine Einwendungen. Der Aufsichtsrat hat sich daraufhin dem Prüfungsergebnis der Kohl & Zerhusen GmbH angeschlossen und den vom Vorstand zum 31. Dezember 2024 aufgestellten Jahres-, Konzernabschluss sowie den Konzernlagebericht gebilligt. Der Jahresabschluss der EnviTec Biogas AG ist damit festgestellt. Darüber hinaus haben wir uns nach eingehender Prüfung dem Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns angeschlossen. Die EnviTec-Belegschaft ist im vergangenen Jahr erneut gewachsen und umfasst Ende 2024 rund 693 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir heißen alle Neuzugänge herzlich willkommen, bedanken uns für die erfolgreiche Arbeit und wünschen dem Vorstand und dem gesamten EnviTec Team auch für das laufende Geschäftsjahr viel Erfolg. Ihnen, sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, danken wir für Ihr anhaltendes Vertrauen und hoffen, dass wir auch in Zukunft auf Ihre Unterstützung zählen können!
Lohne, den 14. Mai 2025 Ulf Hüttmeyer, Vorsitzender des Aufsichtsrats KONZERN-LAGEBERICHTder EnviTec Biogas AGDie EnviTec Biogas AG nimmt gemäß § 326 HGB für das Geschäftsjahr 2024 die Erleichterungen für kleine Kapitalgesellschaften bei der Offenlegung wahr und verzichtet auf die Erstellung und Offenlegung eines Lageberichtes. Der Konzernabschluss, in den der Jahresabschluss der AG einbezogen ist, enthält keinen zusammengefassten Lagebericht der AG und des Konzerns, sondern es wird nur auf Konzernebene berichtet. Grundlagen des KonzernsGeschäftsmodell des EnviTec KonzernsDer EnviTec Biogas-Konzern mit Sitz in Lohne ist einer der führenden Anbieter und Betreiber von Biogasanlagen. EnviTec deckt als Biogas-Allrounder die gesamte Wertschöpfungskette für die Herstellung von Biogas ab. Dazu gehören die Planung und der Bau von Biogasanlagen und Biogasaufbereitungsanlagen ebenso wie deren Inbetriebnahme. Das Unternehmen übernimmt bei Bedarf den biologischen und technischen Service und bietet außerdem das gesamte Anlagenmanagement sowie die Betriebsführung an. EnviTec betreibt außerdem eigene Anlagen und ist damit einer der größten Biogas- und Biomethanproduzenten in Deutschland. Die Geschäftstätigkeit umfasst zudem die Produktion und die Vermarktung von klimaneutralem Kraftstoff (Bio-LNG) für den Transportsektor und flüssigem Kohlendioxid (LCO2 ) in Lebensmittelqualität. Mit der kundenorientierten Bauweise setzt EnviTec Maßstäbe bei der Zuverlässigkeit und Profitabilität. EnviTec-Anlagen können aus sämtlichen Inputstoffen, von organischen Abfällen bis zu nachwachsenden Rohstoffen, saubere Energie erzeugen. Das Unternehmen wurde 2002 gegründet und ist inzwischen weltweit in 18 Ländern (inkl. Deutschland) vertreten. Konzernstruktur und GeschäftsbereicheDie Konzernstruktur gliedert sich entlang der drei Bereiche Eigenbetrieb, Service und Anlagenbau. Alle Bereiche sind strategisch, technisch und wirtschaftlich eng miteinander verknüpft. Das Konzernmutterunternehmen fungiert als Holding, die Leistungen wie beispielsweise Controlling, Personalmanagement, Rechtsberatung, Treasury und Marketing für die drei Geschäftsbereiche erbringt. Weiterer Geschäftszweck der Holding ist das Halten von Beteiligungen im Eigenbetrieb sowie die Anlauffinanzierung der jeweiligen Projektgesellschaften. EigenbetriebIm Geschäftsbereich Eigenbetrieb ist die Erzeugung von Strom, Wärme und Gas in eigenen Biogasanlagen im In- und Ausland gebündelt. Mit 80 Anlagen im Inland mit einer Jahresbiogaserzeugung von rund 1.500 GWh und weiteren 7 Anlagen im europäischen Ausland mit einer Leistung von 180 GWh ist EnviTec damit einer der größten Biogasproduzenten Deutschlands. Rund ein Drittel der Jahresbiogaserzeugung entfällt dabei auf Biogasaufbereitungsanlagen. Mit dem Start des Regelbetriebs des BioEnergie Parks Güstrow im Geschäftsjahr 2023 umfasst die Geschäftstätigkeit neben der Produktion von Biogas und Biomethan zudem die Produktion und die Vermarktung von klimaneutralem Kraftstoff (Bio-LNG - Liquefied Natural Gas) für den Transportsektor und flüssigem Kohlendioxid (LCO2 ) in Lebensmittelqualität. Der Betrieb der Anlagen geschieht in der Regel in Kooperation mit lokalen Partnern aus der Landwirtschaft oder der Energiewirtschaft. Diese Partnerschaften zeichnen sich durch eine klare Aufgabenverteilung aus: Jeder konzentriert sich auf seine Stärken. Der Partner vor Ort stellt beispielsweise den Standort zur Verfügung, beschafft die Inputstoffe und übernimmt den laufenden Betrieb. Während des Betriebs führen wir alle notwendigen Wartungsarbeiten durch, kümmern uns um den biologischen und den technischen Service und übernehmen die kaufmännische Leitung. Zum Ende des Geschäftsjahres wurde mit der EnviTec Wind|Solar GmbH & Co. KG zudem ein Joint Venture zur Entwicklung und Umsetzung von Wind- und Solarprojekten gegründet. Ziel ist es, das bestehende Anlagenportfolio sukzessive um weitere regenerative Erzeugungsarten zu ergänzen. ServiceIm Geschäftsbereich Service bietet EnviTec alle Dienstleistungen rund um den Betrieb von Biogasanlagen an. Als Biogas-Allrounder kennen wir alle Prozesse der Biogaserzeugung im Detail und unsere Fachleute kümmern sich um das Anfahren der Anlage und kontrollieren fortlaufend die biologischen Prozesse. Im Labor werden Inputmaterial und Gärreste auf optimale Qualität hin untersucht, um Empfehlungen zur Steigerung der Leistungsfähigkeit zu geben. Darüber hinaus umfasst das Angebot die regelmäßige Begehung einer Anlage und die Schulung von Betreibern und deren Mitarbeitern. EnviTec Biogas bietet neben der Teilwartung nach Aufwand auch ein Vollwartungskonzept mit Übernahme des Reparaturkostenrisikos an. AnlagenbauIm Geschäftsbereich Anlagenbau errichten wir Biogas- und Biomethananlagen für Kunden wie beispielsweise Landwirte, Industrieunternehmen und Energieversorger. Wir planen die Anlage, errichten sie und beginnen mit der Biogasproduktion. Unser Produktportfolio umfasst die komplette Wertschöpfungskette der Biogasanlagentechnik für Anlagen ab 75 kW. Neben Großanlagen bietet EnviTec zudem ein Kompaktanlagenkonzept an, das unter der Bezeichnung "EnviFarm Compact"-Anlage vermarktet wird. Mit EnviThan verfügt das Unternehmen zudem über eine hocheffiziente, innovative Technologie zur Biogasaufbereitung. Das aufbereitete Biomethan kann direkt in das Erdgasnetz eingespeist, im Wärme- oder Industriebereich eingesetzt oder als umweltfreundliche Kraftstoffalternative (Bio-LNG oder CNG - Compressed Natural Gas) verwendet werden. Ziele, Strategie & WettbewerbWir haben uns in den vergangenen Jahren eine führende Position im Biogasmarkt erarbeitet und bereits über 700 Biogas- und Gasaufbereitungsanlagen in 18 Ländern errichtet. Die aktuell wichtigsten geographischen Märkte der Gruppe sind neben dem Hauptmarkt Deutschland das europäische Ausland und die USA. Unser strategisches Ziel ist es, nachhaltig zu wachsen und unsere Marktstellung als integrierter Anbieter und Betreiber von Biogasanlagen auszubauen. Oberste Priorität hat dabei die Zufriedenheit unserer Kunden und deren Einbindung in die Weiterentwicklung unserer Anlagen entsprechend ihrer Wünsche. Die kurz- bis mittelfristige strategische Ausrichtung wird durch die anhaltenden Diskussionen über die gesetzlichen Rahmenbedingungen in den einzelnen Märkten stark beeinflusst. Insgesamt sind die einzelnen Märkte sehr heterogen, was überwiegend an den sehr unterschiedlich ausgestalteten Förderrahmen liegt. Wir verfolgen die Entwicklungen in den einzelnen Ländern sehr genau, um zeitnah auf Änderungen der Rahmenbedingungen reagieren zu können. Durch die Ergründung neuer Anwendungen, Verfahren und der Exploration neuer Märkte ist unser Ziel, die Abhängigkeit von den jeweiligen Förderbedingungen zu verringern und einen wachsenden Anteil des Konzernergebnisses nicht mehr aus dem geförderten Biogasbereich zu generieren. Folgende Eckpfeiler haben wir für unser nachhaltiges Wachstum definiert: Gezielter Ausbau des EigenbetriebsDer Ausbau des Eigenbetriebs und die Erweiterung der Energieproduktion sind Kern der Unternehmensstrategie von EnviTec Biogas. Dabei erwirtschaftet EnviTec bereits heute den höchsten Umsatzanteil in diesem Geschäftsbereich des Konzerns. In Deutschland setzt EnviTec vor allem auf die Optimierung der Bestandsanlagen und einen selektiven Kapazitätsausbau. Zielsetzung ist es, mit diesem Geschäftsbereich eine Verstetigung der Erlösbeiträge für den Konzern zu erzielen. Die gesicherten Einspeisevergütungen der von EnviTec betriebenen Biogasanlagen laufen beginnend in 2025 bis 2035 aus. Mit der im Jahr 2021 in Kraft getretenen 9. EEG-Novelle wurde eine Anschlussförderung für Bestandsanlagen implementiert, die eine Option für die Fortführung von Anlagen innerhalb des EEG darstellt. Hinzu kommen neue Einsatzmöglichkeiten für den flexiblen Energieträger Biogas im Industrie-, Wärme- und Transportbereich, die einen Weiterbetrieb außerhalb des EEG ermöglichen. Dazu läuft seit 2021 das mit mittlerweile über 200 Mio. Euro bislang größte Investitionsprogramm der Unternehmensgeschichte. Neben dem erfolgreichen Abschluss der umfassenden Umrüstung des BioEnergieparks Güstrow wurden dabei inzwischen zwei weitere Bestandsanlagen zu Gasaufbereitungsanlagen mit integrierter LCO2 -Produktion umgebaut und erweitert, welche im ersten Quartal 2025 fertiggestellt wurden. Die Umrüstung zwei weiterer Anlagen soll planmäßig bis Ende 2025 abgeschlossen sein. Darüber hinaus beabsichtigt EnviTec, das bestehende Anlagenportfolio um weitere regenerative Energieerzeugungsarten (Wind und Solar) zu ergänzen. Flexible Markterschließung als WachstumstreiberEnviTec beobachtet weltweit die Entwicklungen der Rahmenbedingungen für Biogas. Sobald in einem Land belastbare Strukturen entstehen, prüfen wir diese sehr genau und entscheiden dann über einen Markteintritt. Bei der Erschließung neuer Märkte setzen wir auf Partner aus der jeweiligen Region und verbinden auf diese Weise unsere langjährige Erfahrung im Anlagenbau und -betrieb mit den Kenntnissen über die regionalen Besonderheiten. Der nachgelagerte Servicebereich gewinnt im Rahmen der internationalen Expansion ebenfalls weiter an Stellenwert. Ziel ist es, den Anlagenbau und den nachgelagerten Servicebereich auch in schwierigen Marktphasen stets profitabel zu betreiben und gleichzeitig die nötigen Kapazitäten vorzuhalten, um neue Marktopportunitäten schnell nutzen zu können. Neben dem Bau von Anlagen zur Aufbereitung von Biomethan gewinnen die Umrüstung bestehender Anlagen sowie neue Einsatzmöglichkeiten im Industrie- und Wärmesektor zunehmend an Relevanz. Auch Expansionsmöglichkeiten in andere Erneuerbare Energien werden von EnviTec kontinuierlich beobachtet. Kontinuierliche Anpassung und Erweiterung des ServiceangebotsDer Servicebereich stellt eine wichtige strategische Säule des integrierten Geschäftsmodells von EnviTec dar und leistet einen wesentlichen Beitrag für eine erfolgreiche Geschäftsentwicklung in den übrigen Segmenten des Unternehmens. Im Anlagenbau schafft das Serviceangebot strategische Vorteile bei der Projektanbahnung, da wir mit einem umfassenden und hochwertigen Dienstleistungsangebot sicherstellen können, dass von uns errichtete Anlagen nach Fertigstellung effizient und sicher betrieben werden und hohe Erträge für die Kunden erwirtschaften. Im Eigenbetrieb sichern unsere Serviceteams ebenfalls die Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit unserer Anlagen und tragen so zu guten Renditen bei. Die strategische Verzahnung wird dabei kontinuierlich erweitert und weiterentwickelt. Im Fokus stehen der Ausbau der biologischen und technischen Dienstleistungen im europäischen Ausland und die Erweiterung des Angebots für Fremdanlagen. Darüber hinaus soll das Servicegeschäft sukzessive auf neue Technologien ausgeweitet werden, auch durch strategische Partnerschaften. Stärkung unserer InnovationsführerschaftMit dem ständigen Ausbau unserer Technologiekompetenz wird die führende Stellung der EnviTec Biogas innerhalb der Branche gefestigt und das Kernprodukt Biogas ökologisch und ökonomisch noch attraktiver gemacht. Ziel ist es, die Handhabung unserer Anlagen kontinuierlich zu verbessern sowie die benötigte Substratmenge bei gleicher Leistung zu reduzieren. Zudem setzt EnviTec in Kooperation mit etablierten Herstellern auf die Erweiterung der Einsatzmöglichkeiten von Biogas. So leistet EnviTec mit dem Betrieb Deutschlands größter integrierter Bio-LNG Anlage mitsamt CO2 -Verflüssigung (LCO2 ) echte Pionierarbeit als unabhängiger Anbieter von klimaneutralem Kraftstoff für den Nutz- und Schwerlastverkehr und als Hersteller von grünem Kohlenstoffdioxid für die Lebensmittelindustrie. SteuerungssystemZiel unseres unternehmerischen Handelns ist es, nachhaltig profitabel zu wachsen. Daraus leiten sich unsere wesentlichen Steuerungsgrößen ab: Umsatz/Gesamtleistung und Eigenkapitalrentabilität. Als wichtigste Steuerungskennzahl stellt EnviTec auf das Ergebnis vor Steuern (EBT) ab. Eine konzernweite ERP-Software (Enterprise Resource Planning) ermöglicht die schnelle und übersichtliche Darstellung aller Prozesse der Gruppe wie Materialwirtschaft, Finanz- und Rechnungswesen, Projektcontrolling, Verkauf und Marketing. Die Prognose für das jeweilige Geschäftsjahr erfolgt auf Konzernebene neben dem EBT in Form einer einheitlichen Bandbreite für Gesamtleistung und Umsatz. Hintergrund ist das Projektgeschäft im Segment Anlagenbau: Je nach Fortschritt und Abrechnungsstatus der Bauprojekte zum Bilanzstichtag werden diese bei erfolgter Schlussrechnung als Umsatz erfasst oder fließen im Rahmen des Bestandsaufbaus in die Gesamtleistung ein. Da sich dieser bilanzielle Effekt im Voraus nur eingeschränkt prognostizieren lässt, wird bei der Konzernprognose auf eine gemeinsame Bandbreite für beide Kennzahlen abgestellt. Die EnviTec Biogas-Unternehmensgruppe zeichnet sich zudem durch hohe Qualitätsstandards aus. Seit 2016 ist das Qualitätsmanagementsystem der EnviTec Service GmbH gemäß ISO 9001:2015 organisiert. Im Jahr 2021 erfolgte die turnusmäßige Rezertifizierung für die deutsche und erstmals auch für die italienische Servicetochter. Im Jahr 2022 erlangte die EnviTec Biogas S.r.I. Italien zudem erfolgreich die ISO 14001 und ISO 45001 Zertifizierung, die Bereiche wie Umweltmanagement, Sicherheit und Arbeitsschutz bewertet. Die französische Niederlassung von EnviTec hält seit 2021 das Qualimetha-Siegel, das ebenfalls die Einhaltung hoher Qualitätsstandards bescheinigt. Im Berichtszeitraum wurde zudem die EnviTec Bioenergie Güstrow GmbH erfolgreich nach DIN EN ISO 22000 zertifiziert. Die Zertifizierung belegt die Einhaltung internationaler Standards zur Lebensmittelsicherheit bei der Produktion von flüssigem CO2 (LCO2 ) in Lebensmittelqualität. Forschung und EntwicklungKontinuierliche Weiterentwicklung ist ein essenzieller Faktor für nachhaltigen Erfolg. Dies nehmen wir sehr ernst und arbeiten ständig an der Verbesserung unserer Technologien zur Flexibilisierung der Inputstoffe, Steigerung der Gasausbeute und Optimierung der Wirtschaftlichkeit unserer Anlagen sowie an der Verbesserung unseres Qualitätsmanagements. Mit der Entwicklung neuer Anlagenkonzepte, wie z.B. der Erzeugung von flüssigem Biomethan als Kraftstoff für den Transportsektor sowie der Verflüssigung von Kohlendioxid, erschließen wir uns neue Geschäftsfelder und machen die EnviTec zukunftsfähig. Zu den EnviTec-Eigenentwicklungen der letzten Jahre gehören zudem Ferneinwahlsysteme mit erhöhter Sicherheit gegen Cyberattacken für die Biogas- und Gasaufbereitungsanlagen und eine eigens entwickelte EnviTec Remote-App, die bereits in der Mehrheit der Biogas- und Biogasaufbereitungsanlagen von EnviTec in Deutschland zum Einsatz kommt. Jüngstes Beispiel unserer Entwicklungskompetenz ist ein zentralgerührter Hochfermenter mit patentierter Dachkonstruktion. Die robuste Betonausführung ermöglicht ein Fermentervolumen von über 10.000 m3 bei geringer Grundfläche und eignet sich auch für Einsatzorte mit baulichen Restriktionen. Damit setzen wir neue Maßstäbe im großtechnischen Anlagenbau. WirtschaftsberichtGesamtwirtschaftliche und branchenbezogene RahmenbedingungenGesamtwirtschaftliche EntwicklungDie Weltwirtschaft entwickelte sich im Geschäftsjahr 2024 vor dem Hintergrund anhaltender geopolitischer Unsicherheiten robust und wurde vor allem durch die Lockerung der Geldpolitik in vielen Regionen und dem Rückgang der Inflation unterstützt. Insgesamt belief sich nach aktuellen Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) das globale Wachstum im Gesamtjahr 2024 auf 3,3 %. Dabei verlief die Entwicklung allerdings regional uneinheitlich. In den Industriestaaten betrug das Wachstum des Bruttoinlandprodukts 1,8 %, in den Schwellen- und Entwicklungsländern belief es sich auf 4,3 %. In den Staaten der Eurozone dämpfte die nachlassende Industrieproduktion - insbesondere in Deutschland - das BIP-Wachstum, das bei 0,9 % lag. Dabei entwickelten sich die für EnviTec besonders wichtigen Märkten ebenfalls sehr unterschiedlich. Während in Deutschland die Wirtschaftsleistung leicht rückläufig war (-0,2 %) und in Frankreich (+1,1 %) nur geringfügig stieg, verzeichneten die USA mit einem Plus von 2,8 % eine positive konjunkturelle Entwicklung. Entwicklung des Biogasmarkts und Auswirkungen auf den EnviTec KonzernRohstoffmarktNach dem im Jahr 2023 konstatierten Rückgang der zuvor durch den Ukraine-Krieg stark gestiegenen Preise am deutschen Agrarmarkt zeigte sich im Berichtszeitraum wieder ein kontinuierlicher Aufwärtstrend. Der Agrarrohstoff-Index der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) überstieg Ende 2024 mit über 140 Punkten deutlich den Vorjahreswert von rund 130 Punkten (Basisjahr 2020). Zur Erhöhung des Index trugen auch die Preisaufschläge bei Raps bei, während sich beispielsweise die Erzeugerpreise für Getreide rückläufig entwickelten. Im laufenden Geschäftsjahr setzte sich der Aufwärtstrend weiter fort und der Preisindex lag im April bei 147 Punkten (April 2023: 133). Die Ernteerträge in Deutschland lagen 2024 insgesamt unter dem Niveau des Vorjahres - vor allem aufgrund ungünstiger Witterungsbedingungen wie regional aufgetretener extremer Niederschläge. Gleichzeitig fällt die Bilanz laut Situationsbericht des Deutschen Bauernverbands (DBV) wie im Vorjahr weiterhin sehr heterogen aus. So konnten wichtige Energiepflanzen wie Silomais von den erhöhten Niederschlagmengen profitieren. Nach vorläufigen Angaben lag die Erntemenge 2024 bei rund 89,6 Mio. Tonnen und damit rund 5,3 Mio. Tonnen über dem Vorjahresergebnis. Demgegenüber sank die Erntemenge bei Raps um rund 0,6 Mio. Tonnen auf 3,6 Mio. Tonnen, wofür geringere Anbauflächen wie auch gesunkene Hektarerträge verantwortlich waren. EnviTec profitierte im Berichtszeitraum auf Basis langfristiger Lieferverträge, hoher Lagerbevorratung und der engen Zusammenarbeit mit regionalen landwirtschaftlichen Betrieben von moderaten Preisen für die als Einsatzstoff genutzten Agrarrohstoffe. Zudem ist trotz heterogener Ernteerträge mit einer weiterhin komfortablen Inputversorgung im laufenden Geschäftsjahr 2025 zu rechnen. Insgesamt geht EnviTec davon aus, dass die in der landwirtschaftlichen Produktion gestiegenen Kosten (u.a. für Diesel, Dünger, Löhne) und der zunehmend spürbare Einfluss der Klimaveränderungen (u.a. Trockenheit) in den kommenden Jahren zu höheren Aufwendungen im Rohstoffeinkauf führen könnten. Kurzfristig ist jedoch, auch dank sinkender Inflationsraten, im laufenden Geschäftsjahr eine moderate Entwicklung der Einkaufspreise zu beobachten. Biogasaufbereitung sowie Bio-LNG und -CNGDer aktuell dynamischste Markt für Biogasanlagen ist die Biogasaufbereitung. Das gewonnene Biomethan dient zur Einspeisung in das Erdgasnetz. Biomethan kann so Erdgas in allen Endbenutzer-Anwendungen wie z.B. in der Wärmenutzung oder der Industrie ersetzen. Zudem kann das Biomethan als CO2 -armer Treibstoff insbesondere im Verkehrssektor eingesetzt werden. Gemäß einer vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI), der Technischen Universität Hamburg (TUHH) und dem Institut für Ressourceneffizienz und Energiestrategien IREES GmbH herausgegebenen Untersuchung weist Biomethan eindeutig die beste Treibhausgasbilanz auf. Als nachhaltiger, gasförmiger (Bio-CNG) oder flüssiger (Bio-LNG) Treibstoff können bereits heute mehr als 90 % der klimaschädlichen Treibhausgasemissionen eingespart und gleichzeitig fast 100 % der gesundheitsschädigenden Feinstaub- und Stickoxidemissionen vermieden werden. Darüber hinaus ergeben sich für den Einsatz von Biomethan im Mobilitätssektor negative THG-Emissionen, sofern Gutschriften gemäß der europäischen Gesetzgebung (RED II) berücksichtigt werden. Diese Gutschriften resultieren aus der Emissionsvermeidung in der Landwirtschaft durch Nutzung von Reststoffen in der Biogasanlage. Geographische MärkteDer weltweite energiebedingte CO2 -Ausstoß stieg nach Berechnungen der Internationalen Energieagentur im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 0,8 % und markierte mit insgesamt 37,8 Mrd. Tonnen erneut einen Rekordwert (Deutschland/AG Energiebilanzen e. V. Prognose vom 18. Oktober 2024: -3,3 %). Diese Entwicklung verdeutlicht, wie bedeutend der Einsatz erneuerbarer Energieträger für die Bewältigung des Klimawandels ist. Dafür sind in Deutschland wie international ambitionierte regulatorische Rahmenbedingungen notwendig. Für Biogasanlagenhersteller und -betreiber spielen dabei die gesetzlichen Rahmenbedingungen eine wichtige Rolle. In Deutschland ist das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) eine der wesentlichen Gesetzesgrundlagen. Daneben regelt die Gasnetzzugangsverordnung die Einleitung von aufbereitetem Biogas in das Erdgasnetz. Entscheidend für den Einsatz von Biomethan sind zudem die Regelungen rund um das Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG). Im Jahr 2024 erhöhte sich bei einem weiter deutlich steigenden Anteil erneuerbarer Energien an der gesamten Bruttostromerzeugung in Deutschland (2023: 56,0 %; 2024: 59,4 %) der Anteil von Biogas laut Daten des Statistischen Bundesamts leicht auf 6,5 % (2023: 6,2 %). Das Gesamtziel der am 1. Januar 2023 in Kraft getretenen EEG-Novelle sieht vor, den Anteil von Wind-, Solar- und Wasserkraft am Bruttostrom bis 2030 auf 80 % zu erhöhen. Biogas und Biomethan spielten in der vergangenen Legislaturperiode jedoch eine nachgeordnete Rolle. Im Zuge der Einigung auf einen neuen Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD im Frühjahr 2025 sowie der Verabschiedung des sogenannten Biomassepakets im Januar 2025 gibt es nun erstmals seit Jahren aus der Politik wieder handfeste positive Signale für die deutsche Biogasbranche. Das klare Bekenntnis zur Bioenergie im Koalitionsvertrag, die Erhöhung der Ausschreibungsvolumina und Verbesserungen bei der Flexibilitätsvergütung stellen einen Richtungswechsel dar. Dennoch bleiben zentrale Herausforderungen bestehen - vor allem hinsichtlich der Umsetzungsgeschwindigkeit, der Systemkomplexität sowie der weiterhin fehlenden langfristigen Investitionssicherheit. Die Nutzung von Bioenergie im Verkehrs- und Wärmesektor erfährt derzeit ebenfalls politisch neue Impulse. Bereits in der Verordnung zur Durchführung der Regelungen zur Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) zur Umsetzung der EU-Richtlinie RED II hatte sich Deutschland ambitionierte Ziele gesetzt: Bis 2030 sollte der Anteil erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch im Verkehr 25 % betragen (EU-Ziel: 14 %). Infolgedessen ist das LNG-Tankstellennetz in Deutschland in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Mittlerweile sind bundesweit 196 LNG-Tankstellen in Betrieb (Stand: 2. Mai 2025). Die im November 2023 auf europäischer Ebene in Kraft getretene RED III-Richtlinie fordert eine Erhöhung des bisherigen Zielwerts auf mind. 29 % und schreibt zusätzlich einen Anteil von 5,5 % für fortschrittliche Biokraftstoffe und erneuerbare Kraftstoffe nicht-biogenen Ursprungs verbindlich vor. Die nationale Umsetzung dieser Richtlinie, eigentlich bis Ende Mai 2025 verpflichtend, soll nun unter Federführung der neuen Bundesregierung zeitnah umgesetzt werden. Zudem haben CDU/CSU und SPD in ihrem Koalitionsvertrag angekündigt, die THG-Minderungsquote weiter anzuheben und die Rahmenbedingungen für alternative Kraftstoffe technologieoffen, unbürokratisch und investitionsfreundlich zu gestalten. Neben der steuerlichen Förderung sollen vor allem die Integrität und Transparenz des Quotenhandels gestärkt werden. Denn ein wesentlicher Hemmfaktor für den Ausbau fortschrittlicher Kraftstoffe bleibt die anhaltende Belastung des THG-Quotenmarkts durch fehlerhafte oder falsch deklarierte Biokraftstoffe. Die dadurch verursachten Preisverwerfungen verzerren den Wettbewerb zulasten glaubwürdiger Marktakteure und untergraben die klimapolitische Steuerungswirkung des Instruments. Auch der Import falsch deklarierter Biokraftstoffe ist Teil des Problems. Die Bundesregierung hat angekündigt, diese Missstände prioritär zu adressieren. EnviTec Biogas begrüßt diese Entwicklung ausdrücklich und unterstützt als Mitglied einer branchenweiten Verbändeinitiative die Forderung nach einem wirksamen Regelwerk zur Sicherung eines fairen und funktionierenden THG-Quotenmarkts. Im Wärmesektor trat am 1. Januar 2024 die novellierte Fassung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) in Kraft. Für Neubauten ist seither der Einbau von Heizsystemen verpflichtend, die mindestens 65 % des Wärmebedarfs aus erneuerbaren Energien decken. Biomethanbetriebene Gasheizungen können diese Anforderung erfüllen, sofern entsprechende Lieferverträge vorliegen. Biomethan wird im GEG jedoch als begrenzt verfügbare Ressource eingestuft und primär für Bestandsgebäude empfohlen. Auch in der seit Januar 2024 reformierten Bundesförderung Effiziente Gebäude (BEG) ist der Einsatz biomethanbasierter Systeme grundsätzlich förderfähig - mit Fördersätzen von bis zu 70 % in Kombination mit Bonusregelungen. Trotz dieser Fortschritte bleibt die Zukunftsperspektive für den Einsatz von Biomethan im Wärmemarkt weiterhin schemenhaft. Zusammengefasst haben sich die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen in Deutschland zuletzt punktuell verbessert, bleiben insgesamt jedoch anspruchsvoll. Mit dem im Januar 2025 verabschiedeten Biomassepaket wurden wichtige Fortschritte erzielt. Auch der Koalitionsvertrag der Regierung aus CDU und SPD enthält erstmals explizite Bekenntnisse zur Bedeutung der Bioenergie in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr. Eine verlässliche, langfristige Investitions- und Planungssicherheit existiert allerdings nach wie vor nicht. Besonders im Wärmesektor bleibt die Zukunft für Biomethan trotz grundsätzlich positiver Förderkulisse unscharf. Es mangelt an konkreten Ausbauzielen und stabilen Signalen. Dies gilt ebenso für die Einbindung von Bioenergie in die künftige Kraftwerksstrategie. Obwohl bei Ausschreibungen künftig auch klimaneutrale Lösungen wie Biomethan berücksichtigt werden sollen, steht die genaue Ausgestaltung noch aus. Zudem bekennt sich das Regierungsbündnis zwar zur Technologieoffenheit, doch bleibt abzuwarten, wie bei der Umsetzung die systematische Benachteiligung von Bioenergie - insbesondere im Mobilitätssektor - überwunden werden kann. Für EnviTec Biogas bleibt die Etablierung verlässlicher, technologieoffener und investitionsfreundlicher Rahmenbedingungen daher weiterhin ein zentrales Anliegen. Neben Deutschland erwirtschaftet EnviTec dank einer frühzeitigen Internationalisierung der Geschäftstätigkeit seit vielen Jahren in allen Unternehmenssegmenten maßgebliche Umsätze in verschiedenen internationalen Märkten, die von eigenen nationalen Besonderheiten und gesetzlichen Vorgaben geprägt sind. Auf gesamteuropäischer Ebene ist vor allem der REPowerEU-Plan der Europäischen Kommission von Bedeutung. Die geopolitische Situation und insbesondere die Lage auf den Energiemärkten erfordern entschiedene Maßnahmen, um die Energiewende zu beschleunigen. Ziel des Plans ist es daher, möglichst rasch von fossilen Energiequellen aus Russland unabhängig zu werden. Dazu sollen bis zum Jahr 2030 unter anderem 20 % der europäischen Gasimporte aus Russland durch Biomethan substituiert werden. Als konkrete Zielmarke wurden 35 Mrd. Nm3 Biomethan im Jahr 2030 festgelegt, was einer Verzehnfachung der aktuellen Produktionsmenge entspräche. Eine Studie zur Umsetzung des REPowerEU-Plans, der durch Gas for Climate (GfC) - ein europäischer Verband führender Gastransport- und -erzeugungsunternehmen - in Auftrag gegeben wurde, bewertet das europaweite Produktionspotenzial (EU-27) von Biomethan auf 38 Mrd. Nm3 im Jahr 2030 und auf 91 Mrd. Nm3 im Jahr 2050. Zu den fünf Ländern mit dem größten Potenzial über beide Perioden hinweg gehören dabei konstant Deutschland, Frankreich, Spanien, Schweden und Italien. Auch in osteuropäischen Ländern wie Polen zeigt die Studie erhebliche Potenziale auf. Frankreich ist innerhalb Europas seit Jahren eines der dynamischsten Länder der Branche. 2024 wurde ein neues Zertifikate-System zur Förderung der Biomethanproduktion eingeführt. Gasversorger sind ab 2026 verpflichtet, schrittweise Biogasnachweise zu erbringen - mit Zielwerten von 0,8 TWh im Jahr 2026, 3,1 TWh in 2027 und 6,5 TWh bis 2028. Ergänzend genehmigte die Europäische Kommission ein staatliches Förderprogramm in Höhe von 1,5 Mrd. Euro für neue Biomethananlagen ab 25 GWh Jahresproduktion. Der US-amerikanische Biogasmarkt verzeichnete im Jahr 2024 erneut ein Rekordwachstum. Laut Angaben des American Biogas Council (ABC) wurden 125 neue Biogasanlagen in Betrieb genommen, was einem Anstieg von 17 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Investitionen in neue Projekte stiegen um 40 % auf insgesamt 3 Mrd. US-Dollar. Ein Großteil der neuen Anlagen wurde für die Produktion von Renewable Natural Gas (RNG) konzipiert, unterstützt durch staatliche Anreizprogramme wie den Renewable Fuel Standard und kalifornische Low Carbon Fuel Standards. Insgesamt sind in den USA nun knapp 2.500 Biogasanlagen in Betrieb, wobei das Potenzial für über 20.000 weitere Standorte besteht. Trotz dynamischen Marktwachstums sorgt die Politik der neuen US-Regierung unter Donald Trump für erhebliche Investitionsunsicherheit. Die Kombination aus regulatorischer Rücknahme, handelspolitischen Maßnahmen wie neuen Zöllen und der Infragestellung bestehender Förderprogramme erschwert die Projektentwicklung massiv. Zusätzlich belasten gestiegene Finanzierungskosten die Investitionsbedingungen. Dänemark zählt weiterhin zu den fortschrittlichsten Ländern weltweit in der Nutzung von Biogas. Im April lag der Anteil des über das Gasnetz verteilten Gases aus Biomethan erstmals bei über 40 %. Ein staatliches Förderprogramm in Höhe von 1,7 Mrd. Euro sowie neue Ausschreibungsmechanismen sollen die vollständige Deckung des Gasbedarfs durch erneuerbare Gase bis 2030 ermöglichen. Zudem wurden strengere Vorgaben zur Begrenzung von Methanemissionen aus Biogasanlagen eingeführt. China bietet als weltweit größter CO2 -Emittent ein enormes Marktpotenzial für erneuerbare Energien. Bis 2030 soll der Anteil nicht-fossiler Energieträger am Primärenergieverbrauch auf 25 % und bis 2060 auf 90 % steigen. Im ersten Quartal 2025 erreichte die Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen erstmals einen Rekordanteil von 39 % am nationalen Strommix - getrieben durch starke Zuwächse bei Wind- und Solarenergie. Auch im Biogas- und Biomethansektor verfügt das Land über enormes Potenzial, sowohl hinsichtlich verfügbarer Biomasse als auch politischer Zielsetzungen. Allerdings bleibt die Umsetzung bislang hinter den Erwartungen zurück. Italien bleibt der drittgrößte Biogasproduzent weltweit. Mit der im Januar 2023 in Kraft getretenen Biomethan-Verordnung wurden die Rahmenbedingungen für neue Projekte spürbar verbessert. Zusätzliche Impulse folgten 2024 durch das FER2-Dekret, das gezielte Ausschreibungen für Biogasanlagen einführt, sowie durch die RES2-Verordnung mit Fördermechanismen für kleinere Anlagen. Trotz dieser Fortschritte bleibt der Ausbau in der Praxis bislang hinter den politischen Zielen zurück - vor allem aufgrund administrativer Hürden und Verzögerungen bei der operativen Umsetzung der Förderinstrumente. Geschäftsverlauf und SegmententwicklungDie EnviTec Gruppe verzeichnete im Geschäftsjahr 2024 in allen Unternehmensbereichen eine gute Geschäftsentwicklung. Nach den Ausnahmejahren 2022 und 2023 mit außergewöhnlich hohen Strom- und Gaspreisen hat sich die Marktsituation im Berichtsjahr zwar normalisiert, bleibt im mehrjährigen Vergleich jedoch dynamisch. Wesentliche Wachstumstreiber sind die hohe Nachfrage nach klimaschonender Energieerzeugung, die fortschreitende Internationalisierung des Unternehmens sowie der konsequente Ausbau des Segments fortschrittlicher Biokraftstoffe. Im Geschäftsfeld Eigenbetrieb setzte EnviTec im Berichtsjahr das größte Investitionsprogramm der Unternehmensgeschichte fort. Nach der Inbetriebnahme der Bio-LNG- und LCO2 -Großanlage in Güstrow im Vorjahr lag der Schwerpunkt im Jahr 2024 auf dem Umbau von vier weiteren Eigenbetriebsanlagen zu Gasaufbereitungsstandorten mit integrierter CO2 -Verflüssigung. Zwei dieser Projekte mit einem Investitionsvolumen von insgesamt rund 50 Mio. Euro wurden im ersten Quartal 2025 erfolgreich abgeschlossen. In Forst wurde die Aufbereitungskapazität der Anlage verdoppelt und zusätzlich eine CO2 -Verflüssigungsanlage mit einer Jahreskapazität von rund 16.000 Tonnen Bio-LCO2 in Lebensmittelqualität errichtet. Auch am Standort Friedland wird das zusätzlich erzeugte Biomethan gezielt zur klimaneutralen Kraftstoffproduktion eingesetzt. Die erfolgreiche Zertifizierung der Lebensmittelsicherheit der Produktion in Güstrow nach DIN EN ISO 22000 im Juni 2024 stellt einen weiteren wichtigen Entwicklungsschritt für den Ausbau des Kompetenzfeldes Bioenergieproduktion dar. Im Anlagenbau lieferten mehrere internationale Märkte wesentliche Impulse für die positive Entwicklung des Geschäfts. In den USA sorgte eine Vielzahl laufender Projekte für eine hohe Auslastung. Unterstützt wird das US-Team durch die Kooperation mit Collins Precast LLC einschließlich einer Vor-Ort-Produktion von Betonbehältern. Insbesondere für den US-Kunden SJI Renewable Energy Ventures wurden im Berichtszeitraum eine Vielzahl von Projekten erfolgreich abgeschlossen. Auch in Europa setzte EnviTec seinen Internationalisierungskurs erfolgreich fort. In Schweden gelang mit der Inbetriebnahme einer 400 Nm3 /h starken EnviThan-Gasaufbereitungsanlage der erfolgreiche Markteintritt. Mit dem vierten Projekt für einen estnischen Großkunden setzte EnviTec seine erfolgreiche Marktpräsenz auch in dieser Region fort. Die kombinierte Biogas- und Gasaufbereitungsanlage leistet einen wichtigen Beitrag zur regionalen Kreislaufwirtschaft und zur Dekarbonisierung des estnischen Verkehrssektors. Ein weiterer Meilenstein war die Fertigstellung der 100. EnviThan-Gasaufbereitungsanlage, die im Rahmen eines Projekts in Dänemark realisiert wurde. Die in Kooperation mit Evonik entwickelte Technologie feierte damit ihr zwölfjähriges Bestehen. Durch kontinuierliche Weiterentwicklung konnten Leistung, Energieeffizienz und Bauweise der Anlage deutlich optimiert werden. In Italien wurde im vierten Quartal 2024 der Auftrag für eine weitere vollintegrierte Biogasanlage mit EnviThan-Gasaufbereitung unterzeichnet. Das Projekt steht beispielhaft für die starke Marktstellung der EnviTec Biogas S.r.I., die inzwischen auf über 40 MW installierte Leistung und 15 Jahre Markterfahrung in Italien zurückblickt. Im April 2024 wurde die Führung des Segments Anlagenbau neu aufgestellt. Seitdem liegt die gemeinsame Verantwortung für die operative und strategische Ausrichtung des Bereichs bei Maurice Markerink, Jakob Falkenstein und Technikvorstand Jürgen Tenbrink. Zur weiteren Diversifizierung seiner Geschäftstätigkeit hat EnviTec Biogas im Jahr 2024 gemeinsam mit Partnern das Unternehmen EnviTec Wind|Solar GmbH & Co. KG gegründet. Ziel ist es, das bestehende Anlagenportfolio sukzessive um weitere regenerative Erzeugungsarten zu ergänzen. Nach Ende des Berichtszeitraums übernahm EnviTec Biogas Anfang Februar 2025 die frühere Uniper-Tochter LIQVIS GmbH mit insgesamt 18 LNG-Tankstellen in Deutschland und Frankreich. Mit der Integration der Tankstelleninfrastruktur in die eigene Unternehmensgruppe verlängert EnviTec seine Wertschöpfungskette im Verkehrssektor und schafft einen direkten Absatzkanal für Bio-LNG aus den eigenen Anlagen. Entwicklung in den SegmentenDer EnviTec Konzern ist in den drei Segmenten Eigenbetrieb, Service und Anlagenbau tätig. Im Geschäftsjahr 2024 lag der Anteil des Eigenbetriebs am Gesamtumsatz bei 56,7 % (Vorjahr: 56,6 %). Der Anlagenbau (inkl. Holding) lieferte mit 28,3 % einen Umsatzanteil leicht unter dem Vorjahresniveau von 31,7 %. Der Anteil des Bereichs Service stieg auf 15,0 % (Vorjahr: 11,7 %). EigenbetriebDer Eigenbetrieb, das wichtigste Segment des EnviTec Konzerns, entwickelte sich im Geschäftsjahr 2024 wie erwartet unter dem Niveau des Vorjahres, das von Sondereffekten infolge überdurchschnittlich hoher Energiepreisniveaus aus festen Lieferverträgen geprägt war. Der Segmentumsatz ging um 18,8 % auf 191,6 Mio. Euro zurück (Vorjahr: 236,1 Mio. Euro). Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen mit 6,6 Mio. Euro über dem Vorjahresniveau, während der Bestandsaufbau von in den Eigenbetriebsanlagen produziertem, aber noch nicht veräußertem Biomethan mit 2,3 Mio. Euro deutlich unter dem Vorjahresniveau von 12,9 Mio. Euro lag. Daraus ergibt sich eine Gesamtleistung für das Geschäftsjahr 2024 von 200,5 Mio. Euro (Vorjahr: 255,0 Mio. Euro). Insbesondere die im Vergleich zum Vorjahr gesunkenen Strom- und Gaspreise führten insgesamt zu einem verringerten Handelsvolumen im Stromhandelsgeschäft. Auch die THG-Quotenpreise für Biomethan entwickelten sich weiterhin rückläufig. Der Materialaufwand im Segment Eigenbetrieb verringerte sich um 7,2 % auf 115,7 Mio. Euro (Vorjahr: 124,6 Mio. Euro). Damit lag das Rohergebnis im Geschäftsjahr 2024 bei 84,9 Mio. Euro (Vorjahr: 130,4 Mio. Euro). Der Personalaufwand erhöhte sich im Zuge der anhaltend expansiven Geschäftstätigkeit im Eigenbetrieb sowie inflationsbedingt auf 10,3 Mio. Euro (Vorjahr: 9,5 Mio. Euro). Die Abschreibungen beliefen sich auf 18,3 Mio. Euro nach 15,3 Mio. Euro im Vorjahr, die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betrugen 16,1 Mio. Euro (Vorjahr: 29,2 Mio. Euro). Die Zahl der von EnviTec betriebenen Anlagen lag im Geschäftsjahr 2024 bei 87 (Vorjahr: 87). Die Leistung der Eigenanlagen lag wie im Vorjahr bei 78,0 MW. Davon waren 58,7 MW vollkonsolidiert (Vorjahr: 58,2 MW) und 19,3 MW at-Equity bewertet (Vorjahr: 19,8 MW). Sieben Anlagen mit einer Leistung von 7,0 MW werden im Ausland betrieben (Vorjahr 7,0 MW), die übrigen 80 Anlagen mit einer Leistung von 71,0 MW werden in Deutschland betrieben. Das operative Segmentergebnis (EBT) lag im Geschäftsjahr 2024 bei 41,9 Mio. Euro (Vorjahr: 80,7 Mio. Euro). Die EBT-Marge im Eigenbetrieb (bezogen auf die Gesamtleistung) belief sich auf 20,9 %. ServiceDer Bereich Service entwickelte sich im Berichtszeitraum auf Vorjahresniveau. Der Segmentumsatz erhöhte sich um 4,0 % auf 50,5 Mio. Euro (Vorjahr: 48,6 Mio. Euro). Dabei verringerte sich der Bestand an fertigen und unfertigen Erzeugnissen, der vor allem Repowering- und Umrüstungsprojekte (Biogasaufbereitung) umfasst, nur unwesentlich, während die sonstigen betrieblichen Erträge mit 1,8 Mio. Euro auf Vorjahresniveau lagen. Die Gesamtleistung belief sich auf 52,2 Mio. Euro (Vorjahr 50,2 Mio. Euro). Neben Deutschland sind die wichtigsten Märkte im Service weiterhin Italien, Tschechien und Großbritannien sowie Dänemark, Frankreich und die USA. Insgesamt wurden im Ausland Ende 2024 Anlagen mit einer elektrischen Leistung von insgesamt 241 MW (Vorjahr: 230 MW) betreut, davon 187 MW (Vorjahr: 174 MW) im technischen und 54 MW (Vorjahr: 56 MW) im biologischen Bereich. In Deutschland wurden zum Jahresende 2024 im biologischen Service Anlagen mit einer elektrischen Leistung von insgesamt 74 MW und 10 MW äquivalent (EnviThan) (Vorjahr: 74 MW / 12 MW) und im technischen Service Anlagen mit einer elektrischen Leistung von insgesamt 274 MW und 16 MW äquivalent (EnviThan) (Vorjahr: 272 MW / 14 MW) betreut. Der Materialaufwand lag mit 41,9 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2024 leicht über dem Vorjahresniveau (41,4 Mio. Euro). Die Personalkosten im Service-Segment stiegen insbesondere im Zuge des kontinuierlichen Ausbaus der Geschäftstätigkeit im In- und Ausland sowie inflationsbedingt um 13,7 % auf 12,5 Mio. Euro (Vorjahr: 11,0 Mio. Euro). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beliefen sich wie im Vorjahr auf 4,3 Mio. Euro. Das operative Segmentergebnis (EBT) lag damit bei -7,4 Mio. Euro (Vorjahr: -7,3 Mio. Euro). Wie auch in den Vorjahren ist das negative Segmentergebnis primär auf die Bereinigung des Umsatzes um Geschäfte mit Eigenbetriebsgesellschaften in der Konsolidierung auf Konzernebene zurückzuführen. Dabei verbleiben Kosten, insbesondere der Materialaufwand, im Segment Service, während Umsätze mit Gesellschaften aus den Segmenten Eigenbetrieb und Anlagenbau konsolidierungsbedingt nicht mehr enthalten sind. In der Einzelbetrachtung ist das operative Ergebnis des Servicesegments weiterhin positiv. Anlagenbau (inkl. Holding)Im Segment Anlagenbau erzielte EnviTec im Geschäftsjahr 2024 Umsatzerlöse in Höhe von 95,6 Mio. Euro (Vorjahr: 132,1 Mio. Euro). Maßgeblich hierfür ist eine geringere Anzahl fertiggestellter und nach HGB schlussgerechneter Bauprojekte. Auch die Gesamtleistung, die im Bau befindliche Anlagen über die Bestandsveränderung berücksichtigt, lag mit 99,7 Mio. Euro unter dem sehr dynamischen Vorjahresniveau von 140,5 Mio. Euro. Die wichtigsten Märkte für EnviTec im Segment Anlagenbau sind derzeit Frankreich und die USA. Auch in Skandinavien und im Baltikum ist die Nachfrage weiterhin hoch. Darüber hinaus sieht das Unternehmen derzeit in Südeuropa ein hohes Entwicklungspotenzial, das in Zukunft weiter ausgebaut werden soll. Der Materialaufwand im Segment Anlagenbau verringerte sich primär aufgrund des Rückgangs der Gesamtleistung auf 53,2 Mio. Euro (Vorjahr: 84,1 Mio. Euro). Der Materialaufwand des Vorjahres enthielt zudem hochpreisige Technologiekomponenten für die Umrüstung der Anlage in Güstrow. Die Personalkosten lagen mit 20,8 Mio. Euro leicht über dem Vorjahresniveau von 19,9 Mio. Euro. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen bei 14,0 Mio. Euro (Vorjahr: 19,5 Mio. Euro). Das operative Segmentergebnis (EBT) belief sich damit auf 9,5 Mio. Euro (Vorjahr 14,8 Mio. Euro). Entwicklung des Auftragsbestands im Segment AnlagenbauDer Auftragsbestand im Anlagenbau summierte sich per Ende Dezember 2024 auf 129,0 Mio. Euro und verringerte sich damit gegenüber dem Vorjahr um 38,0 % (Vorjahr: 208,0 Mio. Euro). Davon sind 93,5 Mio. Euro bereits im Bau und teilweise in der Bestandsveränderung berücksichtigt. 49,5 Mio. Euro entfallen auf die internationalen Biogas-Märkte. Dabei handelt es sich zu wesentlichen Teilen um Aufträge in Frankreich, den USA und Dänemark. Der im Vergleich zu den Vorperioden niedrigere Auftragsbestand im Segment Anlagenbau reflektiert im Wesentlichen das außergewöhnlich hohe Auftragsvolumen im US-Markt sowie die damit verbundene, über das gesamte Jahr hinweg hohe Auslastung im Anlagenbau zur Abwicklung der Projekte. Rund 65,5 % der Aufträge zum Bilanzstichtag stammten aus dem landwirtschaftlichen Bereich (Vorjahr: 53,5 %) und rund 7,5 % aus der Industrie (Vorjahr: 6,5 %). Die übrigen Aufträge entfielen auf den Eigenbetrieb. MitarbeiterWertschätzung, Förderung und individuelle Entwicklung bilden das Fundament der Unternehmenskultur von EnviTec. Gut ausgebildete, motivierte Mitarbeitende sind das wichtigste Kapital und die Grundlage für den langfristigen Unternehmenserfolg. Die nachhaltige Personalentwicklung hat daher höchste Priorität für das Unternehmen. Im Berichtszeitraum stieg die Zahl der Mitarbeiter von 686 auf 693 Mitarbeiter zum Stichtag 31. Dezember 2024. Im Segment Anlagenbau stieg die Zahl der Beschäftigten leicht im Vergleich zum Vorjahr auf 229 Mitarbeiter (Vorjahr: 222). Im Eigenbetrieb lag die Zahl der Mitarbeiter bei 219 (Vorjahr: 217). Im Service-Segment sank die Mitarbeiterzahl von 200 auf 197. In der Holdinggesellschaft, der EnviTec Biogas AG, waren 48 Beschäftigte zu verzeichnen (Vorjahr: 47). Der wesentliche Teil war mit 557 Beschäftigten weiterhin in Deutschland aktiv (Vorjahr: 546). An den Auslandsstandorten waren zum Stichtag 136 Mitarbeiter für EnviTec Biogas im Einsatz (Vorjahr: 140). Angesichts der zunehmenden Internationalisierung des Geschäfts sind dabei interkulturelle Offenheit und Mobilität wichtige Voraussetzungen. Ziel ist es, Mitarbeitende zu gewinnen und zu halten, die flexibel auf neue Anforderungen reagieren und EnviTec auch im internationalen Kontext souverän vertreten. Die Beschäftigungspolitik ist darauf ausgerichtet, sowohl unternehmerischen Anforderungen als auch individuellen Interessen gerecht zu werden. Leistungsorientierte Vergütungsmodelle und interne Weiterbildungsprogramme eröffnen dabei attraktive Entwicklungsperspektiven. Ergänzt werden diese durch soziale Angebote und Aktivitäten, die den Gemeinschaftssinn sowie die durch Verlässlichkeit und Fairness geprägte Unternehmenskultur fördern. Junge Talente gewinnt EnviTec gezielt durch Ausbildung, duale Studiengänge und die Zusammenarbeit mit der Privaten Hochschule für Wirtschaft und Technik (PHWT) in Vechta. Unsere Standorte Lohne und Saerbeck bieten dabei ein attraktives Lebens- und Arbeitsumfeld - regional verwurzelt und international ausgerichtet. ErtragslageVergleich der tatsächlichen mit der ursprünglich in Aussicht gestellten EntwicklungDer EnviTec-Konzern hat sich im Berichtszeitraum im Wesentlichen im Rahmen der Erwartungen entwickelt. In der Prognose von Mai 2024 hatte der EnviTec Vorstand eine Gesamtleistung (bzw. Umsatz) zwischen 360 und 400 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Steuern (EBT) in einer Bandbreite von 40 bis 50 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Mit einer erreichten Gesamtleistung von 352,5 Mio. Euro und einem EBT von 44,0 Mio. Euro liegt das Geschäftsvolumen leicht unter dem ursprünglich prognostizierten Korridor sowie das Ergebnis innerhalb der erwarteten Bandbreite. Insgesamt erklärt sich der erwartungsgemäße Rückgang gegenüber dem Vorjahr primär durch den planmäßigen Auslauf positiver Einmaleffekte im Segment Energy. Hinzu kommt ein übermäßig starker Verfall der THG-Quotenpreise für im Eigenbetrieb produziertes Biomethan. Gleichzeitig bestätigen die Ergebnisse die im Zuge des Wachstumskurses der letzten Jahre nachhaltig gestärkte Ertragskraft der Gruppe, die im Mehrjahresvergleich deutlich über dem Niveau früherer Jahre liegt. UmsatzentwicklungDas größte Segment des Konzerns ist weiterhin der Eigenbetrieb. In diesem Bereich ging der Umsatz im Wesentlichen aufgrund gesunkener Strom- und Gaspreise sowie niedrigerer THG-Quotenpreise für Biomethan um 18,8 % auf 191,6 Mio. Euro zurück (Vorjahr: 236,1 Mio. Euro). Die Gesamtleistung sank um 21,4 % auf 200,5 Mio. Euro (Vorjahr: 255,0 Mio. Euro). Im Service-Bereich stiegen die Umsätze um 4,0 % auf 50,5 Mio. Euro (Vorjahr: 48,6 Mio. Euro). Die Gesamtleistung verbesserte sich um 2,0 Mio. Euro auf 52,2 Mio. Euro (Vorjahr: 50,2 Mio. Euro). Im Segment Anlagenbau (inkl. Holding) verringerte sich der Umsatz nach einer außerordentlich dynamischen Vorjahresentwicklung auf 95,6 Mio. Euro (Vorjahr: 132,1 Mio. Euro). Die Gesamtleistung, die auch im Bau befindliche Anlagen über die Bestandsveränderungen berücksichtigt, ging um 29,0 % auf 99,7 Mio. Euro zurück (Vorjahr: 140,5 Mio. Euro). Die Entwicklung der drei Segmente von EnviTec führte im Konzern zu einem Rückgang der Umsätze um 19,0 % auf 337,7 Mio. Euro (Vorjahr: 416,8 Mio. Euro). Auch bei der Konzerngesamtleistung ergab sich ein Minus von 20,9 % auf 352,5 Mio. Euro nach dem Rekordwert von 445,8 Mio. Euro im Vorjahr. Dabei entsprach der Rückgang im Wesentlichen den Erwartungen, nachdem das Vorjahr deutlich von Sondereffekten geprägt gewesen war. In Deutschland betrugen die erzielten Umsätze im Geschäftsjahr 214,9 Mio. Euro (Vorjahr: 254,7 Mio. Euro). Der Auslandsumsatz sank auf 122,8 Mio. Euro gegenüber 162,1 Mio. Euro im Vorjahr. Den größten Anteil am Auslandsumsatz hatten Italien und die USA. Die dort realisierten Umsätze betrugen im Berichtszeitraum 18,4 Mio. Euro respektive 70,2 Mio. Euro. AufwandsentwicklungDer Materialaufwand ist der wesentliche Aufwandsposten des EnviTec Biogas Konzerns. Im Geschäftsjahr 2024 ging dieser Posten auf Konzernebene um 15,7 % auf 210,8 Mio. Euro zurück (Vorjahr: 250,1 Mio. Euro). Davon entfiel mit 54,9 % der größte Anteil auf das Segment Eigenbetrieb. Im Vorjahr hatte der Anteil bei 49,8 % gelegen. Während sich die Materialkosten im Eigenbetrieb moderat reduzierten, fiel die Reduktion im Anlagenbau im Zuge der Fertigstellung einer Vielzahl von Projekten noch markanter aus. Das Rohergebnis lag mit 141,7 Mio. Euro ebenfalls unter dem Vorjahresniveau von 195,7 Mio. Euro. Der Personalaufwand erhöhte sich im Zuge des Personalaufbaus im Konzern sowie inflationsbedingt auf 43,7 Mio. Euro (Vorjahr: 40,5 Mio. Euro). Damit lag die Personalkostenquote bezogen auf den Umsatz bei 12,8 % (Vorjahr: 9,7 %). Bezogen auf die Gesamtleistung betrug die Quote 12,4 % nach 9,1 % im Vorjahr. Die Abschreibungen stiegen im Berichtszeitraum deutlich um 16,1 % auf 22,2 Mio. Euro (Vorjahr: 19,1 Mio. Euro). Der Anstieg ist primär auf die planmäßige Abschreibung des BioEnergieParks Güstrow zurückzuführen. Der sonstige betriebliche Aufwand, der sich u.a. aus Betriebs-, Verwaltungs- und Vertriebskosten zusammensetzt, reduzierte sich um 35,1 % auf 34,4 Mio. Euro (Vorjahr: 53,0 Mio. Euro). ErgebnisentwicklungDie Ergebnisentwicklung der EnviTec Gruppe lag im Geschäftsjahr 2024 erwartungsgemäß unter dem Niveau des von Sondereffekten geprägten Vorjahreszeitraums. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) belief sich auf 67,3 Mio. Euro (Vorjahr: 116,1 Mio. Euro). Das Betriebsergebnis (EBIT) lag bei 41,5 Mio. Euro (Vorjahr: 83,1 Mio. Euro). Der Zinsaufwand erhöhte sich im Geschäftsjahr 2024 auf 3,3 Mio. Euro (Vorjahr: 2,5 Mio. Euro). Die Zinserträge lagen bei 2,2 Mio. Euro nach 2,0 Mio. Euro im Vorjahr. Daraus resultierte ein Finanzergebnis per Saldo von -1,1 Mio. Euro (Vorjahr: -0,5 Mio. Euro). Das Ergebnis aus at-Equity-Beteiligungen betrug 2,9 Mio. Euro (Vorjahr: 13,6 Mio. Euro). Im Geschäftsjahr 2024 gab es keine Abschreibungen auf Finanzanlagen (Vorjahr: 8,4 Mio. Euro). Das operative Ergebnis vor Steuern (EBT) lag damit bei 44,0 Mio. Euro nach 88,2 Mio. im Geschäftsjahr 2023. Der Ertragssteueraufwand verringerte sich auf 14,0 Mio. Euro (Vorjahr: 23,9 Mio. Euro). Der Konzernjahresüberschuss belief sich somit auf 29,8 Mio. Euro (Vorjahr: 64,1 Mio. Euro). Das Ergebnis je Aktie ging von 4,31 Euro im Vorjahr auf 2,01 Euro im Berichtsjahr zurück. Wie erwartet konnten die Rekordergebnisse der Geschäftsjahre 2022 und 2023, die wesentlich von Sondererträgen geprägt waren, im Geschäftsjahr 2024 nicht erneut erreicht werden. Gleichzeitig hat der EnviTec Konzern die Entwicklung der Vorjahre genutzt, um mit dem Eintritt in neue Geschäftsfelder und geografische Märkte eine starke Basis für eine kontinuierlich erfolgreiche Geschäftsentwicklung zu schaffen. Die aktuellen Ergebnisse unterstreichen die im Zuge des eingeschlagenen Wachstumskurses nachhaltig gestärkte Ertragskraft der Gruppe, die sich im Mehrjahresvergleich deutlich über dem Niveau früherer Jahre bewegt. Im Einzelabschluss der AG betrug der Bilanzgewinn 118,9 Mio. Euro. Vorstand und Aufsichtsrat der EnviTec Biogas AG schlagen vor, für das Geschäftsjahr 2024 eine Dividende in Höhe von 0,50 Euro je Aktie auszuschütten.
In den Tabellen und Grafiken dieses Geschäftsberichts können aus rechentechnischen Gründen in Einzelfällen Rundungsdifferenzen auftreten.
*
Einschließlich Ergebnisbeitrag at-Equity- und sonstiger Beteiligungen VermögenslageZum Bilanzstichtag 31. Dezember 2024 betrug die Bilanzsumme des EnviTec Konzerns 413,8 Mio. Euro, was einem Rückgang um 3,5 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahresstichtag entspricht. Auf der Aktivseite erhöhte sich das Anlagevermögen um 13,3 % auf 205,7 Mio. Euro. Dabei stieg der Wert der immateriellen Vermögenswerte leicht von 8,0 Mio. Euro auf 8,3 Mio. Euro. Der Wert der Sachanlagen erhöhte sich zum 31. Dezember 2024 mit 22,9 % deutlich auf 174,2 Mio. Euro. Zu dieser Entwicklung trugen vor allem der Anstieg der geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau bei, der die laufende Umrüstung und Erweiterung der Bestandsanlagen des Unternehmens im Zuge des Investitionsprogramms umfasst. Die Finanzanlagen sanken von 31,8 Mio. Euro zum 31. Dezember 2023 auf 23,2 Mio. Euro zum Jahresende 2024. Dabei sank der Wert der at-Equity bewerteten Beteiligungen nach einem Anstieg im Vorjahr nun um 7,2 Mio. Euro auf 16,6 Mio. Euro. Der Rückgang resultiert aus gesunkenen Ergebnisbeiträgen infolge rückläufiger Strom- und Gaspreise. Die sonstigen Ausleihungen gingen von 6,4 Mio. Euro auf 4,4 Mio. Euro zurück und die Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, stiegen leicht von 1,0 Mio. Euro auf 1,3 Mio. Euro. Das Umlaufvermögen sank um 11,5 % auf 202,7 Mio. Euro. Dabei erhöhten sich die Vorräte um 7,5 Mio. Euro auf 95,4 Mio. Euro. Hier enthalten ist der Wert der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, der um 8,7 Mio. Euro auf 72,3 Mio. Euro stieg. Ursächlich hierfür waren im Wesentlichen ein erhöhtes Einkaufsvolumen im Zuge der gestiegenen Auslastung der Anlage in Güstrow sowie eine erhöhte Lagerhaltung im Zuge verbesserter Ernteergebnisse. Der Wert der unfertigen Erzeugnisse sank um 27,4 Mio. Euro auf 24,5 Mio. Euro, was auf die Schlussrechnung einer Vielzahl von Projekten im Anlagenbau zurückzuführen ist. Der Wert der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände stieg aufgrund der quartalsweisen Abrechnung von THG-Quotenverträgen stichtagsbedingt um 44,6 % auf 80,6 Mio. Euro. Die liquiden Mittel sanken von 85,3 Mio. Euro zum Vorjahresstichtag auf 26,6 Mio. Euro zum 31. Dezember 2024. FinanzlageDie Passivseite des EnviTec-Konzerns war zum 31. Dezember 2024 erneut durch eine komfortable Eigenkapitalausstattung in Höhe von 184,4 Mio. Euro gekennzeichnet. Im Vergleich zum Vorjahresstichtag verringerte sich das Eigenkapital im Zuge der hohen Dividendenausschüttung für das Geschäftsjahr 2023 um 8,1 % (31. Dezember 2023: 200,6 Mio. Euro). Die Eigenkapitalquote lag bei 44,6 % (31. Dezember 2023: 48,1 %). Damit besitzt das Unternehmen weiterhin ein sehr gutes Fundament, um seine erfolgreiche Expansion auf den internationalen Biogasmärkten fortzusetzen. Die Gesamtverbindlichkeiten beliefen sich auf 175,6 Mio. Euro (31. Dezember 2023: 151,4 Mio. Euro). Hier erhöhten sich insbesondere die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten im Zuge der Umsetzung des Investitionsprogramms im Eigenbetrieb auf 120,7 Mio. Euro (31. Dezember 2023: 76,1 Mio. Euro). Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stiegen von 22,9 Mio. Euro zum 31. Dezember 2023 auf 26,4 Mio. Euro zum Bilanzstichtag. Die sonstigen Verbindlichkeiten erhöhten sich von 9,5 Mio. Euro auf 12,8 Mio. Euro. Dagegen gingen die erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen im Zuge der hohen Anzahl schlussgerechneter Projekte im Anlagenbau von 25,3 Mio. Euro auf 6,7 Mio. Euro zum Bilanzstichtag zurück. Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, nahmen von 17,5 Mio. Euro auf 9,0 Mio. Euro ab. Die Rückstellungen reduzierten sich im Zuge sinkender Steuerrückstellungen (-10,8 Mio. Euro) von 62,2 Mio. Euro zum Jahresende 2023 auf 51,6 Mio. Euro zum 31. Dezember 2024. Die sonstigen Rückstellungen lagen mit 27,6 Mio. Euro auf Vorjahresniveau. InvestitionenDie Investitionen des Konzerns in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagevermögen beliefen sich im Jahr 2024 auf 55,3 Mio. Euro nach 55,4 Mio. Euro im Vorjahr. Wie schon in den Jahren zuvor entfielen die Investitionen im Wesentlichen auf das Segment Eigenbetrieb. Für 2025 rechnet EnviTec mit geringeren Investitionen. LiquiditätZum Bilanzstichtag verringerten sich die liquiden Mittel auf 26,6 Mio. Euro (Vorjahr: 85,3 Mio. Euro). Dabei ist zu berücksichtigen, dass in den beiden Vorperioden aufgrund hoher Strom- und Gaspreise eine außergewöhnlich hohe Profitabilität im Konzern erzielt wurde, die im Berichtszeitraum zudem eine Dividendenausschüttung in Höhe von 44,6 Mio. Euro ermöglichte. In Verbindung mit dem laufenden Investitionsprogramm wird sich die Liquidität des Unternehmens voraussichtlich wieder auf dem aktuellen Niveau normalisieren. EnviTec Biogas standen zum 31.12.2024 nicht ausgenutzte Kontokorrentlinien in Höhe von rund 15,8 Mio. Euro zur Verfügung. CashflowDer Netto-Cashflow im EnviTec Konzern bewegte sich mit -10,4 Mio. Euro deutlich unter dem Vorjahresniveau (83,3 Mio. Euro), bei einem ebenfalls signifikant gesunkenen Brutto-Cashflow. Ursächlich waren das schwächere Ergebnis sowie höhere gezahlte Ertragssteuern. Zudem führte die Zunahme der Vorräte sowie die Abnahme der sonstigen Verbindlichkeiten und der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zu einer höheren Betriebsmittelbindung. Der Abfluss aus investiver Tätigkeit verminderte sich leicht auf 43,3 Mio. Euro (Vj.: 49,9 Mio. Euro). Der Abfluss aus Finanzierungstätigkeit im Berichtszeitraum lag mit 15,7 Mio. Euro auf Vorjahresniveau (Vj.: 17,5 Mio. Euro). Dazu trugen Auszahlungen aus der Tilgung von Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 15,3 Mio. Euro, eine Dividendenzahlung in Höhe von 44,6 Mio. Euro und die Aufnahme von Finanzmitteln in Höhe von 49,1 Mio. Euro bei. Angaben betreffend den Erwerb und Bestand eigener AktienDas Mutterunternehmen des Konzerns, die EnviTec Biogas AG, Lohne, hält 150.000 eigene Aktien der Gesellschaft. Wir verweisen auf die entsprechenden Angaben im Konzernanhang gemäß § 315 Abs. 2 Satz 2 HGB und § 160 Absatz 1 Nr. 2 AktG. Chancen- und RisikoberichtDer bewusste und kontrollierte Umgang mit Chancen und Risiken ist die Grundlage für eine langfristig erfolgreiche Unternehmensentwicklung. In einem sich verändernden globalen Energiemarkt ergeben sich für EnviTec Biogas Chancen, die wir erfolgreich nutzen wollen. Den Chancen stehen naturgemäß Risiken gegenüber. Sie müssen angemessen gesteuert und minimiert werden, um eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung zu gewährleisten. EnviTec Biogas hat daher ein Managementsystem eingeführt, das potenzielle Risiken systematisch erfasst und Maßnahmen zur Risikominimierung aufzeigt. Alle Führungskräfte sind darin geschult, Risiken zu erkennen und darauf zu reagieren. Sie halten ihre Mitarbeiter an, unternehmerisch zu denken und Risiken zu vermeiden. Das Risikomanagement ist Basis der Unternehmenssteuerung und dient dem Erreichen der Unternehmensziele. Es ist fest in allen Geschäftsprozessen und Unternehmensbereichen verankert. ChancenBranchenspezifische ChancenWeltweit steht einer kontinuierlich steigenden Energienachfrage die Bewältigung des Klimawandels gegenüber, was die Bedeutung des Einsatzes erneuerbarer Energieträger wie Bioenergie mehr als deutlich macht. Hinzu kommen geopolitische Konflikte, die insbesondere in den europäischen Staaten die Versorgungssicherheit stärker in den Fokus gerückt haben. So hat die Europäische Kommission, ausgelöst durch die russische Invasion der Ukraine, im März 2022 ihren REPowerEU-Plan vorgestellt. Er beinhaltet Vorschläge, wie Europa deutlich vor 2030 von fossilen Energiequellen aus Russland unabhängig werden kann. Im Rahmen einer Diversifizierung der Gasversorgung zielt der REPowerEU-Plan darauf ab, bis 2030 die Netto-Treibhausgas-Emissionen um mindestens 55 % zu senken und bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Dabei sieht die Europäische Kommission auch eine wichtige Rolle für Biomethan vor und es ergeben sich perspektivisch große Wachstumspotenziale für die Biogas-Branche. Biogas dient als grund- und spitzenlastfähige erneuerbare Energie, die dezentral produziert werden kann, und ist ein flexibler und verlässlicher Strom- und Wärmelieferant. Zudem können mit der Produktion von Biogas biologische Reststoffe intelligent genutzt werden. Der Alleskönner Biomethan kann dabei in allen Verbrauchssektoren, insbesondere aber im Verkehrs- und Wärmebereich, in denen bislang keine befriedigenden Beiträge zur CO2 - Reduzierung erzielt wurden, einen nachhaltigen Beitrag zur Dekarbonisierung leisten. Die schrittweise Umsetzung der RED-II-Richtlinie in den EU-Mitgliedstaaten hat europaweit - auch in Deutschland - zu einer spürbar gestiegenen Nachfrage nach fortschrittlichen Biokraftstoffen wie Bio-CNG und Bio-LNG geführt. Die Umsetzung der RED-III-Richtlinie, die weiter erhöhte Quoten für fortschrittliche Biokraftstoffe vorsieht, steht jedoch noch in mehreren europäischen Ländern aus. In Deutschland wurde die Umsetzung nun immerhin von der neuen Bundesregierung im Koalitionsvertrag angekündigt. Ein entsprechender Umsetzungsschritt würde zusätzliche Marktanreize schaffen und die aktuelle Position sowie den weiteren Ausbau dieses Geschäftsfelds befördern. Durch die Erweiterung des Bioenergie-Parks Güstrow hat sich EnviTec bereits eine vorteilhafte Position im Bereich der Aufbereitung von Bio-LNG für den Verkehrssektor gesichert. Zwei weitere Eigenbetriebsanlagen wurden bereits für die Bio-LNG-Produktion umgerüstet, zusätzliche Anlagen werden folgen. Auf den internationalen Märkten will EnviTec durch die gezielte Fortsetzung der Internationalisierung in den für Biogas und Biomethan vielversprechendsten Märkten seine Marktposition ausbauen und stärken. Für den Neubau von Anlagen ergeben sich Chancen in etablierten Märkten wie Frankreich, Dänemark, Italien oder den baltischen Staaten. Außerhalb Europas sind derzeit die USA der attraktivste Markt. Weitere potenziell interessante Märkte sind derzeit Schweden, Polen, Spanien und Indonesien. Auch international gewinnt dabei die Umstellung auf Biomethanprojekte weiter an Bedeutung und EnviTec ist mit seiner eigenen EnviThan-Technologie für eine weitere Expansion gut aufgestellt. In bereits etablierten Märkten bieten sich zusätzliche Chancen, wenn Mitbewerber auf kurzfristige Veränderungen der Rahmenbedingungen nicht adäquat reagieren können oder dem herrschenden Wettbewerb nicht gewachsen sind. EnviTec eröffnen sich dadurch insbesondere im Bereich Service und bei der Um- und Aufrüstung bestehender Anlagen sowie im Bereich Eigenbetrieb punktuell Möglichkeiten zur Gewinnung neuer Kunden und Marktanteile. Unternehmensstrategische ChancenUnternehmensstrategische Chancen bieten sich für EnviTec Biogas in einer weiteren Internationalisierung der Geschäftstätigkeit. Zusätzliche Chancen auf den internationalen Biogasmärkten sollen weiterhin wahrgenommen werden. Im Fokus stehen dabei zum einen Märkte, in denen der Ausbau von Anlagen zur Biogasherstellung bzw. -aufbereitung voranschreitet und EnviTec als führender Anlagenbauer von dieser allgemeinen Entwicklung profitieren kann. Die größten Wachstumschancen bieten sich derzeit in verschiedenen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. Im Zuge der Umsetzung des REPower-EU-Plans hat EnviTec hier die Möglichkeit, bestehende Geschäftsaktivitäten auszubauen und neue Märkte nachhaltig zu erschließen. Auch in den USA bestehen für EnviTec erhebliche Chancen, die jedoch durch das aktuelle politische und wirtschaftliche Umfeld zumindest kurzfristig geschmälert werden. In technischer Hinsicht bieten sich Wachstumschancen für EnviTec vor allem im Bereich des Bio-LNG-Markts. Bio-LNG wird vor allem für mittlere und schwere Lkw, die längere Strecken zurücklegen müssen, eingesetzt. Durch die Inbetriebnahme des BioEnergiepark Güstrow hat sich EnviTec hier bereits in eine aussichtsreiche Stellung gebracht. Weitere bestehende Anlagen im Eigenbetrieb wurden und werden derzeit auf die Produktion von Bio-LNG umgestellt. Der Markt für Bio-CNG und -LNG bietet generell Anlagenbetreibern eine Chance, ihre Anlage nach Auslaufen der EEG-Förderung als Hersteller des Grundstoffes Biomethan weiter wirtschaftlich führen zu können. Auch Expansionsmöglichkeiten in andere Bereiche der Erneuerbaren Energien werden von EnviTec kontinuierlich beobachtet. In den letzten Monaten wurden mit der Gründung eines gemeinsamen Unternehmens für Wind- und Solarkraft sowie der Übernahme der LNG-Tankstelleninfrastruktur der LIQVIS GmbH weitere Schritte zur strategischen Erweiterung des Geschäftsmodells eingeleitet. Beide Aktivitäten dienen dem Ziel, ergänzende Wertschöpfungspotenziale entlang der klimaneutralen Energie- und Kraftstoffversorgung systematisch zu erschließen. RisikenRisikomanagementIn einem Risiko-Management-Handbuch hat EnviTec Biogas die Aufgaben, Berichts- und Organisationsstrukturen verbindlich festgehalten. In diesem Handbuch werden Risiken definiert und der gesamte Risikomanagementprozess beschrieben. Aufgabe der Risikoverantwortlichen ist es, Risiken unter Berücksichtigung definierter Kategorien zu bewerten und zu überwachen, um bei Bedarf entsprechend gegensteuern zu können. Anhand einer regelmäßig aktualisierten Risikoinventurliste werden diese vierteljährlich überprüft. Plötzlich auftretende Risiken, die hinsichtlich Schadenshöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit nennenswerte Auswirkungen auf die Geschäfts- und Ergebnisentwicklung und auf den Unternehmenswert haben, werden dem Vorstand unverzüglich mitgeteilt. Dieser trifft daraufhin die notwendigen Entscheidungen. Im Rahmen der Berichterstattung an den Aufsichtsrat informiert der Vorstand fortlaufend über die wesentlichen Risiken und erörtert die ergriffenen Maßnahmen zur Steuerung dieser Risiken. EnviTec ist ein international tätiges Unternehmen. Es bewegt sich in einem Marktumfeld, das sich dynamisch verändert. Daraus ergeben sich Risiken, die untrennbar mit dem unternehmerischen Handeln in Verbindung stehen. Grundsätzlich lassen sich Risiken durch Änderungen der Rahmenbedingungen oder technologischer Weiterentwicklungen nicht völlig vermeiden. EnviTec passt daher das Risikomanagement kontinuierlich den neuen Entwicklungen an. Risiken, die nichts mit den Kernzielen der Unternehmensentwicklung zu tun haben, werden im Konzern nicht eingegangen. Zu den Kernzielen im Zusammenhang mit der Unternehmensentwicklung zählen:
Bestandsgefährdende Risiken sind dem Vorstand nicht bekannt. Im Folgenden werden Einzelrisiken beschrieben, die den Unternehmenswert und die Geschäftsentwicklung potenziell gefährden könnten. BeschaffungsrisikenMehrere Entwicklungen haben in den letzten Jahren immer wieder Probleme auf den Beschaffungsmärkten ausgelöst. Angefangen mit der Unterbrechung von Lieferketten im Zuge der Corona-Pandemie setzten der Krieg in der Ukraine und Lockdowns in China die Beschaffungsmärkte ab Anfang 2022 noch einmal zusätzlich unter Druck. Zuletzt war hier zwar eine Normalisierung zu konstatieren. Dennoch könnten sich auch künftig Beschaffungsrisiken ergeben, die sich für EnviTec insbesondere auf den Bau der Biogasanlagen auswirken könnten. Die hierfür erforderlichen Komponenten bezieht EnviTec zu einem großen Teil von Lieferanten. So können für Komponenten Lieferengpässe entstehen. Ein weiteres Risiko stellen kurzfristig steigende Preise bzw. eine schwierige Preisbildung dar. 2024 lag die Inflationsrate in Deutschland bei durchschnittlich 2,2 %. Für das Jahr 2025 rechnen die Experten des ZEW - Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH Mannheim mit einer Rate von 2,3 %. Auf den Rohstoffmärkten waren die Preise, insbesondere auch infolge des Krieges in der Ukraine, ebenfalls stark gestiegen. EnviTec beugt diesen Entwicklungen durch enge Geschäftsbeziehungen und fest vereinbarte Konditionen vor. Lieferengpässe sind auch möglich durch Umweltkatastrophen oder flächendeckend schlechte Witterungsbedingungen und damit verbundene Ernteausfälle bei den für den Betrieb von Biogasanlagen eingesetzten Substraten, also nachwachsenden oder organischen Roh- bzw. Reststoffen. Aufgrund großer Nachfrage könnten die Preise für benötigte Einsatzstoffe steigen. Dadurch könnte die Wirtschaftlichkeit der Biogasanlagen im Eigenbetrieb gefährdet werden. Dieses Risiko wird unter anderem durch langfristige Lieferverträge mit regionalen landwirtschaftlichen Betrieben und hohe Lagerbestände reduziert. Zusammengefasst beurteilt EnviTec derzeit Beschaffungsrisiken als operative Risiken, deren Eintritt im Eigenbetrieb aufgrund steigender Rohstoffpreise wahrscheinlich sind. Die potenziellen Auswirkungen auf den Konzern bewertet EnviTec im Eigenbetrieb als erheblich und im Anlagenbau als moderat. Umfeld- und BranchenrisikenDer wirtschaftliche Erfolg der von EnviTec Biogas angebotenen Produkte und Serviceleistungen ist von der Förderung erneuerbarer Energien durch rahmenpolitische Vorgaben abhängig. Hierzu zählt in Deutschland das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Mit dem EEG vergleichbare Regelungen bestehen auch in den meisten anderen Mitgliedsländern der Europäischen Union und in einigen Ländern außerhalb der EU. Gleichzeitig wird sich der Biomethanbereich in den kommenden Jahren zu einem der wichtigsten Anwendungsfelder für Biogas entwickeln. Große Bedeutung haben hier die Regelungen rund um das Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG). Daneben regelt die Gasnetzzugangsverordnung die Einleitung von aufbereitetem Biogas in das Erdgasnetz. Eine Änderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen für das Errichten, das Erweitern und den Betrieb von Biogasanlagen in Deutschland oder in anderen Staaten kann sich vor- und nachteilig auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von EnviTec Biogas auswirken. Neben den rechtlichen Rahmenbedingungen gibt es zum Teil Vorbehalte von Bürgern und Interessengruppen gegenüber Biogasanlagen und deren Bau. EnviTec Biogas hat daher zusammen mit anderen Unternehmen in Deutschland im Juni 2009 den Biogasrat gegründet, um der Politik, der Wirtschaft und anderen Interessengruppen als Ratgeber und Ansprechpartner zur Seite zu stehen und Vorurteile auszuräumen. Zielsetzung ist es, die landwirtschaftliche und industrielle Ausrichtung der Biogastechnologie zu fördern und im Hinblick auf die Gesetzgebung und Produkte die gemeinsamen Anliegen zu vertreten. Darüber hinaus engagiert sich EnviTec in einer Vielzahl weiterer nationaler und internationaler Branchenverbände, um den Dialog mit Politik, Öffentlichkeit und Marktakteuren aktiv mitzugestalten. EnviTec Biogas beabsichtigt, die internationalen Aktivitäten weiter auszubauen und damit Wachstumschancen zu nutzen. Hieraus resultiert eine Reihe von Risikofaktoren. Dazu zählen zum Beispiel mögliche Veränderungen der in den einzelnen Ländern herrschenden politischen, volkswirtschaftlichen, sozialen, rechtlichen, kulturellen und steuerlichen Rahmenbedingungen. Hinzu kommt die Möglichkeit einer unerwarteten Änderung der ausländischen Gesetze und Vorschriften, die sich negativ auf die Geschäftstätigkeit von EnviTec Biogas auswirken können. In einem Teil der Staaten, in denen das Unternehmen bereits tätig ist oder in denen es plant, tätig zu werden, herrschen im Vergleich zu den Mitgliedsstaaten der EU deutlich instabilere volkswirtschaftliche, politische und rechtliche Bedingungen. Unzureichend entwickelte Rechts- und Verwaltungssysteme können behördliche Genehmigungen erschweren oder gar verhindern, Kundenaufträge beeinträchtigen oder es erschweren, Forderungen und andere Ansprüche durchzusetzen. Das Unternehmen hat in den Ländervertretungen und im Konzernmanagement intensiv Know-how aufgebaut, um Veränderungen zu antizipieren und sich und seine Kunden darauf vorzubereiten. Staaten, in denen EnviTec Biogas nach einem umfangreichen und kontinuierlichen Monitoring keine Chancen sieht, werden durch das Management nicht in Erwägung gezogen oder das Unternehmen zieht sich aus diesen wieder zurück. Zusammengefasst beurteilt EnviTec derzeit die genannten Umfeld- und Branchenrisiken als strategische Risiken, deren Eintritt zwar insgesamt wahrscheinlich ist, schätzt aber bei Eintritt eines Risikos die Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit sowie die Finanz- und Ertragslage des Konzerns moderat ein. PersonalrisikenDie Unternehmensentwicklung von EnviTec Biogas ist von qualifizierten Mitarbeitern abhängig. Gelingt es nicht, fachlich gut ausgebildete Mitarbeiter zeitnah einzustellen oder Schlüsselqualifikationen im Unternehmen zu halten, wird auch die Unternehmensentwicklung gebremst. Der Konzern setzt kontinuierlich und intensiv Personalmarketinginstrumente ein und stimmt den Bedarf eng mit den Fachabteilungen ab. Gleichzeitig bildet das Unternehmen die Mitarbeiter gezielt weiter und steigert das Know-how durch die Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Fakultäten der Hochschulen. Zusammengefasst beurteilt EnviTec derzeit Personalrisiken hinsichtlich der Eintrittswahrscheinlichkeit als wahrscheinlich und deren Auswirkungen auf den Konzern bei Eintritt als moderat. WettbewerbsrisikenBestehende oder auch zukünftige Wettbewerber können versuchen, über eine aggressive Preis- und Akquisitionspolitik Marktanteile hinzuzugewinnen. Durch das kontinuierliche Absenken der Mindestvergütungen für Strom aus netzgekoppelten Biogasanlagen nach dem EEG in Deutschland und dem damit verbundenen Zwang zu einer permanenten Kostenreduzierung und ähnlichen Entwicklungen im Ausland wird dieser Wettbewerb noch verstärkt. Zusammengefasst beurteilt EnviTec derzeit Wettbewerbsrisiken als strategische Risiken, deren Eintritt zwar wahrscheinlich, aber deren Auswirkungen auf den Konzern bei Eintritt gering wären. Technologische RisikenBiogasanlagen unterliegen einem raschen technologischen Wandel. Der Markt für Biogasanlagen wird durch stetig verbesserte neue Produkte und Serviceleistungen vorangetrieben. Kurze Produktlebenszyklen und sich häufig ändernde Kundenanforderungen prägen ihn. Wir gehen davon aus, dass dies auch zukünftig der Fall sein wird. Unsere Wettbewerber könnten dadurch, dass sie neue Produkte oder Serviceleistungen zeitlich früher oder günstiger einführen, einen Vorsprung erzielen oder sich exklusive Rechte an neuen Technologien sichern. Der künftige Erfolg von EnviTec Biogas hängt daher von der Fähigkeit ab, rechtzeitig und kontinuierlich Produkte und Serviceleistungen zu entwickeln und Technologie-Partnerschaften einzugehen. Zusammengefasst beurteilt EnviTec derzeit technologische Risiken als strategische Risiken, deren Eintritt zwar wahrscheinlich, aber deren Auswirkung auf den Konzern bei Eintritt gering wären. Auftrags- und AbsatzrisikoDie Auswirkungen der volkswirtschaftlichen Entwicklungen auf die Kunden und die Auftrags- und Absatzsituation sind schwer abzuschätzen. Ein Rückgang des Auftragsbestandes durch Stornierungen oder fehlende neue Auftragseingänge hätte Einfluss auf die weitere Umsatz- und Ergebnisentwicklung. Zum frühzeitigen Erkennen von sich verschiebenden Aufträgen intensiviert EnviTec Biogas die Kommunikation mit den Kunden und unterstützt diese bei den Genehmigungsverfahren. Bei der Vermarktung und dem Verkauf von aus Biogas erzeugtem Strom und Gas geht das Unternehmen langfristige Kauf- und Verkaufspositionen ein. Dies könnte bei einem Angebotsüberhang (long) oder einer Angebotsunterdeckung (short), verbunden mit einer negativen Marktentwicklung, zu erheblichen Verlusten führen. Derzeit sind alle etwaigen Positionen innerhalb des eigenen Konzerns mit erstklassigen Bonitäten gedeckt oder den etwaigen Risiken wurde vorgesorgt. Um Forderungsausfall vorzubeugen, hat das Unternehmen das Forderungsmanagement sowie die Bonitätsprüfung nachhaltig verbessert. Zusammengefasst beurteilt EnviTec derzeit das Auftrags- und Absatzrisiko als strategisches Risiko, dessen Eintritt unwahrscheinlich ist. Zudem werden die potenziellen Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit sowie die Finanz- und Ertragslage des Konzerns als gering eingeschätzt. Insgesamt sieht EnviTec im Auftrags- und Absatzmanagement keine wesentlichen Risiken. Unternehmenswachstum und interne RisikenDer EnviTec Konzern verfügt über ein internes Kontroll- und Risikomanagementsystem im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess, in dem geeignete Strukturen definiert und in der Organisation umgesetzt wurden. Es ist so konzipiert, dass eine zeitnahe, einheitliche und korrekte buchhalterische Erfassung aller geschäftlichen Prozesse beziehungsweise Transaktionen gewährleistet ist. Es stellt die Einhaltung der gesetzlichen Normen, der Rechnungslegungsvorschriften und der internen Anweisungen sicher. Auf Basis der Daten der in den Konsolidierungskreis einbezogenen Tochtergesellschaften werden die konsolidierten Rechenwerke zentral erstellt. Die Konsolidierungsmaßnahmen erfolgen dabei durch geschulte Mitarbeiter. Das Management in den Gesellschaften des Konzerns trägt die Verantwortung für die Umsetzung und Überwachung der lokalen Internen Kontroll-Systeme (IKS). Grundsätzlich ist zu berücksichtigen, dass ein internes Kontrollsystem, unabhängig von der Größe und Ausgestaltung, keine absolute Sicherheit liefert, dass wesentliche Fehlaussagen in der Rechnungslegung vermieden oder aufgedeckt werden. Es dient jedoch dazu, mit ausreichender Sicherheit zu verhindern, dass sich Unternehmensrisiken wesentlich auswirken. Die weiteren Prozesse stellen hohe Anforderungen an unsere Organisation und binden erhebliche Managementressourcen. Es besteht das Risiko, dass der Aufbau nicht mit den Anforderungen des Unternehmens Schritt halten kann. Das Unternehmen entwickelt daher die Organisations-, Informations- und Führungsstrukturen kontinuierlich und mit einer hohen Priorität weiter. WährungsrisikenUmsätze und Einkäufe werden grundsätzlich in der Konzernwährung Euro ausgeführt. Wesentliche Währungsrisiken resultieren hieraus nicht. Währungsrisiken können im Zusammenhang mit Geschäften der Tochtergesellschaften in Großbritannien, Tschechien, Schweden, Indonesien und in den USA entstehen. Währungsrelationen werden von uns deshalb laufend beobachtet, um gegebenenfalls rechtzeitig Kurssicherungsmaßnahmen durchführen zu können. Zusammengefasst beurteilt EnviTec derzeit Währungsrisiken als operative Risiken, deren Eintritt wahrscheinlich ist und deren Auswirkungen auf den Konzern bei Eintritt moderat wären. Risiken aus FinanzierungsinstrumentenAlle langfristigen Verbindlichkeiten des EnviTec-Konzerns sind ganz überwiegend festverzinslicht und unterliegen somit einem fair-value Risiko, so dass mögliche Zinssteigerungen kein Risiko für das Unternehmen darstellen. PrognoseberichtGesamtwirtschaftliche und branchenbezogene RahmenbedingungenGesamtwirtschaftliche Entwicklung: Eintrübung des Wirtschaftsklimas erwartetDie Weltwirtschaft hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr als robust erwiesen und konnte trotz anhaltender Herausforderungen wachsen. Im Gesamtjahr 2025 trüben allerdings insbesondere handelspolitische Unsicherheiten den Wirtschaftsausblick. So erwartet der IWF laut der jüngsten Prognose (April 2025) ein Wachstum von 2,8 % - und hat damit die Prognose zu Jahresbeginn von 3,3 % deutlich nach unten korrigiert. Damit ist das Expansionstempo im historischen Vergleich weiterhin unterdurchschnittlich. Dies ist vor allem auf bestehende geopolitische Spannungen sowie protektionistische Maßnahmen zurückzuführen. Insbesondere die Einführung umfassender Zölle unter der neuen US-Regierung belasten den Handel und damit auch die globalen Lieferketten erheblich. Für die Industriestaaten rechnet der IWF mit einem Wirtschaftswachstum von 1,4 %. In den Schwellen- und Entwicklungsländern wird das Bruttoinlandsprodukt voraussichtlich um 3,7 % zulegen. In den Staaten der Eurozone wird ein Anstieg um 0,8 % prognostiziert. In den für EnviTec besonders wichtigen Märkten wie Deutschland (0,0 %) und Frankreich (+0,6 %) wird erneut eine deutlich gedämpfte wirtschaftliche Entwicklung erwartet. Auch in den USA soll sich die wirtschaftliche Entwicklung deutlich abkühlen. Der IWF erwartet dort mittlerweile nur noch ein Wachstum von 1,8 % im Jahr 2025, nachdem er noch zu Beginn des laufenden Jahres einen Anstieg des BIP um 2,7 % prognostiziert hatte. Biogasmarkt: Transformation der Energiemärkte eröffnet neue Wachstumschancen - Unternehmen auf stabile und faire Bedingungen angewiesenDie internationalen Rahmenbedingungen für die Biogasbranche haben sich zuletzt sehr ambivalent entwickelt. In Deutschland haben sich die politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen zuletzt punktuell verbessert. Mit dem im Januar 2025 verabschiedeten Biomassepaket sowie konkreten Bekenntnissen zur Bioenergie im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung wurden erstmals seit Jahren wieder substanzielle Fortschritte erzielt. Gleichwohl bleibt die Lage komplex: Es mangelt weiterhin an langfristiger Investitions- und Planungssicherheit, insbesondere im Verkehrs- und Wärmesektor sowie im Kontext der nationalen Kraftwerksstrategie. Die künftige Umsetzung der guten Ansätze im Koalitionsvertrag wird zeigen, ob neue technologieoffene, faire und praktikable Bedingungen für Bioenergie tatsächlich geschaffen werden. Wesentliche Impulse kommen aktuell aus dem Mobilitätssektor: Die Umsetzung der europäischen RED III-Richtlinie, steigende THG-Quoten sowie ein wachsendes LNG-Tankstellennetz könnten die Bedingungen für den Einsatz von Bio-LNG und Bio-CNG weiter verbessern. Mit dem Erwerb von LIQVIS positioniert sich EnviTec konsequent entlang der gesamten Wertschöpfungskette als Anbieter klimaneutraler Kraftstofflösungen. Wachsende Marktchancen bieten sich dabei nicht nur in der Fortführung und im Ausbau der bisherigen Biomethan-Einsatzfelder, also im EEG-Einspeisebereich und Wärme, bei Beimischprodukten für Haushaltskunden sowie im Verkehrssektor, sondern vielmehr auch in der weiteren Substitution von Erdgas, wie in der Industrie und der Stromerzeugung. Auf europäischer Ebene bildet der REPowerEU-Plan weiterhin den zentralen Rahmen für den beschleunigten Ausbau der Biomethanproduktion. Das Ziel von 35 Mrd. Nm3 bis 2030 sowie neue Studien, die ein technisches Potenzial von bis zu 91 Mrd. Nm3 (Gas for Climate) bzw. 111 Mrd. Nm3 (European Biogas Association) beziffern, unterstreichen die strategische Bedeutung von Biogas für die europäische Energieversorgung. Entwicklung von EnviTec BiogasDas EnviTec Biogas Management blickt vor dem Hintergrund einer weiterhin positiven Branchenentwicklung zuversichtlich auf die kommenden Jahre. Der Konzern ist dank seiner internationalen Präsenz, der technologischen Kompetenz und eines integrierten, profitablen Geschäftsmodells strategisch gut aufgestellt, um die sich bietenden Chancen im Biogassektor weiter zu nutzen und die Geschäftstätigkeit gezielt auszubauen. Wesentliche Wachstumsimpulse gehen dabei von der zunehmenden Nachfrage nach klimaneutralen Energieträgern, der politischen Unterstützung für Biomethan auf europäischer Ebene sowie von dem fortschreitenden Ausbau des eigenen Portfolios aus. Ein zentrales Wachstumsfeld bleibt die Produktion und Vermarktung fortschrittlicher Biokraftstoffe. Mit dem im ersten Quartal 2025 abgeschlossenen, erfolgreichen Umbau der Standorte Forst und Friedland hat EnviTec die Bio-LNG- und LCO2 -Produktion weiter ausgebaut. Zwei weitere Eigenbetriebsanlagen befinden sich derzeit im Umbau und sollen bis Ende 2025 fertiggestellt werden. Die Übernahme der LIQVIS GmbH Anfang 2025 markiert einen weiteren für die Zukunft strategisch potenziell bedeutsamen Schritt zur Vertiefung der Wertschöpfungskette im Verkehrssektor. Ein wesentlicher Hemmfaktor bleibt die anhaltende Belastung des THG-Quotenmarkts durch fehlerhafte oder falsch deklarierte Biokraftstoffmengen aus Asien. Die dadurch verursachten Preisverwerfungen verzerren den Wettbewerb zulasten glaubwürdiger Marktakteure und untergraben die klimapolitische Steuerungswirkung des Instruments. Die angehende Bundesregierung hat nun zumindest angekündigt, diese Missstände prioritär zu adressieren. Mit der Gründung der EnviTec Wind|Solar GmbH & Co. KG erweitert der Konzern zudem sein Geschäftsmodell gezielt um Projekte im Bereich Wind- und Solarenergie. Die Integration zusätzlicher regenerativer Erzeugungsarten stellt eine sinnvolle Ergänzung der bisherigen Geschäftstätigkeit dar und stärkt die strategische Positionierung des Unternehmens im Kontext einer zunehmend sektorenübergreifenden Energiewirtschaft. Auch im internationalen Anlagenbau erschließt EnviTec fortlaufend neue Märkte. Die erfolgreiche Expansion nach Schweden und im Baltikum und interessante neue Geschäftschancen in Südeuropa verdeutlichen die Nachfrage nach EnviTec-Technologien. EnviTec geht angesichts dieser Entwicklungen und einem guten Start ins laufende Geschäftsjahr von einer zufriedenstellenden Entwicklung im Geschäftsjahr 2025 aus. Die dynamischen internationalen Biogasmärkte, die politischen Impulse zur Dekarbonisierung sowie die konsequente Umsetzung des Investitionsprogramms schaffen eine solide Grundlage für die zukünftige Entwicklung. Entscheidend wird jedoch sein, dass die positiven Signale aus Markt und Politik auch künftig in verlässliche und technologieoffene Rahmenbedingungen überführt werden - und die Dekarbonisierung nicht durch geopolitische Spannungen oder ein nachlassendes politisches Engagement einzelner Akteure an Dynamik verliert. Kurzfristige Risiken bestehen neben den wechselnden regulatorischen Rahmenbedingungen im Wesentlichen in der volatilen Preisentwicklung für Rohstoffe und Baumaterialien. Auch schwache Ernteerträge infolge von Dürren und anderen Klimafolgen in Süd- und Mitteleuropa stellen ein wesentliches Risiko dar. Gleichzeitig geht EnviTec davon aus, dies im Zuge einer fortgeführt guten Geschäftsentwicklung kompensieren zu können. Entwicklung in den SegmentenIm Anlagenbau ergeben sich in Deutschland weiterhin punktuelle Chancen aus der Flexibilisierung von Anlagen sowie der Umrüstung von Altanlagen auf Gasaufbereitung. Auf den internationalen Biogas-Märkten geht EnviTec im Geschäftsjahr 2025 weiterhin von grundsätzlich positiven Rahmenbedingungen aus. Gleichzeitig zeigt sich, dass zentrale politische Initiativen wie RePowerEU bislang nur schrittweise Wirkung entfalten. Auch die weitere Entwicklung auf wichtigen Auslandsmärkten wie den USA ist derzeit mit erheblicher Unsicherheit verbunden und sorgt für spürbare Investitionszurückhaltung auf Kundenseite. Der Auftragsbestand per Ende Dezember 2024 summierte sich auf 129,0 Mio. Euro. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf die Zahl schlussgerechneter Projekte - vor allem in den USA -, die interne Bindung von Ressourcen im Rahmen des Investitionsprogramms sowie auf eine gestiegene Investitionszurückhaltung infolge internationaler Unsicherheiten zurückzuführen. Bei rückläufigem Umsatz (oder Gesamtleistung) wird der Anlagenbau ein negatives Ergebnis (EBT) erzielen. Negativ auf das Ergebnis im Anlagenbau wirkt sich auch der Abschluss des Investitionsprogramms aus, was in der Konsolidierung auf Konzernebene im Segment Anlagenbau zu einer Bereinigung des Ergebnisses um die entsprechenden internen Projektmargen mit dem Eigenbetrieb führt (sogenannte Zwischenergebniseleminierung). Im Eigenbetrieb stehen sich im Geschäftsjahr 2025 mehrere gegenläufige Tendenzen gegenüber: Auf der einen Seite werden die produzierten Biomethanmengen mit den jüngsten Erweiterungen weiter steigen. Gleichzeitig kommen im ersten Quartal 2024 noch aus vorteilhaften Energiehandelsverträgen erzielte Sondererträge im laufenden Geschäftsjahr nicht mehr zum Tragen. Mit Blick auf die Strom- und Gaspreise sowie die Preise für RED-II-zertifiziertes Biomethan (inkl. THG-Quote) geht das Unternehmen von einem niedrigeren Niveau aus. Unter dem Strich werden sowohl der Umsatz als auch das Ergebnis leicht unter dem teilweise noch von Sondererträgen geprägten Vorjahresniveau liegen. Gleichzeitig wird der Eigenbetrieb aber insgesamt seine starke Ertragsposition beibehalten und in den kommenden Jahren weiter ausbauen können. Im Segment Service erwartet EnviTec im laufenden Geschäftsjahr einen gleichbleibenden Geschäftsverlauf. Dabei wird der Ausbau der Geschäftstätigkeit in den internationalen Märkten das Ergebnis weiter leicht belasten. Insgesamt werden für das Geschäftsjahr 2025 im Servicebereich eine Gesamtleistung (oder Umsatz) und ein Ergebnis (EBT) auf Vorjahresniveau prognostiziert. KonzernprognoseAuf Konzernebene wird im Geschäftsjahr 2025 auf Basis der beschriebenen Entwicklung in den Segmenten eine Gesamtleistung (oder Umsatz) in einer Bandbreite von 330 bis 370 Mio. Euro prognostiziert. Beim Ergebnis vor Steuern (EBT) erwartet der EnviTec-Vorstand eine Bandbreite von 25 bis 35 Mio. Euro zu erreichen. Der Rückgang gegenüber dem Geschäftsjahr 2024 erklärt sich vor allem durch Einmaleffekte im Bereich Energy, die im laufenden Geschäftsjahr in dieser Form nicht mehr zum Tragen kommen sowie einem schwächeren Anlagenbauergebnis. Gleichzeitig hat der EnviTec Konzern die von positiven Sondereffekten geprägte Entwicklung der Vorjahre genutzt, um mit dem Eintritt in neue Geschäftsfelder und geografische Märkte eine starke Basis für eine kontinuierlich erfolgreiche Geschäftsentwicklung zu schaffen. In der Folge bewegt sich die Ertragskraft der Gruppe im Mehrjahresvergleich mittlerweile deutlich über dem Niveau früherer Jahre. Ein wesentlicher Unsicherheitsfaktor bleibt die volatile Entwicklung an den Energiemärkten. Zudem ist die Prognose abhängig davon, wie viele Projekte im Anlagenbau gemäß HGB zum Jahresende 2025 schlussgerechnet werden können. Ausdrücklicher Dank von Seiten des Vorstands und Aufsichtsrats gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der EnviTec Gruppe, denn der individuelle Einsatz jedes Einzelnen macht unseren Erfolg als Unternehmen erst möglich.
Lohne, den 14. Mai 2025 Der Vorstand der EnviTec Biogas AG Olaf von Lehmden Jörg Fischer Jürgen Tenbrink KONZERNABSCHLUSSKonzernbilanz zum 31. Dezember 2024Aktiva
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2024
Konzern-Kapitalflussrechnungfür den Zeitraumvom 1. Januar bis 31. Dezember 2024
Zu weiteren Erläuterungen der Kapitalflussrechnung wird auf Gliederungspunkt 6 im Anhang verwiesen. Konzern-Eigenkapitalspiegel zum 31. Dezember 2024
KONZERNANHANG1. Allgemeine InformationenDie EnviTec Biogas AG, mit Sitz in Lohne, eingetragen beim Amtsgericht Oldenburg im Handelsregister unter HRB 201466, ist ein in Deutschland ansässiges, international aufgestelltes Unternehmen, dessen Unternehmenszweck neben dem Bau und Vertrieb von Biogasanlagen über Tochtergesellschaften, auch der Betrieb von eigenen Biogasanlagen, der technische und biologische Service, die Vermarktung von Strom, Biomethan und Bio-LNG sowie der Kauf und Verkauf von Beteiligungen ist. Die EnviTec Biogas AG ist zum Stichtag 31. Dezember 2024 eine kleine Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 1 HGB. Die Aktien werden im Basic Board der Frankfurter Wertpapierbörse der Deutschen Börse AG gehandelt. Die EnviTec Biogas AG stellt ihren Konzernabschluss nach den Vorschriften §§ 290 ff. HGB auf. Der Konzernabschluss vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Die Darstellungs-, Ansatz- und Bewertungsstetigkeit in Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung ist beibehalten worden. Die Konzernbilanz folgt dem in § 266 HGB vorgegebenen Gliederungsschema. Davon Vermerke erfolgen vorrangig im Anhang. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB aufgestellt. 2. Grundlagen des Konzernabschlusses2.1. KonsolidierungskreisDer Konsolidierungskreis hat sich in der Zeit vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024 wie folgt entwickelt:
Der EnviTec-Konzern umfasste zum Bilanzstichtag einschließlich der EnviTec Biogas AG 174 (31.12.2023: 172) Unternehmen, von denen 120 (31.12.2023: 116) im Rahmen der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen wurden. Mit Vertrag vom 18.12.2023 hat die Fünfte Biogas Bützow Betriebs GmbH & Co. KG, Lohne, 7,9% des Kommanditkapitals der Zweiten Biogas Bützow Betriebs GmbH & Co. KG, Lohne, erworben. Die Gesellschaft wird nunmehr vollkonsolidiert und nicht länger unter den at-Equity Beteiligungen ausgewiesen. Die EnviTec BioLNG GmbH & Co. KG, Lohne, hat per Vertrag vom 18. März 2024 einen Geschäftsanteil zum Nennbetrag von EUR 100.000,00 an der Green LNG GmbH, Lohne, übernommen. Per 03.05.2024 hat die Fünfte Biogas Bützow Betriebs GmbH & Co. KG, Lohne, weitere Komanditanteile in Höhe von EUR 75.000,00 an der Vierte Biogas Bützow Betriebs GmbH & Co. KG, Bützow, erworben. Mit Satzung vom 21.05.2024 wurde die EnviTec Biogas Sweden AB mit Sitz in NÄSSJÖ, Schweden gegründet. Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt SEK 100.000,00 und wird zu 100% von der EnviTec Anlagenbau GmbH & Co. KG, Lohne, gehalten. Am 26.03.2024 wurde in Indonesien die PT EnviTec Biogas Asia als 100%iges Tochterunternehmen der EnviTec Anlagenbau GmbH & Co. KG, Lohne, gegründet. Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt IDR 10.100.000.000. 99% werden von der EnviTec Anlagenbau GmbH & Co. KG, Lohne, und 1% von der EnviTec Anlagenbau Verwaltungs GmbH, Lohne, gehalten. Die Abgänge bei den vollkonsolidierten Unternehmen resultieren aus der Verschmelzung der Biogas Operating Holding S.R.L., Italien, auf die EnviTec Biogas Operating Holding S.R.L., Italien (vormals Second Operating Holding S.R.L., Italien). Mit Gesellschafterbeschluss vom 29. April 2024 ist die LZ Biogas GmbH & Co. KG, Lohne, auf die EnviTec Biogas Betriebs GmbH & Co. KG, Lohne, angewachsen. Folgende Gesellschaften sind mit Gesellschafterbeschluss vom 18. März 2024 auf die Zweite EnviTec Beteiligung GmbH & Co. KG, Lohne, angewachsen:
Am 15.10.2024 wurde die EnviTec Biogas Iberia, Sociedad Limitada, Spanien, gegründet. Das Stammkapital beträgt EUR 100.000,00 und wird zu 100% von der EnviTec Anlagenbau GmbH & Co. KG gehalten. In den USA wurde die EnviTec Biogas Concrete LLC mit Sitz in Wilmington als 100%ige Tochter der EnviTec Biogas USA, Inc., Rochester, gegründet. Mit Vertrag vom 10.05.2024 hat die Zweite EnviTec Beteiligungs GmbH & Co. KG, Lohne, einen weiteren Geschäftsanteil in Höhe von EUR 2.500,00 an der Biogas Schönthal Verwaltungs GmbH, Willebadessen, sowie einen weiteren Kommanditanteil in Höhe von EUR 10.000,00 an der Biogas Schönthal GmbH & Co. KG, Willebadessen, erworben. Mit Verträgen vom 23.10.2024 wurden die EnviTec Wind | Solar GmbH & Co. KG mit Sitz in Lohne sowie die EnviTec Wind | Solar Verwaltungs GmbH ebenfalls mit Sitz in Lohne gegründet. Am Stammkapital der EnviTec Wind | Solar Verwaltungs GmbH von EUR 25.000 hält die EnviTec Biogas AG, Lohne, einen Anteil von 100%. Am Festkapital der der EnviTec Wind | Solar GmbH & Co. KG ist die EnviTec Biogas AG mit einem Kommanditanteil von EUR 437.500,00 beteiligt. Am 10.12.2024 errichtete die EnviTec Biogas AG, Lohne, eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung unter der Firma PV LAKO Angern Verwaltungs GmbH mit Sitz in Angern. Das Stammkapital beträgt EUR 25.000,00 und wird zu 100% von der EnviTec Biogas AG gehalten. Aus Wesentlichkeitsgründen wurden gemäß §296 Abs. 2 HGB folgende Gesellschaften nicht in den Konzernabschluss einbezogen:
2.2. Vollkonsolidierte und assoziierte Unternehmen sowie BeteiligungenFolgende Unternehmen werden in den Konzernabschluss der EnviTec Biogas AG im Rahmen der Vollkonsolidierung einbezogen:
Der Konzernabschluss der EnviTec Biogas AG umfasst die folgenden assoziierten Unternehmen:
Folgende vollkonsolidierte deutsche Konzerngesellschaften machen im Geschäftsjahr 2024 von der Befreiungsvorschrift des § 264 Abs. 3 HGB sowie des § 264b HGB Gebrauch. Name und Sitz der Gesellschaft EnviTec Beteiligungs GmbH & Co. KG, Lohne Zweite EnviTec Beteiligungs GmbH & Co. KG, Lohne Biogas Schönthal GmbH & Co. KG, Willebadessen Biogas Heilemann GmbH & Co. KG, Rotenburg/Wümme Biogas Friedland GmbH & Co. KG, Lohne EnviTec Biogas Betriebs GmbH & Co. KG, Lohne Erste Biogas Anklam Betriebs GmbH & Co. KG, Anklam Zweite Biogas Anklam Betriebs GmbH & Co. KG, Anklam Biogas Herzberg GmbH & Co. KG, Lohne Biogas Lüchow GmbH & Co. KG, Lohne EnviTec Energy GmbH & Co. KG, Lohne Biogas Groß Warnow GmbH & Co. KG, Karstädt Biogas Falkenberg GmbH & Co. KG, Falkenberg Biogas Heilemann-Holsten GmbH & Co. KG, Rotenburg Biogas Sachsendorf GmbH & Co. KG, Schwarz Biogas Dambeck GmbH & Co. KG, Friesoythe Biogas Schenkenhorst GmbH & Co. KG, Lohne Biogas Kalbe GmbH & Co. KG, Lohne Biogas Brehna GmbH & Co. KG, Lohne Fünfte EnviTec Beteiligungs GmbH & Co. KG, Lohne Biogas Klein Mühlingen GmbH & Co. KG, Kleinmühlingen Biogas Trüstedt GmbH & Co. KG, Lohne Biogas Böddenstedt GmbH & Co KG, Salzwedel Biogas Schönwalde GmbH & Co. KG, Schönwalde Biogas Thomasburg GmbH & Co, KG, Lohne Biogas Hirl GmbH & Co, KG, Bresegard RePro Beber GmbH & Co, KG, Lohne Biogas Nieheim GmbH & Co, KG, Lohne Biogas Wanzleben GmbH & Co, KG, Wanzleben Biogas Angern GmbH & Co, KG, Lohne Biogas Osterburg GmbH & Co, KG, Lohne EnviTec Anlagenbau GmbH & Co, KG, Saerbeck, Biogas Reinsfeld GmbH & Co, KG, Lohne Biogas Forst GmbH & Co, KG, Forst Biogas Neuburg Steinhausen GmbH & Co. KG, Lohne Vierte EnviTec Beteiligungs GmbH & Co. KG, Lohne Biogas Löschenrod GmbH & Co. KG, Lohne Erste Biogas Bützow Betriebs GmbH & Co. KG, Bützow Dritte Biogas Bützow Betriebs GmbH & Co. KG, Bützow Vierte Biogas Bützow Betriebs GmbH & Co. KG, Bützow Fünfte Biogas Bützow Betriebs GmbH & Co. KG, Lohne Biogas Horst GmbH & Co. KG, Lohne EnviTec Service GmbH, Lohne EnviTec Italia GmbH, Lohne Biogas Petersberg GmbH & Co. KG, Lohne Biogas Golzow GmbH & Co. KG, Lohne, EnviTec-Greten Behälterbau GmbH & Co. KG, Lohne EnviTec Bioenergie Bernburg Ilberstedt Beteiligungs GmbH & Co. KG, Lohne Alternativ-Energie Priborn GmbH & Co. KG, Priborn Zweite Biogas Bützow Betriebs GmbH & Co. KG, Bützow EnviTec Bioenergie Güstrow GmbH, Lohne EnviTec BioLNG GmbH & Co. KG, Lohne 2.3. KonsolidierungsmethodenDer Konzernabschluss beinhaltet diejenigen Gesellschaften, bei denen die EnviTec Biogas AG unmittelbar oder mittelbar über die Mehrheit der Stimmrechte (Tochtergesellschaften) verfügt, soweit deren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns nicht von untergeordneter Bedeutung ist. Die Einbeziehung beginnt zu dem Zeitpunkt, ab dem die Möglichkeit der Beherrschung besteht. Sie endet, wenn die Möglichkeit der Beherrschung wegfällt. Sofern erforderlich, werden die Jahresabschlüsse der Tochterunternehmen angepasst, um die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden an die im Konzern zur Anwendung kommenden anzugleichen. Es stellen alle Tochtergesellschaften ihre Einzelanschlüsse auf den 31. Dezember eines Jahres auf. KapitalkonsolidierungDie Kapitalkonsolidierung erfolgt gemäß § 301 HGB nach der Erwerbsmethode durch Verrechnung der Beteiligungsbuchwerte mit dem neu bewerteten Eigenkapital der Tochterunternehmen zum Zeitpunkt ihres Erwerbs. Dabei werden Vermögensgegenstände und Schulden mit ihren beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Ein nach Kaufpreisallokation verbleibender positiver Unterschiedsbetrag wird als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert. SchuldenkonsolidierungWechselseitige Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden gemäß § 303 HGB weggelassen. Aufwands- und ErtragskonsolidierungAufwendungen und Erträge zwischen vollkonsolidierten Unternehmen des Konzerns werden gemäß § 305 HGB weggelassen. ZwischenergebniseliminierungZwischenergebnisse aus konzerninternen Lieferungen und Leistungen werden gemäß § 304 HGB eliminiert. Equity-BewertungNach der Equity-Methode werden Gemeinschaftsunternehmen und assoziierte Unternehmen bewertet, bei denen die EnviTec Biogas AG die gemeinschaftliche Führung ausübt (Gemeinschaftsunternehmen) oder einen maßgeblichen Einfluss besitzt (assoziierte Unternehmen). Bei Beteiligungen, die at-Equity in den Konzernabschluss einbezogen werden, werden die Anschaffungskosten jährlich um die dem EnviTec-Kapitalanteil entsprechenden Eigenkapitalveränderungen erhöht bzw. vermindert. Die erfolgswirksamen Veränderungen des anteiligen Eigenkapitals werden in der Gewinn- und Verlustrechnung gesondert ausgewiesen. 3. Angaben zur Bilanzierung und BewertungDer Konzernabschluss ist nach den allgemeinen Regelungen der §§ 264 ff. HGB für große Kapitalgesellschaften gemäß § 267 Abs. 3 Satz 2 HGB, den Regelungen für Konzernabschlüsse nach §§ 290 ff. HGB sowie den ergänzenden Vorschriften des Aktiengesetzes aufgestellt. Den Jahresabschlüssen der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sowie den at-Equity bewerteten Unternehmen liegen einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zugrunde. Forderungen und Verbindlichkeiten entstehen grundsätzlich auf Euro-Basis, so dass insoweit eine Währungsumrechnung entfällt. Die Jahresabschlüsse der einbezogenen Gesellschaften sind bis auf zwölf Ausnahmen in Euro aufgestellt. Das Eigenkapital wird zu historischen Kursen umgerechnet, die Vermögensgegenstände und Schulden des in Fremdwährung aufgestellten Jahresabschlusses werden mit den Mittelkursen am Bilanzstichtag umgerechnet. Aufwands- und Ertragsposten werden mithilfe von Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Entstandene Währungsdifferenzen werden ergebnisneutral im Eigenkapital erfasst. Gegenüber dem Vorjahr wurden die Bilanzierungs-, Bewertungs- und Ausweismethoden nicht geändert. 3.1. Immaterielle VermögensgegenständeEntgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände sind mit den Anschaffungskosten angesetzt. Soweit sie eine bestimmbare Nutzungsdauer haben, werden sie dieser entsprechend über einen Zeitraum von bis zu 10 Jahren planmäßig abgeschrieben. Geschäfts- oder Firmenwerte werden planmäßig über 5 bis 20 Jahre linear abgeschrieben. Diese sind im Konzernabschluss der EnviTec Biogas AG einzig beim Kauf von Gesellschaften aktiviert worden. Die Nutzungsdauer resultiert aus dem Lebenszyklus der erworbenen Unternehmen. 3.2. SachanlagenDie Bilanzierung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen - mit Ausnahme von Grund und Boden sowie grundstücksgleichen Rechten - sowie vermindert um etwaige außerplanmäßige Abschreibungen. Die Anschaffungskosten setzen sich aus dem Anschaffungspreis, den Anschaffungsnebenkosten und nachträglichen Anschaffungskosten abzüglich erhaltener Anschaffungspreisminderungen zusammen. Die Herstellungskosten umfassen alle direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der fertigungsbezogenen Gemeinkosten. Finanzierungskosten werden nicht angesetzt. Die planmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen werden nach der linearen oder soweit zulässig nach der degressiven Methode vorgenommen. Die zugrunde gelegten Nutzungsdauern entsprechen den geschätzten/erwarteten Nutzungsdauern im Konzern und stellen sich wie folgt dar:
3.3. FinanzanlagevermögenVermögensgegenstände - mit Ausnahme der Anteile an at-Equity bewerteten Beteiligungen - sind zu Anschaffungskosten bzw. dem zum Stichtag niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. 3.4. VorräteRoh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden zu Anschaffungskosten bzw. zum Stichtag niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Fertige und unfertige Erzeugnisse und Leistungen sind zu Herstellungskosten bilanziert. In die Herstellungskosten werden neben den Material- und Fertigungskosten auch angemessene Gemeinkosten einbezogen. Fremdkapitalzinsen werden bei der Bewertung nicht mit einbezogen. Das Niederstwertprinzip wurde bei der Bewertung der Erzeugnisse beachtet. Geleistete Anzahlungen sind mit ihrem Nennbetrag angesetzt. Erhaltene Anzahlungen werden, soweit sie für unfertige Erzeugnisse und Leistungen geleistet wurden und diese nicht übersteigen, von den unfertigen Erzeugnissen abgesetzt. 3.5. Forderungen und sonstige VermögensgegenständeForderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind mit dem Nominalwert bzw. mit dem am Bilanzstichtag beizulegenden niedrigeren Wert ausgewiesen. Soweit erforderlich, wurden Einzelwertberichtigungen gebildet. Für das allgemeine Ausfallrisiko bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden angemessene Pauschalwertberichtigungen gebildet. 3.6. Kassenbestand und Guthaben bei KreditinstitutenDie Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten sind zum Nominalwert angesetzt. 3.7. Aktive RechnungsabgrenzungspostenDie Bildung von aktiven Rechnungsabgrenzungsposten erfolgte unter Berücksichtigung von § 250 Abs. 1 HGB bei Auszahlungen vor dem Abschlussstichtag, soweit sie Aufwand für einen bestimmten Zeitraum nach diesem Zeitpunkt darstellen, zum Nominalwert. 3.8. Latente SteuernLatente Steuern sind auf temporäre Unterschiede zwischen Handelsbilanz und Steuerbilanz sowie auf steuerliche Verlustvorträge, die innerhalb von fünf Jahren verrechnet werden können, gebildet worden. Konzerneinheitlich wird ein Steuersatz von 28,08 % angewendet. 3.9. RückstellungenDie Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken, ungewissen Verbindlichkeiten und drohende Verluste. Sie wurden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst. 3.10. VerbindlichkeitenDie Verbindlichkeiten sind mit dem jeweiligen Erfüllungsbetrag passiviert worden. 3.11. Passive RechnungsabgrenzungspostenDie Bildung von passiven Rechnungsabgrenzungsposten erfolgte unter Berücksichtigung von § 250 Abs. 2 HGB bei Einnahmen vor dem Abschlussstichtag, soweit sie Ertrag für einen bestimmten Zeitraum nach diesem Zeitpunkt darstellen, zum Nominalwert. 4. Erläuterungen zu BilanzpostenIm Folgenden werden die erforderlichen Angaben zu den Posten der Konzernbilanz gemacht. 4.1. AnlagevermögenDie Posten des Anlagevermögens haben sich wie folgt entwickelt:
4.2. Geschäfts- und FirmenwertPlanmäßige Abschreibungen sind im Berichtszeitraum in Höhe von TEUR 1.185 vorgenommen worden. 4.3. Forderungen und sonstige VermögensgegenständeDie sonstigen Vermögensgestände enthalten Forderungen auf die Erstattung von Vorsteuern und geleisteter Steuervorauszahlungen in Höhe von TEUR 15.133 (Vorjahr: TEUR 8.761), die rechtlich erst nach dem Abschlussstichtag entstehen. 4.4. Aktiver RechnungsabgrenzungspostenUnter den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten werden im Wesentlichen Zahlungen für Bearbeitungsgebühren von Darlehen, Pacht und Erbbauzins, Versicherungen sowie eine Zahlung für den Verkauf von THG-Quoten für Zeiträume nach dem Abschlussstichtag abgegrenzt. 4.5. Latente SteuernDie Ermittlung der latenten Steuern erfolgt auf Basis von zeitlichen Unterschieden zwischen den Wertansätzen der Vermögensgegenstände und Schulden und deren steuerlichen Wertansätzen sowie auf steuerliche Verlustvorträge. Der Bewertung wurde der unternehmensindividuellen Steuersatz in Höhe von 28,08 % zugrunde gelegt (15,825 % für die Körperschaftsteuer einschließlich Solidaritätszuschlag und 12,25 % für die Gewerbesteuer). Der Steuersatz für die Gewerbesteuer ergibt sich aus dem durchschnittlichen Gewerbesteuerhebesatz von 350 %. Die nachfolgende Tabelle zeigt die latenten Steueransprüche und -schulden.
4.6. EigenkapitalDas Grundkapital der Gesellschaft beträgt insgesamt EUR 15.000.000,00. Mit einem Nennbetrag in Höhe von EUR 150.000,00 sind eigene Aktien vom Eigenkapital offen in der Bilanz abgesetzt und abgezogen. Der den Nennbetrag übersteigende Teil des Kaufpreises der eigenen Aktien in Höhe von EUR 1.752.000,00 ist mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Das Grundkapital ist eingeteilt in 15.000.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Nennwert von EUR 1,00 je Stück. Entwicklung des Bilanzgewinns
4.7. VerbindlichkeitenDie Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:
Gewährte SicherheitenDie Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind in Höhe von TEUR 95.699 durch Grundschulden, die Übereignung von Sachanlagevermögen, die Abtretung von Ansprüchen aus bestehenden Verträgen sowie die Verpfändung von Geschäftsguthaben besichert. Der Buchwert des als Sicherheit gewährten Sachanlagevermögens beträgt TEUR 125.006. 5. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und VerlustrechnungIm Folgenden werden die erforderlichen Angaben zu den Posten der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung gemacht. UmsatzerlöseDie Umsatzerlöse verteilen sich nach der Berücksichtigung der Aufwands- und Ertragskonsolidierung folgendermaßen auf Tätigkeitsbereiche und geographische Märkte:
6. Erläuterungen zur KapitalflussrechnungDie Finanzmittelfonds zu Beginn und am Ende der Kapitalflussrechnung entsprechen dem Bilanzposten Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks (TEUR 26.601) sowie jederzeit fällige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (TEUR 10.732). Von den liquiden Mitteln unterliegen zum Stichtag 31. Dezember 2024 TEUR 6.663 (Vorjahr: TEUR 2.209) Verfügungsbeschränkungen. Es handelt sich um Reserveguthaben, deren Ansparung sich als Verpflichtung aus diversen Fremdfinanzierungsvereinbarungen im Zusammenhang mit dem Bau von Biogasanlagen ergibt. 7. Sonstige AngabenHaftungsverhältnisse und sonstige finanzielle VerpflichtungenHaftungsverhältnisse
Angaben nach § 314 Nr. 19 HGB zu HaftungsverhältnissenAufgrund der geordneten Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der durch die Haftungsverhältnisse Begünstigten ist das Risiko einer Inanspruchnahme aus den Haftungsverhältnissen derzeit als gering zu bewerten. Sonstige finanzielle VerpflichtungenDie sonstigen finanziellen Verpflichtungen stellen sich wie folgt dar:
Darüber hinaus bestehen bei den Eigenbetrieben vereinzelt weitere Miet- und Pachtverträge von untergeordneter Bedeutung. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem BilanzstichtagZum 01.02.2025 übernahm die EnviTec BioLNG GmbH & Co. KG, Lohne, 100 % der Anteile an der LIQVIS GmbH, Essen, womit Anlagevermögen im Wert von rund 25 Mio. Euro erworben worden ist. Honorare des KonzernabschlussprüfersFür die erbrachten Dienstleistungen des Konzernabschlussprüfers, Kohl & Zerhusen GmbH, sind folgende Honorare als Aufwand erfasst worden:
Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und PersonenAlle Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen erfolgen zu marktüblichen Bedingungen. MitarbeiterzahlenBei den Konzerngesellschaften des EnviTec Konzerns waren durchschnittlich in 2024 weltweit beschäftigt:
Organe der GesellschaftVorstandDer Vorstand setzte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr aus folgenden Mitgliedern zusammen: Kaufmann Olaf von Lehmden, Lohne, Sprecher des Vorstands (CEO) seit 1. Juli 2007 Kaufmann Jörg Fischer, Weyhe, Vorstand Finanzen (CFO) seit 1. Juli 2007 Ingenieur Jürgen Tenbrink, Steinfurt, Vorstand Technik (CTO) seit 1. Juli 2010 Weitere Mandate werden durch den Vorstand nicht wahrgenommen. Die Vorstandsvergütung setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen:
Die Mitglieder des Vorstands erhalten als Ausgleich für ein ihnen auferlegtes Wettbewerbsverbot während der Dauer von bis zu einem Jahr nach regulärer Beendigung der Tätigkeit als Vorstandsmitglied eine monatliche Karenzentschädigung in Höhe von 50% der zuletzt bezogenen Festvergütung. Bei vorzeitiger Beendigung der Tätigkeit als Vorstandsmitglied hängt die Zahlung der Karenzentschädigung entsprechend § 75 HGB von den Umständen der Beendigung ab. Für die Mitglieder des Vorstandes fielen im Jahr 2024 folgende Vergütungen an:
AufsichtsratZu Mitgliedern des Aufsichtsrats waren im Berichtszeitraum bestellt:
Der Aufwand für die Bezüge des Aufsichtsrats enthält im Geschäftsjahr 2024 Aufwand für feste Vergütungen für die Aufsichtsratstätigkeit in Höhe von EUR 40.000 (Vorjahr: EUR 40.000). Sonstige Bezüge (Sitzungsgelder und Auslagenersatz) fielen in Höhe von EUR 18.000 an (Vorjahr: EUR 18.000). 8. GewinnverwendungVorstand und Aufsichtsrat der EnviTec Biogas AG werden den Aktionären auf der ordentlichen Hauptversammlung am 04. Juli 2025 eine Dividende in Höhe von 0,50 Euro je Aktie vorschlagen. Dies entspricht unter Berücksichtigung der eigenen Anteile einem Gesamtwert von TEUR 7.425. Da die Ausschüttung die Zustimmung der Hauptversammlung voraussetzt, ist eine Verpflichtung hierzu nicht in der Bilanz passiviert worden.
Lohne, den 14. Mai 2025 Olaf von Lehmden Jürgen Tenbrink Jörg Fischer Bestätigungsvermerk des unabhängigen AbschlussprüfersAn die EnviTec Biogas AG, Lohne Wir haben den Konzernabschluss der EnviTec Biogas AG, Lohne, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31.12.2024, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 01.01. bis zum 31.12.2024 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der EnviTec Biogas AG, Lohne, für das Geschäftsjahr vom 01.01. bis zum 31.12.2024 geprüft. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat. Grundlage für die PrüfungsurteileWir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen. Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den KonzernlageberichtDie gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen. Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können. Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des KonzernlageberichtsUnsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen. Die Website des Instituts der Wirtschaftsprüfer (IDW) enthält unter https://www.idw.de/idw/verlautbarungen/ bestaetigungsvermerk/3-v2-hgb-konzern-non-pie eine weitergehende Beschreibung der Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Diese Beschreibung ist Bestandteil unseres Bestätigungsvermerks.
Steinfeld, den 14. Mai 2025 Kohl & Zerhusen GmbH Gez.Christine Zerhusen, Wirtschaftsprüferin Gez.Michael Kohl, Wirtschaftsprüfer EINZELABSCHLUSS der EnviTec Biogas AGBilanz zum 31. Dezember 2024Aktiva
Gewinn- und Verlustrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2024
ANHANG1. Allgemeine Angaben
Der Jahresabschluss der EnviTec Biogas AG zum 31. Dezember 2024 ist nach den Vorschriften des HGB und des AktG aufgestellt worden. Die Form der Darstellung, insbesondere die Gliederung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung, ist gegenüber dem Vorjahr grundsätzlich beibehalten worden. Die EnviTec Biogas AG ist zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2024 eine kleine Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 1 HGB. Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr. 2. Angaben zur Bilanzierung und Bewertung2.1. Allgemeine AngabenGegenüber dem Vorjahr wurden die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden beibehalten. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gem. § 275 Abs. 2 HGB aufgestellt. Der Jahresabschluss wurde unter Annahme der Unternehmensfortführung (Going-Concern) aufgestellt. 2.2. Bilanzierung und BewertungDie Immateriellen Vermögensgegenstände und das Sachanlagevermögen sind zu Anschaffungskosten angesetzt und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die Vornahme der planmäßigen Abschreibungen erfolgte unter Zugrundelegung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer nach der linearen Methode. Die Abschreibung der Zugänge im immateriellen Anlagevermögen und im Sachanlagevermögen erfolgte im Anschaffungsjahr pro rata temporis. Zugänge mit Anschaffungskosten von mehr als EUR 250,00 bis EUR 800,00 wurden im Jahr des Zugangs in voller Höhe abgeschrieben. Die Zugänge des Geschäftsjahres 2024 wurden nach der linearen Methode planmäßig abgeschrieben. Das Finanzanlagevermögen wurde mit den Anschaffungskosten zuzüglich Anschaffungsnebenkosten bzw. den fortgeführten niedrigeren beizulegenden Werten angesetzt. Außerplanmäßige Abschreibungen auf Beteiligungen wurden vorgenommen, soweit der anteilige Unternehmenswert unter die Anschaffungskosten gesunken ist. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen bzw. gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, sowie die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Vermögensgegenstände sind mit dem Nominalwert bzw. mit dem am Bilanzstichtag beizulegenden niedrigeren Wert ausgewiesen. Soweit erforderlich, wurden Einzelwertberichtigungen gebildet. Für das allgemeine Ausfallrisiko bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurde eine Pauschalwertberichtigung in Höhe von 1,5 % auf nicht einzelwertberichtigte Nettoforderungen gebildet. Die Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten sind zum Nominalwert angesetzt. Die aufgrund des Auseinanderfallens von Handelsbilanz und Steuerbilanz gebildeten latenten Steuern berücksichtigen künftige Steuerbelastungen und -entlastungen und sind unter Zugrundelegung des unternehmensindividuellen Steuersatzes im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet. Die Posten des Eigenkapitals sind zum Nennwert angesetzt. Die Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten. Sie wurden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt. Die Verbindlichkeiten sind mit dem jeweiligen Erfüllungsbetrag passiviert worden. Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten werden mit dem historischen Kurs zum Zeitpunkt der Erstverbuchung erfasst und zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag umgerechnet. 3. Angaben und Erläuterungen zu Posten der Bilanz3.1. AnlagevermögenDas Anlagevermögen entwickelte sich im Geschäftsjahr wie folgt (siehe nächste Seite): Anlagenspiegel zum 31. Dezember 2024
3.2. Forderungenspiegel
3.3. EigenkapitalDas Grundkapital der Gesellschaft beträgt insgesamt EUR 15.000.000. Mit einem Nennbetrag in Höhe von EUR 150.000 sind eigene Aktien vom Eigenkapital offen in der Bilanz abgesetzt und abgezogen. Der den Nennbetrag übersteigende Teil des Kaufpreises der eigenen Aktien in Höhe von EUR 1.752.000 ist mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Das Grundkapital ist eingeteilt in 15.000.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Nennwert von EUR 1,00 je Stück. Entwicklung des Bilanzgewinns
3.4. VerbindlichkeitenspiegelDie Verbindlichkeiten zum 31.12.2024 gliedern sich hinsichtlich ihrer Restlaufzeit wie folgt
Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind TEUR 11.317 (Vorjahr: EUR 9.614) durch Grundschulden auf den Grundstücken der Gesellschaft in Höhe von TEUR 4.517 (Vorjahr TEUR 4.517) abgesichert. Weiterhin haftet hierfür das Grundstück einer 100%igen Tochtergesellschaft in Höhe von TEUR 3.500. 4. Sonstige Pflichtangaben4.1. Haftungsverhältnisse
4.2. Sonstige finanzielle VerpflichtungenDie sonstigen finanziellen Verpflichtungen gliedern sich wie folgt:
4.3. Anzahl der ArbeitnehmerDie durchschnittliche Anzahl der Arbeitnehmer in 2024 betrug 47 Personen und teilt sich wie folgt auf:
4.4. Organe der GesellschaftZum Vorstand sind bestellt: Olaf von Lehmden (Vorsitzender), Chief Executive Officer, Lohne Jörg Fischer, Chief Financial Officer, Weyhe-Erichshof Jürgen Tenbrink, Chief Technical Officer, Steinfurt, Weitere Mandate werden durch den Vorstand nicht wahrgenommen. Zum Aufsichtsrat sind bestellt:
4.5. KonzernverhältnisDie EnviTec Biogas AG mit Sitz in Lohne ist Mutterunternehmen gemäß §§ 290 ff. HGB und stellt den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen auf. Der Konzernabschluss ist über den elektronischen Bundesanzeiger und das Unternehmensregister zugänglich. 4.6. GewinnverwendungEs wird der Hauptversammlung am 03. Juli 2025 vorgeschlagen, vom in der Bilanz der EnviTec Biogas AG zum 31. Dezember 2024 ausgewiesenen Bilanzgewinn in Höhe von EUR 118.905.111,15 einen Teilbetrag in Höhe von EUR 7.425.000,00 auszuschütten. Dies entspricht einer Ausschüttung von EUR 0,50 pro Aktie unter Berücksichtigung der eigenen Anteile in Höhe von EUR 150.000,00.
Lohne, 14. Mai 2025 Olaf von Lehmden Jürgen Tenbrink Jörg Fischer Bestätigungsvermerk des unabhängigen AbschlussprüfersAn die EnviTec Biogas AG PrüfungsurteilWir haben den Jahresabschluss der EnviTec Biogas AG, Lohne, - bestehend aus der Bilanz zum 31.12.2024 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 01.01. bis zum 31.12.2024 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31.12.2024 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 01.01. bis zum 31.12.2024. Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses geführt hat. Grundlage für das PrüfungsurteilWir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zum Jahresabschluss zu dienen. Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den JahresabschlussDie gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist. Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen. Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses. Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des JahresabschlussesUnsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil zum Jahresabschluss beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen. Die Website des Instituts der Wirtschaftsprüfer (IDW) enthält unter https://www.idw.de/idw/verlautbarun-gen/bestaetigungsvermerk/1-v2-hgb-ja-non-pie eine weitergehende Beschreibung der Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses. Diese Beschreibung ist Bestandteil unseres Bestätigungsvermerks.
Steinfeld, den 14. Mai 2025 Kohl & Zerhusen GmbH Gez. Christine Zerhusen, Wirtschaftsprüferin Gez. Michael Kohl, Wirtschaftsprüfer ErgebnisverwendungsbeschlussDie Hauptversammlung hat beschlossen, den Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2024 von insgesamt EUR 118.905.111,15 in Höhe von EUR 7.425.000,00 zur Zahlung einer Dividende von 0,50 Euro je dividendenberechtigter Stückaktie zu verwenden sowie den Restbetrag in Höhe von EUR 111.480.111,15 auf neue Rechnung vorzutragen.
Lohne, den 4. Juli 2025 Für den Vorstand gez. Olaf von Lehmden, Vorsitzender |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||