Berichtigungsvermerk, hinzugefügt am 27.08.2015:

Neufassung, ersetzt die Offenlegung vom 04.08.2015

Funkwerk AG

Kölleda

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2014 bis zum 31.12.2014

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2014

1. Grundlagen des Unternehmens

1.1. Die Gesellschaft ist unter HRB 111457 beim Amtsgericht Jena registriert.

Gegenstand des Unternehmens ist laut Handelsregistereintrag:

die Entwicklung, die Produktion und der Vertrieb von elektrischen und elektronischen Geräten, Anlagen und Systemen, insbesondere auf den Gebieten der Nachrichten- und der Informationstechnik sowie der Telekommunikation. Die Erbringung von allen damit in Zusammenhang stehenden Dienstleistungen, der Erwerb, der Verkauf und die Verwaltung von Beteiligungen an Unternehmen, die insbesondere auf allen Gebieten der Nachrichten- und der Informationstechnik sowie der Telekommunikation tätig sind, sowie die strategische Führung, Steuerung und Koordinierung dieser Unternehmen.

Die Funkwerk AG bietet ihren Kunden Kommunikations- und Informationssysteme für den Einsatz im Verkehrs- und Infrastrukturbereich, insbesondere im Schienenverkehr. Neben dem operativen Geschäft hält die Funkwerk AG Anteile an Kapitalgesellschaften mit der Absicht der Erzielung von Kapitalerträgen. Darüber hinaus besteht eine wesentliche Aufgabe in der strategischen Steuerung der zwei Geschäftsbereiche Traffic & Control Communication (kurz: TCC) und Security Communication (kurz: SC). Weiterhin werden Dienstleistungen für die Tochtergesellschaften erbracht wie z. B. das zentrale Cash-Pooling-System, die Verwaltung des Aktienoptionsprogramms und andere Leistungen. Außerdem laufen die gesamte Kapitalmarktkommunikation sowie andere Investor Relations Aktivitäten über die Funkwerk AG.

Die Aktie der Funkwerk AG wird im gehobenen Freiverkehrssegment m:access der Börse München gehandelt.

1.2. Unter dem Dach der Funkwerk AG sind folgende Gesellschaften zum Bilanzstichtag tätig:

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Unmittelbare Tochtergesellschaften Sitz Anteil
in %
Funkwerk Information Technologies GmbH (FIT Kiel) Kiel, Schleswig-Holstein 100
Funkwerk Security Communications GmbH (FSC) Salzgitter, Niedersachsen 100
Funkwerk Systems Austria GmbH Wien, Österreich 100
Funkwerk StatKom GmbH Kölleda, Thüringen 100
FunkTech GmbH Kölleda, Thüringen 100
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Mittelbare Tochtergesellschaften Sitz Anteil
in %
Funkwerk Engineering GmbH Kiel, Schleswig-Holstein 100
Funkwerk Electronic Services GmbH (FES) Salzgitter, Niedersachsen 100
Funkwerk Information Technologies Karlsfeld GmbH Karlsfeld, Bayern 100
Funkwerk video systeme GmbH Nürnberg, Bayern 100

1.3. Geschäftsgrundlage und Konzernstruktur

Funkwerk ist als mittelständischer Technologiekonzern spezialisiert auf lösungsorientierte Informations-, Kommunikations- und Sicherheitssysteme für den Schienenverkehr, Infrastruktur, Behörden und Unternehmen. Funkwerk-Produkte basieren auf modernsten Verfahren der Funk- und Kommunikationstechnik sowie der Datenverarbeitung und tragen zur Kostensenkung bei den Kunden bei. Wir zeichnen uns durch eine hohe Flexibilität, individuell auf Kundenwünsche einzugehen, sowie eine ausgeprägte technologische Kompetenz aus.

Die Aktivitäten der Unternehmensgruppe sind in Business Units (BUs) unterteilt, die standortübergreifend tätig sind: In der BU Infrastructure konzentrieren wir uns auf Entwicklung, Produktion und Vertrieb von stationären Systemen für den Schienenverkehr wie beispielsweise Anzeige- und Ansagesysteme in Bahnhöfen sowie Planungssysteme für die Fahrplangestaltung. Das Produktspektrum der BU Rolling Stock beinhaltet mobile Systeme für die Kommunikation zwischen Zug und stationärer Infrastruktur und innerhalb des Zugs. Das Sortiment der BU Videosysteme umfasst professionelle Videokameras, Videoübertragungstechnik und Software, die alle Anforderungsprofile von der Bilderfassung über die -weitergabe bis hin zur -verarbeitung und -analyse abdecken. Die BU Sicherheitstechnik bietet Lösungen für die Personensicherung, Notrufanlagen und die entsprechenden Endgeräte. Im Zentrum stehen Arbeitsgebiete mit erhöhten Sicherheitsanforderungen wie z.B. Justizvollzugsanstalten, Kraftwerke oder Ölplattformen. Die Übertragung von 90 % der Geschäftsanteile dieser BU an die Tetronics Beteiligungsgesellschaft mbH wurde im Dezember 2014 notariell beurkundet, der dingliche Vollzug erfolgt in 2015 (siehe Kapitel Konzernstruktur).

1.4. Unternehmensführung und Steuerungssystem

Verantwortlich für die Leitung der Funkwerk AG ist der Vorstand, dessen Arbeit durch den Aufsichtsrat überwacht wird. Der Vorstand legt auch die Konzernstrategie fest und erarbeitet gemeinsam mit den Verantwortlichen der BUs geeignete Maßnahmen zu ihrer Umsetzung.

Am 8. April 2014 hat der Aufsichtsrat der Funkwerk AG Herrn Dr.-Ing. Manfred Lerch mit sofortiger Wirkung aus dem Vorstand der Gesellschaft abberufen. Seitdem wird die Gesellschaft von Frau Kerstin Schreiber als Alleinvorstand geleitet.

Die operativen Einheiten werden sowohl über strategische Vorgaben als auch über Kennzahlen gesteuert. Dazu gehören insbesondere Auftragseingang, Umsatz, das operative Betriebsergebnis, Bilanzkennzahlen wie zum Beispiel Working Capital und die Liquidität. Die Steuerungsinstrumente werden im Rahmen des konzernweiten Controllings eingesetzt und bei Bedarf erweitert. Darüber hinaus beobachtet Funkwerk regelmäßig Frühindikatoren wie Markt-, Konjunktur- und Branchendaten und die Entwicklung wichtiger Rohstoffpreise. Auch die Analyse der aktuellen sowie der angestrebten Wettbewerbsposition dient der Unternehmenssteuerung. Hierfür untersuchen wir regelmäßig unseren jeweiligen Marktanteil, die Qualität der Leistungen, den Umsatzbeitrag neuer Produkte sowie die Entwicklungsintensität. Darüber hinaus nutzen wir Kundenzufriedenheitsanalysen sowie Mitarbeitergespräche und -befragungen zur Reflektion.

1.5. Entwicklungsbereich

Die Funkwerk AG tätigte im abgelaufenen Geschäftsjahr Ausgaben in die Entwicklung neuer Produkte sowie die Abarbeitung von kundenspezifischen Entwicklungsaufträgen i.H.v. TEUR 6.567, was einem Anteil von 12,6 % am Umsatz entspricht.

Funkwerk verfügt über eine umfangreiche Produktpalette an digitalen Mobilfunkgeräten sowie an Dualmode-Geräten, die wiederum in diversen Ländervarianten an die Bedürfnisse unserer Kunden angepasst werden. Darüber hinaus bedingt der Bestand an Produkten eine Reihe von Pflegebudgets zur Aufrechterhaltung der Aktualität sowie im Zusammenhang mit der Abkündigung von Bauelementen. Im Bereich der GSM-R Zugfunkanlagen konnten wir im September 2014 auf der Innotrans, der weltgrößten Fachmesse für Verkehrstechnik in Berlin, eine Reihe von neuen Geräten vorstellen, die unsere führende Rolle im Bereich dieser digitalen Technik weiter verdeutlichen. Auf großes Interesse stießen beispielsweise unsere neu entwickelten Handfunkgeräte, die GSM-R/LTE Dual-Mode Varianten sowie ein speziell entwickeltes, störungsresistentes Funkmodul "MT5E", in das ein innovativer Filter integriert wurde. Er sorgt dafür, dass die Kommunikation im Zug von allen funktechnischen Einflüssen aus den öffentlichen Funknetzen abgeschirmt wird (sog. blocking). Das Modul kommt erstmals bei einem Auftrag des führenden niederländischen Telekommunikationskonzerns KPN zum Einsatz, den wir im März 2015 erhalten haben. Darüber hinaus entwickelten wir verschiedene länderspezifische Software-Releases und intensivierten unsere Aktivitäten zur Verkürzung der Zulassungsprozesse. Dafür haben wir in unserem Werk in Kölleda ein Testlabor errichtet, das 2014 erfolgreich akkreditiert wurde. Ziel ist es, auf der Grundlage von modularen Entwicklungsbausteinen die Effizienz im Bereich F&E signifikant zu steigern.

Zu den wesentlichen Entwicklungen im Bereich stationärer Fahrgastinformation gehörte eine innovative Informationsstele mit Ansagefunktion. Mit dieser Anlage haben auch sehbeeinträchtigte Menschen die Möglichkeit, die Reisendeninformation eigenständig und aktiv zu nutzen. Die Stelen, die an die Luxemburger Bahn (CFL) geliefert werden, informieren über Ankünfte und Abfahrten der Züge. Auch Freitexte bei Abweichungen vom Regelbetrieb, beispielsweise Streckensperrungen, Streiks u. ä. können über die Vorlesefunktion ausgegeben werden.

Darüber hinaus arbeitet die F&E-Abteilung an einer Vielzahl von kundenspezifischen Entwicklungsleistungen, die als solche an die Kunden verkauft werden.

2. Wirtschaftsbericht

2.1. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen 2014

In den für die Funkwerk AG relevanten Märkten konnte im Geschäftsjahr 2014 folgende wirtschaftliche Entwicklung beobachtet werden.

In der Eurozone fiel die Konjunkturerholung deutlich schwächer aus als ursprünglich erwartet. Die OECD rechnet für 2014 mit einem Wirtschaftswachstum von 0,8 % im Euro-Raum. Dabei verbesserte sich im Jahresverlauf vor allem die Situation in Spanien, Irland und Portugal, während sich die Entwicklung in den wichtigen Ländern Frankreich und Italien zunehmend verschlechterte. Als Risikofaktoren wurden insbesondere die hohe Arbeitslosigkeit und eine deutlich unter der Zielvorgabe liegende Inflation genannt.1

Weltweit legte die Wirtschaft 2014 nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) ähnlich wie im Vorjahr um 3,3 % zu, wofür insbesondere die USA (+ 2,4 %) und Großbritannien (+ 2,6 %) verantwortlich waren. Gebremst wurde die Weltkonjunktur dagegen von zahlreichen politische Krisen und den verhaltenen Wirtschaftsdaten vieler Länder -von verschiedenen Staaten der Eurozone über Japan (+ 0,1 %) bis zu Russland (+ 0,6 %) und Brasilien (+ 0,1 %). In den Entwicklungs- und Schwellenregionen stieg die Wirtschaftsleistung um insgesamt 4,4 %, wobei vor allem die Wirtschaft in Asien mit plus 6,5 % wuchs. Die Region Mittlerer Osten, Nordafrika, Afghanistan und Pakistan wuchs um 2,8 %.2

Das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland stieg 2014 nach Berechnungen des statistischen Bundesamtes vergleichsweise kräftig um 1,6 % und lag damit über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre von 1,2 %. Zum Jahresende hat sich die konjunkturelle Lage nach einem schwungvollen Jahresauftakt und einer Schwächephase im Sommer stabilisiert, wobei wichtigster Motor der deutsche Konsum war: Sowohl die privaten Ausgaben (+ 1,1%) als auch die des Staates (+ 1,0 %) lagen über dem Vorjahreswert. Die Investitionen (+ 3,7 %) und der Außenhandel (+ 0,4 %) haben ebenfalls zum Wachstum beigetragen. Trotz des schwierigen außenwirtschaftlichen Umfelds exportierte Deutschland 3,7 % mehr Waren und Dienstleistungen als im Jahr 2013.3

In Deutschland war das Marktumfeld in der Bahnindustrie bedingt durch ein extrem zurückhaltendes Investitionsverhalten der Deutschen Bahn AG 2014, die erneut zahlreiche geplante Projekte in spätere Jahre verschob, sehr schwierig. Zwar stieg der Umsatz der Bahntechnikhersteller nach Angaben des Verbands der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) im ersten Halbjahr um 18 % auf 5,2 Mrd. EUR, allerdings profitierte davon ausschließlich der Bereich Schienenfahrzeuge und Komponenten. Der Umsatz für Infrastrukturausrüstungen wie Gleise, Weichen, Streckenelektrifizierungen und Stellwerke ging in den ersten sechs Monaten dagegen um knapp 8 % auf ein extrem niedriges Niveau von 1,2 Mrd. EUR zurück, sodass sich der Investitionsstau der letzten Jahre 2014 eklatant verschärfte. Die Verbände fordern vehement, im Rahmen der neu abzuschließenden Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung für das Schienenbestandsnetz eine deutliche Erhöhung der Finanzmittel für Ersatzinvestitionen zu vereinbaren. Insofern gewinnen die Wachstumsmärkte außerhalb Deutschlands für Funkwerk immer weiter an Bedeutung.4

1 Vgl. Reuters Deutschland: Euro-Zone wächst im dritten Quartal leicht, 5. Dezember 2014, http://de.reuters.com/article/economicsNews/idDEKCN0JJ0V920141205 .
2 Vgl. International Monetary Fund: World Economic Outlook Update, 19. Januar 2015, S. 1 ff.
3 Vgl. DESTATIS: Ausführliche Ergebnisse zur Wirtschaftsleistung im 4. Quartal 2014, 24. Februar, S. 1 ff.

2.2. Funkwerk-Geschäftsentwicklung im Überblick

Funkwerk hat in den vergangenen Jahren ein tiefgreifendes Neuausrichtungsprogramm absolviert, das auch in 2014 noch Auswirkungen zeigt. So wurde in diesem Zusammenhang der Verkauf des Geschäftsfelds Betriebsleit- und Signaltechnik am ehemaligen Standort Kiel in 2014 abgeschlossen. Nachdem die Veräußerung bereits mit Wirkung zum 31. Dezember 2013 in Kraft getreten war, erfolgte im April 2014 der dingliche Übergang. Der im Dezember 2013 vertraglich fixierte Verkauf der Tochtergesellschaft Funkwerk eurotelematik GmbH in Ulm wurde im Berichtszeitraum ebenfalls endgültig vollzogen.

Ein weiterer Schritt zur Fokussierung auf das Kerngeschäft der Gruppe erfolgte im Dezember 2014 mit der Übertragung von 90 % der Anteile an der Funkwerk Security Communications GmbH (FSC), Salzgitter, auf die Tetronics Beteiligungsgesellschaft mbH. Das eröffnet der FSC mit einer führenden Position bei Personennotrufsystemen und -geräten in Deutschland die Chance, strategische Investoren zu werben mit dem Ziel, künftig verstärkt im Ausland zu expandieren. Die restlichen Anteile an der FSC sowie die Funkwerk video systeme GmbH (FVS), bisher eine Tochtergesellschaft der FSC, verbleiben im Eigentum der Funkwerk AG und wurden innerhalb der Gruppe gesellschaftsrechtlich neu ausgerichtet.

2.3. Umsatz- und Auftragsentwicklung der Funkwerk AG

Gemessen am Prognosebericht des Vorjahres konnten Umsätze von TEUR 51.982 bestätigt werden, was 94 % des Planwertes entspricht. Abweichungen ergaben sich auf Basis ausbleibender Abrufe für Informationssysteme durch die Deutsche Bahn AG sowie dem Wegfall des russischen Marktes aufgrund der politischen Ereignisse. Die Exportquote in 2014 beträgt 40 % (Vorjahr: 31 %), womit das in der Planung festgeschriebene Ziel zur deutlichen Steigerung der Exportanteils erreicht werden konnte. Das erzielte operative Betriebsergebnis entspricht dem Planniveau und macht deutlich, dass sich die Gesellschaft aus eigener Kraft weiter festigen kann.

4 Vgl. VDB: Pressemittelung Nr. 06/2014, 16. Oktober, S. 1 ff.

Im Einzelnen wurden die folgenden Umsätze bezogen auf die Geschäftsbereiche realisiert:

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  2014 2013
Mobilfunk TEUR 35.255 TEUR 27.999
Betriebsleit- und Signaltechnik TEUR 0 TEUR 13.070
Informationssysteme TEUR 16.425 TEUR 0
Sonstige Dienstleistungen TEUR 332 TEUR 784
  TEUR 51.982 TEUR 41.853

Die Auftragseingänge entwickelten sich wie folgt:

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  2014 2013
Mobilfunk TEUR 28.151 TEUR 36.066
Betriebsleit- und Signaltechnik TEUR 0 TEUR 10.682
Informationssysteme TEUR 22.913 TEUR 0
  TEUR 51.064 TEUR 46.748

Der Auftragseingang 2014 im Bereich Mobilfunk lag mit 22 % deutlich unter dem Niveau des Vorjahres und auch unter der Planung für das Geschäftsjahr 2014, was im Wesentlichen bedingt war durch den im Vorjahr enthaltenen Großauftrag aus Australien und dem auslaufenden Projekt zur Hochrüstung der französischen Zugflotte, bei dem keine Auftragseingänge für 2015 zum Jahresende 2014 verbucht wurden. Einige geplante im Zulauf befindliche großvolumige Auftragseingänge konnten aufgrund noch zu finalisierender Verträge nicht mehr in 2014 verbucht werden, sind jedoch bis zur Aufstellung dieses Berichts bereits verbucht. Die zunehmende Beauftragung mit wertschöpfungsintensiven Entwicklungsleistungen bedingt einen quantitativen Rückgang im Auftragseingang, der sich jedoch nicht auf die Auslastung und Marge auswirkt. Die Auftragseingänge für Informationssysteme lagen im Geschäftsjahr 2014 erfreulich auf Planniveau, insbesondere mit Blick darauf, dass diese vordergründig das europäische Ausland betreffen. Die Planung zur Steigerung der Exportquote konnte hier im Vergleich zur ursprünglichen Planung übertroffen werden, nahezu sämtliche ausgebliebene Auftragseingänge in Deutschland konnten durch Aufträge im Export kompensiert werden. Die Exportquote beläuft sich auf 40 % nach 31 % im Vorjahr.

Der Auftragsbestand zum 31. Dezember 2014 betrug 29,1 Mio. EUR, wovon 23,2 Mio. EUR das Geschäftsjahr 2015 betreffen, der Rest 2016 und Folgejahre.

2.4. Finanz-, Vermögens- und Ertragslage

Die umfassende und konsequente Neuausrichtung der Funkwerk-Gruppe schlug sich 2014 erneut in der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage nieder, wenngleich im operativen Betriebsergebnis die Erfolge der Neuausrichtung erstmalig deutlich wurden. Das Geschäftsjahr 2014 konnte mit 5,9 Mio. EUR operativem Betriebsergebnis, was einer Marge von 11,3 % entspricht, abgeschlossen werden. Enthalten ist ein Sondereffekt aus der Aufhebung der Freistellungszusage für BP Risiken gegenüber einer Tochtergesellschaft, der zu einem Ertrag aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 3,3 Mio. EUR führte.

Nachdem im Bereich der Tochtergesellschaften FSC und FVS die Neuausrichtung noch nicht zu positiven Ergebnisbeiträgen führt, werden teilweise außerplanmäßige Abschreibungen auf bei der Funkwerk AG bilanzierte Finanzanlagen erforderlich. Zwischen der Funkwerk AG und der FSC besteht zum 31. Dezember 2014 ein Ergebnisabführungsvertrag, wonach die Funkwerk AG zur Übernahme der Verluste der FSC in Höhe von rd. 8,6 Mio. EUR verpflichtet ist. Durch die Veräußerung der Anteile an der Funkwerk eurotelematik GmbH reduzierten sich die Finanzanlagen um 3,0 Mio. EUR. Der Buchwert der Geschäftsanteile an der Schienenverkehr-Systemtechnik GmbH, Kiel, wurde im Zuge der Übertragung der Anteile an die Scheidt & Bachmann GmbH, Mönchengladbach, vollständig ausgebucht.

Zum 1. Januar 2014 des Berichtsjahrs erfolgte die Verpachtung des operativen Geschäftsbetriebs der Funkwerk Information Technologies GmbH, Karlsfeld, an die Funkwerk AG.

Alle Geldanlagen erfolgten wie bisher nach den Kriterien "risikoarm" und "kurzfristig verfügbar". Zum Jahresende betrugen die liquiden Mittel insgesamt 2,9 Mio. EUR (Vorjahr: 2,6 Mio. EUR).

Das zentrale Cash-Pooling-System dient wie in den vergangenen Jahren der Liquiditätssteuerung und der Finanzierung der Tochtergesellschaften. Weiterhin wurden verzinste Darlehen für die Tochtergesellschaften zur Finanzierung der Geschäftsentwicklung bereitgestellt. Der Buchwert der Forderungen gegen verbundene Unternehmen inkl. der langfristigen Ausleihungen beträgt zum Bilanzstichtag 17,1 Mio. EUR (Vorjahr: 31,9 Mio. EUR). Gegenläufig belaufen sich die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen zum Bilanzstichtag auf 0,8 Mio. EUR (Vorjahr: 7,2 Mio. EUR). Auf Verbundforderungen bestehen Abschreibungen bzw. Wertberichtigungen in Höhe von 42,8 Mio. EUR (Vorjahr: 36,0 Mio. EUR).

Die Zielsetzung, die vorhandenen liquiden Mittel für das laufende Geschäft als auch zur Finanzierung von Investitionen zu verwenden, wird auch in Zukunft verfolgt.

Zur nachhaltigen Finanzierungsstabilität hat die Funkwerk AG als Darlehensnehmerin mit der Hörmann Holding GmbH & Co. KG einen unbefristeten Avalrahmen von bis zu 20,0 Mio. EUR ohne Sicherheitsleistung abgeschlossen. Der Vertrag ist beidseitig mit einer Frist von sechs Monaten zum Monatsende ordentlich kündbar. Erstmalig konnte der Vertrag zum 31. Dezember 2014 mit einer Frist von sechs Monaten zum 30. Juni 2015 gekündigt werden, was jedoch unterblieben ist.

Darüber hinaus verfügt die Hörmann Finance GmbH mit den Funkwerk-Gesellschaften über eine Factoring-Vereinbarung über den Ankauf von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Der Rahmen wird jährlich zu Beginn des Geschäftsjahres neu festgelegt. Der Vertrag ist unbefristet geschlossen und hat eine Kündigungsfrist von sechs Monaten zum Monatsende.

Die nachstehende Darstellung zeigt die Ertragslage für das abgelaufene Geschäftsjahr 2014, die adjustierte Darstellung des Geschäftsjahres 2014 (ohne Darstellung der Betriebsverpachtung der FIT Karlsfeld GmbH) sowie den Vergleich zum Geschäftsjahr 2013:

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in TEUR 2014 20141) 2013 20132) Abweichung3)
Umsatzerlöse 51.982 38.114 41.853 29.173 8.941
Materialaufwand (inkl. Bestandsveränderung) -26.021 -20.210 -15.748 -11.755 -8.455
Rohertrag 25.961 17.904 26.105 17.418 486
Personalaufwand -17.649 -11.722 -19.050 -11.232 -490
Abschreibungen auf das Anlagevermögen -921 -921 -744 -744 -177
sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen -1.517 1.147 -6.956 -5.473 6.620
Betriebsergebnis 5.874 6.408 -645 -31 6.439
EBIT-Marge in Prozent 11,30 16,81 -1,54 -0,1  

1) ohne Berücksichtigung der Betriebsverpachtung Karlsfeld
2) ohne Berücksichtigung der Betriebsverpachtung Kiel
3) Vergleich der Funkwerk AG jeweils ohne Betriebsverpachtung

Im Vergleich der Umsätze 2013 zu 2014 ist die auch bereits in der Planung unterstellte Steigerung um rund 30 % auf die Abarbeitung des Auftrages zur Lieferung von Zugfunksystemen für Australien sowie das teilweise Insourcing von Fertigung zurückzuführen. Da die Fertigung als Cost-Center innerhalb der Funkwerk AG arbeitet, ist die Auswirkung des Insourcing von Fertigung im Rohertrag kaum spürbar. Der im Vorjahresvergleich um 6,6 Mio. EUR höhere Saldo aus sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen ist zum hohen Anteil durch den Verkauf von Tochtergesellschaften sowie der Auflösung von Rückstellungen bedingt. Werden die Effekte eliminiert, ist das EBIT vergleichbar mit dem Vorjahr. Die Änderung in der Materialaufwandsquote ist auf die Änderung des Produktmix in der Funkwerk AG zurückzuführen, da die Produktion von Informationssystemen mit höheren Materialanteilen als die im Vorjahr enthaltene Betriebsleit- und Signaltechnik einhergeht. Die Tatsache der im Vergleich zum Vorjahr nahezu stabilen Personalaufwendungen bei gleichzeitig deutlich gesteigerten Umsätzen ist Ergebnis von Ablauf- und Prozessverbesserungen sowie einem günstigeren Produktmix.

Die nachstehende Darstellung zeigt die Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2014, die adjustierte Darstellung des Geschäftsjahres 2014 (ohne Darstellung der Betriebsverpachtung der FIT Kiel) sowie den Vergleich zum 31. Dezember 2013:

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  31.12.2014 31.12.20141) 31.12.2013 31.12.20132) Abweichung3)
  TEUR Prozent TEUR Prozent TEUR Prozent TEUR Prozent TEUR
Vermögen                  
Immaterielle Vermögensgegenstände 1.533 3,3 1.533 3,6 668 1,0 668 1,0 865
Sachanlagen 6.059 13,2 6.059 14,4 5.749 8,3 5.749 8,6 310
Finanzanlagen 2.050 4,5 2.050 4,9 10.849 15,8 10.849 16,3 -8.799
Rechnungsabgrenzungsposten 1.623 3,6 0 0,0 0 0,0 0 0,0 0
Langfristig gebundenes Vermögen 11.265 24,6 9.642 22,9 17.266 25,1 17.266 25,9 -7.624
Sonstige Vermögensgegenstände 70 0,2 70 0,2 112 0,2 112 0,2 -42
Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung 98 0,2 0 0,0 0 0,0 0 0,0 0
Mittelfristig gebundenes Vermögen 168 0,4 70 0,2 112 0,2 112 0,2 -42
Vorräte 6.091 13,3 5.795 13,8 8.437 12,3 6.895 10,3 -1.100
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 9.117 19,9 2.333 5,6 9.978 14,5 6.532 9,8 -4.199
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 15.096 32,9 20.074 47,8 28.879 42,0 31.853 47,8 -11.779
Flüssige Mittel 2.904 6,3 2.898 6,9 2.629 3,8 2.628 3,9 270
Rechnungsabgrenzungsposten/latente Steuern 1.193 2,6 1.189 2,8 1.474 2,1 1.418 2,1 -229
Kurzfristig gebundenes Vermögen 34.401 75,0 32.289 76,9 51.397 74,7 49.326 73,9 -17.037
Gesamtvermögen 45.834 100,0 42.001 100,0 68.775 100,0 66.704 100,0 -24.703
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  31.12.2014 31.12.20141) 31.12.2013 31.12.20132) Abweichung3)
  TEUR Prozent TEUR Prozent TEUR Prozent TEUR Prozent TEUR
Kapital                  
Eigenkapital 24.207 52,8 25.003 59,5 31.902 46,4 32.911 49,3 -7.908
Sonderposten für Investitionszuwendungen 26 0,1 26 0,1 52 0,1 52 0,1 -26
Rückstellungen 1.708 3,7 0 0,0 0 0,0 0 0,0 0
Langfristige Verbindlichkeiten 1.708 3,7 0 0,0 0 0,0 0 0,0 0
Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit                  
von mehr als einem und weniger als fünf Jahren 16 0,0 20 0,0 55 0,1 55 0,1 -35
Mittelfristige Verbindlichkeiten 16 0,0 20 0,0 55 0,1 55 0,1 -35
Rückstellungen 14.413 31,4 12.210 29,1 20.340 29,6 18.640 27,9 -6.430
Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0 0,0 0 0 5.057 7,3 5.057 7,6 -5.057
aus Lieferungen und Leistungen 3.233 7,1 2.572 6,1 2.592 3,8 1.391 2,1 1.181
im Verbund- und Gesellschafterbereich 812 1,8 999 2,4 7.188 10,4 7.171 10,8 -6.172
Sonstige 1.419 3,1 1.171 2,8 1.589 2,3 1.427 2,1 -256
Kurzfristiges Fremdkapital 19.877 43,4 16.952 40,4 36.766 53,4 33.686 50,5 -16.734
Gesamtkapital 45.834 100,0 42.001 100,0 68.775 100,0 66.704 100,0 -24.703

1) ohne Berücksichtigung der Betriebsverpachtung Karlsfeld
2) ohne Berücksichtigung der Betriebsverpachtung Kiel
3) Vergleich der Funkwerk AG jeweils ohne Betriebsverpachtung

Der Anstieg der immateriellen Vermögensgegenstände liegt im Wesentlichen begründet in Anzahlungen für das in der Einführung befindliche ERP-Systems SAP, was zum Berichtszeitraum noch nicht im Echtbetrieb arbeitet. Der Anstieg der Buchwerte der Sachanlagen um ca. 300 TEUR im Berichtszeitraum spiegelt die Investitionen in neue Fertigungstechnologien im Funkwerk wieder. Die rückläufigen Finanzanlagen sind auf den Abgang der Beteiligungen an den Tochtergesellschaften Funkwerk eurotelematik GmbH und Schienenverkehr Systemtechnik GmbH sowie die gleichzeitige Abwertung langfristiger Ausleihungen an Tochtergesellschaften in Höhe von 4,8 Mio. EUR zurückzuführen. Die Maßnahmen zur Reduzierung des Vorratsvermögens bilden sich im rückläufigen Vorratsbestand zum Bilanzstichtag ab, der um rd. 28 % unter Vorjahr liegt. Das Working Capital konnte insgesamt im Vergleich zum Vorjahr um 23 % von 14,6 Mio. EUR auf 11,3 Mio. EUR optimiert werden. Der Rückgang der Forderungen gegen verbundene Unternehmen ist mit der gleichzeitigen Verpflichtung zum Verlustausgleich bei der Tochtergesellschaft FSC verbunden, die die Ansprüche reduzieren. Das Ergebnis der Funkwerk AG in Höhe von 7,8 Mio. EUR vor Verlustübernahme wurde durch außerplanmäßige Abschreibungen auf Finanzanlagen und die Verlustübernahme der FSC mit insgesamt 15,5 Mio. EUR belastet, was einen Jahresfehlbetrag in Höhe von 7,7 Mio. EUR nach sich zieht, der in gleicher Höhe das Eigenkapital im Vergleich zum Vorjahr reduziert. Die Eigenkapitalquote beträgt zum 31. Dezember 2014 50,9 % (Vorjahr: 46,4 %).

Positiv auf die operative Geschäftsentwicklung der Funkwerk AG wirkt sich die erfreulicherweise anhaltend niedrige Mitarbeiterfluktuation in Höhe von 2,6 % aus. Die Motivation der Mitarbeiter erreichen wir durch ein umfangreiches Schulungsprogramm zur persönlichen und fachlichen Qualifizierung der Mitarbeiter als auch durch die Gewährung leistungsorientierter Zielvereinbarungen. Entscheidend für die weiter sichere Geschäftsentwicklung der Funkwerk AG ist die Aufrechterhaltung der engen Kundenbindung als auch die Kundenzufriedenheit, die wir regelmäßig in persönlichen Gesprächen als auch über Befragungen im Rahmen von Messen u. ä. reflektieren.

Funkwerk fakturiert ihre Leistungen fast ausschließlich in Euro, die Beschaffungsseite wird ebenfalls nahezu komplett über Euro abgewickelt, sodass keine Währungskurssicherungsgeschäfte notwendig sind.

Kapitalflussrechnung

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2014 in TEUR
Periodenergebnis -7.695
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 7.745
Zunahme/Abnahme der Rückstellungen -4.317
Abnahme/Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 1.907
Abnahme/Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 406
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit -1.954
Einzahlungen aus dem Verkauf immaterieller Vermögensgegenstände und Sachanlagen 11
Auszahlungen für immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen -3.107
Einzahlungen aus der Veräußerung von verbundenen Unternehmen und Beteiligungen 2.975
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -121
Ein- und Auszahlungen Verbundenen Unternehmen 7.407
Auszahlungen für Tilgungen von (Finanz-) Krediten -5.057
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 2.350
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds 275
Anfangsbestand des Finanzmittelfonds 2.629
Endbestand des Finanzmittelfonds 2.904

Der für die Finanzierung der laufenden Geschäftstätigkeit notwendige Finanzierungsbedarf in Höhe von 2,0 Mio. EUR konnte aus dem positiven Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von 2,4 Mio. EUR vollständig geleistet werden, sodass die Finanzierung im Berichtsjahr jederzeit gesichert war.

3. Nachtragsbericht

Nachdem die Funkwerk Gruppe in den vergangenen rund drei Jahren einen umfangreichen Prozess der Neuausrichtung beschritten hat, wird eine gesellschaftsrechtliche Neustrukturierung notwendig, um Abläufe als auch Steuerwerte zu optimieren. Die StatKom GmbH soll auf die FunkTech GmbH verschmolzen werden. Im Weiteren soll der Betrieb des Standortes Kölleda sowie der gepachtete Betrieb Karlsfeld der Funkwerk AG auf die FunkTech GmbH gegen Gewährung eines neuen Geschäftsanteils ausgegliedert werden. Nicht ausgegliedert werden bestimmte Altvorgänge der Funkwerk AG, diverse Beteiligungen sowie das Grundstück in Dabendorf. Die FunkTech GmbH gliedert sodann den Betrieb Kölleda und den gepachteten Betrieb Karlsfeld auf die Funkwerk Information Technologies Karlsfeld GmbH (kurz: FIT Ka) aus und erhält dafür einen neuen Geschäftsanteil an der FIT Ka. Nicht ausgegliedert werden bestimmte Beteiligungen sowie alles, was im Wege der Verschmelzung von der StatKom übertragen wurde. Die FIT Ka wird im Zuge der Umstrukturierung umfirmiert. Die Umstrukturierung soll steuerlich zum 1. Januar 2015 wirksam werden. Das vorstehend beschriebene Konzept wird der Hauptversammlung am 1. Juli 2015 zur Genehmigung vorgelegt.

Die im Berichtsjahr nicht mehr erzielten Auftragseingänge im Bereich Mobilfunk konnten in den ersten Monaten des neuen Jahres verbucht werden und bilden eine gute Grundlage für Auslastung und die Chance auf die Erreichung der Geschäftsplanung 2015 in diesem Segment.

Darüber hinaus fanden nach dem Stichtag 31. Dezember 2014 bis zur Unterzeichnung dieses Berichts keine Ereignisse statt, die wesentliche Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Funkwerk AG hatten.

4. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

4.1. Prognosebericht

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

In den relevanten Zielmärkten wird von folgenden gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen ausgegangen: In Deutschland wird für 2015 eine verhaltene Wirtschaftslage erwartet. Der Sachverständigenrat rechnet mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um 1,0 %, wobei der Anstieg voraussichtlich wieder von der binnenwirtschaftlichen Nachfrage getragen wird.5 Diese stützt sich auf die positiven Impulse vom privaten Verbrauch, während von den Ausrüstungsinvestitionen keine nennenswerten Wachstumsbeiträge zu erwarten sind.

5 Vgl. Sachverständigenrat: Aktualisierung der Konjunkturprognose, 26. März 2015

Weltweit erwartet der Internationale Währungsfonds (IWF) ein weiterhin moderates Wachstum von 3,5 %. Besonders zuversichtlich sind die Ökonomen bezüglich der Entwicklung in den Vereinigten Staaten mit einem BIP-Zuwachs von 3,6 %. Dagegen soll die Wirtschaft der Euro-Zone nur um rund 1,2 % expandieren. In den Schwellen- und Entwicklungsländern fällt das Plus mit 4,3 % voraussichtlich minimal schwächer aus als 2014. Belastend wirkt hier die weitere Wachstumsverlangsamung in China (+ 6,8 %) und die Rezession, die auch für 2015 für Russland prognostiziert wird (- 3 %).6

Branchenentwicklung

Die Bundesregierung will die Mittel der sogenannten Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung zwischen dem Bund und der Deutsche Bahn AG von 2,5 Mrd. EUR im Jahr 2014 auf jährlich rund 4 Mrd. EUR erhöhen.7 Der Vertrag ist eine wesentliche Grundlage zur Finanzierung des bestehenden bundeseigenen Schienennetzes und trägt zur Verstetigung der Infrastrukturinvestitionen und Verbesserung der Planungssicherheit bei. Im Ausland wird weiterhin mit einer anhaltend guten Nachfrage gerechnet. Besonders hohe Zuwachsraten erwarten wir in der Türkei und im skandinavischen Raum, wo gezielt der Ausbau des Schienenverkehrs vorangetrieben wird. Ob der derzeitige Investitionsstopp in Russland im Laufe des Jahres 2015 aufgehoben wird, ist auch abhängig vom weiteren Fortgang des Ukraine-Konflikts.

Entwicklung der Funkwerk AG

Die Planung der Funkwerk AG unterstellt für das Geschäftsjahr 2015 ein Umsatzwachstum um 8 % auf 56 Mio. EUR bei einer gleichzeitigen weiteren Stabilisierung der Ergebnismarge auf größer 4 %.

Der Planung liegt die Annahme einer soliden Branchenentwicklung in Europa zugrunde sowie eine gleichbleibende Preispolitik auf dem Beschaffungsmarkt.

Der bereits erreichte hohe Grad der Internationalisierung im Mobilfunk soll die Basis für die weitere internationale Markterschließung neuer Länder und Regionen bilden, wir erwarten eine Exportquote leicht über dem Niveau des Berichtsjahres (2014: 40 %). Neue Märkte wie auch Kunden werden sukzessive erschlossen und bedürfen einer kontinuierlichen Bearbeitung, der Fokus unserer Markterschließung wird in der Türkei sowie auf dem afrikanischen Kontinent liegen.

6 Vgl. International Monetary Fund: World Economic Outlook Update, 19. Januar 2015, S. 1 ff.
7 Vgl. BMVI: LuFV II sieht 28 Milliarden Euro für 2015-2019 vor, 11. November 2014, S. 1 ff.

Das für 2015 geplante Investitionsvolumen beläuft sich auf rd. 1,4 Mio. EUR. Schwerpunkte sind Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände sowie Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen für Betriebs- und Geschäftsausstattung der Fertigung und Entwicklung.

Die Funkwerk AG hat mit der Erweiterung der Produktfamilie der Funkmodule um den MT5E einen wesentlichen technologischen Fortschritt erzielt, der die Basis für die Sicherung des hohen Marktanteils in der Zukunft sichern kann und soll. Der Auftrag zur Umrüstung der holländischen Zugflotte auf neue Cab Radios mit diesen neuen Filtern, der im März 2015 verbucht werden konnte, stellt ein erstes großes Referenzprojekt für diese neue Technologie dar und soll die Reputation von Funkwerk weiter erhöhen. Der Auftrag, den die Funkwerk AG im Unterauftrag des niederländischen Netzbetreibers KPN erbringt, umfasst die Lieferung von rd. 1.400 Systemen incl. eines achtjährigen Wartungsvertrages mit Verlängerungsoption. Das Working Capital soll weiter optimiert werden, wobei bedingt durch den Fortschritt im Großprojekt Niederlande zum Jahresende 2015 von einem erhöhten Vorratsbestand auszugehen ist, da nicht alle laufenden Projektaufwendungen durch Anzahlungen gedeckt sein werden. Die Liquidität wird sich jedoch aufgrund der der Planung zugrundeliegenden fortschreitenden Stabilisierung des Geschäfts weiter festigen, sodass eine durchgängige Sicherstellung der notwendigen Liquidität in der Geschäftsplanung 2015 gegeben ist.

4.2. Risikobericht

4.2.1. Risikomanagement-System

Durch die international ausgerichtete Geschäftstätigkeit der Funkwerk-Gruppe ergeben sich wie bei jedem Unternehmen Chancen und Risiken. Die zielorientierte Steuerung dieser Größen ist eine wesentliche Voraussetzung für den langfristigen Erfolg der Gesellschaft. Daher räumen wir dem Chancen- und Risikomanagement hohen Stellenwert im Rahmen der Unternehmensführung ein. Wesentliches Ziel unserer Risikopolitik ist es, sich bietende Chancen konsequent zu nutzen, Risiken aber nur dann einzugehen, wenn ein angemessener Beitrag zum Unternehmensertrag erwartet werden kann. Generell definieren wir Risiken und Chancen als mögliche künftige Entwicklungen oder Ereignisse, die zu einer für das Unternehmen negativen/positiven Prognose- bzw. Zielabweichung führen können.

Um diesem Grundsatz zu folgen, verfügen wir über ein mehrstufiges Risikomanagement-System, das Bestandteil unserer strategischen Geschäfts-, Planungs- und Kontrollprozesse ist.

Die Steuerung von Risiken wird bei Funkwerk zentral koordiniert, ist für alle Gesellschaften des Konzerns verbindlich vorgegeben und erstreckt sich über sämtliche Unternehmensteile. Durch diese Struktur ermöglicht uns das Risikomanagement-System, das im Rahmen der Planung gepflegt wird, eine frühzeitige Identifizierung und Analyse der Risiken. Die Einschätzung der Risiken erfolgt über die Eintrittswahrscheinlichkeit sowie die zu erwartenden Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Höhere Risikoklassen, die fest definierte Schwellen überschreiten, werden im Rahmen des monatlichen Reportings beobachtet und bewertet. In Zusammenarbeit mit dem Vorstand werden für diese adäquate Gegenmaßnahmen definiert und deren Umsetzung verfolgt.

4.2.2. Darstellung der Einzelrisiken

Nachfolgend werden die wesentlichen Risiken beschrieben, die neben den üblichen mit der unternehmerischen Tätigkeit verbunden Risiken nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von Funkwerk haben könnten.

Finanzierungsrisiko

Die Ausstattung der Funkwerk AG mit Liquidität im Geschäftsjahr 2014 war durchgehend über die mit der Hörmann-Gruppe bestehenden Finanzierungsvereinbarungen sichergestellt. Die Verträge bestehen unverändert fort und es gibt auch keine Indizien dafür, dass diese geändert/beendet werden sollen. Bestandsgefährdende Risiken sehen wir daher nicht. Für den Fall, dass in der Zukunft die Kreditgewährung des Mehrheitsgesellschafters, welche mit einer Frist von sechs Monaten kündbar ist, nicht unverändert bestehen bleibt, werden wir zeitnah entsprechende Gegensteuerungsmaßnahmen einleiten. Entsprechende Anhaltspunkte, die auf eine Kündigung der Finanzierungszusage hindeuten, liegen derzeit nicht vor. Möglichkeiten zur Erweiterung des finanziellen Spielraumes ergeben sich in Abhängigkeit von der Entwicklung der Tochter- und Enkelunternehmen sowie durch eventuelle Anpassungen der Konzernumlage.

Risiko aus der Entwicklung der Tochtergesellschaften

Zum Bilanzstichtag 2014 bestehen Finanzanlagen in Höhe von 2,1 Mio. EUR sowie Forderungen gegen verbundene Unternehmen von 15,1 Mio. EUR. Aufgrund der vorgenommenen Restrukturierungsmaßnahmen und Strategieoptimierungen hinsichtlich der Tochtergesellschaften geht die Funkwerk AG grundsätzlich von einer positiven zukünftigen Entwicklung der einzelnen Tochtergesellschaften aus. Sollten die durchgeführten Maßnahmen und Organisationsanpassungen nicht wie geplant greifen und die Entwicklung der Tochtergesellschaften von der geplanten Entwicklung abweichen, ergeben sich negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Funkwerk AG. Insbesondere können Abschreibungen auf Verbundforderungen bzw. Finanzanlagen sowie Verlustübernahmen von Tochtergesellschaften die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage negativ beeinflussen. Auch sind Patronatserklärungen bzw. Rangrücktrittserklärungen bei einzelnen Tochtergesellschaften durch die Funkwerk AG begeben.

Risiko Rückabwicklung DB Vertrag Projekt "Lindaunis"

Das zum Vorjahresstichtag bestehende Risiko der Rückabwicklung des DB Vertrages "Lindaunis" besteht zum 31. Dezember 2014 nicht mehr. Das Projekt wurde von der Firma Scheidt & Bachmann GmbH fertiggestellt und von der DB AG im Juli 2014 in Betrieb genommen. Die Scheidt & Bachmann GmbH ist in die Gewährleistungsverpflichtungen eingetreten.

Abhängigkeit von Großkunden

Mit einigen Kunden tätigt Funkwerk jeweils bis zu 10 % des Gesamtumsatzes. Sollten mehrere Großkunden weniger Produkte von Funkwerk beziehen, entstehen wesentliche Risiken für das Unternehmen durch einen Rückgang der Auslastung und ausbleibende Umsätze.

Risiko aus Steuerprüfung einer Tochtergesellschaft

Funkwerk ist der Ansicht, dass die erstellten Steuererklärungen vollständig und korrekt abgegeben wurden. Gleichwohl könnte es aufgrund unterschiedlicher Betrachtungsweisen von Sachverhalten zu Steuernachforderungen kommen. Dies betrifft insbesondere Forderungen der Vossloh AG, auf die die damalige Gesellschafterin und Verkäuferin im Vorfeld der Veräußerungen der Funkwerk Information Technologies GmbH, Kiel (FIT Kiel), und der Funkwerk Information Technologies Karlsfeld GmbH, Karlsfeld, verzichtet hatte. Diese Forderungen werden von uns als werthaltig eingestuft. Unmittelbar im Verfahren beteiligt ist die Tochtergesellschaft Funkwerk Information Technologies GmbH. Die Funkwerk AG hat eine Patronatserklärung hinsichtlich dieser möglichen Zahlungen abgegeben gegenüber der FIT Kiel erteilt. Für weitere Informationen verweisen wir auf die entsprechenden Ausführungen im Anhang.

Risiko aus offenen Projektierungen in Algerien

Die Funkwerk video systeme GmbH, eine Tochtergesellschaft der Funkwerk AG, war an einer Arbeitsgemeinschaft nach algerischem Recht beteiligt. Im Zuge der innenpolitischen Entwicklung in Algerien wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des angeblichen Verdachts der Korruption und der unerlaubten Preiserhöhung gegen mehrere Unternehmen und Einzelpersonen in die Wege geleitet. Davon betroffen ist auch die Funkwerk video systeme GmbH. Im Rahmen des Ermittlungsverfahrens wurde eine vorläufige Sperrung der Konten der Arbeitsgemeinschaft verfügt, sodass die darauf befindlichen Beträge, die aus der Bezahlung ordnungsgemäß geleisteter Arbeiten resultieren und im Innenverhältnis ausschließlich der Funkwerk video systeme GmbH zustehen, aktuell nicht nach Deutschland transferiert werden können. Daher stehen sie der Funkwerk AG bzw. der Funkwerk-Gruppe in absehbarer Zeit nicht zur freien Verfügung.

Beschaffung

Die 2014 durchgesetzten Preissteigerungen bei Mechanikkomponenten und Elektronikbauteilen, die wir bisher durch die zumeist langfristig bestehenden Rahmenverträge erfolgreich abwenden konnten, werden sich im laufenden Jahr 2015 teilweise auf den Materialaufwand auswirken. Zusätzlich rechnen wir bei den Energiekosten mit höherem Aufwand, auch wenn kurzfristig von einer Entlastung ausgegangen werden kann, die jedoch durch einen höheren Maschinenausrüstungsgrad aufgebraucht werden wird.

Finanzielle Risiken

Bedingt durch die existierenden Finanzierungsvereinbarungen mit der Hörmann-Gruppe (siehe Ausführungen zu Finanzierungsrisiko) werden zurzeit keine finanziellen Risiken gesehen, soweit die Finanzierungsvereinbarungen unverändert fortgeführt werden. Ein Risiko für die Gruppe ergibt sich lediglich dann, wenn für alle vorstehend genannten Einzelrisiken Zahlungsverpflichtungen im maximalen Umfang erwachsen, die den seitens der Hörmann-Gruppe zugesagten Kreditrahmen übersteigen wovon der Vorstand aus heutiger Kenntnis nicht ausgeht.

Einkaufsrisiken

Funkwerk benötigt für die Herstellung seiner Produkte eine Vielzahl von Komponenten und Bauteilen, die nur von einer begrenzten Anzahl von Lieferanten bezogen werden können. Einige, insbesondere elektronische Bauteile werden speziell nur für Funkwerk hergestellt. Sollte ein Lieferant eines solchen Bauteils nicht mehr zur Verfügung stellen, wäre Funkwerk eventuell nicht in der Lage, rechtzeitig auf andere Anbieter umzustellen.

Zudem können wichtige Lieferanten und andere Geschäftspartner in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten und den Geschäftsverlauf von Funkwerk damit beeinträchtigen. Auch ungeplante Preiserhöhungen haben negative Auswirkungen auf die Ertragslage der Funkwerk AG. Um das zu vermeiden, überprüfen wir regelmäßig die Leistungsfähigkeit unserer Geschäftspartner und wählen Lieferanten sorgfältig aus. Zudem vereinbaren wir wenn möglich langfristige Liefervereinbarungen, um Schwankungen auszugleichen und Engpässe zu vermeiden.

4.3. Chancenbericht

4.3.1. Chancenmanagement

Die Identifikation, Wahrnehmung und Nutzung von Chancen wird fallbezogen durch das operative Management wahrgenommen. Hierzu dienen neben der Beobachtung von internen und externen Daten unter anderem auch die regelmäßigen Reports, das strategische Projektmanagement und ein systematischer Innovationsprozess.

4.3.2. Chancen

Die Funkwerk AG verfügt über eine Produktpalette auf hohem technologischen Niveau mit einer Reihe von Alleinstellungsmerkmalen, die eine gute Platzierung im Nischenmarkt der Eisenbahnen ermöglicht. Die unter anderem dadurch bedingte langfristige Kundenbindung und -nähe ermöglicht uns, stetig über den engen Kundenkontakt deren Bedürfnisse zu erfahren und mögliche Lösungen zu entwickeln.

Die unterdurchschnittliche Fluktuation und langjährige Unternehmenszugehörigkeit unserer Mitarbeiter ist hierzu ein wichtiger Schlüssel, um das Know-how über die unterschiedlichen Technologiezyklen hinweg verfügbar zu halten und im Sinne unserer Kunden zu nutzen.

Die Zentralisierung der Fertigung innerhalb der Funkwerk AG ermöglicht die Bündelung der Ressourcen und optimale Nutzung von Flächen, wobei durch Mehrfachnutzung bestimmter Bereiche die Fixkosten reduziert werden können, was gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit fördert. Die in 2014 umgesetzten als auch neu eingeleiteten Maßnahmen hinsichtlich der gehaltenen Beteiligungen führen zu einer spürbaren Risikoreduzierung und Erledigung von Altlasten.

5. Risikoberichterstattung in Bezug auf die Verwendung von Finanzinstrumenten

Die Wesentlichen durch das Unternehmen verwendeten finanziellen Verbindlichkeiten umfassen Finanzverbindlichkeiten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten. Der Hauptzweck dieser finanziellen Verbindlichkeiten ist die Finanzierung der Geschäftstätigkeit des Unternehmens. Das Unternehmen verfügt über Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen sowie Zahlungsmittel und kurzfristige Einlagen, die unmittelbar aus seiner Geschäftstätigkeit resultieren. Die bilanzierten Ausleihungen betreffen an Tochtergesellschaften ausgegebene Finanzmittel.

Das Unternehmen ist Kredit- und Liquiditätsrisiken ausgesetzt. Die Steuerung dieser Risiken obliegt dem Management des Unternehmens. Das Management stellt sicher, dass die mit Finanzrisiken verbundenen Tätigkeiten der Funkwerk AG in Übereinstimmung mit den entsprechenden Handlungsanweisungen durchgeführt und dass Finanzrisiken entsprechend diesen Richtlinien und unter Berücksichtigung der Risikobereitschaft des Unternehmens identifiziert, bewertet und gesteuert werden. Bei dem Risikomanagement werden auch Risikokonzentrationen über einzelne Geschäftsvorfälle oder Gruppenunternehmen berücksichtigt.

Die Handlungsanweisungen zur Steuerung der im Folgenden dargestellten Risiken werden von der Unternehmensleitung geprüft und beschlossen.

Ausfallrisiko

Ausfallrisiko ist das Risiko, dass ein Geschäftspartner seinen Verpflichtungen im Rahmen eines Finanzinstruments oder Kundenrahmenvertrags nicht oder nicht korrekt nachkommt und dies zu einem finanziellen Verlust führt. Die Funkwerk AG ist im Rahmen ihrer operativen Geschäftstätigkeit Kreditrisiken (insbesondere ergeben sich Risiken aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Darlehen) sowie Risiken im Rahmen der Finanzierungstätigkeit, einschließlich Einlagen bei Banken und Finanzinstituten und sonstigen Finanzinstrumenten, ausgesetzt.

Ausleihungen

Die bei den Tochtergesellschaften eingeleiteten Maßnahmen zur Steigerung der Jahresüberschüsse begründen die Annahme, dass die Ausleihungen mittel- bis langfristig zurückgezahlt werden können.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Das Ausfallrisiko aus Forderungen richtet sich gegen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der Funkwerk AG aus der Geschäftstätigkeit. Die Kunden werden von der entsprechenden Geschäftseinheit basierend auf Verfahren und Kontrollen des Unternehmens für das Ausfallrisikomanagement bei Kunden gesteuert. Kreditgrenzen werden für sämtliche Kunden basierend auf internen Risikoeinstufungsmerkmalen festgelegt. Die Risikoeinstufungsmerkmale richten sich nach Umsatzgrenzen und Bestellhäufigkeiten über definierte Zeiträume. Grundsätzlich erfolgt eine Aufteilung der Kunden in risikolose und risikobehaftete. Ausstehende Forderungen gegen Kunden werden regelmäßig überwacht und etwaige überfällige Zahlungen umgehend angemahnt. Der Wertberichtigungsbedarf wird zu jedem Berichtsstichtag für die wesentlichen Kunden auf Einzelbasis analysiert.

Finanzinstrumente und Einlagen

Das Ausfallrisiko aus Guthaben bei Banken und Finanzinstituten wird in Übereinstimmung mit der Unternehmensstrategie gesteuert. Das Risiko wird grundsätzlich als gering eingeschätzt, da Funkwerk im Wesentlichen mit Geschäftsbanken mit ausgezeichneter Bonität zusammenarbeitet.

Liquiditätsrisiko

Die Funkwerk AG begegnet ihren Liquiditätsrisiken sowie möglichen kurzfristigen Zahlungsstromschwankungen durch ein striktes Cash-Management. Zudem überwacht die Gesellschaft das Risiko eines etwaigen Liquiditätsengpasses mittels eines periodischen Liquiditätsplanungs-Tools.

Alle sonstigen Verbindlichkeiten haben i. d. R. eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr.

Fremdwährungsrisiko

Das Risiko aus Fremdwährungstransaktionen wird als gering eingeschätzt, da wesentliche Geschäftsvorfälle im Inland bzw. im Euroraum getätigt werden.

Zinsänderungsrisiko

Der Vorstand sieht zurzeit kein wesentliches Zinsänderungsrisiko im Rahmen der kurzfristigen Finanzierung. Zudem wird durch die Vereinbarung von fest vereinbarten Zinssätzen dem Risiko aus Zinssatzänderungen begegnet. Bezüglich der langfristigen Pensionsverpflichtungen besteht aufgrund des aktuell niedrigen Zinsniveaus das Risiko der erhöhten Zuführung zu Pensionsverpflichtungen, denen nicht gegengesteuert werden kann.

Kapitalsteuerung

Das Eigenkapital umfasst auf die Anteilseigner der Funkwerk AG entfallendes Eigenkapital.

Vorrangiges Ziel des Kapitalmanagements des Unternehmens ist es sicherzustellen, dass eine entsprechende Eigenkapitalquote aufrechterhalten wird.

6. Schlusserklärung zum Abhängigkeitsbericht

Der Vorstand erklärt, dass bei jedem Rechtsgeschäft, welches unter den gegebenen Umständen zu den jeweiligen Zeitpunkten zwischen der Funkwerk AG und deren Tochtergesellschaften sowie der HHKG, HFHG und deren verbundenen Unternehmen vorgenommen wurde, eine angemessene Gegenleistung erhalten wurde und keine Benachteiligung der Funkwerk AG und deren Tochtergesellschaften bestanden hat. Berichtspflichtige Maßnahmen auf Veranlassung oder im Interesse der herrschenden Unternehmen sind nicht getroffen oder unterlassen worden. Auf § 312 Abs. 3 Satz 1 AktG wird verwiesen.

7. Zweigniederlassungen

Funkwerk unterhält am Bilanzstichtag Zweigniederlassungen in Karlsfeld und Kiel, die durch die Betriebsverpachtungen begründet sind.

 

15. April 2015

Der Vorstand

Kerstin Schreiber

Bilanz zum 31. Dezember 2014

Aktiva

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  31.12.2014 31.12.2013
  EUR EUR EUR EUR
A. Anlagevermögen        
I. Immaterielle Vermögensgegenstände        
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 109.258,05   101.567,77  
2. geleistete Anzahlungen 1.424.001,49 1.533.259,54 566.307,20 667.874,97
II. Sachanlagen        
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 4.562.079,90   4.739.838,74  
2. technische Anlagen und Maschinen 1.273.116,84   886.505,42  
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 223.348,85 6.058.545,59 122.399,32 5.748.743,48
III. Finanzanlagen        
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 50.001,00   7.849.001,00  
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 2.000.000,00 2.050.001,00 3.000.000,00 10.849.001,00
    9.641.806,13   17.265.619,45
B. Umlaufvermögen        
I. Vorräte        
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 3.836.092,09   3.519.640,38  
2. unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 1.958.080,67   4.392.499,57  
3. fertige Erzeugnisse und Waren 1.976.461,13   2.145.399,72  
4. geleistete Anzahlungen 17.100,38   0,00  
5. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen -1.697.204,81 6.090.529,46 -1.619.808,04 8.437.731,63
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände        
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 8.280.392,55   8.823.391,60  
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 15.096.029,46   28.879.363,33  
3. Sonstige Vermögensgegenstände 906.895,05 24.283.317,06 1.266.314,60 38.969.069,53
--davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 69.792,35 (i. Vj. EUR 111.792,35)--        
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten   2.903.849,52   2.628.510,86
    33.277.696,04   50.035.312,02
C. Rechnungsabgrenzungsposten   1.676.589,94   287.130,91
D. Latente Steuern   1.138.823,00   1.186.858,00
E. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung   98.268,13   0,00
    45.833.183,24   68.774.920,38

Passiva

       
  31.12.2014 31.12.2013
  EUR EUR EUR EUR
A. Eigenkapital        
I. Gezeichnetes Kapital        
1. Gezeichnetes Kapital 8.101.241,00   8.101.241,00  
2. Eigene Anteile -41.579,00 8.059.662,00 -41.579,00 8.059.662,00
--Bedingtes Kapital III: EUR 365.000,00 (i. Vj. EUR 365.000,00)--        
--Bedingtes Kapital IV: EUR 30.000.000,00 (i. Vj. EUR 30.000.000,00)--        
II. Kapitalrücklage   59.570.433,59   59.570.433,59
III. Gewinnrücklagen        
Andere Gewinnrücklagen   39.206.047,00   39.206.047,00
IV. Bilanzverlust   -82.629.118,46   -74.934.478,47
    24.207.024,13   31.901.664,12
B. Sonderposten für Investitionszuwendungen   25.478,42   52.019,13
C. Rückstellungen        
1. Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen   1.708.340,00   0,00
1. Steuerrückstellungen   865.310,22   714.646,23
2. Sonstige Rückstellungen   13.547.238,96   19.625.601,59
    16.120.889,18   20.340.247,82
D. Verbindlichkeiten        
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten   0,00   5.057.028,96
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen   3.229.326,72   2.592.570,45
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen   811.634,33   7.188.053,63
4. Sonstige Verbindlichkeiten   1.415.068,38   1.584.574,27
--davon aus Steuern EUR 626.941,64 (i. Vj. EUR 714.042,67)--        
--davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 18.251,72 (i. Vj. EUR 5.017,27)--        
    5.456.029,43   16.422.227,31
E. Rechnungsabgrenzungsposten   23.762,08   58.762,00
    45.833.183,24   68.774.920,38

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014

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  2014 2013  
  EUR EUR EUR EUR  
1. Umsatzerlöse   51.982.232,24   41.853.155,86  
2. Verminderung/Erhöhung des Bestands an unfertigen und fertigen Erzeugnissen   -529.146,92   210.873,79  
3. Sonstige betriebliche Erträge   6.690.337,42   5.467.888,60  
--davon aus Währungsumrechnung EUR 97.512,31 (i. Vj. EUR 156.370,23)--          
4. Materialaufwand          
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren -19.434.986,58   -11.151.565,81    
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -6.056.841,38 -25.491.827,96 -4.807.724,51 -15.959.290,32  
5. Personalaufwand         -49,04
a) Löhne und Gehälter -15.117.812,41   -16.262.900,53    
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung -2.531.625,22 -17.649.437,63 -2.787.262,60 -19.050.163,13 -33,95
--davon für Altersversorgung EUR 3.477,03 (i. Vj. EUR 2.501,81)--          
6. Abschreibungen          
auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen   -921.461,03   -743.867,98  
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen   -8.207.260,48   -12.423.503,36  
-davon aus Währungsumrechnung EUR 128.185,03 (i. Vj. EUR 196.362,18)-          
8. Erträge aus Beteiligungen   0,00   3.023.590,30  
-davon aus verbundenen Unternehmen EUR 0,00 (i. Vj. EUR 3.023.590,30)-          
9. Erträge aus Gewinnabführungsführungsverträgen   0,00   380.017,87  
10. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens   750.000,00   750.000,00  
-davon aus verbundenen Unternehmen EUR 750.000,00 (i. Vj. EUR 750.000,00)-          
11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge   2.248.780,27   2.617.558,21  
-davon aus verbundenen Unternehmen EUR 2.151.191,90 (i. Vj. EUR 2.604.335,90)-          
12. Abschreibungen auf Finanzanlagen   -6.824.000,00   -5.380.928,50  
13. Aufwendungen aus Verlustübernahme   -8.709.166,57   -3.993.702,91  
14. Zinsen und ähnliche Aufwendungen   -930.926,70   -1.639.340,29  
-davon an verbundene Unternehmen EUR 530.023,85 (i. Vj. EUR 0,00)-          
-davon aus der Abzinsung EUR 11.320,88 (i. Vj. EUR 8.556,35)--          
15. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit   -7.591.877,36   -4.887.711,86  
16. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag   -77.123,43   343.860,84  
-davon latente Steuern   -48.035,00   430.249,00  
17. Sonstige Steuern   -25.639,20   -196.708,20  
18. Jahresfehlbetrag   -7.694.639,99   -4.740.559,22  
19. Verlustvortrag   -74.934.478,47   -70.193.919,25  
20. Bilanzverlust   -82.629.118,46   -74.934.478,47  
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  2014
in TEUR
Periodenergebnis -7.695
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 7.745
Zunahme/Abnahme der Rückstellungen -4.317
Abnahme/Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 1.907
Abnahme/Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 406
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit -1.954
Einzahlungen aus dem Verkauf immaterieller Vermögensgegenstände und Sachanlagen 11
Auszahlungen für immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen -3.107
Einzahlungen aus der Veräußerung von verbundenen Unternehmen und Beteiligungen 2.975
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -121
Ein- und Auszahlungen Verbundenen Unternehmen 7.407
Auszahlungen für Tilgungen von (Finanz-) Krediten -5.057
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 2.350
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds 275
Anfangsbestand des Finanzmittelfonds 2.629
Endbestand des Finanzmittelfonds 2.904
  Probe: 0

Entwicklung des Anlagevermögens (Anlage zum Anhang)

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  Anschaffungs- / Herstellungskosten
  01.01.2014
EUR
Zugänge
EUR
Abgänge
EUR
31.12.2014
EUR
A. Anlagevermögen        
I. Immaterielle Vermögensgegenstände        
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 3.617.328,18 90.042,73 -7.857,36 3.699.513,55
2. geleistete Anzahlungen 566.307,20 857.694,29 0,00 1.424.001,49
  4.183.635,38 947.737,02 -7.857,36 5.123.515,04
II. Sachanlagen        
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 8.704.766,19 412,59 0,00 8.705.178,78
2. technische Anlagen und Maschinen 7.979.104,64 870.146,52 -120.104,41 8.729.146,75
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3.019.477,39 288.519,97 -25.791,76 3.282.205,60
  19.703.348,22 1.159.079,08 -145.896,17 20.716.531,13
  23.886.983,60 2.106.816,10 -153.753,53 25.840.046,17
III. Finanzanlagen        
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 24.408.429,50 1.750.614,77 -4.725.614,77 21.433.429,50
2. Ausleihungen an verbundenen Unternehmen 15.000.000,00 25.000.000,00 0,00 40.000.000,00
  39.408.429,50 26.750.614,77 -4.725.614,77 61.433.429,50
  63.295.413,10 28.857.430,87 -4.879.368,30 87.273.475,67
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  Kumulierte Abschreibungen
  01.01.2014
EUR
Zugänge
EUR
Abgänge
EUR
31.12.2014
EUR
A. Anlagevermögen        
I. Immaterielle Vermögensgegenstände        
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 3.515.760,41 82.345,45 -7.850,36 3.590.255,50
2. geleistete Anzahlungen 0,00 0,00 0,00 0,00
  3.515.760,41 82.345,45 -7.850,36 3.590.255,50
II. Sachanlagen        
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 3.964.927,45 178.171,43 0,00 4.143.098,88
2. technische Anlagen und Maschinen 7.092.599,22 473.402,71 -109.972,02 7.456.029,91
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.897.078,07 187.541,44 -25.762,76 3.058.856,75
  13.954.604,74 839.115,58 -135.734,78 14.657.985,54
  17.470.365,15 921.461,03 -143.585,14 18.248.241,04
III. Finanzanlagen        
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 16.559.428,50 4.824.000,00 0,00 21.383.428,50
2. Ausleihungen an verbundenen Unternehmen 12.000.000,00 26.000.000,00 0,00 38.000.000,00
  28.559.428,50 30.824.000,00 0,00 59.383.428,50
  46.029.793,65 31.745.461,03 -143.585,14 77.631.669,54
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  Buchwert
  31.12.2014
EUR
31.12.2013
EUR
A. Anlagevermögen    
I. Immaterielle Vermögensgegenstände    
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 109.258,05 101.567,77
2. geleistete Anzahlungen 1.424.001,49 566.307,20
  1.533.259,54 667.874,97
II. Sachanlagen    
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 4.562.079,90 4.739.838,74
2. technische Anlagen und Maschinen 1.273.116,84 886.505,42
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 223.348,85 122.399,32
  6.058.545,59 5.748.743,48
  7.591.805,13 6.416.618,45
III. Finanzanlagen    
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 50.001,00 7.849.001,00
2. Ausleihungen an verbundenen Unternehmen 2.000.000,00 3.000.000,00
  2.050.001,00 10.849.001,00
  9.641.806,13 17.265.619,45

Anhang für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2014 bis 31. Dezember 2014

der Funkwerk AG, Kölleda

A. ALLGEMEINE ANGABEN

Der Jahresabschluss der Gesellschaft wurde nach den §§ 242 ff, 264 ff. des Handelsgesetzbuches (HGB) und den Vorschriften des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt.

Die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung folgt dem Gesamtkostenverfahren (§ 275 Abs. 2 HGB).

Die Gesellschaft ist gemäß § 267 Abs. 3 HGB eine große Kapitalgesellschaft.

Die Aufstellung erfolgte unter der Annahme nach § 252 Abs. 1 Nr. 2 HGB.

1. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände werden mit den Anschaffungskosten aktiviert und planmäßig linear pro rata temporis über die voraussichtliche betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von drei bis fünf Jahren abgeschrieben.

Geleistete Anzahlungen auf immaterielle Vermögensgegenstände werden mit den Anschaffungskosten angesetzt.

Die Bewertung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen.

Gebäude werden linear mit 2 % abgeschrieben. Die beweglichen Gegenstände des Anlagevermögens werden linear pro rata temporis über die voraussichtliche betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von drei bis 15 Jahren abgeschrieben.

Die im Geschäftsjahr angeschafften geringwertigen Vermögensgegenstände bis 410,00 EUR werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben und als Abgang behandelt. Die Möglichkeit des Sammelpostens für geringwertige Vermögensgegenstände über 150,00 EUR bis 1.000,00 EUR wird nicht genutzt.

Sofern der beizulegende Wert von immateriellen Vermögensgegenständen und Sachanlagen zum Bilanzstichtag auf Grund einer dauernden Wertminderung unter dem Buchwert liegt, wird eine außerplanmäßige Abschreibung auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen und gegebenenfalls die Restnutzungsdauer angepasst.

Die Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen werden zu Anschaffungskosten oder bei voraussichtlich dauernder Wertminderung mit dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.

Ausleihungen werden zum Nennbetrag oder bei voraussichtlich dauernder Wertminderung mit dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und Waren werden mit den durchschnittlichen Anschaffungskosten bewertet. Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert erfolgen in Abhängigkeit von Lagerdauer, verminderter Marktgängigkeit, Gewichtung der Abgangsmengen sowie auf Grund gesunkener Wiederbeschaffungskosten und gesunkener Verkaufspreise.

Unfertige Erzeugnisse und Leistungen sowie fertige Erzeugnisse werden mit den Herstellungskosten unter Einbeziehung von angemessenen Teilen der Kosten der allgemeinen Verwaltung, aber ohne Einbeziehung von Fremdkapitalzinsen und unter Beachtung des Niederstwertprinzips angesetzt. Die verlustfreie Bewertung wird beachtet.

Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen werden entsprechend dem Wahlrecht von den Vorräten offen abgesetzt. Der Vorjahresausweis wurde entsprechend angepasst.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden grundsätzlich mit dem Nennbetrag angesetzt. Soweit notwendig, wird der niedrigere beizulegende Wert angesetzt. Für zweifelhafte Forderungen sind Einzelwertberichtigungen vorgenommen worden. Bei den verbleibenden Forderungen ist eine Pauschalwertberichtigung abgesetzt, die dem allgemeinen Ausfall- und Kreditrisiko Rechnung trägt. Die Pauschalwertberichtigung beträgt für Inlandsforderungen (netto) 1,0 % und für Auslandsforderungen 2,0 %.

Unter der Position Forderungen gegen verbundene Unternehmen werden Forderungen gegen Unternehmen ausgewiesen, für die die Voraussetzungen der Vollkonsolidierung im Rahmen des Konzernabschlusses der Hörmann Holding GmbH & Co. KG, Kirchseeon, vorliegen.

Vermögensgegenstände, die die Voraussetzungen als Planvermögen zur Erfüllung der Altersteilzeitverpflichtungen erfüllen, werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet und sind mit der jeweiligen individuellen Verpflichtung verrechnet worden.

Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten werden zum Nennwert angesetzt.

Als aktiver Rechnungsabgrenzungsposten werden auf der Aktivseite Ausgaben vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Stichtag darstellen.

Der aktive Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung entspricht dem Saldo aus dem Zeitwert der Vermögensgegenstände und den Schulden aus Altersteilzeitverpflichtungen.

Das gezeichnete Kapital wird zum Nennwert angesetzt.

Der Sonderposten für Investitionszuwendungen wird nach handelsrechtlichen Grundsätzen ermittelt, gebildet und aufgelöst. Die Auflösung erfolgt in Höhe der anteiligen Abschreibung der geförderten Anlagengegenstände.

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurden nach dem Anwartschaffsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Methode) unter Verwendung der "Richttafeln 2005 G" von Klaus Heubeck und erwarteter Lohn-, Gehalts- und Rentensteigerungen ermittelt. Die Zinssätze entsprechen den von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten Abzinsungssätzen gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB, entsprechend der Vereinfachungsregelung für eine mittlere Restlaufzeit von 15 Jahren.

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Rechnungszins 4,54 %
Bezügedynamik 2,50 %
Rentendynamik 2,00 %

Die Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten auf der Grundlage einer vorsichtigen kaufmännischen Beurteilung. Sie werden mit dem notwendigen Erfüllungsbetrag angesetzt.

Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten Abzinsungssatz entsprechend ihrer Laufzeit abgezinst. Für Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr wird das Wahlrecht zur Abzinsung nicht in Anspruch genommen. Erträge bzw. Aufwendungen aus Zinssatzänderungen werden im Finanzergebnis erfasst.

Die Bewertung der Altersteilzeitrückstellung zum 31. Dezember 2014 erfolgte nach versicherungsmathematischen Grundsätzen (Barwertverfahren), unter Berücksichtigung eines Rechnungszinssatzes von 3,1 %. Sofern biometrische Einflussfaktoren zu berücksichtigen waren, wurden die "Richttafeln 2005 G" von Klaus Heubeck verwandt. Während der Erdienungsphase wird die Rückstellung für die Erfüllungsrückstände ratierlich aufgebaut, wogegen die Rückstellung für die Aufstockungsbeträge infolge ihres Abfindungscharakters in einer Summe gebildet wird.

Zur Abdeckung des pauschalen Gewährleistungsrisikos aus Lieferungen und Leistungen werden Gewährleistungsrückstellungen mit 0,5 % des Inlandsumsatzes und 1,5 % des Auslandsumsatzes gebildet.

Die Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Unter der Position Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen werden Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen ausgewiesen, für die die Voraussetzungen der Vollkonsolidierung im Rahmen des Konzernabschlusses der Hörmann Holding GmbH & Co. KG, Kirchseeon, vorliegen.

Als passiver Rechnungsabgrenzungsposten werden auf der Passivseite Einnahmen vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Ertrag für eine bestimmte Zeit nach diesem darstellen.

Aktive latente Steuern werden in der Höhe angesetzt, in der sie in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich zu Steuerentlastungen führen. Vom Wahlrecht des § 274 HGB wird insofern gebrauch gemacht. Passive latente Steuern für zukünftige Steuerbelastungen werden grundsätzlich gebildet. Aktive und passive latente Steuern werden, soweit wie möglich, verrechnet.

2. Grundlagen der Währungsumrechnung

Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung werden mit dem Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls umgerechnet. Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten in fremder Währung werden zum Bilanzstichtag erfolgswirksam zum Devisenkassamittelkurs umgerechnet, soweit deren Restlaufzeit ein Jahr oder weniger beträgt. Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr werden am Bilanzstichtag unter Beachtung des Anschaffungs-, Realisations- und Imparitätsprinzips zum historischen Kurs oder zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag umgerechnet.

B. ANGABEN UND ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ

1. Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr ist in dem in der Anlage zum Anhang beigefügten Anlagespiegel dargestellt.

2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Sämtliche Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben bis auf Forderungen gegen das Finanzamt in Höhe von 70 TEUR eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Der Ansatz erfolgte zum Barwert unter Berücksichtigung des risikofreien Martzinses zum Stichtag.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen beruhen auf Lieferungen und Leistungen, Cashpooling, Darlehen, Zinsen und sonstigen Leistungen (z. B. Umsatzsteuer).

Zwischen der Hörmann Finance GmbH und den Funkwerk-Gesellschaften wurde eine Factoring-Vereinbarung über den Ankauf von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen geschlossen. Der Rahmen wird jährlich zu Beginn des Geschäftsjahres neu festgelegt. Der Vertrag ist unbefristet geschlossen und hat eine Kündigungsfrist von sechs Monaten zum Monatsende. Der Ausweis der verkauften Forderungen erfolgt somit unter den Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen.

3. Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten

Für die von der Funkwerk AG im Rahmen des Betriebsverpachtungsvertrages mit der FIT Karlsfeld übernommenen Pensionsverpflichtung für die aktiven Mitarbeiter erfolgte die Zugangserfassung über den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten. Die Auflösung erfolgt in Höhe des von Funkwerk aufgrund der Übernahme erhaltenen Pachtminderungsvorteils mit 5 % jährlich. Im Geschäftsjahr wurden 85 TEUR erfolgswirksam aufgelöst.

4. Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft beträgt 8.059.662 EUR und ist vollständig erbracht. Es setzt sich aus 8.059.662 stimmrechtsberechtigten Aktien zusammen. Der Nennbetrag der eigenen Anteile beträgt 41.579 EUR und wird offen vom gezeichneten Kapital abgesetzt. Der rechnerische Nennwert je Aktien beträgt 1 EUR. Der Anteil der eigenen Anteile am Grundkapital beträgt damit 0,52 %. Der Erwerb erfolgte in den Jahren 2002 bis 2007 und wurde u.a. infolge der geplanten Aktienoptionsprogramme durchgeführt.

Die Kapitalrücklage und die Gewinnrücklagen (BilMoG Umstellung und Gewinne Vorjahre) wurden im Jahr 2014 nicht verändert.

Das Eigenkapital enthält nicht ausschüttungsfähige Beträge in Höhe von insgesamt 1.138 TEUR aus der Aktivierung latenter Steuern sowie aus der Zeitwertbewertung von Deckungsvermögen.

Genehmigtes Kapital

Der Vorstand wurde mit Beschluss der Hauptversammlung vom 23. Juni 2014 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 22. Juni 2019 durch Ausgabe neuer auf den Inhaber lautender Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen einmalig oder mehrmals um insgesamt bis zu 4.050.000,00 EUR zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2014). Der Vorstand wurde des Weiteren ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen,

soweit es erforderlich ist, um Spitzenbeträge auszugleichen,

wenn die Aktien gegen Sacheinlagen zum Zwecke des Erwerbs von Unternehmen oder von Beteiligungen an Unternehmen oder Unternehmensteilen oder zum Zwecke des Erwerbs von Forderungen gegen die Gesellschaft ausgegeben werden,

wenn eine Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen 10 % des Grundkapitals nicht übersteigt und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis nicht wesentlich unterschreitet (§ 186 Abs. 3 Satz 4 AktG); bei der Ausnutzung dieser Ermächtigung zum Bezugsrechtsausschluss nach § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ist der Ausschluss des Bezugsrechts aufgrund anderer Ermächtigungen nach oder entsprechend § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG zu berücksichtigen.

Bedingtes Kapital

Bedingtes Kapital I und II

In der ordentlichen Hauptversammlung vom 23. Juni 2014 wurde beschlossen, dass bedingte Kapital I und II aufzuheben und die Satzung der Gesellschaft entsprechend zu ändern.

Bedingtes Kapital III

In der ordentlichen Hauptversammlung vom 27. Mai 2010 wurde das Aktienoptionsprogramm 2010 beschlossen und hierfür ein bedingtes Kapital III in Höhe von bis zu 365 TEUR und 365.000 Optionsrechte geschaffen.

Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, als Optionsrechte ausgegeben werden und deren Inhaber von ihrem Optionsrecht Gebrauch machen. Die neuen Aktien nehmen zu Beginn des Geschäftsjahres, in dem sie durch Ausübung des Optionsrechts entstehen, am Gewinn teil. Das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre wird insoweit ausgeschlossen. Der Nennbetrag des nach § 192 Abs. 2 Nr. 3 AktG beschlossenen bedingten Kapitals zur Schaffung von Aktienoptionsprogrammen darf 10 % des Grundkapitals nicht überschreiten.

Bedingtes Kapital IV

In der Hauptversammlung vom 27. Mai 2010 wurde der Vorstand zur Ausgabe von Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen ermächtigt. Der Vorstand kann mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum Ablauf des 26. Mai 2015 einmalig oder mehrmals auf den Inhaber und/oder auf den Namen lautende Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen im Gesamtnennbetrag von bis zu 30.000 TEUR begeben und den Inhabern bzw. Gläubigern von diesen Wandelschuldverschreibungen Wandlungsrechte und den Inhabern bzw. Gläubigern von diesen Optionsschuldverschreibungen Optionsrechte auf bis zu insgesamt 3.200.000 neue auf den Inhaber lautende Stückaktien der Gesellschaft gewähren. Die Laufzeit der Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen kann bis zu zehn Jahre betragen.

Für die Gewährung von Aktien an die Inhaber bzw. Gläubiger von Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen wurde in der Hauptversammlung die Schaffung eines neuen bedingten Kapital IV beschlossen und somit das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 3.200 TEUR durch Ausgabe von bis zu 3.200.000 neuen, auf den Inhaber lautende Stückaktien bedingt erhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, als die Inhaber bzw. Gläubiger von Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen von ihrem Wandlungs- und Optionsrechten Gebrauch machen bzw. ihre Wandlungspflichten aus solchen Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen erfüllen. Die neuen Aktien sind ab dem Beginn des bei ihrer Ausgabe laufenden Geschäftsjahres dividendenberechtigt.

In den Bilanzverlust von 82.629 TEUR zum 31. Dezember 2014 ist ein Verlustvortrag in Höhe von 74.934 TEUR einbezogen.

5. Sonstige Rückstellungen

Die wesentlichen sonstigen Rückstellungen betreffen:

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Bezeichnung Betrag in TEUR 2014
Ausstehende Rechnungen 7.631
Gewährleistung 1.858
Erfolgsabhängige Personalrückstellungen 1.442

Der Erfüllungsbetrag der Altersteilzeitrückstellungen beträgt 646 TEUR. Er wird mit Vermögensgegenständen im Wert von 591 TEUR verrechnet, die ausschließlich der Sicherung der Altersteilzeitverpflichtungen dienen und dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind.

Die Anschaffungskosten dieser verrechneten Vermögensgegenstände betragen 712 TEUR, der bilanzierte Zeitwert 591 TEUR. Der Zeitwert wird entsprechend des Kurswertes der Fondsanteile an der Deutschen Börse ermittelt. Den Erfüllungsbetrag übersteigendes Planvermögen in Höhe von 98 TEUR wurde auf der Aktivseite als Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung ausgewiesen.

Diesbezüglich wurden in der Gewinn- und Verlustrechnung Erträge in Höhe von 29 TEUR im Posten Zinsen und ähnliche Erträge mit Aufwendungen aus der Abzinsung der Altersteilzeitrückstellungen in Höhe von 6 TEUR verrechnet.

6. Verbindlichkeiten

Die Restlaufzeiten ergeben sich aus dem folgenden Verbindlichkeitenspiegel.

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  31.12.2014 31.12.2013
  Restlaufzeit bis zu einem Jahr
TEUR
Restlaufzeit zwischen einem und fünf Jahren
TEUR
Gesamt
TEUR
Restlaufzeiten bis zu einem Jahr
TEUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0 0 0 5.057
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3.229 0 3.229 2.593
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 812 0 812 7.188
4. Sonstige Verbindlichkeiten 1.395 20 1.415 1.584
  5.436 20 5.456 16.422

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen beruhen auf Lieferungen und Leistungen, Cashpooling, Darlehen, Zinsen und sonstigen Leistungen (z. B. Umsatzsteuer).

7. Latente Steuern

Die aktiven latenten Steuern resultieren aus den temporären Differenzen zwischen Handels- und Steuerbilanz in folgenden Posten:

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Bezeichnung Betrag in TEUR 2014
Anlagevermögen 48
Vorräte 660
Sonstige Vermögensgegenstände 13
Rechnungsabgrenzungsposten 24
Wertpapiere -11
Pensionsrückstellungen bzw. sonstige Rückstellungen 403
Sonstige Verbindlichkeiten 2
Gesamt 1.139

Die latenten Steuern werden mit einem Körperschaftsteuersatz inklusive Solidaritätszuschlag von 15,83 % und einem Gewerbesteuersatz von 12,90 % bewertet.

C. ANGABEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

1. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt auf:

a) nach Tätigkeitsbereichen

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  2014
TEUR
Mobilfunk 35.225
Informationssysteme 16.425
Sonstige Dienstleistungen 332
  51.982

b) nach geografischen Märkten

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  2014
TEUR
Inland 20.021
Europäisches Ausland 18.865
EFTA 5.311
Übriges Ausland 7.785
  51.982

2. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten periodenfremde Erträge in Höhe von 67 TEUR sowie Erträge aus Währungsumrechnung in Höhe von 98 TEUR (i. Vj. 156 TEUR). Weiterhin werden Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 4.114 TEUR, maßgeblich aufgrund der Änderung einer Zusage gegenüber einem verbundenen Unternehmen, ausgewiesen.

3. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten periodenfremde Aufwendungen in Höhe von 92 TEUR, Restrukturierungsaufwand für das Vorjahr sowie Aufwendungen aus Währungsumrechnung in Höhe von 128 TEUR (i. Vj. 196 TEUR).

4. Außerplanmäßige Abschreibungen

Im Geschäftsjahr 2014 wurden außerplanmäßige Abschreibungen auf Anteile an verbundenen Unternehmen sowie Ausleihungen gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von 6.824 TEUR vorgenommen.

5. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag verteilen sich folgendermaßen auf das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit:

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Körperschaftsteuer laufendes Jahr -1 TEUR
Gewerbesteuer laufendes Jahr 30 TEUR
Zinsabschlagsteuer 0 TEUR
Latente Steuern 48 TEUR

D. SONSTIGE ANGABEN

1. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

a) Haftungsverhältnisse

Als Haftungsverhältnisse gemäß § 251 i. V. m. § 268 Abs. 7 HGB werden vermerkt:

Für Anzahlungsbürgschaften und Gewährleistungsbürgschaften aus dem laufenden Geschäft der Tochterunternehmen bestehen Bürgschaftsverpflichtungen in Höhe von 4.641 TEUR sowie für Bürgschaften aus dem laufenden Geschäft der Funkwerk AG in Höhe von 4.507 TEUR.

Am 30. September 2013 hat die Funkwerk AG eine unbefristete Patronatserklärung zur Absicherung eventueller finanzieller Verpflichtungen gegenüber der Funkwerk Information Technologies Karlsfeld GmbH, Karlsfeld, abgegeben.

Am 4. Februar 2014 hat die Funkwerk AG eine unbefristete Patronatserklärung gegenüber der Funkwerk Information Technologies GmbH, Kiel (FIT Kiel), abgegeben. Diese Erklärung ist erstmalig zum 31. März 2016 kündbar und sichert die finanzielle Ausstattung der FIT Kiel im Falle von fälligen Verbindlichkeiten gegenüber der Finanzverwaltung zu. Sofern eine Verurteilung erfolgen sollte, ist auch mit einer Inanspruchnahme der FW AG zu rechnen.

Alle unsere Beteiligungsunternehmen führen ihre Geschäfte nach unserer Kenntnis und nach den uns vorliegenden Planungsrechnungen ordnungsgemäß und in einer Art und Weise, die gewährleistet, dass sie alle ihre Verpflichtungen aus eigener Kraft erfüllen können und damit eine Inanspruchnahme aus den von uns eingegangenen Haftungsverhältnissen nicht zu erwarten ist.

Es besteht eine gesetzliche Nachhaftung für die Dauer von fünf Jahren gem. § 133 UmwG für die zum Zeitpunkt der Ausgliederung des Teilbereichs StatKom wirksamen Verbindlichkeiten. Zu diesem Termin waren Schuldposten i. H. v. rd. 3,0 Mio. EUR bilanziert.

Aus dem Betriebsverpachtungsvertrag besteht seitens der Funkwerk AG eine Übernahme der Pensionsverpflichtung für bereits ausgeschiedene Pensionäre der FIT Karlsfeld GmbH im Innenverhältnis. Die Pensionsrückstellung beträgt zum Stichtag 2.708 TEUR.

Sollte der operative Cashflow aus dem Pachtgeschäft nicht ausreichen, um die Pensionsverpflichtungen für die bereits ausgeschiedenen Pensionäre zu bedienen, ist mit einer Inanspruchnahme der FW AG zu rechnen.

b) Angaben zu nicht in der Bilanz enthaltenen Geschäften

Zwischen der Hörmann Finance GmbH und den Funkwerk-Gesellschaften wurde eine Factoring-Vereinbarung über den Ankauf von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen geschlossen. Es handelt sich um ein stilles echtes Factoring, dabei geht das Delkredere Risiko auf den Factorer über.

Das Factoring dient der Verkürzung von Forderungslaufzeiten und ist Bestandteil des Liquiditätsmanagements von Funkwerk.

c) Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Es bestehen voraussichtlich Verpflichtungen bis zum Ende der Vertragslaufzeit bzw. bis zum nächsten Kündigungstermin aus Miet- und Leasingverträgen in Höhe von insgesamt 795 TEUR. Aus abgeschlossenen Pachtverträgen resultieren Verpflichtungen zu Pachtzahlungen in Höhe von 1.620 TEUR, die ausschließlich verbundene Unternehmen betreffen.

d) Offene Rechtsstreitigkeiten

Seit dem Geschäftsjahr 2000 besteht ein Rechtsstreit, der zum Stichtag noch nicht beendet ist. Die Gesellschaft wird hiernach zur Zahlung von 928 TEUR verklagt. Eine Rückstellung für diesen Sachverhalt wurde nicht dotiert, da die Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme auf Grund vorliegender juristischer Beurteilungen als gering eingeschätzt wird.

2. Angaben nach § 285 Nr. 11 HGB

Die Beteiligungsquote, die Ergebnisentwicklung für das Jahr 2014 bis zum 31. Dezember 2014, der Stand des Kapitals zum 31. Dezember 2014 stellt sich für die verbundenen Unternehmen sowie die Beteiligungen im Überblick wie folgt dar:

Unmittelbare Tochtergesellschaften

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Name und Sitz der Gesellschaft Anteil am Kapital
in %
Stammkapital
in TEUR
Eigenkapital
in TEUR
Ergebnis
in TEUR
Funkwerk Information Technologies GmbH, Kiel, Schleswig-Holstein 100 512 -6.223 -2.176
Funkwerk Security Communications GmbH, Salzgitter, Niedersachsen 100 2.000 2.619 0*
Funkwerk Systems Austria GmbH, Wien, Österreich 100 35 281 22
Funkwerk StatKom GmbH, Kölleda, Thüringen 100 100 129 256
FunkTech GmbH, Kölleda, Thüringen 100 25 10 0*

Mittelbare Tochtergesellschaften

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Name und Sitz der Gesellschaft Anteil am Kapital
in %
Stammkapital
in TEUR
Eigenkapital
in TEUR
Ergebnis
in TEUR
Funkwerk video systeme GmbH (vormals Funkwerk plettac electronic GmbH), Nürnberg, Bayern 100 50 -40.587 -2.275
Funkwerk Information Technologies Karlsfeld GmbH, Karlsfeld, Bayern 100 512 -5.336 274
Funkwerk Electronic Services GmbH, Salzgitter, Niedersachsen 100 250 -6.629 0*
Funkwerk Engineering GmbH, Kiel, Schleswig-Holstein 100 25 54 62

* Ergebnis nach Gewinnabführung bzw. Verlustübernahme

3. Vorstand

Frau Dipl.-Betriebswirtin Kerstin Schreiber, Kölleda

Herr Dr.-Ing. Manfred Lerch, Ingenieur, Heidenheim (bis 8. April 2014)

Auf die Angabe der Gesamtvergütung wird unter Inanspruchnahme von § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

Im Geschäftsjahr 2014 konnten die Vorstände keine Optionen ausüben.

4. Aufsichtsrat

Herr Alfons Hörmann, Kaufmann, Sulzberg Geschäftsführer der Hörmann Holding & Co. KG, Kirchseeon

Vorsitzender

Herr Prof. Dr. Gerhard P. Fettweis, Dresden

Hochschullehrer

Stellvertretender Vorsitzender

Herr Dr.-Ing. Manfred Egner, Aidlingen

Non-Executive Director enmech GmbH & Co. KG, Weinheim

Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2014 betragen 57,6 TEUR.

5. Arbeitnehmer

Im Geschäftsjahr waren durchschnittlich 276 Arbeitnehmer bei der Gesellschaft beschäftigt . Aufgliederung nach Gruppen:

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  2014
Gewerbliche Arbeitnehmer 59
Angestellte 196
Leitende Angestellte 21
Summe 276

6. Honorar des Abschlussprüfers

Die erforderlichen Angaben zum Gesamthonorar des Abschlussprüfers nach § 285 Nr. 17 HGB sind im Konzernabschluss der Funkwerk AG enthalten.

7. Unternehmensverträge

Mit der FunkTech GmbH, Kölleda, und der Funkwerk Security Comunications GmbH, Salzgitter, bestehen Ergebnisabführungsverträge, die erstmalig für das Veranlagungsjahr 2013 zur Anwendung kamen.

8. Konzernzugehörigkeit

Der Jahresabschluss der Funkwerk AG wird als verbundenes Unternehmen gemäß § 271 Abs. 2 HGB i. V. m. § 290 HGB in den Konzernabschluss der Hörmann Holding GmbH & Co. KG, Kirchseeon, als Mutterunternehmen mit dem größten Konsolidierungskreis einbezogen.

Der Konzernabschluss der Konzernobergesellschaft Hörmann Holding GmbH & Co. KG, Kirchseeon, wird beim Betreiber des Bundesanzeigers elektronisch eingereicht und bekannt gemacht.

Der Konzernabschluss der Funkwerk AG, Kölleda, für den kleinsten Konsolidierungskreis wird nach HGB aufgestellt. Der Konzernabschluss der Funkwerk AG, Kölleda, wird beim Betreiber des Bundesanzeigers elektronisch eingereicht und bekannt gemacht.

9. Ergebnisverwendungsvorschlag

Der Vorstand schlägt vor, den Bilanzverlust inkl. Jahresfehlbetrag des Geschäftsjahres 2014 auf neue Rechnung vorzutragen.

 

Kölleda, den 15. April 2015

Funkwerk AG

Der Vorstand

Kerstin Schreiber