![]() Funkwerk AGKölledaKonzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2017 bis zum 31.12.2017GESCHÄFTSBERICHT 2017FUNKWERK AG, KÖLLEDAVORWORT DES VORSTANDSSehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, verehrte Geschäftspartner! Die Welt ist im Wandel: Globale Megatrends, die in ihrem komplexen Zusammenspiel auch auf die Kernmärkte von Funkwerk wirken, und branchenspezifische Entwicklungen verändern unser Umfeld und unsere Geschäftstätigkeit. Dazu gehören zum Beispiel die Digitalisierung, eine zunehmende Mobilität, Themen wie Big Data, Urbanisierung und Globalisierung, aber auch ein wachsendes Umweltbewusstsein, das dem Bahnverkehr eine höhere Bedeutung verschafft, die steigende Sicherheitsbedrohung im realen Leben und im Internet sowie neue Regularien und Vorschriften. Durch den Wandel haben wir aber nicht nur neue Aufgaben zu bewältigen, es entstehen auch Wachstumspotenziale und zusätzliche Chancen für Funkwerk, die wir nutzen wollen. Im Zugverkehr etwa entstehen aktuell neue Geschäftsfelder durch die forcierte Implementierung des europäischen Zugbeeinflussungssystems ETCS (European Train Control System), das als grundlegender Bestandteil des einheitlichen europäischen Eisenbahnverkehrsleitsystems ERTMS die über 20 verschiedenen Zugbeeinflussungssysteme in Europa ablösen soll. ERTMS wird für das Management und die Steuerung des Eisenbahnverkehrs auf den Strecken der Transeuropäischen Netze eingesetzt. Schon heute beliefert unser Geschäftsbereich Zugfunk alle Fahrzeughersteller mit den für ETCS notwendigen Funkmodulen und konnte sich damit einen hohen Marktanteil erarbeiten. Die Tatsache, dass Funkwerk in der Lage ist, der hohen Komplexität sowohl hinsichtlich Entwicklung als auch Zulassung gerecht zu werden, hat diesen Trend positiv beeinflusst. Neben ETCS-Komponenten bleibt der digitale Mobilfunkstandard GSM-R, auf dem die Kommunikation zwischen Zug und stationärer Infrastruktur in Europa im Moment größtenteils basiert, Triebfeder unseres Geschäfts. Hier wollen wir unsere führende Rolle weiter untermauern und unserem Versprechen gegenüber den europäischen Eisenbahnbetreibern gerecht werden, die Lieferung und den Service für GSM-R-basierte Lösungen bis mindestens 2030 zu leisten. Gleichzeitig entwickeln wir Nachfolgelösungen für Applikationen auf der Basis neuer Funkmodi und haben damit begonnen, unser Kundensegment über den klassischen Fernbahnmarkt hinaus zu verbreitern. Bei den Reisendeninformationssystemen sehen wir die größten Chancen für Funkwerk in der Internationalisierung und der Digitalisierung der Systeme. Hier arbeiten wir konsequent an Lösungen der Zukunft. Dazu gehören beispielsweise vollautomatische Fahrgastinformationssysteme mit hochkomplexer Steuerungssoftware zur Bearbeitung und Bereitstellung von Echtzeitdaten, sowohl visuell auf TFT-, HD- und LED-Anzeigern als auch akustisch. Außerdem erweitern wir unser Portfolio um zukunftsweisende Software-Features, indem wir unsere Applikationen über das "Internet der Dinge" (Internet of Things; IoT) vernetzen, also zusätzliche intelligente Funktionalitäten implementieren. Auch die Verbesserung der Sicherheit steht im Fokus unserer Entwicklungen. Stetig verfolgen wir das Ziel, den Nutzen für unsere Kunden spürbar zu verbessern und deren Investitionen abzusichern. In der engen Bindung zu unseren Kunden, die wir gezielt weiter ausbauen, sehen wir einen der entscheidenden Erfolgsfaktoren von Funkwerk. Im Bereich Videosysteme kommt uns vor allem das weltweit gestiegene Sicherheitsbedürfnis zugute. Auch hier gibt es eine ganze Reihe neuer Technologien, an Bedeutung gewinnt beispielsweise das Thema Videoanalyse. Wir konzentrieren uns gezielt auf hochintelligente, homogene Sicherheitssysteme, die eine umfangreiche digitale Auswertung der erfassten Daten ermöglichen. Zentrale Komponente ist dabei jeweils unser neu entwickeltes Videomanagementsystem, das vor allem durch seine Flexibilität besticht. Es besitzt eine individuelle, frei konfigurierbare Oberflächengestaltung und bietet die Möglichkeit, Kameras von verschiedenen Herstellern sowie unterschiedliche Videoanalysesoftware, z.B. für die Gesichtserkennung, einzubinden. Auch andere Gewerke wie Zutrittskontrollen oder übergeordnete Managementsysteme können problemlos verknüpft werden. Diese Systeme werden beispielsweise in Botschaften eingesetzt, zur Überwachung von Finanzinstituten und im Sektor Transport & Verkehr, also auf Flughäfen und im Bahnbereich. Damit wir die Möglichkeiten, die sich für Funkwerk auftun, möglichst optimal ausschöpfen können, haben wir mit der Übernahme von Softwarespezialisten der früheren XQAND AG unsere große technologische Kompetenz weiter ausgebaut. Am Standort Bremen haben wir die Funkwerk IoT GmbH gegründet und in unsere Unternehmensgruppe integriert. Geschäftszweck ist die Entwicklung und der Vertrieb von innovativen Software-as-a-Service-Lösungen mit dem Ziel der effektiven Überwachung, Steuerung und Servicierung von Endgeräten. Gemeinsam werden wir verstärkt neue, digitale Service- und Dienstleistungskonzepte entwickeln. Zudem haben wir mit dieser Erweiterung neue Kundengruppen im Bereich Sicherheitstechnik dazugewonnen, die unser Kundenspektrum verbreitern. Gleiches ist uns im Bereich Zugfunk gelungen, wo wir ein Android-basiertes Funkgerät für das LTE-Netz entwickelt haben. Es kann nicht nur im Zugverkehr verwendet, sondern auch in Straßenfahrzeuge eingebaut und für Sprach- und Datenfunk genutzt werden. Neben Unternehmen der Ver- und Entsorgungsbranche eignet sich das System genauso für Behörden oder Unternehmen bzw. Organisationen mit Sicherheitsaufgaben. Bei den einzelnen Schritten, mit denen wir uns unternehmensweit möglichst gut auf das dynamische Umfeld einstellen wollen, müssen wir allerdings immer wieder feststellen, dass die Bahnwelt ihre eigenen Innovationsgeschwindigkeiten hat. Nationale Regulierungen, unterschiedliche technologische Spezifikationen und Ausrüstungsgrade sowie umfangreiche Zulassungsprozesse bestimmen das Tempo. Funkwerk begleitet seine Kunden mit innovativen Lösungen, migrationsfähiger Hard- und Software und modernen Servicekonzepten einschließlich einem professionellen Obsoleszenzmanagement für die installierten Systeme. Wir bei Funkwerk haben die Weichen gestellt, werden unseren Kundenstamm sukzessive vergrößern und sind zuversichtlich, dass wir unsere in Teilbereichen führende Marktstellung sichern bzw. möglichst weiter ausbauen können. Unsere Ertragslage zeigt, dass wir im Geschäftsjahr 2017 einen großen Schritt vorangekommen sind: Wir konnten das Geschäftsvolumen weiter untermauern und die Profitabilität spürbar steigern. Bei einem Konzernumsatz auf Vorjahresniveau in Höhe von 77,6 Mio. Euro erhöhte sich das Betriebsergebnis um 31,5 % auf 7,2 Mio. Euro. Der Konzernjahresüberschuss verbesserte sich gegenüber 2016 von 4,0 Mio. Euro auf 4,4 Mio. Euro. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung vorschlagen, für das Geschäftsjahr 2017 eine Dividende in Höhe von 0,25 Euro je Aktie auszuzahlen. Insgesamt würde sich die Ausschüttungssumme damit auf rund 2,0 Mio. Euro belaufen. Mit der ersten Dividende seit 2008 wollen wir unsere Aktionäre wieder angemessen am Ertrag der Gruppe beteiligen und uns für die Treue in den letzten Jahren bedanken. Gleiches gilt für unsere Hauptaktionärin, die Hörmann-Gruppe, die Funkwerk auch in schwierigen Jahren stets das nötige Vertrauen und die erforderliche Unterstützung entgegenbrachte. Auch die Entwicklung der Funkwerk-Aktie belegt, dass wir uns auf einem guten Weg befinden: Am Jahresende 2017 notierte der Kurs bei erfreulichen 8,75 Euro. Gegenüber dem Vorjahresultimo von 6,25 Euro gewann die Aktie damit 40 % an Wert, nachdem wir bereits im Jahresverlauf 2016 ein Plus von über 200 % verzeichnen konnten. In den ersten Monaten 2018 setzte sich der Aufwärtstrend nochmals fort. Nach dem bisherigen Höchstkurs von 10,20 Euro, der am 22. Februar 2018 erreicht wurde, lag die Funkwerk-Aktie Ende März bei 9,50 Euro. Eine wichtige Basis für die erfreuliche Entwicklung der Funkwerk-Gruppe ist zudem der stabile Kundenstamm, den wir intensiv pflegen. In allen drei Geschäftsbereichen beziehen wir unsere Abnehmer frühzeitig und intensiv in den Entwicklungs- und zum Teil auch in den Beschaffungsprozess ein, um die Anforderungen und Bedürfnisse aller Beteiligten möglichst umfassend und ausnahmslos zu berücksichtigen. Wir sind davon überzeugt, dass sich der immense weltweite Technologieschub nur effektiv in die bestehenden Systeme integrieren lässt, wenn wir die betrieblichen Abläufe unserer Kunden genau kennen und verstehen. Nur so können wir neue Entwicklungen mit unseren Applikationen verbinden und unseren Kunden ein übergreifendes Projektmanagement anbieten. Der Wettbewerbsvorteil, den wir uns dadurch erarbeiten, ist einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren von Funkwerk. Mindestens genauso wichtig sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Funkwerk-Gruppe: Sie haben im Jahr 2017 mit hohem Einsatz wieder eine hervorragende Mannschaftsleistung gezeigt und prägen mit ihren Erfahrungen und Ideen wesentlich unser Geschäft. Dafür möchte ich ihnen meinen besonderen Dank aussprechen. Um dem unverminderten Wettbewerb um qualifiziertes Fachpersonal zu begegnen, bemühen wir uns permanent um geeignete Nachwuchskräfte. Wir schätzen, fordern und fördern unsere Mitarbeiter und erhöhen dadurch die Bindung an Funkwerk. In den nächsten Jahren wird im Weltmarkt für Bahntechnik mit einem moderaten, aber stabilen Plus von rund 2,6 % gerechnet. Insgesamt sehen wir eine Reihe konjunktureller Risiken durch geopolitische Entwicklungen wie die Brexit-Verhandlungen, die sinkende Bereitschaft zum freien Handel, eine schwer abschätzbare US-Außenpolitik oder den Nordkorea-Konflikt. Trotz des schwierigen Umfelds will Funkwerk wachsen und plant 2018 einen Konzernumsatz in Höhe von rund 81 Mio. Euro, zu dem alle drei Geschäftsbereiche positiv beitragen werden. Das Betriebsergebnis wird sich voraussichtlich auf dem Niveau des Vorjahres bewegen, da im Vergleich zu 2017 höhere Transformationskosten zur Etablierung als führender Anbieter von IoT-Lösungen zu erwarten sind. Zusätzlich bieten sich neben dem rein organischen Wachstum Expansionschancen durch den Zukauf von Unternehmen, die unser Leistungsportfolio ergänzen bzw. unsere Kompetenzen erweitern.
Kölleda, im März 2018 Herzlichst, Ihre Kerstin Schreiber, Vorstand Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 01.01.2017 bis 31.12.2017Grundlagen des KonzernsGeschäftsmodellFunkwerk ist ein technologisch führender Anbieter von innovativen Kommunikations-, Informations- und Sicherheitssystemen. Das Angebotsspektrum umfasst professionelle Konzepte für Bahnbetriebe, den öffentlichen Personennahverkehr, die Binnenschifffahrt und Flughäfen sowie intelligente elektronische Sicherheitssysteme zum Schutz von Gebäuden, Plätzen, Industrieobjekten, Anlagen und Personen. Zum Kundenkreis gehören hauptsächlich Bahnbetreiber und Schienenfahrzeug-hersteller, das öffentliche Verkehrs- und Transportwesen, Industriebetriebe, Energie- und Versorgungsunternehmen, Behörden, Institutionen des Gesundheitswesens, Städte und Freizeiteinrichtungen. Das Leistungsspektrum des Funkwerk-Konzerns ist untergliedert in drei Geschäftsbereiche: Mobilfunk- und Kommunikationssysteme für schienengebundenen Verkehr (Zugfunk)Funkwerk entwickelt und produziert Zugfunksysteme für den Schienenverkehr weltweit. Die maßgeschneiderten Lösungen für die Sprach- und Datenkommunikation über analoge sowie digitale (GSM-R, LTE) Mobilfunknetze umfassen beispielsweise Cab-Radios, Funkmodule, Datenfunkgeräte und Handfunkgeräte. Im Geschäftsbereich GSM-R Cab-Radio ist Funkwerk Weltmarktführer und exportiert in mehr als 40 Länder. ReisendeninformationZu den Reisendeninformationssystemen von Funkwerk gehören stationäre, visuelle und akustische Anlagen für den Innen- und Außenbereich. Die Systeme beinhalten hochkomplexe Steuerungssoftware zur Bearbeitung und Bereitstellung von Echtzeitdaten im Schienenverkehr, die den tatsächlichen Reiseverlauf widerspiegeln und Planabweichungen mitteilen. Damit können Reisende aktuell, zuverlässig, umfassend und konsistent über alle zur Verfügung stehenden Medien entlang des gesamten Reiseprozesses informiert werden. VideosystemeProfessionelle Video-Sicherheitsanwendungen von Funkwerk bedienen das steigende Sicherheitsbedürfnis von Menschen und Unternehmen. Unsere High-End-Systeme werden sowohl im Objektbereich zur Gebäudeüberwachung als auch zur Prozessüberwachung eingesetzt; z.B. auf Bahnhöfen, im öffentlichen Personennahverkehr und auf Autobahnen, in Produktionswerken, Botschaften oder großen Finanzhäusern. Dabei konzentrieren wir uns insbesondere auf die Aufzeichnung, Auswertung und Aufbereitung von Daten über hochintelligente, homogene Sicherheitssysteme, die Kameras, ein professionelles Videomanagement und die Zutrittskontrolle in einer Einheit integrieren. Abgerundet wird das Spektrum der drei Geschäftsbereiche durch ein umfangreiches Serviceangebot. Dazu gehören insbesondere Engineering- und Dokumentationsleistungen, Schulung, Support, Wartung und Instandhaltung sowie Reparatur der Anlagen und Systeme. Strategie und ZieleDie Strategie des Funkwerk-Konzerns ist ausgerichtet auf ertragsorientiertes Wachstum und die permanente Weiterentwicklung der technologischen Kompetenz. Ziel ist es, die in einigen Teilbereichen marktführende Stellung (z.B. bei GSM-R Zugfunksystemen) abzusichern und wenn möglich weiter auszubauen. Wir konzentrieren uns insbesondere auf maßgeschneiderte Lösungen mit hohen Software-Anteilen sowie Zukunftsmärkte mit gutem Wachstumspotenzial und investieren gezielt in Schlüsselkomponenten. Bei der angestrebten weiteren Internationalisierung der Geschäftstätigkeit setzen wir vornehmlich auf unser breites Kooperationspartner- und Kundennetzwerk. KonzernstrukturOrganisatorisch setzt sich der Funkwerk-Konzern aus der Funkwerk AG und deren Tochtergesellschaften zusammen. Dabei agiert die AG als Holding und übernimmt mit ihren Zentralfunktionen gruppenweit übergreifende Aufgaben. Die nachfolgende Tabelle stellt die unter dem Dach der Funkwerk AG tätigen Gesellschaften zum 31. Dezember 2017 dar: scroll
scroll
Unternehmensführung und SteuerungssystemVerantwortlich für die Leitung des Konzerns ist der Vorstand der Funkwerk AG, der die Konzernstrategie festlegt und gemeinsam mit den Führungskräften der Geschäftsbereiche geeignete Maßnahmen zu ihrer Umsetzung erarbeitet. Der Aufsichtsrat der Gesellschaft überwacht die Arbeit des Vorstands und steht ihm beratend zur Seite. Für die Steuerung der operativen Geschäftsbereiche sind neben den strategischen Vorgaben die Kennzahlen Auftragseingang, Umsatz, Betriebsergebnis, Working Capital und Liquidität sowie jeweils produktspezifische Kennzahlen maßgeblich. Die Steuerungsinstrumente werden im Rahmen des konzernweiten Controllings eingesetzt und bei Bedarf erweitert. Zusätzlich werden laufend relevante Frühindikatoren wie Markt-, Konjunktur- und Branchendaten sowie die Entwicklung wichtiger Rohstoffpreise überprüft. Auch die Analyse der Wettbewerbsposition dient der Unternehmenslenkung, wofür regelmäßig der jeweilige Marktanteil, die Qualität der Leistungen, der Umsatzbeitrag neuer Produkte und die Entwicklungsintensität untersucht werden. Kundenzufriedenheitsanalysen sowie Ergebnisse von Mitarbeitergesprächen gehen ebenfalls in die Bewertung ein. WirtschaftsberichtWirtschaftliche Rahmenbedingungen 2017Die deutsche Wirtschaft wuchs 2017 so stark wie seit sechs Jahren nicht: Nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis)1 war das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2017 um 2,2 % höher als im Vorjahr. Damit konnte das Tempo im Vergleich zu den letzten Jahren nochmals gesteigert werden (2015: +1,7 %; 2016: +1,9 %). Getragen wurde der kräftige Aufschwung vor allem von der Kauflust der inländischen Verbraucher, höheren Investitionen vieler Unternehmen und der dynamischen Weltwirtschaft. Die Exporte waren um 4,7 % höher als 2016. Noch deutlicher nahmen die Importe zu, die 5,2 % über dem Vorjahresniveau lagen. Die globale Wirtschaft entwickelte sich 2017 überraschend positiv. Nach Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF)2 expandierte die Weltwirtschaft im Berichtsjahr um 3,7 % und damit erheblich stärker als 2016 (3,2 %). In den Industrienationen vergrößerte sich das BIP 2017 um insgesamt 2,3 %, in der Eurozone um 2,4 % und in den USA um 2,3 %. Die kräftigsten Impulse kamen 2017 erneut aus den Entwicklungs- und Schwellenländern, die per Saldo ein Plus von 4,7 % verzeichneten (Vorjahr: 4,4 %). Besonders deutlich war der Aufschwung in China mit 6,8 % und Indien mit 6,7 %. Außerdem machte sich die Erholung in Brasilien und Russland bemerkbar, die ihre Rezessionsphase jeweils beenden konnten. In der Region Middle East, Nordafrika, Afghanistan und Pakistan ging der BIP-Anstieg von 4,9 % im Vorjahr auf 2,5 % zurück. BranchenumfeldDer Umsatz der deutschen Bahnindustrie lag Brancheneinschätzungen zufolge in 2017 rund 7% unter dem entsprechenden Vergleichswert. Angesichts der Vorjahresrekorde wurde mit einem Volumen von insgesamt 11,0 Mrd. Euro insgesamt ein hohes Niveau erreicht. Als sehr agil erwies sich das Inlandsgeschäft, das im Vergleich zum Vorjahr um gut 10% wuchs, während der Exportumsatz gegenüber 2016 um mehr als 20% sank. Verantwortlich für den Rückgang war die global wachsende Tendenz zur Marktabschottung, wovon die Bahnindustrie in Deutschland mit einer Exportquote von 50 % überdurchschnittlich betroffen ist. Gut 70% des Umsatzes (ca. 8,0 Mrd. Euro) wurden 2017 mit Schienenfahrzeugen und ihren Komponenten erzielt. Das Geschäft mit Infrastrukturausrüstungen (digitale Leit- und Sicherungstechnologie, Gleise, Weichen, Streckenelektrifizierungen, Stellwerke und Bahnübergänge) bewegte sich mit etwa 3,0 Mrd. Euro auf Vorjahresniveau. Auch hier war ein Rückgang im Exportgeschäft zu verzeichnen. Im deutschen Markt für elektronische Sicherungstechnik ist der Umsatz 2017 nach Schätzung des BHE Bundesverband Sicherheitstechnik e.V. deutlich gestiegen.3 Demnach wurde mit einem Zuwachs um 5,1 % ein neues Rekordvolumen von rund 4,2 Mrd. Euro erreicht. Besonders deutlich - um circa 7 % - konnte das Segment Video-Überwachungstechnik zulegen. Die Nachfrage erhöhte sich sowohl im Privatbereich als auch im Gewerbe und in öffentlichen Einrichtungen. Dabei spielt nicht zuletzt der Regierungsbeschluss, die Einführung von Videoüberwachung in öffentlichen Bereichen zu erleichtern, eine Rolle. Alle anderen sicherheitstechnischen Gewerbe wie Brandmeldetechnik, Zutrittssteuerung, Einbruchmeldetechnik, Sprachalarmsysteme sowie Rauch- und Wärmeabzugsanlagen erzielten ebenfalls positive Ergebnisse. Das europäische Ausland blieb ein Wachstumsmarkt für Videoüberwachungslösungen, wobei die Nachfrage in den einzelnen Ländern abhängig von der konjunkturellen Entwicklung der jeweiligen Nation sehr heterogen verlief.4 Funkwerk-Geschäftsverlauf im Überblick und Vergleich mit der PrognoseDie Funkwerk AG konnte im Geschäftsjahr 2017 ihre Marktposition stärken. Der Konzernumsatz nahm gegenüber dem Vorjahr von 77,4 Mio. Euro auf 77,6 Mio. Euro geringfügig zu und blieb damit nur leicht unter dem im August 2017 erhöhten Planwert von annähernd 80 Mio. Euro. Die Gesamtleistung verbesserte sich um 4,7 % von 77,2 Mio. Euro im Vorjahr auf 80,8 Mio. Euro im Berichtsjahr. Im Geschäftsbereich Zugfunk profitierte Funkwerk vor allem von zahlreichen kundenspezifischen Entwicklungen, der guten Nachfrage nach dem störfesten Funkmodul und der soliden Positionierung im wachsenden ERTMS-Markt (European Rail Traffic Management System). Auch in den Geschäftsbereichen Reisendeninformation und Videosysteme, in denen sich das insgesamt gestiegene Informations- und Sicherheitsbedürfnis positiv auswirkte, wurden Zuwächse erzielt. Deutlich dynamischer als das Geschäftsvolumen verbesserte sich das Ergebnis im Konzern: Das Betriebsergebnis nahm um 31,5 % auf rund 7,2 Mio. Euro zu und übertraf damit sowohl den Vorjahreswert von 5,4 Mio. Euro als auch die unterjährig angehobene Prognose. Hauptgründe für die erneut verbesserte Profitabilität waren neben Einmaleffekten im Zusammenhang mit Aufwendungen für Pensionsverpflichtungen im Vorjahr die im Jahresverlauf komplett ausgelasteten Produktionskapazitäten und die günstigere Umsatzzusammensetzung mit höheren Dienstleistungs- und Softwareanteilen. Die Finanz- und Vermögenslage des Funkwerk-Konzerns gewann ebenfalls weiter an Solidität, was sich insbesondere an der guten Eigenkapitalquote von 43,4 % (Vorjahr: 39,2 %) und der signifikant verbesserten Liquidität zeigte. Der Bestand an liquiden Mitteln erhöhte sich zum Jahresende auf 16,6 Mio. Euro (Vorjahr: 10,1 Mio. Euro), der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit lag 2017 bei 8,0 Mio. Euro (Vorjahr: 5,2 Mio. Euro). Der Auftragseingang stieg in 2017 um 5,8 % auf 85,2 Mio. Euro (Vorjahr: 80,5 Mio. Euro) und der Auftragsbestand per 31. Dezember nahm im Stichtagsvergleich von 49,9 Mio. Euro auf 58,1 Mio. Euro zu.
1
vgl. Destatis, Pressemitteilung Nr. 011 vom
11. Januar 2018 Insgesamt beurteilt der Vorstand der Funkwerk AG die Lage des Konzerns im Berichtsjahr 2017 zum Zeitpunkt der Erstellung des Konzernlageberichts positiv. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 26. Juni 2018 vorschlagen, aus dem Bilanzgewinn der Muttergesellschaft Funkwerk AG, der sich auf 2.115 TEUR belief, eine Dividende von 0,25 Euro je dividendenberechtigter Aktie auszuzahlen. Das entspricht einer Ausschüttungssumme von 2.015 TEUR. Aus den GeschäftsbereichenIm Geschäftsbereich Zugfunk stiegen 2017 insbesondere die Verkäufe unserer mobilen Lösung für Datenfunkanwendungen für das System ETCS (European Train Control System) spürbar an. Dieser Zugsicherungs- und Steuerungsstandard ist ein grundlegender Bestandteil des künftigen einheitlichen europäischen Eisenbahnverkehrsleitsystems ERTMS, das die aktuell existierenden unterschiedlichen Systeme in Europa ablösen wird. Funkwerk beliefert alle Fahrzeughersteller mit den für ETCS notwendigen Datenfunksystemen. Darüber hinaus profitierten wir 2017 erneut von der hohen Nachfrage nach unseren Funkmodulen mit spezieller Filtertechnik zur Abschirmung der Kommunikation im Zug von störenden Fremdeinflüssen. Unterstützend wirkte sich hier die Mitte 2016 in Kraft getretene Neufassung der europaweit gültigen Norm TSI ZZS aus, die alle technischen Zulassungsvoraussetzungen für neue, umgerüstete und überarbeitete Teilsysteme definiert. Wir verfügen mit unserem störfesten Funkmodul über großes Know-how und Erfahrungen, nachdem wir bereits 2016 einen umfangreichen Auftrag der niederländischen Bahn über knapp 1.400 dieser fortschrittlichen Anlagen ausgeliefert haben, sodass unsere Wettbewerbsposition in diesem Segment sehr gut ist. Seit dem zweiten Quartal 2017 beliefern wir unter anderem die Deutsche Bahn AG, die alle drei in Berlin eingesetzten S-Bahn-Baureihen mit dem System nachrüstet. Auch andere namhafte europäische Bahnbetreiber rüsten ihren Bestand auf die aktuelle Generation an Funkmodulen um - insgesamt wurde Funkwerk im Berichtsjahr mit der Lieferung von mehreren tausend Geräten beauftragt. Parallel dazu investierten wir im Geschäftsbereich Zugfunk erheblich in mögliche Nachfolgetechnologien für den GSM-R Standard, hauptsächlich in mobile Applikationen auf Basis des Mobilfunkstandards LTE. Die erste Generation von LTE-Cab-Radios bereichert bereits unsere Produktpalette, auch über den klassischen Fernbahnmarkt hinaus. Unter anderem entwickelten wir ein Android-basiertes Funkgerät zum Einsatz in 2G/3G/4G-Netzen, das sowohl im Zugverkehr verwendet als auch in Straßenfahrzeuge eingebaut werden kann - etwa in Pkw-Flotten von Behörden und Unternehmen sowie in Fahrzeuge von Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (z.B. Feuerwehr, Katastrophenschutz, etc.). Hardware-Basis des neuen Systems ist ein bewährtes Cab-Radio von Funkwerk. Das entwickelte LTE-Funksystem durchlief erfolgreich erste Tests. Es ermöglicht den Funkverkehr in eigenen und öffentlichen LTE-Netzwerken. Im Geschäftsbereich Reisendeninformation gingen 2017 vor allem aus der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) sowie aus Luxemburg zahlreiche neue Aufträge ein. Von der Schweizer Bahn SBB, die ihre Bahnhöfe mit neuen Informationssystemen ausstattet, erhielten wir einen über mindestens drei Jahre laufenden Rahmenvertrag für digitale Anzeiger auf Basis der TFT-, HD- sowie der LED-Technologie. Die Systeme stellen mit Hilfe einer innovativen visuellen Gestaltung und zusätzlichen Funktionen zielgerichtete Informationen bereit. Außerdem geben sie Hinweise für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, z.B. über Liftstandorte. Gleisänderungen können zusätzlich zu den Lautsprecherdurchsagen auch visuell kommuniziert werden, was hörgeschädigte Fahrgäste unterstützt. Mit der Erweiterung des Leistungsspektrums um LED-Informationssysteme für den Außenbereich verfügt Funkwerk inzwischen über ein komplettes Angebot vollwertiger Anzeiger, die gezielt vermarktet werden. Ein Schwerpunkt im Geschäftsbereich Videosysteme lag im Berichtsjahr auf der Auswertung und Aufbereitung von Daten über komplette Sicherheitssysteme. Die Markteinführung des neuen Managementsystems "posa palleon", die mit Nachdruck vorangetrieben wurde, eröffnet uns hierbei gute Chancen. Neue Aufträge für Videosysteme gingen unter anderem für kundenspezifische S-Bahn-Lösungen ein, die eine Übertragung von mehreren Videobildern über ein Infrarot-System in den Führerstand des Zuges ermöglicht. Die Bilder unterstützen die schnelle Zugabfertigung durch den Triebfahrzeugführer. Mit der Integration des Softwarespezialisten XQAND AG, den wir im August 2017 in Form eines Asset Deals übernommen haben, konnten wir unser Angebotsspektrum zusätzlich verstärken und insbesondere unsere technologische Kompetenz im Geschäftsbereich Sicherheitstechnik ausbauen. Das Unternehmen, das inzwischen als Funkwerk IoT GmbH firmiert, entwickelt vor allem Software-as-a-Service-Lösungen im Industrie 4.0-Umfeld. Mit der Integration der neuen Einheit in den Funkwerk-Konzern haben wir eine Grundlage für neue digitale Service- und Dienstleistungskonzepte geschaffen und zudem Infrastruktureinrichtungen, wie z.B. Tankstellen, als zusätzliche Kundengruppe gewonnen. Darüber hinaus haben wir mit der Übernahme unsere Entwicklerkompetenz und das IngenieurKnow-how erweitert. Ertrags-, Finanz- und VermögenslageUmsatz und Ertragscroll
Der Umsatz im Funkwerk-Konzern stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr um 0,2 % auf 77,6 Mio. Euro (Vorjahr: 77,4 Mio. Euro). Die Gesamtleistung erhöhte sich von 77,2 Mio. Euro im Vorjahr auf 80,8 Mio. Euro im Berichtsjahr und damit überproportional zum Umsatz. Die Bestandsveränderungen beliefen sich auf 0,7 Mio. Euro gegenüber -2,2 Mio. Euro im Vorjahr. Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich von 2,0 Mio. Euro auf nunmehr 2,4 Mio. Euro. Der Materialaufwand nahm 2017 bedingt durch das höhere Umsatzvolumen im Geschäftsbereich Reisendeninformationen (Anzeigersysteme) überproportional zum Umsatz um 10,7 % auf 37,3 Mio. Euro (Vorjahr: 33,7 Mio. Euro) zu, sodass die Materialaufwandsquote im Konzern spürbar von 43,5 % auf 48,1 % wuchs. Aufgrund der weltweit guten Wirtschaftslage kam es auf den Beschaffungsmärkten in mehreren Bereichen zu Engpässen und längeren Lieferfristen. Auch auf Preis und Qualität hatte die Verknappung Auswirkungen. Im Jahresverlauf haben wir unsere Planung durch aktives Forecast-Management an diesen Trend angepasst, um den Anforderungen der Marktteilnehmer sowohl auf der Beschaffungs- als auch auf der Absatzseite möglichst gerecht zu werden. Der Rohertrag lag 2017 unverändert bei 43,5 Mio. Euro, womit sich eine nahezu konstante Rohertragsmarge bezogen auf den Umsatz von 56,1 % (Vorjahr: 56,2 %) ergibt. Die Personalaufwendungen blieben mit 25,8 Mio. Euro (Vorjahr: 25,9 Mio. Euro) und die Abschreibungen mit 2,5 Mio. Euro (Vorjahr: 2,4 Mio. Euro) ebenfalls annähernd stabil auf dem Vorjahresniveau. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen waren im Vorjahr durch Einmalaufwendungen für die vollständige Zuführung des Unterschiedsbetrags nach Art. 67 EGHGB für die Pensionsrückstellung aus dem BilMoG in Höhe von rund 750 TEUR belastet. Darüber hinaus war dieser Posten 2016 geprägt von hohen Kosten für die Begleitung des Gerichtsprozesses in Algerien sowie Aufwendungen im Zusammenhang mit Umstrukturierungen und der damit einhergehenden Schließung des operativen Geschäfts einer Tochtergesellschaft. In 2017 verringerten sich die sonstigen betrieblichen Aufwendungen entsprechend deutlich um 18,6 % auf 8,0 Mio. Euro (Vorjahr: 9,8 Mio. Euro). Das Betriebsergebnis des Funkwerk-Konzerns verbesserte sich auf 7,2 Mio. Euro im Berichtsjahr nach 5,4 Mio. Euro im Vorjahr, was einer Steigerung um 31,5 % entspricht. Der Konzernjahresüberschuss erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 9,1 % von 4,0 Mio. Euro auf 4,4 Mio. Euro. Funkwerk AG - DividendeIn der Muttergesellschaft Funkwerk AG wurde 2017 ein Bilanzgewinn von 2.115 TEUR ausgewiesen. Vorstand und Aufsichtsrat werden der ordentlichen Hauptversammlung am 26. Juni 2018 vorschlagen, daraus eine Dividende von 0,25 Euro je dividendenberechtigter Aktie auszuzahlen. Der gesamte Ausschüttungsbetrag beliefe sich demnach auf 2.015 TEUR. FinanzlageDas Finanzmanagement des Funkwerk-Konzerns wird zentral durch die Holdinggesellschaft Funkwerk AG gesteuert. Wesentliche Ziele sind die gruppenweite Sicherung der Liquidität, die Optimierung der Finanzaufwendungen und -erträge sowie die Steuerung und Minimierung der Zinsrisiken. Der laufende Bedarf an Sicherheiten in Form von Bürgschaften wird über einen Avalkredit im Rahmen von bis zu 20,0 Mio. Euro gewährleistet, den uns die Hörmann Holding GmbH & Co. KG (HHKG) unbefristet zur Verfügung stellt. Darüber hinaus besteht mit der Hörmann Industries GmbH, einer Tochtergesellschaft der HHKG, eine Factoring-Vereinbarung über den Ankauf von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, mit der Funkwerk den laufenden Liquiditätsbedarf decken kann, eine Inanspruchnahme war in 2017 aufgrund eigener verfügbarer Liquidität nicht notwendig. Das Working Capital des Funkwerk-Konzerns erhöhte sich im Berichtsjahr von 25,4 Mio. Euro auf 26,4 Mio. Euro, insbesondere infolge höherer Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bedingt durch im Dezember abgerechnete Aufträge (+1,4 Mio. Euro). Cashflow-Entwicklungscroll
Aus laufender Geschäftstätigkeit flossen dem Konzern 2017 Mittel in Höhe von insgesamt 8,0 Mio. Euro zu gegenüber 5,2 Mio. Euro im Vorjahr. Die Steigerung im Vergleich zum Vorjahr resultiert insbesondere aus Working Capital Effekten, wie z.B. den im Vergleich zum Vorjahr um 2,2 Mio. Euro gestiegenen erhaltenen Anzahlungen für Kundenprojekte. Der Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit summierte sich auf 1,3 Mio. Euro (Vorjahr: 1,1 Mio. Euro). Dabei nahmen die Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen von 0,6 Mio. Euro auf 1,0 Mio. Euro zu, während die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Finanzanlagen zurückgingen. Der Free Cashflow (nach Investitionen) erhöhte sich somit von 4,1 Mio. Euro im Vorjahr auf 6,7 Mio. Euro. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit ergab sich ausschließlich aus Zinszahlungen in Höhe von 0,2 Mio. Euro (Vorjahr: 0,3 Mio. Euro). Per saldo flossen dem Funkwerk-Konzern 2017 Finanzmittel in Höhe von 6,5 Mio. Euro zu (Vorjahr: 3,9 Mio. Euro), sodass der Finanzmittelfonds im Stichtagsvergleich von 10,1 Mio. Euro auf 16,6 Mio. Euro zunahm. VermögenslageAm 31. Dezember 2017 belief sich die Bilanzsumme im Funkwerk-Konzern auf 60,4 Mio. Euro gegenüber 55,7 Mio. Euro am Vorjahresstichtag. Auf der Aktivseite verringerte sich das Anlagevermögen leicht von 9,5 Mio. Euro auf 9,2 Mio. Euro, während das Umlaufvermögen spürbar von 41,2 Mio. Euro auf 47,5 Mio. Euro zulegte. Hauptgrund dafür war der höhere Bestand an liquiden Mitteln, der von 10,1 Mio. Euro auf 16,6 Mio. Euro stieg. Auch die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände erhöhten sich aufgrund von Abrechnungseffekten im Bereich Reisendeninformationen im Stichtagsvergleich von 20,8 Mio. Euro auf 21,2 Mio. Euro, wogegen die Vorräte von 10,4 Mio. Euro auf 9,7 Mio. Euro abgebaut werden konnten. Der Rückgang des Vorratsvermögens resultierte aus deutlich höheren erhaltenen Anzahlungen von Kunden, welche mit den Beständen verrechnet wurden. Auf der Passivseite konnte das Eigenkapital infolge des Jahresüberschusses auf 26,2 Mio. Euro (Vorjahr: 21,8 Mio. Euro) aufgestockt werden, sodass sich die Eigenkapitalquote im Stichtagsvergleich von 39,2 % auf 43,4 % verbesserte. Die Rückstellungen in Höhe von 28,5 Mio. Euro bewegten sich nahezu auf dem Niveau des Vorjahres (27,8 Mio. Euro). Während die Steuerrückstellungen aufgrund von Inanspruchnahmen um 1,4 Mio. Euro zurückgingen, stiegen die sonstigen Rückstellungen insbesondere bedingt durch vertraglich geschuldete nachgelagerte Leistungspakete um 2,1 Mio. Euro. Die Verbindlichkeiten im Konzern lagen am Jahresende 2017 bei 5,6 Mio. Euro und damit unter dem Vergleichswert von 6,1 Mio. Euro, was vor allem aus den niedrigeren Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen resultierte, die von 4,0 Mio. Euro auf 3,3 Mio. Euro zurückgingen. Nicht-finanzielle Leistungsindikatoren:Forschung und EntwicklungVorrangiges Ziel der umfangreichen Entwicklungsaktivitäten im Funkwerk-Konzern ist die Sicherung bzw. der Ausbau der Technologieführerschaft in den jeweiligen Märkten. Schwerpunkte sind kundenspezifische Entwicklungen und Applikationen sowie innovative Neuprodukte und Systemlösungen. Zudem arbeiten wir ständig an der Verbesserung der Produktionsprozesse. In 2017 beliefen sich die Aufwendungen für Forschung & Entwicklung im Funkwerk-Konzern auf 8,6 Mio. Euro. Gemessen am Umsatz ergibt sich daraus ein Anteil von 11,1 % Die konzernweiten F&E-Aktivitäten erstrecken sich über alle Standorte des Konzerns. Um ein möglichst hohes Maß an Knowhow für unsere Entwicklung zu nutzen, arbeitet unser F&E-Team auch regelmäßig mit externen Partnern und Universitäten zusammen. Unter anderem kooperiert Funkwerk mit den Universitäten in Bremen, Dresden und Ilmenau, insbesondere auf dem Gebiet funkbasierter Zugfunk-Applikationen wie beispielsweise der Implementierung von IoT-Features in die Funkwerk-Anwendungen. Zusätzlich erfolgt ein regelmäßiger Austausch mit Lieferanten von Schlüsselkomponenten sowie mit Kunden, damit innovative Trends sowie individuelle Anforderungen frühzeitig in der Entwicklung berücksichtigt werden können. Im Geschäftsjahr 2017 konnten wir mit der Übernahme des Softwarespezialisten XQAND AG unsere technologische Kompetenz im Softwarebereich erweitern. Mit der neuen Einheit, die inzwischen als Funkwerk IoT GmbH in den Funkwerk-Konzern integriert wurde, gewinnen wir wertvolle Entwicklerkapazitäten für digitale Lösungen und entwickeln intelligente, cloud-basierte Software-Anwendungen, auf deren Basis wir digitale Service- und Dienstleistungskonzepte anbieten können. Unter anderem wurden 2017 bereits mehrere Features auf dem Gebiet IoT (Internet of Things) entwickelt. Dabei wurden bestehende Funkwerk-Systeme über eine effiziente Datenvernetzung mit intelligenten Funktionen ausgestattet, um eine höhere Servicequalität bzw. einen zusätzlichen Nutzen für unsere Kunden zu schaffen. Beispielsweise lassen sich Sensoren in Kameras implementieren, über die bestimmte Daten zur Funktionsfähigkeit abgelesen und mithilfe einer Vernetzung der implementierten Managementsoftware übermittelt werden, sodass bei Fehlermeldungen automatisch ein Servicetechniker informiert werden kann. Dadurch lassen sich Störungen oder Verschleißerscheinungen rasch und möglichst vor der Beeinträchtigung des Systems beheben. Im Geschäftsbereich Zugfunk konzentrierten sich die F&E-Aktivitäten überwiegend auf die Entwicklung ETCS-spezifischer Produkte, die teilweise bereits am Markt platziert wurden. Ein weiterer Schwerpunkt waren Nachfolgetechnologien für den derzeitigen europäischen Standard GSM-R. Das entwickelte LTE-Funksystem durchlief erfolgreich erste Tests. Neben dem technologischen Zugewinn erschließen wir uns mit der Lösung neue Marktsegmente, da diese nicht nur an den klassischen Fernbahnmarkt, sondern an einen erweiterten Kundenkreis wie Behörden oder Organisationen mit Sicherheitsaufgaben adressiert wird. Bei den Reisendeninformationssystemen konzentrierte sich die Entwicklung auf neue LCD-, LED- und TFT-Anzeiger sowie Informationsstelen, die Daten zum Bahnbetrieb und Störungsmeldungen zur Verfügung stellen. Darüber hinaus wurden im Berichtsjahr die Konzepte für akustische Beschallungslösungen weiterentwickelt. Bei den Videosystemen wurde "posa palleon", der Nachfolger unseres bewährten Managementsystems, zur Marktreife entwickelt. Er wird ab 2018 zur Belebung insbesondere des Auslandsgeschäfts beitragen. Das System lässt sich flexibel an verschiedene Kundenanforderungen und Architekturen anpassen und verfügt über eine frei konfigurierbare Benutzeroberfläche, die individuell gestaltet werden kann. Zudem können unterschiedliche Komponenten integriert und die Anlage nachträglich problemlos erweitert werden. ProduktionDie Fertigungsaktivitäten des Funkwerk-Konzerns sind auf das Werk Kölleda konzentriert. In 2017 war die Produktion erneut vollständig ausgelastet, teilweise im Drei-Schicht-Betrieb. Die Fertigungseffizienz erreichte erneut ein hohes Niveau, da durch die Zentralisierung auf einen Standort die Ressourcen innerhalb des Konzerns gebündelt, die Flächen optimal genutzt und Durchlaufzeiten optimiert werden. BeschaffungDer Einkauf von Roh- und Betriebsstoffen sowie Komponenten wird im Funkwerk-Konzern weitgehend zentral abgewickelt. Das konzernweite Beschaffungsvolumen und die Lieferantenstruktur werden einheitlich gesteuert und bedarfsorientiert gestaltet. Funkwerk bezieht das Material weltweit von verschiedenen Anbietern und setzt möglichst auf Rahmenverträge. So können Preisschwankungen in einzelnen Regionen ausgeglichen und die Einkaufspreise optimiert werden. Bedingt durch den voranschreitenden Lebenszyklus bestimmter Produktfamilien ist Funkwerk angehalten, ein professionelles Obsoleszenz-Management einzurichten, um Abkündigungen von Bauteilen gezielt zu überwachen, zu analysieren und entweder Bauteile zu ersetzen oder zu bevorraten. Da mit einer Umstellung der Hardwarekonfiguration häufig eine Änderung der Software und damit eine Neuzulassung des gesamten Systems erforderlich werden, trägt dieses Frühwarnsystem nicht nur dazu bei, Versorgungsengpässe zu vermeiden, sondern ermöglicht auch erhebliche Kosteneinsparungen. MitarbeiterIm Funkwerk-Konzern waren am Stichtag 31. Dezember 2017 insgesamt 426 Mitarbeiter (inklusive Auszubildende) beschäftigt gegenüber 413 am Jahresende 2016, wobei in jedem Geschäftsbereich aufgestockt wurde. An ausländischen Standorten sind aktuell keine Mitarbeiter für Funkwerk tätig (Vorjahr: 6 Mitarbeiter). In der Personalentwicklung lag der Schwerpunkt der Aktivitäten im abgelaufenen Jahr auf fachlichen Schulungen für Mitarbeiter aus den Bereichen Entwicklung, Vertrieb und Produktion, um unseren hohen Qualitätsstandard langfristig abzusichern. Zudem gab es Weiterbildungsmaßnahmen zu rechtlichen Themen und zur Verbesserung der persönlichen, sozialen und methodischen Kompetenzen. Um ein motivierendes und gesundheitsförderliches Arbeitsumfeld für unsere Beschäftigten zu schaffen, legen wir großen Wert auf Sicherheit am Arbeitsplatz und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Durch geeignete Anreizsysteme, die Kooperation mit Fachhochschulen und Akademien sowie unsere verstärkte Zusammenarbeit mit Universitätsabsolventen verfolgen wir konsequent unser Ziel, kompetenten und leistungsbereiten Nachwuchs für Funkwerk zu gewinnen. Zum Jahresende 2017 wurden an den Standorten Kölleda, Nürnberg und Bremen insgesamt 28 Nachwuchskräfte (Vorjahr: 25) in klassischen gewerblichen oder kaufmännischen Berufen ausgebildet bzw. haben ein BA-Studium (Bachelor of Engineering) mit Praxisbezug in unserem Unternehmen absolviert. Gemessen an der Gesamtbelegschaft entsprach das einem Anteil von rund 6 %. QualitätssicherungUm das hohe Qualitätsniveau der Funkwerk-Produkte und die Zuverlässigkeit der Systeme langfristig zu gewährleisten, werden alle bedeutenden Prozesse im Konzern regelmäßig überprüft und gegebenenfalls verbessert. Das durchgängig installierte Qualitätsmanagement-System wird ebenfalls kontinuierlich weiterentwickelt. Die Gesellschaften durchlaufen sämtliche relevanten, von den Kunden geforderten Zertifizierungen und Rezertifizierungen. So wird seit vielen Jahren die Einhaltung der Normen nach ISO 9001 und IRIS (International Railway Industry Standard) gewährleistet. Auch 2017 wurden erneut alle notwendigen Prüfungen und Reaudits erfolgreich absolviert. Nachhaltigkeit und gesellschaftliche VerantwortungUnter Nachhaltigkeit verstehen wir sowohl ein langfristig und ertragsorientiert ausgelegtes Unternehmenswachstum als auch die Übernahme von sozialer und ökologischer Verantwortung. Ziel ist es, die daraus resultierenden Anforderungen in ein Gleichgewicht zu bringen. Wir verpflichten uns, nachhaltig zu handeln und die Bedürfnisse aller Gruppen zu berücksichtigen, die von unseren Aktivitäten betroffen sind. Die Auswirkungen unseres Handelns auf die Umwelt halten wir möglichst gering und versuchen, sie stetig zu reduzieren. Dabei streben wir die Verknüpfung ökonomischer und ökologischer Interessen an. Gesellschaftlich engagiert sich Funkwerk für verschiedene Einrichtungen sowie die erfolgreiche Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter. Dazu gehört auch die Bereitstellung attraktiver, gesunder und sicherer Arbeitsplätze. In 2017 feierte der Standort Kölleda die 25-jährige Zugehörigkeit zur Hörmann-Gruppe, wobei an diesem Tag unsere Mitarbeiter und deren Familien im Mittelpunkt standen. RisikoberichtRisikomanagement-SystemDer Funkwerk-Konzern sieht sich als international tätiges Unternehmen regelmäßig mit Risiken und Chancen konfrontiert. Die zielorientierte Steuerung dieser Größen ist eine wesentliche Voraussetzung für den langfristigen Erfolg des Unternehmens. Deshalb besitzt das Risikomanagement einen hohen Stellenwert im Rahmen der Unternehmensführung. Grundsätzliches Ziel unserer Risikopolitik ist es, sich bietende Chancen konsequent zu nutzen und Risiken nur dann einzugehen, wenn ein angemessener Beitrag zum Unternehmensertrag erwartet werden kann. Generell definieren wir Risiken und Chancen als mögliche künftige Entwicklungen oder Ereignisse, die zu einer für das Unternehmen negativen oder positiven Prognose- bzw. Zielabweichung führen können. Unser mehrstufiges, zentral koordiniertes Risikomanagement-System ist Bestandteil der strategischen Geschäfts-, Planungs- und Kontrollprozesse und für alle Gesellschaften des Konzerns verbindlich vorgegeben. Es erstreckt sich über sämtliche Unternehmensteile und wird im Rahmen der Planung gepflegt. Diese Struktur ermöglicht uns eine frühzeitige Identifizierung und Analyse der Risiken. Die Einschätzung der Risiken erfolgt über die Eintrittswahrscheinlichkeit sowie die zu erwartenden Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Höhere Risikoklassen, die vorab definierte Schwellen überschreiten, werden im Rahmen der monatlichen Berichterstattung beobachtet und bewertet. In Zusammenarbeit mit dem Vorstand werden für diese adäquate Gegenmaßnahmen definiert und deren Umsetzung verfolgt. Darstellung der EinzelrisikenNachfolgend werden die wesentlichen Risiken beschrieben, die neben den üblichen mit der unternehmerischen Tätigkeit verbundenen Risiken nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Funkwerk-Konzerns haben könnten. Risiko aus der Entwicklung der TochtergesellschaftenDie Funkwerk AG geht grundsätzlich von einer positiven künftigen Entwicklung ihrer Tochtergesellschaften aus. Sollte der Geschäftsverlauf trotz der permanenten Maßnahmen zur Strategieoptimierung von der Planung abweichen, könnten sich negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns ergeben. Abhängigkeit von GroßkundenDer Funkwerk-Konzern verfügt über einen großen Kundenstamm und ist nicht nachhaltig von bestimmten Kunden abhängig. Mit keinem Kunden werden mehr als 10 % des Gesamtumsatzes erzielt. Sollten mehrere größere Abnehmer gleichzeitig weniger Produkte von den Funkwerk-Gesellschaften beziehen, entstehen Risiken für die Geschäftsbereiche durch einen Rückgang der Auslastung und ausbleibende Umsätze. Dies ist jedoch gegenwärtig bei Funkwerk nicht gegeben. Risiko aus offenen Projektforderungen in AlgerienDie Funkwerk video systeme GmbH (FVS) ist an einer Arbeitsgemeinschaft nach algerischem Recht beteiligt (Groupement Funkwerk Contel plettac). Im Zuge der innenpolitischen Entwicklung in Algerien wurde Anfang 2010 ein Ermittlungsverfahren wegen des angeblichen Verdachts der Korruption und der unerlaubten Preisüberhöhung gegen mehrere Unternehmen und Privatpersonen in die Wege geleitet. Davon betroffen sind auch diese Arbeitsgemeinschaft, der algerische Partner und die FVS, nicht jedoch deren Geschäftsführer oder sonstige Mitarbeiter des Funkwerk-Konzerns. Die Verfahren sind noch nicht abgeschlossen. Kurz nach Einleitung des Ermittlungsverfahrens im Jahr 2010 wurden unter anderem Bankkonten der Arbeitsgemeinschaft vorläufig gesperrt. Auf diesen Konten befinden sich Beträge aus der Bezahlung von ordnungsgemäß geleisteten Arbeiten in der Größenordnung von zum Bilanzstichtag umgerechnet rund 2,8 Mio. Euro, die derzeit nicht nach Deutschland transferiert werden können und die im Innenverhältnis allein der FVS zustehen. Eine interne Untersuchung der Funkwerk AG hat keine Anhaltspunkte für die Richtigkeit dieser Korruptionsverwürfe ergeben. Im Februar 2016 erging ein mündliches Gerichtsurteil vor dem algerischen Strafgericht in Algier, ein schriftliches Urteil ist FVS bis zum Zeitpunkt des Testats auf dem rechtlich vorgeschriebenen Wege nicht zugegangen. Das mündliche Urteil beinhaltet die Verurteilung der FVS neben anderen Firmen wegen Korruption und Preisüberhöhung in Algerien sowie eine Strafzahlung in Höhe von rund 40.000 Euro. Gegen das Urteil wurden fristgemäß Rechtsmittel eingelegt, wodurch die laut mündlichem Urteil freigegebenen Bankkonten weiterhin nicht verfügbar sind. Im Rahmen der bearbeiteten Projekte wurden von der Funkwerk AG Bankbürgschaften bzw. Bankgarantien gestellt, die durch algerische Banken auf Basis entsprechender Rückgarantieverträge mit einigen deutschen Banken emittiert wurden. Zum Bilanzstichtag waren alle Bankgarantien deutscher Banken ausgebucht. Von den ausgegebenen Bankbürgschaften sind vom Auftraggeber die Originalbürgschaften in Höhe von ca. 8,4 Mio. Euro noch nicht zurückgegeben worden. Auf Basis der Verträge mit dem Auftraggeber sollte FVS aufgrund bereits erfolgter Erfüllung der zugrundeliegenden Liefer- und Leistungsverpflichtungen bzw. des Ablaufs der vertraglichen Gewährleistungsgarantien sowie aufgrund der Verfristung der Bürgschaften/Garantien nicht mehr in Anspruch genommen werden können, weshalb diese auch bereits von den deutschen Banken ausgebucht wurden. Bezüglich der noch nicht zurückgegebenen Originale der Bankbürgschaften verbleibt jedoch ein Restrisiko, da die deutschen Banken gegenüber den algerischen Banken "echte" Rückgarantien auf erstes Anfordern gegeben haben. Finanzielle RisikenAufgrund der Finanzierungsvereinbarungen mit der Hörmann-Gruppe war die Liquiditätsausstattung der Funkwerk AG im Geschäftsjahr 2017 durchgehend sichergestellt. Die Verträge bestehen unverändert fort und es gibt keine Indizien dafür, dass diese geändert bzw. beendet werden sollen. Bestandsgefährdende Risiken sehen wir daher nicht. Sollte die Kreditgewährung des Mehrheitsgesellschafters, welche mit einer Frist von sechs Monaten kündbar ist, künftig nicht unverändert bestehen bleiben, werden wir zeitnah entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten. Möglichkeiten zur Erweiterung des finanziellen Spielraumes ergeben sich in Abhängigkeit von der Entwicklung der Tochter- und Enkelunternehmen. Ein Risiko für den Konzern ergibt sich lediglich dann, wenn für alle vorstehend genannten Einzelrisiken Zahlungsverpflichtungen im maximalen Umfang erwachsen, die den Bestand an liquiden Mitteln sowie den von der Hörmann-Gruppe zugesagten Kreditrahmen übersteigen, wovon der Vorstand nach heutiger Kenntnis nicht ausgeht. EinkaufsrisikenFunkwerk benötigt für die Herstellung seiner Produkte eine Vielzahl von Komponenten und Bauteilen, die nur von einer begrenzten Anzahl von Lieferanten bezogen werden können. Sollte ein Lieferant eines solchen Bau- oder Ersatzbauteils nicht mehr zur Verfügung stehen, wäre Funkwerk eventuell nicht in der Lage, rechtzeitig auf andere Anbieter umzustellen. Einige, insbesondere elektronische, Bauteile werden ausschließlich für Funkwerk hergestellt. Zudem können wichtige Lieferanten und andere Geschäftspartner in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten und den Geschäftsverlauf von Funkwerk damit beeinträchtigen. Auch ungeplante Preiserhöhungen haben negative Auswirkungen auf die Ertragslage des Funkwerk-Konzerns. Um das zu vermeiden, überprüfen wir regelmäßig die Leistungsfähigkeit unserer Geschäftspartner und wählen Lieferanten sorgfältig aus. Zudem vereinbaren wir wenn möglich langfristige Lieferverträge, um Schwankungen auszugleichen und Engpässe zu vermeiden. Der Vereinbarung langfristiger Lieferverträge steht teilweise der Sachverhalt entgegen, dass sich unsere Kunden in den uns erteilten Rahmenverträgen nicht zu festen Stückzahlen verpflichten, sodass Funkwerk bei abgeschlossenen Mengenkontrakten ein Risiko aus Mehr- oder Mindermengen erwachsen kann. Diesem Risiko kann nur in dem Maße entgegengewirkt werden, wie sich unsere Kunden zu definierten Abnahmemengen verpflichten. Änderungen von relevanten Gesetzen, Verordnungen und RichtlinienDer Geschäftsbereich Zugfunk verkauft zu wesentlichen Anteilen Systeme, die einer Zulassung durch eine Behörde oder andere Institutionen bedürfen. Sollten sich gesetzliche Änderungen ergeben, die eine Neuzulassung nach sich ziehen, führt dies zu zusätzlichen Kostenbelastungen, die sich erst über den weiteren Abverkauf der Systeme refinanzieren, insofern die Kosten der Aufrechterhaltung der Zulassung nicht mit der bereits erfolgten Auslieferung der Systeme abgegolten wurden. Risikoberichterstattung in Bezug auf die Verwendung von FinanzinstrumentenDie wesentlichen finanziellen Verbindlichkeiten des Unternehmens umfassen zum Bilanzstichtag Finanzverbindlichkeiten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten. Der Hauptzweck dieser finanziellen Verbindlichkeiten ist die Finanzierung der operativen Geschäftstätigkeit. Die Funkwerk AG verfügt über Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen und sonstige Forderungen sowie Zahlungsmittel und kurzfristige Einlagen, die unmittelbar aus ihrer Geschäftstätigkeit resultieren. Das Unternehmen ist Kredit- und Liquiditätsrisiken ausgesetzt. Die Steuerung dieser Risiken obliegt dem Management. Es stellt sicher, dass die mit Finanzrisiken verbundenen Tätigkeiten der Funkwerk AG in Übereinstimmung mit den entsprechenden Handlungsanweisungen durchgeführt und dass Finanzrisiken entsprechend dieser Richtlinien und unter Berücksichtigung der Risikobereitschaft der Gesellschaft identifiziert, bewertet und gesteuert werden. Das Risikomanagement berücksichtigt auch Risikokonzentrationen über einzelne Geschäftsvorfälle oder Konzernunternehmen. Die Handlungsanweisungen zur Steuerung der im Folgenden dargestellten Risiken werden von der Unternehmensleitung geprüft und beschlossen. AusfallrisikoFalls ein Geschäftspartner seinen Verpflichtungen im Rahmen eines Finanzinstruments oder Kundenrahmenvertrages nicht oder nicht korrekt nachkommt und dies zu einem finanziellen Verlust führt, entsteht ein Ausfallrisiko für den Funkwerk-Konzern. Im Rahmen ihrer operativen Geschäftstätigkeit ist die Gruppe Kreditrisiken (insbesondere aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Darlehen) und Risiken im Rahmen der Finanzierungstätigkeit, einschließlich Einlagen bei Banken und Finanzinstituten sowie sonstigen Finanzinstrumenten, ausgesetzt. Forderungen aus Lieferungen und LeistungenDas Ausfallrisiko aus Forderungen besteht vorrangig bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aus der operativen Geschäftstätigkeit. Die Kunden werden basierend auf Verfahren und Kontrollen des Unternehmens für das Ausfallrisikomanagement gesteuert. Kreditgrenzen werden für sämtliche Kunden basierend auf internen Risikoeinstufungsmerkmalen festgelegt. Die Risikoeinstufungsmerkmale richten sich nach Umsatzgrenzen und Bestellhäufigkeiten über definierte Zeiträume. Grundsätzlich erfolgt eine Aufteilung in risikolose und risikobehaftete Kunden. Ausstehende Forderungen gegen Kunden werden regelmäßig überwacht und etwaige überfällige Zahlungen umgehend angemahnt und betrieben. Der Wertberichtigungsbedarf wird zu jedem Berichtsstichtag für die wesentlichen Kunden auf Einzelbasis analysiert. Finanzinstrumente und EinlagenDas Ausfallrisiko aus Guthaben bei Banken und Finanzinstituten wird in Übereinstimmung mit der Unternehmensstrategie gesteuert. Das Risiko wird grundsätzlich als gering eingeschätzt, da Funkwerk im Wesentlichen mit Geschäftsbanken mit ausgezeichneter Bonität zusammenarbeitet, ist jedoch immer in Abhängigkeit von der weiteren Entwicklung auf den weltweiten Finanzmärkten zu beurteilen. LiquiditätsrisikoDer Funkwerk-Konzern begegnet seinen Liquiditätsrisiken sowie möglichen kurzfristigen Zahlungsstromschwankungen durch ein striktes Cash-Management. Zudem überwacht das Unternehmen das Risiko eines etwaigen Liquiditätsengpasses mittels eines periodischen Liquiditätsplanungs-Tools, das für den kurzfristigen Planungshorizont auf den Tag genau erfolgt. Alle sonstigen Verbindlichkeiten haben in der Regel eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr. FremdwährungsrisikoDas Risiko aus Fremdwährungstransaktionen wird als gering eingeschätzt, da wesentliche Geschäftsvorfälle in Euro abgewickelt werden. ZinsänderungsrisikoDer Vorstand sieht derzeit kein wesentliches Zinsänderungsrisiko im Rahmen der kurzfristigen Finanzierung. Zudem wird diesem Risiko auch bei Verträgen mit verbundenen Unternehmen durch die Vereinbarung von festgelegten Zinssätzen begegnet. Bezüglich der langfristigen Pensionsverpflichtungen besteht aufgrund des aktuell niedrigen Zinsniveaus das Risiko der erhöhten Zuführung zu Pensionsverpflichtungen, dem nicht gegengesteuert werden kann. Zinsaufwendungen können durch die staatliche Zinspolitik entstehen, wonach Bankguthaben ab einer bestimmten Höhe mit zusätzlichen Gebühren ("Strafzins") belastet werden. KapitalsteuerungDas Eigenkapital umfasst das auf die Anteilseigner der Funkwerk AG entfallende Eigenkapital. Vorrangiges Ziel des Kapitalmanagements des Unternehmens ist es, eine entsprechende Eigenkapitalquote als zentrales Steuerungselement sicherzustellen. Hierbei stellt die Entwicklung der Eigenkapitalquote eine bedeutende Größe gegenüber Dritten dar, sodass bei negativer Entwicklung entsprechende Risiken resultieren können. Gesamtbeurteilung von RisikenDie Einschätzung der Gesamtrisiken ist im Wesentlichen mit den zum Vorjahresbilanzstichtag bestehenden Risiken vergleichbar. Es ist gelungen, die Finanzlage weiter zu verbessern und den Grundumsatz sowie die Ergebnisse im Konzern erneut zu stabilisieren bzw. auszubauen, was zur weiteren Kräftigung des Unternehmens beiträgt. Insgesamt sind die Risiken, die Funkwerk eingeht, unserer unternehmerischen Tätigkeit angemessen. Sollten sich jedoch die geplante positive Ergebnisentwicklung des Funkwerk-Konzerns nicht fortsetzen lassen und im Konzern Verluste entstehen, besteht das Risiko, dass die laufenden Ergebnisse einen im Saldo nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag nach sich ziehen. PrognoseberichtGesamtwirtschaftliches Umfeld 2018Der weltweite Konjunkturaufschwung wird sich nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds (IWF)5 im laufenden Jahr 2018 fortsetzen. Die positive Stimmung und anhaltend günstige Finanzierungskonditionen dürften dazu beitragen, dass die Investitionsbereitschaft vor allem in exportorientierten Ländern hoch bleibt. Gleichzeitig verweist der IWF jedoch auf zahlreiche Risiken, wozu die eventuelle Beendigung der expansiven Geldpolitik der Notenbanken, nationalistische Tendenzen, geopolitische Spannungen, bevorstehende Wahlen in mehreren Ländern und humanitäre Katastrophen sowie daraus resultierende Flüchtlingsströme zählen. Vor diesem Hintergrund wird für das globale Bruttoinlandsprodukt eine Steigerung um 3,9 % prognostiziert. In den Industrieländern geht der IWF 2018 von einem gegenüber dem Vorjahr unveränderten Plus von 2,3 % aus, wobei sich das BIP in den USA um 2,7 % und in der Eurozone um 2,2 % erhöhen dürfte. Die deutsche Wirtschaft expandiert nach Ansicht des IWF um 2,3 %. Für die Entwicklungs- und Schwellenländer wird ein BIP-Zuwachs um 4,9 % prognostiziert. Gestützt wird die Dynamik erneut vor allem von China, Indien und anderen asiatischen Staaten, aber auch in Brasilien und Russland sollte sich der Aufwärtstrend stabilisieren. Die Region Middle East, Nordafrika, Afghanistan und Pakistan wird voraussichtlich um 3,6 % zulegen. BranchenentwicklungIm Weltmarkt für Bahntechnik wird in den nächsten Jahren mit einem moderaten, aber stabilen Plus gerechnet. Die Experten von Roland Berger und UNIFE6 erwarten bis zum Jahr 2021 ein durchschnittliches Marktwachstum von 2,6 %, wobei die größten Steigerungsraten voraussichtlich in Westeuropa (+3,1 %), der Region Afrika / Mittlerer Osten (+3,0 %) und in Osteuropa (+2,8 %) erreicht werden. Dämpfend auf die globale Entwicklung wirken sich der weltweit deutlich steigende Wettbewerb sowie die sinkende Offenheit für freien Handel aus, die insbesondere exportstarke Branchen wie die Bahnindustrie beeinträchtigen. Zu den wichtigsten Expansionstreibern im europäischen Markt gehört der Ausbau des Zugbeeinflussungssystems ETCS, der in Deutschland noch hinter den Planungen liegt. Laut Verband der Bahnindustrie sind erst 230 km des deutschen Schienennetzes, das eine Gesamtlänge von rund 33.000 km umfasst, mit ETCS ausgerüstet. Auch im Geschäftsbereich Reisendeninformation werden weitere Zuwächse erwartet, da die Deutsche Bahn im Rahmen ihres Qualitätsprogramms "Zukunft Bahn" verstärkt Investitionen zur Verbesserung des Kundenservice plant. Der Markt für elektronische Sicherheitstechnik dürfte künftig weiter kräftig expandieren. In den nächsten drei Jahren wird sowohl in Deutschland als auch in Europa mit einem Plus von durchschnittlich 6 %7 gerechnet. Insbesondere professionelle Video-Technik wird sowohl im Privatbereich als auch für gewerbliche und öffentliche Einrichtungen immer stärker nachgefragt. Ausschlaggebend dafür ist vor allem das weltweit gestiegene Sicherheitsbedürfnis, das intelligent vernetzte Systeme erfordert und höhere Anforderungen an die Infrastruktur der Rettungs- und Einsatzkräfte stellt. Zusätzlich gewinnen Themen wie Crowd Management und die automatische Erkennung von Sachverhalten und Personen (Gesichtserkennung, Iris-Diagnose, etc.) an Bedeutung, die nur mit integrierten Steuerungs- und Informationssystemen abgedeckt werden können. Außerhalb Europas wird weiterhin vor allem in der Golf-Region mit spürbaren Zuwächsen gerechnet. Entwicklung des Funkwerk-KonzernsIm Gesamtjahr 2018 rechnet der Funkwerk-Konzern mit einem Umsatzplus von gut 4 % auf etwa 81 Mio. Euro, zu dem alle drei Geschäftsbereiche beitragen werden. Das Betriebsergebnis wird sich voraussichtlich auf dem Niveau des Jahres 2017 bewegen. Zusätzlich zu dem rein organischen Wachstum sehen wir Expansionschancen durch den Zukauf von Unternehmen, die unser Leistungsportfolio ergänzen bzw. unsere Kompetenzen erweitern. Das für 2018 budgetierte operative Investitionsvolumen im Konzern von rund 2,2 Mio. Euro, das erneut vor allem in Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen fließt, soll aus dem Cashflow der laufenden Geschäftstätigkeit finanziert werden. Im Geschäftsbereich Zugfunk konzentrieren wir uns zunehmend auf das profitable Software-Geschäft sowie unser Service-Angebot. Parallel dazu wollen wir die Entwicklungs- und Fertigungsprozesse sowie das Qualitätsmanagement entlang der gesamten Wertschöpfungskette weiter optimieren. Insgesamt stehen unverändert die Anforderungen unserer Kunden im Fokus unserer Aktivitäten. Durch diese Ausrichtung konnten wir uns eine hervorragende Wettbewerbsposition erarbeiten, die wir sichern und wenn möglich ausbauen wollen. Zu unseren strategischen Zielen im Geschäftsbereich Reisendeninformation gehört vor allem die Verbesserung unserer Marktposition bei komplexer Managementsoftware im nationalen und internationalen Geschäft. Wir wollen weitere Applikationen in unsere Systeme integrieren, wozu auch IoT-Features gehören. Bei Hardware-Komponenten kooperieren wir zunehmend mit unseren wichtigsten Lieferanten und beziehen diese frühzeitig in die Entwicklung neuer Produkte ein. Auch individuelle Kundenwünsche wollen wir möglichst optimal umsetzen. Aufbauend auf dem soliden Fundament im Bestandskundengeschäft konzentriert sich der Geschäftsbereich Videosysteme insbesondere auf die Internationalisierung der Aktivitäten. Auch das vorhandene Partnernetzwerk soll genutzt werden, um die Marke Funkwerk im Ausland zu platzieren. Im Mittelpunkt unseres Leistungsportfolios stehen innovative IT-Infrastrukturen und -Sicherheitssysteme, wobei unser Videomanagementsystem "posa palleon" die zentrale Kernkomponente ist. Außerdem wollen wir unser Leistungsportfolio um Wartungs- und Service-Aktivitäten im Bereich Netzwerke und IT-Lösungen ausbauen.
5
vgl. International Monetary Fund (IMF), World
Economic Outlook (WEO) Update, January 22, 2018 Die Chancen durch neue Gesetze und Regelungen, beispielsweise infolge des 2017 grundlegend modernisierten IT-Grundschutzes in Deutschland, der auch Auswirkungen auf neu zugelassene Funkwerk-Systeme hat, wollen wir ebenfalls ausschöpfen. ChancenberichtDie Identifikation, Wahrnehmung und Nutzung von Chancen im Funkwerk-Konzern wird konsequent verfolgt. Neben der Beobachtung von internen und externen Daten dienen hierzu regelmäßige Reports, das strategische Produkt- und Projektmanagement und ein systematischer Innovationsprozess. Der Funkwerk-Konzern verfolgt in den nächsten Jahren weiterhin das Ziel eines ertragsorientierten Wachstums und konzentriert sich auf die Stärken des Unternehmens, insbesondere das spezifische Know-how. Wir verfügen über eine Produktpalette auf hohem technologischem Niveau mit einer Reihe von Alleinstellungsmerkmalen. Chancen für den Funkwerk-Konzern ergeben sich unter anderem durch das weltweit steigende Sicherheitsbedürfnis sowie den anhaltenden Urbanisierungstrend. Außerdem entstehen Expansionsmöglichkeiten durch IoT-Applikationen, mit denen wir unsere Produkte um intelligente Funktionen erweitern und den Kunden eine deutlich effizientere Ressourcenverwaltung ermöglichen können. Dazu gehören beispielsweise digitale Servicekonzepte oder die Einrichtung sogenannter papierloser Bahnhöfe. Auch die langen Produktlebenszyklen im Bahnbereich beinhalteten Chancen für Funkwerk. Durch verlässliche Servicedienstleitungen über die gesamte Nutzungsdauer und ein professionelles Obsoleszenz-Management sichern wir die Investitionen unserer Kunden langfristig ab. Insgesamt halten wir die enge Bindung zu unseren Kunden, die wir bewusst intensivieren, für einen entscheidenden Erfolgsfaktor des Funkwerk-Konzerns. Über unseren bestehenden, sehr umfangreichen Kundenstamm wollen wir sowohl das Neugeschäft voranbringen als auch Migrationslösungen platzieren. Zudem können wir in der Entwicklungsphase gezielt die Bedürfnisse unserer Kunden berücksichtigen. Im Ausland wollen wir unsere Marktposition in Potenzial- und Schlüsselländern auf- bzw. ausbauen. Dabei setzen wir sowohl auf Vertriebspartner als auch auf den direkten Kontakt zu den Abnehmern. Die Bindung von Fachpersonal und eine langjährige Unternehmenszugehörigkeit unserer Mitarbeiter gehören ebenfalls zu den Chancen des Funkwerk-Konzerns. Damit halten wir das im Funkwerk-Konzern vorhandene Know-how über die unterschiedlichen Technologiezyklen hinweg verfügbar und können es im Sinne unserer Kunden nutzen. Deshalb wollen wir unsere Belegschaft mit attraktiven Anreizsystemen, interessanten Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten und modernen Arbeitszeitkonzepten an das Unternehmen binden. Gesamtaussage zur künftigen EntwicklungDer Vorstand geht davon aus, dass der Funkwerk-Konzern 2018 das Grundgeschäft steigern und das operative Ergebnis stabilisieren kann. Darüber hinaus prüfen wir laufend mögliche Akquisitionen in allen drei Geschäftsbereichen. Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wird sich weiterhin solide darstellen. Langfristig streben wir im Konzern eine EBIT-Marge von nachhaltig über 8 % an. Der operative Finanzbedarf soll grundsätzlich aus dem Free Cashflow finanziert werden und ist auf der Basis der Vereinbarungen mit der Hörmann-Gruppe zusätzlich abgesichert.
Kölleda, 29. März 2018 Der Vorstand Kerstin Schreiber BERICHT DES AUFSICHTSRATSSehr geehrte Aktionärinnen, sehr geehrte Aktionäre!Der Aufsichtsrat der Funkwerk AG beschäftigte sich im Geschäftsjahr 2017 ausführlich mit der Lage und Entwicklung der Unternehmensgruppe. Die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben erfüllte er gewissenhaft und mit großer Sorgfalt. Er stand dem Vorstand stets beratend zur Seite und hat dessen Arbeit kontinuierlich begleitet und überwacht. Dabei verlief die Zusammenarbeit jederzeit konstruktiv und war geprägt von einem offenen, vertrauensvollen Austausch. Vom Vorstand wurde der Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über alle für Funkwerk relevanten Themen informiert. Dazu gehörten insbesondere die Planung sowie die operative Entwicklung der drei Geschäftsbereiche einschließlich der Risikosituation, des Risikomanagements und des internen Kontrollsystems. Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den aufgestellten Plänen und Zielen wurden ausführlich erörtert und die Gründe sowie entsprechend eingeleitete Maßnahmen diskutiert. Die Mitglieder des Aufsichtsrats standen auch außerhalb der turnusgemäßen Zusammenkünfte in engem Kontakt mit dem Vorstand. Interessenkonflikte von Mitgliedern des Aufsichtsrats im Zusammenhang mit der Ausübung ihres Amtes traten im Berichtszeitraum nicht auf. Personelle Änderungen im AufsichtsratFrau Elizabeth Hörmann legte mit Ablauf der Hauptversammlung am 20. Juni 2017 ihr Mandat als Vorsitzende des Aufsichtsrats der Funkwerk AG auf eigenen Wunsch nieder und schied aus dem Aufsichtsratsgremium aus. Am gleichen Tag wählte die Hauptversammlung Herrn Dr.-Ing. Michael Radke, den CEO der Hörmann-Gruppe, neu in das Gremium. In der direkt nach der Hauptversammlung stattfindenden konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrats wurde er zum Vorsitzenden gewählt. Schwerpunkte der Beratungen des AufsichtsratsIm Geschäftsjahr 2017 fanden vier ordentliche Aufsichtsratssitzungen statt: Am 25. April, 20. Juni, 18. September und 19. Dezember. Das Aufsichtsgremium war stets vollzählig und beschlussfähig. Der Vorstand nahm an allen Sitzungen teil. Zu den regelmäßigen Inhalten, die in allen Sitzungen besprochen wurden, zählten die aktuelle Geschäfts- und Liquiditätsentwicklung, die jeweils anhand der aktuellen Monatsabschlüsse ausführlich erläutert wurde, sowie die operative und personelle Entwicklung an den Standorten der Unternehmensgruppe. Auch die Finanz-, Investitions- und Personalplanung, operative Zielvorgaben sowie die Wirksamkeit des Risikomanagements gehörten zu den wiederkehrenden Themen. Schwerpunkte des ersten Treffens am 25. April 2017 waren der Jahresabschluss 2016 der Funkwerk AG und des Konzerns. In Anwesenheit der Abschlussprüfer wurden die entsprechenden Unterlagen ausführlich diskutiert und der Ablauf der Prüfung erläutert. Anschließend wurden der Jahresabschluss der Funkwerk AG festgestellt und der Konzernabschluss gebilligt. Ferner besprach der Aufsichtsrat die Einladung zur Hauptversammlung am 20. Juni 2017 und beschloss die Tagesordnung. In der konstituierenden Sitzung am 20. Juni 2017 wurde neben Herrn Dr.-Ing. Michael Radke, der zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt wurde, Herr Johann Schmid-Davis zu seinem Stellvertreter bestimmt. Auf der Sitzung am 18. September 2017 wurden neben den regelmäßigen Themen vor allem die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr und die aktuelle Entwicklung an den Standorten der Gruppe erörtert. Darüber hinaus stand das in Algerien anhängige Rechtsverfahren auf der Tagesordnung. Das Treffen am 19. Dezember 2017 stand insbesondere im Zeichen der Planung für die Jahre 2018 bis 2020, die intensiv erörtert wurde. Außerdem besprach das Gremium das aktuelle Marktumfeld in den drei Geschäftsbereichen und daraus resultierende Chancen für Funkwerk. Jahresabschluss und KonzernabschlussDie ordentliche Hauptversammlung der Funkwerk AG wählte am 20. Juni 2017 die BDO AG, Erfurt, zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2017. BDO prüfte die vom Vorstand nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches HGB aufgestellten Jahresabschlüsse der Funkwerk AG und des Konzerns, die Lageberichte und den Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen unter Einbeziehung der Buchführung. Die Prüfer stellten fest, dass die Lageberichte die Situation der Funkwerk AG und des Konzerns sowie die Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung in zutreffender Weise beschreiben und bewerteten auch die Qualität des Risikomanagement-Systems positiv. Die Abschlussprüfer erteilten daher den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk. Den Aufsichtsratsmitgliedern lagen die Jahresabschlüsse der Muttergesellschaft und des Konzerns, die Lageberichte, der Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen und die Berichte des Abschlussprüfers rechtzeitig vor. In der ordentlichen Aufsichtsratssitzung am 12. April 2018 wurden die Abschlüsse und Berichte umfassend diskutiert. An der Sitzung nahmen Vertreter des Abschlussprüfers teil, informierten über das Ergebnis ihrer Prüfungen und standen für zusätzliche Auskünfte zur Verfügung. Sie bestätigten dem Aufsichtsrat die Wirksamkeit des Risikomanagement- und des internen Kontrollsystems. Außerdem versicherten die Abschlussprüfer schriftlich, dass sie im Berichtsjahr über die Abschlussprüfung hinaus keine wesentlichen Leistungen für die Gesellschaft erbracht haben und keine Umstände vorliegen, die ihre Unabhängigkeit beeinträchtigen könnten. Bei der abschließenden Prüfung der Jahresabschlüsse und der Lageberichte von Gesellschaft und Konzern durch den Aufsichtsrat ergaben sich keine Einwendungen. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss der AG und den Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2017 jeweils gebilligt, womit der Jahresabschluss festgestellt ist. Der Aufsichtsrat schließt sich dem Vorschlag des Vorstands an, für das Geschäftsjahr 2017 auf die zum Zeitpunkt des Vorschlags 8.059.662 dividendenberechtigten Aktien eine Ausschüttung von 2.014.915,50 Euro vorzunehmen. Demnach erhalten die Aktionäre der Funkwerk AG eine Dividende von 0,25 Euro je Aktie. Die BDO AG prüfte auch den vom Vorstand nach § 312 AktG erstellten Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen ("Abhängigkeitsbericht"). Der Abschlussprüfer hat über das Ergebnis folgenden Bestätigungsvermerk erteilt: "Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind, bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war oder Nachteile ausgeglichen worden sind und bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen." Der Aufsichtsrat hat den Abhängigkeitsbericht ebenfalls geprüft und keine Einwände gegen die im Bericht enthaltene Schlusserklärung des Vorstands und das Ergebnis der Prüfung durch die Abschlussprüfer erhoben. Der Aufsichtsrat dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Funkwerk AG und dem Vorstand für die geleistete Arbeit und das Engagement im abgelaufenen Geschäftsjahr. Bei der Bewältigung der anstehenden Herausforderungen im Geschäftsjahr 2018 wünschen wir allen Beteiligten viel Erfolg. Mitglieder des AufsichtsratsDr.-Ing. Michael Radke, München, Geschäftsführer (CEO) der Hörmann Holding GmbH & Co. KG Vorsitzender (seit 20. Juni 2017) Johann Schmid-Davis, Zorneding, Geschäftsführer (CFO) der Hörmann Holding GmbH & Co. KG Stellvertretender Vorsitzender Dr. Oliver Maaß, München, selbständiger Rechtsanwalt im Bereich Aktienrecht in der Kanzlei Eversheds Sutherland (Germany) LLP Elizabeth Hörmann, Neubiberg, Vorsitzende des Gesellschafterausschusses der Hans Hörmann Holding GmbH & Co. KG und Stiftungsrat der Hörmann Stiftung e.V. Vorsitzende (bis 20. Juni 2017)
Kölleda, im April 2018 Dr.-Ing. Michael Radke, Vorsitzender Konzernabschluss für das Geschäftsjahr vom 01.01.2017 bis 31.12.2017Konzernbilanz zum 31.12.2017Aktiva scroll
Gewinn- und Verlustrechnung Konzern 01.01.-31.12.2017scroll
Konzernanhang für das Geschäftsjahr vom 01.01.2017 bis 31.12.2017der Funkwerk AGA. ALLGEMEINE ANGABEN ZUM KONZERNABSCHLUSS UND ZU DEN BILANZIERUNGS-, BEWERTUNGS- UND KONSOLIDIERUNGSMETHODEN1. Angewandte VorschriftenDer Konzernabschluss der Gesellschaft für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2017 bis zum 31. Dezember 2017 wird nach den handelsrechtlichen Vorschriften gemäß §§ 290 ff. HGB sowie den Vorschriften des Aktiengesetzes aufgestellt. Mutterunternehmen ist die Funkwerk AG, Kölleda, Amtsgericht Jena, HR B 111457. Die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt nach dem Gesamtkostenverfahren (§ 275 Abs. 2 HGB). Gemäß § 265 Abs. 5 HGB wurde das Gliederungsschema um den Posten "Sonstige Anteile" im Finanzanlagevermögen erweitert. Die Konsolidierung wird gemäß §§ 300 ff. HGB durchgeführt. 2. Bilanzierungs- und BewertungsmethodenDie Abschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sind grundsätzlich nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt. Alle in den Konzernabschluss einbezogenen Abschlüsse sind zum Stichtag des Konzernabschlusses aufgestellt. Soweit die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden von den Grundsätzen des Konzerns in den Einzelbilanzen abweichen, werden gemäß § 308 HGB - falls erforderlich - Anpassungen vorgenommen und latente Steuern gebildet. Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden mit den Anschaffungskosten aktiviert und planmäßig linear pro rata temporis über die voraussichtliche betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von drei bis fünf Jahren abgeschrieben. Entgeltlich erworbene Geschäfts- oder Firmenwerte werden mit den Anschaffungskosten aktiviert und über einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren planmäßig linear pro rata temporis abgeschrieben. Soweit erforderlich, wurde eine außerplanmäßige Abschreibung auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen. Ein niedrigerer Wertansatz eines entgeltlich erworbenen Geschäfts- oder Firmenwertes ist in den Folgejahren beizubehalten. Die Bewertung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten (bzgl. der Herstellungskosten vgl. unfertige Erzeugnisse und Leistungen sowie fertige Erzeugnisse) abzüglich planmäßiger Abschreibungen. Gebäude, Einbauten, Bauten auf fremdem Grund und die beweglichen Gegenstände des Anlagevermögens werden linear pro rata temporis über die voraussichtliche betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Diese beträgt für Gebäude 15 bis 50 Jahre, für Technische Anlagen und Maschinen drei bis zwölf Jahre und für andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung ein Jahr bis zehn Jahre. Die im Geschäftsjahr angeschafften geringwertigen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens bis 150,00 EUR werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben und als Abgang behandelt. Für geringwertige Vermögensgegenstände über 150,00 EUR bis einschließlich 1.000,00 EUR wird ein Sammelposten im Jahr der Anschaffung gebildet und über fünf Jahre linear abgeschrieben. Sofern der beizulegende Wert von immateriellen Vermögensgegenständen und Sachanlagen zum Bilanzstichtag aufgrund einer dauernden Wertminderung unter dem Buchwert liegt, wird eine außerplanmäßige Abschreibung auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen und gegebenenfalls die Restnutzungsdauer angepasst. Die sonstigen Anteile werden zu Anschaffungskosten oder bei voraussichtlich dauernder Wertminderung mit dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und Waren werden mit den durchschnittlichen Anschaffungskosten (gleitender Durchschnitt) bewertet. Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert erfolgen in Abhängigkeit von Lagerdauer, verminderter Marktgängigkeit, Gewichtung der Abgangsmengen sowie aufgrund gesunkener Wiederbeschaffungskosten und gesunkener Verkaufspreise. Unfertige Erzeugnisse und Leistungen sowie fertige Erzeugnisse werden mit den bei der Herstellung anfallenden direkt zurechenbaren Material- und Fertigungskosten, Sonderkosten der Fertigung sowie angemessenen Teilen der Material- und Fertigungsgemeinkosten (Normalauslastung) sowie dem herstellungsabhängigen Werteverzehr des Anlagevermögens ohne Fremdkapitalzinsen unter Einbeziehung von Verwaltungskosten und Beachtung des Niederstwertprinzips angesetzt. Die verlustfreie Bewertung wurde beachtet. Geleistete Anzahlungen werden mit dem Nennwert angesetzt. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen werden soweit wie möglich offen von den Vorräten abgesetzt. Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden grundsätzlich mit dem Nennwert bzw. Barwert angesetzt. Soweit notwendig, wird der niedrigere beizulegende Wert am Abschlussstichtag angesetzt. Für zweifelhafte Forderungen werden Einzelwertberichtigungen vorgenommen. Bei den verbleibenden Forderungen ist eine Pauschalwertberichtigung angesetzt, die dem allgemeinen Ausfall- und Kreditrisiko Rechnung trägt. Die Pauschalwertberichtigung beträgt für Inlandsforderungen (netto) 0,5 % und für Auslandsforderungen 1,0 %. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten werden zum Nennwert angesetzt. Als aktiver Rechnungsabgrenzungsposten werden auf der Aktivseite Ausgaben vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Stichtag darstellen. Aktive latente Steuern werden in der Höhe angesetzt, in der sie in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich zu Steuerentlastungen führen. Passive latente Steuern werden für zukünftige Steuerbelastungen gebildet. Aktive und passive latente Steuern werden, soweit möglich, verrechnet. Das Wahlrecht gemäß § 274 HGB wird ausgeübt. Latente Steuern werden für die Unterschiede zwischen den Buchwerten der Vermögensgegenstände und Schulden im Konzernabschluss und den entsprechenden steuerlichen Wertansätzen im Rahmen der Berechnung des zu versteuernden Einkommens erfasst. Latente Steuerschulden werden im Allgemeinen für alle zu versteuernden temporären Differenzen bilanziert; latente Steueransprüche werden insoweit erfasst, wie es wahrscheinlich ist, dass steuerbare Gewinne zur Verfügung stehen, für welche die abzugsfähigen temporären Differenzen genutzt werden können. Latente Steuerschulden und Steueransprüche werden auf Basis der erwarteten Steuersätze und der Steuergesetze ermittelt, die im Zeitpunkt der Erfüllung der Schuld oder der Realisierung der Vermögensgegenstände bzw. Nutzung des Verlustvortrags voraussichtlich Geltung haben werden. Als aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung wird der übersteigende Betrag aus dem Zeitwert der Vermögensgegenstände und den Schulden aus Altersteilzeitverpflichtungen oder Altersversorgungsverpflichtungen ausgewiesen. Die Vermögensgegenstände sind dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen und dienen ausschließlich der Erfüllung von Schulden aus Altersteilzeitverpflichtungen oder Altersversorgungsverpflichtungen. Das gezeichnete Kapital wird zum Nennbetrag angesetzt. Der rechnerische Wert der erworbenen eigenen Anteile wird in der Vorspalte offen vom Posten "gezeichnetes Kapital" abgesetzt. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem rechnerischen Wert und den Anschaffungskosten der eigenen Anteile wurde zu diesem Zeitpunkt mit den frei verfügbaren Kapital-/Gewinnrücklagen verrechnet. Aufwendungen, die Anschaffungsnebenkosten sind, wurden als Aufwand des Geschäftsjahres, in dem die eigenen Anteile erworben wurden, in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Der Sonderposten für Investitionszuschüsse und -zulagen wird nach handelsrechtlichen Grundsätzen ermittelt, gebildet und aufgelöst. Die Auflösung erfolgt in Höhe der anteiligen Abschreibung bzw. Abgänge der geförderten Anlagengegenstände. Die Pensionsrückstellungen wurden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Methode) unter Verwendung der Richttafeln 2005 G von Klaus Heubeck sowie der Berücksichtigung von unternehmensindividuell bestimmter Fluktuationsrate und erwarteter Lohn-, Gehalts- und Rentensteigerungen ermittelt. Die Zinssätze entsprechen den von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten Abzinsungssätzen gemäß § 253 Abs. 2 S. 2 HGB unter Anwendung der Vereinfachungsregelung für eine angenommene pauschale Restlaufzeit von 15 Jahren (durchschnittlicher Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre). Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Pensionsrückstellungen nach Maßgabe eines pauschalen Marktzinssatzes aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe eines pauschalen Zinssatzes aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren betrug am Abschlussstichtag 731 TEUR und ist nach § 253 Abs. 6 HGB ausschüttungsgesperrt. Der Bewertung der Pensionsrückstellungen lagen folgende Prämissen zu Grunde:
Der aus der erstmaligen Anwendung des BilMoG resultierende Unterschiedsbetrag aus der Neubewertung der Pensionsverpflichtungen wurde im Vorjahr gemäß Art. 67 Abs. 1 S. 1 EGHGB mit den verbleibenden neun Fünfzehnteln zugeführt (734 TEUR). Der Ausweis erfolgte in 2016 unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen. Steuerrückstellungen sind nach den Grundsätzen vernünftiger kaufmännischer Beurteilung in Höhe des notwendigen Erfüllungsbetrages ermittelt. Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten auf der Grundlage einer vorsichtigen kaufmännischen Beurteilung. Sie werden mit dem notwendigen Erfüllungsbetrag angesetzt. Bei der Ermittlung des Erfüllungsbetrags werden Preis- und Kostensteigerungen soweit notwendig entsprechend berücksichtigt. Die Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten Abzinsungssatz entsprechend ihrer Laufzeit abgezinst. Für Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr wird das Wahlrecht zur Abzinsung nicht in Anspruch genommen. Erträge bzw. Aufwendungen aus Zinssatzänderungen werden im Finanzergebnis erfasst. Die Bewertung der Altersteilzeitrückstellung zum 31. Dezember 2017 erfolgte nach versicherungsmathematischen Grundsätzen (Barwertverfahren) unter Berücksichtigung eines Rechnungszinssatzes. Die Zinssätze entsprechen den von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten Abzinsungssätzen entsprechend der spezifischen Restlaufzeit der jeweilig dem Altersteilzeitverhältnis zugrunde liegenden Verträge. Sofern biometrische Einflussfaktoren zu berücksichtigen waren, wurden die Richttafeln 2005 G von Klaus Heubeck verwandt. Vermögensgegenstände, die die Voraussetzungen als Planvermögen zur Erfüllung der Altersteilzeitverpflichtungen erfüllen, wurden zum beizulegenden Zeitwert (Bankguthaben - Nennwert entspricht dem Zeitwert) bewertet und sind mit der jeweiligen individuellen Verpflichtung verrechnet worden. Zur Abdeckung des pauschalen Gewährleistungsrisikos aus Lieferungen und Leistungen werden Gewährleistungsrückstellungen mit 0,5 % des Inlandsumsatzes und 1,5 % des Auslandsumsatzes gebildet. Die Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt. Als passiver Rechnungsabgrenzungsposten werden auf der Passivseite Einnahmen vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Ertrag für eine bestimmte Zeit nach diesem Stichtag darstellen. Umsatzerlöse werden realisiert, wenn die Lieferungen und Leistungen ausgeführt sind und der Gefahrenübergang erfolgt ist. Aufwendungen und Erträge des Geschäftsjahres sind unabhängig von den Zeitpunkten der entsprechenden Zahlungen im Jahresabschluss berücksichtigt. Alle vorhersehbaren Risiken und Verluste, die bis zum Abschlussstichtag entstanden sind, werden berücksichtigt. Gewinne werden nur berücksichtigt, wenn sie am Abschlussstichtag realisiert sind. 3. Grundlagen der WährungsumrechnungFür Fremdwährungsbeträge bei Vermögensgegenständen und Schulden sowie in der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt die Umrechnung grundsätzlich zu dem Kurs am Tag der Erstverbuchung. Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten in fremder Währung werden zum Bilanzstichtag erfolgswirksam zum Devisenkassamittelkurs umgerechnet, soweit deren Restlaufzeit ein Jahr oder weniger beträgt. Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr werden am Bilanzstichtag unter Beachtung des Anschaffungs-, Realisations- und Imparitätsprinzips zum historischen Kurs oder zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag umgerechnet. 4. KonsolidierungsgrundsätzeDie Kapitalkonsolidierung, d.h. die Verrechnung des Beteiligungswertansatzes für die einbezogenen Unternehmen mit den in den Konzernabschluss aufzunehmenden Vermögensgegenständen, Schulden, Rechnungsabgrenzungen und Sonderposten, erfolgte gemäß § 301 Abs. 1 Nr. 1 HGB a.F. in Verbindung mit § 66 Abs. 3 S. 4 EGHGB nach der Buchwertmethode bzw. für nach dem 31. Dezember 2009 erstmalig einbezogene Unternehmen nach der Neubewertungsmethode gemäß § 301 Abs. 1 S.2 HGB. Die im unmittelbaren und mittelbaren Besitz des Mutterunternehmens stehenden Anteile wurden im Rahmen der Kapitalkonsolidierung mit dem anteiligen Eigenkapital der Tochterunternehmen gemäß den Wertansätzen zu einem nach § 301 Abs. 2 HGB in Verbindung mit Art. 66 Abs. 3 S. 4 EGHGB möglichen Zeitpunkt verrechnet. Die Erstkonsolidierung erfolgte jeweils zum Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung in den Konzernabschluss (bis 31. Dezember 2009) bzw. zum Zeitpunkt, an dem die Gesellschaft Tochterunternehmen geworden ist. SchuldenkonsolidierungAusleihungen, Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden gegenseitig aufgerechnet. Soweit erforderlich, wurden Unterschiedsbeträge aufgrund zeitlicher Buchungsunterschiede durch Anpassungsbuchungen vor Durchführung der Konsolidierung eliminiert. Eliminierung von ZwischenerfolgenIm Geschäftsjahr erfolgten innerhalb des Konzerns keine Veräußerungen von Vermögensgegenständen mit wesentlichen Zwischenergebnissen, sodass auf die Eliminierung von Zwischenerfolgen nach § 304 Abs. 2 HGB verzichtet wurde. Konsolidierung der Aufwendungen und ErträgeSämtliche Umsätze und andere Erträge zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen wurden mit den auf sie entfallenden Aufwendungen nach § 305 Abs. 1 HGB verrechnet. SteuerabgrenzungAuf die sich aufgrund von HB II-Anpassungen ergebenden temporären Differenzen zwischen den Wertansätzen in der Handels- und Steuerbilanz wurden die darauf anfallenden latenten Steuern nach § 306 HGB abgegrenzt. 5. Konsolidierungskreis und Anteilsbesitzliste nach § 313 Abs. 2 HGBFolgende Unternehmen, bei denen die Funkwerk AG die einheitliche Leitung ausübt, weil sie direkt oder indirekt mehrheitlich beteiligt ist, wurden in den Konzernabschluss nach den Grundsätzen der Vollkonsolidierung gemäß §§ 300 ff. HGB einbezogen: scroll
Die Funkwerk IoT GmbH wurde im Berichtsjahr erstmalig in den Konzernabschluss der Funkwerk AG einbezogen. Die Gesellschaft hat im Geschäftsjahr 2017 hauptsächlich Intercompany Leistungen innerhalb des Funkwerk-Konzerns von untergeordneter Bedeutung erbracht, sodass sich keine Einschränkungen hinsichtlich der Vergleichbarkeit der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage mit dem Vorjahr aufgrund der erstmaligen Einbeziehung ergeben. B. ANGABEN UND ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ1. AnlagevermögenDie Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr ist im Anschluss an Gliederungspunkt F. des Konzernanhangs ausführlich dargestellt. Soweit erforderlich, wurden im Anlagevermögen erfasste Vermögensgegenstände auf den niedrigeren beizulegenden Wert abgeschrieben. 2. VorratsvermögenErhaltene Anzahlungen auf Bestellungen wurden in Höhe von 3.950,5 TEUR (Vorjahr 1.705,9 TEUR) offen von den Vorräten abgesetzt. Darunter waren keine Anzahlungen für noch nicht begonnene Aufträge (Vorjahr 0,0 TEUR). 3. Forderungen und sonstige VermögensgegenständeForderungen aus Lieferungen und Leistungen und gegen verbundene Unternehmen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr bestanden wie im Vorjahr nicht. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen resultierten wie im Vorjahr aus Lieferungs- und Leistungsbeziehungen. Sämtliche unter dem Posten Sonstige Vermögensgegenstände erfassten Aktiva haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr (im Vorjahr hatte ein Betrag von 72,0 TEUR eine Restlaufzeit größer ein Jahr). Anteilige Guthaben einer algerischen Arbeitsgemeinschaft bei Kreditinstituten waren im Vorjahr bei den sonstigen Vermögensgegenständen in Höhe von 1.000,0 TEUR ausgewiesen. Unter Beachtung des Vorsichtsprinzips hinsichtlich der Aufwendungen im Zusammenhang mit der Rückführung der Gelder wurde 2017 eine Wertberichtigung in Höhe von 1.000,0 TEUR auf nunmehr 0,0 TEUR Restbuchwert vorgenommen. 4. Aktive RechnungsabgrenzungDabei handelt es sich im Wesentlichen um Lizenzgebühren sowie Zahlungen für Service- und Wartungsverträge. 5. Latente SteuernDie aktiven latenten Steuern resultierten aus den temporären Differenzen in folgenden Posten:
Die passiven latenten Steuern resultierten aus den temporären Differenzen in den folgenden Posten:
Es bestehen in den einzelnen Unternehmen gewerbesteuerliche und körperschaftsteuerliche Verlustvorträge. Aufgrund der Planungsrechnung der einzelnen Gesellschaften erwartet der Vorstand, dass zukünftig gewerbesteuerliche und körperschaftsteuerliche Verluste mit steuerpflichtigen Gewinnen verrechnet werden können. Durch Konsolidierungsmaßnahmen entstandene latente Steuerbe- und -entlastungen wurden mit dem Steuersatz der Funkwerk AG in Höhe von 29,82 % berücksichtigt, wohingegen latente Steuern aus den Konzerngesellschaften mit einem einheitlichen Körperschaftsteuersatz (inklusive Solidaritätszuschlag) von 15,82 % sowie mit einem individuellen hebesatzabhängigen Gewerbesteuersatz (durchschnittlich 14,00 %) bewertet wurden. Die sich ergebenen Steueraufwendungen wurden mit Steuererträgen verrechnet. 6. EigenkapitalGezeichnetes KapitalAusgewiesen ist das Grundkapital der Funkwerk AG zum Nennbetrag. Das Grundkapital beträgt 8.101.241,00 EUR, ist eingeteilt in 8.101.241 Stückaktien im Nennwert von 1 EUR in Form von Inhaberaktien und voll eingezahlt. Die Zahl der in Umlauf befindlichen Aktien hat sich mit 8.059.662 Stück vom Anfang bis zum Ende der Periode nicht verändert. Genehmigtes KapitalDer Vorstand wurde mit Beschluss der Hauptversammlung vom 23. Juni 2014 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 22. Juni 2019 durch Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautender Stammaktien in Form von Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen einmalig oder mehrmals um insgesamt bis zu 4.050.000,00 EUR zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2014). Der Vorstand wurde des Weiteren ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen,
Bedingtes KapitalBedingtes Kapital I und IIIn der ordentlichen Hauptversammlung vom 23. Juni 2014 wurde beschlossen, das bedingte Kapital I und II aufzuheben und die Satzung der Gesellschaft entsprechend zu ändern. Bedingtes Kapital IIIIn der ordentlichen Hauptversammlung vom 27. Mai 2010 wurde das Aktienoptionsprogramm 2010 beschlossen und hierfür ein bedingtes Kapital III in Höhe von bis zu 365 TEUR und 365.000 Optionsrechte geschaffen. Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, als Optionsrechte ausgegeben werden und deren Inhaber von ihrem Optionsrecht Gebrauch machen. Die neuen Aktien nehmen zu Beginn des Geschäftsjahres, in dem sie durch Ausübung des Optionsrechts entstehen, am Gewinn teil. Das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre wird insoweit ausgeschlossen. Der Nennbetrag des nach § 192 Abs. 2 Nr. 3 AktG beschlossenen bedingten Kapitals zur Schaffung von Aktienoptionsprogrammen darf 10 Prozent des Grundkapitals nicht überschreiten. Eigene AnteileDie Funkwerk AG, Kölleda, hat im Berichtsjahr keine eigenen Anteile erworben. Zum Bilanzstichtag war der Bestand unverändert 41.579 Stück und hatte einen Anschaffungswert von 1.062 TEUR. Die eigenen Aktien sind auf Depots bei drei Banken verteilt. Die Kapitalrücklage und die Gewinnrücklage haben sich im Jahr 2017 aufgrund der anteiligen Verrechnung mit dem Bilanzverlust wie folgt verändert: scroll
In den Konzernbilanzgewinn wurde ein Verlustvortrag in Höhe von 85.032 TEUR aus dem Vorjahr einbezogen, der durch die erfolgten Entnahmen aus der Kapitalrücklage und den Gewinnrücklagen vollständig kompensiert wurde. 7. Sonderposten für Investitionszuschüsse und -zulagenDer Sonderposten beinhaltet in Höhe von 3,6 TEUR (Vorjahr 8,0 TEUR) passivierte Investitionszulagen. Im Geschäftsjahr 2017 wurden Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens in Höhe von 4,4 TEUR realisiert. 8. RückstellungenDer Erfüllungsbetrag der Pensionsrückstellungen beträgt 5.355,2 TEUR. Der Konzern verfügt weder über Erstattungsansprüche noch über Planvermögen für Pensionsrückstellungen. Die zum 1. Januar 2010 aufgrund der geänderten Vorschriften des HGB erforderliche Zuführung zur unmittelbaren Pensionsrückstellung von 1.227,4 TEUR wurde im Vorjahr unter Verzicht auf das Wahlrecht gemäß Art. 67 Abs. 1 S. 1 EGHGB mit den verbleibenden 9/15, entsprechend 734,4 TEUR, bilanziell berücksichtigt. Der Erfüllungsbetrag der Altersteilzeitrückstellungen betrug 429,0 TEUR. Die Altersteilzeitrückstellungen wurden in Höhe von 397,2 TEUR mit Vermögensgegenständen im Wert von 429,5 TEUR verrechnet, die dem Zugriff aller Gläubiger entzogen sind und ausschließlich der Erfüllung der Schuld aus den Altersteilzeitverpflichtungen dienen. Die Anschaffungskosten dieser verrechneten Vermögensgegenstände beliefen sich auf 429,5 TEUR; der bilanzierte Zeitwert des entsprechenden verfügungsbeschränkten Bankguthabens entsprach dem Buchwert bzw. den Anschaffungskosten. Den Erfüllungsbetrag übersteigendes Planvermögen in Höhe von 32,3 TEUR (Erfüllungsbetrag der Schuld 397,2 TEUR) wurde auf der Aktivseite als Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung gesondert ausgewiesen. Die Sonstigen Rückstellungen betrafen im Wesentlichen nachlaufende Projektkosten (14.266,7 TEUR) und Gewährleistungen (3.184,4 TEUR). 9. VerbindlichkeitenDie Restlaufzeiten sind dem beigefügten Verbindlichkeitenspiegel (im Anschluss an Gliederungspunkt F.) zu entnehmen. Die Verbindlichkeiten enthalten keine antizipativen Verbindlichkeiten, die zum Abschlussstichtag noch nicht rechtlich entstanden sind. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultierten wie im Vorjahr aus Lieferungs- und Leistungsbeziehungen. Es bestehen die üblichen Eigentumsvorbehalte aus dem Erwerb von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie von Halbfabrikaten und Waren oder aus der Lieferung von Gegenständen des Vorratsvermögens. C. ANGABEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNGa) nach Tätigkeitsbereichenscroll
b) nach geografischen Märktenscroll
2. Sonstige betriebliche ErträgeDie sonstigen betrieblichen Erträge enthalten periodenfremde Erträge in Höhe von 1.666,6 TEUR (Vorjahr 1.418,7 TEUR) und betrafen insbesondere Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 1.574,3 TEUR. 3. AbschreibungenDie Abschreibungen des Berichtsjahres beinhalten in Höhe von 1.000,0 TEUR Wertberichtigungen auf algerische Bankguthaben, die wie in Vorjahren unter den sonstigen Vermögensgegenständen ausgewiesen wurden, nunmehr jedoch mit einem Restbuchwert von Null. 4. Sonstige betriebliche AufwendungenDie sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten periodenfremde Aufwendungen in Höhe von 0,0 TEUR (Vorjahr 41,8 TEUR). 5. Forschungs- und EntwicklungskostenDer Gesamtbetrag der Forschungs- und Entwicklungskosten betrug im Geschäftsjahr 8,6 Mio. EUR (Vorjahr 9,1 Mio. EUR). Davon sind analog dem Vorjahr keine Aktivierungen auf selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens vorgenommen worden. 6. Steuern vom Einkommen und vom ErtragDie Steuern vom Einkommen und vom Ertrag beinhalten periodenfremde Steueraufwendungen in Höhe von 0,0 TEUR (Vorjahr 21,8 TEUR) sowie periodenfremde Steuererträge in Höhe von 16,3 TEUR (Vorjahr 0,0 TEUR). 7. Erträge und Aufwendungen gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 24 HGBIm Berichtsjahr wurden keine solchen Erträge bzw. Aufwendungen verbucht. Hingegen waren im Vorjahr Aufwendungen von außergewöhnlicher Größenordnung in Höhe von 734,4 TEUR angefallen. Die außergewöhnlichen Aufwendungen betrafen in voller Höhe die Zuführung des Unterschiedsbetrags zur Pensionsrückstellung gemäß Art. 67 Abs. 1 S. 1 EGHGB in Höhe der verbleibenden 9/15. D. SONSTIGE ANGABEN1. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungena) HaftungsverhältnisseIm Zusammenhang mit dem in Algerien laufenden Verfahren wurden von der Funkwerk AG Bankbürgschaften bzw. Bankgarantien gestellt, die durch algerische Banken auf Basis entsprechender Rückgarantieverträge mit einigen deutschen Banken emittiert wurden. Zum Bilanzstichtag waren alle Bankgarantien deutscher Banken ausgebucht. Von den ausgegebenen Bankbürgschaften sind vom Auftraggeber die Originalbürgschaften in Höhe von ca. 8,4 Mio. EUR noch nicht zurückgegeben worden. Auf Basis des derzeitigen Informationsstandes wird das Risiko einer Inanspruchnahme als gering eingeschätzt. Es wird auf die Darstellungen im Lagebericht verwiesen. b) Sonstige finanzielle VerpflichtungenDer Gesamtbetrag der Verpflichtungen aus Leasing-, Miet- und Pachtverträgen sowie aus sonstigen längerfristigen Verträgen belief sich auf insgesamt ca. 3,9 Mio. EUR. Die Vertragslaufzeiten bewegen sich zwischen einem und fünf Jahren. Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen haben in Höhe von 1,4 Mio. EUR eine Laufzeit von bis zu einem Jahr und in Höhe von 2,5 Mio. EUR eine Laufzeit von mehr als einem Jahr bis fünf Jahre. 2. Angaben zu nicht in der Bilanz enthaltenen GeschäftenZwischen der Hörmann Industries GmbH (ehemals Hörmann Finance GmbH) und den Funkwerk-Gesellschaften wurde 2015 eine Factoring-Vereinbarung über den Ankauf von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen geschlossen. Es handelt sich um ein stilles echtes Factoring, dabei geht das Delkredere-Risiko auf den Factor über. Das Factoring dient der Verkürzung von Forderungslaufzeiten und ist Bestandteil des Liquiditätsmanagements von Funkwerk. Zum Stichtag 31. Dezember 2017 waren keine Forderungen verkauft. 3. Gesamthonorare des Konzernabschlussprüfersscroll
4. VorstandFrau Kerstin Schreiber, Dipl.-Betriebswirtin, Vorstand der Funkwerk AG Bezüglich der Bezüge der Organmitglieder und der ehemaligen Organmitglieder macht die Gesellschaft von der Schutzklausel nach § 286 Abs. 4 i.V.m. § 314 Abs. 3 Satz 2 HGB Gebrauch. 5. AufsichtsratDer Aufsichtsrat besteht aus folgenden Mitgliedern:
Die Bezüge der Aufsichtsratsmitglieder des Mutterunternehmens beliefen sich im Geschäftsjahr 2017 auf 45,9 TEUR. 6. ArbeitnehmerIm Geschäftsjahr 2017 waren im Durchschnitt 386 (Vorjahr 392) Mitarbeiter beschäftigt. Die durchschnittliche Anzahl der Auszubildenden belief sich wie im Vorjahr auf 25. Durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer nach Gruppen: scroll
7. Ereignisse nach dem BilanzstichtagNach dem Stichtag bis zur Unterzeichnung dieses Berichts fanden keine Ereignisse statt, die wesentliche Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Konzerns hatten. 8. ErgebnisverwendungsbeschlussDer Vorstand der Funkwerk AG schlägt vor, aus dem Bilanzgewinn eine Dividende von 2.015 TEUR auszuschütten und den restlichen Bilanzgewinn auf neue Rechnung vorzutragen. 9. KonzernzugehörigkeitDie Funkwerk AG, Kölleda, stellt den Konzernabschluss für den kleinsten Konsolidierungskreis auf. Die Bekanntmachung erfolgt elektronisch im Bundesanzeiger. Die Hörmann Holding GmbH & Co. KG, Kirchseeon, stellt den Konzernabschluss für den größten Konsolidierungskreis auf. Die Bekanntmachung erfolgt elektronisch im Bundesanzeiger. E. KAPITALFLUSSRECHNUNGDie Aufstellung der Kapitalflussrechnung erfolgte entsprechend den Vorgaben des DRS 21. Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit ist ein Indikator dafür, in welchem Maße es durch die operative Unternehmenstätigkeit gelungen ist, Zahlungsmittelüberschüsse zu erwirtschaften. Die in den Geschäftsjahren 2016 und 2017 ausgewiesenen Auszahlungen im Zusammenhang mit Aufwendungen von außergewöhnlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung betrafen Zahlungen im Zusammenhang mit Verpflichtungen aus Unternehmensveräußerungen im Geschäftsjahr 2015. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit gibt das Ausmaß an, in dem Aufwendungen für Ressourcen getätigt wurden, die künftige Erträge und Cashflows erwirtschaften sollen. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit beinhaltet die für die Finanzierung des Funkwerk-Konzerns geleisteten Zinszahlungen. Die im Geschäftsjahr 2017 gezahlten Steuern lagen bei 2.155 TEUR und die gezahlten Zinsen bei 159 TEUR. Definition des FinanzmittelfondsDer in der Konzern-Kapitalflussrechnung angegebene Finanzmittelfonds am Ende der Periode bestand ausschließlich aus kurzfristig verfügbaren Bankguthaben und Kassenbeständen. Nicht im Finanzmittelfonds enthalten sind Bankguthaben in Algerien in Höhe von 0,0 TEUR (Vorjahr 1.000,0 TEUR), da diese im Bilanzposten "Sonstige Vermögensgegenstände" enthalten sind. Wir verweisen auf die Ausführungen im Konzernlagebericht, Abschnitt Risikobericht. F. EIGENKAPITALSPIEGELIm Konzernbilanzgewinn waren Erträge in Höhe von 4.880,6 TEUR aus der Bilanzierung aktiver latenter Steuern sowie dem Unterschiedsbetrag aus den berücksichtigten Zinssätzen bei der Bewertung von Pensionsrückstellungen (Zehn-Jahres-Durchschnitt vs. Sieben-Jahres-Durchschnitt) enthalten, die nach der Berücksichtigung von passiven latenten Steuern und frei verfügbaren Rücklagen einer Ausschüttungssperre unterliegen. Gesellschaftsrechtliche Ausschüttungssperren bestehen nicht.
Kölleda, 29. März 2018 Der Vorstand Entwicklung des Anlagevermögens vom 01.01.2017 bis 31.12.2017scroll
scroll
scroll
Konzern-Verbindlichkeitenspiegel zum 31.12.2017scroll
Kölleda, 29. März 2018 Der Vorstand Kerstin Schreiber Konzern-Kapitalflussrechnung 01.01.-31.12.2017scroll
Konzerneigenkapitalspiegel zum 31. Dezember 2017scroll
scroll
BestätigungsvermerkWir haben den von der Funkwerk AG, Kölleda, aufgestellten Konzernabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Anhang, Kapitalflussrechnung und Eigenkapitalspiegel - und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2017 bis zum 31. Dezember 2017 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Rechnungslegungsinformationen der in den Konzernabschluss einbezogenen Teilbereiche, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den gesetzlichen Vorschriften, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Erfurt, 29. März 2018 BDO AG Wörl, Wirtschaftsprüfer ppa. Hunold, Wirtschaftsprüfer
Funkwerk AG, Im Funkwerk 5, 99625 Kölleda/Thüringen
www.funkwerk.com |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||