HAEMATO AG

Berlin

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

3. BERICHT DES AUFSICHTSRATS

3.1 Überwachung der Geschäftsführung und Zusammenarbeit mit dem Vorstand

Der Aufsichtsrat der HAEMATO AG nahm im Geschäftsjahr 2022 die ihm nach Gesetz und Satzung zukommenden Aufgaben mit großer Sorgfalt wahr. Die Geschäftsführung der Gesellschaft wurde vom Aufsichtsrat überwacht. Der Vorstand wurde bei seiner Tätigkeit vom Aufsichtsrat im Rahmen der Wahrnehmung der Kontrollrechte beraten. Der Aufsichtsrat wurde vom Vorstand in alle Entscheidungen, die für das Unternehmen von grundlegender Bedeutung waren, einbezogen. Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat regelmäßig mündlich, telefonisch und schriftlich zeitnah über die wesentlichen Vorkommnisse des Geschäftsverlaufs, die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft und des Konzerns, die Unternehmensplanung sowie die Investitions- und Kapitalmaßnahmen.

Der Aufsichtsrat konnte sich von der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung überzeugen.

3.2 Sitzungen, Beratungen und Beschlussfassungen

Der Aufsichtsrat hielt im Geschäftsjahr 2022 sechs ordentliche Sitzungen ab. Alle Sitzungen waren beschlussfähig. Folgende Themen standen in den Sitzungen unter anderem im Mittelpunkt:

15. Februar 2022:

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Erläuterung des Ergebnisse Q3/​ 2021

Börsenkursentwicklung und Research

Operational Highlights Q1-Q4/​2021

Status Lizenz- und Liefervertrag Korea für Botox-Zulassung Eigenmarke

Bericht über erfolgreich verlaufenes behördliches Audit durch das LAVG Brandenburg

28. März 2022:

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Erweiterung des Vorstands (Berufung von Herrn Attila Strauss)

03. Mai 2022:

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Erörterung der geprüften Jahresabschlüsse 2021 und der sonstigen Vorlagen gem. § 170 AktG

Beschlussfassung über die Billigung des Jahresabschlusses und Konzernabschlusses 2021

Erörterung und Beschlussfassung des Vorschlags an die Hauptversammlung der HAEMATO AG zur Gewinnverwendung für das Geschäftsjahr 2021

Erörterung des Berichts des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen für das Geschäftsjahr 2021 sowie den Prüfungsbericht des Abschlussprüfers

Erörterung und Verabschiedung des Berichts des Aufsichtsrats an die Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2021

Beschlussfassung über die Tagesordnung der Hauptversammlung am 12.Juli 2022

Vorschlag für die Wahl des Abschlussprüfers

11. Juli 2022:

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Vorbereitung der Hauptversammlung am 12. Juli 2022

11. Oktober 2022:

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Erläuterung der Halbjahreszahlen 2022, Ausblick Geschäftsjahr 2022 und Lage des Unternehmens inkl. operational Highlights Q1-Q3 2022

Börsenkursentwicklung und Research

Bericht über erfolgreiche Inspektionen Behörden für neuen Standort Lager und Produktion

Bericht Reise Südkorea im Rahmen Drittland-Inspektion durch deutsche Behörde für die Botox- Zulassung

13. Dezember 2022:

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Ergebnis Q3/​2022 und operational Highlights

Bericht über Vorbereitung der klinischen Studie im Rahmen Botox-Zulassung

In den Aufsichtsratssitzungen wurden zudem aktuelle Entwicklungen, strategische Entscheidungen und deren operative Umsetzung besprochen. Zwischen dem Aufsichtsrat und dem Vorstand fanden weitere informelle Treffen bzw. Telefonkonferenzen statt, um neue wesentliche geschäftspolitische Entwicklungen zu diskutieren.

3.3 Jahresabschluss

Der Aufsichtsrat überzeugte sich von der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung. Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss, der Konzernabschluss sowie der zusammengefasste Lagebericht der HAEMATO AG und des Konzerns für das Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2022 sind unter Einbeziehung der Buchführung von dem durch die Hauptversammlung zum Abschlussprüfer gewählten Wirtschaftsprüfer Harry Haseloff, Berlin, geprüft und sind mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden.

Der aufgestellte Jahresabschluss, der Konzernabschluss, der zusammengefasste Lagebericht der HAEMATO AG und des Konzerns, der Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns und die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers wurden jedem Aufsichtsratsmitglied rechtzeitig vor der Bilanzsitzung am 16. Mai 2023 ausgehändigt. In den Aufsichtsratssitzungen am 02.05.2023 und 16.05.2023 berichtete der Abschlussprüfer über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung und stand für Fragen der Aufsichtsratsmitglieder zur Verfügung. Wir haben den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss sowie den Konzernabschluss unsererseits geprüft. Wir haben in der Aufsichtsratssitzung vom 16. Mai 2023 den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und den Konzernabschluss aufgrund eigener Prüfung gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt.

Das Ergebnis der Prüfung des Abschlussprüfers haben wir auf der Aufsichtsratssitzung am 16. Mai 2023 zustimmend zur Kenntnis genommen und erheben nach unserer eigenen Prüfung des Jahresabschlusses keine Einwendungen. Auch den Vorschlag des Vorstands, den Bilanzgewinn für die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von EUR 1,20 pro dividendenberechtigter Aktie zu verwenden, haben wir geprüft. Wir halten diesen Vorschlag für angemessen und schließen uns diesem deshalb an.

3.4 Abhängigkeitsbericht

Die HAEMATO AG erstellte für ihr am 31.12.2022 beendetes Geschäftsjahr einen Abhängigkeitsbericht gemäß § 312 AktG.

Der Abhängigkeitsbericht wurde von dem durch die Hauptversammlung zum Abschlussprüfer gewählten Wirtschaftsprüfer Harry Haseloff, Berlin, gemäß § 313 Abs. 1 AktG geprüft. Über das Ergebnis der Prüfung hat der Wirtschaftsprüfer Harry Haseloff, Berlin, einen gesonderten schriftlichen Bericht erstattet. Da Einwendungen gegen den Bericht des Vorstands nicht zu erheben waren, wurde gemäß § 313 Abs. 3 AktG der Bestätigungsvermerk erteilt.

In der Bilanzsitzung am 16. Mai 2023 berichtete der Abschlussprüfer über die Ergebnisse seiner Prüfung und bestätigte, dass die tatsächlichen Angaben des Abhängigkeitsberichtes richtig sind, bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war oder Nachteile ausgeglichen worden sind und bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen.

Der Abhängigkeitsbericht wurde dem Aufsichtsrat gemäß § 314 AktG rechtzeitig vor der Bilanzsitzung am 16. Mai 2023 zur Prüfung vorgelegt. Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 16. Mai 2023 den Abhängigkeitsbericht umfassend auf Vollständigkeit und Richtigkeit geprüft. Der Aufsichtsrat hat im Ergebnis festgestellt, dass Einwendungen gegen die Erklärung des Vorstands am Schluss des Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen nicht zu erheben sind und den Abhängigkeitsbericht gebilligt.

3.5 Besetzung des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat setzte sich in der Zeit vom 1. Januar 2022 bis 31. Dezember 2022 aus den Aufsichtsratsmitgliedern Andrea Grosse (Vorsitzende), Prof. Dr. Dr. Sabine Meck (Stell vertretene Vorsitzende) und Uwe Zimdars zusammen.

3.6 Sonstiges

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand Herrn Patrick Brenske und Herrn Attila Strauss für die erfolgreiche Leitung der HAEMATO-Gruppe und die angenehme, konstruktive und erfolgreiche Zusammenarbeit im Jahr 2022.

Allen Mitarbeitern der HAEMATO-Gruppe dankt der Aufsichtsrat für das Engagement und die erzielten Leistungen im abgelaufenen Geschäftsjahr.

 

Berlin, den 16. Mai 2023

Andrea Grosse, Vorsitzende des Aufsichtsrats

4. KONZERNLAGEBERICHT

4.1 Grundlagen des Unternehmens

4.1.1 Geschäftsmodell des Unternehmens

Die HAEMATO-Gruppe ist im Pharmabereich tätig, insbesondere im Großhandel und der Herstellung von Arzneimitteln. Der Fokus der Geschäftsaktivitäten liegt auf dem Verkauf von patentfreien und patentgeschützten Arzneimitteln im versicherungsfinanzierten Markt sowie dem Verkauf von Medizinprodukten. Schwerpunkte bilden einerseits die Wachstumsmärkte und Therapien bei Krebs, HIV, Rheumatologie und anderen chronischen Krankheiten sowie andererseits Arzneimittel und Medizinprodukte für ästhetische Behandlungen.

Zu unseren Kunden zählen insbesondere Apotheken in Deutschland (rd. 5.200), Österreich (rd. 2.100 ) und anderen EU-Ländern, Großhändler, medizinische Behandlungszentren sowie Ärzte und Kliniken.

Mit unserem Produktportfolio von patentfreien und patentgeschützten Medikamenten leisten wir einen Beitrag zu einer effizienten Arzneimittelversorgung und dadurch zur Kostensenkung für Krankenkassen und somit auch für Patienten.

4.1.2 Forschung und Entwicklung

Wir führen keine Forschung und Entwicklung durch.

4.2 Wirtschaftsbericht

4.2.1 Gesamtwirtschaftliche, branchenbezogene Rahmenbedingungen

4.2.1.1 Gesamtwirtschaft (weltweit und Deutschland)

Während im Jahr 2020 das weltweite BIP (Bruttoinlandsprodukt) aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie und damit verbundenen Lockdown-Phasen, um rund 3,1 % gesunken ist, konnte das weltweite BIP bereits im Folgejahr 2021 ein erneutes Wachstum von etwa 6,1 % verzeichnen. 1 Für das Jahr 2022 geht das IfW Kiel (Institut für Weltwirtschaft) von einem Zuwachs der Weltproduktion von 3,2 % aus. Der Anstieg der Weltproduktion hat sich nach schwachem ersten Halbjahr im dritten Quartal vorübergehend verstärkt. Die weltwirtschaftliche Aktivität erhöhte sich im Verlauf des Jahres 2022 insgesamt in moderatem Tempo. Dabei wurde die konjunkturelle Grundtendenz durch Sonderfaktoren überlagert. Im dritten Quartal entfielen dämpfende Einflüsse wie ein zeitweise kräftiger Lagerabbau in den Vereinigten Staaten und die Auswirkungen umfangreicher pandemiebedingter Lockdowns in China, und die Produktion zog spürbar, mit einer Rate von 1,2 % gegenüber dem Vorquartal, an. Der vom IfW Kiel auf der Basis von Stimmungsindikatoren aus 42 Ländern berechnete Indikator für das wirtschaftliche Klima gab indes weiter nach und deutet auf eine gegen Jahresende wieder verringerte wirtschaftliche Expansion hin. 2

Die globale Industrieproduktion nahm im dritten Quartal 2022 mit 1,3% recht schwungvoll zu. Zum einen erholte sich die Produktion in China, die im Frühjahr unter den Corona-Beschränkungen gelitten hatte. Zum anderen konnten Aufträge, die in den Monaten zuvor aufgelaufen waren, abgearbeitet werden, weil die Anspannungen in den Logistiknetzwerken weltweit spürbar nachließen. Der globale Warenaustausch (Welthandel) nahm im Einklang mit der Industrieproduktion im dritten Quartal weiter recht kräftig zu; das Niveau ein Jahr zuvor wurde im September (bis dahin liegen die Zahlen des niederländischen CPB vor) um 5,3 % überschritten. Im Herbst hat der Welthandel aber wohl deutlich an Schwungverloren. Bürden November 2022 ist nach den Ergebnissen des "Kiel Trade Indicator" sogar mit einem kräftigen Minus zu rechen. In den fortgeschrittenen Volkswirtschaften hat sich die Konjunktur in der Grundtendenz weiter abgeschwächt. Im dritten Quartal nahm die gesamtwirtschaftliche Produktion in der Gruppe der fortgeschrittenen Volkswirtschaften zwar mit knapp 0,5 % etwas kräftiger zu als in den beiden Quartalen zuvor, die Expansion der inländischen Verwendung schwächte sich aber weiter ab. In den USA gingen die Bauinvestitionen kräftig zurück. So dürfte die Zunahme des BIP von 0,7%, die dort verzeichnet wurde, die dortige konjunkturelle Grundtendenz deutlich überzeichnen. Im Euroraum verlangsamte sich der Anstieg auf 0,3 %, im Vereinigten Königreich und in Japan nahm die gesamtwirtschaftliche Produktion sogar um jeweils 0,2 % ab. 3

In den Schwellenländern zeigt sich die Konjunktur robust. In China wird die wirtschaftliche Lage zwar weiterhin durch Corona und Probleme im Immobiliensektor belastet, im dritten Quartal erholte sich die Wirtschaft aber von dem im Frühjahr verzeichneten (durch massive Lockdowns verursachten) Produktionseinbruch. Auch in Indien, wo die gesamtwirtschaftliche Produktion unter einer historischen Hitzewelle gelitten hatte, legte das Bruttoinlandsprodukt im Sommer kräftig zu. In den übrigen asiatischen Schwellenländern stieg die Produktion ebenfalls zumeist recht kräftig. Auch in Lateinamerika blieb die Konjunktur fast überall aufwärtsgerichtet. Ausgeprägte Bremsspuren der weltweiten geldpolitischen Straffung, die angesichts zeitweise starker Kapitalabflüsse aus den Schwellenländern befürchtet worden waren, sind bislang nicht erkennbar. Die Inflation in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften hat ihren Höhepunkt nach Meinung des lfW Kiel wohl überschritten. Der Preisauftrieb hat im Verlauf des Jahres 2022 historische Höhen erreicht und war im Sommer und Herbst in vielen Ländern so hoch wie seit mehr als 50 Jahren nicht mehr. In den G7- Ländern lag sie im Oktober bei 8,4 % (s. Abbildung). Im November 2022 dürfte der Anstieg der Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahr erstmals seit Beginn des Inflationsschubs Anfang 2021 wieder merklich zurückgegangen sein. Sowohl in den USA, wo die Inflationsrate bereits seit einigen Monaten in der Tendenz rückläufig ist, als auch in Europa zeigen die Statistiken für November 2022 einen verringerten Preisauftrieb. Maßgeblich hierfür ist, dass die Energiepreise, ausgehend von den zum Teil hohen Niveaus im Sommer, zuletzt wieder spürbar gesunken sind. 4

Die Geldpolitik wird weiter gestrafft. Die großen Notenbanken in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften haben auf den starken Anstieg der Inflation recht spät, dann aber mit einer historisch sehr steilen Anhebung der Leitzinsen reagiert. In den USA liegt das Ziel für die Federal Funds Rate inzwischen bei 4,25 bis 4,5 % und damit fast so hoch wie am Ende der letzten ausgeprägten Phase geldpolitischer Restriktion im Jahr 2007. Die EZB, die erst im Sommer mit Zinserhöhungen begann, hat ihren Leitzins mittlerweile auf 2,5 % angehoben. Die Finanzpolitik wirkt derzeit stützend. Obwohl die hohen Ausgaben zur Milderung der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie die Staatsfinanzen in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften (aber auch in vielen Schwellenländern) stark belastet haben, bleiben ausgeprägte Konsolidierungsanstrengungen derzeit aus. Vor allem in Europa bemüht sich die Wirtschaftspolitik mit einem zum Teil erheblichen fiskalischen Aufwand darum, die Auswirkungen der Energiekrise auf Haushalte und Unternehmen zu begrenzen. Weltweit werden die fiskalischen Impulse im Laufe des kommenden Jahres geringer. Für 2024 rechnet das IfW Kiel mit insgesamt bremsenden Wirkungen von der Finanzpolitik. 5

Gemäß dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat sich die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland im vergangenen Jahr angesichts der Energiekrise und der Lieferkettenprobleme als erfreulich widerstandsfähig erwiesen. Nach ersten vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes nahm das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt im Gesamtjahr um 1,9 %zu (Vorjahr plus 2,7 %). Damit ist die deutsche Wirtschaft trotz Ukraine-Krieg, Lieferkettenengpässen und Energiepreiskrise gewachsen. Gründe für den positiven Verlauf sind Nachholeffekte nach der Corona-Pandemie sowie nachlassende Lieferengpässe. So hat der private Konsum mit einer Wachstumsrate von +4,6 % stark expandiert, da wieder Reisen, Restaurantbesuche, große Kulturveranstaltungen, Feste und Messen möglich waren. Es mehren sich die Anzeichen dafür, dass die wirtschaftliche Abschwächung im Winterhalbjahr milder ausfällt als bislang erwartet worden ist. Dennoch dürften die zunehmend bei den Verbrauchern ankommenden hohen Preissteigerungen die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland zu Jahresbeginn 2023 noch belasten. Außerdem sorgen Unsicherheiten über die wirtschaftlichen Perspektiven aktuell noch für Investitions zurück haftung. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich gemäß den ifo-Umfragen im Dezember spürbar aufgehellt. Fast alle Wirtschaftsbereiche waren zuversichtlicher als zuvor. Das ist ein weiteres Indiz dafür, dass eine Rezession im Winterhalbjahr 2022/​23 ausbleiben könnte. Die Inflationsrate hat sich im Dezember um 1,4 Prozentpunkte auf voraussichtlich 8,6 % verringert. Im Jahresdurchschnitt 2023 lagen die Verbraucherpreise damit um 7,9 % über dem Vorjahresniveau. Die Dezember-Soforthilfe für Gas und Wärme dürfte für den Rückgang im Dezember eine entscheidende Rolle gespielt haben. Die Teuerung der Energieträger fiel spürbar schwächer aus als in den Vormonaten. Der Anstieg der Preise für Nahrungsmittel hat sich leicht abgeschwächt. Auch zum Jahresende erweist sich der Arbeitsmarkt nach wie vor als widerstandsfähig. Die Inanspruchnahme der Kurzarbeit dürfte zwar nochmals zugelegt haben, sich aber weiterhin auf vergleichsweise niedrigem Niveau bewegen. Die Arbeitskräfteknappheit wird allerdings zunehmend zur Wachstumsbremse. Die Zahl der gemeldeten offenen Stellen stieg im Jahr 2022 auf ein Höchstniveau. Insbesondere im Dienstleistungssektor suchen fast alle Branchen nach neuen Mitarbeitenden. 6

4.2.1.2 Pharmamarkt

In Deutschland gibt es ca. 2.100 Chemie- und Pharmaunternehmen, die zuletzt rund 466.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigten. Bei 92 % der deutschen Chemieunternehmen handelt es sich um kleine und mittelständische Unternehmen mit weniger als 500 Beschäftigten. Die chemisch-pharmazeutische Industrie ist der drittgrößte Industriezweig in Deutschland nach dem Fahrzeug- und Maschinenbau. Gemessen am Umsatz steht die deutsche chemisch-pharmazeutische Industrie in Europa auf Platz eins und weltweit an dritter Stelle hinter China und den USA. Die pharmazeutische Industrie ist ein wichtiger Teil der chemischen Industrie. Knapp 24 % der gesamten Chemieproduktion entfallen auf pharmazeutische Erzeugnisse. Die Branche gehört zu den produktivsten und forschungsintensivsten Wirtschaftszweigen in Deutschland. Mit ihren Forschungs- und Entwicklungsausgaben belegt die chemisch-pharmazeutische Industrie Platz 3 nach Fahrzeugbau und Elektroindustrie. 7

Im Kalenderjahr 2022 stieg der Umsatz mit Arzneimitteln im gesamten Pharmamarkt (Apotheke und Klinik) um 5,4 % (Vorjahr 7,3 %) auf 56,5 Mrd. Euro (Vorjahr 53,6 Mrd. Euro). Das Wachstum im Teilsegment Apothekenmarkt (Volumen 46,6 Mrd. Euro) ist mit 5,5 % fast identisch und im Teilsegment Klinikmarkt (Volumen 7,9 Mrd. Euro) mit 4,9 % etwas geringer (Vorjahr 7,3 % bzw. 7,2 %). Nachdem im Vorjahr der Absatz noch mit 1,0 % rückläufig war, hat sich im Jahr 2022 der Absatz (Zähleinheiten wie z.B. Kapseln, Hübe, Portionsbeutel etc.) um 2,3 % erhöht, sowohl im Apothekenmarkt (2,3 %) als auch im Klinikmarkt (2,4 %). 8

Quelle: IQVIA MARKTBERICHT CLASSIC: Entwicklung des deutschen Pharmamarktes im Jahr 2022

Der Apothekenmarkt verbuchte im Kalenderjahr 2022 ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Bereich von 5,5 %. Es wurden knapp 1,8 Mrd. Packungen (+8 %) im Wert von 46,6 Mrd. Euro (zum Abgabepreis des pharmazeutischen Unternehmers, inkl. Impfstoffen und Testdiagnostika) an Patienten abgegeben. Das Marktsegment der rezeptpflichtigen Präparate wuchs im Gesamtjahr 2022 um etwas mehr als 5 % nach Umsatz, was einem Geldwert von 40,3 Mrd. Euro entspricht. Der Absatz mit rezeptfreien Arzneimitteln, die über Apo- theken und über den Versandhandel abgegeben wurden, stieg verhältnismäßig stark um 12,2 % auf rund 980 Mio. Packungen. Dies entspricht einem Umsatzwachstum von 7,0 % auf 6,3 Mrd. Euro (Vorjahr 5,7 Mrd. Euro). Der Versandhandelsmarkt der rezeptfreien Arznei- und Nichtarzneimittel legte im Jahr 2022 nach Wert um 9,5 % (rund 3,1 Mrd. Euro) und nach Menge um über 12 % (272 Mio. Packungen) zu. Das größte Segment innerhalb der Kategorie OTC-Versandhandel machen die OTC-Arzneimittel mit 60 % aus, die nach Absatz und Umsatz auch am stärksten zulegen, nämlich um knapp 16 % mehr veräußerte Packungen. Der Online-Erwerb von Husten- und Erkältungsmitteln ist hierfür sicherlich ein Treiber. 9

Die GKV-Arzneimittelausgaben von Dezember 2021 bis Dezember 2022 weisen ein Umsatzwachstum von 5,3 % (auf 50,0 Mrd. Euro) und ein Absatzwachstum von 4,5% (auf 723,1 Mio. Packungen) auf. Die Hersteller-Zwangsabschläge und Rabatte des Jahres 2022 im GKV-, PKV- und Krankenhausmarkt sind durchgängig höher als im Vorjahr. Im GKV-Markt stiegen die Abschläge um 17 %, im PKV-Markt um 16 % und im Krankenhausmarkt um 8%. Die Zwangsabschläge summieren sich in allen Marktsegmenten insgesamt auf 8,69 Mrd. Euro (Vorjahr 7,49 Mrd. Euro). 10

4.2.2 Geschäftsverlauf

Die HAEMATO-Gruppe vertreibt als pharmazeutischer Hersteller und Großhändler eigene generische Arzneimittel (aus eigenen Zulassungen) sowie europäische Importarzneimittel und Medizinprodukte. Darüber hinaus wurde mit der Übernahme der M1 Aesthetics GmbH im Jahr 2021 das Produktportfolio um Medikamente und Medizinprodukte zur Anwendung in der ästhetischen Medizin sowie kosmetische Erzeugnisse erweitert.

Der Fokus liegt insbesondere auf Wachstumsmärkten im Bereich der Spezialpharmazeutika, vornehmlich in den hochpreisigen Indikationsbereichen Onkologie und HIV sowie in den Bereichen Rheuma, Neurologie und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ergänzend werden in Deutschland zugelassene Arzneimittel anderer Hersteller von der HAEMATO-Gruppe im Rahmen der Großhandelserlaubnis angeboten. Im Bereich der ästhetischen Medizin ist man über den Vertrieb von medizinischen Produkten für die Chirurgie sowie die kosmetische Dermatologie vor allem im Selbstzahlermarkt vertreten. Größter und auch wichtigster Absatzmarkt ist der deutsche Markt.

Der Konzernumsatz reduzierte sich im Jahr 2022 auf EUR 248,14 Mio. (Vorjahr. EUR 285,04 Mio.) und somit um 12,9 %. Ursache hierfür ist i.W. die deutliche Verringerung des umfangreichen Corona-Testgeschäfts aufgrund sukzessive gelockerter pandemiebedingter Testpflichten im Verlauf des Jahres 2022.

Im Vergleich zum Geschäftsjahr 2020, in dem bereits Umsätze aus dem Coronageschäft enthalten sind, stieg der Umsatz 2022 um EUR 9,8 Mio. bzw. um 4,1 %. Die Absätze im Bereich Betäubungsmittel (BtM), Cannabis und Biosimilars wurden weiter erhöht, tragen aber noch nicht wesentlich zum Umsatz der HAEMATO bei.

Das Geschäft von HAEMATO war im abgelaufenen Geschäftsjahr in weitaus geringerem Maße von der Pandemie begleitet als noch in den beiden Vorjahren. Mit einem am 19. März 2022 in Kraft getretenen Änderungsgesetz und einer den Ländern gewährten Übergangsfrist endeten viele bundesweit angeordneten Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie mit Ablauf des 2. April 2022 (Auslaufen der Maßnahmen); zum 1. Oktober 2022 wurden die Regeln wieder verschärft (Gesetz befristet bis 7. April 2023).

Aufgrund von Umstrukturierungen und innerbetrieblichen Prozessoptimierungen konnte ein effizienterer und schlankerer Geschäftsablauf umgesetzt werden. Hieraus folgen Kosteneinsparungen in nahezu allen Bereichen des Konzerns. So sank z. B. die Personalkostenquote von 2,6 % im Jahr 2021 auf 2,0 % und die Quote der sonstigen betrieblichen Aufwendungen von 3,9 % auf 3,2 %.

Während noch in den Vorjahren erhebliche Einschränkungen in Bezug auf Kontaktbeschränkungen getroffen werden mussten, war die organisatorische Lage im Berichtsjahr deutlich entspannter. Durch die steigende Anzahl an Impfungen und die Wandlung des Virenstamms konnten schrittweise Erleichterungen angeordnet werden, die auch bei der HAEMATO zur Rückkehr zum normalen Geschäftsbetrieb führten. Lieferverzögerungen oder Ausfälle gab es keine zu verkraften.

Der in den Vorjahren entstandene erhöhte Abgabedruck in Verbindung mit kontinuierlich steigenden Aufwendungen in Form von Krankenkassen-Rabattverträgen führte dazu, dass einige Artikel des Produktportfolios unwirtschaftlich wurden. Als Folge dessen wurden die Überbestände abgebaut und die Verträge gekündigt beziehungsweise nicht verlängert. Das Ergebnis dieser Portfolio-Anpassung hatte bereits im Jahr 2021 den positiven Effekt, dass Transaktionen und Warenbeschaffungen, die zu unwirtschaftlichen Margen führen, vermieden wurden. Somit konnte sich die HAEMATO in ihrem Kerngeschäft stabilisieren. Mit der Aggregation der M1 Aesthetics GmbH wurde die Ausweitung der Geschäftstätigkeiten im Bereich der Medizinprodukte vorangetrieben. Hinzu kommen die Produktbereiche der Diagnostik und der Kosmetika, die dazu führen, dass der Geschäftsbereich der HAEMATO in zwei Segmente untergliedert werden kann:

Segment Specialty Pharma

Das Kerngeschäft der HAEMATO beinhaltet den Handel und die Produktion von Medikamenten und Zubereitungen aus den Bereichen HIV, Onkologie, Rheumatologie, Neurologie sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die HAEMATO tritt hier als Großhändler und Parallelimporteur in Erscheinung. Neben den genannten Bereichen werden Erweiterungen beim Absatz von Betäubungsmitteln, Cannabis und Biosimilars aufgebaut. Specialty Pharma-Arzneimittel sind unter anderem personalisierte Medikamente, die unter Berücksichtigung wichtiger Parameter wie Blutwerte, Körpergröße und Körpergewicht zubereitet werden. Die aufwändige Entwicklung und Herstellung haben zur Folge, dass die Preise höher sind als bei gewöhnlichen Arzneimitteln. Allerdings ist mit der Individualisierung auch eine höhere und vor allem gezieltere Wirksamkeit verbunden.

In Europa erwarten die Marktforscher von IMS Health ein jährliches Umsatzwachstum mit Specialty-Pharma-Arzneimitteln von 10 % und auch in den USA entwickelt sich diese Medizin vom Nischenprodukt zum Megatrend. Nach Angaben des Drug Channels Institute (DCI) dürfte sich der Anteil von Specialty-Pharma-Arzneimitteln am Gesamtumsatz mit Arzneimitteln von 27 auf 44 % erhöhen. 11

Der Anteil des Segmentes Specialty Pharma am Gesamtumsatz des Konzerns betrug im Jahr 2022 EUR 205,7 Mio., was 82,9 % des Umsatzes bedeutet (Vorjahr EUR 219,9 Mio., entspricht 77,1 %). Dabei konnten rund EUR 10,1 Mio. zum Rohergebnis beigetragen werden (Vorjahr EUR 8,8 Mio.). Dies entspricht einem Anteil von 46,9 % (Vorjahr 28,5 %) am Gesamt-Rohergebnis. Die Rohmarge konnte durch die fortschreitende Portfolio-Optimierung gesteigert werden und beläuft sich im Geschäftsjahr 2022 in diesem Segment auf 4,9 % (Vorjahr 4,0 %). Insgesamt war die Rohmarge im Kerngeschäft geringer im Vergleich zu dem zweiten, nachfolgend genannten Segment.

Segment Lifestyle und Aesthetics

Das Segment Lifestyle und Aesthetics hat sich mit der Übernahme der M1 Aesthetics GmbH aus dem ursprünglichen Ein-Segment-Konzern herausgebildet. Bis ins Jahr 2020 vertrieb die HAEMATO neben den Specialty Pharma noch Arzneimittel zur ästhetischen Behandlung und Chirurgie. Hierbei ist insbesondere das Botulinumtoxin (Botox) zu nennen. Die M1 Aesthetics GmbH als Spezialist für den Vertrieb von ästhetischer Medizin und dermatologischen Behandlungswirkstoffen hat Zugang zu einem Netzwerken Behandlungszentren und Kliniken, in denen ästhetische Behandlungen durchgeführt werden, die vor allem im Bereich des Selbstzahlermarktes agieren. Hierbei vertreibt das Unternehmen Hyaluronsäure und Botox sowie Kosmetika. Ergänzt wird das Segment durch die im Jahr 2020 aufgekommenen Vertriebsmöglichkeiten im Bereich der Diagnostik. Dieser Bereich beinhaltet neben dem B2B-Handel auch den Handel von Kosmetikartikeln an Endkunden ("B2C"), die über einen Onlineshop unter dem Namen "M1 Select" vertrieben werden. Diese Marke ermöglicht es der HAEMATO-Gruppe, eine junge, dynamische Zielgruppe anzusprechen, deren Konsumverhalten sich hauptsächlich durch soziale Medien und web-basierte Absatzmärkte auszeichnet. Diese sogenannte "Generation Y" wird vorrangig durch den Einsatz von Influencern und einen erhöhten Werbeaufwand angesprochen, der es ermöglicht, die Reichweite und Vermarktung der Produkte schnell wachsen zu lassen. Gleichzeitig ermöglicht dieser Bekanntheitsgrad und der Vertrieb der M1 Select Produkte in den Behandlungszentren der Konzernmutter M1 Kliniken AG, dass Kunden gebunden werden und der Umsatz im Bereich der ästhetischen Behandlungen verstärkt wachsen kann.

Der Anteil des Segmentes "Lifestyle und Aesthetics" zeichnet sich durch eine deutlich profitablere Rohmarge aus. Im Vorjahr betrug die Rohmarge 33,7%, wobei zu berücksichtigen ist, dass hier ein hoher Anteil am margenstarken Corona-Testgeschäft enthalten war. Im Geschäftsjahr 2022 ist dieses Volumen deutlich zurückgegangen, so dass sich die Rohmarge in diesem Segment auf 27,0 % etwas verringert hat, was aber im Vergleich zu dem Segment "Speciality Pharma" immer noch einen sehr guten Wert darstellt. Der anteilige Umsatz des Konzerns in dem Bereich beträgt im Jahr 2022 EUR 42,5, Mio., was 17,1 % des gesamten Konzernumsatzes bedeutet (Vorjahr EUR 65,1 Mio., entspricht 22,9 %). Das Segment konnte EUR 11,5 Mio. zum Rohergebnis beitragen (Vorjahr EUR 22,0 Mio.), was einem Anteil von 53,1 % entspricht.

Sonstige Angaben

Unternehmenskäufe oder -verkäufe sind im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht erfolgt. Im Laufe des Geschäftsjahres 2022 erfolgte eine Auslagerung der Produktionsaktivitäten inkl. Lager und Versand in die neu gegründete "Dr. Holz Pharmaservice GmbH" (DHP) mit Sitz in Berlin-Bohnsdorf. Die HAEMATO AG ist über die HAEMATO Pharm zu 100 % an der DHP beteiligt. Ende 2022 hat eine Inspektion der zuständigen Behörde (LaGeSo Berlin) für den neuen Standort stattgefunden, im Anschluss wurden die Herstell- und Großhandelserlaubnisse zunächst mündlich und im Januar 2023 in schriftlicher Form erteilt. Die Produktion wurde im Januar 2023 sukzessive hochgefahren. Die schriftlichen Erlaubnisse für den in reduzierter Form weiterbetriebenen Standort in Schönefeld wurden ebenfalls im Januar 2023 erneuert.

Die Anzahl der Beschäftigten (ohne Auszubildende) hat sich von 111 Personen (davon 95 in Vollzeit) am 31.12.2021 auf 61 Personen (davon 47 in Vollzeit) zum 31.12.2022 weiter verringert.

Ende 2022 erfolgte ein Umzug der Produktion, des Lagers und des Versands nach Berlin-Bohnsdorf mit einer noch besseren logistischen Anbindung und modernster Ausstattung. Die auf die neue Geschäftsstrategie angepassten Flächen führen zu signifikanten Kosteneinsparungen.

Der Geschäftsbetrieb der Gesellschaft unterliegt keinen besonderen saisonalen Einflüssen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr traten keine besonderen Schadens- oder Unglücksfälle auf.

Auf der Finanzierungsseite konnten bis zum Stichtag 31.12.2022 rund weitere EUR 12,2 Mio. Bankverbindlichkeiten zurückgeführt werden (Vorjahr EUR 3,6 Mio.). Insgesamt wurden die kurzfristigen Schulden um EUR 10,5 Mio. reduziert. Aufgrund des Umzugs in die neue Produktionsstätte in Berlin-Bohnsdorf und des langfristigen neuen Mietvertrages wurden gemäß IFRS erstmalig rund EUR 2,4 Mio. für langfristige Leasingverbindlichkeiten passiviert.

Das Finanzergebnis für das Jahr 2022 hat sich durch nicht liquiditätswirksame, stichtagsbezogene Zuschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von EUR 1,91 Mio. (Vorjahr EUR -1,86 Mio.) stark verbessert. Insgesamt beträgt das Finanzergebnis für das Jahr 2022 EUR 2,2 Mio. (Vorjahr EUR -1,8 Mio.).

Im Geschäftsjahr 2022 konnte ein Jahresüberschuss von EUR 8,2 Mio. erzielt werden (Vorjahr EUR 6,5 Mio.), das entspricht einer Zunahme von 25,4 %.

Die HAEMATO-Gruppe und alle Mitarbeiter orientieren sich in der täglichen Arbeit in erster Linie an den Bedürfnissen der Kunden. Service, Qualität und Verlässlichkeit sind wesentliche Inhalte unserer Kundenorientierung und gleichzeitig Treiber des weiteren Wachstums.

4.2.3 Lage

4.2.3.1 Ertragslage des HAEMATO-Konzerns (IFRS)

Die Umsätze des Konzern haben sich im Vergleich zum Vorjahr aufgrund der Reduzierung des Corona-Testgeschäfts verringert. Die Umsätze werden weiterhin im Wesentlichen mit dem Parallelimport und mit Original-Arzneimitteln erzielt, hinzugekommen sind aber über die Integration der M1 Aesthetics GmbH die Absatzmöglichkeiten für weitere Produkte im Bereich "Lifestyle und Aesthetics". Somit können Arzneimittel und Medizinprodukte nicht nur an Kliniken, Apotheken und Großhändler geliefert werden, sondern auch an Behandlungszentren, die im Bereich des Selbstzahlermarktes aktiv sind.

Der Handel mit Arzneimitteln im Markt der versicherungsregulierten Kundengruppen ist weiterhin geprägt von anhaltendem Preisdruck, ausgelöst durch die Krankenkassen und Hersteller. Diesen konnten wir durch eine optimierte Produktauswahl eingrenzen und haben das Portfolio den Gegebenheiten angepasst. Im Bereich "Specialty Pharma" konnte im Berichtsjahr ein Umsatz von EUR 205,7 Mio. erzielt werden (Vorjahr EUR 219,9 Mio.). Die Rohmarge in diesem Segment liegt im Geschäftsjahr 2022 bei 4,9 % (Vorjahr 4,0 %).

Das Segment "Lifestyle und Aesthetics" ist aufgrund der Kundenstruktur und der Produkte ertragreicher. Bei einem Umsatz von EUR 42,5 Mio. (Vorjahr EUR 65,1 Mio. aufgrund der Sondereffekte Corona-Testgeschäft) konnte eine Rohmarge von 27,0 % erzielt werden (Vorjahr 33,7 %). Hierin enthalten sind neben den Produkten zur Anwendung in der ästhetischen Chirurgie und für Behandlungen, die den Selbstzahlermarkt betreffen, auch die Kosmetik-Produkte, die an Ästhetik-Ärzte und über einen eigenen Webshop an Privatkunden vertrieben werden.

Eine langfristige Auftragsreichweite sowie verpflichtende Abnahme- bzw. Liefermengen sind branchengemäß nicht üblich und nicht vorhanden.

Der Materialaufwand im Verhältnis zum Umsatz erhöhte sich aus Konzernsicht in der Unternehmensgruppe von 89,2 % im Jahr 2021 auf 91,3 % im Geschäftsjahr 2022. Der Markt für Corona-Prävention und Diagnostik war im Jahr 2022 im Zuge der gesetzlichen Lockerungen geprägt durch eine stark rückläufige Nachfrage und einer Vielzahl an neuen Mitbewerbern. Dies führte zu einem Preisdruck auf der Abgabeseite und zu rückläufigen Umsätzen und Rohmargen im Testgeschäft. Zum 31.12.2022 mussten zudem Abschreibungen von rund EUR 1,5 Mio. auf den Lagerbestand der Corona-Produkte vorgenommen werden. Im Vergleich zum Geschäftsjahr 2020 hat sich die Materialquote um 1,3 Prozentpunkte verbessert.

Eine Diversifikation und somit eine direkte Zuordnung der einzelnen betrieblichen Aufwendungen zu den beiden Segmenten ist auf Grund der Konzernstruktur nicht möglich. Die Mitarbeiter, Anlagen und Geschäftsbereiche bei der HAEMATO AG sind weder räumlich noch aufgabenbasiert getrennt. Die nachfolgenden Informationen betreffen daher den gesamten Konzern.

Die Personalkostenquote sank im Vergleich zum Vorjahr deutlich und liegt im Geschäftsjahr 2022 bei 2,0 % (Vorjahr 2,6 %). Dies bedeutet eine Verminderung um 0,6 Prozentpunkte im Vergleich zu 2021 und um 0,9 Prozentpunkte im Vergleich zu 2020. Nominal haben sich die Personalkosten im Vergleich zum Vorjahr um EUR 2,6 Mio. reduziert. Unsere Beschäftigungslage ist als gut zu bezeichnen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen belaufen sich auf EUR 7,9 Mio. (Vorjahr EUR 11,1 Mio.) und verringerten sich somit um EUR 3,2 Mio. im Vergleich zum Vorjahr. Die Kosten der Warenabgabe für Transport und Logistikleistungen verringerten sich im Vergleich zum Vorjahr um 27 % aufgrund des reduzierten Volumens im kleinteiligen Coronageschäft. Die Werbe- und Reisekosten konnten im Rahmen des Effizienzsteigerungsprogramms um 25 % weiter reduziert werden (Vorjahr -12 %).

Das EBIT im Geschäftsjahr 2022 betrug EUR 8,3 Mio. (Vorjahr EUR 11,2 Mio.). Wir ermitteln das EBIT aus dem Jahresüberschuss vor Zinsen und Steuern, wobei auch die Beteiligungserträge der Finanzanlagen als festverzinsliche Bestandteile des Finanzergebnisses betrachtet werden. Das Geschäftsjahr 2022 war ertragsmäßig sehr erfreulich. Die im Jahr 2021 eingeleitete Öffnung des Produktportfolios hin zu einem größeren Spektrum an handelbaren Arzneimitteln und Medizinprodukten konnte weitere Erfolge verzeichnen. Der Handel mit Arzneimitteln ist geprägt von großem Preisdruck, ausgelöst durch die Krankenkassen und Hersteller. Aufgrund der konsequenten Umsetzung der Maßnahmen der Produktkalkulation und Portfolio-Optimierung ist es aber gelungen, das Kerngeschäft der HAEMATO zu stabilisieren und wieder ertragsreicher zu gestalten.

4.2.3.2 Finanzlage des HAEMATO-Konzerns (IFRS)

Unsere Finanzlage hat sich im Vergleich zum Vorjahr erneut verbessert. Unser Finanzmanagement ist darauf ausgerichtet, Verbindlichkeiten stets innerhalb der Zahlungsfrist zu begleichen und Forderungen innerhalb der Zahlungsziele zu vereinnahmen.

Unsere Kapitalstruktur ist stabil. Das Eigenkapital erhöhte sich im Vergleich zu 2021 von EUR 144,73 Mio. auf EUR 147,17 Mio., das ist ein Zuwachs von EUR 2,44 Mio. Die Eigenkapitalquote stieg im Jahr 2022 auf 83,3 %, in 2021 lag dieser Wert bei 79,5 %. Auf der Hauptversammlung im Juli 2022 wurde dem Vorschlag einer Dividendenzahlung in Höhe von EUR 1,10 je dividendenberechtigter Aktie zugestimmt.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten entsprechen aufgrund von planmäßigen Rückführungen von rund EUR 12 Mio. nunmehr nur noch 1,5 % der Bilanzsumme (Vorjahr 8,0 %). An den Strukturen der Kreditlinien hat im Geschäftsjahr 2022 keine Veränderung stattgefunden. Alle Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind von kurzfristiger Laufzeit. Zwecks Finanzierung unserer Absatzgeschäfte bedienen wir uns der eingeräumten Kreditlinien unserer Banken. Wir verfügen über höhere Kreditlinien als wir durchschnittlich in Anspruch nehmen.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen betragen 8,3 % der Bilanzsumme (Vorjahr 6,7 %) und haben sich um EUR 2,5 Mio. erhöht. Sämtliche Verbindlichkeiten können stets innerhalb der Zahlungsziele beglichen werden.

Aufgrund des Umzugs an den neuen Produktions- und Lagerstandort in Berlin-Bohnsdorf und den notwendigen Umbauarbeiten haben sich unsere Investitionstätigkeiten in Sachanlagen von EUR 0,1 Mio. im Jahr 2021 auf EUR 0,6 Mio. im Geschäftsjahr 2022 erhöht. Darüber hinaus werden weiterhin Investitionen in die Erlangung von Lizenzen vorgenommen. Daneben werden Investitionen in neue Geschäftsfelder (z.B. eigene Botox-Zulassung) weiter vorangetrieben, welche aus dem laufenden Cashflow geleistet werden können.

Langfristige Anlagen sind durch unser Eigenkapital gedeckt. Die Liquiditätslage bietet ausreichend Möglichkeiten, um weitere Investitionen zu tätigen.

Im Geschäftsjahr 2022 konnte wiederholt ein hoher operativer Cashflow in Höhe von EUR 19,7 Mio. erzielt werden (Vorjahr EUR 14,1 Mio.). Darin enthalten sind EUR 7,9 Mio. aus der Verringerung des Vorratsvermögens und geleisteter Anzahlungen (Vorjahr EUR 7,4 Mio.).

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeiten beträgt EUR-18,9 Mio. Darin enthalten sind Rückführungen von Bankverbindlichkeiten in Höhe von EUR 12,2 Mio. sowie zusätzlich im Jahr 2022 vorgenommene Ausschüttungen an die Aktionäre gemäß Beschluss der Hauptversammlung in Höhe von EUR 5,8 Mio. (Vorjahr EUR 2,8 Mio.). Die finanzielle Entwicklung des HAEMATO-Konzerns stellt sich im Berichtszeitraum anhand der Kapitalflussrechnung bei indirekter Ermittlung der Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit wie folgt dar:

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Cashflow aus 2022 TEUR 2021 TEUR
laufender Geschäftstätigkeit 19.728,9 14.053,9
der Investitionstätigkeit -2.608,4 -171,6
der Finanzierungstätigkeit -18.915,3 7.158,0
Konsolidierungskreisbedingte Änderungen 0 -2.977,8
Cashflow gesamt -1.794,8 18.062,6

4.2.3.3 Vermögenslage des HAEMATO-Konzerns (IFRS)

Die Vermögenslage des HAEMATO-Konzerns ist mit einer Eigenkapitalquote von 83,3 % weiterhin sehr robust und hat sich im Vergleich zum Vorjahr (79,5 %) noch einmal verbessert.

Die HAEMATO verfügt zum Stichtag über liquide Cash-Bestände in Höhe von EUR 23,8 Mio. im Vergleich zu EUR 25,6 Mio. im Vorjahr.

Die Vorräte gingen im Vergleich zum Vorjahresstichtag auf EUR 26,2 Mio. zurück (Vorjahr EUR 34,0 Mio.). Das Verhältnis der kurz- und langfristigen Vermögensgegenstände ist im Berichtsjahr unverändert. Waren im Vorjahr 44,5 % der Bilanzsumme durch kurzfristige Vermögensgegenstände gedeckt, sind es im Geschäftsjahr 2022 noch 39,2 %.

Das sonstige Anlagevermögen erhöhte sich insbesondere durch die Bewertung der im Anlagevermögen gehaltenen Finanzanlagen zum Stichtagswert und wurde erfolgswirksam erfasst. Das Anlagevermögen stieg durch diese Werterhöhung sowie Sachinvestitionen und aktivierte Nutzungsrechte in den neuen Lagerstandort in Berlin in Summe um EUR 6,4 Mio. auf EUR 107,3 Mio. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um EUR 1,9 Mio. auf EUR 12,6 Mio. reduziert (Vorjahr EUR 14,6 Mio.).

Unsere wirtschaftliche Lage kann als gut bezeichnet werden.

4.2.3.4 Ertragslage der HAEMATO AG (HGB)

Die HAEMATO AG erzielte im Geschäftsjahr 2022 einen Jahresüberschuss in Höhe von TEUR 5.921 (Vorjahr Jahresfehlbetrag TEUR 269). Als Holding hat die HAEMATO AG keinen operativen Geschäftsbetrieb. Umsatzerlöse wurden im Geschäftsjahr 2022 ebenso wie im Vorjahr nicht erzielt. Die Beteiligungserträge aus den Tochtergesellschaften beliefen sich im Jahr 2022 auf TEUR 6.506 (Vorjahr TEUR 532). Im Jahr 2022 konnten Zinserträge aus festverzinslichen Wertpapieren in Höhe von TEUR 586 erzielt werden (Vorjahr TEUR 447). Im Geschäftsjahr 2022 sind keine Veräußerungsgewinne aus dem Verkauf dieser Wertpapiere angefallen s (Vorjahr TEUR 120).

4.2.3.5 Finanzlage der HAEMATO AG (HGB)

Die Finanzierung der HAEMATO AG erfolgt fast ausnahmslos durch Eigenkapital in Höhe von TEUR 127.801 (Vorjahr TEUR 127.630). Die Eigenkapitalquote liegt wie im Vorjahr bei 99,9 %.

Zum 31. Dezember 2022 verfügt die HAEMATO AG über liquide Mittel in Höhe von TEUR 7.782 (Vorjahr TEUR 11.297).

Die Rückstellungen der HAEMATO AG beliefen sich per 31. Dezember 2022 auf insgesamt TEUR 44 (Vorjahr TEUR 48).

4.2.3.6 Vermögenslage der HAEMATO AG (HGB)

Die Vermögenslage ist im Wesentlichen geprägt durch die Eingliederung der M1 Aesthetics GmbH (Anteile an verbundenen Unternehmen) im Geschäftsjahr 2021. Die Finanzanlagen erhöhten sich im Vergleich zu 2021 um TEUR 2.206 aufgrund von strategischen Zukäufen bei verbundenen Unternehmen und bestehen in Höhe von TEUR 118.188 per 31.12.2022 (Vorjahr TEUR 115.982).

4.2.4 Finanzielle Leistungsindikatoren des HAEMATO-Konzerns (IFRS)

Wir ziehen für unsere interne Unternehmenssteuerung die Kennzahlen Eigenkapitalrendite, EBIT und EBITDA heran.

Das EBIT beträgt TEUR 8.295 (Vorjahr TEUR 11.161), das EBITDA beträgt TEUR 9.961 (Vorjahr TEUR 12.636), das entspricht einer Verringerung von 23,5 %.

Der HAEMATO-Konzern arbeitet weiterhin erfolgreich und die wirtschaftliche Lage kann insgesamt als gut bezeichnet werden.

4.3 Prognosebericht

4.3.1 Gesamtwirtschaftlicher Ausblick

Im Jahr 2022 ist das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland (voraussichtlich) um 3,2 % gestiegen, nachdem es ein Jahr zuvor aufgrund der Aufholeffekte der Corona-Pandemie um 6,1 % gestiegen war. Die Wirtschaftsleistung dürfte im Winterhalbjahr 2022 leicht rückläufig sein, insgesamt zeichnet sich aber für das Jahr 2023 eine etwas festere Entwicklung ab. Maßgeblich ist eine weniger belastete Konsumkonjunktur infolge vergleichsweise weniger stark steigender Energiepreise. Neben rückläufigen Notierungen an den Großhandelsmärkten schlägt hierbei vor allem die massive Subventionierung des Gas- und Stromverbrauchs zu Buche. Dies wirkt dem sonst zu erwartenden weitaus stärkeren Einbruch der real verfügbaren Einkommen im Jahr 2023 entgegen. Gemäß aktueller Prognose des IfW Kiel soll die Inflation im Jahr 2023 mit 5,4% deutlich niedriger sein, als das Institut in seiner Herbst-Prognose erwartet hatte (8,7%). Im Ergebnis rechnet das IfW Kiel für 2023 nun mit einem leichten Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von 0,3 % (Herbst: -0,7 %). Im Jahr 2024 dürfte laut IfW Kiel das Bruttoinlandsprodukt mit 1,3 % wieder etwas stärker zulegen (Herbst: 1,7 %). Der Arbeitsmarkt zeigt sich trotz der wirtschaftlichen Abkühlung robust, auch weil die Unternehmen nach wie vor verstärkt nach Fachkräften suchen. Der Finanzierungssaldo des Staates dürfte sich im kommenden Jahr aufgrund der Hilfspakete in Reaktion auf die Energiepreisanstiege deutlich verschlechtern und ein Defizit von rund 4 % in Relation zum Bruttoinlandsprodukt aufweisen. Mit dem Auslaufen der Hilfspakete wird sich das Defizit im Jahr 2024 wieder reduzieren. 12

Auch nach den aktuellen Prognosen der Bundesregierung wird die deutsche Wirtschaft im laufenden Jahr doch nicht schrumpfen, sondern wachsen. Noch im Herbst 2022 waren die Prognosen für die Wirtschaftsentwicklung im Jahr 2023 ziemlich schlecht, eine Rezession schien sicher zu sein. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sprach im Oktober von "ernsten Zeiten". Der Jahreswirtschaftsbericht, der Ende Januar von Minister Habeck vorgestellt wurde, prognostiziert für 2023 ein Wachstum von 0,2 %. In seiner Herbstprojektion war das Ministerium noch von minus 0,4 % ausgegangen. Für 2024 rechnet die Regierung aktuell sogar mit 1,8 % Wachstum. Die Lage sei beherrschbar geworden, hieß es aus Regierungskreisen. Als Grund dafür sieht man dort vor allem das eigene Krisenmanagement. Wahr ist: Der befürchtete Gasmangel ist ausgeblieben, nicht zuletzt dank milder Winterwochen. Volksaufstände hat es auch nicht gegeben - stattdessen schützen nun Preisbremsen die Strom- und Gaskundschaft. Das hat Folgen auch für den Konsum. Die Angst vor unkalkulierbar hohen Energiepreisen hatte eine Zeit lang auch die Kauflust gesenkt. Doch das ist erst einmal vorbei, meint das Nürnberger Marktforschungsunternehmen GfK. "Sinkende Preise für Energie, wie Benzin und Heizöl, haben dafür gesorgt, dass die Konsumstimmung weniger trüb ist", sagt der GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl. Das GfK-Konsumbarometer stieg zum vierten Mal in Folge. "Auch wenn das Niveau noch sehr niedrig ist, hat der Pessimismus zuletzt doch nachgelassen", sagt Bürkl. Zwar werde der Konsum deshalb noch nicht zur Triebfeder des Aufschwungs. Aber zumindest die Angst vor einer Rezession habe sich einstweilen verflüchtigt. Stattdessen klettern die Konjunkturerwartungen den Nürnberger Marktforschern zufolge wieder auf das Niveau der Zeit vor dem russischen Angriff auf die Ukraine. 13

Gemäß einer aktuellen Studie von IQVIA dürften die größte Triebkraft für die Arzneimittelausgaben in den nächsten fünf Jahren nach wie vor die weltweiten COVID-19-Impfungen sein, aber abgesehen von der Pandemie werden die weltweiten Arzneimittelausgaben weiterhin von Innovationen angetrieben und durch den Verlust von Exklusivitätsrechten und die niedrigeren Kosten von Generika und Biosimilars ausgeglichen. Die COVID-19-Pandemie wirkt sich weiterhin auf die weltweiten Pharmamärkte aus und wird den kumulativen Nettomarkt für Arzneimittel von 2020 bis 2027 um schätzungsweise 500 Mrd. USD erweitern. Das größte Volumenwachstum wird in Lateinamerika, Asien und Afrika erwartet, angetrieben durch eine Mischung aus Bevölkerungswachstum und erweitertem Zugang. Nordamerika und Europa werden ein sehr geringes Wachstum verzeichnen. Die Nachfrage nach innovativen Medikamenten wird die Ausgaben für die Onkologie bis 2027 auf ca. 370 Mrd. USD ansteigen lassen, fast doppelt so viel wie heute. Biotechnologie wird 2027 weltweit 35 % der Ausgaben ausmachen und sowohl bahnbrechende Zell- und Gentherapien als auch ein reifes Biosimilar-Segment umfassen. Die weltweiten Arzneimittelausgaben - der Betrag, der für den Kauf von Medikamenten bei den Herstellern ausgegeben wird, ohne Berücksichtigung von Preisnachlässen und Rabatten - werden bis 2027 voraussichtlich 1,9 Billionen USD erreichen und jährlich um 3 - 6 % steigen. 14

Laut der Innovationsbilanz des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) für das Jahr 2022 haben die Pharmaunternehmen in Deutschland im zurückliegenden Jahr für neue Behandlungsmöglichkeiten bei mehr als 60 Krankheiten gesorgt und für vier Krankheiten neue Präventionsmöglichkeiten geschaffen. Die beindruckenden Zahlen und die große medizinische Bandbreite zeigen, dass die Innovativkraft der Branche intakt ist.15 Allerdings erwartet die deutsche Pharmaindustrie nach glänzenden Geschäften mit Coronaimpfstoffen schwierigere Zeiten. Während die Sonderkonjunktur aus der Pandemie schwindet, spürt die Branche Kostendruck aus der Politik und die teurere Energie. 2023 werde der Umsatz um knapp 5 % und die Produktion um 1,8 % gemessen am Vorjahr fallen, heißt es in einer Prognose des vfa. Die Beschäftigung werde nach dem starken Stellenaufbau der vergangenen Jahre bei 118.000 Menschen stagnieren. Der Verband warnte vor ausländischer Konkurrenz und mahnte Reformen im Gesundheitssystem an. "Chemische Vorprodukte haben sich in der Energiekrise um 30 bis 40 % verteuert", sagte vfa-Chefvolkswirt Claus Michelsen. Zudem kühle sich das Geschäft mit Coronaimpfstoffen ab. Der Coup des Mainzer Herstellers Biontech, der den weltweit ersten zugelassenen Coronaimpfstoff aus Deutschland auf den Markt brachte, hatte dem Pharmastandort zu neuem Glanz verholfen und der Branche kräftig Aufwind verschafft. Der Umsatz stieg laut vfa im vergangenen Jahr um 6,5 % und die Produktion um 3,6 %. Die Branche wird nach früheren Angaben des Verbands noch über Jahre von Coronaimpfstoffen profitieren, wenngleich die Nachfrage mit dem Abflauen der Pandemie fällt. Zudem sieht sich die Branche wegen Regulierung unter Druck. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat die Herstellerrabatte, die Unternehmen den Krankenkassen gewähren müssen, für 2023 erhöht. Das soll die Ausgaben im Gesundheits- System begrenzen. Die verschärften Rabatte kosteten die Branche mehr als 1,5 Milliarden Euro, berichtete der vfa, der 47 Arzneimittelhersteller mit 94.000 Beschäftigten in Deutschland vertritt. "2023 wird für die Pharmaindustrie ein Jahr der Herausforderungen", sagte vfa-Präsident Hans Steutel. "Zum einen lasten die hohen Preise für Energie und Vorprodukte auf der Branche, zum anderen verschlechtern sich die Rahmenbedingungen durch die sneue Gesetzgebung immens." Die höheren Kosten müsse die Branche wegen der weitgehenden Preisregulierung von Arzneien in der Regel selbst schultern. Das zum Jahreswechsel in Kraft getretene GKV-Finanzstabilisierungsgesetz werde für weitere Belastungen sorgen und dem Standort schaden. Nötig für die Branche seien langfristig stabile Rahmenbedingungen, forderte der Lobbyverband. Er forderte, die Herstellerrabatte nicht weiter zu verschärfen und die Ausgaben der Kassen auf den Prüfstand zu stellen. 16

Mit dem GKV-Finanzstabilisierungsgesetz aus dem Jahr 2022 wird zum 1. Januar 2023 der Herstellerabschlag für erstattungsfähige Arzneimittel bis zum 31. Dezember 2023 von 7 auf 12 % angehoben. Da die Herstellerrabatte buchhalterisch in die Materialkosten einfließen, rechnen wir daher im Vergleich zu den Vorjahren mit steigenden Aufwendungen in der Warenbeschaffung und für Transportleistungen. Dieser Effekt soll durch das seit Ende 2021 laufende Kosteneffizienzprogramm kompensiert werden. Der Bereich "Lifestyle und Aesthetics" soll weiter ausgebaut werden und somit den Fokus auf dauerhaft höhere Margen unterstützen.

4.3.2 Unternehmerischer Ausblick

Wir beurteilen die voraussichtliche Entwicklung des Unternehmens weiterhin positiv. Die Pharmabranche bietet ein großes Wachstumspotenzial, wenn Service, Preis und Qualität streng an den Kundenanforderungen ausgerichtet werden und Potenziale innerhalb der Wertschöpfungskette konsequent genutzt werden. Den möglichen Ausbau unseres Marktanteils im Parallelimportgeschäft sehen wir aktuell als Kerngeschäft und Grundlage für die Erschließung neuer Geschäftsfelder, in denen wir das Wachstum der HAEMATO-Gruppe vorantreiben können. Der Bereich "Lifestyle und Aesthetics" bietet spannende Chancen und Möglickeiten mit hohen Wachstumsraten. In diesem Segment möchten wir die Marktanteile weiter ausbauen und die Marge optimieren. Den Risiken von Lieferengpässen begegnen wir durch die Diversifizierung im Bereich Beschaffung für die Mehrzahl der Produkte. Die Umsetzung der Richtlinie 2011/​62/​EU bringt Sicherheit im Bereich der Beschaffung und bildet eine stabile Geschäftsgrundlage für den Parallelimport. Wir gehen davon aus, dass das Kerngeschäft im Bereich der "Specialty Pharma" aufgrund des anhaltenden Preisdrucks durch Zwangsrabatte wenig Spielraum für höhere Margen bildet. Durch unsere große Erfahrung und durch die effiziente Umsetzung unseres Einkaufscontrollings wird es möglich sein, den Produktmix dementsprechend so zu gestalten, dass wir erfolgreich in diesem Segment handeln können. Unser Ziel ist es, über eine Steigerung des Umsatzes auch im Zuge des Großhandels mit Originalprodukten einen konstanten und erfolgreichen Cashflow zu generieren.

Sowohl der Bereich "Specialty Pharma" als auch der Bereich "Lifestyle und Aesthetics" sind nach unserer Auffassung nicht von den global anhaltenden Lieferengpässen und der andauernden Krise in der Ukraine betroffen. Unsere Lieferanten und Kunden stehen nicht in Verbindung zu den Gebieten, in denen eine aktuelle Ausnahmesituation herrscht.

Vor dem Hintergrund der demographischen Veränderungen, die die steigende Nachfrage nach kostengünstigen Arzneimitteln mit sich ziehen und Einsparbemühungen der Krankenkassen in den Vordergrund stellen, sieht sich die HAEMATO-Gruppe mit ihrem Fokus auf Generika, EU-Originalarzneimittel, kostengünstige Spezialmedikamente und Arzneimittel für den stark wachsenden Markt der Ästhetischen Medizin in einer stabilen Basis für zukünftiges Wachstum. Der zukünftige Schwerpunkt der HAEMATO soll sich sukzessive von den Generika hin zu den Spezialmedikamenten verlagern ("Specialty Pharma"). Dieser Arzneimittelbereich hat sich in den letzten Jahren vom Nischenprodukt zum Megatrend entwickelt und wächst überproportional. Die HAEMATO-Gruppe ist in diesem Segment bereits sehr gut aufgestellt. Mit unserem direkten Zugang zu rund 7.300 Apotheken in Deutschland und Österreich können wir in diesem Segment noch weiterwachsen.

Im Geschäftsjahr 2023 wird auch die Zulassung eines eigenen Botulinumtoxins für den europäischen Markt weiter vorangetrieben, nachdem bereits Ende 2021 in Seoul, Korea ein Lizenz- und Liefervertrag mit dem Kooperationspartner Huons BioPharma unterzeichnet wurde. Im Oktober 2022 wurde von der zuständigen deutschen Behörde ein Audit der Produktionsstättein Asien erfolgreich durchgeführt und daraufhin ein EU-GMP-Zertifikat erteilt, welches Voraussetzung für das europäische Botox-Zulassungsverfahren ist. Damit konnten die nächsten Schritte für die klinische Studie eingeleitet werden. Der Studienantrag wurde Ende Januar 2023 beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) eingereicht. Die Import-Erlaubnis für Ware für die klinische Studie wurde ebenfalls im Januar 2023 beantragt. Auch Ärzte und Klinikpersonal wurden bereits für eine "Good Clinical Practice" geschult. Derzeit laufen ebenfalls Vorbereitungen für die Auswahl der Studienteilnehmer.

Wir erwarten für das Geschäftsjahr 2023 leicht rückläufige Umsatzerlöse im Bereich von EUR 230 bis 250 Mio. sowie ein sich daraus ergebendes EBIT von EUR 6 bis 8 Mio. Der anhaltende Preisdruck auf der Abgabenseite für parallelimportierte Arzneimittel über die Hersteller und Krankenkassen erhöht sich durch das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz zeitlich befristet zunächst bis zum 31.12.2023. Die erhöhte Inflation, steigende Energiepreise und die weiterhin unsichere Lage in der Ukraine lassen keine konkreten Ergebnisprognosen zu. Wir rechnen im Vergleich zu den Vorjahren mit steigenden Aufwendungen in der Warenbeschaffung und für Transportleistungen. Dieser Effekt soll durch weitere konsequente Portfoliobereinigungen - hin zu margenstarken Produkten und einem seit Ende 2021 laufenden zusätzlichen Kosteneffizienzprogramm - kompensiert werden. Der Bereich "Lifestyle und Aesthetics" soll weiter ausgebaut werden und somit den Fokus auf dauerhafte gute EBIT-Margen unterstützen.

Das Segment "Specialty Pharma" bildet das umsatzbezogene Kerngeschäft des Konzerns. Hohe Margen sind auf Grund der Reglementierungen im Markt nicht zu erzielen und eine Steigerung schwierig zu erwirtschaften. Das Geschäft ist dennoch solide, bringt dem Konzern Erträge und gibt die Möglichkeit, die vorhandenen Kundenbeziehungen zu nutzen, um weitere neue Produkte zu vertreiben. Mit dem Fokus auf Zielprodukte und sorgfältig ausgewählte Behandlungsgebiete wird es der HAEMATO möglich sein, in diesem Segment den Umsatz mittelfristig zu erhöhen. Durch den weiteren Ausbau von Prozessoptimierungen wird es zu Einsparungen kommen, die auch das operative Ergebnis in dem Segment positiv beeinflussen werden.

Wir werden auch zukünftig in der Lage sein, unseren Zahlungsverpflichtungen fristgerecht nachzukommen.

4.4 Risiko- und Chancenbericht

4.4.1 Branchenspezifische Risiken

Die Geschäftsaktivitäten des HAEMATO-Konzerns bieten eine Vielzahl von Chancen und unterliegen zugleich permanent Risiken. Chancen bezeichnen künftige Entwicklungen oder Ereignisse, die zu einer für das Unternehmen positiven Zielabweichung führen können. Entsprechend bezeichnen Risiken künftige Entwicklungen oder Ereignisse, die zu einer für das Unternehmen negativen Prognose beziehungsweise Zielabweichung führen können. Die Nutzung von Chancen und das frühzeitige Erkennen und die Vermeidung von Risiken sind auch aufgrund der gestiegenen Größe des Konzerns bedeutsam für die weitere Entwicklung von HAEMATO. Bei der Wahrnehmung von Chancen ist darauf zu achten, dass ein akzeptables Risikoprofil gewahrt bleibt.

Gesetzliche Regulierungsmaßnahmen innerhalb der gesamten europäischen Union, ein starker Margendruck im Segment Specialty Pharma sowie der permanente Wandel des Parallelimportmarktes durch Wechselkursrisiko und Preisunterschiede bei der Beschaffung der Arzneimittel können einen negativen Einfluss auf unsere Umsatz- und Ergebnissituation haben. Die Original-Hersteller versuchen nach wie vor, die einzelnen europäischen Märkte zu kontingentieren oder Single-Channel-Distributoren zu nutzen, um Exporte zu erschweren. Des Weiteren versuchen die Original-Hersteller durch Erhalt von hohen Listenpreisen unter Abschluss von nachträglichen Rabattvereinbarungen, Exporte zu erschweren. Außerdem besteht grundsätzlich die Gefahr, dass sich die Abgabepreise in den verschiedenen Ländern der EU sukzessive angleichen oder in einzelnen Ländern beziehungsweise für einzelne Präparate Exportverbote erlassen werden.

Rechtliche Risiken ergeben sich vor allem aus dem Vertrieb unserer Produkte und insbesondere aus marken- und patentrechtlichen Fragestellungen. Als Importeur gelten wir arzneimittelrechtlich als pharmazeutischer Unternehmer. Wir tragen daher das Risiko von Marktrücknahmen.

Gesamtwirtschaftliche Risiken können sich z.B. aus weiter steigenden Energiepreisen ergeben sowie aus einem Fortgang des Kriegs in der Ukraine.

Die gesamtwirtschaftliche Produktion in Deutschland wird nur verhalten zulegen. Laut IfW dürfte das Bruttoinlandsprodukt im laufenden Jahr um 0,5 % und im Jahr 2024 um 1,4 % steigen. Damit wird die deutsche Wirtschaft tiefe Produktionsrückgänge infolge der Energiekrise voraussichtlich vermeiden. Allerdings haben die wirtschaftlichen Folgen des Krieges in der Ukraine die Erholung von der Pandemie abgewürgt und das Niveau des Bruttoinlandsprodukts merklich gedrückt. Der Preisauftrieb wird wohl noch für einige Zeit hartnäckig hoch bleiben. Ähnlich wie im Winter rechnet das IfW mit Verbraucherpreisanstiegen von 5,4 % für das laufende Jahr und 2,1 % für das Jahr 2024. Die hohe Inflation schmälert die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte und führt zu einem Rückgang der privaten Konsumausgaben im laufenden Jahr. 17

Risiken für die HAEMATO-Gruppe könnten dabei nicht nur die Absatzentwicklung betreffen, sondern auch zu Beeinträchtigungen der Produktion, des Beschaffungsmarkts und der Zulieferkette führen. Allerdings sind die wirtschaftlichen Verflechtungen der HAEMATO-Gruppe in die vom Krieg derzeit betroffenen Staaten äußerst gering, so dass derzeit diesbezüglich nur ein sehr geringes Risiko gesehen wird.

4.4.2 Ertragsorientierte Risiken

Wir gehen davon aus, unsere Marktanteile mittelfristig aufgrund unseres starken Direktvertriebes halten zu können. Größere Investitionen sind aufgrund des abgeschlossenen Umzugs der Lager- und Produktionseinheiten an den neuen Standort in Berlin nicht zu erwarten. Die HAEMATO-Gruppe könnte durch Wettbewerber mit finanziell oder organisatorisch größeren Ressourcen negativ belastet werden. Sollte die aggressive Preispolitik durch Vergabe von Rabattverträgen auch nach dem 31.12.2023 weiter zunehmen, wird das negative Auswirkungen auf die Ertragslage haben oder zu Verlusten am Marktanteil führen.

4.4.3 Finanzwirtschaftliche Risiken

Aufgrund der stabilen Liquiditäts- und Eigenkapitalsituation unseres Unternehmens sind Liquiditätsrisiken derzeit nicht erkennbar.

Wesentliche Währungsrisiken, die die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft beeinflussen könnten, bestehen nicht. Warenlieferungen aus Fremdwährungsländern werden innerhalb kurzer Fristen abgewickelt.

Langfristige Bankverbindlichkeiten sind nicht vorhanden. Wir bedienen uns in geringem Maße eingeräumter Kreditlinien eines Bankenkonsortiums für die Finanzierung der Betriebsmittel. Die zur Verfügung gestellten kurzfristigen Kreditlinien werden regelmäßig nicht in voller Höhe ausgenutzt. Durch ein rollierendes Unternehmens- und Finanzplanungssystems sind wir jederzeit in der Lage, auf Veränderungen im Finanzmittelbedarf kurzfristig zu reagieren. Daneben finanzieren wir uns im Wesentlichen über ein Kundenfactoring. Aufgrund der anhaltenden Kriegshandlungen in der Ukraine sind finanzwirtschaftliche Risiken für die HAEMATO Gruppe kaum vorhersehbar. Die langfristig gehaltenen, börsennotierten Beteiligungen können hierbei, im Zuge einer vorübergehenden Wertminderung, zu einer nicht unwesentlichen Beeinflussung des Finanzergebnisses führen und somit auch das Gesamtergebnis des Konzerns maßgeblich beeinflussen.

Die Liquiditätslage ist zufriedenstellend; es sind keine Engpässe zu erwarten.

4.4.4 Risikomanagementsystem

Der HAEMATO-Konzern nutzt ein Risikomanagementsystem zur systematischen Identifizierung signifikanter und bestandsgefährdender Risiken, um deren Auswirkungen zu bewerten und geeignete Maßnahmen zu erarbeiten.

Das Ziel des Risikomanagementsystems besteht im Wesentlichen darin, finanzielle Verluste, Ausfälle oder Störungen zu vermeiden oder geeignete Gegenmaßnahmen unverzüglich umzusetzen. Im Rahmen dieses Systems werden Vorstand und Aufsichtsrat frühzeitig über Risiken informiert. Wichtige Mechanismen der Früherkennung bilden dabei die Überwachung der Liquidität und der Ergebnisentwicklung. Die Überwachung der operativen Entwicklung und die Ermittlung rechtzeitiger Planabweichungen ist Aufgabe des Controllings. Falls notwendig entscheiden die jeweiligen Verantwortlichen der Fachabteilungen gemeinsam mit dem Vorstand über die angemessene Strategie und Maßnahmen bei der Steuerung der Risiken.

4.4.5 Chancenbericht

Der Gesundheitsmarkt ist und bleibt ein Wachstumsmarkt. Durch unsere Spezialisierung in den Therapiegebieten Onkologie, HIV und anderen chronischen Krankheiten werden wir von diesem Wachstum im Segment Specialty Pharma partizipieren.

Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung der neuen Geschäftsfelder und kontinuierliche Optimierung des Produktmixes können ebenfalls wachstumsunterstützende Effekte erwartet werden. Dies betrifft insbesondere das Segment Lifestyle und Aesthetics mit dem Schwerpunkt auf Produkte für kosmetische Behandlungen. Eine Steigerung der Erlöse im Segment Lifestyle und Aesthetics wird auch für das aktuelle Geschäftsjahr erwartet. Hier erwarten wir, die bestehenden Kundenbeziehungen zu Behandlungszentren und Kliniken für ästhetische Behandlungen weiter auszubauen und damit zu wachsen.

Wie bereits erwähnt, wurde im Oktober 2021 mit dem koreanischen Pharmaunternehmen Huons Bio-Pharma Co., Ltd., mit Sitz in Seoul ein exklusiver Lizenz- und Liefervertrag für ein Botulinumtoxin-Produkt geschlossen. Durch den Vertrieb eines Botulinumtoxin-Produktes unter eigener Marke baut HAEMATO den Geschäftsbereich "Lifestyle & Aesthetics" weiter aus. Hierdurch wird auch die Belieferung des Mutterkonzerns M1 Kliniken AG, einem der führenden Anbieter für Schönheitsbehandlungen in Europa, mit einem preislich attraktiven Botulinumtoxin-Produkt auf lange Zeit sichergestellt. Darüber hinaus soll das Produkt in allen europäischen Märkten vertrieben werden. Das Zulassungsverfahren, zu dem auch klinische Studien gehören, verläuft nach Plan. Die Gesellschaft erwartet bei einem normalen Verlauf der klinischen Studie die Erteilung der Zulassung im Jahr 2025.

Auf der Beschaffungsseite können wir auf eine breite Palette von Liefermöglichkeiten zurückgreifen. Zur Minimierung der geschäftlichen Risiken diversifizieren wir unsere Bezugsquellen europaweit. Unsere hohen Qualitätsansprüche sichern wir durch eine sorgfältige Lieferantenqualifikation und -auswahl sowie ein aktives Lieferantenmanagement ab.

Dem Wettbewerb am Markt werden wir, vor allem durch die zunehmende Konkurrenz der Anbieter in unserem Segment, weiterhin durch Erfahrung, Innovationen, Zuverlässigkeit und durch ein hohes Maß an Qualität begegnen. Die HAEMATO-Gruppe wird sich zukünftig auf höhermargige Präparate mit einem Fokus auf Parallel- und Reimporte, Original-Arzneimittel sowie Arzneimittel und Medizinprodukte der ästhetischen Medizin konzentrieren.

4.4.6 Gesamtaussage

Risiken der künftigen Entwicklung sehen wir weiterhin in der Unsicherheit hinsichtlich des weiteren Verlaufs der Inflation und Energiepreissteigerungen, den Kriegshandlungen in der Ukraine, einem schwierigen Wettbewerbsumfeld, steigenden Einkaufspreisen und einem stagnierenden Verkaufspreisniveau. Daneben können regulatorische Maßnahmen Risiken für die Entwicklung sein. Vor dem Hintergrund unserer finanziellen Stabilität sehen wir uns für die Bewältigung der künftigen Risiken aber gut gerüstet.

4.5 Risikoberichterstattung über die Verwendung von Finanzinstrumenten

Zu den im Unternehmen bestehenden Finanzinstrumenten zählen im Wesentlichen Wertpapiere, Forderungen, Verbindlichkeiten und Guthaben bei Kreditinstituten.

Die Gesellschaft verfügt über einen solventen Kundenstamm. Forderungsausfälle sind die absolute Ausnahme. Zudem besteht eine Kreditversicherung für potenzielle Forderungsausfälle.

Verbindlichkeiten werden innerhalb der vereinbarten Zahlungsfristen gezahlt.

Die Finanzierung über Kreditlinien von Kreditinstituten wurde im Geschäftsjahr 2022 wenig in Anspruch genommen. Im kurzfristigen Bereich finanziert sich die Gesellschaft überwiegend mittels Lieferantenkredite.

Beim Management der Finanzpositionen verfolgt das Unternehmen eine konservative Risikopolitik.

Soweit bei finanziellen Vermögenswerten Ausfall- und Bonitätsrisiken erkennbar sind, werden entsprechende Wertberichtigungen vorgenommen. Zur Minimierung von Ausfallrisiken verfügt das Unternehmen über ein adäquates Debitorenmanagement. Zudem besteht eine Warenkreditversicherung. Darüber hinaus informieren wir uns vor Eingehung einer neuen Geschäftsbeziehung stets über die Bonität unserer Kunden.

4.6 Bericht über Zweigniederlassungen

Zweigniederlassungen werden von der Gesellschaft nicht unterhalten.

4.7 Schlusserklärung nach § 312 Absatz 3 AktG

Der Vorstand hat gemäß § 312 AktG einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen erstellt, der folgende Schlusserklärung enthält: "Unsere Gesellschaft sowie die Tochtergesellschaften haben nach den Umständen, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem mit dem herrschenden sowie sonstigen verbundenen Unternehmen Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten."

 

Schönefeld, 17. März 2023

HAEMATO AG

Patrick Brenske, Vorstand

Attila Strauss, Vorstand

5. KONZERNABSCHLUSS

5.1 Konzernbilanz

- Aktiva

Bilanzierung nach IFRS

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Anhang- 31.12.2022 31.12.2021
angabe EUR EUR
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 6.2.1 23.809.734 25.604.511
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 6.2.2 12.615.211 14.563.107
Vorräte 6.2.3 26.147.168 34.013.842
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 6.2.4 3.702.478 6.130.666
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 6.2.5 2.962.990 631.847
Forderungen aus Ertragssteuern 6.2.6 30.506 125.716
Kurzfristige Vermögenswerte 69.268.086 81.069.688
Immaterielle Vermögenswerte 6.2.7 91.246.341 91.240.769
Sachanlagen 6.2.8 3.740.388 1.502.656
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte 6.2.9 12.170.935 8.052.888
Sonstige langfristige Vermögenswerte 6.2.10 143.868 143.868
Langfristige Vermögenswerte 107.301.532 100.940.181
Σ AKTIVA 176.569.617 182.009.869

- Passiva

Bilanzierung nach IFRS

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31.12.2022 31.12.2021
Anhangangabe EUR EUR
Kurzfristige Rückstellungen 6.3.1 450.595 1.047.708
Verbindlichkeiten aus Ertragssteuern 6.3.2 2.281.666 1.916.205
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 6.3.3 14.724.114 12.224.178
Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten 6.3.4 212.320 574.465
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 6.3.5 2.682.167 14.587.571
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 6.3.6 1.081.714 1.211.871
Vertrags- und Rückerstattungsverbindlichkeiten 6.3.7 5.339.949 5.526.662
Kurzfristige Schulden 26.772.525 37.088.659
Langfristige Rückstellungen 6.3.8 54.395 59.782
Langfristige Leasingverbindlichkeiten 6.3.4 2.464.364 53.280
Passive latente Steuern 6.3.9 110.156 82.195
Langfristige Schulden 2.628.915 195.256
Gezeichnetes Kapital 6.3.10 5.229.307 5.229.307
Erworbene eigene Anteile 6.3.10 -1.719 -1.719
Kapitalrücklage 6.3.10 112.582.519 112.582.519
Kapitalrücklage für eigene Anteile 6.3.10 -101.253 -101.253
Gewinnrücklagen 6.3.10 29.459.323 27.017.100
Eigenkapital 147.168.177 144.725.954
X PASSIVA 176.569.617 182.009.869

5.3 Konzerngesamtergebnisrechnung

Bilanzierung nach IFRS

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Gewinn- und Verlustrechnung Jan. - Dez. 2022 Jan.-Dez. 2021
Anhangangabe EUR EUR
Umsatzerlöse 6.4.1 248.141.832 285.042.565
Sonstige betriebliche Erträge 6.4.2 932.511 457.738
Aufwendungen für bezogene Waren und Leistungen 6.4.3 -226.534.338 -254.311.487
Personalaufwand 6.4.4 -4.941.721 -7.503.028
Sonstige betriebliche Aufwendungen 6.4.5 -7.937.729 -11.050.131
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBITDA) 9.660.555 12.635.657
Abschreibungen 6.4.6 -1.365.408 -1.474.350
Operatives Ergebnis (EBIT) 8.295.147 11.161.307
Erträge aus Beteiligungen 6.4.7 5.710 1.148
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 6.4.8 631.753 358.353
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 6.4.9 -358.514 -422.774
Zuschreibungen aus Bewertung von finanziellen Vermögenswerten 6.4.10 1.912.537 2.392
Abschreibungen aus Bewertung von finanziellen Vermögenswerten 6.4.10 -2.376 -1.863.092
Erträge aus der Veräußerung von finanziellen Vermögenswerten 6.4.11 0 119.561
Finanzergebnis 2.189.110 -1.804.411
Ergebnis vor Steuern (EBT) 10.484.257 9.356.895
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 6.4.12 -2.291.687 -2.823.028
Sonstige Steuern 6.4.12 0 0
Jahresüberschuss/​-fehlbetrag 8.192.570 6.533.867

5.4 Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung

Bilanzierung nach IFRS

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Eigenkapitalveränderungsrechnung 1. Gezeichnetes Kapital 2. Erworbene eigene Anteile 3. Kapitalrücklage 4. Kapitalrücklage 5. Gewinnrücklagen 6. Eigenkapital
in EUR für eigene Anteile
1. Januar 2021 4.753.916 -1.719 98.573.005 -101.253 22.255.964 125.479.913
Jahresüberschuss 0 0 0 0 6.533.867 6.533.867
Kapitalerhöhung 475.391 0 14.261.730 0 0 14.737.121
Transaktionskosten EK-Instrumente 0 0 -252.216 0 0 -252.216
Ausschüttungen 0 0 0 0 -2.760.387 -2.760.387
Veränderung Konsolidierungskreis 0 0 0 0 987.656 987.656
31. Dezember 2021 5.229.307 -1.719 112.582.519 -101.253 27.017.100 144.725.954
1. Januar 2022 5.229.307 -1.719 112.582.519 -101.253 27.017.100 144.725.954
Jahresüberschuss 0 0 0 0 8.192.570 8.192.570
Ausschüttungen 0 0 0 0 -5.750.347 -5.750.347
31. Dezember 2022 5.229.307 -1.719 112.582.519 -101.253 29.459.323 147.168.177

5.5 Konzernkapitalflussrechnung

Bilanzierung nach IFRS

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Jan-Dez 2022 Jan-Dez 2021
EUR EUR
Periodenergebnis 8.192.570 6.533.867
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 1.365.408 1.430.106
Zu-/​Abnahme der langfristigen Rückstellungen -5.386 7.228
Zu-/​Abnahme der kurzfristigen Rückstellungen -597.113 -512.307
Zu-/​Abnahme durch Zeitwertbewertung -1.910.161 1.860.700
Zu-/​Abnahme der Vorräte 7.866.674 7.383.461
Zu-/​Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie andere Aktiva 3.544.941 4.095.920
Zu-/​Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva 932.465 -8.632.499
Gewinn /​ Verlust aus dem Abgang von Anlagevermögen 117.656 -18.172
Zinsaufwendungen /​-erträge -261.060 251.932
Sonstige Beteiligungserträge -5.710 -1.148
Ertragssteueraufwand /​-ertrag 2.291.687 2.823.028
Ertragssteuerzahlungen -1.803.054 -1.168.181
Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit 19.728.917 14.053.934
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen -511.253 -230.732
Einzahlungen aus Abgängen des Sachanlagevermögens/​ Renditeimmobilien 64.651 33.230
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen/​ Renditeimmobilien -577.620 -96.015
Einzahlungen aus Abgängen des Finanzanlagevermögens 0 38.750
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen -2.207.886 -88.806
Zinserträge 617.955 170.843
Beteiligungserträge 5.710 1.148
Cash-Flow aus Investitionstätigkeit -2.608.442 -171.581
Einzahlung aus Eigenkapitalzuführungen 0 14.484.905
Veränderung der Bankverbindlichkeiten -12.154.803 -3.566.398
Zinsaufwendungen -320.075 -396.032
Auszahlungen an Unternehmenseigner und Minderheitengesellschafter -5.750.347 -2.760.387
Tilgung Nutzungsrechte -690.028 -604.042
Cash-Flow aus der Finanzierungstätigkeit -18.915.252 7.158.046
Konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds 0 -2.977.830
Netto-Cashflow -1.794.777 18.062.570
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 25.604.511 7.541.941
Jederzeit fällige Verbindlichkeiten am Anfang der Periode 0 0
Zahlungsmittelbestand am Anfang der Periode 25.604.511 7.541.941
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 23.809.734 25.604.511
Jederzeit fällige Verbindlichkeiten am Ende der Periode 0 0
Zahlungsmittelbestand am Ende der Periode 23.809.734 25.604.511
Veränderung Zahlungsmittelbestand -1.794.777 18.062.570

6. ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS

6.1 Grundlagen der Abschlusserstellung

6.1.1 Berichtendes Unternehmen

Die HAEMATO AG wurde am 10. Mai 1993 gegründet Die Gesellschaft ist im Handelsregister des Amtsgerichts Berlin-Charlottenburg unter HRB 88633 eingetragen und hat ihren Sitz in Berlin. Die Geschäftsadresse befindet sich seit Ende 2022 in der Lilienthalstr. 3a, 12529 Schönefeld. Ihr Mutterunternehmen ist die M1 Kliniken AG. Im Juli 2020 übernahm die Ml Kliniken AG die Anteile der HAEMATO AG von der MPH Health Care AG, die wiederum Muttergesellschaft der Ml Kliniken AG ist. Die HAEMATO-Gruppe ist im Pharmabereich mit Fokus auf die Wachstumsmärkte der hochpreisigen Spezial-Pharmazeutika aus den Indikationsbereichen Onkologie und HIV sowie in den Bereichen Rheuma, Neurologie und Herz-Kreislauf-Erkrankungen tätig. Durch den Erwerb der in 2021 erstmalig vollkonsolidierten Tochtergesellschaft M1 Aesthetics GmbH wurde das Produktportfolio um Arzneimittel und Medizinprodukte der Lifestylebranche erweitert. Ende 2022 verlagerte die HAEMATO AG Ihren Logistik- und Herstellungsbereich in eine neu bezogene funktionelle Halle in Berlin. Diese Bereiche werden seit der Verlegung von der vollkonsolidierten Tochtergesellschaft Dr. Holz Pharmaservice GmbH betrieben.

6.1.2 Grundlagen der Rechnungslegung

Der Konzernabschluss der HAEMATO AG für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, freiwillig aufgestellt. Er wurde vom Vorstand am 08.05.2023 zur Veröffentlichung genehmigt.

Die Bilanzierung und Bewertung wurde unter der Annahme der Unternehmensfortführung vorgenommen.

Der Konzernabschluss ist auf den Stichtag des Jahresabschlusses des Mutterunternehmens aufgestellt, der zugleich auch der Abschlussstichtag aller einbezogenen Tochterunternehmen ist.

Die Bilanz des HAEMATO-Konzerns ist nach Fristigkeitsgesichtspunkten aufgestellt worden, wobei Vermögenswerte und Schulden, deren Realisation bzw. Tilgung innerhalb von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag erwartet wird, als kurzfristig eingestuft wurden. Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden sind jeweils vollständig unter den langfristigen Vermögenswerten bzw. langfristigen Schulden ausgewiesen.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wird als Teil der Gesamtergebnisrechnung nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

6.1.3 Funktionale-und Darstellungswährung

Dieser Konzernabschluss wird in Euro, der funktionalen Währung des Unternehmens, dargestellt. Alle in Euro dargestellten Finanzinformationen wurden, soweit nicht anders angegeben, auf den nächsten Euro gerundet.

6.1.4. Änderungen wesentlicher Rechnungslegungsmethoden

Die vom IASB verabschiedeten neuen Standards wurden ab dem Zeitpunkt des Inkrafttretens beachtet.

Die folgenden Standards und Interpretationen sowie Änderungen bestehender Standards sind erstmals für Berichtsperioden verpflichtend anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2022 beginnen:

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COVID-19-bezogene Mieterleichterungen nach dem 30.06.2021 (Änderungen an IFRS 16) - beginnend ab April 2021

Belastende Verträge - Kosten der Vertragserfüllung IAS 37 - beginnend ab 01.01.2022

Jährliche Verbesserungen an den IFRS-Standards 2018-2020 - beginnend ab 01.01.2022

Sachanlagen: Erträge vor der geplanten Nutzung (Änderungen an IAS 16) - beginnend ab 01.01.2022

Verweise auf das Rahmenkonzept (Änderungen an IFRS 3) - beginnend ab 01.01.2022

Zukünftig sind die folgenden Standards und Interpretationen sowie Änderungen bestehender Standards anzuwenden:

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Einstufung von Verbindlichkeiten als kurz- und langfristig- beginnend ab 01.01.2023

IFRS 17 Versicherungsverträge und Änderungen an IFRS 17 Versicherungsverträge - beginnend ab 01.01.2023

Angaben zu Rechnungslegungsmethoden (Änderungen IAS 1 und IFRS Practice Statement 2) - beginnend ab 01.01.2023

Definition von Schätzungen (Änderungen an IAS 8) - beginnend ab 01.01.2023

Latente Steuern im Zusammenhang mit Vermögenswerten und Schulden aus einer einzigen Transaktion (Änderungen an IAS 12) - beginnend ab 01.01.2023

Verkauf oder Einlage von Vermögenswerten zwischen einem Anleger und einem assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen (Änderungen an IFRS 10 und IAS 28) - noch offen

6.1.5 Konsolidierungskreis

Der Konzernabschluss beinhaltet den Abschluss des Mutterunternehmens und seiner Tochterunternehmen. Tochterunternehmen sind vom Konzern beherrschte Unternehmen. Der Konzern beherrscht ein Unternehmen, wenn er schwankenden Renditen aus seinem Engagement bei dem Unternehmen ausgesetzt ist bzw. Anrechte auf diese besitzt und die Fähigkeit hat, diese Renditen mittels seiner Verfügungsgewalt über das Unternehmen zu beeinflussen. Die Abschlüsse von Tochterunternehmen sind im Konzernabschluss ab dem Zeitpunkt enthalten, an dem die Beherrschung beginnt, bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Beherrschung endet.

Die erfolgten Konsolidierungen stellen sich wie folgt dar:

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HAEMATO PHARM GmbH (ab dem 1. April 2013, Stichtag der Erstkonsolidierung)

HAEMATO MED GmbH (ab dem 22. Mai 2013, Stichtag der Erstkonsolidierung)

Dr. Holz Pharmaservice GmbH [ehemals Sanate GmbH] (ab dem 24. September 2013, Stichtag der Erstkonsolidierung)

M1 Aesthetics GmbH (ab dem 01.01.2021, Stichtag der Erstkonsolidierung)

Im Zusammenhang mit einer bei der HAEMATO AG durchgeführten Kapitalerhöhung hat die HAEMATO AG sämtliche Aktien der ehemaligen HAEMATO PHARM AG, die nunmehr als HAEMATO PHARM GmbH firmiert, übernommen. Die HAEMATO PHARM GmbH wurde von der Muttergesellschaft erworben. Die HAEMATO PHARM GmbH ist im Pharmabereich tätig. Das Stammkapital der HAEMATO PHARM GmbH beläuft sich auf EUR 500.000. Die HAEMATO PHARM GmbH verfügt über einen eigenen Geschäftsbetrieb im Sinne des IFRS 3. Nach Abzug des identifizierbaren Nettovermögens (Vermögenswerte abzüglich Verbindlichkeiten) hat sich ein Geschäfts-oder Firmenwert in Höhe von TEUR 34.584 ergeben. Die übertragene Gegenleistung beinhaltet u.a. Vorteile aus erwarteten Synergien, Umsatzwachstum und künftigen Marktentwicklungen. Diese Vorteile, die nicht getrennt vom Geschäfts- oder Firmenwert bilanziert werden können, ergeben in ihrer Summe den o.g. Geschäfts- oder Firmenwert.

Die HAEMATO MED GmbH wurde am 22. Mai 2013 durch die HAEMATO AG gegründet. Im Rahmen der Erstkonsolidierungen ergaben sich keine Unterschiedsbeträge. Das Stammkapital beläuft sich auf EUR 25.000.

Die HAEMATO PHARM GmbH hat am 24. September 2013 die Sanate GmbH gegründet. Diese firmiert seit 20.06.2022 unter dem Namen Dr. Holz Pharmaservice GmbH. Im Rahmen der Erstkonsolidierung ergab sich kein Unterschiedsbetrag. Das Stammkapital beläuft sich auf EUR 25.000.

Im Zusammenhang mit einer Kapitalerhöhung 2020, welche vollständig von der M1 Kliniken AG gezeichnet wurde, wurden sämtliche Anteile der M1 Aesthetics GmbH durch Sacheinlage in die HAEMATO AG eingelegt. Das Stammkapital der M1 Aesthetics GmbH beläuft sich auf EUR 25.000. Die M1 Aesthetics GmbH verfügt über einen Geschäftsbetrieb im Sinne des IFRS 3. Nach Abzug des identifizierten Nettovermögens hat sich ein Geschäfts- und Firmenwert in Höhe von TEUR 53.643 ergeben. Die übertragene Gegenleistung beinhaltet u.a. Vorteile aus erwarteten Synergien, Umsatz- und Ergebniswachstum und künftigen Marktentwicklungen. Diese Vorteile, die nicht getrennt vom Geschäfts-oder Firmenwert bilanziert werden können, ergeben in ihrer Summe den o.g. Geschäfts- oder Firmenwert.

Für die HAEMATO PHARM GmbH und die M1 Aesthetics GmbH wurde zum 31.12.2022 von den Befreiungsvorschriften des § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch gemacht. Beide Tochtergesellschaften haben hierzu die Beschlüsse der Gesellschafterversammlung im Bundesanzeiger veröffentlicht.

Die Beteiligungsquoten der HAEMATO AG an den Tochtergesellschaften stellen sich zum Stichtag 31.12.2022 wie folgt dar:

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Name und Sitz der Gesellschaft Anteilsquote in %
HAEMATO PHARM GmbH * , Schönefeld 100,00
HAEMATO MED GmbH * , Schönefeld 100,00
Dr. Holz Pharmaservice GmbH ** , Berlin 100,00
M1 Aesthetics GmbH * , Schönefeld 100,00

* Die HAEMATO AG hält sämtliche Anteile an der Gesellschaft.
** Die HAEMATO PHARM GmbH hält sämtliche Anteile an der Dr. Holz Pharmaservice GmbH.

6.1.6 Konsolidierungsgrundsätze

Die Jahresabschlüsse aller Konzernunternehmen sind auf Basis einheitlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden auf den Stichtag der HAEMATO AG (Mutterunternehmen) aufgestellt.

Der Erwerb von Geschäftsbetrieben wird nach der Erwerbsmethode bilanziert, wenn der Konzern Beherrschung erlangt hat. Die bei einem Unternehmenszusammenschluss übertragene Gegenleistung sowie das erworbene identifizierbare Nettovermögen werden grundsätzlich zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Mit dem Unternehmenserwerb verbundene Kosten wurden bei Anfall grundsätzlich erfolgswirksam erfasst. Die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden wurden - mit Ausnahme von latenten Steueransprüchen bzw. latenten Steuerschulden - mit ihren beizulegenden Zeitwerten bewertet. Der Geschäfts- oder Firmenwert entspricht dem Überschuss aus der Summe der übertragenen Gegenleistung und dem Saldo der zum Erwerbszeitpunkt bestehenden Beträge der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und der übernommenen Schulden.

Verliert der Konzern die Beherrschung über ein Tochterunternehmen, bucht er die Vermögenswerte und Schulden des Tochterunternehmens und alle zugehörigen, nicht beherrschenden Anteile und anderen Bestandteile am Eigenkapital aus. Jeder entstehende Gewinn oder Verlust wird im Gewinn oder Verlust erfasst. Jeder zurückbehaltene Anteil an dem ehemaligen Tochterunternehmen wird zum beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt des Verlustes der Beherrschung bewertet.

Alle konzerninternen Vermögenswerte, Schulden, Eigenkapital, Erträge, Aufwendungen und Cashflows im Zusammenhang mit Geschäftsvorfällen zwischen Konzernunternehmen werden im Rahmen der Konsolidierung vollständig eliminiert.

Auf ergebniswirksame Konsolidierungsvorgänge wurden Steuerabgrenzungen insoweit vorgenommen, als sich der abweichende Steueraufwand in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich wieder ausgleicht.

6.1.7 Schätzungen und Ermessensentscheidungen

Die Erstellung des Konzernabschlusses erfordert Schätzungen und Ermessensentscheidungen, die die Beträge der Vermögenswerte, Schulden und finanziellen Verpflichtungen zum Bilanzstichtag sowie die Erträge und Aufwendungen des Berichtsjahres beeinflussen können. Die tatsächlichen Beträge können von diesen Schätzungen und Annahmen abweichen. Schätzungen und zugrundeliegende Annahmen werden laufend überprüft. Überarbeitungen von Schätzungen werden prospektiv erfasst.

Bei der Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden übt der Vorstand Ermessensentscheidungen aus. Zudem erforderte der Erwerb der Anteile an der HAEMATO PHARM GmbH sowie der M1 Aesthetics GmbH den Test der Werthaltigkeit des erworbenen Geschäfts- oder Firmenwerts zum Bilanzstichtag. Für den Test der Werthaltigkeit des Geschäfts- oder Firmenwerts ist es erforderlich, den Nutzungswert der Zahlungsmittel generierenden Einheit, welcher der Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet worden ist, zu ermitteln. Die Berechnung des Nutzungswerts bedarf der Schätzung künftiger Cashflows aus der Zahlungsmittel generierenden Einheit sowie eines geeigneten Abzinsungssatzes für die Barwertberechnung.

Eine Reihe von Rechnungslegungsmethoden und Angaben des Konzerns verlangen die Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte für finanzielle und nicht finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten. Bei der Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes eines Vermögenswertes oder einer Schuld verwendet der Konzern, soweit wie möglich, am Markt beobachtbare Daten. Basierend auf den in den Bewertungstechniken verwendeten Inputfaktoren werden die beizulegenden Zeitwerte in unterschiedliche Stufen in der Fair Value-Hierarchie eingeordnet:

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Stufe 1: Notierte Preise (unbereinigt) auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte und Schulden
Stufe 2: Bewertungsparameter, bei denen es sich nicht um die in Stufe 1 berücksichtigten, notierten Preise handelt, die sich aber für den Vermögenswert oder die Schuld entweder direkt (das heißt als Preis) oder indirekt (das heißt als Ableitung von Preisen) beobachten lassen
Stufe 3: Bewertungsparameter für Vermögenswerte oder Schulden, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten beruhen

Wenn die zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes eines Vermögenswertes oder einer Schuld verwendeten Inputfaktoren in unterschiedliche Stufen der Fair Value-Hierarchie eingeordnet werden können, wird die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert in ihrer Gesamtheit der Stufe der Fair Value-Hierarchie zugeordnet, die dem niedrigsten Inputfaktor entspricht, der für die Bewertung insgesamt wesentlich ist.

Der Konzern erfasst Umgruppierungen zwischen verschiedenen Stufen der Fair Value-Hierarchie zum Ende der Berichtsperiode, in der die Änderung eingetreten ist.

Die vom Management verwendeten Grundlagen für die Beurteilung der Angemessenheit der Wertberichtigungen auf Forderungen sind die Fälligkeitsstruktur der Forderungssalden, die Bonität der Kunden sowie Veränderungen der Zahlungsbedingungen. Bei einer Verschlechterung der Finanzlage der Kunden kann der Umfang der tatsächlich vorzunehmenden Ausbuchungen den Umfang der erwarteten Ausbuchungen übersteigen.

Für jedes Besteuerungssubjekt ist die erwartete tatsächliche Ertragsteuer zu berechnen, und die temporären Differenzen aus der unterschiedlichen Behandlung bestimmter Bilanzposten zwischen dem IFRS-Konzernabschluss und dem steuerrechtlichen Abschluss sind zu beurteilen. Soweit temporäre Differenzen vorliegen, führen diese Differenzen grundsätzlich zum Ansatz von aktiven und passiven latenten Steuern im Konzernabschluss. Das Management muss bei der Berechnung tatsächlicher und latenter Steuern Beurteilungen treffen. Aktive latente Steuern werden in dem Maße angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass sie genutzt werden können. Die Nutzung aktiver latenter Steuern hängt von der Möglichkeit ab, im Rahmen der jeweiligen Steuerart ausreichendes zu versteuerndes Einkommen zu erzielen. Zur Beurteilung der Wahrscheinlichkeit der künftigen Nutzbarkeit von aktiven latenten Steuern sind verschiedene Faktoren heranzuziehen, wie z. B. Ertragslage der Vergangenheit, operative Planungen und Steuerplanungsstrategien. Weichen die tatsächlichen Ergebnisse von diesen Schätzungen ab oder sind diese Schätzungen in künftigen Perioden anzupassen, könnten diese nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben. Kommt es zu einer Änderung der Werthaltigkeitsbeurteilung bei aktiven latenten Steuern, sind die angesetzten aktiven latenten Steuern erfolgswirksam abzuwerten.

6.2 Angaben zur Konzernbilanz | Aktiva

Bei der Aufstellung der Abschlüsse der zugehörigen Konzernunternehmen werden Geschäftsvorfälle, die auf andere Währungen als die funktionale Währung (EUR) des Konzernunternehmens lauten, mit den am Tag der Transaktion gültigen Kursen umgerechnet. Zum Bilanzstichtag werden sämtliche monetären Posten in Fremdwährung zum gültigen Stichtagskurs umgerechnet. Nicht monetäre Posten in Fremdwährung, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, sind mit den Kursen umzurechnen, die zum Zeitpunkt der Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert Gültigkeit hatten.

6.2.1 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente werden zu Anschaffungskosten bewertet. Sie umfassen Barbestände und andere kurzfristige hochliquide finanzielle Vermögenswerte, die zum Zeitpunkt der Anschaffung eine Laufzeit von maximal drei Monaten aufweisen.

6.2.2 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die sich insgesamt auf TEUR 12.615 (Vorjahr TEUR 14.563) belaufen, werden mit dem Transaktionspreis gemäß IFRS 15 bewertet. Unsere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten keine signifikante Finanzierungskomponente. Wertminderungen werden erfasst, wenn infolge eines oder mehrerer Ereignisse, die nach dem erstmaligen Ansatz des Vermögenswertes eintraten, ein objektiver Hinweis dafür vorliegt, dass sich die erwarteten künftigen Cashflows negativ verändert haben. Die Kriterien, die zu einer Wertminderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen führen, orientieren sich an der Ausfallwahrscheinlichkeit der Forderung und der erwarteten Bonität der Kunden.

6.2.3 Vorräte

Vorräte werden zum niedrigeren Wert aus historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert angesetzt. Der Nettoveräußerungswert ergibt sich aus dem erwarteten Verkaufserlös abzüglich noch anfallender Kosten. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten von Vorräten werden grundsätzlich nach der Einzelzuordnungsmethode ermittelt und beinhalten die Kosten des Erwerbs sowie diejenigen Kosten, die dafür angefallen sind, die Vorräte an ihren derzeitigen Ort und in ihren derzeitigen Zustand zu versetzen. Bei gleichartigen Vorräten, die in einer größeren Stückzahl vorliegen und untereinander austauschbar sind, erfolgt die Zuordnung der Anschaffungs- oder Herstellungskosten nach der Durchschnittsmethode. Bei selbst erstellten unfertigen und fertigen Erzeugnissen beinhalten die Herstellungskosten auch produktionsbezogene Gemeinkosten basierend auf einer Normalauslastung.

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in EUR 31.12.2022 31.12.2021
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 555.340 687.609
Fertige Erzeugnisse und Waren 24.254.075 32.082.061
Anspruch auf Rückholung von Produkten 661.318 834.028
Geleistete Anzahlungen auf Vorräte 676.434 410.144
Vorräte 26.147.168 34.013.842

6.2.4 Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte

Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei einem Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und bei einem anderen Unternehmen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalinstrument führt. Finanzinstrumente werden erfasst, sobald HAEMATO Vertragspartei des Finanzinstruments wird. Bei marktüblichen Käufen oder Verkäufen von finanziellen Vermögenswerten wählt HAEMATO den Handelstag sowohl für die erstmalige bilanzielle Erfassung als auch für den bilanziellen Abgang. Der erstmalige Ansatz von Finanzinstrumenten erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Für die Folgebewertung werden die Finanzinstrumente einer der in IFRS 9 Finanzinstrumente aufgeführten Bewertungskategorien (finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, finanzielle Vermögenswerte, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden und finanzielle Vermögenswerte, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden) zugeordnet. Dem Erwerb oder der Emission direkt zurechenbare Transaktionskosten werden bei der Ermittlung des Buchwerts berücksichtigt, wenn die Finanzinstrumente nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden.

Die sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte beinhalten ausschließlich Kredite und Forderungen. Kredite und Forderungen sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen, beinhalten nur Tilgungen und Zinsen und werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

6.2.5 Sonstige kurzfristige Vermögenswerte

Bei den sonstigen kurzfristigen Vermögenswerten handelt es sich unter anderen um Forderungen aus Umsatzsteuerguthaben, Forderungen gegen Personal, Rechnungsabgrenzungsposten sowie um debitorische Kreditoren.

6.2.6 Forderungen aus Ertragssteuern

Die Forderungen aus Ertragsteuern beinhalten Anpassungsbeträge für eventuell anfallende Ertragssteuererstattungen für noch nicht endgültig veranlagte Jahre, allerdings ohne Zinserstattungen. Der Betrag ermittelt sich aus der bestmöglichen Schätzung der erwarteten Steuerzahlung (Erwartungswert bzw. wahrscheinlichster Wert der Steuerunsicherheit). Steuerforderungen aus unsicheren Steuerpositionen werden dann bilanziert, wenn es überwiegend wahrscheinlich und damit hinreichend gesichert ist, dass sie realisiert werden können.

6.2.7 Immaterielle Vermögenswerte

Immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen bewertet. Sofern erforderlich, werden kumulierte Wertminderungen berücksichtigt.

Immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer werden jährlich dahingehend überprüft, ob die Einschätzung einer unbegrenzten Nutzungsdauer aufrechterhalten werden kann. Eine Änderung von einer unbegrenzten auf eine begrenzte Nutzungsdauer wird prospektiv vorgenommen. Immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden grundsätzlich linear über ihre Nutzungsdauer abgeschrieben (drei bis dreizehn Jahre). Die Abschreibungsdauer für immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer wird mindestens zum Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft. Änderungen bezüglich der erwarteten Nutzungsdauer werden als Schätzungsänderung behandelt. Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden in den Funktionskosten berücksichtigt.

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in EUR Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen Geschäfts- oder Firmenwert Erworbene immaterielle Vermögenswerte Geleistete Anzahlungen auf immaterielle Vermögenswerte Σ Immaterielle Vermögenswerte
Anschaffungs- und Herstellungskosten
1. Januar 2021 7.843.491 34.583.689 9.912.944 1.301.145 53.641.268
Zugänge 173.011 0 0 57.720 230.732
Abgänge 0 0 0 -110 -110
Umbuchungen 761.963 0 0 -761.96 0
Konsolidierungskreisbedingte Änderungen 9.451 53.624.738 0 0 53.652.189
31. Dezember 2021 8.787.916 88.226.426 9.912.944 596.793 107.524.079
1. Januar 2022 8.787.916 88.226.426 9.912.944 596.793 107.524.079
Zugänge 145.200 0 0 366.052 511.253
31. Dezember 2022 8.933.117 88.226.426 9.912.944 962.845 108.035.332
Abschreibungen /​ Zuschreibungen
1. Januar 2021 -5.991.182 0 -9.670.951 0 -15.662.133
Abschreibungen -604.856 0 -7.998 0 -612.854
Konsolidierungskreisbedingte Änderungen -8.323 0 0 0 -8.323
31. Dezember 2021 -6.604.362 -0 -9.678.949 0 -16.283.310
1. Januar 2022 -6.604.362 0 -9.678.949 0 -16.283.310
Abschreibungen -497.682 0 -7.998 0 -505.680
31. Dezember 2022 -7.102.044 0 -9.686.947 0 -16.788.991
Buchwerte
31. Dezember 2021 2.183.555 88.226.426 233.995 596.793 91.240.769
31. Dezember 2022 1.831.073 88.226.426 225.997 962.845 91.246.341

6.2.8 Sachanlagen

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen angesetzt. Sofern erforderlich, werden kumulierte Wertminderungen berücksichtigt. Soweit relevant, beinhalten die Anschaffungs- oder Herstellungskosten die geschätzten Kosten für Abbruch und Beseitigung des Vermögenswerts und die Wiederherstellung des Standorts.

Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen linear. Die Abschreibungen entsprechen dem Verlauf des Verbrauchs des künftigen wirtschaftlichen Nutzens. Die Sachanlagen werden linear über unterschiedliche Nutzungsdauern (drei bis 15 Jahre) abgeschrieben.

Im Falle, dass der Buchwert den voraussichtlich erzielbaren Betrag übersteigt, wird eine Wertminderung auf diesen Wert vorgenommen. Der erzielbare Betrag bestimmt sich aus dem Nettoverkaufserlös oder - falls höher - dem Barwert des geschätzten zukünftigen Cashflows aus der Nutzung des Vermögensgegenstands.

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Anschaffungs- und Herstellungskosten 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden 2. Technische Anlagen und 3. Andere Anlagen, Betriebs- und
in EUR Grundstücken Maschinen Geschäftsausstattung
1. Januar 2021 47.359 753.136 2.096.298
Zugänge 0 24.087 71.928
Abgänge 0 0 -73.926
31. Dezember 2021 47.359 782.446 2.144.403
1. Januar 2022 47.359 782.446 2.144.403
Zugänge 0 69.007 111.344
Abgänge -43.959 -202.409 -578.651
Umbuchungen 0 140.980 256.289
31. Dezember 2022 3.400 790.024 1.933.385
Abschreibungen /​ Zuschreibungen
1. Januar 2021 -40.430 -332.935 -1.484.148
Abschreibungen -565 -79.616 -163.482
Zuschreibungen 0 0 0
Abgänge 0 0 59.097
31. Dezember 2021 -40.995 -417.248 -1.628.184
1. Januar 2022 -40.995 -417.248 -1.628.184
Abschreibungen -565 -79.691 -128.448
Zuschreibungen 0 0 0
Abgänge 38.161 128.187 476.363
31. Dezember 2022 -3.399 -368.752 -1.280.269
Buchwerte
31. Dezember 2021 6.364 365.198 612.150
31. Dezember 2022 1 421.272 653.116
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Anschaffungs- und Herstellungskosten 5. Geleistete Anzahlungen
in EUR 4. Nutzungsrechte und Anlagen im Bau Σ Sachanlagen
1. Januar 2021 2.074.904 0 4.971.697
Zugänge 130.157 0 226.172
Abgänge -49.807 0 -123.734
31. Dezember 2021 2.165.718 0 5.139.926
1. Januar 2022 2.165.718 0 5.139.926
Zugänge 2.702.146 397.269 3.279.766
Abgänge -1.947.583 0 -2.772.602
Umbuchungen 0 -397.269 0
31. Dezember 2022 2.920.281 0 5.647.090
Abschreibungen /​ Zuschreibungen
1. Januar 2021 -1.011.004 0 -2.868.518
Abschreibungen -573.589 0 -817.252
Zuschreibungen 42.123 0 42.123
Abgänge 0 0 59.097
31. Dezember 2021 -1.550.843 0 -3.637.270
1. Januar 2022 -1.550.843 0 -3.637.270
Abschreibungen -651.023 0 -859.727
Zuschreibungen 1.947.583 0 1.947.583
Abgänge 0 0 642.712
31. Dezember 2022 -254.283 0 -1.906.703
Buchwerte
31. Dezember 2021 614.875 0 1.502.656
31. Dezember 2022 2.665.999 0 3.740.388

6.2.9 Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte

Unter den sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerten werden Eigenkapitalinstrumente börsennotierter Gesellschaften bilanziert. Die Aktien wurden der Kategorie "erfolgswirksam zum beizulegenden Wert" zugeordnet. Die Folgebewertung der Eigenkapitalinstrumente erfolgt zum Kurswert des jeweiligen Stichtags.

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Anschaffungs- und Herstellungskosten in EUR Finanzielle Vermögenswerte
1. Januar 2021 6.882.048
Zugänge 88.806
Abgänge -11.131
31. Dezember 2021 6.959.723
1. Januar 2022 6.959.723
Zugänge 2.207.886
Abgänge 0
31. Dezember 2022 9.167.609
Abschreibungen /​ Zuschreibungen
1. Januar 2021 2.981.604
Abschreibungen -1.863.092
Zuschreibungen 2.392
Abgänge -27.739
31. Dezember 2021 1.093.165
1. Januar 2022 1.093.165
Abschreibungen -2.376
Zuschreibungen 1.912.537
31. Dezember 2022 3.003.326
Buchwerte
31. Dezember 2021 8.052.888
31. Dezember 2022 12.170.935

6.2.10 Sonstige langfristige Vermögenswerte

Bei den sonstigen langfristigen Vermögenswerten handelt es sich um Kautionen, die zum Nominalwert der hinterlegten Beträge bewertet sind.

6.3 Angaben zur Konzernbilanz | Passiva

6.3.1 Kurzfristige Rückstellungen

Rückstellungen werden gebildet, wenn der Konzern eine gegenwärtige Verpflichtung (rechtlicher oder faktischer Natur) aus einem vergangenen Ereignis hat und es wahrscheinlich ist, dass die Erfüllung der Verpflichtung mit dem Abfluss von Ressourcen einhergeht und eine verlässliche Schätzung des Betrages der Rückstellung möglich ist.

Die angesetzten Rückstellungen sind der beste Schätzwert, der sich am Abschlussstichtag für die hinzugebende Leistung ergibt, um die gegenwärtige Verpflichtung zu erfüllen. Dabei sind die der Verpflichtung inhärenten Risiken und Unsicherheiten zu berücksichtigen. Wird eine Rückstellung auf Basis der für die Erfüllung der Verpflichtung geschätzten Zahlungsströme bewertet, sind diese Zahlungsströme abzuzinsen, sofern der Zinseffekt wesentlich ist.

Die langfristigen Rückstellungen betreffen die Rückstellung für Aufbewahrungspflichten mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

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Rückstellungen in TEUR 01.01.2022 Verbrauch Auflösung Zuführung 31.12.2022
Prüfungs- und Jahresabschlusskosten 66 62 2 67 69
Personal /​ Urlaubsansprüche 106 90 5 118 129
Aufsichtsratsvergütungen 20 20 0 20 20
Sonstige 915 858 44 274 287
(davon langfristig) (60) (5) (54)
1.107 505

6.3.2 Verbindlichkeiten aus Ertragssteuern

Die tatsächlichen Ertragsteuern werden basierend auf den jeweiligen nationalen steuerlichen Ergebnissen und Vorschriften des Jahres berechnet. Darüber hinaus beinhalten die im Geschäftsjahr ausgewiesenen tatsächlichen Steuern auch Anpassungsbeträge für eventuell anfallende Steuerzahlungen für noch nicht endgültig veranlagte Jahre, allerdings ohne Zinszahlungen und Strafen auf Steuernachzahlungen. Für den Fall, dass in den Steuererklärungen angesetzte Beträge wahrscheinlich nicht realisiert werden können (unsichere Steuerpositionen), werden Steuerrückstellungen gebildet. Der Betrag ermittelt sich aus der bestmöglichen Schätzung der erwarteten Steuerzahlung (Erwartungswert bzw. wahrscheinlichster Wert der Steuerunsicherheit).

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in TEUR 01.01.2022 Verbrauch Auflösung Zuführung 31.12.2022
Verbindlichkeiten aus Ertragssteuern 1.916 541 2 908 2.282

Als Ergebnis einer laufenden steuerlichen Betriebsprüfung für die Jahre 2001 bis 2005 beabsichtigte die Finanzverwaltung, die bis zum 2. August 2005 entstandenen steuerlichen Verlustvorträge aufgrund eines Verlustes der wirtschaftlichen Identität zu diesem Zeitpunkt gemäß § 8 Abs. 4 KStG /​ § 10a GewStG nicht anzuerkennen. Die uns von der Finanzverwaltung mitgeteilte Rechtsauffassung teilen wir nicht, und auch der Bundesfinanzhof hat in einem ähnlichen Fall anders entschieden. Aus diesem Grund haben wir für die betreffenden Geschäftsjahre keine Steuerrückstellungen gebildet. Das Klageverfahren ist zu unseren Gunsten ausgegangen. Jedoch versucht das Finanzamt nunmehr über das Veranlagungsjahr 2003 die Verlustvorträge abzuerkennen. Diesbezüglich befinden wir uns im Klageverfahren; gegebenenfalls würden wir sämtliche Rechtsmittel ausschöpfen. Aufgrund geänderter Rechtsprechung wurde durch das Finanzamt im März 2009 ein Teil der bisher nicht anerkannten Verluste berücksichtigt. Das maximale Risiko beträgt nunmehr TEUR 154.

6.3.3 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bilanziert. Es wird angenommen, dass die beizulegenden Zeitwerte aufgrund der kurzen Laufzeiten den Buchwerten dieser Finanzinstrumente entsprechen.

6.3.4 Leasingverbindlichkeiten

Die HAEMATO-Gruppe aktiviert nach IFRS 16 Leasingverträge aus dem Operate Leasing als Nutzungsrechte und schreibt diese über die Laufzeit der Verträge ab. Aus den Leasingzahlungen entstehen Verbindlichkeiten, die abhängig von der Laufzeit in kurz- und langfristige Verbindlichkeiten zu unterscheiden sind und abgezinst werden.

Die Nutzungsrechte werden in den Sachanlagen abzüglich kumulierter Abschreibung ausgewiesen. Dabei wird der Barwert sämtlicher Leasingzahlungen als Anschaffungskosten zu Grunde gelegt. Leasinggegenstände von geringem Wert und kurzfristiger Dauer werden aufgrund der Anwendungserleichterungen des IFRS 16 nicht bilanziert.

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in EUR 31.12.2022 31.12.2021
Nutzungsrecht 2.665.998 614.875
Anzahlung -6.000 -6.000
Aktive Rechnungsabgrenzung 296 296
Σ Aktivseite 2.660.294 609.171
Verbindlichkeiten 2.712.194 627.989
Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten 212.320 574.464
Langfristige Leasingverbindlichkeiten 2.499.874 53.525
Passive Rechnungsabgrenzung -35.511 -245
Σ Passivseite 2.676.683 627.744
Abschreibung -651.022 -573.589
Zinsaufwand -36.820 -26.743
X Gewinn- und Verlustrechnung -687.843 -600.332
Leasingaufwand 690.028 599.542
Σ Korrektur Leasingaufwand 690.028 599.542

6.3.5 Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten

Die kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten sind zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bilanziert. Bei den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten handelt es sich im Wesentlichen um kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten aus Krediten und Kontokorrentkrediten, erhaltenen Darlehen und kreditorische Debitoren. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestehen ausnahmslos aus der Inanspruchnahme von kurzfristigen Sonderfinanzierungen gegenüber dem Factor für Kundenforderungen.

6.3.6 Kurzfristige Verbindlichkeiten

Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten sind zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bilanziert. Es handelt sich dabei im Wesentlichen um Verbindlichkeiten aus Lohn- und Umsatzsteuer sowie Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit.

6.3.7 Vertrags- und Rückerstattungsverbindlichkeiten

Rückerstattungsverbindlichkeiten enthalten Verpflichtungen aus Verkaufsgeschäften, die Finanzinstrumente darstellen. Eine Rückerstattungsverbindlichkeit ergibt sich, wenn HAEMATO von einem Kunden eine Gegenleistung erhält und erwartet, dass dem Kunden diese Gegenleistung ganz oder teilweise zurückerstattet wird. Eine Rückerstattungsverbindlichkeit wird in Höhe der Gegenleistung bewertet, die dem Unternehmen voraussichtlich nicht zusteht und somit nicht im Transaktionspreis berücksichtigt wird.

Für die Verkäufe mit Rückgaberecht wird eine Verbindlichkeit für Rückerstattung passiviert.

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in EUR 31.12.2022 31.12.2021
Rücklieferungsrechte 703.720 920.866
Rabattverträge/​ Herstellerrabatte 4.636.229 4.605.797
Vertrags- und Rückerstattungsverbindlichkeiten 5.339.949 5.526.662

6.3.8 Langfristige Rückstellungen

Die langfristigen Rückstellungen betreffen die Rückstellung für Aufbewahrungspflichten mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

6.3.9 Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden

Aktive und passive latente Steuern werden auf temporäre Unterschiede zwischen den steuerlichen und den bilanziellen Wertansätzen einschließlich der Unterschiede aus der Konsolidierung sowie für noch nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge und Steuergutschriften ermittelt. Die Bewertung erfolgt anhand der Steuersätze, deren Gültigkeit für die Periode, in der ein Vermögenswert realisiert oder eine Schuld erfüllt wird, zu erwarten ist. Dabei werden die Steuersätze und -Vorschriften zugrunde gelegt, die zum Bilanzstichtag gültig sind oder in Kürze gelten werden. HAEMATO nimmt eine Wertberichtigung auf aktive latente Steuern vor, wenn es nicht wahrscheinlich ist, dass zu künftiges zu versteuerndes Ergebnis in ausreichendem Umfang zur Verfügung stehen wird, gegen das die abzugsfähigen temporären Differenzen, steuerlichen Verlustvorträge und Steuergutschriften verrechnet werden können.

Bei steuerlich abziehbaren temporären Differenzen in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen wird ein latenter Steueranspruch nur insoweit bilanziert, als es wahrscheinlich ist, dass die Umkehrung der temporären Differenz in der vorhersehbaren Zukunft eintritt und entsprechendes zu versteuerndes Einkommen zu erwarten ist.

Eine Verrechnung aktiver und passiver latenter Steuern wird nur vorgenommen, wenn ein Rechtsanspruch zur Aufrechnung tatsächlicher Steuererstattungsansprüche und tatsächlicher Steuerschulden besteht und sich die latenten Steueransprüche und -schulden auf Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Behörde für dasselbe Steuersubjekt erhoben werden.

Zum Stichtag wurden keine aktiven latenten Steuern ausgewiesen.

Für alle zu versteuernden temporären Differenzen wird eine latente Steuerschuld bilanziert, es sei denn, die latente Steuerschuld erwächst aus

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einem Geschäfts- oder Firmenwert, für den eine Abschreibung steuerlich nicht absetzbar ist, oder

dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswertes oder einer Schuld bei einem Geschäftsvorfall, der kein Unternehmenszusammenschluss ist und zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalles weder das handelsrechtliche Periodenergebnis noch das zu versteuernde Ergebnis beeinflusst.

Bei zu versteuernden temporären Differenzen in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen wird jedoch eine latente Steuerschuld bilanziert, es sei denn, der Zeitpunkt der Umkehrung der temporären Differenz kann von der Gesellschaft nicht kontrolliert werden und es ist wahrscheinlich, dass dies nicht in der vorhersehbaren Zukunft eintritt. Die latenten Steuern zum 31. Dezember 2022 beziehen sich auf folgende Sachverhalte:

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Temporäre Differenzen in TEUR 31.12.2021 ergebniswirksam erfasst erfolgsneutral erfasst 31.12.2022
Bewertung der immateriellen Vermögenswerte 57 47 0 104
Fair Value Bewertung vorhandener Finanzinstrumente 0 3 0 3
Fair Value Bewertung finanzieller Vermögenswerte 0 0 0 0
Sonstige Bewertungsdifferenzen 25 -22 0 3
Passive latente Steuern 82 110

Im Zusammenhang mit der Fair Value Bewertung vorhandener Finanzinstrumente war es erforderlich, latente Steuern zu passivieren. Der Betrag, um den die nach Fair Value bewerteten IFRS-Wertansätze die Steuerbilanzwerte übersteigen, beträgt TEUR4 (Vorjahr TEUR 273). Unter Anwendung des Effektivsteuersatzes von 24,225 % und anderer Komponenten ergibt sich eine zu passivierende latente Steuerschuld in Höhe von TEUR 1 (Vorjahr TEUR 66).

Die unterschiedlichen gesetzlichen Bewertungsmethoden nach Steuerrecht und Handelsrecht als auch beim Ansatz nach IFRS führen bei der Ermittlung der Rückstellungen zu Abweichungen, die am Abschlussstichtag zu abweichenden Wertansätze und damit einhergehenden passiven latenten Steuern in Höhe von TEUR 3 (Vorjahr TEUR 25) führen.

Die verbleibenden latenten Steuern (Effektivsteuersatz von 24,225 %), die sich zum Stichtag auf TEUR 104 (Vorjahr TEUR 57) belaufen, resultieren zum Einen aus der Erstkonsolidierung eines in 2009 bzw. 2013 erworbenen Tochterunternehmens. Bei der Erstkonsolidierung wurden immaterielle Vermögensgegenstände aufgedeckt, deren Buchwerte zum 31. Dezember 2022 TEUR 226 (Vorjahr TEUR 234) betragen. Zum Anderen entstehen passive latente Steuern aus der abweichenden Nutzungsdauer zwischen Steuer- und Handelsrecht für immaterielle Wirtschaftsgüter des Anlagevermögen. Handelsrechtlich wurden Lizenzen für Parallelimporte bis 2022 über 5 Jahre abgeschrieben, während steuerrechtlich, in den Anschaffungsjahren 2014-2021, eine Nutzungsdauer von 13 Jahren angenommen wurde.

6.3.10 Eigenkapital

Zur Entwicklung und Zusammensetzung wird auf die Eigenkapitalveränderungsrechnung verwiesen.

Gezeichnetes Kapital

Das Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von EUR 5.229.307 ist eingeteilt in 5.229.307 Stückaktien mit einem rechnerischen Nennwert von je EUR 1,00.

Im Jahr 2005 wurde eine Kapitalerhöhung in Höhe von EUR 6,75 Mio. durch die Umwandlung von Rücklagen, die zu EUR 2,0 Mio. aus Einlagen der Anteilseigner (Entnahme aus der Kapitalrücklage) und zu EUR 4,75 Mio. aus bereits versteuerten Gewinnen der Gesellschaft stammten, durchgeführt. Im 1. Quartal 2007 wurden 235.066 neue Aktien herausgegeben; es wird insofern auf den Beschluss der Hauptversammlung vom 18. Juli 2005 verwiesen, in dem der Vorstand ermächtigt wurde, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital zu erhöhen. Der Bezugs- (für die Altaktionäre) bzw. der Ausgabepreis belief sich dabei jeweils auf EUR 6,00 je Aktie. Die Differenz aus Bezugs- bzw. Ausgabepreis und Nennwert von EUR 5,00 je Aktie wurde in die Kapitalrücklage eingestellt. 2011 wurde eine weitere Kapitalerhöhung in Höhe von EUR 4,6 Mio. durch die Umwandlung von Rücklagen, die zu EUR 1,1 Mio. aus Einlagen der Anteilseigner (Entnahme aus der Kapitalrücklage) und zu EUR 3,5 Mio. aus bereits versteuerten Gewinnen der Gesellschaft stammten (Entnahme aus den Gewinnrücklagen), durchgeführt. Der Vorstand der Gesellschaft fasste im 1. Quartal 2013 unter Ausnutzung des Genehmigten Kapitals 2012 und im Hinblick auf § 4 Abs. 6 der Satzung den Beschluss, das Grundkapital der Gesellschaft gegen Sacheinlage von EUR 13.852.599 um EUR 6.926.299 auf EUR 20.778.898 durch Ausgabe von 6.926.299 neuen, auf den Inhaber lautenden Stammaktien als Stückaktien zu erhöhen.

Im 2. Quartal 2017 wurde durch Ausgabe von 1.201.102 neuer Stückaktien im Nennwert von EUR 1,00 das Grundkapital auf EUR 21.980.000 erhöht. Die neuen Aktien wurden zu einem Bezugspreis von EUR 6,20 ausgegeben. Das Agio wurde in Höhe von EUR 6,25 Mio. vollständig in Kapitalrücklage eingestellt.

Die HAEMATO AG hat mit Veröffentlichung im Bundesanzeiger am 26.09.2017 alle von der Gesellschaft ausgegebenen Genussscheine (ISIN: DE000A0EQVT2/​WKN: AOEQVT) gem. § 3 Abs. 1 der Genussscheinbedingungen in der Fassung der Beschlussfassung der Gläubigerversammlung vom 21. Dezember 2009 zum 31. Dezember 2017 gekündigt. Die Gesellschaft machte gemäß § 3 Abs. (2) der Genussscheinbedingungen von ihrem Wahlrecht Gebrauch, den Genussscheininhabern anstelle des Rückzahlungsbetrags Aktien der HAEMATO AG zu gewähren. Dazu wurden im Rahmen einer bedingten Kapitalerhöhung vom 09.06.2016 (Bedingtes Kapital 2016/​1) im Geschäftsjahr 2018 Bezugsaktien im Nennwert von EUR 887.154 ausgegeben. Das Grundkapital betrug danach EUR 22.867.154.

Nach Beschluss der Hauptversammlung vom 21. Juli 2020 wurde das Grundkapital im Verhältnis 10:1 herabgesetzt. Das Grundkapital der Gesellschaft betrug danach EUR 2.286.715 und ist eingeteilt in 2.286.715 Stückaktien.

Gemäß dem Beschluss des Aufsichtsrats vom 15. Dezember 2020 wurde das Grundkapital der HAEMATO AG um EUR 2.467.201 auf EUR 4.753.916 erhöht. Hierzu wurden 2.467.201 neue, auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem Nennwert von EUR 1,00 ausgegeben. Die Erhöhung des Grundkapitals erfolgte im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung. Hierzu wurden gemäß notariellem Geschäftsanteilseinbringungs- und übertragungsvertrag 100 % der Anteile an der M1 Aesthetics GmbH mit Wirkung zum 1. Januar 2021 übertragen. Die M1 Kliniken AG zeichnete im Gegenzug die zum Zweck des Erwerbs ausgegebenen Anteile.

Durch Beschluss des Vorstands vom 24.03.2021 wurde das Grundkapital der HAEMATO durch eine Barkapitalerhöhung in Höhe von 475.391 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien um EUR 475.391 erhöht. Die neuen Aktien wurden zu einem Ausgabereis von EUR 31,00 je neuer Aktien und damit zu einem Gesamtausgabepreis von EUR 14.737.121 ausgegeben.

Genehmigtes Kapital

Gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 4. Juli 2018 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 3. Juli 2023 das Grundkapital der Gesellschaft durch Ausgabe von insgesamt noch bis zu 8.047.408 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlagen einmalig oder mehrmalig, insgesamt jedoch höchstens um bis zu EUR 8.047.408 zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2018/​1).

Bedingtes Kapital

Das Grundkapital der Gesellschaft wird durch Beschluss der Hauptversammlung vom 13.07.2021 um bis zu EUR 2.614.653 durch Ausgabe von insgesamt bis zu 2.614.653 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2021).

Erworbene eigene Anteile

Die Gesellschaft hielt zum Zeitpunkt der Rückzahlung in 2018 1.030 Stück der gekündigten Genussscheine. Durch Rückzahlung in Form von Aktien erhielt die HAEMATO AG 17.201 eigene Aktien. Das Agio in Höhe von TEUR 85,8 aus der Wandlung der Genussscheine wurde in die Kapitalrücklage für eigene Anteile eingestellt.

Nach der Kapitalmaßnahme aus Juli 2020 belaufen sich die erworbenen eigenen Aktien auf 1.719. Im gleichen Schritt erhöht sich die Kapitalrücklage der eigenen Anteile auf TEUR 101,3.

Gewinnrücklagen

Die Gewinnrücklagen enthalten die in der Vergangenheit erzielten Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, soweit sie nicht ausgeschüttet wurden, sowie Erträge aus dem Verkauf von eigenen Aktien in den Jahren 2006 bis 2007 bzw. 2013, die nicht in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, sondern direkt im Eigenkapital erfasst wurden.

Unter der teilweisen Verwendung des Bilanzgewinns werden Anteile an beherrschenden Unternehmen nach § 272 Abs.4 HGB in eine Gewinnrücklage umgewandelt. Diese "Rückbeteiligung" erfolgt in Höhe der Bewertung der Beteiligung. Die HAEMATO AG hält Anteile am beherrschenden Unternehmen Ml Kliniken AG. Zum 31.12.2022 mindert diese Beteiligung erstmalig den Bilanzgewinn in Höhe von TEUR 11.782 und wird im Eigenkapital unter den Gewinnrücklagen eigenkapitalneutral erfasst.

6.3.11 Eventualverbindlichkeiten

Eventualverbindlichkeiten bestehen zum Stichtag 31.12.2022 nicht.

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen liegen im Rahmen des üblichen Geschäftsverkehrs.

6.4 Angaben zur Gesamtergebnisrechnung

Grundsätze der Ertragsrealisierung

Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Arzneimitteln werden erfasst, wenn der Kunde die Verfügungsgewalt über diese erlangt. Dies ist grundsätzlich dann gegeben, wenn der Kunde Besitz an den Produkten erlangt. In der Regel erfolgt der Übergang der Verfügungsgewalt im Zeitpunkt der Übergabe der Ware an das Versandunternehmen.

Grundsätzlich erfolgt die Zahlung aus dem Verkauf von Arzneimitteln durch den Kunden, wenn dieser die Verfügungsgewalt über diese erlangt.

Segmentberichterstattung nach IFRS 8

IFRS 8 erfordert von Unternehmen die Berichterstattung von finanziellen und beschreibenden Informationen bezüglich seiner berichtspflichtigen Segmente. Berichtspflichtige Segmente stellen Geschäftssegmente dar, die bestimmte Kriterien erfüllen. Bei Geschäftssegmenten handelt es sich um Unternehmensbestandteile, für die getrennte Finanzinformationen vorhanden sind. Die Segmentberichterstattung muss sich somit zwangsläufig am internen Berichtswesen des Unternehmens orientieren (management approach). Die interne Steuerung des Unternehmens stellt damit die Grundlage für die Segmentberichterstattung dar.

Der HAEMATO-Konzern ist nach Übernahme der M1 Aesthetics GmbH erstmalig in zwei Geschäftssegmenten und hauptsächlich in einem regionalen Segment (Deutschland) tätig. Die Geschäftssegmente sind im Wesentlichen in die Segmente Specialty Pharma und Lifestyle/​Aesthetics zu trennen. Die nachfolgende Aufstellung beinhaltet die konsolidierten Umsätze.

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Lifestyle und Aesthetics Specialty Pharma
in TEUR 2021 2022 2021 2022
Umsatz 65.148 42.480 219.895 205.662
Rohergebnis 21.960 11.483 8.771 10.125
Rohmarge 33,7 % 27,0 % 4,0 % 4,9 %

Produkte und Dienstleistungen

Sämtliche Arzneimittel, die nicht dem Selbstzahlermarkt unterliegen und über die Krankenkasse zur Abrechnung kommen, wurden dem Bereich Specialty Pharma zugeordnet. Hierbei handelt es sich um verschreibungspflichtige Medikamente und Wirkstoffe, die als Großhandel und als Parallelimport vertrieben werden. Dem Bereich Lifestyle und Aesthetics sind neben den für den Selbstzahlermarkt relevanten Produkten zur Anwendung bei Schönheitsbehandlungen auch Produkte und Dienstleistungen der Diagnostik sowie Kosmetikprodukte zuzuordnen. Der margenstarke Produktbereich der Diagnostik, welcher in Verbindung mit der Coronapandemie im Geschäftsjahr 2021 zu positiven Einmaleffekten und einer vergleichsweise hohen Rohmarge führte, normalisierte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022. Auch Produkte, welche in der ästhetischen Medizin Verwendung finden und über Krankenkassen abgerechnet werden, wurden diesem Segment zugeordnet. Sämtliche in der Gewinn-und Verlustrechnung dargestellten umlagefähigen Kosten sind beiden Segmenten zuzuordnen und aufgrund der Komplexität und der Vermischung der Aufgabengebiete im Konzern nicht voneinander zu lösen. Eine Segmentierung im Kostenbereich ist nicht wirtschaftlich sinnvoll aufzugliedern.

Geografische Informationen

Im Wesentlichen ist die HAEMATO-Gruppe im geografischen Segment Deutschland tätig.

Wesentliche Kunden

Kein einziger externer Kunde hat im Geschäftsjahr 2022 jeweils 10% oder mehr zum Konzernumsatz beigetragen. Bezogen auf das Segment Lifestyle und Aesthetics wurden TEUR 7.280 Umsatz mit einem Kunden erzielt. Dies entspricht 17,1 % des Segmentumsatzes.

Gewinn- und Verlustrechnung

Aufwendungen und Erträge des Geschäftsjahres werden (unabhängig vom Zeitpunkt der Zahlung) berücksichtigt, wenn sie realisiert sind. Erlöse aus dem Verkauf von Vermögensgegenständen und Erlöse aus Dienstleistungen sind realisiert, wenn die maßgeblichen Chancen und Risiken übergegangen sind und der Betrag der erwarteten Gegenleistung zuverlässig geschätzt werden kann.

6.4.1 Umsatzerlöse

Bei den Umsatzerlösen handelt es sich im Wesentlichen um Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Arzneimitteln und Medizinprodukten. In den Umsatzerlösen sind Erlösschmälerungen enthalten, die aus Herstellerrabatten und vertraglichen Rabatten mit Krankenkassen resultieren. Diese Erlösschmälerungen werden im Zuge einer vernünftigen kaufmännischen Schätzung als Rückstellung erfasst. In 2022 sind Aufwendungen aus früheren Berichtsperioden in Höhe von TEUR 522 enthalten, die in Rückstellungen aus früheren Jahren nicht berücksichtigt wurden.

6.4.2 Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge belaufen sich insgesamt auf TEUR 933 (Vorjahr TEUR 458). Sie beinhalten im Wesentlichen Erträge aus Währungsumrechnung, Auflösung von Rückstellungen, Versicherungsentschädigungen und Schadensersatzleistungen sowie periodenfremde Erträge, Sachbezüge von Arbeitnehmern.

6.4.3 Materialaufwand

Die Position Materialaufwand enthält sämtliche Aufwendungen, die im Zusammenhang mit dem Einkauf von Arzneimitteln, Produkten zur Anwendung bei Schönheitsbehandlungen und der Diagnostik sowie von Kosmetikprodukten entstanden sind.

6.4.4 Personalaufwand

Der in der Gewinn- und Verlustrechnung für das Jahr 2022 enthaltene Personalaufwand beträgt TEUR 4.942 (Vorjahr TEUR 7.503) und geht einher mit der Umsetzung der Effizienzsteigerungen in den Bereichen der Prozessoptimierung und Digitalisierung.

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in EUR 2022 2021
Löhne und Gehälter -4.282.511 -6.435.610
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung -659.210 -1.067.418
Personalaufwand -4.941.721 -7.503.028

6.4.5 Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen, die sich insgesamt auf TEUR 7.938 (Vorjahr TEUR 11.050) belaufen, beinhalten eine Vielzahl von Einzelpositionen. Dazu zählen insbesondere die Raumkosten, Versicherungen und Beiträge, Reparaturen und Instandhaltungen, Werbe- und Reisekosten, Rechts- und Beratungskosten und sonstige verschiedene betriebliche Kosten. Der Rückgang bestätigt die fortgeführten Kostensenkungsmaßnahmen in allen Bereichen des Konzerns.

6.4.6 Abschreibungen

Die Abschreibungen enthalten planmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte in Höhe von TEUR 1.365 (Vorjahr TEUR 1.474). Die Sachanlagen und die immateriellen Vermögenswerte werden linear über unterschiedliche Nutzungsdauern (drei bis 15 Jahre) abgeschrieben.

6.4.7 Erträge aus Beteiligungen

Bei den Beteiligungserträgen handelt es sich im Wesentlichen um vereinnahmte Dividenden.

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Erträge aus sonstigen finanziellen Vermögenswerten in TEUR 2022 2021
erhaltene Dividendenerträge 5 1

6.4.8 Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

Die Zinsen resultieren aus der Vergabe von Darlehen bzw. aus Zinserträgen von festverzinslichen Wertpapieren.

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in TEUR Zinserträge 2022 Zinserträge 2021
Erträge aus gewährten Krediten und Forderungen 46 0
Erträge aus Zinsen von festverzinslichen Wertpapieren 586 385
Gesamt 632 385

6.4.9 Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Bei den Zinsen handelt es sich um Aufwendungen für die Verzinsung aufgenommener Darlehen bzw. um die Abzinsung der Nutzungsrechte von Leasingverbindlichkeiten. Von sämtlichen Aufwendungen, die sich insgesamt auf TEUR 359 (Vorjahr TEUR 423) belaufen, entfallen TEUR 37 (Vorjahr TEUR 27) auf die Abzinsung der Leasingverbindlichkeiten.

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in TEUR 2022 2021
Zinsen aus Nutzungsrechten -37 -27
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierte finanzielle Verbindlichkeiten -322 -396
Nettoergebnis - 359 -423

6.4.10 Bewertung von finanziellen Vermögenswerten

Die in den finanziellen Vermögenswerten gehaltenen Finanzanlagen werden zum Stichtag "at fair value through profit or loss" bewertet. Im Vergleich zum Vorjahr wurden diese Beteiligungen mit TEUR 1.910 höher bewertet. Dabei handelt es sich um die nicht realisierten Gewinne/​Verluste aus der Fair Value Bewertung der Beteiligungen zum Stichtag.

6.4.11 Erträge aus der Veräußerung von finanziellen Vermögenswerten

Bei den Erträgen aus der Veräußerung von finanziellen Vermögenswerten handelt es sich um die realisierten Gewinne aus dem Verkauf von festverzinslichen Wertpapieren.

6.4.12 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Ertragsteuern umfassen sowohl die tatsächlichen Steuern vom Einkommen und Ertrag als auch die latenten Steuern. Die tatsächlichen Ertragsteuern werden basierend auf den jeweiligen nationalen steuerlichen Ergebnissen und Vorschriften des Jahres berechnet. Aktive und passive latente Steuern werden auf temporäre Unterschiede zwischen den steuerlichen und den bilanziellen Wertansätzen einschließlich der Unterschiede aus der Konsolidierung sowie für noch nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge und Steuergutschriften ermittelt.

Die Position lässt sich wie folgt aufgliedern:

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in TEUR 2022 2021
Steueraufwand der laufenden Periode -2.259 -2.416
Steueraufwand der früheren Periode -5 -304
Latenter Steueraufwand aus Bewertungsunterschieden -27 -103
Latenter Steuerertrag aus Bewertungsunterschieden 0 0
Gesamt -2.292 -2.823

Die Berechnung der latenten Steuern erfolgt gesellschaftsbezogen unter Verwendung des anzuwendenden Effektivsteuersatzes in Höhe von derzeit 24,225 %.

Der ausgewiesene Effektivsteuersatz beinhaltet die Körperschaftsteuer und den Solidaritätszuschlag (Effektivsatz: 15,825 %) sowie die Gewerbesteuer (Effektivsatz: 8,400 %) unter Anwendung des aktuell gültigen Gewerbesteuerhebesatzes für die Gemeinde Schönefeld.

6.4.13 Ergebnis je Aktie

Das Ergebnis je Aktie errechnet sich aus der Division des Jahresüberschusses durch die Anzahl der ausgegebenen Aktien. Nach IAS 33.19 ist bei der Ermittlung des unverwässerten Ergebnisses je Aktie die Anzahl der Stammaktien der gewichteten durchschnittlichen Anzahl der während der Periode im Umlauf gewesenen Stammaktien zu verwenden. Verwässerungseffekte sind nicht zu berücksichtigen.

Der gewichtete Durchschnitt der während der Periode im Umlauf gewesenen Stammaktien ermittelt sich wie folgt:

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Zeitraum Anzahl Stammaktien Gewichtung Gewichteter Anteil
01. Januar 2021 - 13. April 2021 4.753.916 103/​365 1.341.516
14. April 2021 - 31. Dezember 2021 5.229.307 262/​365 3.753.640
01. Januar 2022 - 31. Dezember 2022 5.229.307 365/​365 5.229.307
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in EUR 2022 2021
Den Anteilseignern des Mutterunternehmens zurechenbarer Anteil am Jahresüberschuss 8.192.570 6.533.867
Anzahl der Aktien (gewichteter Durchschnitt) 5.229.307 5.095.156
Unverwässertes Ergebnis je Aktie 1,57 1,28

6.5 Angaben zur Konzernkapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung zeigt, wie sich die Zahlungsmittel der HAEMATO-Gruppe im Laufe der Berichtsjahre durch Mittelzu- und -abflüsse verändert haben. In dieser Kapitalflussrechnung sind die Zahlungsströme nach Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit gegliedert.

Der Zahlungsmittelbestand enthält kurzfristig verfügbare liquide Mittel in Höhe von TEUR 23.810 (Vorjahr TEUR 25.605).

6.6 Sonstige Angaben

6.6.1 Angaben über Mitglieder der Unternehmensorgane

Vorstand

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Familienname Vorname Vertretungsbefugnis Beruf Bemerkung
Brenske Patrick Alleinvertretungsberechtigt Kaufmann
Strauss Attila Alleinvertretungsberechtigt Wirtschaftsinformatiker ab 04. 2022

Aufsichtsrat

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Familienname Vorname Funktion Beruf Bemerkung
Grosse Andrea Vorsitzende Rechtsanwältin
Zimdars Uwe Stellvertretender Vorsitzender Unternehmensberater
Prof. Dr. Dr. Meck Sabine Mitglied Hochschullehrerin und Wissenschaftsjournalistin

Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrates betrugen im Geschäftsjahr 2022 TEUR 49 (Vorjahr TEUR 50).

6.6.2 Mitarbeiterzahl

In der HAEMATO-Gruppe wurden im Berichtszeitraum durchschnittlich 78 Arbeitnehmer (Vorjahr 150 Arbeitnehmer) beschäftigt.

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Gewerbliche Mitarbeiter Angestellte davon leitende Angestellte Summe
31 47 9 78

6.6.3 Finanzinstrumente

Die Buchwerte entsprechen den beizulegenden Zeitwerten von Finanzinstrumenten für die jeweiligen Klassen der Finanzinstrumente des Konzerns zum 31. Dezember 2022 nach IFRS 9.

Der beizulegende Zeitwert eines Finanzinstruments ist der Preis, der in einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmern am Bemessungsstichtag für den Verkauf eines Vermögenswerts eingenommen bzw. für die Übertragung einer Schuld gezahlt würde. Angesichts variierender Einflussfaktoren können die dargestellten beizulegenden Zeitwerte nur als Indikatoren für tatsächlich am Markt realisierbare Werte angesehen werden.

Die beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente wurden auf Basis der am Bilanzstichtag zur Verfügung stehenden Marktinformationen ermittelt. Nachfolgende Methoden und Prämissen wurden dabei zugrunde gelegt.

Aufgrund der kurzen Laufzeiten der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird angenommen, dass die beizulegenden Zeitwerte den Buchwerten entsprechen.

Die sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Aufgrund der überwiegend kurzen Laufzeiten dieser Finanzinstrumente wird unterstellt, dass die beizulegenden Zeitwerte den Buchwerten entsprechen.

Die Marktwertermittlung der sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerte erfolgte auf Basis notierter, unangepasster Preise auf aktiven Märkten für diese oder identische Vermögenswerte.

Die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Aufgrund der überwiegend kurzen Laufzeiten dieser Finanzinstrumente wird ebenfalls unterstellt, dass die beizulegenden Zeitwerte den Buchwerten entsprechen.

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in EUR 31.12.2022 31.12.2022
Finanzinstrumente Buchwert Beizulegender Zeitwert
Finanzielle Vermögenswerte 52.298.357 52.298.357
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 23.809.734 23.809.734
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 12.615.211 12.615.211
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 3.702.478 3.702.478
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 3.697.998 3.697.998
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte 12.170.935 12.170.935
Finanzielle Verbindlichkeiten -17.406.281 -17.406.281
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -14.724.114 -14.724.114
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten -2.682.167 -2.682.167
Finanzielle Vermögenswerte 54.194.772 54.194.772
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 25.604.511 25.604.511
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 14.563.107 14.563.107
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 6.130.666 6.130.666
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 4.058.914 4.058.914
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte 8.052.888 8.052.888
Finanzielle Verbindlichkeiten -26.811.748 -26.811.748
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -12.224.178 -12.224.178
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten -14.587.571 -14.587.571

Nachstehend erfolgt eine Analyse von nach Bewertungskategorien aufgegliederten Nettoerträgen /​Nettoverlusten aus Finanzinvestitionen in finanzielle Vermögenswerte:

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Erträge Kategorie in TEUR 2022 2021
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte 637 479
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte 1.910 -1.861
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten -359 -423

Die Erträge aus zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten betreffen im Wesentlichen erhaltene Zinsen und realisierte Erträge aus Veräußerungen.

Die Nettogewinne bzw. -verluste der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Eigen- und Fremdkapitalinstrumente beinhalten im Wesentlichen Erträge bzw. Verluste aus der Bewertung dieser Instrumente.

Die Erträge (Zuschreibungen) aus der Bewertung von finanziellen Vermögenswerten in Höhe von TEUR 1.910 (Vorjahr TEUR -1.861) ergeben sich im Wesentlichen aus der Stichtagsbewertung der durch die HAEMATO AG gehaltenen Aktien der M1 Kliniken AG. Die Ml-Aktien wurden der HAEMATO AG vor Börsengang der M1 Kliniken AG im Jahr 2015 übertragen und betreffen eine Abgeltung des bei der Gründung der M1 entstandenen Aufwandes sowie erzeugten unternehmerischen Wertes.

Die Aufwendungen aus zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Verbindlichkeiten betreffen Zinsaufwendungen für die kurz- und langfristigen Betriebsmittelkredite.

6.6.4 Management von Finanzrisiken

Die HAEMATO-Gruppe ist allgemeinen Risiken ausgesetzt, die sich aus der Veränderung von Rahmenbedingungen durch die Gesetzgebung oder aus anderen Vorschriften ergeben. Da die Unternehmenstätigkeit der HAEMATO-Gruppe im Wesentlichen auf Deutschland beschränkt ist und derartige Veränderungen in den meisten Fällen nicht plötzlich und überraschend auftreten, besteht i.d.R. ausreichend Reaktionszeit, um auf Veränderungen zu reagieren. Daneben ist die HAEMATO-Gruppe Marktpreisrisiken durch Veränderungen von Wechselkursen und Zinssätzen ausgesetzt. Des Weiteren ergeben sich Risiken aus den Investitionen in Finanzanlagen; hier können sich Schwankungen in Abhängigkeit von den jeweils zum Stichtag greifenden Börsenkursen ergeben. Der Konzern unterliegt darüber hinaus Kreditrisiken, die vor allem aus dem operativen Geschäft (Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) resultieren. Ferner bestehen Liquiditätsrisiken, die im Zusammenhang mit den Kredit- und Marktpreisrisiken stehen oder mit einer Verschlechterung des operativen Geschäfts einhergehen. Sofern diese Finanzrisiken eintreten, wird die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Konzerns negativ beeinflusst.

Die Leitlinien, die den Risikomanagementprozessen für die Finanzrisiken des Konzerns zugrunde liegen, sind darauf ausgerichtet, dass die Risiken konzernweit identifiziert und analysiert werden. Ferner zielen sie auf eine geeignete Begrenzung und Kontrolle der Risiken ab sowie auf deren Überwachung mithilfe verlässlicher und moderner Verwaltungs- und Informationssysteme. Die Leitlinien sowie die Systeme werden regelmäßig überprüft und an aktuelle Markt- und Produktentwicklungen angepasst. Im Wesentlichen handelt es sich um ein Früherkennungssystem durch Überwachung der Liquidität und der Ergebnisentwicklung.

Kreditrisiko

Das Kreditrisiko beschreibt das Risiko eines ökonomischen Verlustes, der dadurch entsteht, dass ein Kontrahent seinen vertraglichen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommt. Das Kreditrisiko umfasst dabei sowohl das unmittelbare Ausfallrisiko als auch das Risiko einer Bonitätsverschlechterung sowie Konzentrationsrisiken.

Die maximalen Risikopositionen aus finanziellen Vermögenswerten, die grundsätzlich einem Kreditrisiko unterliegen, entsprechen deren Buchwerten (ohne Berücksichtigung gegebenenfalls vorhandener Kreditsicherheiten). Die maximale Risikoposition entspricht in diesen Fällen den erwarteten künftigen Auszahlungen.

Liquide Mittel

Die liquiden Mittel des Konzerns umfassen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Die liquiden Mittel werden vorwiegend bei Finanzinstituten mit hoher Bonität innerhalb Deutschlands gehalten. Die Limits und ihre Ausnutzungen werden laufend überprüft. Damit unterliegen die liquiden Mittel keinem wesentlichen Kreditrisiko.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen resultieren hauptsächlich aus den Verkaufsaktivitäten von Arzneimitteln sowie Produkten für ästhetische Behandlungen und zur Diagnostik. Das Kreditrisiko beinhaltet das Ausfallrisiko der Kunden, zu denen unter anderem pharmazeutische Großhändler, Hersteller, Apotheken, Klinikapotheken und Kliniken sowie Behandlungszentren gehören. Um Kreditrisiken zu identifizieren, prüft HAEMATO die Bonität von Kunden. Darüber hinaus wurde eine Warenkreditversicherung abgeschlossen, die dem Schutz von Forderungsausfällen dient. Ein Großteil der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind durch verschiedene Sicherungsformen abgesichert. Die Sicherungen umfassen z. B. den Eigentumsvorbehalt sowie Kundenanzahlungen. Das maximale Ausfallrisiko der finanziellen Vermögenswerte ist durch die Höhe der Buchwerte begrenzt.

Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko beschreibt das Risiko, dass ein Unternehmen seine finanziellen Verpflichtungen nicht in ausreichendem Maß erfüllen kann.

Der Konzern steuert Liquiditätsrisiken durch ständiges Überwachen der prognostizierten und tatsächlichen Cashflows und Abstimmungen der Fälligkeitsprofile von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten. Zudem erfolgt eine Steuerung ergänzend durch eine Vorhaltung von ausreichend liquiden Mitteln und Kreditlinien bei Banken.

In den folgenden Tabellen sind die erwarteten zukünftigen Cashflows der finanziellen Verbindlichkeiten (nicht diskontierte Tilgungszahlungen) zum 31. Dezember 2022 und zum 31. Dezember 2021 dargestellt. Die Zinszahlungen wurden dabei nicht berücksichtigt.

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Finanzielle Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden in TEUR Buchwert 31.12.2022 Cashflow bis 1 Jahr Cashflow >1 Jahr bis 5 Jahre Cashflow > 5 Jahre
Verzinsliche finanzielle Verbindlichkeiten 2.379 2.379 0 0
Unverzinsliche finanzielle Verbindlichkeiten 15.028 15.028 0 0
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Finanzielle Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden in TEUR Buchwert 31.12.2021 Cashflow bis 1 Jahr Cashflow - 1 Jahr bis 5 Jahre Cashflow >5 Jahre
Verzinsliche finanzielle Verbindlichkeiten 14.533 14.533 0 0
Unverzinsliche finanzielle Verbindlichkeiten 12.278 12.278 0 0

Die unverzinslichen finanziellen Verbindlichkeiten entfallen mit TEUR 14.724 (Vorjahr TEUR 12.224) auf die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie mit TEUR 304 (Vorjahr TEUR 54) auf die sonstigen kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten.

Die verzinslichen finanziellen Verbindlichkeiten enthalten im Geschäftsjahr 2022 die in Anspruch genommenen Sonderfinanzierungen des Factoring.

Zinsänderungsrisiko

Der Konzern hat zur operativen Umsetzung seines Geschäftsmodells Fremdkapital aufgenommen. Zum 31.12.2022 beliefen sich die Bankverbindlichkeiten der HAEMATO-Gruppe auf insgesamt TEUR 2.379 (Vorjahr TEUR 14.533). Aufgrund des geringen Zinsniveaus bestehen derzeit nur in begrenztem Umfang Zinsänderungsrisiken.

Bei den kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten handelt es sich um Darlehen, welche zu folgenden Konditionen abgeschlossen wurden:

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Inanspruchnahme in TEUR Konditionen
Darlehen über TEUR 4.000 2.379 3-Monats-EURIBOR zuzüglich 1,00 % p.a.
Darlehen über TEUR 5.000 0 2,90 % p.a. auf EONIA
Darlehen über TEUR 9.000 0 Nach Vereinbarung z. Zt. 2,25 % p.a. EURIBOR

Eine Erhöhung der Verzinsung der variabel verzinslichen Bankverbindlichkeiten der HAEMATO-Gruppe in Höhe von insgesamt TEUR 2.379 um 1 %-Punkt führt zu einem Anstieg der Zinsaufwendungen um TEUR 24. Eine Verminderung der Verzinsung der variabel verzinslichen Bankverbindlichkeiten der HAEMATO-Gruppe um 1 %-Punkt führt zu einer Verminderung der Zinsaufwendungen um TEUR 24. Das Risiko der Zinsänderung reduziert sich bei den genannten Darlehen jedoch auch deswegen, da die Darlehen keine feste Laufzeit über einen Monat haben und jederzeit zurückgezahlt werden können.

Die übrigen Finanzverbindlichkeiten unterliegen keinem Zinsänderungsrisiko, da die Konditionen bis Laufzeitende fest vereinbart sind.

Wechselkursrisiko

Wechselkursrisiken treten bei Finanzinstrumenten auf, die auf fremde Währung lauten, d.h. auf eine andere Währung als die funktionale Währung (EUR). Bestimmte Geschäftsvorfälle (Wareneinkauf) im Konzern lauten auf fremde Währungen, daher entstehen Risiken aus Wechselkursschwankungen. Der Buchwert der auf fremde Währung lautenden monetären Vermögenswerte und Verbindlichkeiten des Konzerns am Stichtag lautet wie nachfolgend tabellarisch dargestellt.

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Vermögenswerte Verbindlichkeiten
Währungen der Länder in TEUR 31.12.2022 31.12.2021 31.12.2022 31.12.2021
Hongkong/​China (USD) 0,1 0,0 19,1 12.501,7
Norwegen (NOK) 0,0 0,0 0,0 0,0
Großbritannien (GBP) 3,6 1,8 0,0 0,0
Tschechische Republik (CZK) 8,3 0,0 0,0 0,0
Polen (PLN) 0,0 0,0 0,0 0,0
Rumänien (RON) 0,0 0,0 0,0 0,0
Dänemark (DKK) 1,8 0,1 0,0 0,0

Sonstige Preisrisiken

Sonstige Preisrisiken können sich aus steigenden Einkaufspreisen ergeben. Langfristige Lieferverträge und ähnliche Maßnahmen, die diese Risiken eingrenzen könnten, bestehen derzeit nicht. Der Abschluss solcher Verträge würde die erforderliche Flexibilität des Managements bei der Zusammenstellung der zu verkaufenden Arzneimittel, die nachfragebezogen geordert werden, negativ beeinflussen.

6.6.5 Honorare des Abschlussprüfers

Die Aktionäre der HAEMATO AG haben in der Hauptversammlung am 12. Juli 2022 den Wirtschaftsprüfer Harry Haseloff zum Abschlussprüfer gewählt.

Die Abschlussprüfungsleistungen betreffen die Prüfung des Konzernabschlusses und der Jahresabschlüsse sowie alle für die Abschlussprüfung erforderlichen Leistungen, der Prüfung des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie der projektbegleitenden rechnungslegungsbezogenen IT- und Prozessprüfungen.

Steuerberatungsleistungen wurden durch den Wirtschaftsprüfer nicht erbracht.

Für das voraussichtliche Honorar des Wirtschaftsprüfers Harry Haseloff wurden für Abschlussprüfungen, die das Geschäftsjahr 2022 und den Konzern betreffen, Rückstellungen in Höhe von insgesamt TEUR 65 gebildet.

6.6.6 Beziehungen zu nahestehenden Personen und Unternehmen

Als nahestehende Unternehmen und Personen im Sinne von IAS 24 "Related Party Disclosures" kommen grundsätzlich Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats, deren nahe Familienangehörige, nicht vollkonsolidierte Tochtergesellschaften sowie alle Gesellschaften, die zum Investmentkreis der MPH Health Care AG gehören, in Betracht. Zu Vorstand und Aufsichtsrat verweisen wir auf Abschnitt 6.6.1. Diese nahestehenden Unternehmen und Personen waren an keinen in ihrer Art oder Beschaffenheit unüblichen Transaktionen mit Gesellschaften des HAEMATO-Konzerns beteiligt. Alle Transaktionen zwischen den nahestehenden Unternehmen sind zu marktüblichen Bedingungen, wie unter fremden Dritten, abgeschlossen worden.

Resultieren aus Transaktionen mit diesen Gesellschaften Vermögenswerte oder Schuldposten, so werden diese unter den Sonstigen Vermögenswerten und Sonstigen Verbindlichkeiten geführt.

Folgende Geschäfte wurden mit nahestehenden Unternehmen und Personen getätigt:

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Forderungen /​ Verbindlichkeiten an /​ gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen in TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Forderungen an nahestehende Rechtspersonen 3.393 1.875
Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Rechtspersonen 100 165
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Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen in TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Erbrachte Lieferungen und Leistungen 25.621 2.500
Empfangene Lieferungen und Leistungen 11.758 1.324
Sonstige betriebliche Aufwendungen 256 0

6.6.7 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Besondere Ereignisse nach Bilanzstichtag sind nicht eingetreten.

 

Schönefeld, den 05. April 2023

Patrick Brenske, Vorstand

Attila Strauss, Vorstand

6.7 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung hat der Wirtschaftsprüfer Harry Haseloff dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 und dem Lagebericht 2022 der HAEMATO AG unter dem Datum 08. Mai 2023 den nachfolgenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerkt erteilt:

"Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die HAEMATO AG, Schönefeld

Prüfungsurteile

Ich habe den nach IFRS aufgestellten Konzern-Jahresabschluss der HAEMATO AG - bestehend aus Konzernbilanz zum 31.12.2022, Konzern-Gesamtergebnisrechnung für die Zeit vom 01.01.2022 bis 31.12.2022, Konzernkapitalflussrechnung für die Zeit vom 01.01.2022 bis 31.12.2022, Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für die Zeit vom 01.01.2022 bis 31.12.2022, Konzernanhang (notes) für die Zeit vom 01.01.2022 bis 31.12.2022 sowie den Konzernlagebericht geprüft.

Nach meiner Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Konzern-Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS sowie den deutschen für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31.12.2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022 und

vermittelt der beigefügte Konzern-Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzern-Lagebericht in Einklang mit dem Konzern-Jahresabschluss, entspricht den IFRS bzw. den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erkläre ich, dass meine Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzern-Jahresabschlusses und des Konzern-Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Ich habe meine Prüfung des Konzern-Jahresabschlusses und des Konzern-Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Meine Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" meines Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Ich bin von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und habe meine sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Ich bin der Auffassung, dass die von mir erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für meine Prüfungsurteile zum Konzern-Jahresabschluss und zum Konzern-Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzern-Jahresabschluss und den Konzern-Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzern-Jahresabschlusses, der den IFRS sowie den deutschen für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzern-Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzern-Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzern-Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzern-Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzern-Jahresabschluss in Einklang steht, den IFRS bzw. den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzern-Lageberichts in Übereinstimmung mit den IFRS bzw. den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzern-Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Meine Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzern-Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzern-Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der meine Prüfungsurteile zum Konzern-Jahresabschluss und zum Konzern-Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt.

Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzern-Jahresabschlusses und Konzern-Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung übe ich pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahre meine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus:

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identifiziere und beurteile ich die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzern-Jahresabschluss und im Konzern-Lagebericht, plane und führe Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlange Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für mein Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinne ich ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzern-Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzern-Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

beurteile ich die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehe ich Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls ich zu dem Schluss komme, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, bin ich verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzern-Jahresabschluss und im Konzern-Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, mein jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Ich ziehe meine Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum meines Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteile ich die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzern-Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzern-Jahresabschluss die zugrundeliegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzern-Jahresabschluss unter Beachtung der IFRS sowie der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

beurteile ich den Einklang des Konzern-Lageberichts mit dem Konzern-Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

führe ich Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzern-Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehe ich dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteile die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen gebe ich nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen."

Ich erörtere mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die ich während meiner Prüfung feststelle."

 

Berlin, den 08. Mai 2023

Dipl.-Kfm. Harry Haseloff, Wirtschaftsprüfer