HAEMATO AG

Berlin

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

I. LAGEBERICHT

1. Grundlagen des Unternehmens

1.1 Geschäftsmodell des Unternehmens

Die HAEMATO-Gruppe ist seit dem Jahr 2005 im Pharmabereich tätig, insbesondere im Großhandel und der Herstellung von Arzneimitteln. Der Fokus der Geschäftsaktivitäten liegt nach wie vor auf dem Verkauf von patentfreien und patentgeschützten Arzneimitteln im versicherungsfinanzierten Markt sowie dem Verkauf von Medizinprodukten. Schwerpunkte bilden einerseits die Wachstumsmärkte und Therapien bei Krebs, HIV, Rheumatologie und anderen chronischen Krankheiten sowie andererseits in zunehmendem Maße Arzneimittel und Medizinprodukte für ästhetische Behandlungen.

Zu unseren Kunden zählen insbesondere Apotheken in Deutschland (rd. 5.200), Österreich (rd. 2.100) und anderen EU-Ländern, Großhändler, medizinische Behandlungszentren sowie Ärzte und Kliniken.

Mit unserem Produktportfolio von patentfreien und patentgeschützten Medikamenten leisten wir einen Beitrag zu einer effizienten Arzneimittelversorgung und dadurch zur Kostensenkung für Krankenkassen und somit auch für Patienten.

1.2 Forschung und Entwicklung

Wir führen keine Forschung und Entwicklung durch.

2. Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche, branchenbezogene Rahmenbedingungen

2.1.1 Gesamtwirtschaft (weltweit und Deutschland)

Während das weltweite BIP (Bruttoinlandsprodukt) im Corona-Folgejahr 2021 ein Wachstum von etwa 6,1 % verzeichnen konnte, ist das BIP im Jahr 2022 um 3,7 % auf 100,1 Billionen US-Dollar gestiegen. 1 Für das Jahr 2023 geht das IfW Kiel (Institut für Weltwirtschaft) von einem Zuwachs der Weltproduktion von 3,1 % aus. Demnach hielt sich die Weltkonjunktur angesichts des Inflationsschocks und der massiven Straffung der Geldpolitik im Jahr 2023 besser als erwartet, auch wenn die wirtschaftliche Expansion moderat war. Die Inflation geht inzwischen zügig zurück, und die Geldpolitik beginnt voraussichtlich bereits im ersten Halbjahr 2024 mit Zinssenkungen. Eine konjunkturelle Belebung zeichnet sich aber derzeit noch nicht ab. Zu der ausgeprägten Abschwächung der weltwirtschaftlichen Aktivität, die angesichts des Inflationsschocks im vergangenen Jahr und der daraufhin erfolgten scharfen geldpolitischen Reaktion vielfach befürchtet worden war, ist es bislang nicht gekommen. Die globale Produktion expandierte in den ersten drei Quartalen des Jahres 2023 mit einer Rate von durchschnittlich 0,8 Prozent kaum schwächer als im vor der Coronakrise verzeichneten Trend (Abbildung 1). Damit zeichnet sich für 2023 eine Zuwachsrate der Weltproduktion von 3,1 Prozent ab, deutlich mehr als zu Beginn dieses Jahres prognostiziert (2,5 Prozent in der Frühjahrsprognose des IfW Kiel). 2

1 Vgl. https:/​/​de.statista.com/​statistik/​daten/​studie/​159798/​umfrage/​entwicklung-des-bip-bruttoinlandsprodukt-weltweit/​
2 Vgl. Kieler Konjunkturberichte: Weltwirtschaft im Winter 2023 (Nr. 109) vom 13.12.2023, S. 2

Industrieproduktion und Welthandel blieben bis zuletzt ohne Schwung. Die globale Industrieproduktion hat im Sommer zwar leicht angezogen, vor allem in den Schwellenländern, sie war aber im September 2023 kaum höher als zu Beginn des Jahres 2022. Auch deutet das niedrige Niveau der Einkaufsmanagerindizes im Verarbeitenden Gewerbe weltweit nicht darauf hin, dass sich die Konjunktur in der Industrie bereits nachhaltig gedreht hat. Der Welthandel war sogar merklich niedriger als im vergangenen Jahr 2022. Deutliche Anzeichen für eine Belebung sind auch hier nicht erkennbar: So hat sich der "Kiel Trade Indicator", der die Aktivität im Welthandel anhand von Real-Time-Daten aus der Container-Schifffahrt schätzt, zuletzt wieder deutlich abgeschwächt. Zwischen den fortgeschrittenen Volkswirtschaften sind die Unterschiede in der Produktionsentwicklung beträchtlich, an den Arbeitsmärkten zeigt sich dies aber kaum. Insgesamt legte die gesamtwirtschaftliche Produktion in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften im Verlauf dieses Jahres in moderatem Tempo zu, zuletzt erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt in den G7-Ländern mit einer Rate von 0,6 Prozent sogar etwas stärker als das Produktionspotenzial. Besonders robust zeigte sich im Jahr 2023 die Wirtschaft der USA, wo sich die Produktion trotz des scharfen Zinsanstiegs - gestützt durch eine expansive Finanzpolitik - weiter deutlich erhöhte. Im dritten Quartal erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt sogar recht stark, mit einer Rate von 1,2 Prozent, die allerdings die konjunkturelle Grundtendenz wohl deutlich überzeichnet. Schwach entwickelte sich hingegen die gesamtwirtschaftliche Produktion in Europa, wo im Jahresverlauf sowohl in der EU als auch im Vereinigten Königreich kaum mehr als Stagnation verzeichnet wurde. In Japan kam es im dritten Quartal zu einem deutlichen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts, der allerdings einem kräftigen Anstieg im ersten Halbjahr folgte. In den anderen fortgeschrittenen Volkswirtschaften Asiens legte die gesamtwirtschaftliche Produktion hingegen zuletzt kräftig zu. Diese Länder profitierten besonders von einer wieder anziehenden Nachfrage nach Halbleitern. 3

In den Schwellenländern In den Schwellenländern sind ebenfalls große Unterschiede in der konjunkturellen Dynamik zu verzeichnen. In China hat sich die gesamtwirtschaftliche Produktion im dritten Quartal wieder spürbar belebt. Auch wenn das Wachstumsziel der Regierung von 5 Prozent für das Jahr 2023 leicht übertroffen werden dürfte, ist das Expansionstempo im historischen Vergleich aber weiter gering, und das Land hat seine Rolle als Motor der weltwirtschaftlichen Expansion zu einem Gutteil eingebüßt. Hingegen expandiert die Wirtschaft in Indien seit einem Jahr sehr kräftig, und in den meisten südostasiatischen Schwellenländern stieg die Produktion zuletzt zum Teil ausgesprochen stark. Demgegenüber ist das konjunkturelle Bild in Lateinamerika getrübt. Lediglich in Mexiko wurde im dritten Quartal nochmals eine kräftige wirtschaftliche Expansion verzeichnet. In Brasilien legte die Wirtschaft nach starken Zuwächsen im ersten Halbjahr kaum noch zu. In den übrigen südamerikanischen Ländern setzte sich angesichts rückläufiger Rohstoffpreise die seit einiger Zeit schwache Entwicklung fort. Argentinien befindet sich sogar in einer Wirtschaftskrise, die sich zuletzt wieder vertiefte. Große wirtschaftliche Schwierigkeiten hat auch die Türkei: Der Wechselkurs war trotz kräftiger Zinsanhebungen unter Abwertungsdruck, die Inflation beschleunigte sich erneut und die Expansion der Wirtschaft kam im dritten Quartal nahezu zum Stillstand. In Russland berichtete das statistische Amt von weiter deutlich steigender gesamtwirtschaftlicher Produktion. Das Bruttoinlandsprodukt war demnach im dritten Quartal um 5,5 Prozent höher als ein Jahr zuvor, als es im Gefolge des Beginns der Kriegshandlungen gegen die Ukraine zu einem Einbruch der wirtschaftlichen Aktivität gekommen war. 4

3 Vgl. Kieler Konjunkturberichte: Weltwirtschaft im Winter 2023 (Nr. 109) vom 13.12.2023, S. 3

4 Vgl. Kieler Konjunkturberichte: Weltwirtschaft im Winter 2023 (Nr. 109) vom 13.12.2023, S. 3-4

Die Lage an den Rohstoffmärkten hat sich im Jahr 2023 insgesamt entspannt. So sind die Preise für nichtenergetische Rohstoffe in der Tendenz weiter gesunken und waren zuletzt wieder auf dem Niveau von Ende 2020, als die Nach-Corona-Rohstoffhausse begann. Der Ölpreis, der im Sommer im Zusammenhang mit einer kräftigen Förderkürzung Saudi-Arabiens deutlich angezogen hatte, bröckelte im Herbst wieder ab und sank Anfang Dezember zeitweise unter 75 US-Dollar. Auch die Ankündigung der OPEC+, die freiwilligen Produktionseinschränkungen in Saudi-Arabien um 1 Mill. Barrel täglich zu verlängern und das Ölangebot durch weitere (ebenfalls freiwillige) Kürzungen der Förderung in Russland und anderen Mitgliedsländern des Kartells in ähnlicher Größenordnung zu ergänzen, haben den Preis nicht nachhaltig erhöht. Auch das Preisniveau am europäischen Gasmarkt, das im Oktober spürbar gestiegen war, ging zum Jahresende 2023 wieder zurück und lag zuletzt bei knapp 40 Euro pro Megawattstunde (TTF). Dieses Niveau ist freilich immer noch etwa doppelt so hoch wie in den Jahren vor der Krise, während der Preis für Erdgas in den Vereinigten Staaten nicht nachhaltig gestiegen ist. Die Inflation geht inzwischen zügig zurück und der Preisauftrieb hat weltweit deutlich nachgelassen. In den G7-Ländern ist die Inflationsrate seit Oktober 2022 von 8,4 Prozent auf 3,2 Prozent (Oktober 2023) gesunken. Maßgeblich für den Rückgang war zunächst die Entspannung an den Energiemärkten, die dazu führte, dass der Beitrag von der Energie spürbar kleiner wurde und inzwischen sogar entlastend wirkt. Aber auch die Kernrate der Inflation (Verbraucherpreise ohne Energie und Lebensmittel) geht nun recht deutlich zurück. Im Euroraum ist sie im November von 4,2 auf 3,6 Prozent gesunken. In der laufenden Entwicklung, gemessen anhand von Vormonatsvergleichen bei saisonbereinigten Reihen zur Kerninflation, ist das Bild noch günstiger. So scheint der zugrundeliegende Inflationsdruck in Europa und in den Vereinigten Staaten gegenwärtig nicht mehr wesentlich höher zu sein als das Inflationsziel. Vor allem die nicht-energetischen Waren steigen im Preis seit einiger Zeit kaum noch. Die Geldpolitik beginnt voraussichtlich bereits im ersten Halbjahr 2024 mit Zinssenkungen. Die großen Notenbanken in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften haben auf den starken Anstieg der Inflation recht spät, dann aber mit einer im historischen Vergleich sehr steilen Anhebung der Leitzinsen reagiert. In den Vereinigten Staaten liegt das Ziel für die Federal Funds Rate seit Juli 2023 bei 5,25 bis 5,5 Prozent und damit höher als am Ende der letzten ausgeprägten Phase geldpolitischer Restriktion im Jahr 2007. Angesichts der günstigen Entwicklung bei der Inflation hat die Fed ihre Zinsen seither nicht weiter erhöht und diskutiert inzwischen über Zinssenkungen. Das IfW Kiel rechnet mit einem ersten solchen Schritt im Frühjahr des Jahres 2024. Bis Ende 2025 wird die Obergrenze des Zielbandes für den Leitzins voraussichtlich auf 3,25 Prozent reduziert werden. Die EZB dürfte ebenso wie die Bank von England rasch folgen, so dass der Grad der geldpolitischen Restriktion in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften im Verlauf des Prognosezeitraums sukzessive abnehmen wird. 5

5 Vgl. Kieler Konjunkturberichte: Weltwirtschaft im Winter 2023 (Nr. 109) vom 13.12.2023, S. 4-5

Gemäß dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hält die wirtschaftliche Schwächephase in Deutschland auch zum Jahreswechsel 2023/​24 an. Nach einem preis -, saison- und kalenderbereinigten Rückgang des BIP um 0,25 % zum Jahresende 2023 deuten aktuelle Frühindikatoren noch nicht auf eine rasche konjunkturelle Erholung hin. Mit einem rückläufigen Trend der Inflation, steigenden Reallöhnen und einer allmählichen Belebung der Weltwirtschaft dürften sich zentrale Belastungsfaktoren für die deutsche Wirtschaft aber im Verlauf dieses Jahres verringern und eine vor allem binnenwirtschaftlich getragene Erholung einsetzen. Bei den Auftragseingängen aus dem Inland deutet sich in zentralen Bereichen zuletzt eine Stabilisierung an; die schwache Auslandsnachfrage, vor allem aus dem Euroraum, belastet aber weiterhin. Mit einer Erholung der Industriekonjunktur ist erst im weiteren Verlauf des Jahres zu rechnen, wenn es zu einer binnenwirtschaftlichen Belebung und wieder anziehenden Exporten kommt. Frühindikatoren geben ein uneinheitliches Bild: Während sich die Konsumstimmung bei den privaten Haushalten tendenziell verbessert, wird die Geschäftslage im Einzelhandel nach Umfragen von ifo und Handelsverband HDE eher als unbefriedigend bewertet. Die Inflationsrate belief sich im Dezember voraussichtlich auf 3,7 %, während sie im November noch bei 3,2 % gelegen hatte. Maßgeblich hierfür war ein Basiseffekt aufgrund der sog. Dezember-Soforthilfe zum Jahresende 2022. Zu Beginn dieses Jahres dürfte die Inflationsentwicklung durch steuerliche und fiskalische Maßnahmen geprägt werden. Im weiteren Verlauf des Jahres dominieren aber weiterhin inflationssenkende Faktoren (sinkende Erzeuger- und Importpreise, straffe Geldpolitik der EZB, angemessene Tarifabschlüsse sowie Normalisierung Gewinnmargen). 6

2.1.2 Pharmamarkt

In Deutschland gibt es ca. 2.100 Chemie- und Pharmaunternehmen, die zuletzt rund 466.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen. Bei 92 % der deutschen Chemieunternehmen handelt es sich um kleine und mittelständische Unternehmen mit weniger als 500 Beschäftigten. Die chemischpharmazeutische Industrie ist der drittgrößte Industriezweig in Deutschland nach dem Fahrzeug- und Maschinenbau. Gemessen am Umsatz steht die deutsche chemisch-pharmazeutische Industrie in Europa auf Platz eins und weltweit an dritter Stelle hinter China und den USA. Die pharmazeutische Industrie ist ein wichtiger Teil der chemischen Industrie. Knapp 24 % der gesamten Chemieproduktion entfallen auf pharmazeutische Erzeugnisse. Die Branche gehört zu den produktivsten und forschungsintensivsten Wirtschaftszweigen in Deutschland. Mit ihren Forschungs- und Entwicklungsausgaben belegt die chemisch-pharmazeutische Industrie Platz 3 nach Fahrzeugbau und Elektroindustrie. Acht Prozent der weltweiten Patente bei Chemie und Pharmazie kommen aus Deutschland-Global betrachtet ist Deutschland nach den USA, China und Japan der viertgrößte Chemie-Pharma-Innovationsstandort. 7

Im Kalenderjahr 2023 stieg der Umsatz mit Arzneimitteln im gesamten Pharmamarkt (Apotheke und Klinik) um 5,7 % (Vorjahr 5,4 %) auf 59,8 Mrd. Euro (Vorjahr 56,5 Mrd. Euro). Das Wachstum im Teilsegment Apothekenmarkt (Volumen 51,4 Mrd. Euro) betrug 5,0 % (Vorjahr 5,5 %) und im Teilsegment Klinikmarkt (Volumen 8,4 Mrd. Euro) beachtliche 10,4 % (Vorjahr 4,9 %). Nachdem im Vorjahr 2022 der Absatz sich noch um 2,3 % erhöht hatte, ging der Absatz (Zähleinheiten wie z.B. Kapseln, Hübe, Portionsbeutel etc.) im Jahr 2023 insgesamt um 2,0 % zurück. Während im (kleineren) Klinikmarkt (auf den nur rund 8 % der Gesamtmenge entfällt) noch ein Zuwachs von 2,5 % zu verzeichnen ist, war die Absatzmenge im (deutlich größeren) Apothekenmarkt mit 2,3 % rückläufig. 8

Der Apothekenmarkt verbuchte im Kalenderjahr 2023 ein leichtes Umsatzwachstum von knapp 2,0 % (Vorjahr 5,5 %). Es wurden ca. 1,7 Mrd. Packungen (-4 %) im Wert von 47,5 Mrd. Euro (zum Abgabepreis des pharmazeutischen Unternehmers, inkl. Impfstoffen und Testdiagnostika) an Patienten abgegeben. Das Marktsegment der rezeptpflichtigen Präparate wuchs im Gesamtjahr 2023 um 2,6 % (Vorjahr 5 %) nach Umsatz, was einen Geldwert von 41,4 Mrd. Euro entspricht (rd. 791 Mio. Packungen). Der Absatz mit rezeptfreien Arzneimitteln, die über Apotheken und über den Versandhandel abgegeben wurden, ging um 8 % zurück auf rund 903 Mio. Packungen (Vorjahr 980 Mio. Packungen). Dies entspricht einem Umsatzrückgang von 2,3 % auf 6,2 Mrd. Euro. Der Umsatz über Verordnungen auf Privat-Rezepten und grünen Rezepten stieg in 2023 um +10% und +14%. Der Versandhandelsmarkt der rezeptfreien Arznei- und Nichtarzneimittel legte im Jahr 2023 nach Wert um 4 % (Vorjahr 9,5 %) auf rund 3,2 Mrd. Euro und nach Menge um knapp 2 % (Vorjahr 12 %) auf 276 Mio. Packungen zu. Das größte Segment innerhalb der Kategorie OTC-Versandhandel machen nach wie vor die OTC-Arzneimittel aus. Ihr Marktanteil beträgt nach Wert 49 % und nach Absatz 60 %. 9

6 Vgl. Pressemitteilung BMWK vom 15.01.2024 "Die wirtschaftliche Lage in Deutschland im Januar 2024"
7 Vgl. BMWK.de/​Redaktion/​DE/​Artikel/​Branchenfokus/​Industrie/​branchenfokus-chemie-pharmazie.html (Stand Februar 2023)
8 Vgl. IQVIA Marktbericht Classic: Entwicklung des deutschen Pharmamarktes im Jahr 2023, S. 3-11
9 Vgl. IQVIA Marktbericht Classic: Entwicklung des deutschen Pharmamarktes im Jahr 2023, S. 4

Die GKV-Arzneimittelausgaben zeigen im Jahr 2023 ein leichtes Umsatz- und Absatzwachstum. Abzüglich der Abschläge von Herstellern (§130a Abs. 1 SGB V) und Apotheken (ohne Berücksichtigung von Einsparungen aus Rabattverträgen) belaufen sie sich im Jahr 2023 auf 52 Mrd. Euro. Dieser Wert liegt um 3,4 % über dem des Vorjahres. Die Einsparungen der gesetzlichen Krankenversicherung durch Herstellerzwangsabschläge und Rabatte aus Erstattungsbeträgen belaufen sich im Jahr 2023 auf knappe 10 Mrd. Euro (Zuwachs von +32 %). Auch für die privaten Krankenversicherungen ergeben sich Einsparungen durch Herstellerzwangsabschläge und Rabatte aus Erstattungsbeträgen. Dieses berechnete Volumen beläuft sich auf 1,4 Mrd. Euro (+26 %). Im Krankenhaus stiegen die Herstellerzwangsabschläge und Rabatte um 12 % auf 260 Mio. Euro. 10

2.2 Geschäftsverlauf

Die HAEMATO-Gruppe vertreibt als pharmazeutischer Hersteller und Großhändler eigene generische Arzneimittel (aus eigenen Zulassungen) sowie europäische Importarzneimittel und Medizinprodukte. Darüber hinaus wurde mit der Übernahme der M1 Aesthetics GmbH im Jahr 2021 das Produktportfolio um Medikamente und Medizinprodukte zur Anwendung in der ästhetischen Medizin sowie kosmetische Erzeugnisse erweitert.

Der Fokus liegt unverändert auf den Wachstumsmärkten im Bereich der Spezialpharmazeutika, vornehmlich in den hochpreisigen Indikationsbereichen Onkologie und HIV sowie in den Bereichen Rheuma, Neurologie und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ergänzend werden in Deutschland zugelassene Arzneimittel anderer Hersteller von der HAEMATO-Gruppe im Rahmen der Großhandelserlaubnis angeboten. Im Bereich der ästhetischen Medizin ist man über den Vertrieb von medizinischen Produkten für die Chirurgie sowie die kosmetische Dermatologie vor allem im Selbstzahlermarkt vertreten. Größter und auch wichtigster Absatzmarkt ist der deutsche Markt.

Der Konzernumsatz erhöhte sich im Jahr 2023 auf EUR 281,51 Mio. (Vorjahr. EUR 248,14 Mio.) und somit um 13,4 % bzw. EUR 33,4 Mio. In allen Geschäftsbereichen fand eine Umsatzausweitung statt, jedoch insbesondere im Handelsgeschäft.

Aufgrund der im Geschäftsjahr 2023 abgeschlossenen Umstrukturierungen und innerbetrieblichen Prozessoptimierungen konnte ein effizienterer und schlankerer Geschäftsablauf umgesetzt werden. Hieraus folgten weitere Kosteneinsparungen in nahezu allen Bereichen des Konzerns. So sank z. B. die Personalkostenquote von 2,0 % im Jahr 2022 auf 1,4 % und die Quote der sonstigen betrieblichen Aufwendungen von 3,2 % auf 2,3 %.

Während noch in den Vorjahren erhebliche Einschränkungen in Bezug auf Kontaktbeschränkungen durch das Coronavirus getroffen werden mussten, war die organisatorische Lage im Berichtsjahr entspannt. Innerhalb der ersten Wochen des Jahres 2023 sank die deutschlandweite 7-Tage-Inzidenz auf einen zweistelligen Wert. Am 5. Mai 2023 hob die WHO den "internationalen Gesundheitsnotstand" auf. Damit entfiel weltweit die Grundlage für die Bekämpfung von COVID-19 als Pandemie. Die meisten Länder waren bereits zu diesem Zeitpunkt zu einem Leben wie vor dem Ausbruch der Pandemie zurückgekehrt, auch Deutschland. Durch die vollständige Entspannung der pandemischen Lage konnten Erleichterungen angeordnet werden, die auch bei der HAEMATO zu einer Rückkehr zum normalen Geschäftsbetrieb führten. Lieferverzögerungen oder Ausfälle gab es keine zu verkraften.

10 Vgl. IQVIA Marktbericht Classic: Entwicklung des deutschen Pharmamarktes im Jahr 2023, S. 5

Sonstige Angaben

Unternehmenskäufe oder -verkäufe sind im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht erfolgt. Ende 2022 erfolgte ein Umzug der Produktion, des Lagers und des Versands nach Berlin-Bohndsorf mit einer noch besseren logistischen Anbindung und modernster Ausstattung. Die auf die neue Geschäftsstrategie angepassten Flächen führen zu signifikanten Kosteneinsparungen.

Im Laufe des Geschäftsjahres 2022 erfolgte eine Auslagerung der Produktionsaktivitäten inkl. Lager und Versand in die neu gegründete "Dr. Holz Pharmaservice GmbH" (DHP) mit Sitz in Berlin-Bohnsdorf. Die HAEMATO AG hält 100 % der Geschäftsanteile der DHP. Die Herstell- und Großhandelserlaubnisse wurden im Januar 2023 in schriftlicher Form erteilt. Die Produktion wurde im Januar 2023 sukzessive hochgefahren. Die schriftlichen Erlaubnisse für den in reduzierter Form weiterbetriebenen Standort in Schönefeld wurden ebenfalls im Januar 2023 erneuert.

Die Anzahl der Beschäftigten (ohne Auszubildene) hat sich von 61 Personen (davon 47 in Vollzeit) am 31.12.2022 auf 43 Personen (davon 34 in Vollzeit) zum 31.12.2023 weiter verringert.

Der Geschäftsbetrieb der Gesellschaft unterliegt keinen nennenswerten saisonalen Einflüssen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr traten keine besonderen Schadens- oder Unglücksfälle auf.

Auf der Finanzierungsseite haben sich zum Stichtag 31.12.2023 die Bankverbindlichkeiten (Inanspruchnahme Kontokorrentlinie) um EUR 1,1 Mio. auf EUR 3,5 Mio. erhöht (Vorjahr EUR 2,4 Mio.). Insgesamt haben sich die kurzfristigen Schulden um EUR 13,3 Mio. erhöht, insbesondere durch einen stichtagsbedingten Anstieg der Lieferantenverbindlichkeiten, da im Dezember 2023 noch günstig größere Warenbestände eingekauft wurden.

Das Finanzergebnis für das Jahr 2022 war geprägt durch eine nicht liquiditätswirksame, stichtagsbezogene Zuschreibung auf Finanzanlagen in Höhe von EUR 1,9 Mio. Im Jahr 2023 gab es eine geringfügige Abschreibung auf Finanzanlagen in Höhe von TEUR 14. Insgesamt beträgt das Finanzergebnis für das Jahr 2023 EUR -0,1 Mio. (Vorjahr EUR 2,2 Mio.).

Im Geschäftsjahr 2023 konnte ein Jahresüberschuss von EUR 7,7 Mio. erzielt werden (Vorjahr EUR 8,2 Mio.), das entspricht einem Rückgang von 5,5 %.

Die HAEMATO-Gruppe und alle Mitarbeiter orientieren sich in der täglichen Arbeit in erster Linie an den Bedürfnissen der Kunden. Service, Qualität und Verlässlichkeit sind wesentliche Inhalte unserer Kundenorientierung und gleichzeitig Treiber des weiteren Wachstums.

2.3 Lage

2.3.1 Ertragslage des HAEMATO-Konzerns (IFRS)

Die Umsätze des Konzern haben sich im Vergleich zum Vorjahr aufgrund des weiteren Ausbaus des Bereichs "Lifestyle & Aesthetics" um EUR 33,4 Mio. (das entspricht 13,4 %) deutlich erhöht. Die Umsätze werden weiterhin überwiegend mit dem Parallelimport und mit Original-Arzneimitteln erzielt, wiewohl der Bereich "Lifestyle & Aesthetics" überproportional wächst. In diesem Segment werden Arzneimittel und Medizinprodukte nicht nur an Kliniken, Apotheken und Großhändler geliefert, sondern auch an Behandlungszentren, die im Bereich des Selbstzahlermarktes aktiv sind.

Der Handel mit Arzneimitteln im Markt der versicherungsregulierten Kundengruppen war insbesondere im Geschäftsjahr 2023 geprägt von anhaltendem Preisdruck, ausgelöst durch die Krankenkassen und (bis zum 31.12.2023 befristete) erhöhte Herstellerrabatte. Das Segment "Lifestyle & Aesthetics" ist aufgrund der Kundenstruktur und der Produkte ertragreicher als das Segment "Specialty Pharma".

Eine langfristige Auftragsreichweite sowie verpflichtende Abnahme- bzw. Liefermengen sind branchengemäß nicht üblich und nicht vorhanden.

Der Materialaufwand im Verhältnis zum Umsatz erhöhte sich aus Konzernsicht in der Unternehmensgruppe von 91,3 % im Jahr 2022 auf 92,4 % im Geschäftsjahr 2023. Wesentliche Ursache für diesen Anstieg sind einmalige Sondereffekte durch Wertberichtigungen von Vorräten. Im Geschäftsjahr 2023 mussten (letztmalig) Abschreibungen von rund EUR 2,2 Mio. auf den Lagerbestand der Corona-Produkte vorgenommen werden. Im Vergleich zum Geschäftsjahr 2022 hat sich die Materialquote um 1,1-Prozentpunkte verschlechtert. Ohne Sondereffekte wäre die Materialquote im Vergleich zum Vorjahr nahezu gleich geblieben.

Eine Diversifikation und somit eine direkte Zuordnung der einzelnen betrieblichen Aufwendungen zu den beiden Segmenten ist auf Grund der Konzernstruktur nicht möglich. Die Mitarbeiter, Anlagen und Geschäftsbereiche bei der HAEMATO AG sind weder räumlich noch aufgabenbasiert getrennt. Die nachfolgenden Informationen betreffen daher den gesamten Konzern.

Die Personalkostenquote sank im Vergleich zum Vorjahr erneut und liegt im Geschäftsjahr 2023 bei 1,4 % (Vorjahr 2,0 %). Dies bedeutet eine Verringerung um 0,6 %-Punkte. Nominal haben sich die Personalkosten im Vergleich zum Vorjahr um EUR 1,1 Mio. reduziert. Unsere Beschäftigungslage ist als gut zu bezeichnen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen belaufen sich auf EUR 6,6 Mio. (Vorjahr EUR 7,9 Mio.) und verringerten sich somit um EUR 1,3 Mio. im Vergleich zum Vorjahr. Die Quote der sonstigen Aufwendungen hat sich von 3,2 % im Vorjahr weiter auf 2,3 % reduziert.

In den sonstigen Aufwendungen sind Einmalkosten in Form einer Sonderabschreibung für das eingestellte Botox-Projekt in Südkorea enthalten (rund EUR 0,7 Mio.). Aufgrund neuer Erkenntnisse über veränderte Marktbedingungen erfolgte in Q4/​2023 eine aktualisierte Validierung der Wirtschaftlichkeit des Projekts eines eigenen Botulinumtoxins. Der Vorstand hat Mitte November 2023 nach Prüfung verschiedener Optionen beschlossen, die Kooperation mit dem koreanischen Hersteller Huons BioPharma zu beenden und das Projekt eines eigenen Botulinumtoxins nicht weiter zu verfolgen.

Das EBIT im Geschäftsjahr 2023 betrug EUR 10,6 Mio. (Vorjahr EUR 8,3 Mio.), das entspricht einer Zunahme von EUR 2,3 Mio. bzw. 27,4 %. Wir ermitteln das EBIT aus dem Jahresüberschuss vor Zinsen und Steuern, wobei auch die Beteiligungserträge der Finanzanlagen als festverzinsliche Bestandteile des Finanzergebnisses betrachtet werden.

Das Geschäftsjahr 2023 war ertragsmäßig sehr erfreulich. Die im Jahr 2021 eingeleitete Öffnung des Produktportfolios hin zu einem größeren Spektrum an handelbaren Arzneimitteln und Medizinprodukten konnte weitere Erfolge verzeichnen. Der Handel mit Arzneimitteln ist geprägt von großem Preisdruck, ausgelöst durch die Krankenkassen und Hersteller. Aufgrund der konsequenten Umsetzung der Maßnahmen der Produktkalkulation und Portfolio-Optimierung ist es aber gelungen, das Kerngeschäft der HAEMATO auszubauen und ertragsreich zu gestalten.

2.3.2 Finanzlage des HAEMATO-Konzerns (IFRS)

Unsere Finanzlage hat sich im Vergleich zum Vorjahr stichtagsbezogen etwas verschlechtert. Unser Finanzmanagement ist darauf ausgerichtet, Verbindlichkeiten stets innerhalb der Zahlungsfrist zu begleichen und Forderungen innerhalb der Zahlungsziele zu vereinnahmen.

Unsere Kapitalstruktur ist stabil. Das Eigenkapital erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr von EUR 147,2 Mio. auf EUR 148,6 Mio., das ist ein Zuwachs von EUR 1,4 Mio. Die Eigenkapitalquote sank im Jahr 2023 geringfügig auf 77,8 %, in 2022 lag dieser Wert bei 83,3 %. Auf der Hauptversammlung im Juli 2023 wurde dem Vorschlag einer Dividendenzahlung in Höhe von EUR 1,20 je dividendenberechtigter Aktie zugestimmt (Vorjahr EUR 1,10).

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind durch die Inanspruchnahme der Kontokorrentlinie von EUR 2,4 Mio. auf EUR 3,5 Mio. gestiegen und entsprechen 1,8 % der Bilanzsumme (Vorjahr 1,3 %). An den Strukturen der Kreditlinien hat im Geschäftsjahr 2023 keine Veränderung stattgefunden. Alle Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind von kurzfristiger Laufzeit. Zwecks Finanzierung unserer Absatzgeschäfte bedienen wir uns der eingeräumten Kreditlinien unserer Banken. Wir verfügen über höhere Kreditlinien, als wir durchschnittlich in Anspruch nehmen.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen betragen 12,2 % der Bilanzsumme (Vorjahr 8,3 %) und haben sich um EUR 8,5 Mio. erhöht. Sämtliche Verbindlichkeiten können stets innerhalb der Zahlungsziele beglichen werden.

Im Rahmen des Ende 2022 erfolgten Umzugs an den neuen Produktions- und Lagerstandort in Berlin-Bohnsdorf und weiterer Umbau- und Erweiterungsarbeiten sind noch geringfügige Investitionstätigkeiten in Sachanlagen von EUR 0,2 Mio. im Geschäftsjahr 2023 angefallen (Vorjahr EUR 0,6 Mio.).

Langfristige Anlagen sind durch unser Eigenkapital gedeckt. Die Liquiditätslage bietet ausreichend Möglichkeiten, um weitere Investitionen zu tätigen.

Im Geschäftsjahr 2023 wurde ein operativer Cashflow in Höhe von EUR -3,3 Mio. erzielt (Vorjahr EUR 19,7 Mio.). Während im Vorjahr EUR 11,4 Mio. aus der Verringerung des Vorratsvermögens und aus der Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen positiven Einfluss hatten, so hat die Erhöhung dieser beiden Positionen in Höhe von EUR 24,5 Mio im Jahr 2023 einen negativen Effekt auf den operativen Cashflow.).

Der Cashflow aus Investitionstätigkeiten beträgt EUR 1,7 Mio. (Vorjahr EUR -2,6 Mio.). Hierin enthalten sind Auszahlungen für Darlehen an die Mutter M1 Kliniken AG in Höhe von EUR 10,5 Mio. (Vorjahr 0) sowie saldierte Ein-/​Auszahlungen aus Anteilsverkäufen bzw. -käufen (Finanzanlagevermögen) in Höhe von EUR 12,1 Mio. (Vorjahr EUR -2,2 Mio.).

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeiten beträgt EUR -9,8 Mio. (Vorjahr EUR -18,9 Mio.). Darin enthalten sind Rückführungen von Bankverbindlichkeiten in Höhe von EUR 2,4 Mio. sowie zusätzlich im Jahr 2023 vorgenommene Ausschüttungen an die Aktionäre gemäß Beschluss der Hauptversammlung in Höhe von EUR 6,3 Mio. (Vorjahr EUR 5,8 Mio.). Die finanzielle Entwicklung des HAEMATO-Konzerns stellt sich im Berichtszeitraum anhand der Kapitalflussrechnung bei indirekter Ermittlung der Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit wie folgt dar:

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Cashflow aus 2023 2022
TEUR TEUR
laufender Geschäftstätigkeit -3.320 19.729
der Investitionstätigkeit 1.681 -2.609
der Finanzierungstätigkeit -9.810 -18.915
Konsolidierungskreisbedingte Änderungen 0 0
Netto-Cashflow -11.449 -1.795
Veränderung jederzeit fälliger Verbindlichkeiten 3.525 0

2.3.3 Vermögenslage des HAEMATO-Konzerns (IFRS)

Die Vermögenslage des HAEMATO-Konzerns ist mit einer Eigenkapitalquote von 77,8 % weiterhin sehr robust und hat sich im Vergleich zum Vorjahr (83,3 %) leicht verringert.

Die HAEMATO verfügt zum Stichtag über liquide Cash-Bestände in Höhe von EUR 15,9 Mio. im Vergleich zu EUR 23,8 Mio. im Vorjahr.

Die Vorräte haben sich im Vergleich zum Vorjahresstichtag auf EUR 42,0 Mio. erhöht (Vorjahr EUR 26,1 Mio.). Das Verhältnis der kurz- und langfristigen Vermögensgegenstände hat sich im Berichtsjahr nur geringfügig verändert. Waren im Vorjahr rund 39 % der Bilanzsumme durch kurzfristige Vermögensgegenstände gedeckt, so ist dieser Wert im Geschäftsjahr 2023 auf rund 51 % angestiegen.

Das sonstige Anlagevermögen reduzierte sich insbesondere durch die im Vorjahr einmalig erfasste erfolgswirksame Bewertung der im Anlagevermögen gehaltenen Finanzanlagen von EUR 107,3 Mio. im Vorjahr auf EUR 94,5 Mio. zum 31.12.2023.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um EUR 4,7 Mio. auf EUR 17,3 Mio. erhöht (Vorjahr EUR 12,6 Mio.).

Unsere wirtschaftliche Lage kann als gut bezeichnet werden.

2.4 Finanzielle Leistungsindikatoren des HAEMATO-Konzerns (IFRS)

Wir ziehen für unsere interne Unternehmenssteuerung die Kennzahlen Eigenkapitalrendite, EBIT und EBITDA heran.

Das EBITDA beträgt TEUR 11.504 (Vorjahr TEUR 9.961), das EBIT beträgt TEUR 10.570 (Vorjahr TEUR 8.295), dies entspricht einer Zunahme von 27,4 %.

Die Eigenkapitalrentabilität nach Steuern liegt im Geschäftsjahr bei 5,2 % (Vorjahr 5,6 %).

Der HAEMATO-Konzern arbeitet weiterhin erfolgreich und die wirtschaftliche Lage kann insgesamt als gut bezeichnet werden.

3 Prognosebericht

3.1 Gesamtwirtschaftlicher und branchenspezifischer Ausblick

Im Jahr 2023 ist das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland (voraussichtlich) um -0,3 % gesunken, nachdem es ein Jahr zuvor (2022) aufgrund der Nachholeffekte der Corona-Pandemie noch um 1,8 % gestiegen war. Im Jahr 2023 betrug das Bruttoinlandsprodukt Deutschlands rund 4,12 Billionen Euro, nominal ist das BIP also kräftig gestiegen. Dies liegt allerdings in der Inflation begründet, preisbereinigt ist die deutsche Wirtschaft im letzten Jahr in eine Rezession gerutscht, das reale Bruttoinlandsprodukt sank gegenüber dem Vorjahr um 0,3 Prozent. Nach der Corona-Krise und dem wirtschaftlichen Einbruch im Jahr 2020 erhoffte sich die deutsche Wirtschaft eine Regeneration in den Folgejahren. Durch den Krieg in der Ukraine, den steigenden Energiepreisen und der Rekordinflation fiel die ökonomische Regeneration im Jahr 2022 jedoch geringer aus, im Jahr 2023 kam es nun sogar zu einer Rezession. 11

Laut der Prognose der Bundesregierung wird das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2024 lediglich um 0,2 % im Vergleich zum Vorjahr wachsen. Damit befände sich Deutschland in einer Stagnation. Die Regierung rechnet für das Jahr 2024 mit einer erheblich schwächeren Entwicklung der Wirtschaftsleistung als noch im Herbst 2023 und korrigierte die Prognose um 1,1 Prozentpunkte deutlich nach unten. Die Auswirkungen der ansteigenden Preise im Energiesegment und allgemein der hohen Inflation sowie die allgemeine weltwirtschaftliche Schwäche, unter anderem bedingt durch die Folgen des Krieges in der Ukraine, belasten die deutsche Wirtschaft deutlich stärker als noch vor sechs Monaten angenommen. Auch für das kommende Jahr 2025 wurde die Prognose nach unten korrigiert. Gemäß der Einschätzung des IfW Kiel lassen die Auftriebskräfte länger auf sich warten, prägen aber - wenn auch abgeschwächt - in naher Zukunft das Konjunkturbild. Seit der Winterprognose des IfW Kiel haben die meisten Frühindikatoren enttäuscht, und auch die realwirtschaftliche Aktivität fiel im Schlussquartal des Jahres 2023 mit einem Rückgang um 0,3 % noch schwächer aus vom IfW prognostiziert. Insbesondere die Industrieproduktion war bis zuletzt deutlich abwärtsgerichtet; offenbar konnten die immer noch recht hohen Auftragspolster das seit längerem schwächelnde Neugeschäft weniger stützen, als erwartet worden war. In der Folge zeigt sich das Verarbeitende Gewerbe schwächer als erwartet, während der Einbruch der Bauaktivität im vierten Quartal witterungsbedingt überzeichnet sein dürfte. Neben dem darbenden Wohnungsbau und schwachen Exporten sticht verwendungsseitig der Einbruch der Ausrüstungsinvestitionen hervor, nachdem diese zuvor der stagnierenden gesamtwirtschaftlichen Entwicklung im Verlauf des vergangenen Jahres auffallend getrotzt hatten. Der private Konsum war wie erwartet leicht aufwärtsgerichtet, der öffentliche Konsum expandierte im vergangenen Halbjahr sogar kräftig. Insgesamt zeigt sich die deutsche Wirtschaft um den jüngsten Jahreswechsel konjunkturell in schwacher Verfassung. Hierzu passt, dass die gesamtwirtschaftliche Kapazitätsauslastung nunmehr auch ausweislich von Unternehmensbefragungen im Einklang mit den Schätzungen zur Produktionslücke steht, die schon zuvor eine Unterauslastung signalisierte. Für den Jahresauftakt erwartet das IfW Kiel einen abermaligen - wenn auch nur leichten - Rückgang der ökonomischen Aktivität, dem sich im weiteren Verlauf eine moderate Erholung anschließen sollte. Diese wird maßgeblich durch eine allmählich einsetzende Belebung des privaten Konsums und ein nach und nach anziehendes Auslandsgeschäft getragen. Die jeweiligen Auftriebskräfte - steigende Massenkaufkraft im Inland und anziehende Auslandsnachfrage - fallen jedoch schwächer aus bzw. setzen später ein als bislang erwartet. Zudem wird die unternehmerische Investitionstätigkeit nunmehr deutlich schwächer eingeschätzt. Alles in allem dürfte das Bruttoinlandsprodukt im laufenden Jahr mit einer Zunahme um 0,1 % praktisch stagnieren und im kommenden Jahr um 1,2 % zulegen. 12

11 Vgl. https:/​/​de.statista.com/​statistik/​daten/​studie/​1251/​umfrage/​entwicklung-des-bruttoinlandsprodukts-seit-dem-jahr- 1991/​ vom 26.02.2024
12 Vgl. Kieler Konjunkturberichte Nr. 112 (Deutsche Wirtschaft im Frühjahr 2024) vom 05. März 2024, S. 3-4

Am 21. Februar hat das Bundeskabinett den Jahreswirtschaftsbericht 2024 beschlossen. Mit dem Jahreswirtschaftsbericht, der zu Beginn eines jeden Jahres vorgelegt wird, stellt die Bundesregierung ihre wirtschafts- und finanzpolitischen Schwerpunkte und ihre Konjunkturprognose für das laufende Jahr vor und nimmt zum Jahresgutachten des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung Stellung. In der Jahresprojektion geht die Bundesregierung davon aus, dass sich die deutsche Wirtschaft im Jahresverlauf 2024 langsam von diesen Belastungen erholt und wieder an Dynamik gewinnt. Insgesamt wird in der Jahresprojektion für dieses Jahr mit einer Steigerung des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts in Höhe von 0,2 % gerechnet. 2025 schwenkt die Wirtschaft der Projektion gemäß mit einem Wachstum um 1,0 % wieder auf einen Wachstumspfad ein. Wachstumsimpulse dürften dabei vor allem vom privaten Verbrauch ausgehen. Der Anstieg der Verbraucherpreise dürfte spürbar abnehmen und sich nach einer jahresdurchschnittlichen Rate von 5,9 % im vorangegangenen Jahr weiter deutlich auf 2,8 % im laufenden Jahr verringern. Im Jahr 2025 dürfte die Inflationsrate mit 1,9 % wieder nahe dem EZB-Zielwert von 2,0 % liegen. Die Bundesregierung geht davon aus, dass sich die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in den kommenden Jahren weiterhin positiv darstellt. Der Beschäftigungsaufbau dürfte sich weiter fortsetzen, wenn auch mit etwas geringerer Dynamik als im Vorjahr. Nach einem leichten jahresdurchschnittlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit in diesem Jahr wird im Zuge der konjunkturellen Erholung 2025 ein Rückgang erwartet. 13

Die Arzneimittelausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) haben im vergangenen Jahr mit 52,9 Milliarden Euro einen neuen Höchstwert erreicht. Im Zehnjahresvergleich sei ein Anstieg von 88 Prozent zu verzeichnen, berichtete das Wissenschaftliche Institut der AOK (Wido). Dabei machten patentgeschützte Medikamente inzwischen jeden zweiten Euro der Kosten aus, während sie nur einen kleinen Teil der Versorgung abdeckten. Patentgeschützte Medikamente erzielten demnach im vergangenen Jahr in der GKV einen Umsatz von 27,8 Milliarden Euro. Vor zehn Jahren hatten die Ausgaben bei 13,9 Milliarden Euro gelegen. Damit verdoppelten sich die Kosten seit 2013. Gleichzeitig deckten die patentgeschützten Medikamente den Angaben zufolge nur einen kleinen Teil der Versorgung ab - nämlich 6,8 Prozent. Im Jahr 2013 hatte dieser Wert noch bei rund zwölf Prozent gelegen. 14

Das Ausgabenvolumen für Arzneimittel steigt im Jahr 2024 bundesweit um 7,95 Prozent. Das sind 3,8 Milliarden Euro mehr im Jahr 2023. Auf die Steigerung haben sich die KBV und der GKV-Spitzenverband in den Rahmenvorgaben für 2024 geeinigt. Für Heilmittel wird aktuell ein Plus von 2,55 Prozent erwartet. Der vergleichsweise starke Ausgabenanstieg im Arzneimittelbereich lässt sich insbesondere mit gesetzgeberischen Maßnahmen begründen. So sinkt der Herstellerabschlag für Fertigarzneimittel ab dem 1. Januar 2024 wieder auf sieben Prozent. Dadurch steigen die Ausgaben für Medikamente. Durch das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz war der Abschlag befristet für das Jahr 2023 auf zwölf Prozent angehoben worden, was zu einem eher moderaten Wachstum der Arzneimittelausgaben in 2023 geführt hat. 15

Gemäß der Herbstprognose des Verbands der forschenden Pharmaunternehmen (VFA) wird für 2024 ein Produktionsplus von rund 2 % erwartet, jedoch sieht der Verband die hohen Preise für Vorprodukte als Risiko, welches die Pharmaindustrie in ihren Finanzierungsspielräumen einengt. Diese seien aber dringend für Investitionen nötig. 16

13 Vgl. www.bmwk.de/​Redaktion/​DE/​Schlaglichter-der-Wirtschaftspolitik/​2024/​03/​04-jahresprojektion-der-bundesregierung.html
14 Vgl. www.aerzteblatt.de/​nachrichten/​147150/​Arzneimittelausgaben-der-Kassen-erreichen-neuen-Hoechstwert
15 Vgl. www.kbv.de/​html/​1150_​65897.php vom 12.10.2023
16 Vgl. www.pharma-food.de/​markt/​vfa-prognostiziert-fuer-2024-wirtschaftlichen-aufschwung-mit-risiken-160.html

3.2 Unternehmerischer Ausblick

Wir beurteilen die voraussichtliche Entwicklung des Unternehmens weiterhin positiv. Die Pharmabranche bietet ein großes Wachstumspotenzial, wenn Service, Preis und Qualität streng an den Kundenanforderungen ausgerichtet werden und Potenziale innerhalb der Wertschöpfungskette konsequent genutzt werden. Den möglichen Ausbau unseres Marktanteils im Parallelimportgeschäft sehen wir aktuell als Kerngeschäft und Grundlage für die Erschließung neuer Geschäftsfelder, in denen wir das Wachstum der HAEMATO-Gruppe vorantreiben können. Der Bereich Lifestyle und Aesthetics bietet spannende Möglichkeiten mit hohen Wachstumsraten. In diesem Segment möchten wir die Marktanteile weiter ausbauen und die Marge optimieren. Den Risiken von Lieferengpässen begegnen wir durch die Diversifizierung im Bereich Beschaffung für die Mehrzahl der Produkte. Die Umsetzung der Richtlinie 2011/​62/​EU bringt Sicherheit im Bereich der Beschaffung und bildet eine stabile Geschäftsgrundlage für den Parallelimport. Wir gehen davon aus, dass das Kerngeschäft im Bereich der Specialty Pharma aufgrund des anhaltenden Preisdrucks durch Zwangsrabatte wenig Spielraum für höhere Margen bildet. Durch unsere große Erfahrung und durch die effiziente Umsetzung unseres Einkaufscontrollings wird es möglich sein, den Produktmix dementsprechend so zu gestalten, dass wir erfolgreich in diesem Segment handeln können. Unser Ziel ist es, über eine Steigerung des Umsatzes auch im Zuge des Großhandels mit Originalprodukten einen konstanten und erfolgreichen Cashflow zu generieren.

Sowohl der Bereich Specialty Pharma als auch der Bereich Lifestyle und Aesthetics sind nach unserer Auffassung nicht von den global anhaltenden Lieferengpässen und der andauernden Krise in der Ukraine betroffen. Unsere Lieferanten und Kunden stehen nicht in Verbindung zu den Gebieten, in denen eine aktuelle Ausnahmesituation herrscht.

Vor dem Hintergrund der demographischen Veränderungen, die die steigende Nachfrage nach kostengünstigen Arzneimitteln mit sich ziehen und Einsparbemühungen der Krankenkassen in den Vordergrund stellen, sieht sich die HAEMATO-Gruppe mit ihrem Fokus auf Generika, EU-Originalarzneimittel, kostengünstige Spezialmedikamente und Arzneimittel für den stark wachsenden Markt der Ästhetischen Medizin in einer stabilen Basis für zukünftiges Wachstum. Der zukünftige Schwerpunkt der HAEMATO soll sich sukzessive von den Generika hin zu den Spezialmedikamenten verlagern ("Specialty Pharma"). Dieser Arzneimittelbereich hat sich in den letzten Jahren vom Nischenprodukt zum Megatrend entwickelt und wächst überproportional. Die HAEMATO-Gruppe ist in diesem Segment bereits sehr gut aufgestellt. Mit unserem direkten Zugang zu rund 7.300 Apotheken in Deutschland und Österreich können wir in diesem Segment noch weiterwachsen.

Wir erwarten für das Geschäftsjahr 2024 ein Umsatzerlöse auf dem Niveau der Vorjahre im Bereich von EUR 260 bis 285 Mio. sowie ein sich daraus ergebendes EBIT von EUR 9 bis 11 Mio. Der anhaltende Preisdruck auf der Abgabenseite für parallelimportierte Arzneimittel über die Hersteller und Krankenkassen, die anhaltende Inflation, hohe Energiepreise und die weiterhin unsichere Lage in Nahost lassen keine konkreteren Ergebnisprognosen zu. Wir rechnen im Vergleich zu den Vorjahren mit steigenden Aufwendungen in der Warenbeschaffung und für Transportleistungen. Dieser Effekt soll durch weitere konsequente Portfoliobereinigungen - hin zu margenstarken Produkten und einem seit Ende 2021 laufenden zusätzlichen Kosteneffizienzprogramm - kompensiert werden. Der Bereich "Lifestyle und Aesthetics" soll weiter ausgebaut werden und somit den Fokus auf dauerhafte gute EBIT-Margen unterstützen.

Das Segment Specialty Pharma bildet das umsatzbezogene Kerngeschäft des Konzerns. Hohe Margen sind auf Grund der Reglementierungen im Markt nicht zu erzielen und eine Steigerung schwierig zu erwirtschaften. Das Geschäft ist dennoch solide, bringt dem Konzern Erträge und gibt die Möglichkeit, die vorhandenen Kundenbeziehungen zu nutzen, um weitere neue Produkte zu vertreiben. Mit dem Fokus auf Zielprodukte und sorgfältig ausgewählte Behandlungsgebiete wird es der HAEMATO möglich sein, in diesem Segment den Umsatz mittelfristig in geringem Umfang zu erhöhen. Durch den weiteren Ausbau von Prozessoptimierungen wird es zu Einsparungen kommen, die auch das operative Ergebnis in dem Segment positiv beeinflussen werden. Zu Gute könnte der HAEMATO zumindest im Ansatz die erst jüngst Anfang 2024 entschiedene Rechtsprechung in Bezug auf das Verbot von Skontogewähr an Apotheken kommen. Diese Rechtsprechung untersagt pharmazeutischen Großhändlern die Unterschreitung des sich aus § 2 Abs. 1 Satz 1 AMPreisV ergebenden Mindestpreises. Dies gilt sowohl für "echte", mit denen eine vertraglich nicht geschuldete Zahlung durch den Käufer vor Fälligkeit abgegolten wir, als auch "unechte" Skonti, die lediglich die pünktliche Zahlung durch den Käufer honorieren. 17

Wir werden auch zukünftig in der Lage sein, unseren Zahlungsverpflichtungen fristgerecht nachzukommen.

4 Risikobericht

4.1 Branchenspezifische und gesamtwirtschaftliche Risiken

Die Geschäftsaktivitäten des HAEMATO-Konzerns bieten eine Vielzahl von Chancen und unterliegen zugleich permanent Risiken. Chancen bezeichnen künftige Entwicklungen oder Ereignisse, die zu einer für das Unternehmen positiven Zielabweichung führen können. Entsprechend bezeichnen Risiken künftige Entwicklungen oder Ereignisse, die zu einer für das Unternehmen negativen Prognose- beziehungsweise Zielabweichung führen können. Die Nutzung von Chancen und das frühzeitige Erkennen und die Vermeidung von Risiken sind auch aufgrund der gestiegenen Größe des Konzerns bedeutsam für die weitere Entwicklung von HAEMATO. Bei der Wahrnehmung von Chancen ist darauf zu achten, dass ein akzeptables Risikoprofil gewahrt bleibt.

Gesetzliche Regulierungsmaßnahmen innerhalb der gesamten europäischen Union, ein starker Margendruck im Segment Specialty Pharma sowie der permanente Wandel des Parallelimportmarktes durch Wechselkursrisiko und Preisunterschiede bei der Beschaffung der Arzneimittel können einen negativen Einfluss auf unsere Umsatz- und Ergebnissituation haben. Die Original-Hersteller versuchen nach wie vor, die einzelnen europäischen Märkte zu kontingentieren oder Single-Channel-Distributoren zu nutzen, um Exporte zu erschweren. Des Weiteren versuchen die Original-Hersteller durch Erhalt von hohen Listenpreisen unter Abschluss von nachträglichen Rabattvereinbarungen, Exporte zu erschweren. Außerdem besteht grundsätzlich die Gefahr, dass sich die Abgabepreise in den verschiedenen Ländern der EU sukzessive angleichen oder in einzelnen Ländern beziehungsweise für einzelne Präparate Exportverbote erlassen werden.

Rechtliche Risiken ergeben sich vor allem aus dem Vertrieb unserer Produkte und insbesondere aus marken- und patentrechtlichen Fragestellungen. Als Importeur gelten wir arzneimittelrechtlich als pharmazeutischer Unternehmer. Wir tragen daher das Risiko von Marktrücknahmen.

Gesamtwirtschaftliche Risiken können sich z.B. aus weiter steigenden Energiepreisen, ergeben sowie aus einem Fortgang des Kriegs in der Ukraine oder einer Eskalation der Situation im Nahen Osten.

17 BGH, Urteil vom 8. Februar 2024 - I ZR 91/​23 - OLG Brandenburg

Die gesamtwirtschaftliche Produktion in Deutschland wird nur verhalten zulegen. Laut IfW Kiel dürfte das Bruttoinlandsprodukt im laufenden Jahr nur noch um 0,1 % steigen (Winterprognose: 0,9 Prozent) und im Jahr 2025 um 1,2 %. Mit der bislang ausbleibenden Erholung mehren sich die Zeichen, dass auf der deutschen Wirtschaft vor allem strukturelle Probleme lasten und die Expansionsspielräume dementsprechend geringer sind. Insgesamt geht das IfW Kiel davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2025 nur magere 2 Prozent über dem Niveau aus dem Jahr 2019 liegen wird. In Anbetracht der schwachen wirtschaftlichen Dynamik zeigt sich der Arbeitsmarkt recht robust. Die Beschäftigung dürfte im laufenden Jahr noch einmal etwas zulegen, bevor sie im Zuge des demografischen Wandels auf einen Abwärtstrend einschwenkt. Da die Verbraucherpreisinflation spürbar sinkt, werden die real verfügbaren Einkommen im laufenden Jahr erstmals nach drei Jahren wieder steigen und den privaten Konsum stimulieren. Die Exporte dürften im laufenden Jahr noch einmal spürbar zurückgehen, bevor sie mit dem sich allmählich wiederbelebenden Welthandel auf einen moderaten Expansionskurs einschwenken. 18

Risiken für die HAEMATO-Gruppe könnten dabei nicht nur die Absatzentwicklung betreffen, sondern auch zu Beeinträchtigungen der Produktion, des Beschaffungsmarkts und der Zulieferkette führen. Allerdings sind die wirtschaftlichen Verflechtungen der HAEMATO-Gruppe in die vom Ukrainekrieg derzeit betroffenen Staaten äußerst gering, so dass derzeit diesbezüglich nur ein sehr geringes Risiko gesehen wird.

4.2 Ertragsorientierte Risiken

Wir gehen davon aus, unsere Marktanteile mittelfristig aufgrund unseres starken Direktvertriebes halten zu können. Größere Investitionen sind aufgrund des abgeschlossenen Umzugs der Lager- und Produktionseinheiten an den neuen Standort in Berlin nicht zu erwarten. Die HAEMATO-Gruppe könnte durch Wettbewerber mit finanziell oder organisatorisch größeren Ressourcen negativ belastet werden.

4.3 Finanzwirtschaftliche Risiken

Aufgrund der stabilen Liquiditäts- und Eigenkapitalsituation unseres Unternehmens sind Liquiditätsrisiken derzeit nicht erkennbar.

Wesentliche Währungsrisiken, die die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft beeinflussen könnten, bestehen nicht. Warenlieferungen aus Fremdwährungsländern werden innerhalb kurzer Fristen abgewickelt.

Langfristige Bankverbindlichkeiten sind nicht vorhanden. Wir bedienen uns in geringem Maße eingeräumter Kreditlinien eines Bankenkonsortiums für die Finanzierung der Betriebsmittel. Die zur Verfügung gestellten kurzfristigen Kreditlinien werden regelmäßig nicht in voller Höhe ausgenutzt. Durch ein rollierendes Unternehmens- und Finanzplanungssystems sind wir jederzeit in der Lage, auf Veränderungen im Finanzmittelbedarf kurzfristig zu reagieren. Daneben finanzieren wir uns im Wesentlichen über ein Kundenfactoring. Aufgrund der anhaltenden Kriegshandlungen in der Ukraine sind finanzwirtschaftliche Risiken für die HAEMATO-Gruppe kaum vorhersehbar. Die langfristig gehaltenen, börsennotierten Beteiligungen können hierbei, im Zuge einer vorübergehenden Wertminderung, zu einer nicht unwesentlichen Beeinflussung des Finanzergebnisses führen und somit auch das Gesamtergebnis des Konzerns maßgeblich beeinflussen.

Die Liquiditätslage ist zufriedenstellend; es sind keine Engpässe zu erwarten.

4.4 Risikomanagementsystem

Der HAEMATO-Konzern nutzt ein Risikomanagementsystem zur systematischen Identifizierung signifikanter und bestandsgefährdender Risiken, um deren Auswirkungen zu bewerten und geeignete Maßnahmen zu erarbeiten.

Das Ziel des Risikomanagementsystems besteht im Wesentlichen darin finanzielle Verluste, Ausfälle oder Störungen zu vermeiden oder geeignete Gegenmaßnahmen unverzüglich umzusetzen. Im Rahmen dieses Systems werden Vorstand und Aufsichtsrat frühzeitig über Risiken informiert. Wichtige Mechanismen der Früherkennung bilden dabei die Überwachung der Liquidität und der Ergebnisentwicklung. Die Überwachung der operativen Entwicklung und die Ermittlung rechtzeitiger Planabweichungen ist Aufgabe des Controllings. Falls notwendig entscheiden die jeweiligen Verantwortlichen der Fachabteilungen gemeinsam mit dem Vorstand über die angemessene Strategie und Maßnahmen bei der Steuerung der Risiken.

18 Vgl. Kieler Konjunkturberichte Nr. 112 (2024-Q1), "Deutsche Wirtschaft im Frühjahr 2024", S. 3

4.5 Chancenbericht

Der Gesundheitsmarkt ist und bleibt ein Wachstumsmarkt. Durch unsere Spezialisierung in den Therapiegebieten Onkologie, HIV und anderen chronischen Krankheiten können wir von diesem Wachstum im Segment Specialty Pharma partizipieren.

Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung der neuen Geschäftsfelder und kontinuierliche Optimierung des Produktmixes können ebenfalls wachstumsunterstützende Effekte erwartet werden. Dies betrifft insbesondere das Segment Lifestyle und Aesthetics mit dem Schwerpunkt auf Produkte für kosmetische Behandlungen.

Auf der Beschaffungsseite können wir auf eine breite Palette von Liefermöglichkeiten zurückgreifen. Zur Minimierung der geschäftlichen Risiken diversifizieren wir unsere Bezugsquellen europaweit. Unsere hohen Qualitätsansprüche sichern wir durch eine sorgfältige Lieferantenqualifikation und -auswahl sowie ein aktives Lieferantenmanagement ab.

Dem Wettbewerb am Markt werden wir, vor allem durch die zunehmende Konkurrenz der Anbieter in unserem Segment, weiterhin durch Erfahrung, Innovationen, Zuverlässigkeit und durch ein hohes Maß an Qualität begegnen. Die HAEMATO-Gruppe wird sich zukünftig auf höhermargige Präparate mit einem Fokus auf Parallel- und Reimporte, Original-Arzneimittel sowie Arzneimittel und Medizinprodukte der ästhetischen Medizin konzentrieren.

4.6 Gesamtaussage

Risiken der künftigen Entwicklung sehen wir weiterhin in der Unsicherheit hinsichtlich des weiteren Verlaufs der Inflation und Energiepreissteigerungen, den Kriegshandlungen in der Ukraine und in Nahost/​Israel, einem schwierigen Wettbewerbsumfeld, steigenden Einkaufspreisen und einem stagnierenden Verkaufspreisniveau. Daneben können regulatorische Maßnahmen Risiken für die Entwicklung sein. Vor dem Hintergrund unserer finanziellen Stabilität sehen wir uns für die Bewältigung der künftigen Risiken aber gut gerüstet.

5. Risikoberichterstattung über die Verwendung von Finanzinstrumenten

Zu den im Unternehmen bestehenden Finanzinstrumenten zählen im Wesentlichen Wertpapiere, Forderungen, Verbindlichkeiten und Guthaben bei Kreditinstituten.

Die Gesellschaft verfügt über einen solventen Kundenstamm. Forderungsausfälle sind die absolute Ausnahme. Zudem besteht eine Kreditversicherung für potenzielle Forderungsausfälle.

Verbindlichkeiten werden innerhalb der vereinbarten Zahlungsfristen gezahlt.

Die Finanzierung über Kreditlinien von Kreditinstituten wurde im Geschäftsjahr 2023 nur in geringem Maße in Anspruch genommen. Im kurzfristigen Bereich finanziert sich die Gesellschaft überwiegend mittels Lieferantenkredite. Beim Management der Finanzpositionen verfolgt das Unternehmen eine konservative Risikopolitik.

Soweit bei finanziellen Vermögenswerten Ausfall- und Bonitätsrisiken erkennbar sind, werden entsprechende Wertberichtigungen vorgenommen. Zur Minimierung von Ausfallrisiken verfügt das Unternehmen über ein adäquates Debitorenmanagement. Zudem besteht eine Warenkreditversicherung. Darüber hinaus informieren wir uns vor Eingehung einer neuen Geschäftsbeziehung stets über die Bonität unserer Kunden.

6. Bericht über Zweigniederlassungen

Zweigniederlassungen werden von der Gesellschaft nicht unterhalten.

7. Schlusserklärung nach § 312 Ziffer 3 Absatz 3 AktG

Der Vorstand hat gemäß § 312 AktG einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen erstellt, der folgende Schlusserklärung enthält: "Unsere Gesellschaft sowie die Tochtergesellschaften haben nach den Umständen, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem mit dem herrschenden sowie sonstigen verbundenen Unternehmen Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten."

 

Schönefeld, 22.03.2024

HAEMATO AG HAEMATO AG

Patrick Brenske, Vorstand

Attila Strauss, Vorstand

1. KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG (in EUR)

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31. Dezember 2023 31. Dezember 2022
Umsatzerlöse 281.508.647 248.141.832
Sonstige betriebliche Erträge 467.330 932.511
Aufwendungen für bezogene Waren und Leistungen -260.009.484 -226.534.338
Personalaufwand -3.866.054 -4.941.721
Sonstige betriebliche Aufwendungen -6.596.806 -7.937.729
Ergebnis aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit | EBITDA 11.503.633 9.660.555
Abschreibungen -933.269 -1.365.408
operatives Ergebnis | EBIT 10.570.364 8.295.147
Erträge aus Beteiligungen 11.368 5.710
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 766.356 631.753
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -887.484 -358.514
Zuschreibungen aus der Bewertung von finanziellen Vermögenswerten 0 1.912.537
Abschreibungen aus der Bewertung von finanziellen Vermögenswerten -14.091 -2.376
Finanzergebnis -123.851 2.189.110
Ergebnis vor Steuern | EBT 10.446.512 10.484.257
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -2.706.472 -2.291.687
Sonstige Steuern -164 0
Jahresüberschuss/​-fehlbetrag 7.739.877 8.192.570
Unverwässertes Ergebnis je Aktie (in EUR) 1,48 1,57

2. KONZERNBILANZ

AKTIVA (in EUR)

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31. Dezember 2023 31. Dezember 2022
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 15.886.028 23.809.734
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 17.324.447 12.615.211
Vorräte 41.972.534 26.147.168
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 16.589.922 3.702.478
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 4.645.500 2.962.990
Forderungen aus Ertragssteuern 226.353 30.506
Kurzfristige Vermögensgegenstände 96.644.784 69.268.086
Immaterielle Vermögensgegenstände 90.588.695 91.246.341
Sachanlagen 3.615.739 3.740.388
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte 131.408 12.170.935
Sonstige langfristige Vermögenswerte 141.852 143.868
Langfristige Vermögensgegenstände 94.477.694 107.301.532
I Aktivseite 191.122.477 176.569.617

PASSIVA (in EUR)

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31. Dezember 2023 31. Dezember 2022
Kurzfristige Rückstellungen 1.880.142 450.595
Verbindlichkeiten aus Ertragssteuern 3.664.891 2.281.666
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 23.238.560 14.724.114
Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten 272.967 212.320
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 3.845.668 2.682.167
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 1.150.660 1.081.714
Vertrags- und Rückerstattungsverbindlichkeiten 5.977.515 5.339.949
Kurzfristige Schulden 40.030.404 26.772.525
Langfristige Rückstellungen 11.007 54.395
Langfristige Leasingverbindlichkeiten 2.362.124 2.464.364
Passive latente Steuern 83.994 110.156
Langfristige Schulden 2.457.125 2.628.915
Gezeichnetes Kapital 5.229.307 5.229.307
Erworbene eigene Anteile -1.719 -1.719
Kapitalrücklage 112.582.519 112.582.519
Kapitalrücklage für eigene Anteile -101.253 -101.253
Gewinnrücklagen 30.926.094 29.459.323
Eigenkapital 148.634.948 147.168.177
Passivseite 191.122.477 176.569.617

4. KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG (in EUR)

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Kapitalflussrechnung 31. Dezember 2023 31. Dezember 2022
Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit -3.320.219 19.728.917
Periodenergebnis 7.739.877 8.192.570
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 933.269 1.365.408
Zunahme /​ Abnahme der langfristigen Rückstellungen -43.388 -5.386
Zunahme /​ Abnahme der kurzfristigen Rückstellungen 1.429.548 -597.113
Zunahme /​ Abnahme durch Zeitwertbewertung 14.091 -1.910.161
Zunahme /​ Abnahme der Vorräte -15.825.366 7.866.674
Zunahme /​ Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie andere Aktiva -8.682.676 3.544.941
Zunahme /​ Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva 9.237.743 932.465
Gewinn /​ Verlust aus dem Abgang von Anlagevermögen 605.842 117.656
Zinsaufwendungen /​ -erträge 120.995 -261.060
Sonstige Beteiligungserträge -11.368 -5.710
Ertragssteueraufwand /​-ertrag 2.706.472 2.291.687
Ertragssteuerzahlungen -1.545.257 -1.803.054
Cash-Flow aus Investitionstätigkeit 1.681.487 -2.606.442
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen -499.186 -511.253
Einzahlungen aus Abgängen des Sachanlagevermögens/​ Renditeimmobilien 471 64.651
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen/​ Renditeimmobilien -148.215 -577.620
Einzahlungen aus Abgängen des Finanzanlagevermögens 13.469.355 0
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen -1.324.163 -2.207.886
Einzahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition 7.784.500 0
Auszahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition -18.401.268 0
Zinserträge 788.624 617.955
Beteiligungserträge 11.268 5.710
Cash-Flow aus der Finanzierungstätigkeit -9.810.365 -18.915.252
Veränderung der Bankverbindlichkeiten -2.378.542 -12.154.803
Zinsaufwendungen -808.062 -320.075
Auszahlungen an Unternehmenseigner und Minderheitengesellschafter -6.273.106 -5.750.347
Tilgung Nutzungsrechte -350.656 -690.028
Netto-Cashflow -11.449.098 -1.794.777
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 23.809.734 25.604.511
jederzeit fällige Verbindlichkeiten am Anfang der Periode 0 0
Zahlungsmittelbestand am Anfang der Periode 23.809.734 25.604.511
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 12.360.636 23.809.734
jederzeit fällige Verbindlichkeiten am Ende der Periode 3.525.392 0
Zahlungsmittelbestand am Ende der Periode 15.886.028 23.809.734
Veränderung Zahlungsmittelbestand -7.923.706 -1.794.777

5. Konzern-EK-Veränderungsrechnung (in EUR)

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Eigenkapitalveränderungsrechnung Gezeichnetes Kapital Erworbene eigene Anteile Kapitalrücklage
1. Januar 2022 5.229.307 -1.719 112.582.519
Jahresüberschuss 0 0 0
Kapitalerhöhung 0 0 0
525 Transaktionskosten Eigenkapitalinstrumente 0 0 0
Ausschüttungen 0 0 0
Konsolidierungskreisbedingte Änderungen 0 0 0
31. Dezember 2022 5.229.307 -1.719 112.582.519
1. Januar 2023 5.229.307 -1.719 112.582.519
Jahresüberschuss 0 0 0
Ausschüttungen 0 0 0
31. Dezember 2023 5.229.307 -1.719 112.582.519
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Eigenkapitalveränderungsrechnung Kapitalrücklage für eigene Anteile Gewinnrücklagen Eigenkapital
1. Januar 2022 -101.253 27.017.100 144.725.954
Jahresüberschuss 0 8.192.570 8.192.570
Kapitalerhöhung 0 0 0
525 Transaktionskosten Eigenkapitalinstrumente 0 0 0
Ausschüttungen 0 -5.750.347 -5.750.347
Konsolidierungskreisbedingte Änderungen 0 0 0
31. Dezember 2022 -101.253 29.459.323 147.168.177
1. Januar 2023 -101.253 29.459.323 147.168.177
Jahresüberschuss 0 7.739.877 7.739.877
Ausschüttungen 0 -6.273.106 -6.273.106
31. Dezember 2023 -101.253 30.926.094 148.634.948

III. KONZERNANHANG /​ NOTES

Anhang zum Konzernabschluss

der HAEMATO AG

Grundlagen der Abschlusserstellung

Berichtendes Unternehmen

Die HAEMATO AG wurde am 10. Mai 1993 gegründet. Die Gesellschaft ist im Handelsregister des Amtsgerichts Berlin-Charlottenburg unter HRB 88633 eingetragen und hat ihren Sitz in Berlin. Die Geschäftsadresse befindet sich seit Ende 2022 in der Lilienthalstr. 3a, 12529 Schönefeld. Ihr Mutterunternehmen ist die M1 Kliniken AG. Im Juli 2020 übernahm die M1 Kliniken AG die Anteile der HAEMATO AG von der MPH Health Care AG, die wiederum Muttergesellschaft der M1 Klinken AG ist. Die HAEMATO-Gruppe ist im Pharmabereich mit Fokus auf die Wachstumsmärkte der hochpreisigen Spezial-Pharmazeutika aus den Indikationsbereichen Onkologie und HIV sowie in den Bereichen Rheuma, Neurologie und Herz-Kreislauf-Erkrankungen tätig. Durch den Erwerb der in 2021 erstmalig vollkonsolidierten Tochtergesellschaft M1 Aesthetics GmbH wurde das Produktportfolio um Arzneimittel und Medizinprodukte der Lifestylebranche erweitert. Ende 2022 verlagerte die HAEMATO AG Ihren Logistik- und Herstellungsbereich in eine neu bezogene funktionelle Halle in Berlin. Diese Bereiche werden seit der Verlegung von der vollkonsolidierten Tochtergesellschaft Dr. Holz Pharmaservice GmbH betrieben.

Grundlagen der Rechnungslegung

Der Konzernabschluss der HAEMATO AG für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, freiwillig aufgestellt. Er wurde vom Vorstand am 25.04.2024 zur Veröffentlichung genehmigt.

Die Bilanzierung und Bewertung wurde unter der Annahme der Unternehmensfortführung vorgenommen.

Der Konzernabschluss ist auf den Stichtag des Jahresabschlusses des Mutterunternehmens aufgestellt, der zugleich auch der Abschlussstichtag aller einbezogenen Tochterunternehmen ist.

Die Bilanz des HAEMATO-Konzerns ist nach Fristigkeitsgesichtspunkten aufgestellt worden, wobei Vermögenswerte und Schulden, deren Realisation bzw. Tilgung innerhalb von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag erwartet wird, als kurzfristig eingestuft wurden. Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden sind jeweils vollständig unter den langfristigen Vermögenswerten bzw. langfristigen Schulden ausgewiesen.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wird als Teil der Gesamtergebnisrechnung nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Funktionale- und Darstellungswährung

Dieser Konzernabschluss wird in Euro, der funktionalen Währung des Unternehmens, dargestellt. Alle in Euro dargestellten Finanzinformationen wurden, soweit nicht anders angegeben, auf den nächsten Euro gerundet.

Änderungen wesentlicher Rechnungslegungsmethoden

Die vom IASB verabschiedeten neuen Standards wurden ab dem Zeitpunkt des Inkrafttretens beachtet.

Die folgenden Standards und Interpretationen sowie Änderungen bestehender Standards sind erstmals für Berichtsperioden verpflichtend anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnen:

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IFRS 17 Versicherungsverträge - beginnend ab 01.01.2023

Angaben zu Rechnungslegungsmethoden - Änderungen an IAS 1 und IFRS Practice Statement 2 - beginnend ab 01.01.2023

Definition von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen - Änderungen IAS 8 - beginnend ab 01.01.2023

Latente Steuern, die sich auf Vermögenswerte und Schulden beziehen, die aus einem einzigen Geschäftsvorfall entstehen - Änderungen IAS 12 - beginnend ab 01.01.2023

Zukünftig sind die folgenden Standards und Interpretationen sowie Änderungen bestehender Standards anzuwenden:

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Langfristige Schulden mit Nebenbedingungen - Änderungen IAS 1 - beginnend ab 01.01.2024

Änderungen IFRS 16 in Hinblick auf Sale- and Lease-back Transaktionen - beginnend ab 01.01.2024 .

Lieferantenfinanzierungsvereinbarungen (Änderungen IAS 7 und IFRS 7) - beginnend ab 01.01.2024

Fehlende Umtauschbarkeit - Änderungen IAS 21 - beginnend ab 01.01.2025

Konsolidierungskreis

Der Konzernabschluss beinhaltet den Abschluss des Mutterunternehmens und seiner Tochterunternehmen. Tochterunternehmen sind vom Konzern beherrschte Unternehmen. Der Konzern beherrscht ein Unternehmen, wenn er schwankenden Renditen aus seinem Engagement bei dem Unternehmen ausgesetzt ist bzw. Anrechte auf diese besitzt und die Fähigkeit hat, diese Renditen mittels seiner Verfügungsgewalt über das Unternehmen zu beeinflussen. Die Abschlüsse von Tochterunternehmen sind im Konzernabschluss ab dem Zeitpunkt enthalten, an dem die Beherrschung beginnt, bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Beherrschung endet.

Die erfolgten Konsolidierungen stellen sich wie folgt dar:

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HAEMATO PHARM GmbH (ab dem 1. April 2013, Stichtag der Erstkonsolidierung)

HAEMATO MED GmbH (ab dem 22. Mai 2013, Stichtag der Erstkonsolidierung)

Dr. Holz Pharmaservice GmbH [ehemals Sanate GmbH] (ab dem 24. September 2013, Stichtag der Erstkonsolidierung)

M1 Aesthetics GmbH (ab dem 01.01.2021, Stichtag der Erstkonsolidierung)

Im Zusammenhang mit einer bei der HAEMATO AG durchgeführten Kapitalerhöhung hat die HAEMATO AG sämtliche Aktien der ehemaligen HAEMATO PHARM AG, die nunmehr als HAEMATO PHARM GmbH firmiert, übernommen. Die HAEMATO PHARM GmbH wurde von der Muttergesellschaft erworben. Die HAEMATO PHARM GmbH ist im Pharmabereich tätig. Das Stammkapital der HAEMATO PHARM GmbH beläuft sich auf EUR 500.000. Die HAEMATO PHARM GmbH verfügt über einen eigenen Geschäftsbetrieb im Sinne des IFRS 3. Nach Abzug des identifizierbaren Nettovermögens (Vermögenswerte abzüglich Verbindlichkeiten) hat sich ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von TEUR 34.584 ergeben. Die übertragene Gegenleistung beinhaltet u.a. Vorteile aus erwarteten Synergien, Umsatzwachstum und künftigen Marktentwicklungen. Diese Vorteile, die nicht getrennt vom Geschäfts- oder Firmenwert bilanziert werden können, ergeben in ihrer Summe den o.g. Geschäfts- oder Firmenwert.

Die HAEMATO MED GmbH wurde am 22. Mai 2013 durch die HAEMATO AG gegründet. Im Rahmen der Erstkonsolidierungen ergaben sich keine Unterschiedsbeträge. Das Stammkapital beläuft sich auf EUR 25.000.

Die HAEMATO PHARM GmbH hat am 24. September 2013 die Sanate GmbH gegründet. Diese firmiert seit 20.06.2022 unter dem Namen Dr. Holz Pharmaservice GmbH. Im Rahmen der Erstkonsolidierung ergab sich kein Unterschiedsbetrag. Das Stammkapital beläuft sich auf EUR 25.000,00.

Im Zusammenhang mit einer Kapitalerhöhung 2020, welche vollständig von der M1 Klinken AG gezeichnet wurde, wurden sämtliche Anteile der M1 Aesthetics GmbH durch Sacheinlage in die HAEMATO AG eingelegt. Das Stammkapital der M1 Aesthetics GmbH beläuft sich auf EUR 25.000,00. Die M1 Aesthetics GmbH verfügt über einen Geschäftsbetrieb im Sinne des IFRS 3. Nach Abzug des identifizierten Nettovermögens, hat sich ein Geschäfts- und Firmenwert in Höhe von TEUR 53.643 ergeben. Die übertragene Gegenleistung beinhaltet u.a. Vorteile aus erwarteten Synergien, Umsatz- und Ergebniswachstum und künftigen Marktentwicklungen. Diese Vorteile, die nicht getrennt vom Geschäfts- oder Firmenwert bilanziert werden können, ergeben in ihrer Summe den o.g. Geschäfts- oder Firmenwert.

Für die HAEMATO PHARM GmbH und die M1 Aesthetics GmbH wurde zum 31.12.2023 von den Befreiungsvorschriften des § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch gemacht. Beide Tochtergesellschaften haben hierzu die Beschlüsse der Gesellschafterversammlung im Bundesanzeiger veröffentlicht.

Die Beteiligungsquoten der HAEMATO AG an den Tochtergesellschaften stellen sich zum Stichtag 31.12.2023 wie folgt dar:

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Name und Sitz der Gesellschaft Anteilsquote in %
HAEMATO PHARM GmbH * , Schönefeld 100,00
HAEMATO MED GmbH * , Schönefeld 100,00
Dr. Holz Pharmaservice GmbH ** , Berlin 100,00
M1 Aesthetics GmbH * , Schönefeld 100,00

* Die HAEMATO AG hält sämtliche Anteile an der Gesellschaft.
** Die HAEMATO PHARM GmbH hält sämtliche Anteile an der Dr. Holz Pharmaservice GmbH.

Konsolidierungsgrundsätze

Die Jahresabschlüsse aller Konzernunternehmen sind auf Basis einheitlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden auf den Stichtag der HAEMATO AG (Mutterunternehmen) aufgestellt.

Der Erwerb von Geschäftsbetrieben wird nach der Erwerbsmethode bilanziert, wenn der Konzern Beherrschung erlangt hat. Die bei einem Unternehmenszusammenschluss übertragene Gegenleistung sowie das erworbene identifizierbare Nettovermögen werden grundsätzlich zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Mit dem Unternehmenserwerb verbundene Kosten wurden bei Anfall grundsätzlich erfolgswirksam erfasst. Die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden wurden - mit Ausnahme von latenten Steueransprüchen bzw. latenten Steuerschulden - mit ihren beizulegenden Zeitwerten bewertet. Der Geschäfts- oder Firmenwert entspricht dem Überschuss aus der Summe der übertragenen Gegenleistung und dem Saldo der zum Erwerbszeitpunkt bestehenden Beträge der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und der übernommenen Schulden.

Verliert der Konzern die Beherrschung über ein Tochterunternehmen, bucht er die Vermögenswerte und Schulden des Tochterunternehmens und alle zugehörigen, nicht beherrschenden Anteile und anderen Bestandteile am Eigenkapital aus. Jeder entstehende Gewinn oder Verlust wird im Gewinn oder Verlust erfasst. Jeder zurückbehaltene Anteil an dem ehemaligen Tochterunternehmen wird zum beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt des Verlustes der Beherrschung bewertet.

Alle konzerninternen Vermögenswerte, Schulden, Eigenkapital, Erträge, Aufwendungen und Cashflows im Zusammenhang mit Geschäftsvorfällen zwischen Konzernunternehmen werden im Rahmen der Konsolidierung vollständig eliminiert.

Auf ergebniswirksame Konsolidierungsvorgänge wurden Steuerabgrenzungen insoweit vorgenommen, als sich der abweichende Steueraufwand in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich wieder ausgleicht.

Schätzungen und Ermessensentscheidungen

Die Erstellung des Konzernabschlusses erfordert Schätzungen und Ermessensentscheidungen, die die Beträge der Vermögenswerte, Schulden und finanziellen Verpflichtungen zum Bilanzstichtag sowie die Erträge und Aufwendungen des Berichtsjahres beeinflussen können. Die tatsächlichen Beträge können von diesen Schätzungen und Annahmen abweichen. Schätzungen und zugrunde liegende Annahmen werden laufend überprüft. Überarbeitungen von Schätzungen werden prospektiv erfasst.

Bei der Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden übt der Vorstand Ermessensentscheidungen aus. Zudem erforderte der Erwerb der Anteile an der HAEMATO PHARM GmbH sowie der M1 Aesthetics GmbH den Test der Werthaltigkeit des erworbenen Geschäfts- oder Firmenwerts zum Bilanzstichtag. Für den Test der Werthaltigkeit des Geschäfts- oder Firmenwerts ist es erforderlich, den Nutzungswert der Zahlungsmittel generierenden Einheit, welcher der Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet worden ist, zu ermitteln. Die Berechnung des Nutzungswerts bedarf der Schätzung künftiger Cashflows aus der Zahlungsmittel generierenden Einheit sowie eines geeigneten Abzinsungssatzes für die Barwertberechnung.

Eine Reihe von Rechnungslegungsmethoden und Angaben des Konzerns verlangen die Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte für finanzielle und nicht finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten. Bei der Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes eines Vermögenswertes oder einer Schuld verwendet der Konzern, soweit wie möglich, am Markt beobachtbare Daten. Basierend auf den in den Bewertungstechniken verwendeten Inputfaktoren werden die beizulegenden Zeitwerte in unterschiedliche Stufen in der Fair Value-Hierarchie eingeordnet:

Stufe 1: Notierte Preise (unbereinigt) auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte und Schulden

Stufe 2: Bewertungsparameter, bei denen es sich nicht um die in Stufe 1 berücksichtigten, notierten Preise handelt, die sich aber für den Vermögenswert oder die Schuld entweder direkt (das heißt als Preis) oder indirekt (das heißt als Ableitung von Preisen) beobachten lassen.

Stufe 3: Bewertungsparameter für Vermögenswerte oder Schulden, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten beruhen.

Wenn die zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes eines Vermögenswertes oder einer Schuld verwendeten Inputfaktoren in unterschiedliche Stufen der Fair Value-Hierarchie eingeordnet werden können, wird die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert in ihrer Gesamtheit der Stufe der Fair Value-Hierarchie zugeordnet, die dem niedrigsten Inputfaktor entspricht, der für die Bewertung insgesamt wesentlich ist.

Der Konzern erfasst Umgruppierungen zwischen verschiedenen Stufen der Fair Value Hierarchie zum Ende der Berichtsperiode, in der die Änderung eingetreten ist.

Die vom Management verwendeten Grundlagen für die Beurteilung der Angemessenheit der Wertberichtigungen auf Forderungen sind die Fälligkeitsstruktur der Forderungssalden, die Bonität der Kunden sowie Veränderungen der Zahlungsbedingungen. Bei einer Verschlechterung der Finanzlage der Kunden kann der Umfang der tatsächlich vorzunehmenden Ausbuchungen den Umfang der erwarteten Ausbuchungen übersteigen.

Für jedes Besteuerungssubjekt ist die erwartete tatsächliche Ertragsteuer zu berechnen, und die temporären Differenzen aus der unterschiedlichen Behandlung bestimmter Bilanzposten zwischen dem IFRS-Konzernabschluss und dem steuerrechtlichen Abschluss sind zu beurteilen. Soweit temporäre Differenzen vorliegen, führen diese Differenzen grundsätzlich zum Ansatz von aktiven und passiven latenten Steuern im Konzernabschluss. Das Management muss bei der Berechnung tatsächlicher und latenter Steuern Beurteilungen treffen. Aktive latente Steuern werden in dem Maße angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass sie genutzt werden können. Die Nutzung aktiver latenter Steuern hängt von der Möglichkeit ab, im Rahmen der jeweiligen Steuerart ausreichendes zu versteuerndes Einkommen zu erzielen. Zur Beurteilung der Wahrscheinlichkeit der künftigen Nutzbarkeit von aktiven latenten Steuern sind verschiedene Faktoren heranzuziehen, wie z. B. Ertragslage der Vergangenheit, operative Planungen und Steuerplanungsstrategien. Weichen die tatsächlichen Ergebnisse von diesen Schätzungen ab oder sind diese Schätzungen in künftigen Perioden anzupassen, könnten diese nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben. Kommt es zu einer Änderung der Werthaltigkeitsbeurteilung bei aktiven latenten Steuern, sind die angesetzten aktiven latenten Steuern erfolgswirksam abzuwerten.

Angaben zur Konzernbilanz | Aktiva

Bei der Aufstellung der Abschlüsse der zugehörigen Konzernunternehmen werden Geschäftsvorfälle, die auf andere Währungen als die funktionale Währung (EUR) des Konzernunternehmens lauten, mit den am Tag der Transaktion gültigen Kursen umgerechnet. Zum Bilanzstichtag werden sämtliche monetären Posten in Fremdwährung zum gültigen Stichtagskurs umgerechnet. Nicht monetäre Posten in Fremdwährung, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, sind mit den Kursen umzurechnen, die zum Zeitpunkt der Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert Gültigkeit hatten.

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente werden zu Anschaffungskosten bewertet. Sie umfassen Barbestände und andere kurzfristige hochliquide finanzielle Vermögenswerte, die zum Zeitpunkt der Anschaffung eine Laufzeit von maximal drei Monaten aufweisen.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die sich insgesamt auf TEUR 17.324 (Vorjahr: TEUR 12.615) belaufen, werden mit dem Transaktionspreis gemäß IFRS 15 bewertet. Unsere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten keine signifikante Finanzierungskomponente. Wertminderungen werden erfasst, wenn infolge eines oder mehrerer Ereignisse, die nach dem erstmaligen Ansatz des Vermögenswertes eintraten, ein objektiver Hinweis dafür vorliegt, dass sich die erwarteten künftigen Cashflows negativ verändert haben. Die Kriterien, die zu einer Wertminderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen führen, orientieren sich an der Ausfallwahrscheinlichkeit der Forderung und der erwarteten Bonität der Kunden.

Vorräte

Vorräte werden zum niedrigeren Wert aus historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert angesetzt. Der Nettoveräußerungswert ergibt sich aus dem erwarteten Verkaufserlös abzüglich noch anfallender Kosten. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten von Vorräten werden grundsätzlich nach der Einzelzuordnungsmethode ermittelt und beinhalten die Kosten des Erwerbs sowie diejenigen Kosten, die dafür angefallen sind, die Vorräte an ihren derzeitigen Ort und in ihren derzeitigen Zustand zu versetzen. Bei gleichartigen Vorräten, die in einer größeren Stückzahl vorliegen und untereinander austauschbar sind, erfolgt die Zuordnung der Anschaffungs- oder Herstellungskosten nach der Durchschnittsmethode. Bei selbst erstellten unfertigen und fertigen Erzeugnissen beinhalten die Herstellungskosten auch produktionsbezogene Gemeinkosten basierend auf einer Normalauslastung.

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31. Dezember 2023 31. Dezember 2022
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 442.948 555.340
Fertige Erzeugnisse und Waren 40.749.288 24.254.075
Anspruch auf Rückholung von Produkten 525.440 661.318
Geleistete Anzahlungen auf Vorräte 254.859 676.434
Vorräte 41.972.534 26.147.168

Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte

Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei einem Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und bei einem anderen Unternehmen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalinstrument führt. Finanzinstrumente werden erfasst, sobald HAEMATO Vertragspartei des Finanzinstruments wird. Bei marktüblichen Käufen oder Verkäufen von finanziellen Vermögenswerten wählt HAEMATO den Handelstag sowohl für die erstmalige bilanzielle Erfassung als auch für den bilanziellen Abgang. Der erstmalige Ansatz von Finanzinstrumenten erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Für die Folgebewertung werden die Finanzinstrumente einer der in IFRS 9 Finanzinstrumente aufgeführten Bewertungskategorien (finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, finanzielle Vermögenswerte, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden und finanzielle Vermögenswerte, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden) zugeordnet. Dem Erwerb oder der Emission direkt zurechenbare Transaktionskosten werden bei der Ermittlung des Buchwerts berücksichtigt, wenn die Finanzinstrumente nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden.

Die sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte beinhalten ausschließlich Kredite und Forderungen. Kredite und Forderungen sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen, beinhalten nur Tilgungen und Zinsen und werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte

Bei den sonstigen kurzfristigen Vermögenswerten handelt es sich unter anderen um Forderungen aus Umsatzsteuerguthaben, Forderungen gegen Personal, Rechnungsabgrenzungsposten sowie um debitorische Kreditoren.

Forderungen aus Ertragssteuern

Die Forderungen aus Ertragsteuern beinhalten Anpassungsbeträge für eventuell anfallende Ertragssteuererstattungen für noch nicht endgültig veranlagte Jahre, allerdings ohne Zinserstattungen. Der Betrag ermittelt sich aus der bestmöglichen Schätzung der erwarteten Steuerzahlung (Erwartungswert bzw. wahrscheinlichster Wert der Steuerunsicherheit). Steuerforderungen aus unsicheren Steuerpositionen werden dann bilanziert, wenn es überwiegend wahrscheinlich und damit hinreichend gesichert ist, dass sie realisiert werden können.

Immaterielle Vermögensgegenstände

Immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen bewertet. Sofern erforderlich, werden kumulierte Wertminderungen berücksichtigt.

Immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer werden jährlich dahingehend überprüft, ob die Einschätzung einer unbegrenzten Nutzungsdauer aufrechterhalten werden kann. Eine Änderung von einer unbegrenzten auf eine begrenzte Nutzungsdauer wird prospektiv vorgenommen. Immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden grundsätzlich linear über ihre Nutzungsdauer abgeschrieben (drei bis dreizehn Jahre). Die Abschreibungsdauer für immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer wird mindestens zum Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft. Änderungen bezüglich der erwarteten Nutzungsdauer werden als Schätzungsänderung behandelt. Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden in den Funktionskosten berücksichtigt.

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Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen Geschäfts- oder Firmenwert erworbene immaterielle Vermögensgegenstände Geleistete Anzahlungen auf immaterielle Vermögensgegenstände Immaterielle Vermögensgegenstände
Anschaffungs- und Herstellungskosten
1. Januar 2022 8.787.916 88.226.426 9.912.944 596.793 107.524.079
Zugänge 145.200 0 0 366.052 511.253
31. Dezember 2022 8.933.117 88.226.426 9.912.944 962.845 108.035.332
1. Januar 2023 8.933.117 88.226.426 9.912.944 962.845 108.035.332
Zugänge 198.612 0 0 300.574 499.186
Abgänge 0 0 0 -724.347 -724.347
31. Dezember 2023 9.131.728 88.226.426 9.912.944 539.072 107.810.171
Abschreibungen /​ Zuschreibungen
1. Januar 2022 -6.604.362 0 -9.678.949 0 -16.283.310
Abschreibungen -497.682 0 -7.998 0 -505.680
31. Dezember 2022 -7.102.044 0 -9.686.947 0 -16.788.991
1. Januar 2023 -7.102.044 0 -9.686.947 0 -16.788.991
Abschreibungen -424.487 0 -7.998 0 -432.485
31. Dezember 2023 -7.526.531 0 -9.694.945 0 -17.221.475
Buchwerte
31. Dezember 2022 1.831.073 88.226.426 225.997 962.845 91.246.341
31. Dezember 2023 1.605.198 88.226.426 217.999 539.072 90.588.695

Sachanlagen

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen angesetzt. Sofern erforderlich, werden kumulierte Wertminderungen berücksichtigt. Soweit relevant, beinhalten die Anschaffungs- oder Herstellungskosten die geschätzten Kosten für Abbruch und Beseitigung des Vermögenswerts und die Wiederherstellung des Standorts.

Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen linear. Die Abschreibungen entsprechen dem Verlauf des Verbrauchs des künftigen wirtschaftlichen Nutzens. Die Sachanlagen werden linear über unterschiedliche Nutzungsdauern (drei bis 15 Jahre) abgeschrieben.

Im Falle, dass der Buchwert den voraussichtlich erzielbaren Betrag übersteigt, wird eine Wertminderung auf diesen Wert vorgenommen. Der erzielbare Betrag bestimmt sich aus dem Nettoverkaufserlös oder - falls höher- dem Barwert des geschätzten zukünftigen Cashflows aus der Nutzung des Vermögensgegenstands.

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Anschaffungs- und Herstellungskosten Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
1. Januar 2022 47.359 782.446 2.144.403
Zugänge 0 69.007 111.344
Abgänge -43.959 -202.409 -578.651
Umbuchungen 0 140.980 256.289
31. Dezember 2022 3.400 790.024 1.933.385
1. Januar 2023 3.400 790.024 1.933.385
Zugänge 0 7.092 141.123
Abgänge 0 0 -26.578
31. Dezember 2023 3.400 797.116 2.047.930
Abschreibungen /​ Zuschreibungen
1. Januar 2022 -40.995 -417.248 -1.628.184
Abschreibungen -565 -79.691 -128.448
Zuschreibungen 0 0 0
Abgänge 38.161 128.187 476.363
31. Dezember 2022 -3.399 -368.752 -1.280.269
1. Januar 2023 -3.399 -368.752 -1.280.269
Abschreibungen 0 -73.470 -94.455
Zuschreibungen 0 0 0
31. Dezember 2023 -3.399 -442.222 -1.374.724
Buchwerte
31. Dezember 2022 1 421.272 653.116
31. Dezember 2023 1 354.894 673.206
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Nutzungsrechte Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Sachanlagen
Anschaffungs- und Herstellungskosten
1. Januar 2022 2.165.718 0 5.139.926
Zugänge 2.702.146 397.269 3.279.766
Abgänge -1.947.583 0 -2.772.602
Umbuchungen 0 -397.269 0
31. Dezember 2022 2.920.281 0 5.647.090
1. Januar 2023 2.920.281 0 5.647.090
Zugänge 229.642 0 377.857
Abgänge -115.076 0 -141.654
31. Dezember 2023 3.034.848 0 5.883.294
Abschreibungen /​ Zuschreibungen
1. Januar 2022 -1.550.843 0 -3.637.270
Abschreibungen -651.023 0 -859.727
Zuschreibungen 1.947.583 0 1.947.583
Abgänge 0 0 642.712
31. Dezember 2022 -254.283 0 -1.906.703
1. Januar 2023 -254.283 0 -1.906.703
Abschreibungen -308.004 0 -475.929
Zuschreibungen 115.076 0 115.076
31. Dezember 2023 -447.210 0 -2.267.555
Buchwerte
31. Dezember 2022 2.665.999 0 3.740.388
31. Dezember 2023 2.587.638 0 3.615.739

Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte

Unter den sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerten werden Eigenkapitalinstrumente börsennotierter Gesellschaften bilanziert. Die Aktien wurden der Kategorie "erfolgswirksam zum beizulegenden Wert" zugeordnet. Die Folgebewertung der Eigenkapitalinstrumente erfolgt zum Kurswert des jeweiligen Stichtags.

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Anteile an verbundenen Unternehmen
Anschaffungs- und Herstellungskosten
1. Januar 2022 6.959.723
Zugänge 2.207.886
Abgänge 0
31. Dezember 2022 9.167.609
1. Januar 2023 9.167.609
Zugänge 1.324.163
Abgänge -10.331.377
31. Dezember 2023 160.395
Abschreibungen /​ Zuschreibungen
1. Januar 2022 1.093.165
Abschreibungen -2.376
Zuschreibungen 1.912.537
Abgänge 0
31. Dezember 2022 3.003.326
1. Januar 2023 3.003.326
Abschreibungen -14.091
Abgänge -3.018.222
31. Dezember 2023 -28.987
Buchwerte
31. Dezember 2022 12.170.935
31. Dezember 2023 131.408

Sonstige langfristige Vermögenswerte

Bei den sonstigen langfristigen Vermögenswerten handelt es sich um Kautionen, die zum Nominalwert der hinterlegten Beträge bewertet sind.

Angaben zur Konzernbilanz | Passiva

Rückstellungen

Rückstellungen werden gebildet, wenn der Konzern eine gegenwärtige Verpflichtung (rechtlicher oder faktischer Natur) aus einem vergangenen Ereignis hat und es wahrscheinlich ist, dass die Erfüllung der Verpflichtung mit dem Abfluss von Ressourcen einhergeht und eine verlässliche Schätzung des Betrages der Rückstellung möglich ist.

Die angesetzten Rückstellungen sind der beste Schätzwert, der sich am Abschlussstichtag für die hinzugebende Leistung ergibt, um die gegenwärtige Verpflichtung zu erfüllen. Dabei sind die der Verpflichtung inhärenten Risiken und Unsicherheiten zu berücksichtigen. Wird eine Rückstellung auf Basis der für die Erfüllung der Verpflichtung geschätzten Zahlungsströme bewertet, sind diese Zahlungsströme abzuzinsen, sofern der Zinseffekt wesentlich ist.

Die langfristigen Rückstellungen betreffen die Rückstellung für Aufbewahrungspflichten mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr. Der Rückstellungsspiegel (in TEUR) stellt sich wie folgt dar:

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Rückstellungen 01.01.2023 Verbrauch Auflösung Zuführung 31.12.2023
Prüfungs- und Jahresabschlusskosten 69 67 0 71 73
Personal /​ Urlaubsansprüche 129 70 48 84 95
Aufsichtsratsvergütungen 20 20 0 45 45
Sonstige 287 228 3 1.622 1.678
(davon langfristig) (54) (40) (3) (11)
505 1.891

Verbindlichkeiten aus Ertragssteuern

Die tatsächlichen Ertragsteuern werden basierend auf den jeweiligen nationalen steuerlichen Ergebnissen und Vorschriften des Jahres berechnet. Darüber hinaus beinhalten die im Geschäftsjahr ausgewiesenen tatsächlichen Steuern auch Anpassungsbeträge für eventuell anfallende Steuerzahlungen für noch nicht endgültig veranlagte Jahre, allerdings ohne Zinszahlungen und Strafen auf Steuernachzahlungen. Für den Fall, dass in den Steuererklärungen angesetzte Beträge wahrscheinlich nicht realisiert werden können (unsichere Steuerpositionen), werden Steuerrückstellungen gebildet. Der Betrag ermittelt sich aus der bestmöglichen Schätzung der erwarteten Steuerzahlung (Erwartungswert bzw. wahrscheinlichster Wert der Steuerunsicherheit).

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01.01.2023 Verbrauch Auflösung Zuführung 31.12.2023
Verbindlichkeiten aus Ertragssteuern 2.281 185 0 1.569 3.665

Als Ergebnis einer laufenden steuerlichen Betriebsprüfung für die Jahre 2001 bis 2005 beabsichtigte die Finanzverwaltung, die bis zum 2. August 2005 entstandenen steuerlichen Verlustvorträge aufgrund eines Verlustes der wirtschaftlichen Identität zu diesem Zeitpunkt gemäß § 8 Abs. 4 KStG /​ § 10a GewStG nicht anzuerkennen. Die uns von der Finanzverwaltung mitgeteilte Rechtsauffassung teilen wir nicht, und auch der Bundesfinanzhof hat in einem ähnlichen Fall anders entschieden. Aus diesem Grund haben wir für die betreffenden Geschäftsjahre keine Steuerrückstellungen gebildet. Das Klageverfahren ist zu unseren Gunsten ausgegangen. Jedoch versucht das Finanzamt nunmehr über das Veranlagungsjahr 2003 die Verlustvorträge abzuerkennen. Diesbezüglich befinden wir uns im Klageverfahren; gegebenenfalls würden wir sämtliche Rechtsmittel ausschöpfen. Aufgrund geänderter Rechtsprechung wurde durch das Finanzamt im März 2009 ein Teil der bisher nicht anerkannten Verluste berücksichtigt. Das maximale Risiko beträgt nunmehr TEUR 154.

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bilanziert. Es wird angenommen, dass die beizulegenden Zeitwerte aufgrund der kurzen Laufzeiten den Buchwerten dieser Finanzinstrumente entsprechen.

Leasingverbindlichkeiten

Die HAEMATO-Gruppe aktiviert nach IFRS 16 Leasingverträge aus dem "Operate Leasing" als Nutzungsrechte und schreibt diese über die Laufzeit der Verträge ab. Aus den Leasingzahlungen entstehen Verbindlichkeiten, die abhängig von der Laufzeit in kurz- und langfristige Verbindlichkeiten zu unterscheiden sind und abgezinst werden.

Die Nutzungsrechte werden in den Sachanlagen abzüglich kumulierter Abschreibung ausgewiesen. Dabei wird der Barwert sämtlicher Leasingzahlungen als Anschaffungskosten zu Grunde gelegt. Leasinggegenstände von geringem Wert und kurzfristiger Dauer werden aufgrund der Anwendungserleichterungen des IFRS 16 nicht bilanziert.

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31. Dezember 2022 31. Dezember 2022
Nutzungsrecht 2.585.387 2.665.998
Anzahlung -1.500 -6.000
Aktive Rechnungsabgrenzung 296 296
z Aktivseite 2.584.183 2.660.294
Verbindlichkeiten 2.666.506 2.712.194
Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten 271.406 212.320
Langfristige Leasingverbindlichkeiten 2.395.100 2.499.874
Passive Rechnungsabgrenzung -32.976 -35.511
z Passivseite 2.633.530 2.676.683
Abschreibung -303.502 -651.022
Zinsaufwand -79.326 -36.820
Gewinn- und Verlustrechnung -382.828 -687.843
Leasingaufwand 347.512 690.028
Σ Korrektur Leasingaufwand 347.512 690.028

Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten

Die kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten sind zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bilanziert. Bei den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten handelt es sich im Wesentlichen um kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten aus Krediten und Kontokorrentkrediten, erhaltenen Darlehen und kreditorische Debitoren. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestehen ausnahmslos aus der Inanspruchnahme von kurzfristigen Sonderfinanzierungen gegenüber dem Factor für Kundenforderungen.

Kurzfristige Verbindlichkeiten

Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten sind zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bilanziert. Es handelt sich dabei im Wesentlichen um Verbindlichkeiten aus Lohn- und Umsatzsteuer sowie Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit.

Vertrags- und Rückerstattungsverbindlichkeiten

Rückerstattungsverbindlichkeiten enthalten Verpflichtungen aus Verkaufsgeschäften, die Finanzinstrumente darstellen. Eine Rückerstattungsverbindlichkeit ergibt sich, wenn HAEMATO von einem Kunden eine Gegenleistung erhält und erwartet, dass dem Kunden diese Gegenleistung ganz oder teilweise zurückerstattet wird. Eine Rückerstattungsverbindlichkeit wird in Höhe der Gegenleistung bewertet, die dem Unternehmen voraussichtlich nicht zusteht und somit nicht im Transaktionspreis berücksichtigt wird.

Für die Verkäufe mit Rückgaberecht wird eine Verbindlichkeit für Rückerstattung passiviert.

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31. Dezember 2023 31. Dezember 2022
Rücklieferungsrechte 550.340 703.720
Rabattverträge /​ Herstellerrabatte 5.427.176 4.636.229
Vertrags- und Rückerstattungsverbindlichkeiten 5.977.515 5.339.949

Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden

Aktive und passive latente Steuern werden auf temporäre Unterschiede zwischen den steuerlichen und den bilanziellen Wertansätzen einschließlich der Unterschiede aus der Konsolidierung sowie für noch nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge und Steuergutschriften ermittelt. Die Bewertung erfolgt anhand der Steuersätze, deren Gültigkeit für die Periode, in der ein Vermögenswert realisiert oder eine Schuld erfüllt wird, zu erwarten ist. Dabei werden die Steuersätze und -vorschriften zugrunde gelegt, die zum Bilanzstichtag gültig sind oder in Kürze gelten werden. HAEMATO nimmt eine Wertberichtigung auf aktive latente Steuern vor, wenn es nicht wahrscheinlich ist, dass zukünftiges zu versteuerndes Ergebnis in ausreichendem Umfang zur Verfügung stehen wird, gegen das die abzugsfähigen temporären Differenzen, steuerlichen Verlustvorträge und Steuergutschriften verrechnet werden können.

Bei steuerlich abziehbaren temporären Differenzen in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen wird ein latenter Steueranspruch nur insoweit bilanziert, als es wahrscheinlich ist, dass die Umkehrung der temporären Differenz in der vorhersehbaren Zukunft eintritt und entsprechendes zu versteuerndes Einkommen zu erwarten ist.

Eine Verrechnung aktiver und passiver latenter Steuern wird nur vorgenommen, wenn ein Rechtsanspruch zur Aufrechnung tatsächlicher Steuererstattungsansprüche und tatsächlicher Steuerschulden besteht und sich die latenten Steueransprüche und -schulden auf Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Behörde für dasselbe Steuersubjekt erhoben werden.

Zum Stichtag wurden keine aktiven latenten Steuern ausgewiesen.

Für alle zu versteuernden temporären Differenzen wird eine latente Steuerschuld bilanziert, es sei denn, die latente Steuerschuld erwächst aus

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einem Geschäfts- oder Firmenwert, für den eine Abschreibung steuerlich nicht absetzbar ist, oder

dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswertes oder einer Schuld bei einem Geschäftsvorfall, der kein Unternehmenszusammenschluss ist und zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalles weder das handelsrechtliche Periodenergebnis noch das zu versteuernde Ergebnis beeinflusst.

Bei zu versteuernden temporären Differenzen in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen wird jedoch eine latente Steuerschuld bilanziert, es sei denn, der Zeitpunkt der Umkehrung der temporären Differenz kann von der Gesellschaft nicht kontrolliert werden und es ist wahrscheinlich, dass dies nicht in der vorhersehbaren Zukunft eintritt. Die latenten Steuern zum 31. Dezember 2023 beziehen sich auf folgende Sachverhalte:

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Temporäre Differenzen in TEUR 31.12.2022 ergebniswirksam erfasst erfolgsneutral erfasst 31.12.2023
Bewertung der immateriellen Vermögenswerte 104 -47 0 57
Fair Value Bewertung vorhandener Finanzinstrumente 3 -3 0 0
Fair Value Bewertung finanzieller Vermögenswerte 0 0 0 0
Sonstige Bewertungsdifferenzen 3 24 0 27
Passive latente Steuern 110 84

Im Zusammenhang mit der Fair Value Bewertung vorhandener Finanzinstrumente war es erforderlich, latente Steuern zu passivieren. Der Betrag, um den die nach Fair Value bewerteten IFRS-Wertansätze die Steuerbilanzwerte übersteigen, beträgt TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 4). Unter Anwendung des Effektivsteuersatzes von 24,225 % und anderer Komponenten ergibt sich eine zu passivierende latente Steuerschuld in Höhe von TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 1).

Die unterschiedlichen gesetzlichen Bewertungsmethoden nach Steuerrecht und Handelsrecht als auch beim Ansatz nach IFRS führen bei der Ermittlung der Rückstellungen zu Abweichungen, die am Abschlussstichtag zu abweichenden Wertansätze und damit einhergehenden passiven latenten Steuern in Höhe von TEUR 27 (Vorjahr: TEUR 3) führen.

Die verbleibenden latenten Steuern (Effektivsteuersatz von 24,225 %), die sich zum Stichtag auf TEUR 57 (Vorjahr: TEUR 104) belaufen, resultieren zum Einen aus der Erstkonsolidierung eines in 2009 bzw. 2013 erworbenen Tochterunternehmens. Bei der Erstkonsolidierung wurden immaterielle Vermögensgegenstände aufgedeckt, deren Buchwerte zum 31. Dezember 2023 TEUR 218 (Vorjahr: TEUR 226) betragen. Zum Anderen entstehen passive latente Steuern aus der abweichenden Nutzungsdauer zwischen Steuer- und Handelsrecht für immaterielle Wirtschaftsgüter des Anlagevermögen. Handelsrechtlich wurden Lizenzen für Parallelimporte bis 2022 über 5 Jahre abgeschrieben, während steuerrechtlich, in den Anschaffungsjahren 2014- 2021, eine Nutzungsdauer von 13 Jahren angenommen wurde.

Eigenkapital

Zur Entwicklung und Zusammensetzung wird auf die Eigenkapitalveränderungsrechnung verwiesen.

Gezeichnetes Kapital

Das Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von EUR 5.229.307,00 ist eingeteilt in 5.229.307 Stückaktien mit einem rechnerischen Nennwert von je EUR 1,00.

Im Jahr 2005 wurde eine Kapitalerhöhung in Höhe von Mio. EUR 6,75 durch die Umwandlung von Rücklagen, die zu Mio. EUR 2,0 aus Einlagen der Anteilseigner (Entnahme aus der Kapitalrücklage) und zu Mio. EUR 4,75 aus bereits versteuerten Gewinnen der Gesellschaft stammten, durchgeführt. Im 1. Quartal 2007 wurden 235.066 neue Aktien herausgegeben; es wird insofern auf den Beschluss der Hauptversammlung vom 18. Juli 2005 verwiesen, in dem der Vorstand ermächtigt wurde, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital zu erhöhen. Der Bezugs- (für die Altaktionäre) bzw. der Ausgabepreis belief sich dabei jeweils auf EUR 6,00 je Aktie. Die Differenz aus Bezugs- bzw. Ausgabepreis und Nennwert von EUR 5,00 je Aktie wurde in die Kapitalrücklage eingestellt. 2011 wurde eine weitere Kapitalerhöhung in Höhe von Mio. EUR 4,6 durch die Umwandlung von Rücklagen, die zu Mio. EUR 1,1 aus Einlagen der Anteilseigner (Entnahme aus der Kapitalrücklage) und zu Mio. EUR 3,5 aus bereits versteuerten Gewinnen der Gesellschaft stammten (Entnahme aus den Gewinnrücklagen), durchgeführt. Der Vorstand der Gesellschaft fasste im 1. Quartal 2013 unter Ausnutzung des Genehmigten Kapitals 2012 und im Hinblick auf § 4 Abs. 6 der Satzung den Beschluss, das Grundkapital der Gesellschaft gegen Sacheinlage von EUR 13.852.599,00 um EUR 6.926.299 auf EUR 20.778.898 durch Ausgabe von 6.926.299 neuen, auf den Inhaber lautenden Stammaktien als Stückaktien zu erhöhen.

Im 2. Quartal 2017 wurde durch Ausgabe von 1.201.102 neuer Stückaktien im Nennwert von EUR 1,00 das Grundkapital auf EUR 21.980.000 erhöht. Die neuen Aktien wurden zu einem Bezugspreis von EUR 6,20 ausgegeben. Das Agio wurde in Höhe von Mio. EUR 6,25 vollständig in Kapitalrücklage eingestellt.

Die HAEMATO AG hat mit Veröffentlichung im Bundesanzeiger am 26.09.2017 alle von der Gesellschaft ausgegebenen Genussscheine (ISIN: DE000A0EQVT2/​WKN: A0EQVT) gem. § 3 Abs. 1 der Genussscheinbedingungen in der Fassung der Beschlussfassung der Gläubigerversammlung vom 21. Dezember 2009 zum 31. Dezember 2017 gekündigt. Die Gesellschaft machte gemäß § 3 Abs. (2) der Genussscheinbedingungen von ihrem Wahlrecht Gebrauch, den Genussscheininhabern anstelle des Rückzahlungsbetrags Aktien der HAEMATO AG zu gewähren. Dazu wurden im Rahmen einer bedingten Kapitalerhöhung vom 9.06.2016 (Bedingtes Kapital 2016/​1) im Geschäftsjahr 2018 Bezugsaktien im Nennwert von EUR 887.154,00 ausgegeben. Das Grundkapital betrug danach EUR 22.867.154,00.

Nach Beschluss der Hauptversammlung vom 21. Juli 2020 wurde das Grundkapital im Verhältnis 10:1 herabgesetzt. Das Grundkapital der Gesellschaft betrug danach EUR 2.286.715,00 und ist eingeteilt in 2.286.715 Stückaktien.

Gemäß dem Beschluss des Aufsichtsrats vom 15. Dezember 2020 wurde das Grundkapital der HAEMATO AG um EUR 2.467.201,00 auf EUR 4.753.916,00 erhöht. Hierzu wurden 2.467.201 neue, auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem Nennwert von EUR 1,00 ausgegeben. Die Erhöhung des Grundkapitals erfolgte im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung. Hierzu wurden gemäß notariellem Geschäftsanteilseinbringungs- und Übertragungsvertrag 100 % der Anteile an der M1 Aesthetics GmbH mit Wirkung zum 1. Januar 2021 übertragen. Die M1 Kliniken AG zeichnete im Gegenzug die zum Zweck des Erwerbs ausgegebenen Anteile.

Durch Beschluss des Vorstands vom 24.03.2021 wurde das Grundkapital der HAEMATO durch eine Barkapitalerhöhung in Höhe von 475.391 neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien um EUR 475.391,00 erhöht. Die neuen Aktien wurden zu einem Ausgabereis von EUR 31,00 je neuer Aktien und damit zu einem Gesamtausgabepreis von EUR 14.737.121,00 ausgegeben.

Genehmigtes Kapital

Gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 17. Juli 2028 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 3. Juli 2023 das Grundkapital der Gesellschaft durch Ausgabe von insgesamt noch bis zu 2.614.653 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlagen einmalig oder mehrmalig, insgesamt jedoch höchstens um bis zu EUR 2.614.653,00 zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2023).

Bedingtes Kapital

Das Grundkapital der Gesellschaft wird durch Beschluss der Hauptversammlung vom 13.07.2021 um bis zu EUR 2.614.653,00 durch Ausgabe von insgesamt bis zu 2.614.653 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2021).

Erworbene eigene Anteile

Die Gesellschaft hielt zum Zeitpunkt der Rückzahlung in 2018 1.030 Stück der gekündigten Genussscheine. Durch Rückzahlung in Form von Aktien erhielt die HAEMATO AG 17.201 eigene Aktien. Das Agio in Höhe von TEUR 85,8 aus der Wandlung der Genussscheine wurde in die Kapitalrücklage für eigene Anteile eingestellt.

Nach der Kapitalmaßnahme aus Juli 2020 belaufen sich die erworbenen eigenen Aktien auf 1.719. Im gleichen Schritt erhöht sich die Kapitalrücklage der eigenen Anteile auf TEUR 101,3.

Gewinnrücklagen

Die Gewinnrücklagen enthalten die in der Vergangenheit erzielten Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, soweit sie nicht ausgeschüttet wurden, sowie Erträge aus dem Verkauf von eigenen Aktien in den Jahren 2006 bis 2007 bzw. 2013, die nicht in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, sondern direkt im Eigenkapital erfasst wurden.

Unter der teilweisen Verwendung des Bilanzgewinns werden Anteile an beherrschenden Unternehmen nach § 272 Abs.4 HGB in eine Gewinnrücklage umgewandelt. Diese "Rückbeteiligung" erfolgt in Höhe der Bewertung der Beteiligung. Die HAEMATO AG hält 2023 keine Anteile am beherrschenden Unternehmen M1 Kliniken AG. Zum 31.12.2022 mindert diese Beteiligung den Bilanzgewinn in Höhe von TEUR 11.782 und wird im Eigenkapital unter den Gewinnrücklagen eigenkapitalneutral erfasst. Nach Verkauf der Rückbeteiligung im Geschäftsjahr 2023 wird die Gewinnrücklage aufgelöst.

Eventualverbindlichkeiten

Eventualverbindlichkeiten bestehen zum Stichtag 31.12.2023 nicht.

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen liegen im Rahmen des üblichen Geschäftsverkehrs.

Angaben zur Gesamtergebnisrechnung

Grundsätze der Ertragsrealisierung

Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Arzneimitteln werden erfasst, wenn der Kunde die Verfügungsgewalt über diese erlangt. Dies ist grundsätzlich dann gegeben, wenn der Kunde Besitz an den Produkten erlangt. In der Regel erfolgt der Übergang der Verfügungsgewalt im Zeitpunkt der Übergabe der Ware an das Versandunternehmen.

Grundsätzlich erfolgt die Zahlung aus dem Verkauf von Arzneimitteln durch den Kunden, wenn dieser die Verfügungsgewalt über diese erlangt.

Segmentberichterstattung nach IFRS 8

IFRS 8 erfordert von Unternehmen die Berichterstattung von finanziellen und beschreibenden Informationen bezüglich seiner berichtspflichtigen Segmente. Berichtspflichtige Segmente stellen Geschäftssegmente dar, die bestimmte Kriterien erfüllen. Bei Geschäftssegmenten handelt es sich um Unternehmensbestandteile, für die getrennte Finanzinformationen vorhanden sind. Die Segmentberichterstattung muss sich somit zwangsläufig am internen Berichtswesen des Unternehmens orientieren (management approach). Die interne Steuerung des Unternehmens stellt damit die Grundlage für die Segmentberichterstattung dar.

Der HAEMATO-Konzern ist nach Übernahme der M1 Aesthetics GmbH erstmalig in zwei Geschäftssegmenten und hauptsächlich in einem regionalen Segment (Deutschland) tätig. Die Geschäftssegmente sind im Wesentlichen in die Segmente Specialty Pharma und Lifestyle/​Aesthetics zu trennen. Die nachfolgende Aufstellung beinhaltet die konsolidierten Umsätze.

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Lifestyle und Aesthetics 2022 Lifestyle und Aesthetics 2023 Specialty Pharma 2022 Specialty Pharma 2023
Segment in TEUR in TEUR in TEUR in TEUR
Umsatz 42.480 42.535 205.662 238.974
Rohergebnis 11.483 10.673 10.125 10.826
Rohmarge 27,0 % 25,1 % 4,9 % 4,5 %

Produkte und Dienstleistungen

Sämtliche Arzneimittel, die nicht dem Selbstzahlermarkt unterliegen und über die Krankenkasse zur Abrechnung kommen, wurden dem Bereich Specialty Pharma zugeordnet. Hierbei handelt es sich um verschreibungspflichtige Medikamente und Wirkstoffe, die als Großhandel und als Parallelimport vertrieben werden. Dem Bereich Lifestyle und Aesthetics sind neben den für den Selbstzahlermarkt relevanten Produkten zur Anwendung bei Schönheitsbehandlungen auch Produkte und Dienstleistungen der Diagnostik sowie Kosmetikprodukte zuzuordnen. Auch Produkte, welche in der ästhetischen Medizin Verwendung finden und über Krankenkassen abgerechnet werden, wurden diesen Segment zugeordnet. Sämtliche in der Gewinn- und Verlustrechnung dargestellten umlagefähigen Kosten sind beiden Segmenten zuzuordnen und aufgrund der Komplexität und der Vermischung der Aufgabengebiete im Konzern nicht voneinander zu lösen. Eine Segmentierung im Kostenbereich ist nicht wirtschaftlich sinnvoll aufzugliedern.

Geografische Informationen

Im Wesentlichen ist die HAEMATO-Gruppe im geografischen Segment Deutschland tätig.

Wesentliche Kunden

Kein einziger externer Kunde hat im Geschäftsjahr 2023 jeweils 10 % oder mehr zum Konzernumsatz beigetragen. Bezogen auf das Segment Lifestyle und Aesthetics wurden TEUR 15.006 Umsatz mit einem Kunden erzielt. Dies entspricht 35,3 % des Segmentumsatzes.

Gewinn- und Verlustrechnung

Aufwendungen und Erträge des Geschäftsjahres werden - unabhängig vom Zeitpunkt der Zahlung - berücksichtigt, wenn sie realisiert sind. Erlöse aus dem Verkauf von Vermögensgegenständen und Erlöse aus Dienstleistungen sind realisiert, wenn die maßgeblichen Chancen und Risiken übergegangen sind und der Betrag der erwarteten Gegenleistung zuverlässig geschätzt werden kann.

Umsatzerlöse

Bei den Umsatzerlösen handelt es sich im Wesentlichen um Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Arzneimitteln und Medizinprodukten. In den Umsatzerlösen sind Erlösschmälerungen enthalten, die aufgrund von Herstellerrabatten und vertraglichen Rabatten mit Krankenkassen resultieren. Diese Erlösschmälerungen werden im Zuge einer vernünftig kaufmännischen Schätzung als Rückstellung erfasst. In 2023 sind Aufwendungen aus früheren Berichtsperioden in Höhe von TEUR 542 (Vorjahr: TEUR 522) enthalten, die in Rückstellungen aus früheren Jahren nicht berücksichtigt wurden.

Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge belaufen sich insgesamt auf TEUR 467 (Vorjahr: TEUR 933). Sie beinhalten im Wesentlichen Erträge aus Währungsumrechnung, Auflösung von Rückstellungen, Versicherungsentschädigungen und Schadensersatzleistungen sowie periodenfremde Erträge, Sachbezüge von Arbeitnehmern.

Materialaufwand

Die Position Materialaufwand enthält sämtliche Aufwendungen, die im Zusammenhang mit dem Einkauf von Arzneimitteln, Produkten zur Anwendung bei Schönheitsbehandlungen und der Diagnostik sowie von Kosmetikprodukten entstanden sind.

Personalaufwand

Der in der Gewinn- und Verlustrechnung für das Jahr 2023 enthaltene Personalaufwand beträgt TEUR 3.866 (Vorjahr: TEUR 4.942) und geht einher mit der Umsetzung der Effizienzsteigerungen in den Bereichen der Prozessoptimierung und Digitalisierung.

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31. Dezember 2023 31. Dezember 2022
Löhne und Gehälter -3.401.052 -4.282.511
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung -465.002 -659.211
Personalaufwand -3.866.054 -4.941.721

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen, die sich insgesamt auf TEUR 6.597 (Vorjahr: TEUR 7.938) belaufen, beinhalten eine Vielzahl von Einzelpositionen. Dazu zählen insbesondere die Raumkosten, Versicherungen und Beiträge, Reparaturen und Instandhaltungen, Werbe- und Reisekosten, Rechts- und Beratungskosten und sonstige verschiedene betriebliche Kosten. Der Rückgang bestätigt die fortgeführten Kostensenkungsmaßnahmen in allen Bereichen des Konzerns.

Abschreibungen

Die Abschreibungen enthalten planmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte in Höhe von TEUR 933 (Vorjahr: TEUR 1.365). Die Sachanlagen und die immateriellen Vermögenswerte werden linear über unterschiedliche Nutzungsdauern (drei bis 15 Jahre) abgeschrieben.

Erträge aus Beteiligungen

Bei den Beteiligungserträgen handelt es sich im Wesentlichen um vereinnahmte Dividenden.

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Erträge aus sonstige finanziellen Vermögenswerten in TEUR 2023 2022
erhaltene Dividendenerträge 11 5

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

Die Zinsen resultieren aus der Vergabe von Darlehen bzw. aus Zinserträgen von festverzinslichen Wertpapieren.

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TEUR Zinserträge 2023 Zinserträge 2022
Erträge aus gewährten Krediten und Forderungen 72 46
Erträge aus Zinsen von festverzinslichen Wertpapieren 695 586

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Bei den Zinsen handelt es sich um Aufwendungen für die Verzinsung aufgenommener Darlehen bzw. um die Abzinsung der Nutzungsrechte von Leasingverbindlichkeiten. Von sämtlichen Aufwendungen, die sich insgesamt auf TEUR 887 (Vorjahr: TEUR 359) belaufen, entfallen TEUR 79 (Vorjahr: TEUR37 ) auf die Abzinsung der Leasingverbindlichkeiten.

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TEUR 2023 2022
Zinsen aus Nutzungsrechten -79 -37
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierte finanzielle Verbindlichkeiten -808 -322
Nettoergebnis -887 -359

Bewertung von finanziellen Vermögenswerten

Die in den finanziellen Vermögenswerten gehaltenen Finanzanlagen werden zum Stichtag "at fair value through profit or loss" bewertet. Im Vergleich zum Vorjahr wurden diese Beteiligungen mit TEUR 14 niedriger bewertet. Im Vorjahr lag die Bewertung um TEUR 1.910 höher. In 2023 wurden die Finanzalgen weitestgehend veräußert. Dabei handelt es sich um die nicht realisierten Gewinne /​ Verluste aus der Fair Value Bewertung der Beteiligungen zum Stichtag.

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Ertragsteuern umfassen sowohl die tatsächlichen Steuern vom Einkommen und Ertrag als auch die latenten Steuern. Die tatsächlichen Ertragsteuern werden basierend auf den jeweiligen nationalen steuerlichen Ergebnissen und Vorschriften des Jahres berechnet. Aktive und passive latente Steuern werden auf temporäre Unterschiede zwischen den steuerlichen und den bilanziellen Wertansätzen einschließlich der Unterschiede aus der Konsolidierung sowie für noch nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge und Steuergutschriften ermittelt.

Die Position lässt sich wie folgt aufgliedern:

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TEUR 2023 2022
Steueraufwand der laufenden Periode -2.726 -2.259
Steueraufwand aus früheren Perioden -6 -5
Latenter Steueraufwand aus Bewertungsunterschieden 0 -27
Latenter Steuerertrag aus Bewertungsunterschieden 26 0
-2.706 -2.292

Die Berechnung der latenten Steuern erfolgt gesellschaftsbezogen unter Verwendung des anzuwendenden Effektivsteuersatzes in Höhe von derzeit 24,225 %.

Der ausgewiesene Effektivsteuersatz beinhaltet die Körperschaftsteuer und den Solidaritätszuschlag (Effektivsatz: 15,825 %) sowie die Gewerbesteuer (Effektivsatz: 8,400 %) unter Anwendung des aktuell gültigen Gewerbesteuerhebesatzes für die Gemeinde Schönefeld.

Ergebnis je Aktie

Das Ergebnis je Aktie errechnet sich aus der Division des Jahresüberschusses durch die Anzahl der ausgegebenen Aktien. Nach IAS 33.19 ist bei der Ermittlung des unverwässerten Ergebnisses je Aktie die Anzahl der Stammaktien der gewichteten durchschnittlichen Anzahl der während der Periode im Umlauf gewesenen Stammaktien zu verwenden. Verwässerungseffekte sind nicht zu berücksichtigen.

Der gewichtete Durchschnitt der während der Periode im Umlauf gewesenen Stammaktien ermittelt sich wie folgt:

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Zeitraum Anzahl Stammaktien Gewichtung Gewichtetet Anteil
01.Januar 2022 - 31. Dezember 2022 5.229.307 365/​365 5.229.307
01.Januar 2023 - 31. Dezember 2023 5.229.307 365/​365 5.229.307
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EUR 2023 2022
Den Anteilseignern des Mutterunternehmens zurechenbarer Anteil am Jahresüberschuss 7.739.877 8.192.570
Anzahl der Aktien (gewichteter Durchschnitt) 5.229.307 5.229.307
Unverwässertes Ergebnis je Aktie 1,48 1,57

Angaben zur Konzernkapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung zeigt, wie sich die Zahlungsmittel der HAEMATO-Gruppe im Laufe der Berichtsjahre durch Mittelzu- und -abflüsse verändert haben. In dieser Kapitalflussrechnung sind die Zahlungsströme nach Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit gegliedert.

Der Zahlungsmittelbestand enthält kurzfristig verfügbare liquide Mittel in Höhe von TEUR 15.886 (Vorjahr: TEUR 23.810).

Sonstige Angaben

Angaben über Mitglieder der Unternehmensorgane

Vorstand

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Familienname Vorname Vertretungsbefugnis Beruf Bemerkung
Brenske Patrick Alleinvertretungsberechtigt Kaufmann ---
Strauss Attila Alleinvertretungsberechtigt Wirtschaftsinformatiker ---

Aufsichtsrat

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Familienname Vorname Funktion Beruf
Grosse Andrea Vorsitzende Rechtsanwältin
Zimdars Uwe Stellvertretender Vorsitzender Unternehmensberater
Prof. Dr. Dr. Meck Sabine Mitglied Hochschullehrerin und Wissenschaftsjournalistin

Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrates betrugen im Geschäftsjahr 2023 TEUR 68 (Vorjahr: TEUR 49).

Mitarbeiterzahl

In der HAEMATO-Gruppe wurden im Berichtszeitraum durchschnittlich 47 Arbeitnehmer (Vorjahr: 78 Arbeitnehmer) beschäftigt.

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Gewerbliche Mitarbeiter Angestellte davon leitende Angestellte Summe
34 13 8 47

Finanzinstrumente

Die Buchwerte entsprechen den beizulegenden Zeitwerten von Finanzinstrumenten für die jeweiligen Klassen der Finanzinstrumente des Konzerns zum 31. Dezember 2023 nach IFRS 9.

Der beizulegende Zeitwert eines Finanzinstruments ist der Preis, der in einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmern am Bemessungsstichtag für den Verkauf eines Vermögenswerts eingenommen bzw. für die Übertragung einer Schuld gezahlt würde. Angesichts variierender Einflussfaktoren können die dargestellten beizulegenden Zeitwerte nur als Indikatoren für tatsächlich am Markt realisierbare Werte angesehen werden.

Die beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente wurden auf Basis der am Bilanzstichtag zur Verfügung stehenden Marktinformationen ermittelt. Nachfolgende Methoden und Prämissen wurden dabei zugrunde gelegt.

Aufgrund der kurzen Laufzeiten der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird angenommen, dass die beizulegenden Zeitwerte den Buchwerten entsprechen.

Die sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Aufgrund der überwiegend kurzen Laufzeiten dieser Finanzinstrumente wird unterstellt, dass die beizulegenden Zeitwerte den Buchwerten entsprechen.

Die Marktwertermittlung der sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerte erfolgte auf Basis notierter, unangepasster Preise auf aktiven Märkten für diese oder identische Vermögenswerte.

Die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Aufgrund der überwiegend kurzen Laufzeiten dieser Finanzinstrumente wird ebenfalls unterstellt, dass die beizulegenden Zeitwerte den Buchwerten entsprechen.

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31. Dezember 2023 31. Dezember 2023
Finanzinstrumente Buchwert Beizulegender Zeitwert
Finanzielle Vermögenswerte 54.577.305 54.577.305
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 15.886.028 15.886.028
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 17.324.447 17.324.447
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögensgegenstände 16.589.922 16.589.922
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 4.645.500 4.645.500
Sonstige langfristige finanzielle Vermögensgegenstände 131.408 131.408
Finanzielle Verbindlichkeiten -17.406.281 -17.406.281
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -23.238.560 -23.238.560
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten -3.845.668 -3.845.668
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31. Dezember 2022 31. Dezember 2022
Finanzinstrumente Buchwert Beizulegender Zeitwert
Finanzielle Vermögenswerte 52.298.357 52.298.357
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 23.809.734 23.809.734
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 12.615.211 12.615.211
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögensgegenstände 3.702.478 3.702.478
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 3.697.998 3.697.998
Sonstige langfristige finanzielle Vermögensgegenstände 12.170.935 12.170.935
Finanzielle Verbindlichkeiten -17.406.281 -17.406.281
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -14.724.114 -14.724.114
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten -2.682.167 -2.682.167

Nachstehend erfolgt eine Analyse von nach Bewertungskategorien aufgegliederten Nettoerträgen /​ Nettoverlusten aus Finanzinvestitionen in finanzielle Vermögenswerte:

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Erträge Kategorie in TEUR 2023 2022
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte 778 637
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte -14 1.910
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten -887 - 359

Die Erträge aus zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten betreffen im Wesentlichen erhaltene Zinsen und realisierte Erträge aus Veräußerungen.

Die Nettogewinne bzw. -verluste der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Eigen- und Fremdkapitalinstrumente beinhalten im Wesentlichen Erträge bzw. Verluste aus der Bewertung dieser Instrumente.

Die Verluste (Abschreibungen) aus der Bewertung von finanziellen Vermögenswerten in Höhe von TEUR 14 (Vorjahr: Erträge TEUR 1.910) ergeben sich im Wesentlichen aus der Stichtagsbewertung der durch die HAEMATO AG gehaltenen Aktien an verbundenen Unternehmen. Die in 2022 gehaltenen M1-Aktien wurden von der HAEMATO AG im Geschäftsjahr veräußert.

Die Aufwendungen aus zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Verbindlichkeiten betreffen Zinsaufwendungen für die kurz- und langfristigen Betriebsmittelkredite.

Management von Finanzrisiken

Die HAEMATO-Gruppe ist allgemeinen Risiken ausgesetzt, die sich aus der Veränderung von Rahmenbedingungen durch die Gesetzgebung oder aus anderen Vorschriften ergeben. Da die Unternehmenstätigkeit der HAEMATO-Gruppe im Wesentlichen auf Deutschland beschränkt ist und derartige Veränderungen in den meisten Fällen nicht plötzlich und überraschend auftreten, besteht i.d.R. ausreichend Reaktionszeit, um auf Veränderungen zu reagieren. Daneben ist die HAEMATO-Gruppe Marktpreisrisiken durch Veränderungen von Wechselkursen und Zinssätzen ausgesetzt. Des Weiteren ergeben sich Risiken aus den Investitionen in Finanzanlagen; hier können sich Schwankungen in Abhängigkeit von den jeweils zum Stichtag greifenden Börsenkursen ergeben. Der Konzern unterliegt darüber hinaus Kreditrisiken, die vor allem aus dem operativen Geschäft (Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) resultieren. Ferner bestehen Liquiditätsrisiken, die im Zusammenhang mit den Kredit- und Marktpreisrisiken stehen oder mit einer Verschlechterung des operativen Geschäfts einhergehen. Sofern diese Finanzrisiken eintreten, wird die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Konzerns negativ beeinflusst.

Die Leitlinien, die den Risikomanagementprozessen für die Finanzrisiken des Konzerns zugrunde liegen, sind darauf ausgerichtet, dass die Risiken konzernweit identifiziert und analysiert werden. Ferner zielen sie auf eine geeignete Begrenzung und Kontrolle der Risiken ab sowie auf deren Überwachung mithilfe verlässlicher und moderner Verwaltungs- und Informationssysteme. Die Leitlinien sowie die Systeme werden regelmäßig überprüft und an aktuelle Markt- und Produktentwicklungen angepasst. Im Wesentlichen handelt es sich um ein Früherkennungssystem durch Überwachung der Liquidität und der Ergebnisentwicklung.

Kreditrisiko

Das Kreditrisiko beschreibt das Risiko eines ökonomischen Verlustes, der dadurch entsteht, dass ein Kontrahent seinen vertraglichen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommt. Das Kreditrisiko umfasst dabei sowohl das unmittelbare Ausfallrisiko als auch das Risiko einer Bonitätsverschlechterung sowie Konzentrationsrisiken.

Die maximalen Risikopositionen aus finanziellen Vermögenswerten, die grundsätzlich einem Kreditrisiko unterliegen, entsprechen deren Buchwerten (ohne Berücksichtigung gegebenenfalls vorhandener Kreditsicherheiten). Die maximale Risikoposition entspricht in diesen Fällen den erwarteten künftigen Auszahlungen.

Liquide Mittel

Die liquiden Mittel des Konzerns umfassen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Die liquiden Mittel werden vorwiegend bei Finanzinstituten mit hoher Bonität innerhalb Deutschlands gehalten. Die Limits und ihre Ausnutzungen werden laufend überprüft. Damit unterliegen die liquiden Mittel keinem wesentlichen Kreditrisiko.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen resultieren hauptsächlich aus den Verkaufsaktivitäten von Arzneimitteln sowie Produkten für ästhetische Behandlungen und zur Diagnostik. Das Kreditrisiko beinhaltet das Ausfallrisiko der Kunden, zu denen unter anderem pharmazeutische Großhändler, Hersteller, Apotheken, Klinikapotheken und Kliniken sowie Behandlungszentren gehören. Um Kreditrisiken zu identifizieren, prüft HAE- MATO die Bonität von Kunden. Darüber hinaus wurde eine Warenkreditversicherung abgeschlossen, die dem Schutz von Forderungsausfällen dient. Ein Großteil der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind durch verschiedene Sicherungsformen abgesichert. Die Sicherungen umfassen z. B. den Eigentumsvorbehalt sowie Kundenanzahlungen. Das maximale Ausfallrisiko der finanziellen Vermögenswerte ist durch die Höhe der Buchwerte begrenzt.

Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko beschreibt das Risiko, dass ein Unternehmen seine finanziellen Verpflichtungen nicht in ausreichendem Maß erfüllen kann.

Der Konzern steuert Liquiditätsrisiken durch ständiges Überwachen der prognostizierten und tatsächlichen Cashflows und Abstimmungen der Fälligkeitsprofile von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten. Zudem erfolgt eine Steuerung ergänzend durch eine Vorhaltung von ausreichend liquiden Mitteln und Kreditlinien bei Banken.

In den folgenden Tabellen sind die erwarteten zukünftigen Cashflows der finanziellen Verbindlichkeiten (nicht diskontierte Tilgungszahlungen) zum 31. Dezember 2023 und zum 31. Dezember 2022 dargestellt. Die Zinszahlungen wurden dabei nicht berücksichtigt.

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Finanzielle Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden Buchwert 31.12.2023 Cashflow bis 1 Jahr Cashflow > 1 Jahr bis 5 Jahre Cashflow > 5 Jahre
TEUR TEUR TEUR TEUR
Verzinsliche finanzielle Verbindlichkeiten 3.525 3.525 0 0
Unverzinsliche finanzielle Verbindlichkeiten 23.534 23.534 0 0
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Finanzielle Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden Buchwert 31.12.2022 Cashflow bis 1 Jahr Cashflow > 1 Jahr bis 5 Jahre Cashflow > 5 Jahre
TEUR TEUR TEUR TEUR
Verzinsliche finanzielle Verbindlichkeiten 2.379 2.379 0 0
Unverzinsliche finanzielle Verbindlichkeiten 15.028 15.028 0 0

Die unverzinslichen finanziellen Verbindlichkeiten entfallen mit TEUR 23.239 (Vorjahr: TEUR 14.724) auf die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie mit TEUR 296 (Vorjahr: TEUR 304) auf die sonstigen kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten.

Die verzinslichen finanziellen Verbindlichkeiten enthalten im Geschäftsjahr 2022 die in Anspruch genommenen Sonderfinanzierungen des Factoring. In 2023 wurde diese Sonderfinanzierung abgelöst. Die verzinslichen finanziellen Verbindlichkeiten bestehen aus in Anspruch genommenen Kontokorrentlinien.

Zinsänderungsrisiko

Der Konzern hat zur operativen Umsetzung seines Geschäftsmodells Fremdkapital aufgenommen. 2023 beliefen sich die Bankverbindlichkeiten der HAEMATO-Gruppe auf insgesamt TEUR 3.525 (Vorjahr: TEUR 2.379). Diese beziehen sich auf teilweise ausgenutzte Kontokorrente.

Bei den kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten handelt es sich um Darlehen, welche zu folgenden Konditionen abgeschlossen wurden:

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Inanspruchnahme in TEUR Konditionen
Darlehen über TEUR 4.000 0 3-Monats-EURIBOR zuzüglich 1,00 % p.a.
Darlehen über TEUR 5.000 0 2,9 % p.a. auf EONIA
Darlehen über TEUR 9.000 0 Nach Vereinbarung z. Z. 2,25 % p.a. EURIBOR

Eine Erhöhung der Verzinsung der variabel verzinslichen Bankverbindlichkeiten der HAEMATO-Gruppe in Höhe von insgesamt TEUR 3.525 um 1 %-Punkt führt zu einem Anstieg der Zinsaufwendungen um TEUR 35. Eine Verminderung der Verzinsung der variabel verzinslichen Bankverbindlichkeiten der HAEMATO-Gruppe um 1 %-Punkt führt zu einer Verminderung der Zinsaufwendungen um TEUR 35. Das Risiko der Zinsänderung reduziert sich bei den genannten Darlehen jedoch auch deswegen, da die Darlehen keine feste Laufzeit über einen Monat haben und jederzeit zurückgezahlt werden können.

Die übrigen Finanzverbindlichkeiten unterliegen keinem Zinsänderungsrisiko, da die Konditionen bis Laufzeitende fest vereinbart sind.

Wechselkursrisiko

Wechselkursrisiken treten bei Finanzinstrumenten auf, die auf fremde Währung lauten, d.h. auf eine andere Währung als die funktionale Währung (EUR). Bestimmte Geschäftsvorfälle (Wareneinkauf) im Konzern lauten auf fremde Währungen, daher entstehen Risiken aus Wechselkursschwankungen. Der Buchwert der auf fremde Währung lautenden monetären Vermögenswerte und Verbindlichkeiten des Konzerns am Stichtag lautet wie nachfolgend tabellarisch dargestellt.

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Vermögenswerte Verbindlichkeiten
Währungen der Länder 31.12.2023 31.12.2022 31.12.2023 31.12.2022
TEUR TEUR TEUR TEUR
Hongkong/​China (USD) 0,1 0,1 170,3 19,1
Norwegen (NOK) 3,7 0,0 51,5 0,0
Großbritannien (GBP) 3,6 3,6 0,0 0,0
Tschechische Republik (CZK) 0,0 8,3 0,0 0,0
Polen (PLN) 0,1 0,0 0,0 0,0
Rumänien (RON) 0,0 0,0 0,0 0,0
Dänemark (DKK) 1,3 1,8 0,0 0,0

Sonstige Preisrisiken

Sonstige Preisrisiken können sich aus steigenden Einkaufspreisen ergeben. Langfristige Lieferverträge und ähnliche Maßnahmen, die diese Risiken eingrenzen könnten, bestehen derzeit nicht. Der Abschluss solcher Verträge würde die erforderliche Flexibilität des Managements bei der Zusammenstellung der zu verkaufenden Arzneimittel, die nachfragebezogen geordert werden, negativ beeinflussen.

Honorar des Abschlussprüfers

Die Aktionäre der HAEMATO AG haben in der Hauptversammlung am 18. Juli 2023 den Wirtschaftsprüfer Harry Haseloff zum Abschlussprüfer gewählt.

Die Abschlussprüfungsleistungen betreffen die Prüfung des Konzernabschlusses und der Jahresabschlüsse sowie alle für die Abschlussprüfung erforderlichen Leistungen, der Prüfung des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie der projektbegleitenden rechnungslegungsbezogenen IT- und Prozessprüfungen.

Steuerberatungsleistungen wurden durch den Wirtschaftsprüfer nicht erbracht.

Für das voraussichtliche Honorar des Wirtschaftsprüfers Harry Haseloff wurden für Abschlussprüfungen, die das Geschäftsjahr 2023 und den Konzern betreffen, Rückstellungen in Höhe von insgesamt TEUR 66 gebildet.

Beziehungen zu nahestehenden Personen und Unternehmen

Als nahestehende Unternehmen und Personen im Sinne von IAS 24 "Related Party Disclosures" kommen grundsätzlich Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats, deren nahe Familienangehörige, nicht vollkonsolidierte Tochtergesellschaften sowie alle Gesellschaften, die zum Investmentkreis der MPH Health Care AG gehören, in Betracht. Zu Vorstand und Aufsichtsrat verweisen wir auf Abschnitt (41). Diese nahestehenden Unternehmen und Personen waren an keinen in ihrer Art oder Beschaffenheit unüblichen Transaktionen mit Gesellschaften des HAEMATO-Konzerns beteiligt. Alle Transaktionen zwischen den nahestehenden Unternehmen sind zu marktüblichen Bedingungen, wie unter fremden Dritten, abgeschlossen worden.

Resultieren aus Transaktionen mit diesen Gesellschaften Vermögenswerte oder Schuldposten, so werden diese unter den Sonstigen Vermögenswerten und Sonstigen Verbindlichkeiten geführt.

Folgende Geschäfte wurden mit nahestehenden Unternehmen und Personen getätigt:

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Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen 31.12.2023 31.12.2022
TEUR TEUR
Erbrachte Lieferungen und Leistungen 21.520 25.621
Empfangene Lieferungen und Leistungen 4.221 11.758
Sonstige betriebliche Aufwendungen 0 256

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Besondere Ereignisse nach Bilanzstichtag sind nicht eingetreten.

 

Schönefeld, den 24. April 2024

Patrick Brenske, Vorstand

Attila Strauss, Vorstand

IV. BESTÄTIGUNGSVERMERK DES ABSCHLUSSPRÜFERS

Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung hat der Wirtschaftsprüfer Harry Haseloff dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2023 und dem Lagebericht 2023 der HAEMATO AG unter dem Datum 07. Mai 2023 den nachfolgenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt:

"Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die HAEMATO AG, Schönefeld

Prüfungsurteile

Ich habe den nach IFRS aufgestellten Konzern-Jahresabschluss der HAEMATO AG - bestehend aus Konzernbilanz zum 31.12.2023, Konzern-Gesamtergebnisrechnung für die Zeit vom 01.01.2023 bis 31.12.2023, Konzernkapitalflussrechnung für die Zeit vom 01.01.2023 bis 31.12.2023, Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für die Zeit vom 01.01.2023 bis 31.12.2023, Konzernanhang (notes) für die Zeit vom 01.01.2023 bis 31.12.2023 sowie den Konzernlagebericht geprüft.

Nach meiner Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Konzern-Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS sowie den deutschen für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31.12.2023 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023 und

vermittelt der beigefügte Konzern-Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzern-Lagebericht in Einklang mit dem Konzern-Jahresabschluss, entspricht den IFRS bzw. den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erkläre ich, dass meine Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzern-Jahresabschlusses und des Konzern-Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Ich habe meine Prüfung des Konzern-Jahresabschlusses und des Konzern-Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Meine Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" meines Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Ich bin von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und habe meine sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Ich bin der Auffassung, dass die von mir erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für meine Prüfungsurteile zum Konzern-Jahresabschluss und zum Konzern-Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzern-Jahresabschluss und den Konzern-Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzern-Jahresabschlusses, der den IFRS sowie den deutschen für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzern-Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzern-Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzern-Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzern-Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzern-Jahresabschluss in Einklang steht, den IFRS bzw. den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzern-Lageberichts in Übereinstimmung mit den IFRS bzw. den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzern-Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Meine Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzern-Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzern-Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der meine Prüfungsurteile zum Konzern-Jahresabschluss und zum Konzern-Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt.

Darüber hinaus:

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identifiziere und beurteile ich die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzern-Jahresabschluss und im Konzern-Lagebericht, plane und führe Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlange Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für mein Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinne ich ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzern-Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzern-Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

beurteile ich die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehe ich Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls ich zu dem Schluss komme, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, bin ich verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzern-Jahresabschluss und im Konzern-Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, mein jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Ich ziehe meine Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum meines Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteile ich die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzern-Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzern-Jahresabschluss die zugrundeliegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzern-Jahresabschluss unter Beachtung der IFRS sowie der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

beurteile ich den Einklang des Konzern-Lageberichts mit dem Konzern-Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

führe ich Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzern-Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehe ich dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteile die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrundeliegenden Annahmen gebe ich nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Ich erörtere mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die ich während meiner Prüfung feststelle."

 

Berlin, den 07. Mai 2023

Dipl.-Kfm. Harry Haseloff, Wirtschaftsprüfer