![]() HWA AGAffalterbachJahresabschluss zum 31. Dezember 2011INHALTSVERZEICHNIS
Bilanz zum 31. Dezember 2011Aktiva scroll
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Anhang für 2011Allgemeine HinweiseDer vorliegende Jahresabschluss wurde gemäß den Vorschriften der §§ 242 ff. und §§ 264 ff. HGB sowie nach den einschlägigen Vorschriften des AktG und der Satzung aufgestellt. Es gelten die Vorschriften für große Kapitalgesellschaften. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Bilanzierungs- und BewertungsmethodenFür die Aufstellung des Jahresabschlusses waren im Wesentlichen unverändert die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend. Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten bilanziert und werden, sofern sie der Abnutzung unterliegen, entsprechend ihrer Nutzungsdauer um planmäßige Abschreibungen (3 bzw. 5 Jahre; lineare Methode) vermindert. Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und wird, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens werden nach Maßgabe der voraussichtlichen Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Geringwertige Anlagegüter bis zu einem Wert von EUR 1.000,00 werden abweichend von der steuerlichen Regelung sofort abgeschrieben. Die Abschreibungen auf Zugänge des Sachanlagevermögens werden zeitanteilig vorgenommen. Die Bestände an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sind zu durchschnittlichen Einstandspreisen unter Berücksichtigung des Niederstwertprinzips aktiviert. Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse und Leistungen sind zu Herstellungskosten bewertet, wobei neben den direkt zurechenbaren Materialeinzelkosten, Fertigungslöhnen und Sondereinzelkosten auch Fertigungs- und Materialgemeinkosten berücksichtigt werden. Fremdkapitalzinsen sowie Kosten der allgemeinen Verwaltung wurden nicht aktiviert. Alle erkennbaren Risiken im Vorratsvermögen, die sich aus überdurchschnittlicher Lagerdauer, geminderter Verwertbarkeit und niedrigeren Wiederbeschaffungskosten ergeben, sind durch angemessene Abwertungen berücksichtigt. Abgesehen von handelsüblichen Eigentumsvorbehalten sind die Vorräte frei von Rechten Dritter. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert angesetzt. Allen risikobehafteten Posten ist durch die Bildung angemessener Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen; das allgemeine Kreditrisiko ist durch pauschale Abschläge berücksichtigt. Die sonstigen Wertpapiere sind mit ihren Anschaffungskosten angesetzt. Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste aus schwebenden Geschäften. Sie sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt. Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag angesetzt. Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund von temporären oder quasi-permanenten Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen oder aufgrund steuerlicher Verlustvorträge werden die Beträge der sich ergebenden Steuerbe- und -entlastung mit den unternehmensindividuellen Steuersätzen im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet und nicht abgezinst. Auf fremde Währungen lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger wurden grundsätzlich mit dem Devisenkassamittelkurs zum Abschlussstichtag umgerechnet. Soweit Bewertungseinheiten gemäß § 254 HGB gebildet werden, kommen folgende Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze zur Anwendung: Ökonomische Sicherungsbeziehungen werden durch die Bildung von Bewertungseinheiten bilanziell nachvollzogen. Die sich ausgleichenden positiven und negativen Wertänderungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung brutto erfolgswirksam erfasst. Erläuterungen zur BilanzAnlagevermögen Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres im Anlagenspiegel dargestellt. Rechnungsabgrenzungsposten Hierin enthalten ist ein Disagio von TEUR 6. Latente Steuern Die aktiven latenten Steuern resultieren aus folgenden Sachverhalten: scroll
Eigenkapital, Genehmigtes Kapital Das Grundkapital ist eingeteilt in 5.115.000 Inhaber-Stückaktien. Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 22. Mai 2013 einmalig oder mehrmalig um bis zu insgesamt EUR 2.557.500,00 (genehmigtes Kapital) gegen Bar- und/oder Sacheinlage zu erhöhen. Rückstellungen Die sonstigen Rückstellungen wurden im Wesentlichen für Urlaubsansprüche, Jubiläumszuwendungen, Mitarbeiterprämien und –tantiemen sowie für Provisionen und nachlaufende Kosten gebildet. Verbindlichkeiten Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben TEUR 5.889 eine Restlaufzeit von 2 bis 5 Jahren und TEUR 2.100 eine Restlaufzeit von mehr als 5 Jahren. TEUR 5.034 sind durch Grundpfandrechte gesichert. Die übrigen Verbindlichkeiten haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Sonstige finanzielle Verpflichtungen scroll
Die Verträge enden zwischen 2012 und 2015. Derivative Finanzinstrumente Zur Zinssicherung zweier variabel verzinslicher Darlehen über ein Gesamtvolumen von 8,6 Mio. Euro wurden zwei Zinsswaps abgeschlossen: scroll
Die Bewertung der Derivate erfolgt auf Basis aktueller Marktdaten unter Verwendung marktüblicher Bewertungsmethoden. Es wurde eine Bewertungseinheit mit den zu sichernden Darlehen gebildet, da es sich um reine Sicherungsgeschäfte handelt. Ausschüttungssperre Aus der Aktivierung latenter Steuern ergibt sich gemäß § 268 Abs. 8 HGB eine Ausschüttungssperre von TEUR 64. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnungscroll
Sonstige betriebliche Erträge Bei den periodenfremden Erträgen handelt es sich im Wesentlichen um Buchgewinne aus Anlageabgängen (TEUR 853) sowie Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (TEUR 128). Sonstige AngabenAufsichtsrat
Die Vergütung des Aufsichtsrates nach § 113 AktG betrug EUR 26.000,00. Mit einzelnen Mitgliedern des Aufsichtsrats bestehen Beraterverträge mit einem Honoraraufkommen im Berichtsjahr von T€ 850. Vorstand
Mitarbeiter Durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Mitarbeiter: scroll
Abschlussprüferhonorar scroll
Gewinnverwendungsvorschlag Der Vorstand schlägt in Übereinstimmung mit dem Aufsichtsrat eine Ausschüttung von 0,65 EUR je Aktie und Vortrag des restlichen Bilanzgewinns auf neue Rechnung vor.
Affalterbach, 10. April 2012 Der Vorstand Entwicklung des Anlagevermögens 2011scroll
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Lagebericht zum 31. Dezember 2011der HWA AG1. Rechtliche und wirtschaftliche Verhältnisse der Gesellschaft im Jahre 2011Die „HWA AG“ wurde als GmbH am Ende des Jahres 1998 gegründet und nahm im Jahre 1999 den Geschäftsbetrieb auf. Am 4. Dezember 2006 hat die Rechtsform der Gesellschaft in eine Aktiengesellschaft gewechselt. Der Formwechsel in eine Aktiengesellschaft wurde am 15. Dezember 2006 unter dem Firmennamen "HWA AG" in das Handelsregister Stuttgart eingetragen. Seit dem 19. April 2007 werden die Aktien an der Frankfurter Wertpapierbörse im so genannten Entry Standard gehandelt, welcher dem Börsensegment Open Market (Freiverkehr) angehört. Seit ihrer Gründung ist die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft im Wesentlichen unverändert geblieben. Sie umfasst einerseits den Automobilrennsport und andererseits die Entwicklung und Produktion von Fahrzeugen/ Fahrzeugkomponenten für Straßen- und Kundensportfahrzeuge. Der Geschäftsbereich Fahrzeuge/Fahrzeugkomponenten wurde in den vergangenen Jahren kontinuierlich erweitert und ausgebaut. Der Schwerpunkt des Geschäftsbereiches Automobilrennsport stellt die Teilnahme an der Rennsportserie Deutsche Tourenwagen-Masters (DTM) dar. Die Daimler AG beauftragt hierbei die HWA AG – welche offiziell als Rennteam „Team AMG-Mercedes“ geführt wird – mit der Konstruktion, der Entwicklung, dem Aufbau und dem Einsatz von Rennfahrzeugen. Darüber hinaus zählen zum Dienstleistungsumfang auch die Rekrutierung und Betreuung von Rennfahrern sowie die Unterstützung von zwei Kundenteams, die mit von der HWA AG aufgebauten Rennfahrzeugen an der DTM teilnehmen. Im zweiten Geschäftsbereich Fahrzeuge/Fahrzeugkomponenten führt die HWA AG mit ihrem rennsportspezifischen „know-how“ Entwicklungs- und Produktionsaufträge aus. Der Fokus ist vor allem auf die Motoren- und Fahrzeugentwicklung gerichtet, bei welcher die HWA AG als spezialisierter Lieferant und Hersteller gilt. Daneben hat sich die Rennmotorenentwicklung und -produktion einen hervorragenden Ruf erworben. Dieser Dienstleistungsumfang umfasst die Vermietung und Wartung von Formel 3 Aggregaten für diverse Teams in verschiedenen Formel 3 Rennserien. 2. Konjunkturelle LageDie globale Wirtschaftsleistung konnte besonders im ersten Halbjahr 2011 einen starken Aufwärtstrend verzeichnen. Trotz einer Abschwächung des Wachstums im zweiten Halbjahr 2011 konnte für das Gesamtjahr dennoch ein Zuwachs von 3% verzeichnet werden. Wie bereits in den Vorjahren lag die treibende Kraft der Weltwirtschaft im prosperierenden asiatischen Raum. Im Gegensatz zu China, das mit seinem Wachstum von 8,9% den Spitzenreiter unter den BRIC-Ländern darstellt, weisen die anderen BRIC-Länder noch immer hohe Wachstums- und Inflationsrisiken auf. Auch im Jahr 2011, dem zweiten Jahr nach der Wirtschaftskrise, konnte sich der konjunkturelle Aufholprozess der deutschen Wirtschaft fortsetzen. Zum ersten Mal konnte das Vorkrisenniveau des preisbereinigten BIP wieder überschritten werden, gegenüber dem Vorjahr konnte es einen Anstieg von 3,0% erreichen. Die Wachstumsimpulse stammen vorwiegend aus dem Inland, wobei sich insbesondere die privaten Konsumausgaben als Stütze der wirtschaftlichen Entwicklung erwiesen, sie stiegen so stark wie zuletzt vor 5 Jahren. Ein starker Anstieg der Investitionen, insbesondere in Maschinen, Geräte und Fahrzeuge (+8,3%), sowie eine Steigerung des Außenhandels um 8,2% trugen ebenfalls entscheidend zum Wachstum des BIP bei. Die deutschen Exporte überschritten im Jahr 2011 erstmalig die Rekordmarke von einer Billion Euro. Die weltweite Automobilkonjunktur konnte im Jahre 2011 einen Zuwachs von 3,5% gegenüber dem Vorjahr 2010 verzeichnen. Zuwächse bei Neuzulassungen von PKW hatten sich besonders auf die Länder in Nordamerika und Europa verteilt. In Deutschland wurden in 2011 etwa 3,17 Mio. Pkw neu zugelassen. Das ist eine Steigerung von 9,3% im Vergleich zum Jahr 2010 mit 2,9 Mio. neu zugelassenen PKW. Die Schwankungen der monatlichen Neuzulassungen ließen keinen eindeutigen Trend erkennen. Gegen Ende des Jahres 2011 zeichneten sich allerdings für die meisten Hersteller erhebliche Zuwachsraten auf dem deutschen Markt ab. Der Marktanteil der inländischen Marken lag dabei bei 64,7%. Bis auf die Minis (-12,4%) konnten alle anderen Pkw-Segmente im vergangenen Jahr deutliche Zuwächse verbuchen. Den größten Sprung gab es in der Oberklasse, hier wurde ein Plus von 30,3% erzielt. Den Spitzenplatz nimmt dabei der Mercedes CLS (+21,0%) ein. Durch die weltweite Präsenz und die hohe Beliebtheit der deutschen Autobauer und ihrer Zulieferer sind die Rahmenbedingungen für ein gutes Exportjahr 2012 gesteckt. 3. Geschäftsentwicklung und ErtragslageDie Umsatzerlöse beliefen sich im Jahr 2011 auf 63,8 Millionen Euro. Damit lagen sie um 41,9 Prozent deutlich über dem Vorjahresniveau von 44,9 Millionen Euro. Davon entfielen 52,6 Millionen Euro (im Vorjahr 40,5 Millionen Euro) auf Deutschland und 11,1 Millionen Euro (im Vorjahr 4,4 Millionen Euro) auf das Ausland. In den Segmenten Automobilrennsport und Fahrzeuge/Fahrzeugkomponenten nahm der Umsatz gegenüber dem Vorjahr zu. Die Fahrzeugverkäufe und das Ersatzteil-/ Servicewesen SLS AMG GT3 sowie eine Auftragsentwicklung im Motorenbereich trugen zu einer deutlichen Umsatzsteigerung bei. Durch das „Neue DTM-Reglement“, welches im Jahr 2009 verabschiedet wurde, wurde eine Neuentwicklung der DTMRennfahrzeuge erforderlich. Aufgrund des hohen Produktionsoutputs erhöhte sich der gesamte Materialaufwand deutlich um 84,5 Prozent von 15,8 Millionen Euro auf 29,2 Millionen Euro. Der Aufwand für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe stieg um 158,4 Prozent von 8,2 Millionen auf 21,2 Millionen Euro. Die starke Erhöhung ist einerseits durch die Produktion und das Ersatzteil-/Servicewesen des SLS AMG GT3 zu begründen. Andererseits schlugen höhere Materialaufwendungen durch die Entwicklung der neuen DTM-Rennfahrzeuge und eine Auftragsentwicklung im Motorenbereich zu Buche. Der Anteil des Materialaufwands an der betriebswirtschaftlichen Gesamtleistung stieg von 34,3 Prozent auf 44,2 Prozent. Bei den Personalkosten wurde ebenfalls ein Anstieg verzeichnet. Diese erhöhten sich um 9,3 Prozent von 15,1 Millionen Euro auf 16,5 Millionen Euro, da aufgrund des höheren Auftragsvolumens auch ein höherer Personaleinsatz notwendig war. Die HWA AG konnte im Jahre 2011 mit 5,9 Millionen Euro ein deutlich positives EBIT erwirtschaften. Im Vergleich zum Vorjahr lag das EBIT noch bei 4,1 Millionen Euro. scroll
Das EBIT (Earnings before Interest and Taxes oder Ergebnis vor Zinsen und Steuern) wird bei der HWA AG als operative Ergebnisgröße herangezogen und errechnet sich wie folgt: Das Finanzergebnis konnte im Jahre 2011 um 24,2 Prozent verbessert werden und beträgt minus 0,3 Millionen Euro. Die Gründe waren hierfür höhere Zinserträge auf Tagesgelder sowie geringere Zinsaufwendungen für langfristige Verbindlichkeiten. Nach der Saldierung der Gesamterlöse mit den Gesamtaufwendungen verbleibt ein Jahresergebnis in Höhe von 4,1 Millionen Euro gegenüber 2,5 Millionen Euro im Vorjahr. 4. Vermögens- und FinanzlageDas Anlagevermögen erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 14,8 Prozent von 21,0 Millionen Euro auf 24,1 Millionen Euro. Die Gründe hierfür waren das kontinuierliche und gezielte Investitionsprogramm zur nachhaltigen Zukunftssicherung der HWA AG. Dieses umfasste unter anderem auch den Erwerb einer Erweiterungsfläche. Ebenfalls erhöhte sich das Umlaufvermögen um 15,7 Prozent von 18,7 Millionen Euro auf 21,7 Millionen Euro. Dieser Anstieg ist einerseits auf höhere Forderungsbestände aus Lieferungen/Leistungen und andererseits auf höhere Vorräte zurückzuführen, die für die laufende Produktion und das Ersatzteilwesen des SLS AMG GT3 vorgehalten werden mussten. Im Vergleich zum Jahre 2010 erhöhten sich die Rückstellungen um 67,5 Prozent. Die Gründe hierfür sind höhere Steuerrückstellungen sowie sonstige Rückstellungen für Personal und Material. Des Weiteren sind die Verbindlichkeiten um 20,7 Prozent von 12,9 Millionen Euro auf 15,5 Millionen Euro angestiegen. Die höheren Verbindlichkeiten aus Lieferungen/Leistungen resultieren aus der Materialbeschaffung für die neuen DTM-Rennfahrzeuge und für die laufende Produktion sowie das Ersatzteilwesen SLS AMG GT3. Als gegenläufiger Effekt konnten die Bankverbindlichkeiten reduziert werden. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich die Bilanzsumme von 40,0 Millionen Euro auf 46,0 Millionen Euro. Der Anteil des Anlagevermögens davon sank marginal von 52,4 Prozent auf 52,3 Prozent. Dahingegen wuchs der Anteil des Umlaufvermögens an der Bilanzsumme von 46,8 Prozent auf 47,1 Prozent an. Die Eigenkapitalquote hat sich aufgrund der gestiegenen Bilanzsumme gegenüber dem Vorjahr von 61,0 Prozent auf 56,3 Prozent verringert. Trotz dieser Verringerung liegt sie nach wie vor deutlich über dem Branchendurchschnitt. Am Ende des Geschäftsjahres 2011 verfügte die HWA AG über Finanzmittelfonds in Höhe von 9,6 Millionen Euro gegenüber 10,5 Millionen Euro im Vorjahr. Diese geringfügige Reduzierung um 8,2 Prozent hat hauptsächlich zwei Gründe: Der negative Cashflow aus der Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit fiel aufgrund des stark angestiegenen Investitionsvolumens in die Zukunftssicherung deutlich negativ aus. Des Weiteren ist der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit angesichts der Dividendenausschüttung und der Darlehenstilgung ebenfalls negativ. 5. BeschäftigteIm Geschäftsjahr 2011 waren im Durchschnitt 216 (Vorjahr: 202) Mitarbeiter inklusive der Vorstände beschäftigt: scroll
6. Chancen und RisikenUm potentielle Risiken möglichst zeitnah identifizieren zu können, setzt die HWA AG Instrumentarien ein, welche auf einem durchgängigen Informationssystem basieren. Dadurch wird dem Management ermöglicht, frühzeitig wirkungsvolle Maßnahmen einleiten zu können. Nach der Überwindung der weltweiten Wirtschaftskrise 2008 und 2009 – ausgelöst durch die Finanzkrise – haben sich die Schlüsselvolkswirtschaften und -industrien in den Jahren 2010 und 2011 in einem atemberaubenden Tempo wieder erholt. Insbesondere die deutschen Automobilhersteller – ob Premiumhersteller oder Volumenhersteller – melden im monatlichen Takt Absatzrekorde. In einigen Volkswirtschaften wurde bezüglich der BIP-Wachstumsraten beinahe das „Vor-Krisen-Niveau“ erreicht. Dennoch sind zahlreiche Risiken immer noch allgegenwärtig – trotz der positiven Wachstumsraten in den vergangenen zwei Jahren. Die hohe Staatsverschuldung vieler Europäischer Staaten, welche mittelfristig zu einem Scheitern der Europäischen Währungsunion führen könnte, könnte sich auf die derzeitigen „Rekordraten“ massiv auswirken. Ein weiteres potentielles Risiko stellen die Konfliktfelder im Nahen Osten dar. Die aktuelle Krisensituation vor Ort könnte den weltweiten Aufschwung ebenfalls wieder bremsen. Das Segment Automobilrennsport ist nach wie vor das Kerngeschäftsfeld der HWA AG, dessen primärer Bestand stark von den Entscheidungsträgern der DAIMLER AG abhängig ist. Zur Risikominimierung trägt eine langjährige und enge Partnerschaft im Bereich Motorsport mit Mercedes-Benz bei. Ein vollständiger Ausschluss von Risiken kann jedoch nicht garantiert werden. Durch eine regelmäßige Kontaktpflege wird das Management der HWA AG frühzeitig in Entscheidungen eingebunden, um daraufhin auch angemessen reagieren zu können. Durch die Rückkehr der BMW AG in die Rennserie Deutsche Tourenwagen-Masters wurde ein wichtiger Schritt in Richtung Zukunftssicherung gemacht. Jedoch muss das Risikoszenario einer Beendigung der Rennserie auch weiterhin in Betracht gezogen werden, da diese durch Sponsoren und Medien refinanziert wird. Durch die Erweiterung der Marken- und Herstellervielfalt ist ein wichtiges Attraktivitätskriterium wieder erfüllt. Dadurch gewinnt die Rennserie noch mehr an Attraktivität für Sponsoren und Medien. Darüber hinaus sind die Erfolge des Team AMG-Mercedes in der Deutschen Tourenwagen Masters in den letzten Jahren ein wichtiges Marketinginstrument für die Marke Mercedes-Benz. Im Segment Fahrzeuge/Fahrzeugkomponenten müssen hauptsächlich Absatzrisiken in Betracht gezogen werden. Angesichts des weltweit begrenzten GT-Marktvolumens könnten Absatz- und Umsatzrisiken im Produktbereich SLS AMG GT3 auftreten. Der Wettbewerb ist aufgrund der gegenwärtigen Markenvielfalt äußerst intensiv. Darüber hinaus könnte das Reglement ein Risiko darstellen. Im Falle von Reglementsänderungen könnte der Einsatzbereich von GT3-Fahrzeugen eingeschränkt werden. Nach der erfolgreichen Markeinführung des SLS AMG GT3 nehmen die Risiken aus Garantie und Kulanz hingegen deutlich ab. Das Leasing- und Verkaufsgeschäft von Formel-3 Motoren hat sich weiter stabilisiert – wenn auch auf niedrigem Niveau. Ein erhebliches Risikopotential stellt jedoch der Fortbestand der derzeitigen Rennserien dar. Darüber hinaus sind die F3-Kunden auch weiterhin stark von deren Sponsoren abhängig. Angesichts der bestehenden Risikofelder könnte der Absatz von Leasing- und Verkaufsaggregaten negativ beeinflusst werden. Neben den Absatz- und Umsatzrisiken müssen ebenfalls finanzwirtschaftliche Risiken in Betracht bezogen werden. Die Forderungen aus Lieferungen/Leistungen, die zum Jahresende 2011 in der Bilanz ausgewiesen wurden, sind allenfalls nur geringfügig als „risikobehaftet“ einzustufen. Für bestehende Risiken wurde ausreichend Vorsorge gebildet. Veränderungen, welche sich aus den Wechselkursen, den Zinsen oder Marktpreisen ergeben könnten, stellen ein zu vernachlässigendes bis geringes Gefährdungspotential dar, da die meisten Geschäftsvorgänge größtenteils in Euro abgewickelt werden. Zur Absicherung des Zinsniveaus setzt die Gesellschaft derivative Finanzinstrumente ein, bei denen es sich um zwei Zinstauschgeschäfte (SWAP) handelt. Durch diese Maßnahme aus dem Jahre 2009 soll das historisch niedrige Zinsniveau langfristig gesichert werden. Aufgrund der Tatsache, dass diese Swap-Geschäfte eine Bewertungseinheit mit den Euribordarlehen bilden, besteht kein bilanzielles Risiko. 7. Forschung und EntwicklungÜber alle Geschäftsbereiche hinweg kann die HWA AG umfassende Ressourcen vorweisen, die Voraussetzung zur Entwicklung von Rennfahrzeugen, Kundensportfahrzeugen, Fahrzeugaggregaten und -komponenten sind. Die Verwendung der neuesten Software im Simulations- und Konstruktionsbereich stellt sicher, dass die Entwicklungen der HWA AG stets dem neuesten Stand der Technik entsprechen. Die HWA AG verfügt über umfassende Fachkenntnisse und ein breites Spektrum an Ressourcen um die Elektrik und Elektronik von Rennfahrzeugen, Kundensportfahrzeugen und Fahrzeugkomponenten eigenständig zu entwickeln. Diese Tätigkeit beinhaltet sowohl die Erstellung und Programmierung der Motorelektronik als auch deren Simulation und Auswertung. Um den Kunden einen entsprechenden Service zu gewährleisten, hat die HWA AG eine hervorragende Infrastruktur aufgebaut, die das gründliche Testen sowie die Wartung von Fahrzeugen an der Rennstrecke, im Haus oder direkt vor Ort ermöglicht. Der Forschung und Entwicklung wird bei der HWA AG auch in Zukunft besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden um den hohen Standard der Produkte auch weiterhin gewährleisten zu können. Eine gute Planung und gezielte Investitionen werden dieses Vorhaben ergänzen. 8. Geschäftsverlauf und voraussichtliche Entwicklung der GesellschaftDas Geschäftsjahr 2011 wurde mit grundsoliden Ergebnissen abgeschlossen. Allerdings müssen auch im kommenden Geschäftsjahr alle Anstrengungen unternommen werden, um zufriedenstellende Ergebnisse – sportlich sowie wirtschaftlich – erreichen zu können. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen – unternehmensintern sowie unternehmensextern – haben sich gegenüber den Vorjahren weiter verbessert. Im Jahre 2012 wird das Umsatzvolumen im Segment Automobilrennsport ansteigen. Nach einer mehrjährigen Abwesenheit wird durch die Rückkehr von BMW in die DTM-Rennserie eine neue Konkurrenzsituation geschaffen. Durch das „Neue DTM-Reglement 2012“, für welches neue DTM-Rennfahrzeuge entwickelt und aufgebaut werden müssen, wurde unter anderem die Grundlage gelegt. Die Hersteller Mercedes-Benz, AUDI und BMW werden erstmalig seit Jahren wieder miteinander konkurrieren. Es kann davon ausgegangen werden, dass ein noch intensiverer und spannenderer Wettbewerb zu erwarten ist. Um die Wettbewerbsfähigkeit des Team AMG-Mercedes sicherzustellen, müssen zusätzlich gezielte Investitionen in die Infrastruktur sowie in das Personal getätigt werden. Im Segment Fahrzeuge/Fahrzeugkomponenten wird der Umsatz aus heutiger Sicht zurückgehen. Für das Kundensportfahrzeug SLS AMG GT3, welches im Jahre 2011 ein Hauptumsatzträger war, wird erwartungsgemäß mit einem geringeren Umsatz im Verkaufsjahr 2012 gerechnet. Hingegen wird sich das Ersatzteil- und Servicegeschäft SLS AMG GT3 auch weiterhin auf einem soliden Niveau bewegen. Das Geschäft aus den Motorenvermietungen/-verkäufen in der Formel 3 hat sich weitgehend stabilisiert. Im Jahre 2011 konnte im Unternehmensbereich „Motorenentwicklung“ ein Neuprojekt akquiriert werden, welches eine Auftragsentwicklung beinhaltet. Der Kundenauftrag soll auch im Jahre 2012 erfolgreich fortgeführt werden. Die HWA AG wird auch im Geschäftsjahr 2012 mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert werden. Trotz aller Herausforderungen kann jedoch ein positiver Ausblick gegeben werden. Die Gesellschaft entwickelt sich grundsolide, jedoch wird im Jahre 2012 mit einem geringeren Umsatz gerechnet. Der produktbedingte Umsatzrückgang kann – aus Ergebnissichtweise – durch geringere Materialaufwendungen kompensiert werden. Angesichts der gestiegenen Projekt- und Produktvielfalt ist – vor allem auch durch das Produkt SLS AMG GT3 – mit höheren Materialbeständen zu rechnen. Insgesamt kann von einer leicht ansteigenden Beschäftigungssituation im laufenden Jahr ausgegangen werden. Im Geschäftsjahr 2012 wird durch das Management der HWA AG das Ziel verfolgt, ein deutlich positives Gesamtergebnis auf einem grundsoliden Niveau wieder zu erwirtschaften. 9. Ereignisse nach Ablauf des Geschäftsjahres 2011Nach Ablauf des Geschäftsjahres sind keine Ereignisse eingetreten, welche für die HWA AG zu einer veränderten Beurteilung des Unternehmens führen könnten.
Affalterbach, 30. März 2012 Gerhard Ungar BestätigungsvermerkIch habe den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der HWA AG, Affalterbach, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2011 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Meine Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von mir durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben. Ich habe meine Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Ich bin der Auffassung, dass meine Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für meine Beurteilung bildet. Meine Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach meiner Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Weilheim/Teck, den 10. April 2012 Lutz, Wirtschaftsprüfer |
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