IBU-tec advanced materials AG
Weimar
Jahresabschluss zum Geschäftsjahr
vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023
Lagebericht
für das Geschäftsjahr 2023
1. Grundlagen des Unternehmens
1.1 Geschäftsmodell
Die IBU-tec advanced materials AG (IBU-tec AG) mit
Ihrer Expertise für thermische Verfahrenstechnik
entwickelt und produziert hochqualitative anorganische
Materialien für die Industrie. War die IBU-tec AG in
der Vergangenheit vorwiegend als Entwicklungs- und
Produktionsdienstleister tätig, hat sie ihr
Geschäftsmodell im Geschäftsjahr 2021 um die
Herstellung eigener Produkte grundlegend erweitert. Mit der
Markteinführung ihres eigenen Batteriematerials auf
Basis von LFP (Lithium-Eisen-Phosphat), das unter anderem
in Elektrofahrzeugen, stationären Energiespeichern
sowie zahlreichen industriellen und medizintechnischen
Anwendungen zum Einsatz kommt, hat sie sich signifikant neu
ausgerichtet und sich neue Einnahmequellen in einem
hochattraktiven Wachstumsmarkt erschlossen.
Neben der Automobilindustrie bilden die chemische
Industrie, die Baustoffindustrie, Elektrotechnik sowie die
Keramik- und Glasindustrie wichtige Zielmärkte der
IBU-tec AG. Dazu zählen insbesondere auch die
Greentech-Zukunftsbereiche Elektromobilität,
Energiespeicherung, Recycling sowie Life Science. Damit
adressiert sie über ihre Kundenbasis weltweite
Megatrends, wie Green-Mobility (Elektromobilität und
Autokatalysatoren), Green-Economy (u. a. CO
2-reduzierte Baustoffe, Seltene Erden,
stationäre Energiespeicherung), Circular-Economy (u.
a. Recycling von Abfällen und Wertstoffen) und
Medizintechnik (u. a. künstliche Gelenke und
Zahnersatz). Grundlagen des Markterfolgs der IBU-tec AG
basieren auf der eigenen, flexibel einsetzbaren
Technologieplattform, dem patentgeschützten Verfahren
sowie auf dem Know-how der Mitarbeiter.
Dabei generiert die IBU-tec AG als Entwicklungs- und
Produktionspartner mit ihren thermischen Prozessen
Funktionschemikalien mit veränderten
Materialeigenschaften von der Produktidee bis zur
Produktion und kann damit das Material- und Prozessrisiko
ihrer Kunden wesentlich reduzieren. Die langjährige
Expertise der IBU-tec AG in der Entwicklung und Herstellung
anorganischer Grundstoffe mittels thermischer Prozesse im
Temperaturbereich von 200 °C bis 1.550 °C bildet
dabei eine wesentliche Grundlage. Die Kunden können
hierbei auf die Kernkompetenzen der IBU-tec AG, wie z. B.
Laboranalytik, material- und verfahrenstechnische
Prozessentwicklung, Prozessmessungen sowie
Engineering-Know-how zugreifen und erwerben durch dieses
Komplettangebot in kurzer Zeit eigenes Know-how zur
Herstellung der gewünschten Materialien.
1.2 Technische Anlagen
Die insgesamt 16 individuellen Drehrohrofen-Systeme
unterschiedlicher Größe der IBU-tec AG
können mehr als 50 Tonnen Materialien am Tag
produzieren. Durch die hohe Flexibilität der Anlagen
sowie die jahrzehntelangen Erfahrungen der IBU-tec AG kann
den Kunden ein sehr breites Leistungsspektrum angeboten
werden.
Mit bis zu 300 Hertz arbeitet der von der IBU-tec AG
entwickelte Pulsationsreaktor, wovon wir exklusiv über
acht dieser Anlagen verfügen. Er bildet damit die
Basistechnologie zur Entwicklung von neuartigen
Materialien. Die patentierte Pulsationsreaktortechnologie
ermöglicht spezifische thermische Behandlungen von
Materialien, u. a. Thermoschock-Behandlung.
Die IBU-tec AG hilft ihren Kunden mit ihrem
Dienstleistungsangebot, die Material-, Energie- und
Rohstoffeffizienz im Produktionsprozess und im Endprodukt
zu verbessern. Kontinuierliche Investitionen in den Ausbau
und die Modernisierung des Anlagenparks schaffen dabei die
Basis für die Dienstleistungsqualität, welche die
IBU-tec AG den Kunden als Technologieunternehmen bietet.
Thematische Schwerpunkte der
Geschäftstätigkeit in 2023 waren wie im Vorjahr
CO
2-, Stickoxid- und Schadstoffreduzierung,
Elektromobilität und Recycling zur Ressourcenschonung.
1.3 Steuerungssystem
Wir ziehen für unsere interne
Unternehmenssteuerung die Umsatzerlöse und die auf
Basis des operativen Ergebnisses vor Abschreibungen, Zinsen
und Steuern (EBITDA) ermittelte Marge heran.
2. Wirtschaftsbericht
2.1 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen
Die deutsche Wirtschaftsleistung lag im Jahr 2023
nach Einschätzungen des Sachverständigenrats
nahezu auf demselben Niveau wie zu Beginn der
Corona-Pandemie vor knapp vier Jahren.
[1]
Deutschland verzeichnete damit seit Beginn der
Corona-Pandemie das geringste Wachstum aller
Volkswirtschaften des Euro-Raums. Zwar kam Deutschland
zunächst noch vergleichsweise gut durch die
Corona-Pandemie, aber während der Energiekrise
entwickelte sich die deutsche Wirtschaft sehr schwach.
[2]
Laut Statistischem Bundesamt wirkte das anhaltend hohe
Preisniveau auf allen Ebenen der Wirtschaft dämpfend
auf die Konjunktur. Hinzu kamen ungünstigere
Finanzierungsbedingungen durch höhere Zinsen und eine
geringere Nachfrage aus dem In- und Ausland.
[3]
Die Energiekrise und geopolitische Spannungen
verunsicherten Produzenten, Investoren sowie Konsumentinnen
und Konsumenten. Der Welthandel verlor an Dynamik mit
negativen Folgen für die deutsche Exportwirtschaft.
[4]
Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes haben
sich die Verbraucherpreise in Deutschland im
Jahresdurchschnitt 2023 um 5,9 % gegenüber 2022
erhöht. Die Inflationsrate für das Jahr 2023 lag
unter dem historischen Höchststand des Jahres 2022.
Sie ist mit knapp 6 Prozent aber weiterhin auf einem hohen
Stand.
[5]
Im Jahr 2023 war das preisbereinigte
Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach Berechnungen des
Statistischen Bundesamtes um 0,3 % niedriger als im
Vorjahr.
[6]
Die Energiepreise, die bereits im Jahr 2022 infolge
des russischen Angriffs auf die Ukraine extrem gestiegen
waren, stabilisierten sich auf hohem Niveau und belasteten
insbesondere die Industrieproduktion.
[7]
Die bestehenden Einschränkungen russischer
Erdgaslieferungen mit der ausgelösten Energiekrise
belasteten besonders die energieintensiven Branchen
[8]
, zu denen auch die Chemieindustrie zählt.
2.1.1 Chemiebranche
Die Erwartungen der Chemieindustrie auf eine positive
Entwicklung im Jahr 2023 haben sich nicht erfüllt. Im
Gegenteil, das Geschäftsklima in der Chemischen
Industrie hat sich weiter verschlechtert. Laut ifo Institut
ist eine Erholung derzeit noch nicht in Sicht.
[9]
Als energieintensives Gewerbe war die Chemiebranche
weiterhin besonders stark von den gestiegenen Preisen von
Strom und Erdgas betroffen. Hinzu kamen Preissteigerungen
bei Rohstoffen und Vorprodukten, was zusammen zu einem
branchenweiten Auftragsmangel führte. Die Produktion
der Chemieunternehmen in Deutschland ging um 8 %
gegenüber dem Vorjahr zurück, wie der Verband der
Chemischen Industrie (VCI) in seiner Jahresbilanz
mitteilte. Ohne das Pharmageschäft lag der
Rückgang sogar bei rund 11 %.
[10]
Der Gesamtumsatz der Branche gegenüber dem Jahr
2022 sank von 266,5 Mrd. € auf 230,0 Mrd. €.
[11]
2.1.2 Automobilbranche
Laut Kraftfahrzeug-Bundesamt wurden im Jahr 2023
signifikant mehr Neuwagen zugelassen als im Vorjahr. Die
Pkw-Neuzulassungen stiegen um 7,3 Prozent auf 2,84
Millionen. Vor allem die Zahl der gewerblichen
Neuzulassungen stieg an, während etwas weniger private
Autos neu zugelassen wurden als 2022. Der Anteil der
gewerblichen Neuzulassungen lag bei 67,1 Prozent.
[12]
Insgesamt wurden rund 4,1 Millionen Pkw gefertigt und
damit rund 18 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Damit
beschleunigte sich die Erholung von der Pandemie im
Vergleich zu den Vorjahren zwar deutlich, insgesamt lag der
Wert aber weiterhin unter dem Niveau im Jahr 2019. Die
Corona-Pandemie und der folgende Mangel an Halbleitern
hatten ab 2020 zur zeitweisen Schließung und
Drosselung von Produktionskapazitäten in der deutschen
Automobilindustrie geführt. Dadurch ist das bereits
schwache Produktionsvolumen aus dem Jahr 2019 nochmals
unterboten.
[13]
Dabei hielt der positive Trend hin zu
batterieelektrisch angetriebenen Fahrzeugen an. Im Jahr
2023 wurden insgesamt 524.200 Elektroautos in Deutschland
neu zugelassen. Damit wurde ein neuer Höchstwert
erreicht. Im Dezember 2023 wurde das abrupte Ende der
staatlichen Förderung für E-Automobile bekannt
gegeben. Diese war ursprünglich bis Ende 2024 geplant
gewesen. Mehrere Automobilhersteller kündigten
daraufhin an vorübergehend auch den staatlichen Anteil
der Förderung zu übernehmen, um einen allzu
starken Einbruch bei den Verkaufszahlen zu verhindern.
[14]
2.2 Wichtige Ereignisse im Geschäftsjahr 2023
Das Geschäftsjahr 2023 war auch für uns von
gesamtwirtschaftlichen Herausforderungen geprägt: Hohe
Zinsen und Inflation, Rezessionssorgen und insgesamt
schwierige wirtschaftliche Rahmenbedingungen haben die
Industrieunternehmen, speziell aus der Chemiebranche,
belastet.
Vor dem Hintergrund dieser Prämissen stand im
Geschäftsjahr 2023 bei der IBU-tec AG der weitere
Ausbau des Wachstumsbereichs Batteriematerialien im Fokus.
Insbesondere die Projekte mit Entwicklungs- und
Serviceprojekten für Unternehmen zur Entwicklung
neuartiger Kathoden- und Anodenmaterialien lieferten in
2023 einen wesentlichen Umsatzbeitrag im
Tätigkeitsbereich Batteriematerial.
2.2.1 Eigene Batteriematerialien
Allgemein lässt sich feststellen, dass der
Großteil der verwendeten Batteriematerialien im
Automobilbereich nach wie vor aus China stammt.
[15]
Diese Marktdominanz eröffnet Chancen für
IBU-tec als derzeit alleinigen europäischen Hersteller
von Lithium-Eisenphosphat (LFP) Batterien, sich als
alternativer Lieferant für die europäische
Automobilindustrie zu positionieren, um das Risiko von
Abhängigkeiten zu verringern. Diese Entwicklung wird
gestützt durch aktuelle politische Bestrebungen der
Europäischen Union, Europa in diesem Bereich als
Standort zu stärken. Dazu wurde in 2023 die
europäische Batterieverordnung, der "Batterypass" zur
Regelung von Lieferketten und Recyclingprozessen für
die in Europa in den Verkehr gebrachten Batterien
eingeführt
Durch diese Entwicklungen konnten wir im Jahr 2023
unsere Position als einziger Hersteller von
LFP-Kathodenmaterial in Europa vertrieblich nutzen, um neue
Interessenten für unsere eigenen Batterieprodukte zu
gewinnen. Insgesamt wurden in 2023 rund sechs Tonnen Proben
an über 60 verschiedene Kunden, wie z. B.
Zellhersteller und Energiespeicher-Anbieter,
Automobilhersteller und Forschungseinrichtungen zur
Materialqualifizierung verkauft. Zugleich haben wir unser
internationales Händler- und Vertriebsnetz weiter
ausgebaut, um neue Kunden für unser Material zu
gewinnen und unsere Transformation vom reinen Dienstleister
hin zu einem unabhängigen Hersteller eigener Produkte
weiter voranzutreiben.
Wir haben den Vertrieb im Bereich Batteriematerialien
auch hinsichtlich Veranstaltungsteilnahmen erheblich
ausgebaut. Insgesamt nahmen wir als Aussteller oder
Besucher an 20 Messen und Konferenzen teil, wo wir
zahlreiche wertvolle Kontakte zu internationalen Batterie-
und Zellherstellern knüpfen konnten.
Im Rahmen des CAR Battery Days im September 2023
haben wir unser innovatives LFP-Batteriematerial vor mehr
als 300 hochkarätigen Experten aus der Batteriebranche
vorgestellt. Damit konnten wir unser umfassendes Know-how
in der Entwicklung und Produktion von
LFP-Batteriematerialien vor nationalem und internationalem
Publikum präsentieren. Zusammen mit CATL war IBU-tec
Partner der Veranstaltung und hat am Hauptsitz Weimar
Einblicke in den Herstellungsprozess für
LFP-Batteriematerialien gewährt. Zu den Teilnehmenden
des Car Battery Days zählten neben führenden
weltweit agierenden Batterie- und Zellherstellern auch
Automobilunternehmen und verschiedenste Player, die im
"Ökosystem" Batterie aktiv sind.
Trotzdem blieb der Absatz des eigenen
LFP-Batteriematerials aufgrund zahlreicher
Verzögerungen beim Aufbau der nachgelagerten
europäischen Zellproduktion hinter den Erwartungen
zurück. Jedoch entwickelte sich das Geschäft mit
der Anwendung in Batteriematerialien im Jahr 2023 insgesamt
sehr positiv. Haupttreiber waren zahlreiche Kundenprojekte
für die Entwicklung neuer Anoden- und
Kathodenmaterialien mit unterschiedlichen Werkstoffen. Hier
hat sich die IBU-tec AG mit ihrer umfangreichen Expertise
als wichtiger Ansprechpartner für die internationale
Batterieindustrie etabliert.
2.2.2 Servicegeschäft zur Entwicklung von
Batteriematerialien
Die Partnerschaft mit einem renommierten globalen
Automobilkonzern wurde in 2023 um die Unterzeichnung eines
Vertrags über die Entwicklung und Produktion eines
Batteriematerials für die Elektromobilität
erweitert. Hierfür nutzt der Kunde die
langjährige Prozessexpertise und hervorragende
Anlageninfrastruktur von IBU-tec. Dies stellt einen
weiteren Meilenstein beim Ausbau unserer Marktposition dar.
Geplant ist ein neuartiges LFP-Kathodenmaterial für
Personenkraftwagen mit Elektroantrieb. Nach der
Entwicklungsphase haben wir vereinbarungsgemäß
in 2023 auch bereits signifikante Mengen des Materials am
Standort Weimar hergestellt. Der Vertrag unterstreicht die
Bedeutung unserer Expertise im Bereich der
Batteriematerialien, die es uns ermöglicht, direkt mit
global agierenden Konzernen zusammenzuarbeiten.
Mit dem Spezialchemie-Konzern LANXESS konnten wir
Ende des Jahres 2023 eine Kooperationsvereinbarung
abschließen. Ziel der Zusammenarbeit ist die
Entwicklung eines innovativen europäischen
Eisenoxidprodukts für LFP-Batteriematerial. Es soll
ein Kathodenmaterial entwickelt werden, was die
Leistungsfähigkeit von Lithium-Ionen-Batterien
verbessert und den CO
2-Fußabdruck der Batterien durch Einsatz
lokaler Rohstoffe verringert. Eine europäische
Wertschöpfungskette für LFP-Batterien soll
etabliert werden. Wir erweitern damit unser
Produktportfolio und streben eine Positionierung unserer
Batteriematerialien für das Standardverfahren der
Nassbeschichtung an.
Um unser Wachstum in Bereich Batteriematerialien
perspektivisch transparent abbilden und stärken zu
können, haben wir die neue, hundertprozentige
Konzerntochter IBUvolt battery materials GmbH
gegründet. Ihr Kerngeschäft wird ganz auf der
Entwicklung, der Herstellung und dem Vertrieb von
Batteriematerialien liegen, wozu auch das Geschäft mit
Entwicklungsdienstleistungen für Kathoden- und
Anodenaktivmaterialien für internationale Kunden aus
dem Batteriesektor zählen wird. Die Bündelung
dieses Geschäfts in einer eigenständigen
Gesellschaft eröffnet uns künftig auch
strategische Optionen für potenzielle Kooperationen
mit Partnern, die wir in der IBU-tec advanced materials AG
nicht abbilden können. Zum Geschäftsführer
der IBUvolt GmbH wurde unter anderem Ulrich Weitz berufen.
2.2.3 Traditionelles Servicegeschäft
Das Geschäftsjahr 2023 war für das
"traditionelle" Servicegeschäft der IBU-tec trotz der
gesamtwirtschaftlichen Herausforderungen ein erfolgreiches
Jahr. Neben Kundenprojekten im Bereich der
Batteriematerialien haben wir weitere Projekte in
unterschiedlichen Anwendungsfeldern für unsere Kunden
durchgeführt. Die Bandbreite reicht dabei von
Entwicklungsprojekten im Recycling (Batteriematerialien,
Baustoffe) bis hin zu Lohnproduktionen im Bereich der
Chemie- und Automobilkatalysatoren. Besonders positiv
entwickelte sich auch der Engineering-Bereich. Eine
Lieferung einer kleineren Drehrohrofenanlage wurde
erfolgreich durchgeführt. Auf Basis von vorhergehenden
Engineering- und Beratungs-dienstleistungen sowie
Versuchsprojekten konnten weitere neue lukrative
Aufträge eingeworben werden. So wurden wir unter
anderem erneut damit beauftragt, einem Kunden einen
Drehrohrofen zu liefern und diesen aufzubauen. Ein neues
Engineeringkonzept in Form von Beratung auf Stundenbasis
wurde eingeführt und von mehreren Kunden in Anspruch
genommen. Mit dieser breiten Aufstellung der
Aktivitäten ist es uns nicht nur gelungen die
schwierigen Rahmenbedingungen einer unserer
Hauptabnehmerbranchen (Chemie) zu kompensieren, sondern in
2023 auch einen Umsatz auf Vorkrisenniveau zu erreichen.
2.2.4 Forschung und Entwicklung
Der Fokus unserer eigenen Forschung und Entwicklung
lag auf der Weiterentwicklung unserer eigenen
Batteriematerialien. Die Anforderungen des Marktes
aufgreifend, versuchen wir kontinuierlich einzelne Aspekte
des LFP-Batteriematerial weiter zu verbessern und es
für verschiedene Anwendungszwecke und Kundenbedarfe zu
optimieren. So ist z. B. in 2023 das neue Batteriematerial
LFP 402 entwickelt worden, welches auch für das
derzeitig gängige Nassbeschichtungsverfahren bei der
Zellproduktion sehr gut geeignet ist und uns signifikante
neue Marktpotenziale eröffnet. Mit der in 2022 in
Betrieb genommenen Sprühtrocknungsanlage im
Labormaßstab und unserem in 2023 weiter ausgebauten
E-Chemie-Labor haben wir nunmehr beste technische
Voraussetzungen um unsere Materialentwicklung im Bereich
der Batteriematerialien noch fokussierter und schneller
voranzutreiben und haben damit unsere Attraktivität
als Entwicklungsdienstleister in diesem Bereich deutlich
erhöht.
Zusätzlich zur eigenen Forschung und Entwicklung
haben wir weitere Förderprojekte mit Partnern
vorangetrieben, wie z. B. das vom Bundesministerium
für Bildung und Forschung geförderte
Verbundprojekt KeNaB-ART. Hier haben wir in 2023 wichtige
Meilensteine erreicht, um phasenreines
Kathodenaktivmaterial aus Natrium-Manganschichtoxid
für künftige Natriumbatterien zur Anwendung in
stationären Energiespeichern zu entwickeln und
herzustellen. Mit möglichen Energiedichten von bis zu
200 Wh/kg sind Natrium-Ionen-Batterien eine
vielversprechende Alternative zu herkömmlichen
Lithium-Ionen-Batterien. Im Projekt NIBlog sollen gemeinsam
mit Industriepartnern, wie Jungheinrich und UniverCell,
Natriumbatterien für Flurförderfahrzeuge, z. B.
Gabelstapler, entwickelt werden. In beiden Projekten kommen
unterschiedliche Materialsysteme zum Einsatz: Schichtoxide
und polyanionische Verbindungen.
Künftige Batterietechnologien und
Herstellungsverfahren stehen zudem im Mittelpunkt weiterer
Förderprojekte. Im Projekt ProLIT" wird die Prozess-
und Materialentwicklung von Lithium-Ionen-Batteriekathoden
für die großtechnische Trockenbeschichtung
vorangetrieben. Ziel des Projekts "BISSFest" ist die
Bewertung skalierbarer Prozesstechnologien von der Synthese
des Elektrolyten bis hin zum Aufbau bipolarer
Festkörperbatterien, durch die eine weitere Steigerung
der Energiedichte ermöglicht werden kann.
Darüber hinaus haben wir im Bereich Engineering
zusammen mit Partnern aus Forschung und Industrie einige
F&E Themen bearbeitet. Die Verbundvorhaben befassen
sich vor allem mit der Ressourcenschonung durch Recycling
und Verringerung des Ausstoßes klimarelevanter Gase.
Im Förderprojekt "ReMIN" werden
REALight-Leichtgranulate und REA-Gips aus feinkörnigen
sulfatbelasteten Bau- und Abbruchabfällen und
industriellen Nebenprodukten gewonnen. Im Verbundvorhaben:
"REMINTA" werden mineralische Fraktionen aus Abraum am
Beispiel der Bergteiche am Bollrich in Goslar recycelt. Im
Projekt "KlimPro-Industrie" geht es um die CO2 Reduktion
durch kalkarme Klinker und Karbonatisierungshärtung.
Im Projekt "GranuGruen" wird ein Pflanzgranulat mit
definierter Funktionalität auf Basis von
Bau-Reststoffen entwickelt.
Im Bereich Umweltinnovationen haben wir im
Solardetox-Projekt in Zusammenarbeit mit Partnern einen
innovativen Ansatz entwickelt, um Wasserverschmutzung durch
Öl- und Kraftstoffaustritte zu bekämpfen,
für die wir unter den Top 20 Finalisten des
Thüringer Innovationspreises nominiert waren. Unter
Verwendung von schwimmfähigen, durch Sonnenlicht
aktivierten Katalysatoren wird die die Kraft der
Photokatalyse genutzt, um schädliche Substanzen
abzubauen. Die Rolle der IBU-tec lag in der versuchsweisen,
großtechnischen Herstellung und Skalierung der
schwimmfähigen Katalysatorkügelchen.
2.2.5 Sonstige Ereignisse
Für unser Nachhaltigkeitsmanagement haben wir im
ersten Halbjahr 2023 im Rating von EcoVadis erneut die
Auszeichnung "EcoVadis Silber" erhalten. Mit einem
Gesamtergebnis von 67 Punkten konnten wir uns
gegenüber dem letzten Rating im Jahr 2021 (59 Punkte)
deutlich verbessern. Damit zählen wir weltweit zu den
besten 10 Prozent der Unternehmen unserer Branche, die von
der Plattform bewertet werden. EcoVadis ist der nach
eigenen Angaben größte Anbieter von
Nachhaltigkeitsratings für Unternehmen.
Auf der ordentlichen Hauptversammlung wurde Isabelle
Weitz mit großer Mehrheit der Stimmen in den
Aufsichtsrat gewählt. Somit besteht der
IBU-tec-Aufsichtsrat aus nunmehr vier Mitgliedern inklusive
Sandrine Cailleteau, der Vorsitzenden des Aufsichtsrats. So
haben die Aktionäre u. a. die Ausschüttung einer
Dividende in Höhe von EUR 0,04 je Aktie für das
abgelaufene Geschäftsjahr beschlossen. Bei der
ordentlichen Hauptversammlung waren insgesamt 55,38 Prozent
des Aktienkapitals vertreten. Mit Ende der Hauptversammlung
hat der bisherige CFO, Jörg Leinenbach, die Position
des CEO von IBU-tec von Ulrich Weitz übernommen, der
seinen Vertrag wie angekündigt nicht mehr
verlängert hat. Dr. Arndt Schlosser ist zum 30. April
2023 aus dem Vorstand ausgeschieden.
2.3 Umsatz- und Auftragsentwicklung
Die Umsatzerlöse stellen neben der EBITDA-Marge
den wesentlichen finanziellen Leistungsindikator der
IBU-tec AG dar.
Der Umsatz der Gesellschaft liegt im Jahr 2023 bei
20.777 T€ und damit um 4.799 T€ über dem
Vorjahreswert (15.978 T€). Das geplante Umsatzwachstum
von mehr als 60 % gegenüber dem Vorjahr, was
maßgeblich auf deutlich steigenden Umsätzen im
Batteriegeschäft resultieren sollte, konnte allerdings
nicht erreicht werden.
Die einzelnen Themengebiete haben in 2023 folgende
Umsatzanteile generiert:
*inkl. Batteriegeschäft
Insgesamt war das Geschäftsjahr 2023 ein
herausforderndes Jahr. Trotz der schwierigen
Rahmenbedingungen zeigten sich im Geschäftsjahr 2023
auch erfreuliche Entwicklungen. So machte das
Batteriegeschäft insbesondere Geschäft mit
Entwicklungsdienstleistungen für Kathoden- und
Anodenaktivmaterialien für internationale Kunden einen
weiteren Sprung. Gegenüber dem Vorjahr verbesserte
sich der Umsatz des Batteriegeschäfts um 121 % auf
10.151 T€ (Vorjahr: 4.591 T€), wobei hier
insbesondere unsere Dienstleistungen in den Bereichen
Prozess- und Materialentwicklung gefragt waren.
Exemplarisch dafür steht der Entwicklungsauftrag eines
Nutzfahrzeugherstellers, den wir im Jahr 2022 akquiriert
und im Jahr 2023 bearbeitet haben. Dennoch blieben
Umsätze aus dem Vertrieb von Batteriematerial deutlich
hinter den Erwartungen zurück. Aufgrund unserer
Expertise und starken Positionierung am Markt sehen wir
sowohl das Geschäft mit Dienstleistungen rund um
Batteriematerialien als auch den Verkauf unserer eigenen
LFP-Materialien weiterhin als wesentliche Wachstumstreiber
für die IBU-tec AG. Unseres Erachtens verfügen
wir hier über ein starkes Alleinstellungsmerkmal, das
uns von unseren Mitbewerbern abgrenzt.
In den Bereichen Recycling und Regenerierung von
Reststoffen im Rahmen unterschiedlichster Prozesse konnte
auch im Jahr 2023 positive Entwicklungen verzeichnet
werden. Hier haben wir uns als verlässlicher Partner
für die Industrie etabliert, was zu einer Reihe von
Aufträgen im Bereich der Prozessentwicklung für
das Recycling von Klärschlämmen, Baustoffen,
Katalysatoren und anderen Materialien führte.
Auch im Bereich Engineering ist es uns gelungen,
unser Angebot am Markt zu positionieren und neue
Aufträge zu gewinnen. Die Durchführung von
Versuchen und Engineering- und Beratungsdienstleistungen
wurden stark nachgefragt. Zur Steigerung der Umsätze
trägt dabei vor allem ein Großauftrag bei, der
im Geschäftsjahr 2023 erfolgreich umgesetzt wurde.
Auch für das nächste Geschäftsjahr sind
bereits zwei neue Ofenlieferungsprojekte zur Produktion von
Katalysatorträgermaterial in der Pipeline, wovon eins
bereits angelaufen ist.
2.4 Investitionen
Das Geschäftsjahr 2023 war investitionsseitig
von den abschließenden Umbauten einer unserer
Drehrohrofenanlagen (IDO 5E) geprägt. Darüber
hinaus entfielen rund 2.001 T€ des
Investitionsvolumens auf getätigte Anzahlungen im
Rahmen des geplanten Aufbaus eines Sprühturms zur
späteren Produktion der Vorprodukte für die
Produktion unserer Batteriematerialien und auf
Planungsleistungen für den Bau eines Gebäudes
für die Sprühtrocknungsanlage am Standort
Bitterfeld.
Die Investitionen der IBU-tec AG beliefen sich im
Berichtsjahr auf 4.364 T€ und lagen damit über
dem Vorjahreswert (3.821 T€).
2.5 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
2.5.1 Vermögenslage
* Eigenkapital plus Berücksichtigung des
Sonderpostens für Investitionszuschüsse (ohne
Abzug von darauf entfallenden Ertragsteuern).
Die Bilanzsumme hat sich gegenüber dem Vorjahr
(66.661 T€) um 2.116 T€ auf 68.777 T€
erhöht.
Im Geschäftsjahr 2023 wurde ein internes F&E
Projekt zur Neuentwicklung eines Batteriematerials
(LFP-402/IBUvolt402) initiiert, welches bei der
Nassbeschichtung von Batterieelektroden zum Einsatz kommt.
Die damit verbundenen Kosten in Höhe von 210 T€
wurden als selbst geschaffene immaterielle
Vermögensgegenstände im Anlagevermögen
aktiviert.
Um Produktionskosten zu sparen und um die allgemeinen
Vermarktungschancen kurzfristig zu verbessern ist eine
Beimischung der bestehenden Lithium-Eisen-Phosphat
(LFP-400) Batteriematerialbestände bei der Produktion
von LFP-402 geplant. Dementsprechend erfolgte eine
Umgliederung dieser Bestände von den Fertigen in die
Unfertigen Erzeugnisse. Die Beimischung ist
gemäß unserer Einschätzung kostendeckend
und ohne Qualitätsverluste möglich.
Die Liefer- und Leistungsforderungen sind in
Zusammenhang mit dem Anstieg des Umsatzvolumens um 1.250
T€ gestiegen.
Im Rahmen der Konzernfinanzierung wurden weitere
kurzfristige Darlehen an die Tochtergesellschaft, BNT
Chemicals GmbH, ausgegeben. Unter Berücksichtigung der
angefallenen Darlehenszinsen erhöhten sich die
Forderungen gegen verbundene Unternehmen um 2.888 T€.
Das Eigenkapital beläuft sich in Folge des
erzielten Jahresfehlbetrags und der im Berichtsjahr
erfolgten Ausschüttung von 190 T€ zum 31.
Dezember 2023 auf insgesamt 52.558 T€ (Vorjahr: 54.717
T€).
Unter Berücksichtigung des Sonderpostens
für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen
belaufen sich die Eigenmittel des Unternehmens zum
Bilanzstichtag auf 53.788 T€ (Vorjahr: 56.181
T€). Die Eigenkapitalquote auf Basis der Eigenmittel
liegt damit bei rund 78 % (Vorjahr: 84 %).
Der planmäßigen Rückführung der
Bankdarlehen stand eine Inanspruchnahme von 3
Kontokorrentkrediten gegenüber, was zu einem Anstieg
der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
führte. Die Anlagendeckung II
[16]
belief sich zum Bilanzstichtag auf 178 % und lag
damit deutlich unter dem Vorjahresniveau (200 %). Somit ist
das Anlagevermögen mehr als vollständig durch
Eigenkapital und langfristiges Fremdkapital finanziert. Die
Liquidität 2. Grades
[17]
liegt zum Bilanzstichtag bei 269 % und damit weit
unter dem Vorjahreswert (694 %).
Im Geschäftsjahr 2021 wurde ein Darlehen durch
den damaligen CEO Ulrich Weitz gewährt. Dieses
Darlehen wird planmäßig in monatlichen Raten
getilgt.
In Folge des mit der BNT geschlossenen
Ergebnisabführungs- und Verlustübernahmevertrags
bestehen zum 31. Dezember 2023 Verbindlichkeiten aus
Verlustausgleich in Höhe von 2.353 T€ (Vorjahr:
Forderungen aus Ergebnisabführung von 4.958 T€).
2.5.2 Finanzlage
Die Entwicklung des Finanzmittelfonds und die
Zusammensetzung des Cashflows ergibt sich aus der
nachfolgenden Übersicht. Die der Gesellschaft
zugeflossenen Mittel wurden für die Durchführung
von Investitionen, Kapitaldiensten sowie für die
Know-how-Entwicklung verwendet.
Der Cashflow aus gewöhnlicher
Geschäftstätigkeit bewegt sich mit 7.764 T€
wesentlich über dem Niveau des Vorjahres (-5.411
T€). Maßgeblich hierzu beigetragen hat die im
Geschäftsjahr 2023 erfolgte Begleichung der Forderung
aus Ergebnisabführung 2022 durch die BNT GmbH.
Weiterhin wurden Verbindlichkeiten aus der
Verlustübernahme 2023 gegenüber der BNT GmbH
aufgebaut.
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit in
Höhe von -10.974 T€ bewegt sich im
Geschäftsjahr deutlich unten dem Vorjahreswert in
Höhe von 4.106 T€. Hierbei ist zu
berücksichtigen, dass die im Vorjahr getätigten
Verkäufe von festverzinslichen Wertpapieren (10.505
T€) zu dieser positiven Cashflowgröße
führten. Im Geschäftsjahr 2023 sind in den
Auszahlungen für Investitionen in das
Sachanlagevermögen in Höhe von -3.824 T€,
unter anderem wesentliche Anzahlungen im Rahmen des
geplanten Sprühturmes enthalten. Darüber hinaus
wurden weitere Darlehen in Höhe von -7.700 T€ an
die BNT Chemicals GmbH gewährt.
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ist
maßgeblich von den planmäßigen Tilgungen
der Finanzkredite in Höhe von -2.168 T€ sowie
durch die Ausschöpfung von Kontokorrentlinien von
3.113 T€ beeinflusst. Somit lag der Cashflow aus der
Finanzierungstätigkeit mit 412 T€ über dem
Vorjahr (-2.352 T€).
Der Gesamtbetrag der liquiden Mittel, aus
Kassenbestand und Bankguthaben, belief sich zum Stichtag
auf 12 T€ (Vorjahr: 2.810T€).
Der Gesellschaft stehen zum Bilanzstichtag noch eine
ungenutzte Kontokorrentlinie von 8,8 Mio € zur
Verfügung.
2.5.3 Ertragslage
Die Gesamtleistung
[18]
erhöhte sich merklich im Vergleich zum Vorjahr um
2.210 T€ auf 21.281 T€ (Vorjahr: 19.072 T€).
Korrespondierend dazu stiegen die Personal- und die
sonstigen betrieblichen Aufwendungen, während die
Materialkosten einen Rückgang verzeichneten, welcher
maßgeblich auf die materialintensive Produktion von
LFP im Vorjahr zurückzuführen ist. Die
Personalkostensteigerung im Geschäftsjahr 2023 ist auf
die planmäßigen Gehaltsanpassungen und
Sonderzahlungen zurückzuführen. Dies führte
in Summe zu einem Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (EBITDA) in Höhe
von 2.850 T€ welches weit über dem des Vorjahres
(690 T€) lag. Die auf Basis des EBITDA ermittelte
EBITDA-Marge von 14 % hat sich gegenüber dem Vorjahr
(4 %) deutlich verbessert. Damit konnte die für das
Berichtsjahr erwartete EBITDA-Marge von 12 % bis 14 %
erreicht werden.
Das Finanzergebnis von -2.359 T€ (Vorjahr: 4.964
T€) setzt sich zum einen aus Zinserträgen aus dem
an die BNT Chemicals GmbH gewährten
Gesellschafterdarlehen sowie aus Zinsaufwendungen aus den
bestehenden Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten und dem im Berichtsjahr gewährten
Gesellschafterdarlehen und zum anderen aus den Aufwendungen
aus der Verlustübernahme (Vj. Erträge aus
Gewinnabführung) aufgrund des
Ergebnisabführungsvertrags zusammen.
2.6 Mitarbeiter
Die Anzahl der Beschäftigten der IBU-tec AG
stieg zum Bilanzstichtag um rund 5,3 % auf 158 (Vorjahr:
150) nach HGB. Der Altersdurchschnitt der
Beschäftigten liegt mit rund 42 Jahren auf
Vorjahresniveau, der Altersmix ist wie im Vorjahr
ausgewogen. Die Anzahl der im Jahresdurchschnitt nach HGB
beschäftigten Mitarbeitenden stieg von 146,5 auf 159.
Die Personalintensität (Personalkosten im
Verhältnis zu Umsatz zzgl. Eigenleistungen) sank im
Jahr 2023 auf 48,98 % (Vorjahr: 61,38 %).
Die IBU-tec AG beschäftigte im laufenden
Geschäftsjahr insgesamt zum Stichtag zehn
Auszubildende in unterschiedlichen Ausbildungsberufen
(Mechatroniker, Elektroniker für Betriebstechnik,
Chemielaborant, Chemikant). Auch in 2023 haben wir der
Qualifizierung unserer Beschäftigten eine hohe
Priorität eingeräumt. Exemplarisch sind neben der
Ausbildung der für die IBU-tec AG typischen
Berufsbilder Fach- und Führungskräfteschulungen,
die Möglichkeit berufsbegleitender Studiengänge,
Promotionen sowie Techniker- und Meisterausbildungen bis
hin zu Sprachkursen zu nennen.
Die Beschäftigten erhielten in 2023 bei der
IBU-tec AG 12 Monatsgehälter. Zusätzlich zahlte
die IBU-tec AG im November eine Inflationsprämie in
Höhe von 1.300 € für Festangestellte und 250
€ für Auszubildende. Die
Geschäftsführung entschloss sich trotz der
schwierigen wirtschaftlichen Situation zu diesen
Sonderzahlungen, um die aus der Energiekrise und dem
Ukraine-Krieg im Geschäftsjahr 2023 resultierenden
erhöhten Lebenshaltungskosten der Beschäftigten
wenigstens teilweise zu kompensieren.
3. Chancen- und Risikobericht
3.1 Risikomanagement
Klare Verantwortlichkeiten, eine dem
Geschäftsmodell adäquate Organisation und eine
professionelle Meetingstruktur gewährleisten weiterhin
eine unmittelbare Information über etwaige Risiken an
den Vorstand. So führen wir neben
regelmäßigen Vorstandssitzungen jeden Monat ein
Managementmeeting durch, in welchem dem Top-Management
steuerungsrelevante Kennzahlen, z. B. zur Messung der
Produktivität, Vertriebsleistung und Budgeteinhaltung,
präsentiert werden. Zusätzlich runden jeweils ein
Strategie- und ein Planungsmeeting pro Geschäftsjahr
die Planungs- und Controlling-Strukturen der Gesellschaft
ab. Der Aufsichtsrat kommt mindestens vier Mal pro Jahr
zusammen.
Wesentliche Einzelrisiken sind:
Insgesamt verfügen wir über eine
ausgewogene Risikostruktur. Mit unserem Risikomanagement
sehen wir uns sehr gut aufgestellt, um drohende Risiken
rechtzeitig zu identifizieren, aktiv anzugehen und effektiv
einzugrenzen.
3.2 Wirtschaftliche und geopolitische Lage
Aus dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine
und dessen Auswirkungen auf Energie- und Rohstoffpreise
sowie die weiterhin hohe Inflation ergeben sich für
uns verschiedene Risiken. So wirken sich insbesondere stark
steigende Energie- und Rohstoffpreise unmittelbar auf uns
aus. Um uns hiergegen zu schützen, haben wir im
vergangenen Jahr neben den Rohstoffpreisen auch die
Energiekosten in unsere Formelpreise aufgenommen.
Inflationsbedingte Preis- und Kostensteigerungen lassen
sich hier ebenfalls gut abbilden. Die
Eintrittswahrscheinlichkeit stufen wir daher zwar weiterhin
als hoch, die Auswirkungen jedoch als gering ein. Ein
mögliches Risiko besteht zudem in den Folgen des
Kriegs für die Lieferketten. Unter der Voraussetzung,
dass sich die kriegerischen Auseinandersetzungen nicht
ausweiten, sehen wir die Eintrittswahrscheinlichkeit
allerdings als gering bis mittel. Aufgrund unserer
Lieferantenstruktur erwarten wir allenfalls geringe
Auswirkungen. Da die IBU-tec AG keine Kundenbeziehungen zu
russischen oder ukrainischen Unternehmen hat, sehen wir
abnehmerseitig derzeit keine Risiken aus der aktuellen
wirtschaftlichen und geopolitischen Lage.
3.3 Vertrieb von LFP-Batteriematerial
Die IBU-tec AG erwartet ab dem Geschäftsjahr
2024 wesentliche Umsätze aus dem Vertrieb des
eigengefertigten LFP-Batteriematerials.
Sollte entgegen den Erwartungen der Gesellschaft der
Vertrieb des eigengefertigten LFP-Batteriematerials nicht
profitabel gelingen, so ergäbe sich ein wesentliches
Risiko für die Vermögens- und Ertragslage der
Gesellschaft, insbesondere in Zusammenhang mit dem bereits
vorproduzierten und aktivierten LFP-400. Zudem könnte
dies die angestrebte Transformation des
Geschäftsmodells hin zum Eigenfertiger von Produkten
verzögern. Dem Vorstand ist dieses Risiko bewusst und
die im letzten Jahr gebündelten vertrieblichen
Aktivitäten werden weiter intensiv fortgeführt.
Der Vorstand wird, wie im Vorjahr, laufend über die
aktuelle Entwicklung informiert. Vor dem Hintergrund der
deutlichen Intensivierung der vertrieblichen
Aktivitäten in diesem Bereich schätzt der
Vorstand das Risiko als mittel ein.
3.4 Klumpenrisiko
Die potenziellen Auswirkungen eines Ausfalls
einzelner Großkunden stufen wir unverändert als
hoch ein, die Eintrittswahrscheinlichkeit als gering bis
mittel. Insgesamt hat die IBU-tec AG die Gesamtleistung des
Geschäftsjahres 2023 mit rund 379 (Vorjahr: 407)
Einzelprojekten realisiert. Dabei wurden rund 48 %
(Vorjahr: rund 57 %) des Umsatzes mit den Top 5 Kunden
generiert, die sich allerdings nur partiell mit den
fünf größten Kunden des Vorjahres
überschneiden. Zwar wird damit weiterhin ein
signifikanter Umsatzanteil der Gesellschaft mit wenigen
Großkunden getätigt, was unstrittig ein gewisses
Abhängigkeitsverhältnis begründet, doch
gelingt es uns zunehmend, die Kundenbasis zu
diversifizieren und das Risiko zu minimieren. Das
vertriebliche Ziel, die Abhängigkeit von
Großkunden mittelfristig deutlich zu vermindern,
verfolgen wir dennoch weiter. Zusätzlich haben wir im
vergangenen Jahr mit dem Strategieprojekt IBU2025 die
Grundlagen dafür gelegt, mit eigenen Produkten am
Markt aufzutreten und vertrieblich aktiv zu werden, um das
Geschäftsmodell der IBU-tec AG breiter aufzustellen
und neue Zielmärkte zu erschließen.
3.5 Projektrisiko
Weitere Risiken bestehen bei der Akquisition und
Realisierung von Projekten. So ist es insbesondere dem
dienstleistungsorientierten Geschäftsmodell der
IBU-tec AG immanent, dass kundenspezifische Entwicklungs-
und Produktionsaufträge oftmals projektbezogen
vergeben werden und auf Grundlage von nicht vertraglich
fixierten Forecasts der Kunden für das jeweils
folgende Geschäftsjahr geplant werden. Dies kann sich
insbesondere bei zunehmendem Wettbewerb, steigender
Komplexität und höherer Preissensitivität
der Kunden negativ auswirken. Die Auswirkungen des Risikos
wären hoch, die Eintrittswahrscheinlichkeit halten wir
aktuell für gering bis mittel.
3.6 Beschaffungsrisiken
Für die Herstellung eigener, nicht im
Kundenauftrag gefertigter Produkte wie unserem
LFP-Batteriematerial benötigen wir eigene
Lieferketten. Wir setzen hierfür nach Möglichkeit
auf langfristige Lieferverträge und aktives
Lieferantenmanagement, um Beschaffungsrisiken zu
minimieren. Im Zusammenhang mit LFP, dass wir im Oktober
2021 als Produkt am Markt eingeführt haben, befindet
sich die Lieferkette aktuell noch im Aufbau. Parallel
bemühen wir uns um eine vorausschauende Bevorratung
mit strategisch wichtigen Rohstoffen, um kurzfristige
Lieferengpässe auszugleichen und unsere
Produktionsfähigkeit sicherzustellen. Wir stufen die
Auswirkungen der Beschaffungsrisiken als sehr hoch, die
Eintrittswahrscheinlichkeit derzeit aufgrund wieder
intakter Lieferketten als niedrig ein.
3.7 Ausfallrisiko
Um einen fristgerechten Zahlungseingang zu
gewährleisten, praktizieren wir ein strukturiertes
Forderungsmanagement mit regelmäßigen
Zahlungserinnerungen, Mahnungen und
Bonitätsprüfungen. Risiken aus
Forderungsausfällen, bezogen auf internationale
Projekte oder Kunden, die erstmalig Aufträge bei der
IBU-tec AG platzieren, werden prinzipiell mit
Anzahlungsrechnungen abgefedert. Ausfälle im
nennenswerten Umfang waren auch in 2023 nicht zu
verzeichnen. Das Ausfallrisiko ist daher unserer
Einschätzung nach gering, die
Eintrittswahrscheinlichkeit gering bis mittel.
3.8 Liquiditätsrisiko
Um die Liquidität sicherzustellen, haben wir in
den letzten Jahren eine Kontokorrentlinie im zweistelligen
Millionenbereich eingerichtet und ein
Liquiditätsmanagement implementiert, welches dem
Vorstand in wöchentlichen Abständen den aktuellen
Status der Bankbestände sowie die in der nahen Zukunft
erwarteten liquiditätsrelevanten Sachverhalte
(fällige Forderungen, fällige Verbindlichkeiten,
Bestellobligos usw.) darstellt. Finanzierungsentscheidungen
erfolgen unter Beachtung der Fristenkongruenz. Aufgrund des
bestehenden Ergebnisabführungsvertrags sowie der
Darlehensgewährung an die Tochtergesellschaft besteht
ein Liquiditätsrisiko für die IBU-tec AG, falls
die wirtschaftliche Entwicklung der BNT GmbH wesentlich von
den Planungen der Gesellschaft abweicht. Wir stufen das
Liquiditätsrisiko als mittel, die
Eintrittswahrscheinlichkeit als gering bis mittel ein.
3.9 Kalkulatorische Risiken
Kalkulatorische Risiken bestehen grundsätzlich
in der Fehleinschätzung tatsächlicher
Aufwendungen im Verhältnis zu den kalkulierten
Abgabepreisen. Die langjährige Erfahrung des
Vertriebs, der für die Preiskalkulation verantwortlich
ist, und das hochspezialisierte produktionstechnische
Know-how der Projektbereiche sollen sicherstellen, dass der
Aufwand realistisch eingeschätzt wird und somit
Fehlkalkulationen vermieden werden. Nachkalkulationen von
Einzelprojekten werden regelmäßig
durchgeführt. Darüber hinaus finden
regelmäßige Schulungen zur Verbesserung des
betriebswirtschaftlichen Verständnisses für die
verantwortlichen Projektmanager statt. Die Auswirkungen
falscher Kalkulationen sind mittel, die
Eintrittswahrscheinlichkeit gering bis mittel.
3.10 Sonstige Risiken
Bei komplexen Produktions- oder
Versuchsaufträgen, bei denen das Reaktionsverhalten
der eingesetzten Ausgangsstoffe nicht voraussehbar ist,
besteht immer das Risiko einer nicht erfolgreichen
Leistungserbringung. Die aufgeführten Liefer- und
Leistungsbedingungen in den Angeboten und das
hochspezialisierte produktionstechnische Know-how der
IBU-tec-Mitarbeitenden tragen dazu bei, dieses Risiko zu
minimieren. Darüber hinaus übernimmt die IBU-tec
AG nur in Ausnahmefällen ein finanzielles Risiko
innerhalb der Material- und Prozessentwicklung für den
Kunden, da in diesem Fall immer nach erbrachter Leistung
abgerechnet und fakturiert wird. Wir stufen die
potenziellen Auswirkungen dieser Risiken als hoch ein. Ihre
Eintrittswahrscheinlichkeit ist aufgrund der beschriebenen
Maßnahmen gering bis mittel.
3.11 Chancenbericht
Das traditionelle Kerngeschäft der IBU-tec AG
liegt in Entwicklungs- und Produktionsdienstleistungen
für Kunden aus der chemischen Industrie und
angrenzenden Bereichen. Hier haben wir über die Jahre
ein erfolgreiches Geschäftsmodell etabliert, mit dem
wir auch künftig gute Chancen am Markt haben. Wir
bieten unseren Kunden langjährige Erfahrung in der
thermischen Verfahrenstechnik sowie die für
Dienstleister notwendige hohe Flexibilität und
Agilität in der Auftragsabwicklung, wodurch wir als
zuverlässiger Partner unserer Kunden anerkannt werden.
Daraus ergeben sich für uns Potenziale, sowohl
regelmäßig wiederkehrende Aufträge mit
bestehenden Kunden zu generieren als auch Neukunden zu
gewinnen.
Als Entwicklungsdienstleister im Bereich des
Recyclings von Beton und Zement für die
Baustoffindustrie haben wir ebenfalls bereits fest
etablierte Kundenbeziehungen. Die gesteigerte Nachfrage
nach entsprechenden Leistungen aufgrund steigender
Rohstoffpreise und wachsender Anforderungen an die
Nachhaltigkeit unserer Kunden sehen wir als sehr gute
Chance, unsere Marktposition weiter auszubauen.
Zusätzlich wollen wir weitere Potenziale in anderen
Recyclingbereichen schöpfen, darunter die Aufbereitung
von Rohstoffen aus Altbatterien.
Als zentralen Wachstumsbereich für die kommenden
Jahre haben wir die Fertigung und Vermarktung eigener
Batteriewerkstoffe identifiziert. Mit der hohen Nachfrage
nach Batterien, sowohl für die Elektromobilität
als auch für andere Anwendungen wie stationäre
Batteriespeicher und industrielle oder medizinische
Anwendungen, wächst der Bedarf für
Kathodenmaterialien. Die IBU-tec AG verfügt hier
über die Expertise und Anlagen, um entsprechende
Produkte für die verschiedenen Anwendungen zu liefern.
Als derzeit einziger europäischer Hersteller von
LFP-Material sehen wir sehr gute Chancen, IBU-tec hier als
führenden europäischen Anbieter zu positionieren.
Unser vertrieblicher Fokus liegt derzeit darauf, diesen
Markt für uns zu erschließen, Kooperationen
anzubahnen und perspektivisch großvolumige
Aufträge zu gewinnen.
Mit unserem Know-how im Aufbau und Betrieb von
Drehrohröfen sehen wir schließlich auch gute
Chancen für uns im Bereich Engineering. Wir
unterstützen mit einer eigenständigen Abteilung
unsere Kunden dabei, Drehrohröfen zu planen und auf
ihre individuellen Anforderungen maßgeschneidert
anzupassen.
Insgesamt sind die Chancen für die IBU-tec AG
als sehr gut zu bewerten. Wir profitieren besonders vom
aktuellen Trend zu ökologischer Nachhaltigkeit und den
damit verbundenen Impulsen für Elektromobilität
und Recycling. Unsere langjährige Erfahrung und
Positionierung als Greentech-Unternehmen macht uns zu einem
gefragten Ansprechpartner und stärkt unsere allgemeine
Position am Markt.
4. Prognosebericht
4.1 Künftige Konjunktur- und
Branchenentwicklung
Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der
gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ging in seiner Prognose
in 2023 für das Jahr 2024 davon aus, dass sich das
BIP-Wachstum in Deutschland leicht erholen und 0,7 %
betragen wird. Das Bundesministerium für Wirtschaft
und Klimaschutz (BMWK) hat aktuell seine Konjunkturprognose
für das Jahr 2024 auf ein Wachstum von nur noch 0,2
Prozent deutlich gesenkt.
[21]
Der Rückgang der inländischen Nachfrage
bedingt durch den starken Rückgang der staatlichen
Konsumausgaben im Jahr 2023 dürften sich laut
Prognosehorizont bis Ende 2024 erholen, u. a. durch die
wieder steigenden realen Einkommen und damit steigender
privaten Konsumausgaben. Die unerwartet schleppende
Erholung der Weltwirtschaft, insbesondere Chinas,
dürfte sich fortsetzen und auch im Jahr 2024 die
deutschen Exporte bremsen. Für das gesamte Jahr 2024
prognostiziert der Sachverständigenrat eine
durchschnittliche Inflationsrate von 2,6 %.
[22]
4.1.1 Chemiebranche
Der Verband der chemisch-pharmazeutischen Industrie
(VCI) rechnet für das Jahr 2024 mit einem weiteren
kräftigen Produktionsrückgang in der
Chemiebranche. Neben hohen Energiekosten macht er
hierfür einen allgemeinen Auftragsmangel und weiterhin
gestörte Lieferketten verantwortlich. Auch der Umsatz
werde sich unter diesen Umständen voraussichtlich
negativ entwickeln. Zum Jahresende herrschte in der Branche
weiterhin Rezessionsstimmung. Sowohl die aktuelle
Geschäftslage als auch die Erwartungen für die
kommenden Monate sind negativ. Damit dürften weiter
Aufträge im Chemiegeschäft fehlen. Der VCI geht
deshalb für das Jahr 2024 nicht davon aus, dass die
Chemieproduktion wieder ansteigt. Beim Branchenumsatz wird
ein Minus von drei Prozent erwartet. Diese Prognose
bestätigen auch die Ergebnisse der aktuellen
Mitgliederumfrage: Die Unternehmen rechnen kurzfristig
nicht mit einem Aufschwung. 45 % rechnen frühestens
2025 mit einer Besserung.
[23]
4.1.2 Automobilbranche
Die Autobranche erwartet vor allem in Europa und in
Nordamerika ein Jahr der Stagnation. Hersteller und
Zulieferer müssen sparen und in die Transformation
investieren. Laut einer Roland Berger Studie wird für
das laufende Jahr mit einem Absatz von rund 88 Millionen
Fahrzeugen gerechnet. Das sind etwa 2,5 Millionen mehr als
noch im Jahr 2023, aber im Vergleich zum Höchststand
aus dem Jahr 2017 rund sieben Millionen Fahrzeuge weniger.
Die Entwicklung sorgt für unterausgelastete Fabriken
bei Autobauern und Zuliefern und belastet zugleich deren
Gewinnmargen.
[24]
Im Bereich der Elektrofahrzeuge ist laut dem Verband
Deutscher Automobilindustrie dagegen ein positiver Trend zu
verzeichnen. Im Januar 2024 wurden insgesamt 36.900 neue
Elektrofahrzeuge registriert. Trotz dieses geringen
Volumens wurde damit ein Anstieg von knapp 37 Prozent
gegenüber dem Vorjahresmonat Dezember 2023 realisiert.
[25]
Die Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien (LIB)
steigt rasant. Im Jahr 2040 soll der jährliche Bedarf
laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für System-
und Innovationsforschung ISI bereits auf 6.000 GWh pro Jahr
ansteigen. Auf der Suche nach Alternativen sind vor allem
umfassende Aktivitäten in Forschung und Industrie in
Bezug auf Natrium-Ionen-Batterien zu erkennen.
[26]
Im Bereich der Batteriematerialien soll das weltweite
LFP-Marktvolumen bis 2035 um jährlich rd. 17 % auf rd.
54 Mrd. US-Dollar steigen.
[27]
4.2 Künftige Entwicklung der IBU-tec AG
Wie in den Vorjahren hat die IBU-tec AG auch für
das Geschäftsjahr 2024 die Unternehmensplanung
wesentlich aus den zum Jahresende 2023 erhaltenen
Kundenforecasts abgeleitet. Die Umsatzprognose ist dabei
aufgrund schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen
auch für das Geschäftsjahr 2024 von
zurückhaltenden Einschätzungen der Kunden
geprägt. Vor allem die Inflation, die damit
einhergehenden Preissteigerungen für Energie und
Rohstoffe sowie die allgemeine konjunkturelle
Eintrübung lassen die Kunden zurückhaltend in die
Zukunft blicken
Als wesentlichen Wachstumsbereich für 2024 sehen
wir erneut das Geschäft mit unserem eigenen
Batteriematerial, für das wir seit unserem Marktstart
im Oktober 2021 immer noch der einzige Hersteller in Europa
sind. Durch die Zusammenarbeit mit über 60
internationalen Kunden, wie z. B. Automobil- und
Zellhersteller, Energiespeicher-Anbieter und
Forschungseinrichtungen, an die wir im abgelaufenen Jahr
ca. fünf Tonnen zur Materialqualifizierung verkauft
haben, und den damit einhergehenden
Qualifizierungs-Prozessen erwarten wir im
Geschäftsjahr 2024 den Eingang erster
größerer Bestellungen und auch langfristiger
Lieferbeziehungen. Wir gehen davon aus, unsere vorsorglich
angelegten Bestände abzubauen und neue Chargen zu
produzieren, um die Nachfrage zu bedienen, was sich auf die
Gesamtleistung der IBU-tec AG auswirken wird.
Trotz der überwiegend zurückhaltenden
gesamtwirtschaftlichen Prognosen gehen wir relativ
zuversichtlich ins Geschäftsjahr 2024. Mit unserem
erprobten Geschäftsmodell und dem Wachstumsthema
Batteriematerialien sehen wir uns in den wichtigen
Zukunftsbereichen Greentech, Elektromobilität,
Energiespeicherung und Life Science weiterhin gut
aufgestellt und sind deshalb optimistisch, unsere
Marktanteile insbesondere im Bereich Batteriematerialien in
den kommenden Jahren weiter auszubauen. Die Einführung
eines neuen Batterieprodukts für den Bereich
Nassbeschichtung wird ein wichtiger Treiber für das
Umsatz- und Ergebniswachstum des Unternehmens sein.
Zusätzlich werden wir das traditionelle Geschäft
der IBU-tec AG als Lohnfertiger weiter verstärkt
vorantreiben.
Die Entwicklung der Liquidität und des
Jahresergebnisses der IBU-tec AG hängen darüber
hinaus aufgrund des bestehenden
Ergebnisabführungsvertrags wesentlich von der
wirtschaftlichen Entwicklung der BNT GmbH ab. Wir erwarten
für die BNT GmbH im Geschäftsjahr 2024 ein
deutliches Umsatz- und Ergebniswachstum.
Auf dieser Basis erwarten wir aktuell für 2024
ein Umsatzwachstum von leicht über 20% gegenüber
dem Geschäftsjahr 2023. Dieser Anstieg ist in erster
Linie auf den geplanten Verkauf größerer Mengen
unseres eigenen LFP-Batteriematerials
zurückzuführen, mit dem wir unseren
Transformationsprozess weg vom reinen Entwicklungs- und
Lohnfertigungsdienstleister und hin zum Hersteller eigener,
volumenstarker Produkte weiter vorantreiben.
Zusätzliche Umsatzeffekte ergeben sich aus der
Inflation und zu erwartenden Preissteigerungen für
Energie und Rohstoffe. Wir rechnen im Geschäftsjahr
2024 mit einer ähnlich hohen EBITDA-Marge wie im
Vorjahr. Bei Bedarf werden wir im weiteren Jahresverlauf
eine Konkretisierung der Prognose vornehmen und
veröffentlichen.
1 Wachstumsschwäche überwinden - In
die Zukunft investieren
(sachverstaendigenrat-wirtschaft.de) , S. 1, Dezember 2023
2
https://www.sachverstaendigenratwirtschaft.de/fileadmin/dateiablage/gutachten/jg202324/
JG202324_Gesamtausgabe.pdf, Dezember 2023
3
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/01/PD24_019_811.html,
15.01.2024
4
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressekonferenzen/2024/bip2023/statement-bip.pdf?__blob=publicationFile,
15.01.24
5
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/01/PD24_020_611.html,
16.01.2024
6
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/01/PD24_019_811.html,
15.01.2024
7 Microsoft Word -
Statement_PK_BIP_2023_final.docx (destatis.de), 15.01.2024
8
https://www.sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/fileadmin/dateiablage/gutachten/jg202324/
JG202324_Gesamtausgabe.pdf, Dezember 2023
9
https://www.ifo.de/fakten/2024-01-19/geschaeftsklima-der-deutschen-chemie-hat-sich-verschlechtert,
19.01.2024
10
https://www.vci.de/presse/pressemitteilungen/stuermische-zeiten-fuer-die-branche.jsp,
15.12.2023
11
https://www.vci.de/ergaenzende-downloads/kennzahlentabelle-pk-2023.pdf,
15.12.2023
12
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/kba-neuzulassungen-2023-pkw-auto-100.html,
04.01.2024
13
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/75210/umfrage/produktion-von-pkw-in-deutschland-seit-1990/,
04.01.24
14
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/244000/umfrage/neuzulassungen-von-elektroautos-in-deutschland/,
17.01.2024
15
https://www.isi.fraunhofer.de/de/blog/themen/batterie-update/globale-batterieproduktion-analyse-standorte-mengen-zellen-lfp-nmc-nca-kathoden.html,
19.07.2023
16 (EK unter Berücksichtigung von 70% des
Sonderposten + langfristiges FK) / Anlagevermögen
17 (flüssige Mittel + kurzfristige
Forderungen) / kurzfristige Verbindlichkeiten
18 Umsatzerlöse +
Bestandsveränderungen FE/UE + Aktivierte
Eigenleistungen
19 EBITDA / Umsatzerlöse
20 EBT / Umsatzerlöse
21
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/konjunktur/habeck-deutschland-konjunktur-100.html
, 14.02.2024
22
https://www.sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/fileadmin/dateiablage/gutachten/jg202324/
JG202324_Gesamtausgabe.pdf, 08.11.2023
23 Stürmische Zeiten für die Branche |
VCI, 15.12.2023
24
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/branchenausblick-autoindustrie-muss-2024-kostendisziplin-und-tech-investitionen-ausbalancieren/100004871.html,
05.01.2024
25 Produktion und Markt im Januar 2024 | VDA,
05.02.2024
26 Umfeldbericht zu Natrium-Ionen-Batterien-2023
(fraunhofer.de), 07.10.2023
27
https://www.researchnester.com/de/reports/lithium-iron-phosphate-lifepo4-battery-market/3676,
21.04.2023
Weimar, 14. März
2024
Jörg
Leinenbach, Vorstand
Jahresabschluss
für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum
31. Dezember 2023 Bilanz
A K T I V A
P A S S I V A
Gewinn- und Verlustrechnung
Anhang zum Jahresabschluss 2023
I. Allgemeine Angaben
Die IBU-tec advanced materials AG (IBU-tec AG) Weimar
weist zum Abschlussstichtag die Größenmerkmale
einer mittelgroßen Kapitalgesellschaft gem. §
267 Abs. 2 HGB auf.
Der Jahresabschluss ist nach den Vorschriften des
deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) und des Aktiengesetzes
(AktG) aufgestellt.
Für den Jahresabschluss wurde das gesetzliche
Gliederungsschema der §§ 266 und 275 HGB befolgt.
Besondere Umstände, die dazu führen, dass
der Jahresabschluss ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage nicht vermittelt, waren nicht zu
verzeichnen (§ 264 Abs. 2 S. 2 HGB).
Von zulässigen Erleichterungen gemäß
HGB und AktG wurde Gebrauch gemacht.
Die IBU-tec AG mit Sitz in Weimar tritt als
hundertprozentiges Mutterunternehmen der BNT Chemicals GmbH
("BNT GmbH") und der IBUvolt battery materials GmbH
("IBUvolt GmbH") innerhalb der IBU-tec-Gruppe auf. Die
IBU-tec AG (Organträger) hat mit Wirkung zum
01.01.2022 mit der BNT GmbH (Organgesellschaft) einen
Ergebnisabführungsvertrag abgeschlossen.
Der Jahresabschluss der IBU-tec AG wird im
Unternehmensregister veröffentlicht.
II. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Anlagevermögen
Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände
und Sachanlagen wurden zu Anschaffungskosten und, sofern
diese der Abnutzung unterliegen, abzüglich
planmäßiger Abschreibungen bewertet. Dabei kam
grundsätzlich die lineare Abschreibungsmethode zur
Anwendung. Die Abschreibung erfolgte pro rata temporis.
Selbstständig nutzbare bewegliche
Gegenstände des Anlagevermögens, die der
Abnutzung unterliegen, werden im Zugangsjahr voll
abgeschrieben, sofern ihre jeweiligen Anschaffungskosten
0,8 T€ nicht übersteigen.
Das Aktivierungswahlrecht nach § 248 Abs. 2 S. 1
HGB wurde im Geschäftsjahr 2023 durch die IBU-tec AG
in Anspruch genommen. Entwicklungskosten in Höhe von
351 T€ (Vorjahr: 26 T€) für die Entwicklung
neuer Produktionsverfahren, für Prototypen von
LFP-Batteriezellen, für die Entwicklung von LFP-402
und für die Entwicklung der Dachmarke IBU-tec, die
auch dem Gesamtbetrag der erfassten und nicht im
Kundenauftrag erfolgten Forschungs- und Entwicklungskosten
entsprechen, wurden unter den selbst geschaffenen
immateriellen Vermögensgegenständen aktiviert.
Die aktivierten Entwicklungskosten beinhalten angemessene
Teile der Verwaltungsgemeinkosten. Die Herstellungskosten
entsprechen im Übrigen der handelsrechtlichen
Wertuntergrenze. Eine Aktivierung erfolgt seit dem
Zeitpunkt, ab dem die IBU-tec AG vom erfolgreichen
Projektabschluss und damit dem Entstehen eines
Vermögensgegenstands ausgeht. Es wurden im
Geschäftsjahr Abgänge in Höhe von 26 T€
gebucht (Vorjahr: 0 T€). Unter Berücksichtigung
der auf den aktivierten Betrag entfallenden passiven
latenten Steuern resultiert ein gem. § 268 Abs. 8 HGB
ausschüttungsgesperrter Betrag von 385 T€
(Vorjahr: 95 T€).
Beim Vorliegen einer voraussichtlich dauerhaften
Wertminderung erfolgen außerplanmäßige
Abschreibungen auf immaterielle
Vermögensgegenstände und Sachanlagen.
Für die Abschreibung von Gegenständen des
Anlagevermögens wurden folgende
Abschreibungsmethoden angewendet:
Zum Abschlussstichtag hielt die IBU-tec AG eine
Beteiligung an folgenden Unternehmen:
Innerhalb der Finanzanlagen sind die Anteile an
verbundenen Unternehmen sowie Beteiligungen zu
Anschaffungskosten angesetzt. Beim Vorliegen einer
voraussichtlich dauerhaften Wertminderung erfolgen
außerplanmäßige Abschreibungen.
Die Entwicklung des Anlagevermögens wird im
Anlagengitter dargestellt.
Umlaufvermögen
Innerhalb der
Vorräte wurden die Roh-, Hilfs- und
Betriebsstoffe zu Anschaffungskosten mit dem gleitenden
Durchschnittspreis bewertet oder zu den niedrigeren
Wiederbeschaffungskosten am Abschlussstichtag angesetzt.
Der
Wertansatz der unfertigen Erzeugnisse und Leistungen
sowie der fertigen Erzeugnisse erfolgte zu den
Herstellungskosten. In die Berechnung der
Herstellungskosten wurden, neben den handelsrechtlichen
Pflichtbestandteilen, angemessene Teile der Kosten der
allgemeinen Verwaltung einbezogen. Durch ausreichend
bemessene Wertkorrekturen wurde allen erkennbaren
Lagerungs- und Bestandsrisiken Rechnung getragen.
Um Produktionskosten zu sparen und um die
kurzfristigen Vertriebschancen zu verbessern, beabsichtigt
die IBU-tec AG, den Großteil der auf Lager
befindlichen LFP-400-Bestände, nicht mehr als
eigenständiges Produkt zu vermarkten, sondern im
Rahmen des Produktionsprozesses von LFP-402 beizumischen.
Die LFP-400-Bestände wurden daher im vorliegenden
Jahresabschluss in Höhe von TEUR 3.861 von den
fertigen Erzeugnissen in die unfertigen Erzeugnisse
umgegliedert. Die IBU-tec AG geht davon aus, dass die
Selbstkosten des Endprodukts, LFP-402, welches unter
Beimischung von LFP-400 produziert werden soll, unter dem
erwarteten Verkaufspreis liegen werden. Eine Abschreibung
der Herstellungskosten auf den niedrigen beizulegenden Wert
ist daher nicht erforderlich.
Forderungen und sonstige
Vermögensgegenstände wurden
grundsätzlich zum Nennwert bewertet. Dem Ausfallwagnis
wurde durch Einzel- und Pauschalwertberichtigung auf
Forderungen ausreichend Rechnung getragen.
Die
liquiden Mittel sind zum Nennwert angesetzt.
Die
aktiven Rechnungsabgrenzungsposten enthalten
geleistete Vorauszahlungen, die Aufwand für eine
bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen.
Für die Ermittlung
latenter Steuern aufgrund von temporären oder
quasi-permanenten Differenzen zwischen den
handelsrechtlichen Wertansätzen von
Vermögensgegenständen, Schulden und
Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen
Wertansätzen oder aufgrund steuerlicher
Verlustvorträge werden diese mit dem
unternehmensindividuellen Steuersatz in Höhe von 30,88
% (Vorjahr: 30,455 %) im Zeitpunkt des Abbaus der
Differenzen bewertet und die Beträge der sich
ergebenden Steuerbe- und -entlastung nicht abgezinst.
Gemäß § 274 Abs. 1 S. 1 HGB erfolgt ein
Ansatz von
passiven latenten Steuern in der Bilanz in einem
gesonderten Bilanzposten. Die bilanzierten passiven
latenten Steuern resultieren aus der Aktivierung von
selbstgeschaffenen immateriellen
Vermögensgegenständen und von Sachanlagen in den
Handelsbilanzen der IBU-tec AG und der BNT GmbH. Zum
Bilanzstichtag bestehen bei der IBU-tec AG steuerliche
Verlustvorträge von TEUR 9.418 (Vorjahr: TEUR 3.599,
nach Erhalt der Steuerbescheide TEUR 3.968). Ein Ansatz
unterbleibt, da entsprechend dem Wahlrecht von § 274
Abs. 1 S. 2 HGB
aktive latente Steuern nicht aktiviert werden.
Das
gezeichnete Kapital ist zum Nennwert bewertet.
Für öffentliche Investitionszuschüsse
werden für jeden geförderten Standort
Passivposten gebildet, die korrespondierend zu den
Abschreibungen entsprechend der Nutzungsdauern der
bezuschussten Anlagengegenstände aufzulösen sind.
Zuschüsse für elektrisch betriebene Fahrzeuge
(Umweltboni) wurden ebenfalls über einen
Sonderposten erfasst und werden entsprechend der
Laufzeit des jeweiligen Leasingvertrages aufgelöst.
Die
Steuerrückstellungen und
sonstigen Rückstellungen berücksichtigen
alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen.
Die Bewertung erfolgt jeweils in der Höhe des
Erfüllungsbetrags, der nach vernünftiger
kaufmännischer Beurteilung erforderlich ist, um
zukünftige Zahlungsverpflichtungen abzudecken.
Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden
berücksichtigt, sofern ausreichende objektive Hinweise
für deren Eintritt vorliegen. Rückstellungen mit
einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem
ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen
Marktzinssatz der Deutschen Bundesbank der vergangenen
sieben Geschäftsjahre abgezinst.
Die
Verbindlichkeiten werden mit ihrem
Erfüllungsbetrag bilanziert.
Die
passiven Rechnungsabgrenzungsposten beinhalten
erhaltene Vorauszahlungen, die Ertrag für eine
bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen.
III. Angaben und Erläuterungen zu einzelnen Posten
der Bilanz
Anlagevermögen
Die Entwicklung des Anlagevermögens ist im
Anlagengitter dargestellt.
Vorräte
Das Geschäftsmodell der IBU-tec AG basiert im
Wesentlichen auf der Materialbereitstellung durch den
Kunden für die Dienstleistungserbringung. Für
einzelne Produktionsaufträge wird abweichend hiervon
Material durch die IBU-tec AG bereitgestellt.
Der starke Rückgang innerhalb der Fertigen
Erzeugnisse und der starke Anstieg der Unfertigen
Erzeugnisse resultieren aus der Umgliederung von
Lithium-Eisen-Phosphat (LFP-400)-Batteriematerial. Wir
verweisen diesbzgl. auf die Ausführungen im Abschnitt
II.
Forderungen und sonstige
Vermögensgegenstände
Vom Gesamtbetrag der Forderungen und sonstigen
Vermögensgegenstände von 30.377 T€ (Vorjahr:
26.650 T€) hat ein Teilbetrag von 15 T€ (Vorjahr:
33 T€) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.
Die IBU-tec AG besitzt zum Abschlussstichtag die
folgenden Forderungen:
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen
enthalten im Wesentlichen ein mit Kauf der
Tochtergesellschaft BNT GmbH übernommenes Darlehen
zzgl. übernommener Forderungen gegen die BNT GmbH in
Höhe von 8.680 T€ (Vorjahr: 8.680 T€) und
neue gewährte Darlehen gegenüber der BNT GmbH in
Höhe von 14.160 T€ (Vorjahr: 7.260 T€) sowie
die Weiterverrechnung der Darlehenszinsen in Höhe von
992 T€ (Vorjahr: 811 T€). Der Verlust
gemäß dem Ergebnisabführungsvertrag mit der
BNT GmbH in Höhe von -2.353 T€ (Vorjahr: Gewinn
in Höhe von 4.958 T€) wird im Jahr 2023 unter den
Verbindlichkeiten ausgewiesen. Die Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen gegen verbundene Unternehmen
enthalten Forderungen gegenüber der IBUvolt GmbH in
Höhe von 2 T€ und Forderungen gegenüber der
BNT GmbH in Höhe von 1.041 T€.
Unter den sonstigen Vermögensgegenständen
werden unter anderem Steuererstattungsansprüche in
Höhe von 38 T€ (Vorjahr: 430 T€)
ausgewiesen.
Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten
Die Guthaben bei Kreditinstituten haben sich von im
Vorjahr 2.810 T€ um 2.797 T€ auf 13 T€
verringert.
Rechnungsabgrenzungsposten
Der Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet
vorausgezahlte Betriebsversicherungsprämien, sonstige
Kostenabgrenzungen und die Abgrenzung einer
erfolgsunabhängigen Front-up-Fee in Höhe von 10
T€ (Vorjahr: 15 T€).
Eigenkapital
Das Eigenkapital hat sich im Jahr 2023 wie folgt
entwickelt:
Das gezeichnete Kapital der IBU-tec AG in Höhe
von 4.750 T€ ist eingeteilt in 4.750.000 nennwertlose
Stückaktien auf die Inhaber lautend, die
vollständig einbezahlt sind.
Aufgrund der in der Satzung erteilten
Ermächtigung "Genehmigtes Kapital 2017/I" wurde das
Grundkapital in 2021 um 750 T€ erhöht auf 4.750
T€. Durch Beschluss des Aufsichtsrats vom 16.02.2021
ist die Satzung in den Ziffern 4.1 und 4.2 (Grundkapital
und Aktien) geändert.
Das Genehmigte Kapital vom 16.02.2017 (Genehmigtes
Kapital 2017/I) betrug nach teilweiser Ausschöpfung
noch 750 T€.
Die Hauptversammlung vom 29.04.2021 hat die Schaffung
zweier Genehmigter Kapitale (Genehmigtes Kapital 2021/I und
Genehmigtes Kapital 2021/II) und eines Bedingten Kapitals
(Bedingtes Kapital 2021/I), die Aufhebung des Genehmigten
Kapitals 2017/I und des Bedingten Kapitals 2017/I sowie die
Änderung der Ziffer 4 (Höhe und Einteilung des
Grundkapitals) der Satzung beschlossen.
Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung
vom 29.04.2021 ermächtigt, das Grundkapital mit
Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 28.04.2026 gegen
Bareinlage einmalig oder mehrmals, um insgesamt bis zu 475
T€ zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2021/I), wobei
das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden
kann.
Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung
vom 29.04.2021 ermächtigt, das Grundkapital mit
Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 28.04.2026 gegen Bar-
und/oder Sacheinlage einmalig oder mehrmals, um insgesamt
bis zu 1.900 T€ zu erhöhen (Genehmigtes Kapital
2021/II), wobei das Bezugsrecht der Aktionäre
ausgeschlossen werden kann.
Das Grundkapital der Gesellschaft ist durch Beschluss
der Hauptversammlung vom 29.04.2021 um bis zu 2.375 T€
bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2021/I). Das
Bedingte Kapital dient zur Erfüllung von
Optionsrechten, die vom 29.04.2021 bis zum 28.04.2026
gewährt werden.
Die Kapitalrücklage enthält die Agios in
Höhe von 40.250 T€, welche bei der Ausgabe von
Anteilen im Rahmen des Börsenganges sowie der in 2021
erfolgten Kapitalerhöhung erzielt wurden.
Sonderposten
Für den Standort Bitterfeld wurden Mittel in
Höhe von 3 T€ (Vorjahr: 23 T€) abgerufen und
0 T€ (Vorjahr: 2 T€) unter den sonstigen
Vermögensgegenständen erfasst.
Die IBU-tec erhielt im Jahr 2023 Zuwendungen für
elektrisch betriebene Fahrzeuge in Höhe von 17 T€
(Vorjahr: 23 T€), die dem Sonderposten zugeführt
wurden.
Rückstellungen
Steuerrückstellungen für Körperschaft-
und Gewerbesteuer (0 T€; Vorjahr: 139 T€) wurden
für den Veranlagungszeitraum 2023 nicht gebildet.
Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie
folgt zusammen:
Die übrigen sonstigen Rückstellungen
bestehen für Kosten der Prüfung des
Jahresabschlusses, für Verpflichtungen aus
Gewährleistungen, für ausstehende
Eingangsrechnungen und für den Risikoausgleichsbetrag.
Verbindlichkeiten
Die Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Unternehmen wurden im Vorjahr in Höhe von 74 T€
mit Forderungen gegen verbundene Unternehmen verrechnet und
unter den Forderungen ausgewiesen. Im Berichtsjahr wurde
der Verlust aus Ergebnisabführungsvertrag in Höhe
von 2.353 T€ unter den Verbindlichkeiten
gegenüber verbundenen Unternehmen erfasst. Die
übrigen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Unternehmen resultieren in Höhe von 1.112 T€ aus
Lieferungen und Leistungen.
Verbindlichkeiten gegenüber der COMMERZBANK sind
in Höhe von 900 T€ mit einer Buchgrundschuld
über nom. 2.000 T€ auf das
Geschäftsgrundstück in Bitterfeld-Wolfen
besichert.
Verbindlichkeiten gegenüber der Sparkasse sind
in Höhe von 2.091 T€ mit Buchgrundschulden
über nom. 2.033 T€ auf die
Geschäftsgrundstücke sowie mit einer
Sicherungsübertragung der Photovoltaikanlage
besichert.
Des Weiteren bestehen gegenüber der Sparkasse
eine Forderungsabtretung in Höhe von 384 T€ aus
der Einspeisevergütung der Photovoltaikanlage,
außerdem Abtretungen von Rechten und Ansprüchen
in selber Höhe aus dem Anlagenerrichtungsvertrag sowie
aus dem Wartungs- und Instandhaltungsvertrag der
Photovoltaikanlage. Es liegt eine
Bankengleichbehandlungserklärung der IBU-tec AG vor,
haftend für alle bestehenden und künftigen, auch
bedingten oder befristeten Forderungen der Sparkasse. Zudem
wurde eine Globalabtretung von Außenständen aus
Warenlieferungen und Leistungen gegen alle Kunden bzw.
Schuldner mit der Sparkasse vereinbart, deren
Sicherheitengeber die IBU-tec AG und die IBUvolt GmbH sind.
Eine Raumsicherungsübertragung von Waren mit
Abtretung der Verkaufsforderungen für den
Sicherungsraum Hainweg 9-11 in Weimar wurde vereinbart mit
dem Sicherheitengeber IBUvolt battery materials GmbH,
haftend für alle bestehenden und künftigen, auch
bedingten oder befristeten Forderungen der Sparkasse gegen
die IBU-tec AG und/oder IBUvolt GmbH.
Es existiert weiterhin ein Schuldbeitritt/eine
Mithaftung der BNT Chemicals GmbH und der IBUvolt battery
materials GmbH für zwei Konten der IBU-tec AG, ein
Darlehen und zwei Avalkonten.
Mit der Deutsche Leasing GmbH bestehen zwei
Verträge für die Sicherungsübereignung von
Anlagen, deren Restbuchwert zum Bilanzstichtag 680 T€
beträgt.
Passive latente Steuern
Die passiven latenten Steuern wurden wie folgt
bilanziert:
Latente Steuern sind aufgrund des
Ergebnisabführungsvertrages mit der BNT GmbH bei der
Organträgerin zu erfassen.
IV. Erläuterungen zur Gewinn- und
Verlustrechnung
Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde gem. § 275
HGB nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.
In den Umsatzerlösen sind Erlöse aus
projektbezogenen Zuschüssen der öffentlichen Hand
enthalten, die eng mit der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit verbunden sind. Diese
umfassten im laufenden Geschäftsjahr 406 T€
(Vorjahr: 398 T€).
In 2023 wurden aus den einzelnen
Tätigkeitsbereichen folgende Umsatzanteile generiert:
* Inkl. Batterieservicegeschäft
Die
anderen aktivierten Eigenleistungen enthalten
erbrachte Eigenleistungen durch Mitarbeiter der IBU-tec AG
im Rahmen diverser Investitionsprojekte sowie für die
Entwicklung von LFP-402 in Höhe von insgesamt 445
T€ (Vorjahr: 137 T€).
Die
sonstigen betrieblichen Erträge enthalten im
Wesentlichen Sachbezüge in Höhe von 328 T€
(Vorjahr: 331 T€), Erlöse aus der Auflösung
von Sonderposten für Investitionszuschüsse in
Höhe von 250 T€ (Vorjahr: 255 T€) und
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen
in Höhe von 194 T€ (Vorjahr: 160 T€).
Außerdem enthalten sind sonstige Erträge unter
Berücksichtigung der Gaspreisbremse in Höhe von
341 T€.
Der
Materialaufwand verzeichnet, trotz höherer
Umsätze, einen Rückgang um 366 T€ auf 4.832
T€ (Vorjahr: 5.197 T€). Der Vorjahreswert wurde
dabei maßgeblich durch die Produktionskosten für
LFP- 400 beeinflusst.
Der
Personalaufwand ist um 504 T€ auf 10.395
T€ angestiegen (Vorjahr: 9.892 T€), was im
Wesentlichen auf eine höhere Anzahl an Mitarbeitern
und auf Gehaltserhöhungen zurückzuführen
ist.
Die
sonstigen betrieblichen Aufwendungen verzeichneten
einen Anstieg um 171 T€ auf 4.639 T€ (Vorjahr:
4.468 T€). Darin enthalten sind periodenfremde
Aufwendungen von 8 T€ (Vorjahr: 74 T€),
Einzelwertberichtigungen für 2 Debitoren in Höhe
von 124 T€ (Vorjahr: 13 T€) und sonstige
Kostensteigerungen.
In den
sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen
enthalten sind Zinserträge aus der Weiterberechnung an
die Tochtergesellschaft BNT GmbH in Höhe von 358
T€ (Vorjahr: 283 T€) für Zinsen aus in
Anspruch genommene Gesellschafterdarlehen.
Unter den
Aufwendungen aus Verlustübernahmen ist der
Verlust, der aufgrund des Ergebnisabführungsvertrages
mit der BNT GmbH, durch die IBU-tec AG ausgeglichen wird,
in Höhe von 2.353 T€ verbucht (Vorjahr: Ertrag
aus Gewinnabführung 4.958 T€).
Die
Zinsen und ähnlichen Aufwendungen enthalten
u.a. Zinsaufwendungen für langfristige
Verbindlichkeiten in Höhe von 165 T€ (Vorjahr:
219 T€).
V. Vorschlag zur Gewinnverwendung
Der Vorstand schlägt vor, den Jahresfehlbetrag
in Höhe von 1.969.381,39 € mit dem bestehenden
Gewinnvortrag zu verrechnen und den verbleibenden
Bilanzgewinn von 7.080.807,32 € auf neue Rechnung
vorzutragen.
Über die Verwendung des Bilanzgewinns
beschließt die ordentliche Hauptversammlung 2024.
VI. Sonstige Angaben
Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats inklusive
Kostenerstattungen betrugen im Geschäftsjahr 122
T€ (Vorjahr: 98 T€).
Die Anzahl der durchschnittlich im Geschäftsjahr
beschäftigten Mitarbeiter kann dem nachfolgenden
Schema entnommen werden.
Die Gesellschaft nimmt aufgrund der bestehenden
internen Berichtsstrukturen keine Aufgliederung der
Mitarbeiter nach Gruppen vor.
Für das Management sind im Jahr 2023 für
bestehende und neu abgeschlossene mittelbare betriebliche
Altersvorsorgeverpflichtungen Beiträge in Höhe
von 40 T€ (Vorjahr: 61 T€) geleistet worden.
Für die zugesagten Leistungen wurden durch die
beauftragten Versicherungsinstitute entsprechende
Rückdeckungsversicherungen abgeschlossen, so dass
keine Passivierung der Pensionsverpflichtung erfolgt.
Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestanden zum
Bilanzstichtag in Höhe von 4.314 T€ (Vorjahr:
5.402 T€) an offenen Bestellungen sowie
Verpflichtungen aus Mieten, Pachten und Leasing in
Höhe von 536 T€ (Vorjahr: 641 T€).
Verpflichtungen aus Wartungsverträgen bestanden in
Höhe von 577 T€ (Vorjahr: 493 T€).
Die IBU-tec AG hat der Tochtergesellschaft, BNT
Chemicals GmbH, eine Darlehenszusage über 16.000
T€ (Vorjahr: 8.000 T€) erteilt. Hiervon wurden
bis zum 31. Dezember 2023 14.160 T€ (Vorjahr: 7.260
T€) in Anspruch genommen. Bzgl. des noch nicht
abgerufenen Restbetrags besteht insofern eine sonstige
finanzielle Verpflichtung gegenüber verbundenen
Unternehmen.
Angabepflichtige Haftungsverhältnisse bestanden
zum 31.12.2023 in Höhe von 35 T€ (Vorjahr: 35
T€), 634 T€ (Vorjahr: 0 T€) und 202 T€
(Vorjahr: 0 T€) in Form von
Vertragserfüllungsbürgschaften gegenüber
mehreren Kunden, in Form von Anzahlungsbürgschaften in
Höhe von 32 T€ (Vorjahr: 0 T€), 634 T€
(Vorjahr 0 T€) und in Höhe von 259 T€
(Vorjahr: 0 T€) gegenüber Kunden; weiterhin
bestand in Höhe von 81 T€ (Vorjahr: 81 T€)
eine Bürgschaft für Abfallverbringungen für
die BNT Chemicals GmbH gegenüber dem
Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt. Des Weiteren liegen
zwei Bürgschaften zur Absicherung von
Investitionskreditverträgen in Höhe von 713
T€ (Vorjahr: 713 T€) und 1.250 T€ (Vorjahr:
1.250 T€) vor.
Es wurde eine Globalabtretung von
Außenständen aus Warenlieferungen und Leistungen
gegen alle Kunden bzw. Schuldner mit der Sparkasse
vereinbart, deren Sicherheitengeber die BNT Chemicals GmbH
ist, haftend für 2 Avalkonten der BNT Chemicals GmbH
und für 2 Konten, 1 Darlehen und 2 Avalkonten der
IBU-tec AG.
Es existiert eine Sicherungsübereignung von
Waren mit Abtretung der Verkaufsforderungen für den
Sicherungsraum Hainweg 9-11 in Weimar,
Riechstoffstraße 5 in Bitterfeld-Wolfen und
Österholzstraße 5 in Nohra, deren
Sicherheitengeber die IBU-tec AG ist, haftend für 2
Konten, 1 Darlehen sowie 2 Avalkonten der IBU-tec AG.
Eine weitere Sicherungsübereignung von Waren mit
Abtretung der Verkaufsforderungen wurde vereinbart für
den Sicherungsraum PC-Straße 1 in Bitterfeld-Wolfen,
Sicherheitengeber ist die BNT Chemicals GmbH; haftend
für 2 Avalkonten der BNT GmbH sowie für 2 Konten,
1 Darlehen und 2 Avalkonten der IBU-tec AG.
Wir sehen aufgrund eines bestehenden
Versicherungsschutzes kein Risiko für eine
Inanspruchnahme der Anzahlungs- und
Vertragserfüllungsbürgschaften. Für die
Bürgschaft in Höhe von 81 T€ besteht kein
signifikantes Risiko der Inanspruchnahme aufgrund einer
deutlichen Reduzierung der zu transportierenden Volumina.
Hinsichtlich der für die BNT GmbH gewährten
Bürgschaften zur Absicherung von Investitionskrediten
sehen wir aufgrund der auskömmlichen Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage kein Risiko der Inanspruchnahme.
Außerbilanzielle Geschäfte bestanden bis
zum Abschlussstichtag nicht.
Die IBU-tec AG stellt den Konzernabschluss sowohl
für den größten Kreis (§ 285 Nr. 14
HGB) als auch für den kleinsten Kreis von Unternehmen
(§ 285 Nr. 14a HGB) auf. Der Konzernabschluss wird im
Bundesanzeiger offengelegt. Die IBU-tec selbst wird in
keinen Konzernabschluss als Tochtergesellschaft einbezogen.
VII. Derivative Finanzinstrumente
Im Geschäftsjahr 2023 lagen keine
Zinsbegrenzungsvereinbarungen oder Sicherungsgeschäfte
vor.
VIII. Transaktionen mit nahestehenden Personen
Mit der Ehefrau des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden
besteht ein Anstellungsverhältnis als
Vorstandsassistentin. Die jährliche Vergütung aus
diesem Dienstvertrag beträgt 28 T€ (Vorjahr: 30
T€).
Durch den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden, Ulrich
Weitz, wurde der IBU-tec AG im Geschäftsjahr 2021 ein
Darlehen in Höhe von 2.000 T€ gewährt. Die
vereinbarten Konditionen entsprechen marktüblichen
Bedingungen. Bis zum 31. Dezember 2023 erfolgten Tilgungen
von 400 T€ (Vorjahr: 399 T€), so dass das
Darlehen zum Bilanzstichtag noch mit 902 T€ (Vorjahr:
1.302 T€) valutiert.
Mit den Aufsichtsratsmitgliedern Dr. Thau und Frau
Cailleteau wurden Beratungsverträge abgeschlossen, die
derzeit ruhen. Die vereinbarten Konditionen entsprechen
marktüblichen Bedingungen. Im Geschäftsjahr wie
auch im Vorjahr bestanden aus diesen Tätigkeiten keine
Verbindlichkeiten und es wurden keine Honorare gezahlt.
Beide Beratungsverträge wurden dem Aufsichtsrat
vorgelegt und durch ordentliche Beschlüsse
freigegeben.
Auf die Angabe der Vorstandsbezüge wird unter
Hinweis auf die Schutzklausel nach § 286 Abs. 4 HGB
verzichtet.
IX. Nachtragsbericht
Nach dem Bilanzstichtag sind keine Vorgänge von
besonderer Bedeutung eingetreten, die wesentliche
finanzielle Auswirkungen haben.
X. Rechtliche und wirtschaftliche Grundlagen der
Muttergesellschaft
1 Nach Ergebnisabführung an die IBU-tec AG
Weimar, den 14. März
2024
Jörg
Leinenbach (Vorstand)
Anlagengitter
Bestätigungsvermerk
des unabhängigen Abschlussprüfers
An die IBU-tec advanced materials AG, Weimar
Prüfungsurteile
Wir haben den Jahresabschluss der IBU-tec advanced
materials AG, Weimar, - bestehend aus der Bilanz zum
31. Dezember 2023 und der Gewinn- und Verlustrechnung
für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31.
Dezember 2023 sowie dem Anhang, einschließlich der
Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden -
geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht
der IBU-tec advanced materials AG für das
Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember
2023 geprüft.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der
Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1
HGB erklären wir, dass unsere Prüfung
zu keinen Einwendungen gegen die
Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des
Lageberichts geführt hat.
Grundlage für die Prüfungsurteile
Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses
und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317
HGB unter Beachtung der vom Institut der
Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen
Grundsätze ordnungsmäßiger
Abschlussprüfung durchgeführt.
Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und
Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des
Abschlussprüfers für die Prüfung des
Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres
Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir
sind von dem Unternehmen unabhängig in
Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen
und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere
sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung
mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der
Auffassung, dass die von uns erlangten
Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um
als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum
Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.
Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des
Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den
Lagebericht
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich
für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den
deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden
handelsrechtlichen Vorschriften in allen
wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der
Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen
Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung
ein den tatsächlichen Verhältnissen
entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die
gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen
Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den
deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger
Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die
Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen,
der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund
von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der
Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder
Irrtümern ist.
Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die
gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die
Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der
Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren
haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang
mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit,
sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus
sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des
Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der
Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht
tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten
entgegenstehen.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter
verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts,
der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der
Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen
Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den
deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die
Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung
zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen
Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und
Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet
haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in
Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen
gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um
ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im
Lagebericht erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die
Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der
Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des
Lageberichts.
Verantwortung des Abschlussprüfers für die
Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit
darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes
frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von
dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der
Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage
der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen
Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der
Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht,
den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die
Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung
zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk
zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum
Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an
Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in
Übereinstimmung mit § 317 HGB unter
Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW)
festgestellten deutschen Grundsätze
ordnungsmäßiger Abschlussprüfung
durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche
Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen
können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern
resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn
vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass
sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses
Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen
wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten
beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir
pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine
kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
Wir erörtern mit den für die Überwachung
Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die
Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame
Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger
bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir
während unserer Prüfung feststellen.
Jena, den 14. März
2024
KPMG
AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Lauer,
Wirtschaftsprüfer
Leser,
Wirtschaftsprüfer
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