IBU-tec advanced materials AG

Weimar

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2023

1. Grundlagen des Unternehmens

1.1 Geschäftsmodell

Die IBU-tec advanced materials AG (IBU-tec AG) mit Ihrer Expertise für thermische Verfahrenstechnik entwickelt und produziert hochqualitative anorganische Materialien für die Industrie. War die IBU-tec AG in der Vergangenheit vorwiegend als Entwicklungs- und Produktionsdienstleister tätig, hat sie ihr Geschäftsmodell im Geschäftsjahr 2021 um die Herstellung eigener Produkte grundlegend erweitert. Mit der Markteinführung ihres eigenen Batteriematerials auf Basis von LFP (Lithium-Eisen-Phosphat), das unter anderem in Elektrofahrzeugen, stationären Energiespeichern sowie zahlreichen industriellen und medizintechnischen Anwendungen zum Einsatz kommt, hat sie sich signifikant neu ausgerichtet und sich neue Einnahmequellen in einem hochattraktiven Wachstumsmarkt erschlossen.

Neben der Automobilindustrie bilden die chemische Industrie, die Baustoffindustrie, Elektrotechnik sowie die Keramik- und Glasindustrie wichtige Zielmärkte der IBU-tec AG. Dazu zählen insbesondere auch die Greentech-Zukunftsbereiche Elektromobilität, Energiespeicherung, Recycling sowie Life Science. Damit adressiert sie über ihre Kundenbasis weltweite Megatrends, wie Green-Mobility (Elektromobilität und Autokatalysatoren), Green-Economy (u. a. CO 2-reduzierte Baustoffe, Seltene Erden, stationäre Energiespeicherung), Circular-Economy (u. a. Recycling von Abfällen und Wertstoffen) und Medizintechnik (u. a. künstliche Gelenke und Zahnersatz). Grundlagen des Markterfolgs der IBU-tec AG basieren auf der eigenen, flexibel einsetzbaren Technologieplattform, dem patentgeschützten Verfahren sowie auf dem Know-how der Mitarbeiter.

Dabei generiert die IBU-tec AG als Entwicklungs- und Produktionspartner mit ihren thermischen Prozessen Funktionschemikalien mit veränderten Materialeigenschaften von der Produktidee bis zur Produktion und kann damit das Material- und Prozessrisiko ihrer Kunden wesentlich reduzieren. Die langjährige Expertise der IBU-tec AG in der Entwicklung und Herstellung anorganischer Grundstoffe mittels thermischer Prozesse im Temperaturbereich von 200 °C bis 1.550 °C bildet dabei eine wesentliche Grundlage. Die Kunden können hierbei auf die Kernkompetenzen der IBU-tec AG, wie z. B. Laboranalytik, material- und verfahrenstechnische Prozessentwicklung, Prozessmessungen sowie Engineering-Know-how zugreifen und erwerben durch dieses Komplettangebot in kurzer Zeit eigenes Know-how zur Herstellung der gewünschten Materialien.

1.2 Technische Anlagen

Die insgesamt 16 individuellen Drehrohrofen-Systeme unterschiedlicher Größe der IBU-tec AG können mehr als 50 Tonnen Materialien am Tag produzieren. Durch die hohe Flexibilität der Anlagen sowie die jahrzehntelangen Erfahrungen der IBU-tec AG kann den Kunden ein sehr breites Leistungsspektrum angeboten werden.

Mit bis zu 300 Hertz arbeitet der von der IBU-tec AG entwickelte Pulsationsreaktor, wovon wir exklusiv über acht dieser Anlagen verfügen. Er bildet damit die Basistechnologie zur Entwicklung von neuartigen Materialien. Die patentierte Pulsationsreaktortechnologie ermöglicht spezifische thermische Behandlungen von Materialien, u. a. Thermoschock-Behandlung.

Die IBU-tec AG hilft ihren Kunden mit ihrem Dienstleistungsangebot, die Material-, Energie- und Rohstoffeffizienz im Produktionsprozess und im Endprodukt zu verbessern. Kontinuierliche Investitionen in den Ausbau und die Modernisierung des Anlagenparks schaffen dabei die Basis für die Dienstleistungsqualität, welche die IBU-tec AG den Kunden als Technologieunternehmen bietet.

Thematische Schwerpunkte der Geschäftstätigkeit in 2023 waren wie im Vorjahr CO 2-, Stickoxid- und Schadstoffreduzierung, Elektromobilität und Recycling zur Ressourcenschonung.

1.3 Steuerungssystem

Wir ziehen für unsere interne Unternehmenssteuerung die Umsatzerlöse und die auf Basis des operativen Ergebnisses vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) ermittelte Marge heran.

2. Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die deutsche Wirtschaftsleistung lag im Jahr 2023 nach Einschätzungen des Sachverständigenrats nahezu auf demselben Niveau wie zu Beginn der Corona-Pandemie vor knapp vier Jahren. [1] Deutschland verzeichnete damit seit Beginn der Corona-Pandemie das geringste Wachstum aller Volkswirtschaften des Euro-Raums. Zwar kam Deutschland zunächst noch vergleichsweise gut durch die Corona-Pandemie, aber während der Energiekrise entwickelte sich die deutsche Wirtschaft sehr schwach. [2] Laut Statistischem Bundesamt wirkte das anhaltend hohe Preisniveau auf allen Ebenen der Wirtschaft dämpfend auf die Konjunktur. Hinzu kamen ungünstigere Finanzierungsbedingungen durch höhere Zinsen und eine geringere Nachfrage aus dem In- und Ausland. [3] Die Energiekrise und geopolitische Spannungen verunsicherten Produzenten, Investoren sowie Konsumentinnen und Konsumenten. Der Welthandel verlor an Dynamik mit negativen Folgen für die deutsche Exportwirtschaft. [4]
Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes haben sich die Verbraucherpreise in Deutschland im Jahresdurchschnitt 2023 um 5,9 % gegenüber 2022 erhöht. Die Inflationsrate für das Jahr 2023 lag unter dem historischen Höchststand des Jahres 2022. Sie ist mit knapp 6 Prozent aber weiterhin auf einem hohen Stand. [5]
Im Jahr 2023 war das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes um 0,3 % niedriger als im Vorjahr. [6] Die Energiepreise, die bereits im Jahr 2022 infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine extrem gestiegen waren, stabilisierten sich auf hohem Niveau und belasteten insbesondere die Industrieproduktion. [7] Die bestehenden Einschränkungen russischer Erdgaslieferungen mit der ausgelösten Energiekrise belasteten besonders die energieintensiven Branchen [8] , zu denen auch die Chemieindustrie zählt.

2.1.1 Chemiebranche

Die Erwartungen der Chemieindustrie auf eine positive Entwicklung im Jahr 2023 haben sich nicht erfüllt. Im Gegenteil, das Geschäftsklima in der Chemischen Industrie hat sich weiter verschlechtert. Laut ifo Institut ist eine Erholung derzeit noch nicht in Sicht. [9] Als energieintensives Gewerbe war die Chemiebranche weiterhin besonders stark von den gestiegenen Preisen von Strom und Erdgas betroffen. Hinzu kamen Preissteigerungen bei Rohstoffen und Vorprodukten, was zusammen zu einem branchenweiten Auftragsmangel führte. Die Produktion der Chemieunternehmen in Deutschland ging um 8 % gegenüber dem Vorjahr zurück, wie der Verband der Chemischen Industrie (VCI) in seiner Jahresbilanz mitteilte. Ohne das Pharmageschäft lag der Rückgang sogar bei rund 11 %. [10] Der Gesamtumsatz der Branche gegenüber dem Jahr 2022 sank von 266,5 Mrd. € auf 230,0 Mrd. €. [11]
2.1.2 Automobilbranche

Laut Kraftfahrzeug-Bundesamt wurden im Jahr 2023 signifikant mehr Neuwagen zugelassen als im Vorjahr. Die Pkw-Neuzulassungen stiegen um 7,3 Prozent auf 2,84 Millionen. Vor allem die Zahl der gewerblichen Neuzulassungen stieg an, während etwas weniger private Autos neu zugelassen wurden als 2022. Der Anteil der gewerblichen Neuzulassungen lag bei 67,1 Prozent. [12] Insgesamt wurden rund 4,1 Millionen Pkw gefertigt und damit rund 18 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Damit beschleunigte sich die Erholung von der Pandemie im Vergleich zu den Vorjahren zwar deutlich, insgesamt lag der Wert aber weiterhin unter dem Niveau im Jahr 2019. Die Corona-Pandemie und der folgende Mangel an Halbleitern hatten ab 2020 zur zeitweisen Schließung und Drosselung von Produktionskapazitäten in der deutschen Automobilindustrie geführt. Dadurch ist das bereits schwache Produktionsvolumen aus dem Jahr 2019 nochmals unterboten. [13]
Dabei hielt der positive Trend hin zu batterieelektrisch angetriebenen Fahrzeugen an. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 524.200 Elektroautos in Deutschland neu zugelassen. Damit wurde ein neuer Höchstwert erreicht. Im Dezember 2023 wurde das abrupte Ende der staatlichen Förderung für E-Automobile bekannt gegeben. Diese war ursprünglich bis Ende 2024 geplant gewesen. Mehrere Automobilhersteller kündigten daraufhin an vorübergehend auch den staatlichen Anteil der Förderung zu übernehmen, um einen allzu starken Einbruch bei den Verkaufszahlen zu verhindern. [14]
2.2 Wichtige Ereignisse im Geschäftsjahr 2023

Das Geschäftsjahr 2023 war auch für uns von gesamtwirtschaftlichen Herausforderungen geprägt: Hohe Zinsen und Inflation, Rezessionssorgen und insgesamt schwierige wirtschaftliche Rahmenbedingungen haben die Industrieunternehmen, speziell aus der Chemiebranche, belastet.

Vor dem Hintergrund dieser Prämissen stand im Geschäftsjahr 2023 bei der IBU-tec AG der weitere Ausbau des Wachstumsbereichs Batteriematerialien im Fokus. Insbesondere die Projekte mit Entwicklungs- und Serviceprojekten für Unternehmen zur Entwicklung neuartiger Kathoden- und Anodenmaterialien lieferten in 2023 einen wesentlichen Umsatzbeitrag im Tätigkeitsbereich Batteriematerial.

2.2.1 Eigene Batteriematerialien

Allgemein lässt sich feststellen, dass der Großteil der verwendeten Batteriematerialien im Automobilbereich nach wie vor aus China stammt. [15] Diese Marktdominanz eröffnet Chancen für IBU-tec als derzeit alleinigen europäischen Hersteller von Lithium-Eisenphosphat (LFP) Batterien, sich als alternativer Lieferant für die europäische Automobilindustrie zu positionieren, um das Risiko von Abhängigkeiten zu verringern. Diese Entwicklung wird gestützt durch aktuelle politische Bestrebungen der Europäischen Union, Europa in diesem Bereich als Standort zu stärken. Dazu wurde in 2023 die europäische Batterieverordnung, der "Batterypass" zur Regelung von Lieferketten und Recyclingprozessen für die in Europa in den Verkehr gebrachten Batterien eingeführt
Durch diese Entwicklungen konnten wir im Jahr 2023 unsere Position als einziger Hersteller von LFP-Kathodenmaterial in Europa vertrieblich nutzen, um neue Interessenten für unsere eigenen Batterieprodukte zu gewinnen. Insgesamt wurden in 2023 rund sechs Tonnen Proben an über 60 verschiedene Kunden, wie z. B. Zellhersteller und Energiespeicher-Anbieter, Automobilhersteller und Forschungseinrichtungen zur Materialqualifizierung verkauft. Zugleich haben wir unser internationales Händler- und Vertriebsnetz weiter ausgebaut, um neue Kunden für unser Material zu gewinnen und unsere Transformation vom reinen Dienstleister hin zu einem unabhängigen Hersteller eigener Produkte weiter voranzutreiben.

Wir haben den Vertrieb im Bereich Batteriematerialien auch hinsichtlich Veranstaltungsteilnahmen erheblich ausgebaut. Insgesamt nahmen wir als Aussteller oder Besucher an 20 Messen und Konferenzen teil, wo wir zahlreiche wertvolle Kontakte zu internationalen Batterie- und Zellherstellern knüpfen konnten.

Im Rahmen des CAR Battery Days im September 2023 haben wir unser innovatives LFP-Batteriematerial vor mehr als 300 hochkarätigen Experten aus der Batteriebranche vorgestellt. Damit konnten wir unser umfassendes Know-how in der Entwicklung und Produktion von LFP-Batteriematerialien vor nationalem und internationalem Publikum präsentieren. Zusammen mit CATL war IBU-tec Partner der Veranstaltung und hat am Hauptsitz Weimar Einblicke in den Herstellungsprozess für LFP-Batteriematerialien gewährt. Zu den Teilnehmenden des Car Battery Days zählten neben führenden weltweit agierenden Batterie- und Zellherstellern auch Automobilunternehmen und verschiedenste Player, die im "Ökosystem" Batterie aktiv sind.

Trotzdem blieb der Absatz des eigenen LFP-Batteriematerials aufgrund zahlreicher Verzögerungen beim Aufbau der nachgelagerten europäischen Zellproduktion hinter den Erwartungen zurück. Jedoch entwickelte sich das Geschäft mit der Anwendung in Batteriematerialien im Jahr 2023 insgesamt sehr positiv. Haupttreiber waren zahlreiche Kundenprojekte für die Entwicklung neuer Anoden- und Kathodenmaterialien mit unterschiedlichen Werkstoffen. Hier hat sich die IBU-tec AG mit ihrer umfangreichen Expertise als wichtiger Ansprechpartner für die internationale Batterieindustrie etabliert.

2.2.2 Servicegeschäft zur Entwicklung von Batteriematerialien

Die Partnerschaft mit einem renommierten globalen Automobilkonzern wurde in 2023 um die Unterzeichnung eines Vertrags über die Entwicklung und Produktion eines Batteriematerials für die Elektromobilität erweitert. Hierfür nutzt der Kunde die langjährige Prozessexpertise und hervorragende Anlageninfrastruktur von IBU-tec. Dies stellt einen weiteren Meilenstein beim Ausbau unserer Marktposition dar. Geplant ist ein neuartiges LFP-Kathodenmaterial für Personenkraftwagen mit Elektroantrieb. Nach der Entwicklungsphase haben wir vereinbarungsgemäß in 2023 auch bereits signifikante Mengen des Materials am Standort Weimar hergestellt. Der Vertrag unterstreicht die Bedeutung unserer Expertise im Bereich der Batteriematerialien, die es uns ermöglicht, direkt mit global agierenden Konzernen zusammenzuarbeiten.

Mit dem Spezialchemie-Konzern LANXESS konnten wir Ende des Jahres 2023 eine Kooperationsvereinbarung abschließen. Ziel der Zusammenarbeit ist die Entwicklung eines innovativen europäischen Eisenoxidprodukts für LFP-Batteriematerial. Es soll ein Kathodenmaterial entwickelt werden, was die Leistungsfähigkeit von Lithium-Ionen-Batterien verbessert und den CO 2-Fußabdruck der Batterien durch Einsatz lokaler Rohstoffe verringert. Eine europäische Wertschöpfungskette für LFP-Batterien soll etabliert werden. Wir erweitern damit unser Produktportfolio und streben eine Positionierung unserer Batteriematerialien für das Standardverfahren der Nassbeschichtung an.

Um unser Wachstum in Bereich Batteriematerialien perspektivisch transparent abbilden und stärken zu können, haben wir die neue, hundertprozentige Konzerntochter IBUvolt battery materials GmbH gegründet. Ihr Kerngeschäft wird ganz auf der Entwicklung, der Herstellung und dem Vertrieb von Batteriematerialien liegen, wozu auch das Geschäft mit Entwicklungsdienstleistungen für Kathoden- und Anodenaktivmaterialien für internationale Kunden aus dem Batteriesektor zählen wird. Die Bündelung dieses Geschäfts in einer eigenständigen Gesellschaft eröffnet uns künftig auch strategische Optionen für potenzielle Kooperationen mit Partnern, die wir in der IBU-tec advanced materials AG nicht abbilden können. Zum Geschäftsführer der IBUvolt GmbH wurde unter anderem Ulrich Weitz berufen.

2.2.3 Traditionelles Servicegeschäft

Das Geschäftsjahr 2023 war für das "traditionelle" Servicegeschäft der IBU-tec trotz der gesamtwirtschaftlichen Herausforderungen ein erfolgreiches Jahr. Neben Kundenprojekten im Bereich der Batteriematerialien haben wir weitere Projekte in unterschiedlichen Anwendungsfeldern für unsere Kunden durchgeführt. Die Bandbreite reicht dabei von Entwicklungsprojekten im Recycling (Batteriematerialien, Baustoffe) bis hin zu Lohnproduktionen im Bereich der Chemie- und Automobilkatalysatoren. Besonders positiv entwickelte sich auch der Engineering-Bereich. Eine Lieferung einer kleineren Drehrohrofenanlage wurde erfolgreich durchgeführt. Auf Basis von vorhergehenden Engineering- und Beratungs-dienstleistungen sowie Versuchsprojekten konnten weitere neue lukrative Aufträge eingeworben werden. So wurden wir unter anderem erneut damit beauftragt, einem Kunden einen Drehrohrofen zu liefern und diesen aufzubauen. Ein neues Engineeringkonzept in Form von Beratung auf Stundenbasis wurde eingeführt und von mehreren Kunden in Anspruch genommen. Mit dieser breiten Aufstellung der Aktivitäten ist es uns nicht nur gelungen die schwierigen Rahmenbedingungen einer unserer Hauptabnehmerbranchen (Chemie) zu kompensieren, sondern in 2023 auch einen Umsatz auf Vorkrisenniveau zu erreichen.

2.2.4 Forschung und Entwicklung

Der Fokus unserer eigenen Forschung und Entwicklung lag auf der Weiterentwicklung unserer eigenen Batteriematerialien. Die Anforderungen des Marktes aufgreifend, versuchen wir kontinuierlich einzelne Aspekte des LFP-Batteriematerial weiter zu verbessern und es für verschiedene Anwendungszwecke und Kundenbedarfe zu optimieren. So ist z. B. in 2023 das neue Batteriematerial LFP 402 entwickelt worden, welches auch für das derzeitig gängige Nassbeschichtungsverfahren bei der Zellproduktion sehr gut geeignet ist und uns signifikante neue Marktpotenziale eröffnet. Mit der in 2022 in Betrieb genommenen Sprühtrocknungsanlage im Labormaßstab und unserem in 2023 weiter ausgebauten E-Chemie-Labor haben wir nunmehr beste technische Voraussetzungen um unsere Materialentwicklung im Bereich der Batteriematerialien noch fokussierter und schneller voranzutreiben und haben damit unsere Attraktivität als Entwicklungsdienstleister in diesem Bereich deutlich erhöht.

Zusätzlich zur eigenen Forschung und Entwicklung haben wir weitere Förderprojekte mit Partnern vorangetrieben, wie z. B. das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Verbundprojekt KeNaB-ART. Hier haben wir in 2023 wichtige Meilensteine erreicht, um phasenreines Kathodenaktivmaterial aus Natrium-Manganschichtoxid für künftige Natriumbatterien zur Anwendung in stationären Energiespeichern zu entwickeln und herzustellen. Mit möglichen Energiedichten von bis zu 200 Wh/​kg sind Natrium-Ionen-Batterien eine vielversprechende Alternative zu herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien. Im Projekt NIBlog sollen gemeinsam mit Industriepartnern, wie Jungheinrich und UniverCell, Natriumbatterien für Flurförderfahrzeuge, z. B. Gabelstapler, entwickelt werden. In beiden Projekten kommen unterschiedliche Materialsysteme zum Einsatz: Schichtoxide und polyanionische Verbindungen.

Künftige Batterietechnologien und Herstellungsverfahren stehen zudem im Mittelpunkt weiterer Förderprojekte. Im Projekt ProLIT" wird die Prozess- und Materialentwicklung von Lithium-Ionen-Batteriekathoden für die großtechnische Trockenbeschichtung vorangetrieben. Ziel des Projekts "BISSFest" ist die Bewertung skalierbarer Prozesstechnologien von der Synthese des Elektrolyten bis hin zum Aufbau bipolarer Festkörperbatterien, durch die eine weitere Steigerung der Energiedichte ermöglicht werden kann.

Darüber hinaus haben wir im Bereich Engineering zusammen mit Partnern aus Forschung und Industrie einige F&E Themen bearbeitet. Die Verbundvorhaben befassen sich vor allem mit der Ressourcenschonung durch Recycling und Verringerung des Ausstoßes klimarelevanter Gase. Im Förderprojekt "ReMIN" werden REALight-Leichtgranulate und REA-Gips aus feinkörnigen sulfatbelasteten Bau- und Abbruchabfällen und industriellen Nebenprodukten gewonnen. Im Verbundvorhaben: "REMINTA" werden mineralische Fraktionen aus Abraum am Beispiel der Bergteiche am Bollrich in Goslar recycelt. Im Projekt "KlimPro-Industrie" geht es um die CO2 Reduktion durch kalkarme Klinker und Karbonatisierungshärtung. Im Projekt "GranuGruen" wird ein Pflanzgranulat mit definierter Funktionalität auf Basis von Bau-Reststoffen entwickelt.

Im Bereich Umweltinnovationen haben wir im Solardetox-Projekt in Zusammenarbeit mit Partnern einen innovativen Ansatz entwickelt, um Wasserverschmutzung durch Öl- und Kraftstoffaustritte zu bekämpfen, für die wir unter den Top 20 Finalisten des Thüringer Innovationspreises nominiert waren. Unter Verwendung von schwimmfähigen, durch Sonnenlicht aktivierten Katalysatoren wird die die Kraft der Photokatalyse genutzt, um schädliche Substanzen abzubauen. Die Rolle der IBU-tec lag in der versuchsweisen, großtechnischen Herstellung und Skalierung der schwimmfähigen Katalysatorkügelchen.

2.2.5 Sonstige Ereignisse

Für unser Nachhaltigkeitsmanagement haben wir im ersten Halbjahr 2023 im Rating von EcoVadis erneut die Auszeichnung "EcoVadis Silber" erhalten. Mit einem Gesamtergebnis von 67 Punkten konnten wir uns gegenüber dem letzten Rating im Jahr 2021 (59 Punkte) deutlich verbessern. Damit zählen wir weltweit zu den besten 10 Prozent der Unternehmen unserer Branche, die von der Plattform bewertet werden. EcoVadis ist der nach eigenen Angaben größte Anbieter von Nachhaltigkeitsratings für Unternehmen.

Auf der ordentlichen Hauptversammlung wurde Isabelle Weitz mit großer Mehrheit der Stimmen in den Aufsichtsrat gewählt. Somit besteht der IBU-tec-Aufsichtsrat aus nunmehr vier Mitgliedern inklusive Sandrine Cailleteau, der Vorsitzenden des Aufsichtsrats. So haben die Aktionäre u. a. die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von EUR 0,04 je Aktie für das abgelaufene Geschäftsjahr beschlossen. Bei der ordentlichen Hauptversammlung waren insgesamt 55,38 Prozent des Aktienkapitals vertreten. Mit Ende der Hauptversammlung hat der bisherige CFO, Jörg Leinenbach, die Position des CEO von IBU-tec von Ulrich Weitz übernommen, der seinen Vertrag wie angekündigt nicht mehr verlängert hat. Dr. Arndt Schlosser ist zum 30. April 2023 aus dem Vorstand ausgeschieden.

2.3 Umsatz- und Auftragsentwicklung

Die Umsatzerlöse stellen neben der EBITDA-Marge den wesentlichen finanziellen Leistungsindikator der IBU-tec AG dar.

Der Umsatz der Gesellschaft liegt im Jahr 2023 bei 20.777 T€ und damit um 4.799 T€ über dem Vorjahreswert (15.978 T€). Das geplante Umsatzwachstum von mehr als 60 % gegenüber dem Vorjahr, was maßgeblich auf deutlich steigenden Umsätzen im Batteriegeschäft resultieren sollte, konnte allerdings nicht erreicht werden.

Die einzelnen Themengebiete haben in 2023 folgende Umsatzanteile generiert:

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Umsatz-Breakdown nach Geschäftsmodell (in T€) 2023 2022 zum Vj.
Engineering) 908 986 -8%
Service & Recycling 9.717 10.401 -8%
Batteriematerial * 10.151 4.591 +121%
Gesamt 20.776 15.978 +30%

*inkl. Batteriegeschäft
Insgesamt war das Geschäftsjahr 2023 ein herausforderndes Jahr. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen zeigten sich im Geschäftsjahr 2023 auch erfreuliche Entwicklungen. So machte das Batteriegeschäft insbesondere Geschäft mit Entwicklungsdienstleistungen für Kathoden- und Anodenaktivmaterialien für internationale Kunden einen weiteren Sprung. Gegenüber dem Vorjahr verbesserte sich der Umsatz des Batteriegeschäfts um 121 % auf 10.151 T€ (Vorjahr: 4.591 T€), wobei hier insbesondere unsere Dienstleistungen in den Bereichen Prozess- und Materialentwicklung gefragt waren. Exemplarisch dafür steht der Entwicklungsauftrag eines Nutzfahrzeugherstellers, den wir im Jahr 2022 akquiriert und im Jahr 2023 bearbeitet haben. Dennoch blieben Umsätze aus dem Vertrieb von Batteriematerial deutlich hinter den Erwartungen zurück. Aufgrund unserer Expertise und starken Positionierung am Markt sehen wir sowohl das Geschäft mit Dienstleistungen rund um Batteriematerialien als auch den Verkauf unserer eigenen LFP-Materialien weiterhin als wesentliche Wachstumstreiber für die IBU-tec AG. Unseres Erachtens verfügen wir hier über ein starkes Alleinstellungsmerkmal, das uns von unseren Mitbewerbern abgrenzt.

In den Bereichen Recycling und Regenerierung von Reststoffen im Rahmen unterschiedlichster Prozesse konnte auch im Jahr 2023 positive Entwicklungen verzeichnet werden. Hier haben wir uns als verlässlicher Partner für die Industrie etabliert, was zu einer Reihe von Aufträgen im Bereich der Prozessentwicklung für das Recycling von Klärschlämmen, Baustoffen, Katalysatoren und anderen Materialien führte.

Auch im Bereich Engineering ist es uns gelungen, unser Angebot am Markt zu positionieren und neue Aufträge zu gewinnen. Die Durchführung von Versuchen und Engineering- und Beratungsdienstleistungen wurden stark nachgefragt. Zur Steigerung der Umsätze trägt dabei vor allem ein Großauftrag bei, der im Geschäftsjahr 2023 erfolgreich umgesetzt wurde. Auch für das nächste Geschäftsjahr sind bereits zwei neue Ofenlieferungsprojekte zur Produktion von Katalysatorträgermaterial in der Pipeline, wovon eins bereits angelaufen ist.

2.4 Investitionen

Das Geschäftsjahr 2023 war investitionsseitig von den abschließenden Umbauten einer unserer Drehrohrofenanlagen (IDO 5E) geprägt. Darüber hinaus entfielen rund 2.001 T€ des Investitionsvolumens auf getätigte Anzahlungen im Rahmen des geplanten Aufbaus eines Sprühturms zur späteren Produktion der Vorprodukte für die Produktion unserer Batteriematerialien und auf Planungsleistungen für den Bau eines Gebäudes für die Sprühtrocknungsanlage am Standort Bitterfeld.

Die Investitionen der IBU-tec AG beliefen sich im Berichtsjahr auf 4.364 T€ und lagen damit über dem Vorjahreswert (3.821 T€).

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Investitionen (in T€) 2023 2022 zum Vj.
Investitionen 4.364 3.821 14 %


2.5 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

2.5.1 Vermögenslage

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Vermögenslage (in T€) 2023 2022 zum Vj.
Bilanzsumme 68.777 66.661 3 %
Eigenkapital 52.558 54.717 -4 %
Eigenmittel * 53.788 56.181 * -4 %

* Eigenkapital plus Berücksichtigung des Sonderpostens für Investitionszuschüsse (ohne Abzug von darauf entfallenden Ertragsteuern).

Die Bilanzsumme hat sich gegenüber dem Vorjahr (66.661 T€) um 2.116 T€ auf 68.777 T€ erhöht.

Im Geschäftsjahr 2023 wurde ein internes F&E Projekt zur Neuentwicklung eines Batteriematerials (LFP-402/​IBUvolt402) initiiert, welches bei der Nassbeschichtung von Batterieelektroden zum Einsatz kommt. Die damit verbundenen Kosten in Höhe von 210 T€ wurden als selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände im Anlagevermögen aktiviert.

Um Produktionskosten zu sparen und um die allgemeinen Vermarktungschancen kurzfristig zu verbessern ist eine Beimischung der bestehenden Lithium-Eisen-Phosphat (LFP-400) Batteriematerialbestände bei der Produktion von LFP-402 geplant. Dementsprechend erfolgte eine Umgliederung dieser Bestände von den Fertigen in die Unfertigen Erzeugnisse. Die Beimischung ist gemäß unserer Einschätzung kostendeckend und ohne Qualitätsverluste möglich.

Die Liefer- und Leistungsforderungen sind in Zusammenhang mit dem Anstieg des Umsatzvolumens um 1.250 T€ gestiegen.

Im Rahmen der Konzernfinanzierung wurden weitere kurzfristige Darlehen an die Tochtergesellschaft, BNT Chemicals GmbH, ausgegeben. Unter Berücksichtigung der angefallenen Darlehenszinsen erhöhten sich die Forderungen gegen verbundene Unternehmen um 2.888 T€.

Das Eigenkapital beläuft sich in Folge des erzielten Jahresfehlbetrags und der im Berichtsjahr erfolgten Ausschüttung von 190 T€ zum 31. Dezember 2023 auf insgesamt 52.558 T€ (Vorjahr: 54.717 T€).

Unter Berücksichtigung des Sonderpostens für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen belaufen sich die Eigenmittel des Unternehmens zum Bilanzstichtag auf 53.788 T€ (Vorjahr: 56.181 T€). Die Eigenkapitalquote auf Basis der Eigenmittel liegt damit bei rund 78 % (Vorjahr: 84 %).

Der planmäßigen Rückführung der Bankdarlehen stand eine Inanspruchnahme von 3 Kontokorrentkrediten gegenüber, was zu einem Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten führte. Die Anlagendeckung II [16]  belief sich zum Bilanzstichtag auf 178 % und lag damit deutlich unter dem Vorjahresniveau (200 %). Somit ist das Anlagevermögen mehr als vollständig durch Eigenkapital und langfristiges Fremdkapital finanziert. Die Liquidität 2. Grades [17] liegt zum Bilanzstichtag bei 269 % und damit weit unter dem Vorjahreswert (694 %).

Im Geschäftsjahr 2021 wurde ein Darlehen durch den damaligen CEO Ulrich Weitz gewährt. Dieses Darlehen wird planmäßig in monatlichen Raten getilgt.

In Folge des mit der BNT geschlossenen Ergebnisabführungs- und Verlustübernahmevertrags bestehen zum 31. Dezember 2023 Verbindlichkeiten aus Verlustausgleich in Höhe von 2.353 T€ (Vorjahr: Forderungen aus Ergebnisabführung von 4.958 T€).

2.5.2 Finanzlage

Die Entwicklung des Finanzmittelfonds und die Zusammensetzung des Cashflows ergibt sich aus der nachfolgenden Übersicht. Die der Gesellschaft zugeflossenen Mittel wurden für die Durchführung von Investitionen, Kapitaldiensten sowie für die Know-how-Entwicklung verwendet.

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Cashflow (in T€) 2023 2022
1. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

Periodenergebnis -1.969 1.800
Zunahme (-)/​Abnahme (+) der Forderungen aus Gewinnabführung 4.958 -4.958
Zunahme (+)/​Abnahme (-)der Verbindlichkeiten aus Verlustübernahme 2.353 0
Abschreibungen (+) auf Gegenstände des Anlagevermögens 2.849 2.882
Zunahme (+) der sonstigen Rückstellungen 163 227
Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens -270 -255
Verlust (+) aus Anlageabgängen 3 0
Zunahme (-)/​Abnahme (+) der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva (ohne Forderungen aus Ergebnisabführung) -1.368 -6.079
Zunahme (+)/​Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva 1.563 31
Zinsaufwendungen/​Zinserträge 6 -6
Ertragssteueraufwand/​-ertrag -410 948
Ertragssteuerzahlungen -133 -1
Einzahlungen aus Zuschüssen 20 0
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 7.764 -5.411
2. Cashflow aus der Investitionstätigkeit

Einzahlungen (+) aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens 53 39
Auszahlungen (-) für Investitionen in das Sachanlagevermögen -3.824 -3.464
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen -25 0
Einzahlungen (+) /​ Auszahlungen (-) aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition 0 10.505
Auszahlungen (-) für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen -515 -357
Auszahlungen (-) für Darlehensgewährungen an Tochtergesellschaften -7.700 -5.400
Einzahlungen (+) aus Darlehenstilgungen von Tochtergesellschaften 800 2.700
Erhaltene Zinsen 220 83
Einzahlungen aus Investitionszuschüssen 17 0
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -10.974 4.106
3. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit

Einzahlungen (+) aus Aufnahme von Finanzkrediten 3.113 0
Einzahlungen (+) aus Investitionszuschüssen - 47
Auszahlungen (-) aus der Tilgung von Gesellschafter- und Finanzkrediten -2.168 -2.178
Gezahlte Zinsen -343 -221
Gezahlte Dividende an Gesellschafter -190 0
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 412 -2.352
4. Finanzmittelfonds am Ende der Periode

Zahlungswirksame Veränderung des

Finanzmittelfonds (Zwischensummen 1 - 3) -2.797 -3.657
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 2.810 6.467
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 12 2.810
5. Zusammensetzung des Finanzmittelfonds

Liquide Mittel 12 2.810
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 12 2.810


Der Cashflow aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit bewegt sich mit 7.764 T€ wesentlich über dem Niveau des Vorjahres (-5.411 T€). Maßgeblich hierzu beigetragen hat die im Geschäftsjahr 2023 erfolgte Begleichung der Forderung aus Ergebnisabführung 2022 durch die BNT GmbH. Weiterhin wurden Verbindlichkeiten aus der Verlustübernahme 2023 gegenüber der BNT GmbH aufgebaut.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit in Höhe von -10.974 T€ bewegt sich im Geschäftsjahr deutlich unten dem Vorjahreswert in Höhe von 4.106 T€. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die im Vorjahr getätigten Verkäufe von festverzinslichen Wertpapieren (10.505 T€) zu dieser positiven Cashflowgröße führten. Im Geschäftsjahr 2023 sind in den Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen in Höhe von -3.824 T€, unter anderem wesentliche Anzahlungen im Rahmen des geplanten Sprühturmes enthalten. Darüber hinaus wurden weitere Darlehen in Höhe von -7.700 T€ an die BNT Chemicals GmbH gewährt.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ist maßgeblich von den planmäßigen Tilgungen der Finanzkredite in Höhe von -2.168 T€ sowie durch die Ausschöpfung von Kontokorrentlinien von 3.113 T€ beeinflusst. Somit lag der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit mit 412 T€ über dem Vorjahr (-2.352 T€).

Der Gesamtbetrag der liquiden Mittel, aus Kassenbestand und Bankguthaben, belief sich zum Stichtag auf 12 T€ (Vorjahr: 2.810T€).

Der Gesellschaft stehen zum Bilanzstichtag noch eine ungenutzte Kontokorrentlinie von 8,8 Mio € zur Verfügung.

2.5.3 Ertragslage

Die Gesamtleistung [18] erhöhte sich merklich im Vergleich zum Vorjahr um 2.210 T€ auf 21.281 T€ (Vorjahr: 19.072 T€). Korrespondierend dazu stiegen die Personal- und die sonstigen betrieblichen Aufwendungen, während die Materialkosten einen Rückgang verzeichneten, welcher maßgeblich auf die materialintensive Produktion von LFP im Vorjahr zurückzuführen ist. Die Personalkostensteigerung im Geschäftsjahr 2023 ist auf die planmäßigen Gehaltsanpassungen und Sonderzahlungen zurückzuführen. Dies führte in Summe zu einem Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (EBITDA) in Höhe von 2.850 T€ welches weit über dem des Vorjahres (690 T€) lag. Die auf Basis des EBITDA ermittelte EBITDA-Marge von 14 % hat sich gegenüber dem Vorjahr (4 %) deutlich verbessert. Damit konnte die für das Berichtsjahr erwartete EBITDA-Marge von 12 % bis 14 % erreicht werden.

Das Finanzergebnis von -2.359 T€ (Vorjahr: 4.964 T€) setzt sich zum einen aus Zinserträgen aus dem an die BNT Chemicals GmbH gewährten Gesellschafterdarlehen sowie aus Zinsaufwendungen aus den bestehenden Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und dem im Berichtsjahr gewährten Gesellschafterdarlehen und zum anderen aus den Aufwendungen aus der Verlustübernahme (Vj. Erträge aus Gewinnabführung) aufgrund des Ergebnisabführungsvertrags zusammen.

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Ertragslage 2023 2022 Veränderung 2023 vs. 2022
Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibung (EBITDA) 2.850 T€ 690 T€ +313 %
EBITDA-Rentabilität [19] 14 % 4 % +10 %-Punkte
Ergebnis vor Steuern (EBT) -2.358 T€ 2.771 T€ -185 %
EBT-Rentabilität [20] -11 % 17 % -28 %-Punkte
Jahresergebnis -1.969 T€ 1.800 T€ -210 %
Umsatzrentabilität nach Steuern -9 % 11 % -20 %-Punkte


2.6 Mitarbeiter

Die Anzahl der Beschäftigten der IBU-tec AG stieg zum Bilanzstichtag um rund 5,3 % auf 158 (Vorjahr: 150) nach HGB. Der Altersdurchschnitt der Beschäftigten liegt mit rund 42 Jahren auf Vorjahresniveau, der Altersmix ist wie im Vorjahr ausgewogen. Die Anzahl der im Jahresdurchschnitt nach HGB beschäftigten Mitarbeitenden stieg von 146,5 auf 159. Die Personalintensität (Personalkosten im Verhältnis zu Umsatz zzgl. Eigenleistungen) sank im Jahr 2023 auf 48,98 % (Vorjahr: 61,38 %).

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Personalbestand (ohne Vorstände, Auszubildende und ohne Mitarbeiter in Erziehungsurlaub) 2023 2022 zum Vj.
Jahresdurchschnitt nach HGB 159 146,5 +8,5 %
zum 31.12. 158 150 +5,3 %
Personalintensität 48,98% 61,38% -12,4 %


Die IBU-tec AG beschäftigte im laufenden Geschäftsjahr insgesamt zum Stichtag zehn Auszubildende in unterschiedlichen Ausbildungsberufen (Mechatroniker, Elektroniker für Betriebstechnik, Chemielaborant, Chemikant). Auch in 2023 haben wir der Qualifizierung unserer Beschäftigten eine hohe Priorität eingeräumt. Exemplarisch sind neben der Ausbildung der für die IBU-tec AG typischen Berufsbilder Fach- und Führungskräfteschulungen, die Möglichkeit berufsbegleitender Studiengänge, Promotionen sowie Techniker- und Meisterausbildungen bis hin zu Sprachkursen zu nennen.

Die Beschäftigten erhielten in 2023 bei der IBU-tec AG 12 Monatsgehälter. Zusätzlich zahlte die IBU-tec AG im November eine Inflationsprämie in Höhe von 1.300 € für Festangestellte und 250 € für Auszubildende. Die Geschäftsführung entschloss sich trotz der schwierigen wirtschaftlichen Situation zu diesen Sonderzahlungen, um die aus der Energiekrise und dem Ukraine-Krieg im Geschäftsjahr 2023 resultierenden erhöhten Lebenshaltungskosten der Beschäftigten wenigstens teilweise zu kompensieren.

3. Chancen- und Risikobericht

3.1 Risikomanagement

Klare Verantwortlichkeiten, eine dem Geschäftsmodell adäquate Organisation und eine professionelle Meetingstruktur gewährleisten weiterhin eine unmittelbare Information über etwaige Risiken an den Vorstand. So führen wir neben regelmäßigen Vorstandssitzungen jeden Monat ein Managementmeeting durch, in welchem dem Top-Management steuerungsrelevante Kennzahlen, z. B. zur Messung der Produktivität, Vertriebsleistung und Budgeteinhaltung, präsentiert werden. Zusätzlich runden jeweils ein Strategie- und ein Planungsmeeting pro Geschäftsjahr die Planungs- und Controlling-Strukturen der Gesellschaft ab. Der Aufsichtsrat kommt mindestens vier Mal pro Jahr zusammen.

Wesentliche Einzelrisiken sind:

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die Abhängigkeit von einzelnen Großkunden,

die fehlende Akquisition neuer Projekte,

Verschärfung des Wettbewerbs,

das Ausfallrisiko von Forderungen,

das Liquiditätsrisiko,

das Risiko von Kalkulationsfehlern,


Insgesamt verfügen wir über eine ausgewogene Risikostruktur. Mit unserem Risikomanagement sehen wir uns sehr gut aufgestellt, um drohende Risiken rechtzeitig zu identifizieren, aktiv anzugehen und effektiv einzugrenzen.

3.2 Wirtschaftliche und geopolitische Lage

Aus dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und dessen Auswirkungen auf Energie- und Rohstoffpreise sowie die weiterhin hohe Inflation ergeben sich für uns verschiedene Risiken. So wirken sich insbesondere stark steigende Energie- und Rohstoffpreise unmittelbar auf uns aus. Um uns hiergegen zu schützen, haben wir im vergangenen Jahr neben den Rohstoffpreisen auch die Energiekosten in unsere Formelpreise aufgenommen. Inflationsbedingte Preis- und Kostensteigerungen lassen sich hier ebenfalls gut abbilden. Die Eintrittswahrscheinlichkeit stufen wir daher zwar weiterhin als hoch, die Auswirkungen jedoch als gering ein. Ein mögliches Risiko besteht zudem in den Folgen des Kriegs für die Lieferketten. Unter der Voraussetzung, dass sich die kriegerischen Auseinandersetzungen nicht ausweiten, sehen wir die Eintrittswahrscheinlichkeit allerdings als gering bis mittel. Aufgrund unserer Lieferantenstruktur erwarten wir allenfalls geringe Auswirkungen. Da die IBU-tec AG keine Kundenbeziehungen zu russischen oder ukrainischen Unternehmen hat, sehen wir abnehmerseitig derzeit keine Risiken aus der aktuellen wirtschaftlichen und geopolitischen Lage.

3.3 Vertrieb von LFP-Batteriematerial

Die IBU-tec AG erwartet ab dem Geschäftsjahr 2024 wesentliche Umsätze aus dem Vertrieb des eigengefertigten LFP-Batteriematerials.

Sollte entgegen den Erwartungen der Gesellschaft der Vertrieb des eigengefertigten LFP-Batteriematerials nicht profitabel gelingen, so ergäbe sich ein wesentliches Risiko für die Vermögens- und Ertragslage der Gesellschaft, insbesondere in Zusammenhang mit dem bereits vorproduzierten und aktivierten LFP-400. Zudem könnte dies die angestrebte Transformation des Geschäftsmodells hin zum Eigenfertiger von Produkten verzögern. Dem Vorstand ist dieses Risiko bewusst und die im letzten Jahr gebündelten vertrieblichen Aktivitäten werden weiter intensiv fortgeführt. Der Vorstand wird, wie im Vorjahr, laufend über die aktuelle Entwicklung informiert. Vor dem Hintergrund der deutlichen Intensivierung der vertrieblichen Aktivitäten in diesem Bereich schätzt der Vorstand das Risiko als mittel ein.

3.4 Klumpenrisiko

Die potenziellen Auswirkungen eines Ausfalls einzelner Großkunden stufen wir unverändert als hoch ein, die Eintrittswahrscheinlichkeit als gering bis mittel. Insgesamt hat die IBU-tec AG die Gesamtleistung des Geschäftsjahres 2023 mit rund 379 (Vorjahr: 407) Einzelprojekten realisiert. Dabei wurden rund 48 % (Vorjahr: rund 57 %) des Umsatzes mit den Top 5 Kunden generiert, die sich allerdings nur partiell mit den fünf größten Kunden des Vorjahres überschneiden. Zwar wird damit weiterhin ein signifikanter Umsatzanteil der Gesellschaft mit wenigen Großkunden getätigt, was unstrittig ein gewisses Abhängigkeitsverhältnis begründet, doch gelingt es uns zunehmend, die Kundenbasis zu diversifizieren und das Risiko zu minimieren. Das vertriebliche Ziel, die Abhängigkeit von Großkunden mittelfristig deutlich zu vermindern, verfolgen wir dennoch weiter. Zusätzlich haben wir im vergangenen Jahr mit dem Strategieprojekt IBU2025 die Grundlagen dafür gelegt, mit eigenen Produkten am Markt aufzutreten und vertrieblich aktiv zu werden, um das Geschäftsmodell der IBU-tec AG breiter aufzustellen und neue Zielmärkte zu erschließen.

3.5 Projektrisiko

Weitere Risiken bestehen bei der Akquisition und Realisierung von Projekten. So ist es insbesondere dem dienstleistungsorientierten Geschäftsmodell der IBU-tec AG immanent, dass kundenspezifische Entwicklungs- und Produktionsaufträge oftmals projektbezogen vergeben werden und auf Grundlage von nicht vertraglich fixierten Forecasts der Kunden für das jeweils folgende Geschäftsjahr geplant werden. Dies kann sich insbesondere bei zunehmendem Wettbewerb, steigender Komplexität und höherer Preissensitivität der Kunden negativ auswirken. Die Auswirkungen des Risikos wären hoch, die Eintrittswahrscheinlichkeit halten wir aktuell für gering bis mittel.

3.6 Beschaffungsrisiken

Für die Herstellung eigener, nicht im Kundenauftrag gefertigter Produkte wie unserem LFP-Batteriematerial benötigen wir eigene Lieferketten. Wir setzen hierfür nach Möglichkeit auf langfristige Lieferverträge und aktives Lieferantenmanagement, um Beschaffungsrisiken zu minimieren. Im Zusammenhang mit LFP, dass wir im Oktober 2021 als Produkt am Markt eingeführt haben, befindet sich die Lieferkette aktuell noch im Aufbau. Parallel bemühen wir uns um eine vorausschauende Bevorratung mit strategisch wichtigen Rohstoffen, um kurzfristige Lieferengpässe auszugleichen und unsere Produktionsfähigkeit sicherzustellen. Wir stufen die Auswirkungen der Beschaffungsrisiken als sehr hoch, die Eintrittswahrscheinlichkeit derzeit aufgrund wieder intakter Lieferketten als niedrig ein.

3.7 Ausfallrisiko

Um einen fristgerechten Zahlungseingang zu gewährleisten, praktizieren wir ein strukturiertes Forderungsmanagement mit regelmäßigen Zahlungserinnerungen, Mahnungen und Bonitätsprüfungen. Risiken aus Forderungsausfällen, bezogen auf internationale Projekte oder Kunden, die erstmalig Aufträge bei der IBU-tec AG platzieren, werden prinzipiell mit Anzahlungsrechnungen abgefedert. Ausfälle im nennenswerten Umfang waren auch in 2023 nicht zu verzeichnen. Das Ausfallrisiko ist daher unserer Einschätzung nach gering, die Eintrittswahrscheinlichkeit gering bis mittel.

3.8 Liquiditätsrisiko

Um die Liquidität sicherzustellen, haben wir in den letzten Jahren eine Kontokorrentlinie im zweistelligen Millionenbereich eingerichtet und ein Liquiditätsmanagement implementiert, welches dem Vorstand in wöchentlichen Abständen den aktuellen Status der Bankbestände sowie die in der nahen Zukunft erwarteten liquiditätsrelevanten Sachverhalte (fällige Forderungen, fällige Verbindlichkeiten, Bestellobligos usw.) darstellt. Finanzierungsentscheidungen erfolgen unter Beachtung der Fristenkongruenz. Aufgrund des bestehenden Ergebnisabführungsvertrags sowie der Darlehensgewährung an die Tochtergesellschaft besteht ein Liquiditätsrisiko für die IBU-tec AG, falls die wirtschaftliche Entwicklung der BNT GmbH wesentlich von den Planungen der Gesellschaft abweicht. Wir stufen das Liquiditätsrisiko als mittel, die Eintrittswahrscheinlichkeit als gering bis mittel ein.

3.9 Kalkulatorische Risiken

Kalkulatorische Risiken bestehen grundsätzlich in der Fehleinschätzung tatsächlicher Aufwendungen im Verhältnis zu den kalkulierten Abgabepreisen. Die langjährige Erfahrung des Vertriebs, der für die Preiskalkulation verantwortlich ist, und das hochspezialisierte produktionstechnische Know-how der Projektbereiche sollen sicherstellen, dass der Aufwand realistisch eingeschätzt wird und somit Fehlkalkulationen vermieden werden. Nachkalkulationen von Einzelprojekten werden regelmäßig durchgeführt. Darüber hinaus finden regelmäßige Schulungen zur Verbesserung des betriebswirtschaftlichen Verständnisses für die verantwortlichen Projektmanager statt. Die Auswirkungen falscher Kalkulationen sind mittel, die Eintrittswahrscheinlichkeit gering bis mittel.

3.10 Sonstige Risiken

Bei komplexen Produktions- oder Versuchsaufträgen, bei denen das Reaktionsverhalten der eingesetzten Ausgangsstoffe nicht voraussehbar ist, besteht immer das Risiko einer nicht erfolgreichen Leistungserbringung. Die aufgeführten Liefer- und Leistungsbedingungen in den Angeboten und das hochspezialisierte produktionstechnische Know-how der IBU-tec-Mitarbeitenden tragen dazu bei, dieses Risiko zu minimieren. Darüber hinaus übernimmt die IBU-tec AG nur in Ausnahmefällen ein finanzielles Risiko innerhalb der Material- und Prozessentwicklung für den Kunden, da in diesem Fall immer nach erbrachter Leistung abgerechnet und fakturiert wird. Wir stufen die potenziellen Auswirkungen dieser Risiken als hoch ein. Ihre Eintrittswahrscheinlichkeit ist aufgrund der beschriebenen Maßnahmen gering bis mittel.

3.11 Chancenbericht

Das traditionelle Kerngeschäft der IBU-tec AG liegt in Entwicklungs- und Produktionsdienstleistungen für Kunden aus der chemischen Industrie und angrenzenden Bereichen. Hier haben wir über die Jahre ein erfolgreiches Geschäftsmodell etabliert, mit dem wir auch künftig gute Chancen am Markt haben. Wir bieten unseren Kunden langjährige Erfahrung in der thermischen Verfahrenstechnik sowie die für Dienstleister notwendige hohe Flexibilität und Agilität in der Auftragsabwicklung, wodurch wir als zuverlässiger Partner unserer Kunden anerkannt werden. Daraus ergeben sich für uns Potenziale, sowohl regelmäßig wiederkehrende Aufträge mit bestehenden Kunden zu generieren als auch Neukunden zu gewinnen.

Als Entwicklungsdienstleister im Bereich des Recyclings von Beton und Zement für die Baustoffindustrie haben wir ebenfalls bereits fest etablierte Kundenbeziehungen. Die gesteigerte Nachfrage nach entsprechenden Leistungen aufgrund steigender Rohstoffpreise und wachsender Anforderungen an die Nachhaltigkeit unserer Kunden sehen wir als sehr gute Chance, unsere Marktposition weiter auszubauen. Zusätzlich wollen wir weitere Potenziale in anderen Recyclingbereichen schöpfen, darunter die Aufbereitung von Rohstoffen aus Altbatterien.

Als zentralen Wachstumsbereich für die kommenden Jahre haben wir die Fertigung und Vermarktung eigener Batteriewerkstoffe identifiziert. Mit der hohen Nachfrage nach Batterien, sowohl für die Elektromobilität als auch für andere Anwendungen wie stationäre Batteriespeicher und industrielle oder medizinische Anwendungen, wächst der Bedarf für Kathodenmaterialien. Die IBU-tec AG verfügt hier über die Expertise und Anlagen, um entsprechende Produkte für die verschiedenen Anwendungen zu liefern. Als derzeit einziger europäischer Hersteller von LFP-Material sehen wir sehr gute Chancen, IBU-tec hier als führenden europäischen Anbieter zu positionieren. Unser vertrieblicher Fokus liegt derzeit darauf, diesen Markt für uns zu erschließen, Kooperationen anzubahnen und perspektivisch großvolumige Aufträge zu gewinnen.

Mit unserem Know-how im Aufbau und Betrieb von Drehrohröfen sehen wir schließlich auch gute Chancen für uns im Bereich Engineering. Wir unterstützen mit einer eigenständigen Abteilung unsere Kunden dabei, Drehrohröfen zu planen und auf ihre individuellen Anforderungen maßgeschneidert anzupassen.

Insgesamt sind die Chancen für die IBU-tec AG als sehr gut zu bewerten. Wir profitieren besonders vom aktuellen Trend zu ökologischer Nachhaltigkeit und den damit verbundenen Impulsen für Elektromobilität und Recycling. Unsere langjährige Erfahrung und Positionierung als Greentech-Unternehmen macht uns zu einem gefragten Ansprechpartner und stärkt unsere allgemeine Position am Markt.

4. Prognosebericht

4.1 Künftige Konjunktur- und Branchenentwicklung

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ging in seiner Prognose in 2023 für das Jahr 2024 davon aus, dass sich das BIP-Wachstum in Deutschland leicht erholen und 0,7 % betragen wird. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat aktuell seine Konjunkturprognose für das Jahr 2024 auf ein Wachstum von nur noch 0,2 Prozent deutlich gesenkt. [21] Der Rückgang der inländischen Nachfrage bedingt durch den starken Rückgang der staatlichen Konsumausgaben im Jahr 2023 dürften sich laut Prognosehorizont bis Ende 2024 erholen, u. a. durch die wieder steigenden realen Einkommen und damit steigender privaten Konsumausgaben. Die unerwartet schleppende Erholung der Weltwirtschaft, insbesondere Chinas, dürfte sich fortsetzen und auch im Jahr 2024 die deutschen Exporte bremsen. Für das gesamte Jahr 2024 prognostiziert der Sachverständigenrat eine durchschnittliche Inflationsrate von 2,6 %. [22]
4.1.1 Chemiebranche

Der Verband der chemisch-pharmazeutischen Industrie (VCI) rechnet für das Jahr 2024 mit einem weiteren kräftigen Produktionsrückgang in der Chemiebranche. Neben hohen Energiekosten macht er hierfür einen allgemeinen Auftragsmangel und weiterhin gestörte Lieferketten verantwortlich. Auch der Umsatz werde sich unter diesen Umständen voraussichtlich negativ entwickeln. Zum Jahresende herrschte in der Branche weiterhin Rezessionsstimmung. Sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Erwartungen für die kommenden Monate sind negativ. Damit dürften weiter Aufträge im Chemiegeschäft fehlen. Der VCI geht deshalb für das Jahr 2024 nicht davon aus, dass die Chemieproduktion wieder ansteigt. Beim Branchenumsatz wird ein Minus von drei Prozent erwartet. Diese Prognose bestätigen auch die Ergebnisse der aktuellen Mitgliederumfrage: Die Unternehmen rechnen kurzfristig nicht mit einem Aufschwung. 45 % rechnen frühestens 2025 mit einer Besserung. [23]
4.1.2 Automobilbranche

Die Autobranche erwartet vor allem in Europa und in Nordamerika ein Jahr der Stagnation. Hersteller und Zulieferer müssen sparen und in die Transformation investieren. Laut einer Roland Berger Studie wird für das laufende Jahr mit einem Absatz von rund 88 Millionen Fahrzeugen gerechnet. Das sind etwa 2,5 Millionen mehr als noch im Jahr 2023, aber im Vergleich zum Höchststand aus dem Jahr 2017 rund sieben Millionen Fahrzeuge weniger. Die Entwicklung sorgt für unterausgelastete Fabriken bei Autobauern und Zuliefern und belastet zugleich deren Gewinnmargen. [24]
Im Bereich der Elektrofahrzeuge ist laut dem Verband Deutscher Automobilindustrie dagegen ein positiver Trend zu verzeichnen. Im Januar 2024 wurden insgesamt 36.900 neue Elektrofahrzeuge registriert. Trotz dieses geringen Volumens wurde damit ein Anstieg von knapp 37 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat Dezember 2023 realisiert. [25]
Die Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien (LIB) steigt rasant. Im Jahr 2040 soll der jährliche Bedarf laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI bereits auf 6.000 GWh pro Jahr ansteigen. Auf der Suche nach Alternativen sind vor allem umfassende Aktivitäten in Forschung und Industrie in Bezug auf Natrium-Ionen-Batterien zu erkennen. [26]
Im Bereich der Batteriematerialien soll das weltweite LFP-Marktvolumen bis 2035 um jährlich rd. 17 % auf rd. 54 Mrd. US-Dollar steigen. [27]

4.2 Künftige Entwicklung der IBU-tec AG


Wie in den Vorjahren hat die IBU-tec AG auch für das Geschäftsjahr 2024 die Unternehmensplanung wesentlich aus den zum Jahresende 2023 erhaltenen Kundenforecasts abgeleitet. Die Umsatzprognose ist dabei aufgrund schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen auch für das Geschäftsjahr 2024 von zurückhaltenden Einschätzungen der Kunden geprägt. Vor allem die Inflation, die damit einhergehenden Preissteigerungen für Energie und Rohstoffe sowie die allgemeine konjunkturelle Eintrübung lassen die Kunden zurückhaltend in die Zukunft blicken
Als wesentlichen Wachstumsbereich für 2024 sehen wir erneut das Geschäft mit unserem eigenen Batteriematerial, für das wir seit unserem Marktstart im Oktober 2021 immer noch der einzige Hersteller in Europa sind. Durch die Zusammenarbeit mit über 60 internationalen Kunden, wie z. B. Automobil- und Zellhersteller, Energiespeicher-Anbieter und Forschungseinrichtungen, an die wir im abgelaufenen Jahr ca. fünf Tonnen zur Materialqualifizierung verkauft haben, und den damit einhergehenden Qualifizierungs-Prozessen erwarten wir im Geschäftsjahr 2024 den Eingang erster größerer Bestellungen und auch langfristiger Lieferbeziehungen. Wir gehen davon aus, unsere vorsorglich angelegten Bestände abzubauen und neue Chargen zu produzieren, um die Nachfrage zu bedienen, was sich auf die Gesamtleistung der IBU-tec AG auswirken wird.

Trotz der überwiegend zurückhaltenden gesamtwirtschaftlichen Prognosen gehen wir relativ zuversichtlich ins Geschäftsjahr 2024. Mit unserem erprobten Geschäftsmodell und dem Wachstumsthema Batteriematerialien sehen wir uns in den wichtigen Zukunftsbereichen Greentech, Elektromobilität, Energiespeicherung und Life Science weiterhin gut aufgestellt und sind deshalb optimistisch, unsere Marktanteile insbesondere im Bereich Batteriematerialien in den kommenden Jahren weiter auszubauen. Die Einführung eines neuen Batterieprodukts für den Bereich Nassbeschichtung wird ein wichtiger Treiber für das Umsatz- und Ergebniswachstum des Unternehmens sein. Zusätzlich werden wir das traditionelle Geschäft der IBU-tec AG als Lohnfertiger weiter verstärkt vorantreiben.

Die Entwicklung der Liquidität und des Jahresergebnisses der IBU-tec AG hängen darüber hinaus aufgrund des bestehenden Ergebnisabführungsvertrags wesentlich von der wirtschaftlichen Entwicklung der BNT GmbH ab. Wir erwarten für die BNT GmbH im Geschäftsjahr 2024 ein deutliches Umsatz- und Ergebniswachstum.

Auf dieser Basis erwarten wir aktuell für 2024 ein Umsatzwachstum von leicht über 20% gegenüber dem Geschäftsjahr 2023. Dieser Anstieg ist in erster Linie auf den geplanten Verkauf größerer Mengen unseres eigenen LFP-Batteriematerials zurückzuführen, mit dem wir unseren Transformationsprozess weg vom reinen Entwicklungs- und Lohnfertigungsdienstleister und hin zum Hersteller eigener, volumenstarker Produkte weiter vorantreiben. Zusätzliche Umsatzeffekte ergeben sich aus der Inflation und zu erwartenden Preissteigerungen für Energie und Rohstoffe. Wir rechnen im Geschäftsjahr 2024 mit einer ähnlich hohen EBITDA-Marge wie im Vorjahr. Bei Bedarf werden wir im weiteren Jahresverlauf eine Konkretisierung der Prognose vornehmen und veröffentlichen.

1 Wachstumsschwäche überwinden - In die Zukunft investieren (sachverstaendigenrat-wirtschaft.de) , S. 1, Dezember 2023
2 https:/​/​www.sachverstaendigenratwirtschaft.de/​fileadmin/​dateiablage/​gutachten/​jg202324/​ JG202324_​Gesamtausgabe.pdf, Dezember 2023
3 https:/​/​www.destatis.de/​DE/​Presse/​Pressemitteilungen/​2024/​01/​PD24_​019_​811.html, 15.01.2024
4 https:/​/​www.destatis.de/​DE/​Presse/​Pressekonferenzen/​2024/​bip2023/​statement-bip.pdf?_​_​blob=publicationFile, 15.01.24
5 https:/​/​www.destatis.de/​DE/​Presse/​Pressemitteilungen/​2024/​01/​PD24_​020_​611.html, 16.01.2024
6 https:/​/​www.destatis.de/​DE/​Presse/​Pressemitteilungen/​2024/​01/​PD24_​019_​811.html, 15.01.2024
7 Microsoft Word - Statement_​PK_​BIP_​2023_​final.docx (destatis.de), 15.01.2024
8 https:/​/​www.sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/​fileadmin/​dateiablage/​gutachten/​jg202324/​ JG202324_​Gesamtausgabe.pdf, Dezember 2023
9 https:/​/​www.ifo.de/​fakten/​2024-01-19/​geschaeftsklima-der-deutschen-chemie-hat-sich-verschlechtert, 19.01.2024
10 https:/​/​www.vci.de/​presse/​pressemitteilungen/​stuermische-zeiten-fuer-die-branche.jsp, 15.12.2023
11 https:/​/​www.vci.de/​ergaenzende-downloads/​kennzahlentabelle-pk-2023.pdf, 15.12.2023
12 https:/​/​www.tagesschau.de/​wirtschaft/​kba-neuzulassungen-2023-pkw-auto-100.html, 04.01.2024
13 https:/​/​de.statista.com/​statistik/​daten/​studie/​75210/​umfrage/​produktion-von-pkw-in-deutschland-seit-1990/​, 04.01.24
14 https:/​/​de.statista.com/​statistik/​daten/​studie/​244000/​umfrage/​neuzulassungen-von-elektroautos-in-deutschland/​, 17.01.2024
15 https:/​/​www.isi.fraunhofer.de/​de/​blog/​themen/​batterie-update/​globale-batterieproduktion-analyse-standorte-mengen-zellen-lfp-nmc-nca-kathoden.html, 19.07.2023
16 (EK unter Berücksichtigung von 70% des Sonderposten + langfristiges FK) /​ Anlagevermögen
17 (flüssige Mittel + kurzfristige Forderungen) /​ kurzfristige Verbindlichkeiten
18 Umsatzerlöse + Bestandsveränderungen FE/​UE + Aktivierte Eigenleistungen
19 EBITDA /​ Umsatzerlöse
20 EBT /​ Umsatzerlöse
21 https:/​/​www.tagesschau.de/​wirtschaft/​konjunktur/​habeck-deutschland-konjunktur-100.html , 14.02.2024
22 https:/​/​www.sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/​fileadmin/​dateiablage/​gutachten/​jg202324/​ JG202324_​Gesamtausgabe.pdf, 08.11.2023
23 Stürmische Zeiten für die Branche | VCI, 15.12.2023
24 https:/​/​www.handelsblatt.com/​unternehmen/​industrie/​branchenausblick-autoindustrie-muss-2024-kostendisziplin-und-tech-investitionen-ausbalancieren/​100004871.html, 05.01.2024
25 Produktion und Markt im Januar 2024 | VDA, 05.02.2024
26 Umfeldbericht zu Natrium-Ionen-Batterien-2023 (fraunhofer.de), 07.10.2023
27 https:/​/​www.researchnester.com/​de/​reports/​lithium-iron-phosphate-lifepo4-battery-market/​3676, 21.04.2023

 

Weimar, 14. März 2024

Jörg Leinenbach, Vorstand

Jahresabschluss für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 Bilanz

A K T I V A

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31.12.2023 31.12.2022

EUR EUR EUR EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN



I. Immaterielle Vermögensgegenstände



1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und



ähnliche Rechte und Werte 556.692,88

136.282,25
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche



Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie
Lizenzen an solchen Rechten und Werten

412.009,50



156.872,50
3. Geleistete Anzahlungen 37.410,00

332.330,00


1.006.112,38
625.484,75
II. Sachanlagen



1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten



einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 7.750.847,33

7.982.403,83
2. Technische Anlagen und Maschinen 7.951.222,50

9.222.766,50
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.628.878,17

1.726.645,17
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 5.478.481,12

2.824.153,16


22.809.429,12
21.755.968,66
III. Finanzanlagen



Anteile an verbundenen Unternehmen
7.760.225,79
7.735.225,79



31.575.767,29 30.116.679,20
B. UMLAUFVERMÖGEN



I. Vorräte



1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1.477.813,41

1.781.472,28
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 4.855.459,49

748.524,73
3. Fertige Erzeugnisse 327.612,91

4.374.488,07


6.660.885,81
6.904.485,08
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände



1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 5.405.802,73

4.156.193,90
2. Forderungen gegen verbundenen Unternehmen 24.837.450,55

21.949.542,90
3. Sonstige Vermögensgegenstände 133.416,42

543.892,73


30.376.669,70
26.649.629,53
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten
12.506,13
2.809.628,75



37.050.061,64 36.363.743,36
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN

150.756,22 180.431,57



68.776.585,15 66.660.854,13


P A S S I V A

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31.12.2023 31.12.2022

EUR EUR EUR
A. EIGENKAPITAL


I. Gezeichnetes Kapital 4.750.000,00
4.750.000,00
II. Kapitalrücklage 40.250.000,00
40.250.000,00
III. Gewinnrücklagen


1. Gesetzliche Rücklage 300.000,00
300.000,00
2. Andere Gewinnrücklagen 177.180,80
177.180,80
IV. Bilanzgewinn 7.080.807,32
9.240.188,71


52.557.988,12 54.717.369,51
B. SONDERPOSTEN FÜR INVESTITIONSZUSCHÜSSE


ZUM ANLAGEVERMÖGEN
1.229.835,99 1.463.220,18
C. RÜCKSTELLUNGEN


1. Steuerrückstellungen 0,00
138.685,62
2. Sonstige Rückstellungen 1.387.362,45
1.196.211,55


1.387.362,45 1.334.897,17
D. VERBINDLICHKEITEN


1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 7.712.632,76
6.365.296,89
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr:


EUR 4.877.171,76 (Vj.: EUR 1.765.698,72)


2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 75.223,20
89.816,81
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr:


EUR 75.223,20 (Vj.: EUR 89.816,81)


3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 583.090,19
447.850,27
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr:


EUR 583.090,19 (Vj.: EUR 447.850,27)


4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 3.465.087,37
0,00
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr:


EUR 3.465.087,37 (Vj.: EUR 0,00)


5. Sonstige Verbindlichkeiten 1.547.716,77
1.620.561,18
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr:


EUR 1.044.370,27 (Vj.: EUR 716.652,44)


- davon aus Steuern:


EUR 281.458,95 (Vj.: EUR 109.683,21)


- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit:


EUR 424,89 (Vj.: EUR 334,88)




13.383.750,29 8.523.525,15
E. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN
1.338,73 1.154,30
F. PASSIVE LATENTE STEUERN
216.309,57 620.687,82


68.776.585,15 66.660.854,13

Gewinn- und Verlustrechnung

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2023 2022

EUR EUR EUR
1. Umsatzerlöse 20.776.583,22
15.977.653,70
2. Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 60.059,60
2.956.928,38
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 444.861,94
137.279,00
4. Sonstige betriebliche Erträge 1.434.055,27
1.174.759,54
- davon aus der Währungsumrechnung:
EUR 1.082,46 (Vj.: EUR 45.125,86)





22.715.560,03 20.246.620,62
5. Materialaufwand


a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und


für bezogene Waren -3.276.337,96
-3.697.980,34
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -1.555.212,05
-1.499.336,02


-4.831.550,01 -5.197.316,36
6. Personalaufwand


a) Löhne und Gehälter -8.788.050,29
-8.428.469,21
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und


für Unterstützung -1.607.048,03
-1.463.076,72
- davon für Altersversorgung:


EUR -105.532,00 (Vj.: EUR -124.336,60)




-10.395.098,32 -9.891.545,93
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände


des Anlagevermögens und Sachanlagen
-2.848.778,83 -2.882.455,35
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen
-4.639.338,76 -4.468.092,45
- davon aus der Währungsumrechnung:


EUR -722,06 (Vj.: EUR -29.395,33)


9. Erträge aus Gewinnabführung
0,00 4.958.004,35
10. Aufwendungen aus Verlustübernahme
-2.352.823,43 0,00
11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 364.160,29
285.336,05
- davon aus verbundenen Unternehmen:


EUR 357.605,62 (Vj.: EUR 283.010,00)


12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -370.579,20
-279.600,28
- davon aus Abzinsung Rückstellungen:


EUR -1.269,08 (Vj.: EUR -65,44)




-6.418,91 5.735,77
13. Erstattete (i. Vj. Entrichtete) Steuern vom Einkommen und Ertrag
410.199,11 -948.357,58
- davon Erträge (i. Vj. Aufwand) aus der Veränderung


latenter Steuern EUR 404.378,25 (Vj.: EUR -586.546,48)


14. Ergebnis nach Steuern
-1.948.249,12 1.822.593,07
15. Sonstige Steuern
-21.132,27 -22.799,03
16. Jahresfehlbetrag (Vj.: Jahresüberschuss)
-1.969.381,39 1.799.794,04
17. Gewinnvortrag aus Vorjahr
9.240.188,71 7.440.394,67
18. Gewinnausschüttungen
-190.000,00 0,00
19. Bilanzgewinn
7.080.807,32 9.240.188,71

Anhang zum Jahresabschluss 2023

I. Allgemeine Angaben

Die IBU-tec advanced materials AG (IBU-tec AG) Weimar weist zum Abschlussstichtag die Größenmerkmale einer mittelgroßen Kapitalgesellschaft gem. § 267 Abs. 2 HGB auf.

Der Jahresabschluss ist nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt.

Für den Jahresabschluss wurde das gesetzliche Gliederungsschema der §§ 266 und 275 HGB befolgt.

Besondere Umstände, die dazu führen, dass der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage nicht vermittelt, waren nicht zu verzeichnen (§ 264 Abs. 2 S. 2 HGB).

Von zulässigen Erleichterungen gemäß HGB und AktG wurde Gebrauch gemacht.

Die IBU-tec AG mit Sitz in Weimar tritt als hundertprozentiges Mutterunternehmen der BNT Chemicals GmbH ("BNT GmbH") und der IBUvolt battery materials GmbH ("IBUvolt GmbH") innerhalb der IBU-tec-Gruppe auf. Die IBU-tec AG (Organträger) hat mit Wirkung zum 01.01.2022 mit der BNT GmbH (Organgesellschaft) einen Ergebnisabführungsvertrag abgeschlossen.

Der Jahresabschluss der IBU-tec AG wird im Unternehmensregister veröffentlicht.

II. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Anlagevermögen

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen wurden zu Anschaffungskosten und, sofern diese der Abnutzung unterliegen, abzüglich planmäßiger Abschreibungen bewertet. Dabei kam grundsätzlich die lineare Abschreibungsmethode zur Anwendung. Die Abschreibung erfolgte pro rata temporis.

Selbstständig nutzbare bewegliche Gegenstände des Anlagevermögens, die der Abnutzung unterliegen, werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben, sofern ihre jeweiligen Anschaffungskosten 0,8 T€ nicht übersteigen.

Das Aktivierungswahlrecht nach § 248 Abs. 2 S. 1 HGB wurde im Geschäftsjahr 2023 durch die IBU-tec AG in Anspruch genommen. Entwicklungskosten in Höhe von 351 T€ (Vorjahr: 26 T€) für die Entwicklung neuer Produktionsverfahren, für Prototypen von LFP-Batteriezellen, für die Entwicklung von LFP-402 und für die Entwicklung der Dachmarke IBU-tec, die auch dem Gesamtbetrag der erfassten und nicht im Kundenauftrag erfolgten Forschungs- und Entwicklungskosten entsprechen, wurden unter den selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen aktiviert. Die aktivierten Entwicklungskosten beinhalten angemessene Teile der Verwaltungsgemeinkosten. Die Herstellungskosten entsprechen im Übrigen der handelsrechtlichen Wertuntergrenze. Eine Aktivierung erfolgt seit dem Zeitpunkt, ab dem die IBU-tec AG vom erfolgreichen Projektabschluss und damit dem Entstehen eines Vermögensgegenstands ausgeht. Es wurden im Geschäftsjahr Abgänge in Höhe von 26 T€ gebucht (Vorjahr: 0 T€). Unter Berücksichtigung der auf den aktivierten Betrag entfallenden passiven latenten Steuern resultiert ein gem. § 268 Abs. 8 HGB ausschüttungsgesperrter Betrag von 385 T€ (Vorjahr: 95 T€).

Beim Vorliegen einer voraussichtlich dauerhaften Wertminderung erfolgen außerplanmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen.

Für die Abschreibung von Gegenständen des Anlagevermögens wurden folgende Abschreibungs­methoden angewendet:

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Anlagenposition Abschreibungsmethode Nutzungsdauer
Entgeltlich erworbene und selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände linear bis zu 13 Jahre
Geschäftsbauten linear bis zu 40 Jahre
Technische Anlagen und Maschinen linear bis zu 30 Jahre
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung linear bis zu 33 Jahre


Zum Abschlussstichtag hielt die IBU-tec AG eine Beteiligung an folgenden Unternehmen:

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Name Sitz Anteil
direkt %
Anteil
gesamt %
Eigenkapital gemäß
Bilanz 2023
Jahresergebnis des
Geschäftsjahrs 2023
BNT Chemicals
GmbH
Bitterfeld-Wolfen 100,00 100,00 9.142.100,08 € 0,00 € [1]
IBUvolt battery materials GmbH Weimar 100,00 100,00 23.113,37 € -1.886,63 €


Innerhalb der Finanzanlagen sind die Anteile an verbundenen Unternehmen sowie Beteiligungen zu Anschaffungskosten angesetzt. Beim Vorliegen einer voraussichtlich dauerhaften Wertminderung erfolgen außerplanmäßige Abschreibungen.

Die Entwicklung des Anlagevermögens wird im Anlagengitter dargestellt.

Umlaufvermögen

Innerhalb der Vorräte wurden die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe zu Anschaffungskosten mit dem gleitenden Durchschnittspreis bewertet oder zu den niedrigeren Wiederbeschaffungskosten am Abschlussstichtag angesetzt.

Der Wertansatz der unfertigen Erzeugnisse und Leistungen sowie der fertigen Erzeugnisse erfolgte zu den Herstellungskosten. In die Berechnung der Herstellungskosten wurden, neben den handelsrechtlichen Pflichtbestandteilen, angemessene Teile der Kosten der allgemeinen Verwaltung einbezogen. Durch ausreichend bemessene Wertkorrekturen wurde allen erkennbaren Lagerungs- und Bestandsrisiken Rechnung getragen.

Um Produktionskosten zu sparen und um die kurzfristigen Vertriebschancen zu verbessern, beabsichtigt die IBU-tec AG, den Großteil der auf Lager befindlichen LFP-400-Bestände, nicht mehr als eigenständiges Produkt zu vermarkten, sondern im Rahmen des Produktionsprozesses von LFP-402 beizumischen. Die LFP-400-Bestände wurden daher im vorliegenden Jahresabschluss in Höhe von TEUR 3.861 von den fertigen Erzeugnissen in die unfertigen Erzeugnisse umgegliedert. Die IBU-tec AG geht davon aus, dass die Selbstkosten des Endprodukts, LFP-402, welches unter Beimischung von LFP-400 produziert werden soll, unter dem erwarteten Verkaufspreis liegen werden. Eine Abschreibung der Herstellungskosten auf den niedrigen beizulegenden Wert ist daher nicht erforderlich.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände wurden grundsätzlich zum Nennwert bewertet. Dem Ausfallwagnis wurde durch Einzel- und Pauschalwertberichtigung auf Forderungen ausreichend Rechnung getragen.

Die liquiden Mittel sind zum Nennwert angesetzt.

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten enthalten geleistete Vorauszahlungen, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen.

Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund von temporären oder quasi-permanenten Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen oder aufgrund steuerlicher Verlustvorträge werden diese mit dem unternehmensindividuellen Steuersatz in Höhe von 30,88 % (Vorjahr: 30,455 %) im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet und die Beträge der sich ergebenden Steuerbe- und -entlastung nicht abgezinst. Gemäß § 274 Abs. 1 S. 1 HGB erfolgt ein Ansatz von passiven latenten Steuern in der Bilanz in einem gesonderten Bilanzposten. Die bilanzierten passiven latenten Steuern resultieren aus der Aktivierung von selbstgeschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen und von Sachanlagen in den Handelsbilanzen der IBU-tec AG und der BNT GmbH. Zum Bilanzstichtag bestehen bei der IBU-tec AG steuerliche Verlustvorträge von TEUR 9.418 (Vorjahr: TEUR 3.599, nach Erhalt der Steuerbescheide TEUR 3.968). Ein Ansatz unterbleibt, da entsprechend dem Wahlrecht von § 274 Abs. 1 S. 2 HGB aktive latente Steuern nicht aktiviert werden.

Das gezeichnete Kapital ist zum Nennwert bewertet.

Für öffentliche Investitionszuschüsse werden für jeden geförderten Standort Passivposten gebildet, die korrespondierend zu den Abschreibungen entsprechend der Nutzungsdauern der bezuschussten Anlagengegenstände aufzulösen sind. Zuschüsse für elektrisch betriebene Fahrzeuge (Umweltboni) wurden ebenfalls über einen Sonderposten erfasst und werden entsprechend der Laufzeit des jeweiligen Leasingvertrages aufgelöst.

Die Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Die Bewertung erfolgt jeweils in der Höhe des Erfüllungsbetrags, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlich ist, um zukünftige Zahlungsverpflichtungen abzudecken. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt, sofern ausreichende objektive Hinweise für deren Eintritt vorliegen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der Deutschen Bundesbank der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.

Die Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag bilanziert.

Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten beinhalten erhaltene Vorauszahlungen, die Ertrag für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen.

III. Angaben und Erläuterungen zu einzelnen Posten der Bilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist im Anlagengitter dargestellt.

Vorräte

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in T€ 31.12.2023 31.12.2022
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1.478 1.781
Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 4.855 749
Fertige Erzeugnisse 328 4.374
Gesamt 6.661 6.904


Das Geschäftsmodell der IBU-tec AG basiert im Wesentlichen auf der Materialbereitstellung durch den Kunden für die Dienstleistungserbringung. Für einzelne Produktionsaufträge wird abweichend hiervon Material durch die IBU-tec AG bereitgestellt.

Der starke Rückgang innerhalb der Fertigen Erzeugnisse und der starke Anstieg der Unfertigen Erzeugnisse resultieren aus der Umgliederung von Lithium-Eisen-Phosphat (LFP-400)-Batteriematerial. Wir verweisen diesbzgl. auf die Ausführungen im Abschnitt II.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Vom Gesamtbetrag der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände von 30.377 T€ (Vorjahr: 26.650 T€) hat ein Teilbetrag von 15 T€ (Vorjahr: 33 T€) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

Die IBU-tec AG besitzt zum Abschlussstichtag die folgenden Forderungen:

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in T€ 31.12.2023 31.12.2022 zum Vorjahr
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 5.406 4.156 30 %
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 24.837 21.950 13 %
(davon Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) 1.043 241 333 %
Sonstige Vermögensgegenstände 133 544 -75 %
Gesamt 30.377 26.650 14 %


Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen enthalten im Wesentlichen ein mit Kauf der Tochtergesellschaft BNT GmbH übernommenes Darlehen zzgl. übernommener Forderungen gegen die BNT GmbH in Höhe von 8.680 T€ (Vorjahr: 8.680 T€) und neue gewährte Darlehen gegenüber der BNT GmbH in Höhe von 14.160 T€ (Vorjahr: 7.260 T€) sowie die Weiterverrechnung der Darlehenszinsen in Höhe von 992 T€ (Vorjahr: 811 T€). Der Verlust gemäß dem Ergebnisabführungsvertrag mit der BNT GmbH in Höhe von -2.353 T€ (Vorjahr: Gewinn in Höhe von 4.958 T€) wird im Jahr 2023 unter den Verbindlichkeiten ausgewiesen. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen verbundene Unternehmen enthalten Forderungen gegenüber der IBUvolt GmbH in Höhe von 2 T€ und Forderungen gegenüber der BNT GmbH in Höhe von 1.041 T€.

Unter den sonstigen Vermögensgegenständen werden unter anderem Steuererstattungsansprüche in Höhe von 38 T€ (Vorjahr: 430 T€) ausgewiesen.

Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten

Die Guthaben bei Kreditinstituten haben sich von im Vorjahr 2.810 T€ um 2.797 T€ auf 13 T€ verringert.

Rechnungsabgrenzungsposten

Der Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet vorausgezahlte Betriebsversicherungsprämien, sonstige Kostenabgrenzungen und die Abgrenzung einer erfolgsunabhängigen Front-up-Fee in Höhe von 10 T€ (Vorjahr: 15 T€).

Eigenkapital

Das Eigenkapital hat sich im Jahr 2023 wie folgt entwickelt:

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in T€ 31.12.22 Kapital-rücklage Kapital-erhöhung Dividende
für 2022
Jahres-ergebnis 31.12.23
Gezeichnetes Kapital 4.750 - - - - 4.750
Kapitalrücklage 40.250 - - - - 40.250
Gesetzliche Rücklage 300 - - - - 300
Andere Gewinnrück-lagen 177 - - - - 177
Bilanzgewinn 9.240 - - -190 -1.969 7.081

54.717 - - -190 -1.969 52.558


Das gezeichnete Kapital der IBU-tec AG in Höhe von 4.750 T€ ist eingeteilt in 4.750.000 nennwertlose Stückaktien auf die Inhaber lautend, die vollständig einbezahlt sind.

Aufgrund der in der Satzung erteilten Ermächtigung "Genehmigtes Kapital 2017/​I" wurde das Grundkapital in 2021 um 750 T€ erhöht auf 4.750 T€. Durch Beschluss des Aufsichtsrats vom 16.02.2021 ist die Satzung in den Ziffern 4.1 und 4.2 (Grundkapital und Aktien) geändert.

Das Genehmigte Kapital vom 16.02.2017 (Genehmigtes Kapital 2017/​I) betrug nach teilweiser Ausschöpfung noch 750 T€.

Die Hauptversammlung vom 29.04.2021 hat die Schaffung zweier Genehmigter Kapitale (Genehmigtes Kapital 2021/​I und Genehmigtes Kapital 2021/​II) und eines Bedingten Kapitals (Bedingtes Kapital 2021/​I), die Aufhebung des Genehmigten Kapitals 2017/​I und des Bedingten Kapitals 2017/​I sowie die Änderung der Ziffer 4 (Höhe und Einteilung des Grundkapitals) der Satzung beschlossen.

Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 29.04.2021 ermächtigt, das Grundkapital mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 28.04.2026 gegen Bareinlage einmalig oder mehrmals, um insgesamt bis zu 475 T€ zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2021/​I), wobei das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden kann.

Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 29.04.2021 ermächtigt, das Grundkapital mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 28.04.2026 gegen Bar- und/​oder Sacheinlage einmalig oder mehrmals, um insgesamt bis zu 1.900 T€ zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2021/​II), wobei das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden kann.

Das Grundkapital der Gesellschaft ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 29.04.2021 um bis zu 2.375 T€ bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2021/​I). Das Bedingte Kapital dient zur Erfüllung von Optionsrechten, die vom 29.04.2021 bis zum 28.04.2026 gewährt werden.

Die Kapitalrücklage enthält die Agios in Höhe von 40.250 T€, welche bei der Ausgabe von Anteilen im Rahmen des Börsenganges sowie der in 2021 erfolgten Kapitalerhöhung erzielt wurden.

Sonderposten

Für den Standort Bitterfeld wurden Mittel in Höhe von 3 T€ (Vorjahr: 23 T€) abgerufen und 0 T€ (Vorjahr: 2 T€) unter den sonstigen Vermögensgegenständen erfasst.

Die IBU-tec erhielt im Jahr 2023 Zuwendungen für elektrisch betriebene Fahrzeuge in Höhe von 17 T€ (Vorjahr: 23 T€), die dem Sonderposten zugeführt wurden.

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in T€ Berichtsjahr Vorjahr
Sonderposten für Investitionszuschüsse 1.230 1.463


Rückstellungen

Steuerrückstellungen für Körperschaft- und Gewerbesteuer (0 T€; Vorjahr: 139 T€) wurden für den Veranlagungszeitraum 2023 nicht gebildet.

Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

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in T€ Berichtsjahr Vorjahr
Proben & Archivierung 94 88
Personal 830 769
Übrige 463 339
Gesamt 1.387 1.196


Die übrigen sonstigen Rückstellungen bestehen für Kosten der Prüfung des Jahresabschlusses, für Verpflichtungen aus Gewährleistungen, für ausstehende Eingangsrechnungen und für den Risikoausgleichsbetrag.

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

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in T€
Gesamt bis zu 1 Jahr 1 bis 5 Jahre mehr als
5 Jahre
Besicherter Betrag
Verb. gegenüber Kreditinstituten 7.713 4.877 2.835 0 4.033
Vorjahr 6.365 1.765 4.500 100 4.033
Verb. aus erhaltenen Anzahlungen 75 75 - -
Vorjahr 90 90 - -
Verb. aus Lieferungen und Leistungen 583 583 - -
Vorjahr 448 448 - -
Verbindlichkeiten gegenüber verb. Unt. 3.465 3.465 - -
Vorjahr - - - -
sonstige Verbindlichkeiten 1.548 1.044 503 -
Vorjahr 1.620 717 904 -
Gesamt 13.384 10.045 3.339 0 4.033
Vorjahr 8.523 3.020 5.404 100 4.033


Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen wurden im Vorjahr in Höhe von 74 T€ mit Forderungen gegen verbundene Unternehmen verrechnet und unter den Forderungen ausgewiesen. Im Berichtsjahr wurde der Verlust aus Ergebnisabführungsvertrag in Höhe von 2.353 T€ unter den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen erfasst. Die übrigen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren in Höhe von 1.112 T€ aus Lieferungen und Leistungen.

Verbindlichkeiten gegenüber der COMMERZBANK sind in Höhe von 900 T€ mit einer Buchgrundschuld über nom. 2.000 T€ auf das Geschäftsgrundstück in Bitterfeld-Wolfen besichert.

Verbindlichkeiten gegenüber der Sparkasse sind in Höhe von 2.091 T€ mit Buchgrundschulden über nom. 2.033 T€ auf die Geschäftsgrundstücke sowie mit einer Sicherungsübertragung der Photovoltaikanlage besichert.

Des Weiteren bestehen gegenüber der Sparkasse eine Forderungsabtretung in Höhe von 384 T€ aus der Einspeisevergütung der Photovoltaikanlage, außerdem Abtretungen von Rechten und Ansprüchen in selber Höhe aus dem Anlagenerrichtungsvertrag sowie aus dem Wartungs- und Instandhaltungsvertrag der Photovoltaikanlage. Es liegt eine Bankengleichbehandlungserklärung der IBU-tec AG vor, haftend für alle bestehenden und künftigen, auch bedingten oder befristeten Forderungen der Sparkasse. Zudem wurde eine Globalabtretung von Außenständen aus Warenlieferungen und Leistungen gegen alle Kunden bzw. Schuldner mit der Sparkasse vereinbart, deren Sicherheitengeber die IBU-tec AG und die IBUvolt GmbH sind.

Eine Raumsicherungsübertragung von Waren mit Abtretung der Verkaufsforderungen für den Sicherungsraum Hainweg 9-11 in Weimar wurde vereinbart mit dem Sicherheitengeber IBUvolt battery materials GmbH, haftend für alle bestehenden und künftigen, auch bedingten oder befristeten Forderungen der Sparkasse gegen die IBU-tec AG und/​oder IBUvolt GmbH.

Es existiert weiterhin ein Schuldbeitritt/​eine Mithaftung der BNT Chemicals GmbH und der IBUvolt battery materials GmbH für zwei Konten der IBU-tec AG, ein Darlehen und zwei Avalkonten.

Mit der Deutsche Leasing GmbH bestehen zwei Verträge für die Sicherungsübereignung von Anlagen, deren Restbuchwert zum Bilanzstichtag 680 T€ beträgt.

Passive latente Steuern

Die passiven latenten Steuern wurden wie folgt bilanziert:

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in T€ Stand zu Beginn des Gj Veränderung Stand zum Ende des Gj
Passive latente Steuern 621 404 216


Latente Steuern sind aufgrund des Ergebnisabführungsvertrages mit der BNT GmbH bei der Organträgerin zu erfassen.

IV. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde gem. § 275 HGB nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.

In den Umsatzerlösen sind Erlöse aus projektbezogenen Zuschüssen der öffentlichen Hand enthalten, die eng mit der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit verbunden sind. Diese umfassten im laufenden Geschäftsjahr 406 T€ (Vorjahr: 398 T€).

In 2023 wurden aus den einzelnen Tätigkeitsbereichen folgende Umsatzanteile generiert:

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in T€ 2023 2022 zum Vj.
Service & Recycling 9.717 10.401 -8%
Batteriematerial * 10.151 4.591 +121%
Engineering 908 986 -8%
Gesamt 20.776 15.978 +30%

* Inkl. Batterieservicegeschäft
Die anderen aktivierten Eigenleistungen enthalten erbrachte Eigenleistungen durch Mitarbeiter der IBU-tec AG im Rahmen diverser Investitionsprojekte sowie für die Entwicklung von LFP-402 in Höhe von insgesamt 445 T€ (Vorjahr: 137 T€).

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten im Wesentlichen Sachbezüge in Höhe von 328 T€ (Vorjahr: 331 T€), Erlöse aus der Auflösung von Sonderposten für Investitionszuschüsse in Höhe von 250 T€ (Vorjahr: 255 T€) und Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 194 T€ (Vorjahr: 160 T€). Außerdem enthalten sind sonstige Erträge unter Berücksichtigung der Gaspreisbremse in Höhe von 341 T€.

Der Materialaufwand verzeichnet, trotz höherer Umsätze, einen Rückgang um 366 T€ auf 4.832 T€ (Vorjahr: 5.197 T€). Der Vorjahreswert wurde dabei maßgeblich durch die Produktionskosten für LFP- 400 beeinflusst.

Der Personalaufwand ist um 504 T€ auf 10.395 T€ angestiegen (Vorjahr: 9.892 T€), was im Wesentlichen auf eine höhere Anzahl an Mitarbeitern und auf Gehaltserhöhungen zurückzuführen ist.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen verzeichneten einen Anstieg um 171 T€ auf 4.639 T€ (Vorjahr: 4.468 T€). Darin enthalten sind periodenfremde Aufwendungen von 8 T€ (Vorjahr: 74 T€), Einzelwertberichtigungen für 2 Debitoren in Höhe von 124 T€ (Vorjahr: 13 T€) und sonstige Kostensteigerungen.

In den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen enthalten sind Zinserträge aus der Weiterberechnung an die Tochtergesellschaft BNT GmbH in Höhe von 358 T€ (Vorjahr: 283 T€) für Zinsen aus in Anspruch genommene Gesellschafterdarlehen.

Unter den Aufwendungen aus Verlustübernahmen ist der Verlust, der aufgrund des Ergebnisabführungsvertrages mit der BNT GmbH, durch die IBU-tec AG ausgeglichen wird, in Höhe von 2.353 T€ verbucht (Vorjahr: Ertrag aus Gewinnabführung 4.958 T€).

Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen enthalten u.a. Zinsaufwendungen für langfristige Verbindlichkeiten in Höhe von 165 T€ (Vorjahr: 219 T€).

V. Vorschlag zur Gewinnverwendung

Der Vorstand schlägt vor, den Jahresfehlbetrag in Höhe von 1.969.381,39 € mit dem bestehenden Gewinnvortrag zu verrechnen und den verbleibenden Bilanzgewinn von 7.080.807,32 € auf neue Rechnung vorzutragen.

Über die Verwendung des Bilanzgewinns beschließt die ordentliche Hauptversammlung 2024.

VI. Sonstige Angaben

Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats inklusive Kostenerstattungen betrugen im Geschäftsjahr 122 T€ (Vorjahr: 98 T€).

Die Anzahl der durchschnittlich im Geschäftsjahr beschäftigten Mitarbeiter kann dem nachfolgenden Schema entnommen werden.

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Beschäftigte 2023 2022
Angestellte 159 147
Auszubildende /​ Praktikanten 12 11
Jahresdurchschnitt Gesamt 171 158


Die Gesellschaft nimmt aufgrund der bestehenden internen Berichtsstrukturen keine Aufgliederung der Mitarbeiter nach Gruppen vor.

Für das Management sind im Jahr 2023 für bestehende und neu abgeschlossene mittelbare betriebliche Altersvorsorgeverpflichtungen Beiträge in Höhe von 40 T€ (Vorjahr: 61 T€) geleistet worden. Für die zugesagten Leistungen wurden durch die beauftragten Versicherungsinstitute entsprechende Rückdeckungsversicherungen abgeschlossen, so dass keine Passivierung der Pensionsverpflichtung erfolgt.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestanden zum Bilanzstichtag in Höhe von 4.314 T€ (Vorjahr: 5.402 T€) an offenen Bestellungen sowie Verpflichtungen aus Mieten, Pachten und Leasing in Höhe von 536 T€ (Vorjahr: 641 T€). Verpflichtungen aus Wartungsverträgen bestanden in Höhe von 577 T€ (Vorjahr: 493 T€).

Die IBU-tec AG hat der Tochtergesellschaft, BNT Chemicals GmbH, eine Darlehenszusage über 16.000 T€ (Vorjahr: 8.000 T€) erteilt. Hiervon wurden bis zum 31. Dezember 2023 14.160 T€ (Vorjahr: 7.260 T€) in Anspruch genommen. Bzgl. des noch nicht abgerufenen Restbetrags besteht insofern eine sonstige finanzielle Verpflichtung gegenüber verbundenen Unternehmen.

Angabepflichtige Haftungsverhältnisse bestanden zum 31.12.2023 in Höhe von 35 T€ (Vorjahr: 35 T€), 634 T€ (Vorjahr: 0 T€) und 202 T€ (Vorjahr: 0 T€) in Form von Vertragserfüllungsbürgschaften gegenüber mehreren Kunden, in Form von Anzahlungsbürgschaften in Höhe von 32 T€ (Vorjahr: 0 T€), 634 T€ (Vorjahr 0 T€) und in Höhe von 259 T€ (Vorjahr: 0 T€) gegenüber Kunden; weiterhin bestand in Höhe von 81 T€ (Vorjahr: 81 T€) eine Bürgschaft für Abfallverbringungen für die BNT Chemicals GmbH gegenüber dem Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt. Des Weiteren liegen zwei Bürgschaften zur Absicherung von Investitionskreditverträgen in Höhe von 713 T€ (Vorjahr: 713 T€) und 1.250 T€ (Vorjahr: 1.250 T€) vor.

Es wurde eine Globalabtretung von Außenständen aus Warenlieferungen und Leistungen gegen alle Kunden bzw. Schuldner mit der Sparkasse vereinbart, deren Sicherheitengeber die BNT Chemicals GmbH ist, haftend für 2 Avalkonten der BNT Chemicals GmbH und für 2 Konten, 1 Darlehen und 2 Avalkonten der IBU-tec AG.

Es existiert eine Sicherungsübereignung von Waren mit Abtretung der Verkaufsforderungen für den Sicherungsraum Hainweg 9-11 in Weimar, Riechstoffstraße 5 in Bitterfeld-Wolfen und Österholzstraße 5 in Nohra, deren Sicherheitengeber die IBU-tec AG ist, haftend für 2 Konten, 1 Darlehen sowie 2 Avalkonten der IBU-tec AG.

Eine weitere Sicherungsübereignung von Waren mit Abtretung der Verkaufsforderungen wurde vereinbart für den Sicherungsraum PC-Straße 1 in Bitterfeld-Wolfen, Sicherheitengeber ist die BNT Chemicals GmbH; haftend für 2 Avalkonten der BNT GmbH sowie für 2 Konten, 1 Darlehen und 2 Avalkonten der IBU-tec AG.

Wir sehen aufgrund eines bestehenden Versicherungsschutzes kein Risiko für eine Inanspruchnahme der Anzahlungs- und Vertragserfüllungsbürgschaften. Für die Bürgschaft in Höhe von 81 T€ besteht kein signifikantes Risiko der Inanspruchnahme aufgrund einer deutlichen Reduzierung der zu transportierenden Volumina. Hinsichtlich der für die BNT GmbH gewährten Bürgschaften zur Absicherung von Investitionskrediten sehen wir aufgrund der auskömmlichen Vermögens-, Finanz- und Ertragslage kein Risiko der Inanspruchnahme.

Außerbilanzielle Geschäfte bestanden bis zum Abschlussstichtag nicht.

Die IBU-tec AG stellt den Konzernabschluss sowohl für den größten Kreis (§ 285 Nr. 14 HGB) als auch für den kleinsten Kreis von Unternehmen (§ 285 Nr. 14a HGB) auf. Der Konzernabschluss wird im Bundesanzeiger offengelegt. Die IBU-tec selbst wird in keinen Konzernabschluss als Tochtergesellschaft einbezogen.

VII. Derivative Finanzinstrumente

Im Geschäftsjahr 2023 lagen keine Zinsbegrenzungsvereinbarungen oder Sicherungsgeschäfte vor.

VIII. Transaktionen mit nahestehenden Personen

Mit der Ehefrau des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden besteht ein Anstellungsverhältnis als Vorstandsassistentin. Die jährliche Vergütung aus diesem Dienstvertrag beträgt 28 T€ (Vorjahr: 30 T€).

Durch den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden, Ulrich Weitz, wurde der IBU-tec AG im Geschäftsjahr 2021 ein Darlehen in Höhe von 2.000 T€ gewährt. Die vereinbarten Konditionen entsprechen marktüblichen Bedingungen. Bis zum 31. Dezember 2023 erfolgten Tilgungen von 400 T€ (Vorjahr: 399 T€), so dass das Darlehen zum Bilanzstichtag noch mit 902 T€ (Vorjahr: 1.302 T€) valutiert.

Mit den Aufsichtsratsmitgliedern Dr. Thau und Frau Cailleteau wurden Beratungsverträge abgeschlossen, die derzeit ruhen. Die vereinbarten Konditionen entsprechen marktüblichen Bedingungen. Im Geschäftsjahr wie auch im Vorjahr bestanden aus diesen Tätigkeiten keine Verbindlichkeiten und es wurden keine Honorare gezahlt. Beide Beratungsverträge wurden dem Aufsichtsrat vorgelegt und durch ordentliche Beschlüsse freigegeben.

Auf die Angabe der Vorstandsbezüge wird unter Hinweis auf die Schutzklausel nach § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

IX. Nachtragsbericht

Nach dem Bilanzstichtag sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten, die wesentliche finanzielle Auswirkungen haben.

X. Rechtliche und wirtschaftliche Grundlagen der Muttergesellschaft

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Firma: IBU-tec advanced materials AG
Sitz: Hainweg 9-11
99425 Weimar
Rechtsform: Aktiengesellschaft
Handelsregister: Amtsgericht Jena
HRB 503021
Gegenstand des Unternehmens: Forschungs- und Entwicklungsdienstleistungen sowie Lohn­fertigun­gen auf dem Gebiet der anorganischen Chemie mittels thermischer Verfahrenstechnik. Auf der Basis einer modernen und innovativen Technologieplattform generiert die IBU-tec AG besondere Materialien (advanced materials) von der Produktidee bis zur industriellen Fertigung. Der Kunde erwirbt durch das Komplexangebot der IBU-tec AG in kürzester Zeit eine abgestimmte und reproduzierbare Produktspezifikation und das Know-how des Produktionsprozesses der gewünschten Materialien. Entwicklungs­risiken neuer Produkte des Kunden werden dadurch deutlich reduziert, da die IBU-tec AG die Lücke zwischen den einzelnen Phasen der experimentellen Produktentwicklung im Labor bis zum gesicherten Produktionsprozess schließt.
Geschäftsjahr: Kalenderjahr
Grundkapital: € 4.750.000,00
Eingeteilt in 4.750.000 nennwertlose Stückaktien auf den Inhaber lautend.
Vorstand: Jörg Leinenbach (bis 30.04.2023: CFO; ab 30.04.2023: CEO), Dipl.-Kfm., Püttlingen
Ulrich Weitz, Dipl.-Ing., Berlin (ausgeschieden zum 30.04.2023)
Dr. rer. nat. Arndt Schlosser, Dipl.-Chem., Stammham (ausgeschieden zum 30.04.2023)
Aufsichtsrat: Sandrine Cailleteau, Managing Director RBC Capital Markets, Paris (Aufsichtsratsvorsitzende)
Dr. Jens T. Thau, Rechtsanwalt THAU Rechtsanwälte, Berlin (stellv. Vorsitzender)
Prof. Dr. Achim Kampker, Lehrstuhl für Production Engineering of E-Mobility Components, Aachen (Aufsichtsratsmitglied)
Isabelle Weitz, Kommunikationsberaterin Omnicom PR Group, Paris (Aufsichtsratsmitglied seit 26.04.2023)
Prokura: zum Zeitpunkt der Aufstellung des Anhangs:

Käthe Buschtöns, Weimar OT Gelmeroda
Dr. Toralf Rensch, Weimar
Robert Süße, Weimar
Christiane Bär, Weimar
Christian Kühnert, Jena
Lars Riedel, Mechelroda
Dr. Nico Zobel, Berlin (seit dem 16.10.2023)

jeweils Einzelprokura

1 Nach Ergebnisabführung an die IBU-tec AG

 

Weimar, den 14. März 2024

Jörg Leinenbach (Vorstand)

Anlagengitter

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Anschaffungs- oder Herstellungskosten

Stand


Stand

01.01.2023 Zugänge Abgänge Umbuchungen 31.12.2023

EUR EUR EUR EUR EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände




1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte




und ähnliche Rechte und Werte 136.282,25 351.204,13 25.830,00 100.270,00 561.926,38
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen,




gewerbliche Schutzrechte und ähnliche




Rechte und Werte sowie Lizenzen an




solchen Rechten und Werten 1.391.831,67 107.525,82 0,00 251.110,00 1.750.467,49
3. Geleistete Anzahlungen 332.330,00 56.460,00 0,00 -351.380,00 37.410,00

1.860.443,92 515.189,95 25.830,00 0,00 2.349.803,87
II. Sachanlagen




1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte




und Bauten einschließlich der Bauten auf




fremden Grundstücken 13.831.483,96 26.600,59 0,00 321.994,80 14.180.079,35
2. Technische Anlagen und Maschinen 25.525.405,85 313.861,69 97.909,28 141.802,96 25.883.161,22
3. Andere Anlagen, Betriebs- und




Geschäftsausstattung 6.822.654,35 337.432,08 145.948,50 27.859,03 7.041.996,96
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 2.840.604,21 3.145.984,75 0,00 -491.656,79 5.494.561,32

49.020.148,37 3.823.879,11 243.857,78 0,00 52.599.798,85
III. Finanzanlagen




Anteile an verbundene Unternehmen 7.735.225,79 25.000,00 0,00 0,00 7.760.225,79

58.615.818,08 4.364.069,06 269.687,78 0,00 62.709.828,51
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Abschreibungen

Stand


Stand

01.01.2023 Zugänge Abgänge Umbuchungen 31.12.2023

EUR EUR EUR EUR EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände




1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte




und ähnliche Rechte und Werte 0,00 5.233,50 0,00 0,00 5.233,50
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen,




gewerbliche Schutzrechte und ähnliche




Rechte und Werte sowie Lizenzen an




solchen Rechten und Werten 1.234.959,17 103.498,82 0,00 0,00 1.338.457,99
3. Geleistete Anzahlungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00

1.234.959,17 108.732,32 0,00 0,00 1.343.691,49
II. Sachanlagen




1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte




und Bauten einschließlich der Bauten auf




fremden Grundstücken 5.849.080,13 580.151,89 0,00 0,00 6.429.232,02
2. Technische Anlagen und Maschinen 16.302.639,35 1.727.206,65 97.907,28 0,00 17.931.938,72
3. Andere Anlagen, Betriebs- und




Geschäftsausstattung 5.096.009,18 432.687,97 115.578,36 0,00 5.413.118,79
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 16.451,05 0,00 0,00 0,00 16.080,20

27.264.179,71 2.740.046,51 213.485,64 0,00 29.790.369,73
III. Finanzanlagen




Anteile an verbundene Unternehmen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00

28.499.138,88 2.848.778,83 213.485,64 0,00 31.134.061,22
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Buchwerte

Stand Stand

31.12.2023 31.12.2022

EUR EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände

1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte

und Werte 556.692,88 136.282,25
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und

ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten

und Werten 412.009,50 156.872,50
3. Geleistete Anzahlungen 37.410,00 332.330,00

1.006.112,38 625.484,75
II. Sachanlagen

1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich

der Bauten auf fremden Grundstücken 7.750.847,33 7.982.403,83
2. Technische Anlagen und Maschinen 7.951.222,50 9.222.766,50
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.628.878,17 1.726.645,17
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 5.478.481,12 2.824.153,16

22.809.429,12 21.755.968,66
III. Finanzanlagen

Anteile an verbundene Unternehmen 7.760.225,79 7.735.225,79

31.575.767,29 30.116.679,20

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers


An die IBU-tec advanced materials AG, Weimar
Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der IBU-tec advanced materials AG, Weimar‌, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2023 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der IBU-tec advanced materials AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023‌ geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften‌‌ und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2023 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 und

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.


Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB‌‌ erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB‌‌ unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung‌‌‌ durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften‌‌ in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB‌‌ unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung‌ durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

 

Jena, den 14. März 2024

KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Lauer, Wirtschaftsprüfer

Leser, Wirtschaftsprüfer