IBU-tec advanced materials AG

Weimar

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2023


1. Grundlagen des Konzerns

1.1 Geschäftsmodell

Die IBU-tec Gruppe entwickelt und produziert Qualitätsmaterialien für die Industrie. Zielmärkte sind unter anderem die Chemie-, Pharma-, Kunststoff-, Lack- und Automobilbranche. Die Gruppe tritt dabei sowohl als Dienstleister für Entwicklung und Produktion als auch als Hersteller eigener Materialien auf. Ihr Angebot bildet die gesamte Wertschöpfungskette von der Nasschemie bis zur thermischen Verfahrenstechnik ab. Mit ihren eigenen Produkten - etwa Batteriematerialien und Glascoating - legt die IBU-tec Gruppe einen besonderen Fokus auf grüne Technologien in globalen Wachstumsmärkten. War die Gruppe in der Vergangenheit vorwiegend als Entwicklungs- und Produktionsdienstleister tätig, hat sie ihr Geschäftsmodell im Geschäftsjahr 2021 um die Herstellung eigener Produkte grundlegend erweitert. Mit der Markteinführung ihres eigenen Batteriematerials auf Basis von Lithium-Eisen-Phosphat (LFP), das unter anderem in Elektrofahrzeugen, stationären Energiespeichern sowie zahlreichen industriellen und medizintechnischen Anwendungen zum Einsatz kommt, hat sie sich signifikant neu ausgerichtet und sich neue Einnahmequellen in einem hochattraktiven Wachstumsmarkt erschlossen. Die Gruppe verfügt hierbei über einzigartige, teilweise patentgeschützte Technologien, die sie mit dem umfassenden Prozess- und Material-Know-how ihrer erfahrenen Mitarbeiter kombiniert, um Kunden hochqualitative Anwendungen und Produkte anzubieten.

1.2 Konzernstruktur

Die IBU-tec Gruppe gliedert sich in drei Einzelunternehmen: die Muttergesellschaft IBU-tec advanced materials AG (IBU-tec AG), Weimar, die operative Konzerntochter BNT Chemicals GmbH (BNT GmbH), Bitterfeld-Wolfen, sowie die IBUvolt battery materials GmbH in Weimar, die aktuell als reine Vorratsgesellschaft noch keinen aktiven Geschäftsbetrieb unterhält, aber perspektivisch das Batteriegeschäft beinhalten soll. Beide operativ tätige Unternehmen sind durch organisatorische Maßnahmen eng miteinander verknüpft. Als Konzernmutter übernimmt die IBU-tec AG die strategische und operative Führung des Konzerns und der Tochterunternehmen. Realisiert wird dies im Wesentlichen dadurch, dass wesentliche Managementfunktionen, wie z.B. die Geschäftsführung, teilweise durch Führungskräfte aus der Struktur des Mutterunternehmens übernommen werden. Außerdem koordiniert die IBU-tec AG aus ihrer Organisation heraus den Vertrieb, die Geschäftsfeldentwicklung, die Forschung und Entwicklung und stellt zentrale Funktionen, wie die Personalbetreuung, die Abschlusserstellung, das Qualitätsmanagement, den Zentraleinkauf, sowie das Controlling bereit.

1.2.1 IBU-tec advanced materials AG

Als Entwicklungs- und Produktionspartner der Industrie generiert die IBU-tec AG mit ihren thermischen Prozessen Funktionschemikalien mit veränderten Materialeigenschaften von der Produktidee bis zur Produktion und kann damit das Material- und Prozessrisiko ihrer Kunden signifikant reduzieren. Dieses Portfolio ergänzt sie mit ihren eigenen Batteriematerialien, mit denen sie seit 2021 als Hersteller am Markt auftritt.

Neben der Automobilindustrie bilden die chemische Industrie, die Baustoffindustrie, Elektrotechnik sowie die Keramik- und Glasindustrie wichtige Zielmärkte der IBU-tec AG. Dazu zählen insbesondere auch die Greentech-Zukunftsbereiche Elektromobilität, Energiespeicherung, Recycling sowie Life Science. Damit adressiert sie über ihre Kundenbasis weltweite Megatrends, wie Green-Mobility (E‑Mobility und Autokatalysatoren), Green-Economy (u.a. CO2-reduzierte Baustoffe, Seltene Erden, stationär Energiespeicher) und Medizintechnik (u.a. künstliche Gelenke und Zahnersatz).

1.2.2 BNT Chemicals GmbH

Als Hersteller von organometallischen Verbindungen, mit dem Schwerpunkt auf zinnorganischen Produkten und nasschemischen Prozessen, bedient die BNT GmbH eine Vielzahl verschiedener Anwendungsgebiete hauptsächlich in der Glas-, Automobil-, Kunststoff-, chemischen und pharmazeutischen Industrie. Mit der BNT GmbH verfügt die Gruppe über ergänzendes Know-how in der Nasschemie, welches vor allem die Prozessstufen Fällung, Synthese und Destillation betrifft, die den thermischen Prozessen der IBU-tec AG vorgelagert sind. Damit kann die Gruppe eine durchgängige Wertschöpfungskette abbilden und am Markt ein umfangreiches Serviceangebot platzieren. Der Vertrieb erfolgt hierbei weltweit.

1.3 Ziele und Strategie

Den Rahmen für die strategische Ausrichtung der Gruppe sowie die Konzernziele bildet das bekannt gegebene Strategiepapier "IBU2025", welches im Januar 2021 vorgestellt und Anfang 2022 überarbeitet wurde. Damit treibt der Vorstand die Transformation der Gruppe von einem Unternehmen, das primär als Entwicklungs- und Produktionsdienstleister agiert, zu einem eigenständigen Hersteller hochqualitativer Produkte voran. Dieser Schritt soll Wachstum generieren, die z. T. hohe Abhängigkeit von großen Einzelkunden im Dienstleistungsgeschäft verringern und die dauerhafte Stabilität und Planbarkeit der Umsätze steigern.

Im Fokus der Strategie "IBU2025" steht der Ausbau des Portfolios mit Produkten und Lösungen für globale Megatrends. So hat sich IBU-tec mit der Vermarktung des eigenen LFP-Batteriematerials seit dem vierten Quartal 2021 als Hersteller von Pulverwerkstoffen im wachsenden Markt der Hochleistungsbatterien für die Automobilindustrie, industrielle Anwendungen und stationäre Energiespeicher positioniert. Daneben stehen die Erweiterung der Kapazität im Bereich Glascoating sowie die Entwicklung des Service- und Recycling-Geschäfts im Vordergrund, die weitere zentrale Wachstumstreiber für das künftige Geschäft der Gruppe darstellen. Damit besetzt die Gruppe wichtige zukunftsträchtige und margenstarke Themen, die unter den Begriff Greentech zu subsumieren sind.

Weiterhin runden die Prozessentwicklung und Produktionsdienstleistungen im Bereich Spezialkatalysatoren für die Chemieindustrie, die Herstellung von Additiven zur Stickoxidreduktion in der Luft, die Entwicklung von Prozessen zur Regenerierung von Seltenen Erden, die Erschließung neuer Anwendungsgebiete für zinn- bzw. metallorganische Katalysatoren sowie die Herstellung von katalytisch aktiven Pulvern für die Automobilindustrie zusammen mit gezielt vermarkteten Engineering-Dienstleistungen die strategische Ausrichtung der IBU-tec Gruppe ab.

Die Strategie "IBU2025" bildet damit den Grundpfeiler für das beschleunigte Wachstum der IBU-tec Gruppe in den kommenden Jahren. Bis 2025 sollen sich die Umsätze auf ein Volumen von 102 bis über 130 Mio. € steigern. Allein das Geschäft mit Batteriematerialien soll dann rund ein Drittel am Konzernumsatz betragen.

1.4 Steuerungssystem

Mit dem am 25. Januar 2021 veröffentlichten Strategiepapier "IBU2025" hat die IBU-tec Gruppe die Grundlagen für ein nachhaltig profitables Wachstum gelegt. Trotz der hierfür notwendigen Investitionen soll dabei das operative Ergebnis (EBITDA) langfristig gesteigert werden.

Der Konzern wird dem folgend anhand der zwei wesentlichen Steuerungsgrößen Umsatzerlöse und EBITDA-Marge geführt. Darüber hinaus werden für die operative und strategische Steuerung weitere Größen wie Rohertragsmarge, EBITDA, EBIT, EBT, Cashflow und Investitionen betrachtet. Ein monatliches Reporting mit Soll-Ist-Vergleichen und Abweichungsanalysen bildet die Grundlage für die kaufmännische Steuerung der Gruppe.


2. Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die deutsche Wirtschaftsleistung lag im Jahr 2023 nach Einschätzungen des Sachverständigenrats nahezu auf demselben Niveau wie zu Beginn der Corona-Pandemie vor knapp vier Jahren und verzeichnete das geringste Wachstum aller Volkswirtschaften des Euro-Raums. [1] Zwar kam Deutschland zunächst noch vergleichsweise gut durch die Corona-Pandemie, aber während der Energiekrise entwickelte sich die deutsche Wirtschaft sehr schwach. [2] Laut Statistischem Bundesamt wirkte das anhaltend hohe Preisniveau auf allen Ebenen der Wirtschaft dämpfend auf die Konjunktur. Hinzu kamen ungünstigere Finanzierungsbedingungen durch höhere Zinsen und eine geringere Nachfrage aus dem In- und Ausland. [3] Der Welthandel verlor an Dynamik mit negativen Folgen für die deutsche Exportwirtschaft. [4]

Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes haben sich die Verbraucherpreise in Deutschland im Jahresdurchschnitt 2023 um 5,9 % gegenüber 2022 erhöht. Die Inflationsrate war damit mit knapp 6 % weiterhin sehr hoch. [5] Im Jahr 2023 betrug das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Deutschlands rund 4,12 Billionen Euro. Nominal ist das BIP im Vergleich zu 2022 gestiegen. Dies liegt allerdings in der Inflation begründet. Preisbereinigt ist die deutsche Wirtschaft im Jahr 2023 in eine Rezession gerutscht. [6] Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag im Jahr 2023 nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes um 0,3 % niedriger als im Vorjahr. [7] Die Energiepreise, die bereits im Jahr 2022 infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine extrem gestiegen waren, stabilisierten sich auf hohem Niveau und belasteten insbesondere die Industrieproduktion. [8] Die bestehenden Einschränkungen russischer Erdgaslieferungen mit der ausgelösten Energiekrise wirkten sich besonders auf die energieintensiven Branchen aus. [9]

2.1.1 Chemiebranche

Als energieintensive Branche war die Chemieindustrie besonders stark von den gestiegenen Preisen von Strom und Erdgas betroffen. Die Erwartungen der Chemieindustrie auf eine weitere positive Entwicklung im Jahr 2023 haben sich nicht erfüllt. Im Gegenteil, das Geschäftsklima in der Chemischen Industrie hat sich weiter verschlechtert. Laut ifo Institut ist eine Erholung derzeit noch nicht in Sicht. [10] Hinzu kamen Preissteigerungen bei Rohstoffen und Vorprodukten, was zusammen zu einem branchenweiten Auftragsmangel führte. Die Produktion der Chemieunternehmen in Deutschland ging um 8 % gegenüber dem Vorjahr zurück, wie der Verband der Chemischen Industrie (VCI) in seiner Jahresbilanz mitteilte. Ohne das Pharmageschäft lag der Rückgang sogar bei rund 11 %. [11] Der Gesamtumsatz der Branche gegenüber dem Jahr 2022 sank von 266,5 Mrd. € auf 230,0 Mrd. €. [12]

2.1.2 Automobilbranche

Laut Kraftfahrzeug-Bundesamt wurden im Jahr 2023 signifikant mehr Neuwagen zugelassen als im Vorjahr. Die Pkw-Neuzulassungen stiegen um 7,3 % auf 2,84 Millionen. Vor allem die Zahl der gewerblichen Neuzulassungen stieg an, während etwas weniger private Autos neu zugelassen wurden als 2022. Der Anteil der gewerblichen Neuzulassungen lag bei 67,1 %. [13] Insgesamt wurden rund 4,1 Millionen Pkw gefertigt und damit rund 18 % mehr als noch im Vorjahr. Damit beschleunigte sich die Erholung von der Pandemie im Vergleich zu den Vorjahren zwar deutlich, insgesamt lag der Wert aber weiterhin unter dem Niveau im Jahr 2019. Die Corona-Pandemie und der folgende Mangel an Halbleitern hatten ab 2020 zur zeitweisen Schließung und Drosselung von Produktionskapazitäten in der deutschen Automobilindustrie geführt. Dadurch ist das bereits schwache Produktionsvolumen aus dem Jahr 2019 nochmals unterboten. [14]

Dabei hielt der positive Trend hin zu batterieelektrisch angetriebenen Fahrzeugen an. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 524.200 Elektroautos in Deutschland neu zugelassen. Damit wurde ein neuer Höchstwert erreicht. Im Dezember 2023 wurde das abrupte Ende der staatlichen Förderung für E-Automobile bekannt gegeben. Diese war ursprünglich bis Ende 2024 geplant gewesen. Mehrere Automobilhersteller kündigten daraufhin an vorübergehend auch den staatlichen Anteil der Förderung zu übernehmen, um einen allzu starken Einbruch bei den Verkaufszahlen zu verhindern. [15]

2.2 Wichtige Ereignisse im Geschäftsjahr 2023

Das Geschäftsjahr 2023 der IBU-tec Gruppe war geprägt von gesamtwirtschaftlichen Herausforderungen: Hohe Zinsen und Inflation, Rezessionssorgen und insgesamt schwierige wirtschaftliche Rahmenbedingungen haben die Industrieunternehmen, speziell die der Chemiebranche, belastet. Die Folgen des Ukrainekriegs, andauernde Lieferkettenschwierigkeiten, Energiekrise und Preissprünge bei Rohstoffen stellten für die beiden operativen Konzerngesellschaften große Herausforderungen dar.

Aufgrund der Auswirkungen der weiter anhaltenden herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Lage konnte die Prognose für 2023 in Höhe von 62-64 Mio. € Konzernumsatz und auch das damit verbundene Ergebnisziel einer EBITDA-Marge von 10,4 % bis 10,6 % leider nicht erreicht werden. Der Grund dafür lag einerseits im schwachen Branchenumfeld der Chemie- bzw. Glasindustrie, wodurch die IBU-tec Tochtergesellschaft BNT stark beeinflusst wurde. Zudem konnte im Batteriebereich ein Großauftrag für die Lieferung unseres eigenen Batteriematerials nicht wie geplant realisiert werden.

Dennoch haben wir im abgelaufenen Jahr in der Gruppe fokussiert an der Umsetzung unserer Wachstumsstrategie IBU2025 gearbeitet und insbesondere im Bereich der Batteriematerialien neue Produkte entwickelt, die sich durch überlegene Produktmerkmale und ein deutlich erweitertes Anwendungsspektrum auszeichnen. Sie sollen im 1. Quartal 2024 am Markt eingeführt werden.

Aus unserer eigenen Forschung und Entwicklung wurden im Geschäftsjahr 2023 zwei weitere Patentanmeldungen im Bereich der Produkt- und Verfahrensentwicklung eingereicht. Aktuell umfasst das Portfolio der IBU-tec Gruppe damit 56 lebende Patentanmeldungen.

2.2.1 IBU-tec AG

Im Fokus der Tätigkeiten bei der IBU-tec AG stand im Geschäftsjahr 2023 der weitere Ausbau des Wachstumsbereichs Batteriematerialien. Das zeigt sich nicht zuletzt in unserem anhaltend starken Geschäft mit Entwicklungs- und Serviceprojekten für Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen, die mit uns zusammen neuartige Kathoden- und Anodenmaterialien für die Batterien der Zukunft erforschen und entwickeln. Diese Projekte lieferten in 2023 einen wesentlichen Umsatzbeitrag im Tätigkeitsbereich Batteriematerialien.

2.2.1.1 Eigene Batteriematerialien

Allgemein lässt sich feststellen, dass der Großteil der verwendeten Batteriematerialien im Automobilbereich nach wie vor aus China stammt. [16] Diese Marktdominanz eröffnet allerdings Chancen für IBU-tec als derzeit alleinigen europäischen Hersteller von Lithium-Eisenphosphat (LFP) Batteriematerialien, sich als alternativer Lieferant für die europäische Automobilindustrie zu positionieren. Damit können Abhängigkeiten von asiatischen Lieferanten verringert und auf die steigenden Anforderungen der Europäischen Union (EU) an den CO 2-Fußabdruck europäischer Unternehmen reagiert werden. Diese Entwicklung wird durch aktuelle politische Bestrebungen der EU flankiert, Europa in diesem Bereich als Standort zu stärken. Dazu wurde im Jahr 2023 die europäische Batterieverordnung, der "Batterypass" zur Regelung von Lieferketten und Recyclingprozessen für die in Europa in den Verkehr gebrachten Batterien eingeführt.

Durch diese Entwicklungen konnten wir im Jahr 2023 unsere Position als einziger Hersteller von LFP-Kathodenmaterial in Europa vertrieblich nutzen, um neue Interessenten für unsere eigenen Batterieprodukte zu gewinnen. Insgesamt wurden in 2023 knapp sechs Tonnen Proben an über 60 verschiedene nationale und internationale Kunden, wie z. B. Zellhersteller und Energiespeicher-Anbieter, Automobilhersteller und Forschungseinrichtungen zur Materialqualifizierung verkauft. Zugleich haben wir unser internationales Händler- und Vertriebsnetz weiter ausgebaut, um neue Kunden für unser Material zu gewinnen und unsere Transformation vom reinen Dienstleister hin zu einem unabhängigen Hersteller eigener Produkte weiter voranzutreiben.

Wir haben den Vertrieb im Bereich Batteriematerialien auch hinsichtlich Veranstaltungsteilnahmen erheblich ausgebaut. Insgesamt nahmen wir als Aussteller oder Besucher an 20 Messen und Konferenzen teil, wo wir zahlreiche wertvolle Kontakte zu internationalen Batterie- und Zellherstellern knüpfen konnten.

Im Rahmen des CAR Battery Days im September 2023 haben wir unser innovatives LFP-Batteriematerial vor mehr als 300 hochkarätigen Experten aus der Batteriebranche vorgestellt. Damit konnten wir unser umfassendes Know-how in der Entwicklung und Produktion von LFP-Batteriematerialien vor nationalem und internationalem Publikum präsentieren. Zusammen mit CATL war IBU-tec Partner der Veranstaltung und hat am Hauptsitz Weimar Einblicke in den Herstellungsprozess für LFP-Batteriematerialien gewährt. Zu den Teilnehmenden des Car Battery Days zählten neben führenden weltweit agierenden Batterie- und Zellherstellern auch Automobilunternehmen und verschiedenste Player, die im "Ökosystem" Batterie aktiv sind.

Trotzdem blieb der Absatz des eigenen LFP-Batteriematerials aufgrund zahlreicher Verzögerungen beim Aufbau der nachgelagerten europäischen Zellproduktion hinter den Erwartungen zurück. Jedoch entwickelte sich das Geschäft mit der Anwendung in Batteriematerialien im Jahr 2023 insgesamt sehr positiv. Haupttreiber waren zahlreiche Kundenprojekte für die Entwicklung neuer Anoden- und Kathodenmaterialien mit unterschiedlichen Werkstoffen. Hier hat sich die IBU-tec AG mit ihrer umfangreichen Expertise als wichtiger Ansprechpartner für die internationale Batterieindustrie etabliert.

2.2.1.2 Servicegeschäft zur Entwicklung von Batteriematerialien

Die Partnerschaft mit einem renommierten globalen Automobilkonzern wurde in 2023 um die Unterzeichnung eines Vertrags über die Entwicklung und Produktion eines Batteriematerials für die Elektromobilität erweitert. Hierfür nutzt der Kunde die langjährige Prozessexpertise und hervorragende Anlageninfrastruktur von IBU-tec. Dies stellt einen weiteren Meilenstein zum Ausbau unserer Marktposition dar. Geplant ist ein neuartiges LFP-Kathodenmaterial für Personenkraftwagen mit Elektroantrieb. Nach der Entwicklungsphase haben wir vereinbarungsgemäß in 2023 auch bereits signifikante Mengen des Materials am Standort Weimar hergestellt. Der Vertrag unterstreicht die Bedeutung unserer Expertise im Bereich der Batteriematerialien, die es uns ermöglicht, direkt mit global agierenden Konzernen zusammenzuarbeiten.

Mit dem Spezialchemie-Konzern LANXESS konnten wir Ende des Jahres 2023 eine Kooperationsvereinbarung abschließen. Ziel der Zusammenarbeit ist die Entwicklung eines innovativen europäischen Eisenoxidprodukts für LFP-Batteriematerial. Es soll ein Kathodenmaterial entwickelt werden, was die Leistungsfähigkeit von Lithium-Ionen-Batterien verbessert und den CO 2-Fußabdruck der Batterien durch Einsatz lokaler Rohstoffe verringert. Eine europäische Wertschöpfungskette für LFP-Batterien soll etabliert werden. Wir erweitern damit unser Produktportfolio und streben eine Positionierung unserer Batteriematerialien für das Standardverfahren der Nassbeschichtung an.

Um unser Wachstum in Bereich Batteriematerialien perspektivisch transparent abbilden und stärken zu können, haben wir die neue, hundertprozentige Konzerntochter IBUvolt battery materials GmbH gegründet. Ihr Kerngeschäft wird ganz auf der Entwicklung, der Herstellung und dem Vertrieb von Batteriematerialien liegen, wozu auch das Geschäft mit Entwicklungsdienstleistungen für Kathoden- und Anodenaktivmaterialien für internationale Kunden aus dem Batteriesektor zählen wird. Die Bündelung dieses Geschäfts in einer eigenständigen Gesellschaft eröffnet uns künftig auch strategische Optionen für potenzielle Kooperationen mit Partnern, die wir in der IBU-tec advanced materials AG nicht abbilden können. Zum Geschäftsführer der IBUvolt GmbH wurde u.a. Ulrich Weitz berufen.

2.2.1.3 Traditionelles Servicegeschäft

Das Geschäftsjahr 2023 war für das "traditionelle" Servicegeschäft der IBU-tec trotz der gesamtwirtschaftlichen Herausforderungen ein erfolgreiches Jahr. Neben Kundenprojekten im Bereich der Batteriematerialien haben wir weitere Projekte in unterschiedlichen Anwendungsfeldern für unsere Kunden durchgeführt. Die Bandbreite reicht dabei von Entwicklungsprojekten im Recycling (Batteriematerialien und Baustoffe) bis hin zu Lohnproduktionen im Bereich der Chemie- und Automobilkatalysatoren. Besonders positiv entwickelte sich auch der Engineering-Bereich. Eine Lieferung einer kleineren Drehrohrofenanlage wurde erfolgreich durchgeführt. Auf Basis von vorhergehenden Engineering- und Beratungs-dienstleistungen sowie Versuchsprojekten konnten weitere neue lukrative Aufträge eingeworben werden. So wurden wir unter anderem erneut damit beauftragt, einem Kunden einen Drehrohrofen zu liefern und diesen aufzubauen. Ein neues Engineeringkonzept in Form von Beratung auf Stundenbasis wurde eingeführt und von mehreren Kunden in Anspruch genommen. Mit dieser breiten Aufstellung der Aktivitäten ist es uns nicht nur gelungen die schwierigen Rahmenbedingungen einer unserer Hauptabnehmerbranchen (Chemieindustrie) zu kompensieren, sondern in 2023 auch einen Umsatz auf Vorkrisenniveau zu erreichen.

2.2.1.4 Forschung und Entwicklung

Der Fokus unserer eigenen Forschung und Entwicklung lag auf der Weiterentwicklung unserer eigenen Batteriematerialien. Die Anforderungen des Marktes aufgreifend, versuchen wir kontinuierlich einzelne Aspekte des LFP-Batteriematerials weiter zu verbessern und es für verschiedene Anwendungszwecke und Kundenbedarfe zu optimieren. So ist z. B. im Geschäftsjahr 2023 das neue Batteriematerial LFP402 entwickelt worden, welches auch für das derzeitig gängige Nassbeschichtungsverfahren bei der Zellproduktion sehr gut geeignet ist und uns signifikante neue Marktpotenziale eröffnet. Mit der in 2022 in Betrieb genommenen Sprühtrocknungsanlage im Labormaßstab und unserem in 2023 weiter ausgebauten E-Chemie-Labor haben wir nunmehr beste technische Voraussetzungen, um unsere Materialentwicklung im Bereich der Batteriematerialien noch fokussierter und schneller voranzutreiben und haben damit unsere Attraktivität als Entwicklungsdienstleister in diesem Bereich deutlich erhöht.

Zusätzlich zur eigenen Forschung und Entwicklung haben wir weitere Förderprojekte mit Partnern vorangetrieben, wie z. B. das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Verbundprojekt KeNaB-ART. Hier haben wir in 2023 wichtige Meilensteine erreicht, um phasenreines Kathodenaktivmaterial aus Natrium-Manganschichtoxid für künftige Natriumbatterien zur Anwendung in stationären Energiespeichern zu entwickeln und herzustellen. Mit möglichen Energiedichten von bis zu 200 Wh/​kg sind Natrium-Ionen-Batterien eine vielversprechende Alternative zu herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien. Im Projekt NIBlog sollen gemeinsam mit Industriepartnern, wie Jungheinrich und UniverCell, Natriumbatterien für Flurförderfahrzeuge, z. B. Gabelstapler, entwickelt werden. In beiden Projekten kommen unterschiedliche Materialsysteme zum Einsatz: Schichtoxide und polyanionische Verbindungen.

Künftige Batterietechnologien und Herstellungsverfahren stehen zudem im Mittelpunkt weiterer Förderprojekte. Im Projekt ProLIT" wird die Prozess- und Materialentwicklung von Lithium-Ionen-Batteriekathoden für die großtechnische Trockenbeschichtung vorangetrieben. Ziel des Projekts "BISSFest" ist die Bewertung skalierbarer Prozesstechnologien von der Synthese des Elektrolyten bis hin zum Aufbau bipolarer Festkörperbatterien, durch die eine weitere Steigerung der Energiedichte ermöglicht werden kann.

Darüber hinaus haben wir im Bereich Engineering zusammen mit Partnern aus Forschung und Industrie einige F&E Themen bearbeitet. Die Verbundvorhaben befassen sich vor allem mit der Ressourcenschonung durch Recycling und Verringerung des Ausstoßes klimarelevanter Gase. Im Projekt "ReMIN" werden REALight-Leichtgranulate und REA-Gips aus feinkörnigen sulfatbelasteten Bau- und Abbruchabfällen und industriellen Nebenprodukten gewonnen. Im Verbundvorhaben: "REMINTA" geht es um das Recycling mineralischer Fraktionen aus Abraum am Beispiel der Bergteiche am Bollrich in Goslar. Im Projekt "KlimPro-Industrie" steht die CO2 Reduktion durch kalkarme Klinker und Karbonatisierungshärtung im Fokus. Im Projekt "GranuGruen" wird ein Pflanzgranulat mit definierter Funktionalität auf Basis von Bau-Reststoffen entwickelt.

Im Bereich Umweltinnovationen haben wir im Solardetox-Projekt in Zusammenarbeit mit Partnern einen innovativen Ansatz entwickelt, um Wasserverschmutzung durch Öl- und Kraftstoffaustritte zu bekämpfen, für die wir unter den Top 20 Finalisten des Thüringer Innovationspreises nominiert waren. Unter Verwendung von schwimmfähigen, durch Sonnenlicht aktivierten Katalysatoren wird die die Kraft der Photokatalyse genutzt, um schädliche Substanzen abzubauen. Die Rolle der IBU-tec lag in der versuchsweisen, großtechnischen Herstellung und Skalierung der schwimmfähigen Katalysatorkügelchen.

2.2.1.5 Sonstige Ereignisse

Für unser Nachhaltigkeitsmanagement haben wir im ersten Halbjahr 2023 im Rating von EcoVadis erneut die Auszeichnung "EcoVadis Silber" erhalten. Mit einem Gesamtergebnis von 67 Punkten konnten wir uns gegenüber dem letzten Rating im Jahr 2021 (59 Punkte) deutlich verbessern. Damit zählen wir weltweit zu den besten 10 Prozent der Unternehmen unserer Branche, die von der Plattform bewertet werden. EcoVadis ist der nach eigenen Angaben größte Anbieter von Nachhaltigkeitsratings für Unternehmen.

Auf der ordentlichen Hauptversammlung wurde Isabelle Weitz mit großer Mehrheit der Stimmen in den Aufsichtsrat gewählt. Somit besteht der IBU-tec-Aufsichtsrat aus nunmehr vier Mitgliedern inklusive Sandrine Cailleteau, der Vorsitzenden des Aufsichtsrats. So haben die Aktionäre u. a. die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von EUR 0,04 je Aktie für das abgelaufene Geschäftsjahr beschlossen. Bei der ordentlichen Hauptversammlung waren insgesamt 55,38 Prozent des Aktienkapitals vertreten. Mit Ende der Hauptversammlung hat der bisherige CFO, Jörg Leinenbach, die Position des CEO von IBU-tec von Ulrich Weitz übernommen, der seinen Vertrag wie angekündigt nicht mehr verlängert hat. Dr. Arndt Schlosser ist zum 30. April 2023 aus dem Vorstand ausgeschieden.

2.2.2 BNT GmbH

Die BNT GmbH blickt auf ein schwaches Geschäftsjahr 2023 zurück, in dem insbesondere die konjunkturelle Eintrübung der chemischen Industrie sowie der zunehmende Kostendruck für die energieintensive Glasindustrie, als eine der Hauptabnehmerbranchen der BNT GmbH, zu spüren waren. Die Umsatzerlöse gingen dabei um 10.048 T€ auf 28.263T€ zurück. Damit wurde der geplante Umsatz für 2023, der in etwa auf dem Vorjahresniveau budgetiert war, deutlich verfehlt.

Mit ihrem Produktportfolio auf Zinnbasis ist die Umsatz- und Kostenentwicklung der BNT GmbH stark von der Rohstoffpreisentwicklung des Zinns abhängig. Im Vergleich zum Vorjahr kam es im Geschäftsjahr 2023 zu einer stark rückläufigen Entwicklung des Zinnpreises, was die Beschaffungsseite aber auch die Umsatzentwicklung wesentlich beeinflusste.

So konnten mit dem Glascoating-Produkt MBTC (Monobutylzinntrichlorid) zwar vergleichbare Absatzmengen wie im Vorjahr erreicht werden, jedoch sind die Umsätze aufgrund des beschriebenen Zinnpreiseffektes deutlich hinter den Umsätzen des Vorjahres zurückgeblieben.

Auch mit dem chemischen Katalysator Tributylzinnchlorid (TBTC) wurden, aufgrund einer allgemeinen Kaufzurückhaltung bei den Pharmakunden, rückläufige Umsätze verzeichnet. So wurde z. B. eine im ersten Halbjahr abgeschlossene Rahmenvereinbarung mit einem indischen Großkunden über die Lieferung von 100 Tonnen TBTC nur anteilig durch den Kunden abgerufen. Die im Vorjahr verzeichneten Vertriebserfolge im Klebe- und Dichtstoffmarkt kamen im Geschäftsjahr 2023 leider ebenfalls ins Stocken. So kam es beim Produkt Dibutylzinndichlorid auch zu einem deutlichen Nachfragerückgang im abgelaufenen Geschäftsjahr. Von chinesischen Kunden in Aussicht gestellte umfangreiche Käufe von auf Lager befindlichen Produkten wurden bis zum Jahresende nicht realisiert und blieben deutlich unter den Erwartungen.

Im Rahmen von Serviceprojekten, die für Kunden in 2023 durchgeführt wurden, konnten deutliche Umsatzanstiege im Vergleich zum Vorjahr erzielt werden. Diese beinhalteten u.a. kundenspezifische Prozess- und Materialentwicklungen sowie die Abfüllung von beigestellten Produkten in Spezialgebinde.

Ein wichtiges Ereignis im Jahr 2023 war die mechanische Fertigstellung der neuen Produktionsanlage für das Glascoating-Produkt Monobutylzinntrichlorid (MBTC). Damit wird die Basis geschaffen, die zukünftige Produktionskapazität für MBTC auf rund 1.000 Tonnen jährlich zu erhöhen. Die finale Inbetriebnahme der Anlage ist in 2024 geplant. Die Abteilung Forschung und Entwicklung der BNT GmbH legte im Geschäftsjahr 2023 neben prozessbegleitenden und -optimierenden Themen den Fokus weiterhin auf den Ausbau eines Portfolios zinnfreier Vernetzungs- sowie Feststoffkatalysatoren und PVC-Stabilisatoren. Hierbei gelang es effiziente Synthesewege für Zink-, Zirkonium- und Bismut-Verbindungen zu finden, sie zu optimieren und in Zusammenarbeit mit den Kunden anwendungstechnisch zu prüfen.

Die Abteilung Forschung und Entwicklung der BNT GmbH legte im vergangenen Geschäftsjahr den Fokus neben prozessbegleitenden und -optimierenden Themen weiterhin auf den Ausbau eines Portfolios zinnfreier Vernetzungs- sowie Feststoffkatalysatoren und PVC-Stabilisatoren. Hierbei gelang es effiziente Synthesewege für Zink- und Zirkonium- und Bismutverbindungen zu finden, sie zu optimieren und in Zusammenarbeit mit den Kunden anwendungstechnisch zu prüfen. Die Kostenrechnung für den großtechnischen Ausbau dieser Projekte konnte vorgelegt werden. So konnte im Bereich der flüssigen Organozinnalternativen ein Portfolio von ca. 25 Verbindungen hergestellt und ausgeprüft werden. Demgegenüber konnten bei den festen Organozinnalternativen bereits mehrere Produkte entwickelt und Entwicklungspartner auf Kundenseite identifizierte werden.

Das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt (LVwA) hat die BNT GmbH per Anordnung verpflichtet, auf dem Grundstück liegende zinnhaltige Restmaterialien extern und auf eigene Kosten zu entsorgen. Die BNT GmbH hat hiergegen Klage eingereicht und verhandelt derzeit mit dem LVwA bezüglich der aufschiebenden Wirkung der Klage. Eine Entscheidung hierzu liegt noch nicht vor. Außerdem hat die BNT GmbH beim LVwA die Errichtung und den Betrieb einer Anlage beantragt, mit der die BNT GmbH diese zinnhaltigen Restmaterialien selbst aufbereiten und den werthaltigen Rohstoff daraus nutzen oder vermarkten könnte. Das Genehmigungsverfahren läuft gegenwärtig. Die möglichen externen Entsorgungskosten aufgrund der Anordnung haben wir als Rückstellung in Höhe von 772 T€ berücksichtigt

2.3 Umsätze nach Tätigkeitsbereichen

Insgesamt hat die IBU-tec Gruppe im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 48.232 T€ erwirtschaftet (Vorjahr: 53.944 T€). Die einzelnen Tätigkeitsbereiche trugen dabei wie folgt zum Gesamtumsatz bei:

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Umsatz-Breakdown nach Tätigkeitsbereich (in T€) 2023 2022 zum Vorjahr
Engineering 908 986 - 8 %
Spezialchemie 15.185 23.692 - 36 %
Service & Recycling 9.718 10.401 - 7 %
Glascoating 12.271 14.274 - 14 %
Batteriematerial * 10.151 4.591 + 121 %
Gesamt 48.232 53.944 - 11 %

* inkl. Umsätze aus Batterieserviceprojekten

2.4 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

2.4.1 Vermögenslage

Die konsolidierte Bilanzsumme reduzierte sich leicht gegenüber dem Vorjahr (76.357 T€) um 502 T€ auf 75.854 T€.

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Vermögenslage (in T€) 31.12.2023 31.12.2022 zum Vorjahr
Bilanzsumme 75.854 76.357 -1 %
Eigenkapital 56.711 59.387 -5 %


Das Eigenkapital der IBU-tec Gruppe beläuft sich per 31.12.2023 auf insgesamt 56.711 T€.

Die Eigenkapitalquote [17] beträgt 75 % (Vorjahr 78 %).

Das Anlagevermögen beträgt im laufenden Geschäftsjahr 45.088 T€ und liegt damit rund 2.515 T€ über dem Vorjahreswert. Den Investitionen i. H. v. rund 7.331 T€, die im Wesentlichen auf den Umbau des Drehrohrofens und Neubau des Sprühturms bei der IBU-tec AG und die Erweiterung der MBTC-Produktionsanlage bei der BNT GmbH entfallen, stehen planmäßige Abschreibungen i. H. v. 4.750 T€ entgegen. In den immateriellen Vermögenswerten ist ein aus dem Erwerb der BNT GmbH resultierender planmäßig abgeschriebener Geschäfts- und Firmenwert in Höhe von rund 2.318 T€ enthalten, dessen Abschreibung ebenfalls im vorgenannten Wert inkludiert ist. Darüber hinaus wurden die Kosten für die Entwicklung neuer Produktionsverfahren, für Prototypen von LFP-Batteriezellen, für die Entwicklung von LFP 402 und für die Entwicklung der Dachmarke IBU-tec unter den selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen aktiviert. Das Umlaufvermögen der Gruppe liegt im Vergleich zum Vorjahr (33.581T€) um rund 2.991 T€ niedriger., was im Wesentlichen auf den um 2.747 T€ gesunkenen Finanzmittelbestand zurückzuführen ist.

Um Produktionskosten zu sparen und um die allgemeinen Vermarktungschancen kurzfristig zu verbessern, ist eine Beimischung der bestehenden Lithium-Eisen-Phosphat (LFP-400) Batteriematerialbestände bei der Produktion von LFP-402 geplant. Dementsprechend erfolgte eine Umgliederung dieser Bestände von den Fertigen in die Unfertigen Erzeugnisse. Die Beimischung ist gemäß unserer Einschätzung kostendeckend und ohne Qualitätsverluste möglich.

Auf der Passivseite der Bilanz reduzierte sich aufgrund des negativen Jahresergebnisses und einer für das vergangene Geschäftsjahr 2022 vorgenommene Ausschüttung in Höhe von 190 T€ das Eigenkapital um 2.676 T€ auf 56.711 T€ (Vorjahr: 59.387 T€). Demgegenüber steht ein Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, welche sich zum einen durch die planmäßigen Tilgungen der bestehenden Darlehen um rund 1.768 T€ im Vergleich zum Vorjahr (6.368 T€) reduzierten, jedoch aufgrund der erhöhten Ausschöpfung der bestehenden Kontokorrentlinien insgesamt um 2.108 T€ erhöhten. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen lagen mit 1.799 T€ deutlich unter dem Vorjahresniveau (Vorjahr: 3.017 T€), was maßgeblich auf das gesunkene Geschäftsvolumen der BNT GmbH zurückzuführen ist.

Die Rückstellungen sind maßgeblich in Folge der bei der BNT GmbH gebildeten Rückstellung für mögliche Entsorgungsverpflichtungen sowie aufgrund von erwarteten Nachzahlungen aus der abgeschlossenen steuerlichen Außenprüfung um 1.063 T€ auf 3.174 T€ gestiegen.

Die passiven latenten Steuern i. H. v. 399 T€ enthalten unter anderem die passiven latenten Steuern auf die aufgedeckten stillen Reserven im Rahmen der Erstkonsolidierung in Höhe von 183 T€ und resultieren im Übrigen aus den aktivierten selbst geschaffenen immateriellen Vermögenswerten.

2.4.2 Finanzlage

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit beträgt 2.412 T€ (Vorjahr: -3.270 T€). Hierin sind das Jahresergebnis (-2.486 T€), u.a. korrigiert um zahlungsunwirksame Aufwendungen aus Abschreibungen (4.749 T€), die Zunahme der sonstigen Rückstellungen, die der operativen Geschäftstätigkeit zuzurechnen sind (583 T€), die erfolgswirksame Abnahme der Sonderposten für Investitionszuschüsse (-285 T€), die Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Passiva (-933 T€) sowie rückläufige Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Vermögensgegenstände und andere Aktiva (270 T€) berücksichtigt.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit belief sich im Berichtszeitraum auf -6.262 T€ (Vorjahr: 516 T€). Er resultiert im Wesentlichen aus Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände (-654 T€) und in Sachanlagen (-6.676 T€). Diese beinhalten im operativen Bereich der IBU-tec AG z.B. den finalen Umbau einer Drehrohrofenanlage (IDO 5E) sowie weitere Anzahlungen für den geplanten Aufbau eines Sprühturms am bestehenden Standort der IBU-tec AG in Bitterfeld. Die Schwerpunkte der Investitionstätigkeit bei der BNT GmbH bildeten, wie im letzten Geschäftsjahr, der fortschreitende Kapazitätsausbau der geplanten MBTC-Produktionsanlage, allgemeine Optimierungsmaßnahmen im Produktionsbereich sowie Sanierungen der vorhandenen Produktionsinfrastruktur. Gegenläufig wirkten sich die im Geschäftsjahr erhaltenen Investitionszuschüsse, die für die MBTC-Produktionsanlage der BNT GmbH gewährt wurden (1.007 T€), aus.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von 1.103 T€ (Vorjahr: -1.541 T€) beinhaltet hauptsächlich neben der zusätzlichen Inanspruchnahme von Kontokorrentmitteln (3.874 T€) die planmäßigen Zins- und Tilgungszahlungen von Finanzkrediten und Gesellschafterdarlehen von insgesamt -2.581 T€ sowie die erfolgte Gewinnausschüttung von -190 T€.

Der Finanzmittelfonds reduzierte sich in Folge des negativen Gesamt-Cashflows um -2.747 T€ auf 380 T€.

Dem Konzern steht zum Bilanzstichtag noch eine ungenutzte Kontokorrentlinie von 8,8 Mio € zur Verfügung.

2.4.3 Ertragslage

Der Konzernumsatz reduzierte sich in 2023 um 5.713 T€ auf 48.232 T€ (Vorjahr: 53.944 T€). Der geplante Umsatzzuwachs konnte demnach nicht realisiert werden.

Insgesamt war das Geschäftsjahr 2023 ein herausforderndes Jahr. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen zeigten sich im Geschäftsjahr 2023 auch erfreuliche Entwicklungen. So machte das Batteriegeschäft bei der IBU-tec AG, insbesondere das Geschäft mit Entwicklungsdienstleistungen für Kathoden- und Anodenaktivmaterialien für internationale Kunden, einen weiteren Sprung, was den unterplanmäßigen Absatz von eigenen Batteriematerialien annähernd kompensieren konnte.

Die BNT GmbH konnte vor allem durch eine rückläufige Umsatzentwicklung mit Chemiekatalysatoren für den Pharmabereich in 2023 nicht an das erfolgreiche Geschäftsjahr 2022 anknüpfen. Ein starker Preisverfall beim hauptsächlichen Rohstoff Zinn führte auch beim Glascoatingprodukt MBTC zu rückläufigen Umsätzen, auch wenn hier ähnliche Absatzmengen wie im erfolgreichen Vorjahr erreicht werden konnten.

Der Materialkostenrückgang resultiert hauptsächlich aus gesunkenen Beschaffungskosten für Zinn. Die Materialkostenquote reduzierte sich von 54,7 % im Vorjahr auf 52,8 %, was maßgeblich auf die materialintensive Produktion von LFP im Vorjahr zurückzuführen ist. Die Personalkostensteigerung im Geschäftsjahr 2023 ist neben planmäßigen Gehaltsanpassungen und Sonderzahlungen auch auf Mitarbeitereintritte zurückzuführen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich im Wesentlichen aufgrund der bei der BNT GmbH gebildeten Rückstellung für mögliche Entsorgungsverpflichtungen um 383 T€ erhöht.

Im Ergebnis stehen ein EBITDA von 2.956 T€ (Vorjahr 6.685 T€) und eine EBITDA-Marge von 6,1 % (Vorjahr 11,4 %). Die Planvorgabe einer der EBITDA-Marge von 10,4 % bis 10,6 % wurde damit nicht erreicht.

Die Abschreibungen in Höhe von 4.749 T€ bewegten sich auf gleichem Niveau wie im Vorjahr (4.750 T€) und führten zu einem EBIT i. H. v. -1.794 T€ (Vorjahr: 1.935 T€).

Das Finanzergebnis von -432 T€ setzt sich, im Wesentlichen aus Zinsaufwendungen für die bestehenden Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten zusammen und liegt aufgrund der stärkeren Inanspruchnahme der Kontokorrentlinien im Geschäftsjahr über dem Vorjahreswert (-279 T€).

Das Ergebnis vor Steuern (EBT) liegt mit -2.226 T€ deutlich unter dem Niveau des Vorjahres (1.656 T€). Der Konzernjahresüberschuss von -2.486 T€ liegt, unter Berücksichtigung der Ertragssteueraufwendungen von 223 T€ dementsprechend ebenfalls unter dem Vorjahreswert (1.285 T€).

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Ertragslage
in T€
31.12.2023 31.12.2022 zum Vorjahr
EBITDA in T€ 2.956 6.685 -56 %
EBT in T€ -2.226 1.656 -234 %
Konzernjahresergebnis -2.486 1.285 -294 %


2.5 Mitarbeiter

Die Anzahl der im Jahresdurchschnitt nach HGB beschäftigten Mitarbeiter lag für die Gruppe bei 227 (Vorjahr: 217). Die IBU-tec Gruppe beschäftigte zum Stichtag 31.12.2023 13 Auszubildende in unterschiedlichen Ausbildungsberufen (Chemielaborant, Chemikant, Kauffrau für Büromanagement und Industriemechaniker).

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Personalbestand nach Köpfen
(ohne Vorstand, Auszubildende und Mitarbeiter
in Erziehungsurlaub)
31.12.2023 31.12.2022 zum Vorjahr
Jahresdurchschnitt nach HGB 227 217 +4,6 %
zum 31.12. 224 218 +2,8%


3. Nichtfinanzielle Erklärung

3.1 Nachhaltigkeit im Fokus

Verantwortliches und nachhaltiges Handeln ist Teil des Selbstverständnisses der IBU-tec Gruppe. Mit ihren beiden aktiven Gesellschaften IBU-tec AG und BNT GmbH ist sie als Greentech-Anbieter auf den Zukunftsmärkten der chemischen, pharmazeutischen und Automobilindustrie aktiv, sei es als Dienstleister und Entwicklungspartner oder als Hersteller innovativer Produkte. So ist die IBU-tec Gruppe unter anderem an der Entwicklung der Elektromobilität, der Energiespeichertechnologie, von High-tech-Werkstoffen und von Arzneimitteln beteiligt. Damit leistet sie in Zusammenarbeit mit ihren Kunden einen maßgeblichen Beitrag dazu, die Material-, Energie- und Rohstoffeffizienz von Produkten und Produktionsprozessen nachhaltig zu verbessern.

Die nichtfinanzielle Erklärung erfolgt freiwillig und berichtet angelehnt an die Vorgaben von § 289c Abs. 2 HGB im Folgenden über die Aktivitäten der IBU-tec Gruppe im Geschäftsjahr 2023 in den Bereichen Umwelt-, Arbeitnehmer- und Sozialbelange, Achtung der Menschenrechte sowie Bekämpfung von Korruption und Bestechung. Die wesentlichen Risiken, die mit der eigenen Geschäftstätigkeit der Gruppe verbunden sind, sind im Kapitel "Risiken und Chancen" dargestellt. Das Geschäftsmodell der IBU-tec Gruppe ist im Kapitel "Grundlagen des Konzerns" beschrieben.

Mit der nichtfinanziellen Erklärung möchten wir unsere Investoren und interessierten Stakeholder über die umfangreichen Aktivitäten, Maßnahmen und Prozesse der IBU-tec Gruppe auf dem Feld der Nachhaltigkeit informieren. Auch wenn wir derzeit nicht verpflichtet sind, einen entsprechenden Bericht zu veröffentlichen, ist es uns als Unternehmen der chemischen Industrie wichtig zu zeigen, dass wir Nachhaltigkeit mitdenken und auf allen Ebenen leben. Die nichtfinanzielle Erklärung ist kein Prüfungsbestandteil im Rahmen der Konzernabschlussprüfung.

3.2 Managementsystem und Unternehmenspolitik

Nachhaltigkeitsaspekte stehen im Mittelpunkt des Managementsystem der IBU-tec Gruppe. So verfügen wir über ein integriertes Managementsystem (IMS) und sind nach ISO 9001 für Qualität und ISO 14001 für Umwelt zertifiziert. Die Verantwortung für das integrierte Managementsystem für die gesamte Gruppe tragen der Vorstand der IBU-tec AG sowie die Geschäftsführung der BNT GmbH. Zu deren Unterstützung gibt es eine Gruppenbeauftragte Qualitäts- und Umweltmanagement sowie weitere Beauftragte in den Einzelgesellschaften. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle bei der Formulierung der Unternehmenspolitik spielt.

Das gruppenweite Managementhandbuch legt folgende internen und externen Themen als besonders relevant fest:

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Kunden und deren Anforderungen

Beschäftigte im Unternehmen, einschließlich deren Qualifikationsstand

Gesetzliche und behördliche Anforderungen bzw. Änderungen

Arbeitssicherheitsrelevante Forderungen

Umweltschutz- und umweltrechtliche Anforderungen

Energierechtliche Anforderungen

Technologische Anforderungen und Änderungen

Banken und Versicherungen

Standortaspekte

Lieferantenauswahl

Nachbarschaftsverhältnisse

Daraus ergeben sich die wesentlichen Anspruchsgruppen, darunter insbesondere die Kunden, Beschäftigte, Behörden, Aktionäre sowie die Gesellschaft, wobei die direkte Nachbarschaft und Anwohner für die IBU-tec Gruppe eine besondere Bedeutung haben. Die Unternehmenspolitik zielt nicht zuletzt darauf ab, die Forderungen und Erwartungen interessierter Parteien einzubeziehen. So zählen zu ihren Grundsätzen insbesondere die Aufrechterhaltung von Qualität über alle Produktions- und Prozessschritte hinweg, der Schutz der Umwelt sowie die Sicherheit der Beschäftigten. Die Prozesse der Gruppe sind zudem so gestaltet, dass energieeffiziente und ressourcen- und umweltschonende Technologien zum Einsatz kommen. Nachbarn, die Behörden und die Bevölkerung der Landkreise werden regelmäßig über die Produktionsmerkmale, die damit verbundenen Risiken und über Verhaltensmaßnahmen im Störfall informiert.

Entsprechend hat die IBU-tec Gruppe folgende strategische Nachhaltigkeitsziele formuliert:

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Zufriedene Kunden aufgrund vereinbarungsgemäßer und termingerechter Leistungen

Optimal aus- und weitergebildete, umfassend informierte und motivierte Mitarbeiter

Arbeitsplätze, die der Norm und den Anforderungen des Arbeitsschutzes entsprechen

Innerbetriebliche Beherrschung und kontinuierliche Verbesserung der Abläufe im Unternehmen

Vermeidung von Fehlern

Schutz der Umwelt

Schonung und sorgfältiger Umgang mit den Ressourcen (insbesondere Energie)

Ausschluss von Umweltverschmutzungen

Die IBU-tec Gruppe unterzieht sich regelmäßigen internen und externen Audits, um die Wirksamkeit ihrer Nachhaltigkeitsaktivitäten zu prüfen und bei Bedarf anzupassen. Zusätzlich unterzieht sie sich im Rahmen des Lieferkettenmanagements ihrer Kunden regelmäßig CSR-Ratings.

Für unser Nachhaltigkeitsmanagement haben wir im Jahr 2023 beim Rating von EcoVadis erneut die Auszeichnung "EcoVadis Silber" erhalten. Mit einem Gesamtergebnis von 67 Punkten konnten wir uns gegenüber dem letzten Rating deutlich verbessern (2021: 59 Punkte). Damit zählen wir weltweit zu den besten 10 Prozent der Unternehmen unserer Branche, die von der Plattform bewertet werden. EcoVadis ist der nach eigenen Angaben größte Anbieter von Nachhaltigkeitsratings für Unternehmen. Die Plattform bewertet mithilfe von 21 CSR-Kriterien die Managementprozesse in den vier Themenbereichen Umwelt, Arbeits- und Menschenrechte, Ethik sowie nachhaltige Beschaffung. Grundlage für die Methodik sind international anerkannte CSR-Standards wie der UN Global Compact und die Global Reporting Initiative (GRI). IBU-tec lag in allen Bereichen erneut deutlich über dem Durchschnitt der Branche, wobei sie sich insbesondere in den Bereichen Umwelt sowie Arbeits- und Menschenrechte gegenüber dem letzten Rating nochmals signifikant steigerte.

Im Bereich des Arbeitsschutzes erfüllt IBU-tec die Anforderungen nach ISO 45001-Norm, womit höchste Arbeitssicherheit für die Mitarbeiter gewährleistet wird. Die Zahl der Arbeitsunfälle liegt bei IBU-tec dauerhaft unter dem Branchendurchschnitt.

3.3 Umweltbelange

Der Schutz der Umwelt ist ein zentraler Grundsatz der Unternehmenspolitik der IBU-tec Gruppe. Mit unserem gruppenweiten Umweltmanagementsystem und der Zertifizierung nach ISO 14001 haben wir uns daher strenge Vorgaben gegeben, um die Auswirkungen unserer Produktionsprozesse auf Umwelt und Klima zu minimieren und einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess in der Gruppe umzusetzen. Das Umweltmanagementsystem wird im Rahmen eines jährlichen Audits kontrolliert und - bei Erfüllung aller Anforderungen - bestätigt. Gemäß den Anforderungen von ISO 14001 berichten die Umweltmanagementbeauftragten und Energiemanagementbeauftragten regelmäßig an Vorstand und Geschäftsleitung über Maßnahmen und Ergebnisse, die anschließend im Managementreview bewertet und dokumentiert werden.

3.3.1 Nachhaltige Produkte und Leistungen

Mit ihren Produkten und Angeboten trägt die IBU-tec Gruppe zu einer nachhaltigeren Wirtschaft bei. So arbeiten wir bereits seit rund 20 Jahren als Zulieferer der Automobilindustrie, wo unsere Pulverwerkstoffe für Katalysatoren maßgeblich dazu beitragen, den Schadstoffausstoß von Verbrennungsmotoren zu reduzieren. Parallel unterstützen wir mit unseren Produkten die Verkehrswende und den Umstieg auf nachhaltige Elektromobilität: Unser eigenes LFP-Batteriematerial, das wir seit Oktober 2021 produzieren und am Markt anbieten, ist ein zentraler Bestandteil der Kathode einer Batterie. LFP (Lithium-Eisenphosphat) ist dabei gegenüber anderen Materialmischungen wie Nickel-Mangan-Cobalt zusätzlich im Vorteil, da es wesentlich klimafreundlicher gefördert und verarbeitet werden kann.

Die BNT GmbH trägt darüber hinaus mit dem Glascoating-Werkstoff Monobutylzinn-Trichlorid (MBTC) zur Stärkung einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft bei. Insbesondere bei der Herstellung von Containerglas, z. B. für Pfandflaschen, spielt MBTC eine wichtige Rolle. Bei der Herstellung der Flaschen wird es als dünne Schicht auf das Glas aufgetragen, um seine Widerstandsfähigkeit zu steigern. Mit vollendetem Coating-Prozess sind die Flaschen gegen Abrieb und Bruch geschützt und können dadurch deutlich häufiger im Pfandsystem eingesetzt werden.

Ein weiterer wachsender Geschäftszweig der IBU-tec Gruppe ist schließlich das Recycling- und Servicegeschäft. Wir unterstützen unsere Kunden mit unseren Anlagen dabei, unterschiedliche Werkstoffe zu reinigen und wiederaufzubereiten, darunter Baustoffe und Klärschlämme. So können wir etwa seltene Erden, die unter anderem in Polierprozessen verwendet werden, von Verunreinigungen trennen, so dass sie sich erneut verwenden lassen. Im Solardetox-Projekt haben wir gemeinsam mit Partnern einen innovativen Ansatz entwickelt, um Wasserverschmutzung durch Öl- und Kraftstoffaustritte zu bekämpfen. Unter Verwendung von schwimmfähigen, durch Sonnenlicht aktivierte Katalysatoren wird die die Kraft der Photokatalyse genutzt, um schädliche Substanzen abzubauen. Die Rolle der IBU-tec lag in der versuchsweisen, großtechnischen Herstellung und Skalierung der schwimmfähigen Katalysatorkügelchen.

Auch im Recycling von Batteriematerialien sind wir aktiv: Derzeit arbeiten wir daran, unsere Verfahren zu optimieren, um möglichst viel des ursprünglichen Rohmaterials zurückzugewinnen, um es in der Produktion neuer LFP-Batterien einzusetzen. Hier wurden u.a. für Kunden konkrete Prozesse entwickelt, um mittels thermischer Verfahrenstechnik wichtige Rohstoffe wie Nickel, Kobalt und Lithium aus verbrauchten Batterie-Kathodenmaterialien zu gewinnen.

Darüber hinaus haben wir gemeinsam mit Industriepartnern mit der Entwicklung von umweltfreundlicheren Batteriematerialien begonnen. So sollen einerseits Kathodenmaterialien entwickelt werden, die den CO2-Fußabdruck der Batterien durch den Einsatz lokaler Rohstoffe und dem Aufbau einer europäischen Wertschöpfungskette für LFP-Batterien verringern. Parallel dazu verfolgen wir im Bereich Natrium-Ionen-Batterien zwei unterschiedliche Entwicklungsansätze für alternative Materialien, die auf einer höheren Rohstoffverfügbarkeit basieren und umweltverträglicher sind, da Natrium aus natürlichen Salzvorkommen gewonnen wird. Dadurch sollen langfristig die am Markt etablierten Blei-Säure-Batterien ersetzt werden.

Aber auch im Bereich der Anodenmaterialien sind wir dabei uns von der derzeit starken Abhängigkeit von chinesischen Zulieferern zu lösen und eine europäische Anode zu entwickeln. Im Service wurden Entwicklungsprojekte, Mustermengen- und Lohnfertigung von Anodenmaterialien durchgeführt.

Im Bereich der Rohstoffgewinnung und -aufbereitung für Batteriematerialien setzt IBU-tec auf Partner in Deutschland beziehungsweise Europa. Für Kunden aus dem Bereich Mining werden Prozesse entwickelt und analytische Dienstleistungen durchgeführt, um Lithium aus europäischen Vorkommen zu evaluieren und als möglichen Rohstoff zu qualifizieren.

3.3.2 Energieverbrauch

Die IBU-tec Gruppe legt besonderen Wert darauf, den Energiebedarf für ihre Prozesse zu minimieren. Dies ist uns umso wichtiger, da die Prozesse sowohl in der thermischen Verfahrenstechnik bei der IBU-tec AG als auch der Nasschemie bei der BNT GmbH sehr energieintensiv sind. Für den Betrieb unserer Anlagen, Gebäude und Einrichtungen nutzen wir dabei als primäre Energieträger jeweils Erdgas und elektrischen Strom. Der Strom stammt dabei gruppenweit zu 100 % aus erneuerbaren Energien.

Im Zuge der Energiekrise im Berichtsjahr haben wir umfangreiche Energiesparmaßnahmen umgesetzt, um den Energieverbrauch gruppenweit zu senken. Der Fokus lag dabei auf gebäudetechnischen Maßnahmen zur Einsparung von Heizenergie und Strom. So haben wir weiterhin unter anderem die Beleuchtung der Außenanlagen auf das sicherheitsnotwendige Minimum gesenkt. Dadurch konnte der Bedarf für elektrischen Strom gegenüber dem Vorjahr deutlich reduziert werden. Der Bedarf an Erdgas hat sich leicht erhöht, da dieses aufgrund der gestiegenen Strompreise zur Erzeugung von Prozesswärme genutzt wurde.

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Energieverbrauch (in MWh) 2023 2022 zum Vorjahr
Elektrizität 3.156 3.964 -20,4 %
Erdgas 19.448 18.824 +3,3 %


Zentrales Steuerungsinstrument sind die Berichte der Energiemanagementbeauftragten in beiden Teilunternehmen, die den Energieverbrauch kontinuierlich erfassen und dem Management Maßnahmen für mögliche Reduzierungen vorschlagen. Die BNT GmbH ist dabei nach ISO 50001 zertifiziert. Da wir als Lohn- und Entwicklungsdienstleister viele Produkte im Kundenauftrag verarbeiten und herstellen, dient als zentrale Steuerungskennzahl für die IBU-tec Gruppe das Verhältnis von Verbrauch zu hergestellter Menge.

Die Umrechnung des Energiebedarfs auf die produzierten Mengen zeigt, dass im Anlagenbetrieb kurzfristig nur wenig Spielraum für Veränderungen besteht. Der Bedarf hängt hier wesentlich von den verarbeiteten Materialien und den erforderlichen Temperaturen ab.

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Energie/​Kilogramm Produkt
(in kWh)
2023 2022 zum Vorjahr
Elektrizität 0,98 0,97 +1%
Erdgas 6,01 4,62 +30%


Am Hauptsitz der IBU-tec AG in Weimar betreiben wir eine Photovoltaikanlage, deren Stromertrag wir vollständig ins öffentliche Netz einspeisen. Bei der BNT GmbH in Bitterfeld nutzen wir ein Blockheizkraftwerk, um per Kraft-Wärme-Kopplung die notwendige Energie für die Wassererhitzung und Dampferzeugung emissionsarm selbst zu erzeugen. Damit konnten wir im vergangenen Jahr rund 68 % des gesamten Strombedarfs der BNT GmbH decken.

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Eigene Energieproduktion
(in MWh)
2023 2022 zum Vorjahr
PV-Anlage 122 132 -7,6%
KWK-Anlage 1.540 1.555 -1%


Zusätzlich investieren wir kontinuierlich in die Optimierung unserer Prozesse sowie die Technik unserer Anlagen, um die Energieeffizienz unserer Produktion weiter zu verbessern. Auch in den Verwaltungsbereichen und den Logistikgebäuden setzen wir Maßnahmen um, um den Energiebedarf zu senken, etwa durch die Umrüstung von Beleuchtungsanlagen auf energiesparende LED-Leuchtmittel.

3.3.3 Treibhausgasemissionen

Die Treibhausgasemissionen der IBU-tec Gruppe beruhen im Wesentlichen auf dem Energiebedarf der Anlagen, Gebäude und weiteren Einrichtungen. Entsprechend positiv wirken sich der Einsatz der Photovoltaikanlage sowie des Blockheizkraftwerks aus. So haben wir dadurch im Geschäftsjahr 2023 gruppenweit 53 Tonnen CO 2-Äquivalente eingespart. Im Vergleich zum Vorjahr (455 Tonnen) ist dieser Wert stark gesunken, da die BNT ca. 400 Tonnen mehr CO 2 aufgrund des gestiegenen Erdgasverbrauchs emittiert hat als in 2022. Den Ausstoß weiterer Treibhausgase erfassen wir aktuell nicht.

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Treibhausgasemissionen/​Kilogramm Produkt
(in kg)
2023 2022 zum Vorjahr
CO 2 1,27 1,33 -4,5%


Der leichte Rückgang der produktbezogenen CO 2-Emissionen lässt sich auf thermische Prozesse im Zusammenhang mit der Verarbeitung unterschiedlicher Materialien zurückführen. So kann je nach Material, Temperatur, Verweildauer und Art der Beigaben auch bei erhöhter Erdgaszufuhr ein niedrigerer CO 2-Ausstoß entstehen.

Einen kleineren Anteil an den Treibhausgasemissionen der IBU-tec Gruppe trägt zudem die konzerneigene Fahrzeugflotte bei. Hier haben wir bereits mit der sukzessiven Umstellung auf Hybrid- oder Elektroantriebe begonnen. Zum 31.12.2023 betrug deren Anteil an der gesamten Flotte 46 % (Vorjahr: 31%).

3.3.4 Wasserverbrauch

Wasser spielt im Rahmen unserer Produktionsprozesse eine wichtige Rolle, sei es in der Verarbeitung von Materialien, zur Reinigung oder in den Kühlkreisläufen unserer Anlagen. Dabei nutzen wir in der gesamten Gruppe geschlossene Wasserkreisläufe für die Anlagenkühlung. Das benötigte Frischwasser beziehen wir ebenso wie für die Sanitäreinrichtungen aus der öffentlichen Trinkwasserversorgung.

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Wasserverbrauch (in m 3) 2023 2022 zum Vorjahr
Brauchwasser 18.001 16.263 +10,7%
Trinkwasser 3.752 3.731 +0,6%


Generell achten wir im Rahmen unseres Umweltmanagements auf die Entwicklung des Wasserverbrauchs und versuchen, durch kontinuierliche Prozessoptimierungen den Wasserverbrauch insgesamt zu minimieren.

3.3.5 Abwasser

Wir legen großen Wert darauf, kein mit Chemikalien verunreinigtes Wasser in die öffentlichen Abwassersysteme oder gar die Umwelt einzuleiten. Bei der IBU-tec AG betrifft dies in erster Linie Wasser, das für die Anlagenreinigung verwendet wird. Dieses wird in einer gesonderten, behördlich abgenommenen Anlage gesammelt. Bei der BNT GmbH, wo Wasser auch in der Produktion eingesetzt wird, wird das gesamte Oberflächenwasser gesammelt, aufbereitet und als Schmutzwasser entsorgt. Um zu vermeiden, dass kontaminiertes Wasser aus Reinigungsvorgängen in die Umwelt gelangt, haben wir im Rahmen des Umweltmanagementsystems entsprechende Prozesse etabliert. Die Waschanlage für unsere Produktionsanlagen wird von TÜV und Umweltamt abgenommen und überwacht.

3.3.6 Abfälle

Im Rahmen unseres Bestrebens, unseren Ressourcenverbrauch zu minimieren, legen wir Wert darauf, Abfälle weitgehend zu vermeiden. Dennoch entstehen bei der Produktion und Verarbeitung bestimmter Materialien Abfälle, darunter auch solche, die als gefährlich einzustufen sind und über zertifizierte Dienstleister entsorgt werden.

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Abfallmengen (in t) 2023 2022 [18] zum Vorjahr
Gefährlich 188,3 260,9 -27,9%


Gegenüber dem Vorjahr haben sich die gefährlichen Abfallmengen deutlich reduziert. Das ist primär auf Prozessanpassungen sowie die Verarbeitung weniger gefährlicher Produkte im Berichtsjahr zurückzuführen.

3.4 Arbeitnehmerbelange

Die Beschäftigten haben einen besonders hohen Stellenwert für die IBU-tec Gruppe. Wir möchten, dass sich unsere Mitarbeitenden unabhängig von Ihrer Position und Rolle im Unternehmen wohlfühlen, dass sie sich entsprechend ihrer Vorstellungen und Ziele weiterentwickeln können und dass die Arbeitssicherheit zu jeder Zeit gewährleistet ist. Um diese Ziele zu erreichen, haben wir verschiedene Maßnahmen implementiert, darunter ein gruppenweites Personalentwicklungskonzept und umfangreiche Sozialleistungen. Die drei Standorte der IBU-tec AG sind zudem nach ISO 45001 für Arbeitssicherheit zertifiziert.

Grundsätzlich erhalten alle unsere Angestellten einen Arbeitsvertrag. Das gilt auch für Teilzeitbeschäftigte, Studierende und Praktikantinnen und Praktikanten. Unsere Angestellten erhalten einen existenzsichernden Lohn und wir lehnen Kinder- und Zwangsarbeit entschieden ab. Außerdem lehnen wir jegliche Form der informellen Beschäftigung ab und versuchen, Leiharbeiter nur zeitlich befristet einzusetzen bzw. diese Möglichkeit zur Unterstützung der Personalakquise zu nutzen.

3.4.1 Arbeitssicherheit

Die Sicherheit aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steht für uns an oberster Stelle. In beiden Teilunternehmen der IBU-tec Gruppe haben wir eine Fachkraft für Arbeitssicherheit bestellt, die direkt an den Vorstand bzw. die Geschäftsleitung berichtet. Die Sicherheitsfachkräfte kümmern sich hauptamtlich darum, sicherheitsrelevante Normen umzusetzen, Prozesse und Anlagen unter Sicherheitsaspekten zu bewerten und Maßnahmen einzuführen, um die Sicherheit aller Mitarbeitenden laufend zu verbessern. Sie führen zudem regelmäßig, mindestens jedoch einmal jährlich, Mitarbeiterschulungen durch und dokumentieren sicherheitskritische Ereignisse.

Im Geschäftsjahr 2023 zählten wir in der gesamten IBU-tec Gruppe 10,7 berichtspflichtige Arbeitsunfälle (RIR), eine Reduzierung gegenüber dem Vorjahr um 20,1 % (Vorjahr: 13,4). Nur ein kleiner Teil der Arbeitsunfälle und eingetragenen Ereignisse resultiert aus dem Umgang mit der Verarbeitung chemischer Materialien und Gefahrstoffe wie zinnorganische Stoffe, Säuren, Laugen und Lösungsmittel sowie aus den Kontaktmöglichkeiten mit diesen Stoffen im Produktionsbereich und in der Instandhaltung.

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Arbeitsunfälle /​ Fehlzeiten [19] 2023 2022 zum Vorjahr
Berichtspflichtige Arbeitsunfälle (RIR) [20] 10,7 13,4 -20,1%
Berichtspflichtige Arbeitsunfälle mit Ausfalltagen (LTIR) [21] 2,1 6,7 -68,7%
Krankheitsbedingte Fehlzeitquote 6,3 6,3 -
Tödliche Arbeitsunfälle 0 0 -


3.4.2 Unternehmenskultur

Wir legen großen Wert auf einen kollegialen Dialog und den abteilungsübergreifenden Austausch zu wichtigen Themen. Die Unternehmenskultur in der IBU-tec Gruppe ist daher maßgeblich vom Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geprägt.

Die allgemeine betriebliche Mitbestimmung ist in den beiden Unternehmen der Gruppe unterschiedlich organisiert. Bei der IBU-tec AG gibt es eine Ombudsfrau, die als Ansprechpartnerin für die Mitarbeitenden zur Verfügung steht und deren Interessen gegenüber der Geschäftsleitung vertritt. Die BNT GmbH verfügt über einen Betriebsrat nach dem Betriebsverfassungsgesetz.

Um die Zusammenarbeit, die interne und externe Kommunikation sowie einen wertschätzenden Umgang bei IBU-tec zu fördern, haben wir neue Leitsätze entwickelt. Darin sind Empfehlungen aufgeführt, wie die Zusammenarbeit und das Arbeitsumfeld gemeinsam gestaltet werden können, und was IBU-tec ausmacht: Kundenorientierung, verantwortungsvolles Handeln, Gesundheit und Sicherheit, Toleranz und Wertschätzung sowie Vertrauen und Kollegialität. Wir möchten damit eine Orientierungshilfe für unser Handeln im beruflichen Alltag geben und eine gemeinsame Grundlage für unser Miteinander bei IBU-tec festlegen.

Im Zusammenhang mit der Unternehmenskultur spielt auch das Thema Diversity eine Rolle. Unser Fokus liegt dabei auf der Geschlechterverteilung. Zum 31.12.2023 betrug der Frauenanteil nach HGB gruppenweit 24,1 % (Vorjahr: 26,2 %). Auf der oberen Führungsebene ist der Frauenanteil um 38,9 % gestiegen, weil die Anzahl der Männer gesunken ist, was einer Quote von 12,5% in 2023 entspricht. Im mittleren Management dagegen hat sich der Frauenanteil hat sich der Frauenanteil im Vergleich zum Vorjahr von 21,7 % auf 16,7 % reduziert, weil Frauen das Unternehmen verlassen haben.

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Frauenanteil zum 31.12. 2023 2022 zum Vorjahr
Gruppe gesamt 24,1 % 26,2 % -8 %
Obere Führungsebene 12,5 % 9 % +38,9 %
Mittlere Führungsebene 16,7 % 21,7 % -23 %


Es ist uns wichtig, dass unsere Beschäftigten Beruf und Familie gut miteinander vereinen können. So arbeiten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der IBU-tec Gruppe, die nicht im festen Schichtdienst tätig sind, grundsätzlich in Gleitzeit und können ihre Anwesenheit in Abstimmung mit ihren Vorgesetzten weitgehend flexibel planen. Wo es die Aufgaben erlauben, ist es auch möglich, auf Antrag teilweise oder vollständig im Homeoffice zu arbeiten.

Insbesondere bei der IBU-tec AG haben wir zudem eine lange Tradition familienfreundlicher Unterstützungsleistungen. So erhalten Eltern für jedes Kind einen festen Kindergartenzuschuss in Höhe von 75 € im Monat. Zudem veranstalten und finanzieren wir jedes Jahr zu Beginn der Sommerferien in Thüringen eine einwöchige, betreute Kinderfreizeit für betriebszugehörige Familien.

Darüber hinaus lagen die Vergütungen von Frauen und Männern in ähnlichen Positionen der IBU-tec auf vergleichbarem Niveau.

3.4.3 Personalentwicklung

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen sich in der IBU-tec Gruppe weiterentwickeln können. Je nach Bedarf ermöglichen wir unseren Beschäftigten, sich innerhalb ihrer aktuellen Position oder in Vorbereitung für zusätzliche Führungsaufgaben fortzubilden. Wir nutzen hierfür ein Personalentwicklungskonzept, in dem die verschiedenen Qualifizierungsmaßnahmen festgehalten sind. Diese reichen von der Facharbeiterausbildung über die Meister- bzw. Technikerausbildung und die Trainee-Ausbildung im Rahmen eines Dualen Studiums sowie gezielter Fach- und Führungskräfteschulungen bis zur High-Potential-Nachwuchsförderung für Managementaufgaben.

Zusätzlich bietet die IBU-tec Gruppe jedes Jahr mehreren Auszubildenden die Chance auf einen Einstieg in verschiedenen Berufen. Zum 31.12.2023 waren insgesamt 13 Auszubildende bei IBU-tec AG und BNT GmbH beschäftigt (Vorjahr: 11). Unser Ziel ist es dabei, die Auszubildenden nach ihrem Abschluss möglichst als Festangestellte bei uns weiter zu beschäftigen.

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Personalentwicklung 2023 2022 zum Vorjahr
Aus- und Weiterbildung [22] (Stunden/​Kopf) 14,52 19,42 -25,2 %
Anteil Auszubildende (in %) 5,8 5 +16 %
Anteil übernommene Auszubildende (in %) 100 100 -


Neue Mitarbeitende durchlaufen in der IBU-tec Gruppe grundsätzlich eine systematische und dokumentierte Mitarbeitereinführung, die sowohl allgemeine als auch abteilungsspezifische Aspekte enthält. Der Schulungsbedarf und durchgeführte Schulungen werden innerhalb einer Qualifikationssoftware ermittelt und dokumentiert.

3.4.4 Sozialleistungen

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der IBU-tec Gruppe profitieren von einem umfangreichen Paket an Sozialleistungen. So haben wir bei der IBU-tec AG einen Gesundheitsfonds eingerichtet, der die Kosten für bestimmte ärztliche Vorsorgeuntersuchungen vollständig übernimmt. Darüber hinaus können Beschäftigte der IBU-tec AG bei Bedarf einen Zuschuss zu Zahnersatz und Sehhilfen erhalten. Zur Förderung der allgemeinen Gesundheit gibt es an unserem Weimarer Standort zudem ein regelmäßiges Fitness- und Lauftraining, an dem alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kostenlos teilnehmen können. Zusätzlich haben wir auch unser kostenloses Yogaangebot sowie eine wöchentliche Massage am Standort Weimar weiter angeboten.

Bei der IBU-tec AG bieten wir eine betriebliche Altersvorsorge in Form einer Entgeltumwandlung an, die wir bezuschussen. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BNT GmbH gilt eine Betriebsvereinbarung, in denen die Details der Arbeitsverhältnisse geregelt sind.

In der gesamten Gruppe verfügen wir über ein betriebliches Eingliederungsmanagement für Menschen mit langen Erkrankungen oder Behinderungen. Wo praktisch möglich und umsetzbar, bieten wir auch barrierefreie Arbeitsplätze an. Arbeitskräfte, die aus dem Ausland zu uns kommen, versuchen wir bestmöglich bei der Integration zu unterstützen, etwa mit Sprachkursen und bei der Erstellung von Einbürgerungsanträgen. Hierfür arbeiten wir auch eng mit der IHK zusammen.

Schließlich erhalten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der IBU-tec Gruppe monatliche Gutscheinkarten im Rahmen der gesetzlichen Steuerfreibeträge zur privaten Nutzung sowie Sonderzahlungen bei Erreichen einer bestimmten Betriebszugehörigkeitszeit. Am IBU-tec AG Standort Weimar betreiben wir eine Kantine, die kostenloses Frühstück und Mittagessen anbietet.

3.5 Sozialbelange

Die IBU-tec Gruppe sieht sich als Teil der Gesellschaft und übernimmt Verantwortung für das Gemeinwesen. Deshalb pflegen wir den Dialog auf kommunaler und regionaler Ebene. So nehmen wir in Weimar regelmäßig als Gast an den Ortsteilratssitzungen teil, um den Anwohnern und kommunalen Interessenvertretern direkt Rede und Antwort zu stehen. Darüber hinaus möchten wir durch größtmögliche Transparenz Vertrauen aufbauen, indem wir Betriebsbesichtigungen für die Nachbarschaft durchführen oder einen Tag der offenen Tür veranstalten. Am Standort Bitterfeld stehen wir auf Geschäftsleiterebene im regelmäßigen Austausch mit kommunalen Strukturen.

Wir engagieren uns außerdem aktiv im lokalen Umfeld und leisten finanzielle Unterstützung für gemeinnützige Vereine und soziale Einrichtungen in Weimar und Bitterfeld. Ein großer Schwerpunkt liegt dabei auf lokalen Sportvereinen mit dem Fokus auf Jugendarbeit. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Situation haben wir auch im Geschäftsjahr 2023 zu unserem zivilgesellschaftlichen Engagement gestanden und gemeinnützige Vereine weiterhin im für uns üblichen Maß mit Spenden bedacht.

3.6 Verantwortungsvolle Unternehmensführung

Die IBU-tec Gruppe bekennt sich zu den allgemeinen Menschenrechten der Vereinten Nationen und lehnt jegliche Verletzung dieser elementaren Grundwerte grundsätzlich ab. Unsere Standorte befinden sich ausschließlich in Deutschland, wo wir den nationalen und europäischen Gesetzen und Richtlinien unterliegen, die den Schutz dieser Rechte gewährleisten.

Wir kommen unserer Verantwortung nach, diese Grundsätze auch gegenüber unseren Lieferanten durchzusetzen. Wo möglich und wirtschaftlich sinnvoll, versuchen wir im zentralen Einkauf für die gesamte Gruppe, Rohstoffe und Materialien aus europäischen Quellen zu beziehen. Grundsätzlich verpflichten wir in unseren Einkaufsbedingungen unsere Lieferanten dazu, wesentliche Compliance-Vorgaben zu beachten. Darunter fallen Verpflichtungen zum Schutz der Umwelt, zum Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit und zur Einhaltung fairerer Entlohnung und Arbeitsbedingungen. Diese Vorgaben fragen wir regelmäßig in einer Lieferantenselbstauskunft ab und prüfen sie in Einzelfällen mit eigenen Audits. Wir behalten uns vor, die Geschäftsbeziehungen bei einem Verstoß gegen diese Bedingungen zu beenden.

Wir sprechen uns ausdrücklich gegen Bestechung und Korruption in jeglicher Form aus und haben uns eine entsprechende Compliance-Richtlinie gegeben, die für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der IBU-tec Gruppe gilt. Darin sind unter anderem die Annahme und Vergabe von Geschenken, Spenden und Bewirtungen geregelt. Wir leisten dabei grundsätzlich keine Spenden an politische Parteien und üben keine politische Einflussnahme aus. Die IBU-tec Gruppe ist als Unternehmen der chemischen Industrie Mitglied im Branchenverband VCI, der die Interessen der Chemiebranche gegenüber der Politik vertritt.

Die Einhaltung der geltenden Bestimmungen zum Datenschutz sind für die IBU-tec Gruppe selbstverständlich. In Zusammenarbeit mit dem Dienstleister DataGuard GmbH haben wir verschiedene technische und organisatorische Maßnahmen zum Schutz personenbezogener Daten innerhalb der Gruppe umgesetzt. Neben regelmäßigen Schulungen zum Datenschutz erhalten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter regelmäßige Aufklärungen zu Themen der Cybersicherheit. DataGuard steht unter der Mailadresse datenschutz@dataguard.de für alle Personen innerhalb und außerhalb des Unternehmens für Fragen und Anregungen zum Datenschutz als Ansprechpartner zur Verfügung. Gesamtverantwortlich ist der Vorstandsvorsitzende.

Im Dezember 2023 wurde darüber hinaus ein Whistleblower-System implementiert, welches den Stakeholdern des Unternehmens, aber auch externen Personen, die Möglichkeit bietet, den Vorstand anonym über Missstände jedweder Art zu informieren.


4. Chancen- und Risikobericht

4.1 Risikomanagement

Ziel und Fokus des Risikomanagements von IBU-tec ist es, Risiken für die wirtschaftliche, finanzielle und strategische Entwicklung der Gruppe frühzeitig zu identifizieren und durch geeignete Maßnahmen zu minimieren. Klare Verantwortlichkeiten, eine dem Geschäftsmodell adäquate Organisation und eine professionelle Meetingstruktur gewährleisten eine unmittelbare Information des Vorstands über entstehende Risiken. So führen wir neben regelmäßigen Vorstandssitzungen jeden Monat ein Managementmeeting durch, in welchem dem Top-Management steuerungsrelevante Kennzahlen, z. B. zur Messung der Produktivität, Vertriebsleistung und Budgeteinhaltung, präsentiert werden. Zusätzlich runden jeweils ein Strategie- und ein Planungsmeeting pro Geschäftsjahr die Planungs- und Controllingstrukturen der Gesellschaft ab. Der Aufsichtsrat kommt mindestens vier Mal pro Jahr zusammen.

Um Risiken wirksam messen und steuern zu können, nutzt der Vorstand eine Risikomatrix, in der identifizierte Einzelrisiken in Bewertungskategorien zusammengefasst und anschließend nach Eintrittswahrscheinlichkeit (gering, gering bis mittel, mittel bis hoch, hoch) und wirtschaftlichen Auswirkungen (gering, mäßig, erheblich, schwer) quantifiziert werden. Hierfür stützt sich der Vorstand auch auf die Einschätzungen der jeweiligen Bereichsleiter. Die Risikomatrix wird mehrmals im Geschäftsjahr auf Aktualität geprüft und bei Bedarf aktualisiert. Auf diese Weise erhält der Vorstand ein umfassendes Gesamtbild der Risiken auf Gruppenebene und kann Maßnahmen zur effektiven Risikosteuerung ergreifen.

Insgesamt verfügt die IBU-tec Gruppe über eine ausgewogene Risikostruktur. Mit unserem Risikomanagement sehen wir uns sehr gut aufgestellt, um drohende Risiken rechtzeitig zu identifizieren, aktiv anzugehen und effektiv einzugrenzen.

4.2 Versorgungsrisiken

4.2.1 Energierisiken

Als Unternehmen der chemischen Industrie ist die IBU-tec Gruppe besonders auf eine stabile Versorgung mit Strom, Erdgas, Wasser und technischen Gasen angewiesen. Ein Ausfall der Energieversorgung hätte schwere Auswirkungen auf die Fähigkeit der Konzernunternehmen, ihre Produktion fortzuführen. Nachdem es der Bundesregierung im zweiten Halbjahr 2022 gelungen ist, nach dem Wegfall russischer Erdgaslieferungen die Versorgung der Industrie sicherzustellen, schätzen wir die Eintrittswahrscheinlichkeit derzeit als gering bis mittel ein.

4.2.2 Lieferkettenrisiken

Für die Herstellung unserer Produkte sind wir auf eine verlässliche Versorgung mit wichtigen Rohstoffen angewiesen. Eine stabile Lieferkette ist daher für die wirtschaftliche Entwicklung der Gruppe unabdingbar. Zu den Lieferkettenrisiken zählen wir Risiken aus der Verfügbarkeit und Beschaffung von Rohstoffen, minderwertige Rohmaterialien, Versorgungsengpässe bei oder der Wegfall von Lieferanten sowie allgemeine Logistikrisiken. Die im Zuge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine aufgetretenen Lieferkettenschwierigkeiten, von denen auch IBU-tec betroffen war, haben im Laufe des Geschäftsjahrs zusehends nachgelassen. Wir stufen die Eintrittswahrscheinlichkeit auf gering bis mittel mit potenziell schweren Auswirkungen ein. Durch gezielte Maßnahmen, wie z.B. vorausschauende Beschaffung und kontrollierter Bestandsaufbau im Bereich der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, versuchen wir, die Auswirkungen dieses Risikos zu begrenzen.

4.2.3 Beschaffungsrisiken

Nicht nur aus der Versorgung und Belieferung mit Rohstoffen entstehen Risiken, sondern auch aus dem Lieferantenmanagement, der Kapitalbindung durch Lagerhaltung sowie aus zu hohen oder zu niedrigen Lagerbeständen. Wir bewerten diese Beschaffungsrisiken aufgrund unseres gut strukturierten Einkaufs und einer effektiven internen Logistik mit einer geringen bis mittleren Eintrittswahrscheinlichkeit und mäßigen Auswirkungen.

4.3 Vermarktungsrisiken

4.3.1 Vertrieb von LFP-Batteriematerial


Die IBU-tec AG erwartet ab dem Geschäftsjahr 2024 wesentliche Umsätze aus dem Vertrieb des eigengefertigten LFP-Batteriematerials.

Sollte entgegen den Erwartungen der Gesellschaft der Vertrieb des eigengefertigten LFP-Batteriematerials nicht profitabel gelingen, so ergäbe sich ein wesentliches Risiko für die Vermögens- und Ertragslage der Gesellschaft, insbesondere in Zusammenhang mit dem bereits vorproduzierten und aktivierten LFP-400. Zudem könnte dies die angestrebte Transformation des Geschäftsmodells hin zum Eigenfertiger von Produkten verzögern. Dem Vorstand ist dieses Risiko bewusst und die im letzten Jahr gebündelten vertrieblichen Aktivitäten werden weiter intensiv fortgeführt. Der Vorstand wird, wie im Vorjahr, laufend über die aktuelle Entwicklung informiert. Vor dem Hintergrund der deutlichen Intensivierung der vertrieblichen Aktivitäten in diesem Bereich schätzt der Vorstand das Risiko als mittel ein.

4.3.2 Kundenrisiken

Wir legen Wert auf langfristige und vertrauensvolle Kundenbeziehungen. Insbesondere im Bereich Entwicklungsdienstleistungen und Lohnfertigung sind wiederkehrende Kunden eine wichtige Basis für eine erfolgreiche Geschäftstätigkeit von IBU-tec. Der Verlust von Bestands- oder Großkunden sowie das Ausbleiben von angekündigten Bestellungen können erhebliche Auswirkungen auf die finanzielle Lage der Gruppe haben. Aufgrund des schwierigen Marktumfelds der vergangenen Monate sowie der zu erwartenden konjunkturellen Eintrübung im Jahr 2024 sehen die wir Eintrittswahrscheinlichkeit als mittel bis hoch an.

4.3.3 Marktrisiken

Aus dem Marktumfeld ergeben sich verschiedene Risiken für IBU-tec. Dazu zählen der Verlust von Marktanteilen sowie eine Verschärfung des Wettbewerbs ebenso wie eine mangelnde Anpassung an die Märkte seitens IBU-tec. Auch Einbrüche der Absatzmärkte und Absatzeinbußen sowie Veränderungen der Energiepreise haben wir hier berücksichtigt. Mit unserem Vertriebsteam, das Veränderungen am Markt und bei den Kunden schnell erfährt und nach innen kommuniziert, sowie mit unserer flexiblen Vertragsgestaltung, durch die wir uns schnell an Marktänderungen anpassen können, sehen wir uns hier gut aufgestellt. Die Eintrittswahrscheinlichkeit aufgrund unsicherer gesamtwirtschaftlicher instabiler Marktentwicklungen ist aus unserer Sicht mittel bis hoch, die Auswirkungen schätzen wir als potenziell erheblich ein.

4.3.4 Innovationsrisiken

IBU-tec lebt von ihren Innovationen, sowohl mit Blick auf die Entwicklung eigener Anlagen als auch die Herstellung und den Verkauf von Produkten. Als Innovationsrisiken haben wir eine fehlende Technologieneuerung durch den Fokus auf Bestandskunden und -materialien, fehlende technologische Lösungen für die Anforderungen von Kunden, die Bearbeitung falscher Megatrends sowie die Generierung von Patenten durch Kunden mit dem einhergehenden Know-how-Verlust bei IBU-tec identifiziert. Die Auswirkungen wären nach unserer Einschätzung erheblich. Durch kontinuierlichen Austausch mit anderen Marktteilnehmern und vertragliche Regelungen sehen wir die Eintrittswahrscheinlichkeit jedoch als gering bis mittel.

4.4 Finanzrisiken

4.4.1 Liquiditätsrisiken


Risiken, die sich auf die Liquidität der Gruppe auswirken können, steuern wir mithilfe eines zentralen, konzernweiten Liquiditätsrisikomanagement, das in der Konzernmutter gebündelt ist und durch personelle Verflechtungen mit der Tochtergesellschaft abgesichert wird. Wir sind der Auffassung, mit den getroffenen Maßnahmen jederzeit eine ausreichende Liquiditätsversorgung sicherstellen zu können. Die Auswirkungen eines Risikoeintritts wären erheblich, die Eintrittswahrscheinlichkeit ist derzeit gering bis mittel.

4.4.2 Ausfallrisiken


Die Kunden der IBU-tec Gruppe sind in der Regel sehr finanzstark. Um die Risiken aus Zahlungsausfällen oder Zahlungsrückständen zu begrenzen, haben wir ein effektives Debitorenmanagement im Zentralbereich Finanzen/​Einkauf etabliert. Wir bewerten daher die Eintrittswahrscheinlichkeit als gering bis mittel, die Auswirkungen als mäßig.

4.4.3 Kalkulationsrisiken

Unzureichende Bedarfsplanung und mangelndes Controlling können zu kalkulatorischen Risiken führen, die sich negativ auf die Finanzlage der Gruppe auswirken können. Wir haben hierfür gruppenweite Prozesse etabliert, durch die der Vorstand frühzeitig über mögliche Fehlentwicklungen informiert wird und die es ihm erlauben, auf allen Ebenen steuernd einzugreifen. Die Eintrittswahrscheinlichkeit von Kalkulationsrisiken stufen wir als gering bis mittel ein, die Auswirkungen als mäßig.

4.4.4 Steuerliche Risiken

Steuerliche Risiken können aus unerwarteten Forderungen des Finanzamts entstehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Fall eintritt, ist aus unserer Sicht gering, die Auswirkungen wären mäßig.

4.4.5 Fremdwährungsrisiken

Die IBU-tec Gruppe liefert Produkte an Kunden weltweit aus und ist daher auch Fremdwährungsrisiken ausgesetzt. Wir sind jedoch in der Lage, einen Großteil unserer Geschäfte in Euro abzuwickeln. Die Auswirkungen von Währungsschwankungen wären daher mäßig, auch wenn von einer mittleren bis hohen Eintrittswahrscheinlichkeit auszugehen ist.

4.4.6 Finanzierungsrisiken

Das geplante Wachstum der IBU-tec Gruppe beruht auf umfassenden Investitionstätigkeiten in neue Anlagen und Produktionsprozesse. Auch wenn der Vorstand eine umsichtige Kapitalplanung verfolgt, können aus der Finanzierung der Investitionen Risiken entstehen, die erhebliche Auswirkungen auf die finanzielle Lage der Gruppe hätten. Die Eintrittswahrscheinlichkeit stufen wir derzeit bei mittel bis hoch ein.

4.5 Strategische Risiken

4.5.1 Risiken aus der Vision & Mission

Die Vision & Mission bildet den Leitfaden für die unternehmerische Tätigkeit von IBU-tec. Ist sie veraltet oder stimmt sie nicht mit den Markt- und Investorenerwartungen überein, können daraus Risiken für die wirtschaftliche Ausrichtung und Entwicklung der Gruppe entstehen. Sowohl die Eintrittswahrscheinlichkeit als auch die Auswirkungen schätzen wir derzeit als gering ein.

4.5.2 Risiken aus der Strategie

Eine fehlerhafte strategische Planung kann erhebliche Auswirkungen auf die wirtschaftliche und finanzielle Lage der IBU-tec Gruppe haben. Hierzu zählen Einzelrisiken, die im Zusammenhang mit einer ineffektiven Strategieentwicklung, Veränderungsmanagement, Abhängigkeit von Drittanbietern oder einer fehlenden Integration von Nachhaltigkeit in die Konzernstrategie stehen. Um diesen Risiken zu begegnen, führen wir regelmäßige Strategiereviews durch, in die das gesamte Management der Gruppe eingebunden ist. Die Eintrittswahrscheinlichkeit für diese Risiken halten wir daher für gering bis mittel.

4.5.3 Governancerisiken

Auch die Governance ist für die strategische Entwicklung des Konzerns maßgeblich. Risiken für die Führung und Steuerung der IBU-tec Gruppe können unter anderem aus dem Abgang von Personen des Managements, aus dem Ausfall von Vorstandsmitgliedern oder der mangelnden Einhaltung von Compliance-Richtlinien entstehen. Wir sehen uns hier durch interne Maßnahmen sehr gut aufgestellt und stufen sowohl die Eintrittswahrscheinlichkeit als auch die Auswirkungen als gering ein.

4.5.4 Strukturelle Risiken

Aus der Unternehmensstruktur können Risiken entstehen, wenn etwa die interne Organisation eine effiziente Steuerung des Konzerns verhindert oder keine Leistungskultur etabliert wird. Der Vorstand prüft in Abstimmung mit dem Management kontinuierlich, ob die Organisation den wirtschaftlichen und finanziellen Zielen der IBU-tec Gruppe entspricht, und nimmt bei Bedarf Anpassungen vor. Die Eintrittswahrscheinlichkeit ist nach unserer Einschätzung gering bis mittel, die Auswirkungen wären mäßig.

4.6 Operative Risiken

4.6.1 Personalrisiken


Wir haben umfassende Maßnahmen im Konzern etabliert, um Risiken im Zusammenhang mit dem Personal zu begrenzen. Solche Risiken können etwa aus einer geringen Qualifikation, fehlender oder nicht ausreichender Akquise von Fachkräften, langwierigen Einarbeitungsprozessen oder Personalmangel entstehen, die bis zum Produktionsstillstand führen können. Dem beugt IBU-tec unter anderem mithilfe strukturierter Einarbeitungsprogramme, kontinuierlicher Qualifizierung von Beschäftigten, Kooperationen mit Hochschulen, flexibler Arbeitszeitgestaltung und umfangreichen Sozialleistungen vor. Dennoch bleibt die Personalgewinnung und -bindung herausfordernd. Insbesondere aufgrund des allgemeinen Fachkräftemangels stufen wir die Eintrittswahrscheinlichkeit als mittel bis hoch ein. Die Auswirkungen auf IBU-tec als stark Know-how-geprägtem Unternehmen wären erheblich.

4.6.2 Vertriebliche Risiken

Als vertriebliche Risiken haben wir eine ineffiziente Vertriebsstruktur, den Verlust von Kunden sowie das Klumpenrisiko identifiziert. IBU-tec tätigt traditionell einen signifikanten Umsatzanteil mit wenigen Großkunden. Es gelingt dem Vertrieb jedoch zunehmend, die Kundenbasis zu diversifizieren und das Risiko zu minimieren. Zudem soll insbesondere die Strategie IBU2025 dazu beitragen, das Geschäftsmodell der IBU-tec AG breiter aufzustellen, indem wir mit eigenen Produkten am Markt auftreten und uns so neue Kundengruppen erschließen. Die potenziellen Auswirkungen vertrieblicher Risiken stufen wir als erheblich ein, die Eintrittswahrscheinlichkeit als mittel bis hoch.

4.6.3 Projekt- und Produktrisiken

Mit der Durchführung von Projekten und der Herstellung unserer Produkte sind gewisse operative Risiken verbunden. Dazu zählen unter anderem Produkthaftungsrisiken, fehlerhafte Produkte und mangelhafte Produktqualität sowie daraus abgeleitete Ansprüche Dritter ebenso wie allgemeine Projektrisiken, eine fehlende Projektakquise oder eine nicht erfolgte Leistungserbringung. So ist es insbesondere dem dienstleistungsorientierten Geschäftsmodell der IBU-tec AG immanent, dass kundenspezifische Entwicklungs- und Produktionsaufträge oftmals projektbezogen vergeben werden und auf Grundlage von nicht vertraglich fixierten Forecasts der Kunden für das jeweils folgende Geschäftsjahr geplant werden. Dies kann sich insbesondere bei zunehmendem Wettbewerb, steigender Komplexität und höherer Preissensitivität der Kunden negativ auswirken. Da diese Risiken unmittelbaren Einfluss auf den Ertrag der Gruppe haben, stufen wir die möglichen Auswirkungen bei Eintritt dieser Risiken als schwer ein. Mithilfe eines aktiven Vertriebs, vorausschauenden Projektmanagements und einer umfassenden Qualitätssicherung versuchen wir, diese Risiken einzudämmen. Derzeit schätzen wir die Eintrittswahrscheinlichkeit aufgrund der unsicheren wirtschaftlichen Lage als mittel bis hoch ein.

4.6.4 Sicherheitsrisiken

Unter Sicherheitsrisiken fassen wir Risiken zusammen, die Auswirkungen auf die Arbeitssicherheit und die Gesundheit der Mitarbeitenden der IBU-tec Gruppe haben können, etwa Havarien oder eine mangelnde Einhaltung von Gesundheits- und Sicherheitsstandards, die zu Gesundheitsschäden durch den Umgang mit Gefahrstoffen führen können. Auch eine potenziell unzureichende Vorbereitung auf Krisen zählen wir dazu. Durch unser umfangreiches und zertifiziertes Arbeitssicherheitssystem sehen wir uns hierfür gut aufgestellt. Die Auswirkungen wären erheblich, die Eintrittswahrscheinlichkeit werten wir als gering bis mittel.

4.6.5 Technische Risiken

Risiken, die aus dem Betrieb unserer technischen Anlagen entstehen oder die Auswirkungen auf deren Betrieb haben, umfassen beispielsweise Produktionsausfälle durch technische Störungen, Stillstände durch zu hohe Wartungszeiten oder eine ineffektive Wartung, fehlende technische Neuerungen sowie eine unzureichende Standardisierung interner Prozesse. Diese Risiken minimieren wir durch unser internes Werkstattteam, das eng in die betrieblichen Prozesse eingebunden ist, und einen eigenständigen Bereich für Konstruktion, der die Instandhaltung und den Neubau unserer Anlagen verantwortet. Aufgrund dieser Maßnahmen schätzen wir die Eintrittswahrscheinlichkeit als gering bis mittel ein. Die Auswirkungen wären erheblich.

4.6.6 IT-Risiken

Auch als produzierendes Unternehmen betreiben wir IT-Anlagen. Risiken, die damit verbunden sind, bestehen etwa in Cyberangriffen, Produktionsausfällen oder Datenverlust infolge von IT-Unterbrechungen sowie einer mangelnden Digitalisierung. Wir arbeiten hier mit einem erfahrenen Dienstleister zusammen, der uns beim Aufbau unserer IT-Infrastruktur unterstützt und unsere Systeme absichert. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Risikofall eintritt, sehen wir als gering bis mittel an, die Auswirkungen wären mäßig.

4.6.7 Behördliche Risiken

Für den Betrieb unserer Standorte und Anlage benötigen wir Genehmigungen, die von Behörden erteilt werden müssen. Risiken entstehen, wenn Genehmigungen nicht oder zu spät erteilt bzw. wieder entzogen werden. Die Auswirkungen wären erheblich. Um das zu vermeiden, sind wir stets im engen Austausch mit den Behörden an unseren Standorten und stufen die Eintrittswahrscheinlichkeit daher als gering bis mittel ein.

4.7 Externe Risiken

4.7.1 Umweltrisiken


In der chemischen Industrie besteht stets das Risiko von Umweltverschmutzungen aus der Verarbeitung umweltschädlicher Stoffe. Unser integriertes Qualitäts- und Umweltmanagementsystem nach ISO 9001/​14001 dient dazu, Umweltschäden durch unsere betriebliche Tätigkeit zu minimieren. Umgekehrt können Naturkatastrophen und der Klimawandel Auswirkungen auf unsere Geschäftstätigkeit haben. Durch die Lage unserer Standorte sehen wir hier nur geringe Risiken für die IBU-tec Gruppe. Insgesamt bewerten wir die Eintrittswahrscheinlichkeit von Umweltrisiken als gering bis mittel, die Auswirkungen als mäßig.

4.7.2 Risiken im Zusammenhang mit Pandemien

Die Coronapandemie hat die Anfälligkeit der Wirtschaft für entsprechende Risiken aufgezeigt. Folgen, von denen wir auch in der IBU-tec Gruppe betroffen waren, waren etwa Produktions- oder Auftragsausfälle. Auch durch die Coronapandemie haben wir unsere Prozesse angepasst und Maßnahmen implementiert. Mit regelmäßigen Tests vor Ort, weitgehender Trennung der Arbeitsbereiche, Homeoffice-Möglichkeiten für Verwaltungsangestellte und Impfangeboten haben wir Prozesse aufgesetzt, auf die wir in Zukunft zurückgreifen können. Die Auswirkungen weiterer Pandemien wären sicherlich erheblich, die Eintrittswahrscheinlichkeit ist unseres Erachtens aktuell jedoch gering bis mittel.

4.7.3 Politische Risiken

Veränderungen der politischen Rahmenbedingungen im In- und Ausland und eine Verschlechterung des geopolitischen Umfelds können sich insofern auf die Geschäftstätigkeit der IBU-tec Gruppe auswirken, als etwa Absatzmärkte verloren gehen oder die Beschaffung von Rohstoffen erschwert oder verteuert wird. Dies hat sich in den vergangenen Monaten im Zusammenhang mit dem Krieg gegen die Ukraine deutlich gezeigt. Aufgrund des insgesamt geringen Umsatzanteils mit Kunden aus den beiden Konfliktstaaten war die IBU-tec Gruppe absatzseitig jedoch kaum betroffen. Für einzelne Rohstoffe ist es uns gelungen, alternative Bezugsquellen zu finden. Generell stufen wir die potenziellen Auswirkungen politischer Risiken als erheblich ein, die Eintrittswahrscheinlichkeit bewerten wir aktuell jedoch mit gering bis mittel.

4.7.4 Rechtliche Risiken

Bei der Arbeit mit Chemikalien und Gefahrstoffen besteht immer das rechtliche Risiko verschärfter Regulierungen, die zu einem Verbot von möglicherweise betriebswichtigen Stoffen führen. Weiterhin bestehen Risiken im Zusammenhang mit Exportkontrollbestimmungen und Patenten. Sowohl produkt- und entwicklungsseitig als auch mit anwaltlicher Beratung beobachten wir diese Themen kontinuierlich. Unsere Forschungsabteilung arbeitet zudem fortlaufend an der Weiterentwicklung unserer Produkte, um potenzielle Gefahrstoffe aus dem Herstellungsprozess zu eliminieren. Die Auswirkungen stufen wir daher als mäßig, die Eintrittswahrscheinlichkeit als gering bis mittel ein.

4.7.5 Kommunikationsrisiken

Hinsichtlich Risiken aufgrund schlechter Kommunikation mit den Stakeholdern des Unternehmens sehen wir uns mit unserer professionellen Kommunikationsabteilung im Verbund mit externer Beratung gut aufgestellt. Die Auswirkungen bewerten wir als mäßig, die Eintrittswahrscheinlichkeit als gering bis mittel.

4.7.6 Wirtschaftsrisiken

Aus der konjunkturellen Lage ergeben sich verschiedene Risiken, die von Inflation und damit verbundenen Zinssteigerungen über eine Rezession bis zur Bankenkrise reichen. Wir begegnen diesen Risiken mit einer vorausschauenden Finanzierungspolitik nach dem Prinzip des vorsichtigen Kaufmanns. Je nach Risikofall könnten die Auswirkungen erheblich sein. Die Eintrittswahrscheinlichkeit stufen wir derzeit als mittel bis hoch ein.

Darüber hinaus sind keine besonderen Risikopotenziale erkennbar, die über das allgemeine Risiko der unternehmerischen Tätigkeit hinausgehen.

4.8 Chancenbericht

Das traditionelle Kerngeschäft der IBU-tec AG liegt in Entwicklungs- und Produktionsdienstleistungen für Kunden aus der chemischen Industrie und angrenzenden Bereichen. Hier haben wir über die Jahre ein erfolgreiches Geschäftsmodell etabliert, mit dem wir auch künftig gute Chancen am Markt haben. Wir bieten unseren Kunden langjährige Erfahrung in der thermischen Verfahrenstechnik sowie die für Dienstleister notwendige hohe Flexibilität und Agilität in der Auftragsabwicklung, wodurch wir als zuverlässiger Partner unserer Kunden anerkannt werden. Daraus ergeben sich für uns Potenziale, sowohl regelmäßig wiederkehrende Aufträge mit bestehenden Kunden zu generieren als auch Neukunden zu gewinnen.

Als Entwicklungsdienstleister im Bereich des Recyclings von Beton und Zement für die Baustoffindustrie haben wir ebenfalls bereits fest etablierte Kundenbeziehungen. Die gesteigerte Nachfrage nach entsprechenden Leistungen aufgrund steigender Rohstoffpreise und wachsender Anforderungen an die Nachhaltigkeit unserer Kunden sehen wir als sehr gute Chance, unsere Marktposition weiter auszubauen. Zusätzlich wollen wir weitere Potenziale in anderen Recyclingbereichen schöpfen, darunter die Aufbereitung von Rohstoffen aus Altbatterien.

Als zentralen Wachstumsbereich für die kommenden Jahre haben wir die Fertigung und Vermarktung eigener Batteriewerkstoffe identifiziert. Mit der hohen Nachfrage nach Batterien, sowohl für die Elektromobilität als auch für andere Anwendungen wie stationäre Batteriespeicher und industrielle oder medizinische Anwendungen, wächst der Bedarf für Kathodenmaterialien. So soll das weltweite LFP-Marktvolumen bis 2035 um jährlich rd. 17 % auf rd. 54 Mrd. US-Dollar steigen. [23]

Die IBU-tec AG verfügt hier über die Expertise und Anlagen, um entsprechende Produkte für die verschiedenen Anwendungen zu liefern. Als derzeit einziger europäischer Hersteller von LFP-Material sehen wir sehr gute Chancen, IBU-tec hier als führenden europäischen Anbieter zu positionieren. Unser vertrieblicher Fokus liegt derzeit darauf, diesen Markt für uns zu erschließen, Kooperationen anzubahnen und perspektivisch großvolumige Aufträge zu gewinnen.

Mit unserem Know-how im Aufbau und Betrieb von Drehrohröfen sehen wir schließlich auch gute Chancen für uns im Bereich Engineering. Wir unterstützen unsere Kunden dabei, Drehrohröfen zu planen und auf ihre individuellen Anforderungen maßgeschneidert anzupassen.

Insgesamt sind die Chancen für die IBU-tec AG als sehr gut zu bewerten. Wir profitieren besonders vom aktuellen Trend zu ökologischer Nachhaltigkeit und den damit verbundenen Impulsen für Elektromobilität und Recycling. Unsere langjährige Erfahrung und Positionierung als Greentech-Unternehmen macht uns zu einem gefragten Ansprechpartner und stärkt unsere allgemeine Position am Markt.

Sehr gute Chancen für künftiges Wachstum sehen wir bei der BNT GmbH weiterhin für das Glascoating-Produkt MBTC. Wir verfügen hier bereits über einen etablierten Kundenstamm. Entsprechend haben wir den Bau unserer neuen MBTC-Produktionsanlage weiter vorangetrieben. Dabei geht es neben der Erhöhung unserer bestehenden Produktionskapazitäten auch um eine deutliche Steigerung der Materialausbeute. Die zukünftige Produktionsanlage stellt einen in sich autarken MBTC-Herstellungsprozess dar. Es werden zukünftig keine Zwischenprodukte mehr anfallen, welche in anderen zinnhaltigen BNT-Produkten als Rohstoff eingesetzt werden müssen. Dieses neue Verfahren wurde von uns als Patent angemeldet und wir werden uns künftig durch diesen Innovationssprung klar vom Wettbewerb abgrenzen und die Kapitalbindung deutlich verringern.

Auch für das Produkt DBTC sehen wir künftig auch wieder bessere Chancen am Markt. Nach mehreren vertrieblichen Erfolgen im Vorjahr 2022 erwarten wir auch in Zukunft wieder eine Verbesserung der Nachfragesituation seitens der chemischen Industrie.

Schließlich ergeben sich aus der engen Zusammenarbeit zwischen der BNT GmbH und der IBU-tec AG gute Chancen für unser Dienstleistungsgeschäft sowohl in der Lohnproduktion als auch im Bereich des Rohstoff-Recyclings. Wir können hier eine durchgängige Wertschöpfungskette aufbauen, um Kunden umfassende Services im Sinne eines "One-Stop-Shops" anzubieten.


5. Prognosebericht

5.1 Künftige Konjunktur- und Branchenentwicklung

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ging in seiner Prognose in 2023 für das Jahr 2024 davon aus, dass sich das BIP-Wachstum in Deutschland leicht erholen und 0,7 % betragen wird. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat aktuell seine Konjunkturprognose für das Jahr 2024 auf ein Wachstum von nur noch 0,2 % deutlich gesenkt. [24] Der Rückgang der inländischen Nachfrage bedingt durch den starken Rückgang der staatlichen Konsumausgaben im Jahr 2023 dürften sich laut Prognosehorizont bis Ende 2024 erholen, u. a. durch die wieder steigenden realen Einkommen und damit steigender privaten Konsumausgaben. Die unerwartet schleppende Erholung der Weltwirtschaft, insbesondere Chinas, dürfte sich fortsetzen und auch im Jahr 2024 die deutschen Exporte bremsen. Für das gesamte Jahr 2024 prognostiziert der Sachverständigenrat eine durchschnittliche Inflationsrate von 2,6 %. [25]

5.1.1 Chemiebranche

Der Verband der chemisch-pharmazeutischen Industrie (VCI) rechnet für das Jahr 2024 mit einem weiteren kräftigen Produktionsrückgang in der Chemiebranche. Neben hohen Energiekosten macht er hierfür einen allgemeinen Auftragsmangel und weiterhin gestörte Lieferketten verantwortlich. Auch der Umsatz wird sich unter diesen Umständen voraussichtlich negativ entwickeln. Zum Jahresende herrschte in der Branche weiterhin Rezessionsstimmung. Sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Erwartungen für die kommenden Monate sind negativ. Damit dürften weiter Aufträge im Chemiegeschäft fehlen. Der VCI geht deshalb für das Jahr 2024 nicht davon aus, dass die Chemieproduktion wieder ansteigt. Beim Branchenumsatz wird ein Minus von 3 % erwartet. Diese Prognose bestätigen auch die Ergebnisse der aktuellen Mitgliederumfrage: Die Unternehmen rechnen kurzfristig nicht mit einem Aufschwung. 45 Prozent rechnen frühestens 2025 mit einer Besserung. [26]

5.1.2 Automobilbranche

Die Autobranche erwartet vor allem in Europa und in Nordamerika ein Jahr der Stagnation. Hersteller und Zulieferer müssen sparen und in die Transformation investieren. Laut einer Roland Berger Studie wird für das laufende Jahr mit einem Absatz von rund 88 Millionen Fahrzeugen gerechnet. Das sind etwa 2,5 Millionen mehr als noch im Jahr 2023, aber im Vergleich zum Höchststand aus dem Jahr 2017 rund sieben Millionen Fahrzeuge weniger. Die Entwicklung sorgt für unterausgelastete Fabriken bei Autobauern und Zuliefern und belastet zugleich deren Gewinnmargen. [27]

Im Bereich der Elektrofahrzeuge ist laut dem Verband Deutscher Automobilindustrie ist dagegen ein positiver Trend zu verzeichnen. Im Januar 2024 wurden insgesamt 36.900 neue Elektrofahrzeuge registriert. Trotz dieses geringen Volumens wurde damit ein Anstieg von knapp 37 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat Dezember 2023 realisiert. [28]

Die Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien (LIB) steigt rasant. Im Jahr 2040 soll der jährliche Bedarf laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI bereits auf 6.000 GWh pro Jahr ansteigen. Auf der Suche nach Alternativen sind vor allem umfassende Aktivitäten in Forschung und Industrie in Bezug auf Natrium-Ionen-Batterien zu erkennen. [29]

Im Bereich der Batteriematerialien soll das weltweite LFP-Marktvolumen soll bis 2035 um jährlich rd. 17 % auf rd. 54 Mrd. US-Dollar steigen. [30]

5.2 Künftige Entwicklung der IBU-tec Gruppe

Als wesentlichen Wachstumsbereich für 2024 sehen wir das Geschäft mit unserem eigenen Batteriematerial. Mit inzwischen knapp sechs Tonnen verkaufter Proben unseres eigenen Batteriematerials an über 60 nationale und internationale Kunden und den damit einhergehenden Approval-Prozessen, erwarten wir im Geschäftsjahr 2024 den Eingang weiterer, umfangreicherer Bestellungen und den Aufbau langfristiger Lieferbeziehungen. Wir gehen davon aus, unsere vorsorglich angelegten Bestände abzubauen und neue Chargen, insbesondere unseres neu entwickelten LFP402 zu produzieren, um die Nachfrage zu bedienen.

Trotz der überwiegend negativen gesamtwirtschaftlichen Prognosen geht die IBU-tec AG zuversichtlich ins Geschäftsjahr 2024. Mit unserem erprobten Geschäftsmodell und dem Wachstumsthema "eigene Batteriematerialien" sehen wir uns in den wichtigen Zukunftsbereichen Greentech, Elektromobilität, Energiespeicherung und Life Science weiterhin gut aufgestellt und sind deshalb optimistisch, unsere Marktanteile, insbesondere im Bereich Batteriematerialien in den kommenden Jahren weiter auszubauen. Zusätzlich werden wir das traditionelle Geschäft der IBU-tec AG als Entwicklungs- und Produktionsdienstleisterin auch im Batterieumfeld weiter verstärkt vorantreiben.

Bei der BNT GmbH erwarten wir trotz schwieriger Prognose für die Spezialchemie in 2024 eine positive Absatz- und operative Ertragsentwicklung. Nachdem wir im vergangenen Jahr die Investitionen in unsere neue Produktionsanlage für das MBTC-Glascoating weiter vorangetrieben haben, erwarten wir nun die Inbetriebnahme der Anlage in Geschäftsjahr 2024. Damit wird sich die Ausbeute unseres Rohmaterialeinsatzes deutlich verbessern, was unsere Kapitalbindung unmittelbar senken und einen signifikant positiven Effekt auf die Liquidität des Unternehmens haben wird. Wesentlicher Wachstumstreiber wird demnach im Geschäftsjahr 2024 das MBTC-Glascoating sein.

Wir gehen darüber hinaus davon aus, dass sich die Marktchancen für unser Pharmavorprodukt im Jahr 2024 wieder verbessern werden und wir zusätzliche Kunden in Asien beliefern können. Wie im Berichtsjahr 2023 existiert für das kommende Jahr 2024 bereits konkrete weitere Anfragen von Kunden, womit wir das Servicegeschäft bei der BNT GmbH weiter ausbauen können.

Entsprechend dieser Erwartungen rechnen wir für 2024 mit einer deutlichen Umsatzsteigerung von rund 25 % gegenüber dem Vorjahr, gestützt vor allem durch ein wachsendes Batteriegeschäft.

Um unsere Ziele zu erreichen, treiben wir die Weiterentwicklung des Batteriematerials voran und forschen an neuen, innovativen Materialien und Einsatzmöglichkeiten. Gleichzeitig bauen wir die hierfür notwendigen Strukturen und den Vertrieb weiter aus. Unter Berücksichtigung dieser Investitionen in die Zukunft erwarten wir 2024 für die IBU-tec Gruppe eine EBITDA-Marge von rd. 7%. Das Ergebnis wird dabei auch von den allgemeinen Kostensteigerungen infolge der Inflation beeinflusst.

An der mittelfristigen Prognose der IBU2025-Strategie halten wir weiter fest und erwarten 2025 einen Umsatz von 102 bis über 130 Mio. €, bei einer EBITDA-Marge von mehr als 20 %.

1 https:/​/​www.sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/​fileadmin/​dateiablage/​gutachten/​jg202324/​
JG202324_​Gesamtausgabe.pdf, Dezember 2023
2 https:/​/​www.sachverstaendigenratwirtschaft.de/​fileadmin/​dateiablage/​gutachten/​jg202324/​
JG202324_​Gesamtausgabe.pdf, Dezember 2023
3 https:/​/​www.destatis.de/​DE/​Presse/​Pressemitteilungen/​2024/​01/​PD24_​019_​811.html, 15.01.2024
4 https:/​/​www.destatis.de/​DE/​Presse/​Pressekonferenzen/​2024/​bip2023/​statement-bip.pdf?_​_​blob=publicationFile, 15.01.24
5 https:/​/​www.destatis.de/​DE/​Presse/​Pressemitteilungen/​2024/​01/​PD24_​020_​611.html, 16.01.2024
6 https:/​/​de.statista.com/​statistik/​daten/​studie/​1251/​umfrage/​entwicklung-des-bruttoinlandsprodukts-seit-dem-jahr-1991/​, 20.02.2024
7 https:/​/​www.destatis.de/​DE/​Presse/​Pressemitteilungen/​2024/​01/​PD24_​019_​811.html, 15.01.2024
8 Microsoft Word - Statement_​PK_​BIP_​2023_​final.docx (destatis.de), 15.01.2024
9 https:/​/​www.sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/​fileadmin/​dateiablage/​gutachten/​jg202324/​
JG202324_​Gesamtausgabe.pdf, Dezember 2023
10 https:/​/​www.ifo.de/​fakten/​2024-01-19/​geschaeftsklima-der-deutschen-chemie-hat-sich-verschlechtert, 19.01.2024
11 https:/​/​www.vci.de/​presse/​pressemitteilungen/​stuermische-zeiten-fuer-die-branche.jsp, 15.12.2023
12 https:/​/​www.vci.de/​ergaenzende-downloads/​kennzahlentabelle-pk-2023.pdf, 15.12.2023
13 https:/​/​www.tagesschau.de/​wirtschaft/​kba-neuzulassungen-2023-pkw-auto-100.html, 04.01.2024
14 https:/​/​de.statista.com/​statistik/​daten/​studie/​75210/​umfrage/​produktion-von-pkw-in-deutschland-seit-1990/​, 04.01.24
15 https:/​/​de.statista.com/​statistik/​daten/​studie/​244000/​umfrage/​neuzulassungen-von-elektroautos-in-deutschland/​, 17.01.2024
16 https:/​/​www.isi.fraunhofer.de/​de/​blog/​themen/​batterie-update/​globale-batterieproduktion-analyse-standorte-mengen-zellen-lfp-nmc-nca-kathoden.html, 19.07.2023
17 Eigenkapitalquote=Bilanzielles Eigenkapital/​Gesamtkapital
18 Vorjahresangaben aufgrund neuer Berechnung korrigiert.
19 Datenbasis: Anzahl aller in der Berufsgenossenschaft versicherten Mitarbeiter mit Vertragsverhältnis 2023
20 Anzahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle bezogen auf 1 Million Arbeitsstunden
21 Anzahl der Unfälle mit Ausfallzeit (1 Tag und mehr) pro 1 Million Arbeitsstunden
22 Die Zahlen für 2022 wurden aktualisiert.
23 https:/​/​www.researchnester.com/​de/​reports/​lithium-iron-phosphate-lifepo4-battery-market/​3676, 21.04.2023
24 https:/​/​www.tagesschau.de/​wirtschaft/​konjunktur/​habeck-deutschland-konjunktur-100.html , 14.02.2024
25 https:/​/​www.sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/​fileadmin/​dateiablage/​gutachten/​jg202324/​
JG202324_​Gesamtausgabe.pdf, 08.11.2023
26 Stürmische Zeiten für die Branche | VCI, 15.12.2023
27 https:/​/​www.handelsblatt.com/​unternehmen/​industrie/​branchenausblick-autoindustrie-muss-2024-kostendisziplin-und-tech-investitionen-ausbalancieren/​100004871.html, 05.01.2024
28 Produktion und Markt im Januar 2024 | VDA, 05.02.2024
29 Umfeldbericht zu Natrium-Ionen-Batterien-2023 (fraunhofer.de), 07.10.2023
30 https:/​/​www.researchnester.com/​de/​reports/​lithium-iron-phosphate-lifepo4-battery-market/​3676, 21.04.2023

 

Weimar, 14. März 2024

Jörg Leinenbach
Vorstand

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023

A K T I V A

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31.12.2023 31.12.2022

EUR EUR EUR EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN



I. Immaterielle Vermögensgegenstände



1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und



ähnliche Rechte und Werte 556.692,88

136.282,25
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche



Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie



Lizenzen an solchen Rechten und Werten 736.873,50

397.031,75
3. Geschäfts- oder Firmenwert 2.318.086,59

2.833.004,95
4. Geleistete Anzahlungen 37.410,00

332.330,00


3.649.062,97
3.698.648,95
II. Sachanlagen



1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten



einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 11.239.483,53

11.518.825,53
2. Technische Anlagen und Maschinen 14.626.396,00

16.150.278,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.911.309,17

2.079.375,67
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 13.662.047,06

9.126.449,85


41.439.235,76
38.874.929,05



45.088.298,73 42.573.578,00
B. UMLAUFVERMÖGEN



I. Vorräte



1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 13.513.808,17

12.674.559,30
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 4.855.459,49

748.524,73
3. Fertige Erzeugnisse 3.588.551,11

7.423.565,08


21.957.818,77
20.846.649,11
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände



1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 7.954.526,58

8.093.409,23
2. Sonstige Vermögensgegenstände 297.823,81

1.513.893,53


8.252.350,39
9.607.302,76
IV. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten
379.750,59
3.126.771,66



30.589.919,75 33.580.723,53
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN

176.143,97 202.388,61



75.854.362,45 76.356.690,14


P A S S I V A

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31.12.2023 31.12.2022

EUR EUR EUR
A. EIGENKAPITAL


I. Gezeichnetes Kapital 4.750.000,00
4.750.000,00
II. Kapitalrücklage 40.250.000,00
40.250.000,00
III. Gewinnrücklagen


1. Gesetzliche Rücklage 300.000,00
300.000,00
2. Andere Gewinnrücklagen 177.180,80
177.180,80
IV. Bilanzgewinn 11.233.658,52
13.909.844,91


56.710.839,32 59.387.025,71
B. SONDERPOSTEN FÜR INVESTITIONSZUSCHÜSSE


ZUM ANLAGEVERMÖGEN
3.082.079,30 2.339.693,32
C. RÜCKSTELLUNGEN


1. Steuerrückstellungen 801.486,00
349.231,34
2. Sonstige Rückstellungen 2.912.292,75
2.301.395,15


3.713.778,75 2.650.626,49
D. VERBINDLICHKEITEN


1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 8.475.952,96
6.367.807,25
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 75.223,20
89.816,81
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.798.591,12
3.017.499,71
4. Sonstige Verbindlichkeiten 1.597.590,43
1.699.719,69
- davon aus Steuern:


EUR 316.254,27 (Vj.: EUR 140.183,76)


- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit:


EUR -8.535,18 (Vj.: EUR -3.119,74)




11.947.357,71 11.174.843,46
E. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN
1.338,75 1.154,30
F. PASSIVE LATENTE STEUERN
398.968,61 803.346,86


75.854.362,45 76.356.690,14

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom
1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023


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2023 2022

EUR EUR EUR
1. Umsatzerlöse
48.231.931,97 53.944.469,91
2. Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
271.920,79 4.299.496,54
3. Andere aktivierte Eigenleistungen
889.725,78 357.215,60
4. Sonstige betriebliche Erträge
2.191.564,79 1.710.884,03
- davon aus der Währungsumrechnung:
EUR 74.439,18 (Vj.: EUR 382.979,97)





51.585.143,33 60.312.066,08
5. Materialaufwand


a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs-, und Betriebsstoffe und für


bezogene Waren -23.441.302,02
-29.665.824,29
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -2.183.444,62
-2.189.241,34


-25.624.746,64 -31.855.065,63
6. Personalaufwand


a) Löhne und Gehälter -11.991.949,70
-11.333.769,07
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und


für Unterstützung -2.230.470,31
-2.038.515,36
- davon für Altersversorgung:


EUR 106.145,55 (Vj.: EUR 124.950,15)




-14.222.420,01 -13.372.284,43
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des


Anlagevermögens und Sachanlagen
-4.749.471,49 -4.750.031,06
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen
-8.782.460,99 -8.399.392,42
- davon aus der Währungsumrechnung:


EUR 367.896,01 (Vj.: EUR 128.856,45)


9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 8.590,11
2.326,05
- davon aus Abzinsung Rückstellungen:


EUR 1.430,17 (Vj.: EUR 0,00)


10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -440.908,27
-281.132,83
- davon aus Aufzinsung Rückstellungen:


EUR 65,44 (Vj.: EUR 390,77)




-432.318,16 -278.806,78
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
-222.990,52 -343.525,80
- davon Ertrag (i. Vj. Aufwand) aus der Veränderung bilanzierter


latenter Steuern EUR 404.378,25 (Vj.: EUR 605.101,08)


12. Ergebnis nach Steuern
-2.449.264,48 1.312.959,96
13. Sonstige Steuern
-36.921,91 -28.084,28
14. Konzernjahresfehlbetrag (i. Vj. Konzernjahresüberschuss)
-2.486.186,39 1.284.875,68
15. Gewinnvortrag aus Vorjahr
13.909.844,91 12.624.969,23
16. Gewinnausschüttung
-190.000,00 0,00
17. Bilanzgewinn
11.233.658,52 13.909.844,91

Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis 31. Dezember 2023


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2023

TEUR
1. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
Periodenergebnis -2.486
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 4.749
Zunahme der Rückstellungen 584
Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens -284
Verluste aus Anlagenabgängen 12
Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva 270
Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva -933
Zinsaufwendungen/​Zinserträge 432
Ertragsteueraufwand/​-ertrag 223
bezahlte Ertragsteuern -175
Einzahlungen aus Zuschüssen 20
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 2.412
2. Cashflow aus der Investitionstätigkeit
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens 55
Auszahlungen für Investitionen in die immateriellen Vermögensgegenstände -654
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -6.676
Erhaltene Zinsen 9
Einzahlungen aus Investitionszuschüssen 1.005
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -6.261
3. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten 3.874
Auszahlungen aus der Tilgung von Finanzkrediten -2.168
Gezahlte Zinsen -413
Gezahlte Dividende an Gesellschafter -190
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 1.103
4. Finanzmittelfonds am Ende der Periode
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds (Zwischensummen 1 - 3) -2.747
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 3.127
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 380
5. Zusammensetzung des Finanzmittelfonds
Liquide Mittel 380
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 380

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für das Geschäftsjahr vom
1. Januar 2023 bis 31. Dezember 2023


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Gezeichnetes Kapital
Kapitalrücklage
Gesetzliche Rücklage Andere Gewinnrücklagen
Bilanzgewinn

Eigenkapital

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Stand 01.01.2022 4.750 40.250 300 177 12.625 58.102
Konzernjahresüberschuss



1.285 1.285
Stand 31.12.2022 4.750 40.250 300 177 13.910 59.387
Stand 01.01.2023 4.750 40.250 300 177 13.910 59.387
Ausschüttungen



-190 -190
Konzernjahresfehlbetrag



-2.486 -2.486
Stand 31.12.2023 4.750 40.250 300 177 11.234 56.711

Anhang zum Konzernjahresabschluss 2023


I. Allgemeine Angaben

Der Konzernjahresabschluss der IBU-tec Gruppe für den Zeitraum 01.01.2023 bis 31.12.2023 wurde nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellt.

Für den Konzernjahresabschluss wurde das gesetzliche Gliederungsschema des § 290 HGB befolgt.

Besondere Umstände, die dazu führen, dass der Abschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage nicht vermittelt, waren nicht zu verzeichnen (§ 264 Abs. 2 S. 2 HGB).

Von zulässigen Erleichterungen gemäß HGB wurde Gebrauch gemacht.

Die IBU-tec advanced materials AG ("Muttergesellschaft") hat ihren Sitz in Weimar und ist in das Handelsregister beim Amtsgericht Jena unter der Nummer HRB 503021 eingetragen.


II. Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss wurden die hundertprozentige Tochtergesellschaften, die BNT Chemicals GmbH, Bitterfeld-Wolfen, ("BNT GmbH" oder "Tochtergesellschaft") und, erstmalig im Geschäftsjahr 2023, die IBUvolt battery materials GmbH, Weimar, ("IBUvolt GmbH" oder "Tochtergesellschaft") einbezogen, auf die die IBU-tec AG unmittelbar oder mittelbar einen beherrschenden Einfluss ausübt.

IBUvolt battery materials GmbH übt zum 31.12.2023 noch keinen operativen Geschäftsbetrieb aus.

Für die BNT GmbH wurden Erleichterungsvorschriften gemäß §264 Abs 3. HGB angewendet.


III. Konsolidierungsgrundsätze

Bei der erstmaligen Einbeziehung der BNT GmbH zum 30.06.2018 wurden die in den Konzernabschluss aufgenommenen Vermögensgegenstände, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten im Rahmen der Kaufpreisallokation neu bewertet respektive angesetzt. Hierbei führten die stillen Reserven bei den Grundstücken zu einer Höherbewertung gegenüber dem Jahresabschluss des Tochterunternehmens. Auf Basis dieser stillen Reserven wurden passive latente Steuern ermittelt und in der Konzernbilanz angesetzt.

Zusätzlich wurde ein Geschäfts- und Firmenwert in der Konzernbilanz als Vermögensgegenstand angesetzt. Vorhandene steuerliche Verlustvorträge bei der BNT GmbH führten zum Ansatz von aktiven latenten Steuern, deren Bildung im Rahmen der Erstkonsolidierung zum 30.06.2018 erfolgte. In den kommenden Jahren kam es zur schrittweisen Auflösung im Rahmen der Folgekonsolidierungen zum Bilanzstichtag, welche jeweils erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt wurden.

Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den Konzernunternehmen wurden aufgerechnet.

In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wurden die Erlöse und Aufwendungen aus den konzerninternen Weiterberechnungen ebenso wie die internen Zinserträge bzw. Zinsaufwendungen aus dem durch die IBU-tec AG an die BNT GmbH gewährten Gesellschafterdarlehen im Zuge der Konsolidierung eliminiert.

Der Geschäfts- oder Firmenwert aus der Erstkonsolidierung wird über einen Zeitraum von 10 Jahren linear abgeschrieben.


IV. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Anlagevermögen

Für die Abschreibung von Gegenständen des Anlagevermögens wurden folgende Abschreibungsmethoden angewandt:

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Anlagenposition Abschreibungsmethode Nutzungsdauer
Entgeltlich erworbene und selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände linear bis zu 11 Jahre
Geschäftsbauten linear bis zu 40 Jahre
Technische Anlagen und Maschinen linear bis zu 30 Jahre
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung linear bis zu 33 Jahre


Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen wurden zu Anschaffungskosten und, sofern diese der Abnutzung unterliegen, abzüglich planmäßiger Abschreibungen bewertet. Dabei kam grundsätzlich die lineare Abschreibungsmethode zur Anwendung. Die Abschreibung erfolgte pro rata temporis.

Selbstständig nutzbare bewegliche Gegenstände des Anlagevermögens, die der Abnutzung unterliegen, werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben, sofern ihre jeweiligen Anschaffungskosten 0,8 T€ nicht übersteigen.

Das Aktivierungswahlrecht nach § 248 Abs. 2 S. 1 HGB wurde im Geschäftsjahr 2023 durch die IBU-tec AG in Anspruch genommen. Entwicklungskosten in Höhe von 351 T€ (Vorjahr: 26 T€) für die Entwicklung neuer Produktionsverfahren, für Prototypen von LFP-Batteriezellen, für die Entwicklung von LFP 402 und für die Entwicklung der Dachmarke IBU-tec, die auch dem Gesamtbetrag der erfassten und nicht im Kundenauftrag erfolgten Forschungs- und Entwicklungskosten entsprechen, wurden unter den selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen aktiviert. Die aktivierten Entwicklungskosten beinhalten angemessene Teile der Verwaltungsgemeinkosten. Die Herstellungskosten entsprechen im Übrigen der handelsrechtlichen Wertuntergrenze. Eine Aktivierung erfolgt seit dem Zeitpunkt, ab dem die IBU-tec AG vom erfolgreichen Projektabschluss und damit dem Entstehen eines Vermögensgegenstands ausgeht. Es wurden im Geschäftsjahr Abgänge in Höhe von 26 T€ gebucht (Vorjahr: 0 T€). Unter Berücksichtigung der auf den aktivierten Betrag entfallenden passiven latenten Steuern resultiert ein gem. § 268 Abs. 8 HGB ausschüttungsgesperrter Betrag von 385 T€ (Vorjahr: 95 T€).

Beim Vorliegen einer voraussichtlich dauerhaften Wertminderung erfolgen außerplanmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen.

Umlaufvermögen

Innerhalb der Vorräte wurden die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe zu Anschaffungskosten mit dem gleitenden Durchschnittspreis bewertet oder zu den niedrigeren Wiederbeschaffungskosten am Abschlussstichtag angesetzt.

Der Wertansatz der unfertigen Erzeugnisse und Leistungen sowie der fertigen Erzeugnisse erfolgte zu den Herstellungskosten unter Anwendung der Standardpreismethode. In die Berechnung der Herstellungskosten wurden, neben den handelsrechtlichen Pflichtbestandteilen, angemessene Teile der Kosten der allgemeinen Verwaltung einbezogen. Durch ausreichend bemessene Wertkorrekturen wurde allen erkennbaren Lagerungs- und Bestandsrisiken Rechnung getragen.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände wurden grundsätzlich zum Nennwert bewertet. Dem Ausfallwagnis wurde durch Pauschalwertberichtigung auf Forderungen ausreichend Rechnung getragen.

Die liquiden Mittel sind zum Nennwert angesetzt.

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten enthalten geleistete Vorauszahlungen, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen.

Aufgrund von temporären oder quasi-permanenten Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen wurden latente Steuern ermittelt. Diese werden mit dem unternehmensindividuellen Steuersatz (30,58%) im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet. Mit Ausnahme der im Rahmen der Erstkonsolidierung erfassten Beträge unterbleibt eine Aktivierung von latenten Steuern aufgrund der auf Einzelabschlussebene bestehenden steuerlichen Verlustvorträge wie im Vorjahr. Die Beträge der sich ergebenden Steuerbe- und -entlastung werden nicht abgezinst. Es erfolgt eine Saldierung von aktiven und passiven latenten Steuern nach § 306 und § 274 HGB.

Das gezeichnete Kapital ist zum Nennbetrag angesetzt.

Für öffentliche Investitionszuschüsse wurde ein Passivposten gebildet, die korrespondierend zu den Abschreibungen entsprechend der Nutzungsdauern der bezuschussten Anlagengegenstände aufzulösen sind.

Die Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Die Bewertung erfolgt jeweils in der Höhe des Erfüllungsbetrags, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlich ist, um zukünftige Zahlungsverpflichtungen abzudecken. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt, sofern ausreichende objektive Hinweise für deren Eintritt vorliegen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der Deutschen Bundesbank der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.

Die Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag bilanziert.

Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen sind zum Nennwert angesetzt.

Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten beinhalten erhaltene Vorauszahlungen, die Ertrag für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen.

Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten wurden grundsätzlich mit dem Devisenkassamittelkurs zum Abschlussstichtag umgerechnet. Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden dabei das Realisationsprinzip (§ 252 Abs. 1 Nr. 4 Halbsatz 2 HGB) und das Anschaffungskostenprinzip (§ 253 Abs. 1 Satz 1 HGB) beachtet.


V. Abweichungen von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die im Abschnitt IV. dargestellten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind bis auf die nachfolgende Ausnahme unverändert angewandt worden.

Änderungen in der Bilanzierung:

Um Produktionskosten zu sparen und um die kurzfristigen Vertriebschancen zu verbessern, beabsichtigt die IBU-tec AG, den Großteil der auf Lager befindlichen LFP-400-Bestände, nicht mehr als eigenständiges Produkt zu vermarkten, sondern im Rahmen des Produktionsprozesses von LFP-402 beizumischen. Die LFP-400-Bestände wurden daher im vorliegenden Jahresabschluss in Höhe von TEUR 3.861 von den fertigen Erzeugnissen in die unfertigen Erzeugnisse umgegliedert. Die IBU-tec AG geht davon aus, dass die Selbstkosten des Endprodukts, LFP-402, welches unter Beimischung von LFP-400 produziert werden soll, unter dem erwarteten Verkaufspreis liegen werden. Eine Abschreibung der Herstellungskosten auf den niedrigen beizulegenden Wert ist daher nicht erforderlich.


VI. Angaben und Erläuterungen zu einzelnen Posten der Bilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist im Anlagenspiegel dargestellt.

Bei der erstmaligen Einbeziehung der BNT GmbH zum 30.06.2018 wurden die in den Konzernabschluss aufgenommenen Vermögensgegenstände, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten im Rahmen der Kaufpreisallokation neu bewertet respektive angesetzt. Hierbei führten die stillen Reserven bei den Grundstücken zu einer Höherbewertung gegenüber dem Jahresabschluss des Tochterunternehmens. Zusätzlich wurde ein Geschäfts- und Firmenwert in der Konzernbilanz als Vermögensgegenstand angesetzt. Der Geschäfts- oder Firmenwert wird über einen Zeitraum von zehn Jahren linear abgeschrieben.

Vorräte

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in T€ 31.12.2023 31.12.2022
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 13.514 12.675
Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 4.855 749
Fertige Erzeugnisse 3.589 7.424
Gesamt 21.958 20.847


Der starke Rückgang innerhalb der Fertigen Erzeugnisse und der starke Anstieg der Unfertigen Erzeugnisse resultieren bei der IBU-tec AG aus der Umgliederung von Lithium-Eisen-Phosphat (LFP 400)-Batteriematerial. Wir verweisen diesbzgl. auf die Ausführungen im Abschnitt V.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Der Gesamtbetrag der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände in Höhe von 8.252 T€ (Vorjahr: 9.607 T€) setzt sich aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 7.955 T€ (Vorjahr: 8.093 T€) und sonstigen Vermögensgegenständen in Höhe von 298 T€ (Vorjahr: 1.514 T€) zusammen.

Alle Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände weisen, wie im Vorjahr, eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr auf.

Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten

Die Guthaben bei Kreditinstituten haben sich von 3.127 T€ im Vorjahr auf 380 T€ im Berichtsjahr reduziert.

Weiterführende Informationen sind der Kapitalflussrechnung in Anlage 1.3 zu entnehmen.

Rechnungsabgrenzungsposten

Der Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet im Wesentlichen vorausgezahlte Betriebsversicherungs­prämien sowie sonstige Kostenabgrenzungen.

Eigenkapital

Das Konzerneigenkapital hat sich im Jahr 2023 wie folgt entwickelt:

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in T€ 31.12.2022 Kapital-rücklage Kapital-erhöhung Dividende Konzernjahres-ergebnis 31.12.2023
Gezeichnetes Kapital 4.750 - - - - 4.750
Kapitalrücklage 40.250 - - - - 40.250
Gesetzliche Rücklage 300 - - - - 300
Andere Gewinnrück-lagen 177 - - - - 177
Ausschüttungen


-190
-190
Bilanzgewinn 13.910 - - -190 -2.486 11.424

59.387 - - -190 -2.486 56.711


Sonderposten

Für alle Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen wurden Sonderposten gebildet, die entsprechend der Nutzungsdauer der bezuschussten Anlagegüter aufgelöst werden.

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in T€ 31.12.2023 31.12.2022
Sonderposten für Investitionszuschüsse 3.082 2.340


Rückstellungen

Steuerrückstellungen für Körperschaft- und Gewerbesteuer wurden in Höhe von 801 T€ (Vorjahr 349 T€) für den Veranlagungszeitraum 2023 gebildet, welche im Rahmen der bei der BNT GmbH stattgefundenen Betriebsprüfung und den dabei gemachten Feststellungen entstanden sind.

Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

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in T€ 31.12.2023 31.12.2022
Proben & Archivierung 94 88
Personal 1.004 1.000
Übrige 1.814 1.213
Gesamt 2.912 2.301


Das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt (LVwA) hat die BNT GmbH per Anordnung verpflichtet, auf dem Grundstück liegende zinnhaltige Restmaterialien extern und auf eigene Kosten zu entsorgen. Die BNT GmbH hat hiergegen Klage eingereicht und verhandelt derzeit mit dem LVwA bezüglich der aufschiebenden Wirkung der Klage. Eine Entscheidung hierzu liegt noch nicht vor. Außerdem hat die BNT GmbH beim LVwA die Errichtung und den Betrieb einer Anlage beantragt, mit der die BNT GmbH diese zinnhaltigen Restmaterialien selbst aufbereiten und den werthaltigen Rohstoff daraus nutzen oder vermarkten könnte. Das Genehmigungsverfahren läuft gegenwärtig. Die möglichen externen Entsorgungskosten aufgrund der Anordnung haben wir als Rückstellung in Höhe von 772 T€ berücksichtigt.

Übrige sonstige Rückstellungen bestehen darüber hinaus für Kosten der Prüfung des Jahresabschlusses und für Verpflichtungen aus Gewährleistungen.

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

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in T€ Gesamt bis zu
1 Jahr
1 bis
5 Jahre
mehr als
5 Jahre
Besicherter Betrag
Verb. gegenüber Kreditinstituten 8.476 5.641 2.835 0 4.033
Vorjahr 6.368 1.768 4.500 100 4.033
Erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen 75 75 0 0
Vorjahr 90 90 0 0
Verb. aus Lieferungen und Leistungen 1.799 1.799 0 0
Vorjahr 3.017 3.017 0 0
sonstige Verbindlichkeiten 1.598 1.095 503 0
Vorjahr 1.700 796 904 0
Gesamt 11.947 8.609 3.338 0
Vorjahr 11.175 5.671 5.404 100


Verbindlichkeiten gegenüber der Commerzbank sind in Höhe von 900 T€ mit einer Buchgrundschuld über nom. 2.000 T€ auf das Geschäftsgrundstück in Bitterfeld-Wolfen besichert.

Verbindlichkeiten gegenüber der Sparkasse sind in Höhe von 2.091 T€ mit Buchgrundschulden über nom. 2.033 T€ auf die Geschäftsgrundstücke sowie mit einer Sicherungsübertragung der Photovoltaikanlage besichert.

Des Weiteren bestehen gegenüber der Sparkasse eine Forderungsabtretung in Höhe von 384 T€ aus der Einspeisevergütung der Photovoltaikanlage, außerdem Abtretungen von Rechten und Ansprüchen in selber Höhe aus dem Anlagenerrichtungsvertrag sowie aus dem Wartungs- und Instandhaltungsvertrag der Photovoltaikanlage. Es liegt eine Bankengleichbehandlungserklärung der IBU-tec AG vor, haftend für alle bestehenden und künftigen, auch bedingten oder befristeten Forderungen der Sparkasse. Zudem wurde eine Globalabtretung von Außenständen aus Warenlieferungen und Leistungen gegen alle Kunden bzw. Schuldner mit der Sparkasse vereinbart, deren Sicherheitengeber die IBU-tec AG und die IBUvolt GmbH sind.

Es wurde eine Globalabtretung von Außenständen aus Warenlieferungen und Leistungen gegen alle Kunden bzw. Schuldner mit der Sparkasse vereinbart, deren Sicherheitengeber die BNT Chemicals GmbH ist

Es existiert eine Sicherungsübereignung von Waren mit Abtretung der Verkaufsforderungen für den Sicherungsraum Hainweg 9-11 in Weimar, Riechstoffstraße 5 in Bitterfeld-Wolfen und Österholzstraße 5 in Nohra.

Eine weitere Sicherungsübereignung von Waren mit Abtretung der Verkaufsforderungen wurde vereinbart für den Sicherungsraum PC-Straße 1 in Bitterfeld-Wolfen, Sicherheitengeber ist die BNT Chemicals GmbH.

Eine Raumsicherungsübertragung von Waren mit Abtretung der Verkaufsforderungen für den Sicherungsraum Hainweg 9-11 in Weimar wurde vereinbart mit dem Sicherheitengeber IBUvolt battery materials GmbH.

Mit der Deutsche Leasing GmbH bestehen zwei Verträge für die Sicherungsübereignung von Anlagen, deren Restbuchwert zum Bilanzstichtag 680 T€ beträgt.

Passive latente Steuern

Bei der erstmaligen Einbeziehung der BNT GmbH zum 30.06.2018 wurden die in den Konzernabschluss aufgenommenen Vermögensgegenstände, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten im Rahmen der Kaufpreisallokation neu bewertet respektive angesetzt. Hierbei führten die ermittelten stillen Reserven bei den Grundstücken in Höhe von 612 T€ zu einer Höherbewertung gegenüber dem Jahresabschluss des Tochterunternehmens. Auf Basis dieser stillen Reserven und auf Grundlage eines Steuersatzes (Körperschaft- und Gewerbesteuer) in Höhe von 29,8 %, wurden passive latente Steuern in Höhe von 183 T€ ermittelt und in der Konzernbilanz angesetzt. Da die Grundstücke nicht planmäßig abgeschrieben werden, wird auch im Rahmen der Folgekonsolidierungen diese passive latente Steuer in gleicher Höhe ausgewiesen.

Die Zusammensetzung der latenten Steuerposten sind in nachfolgender Tabelle dargestellt.

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in T€ 31.12.2023 31.12.2022 Veränderung
Stille Reserven Grundstücke -183 -183 0
Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände -216 0 -216
Rücklage für Ersatzbeschaffung gem. EStR 6.6. 0 -620 +602
Gesamt -399 -803 -404


Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde bei der BNT GmbH für den Zeitraum 2017-2020 eine Betriebsprüfung durchgeführt. Auf Basis der Ergebnisse aus dieser Prüfung kam es zu folgenden Korrekturen in der Steuerbilanz:

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Erhöhung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe um 548 T€ in 2020

Erhöhung der Fertigerzeugnisse um 1.000 T€ in 2020

Auflösung der gebildeten Rücklage für Ersatzbeschaffungen in Höhe von 2.038 T€ in 2020

Die im Geschäftsjahr 2020 gebildete Rücklage für Ersatzbeschaffungen gem. EStR 6.6. von 2.038 T€ wurde im Rahmen der Betriebsprüfung nicht anerkannt. Die in diesem Zusammenhang in den letzten Jahren entstandenen passiven latenten Steuern von -620 T€ wurden ebenfalls aufgelöst.


VII. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde gem. § 275 HGB nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.

In 2023 wurden aus den einzelnen Tätigkeitsbereichen der Gruppe folgende Umsatzanteile generiert:

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Umsatz-Breakdown nach Tätigkeitsbereich (in T€) 2023 2022 zum Vj.
Engineering 908 986 - 8 %
Spezialchemie 15.185 23.692 - 36 %
Service & Recycling 9.718 10.401 - 7 %
Glascoating 12.271 14.274 - 14 %
Batteriematerial 10.151 4.591 + 121 %
Gesamt 48.232 53.944 - 11 %


Die Umsatzerlöse wurden in folgenden geographischen Märkten erwirtschaftet:

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in T€ 2023 2022 zum Vj.
Deutschland 19.072 18.706 +2%
Übrige EU 18.009 13.538 +33%
Rest der Welt 11.151 21.701 -49%
Gesamt 48.232 53.944 -11%


Die aktivierten Eigenleistungen enthalten erbrachte Eigenleistungen durch Mitarbeiter der IBU-tec AG und der BNT GmbH im Rahmen diverser Investitionsprojekte sowie für die Entwicklung von LFP-402 in Höhe von insgesamt 890 T€ (Vorjahr: 357 T€).

Der Materialaufwand verzeichnet einen Rückgang um 6.230 T€ auf 25.625 T€ (Vorjahr: 31.855 T€) aufgrund der rückläufigen Umsatzentwicklung im Geschäftsjahr. Der Vorjahreswert wurde zudem maßgeblich durch die Produktionskosten für LFP- 400 beeinflusst.

Der Personalaufwand ist um 850 T€ auf 14.222 T€ angestiegen (Vorjahr: 13.372 T€), was im Wesentlichen auf eine höhere Anzahl an Mitarbeitern und auf Gehaltserhöhungen zurückzuführen ist.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen verzeichneten einen Anstieg um 383 T€ auf 8.782 T€ (Vorjahr: 8.399 T€).

Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen sind um 160 T€ auf 441 T€ (Vorjahr: 281 T€) angestiegen.


VIII. Sonstige Angaben

Die Anzahl der im Geschäftsjahr beschäftigten Mitarbeiter kann dem nachfolgenden Schema entnommen werden.

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Personalbestand nach Köpfen
(ohne GF/​Vorstände, Auszubildene, Mitarbeiter in EZ)
2023 2022
Angestellte 227 217
zum 31.12. 224 218


In der Gruppe waren zum 31.12.2023 54 Frauen und 170 Männer beschäftigt. Die Gesellschaft nimmt aufgrund der bestehenden internen Berichtsstrukturen keine weitere Aufgliederung der Mitarbeiter nach Gruppen vor.

Für das Management sind im Jahr 2023 für bestehende und neu abgeschlossene mittelbare betriebliche Altersvorsorgeverpflichtungen Beiträge in Höhe von 40 T€ (Vorjahr: 61 T€) geleistet worden. Für die zugesagten Leistungen wurden durch die beauftragten Versicherungsinstitute entsprechende Rückdeckungsversicherungen abgeschlossen, so dass keine Passivierung der Pensionsverpflichtung erfolgt.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestanden zum Bilanzstichtag in Höhe von 4.314 T€ (Vorjahr: 5.402 T€) an offenen Bestellungen sowie Verpflichtungen aus Mieten, Pachten und Leasing in Höhe von 536 T€ (Vorjahr: 641 T€). Verpflichtungen aus Wartungsverträgen bestanden in Höhe von 577 T€ (Vorjahr: 493 T€).

In 2023 und Folgejahren bestehen jährliche Zahlungsverpflichtungen aus Mietverträgen in Höhe von 106 T€ (Vorjahr: 111 T€), davon gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von 27 T€. Der wesentliche Mietvertrag in Höhe von jährlich 53 T€ wurde mit einer Laufzeit bis 30.06.2024 abgeschlossen und verlängert sich um weitere 12 Monate, wenn nicht bis 30.06.2024 gekündigt wird. Der Mietvertrag über jährlich 16 T€ wurde auf unbestimmte Zeit abgeschlossen.

Des Weiteren bestehen finanzielle Verpflichtungen aufgrund eines Leasingvertrages über fünf Container bis 13.05.2030 in Höhe von 47 T€.

Angabepflichtige Haftungsverhältnisse bestanden zum 31.12.2023 in Höhe von 35 T€ (Vorjahr: 35 T€), 634 T€ (Vorjahr: 0 T€) und 202 T€ (Vorjahr: 0 T€) in Form von Vertragserfüllungsbürgschaften gegenüber mehreren Kunden, in Form von Anzahlungsbürgschaften in Höhe von 32 T€ (Vorjahr: 0 T€), 634 T€ (Vorjahr: 0 T€) und in Höhe von 259 T€ (Vorjahr: 0 T€) gegenüber Kunden; weiterhin bestand in Höhe von 81 T€ (Vorjahr: 81 T€) eine Bürgschaft für Abfallverbringungen für die BNT Chemicals GmbH gegenüber dem Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt. Des Weiteren liegen zwei Bürgschaften zur Absicherung von Investitionskreditverträgen in Höhe von 713 T€ (Vorjahr: 713 T€) und 1.250 T€ (Vorjahr: 1.250 T€) vor.

Wir sehen aufgrund eines bestehenden Versicherungsschutzes kein Risiko für eine Inanspruchnahme der Anzahlungs- und Vertragserfüllungsbürgschaften. Für die Bürgschaft in Höhe von 81 T€ besteht kein signifikantes Risiko der Inanspruchnahme aufgrund einer deutlichen Reduzierung der zu transportierenden Volumina. Hinsichtlich der gewährten Bürgschaften zur Absicherung von Investitionskrediten sehen wir aufgrund der auskömmlichen Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns kein Risiko der Inanspruchnahme.

Weitere Außerbilanzielle Geschäfte bestanden bis zum Abschlussstichtag nicht.


IX. Derivative Finanzinstrumente

Im Geschäftsjahr 2023 lagen keine Zinsbegrenzungsvereinbarungen oder Sicherungsgeschäfte vor.


X. Transaktionen mit nahestehenden Personen

Mit der Ehefrau des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden besteht ein Anstellungsverhältnis als Vorstandsassistentin. Die jährliche Vergütung aus diesem Dienstvertrag beträgt 28 T€ (Vorjahr: 30 T€).

Durch den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden, Ulrich Weitz, wurde der IBU-tec AG im Geschäftsjahr 2021 ein Darlehen in Höhe von 2.000 T€ gewährt. Die vereinbarten Konditionen entsprechen marktüblichen Bedingungen. Bis zum 31.12.2023 erfolgten Tilgungen von 400 T€ (Vorjahr: 399 T€), so dass das Darlehen zum Bilanzstichtag noch mit 902 T€ (Vorjahr: 1.302 T€) valutiert.

Mit den Aufsichtsratsmitgliedern Dr. Thau und Frau Cailleteau wurden Beratungsverträge abgeschlossen, die derzeit ruhen. Die vereinbarten Konditionen entsprechen marktüblichen Bedingungen. Im Geschäftsjahr wie auch im Vorjahr bestanden aus diesen Tätigkeiten keine Verbindlichkeiten und es wurden keine Honorare gezahlt.

Beide Beratungsverträge wurden dem Aufsichtsrat vorgelegt und durch ordentliche Beschlüsse freigegeben.

Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats inklusive Kostenerstattungen betrugen im Geschäftsjahr 122 T€ (Vorjahr: 98 T€).

Auf die Angabe der Organbezüge des Vorstands wird unter Hinweis auf die Schutzklausel nach § 314 Abs. 3 i. V. m. § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.


XI. Sonstige Pflichtangaben

Die IBU-tec AG mit Sitz in Weimar ist alleiniger Gesellschafter der BNT Chemicals GmbH sowie der IBUvolt battery materials GmbH.

Die Jahresabschlüsse der BNT GmbH sowie der IBUvolt battery materials GmbH fließt in den konsolidierten Jahresabschluss der IBU-tec Gruppe ein. Die IBU tec AG stellt den Konzernabschluss sowohl für den größten Kreis (§ 285 Abs. 14 HGB) als auch für den kleinsten Kreis von Unternehmen (§ 285 Abs. 14a HGB) auf. Der Konzernabschluss wird im Unternehmensregister offengelegt. Die IBU-tec AG selbst wird in keinen Konzernabschluss als Tochtergesellschaft einbezogen.

Das Gesamthonorar der Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2023 in Höhe von 95 T€ (Vorjahr: 87 T€) entfällt, wie im Vorjahr, vollständig auf Abschlussprüfungsleistungen:


XII. Nachtragsbericht

Nach dem Bilanzstichtag sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten, die wesentliche finanzielle Auswirkungen haben.


XIII. Vorschlag zur Gewinnverwendung

Der Vorstand schlägt vor, den Jahresfehlbetrag des Mutterunternehmens in Höhe von 1.969.381,39 € mit dem bestehenden Gewinnvortrag zu verrechnen und den verbleibenden Bilanzgewinn der IBU-tec AG von 7.080.807,32 € auf neue Rechnung vorzutragen.

Über die Verwendung des Bilanzgewinns beschließt die ordentliche Hauptversammlung 2024.


XIV. Rechtliche und wirtschaftliche Grundlagen der Muttergesellschaft

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Firma: IBU-tec advanced materials AG
Sitz: Hainweg 9-11
99425 Weimar
Rechtsform: Aktiengesellschaft
Handelsregister: Amtsgericht Jena
HRB 503021
Gegenstand des Unternehmens: Forschungs- und Entwicklungsdienstleistungen sowie Lohnfertigungen auf dem Gebiet der anorganischen Chemie mittels thermischer Verfahrenstechnik. Auf der Basis einer modernen und innovativen Technologieplattform generiert die IBU-tec besondere Materialien (advanced materials) von der Produktidee bis zur industriellen Fertigung. Der Kunde erwirbt durch das Komplexangebot der IBU-tec in kürzester Zeit eine abgestimmte und reproduzierbare Produktspezifikation und das Know-how des Produktionsprozesses der gewünschten Materialien. Entwicklungsrisiken neuer Produkte des Kunden werden dadurch deutlich reduziert, da die IBU-tec die Lücke zwischen den einzelnen Phasen der experimentellen Produktentwicklung im Labor bis zum gesicherten Produktionsprozess schließt.
Geschäftsjahr: Kalenderjahr
Grundkapital: € 4.750.000,00
Eingeteilt in 4.750.000 nennwertlose Stückaktien auf den Inhaber lautend.
Vorstand: Jörg Leinenbach, Dipl.-Kfm., Püttlingen

Ulrich Weitz, Dipl.-Ing., Berlin (ausgeschieden zum 26.04.2023)
Dr. rer. nat. Arndt Schlosser, Dipl.-Chem., Stammham (ausgeschieden zum 30.04.2023)
Aufsichtsrat: Sandrine Cailleteau, Managing Director RBC Capital Markets, Paris (Aufsichtsratsvorsitzende)
Dr. Jens T. Thau, Rechtsanwalt THAU Rechtsanwälte, Berlin (stellv. Vorsitzender)
Prof. Dr. Achim Kampker, Lehrstuhl für Production Engineering of E-Mobility Components, Aachen (Aufsichtsratsmitglied)
Isabelle Weitz, Kommunikationsberaterin Omnicom PR Group, Paris (Aufsichtsratsmitglied seit 26.04.2023)
Prokura: zum Zeitpunkt der Aufstellung des Anhangs:

Käthe Buschtöns, Weimar OT Gelmeroda
Dr. Toralf Rensch, Weimar
Robert Süße, Weimar
Christiane Bär, Weimar
Christian Kühnert, Jena
Lars Riedel, Mechelroda
Dr. Nico Zobel, Berlin (seit dem 16.10.2023)

jeweils Einzelprokura

 

Weimar, den 14. März 2024

Jörg Leinenbach
(Vorstand)

Anlagengitter


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Anschaffungs- oder Herstellungskosten

Stand Zugänge Abgänge Umbuchungen Stand

01.01.2023


31.12.2023

EUR EUR EUR EUR EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände




1. Selbst geschaffene gewerbliche




Schutzrechte und ähnliche Rechte




und Werte 136.282,25 351.204,13 25.830,00 100.270,00 561.926,38
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen,




gewerbliche Schutzrechte und ähnliche




Rechte und Werte sowie Lizenzen an




solchen Rechten und Werten 1.750.104,72 246.631,48 0,00 251.110,00 2.247.846,20
3. Geschäfts- oder Firmenwert 5.149.183,60 0,00 0,00 0,00 5.149.183,60
4. Geleistete Anzahlungen 332.330,00 56.460,00 0,00 -351.380,00 37.410,00

7.367.900,57 654.295,61 25.830,00 0,00 7.996.366,18
II. Sachanlagen




1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte




und Bauten einschließlich der Bauten auf




fremden Grundstücken 19.253.160,39 151.169,06 0,00 321.994,80 19.726.324,25
2. Technische Anlagen und Maschinen 61.006.406,96 414.879,73 97.909,28 859.259,35 62.182.636,76
3. Andere Anlagen, Betriebs-




und Geschäftsausstattung 8.772.423,32 363.795,44 128.948,50 27.859,03 9.001.129,29
4. Geleistete Anzahlungen und




Anlagen im Bau 9.142.900,90 5.746.621,04 -2.281,50 -1.209.113,18 13.678.127,26

98.174.891,57 6.676.465,27 224.576,28 0,00 104.588.217,56
Anlagevermögen gesamt 105.542.792,14 7.330.760,88 250.406,28 0,00 112.584.583,74


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Abschreibungen Buchwerte

Stand Zugänge Abgänge Stand Stand Stand

01.01.2023

31.12.2023 31.12.2023 31.12.2022

EUR EUR EUR EUR EUR EUR
I. Immaterielle





Vermögensgegenstände





1. Selbst geschaffene





gewerbliche Schutzrechte





und ähnliche Rechte und Werte 0,00 5.233,50 0,00 5.233,50 556.692,88 136.282,25
2. Entgeltlich erworbene





Konzessionen, gewerbliche





Schutzrechte und ähnliche





Rechte und Werte sowie





Lizenzen an solchen





Rechten und Werten 1.353.072,97 157.899,73 0,00 1.510.972,70 736.873,50 397.031,75
3. Geschäfts- oder Firmenwert 2.316.178,65 514.918,36 0,00 2.831.097,01 2.318.086,59 2.833.004,95
4. Geleistete Anzahlungen 0,00 0,00 0,00 0,00 37.410,00 332.330,00

3.669.251,62 678.051,59 0,00 4.347.303,21 3.649.062,97 3.698.648,95
II. Sachanlagen





1. Grundstücke, grundstücks- 7.734.334,86 752.505,86 0,00 8.486.840,72 11.239.483,53 11.518.825,53
gleiche Rechte und Bauten





einschließlich der Bauten





auf fremden Grundstücken





2. Technische Anlagen und





Maschinen 44.856.128,96 2.797.648,23 97.907,28 47.555.869,91 14.626.396,00 16.150.278,00
3. Andere Anlagen, Betriebs-





und Geschäftsausstattung 6.693.047,65 521.265,81 106.663,38 7.089.820,12 1.911.309,17 2.079.375,67
4. Geleistete Anzahlungen und





Anlagen im Bau 16.451,05 0,00 0,00 16.451,05 13.662.047,06 9.126.449,85

59.299.962,52 4.071.419,90 204.570,66 63.148.981,80 41.439.235,76 38.874.929,05
Anlagevermögen gesamt 62.969.214,14 4.749.471,49 204.570,66 67.496.285,01 45.088.298,73 42.573.578,00

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers


An die IBU-tec advanced materials AG, Weimar

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der IBU-tec advanced materials AG, Weimar, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der IBU-tec advanced materials AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 geprüft.

Die im Abschnitt "Sonstige Informationen" unseres Bestätigungsvermerks genannten Bestandteile des Konzernlageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften‌‌ und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2023 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 und

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der im Abschnitt "Sonstige Informationen" genannten Bestandteile des Konzernlageberichts.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung‌‌‌ durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter bzw. ‌der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die folgenden nicht inhaltlich geprüften Bestandteile des Konzernlageberichts:

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im Konzernlagebericht enthaltene und als ungeprüft gekennzeichnete freiwilligen nichtfinanziellen Angaben.

Die sonstigen Informationen umfassen zudem den uns voraussichtlich nach dem Datum dieses Bestätigungsvermerks zur Verfügung gestellten Geschäftsbericht. Die sonstigen Informationen umfassen nicht den Konzernabschluss, die inhaltlich geprüften Konzernlageberichtsangaben sowie unseren dazugehörigen Bestätigungsvermerk.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

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wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zu den inhaltlich geprüften Konzernlageberichtsangaben oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften‌‌ in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung‌ durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

 

Jena, den 14. März 2024

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Lauer, Wirtschaftsprüfer

Leser, Wirtschaftsprüfer