Lechwerke AG

Augsburg

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019 und Tätigkeitsabschluss

1 An unsere Investoren

Brief an die Aktionäre

Sehr geehrte Aktionäre und Partner der LEW-Gruppe,

das Thema Klimaschutz hat 2019 die öffentliche Diskussion auch in unserer Region geprägt. Wir haben die Diskussion aktiv mitgestaltet und unsere Expertise auf verschiedenen Ebenen eingebracht. Denn als LEW-Gruppe tragen wir Verantwortung für eine sichere, nachhaltige Energieversorgung, für das Klima und die Menschen in der Region.

Grün, dezentral und digital -so lautet unser Leitbild, an dessen Umsetzung wir mit unseren Partnern jeden Tag arbeiten.

Gemeinsam mit Bürgern, Unternehmen und Kommunen gestalten wir Energiezukunft und treiben grüne Technologien in der Region voran. Wir bringen Photovoltaik und Speicher zu unseren Kunden und haben 2019 unsere eigene Photovoltaik-Erzeugung weiter ausgebaut. Mit 300 öffentlichen Ladepunkten sind wir Vorreiter bei der Elektromobilität in unserer Region. Und wir gehen neue Wege: Erstmals testen wir mit Partnern den großflächigen Einsatz von Solarfolien und setzen mit Kommunen neue Wärmekonzepte für Neubauviertel um.

Eine moderne Infrastruktur ist für eine nachhaltige Gesellschaft unerlässlich. Unsere Region profitiert dabei von der hohen Versorgungssicherheit unseres Stromnetzes. Auch hier setzen wir auf neue Technologien: Mittlerweile haben wir zum Beispiel rund 250 Ortsnetzstationen mit intelligenter Technik ausgerüstet. Die Digitalisierung benötigt aber auch eine leistungsstarke Grundlage. Hier stellt unser 3.000 Kilometer langes Glasfasernetz für die Region einen Standortvorteil dar, von dem bereits zahlreiche Kommunen, Haushalte und Unternehmen profitieren. Unter dem Namen LEW Highspeed bieten wir in ausgewählten Kommunen zudem Privatkunden auch erstmals Internet, Telefonie und Fernsehen über Glasfaser an.

Ein Ereignis hat uns 2019 besonders stolz gemacht: Im Juli wurde das Augsburger Wassermanagement-System zum UNESCO-Welterbe ernannt - und damit auch unsere Wasserkraftwerke in Gersthofen, Langweid und Meitingen. In der Wasserkraft liegen unsere Wurzeln und sie ist auch in Zukunft ein wichtiger Baustein für eine klimafreundliche Stromerzeugung in Bayern. Eine nachhaltige Wasserkrafterzeugung berücksichtigt die Belange von Naturschutz und Artenvielfalt, wie unsere zahlreichen Projekte und Maßnahmen eindrucksvoll zeigen. Hier hat sich die langjährige und enge Zusammenarbeit mit den wichtigen Akteuren an den Flüssen in Bayerisch-Schwaben bewährt.

In der LEW-Gruppe erreichten wir für 2019 ein Ergebnis von 142,8 Mio. € (Vorjahr: 142,2 Mio. €) und lagen damit leicht über dem Vorjahreswert. Durch die branchenweite Entscheidung hinsichtlich der Bilanzierung des EEG-Einspeisemodells nach IFRS, zukünftig die Umsatzerlöse und den Materialaufwand saldiert auszuweisen, ergab sich für 2019 in Summe ein Außenumsatz von 1.678,7 Mio. € (Vorjahr: 2.060,5 Mio. €). Bereinigt um die Ausweisänderung würde sich für 2019 ein Außenumsatz von 2.183,7 Mio. € ergeben. Das handelsrechtliche Ergebnis der Lechwerke AG lag mit 99,3 Mio. € auf Vorjahresniveau. Dies erlaubt uns auch dieses Jahr wieder eine Dividende in Höhe von 2,80 € je Stückaktie vorzuschlagen.

Um die Energiezukunft der Kunden und der Region kümmern sich die engagierten und kompetenten Mitarbeiter der LEW-Gruppe. Dabei setzen wir immer stärker auf digitale Lösungen, agile Arbeitsweisen und bereichsübergreifende Teams. So können wir noch flexibler und schneller auf die dynamische Entwicklung im Markt und bei neuen Technologien reagieren. Flexibilität ist für die LEW-Gruppe und auch für unsere Mitarbeiter wichtiger denn je. Dabei unterstützen wir unsere Mitarbeiter mit einem breiten Angebot zur Weiterqualifizierung und zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben.

In einer Hinsicht war 2019 ein besonderes Jahr. Nach fast 100 Jahren Zugehörigkeit zur RWEGruppe sind wir seit Mitte September Teil des E.ON-Konzerns und haben damit ein neues Kapitel in der Unternehmensgeschichte aufgeschlagen. Wir wollen die Chancen nutzen, die sich uns im neuen Konzernverbund bieten. Grün, dezentral, digital -an diesem Leitbild werden wir weiterhin mit voller Kraft arbeiten und uns für die Region und ihre Menschen einsetzen.

Wir bedanken uns für Ihr Vertrauen in die LEW-Gruppe, für Ihre Unterstützung auf unserem Weg in die Zukunft und für die gute Zusammenarbeit.

 

Dr. Markus Litpher, Vorstand

Norbert Schürmann, Vorstand

LEW-Aktie

Performance

Zum Jahresende 2019 notierte die Aktie der Lechwerke AG an der Börse in München bei 102,00 €; im Vergleich zum Kurs des Vorjahres entspricht dies einer Steigerung um 12,00 €. Unter Berücksichtigung der Dividendenausschüttung in Höhe von 2,80 € je Aktie im Mai 2019 ergibt sich eine Performance für das Jahr 2019 in Höhe von rund + 16 %. Unsere Aktie erreichte im März 2019 an der Börse München einen neuen historischen Höchststand von 107,00 €. Im Kalenderjahr 2019 lag die Performance der LEW-Aktie unter der des DAX 30 und unter der des DAX Sector Utilities Index.

Die Lechwerke AG schüttet für 2019 wieder eine Dividende in Höhe von 2,80 Euro je Stückaktie aus. 1

1 Vorgeschlagene Dividende je Aktie für das Geschäftsjahr 2019 der Lechwerke AG, vorbehaltlich der Zustimmung durch die Hauptversammlung

Im 5-Jahres-Vergleich lag die Performance der LEW-Aktie bei rund 67 %, während der DAX 30 rund 35 % an Wert zulegen konnte. Der DAX Sector Utilities Index legte im 5-Jahres-Vergleich rund 7 % an Wert zu.

Über einen Betrachtungszeitraum von zehn Jahren lag die Performance der LEW-Aktie bei rund 163 % und damit deutlich über der des DAX Sector Utilities Index und über der des DAX 30.

Die Börsenkapitalisierung der Lechwerke AG stieg 2019 von 3,19 Mrd. € am Jahresanfang auf 3,62 Mrd. € zum Jahresende.

An den verschiedenen Börsenplätzen wurden im Berichtsjahr in Summe über 58.000 Aktien gehandelt.

Ausschüttung

Am 13. Mai 2020 werden Aufsichtsrat und Vorstand der Lechwerke AG der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2019 eine Dividende in Höhe von 2,80 € je Stückaktie vorschlagen. Bezogen auf den Jahresschlusskurs 2019 in Höhe von 102,00 € entspricht die Ausschüttung einer Dividendenrendite von 2,75 %.

Aktionärsstruktur

Nach der Genehmigung der Transaktion durch die Europäische Kommission gingen die von der RWE AG an der innogy SE gehaltenen Anteile von rund 76,8 % am 18. September 2019 auf die E.ON SE über. Die innogy SE, Essen, hält als Hauptaktionär und über ein Tochterunternehmen 89,87 % der Anteile an der Lechwerke AG. Weitere 6,74 % unserer Aktien befinden sich im Besitz der öffentlichen Hand. Der Bezirk Schwaben ist dabei der größte Anteilseigner. Der Streubesitz (Free Float) beläuft sich weiterhin auf 3,39 %.

Der Handel der LEW-Aktie, International Securities Identification Number (ISIN) DE0006458003, erfolgt im qualifizierten Freiverkehrssegment m:access der Börse München. An den Börsen Frankfurt, Stuttgart, Düsseldorf und Berlin sind die Aktien im Freiverkehr verfügbar. Ebenso erfolgt der Handel über die Freiverkehrplattform "Tradegate" mit Sitz in Berlin.

Kennzahlen

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Lechwerke AG 2019 2018 2017 2016 2015
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit je Aktie 5,42 2,32 3,99 4,24 6,15
Börsenkurs zum 31.12. 1 102,00 90,00 83,50 71,00 70,00
Höchstkurs 1 107,00 98,00 92,65 72,50 72,99
Tiefstkurs 1 91,50 82,50 69,00 65,50 66,50
Dividende je Aktie 2,80 2 2,80 2,80 2,60 2,60
Ausschüttung Mio. € 99,24 2 99,24 99,24 92,16 92,16
Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien Mio. St. 35,44 35,44 35,44 35,44 35,44
Börsenkapitalisierung zum 31.12. 1 Mrd. € 3,62 3,19 2,96 2,52 2,48

1 Kurse der Börse München
2 Vorschlag für das Geschäftsjahr 2019 der Lechwerke AG, vorbehaltlich der Zustimmung durch die Hauptversammlung am 13. Mai 2020

Bericht des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat hat im Berichtszeitraum die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Er ist vom Vorstand regelmäßig schriftlich und mündlich über den Gang der Geschäfte, die beabsichtigte Geschäftspolitik und die relevanten Geschäftsvorfälle informiert worden. Der Aufsichtsrat hat hierüber mit dem Vorstand beraten und die Geschäftsführung der Gesellschaft überwacht. Der Aufsichtsrat hat dabei eng mit dem Vorstand zusammengearbeitet, ihn bei der Geschäftsführung der Gesellschaft regelmäßig beraten und seine Maßnahmen anhand der Berichte des Vorstands überwacht.

Im Geschäftsjahr 2019 fanden vier Sitzungen des Aufsichtsrats statt. Die Präsenz lag im Durchschnitt bei 91,67 %. Die abwesenden Aufsichtsratsmitglieder haben an den Beschlussfassungen mit Stimmbotschaft teilgenommen.

In seinen Beratungen befasste sich der Aufsichtsrat regelmäßig mit der wirtschaftlichen Lage und der Entwicklung der Gesellschaft, wobei insbesondere die Entwicklung in den Geschäftsfeldern Vertrieb und Erzeugung sowie aktuelle Netz- und Regulierungsthemen und die Rentabilitätsentwicklung bei Beteiligungsgesellschaften eingehend erörtert wurden.

Weitere Schwerpunkte der Tätigkeit des Aufsichtsrats waren

der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2018,

die Unternehmensplanung für die Geschäftsjahre 2020 bis 2022,

die Geschäftsentwicklung E-Mobility, Energyplus-Produkte, Energiedienstleistungsprojekte, Privat- und Großkundenvertrieb und Wasserkraft sowie Telekommunikation insbesondere mit dem Geschäftsfeld Glasfaser für Privatkunden,

die Geschäfte und Beziehungen zur innogy-Gruppe und zum RWE-Konzern,

die aktuellen Informationen über den Zusammenschluss E.ON/innogy SE,

die wirtschaftliche Lage und Entwicklung der Beteiligungsgesellschaften und das daraus resultierende Beteiligungsergebnis,

die Entwicklung des Anlagen-Portfolios im Finanzbereich und die Optimierung der Finanzierungsstruktur der LEW-Gruppe,

die Übertragung des Pensionsfonds von der RWE Pensionsfonds AG auf die Willis Towers Watson Pensionsfonds AG und

die Übertragung des Pensionstreuhandfonds (CTA) von der RWE Pensionstreuhand e. V. auf die Willis Towers Watson Treuhand GmbH und

die Übertragung Assetmanagements für Finanzanlagen (Spezialfonds) von der RWE AG auf die E.ON SE,

das Vergütungssystem für den Vorstand,

das Risikomanagement,

die Revision und Compliance,

die Arbeitssicherheit und das betriebliche Gesundheitsmanagement,

der beabsichtigte Teilbetriebsübergang "Netzanlagen" von der Lechwerke AG auf die 100%ige Tochtergesellschaft, die LEW Verteilnetz GmbH, sowie

die Strategie der LEW-Gruppe.

Der Aufsichtsratsvorsitzende erörterte mit dem Vorstand zudem zwischen den Gremiumssitzungen bedeutsame Einzelvorgänge.

Der Personalausschuss tagte im Geschäftsjahr 2019 einmal und fasste darüber hinaus einen Beschluss im schriftlichen Verfahren. Er befasste sich dabei im Wesentlichen gemäß den Regelungen des Gesetzes zur Angemessenheit der Vorstandsbezüge mit der Höhe der Vorstandsbezüge und dem Vergütungssystem. Außerdem bereitete er Vergütungsentscheidungen des Aufsichtsrats vor und war für sonstige Vorstandsangelegenheiten zuständig.

Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss zum 31. Dezember 2019 und der Lagebericht für das Geschäftsjahr 2019 sind unter Einbeziehung der Buchführung von dem durch die Hauptversammlung am 15. Mai 2019 gewählten und aufgrund des Beschlusses des Aufsichtsrates vom gleichen Tag beauftragten Abschlussprüfer, der PricewaterhouseCoopers GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt am Main, Zweigniederlassung Stuttgart, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden.

Der Abschlussprüfer hat bestätigt, dass die interne Rechnungslegung im Sinne der energiewirtschaftsrechtlichen Vorschriften ordnungsgemäß erfolgt ist.

Der Bericht des Abschlussprüfers zum Jahresabschluss und Lagebericht ist den Mitgliedern des Aufsichtsrats im Auftrag des Aufsichtsratsvorsitzenden durch den Vorstand der Gesellschaft rechtzeitig vor der Bilanzsitzung ausgehändigt worden, er wurde in die Aussprache und Prüfung des Jahresabschlusses einbezogen. Der Abschlussprüfer hat an der Beratung des Aufsichtsrats über den Jahresabschluss teilgenommen, über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet und zu weiteren Auskünften zur Verfügung gestanden.

Der Aufsichtsrat hat vom Ergebnis der Prüfung zustimmend Kenntnis genommen. Er hat seinerseits den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und den Lagebericht geprüft. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung sind Einwendungen nicht zu erheben.

Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2019 gebilligt, der damit festgestellt ist. Dem Vorschlag des Vorstandes zur Verwendung des Bilanzgewinns schließt sich der Aufsichtsrat an.

Der Vorstand hat gemäß § 312 AktG einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgestellt. Der Abschlussprüfer hat diesen Bericht geprüft und folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:

"Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

1. die tatsächlichen Angaben des Berichtes richtig sind,

2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war,

3. bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen."

Der Bericht des Vorstands und der Prüfbericht des Abschlussprüfers, betreffend die Beziehungen der Gesellschaft zu verbundenen Unternehmen, sind den Mitgliedern des Aufsichtsrats rechtzeitig vor der Bilanzsitzung zur Verfügung gestellt worden. Der Aufsichtsrat hat vom Prüfungsergebnis des Abschlussprüfers zustimmend Kenntnis genommen. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung erhebt der Aufsichtsrat keine Einwendungen gegen die am Schluss des Berichtes über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen abgegebene Erklärung des Vorstands.

Im Aufsichtsrat gab es 2019 folgende personelle Veränderungen: Thomas Siprak, bisher erster stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats, ist aufgrund der Beendigung seiner aktiven Tätigkeit bei der Lechwerke AG mit Wirkung zum 1. Juni 2019 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Jürgen Kaiser wurde durch gerichtliche Bestellung mit Beschluss vom 26. Juli 2019 zum Aufsichtsratsmitglied als Arbeitnehmervertreter bestellt. In der Aufsichtsratssitzung vom 17. September 2019 hat Carl-Ernst Giesting sein Amt als zweiter stellvertretender Vorsitzender niedergelegt, sodann wurde er zum ersten stellvertretenden Vorsitzenden und Jürgen Träger zum zweiten stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt.

In der Besetzung der Mitglieder des Vorstands gab es gegenüber der Berichterstattung zum 31. Dezember 2018 keine personellen Veränderungen.

Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Dank für ihre im abgelaufenen Geschäftsjahr geleistete Arbeit aus.

 

Augsburg, 19. Februar 2020

Bernd Böddeling, Vorsitzender des Aufsichtsrats

2 Wir, die LEW-Gruppe

Die LEW-Gruppe in Zahlen nach IFRS

Die Lechwerke AG erstellt keinen Konzernabschluss nach International Financial Reporting Standards (IFRS). Mit dem Börsensegmentwechsel in den qualifizierten Freiverkehr im Jahr 2015 nimmt die Lechwerke AG die Befreiung von der Pflicht zur Erstellung eines Konzernabschlusses gem. § 291 HGB in Anspruch.

Um dennoch ein umfassendes Bild der Lechwerke AG und ihrer Tochterunternehmen aufzuzeigen, stellen wir nachfolgend die wichtigsten Kennzahlen für die LEW-Gruppe nach IFRS 1 dar.

Die LEW-Gruppe in Zahlen nach IFRS 1

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2019 2018 +/-
in %
Absatz Strom der LEW-Gruppe 2 GWh 17.702 16.785 + 5,5
Absatz Gas der LEW-Gruppe GWh 2.909 1.982 + 46,8
Umsatz der LEW-Gruppe 2 Mio. € 1.678,7 2.060,5 - 18,5
Bereinigtes EBIT Mio. € 142,8 142,2 + 0,4
Investitionen Mio. € 131,8 107,9 + 22,1
Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien Mio. St. 35,4 35,4 -
Dividende je Aktie 2,80 3 2,80 -
31.12.2019 31.12.2018
Mitarbeiter 4 FTE 5 1.799 1.777 + 1,2

1 Zahlen der LEW-Gruppe sind nicht vom Abschlussprüfer geprüft
2 Ab 2019 muss aufgrund einer Ausweisänderung die durchgeleitete EEG-Einspeisevergütung saldiert ausgewiesen werden und ist daher nicht mehr im Absatz/Umsatz und im Bezug/Materialaufwand ausgewiesen
3 Vorschlag für das Geschäftsjahr 2019 der Lechwerke AG, vorbehaltlich der Zustimmung durch die Hauptversammlung am 13. Mai 2020
4 Aus Gründen der Übersichtlichkeit werden männliche Personenbezeichnungen als Oberbegriff für alle Geschlechter verwendet. Soweit beispielsweise von Mitarbeitern die Rede ist, sind damit Menschen jeglichen Geschlechts gemeint
5 Full Time Equivalents (1 FTE = 1 Vollzeitstelle), inkl. der Auszubildenden und der geringfügig Beschäftigten

Die Unternehmen der LEW-Gruppe

Die LEW-Gruppe ist als regionaler Energieversorger in Bayern und Teilen Baden-Württembergs tätig und beschäftigt rund 1.900 Mitarbeiter. Die LEW-Gruppe versorgt Privat-, Gewerbe- und Geschäftskunden sowie Kommunen mit Strom und Gas und bietet ein breites Angebot an Energielösungen. Die LEW-Gruppe betreibt das Stromverteilnetz in der Region und ist mit 36 Wasserkraftwerken einer der führenden Erzeuger von umweltfreundlicher Energie aus Wasserkraft in Bayern. Außerdem bietet die LEW-Gruppe Dienstleistungen in den Bereichen Netz- und Anlagenbau, Energieerzeugung und Telekommunikation an.

Lechwerke AG

Die Lechwerke AG bündelt den Strom- und Gasvertrieb, die Energiebeschaffung, den Bereich Energiedienstleistungen, den Overhead sowie den Großteil der Eigentümerfunktion des Sach- und Finanzanlagevermögens.

Im Overhead befinden sich die Querschnitts- und Steuerungsfunktionen, die sich im Wesentlichen aus den Finanzfunktionen, der Unternehmensentwicklung, der Unternehmenskommunikation, dem juristischen Bereich, der Compliance, der internen Revision, dem IT-Service und dem Personalbereich zusammensetzen. Innerhalb der LEW-Gruppe werden seit dem 1. Januar 2020 neben der Verrechnung der steuernden Funktionen auch dienstleistende Funktionen dieser Einheiten über die Lechwerke AG abgerechnet.

Der Lechwerke AG ist in ihrer Funktion als Eigentümerin des Sach- und Finanzanlagevermögens ein Großteil des Anlagevermögens zugeordnet. Hierunter fallen der Hauptteil unserer Netze, Teile unserer Wasserkraftanlagen, Teile der Informationstechnologie, der Fuhrpark, die Gebäude und das Wertpapierportfolio.

Detaillierte Informationen zur wirtschaftlichen Entwicklung der Lechwerke AG sind im Lagebericht auf den Seiten 28 ff. aufgeführt.

LEW Verteilnetz GmbH (LVN)

Die LVN betreibt die Netze der Lechwerke AG, der Überlandwerk Krumbach GmbH, der Stromnetz Günzburg GmbH & Co. KG, der Stromnetz Gersthofen GmbH & Co. KG, der Energieversorgung Bobingen GmbH & Co. KG, der Stromnetz Friedberg GmbH & Co. KG und der DON-Stromnetz GmbH & Co. KG. Aufgaben der Gesellschaft sind Planung, Errichtung, Ausbau, Betrieb und Nutzung von Netzanlagen sowie die Durchführung des Messstellenbetriebs. Ferner gestaltet sie die technische Netzplanung und die zentrale Netzführung und führt netznahe Querschnittsfunktionen aus. Darüber hinaus verantwortet sie die Umsetzung der Anforderungen des regulatorischen Rahmens, einschließlich der Kalkulation der Netzentgelte.

LEW Wasserkraft GmbH

Die Bayerische Elektrizitätswerke GmbH wurde zum 1. Februar 2019 in die LEW Wasserkraft GmbH umbenannt. In der LEW-Gruppe ist die LEW Wasserkraft GmbH für das Geschäftsfeld Stromerzeugung aus Wasserkraft zuständig. Die LEW Wasserkraft GmbH organisiert die Betriebsführung von 36 Wasserkraftwerken in Bayerisch-Schwaben, einschließlich notwendiger Unterhalts- und Investitionsprojekte. Jährlich werden knapp 1 Mrd. kWh regenerativer Strom aus eigenen und vertraglich gebundenen Wasserkraftwerken an Lech, Wertach, Iller, Günz und Donau erzeugt. Darüber hinaus bietet die LEW Wasserkraft GmbH Dienstleistungen in den Bereichen Hochwasserschutz und Gewässerentwicklung für Kommunen und Anlieger an.

LEW Netzservice GmbH

Die LEW Netzservice GmbH ist der kompetente Dienstleister für Planung, Bau, Betrieb und Instandhaltung von Stromnetzen über alle Spannungsebenen. Das Leistungsangebot ergänzt sich durch weitere technische Dienstleistungen rund um die Themen Stromnetze, E-Mobility, Schulungen sowie digitale Lösungen für Steuerungs- und Überwachungsaufgaben auf Baustellen.

LEW TelNet GmbH

Die LEW TelNet GmbH ist für Datenkommunikation in Bayerisch-Schwaben und angrenzenden Gebieten in Oberbayern und Baden-Württemberg zuständig. Das Kompetenzfeld der LEW TelNet GmbH reicht von Planung, Bau und Betrieb von Glasfasernetzen über den Betrieb und die Entstörung von Fernwirk- und Leittechnikanlagen sowie die Standortvernetzung für Gebäudesicherheitssysteme bis zu Telekommunikationsleistungen. Zudem vermarktet die LEW TelNet GmbH Mobil- und Betriebsfunkprodukte. Außerdem unterhält und vermarktet sie ein modernes Hochleistungsrechenzentrum an Unternehmen, vornehmlich in Bayerisch-Schwaben. Seit 2018 bietet die LEW TelNet GmbH glasfaserbasierte Produkte für Privatkunden an.

LEW Service & Consulting GmbH

Für die Unternehmen in der LEW-Gruppe und für Dritte verantwortet die LEW Service & Consulting GmbH die Bereiche Kundenservice, Informationstechnologie, zentrale Dienste, Gastronomie sowie bis 31. Dezember 2019 kaufmännische, Personal- und Infrastruktur-Dienstleistungen. Dabei ist sie auch Partner der Fußball-Club Augsburg 1907 GmbH & Co. KGaA für das Catering in der WWK ARENA.

Elektrizitätswerk Landsberg GmbH

Die Elektrizitätswerk Landsberg GmbH ist für die Erzeugung, die Verteilung und den Verkauf von elektrischer Energie sowie den Erwerb, die Errichtung und den Betrieb aller diesem Zweck dienlicher Anlagen und Einrichtungen einschließlich von Grundstücken zuständig, ferner für das Betreiben aller damit zusammenhängender oder diesen Zweck fördernder Geschäfte.

Überlandwerk Krumbach GmbH

Die Überlandwerk Krumbach GmbH ist eine Tochtergesellschaft der LEW Beteiligungsgesellschaft mbH (74,6 %) und der Stadt Krumbach (25,4 %). Die Überlandwerk Krumbach GmbH engagiert sich schwerpunktmäßig in den Geschäftsfeldern Stromvertrieb, Stromerzeugung, Elektroinstallation, Elektrogeräteverkauf und Kundendienst. Darüber hinaus bietet sie Komplettlösungen im Bereich Haustechnik, wie z. B. Photovoltaikanlagen, Batteriespeicher und Wärmepumpen, an.

Sonstige wesentliche Beteiligungen

Neben den genannten Gesellschaften sind unter dem Dach der Lechwerke AG weitere Beteiligungen an lokalen Energieversorgungsunternehmen und Gesellschaften aus den Bereichen Erzeugung, Netzdienstleistungen und Bergbahnen gebündelt. Diese finden sich im Anteilsbesitz auf den Seiten 60 f. wieder.

Ziele, Strategien und Innovationen

Ziele und Strategien

Grün, dezentral und digital -das sind drei Schlagworte, die die wesentlichen Megatrends zur Transformation der Energiewirtschaft kurz und prägnant beschreiben. Insbesondere das Thema Klimaschutz hat dabei in der Öffentlichkeit in den letzten Monaten nochmals an Bedeutung gewonnen, auch durch gesellschaftliche Bewegungen wie "Fridays for Future". Die Politik hat entsprechend das Thema Klimaschutz verstärkt auf die politische Agenda genommen. So hat im November 2019 der Bundestag das Klimaschutzgesetz der Bundesregierung verabschiedet und bereits im Mai 2019 die EU mit dem "Clean Energy Package" ein umfangreiches Legislativpaket zur Energie- und Klimapolitik auf den Weg gebracht. Die intensiven Diskussionen der letzten Monate um die Gestaltung des Kohleausstiegs in Deutschland, um die notwendige Förderung der Elektromobilität oder auch die Auswirkungen des Klimawandels auf Mensch und Umwelt zeigen, wie wichtig die Gestaltung einer nachhaltigen und klimaschonenden Energiewirtschaft für uns alle ist. Diesen Weg wollen wir konsequent weitergehen und haben uns dafür ambitionierte Ziele gesetzt.

Grün, dezentral und digital -das sind auch die wesentlichen Eckpfeiler unserer Unternehmensstrategie. Die LEW-Gruppe will als wirtschaftlich erfolgreicher Wegbereiter einer nachhaltigen Gesellschaft von morgen das Energiesystem der Region zukunftssicher gestalten.

Dabei sind wir mehr als "nur" ein Energieversorger. Wir gewährleisten die Versorgungssicherheit. Zudem sind wir der Betreiber öffentlicher Ladeinfrastruktur für Elektroautos in der Region und somit ein Vorreiter für die CO2-freie Mobilität der Zukunft. Außerdem betreibt die LEW-Gruppe mit ihrem Tochterunternehmen, der LEW TelNet GmbH, ein 3.000 Kilometer langes Glasfasernetz zwischen Donauwörth und Schongau und schafft somit die Grundlage für die innovativen digitalen Anwendungen der Zukunft, die ohne ein leistungsfähiges Glasfasernetz nicht möglich sind. Unter dem Stichwort "Smart City" entwickelten wir zum Beispiel mit LEW Inno.Live ein Angebot, das Kommunen ganz neue Möglichkeiten bietet, ihre administrativen Abläufe intelligent zu vernetzen. Auf LEW Inno.Live wird im nachfolgenden Kapitel "Innovationen" noch ausführlicher eingegangen.

Die LEW-Gruppe profitiert somit von einem ausgewogenen Mix aus einer starken Kundenbasis, breit aufgestellten Tochtergesellschaften, dem stabilen, regulierten Netzgeschäft und ihrem Portfolio von klimafreundlichen Wasserkraftwerken. Wir sind davon überzeugt, dass gerade regional verwurzelte, innovationsstarke und kundenfokussierte Energieversorger wie die LEW-Gruppe zu den Gewinnern der Transformation der Energielandschaft zählen werden. Wir nutzen die Chancen unseres Geschäftsmodells durch Investitionen in Erzeugungskapazitäten auf Basis regenerativer Energien, in intelligente Infrastruktur und innovative Produkte, die auf die Bedürfnisse unserer Kunden zugeschnitten sind.

Im Rahmen unserer strategischen Agenda haben wir dabei folgende wesentliche strategische Eckpfeiler formuliert, die unverändert gelten:

Konsequente Kunden- und Marktorientierung mit dem Angebot attraktiver und innovativer Energie- und Infrastrukturprodukte

Gewährleistung der Versorgungssicherheit

Werthaltige Investitionen in den nachhaltigen Ausbau der Infrastruktur in den Bereichen Erzeugung, Netz, Vertrieb und Telekommunikation

Ausrichtung unseres wirtschaftlichen Handelns am Klimaschutz und für Nachhaltigkeit

Regionale Verbundenheit mit Blick auf unsere Kunden und unsere kommunalen Partner

Verbesserung der Ertrags- und Wettbewerbsfähigkeit durch Kostenorientierung

Positionierung der LEW-Gruppe als attraktiven Arbeitgeber.

Damit wir unsere Ziele erreichen können, müssen wir genau analysieren, wie wir Prozesse, Strukturen und Schnittstellen leben und wie wir sie konkret zum Wohle des Kunden verbessern können. Die Implementierung unseres unternehmensübergreifenden Programms "NWoW" (New Way of Working) hat auch im Geschäftsjahr 2019 weitere Fortschritte gemacht, so dass wir zuversichtlich sind, dass wir den Rollout im Jahr 2020 abschließen können. NWoW ist ein ganzheitliches Programm, das auf die Verbesserung der Prozesse und Schnittstellen im Unternehmen aus Kundensicht, die Weiterentwicklung von Kompetenzen und Fähigkeiten von Führungskräften und Mitarbeitern und die Verbesserung von Produktivität und Servicequalität auf Teamebene abzielt.

Neben diesen gruppenübergreifenden Strategiethemen gibt es eine Vielzahl von geschäftsfeldspezifischen Initiativen zur Sicherung und zum Ausbau unseres Bestandsgeschäfts, zur Verbesserung unserer Kosteneffizienz und zur Erschließung neuer Geschäftspotenziale, immer ausgerichtet an den sich verändernden Kundenbedürfnissen in einer digitalen Welt.

Vertrieblich verstehen wir uns als Energiemanager und innovativer Lösungsvertrieb für unsere Kunden. So haben wir uns das Ziel gesetzt, den Ausbau unseres Produkt- sowie unseres Dienstleistungsgeschäfts mit innovativen und maßgeschneiderten Produktideen und Lösungen für alle Kundengruppen voranzubringen. Dazu zählen das Angebot von Photovoltaikanlagen und Batteriespeichern, Produkte zur automatisierten Steuerung des Verbrauchs zu Hause (Smart Home), das Angebot von Energiedienstleistungen für unsere Großkunden aber auch Produkte rund um die Themen Mobilität und Energieeffizienz. Neben unserem Ökostromprodukt LEW Strom Aqua Natur ist unsere Zielsetzung, durch weitere Produktangebote den Ökostromanteil bei unseren Kunden zu erhöhen. Um unsere vertrauensvollen Kundenbeziehungen kontinuierlich weiterzuentwickeln, arbeiten wir ständig an der Verbesserung unserer vertrieblichen Prozesse und der Schaffung neuer Kundenerlebnisse.

Ein Großteil unserer Investitionen fließt in den Erhalt und den Ausbau unserer Netzinfrastruktur. Schwerpunkte unseres Netzbereichs sind hier neben dem Substanzerhalt auch insbesondere die Integration dezentraler Erzeugungsanlagen ins Netz, der Netzausbau im Zuge der Energiewende und die zunehmende Digitalisierung des Netzbereichs.

Auch im Netzbereich gewinnen entsprechend innovative Konzepte sowie neue Geschäftsmodelle weiter an Bedeutung. Hierzu zählt beispielsweise die Entwicklung von Konzepten zum Erhalt der lokalen und überregionalen Systemstabilität oder auch die Entwicklung, Begleitung und Integration von "Smart Meter"-Marktmodellen. Dazu haben wir eine Vielzahl von Initiativen zur Steigerung des Digitalisierungsgrades im Netz festgelegt, zum Beispiel vielfältige Ansätze zur verstärkten digitalen Ausgestaltung der Kundenschnittstelle. Dies geschieht nicht nur zur Erhöhung der Prozesseffizienz, sondern insbesondere auch zur Erhöhung der Kundenzufriedenheit. Unseren kommunalen Partnern stehen wir zudem als Partner für Fragen zu Themen wie Straßenbeleuchtung, erneuerbare Energien, Energiekonzepte, innovative Ansätze zur Ausgestaltung der smarten Kommune der Zukunft und Energieeffizienz zur Verfügung. Im Rahmen des Regulierungsmanagements betreiben wir aktives Kostenmanagement.

Für die LEW-Gruppe steht die Stromerzeugung aus regenerativen Quellen bereits seit ihrer Unternehmensgründung vor 119 Jahren im Mittelpunkt des wirtschaftlichen Handelns. Daher macht es uns besonders stolz, dass die Wasserkraftwerke in Langweid, Gersthofen und Meitingen am 6. Juli 2019 in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen wurden. Die Wasserkraft ist ein wichtiger Eckpfeiler für die LEW-Gruppe bei der Erzeugung CO2-freien Stroms in der Region. Unsere Tochtergesellschaft, die LEW Wasserkraft GmbH, arbeitet kontinuierlich an innovativen Ansätzen zur nachhaltigen Nutzung der Wasserkraft und zum Hochwasserschutz, auf die im nachfolgenden Kapitel "Innovationen" noch näher eingegangen wird. In einem weiterhin fordernden Vermarktungsumfeld aufgrund des schwankenden Preisniveaus an den Strombörsen arbeiten wir dabei kontinuierlich an der Optimierung des Betriebs unserer Wasserkraftwerke durch Prozess- und Kosteneffizienz.

Unsere Telekommunikationstochter, die LEW TelNet GmbH, versteht sich als "Fitmacher" der Region für die digitale Zukunft. Ohne die Bereitstellung eines sehr schnellen Datennetzes sind viele vielversprechende Möglichkeiten der Digitalisierung nicht nutzbar. Die Umsetzung von Konzepten zum nachhaltigen Breitbandausbau auf der Grundlage von Glasfasertechnik ist somit ein wichtiger Baustein zum Erhalt der Wettbewerbsposition von Wirtschaft und Kommunen in Bayerisch-Schwaben. Die LEW TelNet GmbH hat es sich zum Ziel gesetzt, das externe Geschäft kontinuierlich über alle Kundengruppen auszubauen. Seit Herbst 2018 ist sie zum Beispiel mit einem neuen leistungsstarken Glasfaserprodukt für Privathaushalte im Markt. In mittlerweile elf Kommunen bieten wir Privathaushalten einen direkten Zugang zu unserem Glasfasernetz an und können dabei Übertragungskapazitäten von bis zu 1 GBit sowie attraktive Internet-, Telefon- und IPTV-Angebote zur Verfügung stellen.

Geplante Neuaufstellung der LEW Verteilnetz GmbH

Die 100%ige Tochter der Lechwerke AG, die LEW Verteilnetz GmbH (LVN), betreibt das sich zu einem ganz überwiegenden Teil im Eigentum der Lechwerke AG befindende Verteilnetz. Von den für den Netzbetrieb erforderlichen Assets hat die LVN lediglich das Eigentum an den Netzanlagen der Umspannung HöS/HS und den Messeinrichtungen. Alle weiteren für den Netzbetrieb erforderlichen Assets pachtet die LVN von der Lechwerke AG. In dieser Struktur und Organisation konnte die LVN in dem bisherigen regulatorischen Rahmen den Netzbetrieb wirtschaftlich führen. Die veränderten regulatorischen Anforderungen zeigen jedoch, dass in der vierten Regulierungsperiode unter Beibehaltung des Pachtmodells wirtschaftliche Nachteile für das Unternehmen entstehen könnten. Deswegen sollen die noch im Eigentum der Lechwerke AG stehenden Netzanlagen im Wege eines steuerneutralen Teilbetriebsübergangs an die LVN übertragen werden. Damit sollen die oben genannten Nachteile des bisherigen Pachtmodells ausgeräumt und auch künftig eine optimale Verzinsung des eingesetzten Kapitals gesichert werden. Für das operative Alltagsgeschäft wird diese Umstellung keine Auswirkungen haben. Ob die Maßnahme tatsächlich umgesetzt wird, hängt jedoch an Bedingungen: Neben der Voraussetzung der Steuerneutralität der Ausgliederung müssen sowohl Vorstand, Aufsichtsrat als auch Hauptversammlung dieser konzerninternen Übertragung zustimmen. Sofern diese Zustimmungen erteilt werden, wird die Übertragung im Jahr 2020 vollzogen.

Innovationen

Auch im Geschäftsjahr 2019 hat die LEW-Gruppe in einer Reihe von Innovationsprojekten untersucht, wie neue Technologien den Umbau des Energiesystems in der Region unterstützen. Dabei setzten wir insbesondere den Schwerpunkt auf anwendungsorientierte Innovationsaktivitäten mit hohem Praxisbezug.

Ein Beispiel hierfür ist das neue innovative Angebot LEW Inno.Live an Kommunen in der Region. LEW Inno.Live ist ein wichtiger Baustein für die vernetzte und intelligente Stadt der Zukunft, die sog. "Smart City". Gemeinsam mit den Stadtverwaltungen werden dabei Abläufe und Services intelligent vernetzt und digital gesteuert. Dadurch können die Kommunen ihre Arbeitsabläufe optimieren, den Bürgerservice verbessern und Kosten einsparen. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Pilotversuchs im Herbst 2019 steht LEW Inno.Live nun allen Kommunen in der Region zur Verfügung. LEW Inno.Live besteht aus drei Komponenten: Sensoren, einem Funksystem und einer eigens entwickelten Datenbank. Die Sensoren können zum Beispiel erfassen, ob Abfallbehälter voll sind, erkennen Bewegungen oder messen Feuchtigkeit. Diese Daten übermitteln sie an ein sog. LoRa(r)-Gateway (LoRa - Long Range: große Reichweite). Dabei handelt es sich um ein besonders kostengünstiges und energiesparendes Funksystem mit einer Reichweite von rund drei Kilometern im städtischen Bereich. Über das Gateway werden die Daten in einem weiteren Schritt per Mobilfunk in eine zentrale Datenbank übertragen und dort aufbereitet. In einem Online-Portal stehen die Informationen den Nutzern zur Verfügung. Ein LoRa(r)-Funksystem ist in Deutschland bereits an einigen Stellen im Einsatz, allerdings wird es bislang kaum mit passenden Anwendungen kombiniert, wie es bei der Lechwerke AG der Fall ist. Entwickelt wurde LEW Inno.Live auch im LEW-Technologiezentrum in Königsbrunn. Hier können Besucher bereits seit geraumer Zeit verschiedene Modelle umweltfreundlicher Straßen- und Objektbeleuchtungslösungen besichtigen. Außerdem werden intelligente Lichtsteuersysteme, effiziente Energielösungen und Ideen für die Einbindung des Zukunftstrends Elektromobilität präsentiert. Die Ausstellung im Technologiezentrum richtet sich an Kommunen und Unternehmen.

Gemeinsam mit der Firma Heliatek haben wir 2019 einen Pilotversuch zur Erschließung neuer Potentiale zur Stromerzeugung aus Photovoltaik auf Fassadenflächen gestartet. Am Getreidesilo eines Kunden wurden in rund 20 Metern Höhe 120 HeliaSol(r)-Elemente, eine spezielle Solarfolie von Heliatek aus Dresden, dem Marktführer für organische Photovoltaik, befestigt. Gemeinsam wird die Technologie im Rahmen eines Langzeittests erstmals auf rauem Beton, in einer solchen Höhe und auf so großer Fläche untersucht. Die Anlage hat eine Leistung von rund 10 kWp und produziert etwa 6.700 kWh Strom im Jahr. Der Kunde wird den produzierten Strom für den laufenden Betrieb verwenden. Die Projektpartner versprechen sich hier Erkenntnisse zu den weiteren Einsatzmöglichkeiten. Gerade für Industrie- und Gewerbebauten sind Fassadeninstallationen eine Möglichkeit zur Eigenstromerzeugung aus Sonnenenergie. Im Vergleich zu herkömmlichen Solarmodulen ist die Solarfolie, die nun getestet wird, sehr leicht und biegsam. Dadurch kann sie auf unterschiedlichsten Fassadenformen und -oberflächen angebracht werden. Auch an der LEW-Betriebsstelle in Augsburg-Oberhausen sind die Klebefolien auf einer kleinen Fassadenfläche bereits im Einsatz. Mit dem Pilotversuch in Donauwörth werden bisherige Erfahrungen nun erweitert. Mit der Folientechnologie und den Erkenntnissen aus dem Pilotversuch können wir künftig die Photovoltaik-Potentiale von Fassaden oder Dächern mit besonderer Statik intensiver nutzen und Kunden entsprechende Lösungen anbieten.

In Bad Grönenbach haben wir ein innovatives Konzept für die Realisierung einer klimafreundlichen Nahwärmeversorgung auf Basis sog. "kalter Nahwärme" entwickelt. Das Konzept setzt auf eine Kombination aus Wärmesonden und Wärmepumpen. Als Wärmequelle dienen sog. Erdsonden. Damit spart man im Neubaugebiet jährlich ca. 98,5 t CO2 im Vergleich zu Gasbrennwertheizungen mit Solarthermie-Anlagen ein. Im Vergleich zu Ölbrennwertheizungen spart man sogar über 140 t CO2 pro Jahr ein. Nutzt man für den Betrieb der Wärmepumpe Ökostrom ist die Wärmeversorgung CO2-frei. Das System kann dabei nicht nur für das Heizen, sondern im Sommer auch für das Kühlen der Häuser und Wohnungen genutzt werden.

Dass Ökonomie und Ökologie durch innovative Ansätze perfekt in Einklang zu bringen sind, beweist die für die Wasserkrafterzeugung zuständige LEW-Tochtergesellschaft, die LEW Wasserkraft GmbH. Sie führt seit Jahren eine Vielzahl von Projekten zur ökologischen Aufwertung der Wasserkraft durch. Viele dieser Vorhaben werden aufgrund ihres Vorbildcharakters von der EU über Förderprogramme wie LIFE und LEADER unterstützt. Ein Beispiel ist hier das 2017 gestartete Projekt ISOBEL (Integrated Solutions for Bed Load Management) -ein Pilotprojekt mit europaweitem Vorbildcharakter. Im Mittelpunkt des Projekts steht ein zielgerichtetes Geschiebemanagement, um geeignete Gewässerstrukturen und neue Lebensräume für Fische und Kleinlebewesen zu schaffen. Ein weiteres Beispiel ist das Projekt INADAR ("Innovative Approach for Dam Restauration") zur Umsetzung ökologischer Dammsanierungen im Rahmen eines Pilotprojekts an der Donau, das ebenfalls von der Europäischen Union gefördert wird. Außerdem arbeitet die LEW Wasserkraft GmbH im Rahmen der Umsetzung der sog. "Illerstrategie 2020" an umfangreichen Maßnahmenpaketen zur nachhaltigen Nutzung der Wasserkraft, Verbesserung der Gewässerökologie und des Hochwasserschutzes. U. a. hat hier die LEW Wasserkraft GmbH gemeinsam mit der Fischereifachberatung des Bezirks Schwaben und der Hochschule Augsburg ein umfangreiches Fischmonitoring-Programm gestartet.

Den Lebensraum Fluss im Stadtgebiet aufwerten -sowohl für Tiere und Pflanzen als auch für Bürger und Besucher. Darum geht es bei dem Pilotprojekt "CityRiver" in Donauwörth. Das Projekt an der Donau, das von der LEW Wasserkraft GmbH und der Stadt Donauwörth sowie weiteren Partnern aus der Wissenschaft umgesetzt wird, soll europaweiten Vorbildcharakter haben. Im Oktober 2019 fiel der offizielle Startschuss für das EU-geförderte Vorhaben. Das Projekt verfolgt mehrere Ziele: Zunächst wollen die Projektpartner die ökologische Situation der Donau im Stadtgebiet verbessern und Lebensräume für Flora und Fauna entwickeln. Gleichzeitig möchten sie den Fluss für die Anwohner wieder zugänglich und "erlebbar" machen, indem das Flussbett aufgeweitet und die Uferbefestigungen angepasst werden. So wird der Fluss zum Naherholungsraum und das Bewusstsein für den Lebensraum gestärkt. Auch das Thema Eintiefung des Flussbettes wird in dem Projekt betrachtet. So soll durch innovative Sicherungsmaßnahmen an der Flusssohle und ein angepasstes Geschiebemanagement, also ein gezieltes Einbringen von Kies, die weitere Eintiefung verhindert werden. Alle Maßnahmen werden so geplant, dass sowohl die Lebensräume für Fische als auch der Hochwasserschutz verbessert werden. Eine zentrale Rolle im Projekt spielt auch die Beteiligung der Bürger, die unter Leitung der Stabstelle Stadtmarketing der Stadt Donauwörth intensiv in den Planungsprozess einbezogen werden.

2018 wurde das Projekt LINDA (Lokale Inselnetzversorgung und beschleunigter Netzwiederaufbau mit dezentralen Erzeugungsanlagen bei großflächigen Stromausfällen) erfolgreich abgeschlossen. Die LEW Verteilnetz GmbH und Partner haben hier ein wegweisendes Konzept zur Notstromversorgung mit erneuerbaren Energien entwickelt. Das Vorhaben sorgte für große Aufmerksamkeit - u. a. erhielt das Projekt 2018 den Bayerischen Energiepreis. 2019 gab es auch eine internationale Auszeichnung: Das Internationale Smart Grid Action Network (ISGAN) hat die Projektpartner im kanadischen Vancouver mit dem renommierten ISGAN Award ausgezeichnet. Der Preis wird jährlich verliehen, prämiert werden wegweisende Projekte zu intelligenten Stromnetzen - Smart Grids. Die ISGAN-Organisation will die Entwicklung und den Einsatz von intelligenteren Stromnetzen und saubereren Energiequellen auf der ganzen Welt voranbringen. In der Fachwelt wird LINDA als innovatives Modellprojekt angesehen: So informierte sich eine international besetzte Arbeitsgruppe der Internationalen Elektrotechnischen Kommission (IEC) vor Ort über das Projekt: Die Gruppe, darunter Vertreter aus China, Kanada, Katar, Australien und Frankreich, besuchte das Wasserkraftwerk Feldheim bei Donauwörth. Dort hatten die Feldversuche stattgefunden, mit denen das LINDA-Konzept in der Praxis getestet wurde.

Bereits im letzten Geschäftsbericht haben wird über ein innovatives Power-to-heat-Konzept berichtet. Die flexible Verlagerung des Stromverbrauchs ist ein entscheidender Schlüssel für eine dezentrale Energieversorgung. Wir haben mit Partnern 2018/2019 das Projekt FLAIR (Flexible Lasten intelligent regeln) im Rahmen der Initiative "Energiewende Unterallgäu Nordwest" durchgeführt. Dabei wurden Nachtspeicherheizungen so gesteuert, dass möglichst viel regional erzeugter Strom genutzt werden kann. Gemeinsam mit der Hochschule München, dem Haustechnikhersteller Stiebel Eltron und dem Energie- und Umweltzentrum Allgäu (eza!) haben wir am Beispiel von Nachtspeicherheizungen ein Konzept für eine flexible Verlagerung des Stromverbrauchs entwickelt. Rund 550 Nachtspeicherheizungen gibt es in der Modellregion Unterallgäu, in der 27 Kommunen eine beschleunigte Energiewende umsetzen. In fünf ausgewählten Haushalten haben die Projektpartner das Konzept in der Praxis getestet. In Spitzenzeiten erzeugen die rund 6.000 Photovoltaikanlagen in der Modellregion einen Stromüberschuss, der über die Stromnetze abtransportiert werden muss. Hier setzt das Projekt FLAIR an. Die Idee dahinter: Für das Laden von Nachtspeicherheizungen gibt es bisher nur feste Zeitfenster von einigen Stunden -zumeist in der Nacht. Im Projekt werden diese Zeiten deutlich ausgeweitet und damit wird auch tagsüber eine flexible Steuerung des Ladevorgangs ermöglicht. Die Erfolgsformel für den Klimaschutz ist die stärkere Vernetzung von Strom, Wärme und Verkehr. Genau diesen Weg gehen wir mit dem Projekt FLAIR. Mit Solarstrom aus der Region Wärme produzieren. Das ist ein Beispiel für Sektorkopplung, um mehr dezentral erzeugten Strom auch in der Region selbst zu verbrauchen. Die Modellregion Unterallgäu bietet für solche Konzepte der Sektorkopplung optimale Voraussetzungen. Umfassende Auswertungen zeigen, dass in der Modellregion rein rechnerisch rund 90 % der benötigten Strommenge durch dezentrale Erzeugung -vor allem Photovoltaikanlagen -gedeckt werden. Allerdings können nur 70 % der Vor-Ort-Erzeugung auch tatsächlich genutzt werden. Denn zu Photovoltaik-Spitzenzeiten wird der Solarstrom oft nicht vollständig verbraucht und muss ins Übertragungsnetz zurückgespeist werden. Das Projekt FLAIR setzt auf diesen Analysen auf und zeigt für den Wärmesektor eine Option, wie dieser Stromüberschuss für eine klimafreundliche Wärmeerzeugung genutzt werden kann.

Elektromobilität ist ein weiteres wichtiges Zukunftsthema und der wesentliche Baustein, um den Verkehr in Stadt und Land klimafreundlich zu gestalten. Hier bauen wir unsere Position als Ladeinfrastrukturbetreiber kontinuierlich aus. Bereits heute ist LEW mit mehr als 300 Ladepunkten in der Region größter Betreiber öffentlicher Ladeinfrastruktur. Unsere Ladesäulen werden alle mit Strom aus regenerativen Quellen, also CO2-freier Energie, beliefert. Neben dem Aufbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur bieten wir auch verschiedene Ladelösungen für Unternehmen, Kommunen und Privathaushalte an.

Bereits 2018 ist die LEW Verteilnetz GmbH (LVN) als assoziierter Partner dem C/sells-Projekt beigetreten. Seitdem unterstützt sie bei der Konzeptentwicklung intelligenter, flexibler Stromsysteme. Dabei geht es beispielsweise um Fragen des sog. Engpassmanagements im Stromnetz, die Ausgestaltung von Schnittstellen zwischen den verschiedenen Marktrollen in einem intelligenten Energiesystem und vor allem auch um praktische Aspekte beim Betrieb von Steuerboxen als Teil des intelligenten Messsystems. Im Rahmen des Förderprogramms "Schaufenster intelligente Energie - Digitale Agenda für die Energiewende" (SINTEG) der Bundesregierung werden in Deutschland bis Ende 2020 fünf Demonstrationsvorhaben durchgeführt. Die LVN wird sich insbesondere bei dem von der Forschungsstelle für Energiewirtschaft e. V. (FfE) geleiteten Arbeitspaket "Intelligente Flexibilitätsanreize Ostbayern" einbringen. Im C/sells-Projekt haben sich 58 Partner aus Wissenschaft, Industrie und Netzbetrieb zusammengeschlossen. Neben großen Forschungsprojekten arbeiten wir auch konsequent an der Entwicklung innovativer und kundenorientierter Online-Angebote.

Im Netzbereich hat die LVN den Service für Bürger und Kommunen ausgebaut und ihren Online-Auftritt kundenfokussiert komplett neu gestaltet. So können zum Beispiel Bürger über das neue Informationsportal www.stromausfall.de Störungen melden und sich über Störungen in der Region informieren. Außerdem können Bauherren im Netzgebiet der LVN seit September 2019 ihren Standard-Stromanschluss ganz einfach und bequem online beauftragen. Der neue Service ist über die Startseite der LVN im Bereich "Für Bauherren" unter dem Punkt "Netzanschluss bestellen" zu finden. Für Elektrofachbetriebe gibt es bereits ein Onlineportal, das kontinuierlich weiterentwickelt wird. Die Fachbetriebe können hier verschiedene Installationsmaßnahmen für ihre Kunden beauftragen, zum Beispiel komplexe Messkonzepte mit Erzeugungsanlagen oder Zähler hinzufügen bzw. entfernen.

Eine zentrale Herausforderung für einen sicheren und optimalen Betrieb zukünftiger Verteilnetze ist es, den Blindleistungsaustausch mit vor- und nachgelagerten Netzbetreibern aktiv und situationsabhängig einstellen zu können. Im Vorhaben "RPC2 - Netzbetreiberübergreifendes Blindleistungsmanagement in Verteilnetzen" arbeitet die LVN mit Partnern daran, dass dafür innovative dezentrale Verfahren in der Niederspannungsebene sowie zentrale Spannungsebenen und netzbetreiberübergreifende Verfahren in der Mittel- und Hochspannung entwickelt und untersucht werden. Dabei sollen dezentrale Erzeugungsanlagen, (industrielle) Kompensationsanlagen sowie die Trafostufungen gezielt angesteuert werden.

Die gemeinsame Tochtergesellschaft der LEW Beteiligungsgesellschaft mbH und der Stadt Krumbach, die Überlandwerk Krumbach GmbH, bietet seinen Kunden einen visuellen Kundenservice für ihre Haushaltsgeräte an. Das Startup TechSee hatte die Lösung ursprünglich für die israelischen und amerikanischen Märkte entwickelt. In Zusammenarbeit mit ÜWK starten sie nun den Pilotversuch in Deutschland. Über die Smartphone-Kamera des Kunden kann der ÜWK-Servicetechniker die Fehlermeldung des Geräts sehen und häufig schon die nötige Hilfestellung geben: Das spart Zeit, denn der Kunde muss so nicht erst auf einen Hausbesuch warten. Um den Service zu nutzen, sind keine Downloads oder etwaige Installationen notwendig. Darüber hinaus ist der Service kostenlos und entspricht den geltenden Datenschutzrichtlinien.

Mit dem Portal für Energielösungen (www.lew-energieloesungen.de) haben Interessenten schon seit geraumer Zeit die Möglichkeit, Energielösungen bequem am heimischen Computer online zu planen und auch direkt zu kaufen. Das Portal bietet dabei Lösungen zu den Bereichen Photovoltaik, Batteriespeicher, Wärmeerzeugung, Smart Home und E-Mobility. Durch die Möglichkeit, Einsparpotenziale zu berechnen und verschiedene Angebote zu vergleichen, findet jeder Kunde eine individuelle Lösung.

Darüber hinaus setzt die LEW-Gruppe die intensive langahrige Zusammenarbeit mit der Forschungsstelle für Energiewirtschaft e. V. (FfE) weiter fort. Zum Beispiel unterstützt die Lechwerke AG das Verbundvorhaben InDEED zur Konzeption, Umsetzung und Evaluation einer auf Blockchain basierenden energiewirtschaftlichen Datenplattform für die Anwendungsfälle "Labeling" und "Asset Logging". InDEED hat zum Ziel, das Konzept einer verteilten Datenplattform auf Blockchain-Basis für energiewirtschaftliche Anwendungsfälle hinsichtlich Potenzialen, Systemrückwirkungen, veränderten Wertschöpfungsstrukturen und Werteversprechen sowie Skalierbarkeit sowohl praktisch als auch theoretisch wissenschaftlich zu bewerten.

Außerdem unterstützt die LEW Verteilnetz GmbH das Forschungsprojekt "Bidirektionales Lademanagement - BDL". Hiermit soll ein ganzheitliches, nutzerorientiertes Angebot zur Integration von bidirektionalen Elektrofahrzeugen in das Energiesystem entwickelt und erprobt werden. Das intelligente Zusammenspiel von Elektrofahrzeugen, Ladeinfrastruktur und Energiesystem trägt dazu bei, dass sowohl die Netzstabilität und Versorgungssicherheit erhöht wird und gleichzeitig möglichst viel erneuerbare Energie genutzt werden kann. Im Rahmen des Projekts werden hierzu unterschiedliche Anwendungsfälle identifiziert, bewertet und demonstriert.

Ausbildung und Nachwuchssicherung

Im Prüfungsjahr 2019 legten 21 Auszubildende der LEW-Gruppe erfolgreich ihre IHK-Abschlussprüfung ab. Bei einer Ehrung der IHK Schwaben am 21. Oktober 2019 erhielt einer unserer Auszubildenden die Auszeichnung als bester Elektroniker für Betriebstechnik in Schwaben.

Wir haben alle interessierten Auszubildenden nach ihrem erfolgreichem Abschluss in der LEW-Gruppe übernommen; sechs davon direkt unbefristet. Wir freuen uns, dass die neuen Kollegen mit dem in der Ausbildung erarbeiteten Unternehmens- und Fachwissen am Erfolg der LEW-Gruppe mitwirken.

Bei einwöchigen Betriebspraktika gaben wir knapp 70 Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, Einblicke in die unterschiedlichen Ausbildungsberufe und den Arbeitsalltag bei uns zu gewinnen. Außerdem wirkten wir bei verschiedenen Berufsinformationstagen an Schulen in der Region mit und informierten Lehrer, Eltern und Schüler über Ausbildungsberufe und -abläufe und gaben Tipps zur Gestaltung der Bewerbungsunterlagen.

Soziales Engagement war für unsere Auszubildenden auch in diesem Jahr wieder gefragt: Bei der "Sauber ist in!"-Aktion der Stadt Augsburg sammelten sie Müll entlang der Wertach auf einer Strecke von rund zehn Kilometer. Am 13. Dezember 2019 beteiligten sich 20 Azubis beim "Spiel der Herzen" im Augsburger Eisstadion am Verkauf blinkender Herzen zugunsten des Bunten Kreises.

Am 31. Dezember 2019 beschäftigte die LEW Gruppe 90 Azubis in acht Ausbildungsberufen und einem dualen Studiengang, davon 88 bei der LEW Verteilnetz GmbH, einen bei der Überlandwerk Krumbach GmbH und einen bei der Wendelsteinbahn GmbH.

Ausbildungsberuf

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31.12.2019 31.12.2018
Industriekaufmann/-frau 16 15
Fachinformatiker/-in für Systemintegration 5 5
Fachinformatiker/-in für Anwendungsentwicklung 4 4
Kaufmann/-frau für Dialogmarketing 8 6
Kaufmännische Ausbildungsberufe 33 30
Elektroniker/-in für Betriebstechnik 41 38
Koch/Köchin 3 3
Elektroanlagenmonteur/-in 2 4
Elektroniker/-in Energie- und Gebäudetechnik 1 2
Gewerbliche Ausbildungsberufe 47 47
Duales Studium Bachelor of Engineering 10 8
LEW-Gruppe 90 85

3 Lagebericht

der Lechwerke AG

Grundlagen der Lechwerke AG

Konzernzugehörigkeit

Die innogy SE in Essen ist mit der Mehrheit der Aktien (89,87 %) unmittelbar und mittelbar an der Lechwerke AG beteiligt. Eine Übersicht des Anteilsbesitzes der Lechwerke AG befindet sich im Anhang dieses Berichts auf den Seiten 60 f.

Die Lechwerke AG ist unter Beachtung von § 291 HGB von der Verpflichtung befreit, einen Konzernabschluss und einen Konzernlagebericht aufzustellen. Die Lechwerke AG wird in den Konzernabschluss der innogy SE, Essen, (kleinster Konsolidierungskreis) und der E.ON SE, Essen (größter Konsolidierungskreis) einbezogen, die nach den Vorschriften der International Financial Reporting Standards (IFRS) -wie sie von der Europäischen Kommission für die Anwendung in der Europäischen Union übernommen wurden -aufgestellt und im Bundesanzeiger veröffentlicht werden.

Lechwerke AG

Die Lechwerke AG bündelt den Strom- und Gasvertrieb, die Energiebeschaffung, den Bereich Energiedienstleistungen, den Overhead sowie den Großteil der Eigentümerfunktion des Sach- und Finanzanlagevermögens.

Im Overhead befinden sich die Querschnitts- und Steuerungsfunktionen, die sich im Wesentlichen aus den Finanzfunktionen, der Unternehmensentwicklung, der Unternehmenskommunikation, dem juristischen Bereich, der Compliance, der internen Revision, dem IT-Service und dem Personalbereich zusammensetzen. Innerhalb der LEW-Gruppe werden seit dem 1. Januar 2020 neben der Verrechnung der steuernden Funktionen auch dienstleistende Funktionen dieser Einheiten über die Lechwerke AG abgerechnet.

Der Lechwerke AG ist in ihrer Funktion als Eigentümerin des Sach- und Finanzanlagevermögens ein Großteil des Anlagevermögens zugeordnet. Hierunter fallen der Hauptteil unserer Netze, Teile unserer Wasserkraftanlagen, Teile der Informationstechnologie, der Fuhrpark, die Gebäude und das Wertpapierportfolio.

Innovationen

Auch im Geschäftsjahr 2019 hat die LEW-Gruppe in einer Reihe von Innovationsprojekten untersucht, wie neue Technologien den Umbau des Energiesystems in der Region unterstützen. Dabei setzten wir insbesondere den Schwerpunkt auf anwendungsorientierte Innovationsaktivitäten mit hohem Praxisbezug.

Neben großen Forschungsprojekten arbeiten wir auch konsequent an der Entwicklung innovativer und kundenorientierter Online-Angebote.

Steuerungssystem

Wertmanagement

Unsere Steuerungskennzahlen dienen der Beurteilung des wirtschaftlichen Erfolgs der Unternehmensbereiche und operativen Segmente. Die beiden für uns bedeutsamsten finanzwirtschaftlichen Steuerungsgrößen sind das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit nach HGB und die Investitionen nach HGB. Bei den Investitionen werden bei der Ermittlung Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände sowie Investitionen in das Sach- und Finanzanlagevermögen berücksichtigt. Eine weitere wichtige finanzielle Kennzahl ist das bereinigte EBIT in der LEW-Gruppe. Dieses wird ermittelt, indem vom Ergebnis vor Steuern das Finanzergebnis abgezogen und um bestimmte nicht-operative, sog. "neutrale" Sachverhalte bereinigt wird. Die genannte Kennzahl ist weder in den IFRS noch in anderen internationalen Rechnungslegungsvorschriften definiert; wir bezeichnen sie deshalb als alternative Leistungskennzahl.

Unsere Steuerungsgrößen werden im Rahmen eines quartärlichen Reportings von Ist- und Prognosewerten berichtet. Auf Basis dieses Reportings sowie der daraus resultierenden Analyse der Plan-/Ist-Abweichungen erfolgt die Steuerung der Lechwerke AG.

Wirtschaftsbericht

Rahmenbedingungen

Die globale Wirtschaftsleistung stieg 2019 nach ersten Schätzungen um ca. 2,5 % über das Vorjahresniveau an. Das Bruttoinlandsprodukt in der Eurozone dürfte sich im vergangenen Jahr, insbesondere aufgrund der weiterhin niedrigen Zinsen und des stärkeren Konsums, voraussichtlich um knapp über 1 % erhöht haben. Die Wirtschaftsleistung in Deutschland wird wahrscheinlich im Jahresvergleich nur um ca. 0,5 % angestiegen sein. Die größte Volkswirtschaft des Währungsraums ist wegen ihrer Exportabhängigkeit in hohem Maße von den internationalen Handelskonflikten betroffen gewesen.

Die Witterung spielt für die Energienachfrage und für die regenerative Erzeugung unseres Unternehmens eine wesentliche Rolle. Im vergangenen Jahr lagen die Durchschnittstemperaturen in Deutschland unterhalb der Werte des Vorjahres, jedoch deutlich oberhalb des langjährigen Mittelwertes. Das Windaufkommen befand sich 2019 über dem Vorjahreswert und wesentlich über dem langjährigen Mittel. Die solare Einstrahlung lag im Jahresverlauf unterhalb der des Vorjahres sowie knapp unterhalb der Einstrahlung des langfristigen Mittels.

Vorläufige Berechnungen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW) lassen darauf schließen, dass sich der Stromverbrauch in Deutschland 2019 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um ca. 2 % verringert hat. Zu den wesentlichen Gründen für diesen Rückgang zählen die konjunkturelle Abschwächung und die damit verbundenen Produktionsrückgänge in der Industrie sowie ein immer effizienterer Einsatz von Energie. Die deutsche Gasnachfrage lag, nach Schätzungen des BDEW, mit voraussichtlich gut 4 % über dem Wert des Vorjahres. Hauptursache für diesen Anstieg war der deutlich angestiegene Einsatz von Erdgas in der Stromerzeugung.

Die Spotpreise an der Großhandels-Börse EEX sind im Jahr 2019 gegenüber dem Vorjahresdurchschnitt gesunken und verringerten sich um 15 % auf rund 38 €/MWh (Base-Kontrakt) bzw. um 16 % auf rund 41 €/MWh (Peak-Kontrakt). Die starke Verbilligung von Kohleimporten und das niedrige Preisniveau im Gashandel sind als Haupteinflussfaktoren des Rückgangs zu nennen. Die Preise im Endkundengeschäft folgen der Entwicklung am Großhandelsmarkt typischerweise mit Zeitverzug und waren noch stark durch das höhere Großhandelspreisniveau des Jahres 2018 geprägt. Die Preise für Haushaltskunden und Industrieunternehmen erhöhten sich im vergangenen Jahr jeweils um rund 3 %.

Der Preis für Gasimporte nach Deutschland (BAFA-Preis) betrug 2019 rund 16 €/MWh und lag damit 17 % unter den Preisen des Jahres 2018. Die Preise am niederländischen Spotmarkt TTF, dem kontinentaleuropäischen "Leitmarkt", lagen mit einem Durchschnittswert von rund 13,6 €/MWh etwa 41 % unter dem entsprechenden Vorjahreswert. Wesentliche Rollen dabei spielten der gefallene Heizgasbedarf aufgrund des milden Winters sowie das deutlich gestiegene Angebot an verflüssigtem Erdgas (LNG) auf dem europäischen Gasmarkt. Auch beim Gas folgen die Endkundenpreise den Großhandelspreisen mit einem gewissen Zeitverzug. Haushalts- und Industriekunden mussten 2019 durchschnittlich jeweils ca. 8 % weniger bezahlen als noch im Jahr 2018.

Der Anteil von Sonne, Wind und anderen regenerativen Quellen an der Deckung des Stromverbrauchs in Deutschland ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen: Die erneuerbaren Energien werden 2019 voraussichtlich fast 43 % des Bruttostromverbrauchs in Deutschland gedeckt haben. Das ist ein Anstieg um fast fünf Prozentpunkte gegenüber 2018. Zu diesem Ergebnis kommen vorläufige Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft e. V (BDEW) für das Gesamtjahr 2019. Insgesamt wurden über 244 TWh aus erneuerbaren Energien erzeugt: Windkraftanlagen an Land trugen aufgrund des windreichen Wetters mit fast 104 TWh den größten Anteil bei (2018: 90,9 TWh). Photovoltaikanlagen lieferten rund 45 TWh (2018: 44,0 TWh), dicht gefolgt von Biomasse mit ebenfalls fast 45 TWh (2018: 44,6 TWh). Die höchste Zuwachsrate verzeichnete Wind offshore mit fast 25 % auf über 24 TWh (2018: 19,5 TWh). Wasserkraftanlagen lieferten 21 TWh (2018: 17,9 TWh).

Die EEG-Umlage betrug 2019 6,405 ct/kWh. Gegenüber 2018 bedeutet dies einen Rückgang um 5,7 %. Von den vier deutschen Übertragungsnetzbetreibern wurde am 15. Oktober 2019 die Entwicklung der EEG-Umlage für 2020 veröffentlicht. Nachdem die Umlage zuletzt zweimal in Folge gesunken war, steigt sie nun wieder an. Die EEG-Umlage beträgt ab 1. Januar 2020 6,756 ct/kWh, dies ist ein Anstieg um 5,5 % im Vergleich zum Vorjahr (2019: 6,405 ct/kWh). Neben den sehr hohen staatlichen Belastungen sind auch Netzentgelte wichtiger Bestandteil des Strompreises. Die Netzentgelte werden 2020 im bundesweiten Durchschnitt um 7 % steigen.

Ein Drei-Personen-Musterhaushalt mit einem mittleren Stromverbrauch von 3.500 kWh im Jahr hatte 2019 nach Angaben des BDEW eine monatliche Stromrechnung in Höhe von rund 89 € zu bezahlen. Die Entwicklung der Strompreise seit Beginn der Liberalisierung sowie die Zusammensetzung des Strompreises sind den Grafiken zu entnehmen. Staatlich veranlasste Kosten machten 2019 einen Anteil von rund 53 % des Strompreises aus und beliefen sich für den Durchschnittshaushalt auf knapp 47 €. Seit Beginn der Liberalisierung im Jahr 1998 ist der Anteil von Steuern, Abgaben und Umlagen um 293 % gestiegen. Der Anteil für Beschaffung, Netzentgelt und Vertrieb hat sich dagegen lediglich um 11 % erhöht und ist preisbereinigt um 17 % gefallen. Der Preisanteil, der sich auf Beschaffung, Netze, Messung, Messstellenbetrieb und Vertrieb bezieht, liegt somit bei rund 42 €.

Geschäftsverlauf

Absatz Strom

Die Stromlieferungen an unsere Kunden lagen im Geschäftsjahr 2019 um rund 15 % über dem Vergleichzeitraum des Vorjahres. Den größten Zuwachs wies der Bereich Energieversorgungsunternehmen/Vertriebshandel mit rund 29 % auf. Die Privat- und Gewerbekunden entwickelten sich im Absatz mit rund 4 % rückläufig.

Stromabsatz der Lechwerke AG

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2019 GWh 2018 GWh Abweichung GWh Abweichung
in %
Privat- und Gewerbekunden 1.551 1.619 - 68 - 4,2
Geschäftskunden 5.957 5.901 + 56 + 0,9
Energieversorgungsunternehmen/Vertriebshandel 10.944 8.513 + 2.431 + 28,6
18.452 16.033 + 2.419 + 15,1

Im Bereich der Privat- und Gewerbekunden minderten im Wesentlichen die umgesetzten Effizienzmaßnahmen bei Kunden, der gestiegene Eigenverbrauch des in den Kundenanlagen erzeugten Stroms sowie Effekte aus der Jahresverbrauchsabrechnung unseren Absatz um rund 4 %.

Mit dem Zuwachs unserer Liefermengen bei unseren Geschäftskunden, bedingt durch erhöhtes Abnahmeverhalten und die Gewinnung neuer Kunden bei den großen Geschäftskunden, erhöhte sich der Absatz. Bei den mittleren und kleinen Geschäftskunden reduzierte sich der Absatz aufgrund von Kundenverlusten. In Summe konnten wir eine leichte Steigerung verzeichnen.

Mit einem deutlichen Absatzzuwachs von rund 29 % entwickelte sich der Bereich Energieversorgungsunternehmen/Vertriebshandel überaus positiv. Ausschlaggebend war vor allem das deutlich erhöhte Abnahmeverhalten bei den Bestandskunden im Energieversorgungsbereich. Auch beim Vertriebshandel erhöhte sich das Handelsvolumen.

Strompreise

Beim Strom- und Gaspreis gab es für die Mehrheit unserer Kunden im Jahr 2019 keine Änderung. Der Preis ihres Produkts blieb über den Jahresverlauf gleich. Dazu zählen u. a. die Grundversorgung, der LEW Strom 24max, der LEW Treuestrom sowie Produkte mit laufender Preisgarantie. Änderungen gab es bei Produkten, bei denen die Kunden seit dem 1. Januar 2016 von stabilen Preisen profitiert hatten.

Absatz Gas

Unser Gasabsatz verzeichnete im Geschäftsjahr 2019 einen deutlichen Zuwachs um rund 47 % auf 2.909 GWh, der sich in allen Kundenbereichen widerspiegelt.

Gasabsatz der Lechwerke AG

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2019 GWh 2018 GWh Abweichung GWh Abweichung
in %
Privatkunden 329 235 + 94 + 40,0
Geschäftskunden 558 411 + 147 + 35,8
Energieversorgungsunternehmen/Vertriebshandel 2.022 1.336 + 686 + 51,3
2.909 1.982 + 927 + 46,8

Mit Kundengewinnen, einem positiven Effekt aus der Jahresverbrauchsabrechnung und gegenüber dem Vorjahr kühleren Temperaturen stieg unser Gasabsatz bei den Privatkunden um rund 40 %.

Auch im Bereich der Geschäftskunden erhöhte sich die Absatzmenge deutlich. Bei den großen Geschäftskunden erhöhten sich die Liefermengen durch Kundengewinne sowie durch ein erhöhtes Absatzverhalten unserer Bestandskunden. Allerdings flaute bei den kleinen Geschäftskunden der Absatz durch ein rückläufiges Abnahmeverhalten unserer Bestandskunden ab.

Im Bereich Energieversorgungsunternehmen/Vertriebshandel erhöhte sich die Gasliefermenge insgesamt um rund 51 %. Mit Zusatzgeschäften bei den Energieversorgungsunternehmen und Kundengewinnen stieg der Absatz deutlich. Im Vertriebshandel nahm der Absatz aufgrund eines reduzierten Handelsvolumens ab.

Gaspreise

2019 konnten wir die Preise in den Gasprodukten für unsere Kunden aus dem Bereich Privatkunden stabil halten.

Energiebeschaffung

Strombeschaffung

Innerhalb der LEW-Gruppe werden für die Geschäftsfelder Vertrieb, Erzeugung und Netzbetrieb alle Kauf- und Verkaufstransaktionen von Strom und Gas vom Bereich Energiebeschaffung der Lechwerke AG an den Großhandelsmärkten abgewickelt. Dies beinhaltet außerdem die Verantwortung für die Marktzugänge, die Vorhaltung von Rahmenverträgen mit Lieferanten für die Großhandelsmärkte sowie die Einrichtung und Bewirtschaftung der Bilanzkreise und den Abschluss der Lieferantenrahmenverträge einschließlich der Messstellenverträge. Damit verbunden sind auch die Verpflichtungen nach REMIT (Verordnung über die Integrität und Transparenz des Energiegroßhandelsmarkts), unsere Handelstransaktionen werktäglich an die europäische Behörde ACER (Agentur für die Zusammenarbeit der Energieregulierungsbehörden) zu melden.

Strombezug der Lechwerke AG

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2019 GWh 2018 GWh Abweichung GWh Abweichung
in %
Bezug innogy SE 8.620 9.112 - 492 - 5,4
Bezug verbundene Unternehmen 1.440 1.389 + 51 + 3,7
Eigenerzeugung 3 2 + 1 + 50,0
Bezug Dritte 8.391 5.531 + 2.860 + 51,7
18.454 16.034 + 2.420 + 15,1

Der Stromterminmarkt für das Folgejahr (Baseload) bewegte sich im Verlauf des Jahres 2019 immer innerhalb des Korridors zwischen 53 €/MWh und 45 €/MWh, geprägt durch die hohen und volatilen CO2-Preise. Erst gegen Ende des Jahres im Dezember 2019 hat sich der Preis weiter nach unten bis auf 41 €/MWh bewegt, geprägt auch durch die Spotmarktpreise 2019, die für Baseload im Mittel bei 37,64 €/MWh und damit deutlich unter dem Vorjahreswert von 44,47 €/MWh lagen.

Unsere Aktivitäten zur Vermarktung von Strom aus dezentralen Einspeisern, vorwiegend aus erneuerbaren Energien, sowie von Flexibilität haben wir weiter ausgebaut. Mit einem Volumen von 3 TWh erwarben wir rund doppelt so viel elektrische Energie von dezentralen Anlagen, als wir an Haushalts- und Gewerbekunden inklusive Wärmestrom verkauft haben. Die von uns angestrebte Zulassung zum Markt für Primärregelleistung erlangten wir Ende Dezember 2019, mit der Vermarktung wollen wir zu Beginn des Jahres 2020 starten.

Die von uns angekündigte Automatisierung unserer Prozesse im Kurzfristhandel (Intra Day) konnten wir für unsere Erzeugungsanlagen sowie unser Vertriebsportfolio umsetzen, mit dem Geschäftskundenvertrieb wird diese Kompetenz auch extern vermarktet.

Gasbeschaffung

Die Gaspreise am Spotmarkt waren in diesem Jahr das ganze Jahr über mit durchschnittlich 13,99 €/MWh sehr niedrig. Der Terminmarkt für das Folgejahr hat auf dieses Preisniveau erst verzögert reagiert, pendelte im Verlauf des Jahres um die 20 €/MWh und schwächte sich erst gegen Ende des dritten Quartals 2019 sukzessive bis auf ein Niveau von 14 €/MWh ab.

Gasbezug der Lechwerke AG

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2019 GWh 2018 GWh Abweichung GWh Abweichung
in %
Bezug innogy SE 2.259 1.616 + 643 + 3 9,8
Bezug verbundene Unternehmen 6 120 - 114 - 95,0
Bezug Dritte 644 246 + 398 + 161,8
2.909 1.982 + 927 + 46,8

Energiedienstleistungen (EDL)

Der Bereich Energiedienstleistungen betreibt mehrere thermische Anlagen. Diese bestehen überwiegend aus effizienten Kraftwärme-Kopplungs-Anlagen (KWK-Anlagen) bzw. Heizzentralen mit Wärmepumpen, welche die Kunden direkt oder über moderne Fernwärmenetze versorgen. Darüber hinaus betreibt die Lechwerke AG ein modernes Biomasseheizwerk zur Versorgung eines Industriekunden mit Dampf, der diesen wirkungsvoll für seinen Produktionsprozess einsetzt.

Der Wärmeabsatz aus unseren Energieanlagen lag im Geschäftsjahr 2019 bei 134 GWh (Vorjahr: 132 GWh), die Stromerzeugung aus KWK-Anlagen bei über 800 MWh (Vorjahr: 1.130 MWh).

Wir arbeiten intensiv an der Erweiterung unseres Dienstleistungsportfolios im Bereich Energiedienstleistungen rund um die erneuerbaren Energien, Effizienz und smarte Energielösungen. Bereits das zweite Jahr in Folge bieten wir verstärkt innovative Beratungs- und Planungsdienstleistungen für alle Arten von Energieanlagen und -netze sowie andere technische Lösungen (zum Beispiel Photovoltaik), sowohl im kommunalen als auch im Geschäftskunden-Bereich, an.

Unser am stärksten wachsender Bereich, die Photovoltaikanlagen, mit den Solarparks in Haunsfeld, Biessenhofen, Gersthofen 1+2 und Sontheim sowie mehreren Dachanlagen, entwickelte sich witterungsbedingt äußerst positiv und erzeugte im Berichtsjahr 3,85 GWh Strom (Vorjahr: 2,85 GWh). Darüber hinaus wurden im Geschäftsjahr 2019 weitere Photovoltaikanlagen, sowohl eigene als auch externe Dachanlagen, in die Betriebsführung übernommen. Insgesamt wurden im Berichtsjahr eigene Anlagen mit einer Leistung von ca. 2,77 MWp in Betrieb genommen.

Ein weiteres Thema ist die "kalte Nahwärme" und das damit verbundene Angebot, klimaneutralen und regelbaren Strom dem Kunden auch in der Wärme- und Kälteversorgung zur Verfügung zu stellen. Im Jahr 2019 setzten wir in mehreren Kommunen diverse Beratungs- und Planungsprojekte um.

Unsere Angebote an Energieeffizienzprodukten haben wir durch die steigende Nachfrage erweitert. Wir bieten neben bestehenden Produkten, wie Energiemanagementberatung und Energieaudits, auch Energiemonitoring, Lastmanagement und technische Energieberatungen beim Kunden vor Ort mit Ergebnisbericht über Energieeffizienzpotenziale an. Nähere Informationen finden Sie unter www.lew.de/fuerunternehmen.

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Vermögenslage der Lechwerke AG

Zum 31. Dezember 2019 betrug unsere Bilanzsumme 1.940,0 Mio. € und lag damit um 91,8 Mio. € über dem Vorjahresniveau.

Bei den immateriellen Vermögensgegenständen verzeichneten wir einen Rückgang von 4,5 Mio. €. Dieser ergab sich überwiegend durch den Verkauf von Software an ein verbundenes Unternehmen.

Die Sachanlagen erhöhten sich auf 648,6 Mio. € (Vorjahr: 590,7 Mio. €). Dies ist im Wesentlichen auf das weiterhin nachhaltig hohe Investitionsvolumen zurückzuführen. Der nochmalige Anstieg der Investitionen in Höhe von 26,3 Mio. € auf 112,8 Mio. € im Jahr 2019 resultierte hauptsächlich aus dem Einstieg in das Glasfaserprivatkundengeschäft.

Die Finanzanlagen betrugen 1.052,2 Mio. € und lagen damit nahezu auf Vorjahresniveau.

Bei den Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen verzeichneten wir einen Anstieg von 27,2 Mio. €. Gründe hierfür waren vor allem stichtagsbedingt höhere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Der aktive Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung betrug zum Bilanzstichtag 76,2 Mio. € (Vorjahr: 65,8 Mio. €). Die Veränderung resultierte vorwiegend aus einem höheren beizulegenden Zeitwert der Wertpapiere.

Die Eigenkapitalquote hat sich im Berichtsjahr aufgrund der Einstellung in die Gewinnrücklagen und der damit einhergehenden Erhöhung unseres Eigenkapitals auf 28,0 % (Vorjahr: 27,1 %) erhöht.

Die Rückstellungen betrugen 123,4 Mio. € und lagen damit nahezu auf Vorjahresniveau.

Die Verbindlichkeiten nahmen im Vergleichszeitraum um rund 4 % zu. Dies lag im Wesentlichen an gestiegenen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen aufgrund des Bezugs höherer Energiemengen zur Deckung der Absatzsteigerung und an höheren Finanzverbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in Folge des hohen Investitionsvolumens. Die sonstigen Verbindlichkeiten sind hingegen zurückgegangen.

Finanzlage der Lechwerke AG

Cash Flow

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2019
TEUR
2018
TEUR
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit 192.224 82.325
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit - 106.729 - 96.814
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit - 87.251 15.842
Veränderung des Finanzmittelbestands - 1.756 1.353
Flüssige Mittel zum Jahresende 486 2.242

Im Berichtszeitraum erwirtschafteten wir einen Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von 192,2 Mio. €. Dabei übertrafen wir den Vorjahreswert um 109,9 Mio. €. Dazu trug die verbesserte Ertragslage bei. In besonderem Maße ergaben sich gestiegene Beiträge unserer Tochtergesellschaften. Zu dieser positiven Entwicklung trugen auch Effekte im Nettoumlaufvermögen bei. Der Anstieg des Saldos der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie der sonstigen Verbindlichkeiten im Vergleich zum Vorjahr wirkte sich im Berichtsjahr positiv auf den Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit aus.

In die Investitionstätigkeit, als Saldo zwischen unseren Ausgaben für Investitionen und den Einnahmen aus Desinvestitionen, sind 106,7 Mio. € geflossen. Die Auszahlungen für Investitionen lagen überwiegend wegen des Ausbaus des Glasfasernetzes mit 26,3 Mio. € über dem Vorjahr. Der Stichtagssaldo der Veränderung an Finanzforderungen gegenüber verbundenen Unternehmen hat sich verringert.

Der Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von - 87,3 Mio. € spiegelte im Jahr 2019 insbesondere die Dividendenzahlung und die Fremdmittelaufnahme im Rahmen unseres Cash-Poolings gegenüber verbundenen Unternehmen wider.

Gewinn- und Verlustrechnung

der Lechwerke AG

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2019
TEUR
2018
TEUR
Umsatzerlöse 1.553.912 1.402.334
Strom- und Erdgassteuer - 87.086 - 88.153
Bestandsveränderung der unfertigen Leistungen - 672 1.340
Andere aktivierte Eigenleistungen 313 445
Sonstige betriebliche Erträge 47.657 39.621
Materialaufwand 1.248.686 1.090.904
Personalaufwand 34.603 38.108
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 51.505 47.115
Sonstige betriebliche Aufwendungen 85.981 86.650
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit 93.349 92.810
Ergebnis Finanzanlagen 86.593 45.101
Zinsergebnis - 1.488 - 31.456
Ergebnis vor Steuern 178.454 106.455
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag - 38.556 - 28.250
Ergebnis nach Steuern 139.898 78.205
Jahresüberschuss 139.898 78.205
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 123 63
Entnahmen aus anderen Gewinnrücklagen - 21.100
Einstellungen in andere Gewinnrücklagen - 40.700 -
Bilanzgewinn 99.321 99.368

Ertragslage

der Lechwerke AG

Im Geschäftsjahr 2019 erzielte die Lechwerke AG ein Ergebnis der betrieblichen Tätgkeit von 93,3 Mio. € (Vorjahr: 92,8 Mio. €). Den Jahresüberschuss von 139,9 Mio. € (Vorjahr: 78,2 Mio. €) konnten wir gegenüber dem Vorjahr nochmals steigern. Dies resultiert überwiegend aus gestiegenen Ergebnisbeiträgen aus Gewinnabführungsverträgen und Erträgen aus der stichtagsbezogenen Marktbewertung der Wertpapiere, die als Deckungsvermögen im Rahmen unserer Contractual Trust Arrangements (CTA) für die Pensionsverpflichtungen dienen.

Der Gesamtumsatz bereinigt um die Strom- und Erdgassteuer der Lechwerke AG betrug im Berichtsjahr 1.466,8 Mio. € (Vorjahr: 1.314,2 Mio. €). Das sind 11,6 % mehr als in der Vorjahresperiode. Unser bereinigter Strom- und Gasumsatz betrug dabei im Berichtsjahr 1.252,8 Mio. € (Vorjahr: 1.109,7 Mio. €), das bedeutet einen Anstieg von rund 12,9 %. Wesentlich für die Veränderung waren die bereits beschriebenen Absatzentwicklungen in den einzelnen Kundensegmenten. Die sonstigen Umsatzerlöse erhöhten sich um 4,6 % auf 214,0 Mio. €, was im Wesentlichen auf gestiegene Erlöse aus Netzpachten zurückzuführen ist. Des Weiteren sind in den sonstigen Umsatzerlösen überwiegend Erlöse aus Auftragsarbeiten, Konzessionen, Verrechnungen von Personalaufwendungen und Sachkosten innerhalb der LEW-Gruppe enthalten.

Die sonstigen betrieblichen Erträge betrugen 47,7 Mio. € (Vorjahr: 39,6 Mio. €). Maßgeblich für den Anstieg waren im Wesentlichen Erträge aus dem Verkauf von Hard- und Software an ein verbundenes Unternehmen, höhere Zuschreibungen auf Forderungen sowie höhere Erträge aus Steuerumlagen und Kostenerstattungen.

Der Materialaufwand erhöhte sich auf insgesamt 1.248,7 Mio. € (Vorjahr: 1.090,9 Mio. €). Ausschlaggebend hierfür ist ein Anstieg der Mengen und Kosten für den Fremdstrom- sowie Fremdgasbezug. Aufwandsmindernd entwickelten sich im Wesentlichen die Aufwendungen der EEG-Umlage aufgrund des gesunkenen EEG-Satzes.

Der Personalaufwand belief sich im Geschäftsjahr auf 34,6 Mio. € (Vorjahr: 38,1 Mio. €). Der Rückgang ergab sich im Wesentlichen aus geringeren Aufwendungen für die Pensionsrückstellungen sowie aus niedrigeren Personalaufwendungen aufgrund des im Vorjahr unterjährig stattgefundenen Übergangs von Mitarbeitern im Rahmen der Beendigung der Arbeitnehmerüberlassung zwischen der Lechwerke AG und der LEW Service & Consulting GmbH.

Gegenläufig wirkte sich die unterjährig stattgefundene Tariferhöhung aus.

Mit 51,5 Mio. € lagen die Abschreibungen infolge des weiterhin hohen Investitionsvolumens um 4,4 Mio. € über dem Vorjahreswert.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen von 86,0 Mio. € (Vorjahr: 86,6 Mio. €) lagen auf Vorjahresniveau. Darin sind überwiegend Konzessionsabgaben, Aufwendungen für fremde Dienstleistungen, vertriebs- und vertriebsnahe Aufwendungen sowie Instandhaltungs- und IT-Aufwendungen enthalten.

In der Berichtsperiode erhöhte sich das Ergebnis aus Finanzanlagen um 41,5 Mio. € auf 86,6 Mio. €. Wir konnten einen Anstieg des Ergebnisses aus den mit Tochtergesellschaften geschlossenen Ergebnisabführungsverträgen von 49,1 Mio. € verzeichnen. Die Erträge aus Beteiligungen betrugen 27,3 Mio. € (Vorjahr: 34,8 Mio. €). Diese beinhalten im Wesentlichen die Erträge der LEW Anlagenverwaltung GmbH, Gundremmingen, der LEW Beteiligungsgesellschaft mbH, Gundremmingen und der Bayerische-Schwäbische Wasserkraftwerke Beteiligungsgesellschaft mbH, Gundremmingen. Das Ergebnis aus Ergebnisabführungsverträgen setzt sich im Einzelnen wie folgt zusammen:

Ergebnisabführungen

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2019
TEUR
2018
TEUR
LEW Verteilnetz GmbH, Augsburg 21.609 - 17.850
LEW Service & Consulting GmbH, Augsburg 11.804 9.325
LEW Wasserkraft GmbH, Augsburg 1 8.625 501
LEW Netzservice GmbH, Augsburg 1.442 2.427
43.480 - 5.597

1 Bis 31. Januar 2019 die Bayerische Elektrizitätswerke GmbH

Die LEW Verteilnetz GmbH (LVN) ist die große Netzgesellschaft der LEW-Gruppe, die neben dem Netzbetrieb die operativen Netztätigkeiten (Netzführung, Bau, Wartung und Instandhaltung) und die netznahen Querschnittsfunktionen der Lechwerke AG ausführt. Die Umsatzerlöse der Gesellschaft lagen insgesamt bei 1.336,9 Mio. € (Vorjahr: 1.300,6 Mio. €). Das Ergebnis vor Steuern betrug 27,3 Mio. € (Vorjahr: - 16,6 Mio. €). Der dort entstandene Ergebnisanstieg ist wesentlich auf die aktuelle Börsenkursentwicklung an den internationalen Börsen und Rentenmärkten zurückzuführen. Diese bestimmten die Marktbewertung der Wertpapiere, die als Deckungsvermögen im Rahmen unserer Contractual Trust Arrangements (CTA) für die Pensionsverpflichtungen dienen. Belastend ergab sich ein Anstieg der Netzpacht gegenüber der Lechwerke AG. Im Geschäftsjahr 2019 übernahm die Lechwerke AG im Rahmen des Ergebnisabführungsvertrags das Ergebnis von 21,6 Mio. € (Vorjahr: - 17,9 Mio. €).

Die LEW Service & Consulting GmbH ist der Shared-Service-Dienstleister aller Unternehmen in der LEW-Gruppe und erbringt auch Leistungen für Dritte. Im Geschäftsjahr 2019 erwirtschaftete die LEW Service & Consulting GmbH Umsatzerlöse von 90,0 Mio. € (Vorjahr: 87,2 Mio. €). Das Ergebnis vor Steuern lag bei 17,0 Mio. € (Vorjahr: 16,4 Mio. €). Die Ergebnisverbesserung resultiert überwiegend aus einem gestiegenen Finanzergebnis, welches sich, wie zuvor bereits beschrieben, aus der positiven Entwicklung der Marktbewertung unserer Wertpapiere, die als Deckungsvermögen im Rahmen unserer CTAs dienen, ergab. Aufgrund des abgeschlossenen Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrags wurde der Jahresüberschuss nach Steuern in Höhe von 11,8 Mio. € (Vorjahr: 9,3 Mio. €) an die Lechwerke AG abgeführt.

Die LEW Wasserkraft GmbH stellt in der LEW-Gruppe die Erzeugungsgesellschaft dar. Die Umsatzerlöse lagen 2019 mit 64,3 Mio. € um 9,9 Mio. € über dem Vorjahresniveau. Das Ergebnis vor Steuern betrug 12,2 Mio. € und ist damit im Vergleich zum Geschäftsjahr 2018 um 10,9 Mio. € gestiegen. Ausschlaggebend für diese deutlich positive Entwicklung war die im Vorjahr witterungsbedingt historisch niedrige Stromerzeugung in den Wasserkraftwerken. Im Geschäftsjahr 2019 lag die Erzeugung wieder auf dem Niveau des langjährigen Mittels (Regelerzeugung). Zusätzlich trugen auch bessere Preise an den Strombörsen sowie die zuvor bereits ausführlich beschriebene positive Performance unserer Wertpapiere, die zur Sicherung der Pensionsansprüche unserer Mitarbeiter dienen, zur Ergebnisverbesserung bei. Aufgrund des abgeschlossenen Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrags wurde der Jahresüberschuss nach Steuern in Höhe von 8,6 Mio. € (Vorjahr: 0,5 Mio. €) an die Lechwerke AG abgeführt.

Die LEW Netzservice GmbH konzentriert ihre Geschäftstätigkeit auf Dienstleistungen rund um das Thema Energieversorgungsanlagen und -netze sowie E-Mobility. Im Geschäftsjahr 2019 wurde in der LEW Netzservice GmbH ein Umsatz in Höhe von 23,9 Mio. € (Vorjahr: 24,2 Mio. €) erzielt. Das Ergebnis vor Steuern fiel mit 2,5 Mio. € gegenüber dem Vorjahr um 1,1 Mio. € niedrigerer aus. Die LEW Netzservice GmbH weist für das Geschäftsjahr 2019 ein Ergebnis nach Steuern von 1,4 Mio. € (Vorjahr: 2,4 Mio. €) aus, das entsprechend dem mit der Lechwerke AG abgeschlossenen Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrags an diese abgeführt wurde.

Das Zinsergebnis erhöhte sich im Berichtszeitraum um 30,0 Mio. € auf - 1,5 Mio. €. Auch die Lechwerke AG selbst verfügt über einen CTA, der den gleichen Mechanismen folgt, wie zuvor bereits für die LVN beschrieben. Ergebnismindernd wirkten sich höhere Zinsaufwendungen für Rückstellungen und gegenüber verbundenen Unternehmen aus.

Der Aufwand für Steuern vom Einkommen und vom Ertrag betrug im Berichtsjahr 38,6 Mio. € (Vorjahr: 28,3 Mio. €). Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus einem höheren zu versteuernden Einkommen. Das Vorjahr war durch höhere Erträge aus einer abgeschlossenen Betriebsprüfung begünstigt.

Für das Berichtsjahr 2019 hat der Vorstand der Lechwerke AG entschieden, 40,7 Mio. € in die anderen Gewinnrücklagen einzustellen. Im Wesentlichen resultierte dieser Betrag aus der entsprechenden Berücksichtigung der erstmalig 2018 angewendeten Vorgehensweise zur Verstetigung der Dividendenprognose und Dividendenzahlung. Demnach sollen Effekte, die sich aus der Marktbewertung der zur Sicherung der Pensionsrückstellungen gebildeten Contractual Trust Arrangements (CTAs) in unseren Gesellschaften ergeben, über die anderen Gewinnrücklagen ausgeglichen werden.

Der Bilanzgewinn in Höhe von 99,3 Mio. € (Vorjahr: 99,4 Mio. €) setzt sich aus dem Jahresüberschuss nach Steuern von 139,9 Mio. € (Vorjahr: 78,2 Mio. €) zuzüglich des Gewinnvortrags aus dem Vorjahr von 0,1 Mio. € und der Einstellung in die Gewinnrücklagen von 40,7 Mio. € (Vorjahr: Entnahme 21,1 Mio. €) zusammen.

Dies ermöglicht uns, eine Dividende von 2,80 € je Stückaktie vorzuschlagen.

Auf Ebene der Lechwerke AG steuerten wir im Jahr 2019 unser Geschäft hauptsächlich über unsere Leistungsindikatoren (Key Performance Indicator, kurz: KPI), Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit nach HGB und Investitionen nach HGB.

Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit nach HGB

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Key Performance Indicator Ist 2019
TEUR
Prognose 2019
TEUR
Ist 2018
TEUR
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit nach HGB 93.349 90.388 92.810

Mit 93,3 Mio. € lag das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit nach HGB um rund 3,0 Mio. € über unserem Prognoseziel. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die Erträge aus dem Verkauf unserer IT-Hard- und Software an ein verbundenes Unternehmen zurückzuführen, welcher in der Prognose nicht enthalten war. Die Lechwerke AG erzielte im Geschäftsjahr 2019 ein Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit nach HGB von 93,3 Mio. € und liegt damit leicht über Vorjahresniveau.

Investitionen

Investitionen nach HGB

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Key Performance Indicator Ist 2019
TEUR
Prognose 2019
TEUR
Ist 2018
TEUR
Investitionen 116.951 113.118 90.893
Immaterielle Vermögensgegenstände 2.572 1.000 2.299
Sachanlagevermögen 112.776 111.118 86.492
Finanzanlagevermögen 1.603 1.000 2.102

Bei der Lechwerke AG sind im Jahr 2019 Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen in Höhe von rund 115 Mio. € angefallen. Der deutliche Anstieg im Vergleich zum Vorjahr resultierte aus den für den Einstieg in das Glasfaser-Privatkundengeschäft aufgewendeten Mitteln. Im Vergleich zur Prognose lagen wir bei den immateriellen Vermögensgegenständen um rund 2 Mio. € über dem geplanten Wert, was im Wesentlichen an geleisteten Anzahlungen lag, welche planerisch in der Höhe nicht berücksichtigt wurden. Die Überschreitung bei den Sachanlagen von rund 2 Mio. € ist unter anderem auf einen erhöhten Investitionsbedarf für Baugebietserschließungen und Netzanschlüsse im regulierten Verteilnetz zurückzuführen.

Der Großteil der Investitionen fiel für den Ausbau und die Erneuerung unserer Netzinfrastruktur an. Dabei investierten wir einen Großteil in die Sanierung und Erneuerung von Leitungen im Hoch- und Mittelspannungsnetz sowie in die Erneuerung von Schaltanlagen. Für Netzanschlüsse zur Einspeisung von Strom aus EEG-geförderten Anlagen fiel im Jahr 2019 ebenfalls eine erhebliche Investitionssumme an. Wie bereits zuvor beschrieben, investierten wir in die Breitbandversorgung in unserem Netzgebiet, die wir seit Jahren kontinuierlich ausbauen, im Berichtsjahr insbesondere in den Ausbau der Glasfaserinfrastruktur für unsere Privatkunden. Außerdem investierten wir in den Erhalt der Wasserkraftwerke an Iller und Lech, um deren Zukunftsfähigkeit sicherzustellen. Daneben fielen regelmäßig Investitionen für den Fuhrpark und Gebäudemaßnahmen an.

Die Investitionen im Bereich der Finanzanlagen resultierten größtenteils aus Kapitalerhöhungen bei unseren Beteiligungen, der Rain Biomasse Wärmegesellschaft mbH, Rain, und der Peißenberger Wärmegesellschaft mbH, Peißenberg.

Desinvestitionen

Im Jahr 2019 haben wir mehrere nicht betriebsnotwendige Grundstücke und Gebäude, unter anderem in den Orten Bobingen und Lauingen, veräußert.

Tätigkeitsabschluss

Nach dem Gesetz über die Elektrizitäts- und Gasversorgung (Energiewirtschaftsgesetz - EnWG) haben vertikal integrierte Energieversorgungsunternehmen im Sinne des § 3 Nr. 38 EnWG, einschließlich rechtlich selbstständiger Unternehmen, die zu einer Gruppe verbundener Elektrizitäts- oder Gasunternehmen gehören und mittelbar oder unmittelbar energiespezifische Dienstleistungen erbringen, und rechtlich selbstständige Netzbetreiber sowie Betreiber von Speicheranlagen nach § 6b Abs. 3 Satz 1 EnWG jeweils getrennte Konten zu führen und für jede ihrer Tätigkeiten nach § 6b Abs. 3 Satz 1 Nr. 1 bis 6 EnWG einen gesonderten Tätigkeitsabschluss aufzustellen. Der Tätigkeitsabschluss ist mit dem geprüften Jahresabschluss beim Bundesanzeiger zur Veröffentlichung einzureichen (§ 6b Abs. 4 EnWG).

Die Lechwerke AG erfüllt mit ihrem Tätigkeitsabschluss 2019 die Berichtspflicht nach § 6b EnWG. In unserer internen Rechnungslegung führen wir jeweils getrennte Konten für die Tätigkeiten der Elektrizitätsverteilung sowie für andere Tätigkeiten innerhalb des Elektrizitäts- und Gassektors. Für die genannten Tätigkeiten erstellen wir eine Bilanz und eine Gewinn- und Verlustrechnung.

Der § 3 Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) findet bei der Lechwerke AG keine Anwendung, da in ihrem Sachanlagevermögen keine Vermögensgegenstände geführt werden und auch keine Dienstleistungen erbracht werden, die im Zusammenhang mit der Funktion Messstellenbetrieb stehen. Die LEW Verteilnetz GmbH hat die Funktion des grundzuständigen Messstellenbetreibers im Sinne des MsbG im Netzgebiet inne.

Der Tätigkeit Elektrizitätsverteilung werden Aufwendungen und Erträge zugeordnet, die in einem direkten Zusammenhang mit der Verpachtung unseres Verteilnetzes stehen.

Vom Gesamtumsatz (inkl. Stromsteuer) des Elektrizitätssektors in Höhe von 1.482,7 Mio. € entfallen auf die Elektrizitätsverteilung 82,9 Mio. €. Der verbleibende Anteil vom Gesamtumsatz des Elektrizitätssektors entfällt auf die Tätigkeit innerhalb des Elektrizitätssektors.

Das Ergebnis der Lechwerke AG in der Elektrizitätsverteilung wird vor allem durch die Erträge aus dem mit der LVN abgeschlossenen Pachtvertrag bestimmt. Die LVN fungiert als Netzpächter und ist für die Planung, die Errichtung, den Ausbau, den Betrieb und die Nutzung von Netzanlagen verantwortlich. Ferner gestaltet sie die technische Netzplanung und die zentrale Netzführung.

Insgesamt beträgt der Jahresüberschuss im Elektrizitätssektor 139,6 Mio. €.

Dem Gassektor, in dem die Gasbeschaffung und der Gasvertrieb abgebildet sind, ist ein Umsatz (inkl. Erdgassteuer) in Höhe von 71,2 Mio. € zugeordnet.

Zum 31. Dezember 2019 weist der Elektrizitätssektor der Lechwerke AG eine Bilanzsumme von 1.935,4 Mio. € aus. Von der Bilanzsumme entfallen 37,1 % auf die Elektrizitätsverteilung. Der verbleibende Anteil der Bilanzsumme des Elektrizitätssektors entfällt auf die Tätigkeit innerhalb des Elektrizitätssektors.

In der Elektrizitätsverteilung beträgt das Sachanlagevermögen 558,1 Mio. €. Der wesentliche Teil der Investitionen in der Elektrizitätsverteilung entfällt auf Stromverteilungsanlagen mit 89,0 Mio. €.

Die Rückstellungen und Verbindlichkeiten machen 62,8 % der Bilanzsumme des Elektrizitätssektors auf der Passivseite aus. Davon entfallen 102,1 Mio. € auf die Elektrizitätsverteilung.

Die dem Gassektor zugeordneten Aktiva und Passiva sind im Verhältnis zu den dem Elektrizitätssektor zugeordneten Aktiva und Passiva von untergeordneter Bedeutung.

Mitarbeiter

Um auch weiterhin als attraktiver Arbeitgeber am Markt präsent zu sein, starteten wir im dritten Quartal 2019 unsere HR-Kampagne unter dem Motto "Bei LEW geht das". Mit den neuen Anzeigenmotiven präsentieren wir uns nach innen wie außen und lenken Aufmerksamkeit auf die Lechwerke AG als Arbeitgeber. Genauso wie potentielle externe Bewerber wollen wir mit der Kampagne unsere Mitarbeiter ansprechen. Sie sind nach wie vor die wichtigsten Multiplikatoren für uns in der Region. Die Motive erscheinen schwerpunktmäßig im Raum Allgäu sowie Augsburg und Umgebung sowohl auf Social-Media-Kanälen als auch auf Großflächen sowie in Printmedien. Auch unsere aktuelle Auszubildenden-Kampagne wirbt mit dem Spruch "Bei LEW geht das".

Digitalisierung, agile Methoden und moderne Formen der Wissensvermittlung waren im Jahr 2019 unsere Schwerpunkte der Personalentwicklung. Für verschiedene Unternehmensbereiche haben wir Workshops zu agilen Arbeitsweisen wie z. B. kundenzentrierte Produktentwicklung, Projektmanagement mit SCRUM oder digitalen Kundenkontakten durchgeführt. Führungskräfte wurden in Entwicklungsprogrammen auf die Herausforderungen der VUCA-World (Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit) und der Digitalisierung vorbereitet und methodisch unterstützt.

Das vielfältige Lernen bei der Lechwerke AG wird durch unser Learning-Management-System (SAP SuccessFactors Learning) ermöglicht. Damit stehen allen Kollegen u. a. Pflichtschulungen, Grundlagenschulungen oder spezifische Lerninhalte in digitaler Form zur Verfügung.

Die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ist inzwischen ein fester Bestandteil der LEW-Kultur. Dies bestätigt auch das Zertifikat "berufundfamilie", das wir seit 2010 zum dritten Mal im Mai 2019 erhalten haben. Unser Angebot zu Gesundheit, Elternzeit, Kinderbetreuung und Pflege sowie rund um den Arbeitsalltag bauen wir kontinuierlich weiter aus.

Dass wir mit unseren Themen gut aufgestellt sind, belegt die hohe Nachfrage: So haben viele Mitarbeiter an unserer jährlich angebotenen Vortragsreihe zur sozialen Gesundheit teilgenommen. Auch diverse Präventionsaktionen, z. B. eine Fuß- und Ganganalyse, sind regelmäßig ausgebucht und werden teilweise durch Zusatztermine ergänzt.

Bei der Lechwerke AG waren zum 31. Dezember 2019 377 Mitarbeiter (336 FTE) beschäftigt. Im Berichtsjahr 2018 waren es 382 Mitarbeiter.

Angaben zur Unternehmensführung

Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289 f Abs. 4 HGB

Der Aufsichtsrat der Lechwerke AG hat in seiner Aufsichtsratssitzung vom 10. Mai 2017 für den definierten Erfüllungszeitraum (1. Juli 2017 bis 30. Juni 2022) im Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst eine Zielquote von Frauen im Vorstand von 50 % und im Aufsichtsrat von 33 % beschlossen. Für die erste und zweite Führungsebene unterhalb des Vorstandes hat der Vorstand am 7. Juni 2017 eine Zielgröße von 30 % für die erste Führungsebene und von 30 % für die zweite Führungsebene beschlossen. Die Zielgrößen unterschreiten den Status quo nicht.

Compliance-Managementsystem

Die Gesamtheit der Grundsätze und Maßnahmen eines Unternehmens zur Einhaltung bestimmter Regeln und damit zur Vermeidung von Regelverstößen wird als Compliance-Managementsystem bezeichnet. Die Sicherstellung Compliancekonformen Verhaltens in Fragen der Korruptionsbekämpfung und seit 2019 auch Exportkontrolle und Geldwäscheprävention bei allen geschäftlichen Aktivitäten ist für die Lechwerke AG sowohl aus rechtlicher und wirtschaftlicher Sicht als auch unter Imagegesichtspunkten unerlässlich. Dadurch sollen negative wirtschaftliche Auswirkungen in Form von Bußgeldern oder finanziellen Haftungspflichten für die Lechwerke AG vermieden werden. Mittels eines geeigneten Compliance-Managementsystems und einer Compliance-Beauftragten stellt die Lechwerke AG dies sicher. Die Compliance-Beauftragte der Lechwerke AG führte im Berichtsjahr Schulungen für relevante Mitarbeitergruppen durch und berät die Arbeitnehmer und die Führungskräfte der Unternehmen bei der Einhaltung der Compliance-Regelungen.

Eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat das Compliance-Management-System für das Themenfeld Antikorruption einer Wirksamkeitsprüfung nach dem Prüfungsstandard IDW PS 980 im Zeitraum vom 1. April 2019 bis 30. September 2019 unterzogen. Die Prüfung wurde 2019 mit einem erfolgreichen Ergebnis abgeschlossen. Für die Themenfelder Geldwäscheprävention und Außenwirtschaftsrecht wurde die Angemessenheit der Konzeption sowie die Implementierung zum 30. September 2019 nach dem IDW Prüfungsstandard 980 geprüft und ebenfalls erfolgreich abgeschlossen.

Dividendenausschüttung

Aufsichtsrat und Vorstand der Lechwerke AG werden der Hauptversammlung am 13. Mai 2020 für das Geschäftsjahr 2019 vorschlagen, eine Dividende von 2,80 € zu zahlen.

Abhängigkeitsbericht

Der Vorstand hat einen Bericht über Beziehungen der Gesellschaft zu verbundenen Unternehmen im Berichtszeitraum nach § 312 AktG erstellt und mit folgender Schlusserklärung versehen:

"Wir erklären, dass die Gesellschaft bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften und Maßnahmen nach den Umständen, die uns im Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen bzw. die Maßnahmen getroffen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten hat und ist dadurch, dass Maßnahmen getroffen wurden, nicht benachteiligt worden. Unterlassene Maßnahmen lagen nicht vor."

Chancen- und Risikobericht

In der LEW-Gruppe ist ein einheitliches Risikomanagementsystem etabliert, das dafür sorgt, dass Chancen und Risiken frühzeitig erkannt, standardisiert erfasst, bewertet, überwacht und gesteuert werden. Zielsetzung ist die Schaffung eines ausgeprägten Bewusstseins für Chancen und Risiken sowie einer wertorientieren Risikokultur in allen Gesellschaften und auf allen Ebenen der LEW-Gruppe. Dadurch sollen möglichst frühzeitig Informationen über Risiken und deren mögliche finanzielle Auswirkungen gewonnen werden. Im Rahmen des Planungs- und Controllingprozesses sollen aber auch Chancen und das damit verbundene Ergebnispotenzial erkannt und genutzt werden. Das Risikomanagement wird gelebt als ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess.

Das Risikomanagement ist in die Strategie-, Planungs- und Controllingprozesse integriert, um eine lösungsorientierte Risikosteuerung zu ermöglichen. Verankert ist das System in der LEW-Richtlinie zum Risikomanagement.

Innerhalb der LEW-Gruppe sind Chancen und Risiken wie folgt definiert:

Chance

Als Chance wird die Möglichkeit einer zum Betrachtungsstichtag gegenüber der Unternehmensplanung positiven künftigen Entwicklung der wirtschaftlichen Situation (Mehrung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage) gesehen, die durch Eintreten eines absehbaren, aber nicht geplanten Ereignisses in der Zukunft hervorgerufen wird. Chancen werden in der LEW-Gruppe im Rahmen des Mittelfristplanungs- bzw. Prognoseprozesses erfasst und berücksichtigt.

Risiko

Der Begriff Risiko ist definiert als Unsicherheit des Eintreffens zukünftiger Ereignisse und die Möglichkeit einer negativen Abweichung von einer festgelegten Zielgröße. Risiko in diesem Sinne ist somit die Möglichkeit einer zum Betrachtungsstichtag absehbaren negativen Entwicklung der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens gegenüber den in der Planung niedergelegten Erwartungen durch das Eintreten eines unerwarteten Ereignisses in der Zukunft.

Die unten dargestellte Abbildung zeigt die Struktur des Risikomanagementsystems der Lechwerke AG.

Neben der Definition von Begrifflichkeiten werden vor allem wiederkehrende Prozessabläufe festgelegt, die das Bewusstsein dafür fördern, sensibel für aktuelle Entwicklungen zu bleiben, die Chancen und Risiken für die LEW-Gruppe bedeuten können.

Organisationsstrukturen und Verantwortlichkeiten

Der Vorstand der Lechwerke AG ist gesetzlich verpflichtet, geeignete Maßnahmen zur Früherkennung bestandsgefährdender Entwicklungen zu treffen und die Einhaltung der Maßnahmen systematisch zu überwachen. Deshalb werden zur operativen Umsetzung verschiedene Stellen und Gremien in der LEW-Gruppe mit der prozessualen Durchführung der notwendigen Arbeiten betraut. Im Rahmen des Risiko-controlling-/Frühwarnsystems sind auf den verschiedenen Stufen der LEW-Gruppe deshalb nachfolgende Positionen besetzt:

Risikomanagement-Koordinator

Der kaufmännische Vorstand der Lechwerke AG übernimmt die Koordinationsfunktion für das Risikomanagement und ist somit Risikomanagement-Koordinator für die gesamte LEW-Gruppe.

Risikoverantwortliche

Für die Identifikation, Analyse, Steuerung und Überwachung eines jeden meldepflichtigen Risikos (bzw. jeder Chance) wird ein Risikoverantwortlicher benannt (sog. Risk Owner), der im Regelfall Mitglied des Risikomanagement-Ausschusses ist.

Risikomanagement-Beauftragter

Diese Funktion nimmt der Leiter Finanzen innerhalb der Lechwerke AG wahr. Es ist seine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass Risiken wie Chancen ordnungsgemäß erfasst werden. Hierzu bestimmt er organisatorische Einheiten, um in geeigneter Weise die Erfassung, Bewertung, Analyse und Steuerung der Risiken und Chancen zu koordinieren und deren Überwachung sowie die ordnungsgemäße Berichterstattung über risikorelevante Sachverhalte sicherzustellen.

Risikomanagement-Ausschuss

Dieses Gremium setzt sich aus den Bereichsleitern der Lechwerke AG, den zuständigen Geschäftsführern der involvierten Tochtergesellschaften und Beteiligungen sowie dem Leiter des Versicherungsbüros zusammen. Den Vorsitz führt der Leiter Finanzen. In die Zuständigkeit des Risikomanagement-Ausschusses fallen u. a.:

Erarbeitung bzw. Genehmigung von Grundlagen sowie Gestaltung und Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems für den jeweiligen Zuständigkeitsbereich,

Erarbeitung der operativen Regeln für den Risikomanagement-Prozess,

Koordination der Risikoerfassung, -bewertung, -analyse und -steuerung und

Überwachung der Risikosituation.

Steuerung von Chancen und Risiken

Mithilfe der Risikosteuerung sollen die identifizierten und analysierten Risiken unter Beachtung der Risikostrategie gesteuert werden. Gegenstand der Risikosteuerung ist die aktive Beeinflussung der Risikopositionen. Ziel ist die Begrenzung der potenziellen Schadenshöhe und die Verringerung der Eintrittswahrscheinlichkeit von Risiken. Grundsätzlich gibt es dabei die bereits beschriebenen Möglichkeiten der Risikosteuerung, wobei die Alternativen jeweils auch die identifizierten Chancen entsprechend umfassen.

Vermeiden von Risiken

Der Verzicht auf risikobehaftete Geschäfte, wie z. B. Investitionen, ist in der Regel nur bei Einzelrisiken sinnvoll anwendbar.

Verminderung von Risiken

Durch Maßnahmen zur Risikoreduzierung sollen die mögliche Schadenshöhe und/oder die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Risikos reduziert werden. Dies kann etwa durch organisatorische bzw. technische Schutzmaßnahmen, Limit-Festlegungen oder durch Verteilung eines Risikos auf mehrere Beteiligte (z. B. Vertragspartner) erfolgen.

Überwälzung von Risiken

Durch die Risikoüberwälzung soll das Risiko auf ein anderes Unternehmen übertragen werden. Versicherbare Risiken können auf Versicherungsunternehmen verlagert werden. Eine weitere Möglichkeit stellen Garantien und Bürgschaften, z. B. von Banken, dar. Des Weiteren können Risiken durch entsprechende Vertragsbedingungen auf einen Vertragspartner übertragen werden oder durch den Abschluss von gegenläufigen Geschäften (z. B. Commodity-Risiken) gesteuert werden.

Akzeptieren von Risiken

Die nach Steuerung verbleibenden (Rest-)Risiken werden bewusst in Kauf genommen und im Risikoportfolio fortlaufend überwacht.

Bewertung der Chancen und Risiken

Um unsere Gesamtheit an Chancen und Risiken angemessen steuern zu können, bewerten wir diese nach Auswirkung und Eintrittswahrscheinlichkeit.

Unter der Auswirkung verstehen wir die Höhe der möglichen Abweichung von der für uns relevanten Zielgröße "bereinigtes EBIT" sowie vom geplanten Finanzergebnis. Bei Risiken verwenden wir hier die folgende Klassifizierung:

Klassifizierung von Risiken

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Auswirkung Einstufung
Mehr als 50 % des Eigenkapitals existenzbedrohend
Mehr als 50 % des bereinigten EBIT p. a., aber weniger als 50 % des Eigenkapitals kritisch
21 bis 50 % des bereinigten EBIT p. a. schwerwiegend
11 bis 20 % des bereinigten EBIT p. a. mittel
1 bis 10 % des bereinigten EBIT p. a. gering

Wir sehen dabei ein Ergebnisrisiko grundsätzlich als zahlungswirksam an, also mit entsprechender Wirkung auf den Cash Flow. Sofern wir über eine Risikosteuerung nur das bereinigte EBIT beeinflussen können, nicht jedoch den Zahlungsfluss, verbleibt ein reines Liquiditätsrisiko. In diesem Fall stufen wir die Auswirkung auf die Liquidität ebenfalls nach den Grenzwerten aus obiger Tabelle ein.

Die Einstufung der Eintrittswahrscheinlichkeit von Risiken unterteilen wir in die folgenden Bandbreiten:

Einstufung der Eintrittswahrscheinlichkeit von Risiken

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Eintrittswahrscheinlichkeit Einstufung
51 bis 99 % sehr hoch
21 bis 50 % hoch
11 bis 20 % mittel
1 bis 10 % niedrig

Je nach Kombination dieser beiden Bewertungen ergibt sich dann die folgende Klassifizierung eines Risikos in die Bereiche "geringes Risiko", "mittleres Risiko" oder "hohes Risiko":

Risikobewertung

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Auswirkung Eintrittswahrscheinlichkeit
niedrig mittel hoch sehr hoch
existenzbedrohend 3 3 3 3
kritisch 2 3 3 3
schwerwiegend 2 2 3 3
mittel 1 2 2 3
gering 1 1 2 2

3 = hohes Risiko
2 = mittleres Risiko
1 = geringes Risiko

Chancen beurteilen wir prinzipiell nach derselben Vorgehensweise. Bei der Steuerung verzichten wir allerdings auf eine strenge Klassifizierung wie bei den Risiken.

Neubewertung von Risiken

Risiken können sich aufgrund geänderter Rahmenbedingungen oder umgesetzter Steuerungsmaßnahmen hinsichtlich ihrer Bewertungsdimensionen ändern und erfahren dadurch eine Neubewertung durch den Risk Owner.

Gesamtbeurteilung der Chancen- und Risikensituation

Unser Geschäft wird von politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen beeinflusst, die immer öfter raschen Änderungen unterliegen. Außerdem führen auch aktuelle technologische Entwicklungen zu bisweilen erheblichen Veränderungen der Marktstrukturen.

Im Vergleich zum Vorjahr ergaben sich im Hinblick auf die Zielgrößen bereinigtes EBIT und geplantes Finanzergebnis keine wesentlichen Veränderungen der Risikosituation. Wir sehen derzeit weder einzelne Risiken noch eine Gesamtheit an Risiken, die den Fortbestand der LEW-Gruppe gefährden könnten.

Chancen- und Risikenkategorien und Beurteilung der Einzelkomponenten

Chancen und Risiken werden in der LEW-Gruppe nach den folgenden, gruppeneinheitlich festgelegten Kategorien gegliedert:

Marktchancen und -risiken

Hierunter fallen alle Chancen und Risiken, die aufgrund veränderter Rahmenbedingungen in unseren Beschaffungs- und Absatzmärkten eintreten können. Darunter verstehen wir sämtliche preis- und mengenbedingten Veränderungen, die die Ergebnissituation beeinflussen könnten. In unserem Risikokatalog führen wir in dieser Kategorie u. a. die Veränderung von Commodity-Preisen, in unserem Fall insbesondere bei einem Rückgang der Preise an der Strombörse EEX, an, da sich dies negativ auf das Ergebnis unserer für die Stromerzeugungsaktivitäten zuständigen Tochtergesellschaft, der LEW Wasserkraft GmbH, auswirken würde. Als Gegensteuerungsmaßnahme verkaufen wir die Strommengen ratierlich, um durch die Preisstreuung einen Mittelungseffekt zu erzielen. Wir sehen hier ein mittleres Risiko. Im Vertrieb stellen marktbedingte Kundenverluste im Strom- und Gasgeschäft ein Risiko dar. Wir klassifizieren diese potenziellen Kundenverluste jedoch als geringes Risiko, da wir erwartete Kundenabgänge bereits in unserer Planung berücksichtigt haben und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Produkte im Marktumfeld wie auch die Entwicklung unserer Kündigungsquote ständig beobachten und darauf reagieren. Da wir kontinuierlich auch neue Kunden gewinnen, steht diesem Risiko auch die Chance zu vertrieblichem Wachstum gegenüber. So erwarten wir etwa, durch neue innovative Produkte außerhalb des reinen Commodity-Vertriebs unsere Kundenbindung stärken zu können.

Betriebschancen und -risiken

In diese Kategorie fallen sämtliche Chancen und Risiken, die sich aus der operativen Geschäftstätigkeit ergeben und zu nachhaltigen Änderungen von betrieblichen Abläufen führen können. Dadurch können Störungen in der Wertschöpfungskette auftreten, die unsere Ertragslage belasten. Dem begegnen wir mit hohen Sicherheitsstandards und regelmäßigen Prüf-, Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten. Als zentrales Risiko sehen wir hier den Eintritt von Naturkatastrophen in unserer Region und die daraus resultierenden Schäden für unsere Netz- und Erzeugungsanlagen. Die Eintrittswahrscheinlichkeit halten wir jedoch für niedrig, damit ist dieses Risiko gesamthaft als gering klassifiziert. Als Gegenmaßnahmen sind dabei Sofortmaßnahmen nach Schadenseintritt, insbesondere gemäß des Krisenhandbuchs und des Großstörungshandbuchs, vorgesehen. Die weiteren Risiken in dieser Kategorie umfassen u. a. den Ausfall unseres EDV-Rechenzentrums oder Schäden durch Computerkriminalität, die wir als gering klassifiziert haben. Innerhalb unserer betrieblichen Abläufe sehen wir aber auch Chancen auf weitere Effizienzgewinne. Beispiele hierfür sind die Automatisierung von Prozessen oder die konsequente Ausnutzung von betrieblichen Synergien.

Finanzchancen und -risiken

Hierzu zählen wir alle Chancen und Risiken, die aus Tätigkeiten und Transaktionen entstehen, die mit unserer Unternehmensfinanzierung verbunden sind. Dies sind beispielsweise Zins-, Kredit- und Kursrisiken. Die Kursrisiken unseres Wertpapierportfolios stellen dabei das größte Einzelrisiko der LEW-Gruppe dar. Bewertet ist es als mittleres Risiko. Als Gegenmaßnahmen nimmt unsere Finanzabteilung ständige Marktbeobachtungen vor, überprüft regelmäßig die Portfoliobewertung und schließt geeignete Sicherungsgeschäfte ab. Andererseits bestehen aber auch entsprechende Chancen einer Kurssteigerung unserer Wertpapiere. Kreditrisiken entstehen durch Forderungen an unsere Kunden, die ausfallen könnten. Wir bewerten die Kreditrisiken dennoch als niedrig, da wir diese über Bonitätsprüfungen unserer Geschäftspartner vor und während der gesamten Geschäftsbeziehung beurteilen und zum Beispiel über Kreditlimits steuern.

Daneben besteht auch das Risiko, dass bei sinkenden Zinsen erhöhte Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen zur Deckung der Zusagen im Rahmen der betrieblichen Altersversorgung erforderlich werden, da diese auf Basis abgezinster Erfüllungsbeträge gebildet werden. Dieses insgesamt als mittel eingestuftes Risiko ist von uns jedoch nicht beeinflussbar.

Umfeld-/Regulierungschancen und -risiken

Zu dieser Kategorie gehören Chancen und Risiken aus der Veränderung energiepolitischer, steuerrechtlicher, regulierungsrechtlicher und kartellrechtlicher Regelungen und Gesetze. Alle Wertschöpfungsstufen des Stromgeschäfts werden in hohem Maß durch politische und rechtliche Rahmenbedingungen beeinflusst. In den zurückliegenden Jahren haben sich die Eingriffe in den Energiemarkt gehäuft.

Das Netzgeschäft unterliegt seit 2009 der Anreizregulierung. 2019 hat für Stromnetze die dritte Regulierungsperiode begonnen. Die Bundesnetzagentur hat das Ausgangsniveau und den Effizienzwert für die Erlösobergrenzen bis 2023 festgelegt, wodurch ein wesentlicher Treiber der Erlösrisiken im Netzbetrieb entfällt. Durch umfassende Maßnahmen zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung versuchen wir im Übrigen, die Chancen aus der Anreizregulierung soweit möglich zu nutzen.

Die weiteren Risiken in dieser Kategorie beinhalten im Wesentlichen Umweltschutzauflagen für unsere Erzeugungsanlagen, die wir als ein mittleres Risiko einschätzen, sowie gerichtliche Grundsatzentscheidungen zu Sachverhalten, die auch unseren Geschäftsbetrieb betreffen und somit Auswirkungen auf die Lechwerke AG haben können.

Prognosebericht

Nach ersten Prognosen wird die globale Wirtschaftsleistung 2020 voraussichtlich um rund 2,5 % steigen. Das Bruttoinlandsprodukt des Euroraums sollte sich in diesem Jahr um rund 1 % erhöhen. Vergleichbar dazu scheinen die Perspektiven für die deutsche Volkswirtschaft zu sein: Der Sachverständigenrat hält für 2020 einen Anstieg der Wirtschaftsleistung von 1 % für möglich. Stimulierende Impulse werden insbesondere durch die starke Beschäftigungssituation und die steigenden verfügbaren Einkommen erwartet, die den privaten Konsum weiter ansteigen lassen sollten.

Nachdem die Temperaturen im Jahr 2019 über dem langjährigen Mittel lagen, dürfte im Falle eines Jahres 2020 mit normalen Temperaturen der witterungsabhängige Teil der Gas- und Stromnachfrage stimuliert werden. Der konjunkturabhängige Teil der Strom- und Gasnachfrage sollte aufgrund der Wirtschaftswachstumsaussichten das Vorjahresniveau überschreiten. Diesen Impulsen werden voraussichtlich wieder dämpfende Einflüsse eines immer effizienteren Energieeinsatzes gegenüberstehen.

Energiepreise: Gas-Forwardkontrakte (TTF) für 2020 werden zur Zeit mit rund 13,3 €/MWh gehandelt und somit ca. 2 % unter dem Spotpreis-Niveau des Vorjahres bewertet. Im Strommarkt notieren die Base-Forwardkontrakte 2020 mit durchschnittlich knapp 40 €/MWh ca. 5 % über den durchschnittlichen Spotmarkt-Preisen von 2019, während die Peak-Forwardkontrakte mit rund 48 €/MWh ca. 18 % über dem durchschnittlichen Peakpreis des vergangenen Jahres liegen.

Die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber veröffentlichten am 15. Oktober 2019 die EEG-Umlage für 2020. Diese steigt um 5,5 % auf 6,756 ct/kWh (Vorjahr: 6,405 ct/kWh).

Für das Jahr 2020 rechnen die Übertragungsnetzbetreiber mit einem weiteren Zubau von erneuerbaren Anlagen in Höhe von rund 5,6 GW. Dadurch steigt die erwartete Erzeugungsmenge aus erneuerbaren Energien auf 226 TWh.

Voraussichtliche Geschäftsentwicklung

Mit den Herausforderungen der Energiezukunft setzen wir uns auch zukünftig auseinander und entwickeln unser Produktportfolio stetig weiter, um unsere Kunden mit unseren Dienstleistungen und Produkten zu überzeugen. Das Produktangebot im Strom- und Gasgeschäft soll noch stärker auf die Bedürfnisse einzelner Zielgruppen zugeschnitten sein. Hierzu werden wir das Produktportfolio überarbeiten, mit dem Ziel das Ökostromangebot zu verstärken. Die Vermarktung über unterschiedliche Vertriebskanäle wird gezielt ausgebaut, um unsere Kunden über verschiedene Wege zu erreichen. Neben Strom und Gas setzen wir klar auf Elektromobilität, dezentrale Energiedienstleistungen und innovative Solar-Speicherlösungen.

Im Jahr 2018 stiegen wir erfolgreich in den Geschäftsbereich Glasfaser-Internet für Privatkunden ein. Im abgelaufenen Berichtsjahr starteten wir mit einer neuen Vorvermarktung in drei Orten im Landkreis Ostallgäu. Wir wollen zukünftig weitere Haushalte fit für die digitale Zukunft machen und das Geschäftsfeld in der Region weiter stärken.

Fest im Fokus steht auch die Digitalisierung. Hierzu wurde ein crossfunktionales Team zur dezidierten Bearbeitung großer Digitalthemen eingerichtet. Durch die Digitalisierung der Kundenkommunikation, die Bereitstellung neuer digitaler Kommunikationskanäle, die Automatisierung manueller Prozesse sowie die Ausweitung des Customer-Self-Service stärken wir die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit, begeistern unsere Kunden und realisieren Einsparungen.

Die Lechwerke AG beabsichtigt den Teilbetrieb "Netzanlagen" im Wege der Ausgliederung auf ihre 100%ige Tochter, die LEW Verteilnetz GmbH, zu übertragen, die bislang Pächterin der Anlagen ist. Mit dem Schritt soll eine stringentere Aufstellung gewährleistet und gleichzeitig veränderten regulatorischen Anforderungen in der Zukunft Rechnung getragen werden. Der Teilbetrieb "Netzanlagen" umfasst im Wesentlichen alle Netzanlagen, die dem regulierten Netzgeschäft zuzuordnen sind. Auf das operative Alltagsgeschäft hätte so eine Ausgliederung keine Auswirkungen. Die Ausgliederung soll nur umgesetzt werden, wenn dies steuerneutral möglich ist und die Prüfung von weiteren Parametern zu einem insgesamt positiven Ergebnis führt. Darüber wird der Vorstand der Gesellschaft nach Abschluss der Prüfung entscheiden. Eine Ausgliederung bedürfte zudem der Zustimmung des Aufsichtsrates sowie der Hauptversammlung der Gesellschaft und könnte 2020 vollzogen werden.

Strom

Zum 1. Januar 2020 wurden die Preise der Grundversorgung und für einen Teil der Stromprodukte für Privat- und Gewerbekunden mit Sonderverträgen aufgrund der gestiegenen Vorkostensituation angeglichen. Wie bereits im Geschäftsjahr 2019 liegt der Schwerpunkt unserer vertrieblichen Aktivitäten auf zielgerichteten Kundenbindungsmaßnahmen sowie der Akquise und Reakquise werthaltiger Kunden verstärkt auch im eigenen Grundversorgungsgebiet. Für das kommende Geschäftsjahr erwarten wir bei den Privat- und Gewerbekunden einen Absatz auf Vorjahresniveau. Mit neuen und weiterentwickelten Produkten planen wir im stark umkämpften Bereich der Geschäftskunden ebenfalls eine Absatzentwicklung in der Größenordnung des Vorjahres. Bei den Energieversorgungsunternehmen rechnen wir aufgrund der Fokussierung auf noch werthaltige Verträge mit leicht geringeren Stromabsätzen gegenüber dem Vorjahr.

Gas

Zum 1. Januar 2020 konnten wir die Preise im Bereich der Privatkunden konstant halten. Die Kundenbasis soll durch gezielte Akquise und weiterentwickelte Marktbearbeitung leicht steigen. Mit optimierten Produkten und angepassten Geschäftsmodellen werden wir das Wachstum bei Geschäftskunden und Energieversorgungsunternehmen absichern. Wir erwarten in diesem Segment insgesamt ein moderates Wachstum.

Umsatz

Für das Geschäftsjahr 2020 erwarten wir preisbedingt über alle Segmente hinweg moderat steigende Stromumsatzerlöse. Die geplante Absatzsteigerung im Gasbereich führt hier ebenfalls zu einer Umsatzsteigerung über alle Bereiche.

Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit nach HGB

Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit nach HGB

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Key Performance Indicator Prognose 2020
TEUR
Ist 2019
TEUR
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit nach HGB 88.850 93.349

Bei planmäßigem Geschäftsverlauf erwarten wir für 2020 ein Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit nach HGB in Höhe von 88,9 Mio. €. Der Rückgang im Jahr 2020 resultiert im Wesentlichen aus einem Sondereffekt im abgelaufenen Geschäftsjahr.

Investitionen

Investitionen nach HGB

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Key Performance Indicator Prognose 2020
TEUR
Ist 2019
TEUR
Investitionen 116.555 116.951
Immaterielle Vermögensgegenstände 2.000 2.572
Sachanlagevermögen 113.895 112.776
Finanzanlagevermögen 660 1.603

Bei der Summe aus den immateriellen Vermögensgegenständen und Sachanlagen sieht unsere Planung gegenüber 2019 eine geringfügige Erhöhung des Investitionsvolumens im Vergleich zum Vorjahr vor. Dies liegt hauptsächlich an einem für das Jahr 2020 angenommenen höheren Mittelbedarf für den weiteren Ausbau des Glasfaser-Privatkundengeschäfts. In etwa auf Vorjahresniveau prognostizieren wir die Investitionsmaßnahmen in das Verteilnetz der Lechwerke AG. Für den Erhalt der Wasserkraftwerke an Iller und Lech ist für das Jahr 2020 ein geringfügig niedrigeres Volumen als im Vorjahr eingeplant.

Im Bereich der Finanzanlagen sind für 2020 keine bedeutenden Investitionen geplant.

Desinvestition

Mit Wirkung zum 1. Januar 2020 übernahm die Stadt Donauwörth 51 % der Anteile an unserer 100%igen Tochtergesellschaft, der Stromnetz Donauwörth GmbH und Co. KG.

Dividende

Ab dem Geschäftsjahr 2018 hat sich die Lechwerke AG dazu entschieden, dass zur Verstetigung der Dividendenprognose und Dividendenzahlung die Effekte aus der Marktbewertung der zur Sicherung der Pensionsrückstellungen gebildeten Contractual Trust Arrangements (CTAs) in unseren LEW-Gesellschaften als nicht operative Effekte über die anderen Gewinnrücklagen ausgeglichen werden sollen. Die Marktbewertung der CTAs erfolgt dabei mit dem beizulegenden Zeitwert, der sich aus dem aktuellen Kurswert je Fondsanteil zum Bilanzstichtag ergibt.

Unsere Dividendenprognose berücksichtigt diesen Sachverhalt und basiert auf der Annahme, dass die wirtschaftlichen und gesetzlichen Rahmenbedingungen den künftigen Geschäftsverlauf nicht negativ beeinflussen werden. Auf dieser Basis streben wir eine Dividende in der Größenordnung des Vorjahres an.

Mitarbeiter

Die 2019 begonnenen Initiativen wie HR-Kampagne und Kompetenzaufbau im Bereich Digitalisierung und Agilität werden auch im Jahr 2020 fortgeführt und weiter ausgebaut. Im Bereich Beruf und Privatleben setzen wir die im Audit "berufundfamilie" vereinbarten Maßnahmen um: Die Vortragsreihe zur sozialen Gesundheit wird auch im nächsten Jahr mit dem Schwerpunkt neue Arbeitsweisen angeboten. Zudem planen wir Beratungen an Außenstellen sowie Präventionsaktionen für Mitarbeiter vor Ort.

Rechtlicher Hinweis

Dieses Dokument enthält zukunftsgerichtete Aussagen. Diese Aussagen spiegeln die gegenwärtigen Auffassungen, Erwartungen und Annahmen des Managements wider und basieren auf Informationen, die dem Management zum gegenwärtigen Zeitpunkt zur Verfügung stehen. Zukunftsgerichtete Aussagen enthalten keine Gewähr für den Eintritt zukünftiger Ergebnisse und Entwicklungen und sind mit bekannten und unbekannten Risiken und Unsicherheiten verbunden. Die tatsächlichen zukünftigen Ergebnisse und Entwicklungen können aufgrund verschiedener Faktoren wesentlich von den hier geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Zu diesen Faktoren gehören insbesondere Veränderungen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage und der Wettbewerbssituation. Darüber hinaus können die Entwicklungen auf den Finanzmärkten und Wechselkursschwankungen sowie nationale und internationale Gesetzesänderungen, insbesondere in Bezug auf steuerliche Regelungen, sowie andere Faktoren einen Einfluss auf die zukünftigen Ergebnisse und Entwicklungen der Gesellschaft haben. Weder die Gesellschaft noch ein mit ihr verbundenes Unternehmen übernimmt eine Verpflichtung, die in dieser Mitteilung enthaltenen Aussagen zu aktualisieren.

4 Jahresabschluss

der Lechwerke AG

Bilanz zum 31. Dezember 2019

Aktiva

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(siehe Anhang) 31.12.2019
TEUR
31.12.2018
TEUR
Anlagevermögen (1) 1.702.634 1.648.341
Immaterielle Vermögensgegenstände 1.880 6.353
Sachanlagen 648.569 590.694
Finanzanlagen (2) 1.052.185 1.051.294
Umlaufvermögen 153.270 126.998
Vorräte (3) 12.361 11.535
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände (4) 140.423 113.221
Flüssige Mittel (5) 486 2.242
Rechnungsabgrenzungsposten (6) 7.901 7.096
Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung (7) 76.166 65.770
1.939.971 1.848.205

Passiva

(siehe Anhang) 31.12.2019
TEUR
31.12.2018
TEUR
Eigenkapital (8) 542.425 501.772
Gezeichnetes Kapital 90.738 90.738
Kapitalrücklage 59.714 59.714
Gewinnrücklagen 292.652 251.952
Bilanzgewinn 99.321 99.368
Sonderposten (9) 4.236 5.061
Rückstellungen (10) 123.412 122.874
Verbindlichkeiten (11) 1.096.355 1.053.261
Rechnungsabgrenzungsposten (12) 173.543 165.237
1.939.971 1.848.205

Gewinn- und Verlustrechnung vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019

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(siehe Anhang) 2019
TEUR
2018
TEUR
Umsatzerlöse (13) 1.553.912 1.402.334
Strom- und Erdgassteuer - 87.086 - 88.153
Bestandsveränderung der unfertigen Leistungen - 672 1.340
Andere aktivierte Eigenleistungen 313 445
Sonstige betriebliche Erträge (14) 47.657 39.621
Materialaufwand (15) 1.248.686 1.090.904
Personalaufwand (16) 34.603 38.108
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen (17) 51.505 47.115
Sonstige betriebliche Aufwendungen (18) 85.981 86.650
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit 93.349 92.810
Ergebnis Finanzanlagen (19) 86.593 45.101
Zinsergebnis (20) - 1.488 - 31.456
85.105 13.645
Ergebnis vor Steuern 178.454 106.455
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (21) - 38.556 - 28.250
Ergebnis nach Steuern 139.898 78.205
Jahresüberschuss 139.898 78.205
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 123 63
Entnahmen aus anderen Gewinnrücklagen - 21.100
Einstellungen in andere Gewinnrücklagen - 40.700 -
Bilanzgewinn 99.321 99.368

Anhang

Form der Rechnungslegung

Zur Verbesserung der Übersichtlichkeit wurden, wie schon in den Vorjahren, in der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung einzelne Posten zusammengefasst und im Anhang gesondert ausgewiesen.

Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften des Dritten Buches des Handelsgesetzbuches (HGB), des Aktiengesetzes (AktG) und des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) aufgestellt.

Die Lechwerke AG ist unter Beachtung von § 291 HGB von der Verpflichtung befreit, einen Konzernabschluss und einen Konzernlagebericht aufzustellen. Die Lechwerke AG wird in den Konzernabschluss der innogy SE, Essen, (kleinster Konsolidierungskreis) und der E.ON SE, Essen, (größter Konsolidierungskreis) einbezogen, die nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) -wie sie von der Europäischen Kommission für die Anwendung in der Europäischen Union übernommen wurden -aufgestellt sind und im Bundesanzeiger veröffentlicht werden.

Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Aktiva

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten erfasst und werden entsprechend ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer von zwei bzw. 15 Jahren linear abgeschrieben.

Die Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich Abschreibungen und Zuschüssen bewertet. Die Herstellungskosten umfassen neben Einzelkosten auch angemessene Gemeinkosten. Bei Aktivierungen bis einschließlich 2009 werden planmäßige Abschreibungen im steuerlich zulässigen Rahmen degressiv, im Übrigen linear vorgenommen. Die Möglichkeit des Übergangs von der degressiven auf die dann höhere lineare Abschreibung wird in vollem Umfang wahrgenommen. Aktivierungen ab dem Geschäftsjahr 2010 werden mit der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Im Bereich der Betriebs- und Geschäftsausstattung werden ab 2018 Wirtschaftsgüter, die 250 EUR, aber nicht 800 EUR übersteigen, im Zugangsjahr voll abgeschrieben. Die Abschreibungen erfolgen über die voraussichtlichen Nutzungsdauern, diese liegen zwischen einem und 70 Jahren.

Innerhalb der Finanzanlagen sind die Anteile an verbundenen Unternehmen und die Beteiligungen mit den Anschaffungskosten bzw. bei voraussichtlich dauerhafter Wertminderung mit den niedrigeren beizulegenden Werten unter Berücksichtigung des Niederstwertprinzips angesetzt. Wertpapiere des Anlagevermögens werden zu den durchschnittlichen Anschaffungskosten bzw. bei voraussichtlich dauerhafter Wertminderung mit den niedrigeren beizulegenden Werten angesetzt. Sonstige Ausleihungen werden zum Nennwert bzw. mit dem niedrigeren beizulegenden Wert bewertet.

Bei den Vorräten erfolgt die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe zu durchschnittlichen Anschaffungskosten oder zu niedrigeren Marktwerten. Die unfertigen Leistungen werden zu Herstellungskosten oder zum niedrigeren beizulegenden Zeitwert bewertet, die Herstellungskosten beinhalten neben Einzelkosten auch angemessene Gemeinkosten im Sinne des § 255 Abs. 2 HGB.

Bei den Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen wird allen erkennbaren Einzelrisiken und dem allgemeinen Kreditrisiko durch angemessene Abwertungen Rechnung getragen. Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind zum Nennwert bilanziert. Soweit erforderlich, wird auf den Barwert abgezinst. Erhaltene Abschlagszahlungen auf den abgegrenzten, noch nicht abgelesenen Stromverbrauch unserer Kunden werden bei dem Brutto-Abgrenzungsbetrag in Abzug gebracht.

Die flüssigen Mittel sind zum Nennwert bilanziert.

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten sind Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, soweit sie einen Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Der aktive Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung resultiert aus der Saldierung nach § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB von Altersversorgungsverpflichtungen mit Vermögensgegenständen, die ausschließlich zur Erfüllung dieser dienen.

Bei allen Vermögensgegenständen des Anlage- und Umlaufvermögens wurden die in den Vorjahren vorgenommenen außerplanmäßigen Abschreibungen beibehalten, soweit die Gründe hierfür nicht entfallen sind.

Passiva

Das Eigenkapital ist zum Nennwert bilanziert.

Die in den Sonderposten erfassten Investitionszuschüsse der Geschäftsjahre 2003 und 2004 sowie die vereinnahmten Investitionszuschüsse der Straßenbeleuchtung von 2003 bis 2010 werden abschreibungskonform aufgelöst.

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden auf der Grundlage versicherungsmathematischer Berechnungen unter Berücksichtigung der Richttafeln 2018 G der Heubeck AG, die eine generationenabhängige Lebenserwartung berücksichtigen, nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Methode) gebildet. Es wurde der von der Deutschen Bundesbank im Oktober 2019 veröffentlichte durchschnittliche Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre von 2,79 % (Vorjahr: 3,29 %), der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt (§ 253 Abs. 2 Satz 2 HGB), herangezogen. Auf dieser Grundlage wurde konzernweit eine Projizierung auf den Zeitraum bis Dezember 2019 durchgeführt. Der Zinssatz laut Gutachten beträgt 2,71 % (Vorjahr: 3,21 %). Die Stromdeputate, die in den Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen enthalten sind, werden auf Grundlage der Differenz aus Selbstkostenpreis und Produktpreis für die Mitarbeiter ermittelt und entsprechend den Rückstellungen für Pensionen bewertet. Im Rahmen weiterer Rechnungsannahmen wurden jährliche Lohn- und Gehaltssteigerungen von 2,35 % (Vorjahr: 2,35 %) und Rentensteigerungen von 1,00 % sowie 1,60 % (Vorjahr: 1,00 % sowie 1,60 %) unterstellt. Bei den Stromdeputaten betrugen die angenommenen jährlichen Gehalts- und Rentensteigerungen 1,60 % (Vorjahr: 1,60 %). Aus der Abzinsung der Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre ergibt sich im Vergleich zur Abzinsung mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre ein Unterschiedsbetrag in Höhe von 19.106 TEUR. Für die Gutachten über die Ermittlung der Rückstellungen unter Verwendung des durchschnittlichen Marktzinssatzes der vergangenen sieben Jahre wurden -ausgenommen vom durchschnittlichen Marktzinssatz -die gleichen Annahmen wie zuvor dargestellt herangezogen.

Im Rahmen eines Contractual Trust Arrangement (CTA) wurden Vermögenswerte auf einen Treuhänder, die Willis Towers Watson Treuhand GmbH (Vorjahr: RWE Pensionstreuhand e. V), zur externen Finanzierung von Teilen der betrieblichen Altersversorgung übertragen. Soweit Zweckvermögen gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB vorliegt, ergibt sich die Rückstellung aus dem Saldo des versicherungsmathematischen Barwertes der Verpflichtung und des beizulegenden Zeitwertes des zur Deckung gebildeten Zweckvermögens; der beizulegende Zeitwert entspricht hauptsächlich dem Marktwert (Börsenkurs zum Stichtag) bzw. wird in geringerem Umfang nach versicherungsmathematischen Grundsätzen ermittelt.

Bei der Bemessung der Steuerrückstellungen und der sonstigen Rückstellungen ist allen erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten Rechnung getragen. Diese sind in Höhe der Erfüllungsbeträge angesetzt, die nach vernünftigen kaufmännischen Beurteilungen notwendig sind. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst, welcher von der Deutschen Bundesbank im Oktober 2019 veröffentlicht wurde. Eine Projektion auf den Dezember 2019 führt zu keinen wesentlichen Effekten.

Die versicherungsmathematische Bewertung der Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen erfolgte unter Anwendung der Richttafeln 2018 G der Heubeck AG. Der Zinssatz laut Gutachten beträgt 0,72 % (Vorjahr: 0,97 %). Im Rahmen weiterer Berechnungsannahmen wurden jährliche Lohn- und Gehaltssteigerungen von 2,10 % (Vorjahr: 2,10 %) unterstellt. Im Rahmen eines Contractual Trust Arrangements wurden Vermögenswerte auf einen Treuhänder, die CommerzTrust GmbH, zur Finanzierung von Teilen der Altersteilzeitverpflichtungen übertragen. Das übertragene Vermögen wurde zum 31. Dezember 2019 mit den bestehenden Rückstellungen für Altersteilzeit saldiert.

Die Zuführung zur Rückstellung erfolgt in Höhe des abgezinsten Betrages über die jeweiligen Umsatz- oder Kostenarten.

Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag passiviert.

Die unter den passiven Rechnungsabgrenzungsposten ausgewiesenen Baukostenzuschüsse bis zum Geschäftsjahr 2002 werden mit 5,00 % zugunsten der Umsatzerlöse aufgelöst. Im Jahr 2008 wurden die Restwerte der im Sonderposten erfassten Investitionszuschüsse der Jahre 2005 bis 2007, die das Pachtmodell mit der LEW Verteilnetz GmbH, Augsburg, betreffen, in die Rechnungsabgrenzungsposten umgegliedert und dort als erhaltene Pachtvorauszahlungen ausgewiesen. Sie werden über die restliche Nutzungsdauer zugunsten der Umsatzerlöse als erhaltene Pachtvorauszahlungen linear aufgelöst. Die ab 2008 erhaltenen Pachtvorauszahlungen sowie die ab 2011 vereinnahmten Baukostenzuschüsse für die Straßenbeleuchtung werden über 20 Jahre mit 5,00 % bzw. im Zugangsjahr mit 2,50 % zugunsten der Umsatzerlöse aufgelöst.

Latente Steuern resultieren aus Unterschieden zwischen handelsrechtlichen und steuerrechtlichen Wertansätzen im Organkreis, die sich in späteren Jahren voraussichtlich umkehren. Hierbei werden die am Bilanzstichtag gültigen bzw. verabschiedeten steuerlichen Vorschriften berücksichtigt. Die daraus resultierenden Steuerbelastungen und Steuerentlastungen werden saldiert. Über den Saldierungsbereich hinausgehende aktive Steuerlatenzen werden in Ausübung des Wahlrechts des § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht aktiviert.

Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist gemäß § 275 Abs. 2 HGB nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Erläuterung der Bilanz

Aktiva

(1) Anlagevermögen

Entwicklung des Anlagevermögens

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Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten Kumulierte Abschreibungen
01.01.2019
TEUR
Zugänge
TEUR
Umbuchungen
TEUR
Abgänge
TEUR
31.12.2019
TEUR
01.01.2019
TEUR
Immaterielle Vermögensgegenstände 22.145 2.572 59 18.662 6.114 15.792
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 20.193 1.670 1.565 17.319 6.109 15.792
Geleistete Anzahlungen 1.952 902 - 1.506 1.343 5 -
Sachanlagen 2.075.753 112.776 - 59 24.459 2.164.011 1.485.059
Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 232.472 1.918 1.234 731 234.893 158.648
Kraftwerksanlagen 96.172 1.874 2.761 2 100.805 63.869
Stromverteilungsanlagen 1.609.345 39.017 32.619 7.318 1.673.663 1.207.939
Betriebs- und Geschäftsausstattung 70.152 5.051 76 15.287 59.992 54.603
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 67.612 64.916 - 36.749 1.121 94.658 -
Finanzanlagen 1.051.294 1.603 - 712 1.052.185 -
Anteile an verbundenen Unternehmen 502.446 75 - - 502.521 -
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 710 20 - - 730 -
Beteiligungen 10.859 1.508 - 519 11.848 -
Wertpapiere des Anlagevermögens 536.846 - - - 536.846 -
Sonstige Ausleihungen 433 - - 193 240 -
Anlagevermögen 3.149.192 116.951 - 43.833 3.222.310 1.500.851
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Kumulierte Abschreibungen Buchwerte
Abschreibungen des Berichtsjahres
TEUR
Umbuchungen
TEUR
Entnahmen für Abgänge
TEUR
31.12.2019
TEUR
31.12.2019
TEUR
31.12.2018
TEUR
Immaterielle Vermögensgegenstände 1.520 - 13.078 4.234 1.880 6.353
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.520 13.078 4.234 1.875 4.401
Geleistete Anzahlungen - - - - 5 1.952
Sachanlagen 49.985 - 19.602 1.515.442 648.569 590.694
Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 3.001 - 320 161.329 73.564 73.824
Kraftwerksanlagen 2.307 - - 66.176 34.629 32.303
Stromverteilungsanlagen 39.990 - 6.605 1.241.324 432.339 401.406
Betriebs- und Geschäftsausstattung 4.687 - 12.677 46.613 13.379 15.549
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau - - - - 94.658 67.612
Finanzanlagen - - - - 1.052.185 1.051.294
Anteile an verbundenen Unternehmen - - - - 502.521 502.446
Ausleihungen an verbundene Unternehmen - - - - 730 710
Beteiligungen - - - - 11.848 10.859
Wertpapiere des Anlagevermögens - - - - 536.846 536.846
Sonstige Ausleihungen - - - - 240 433
Anlagevermögen 51.505 - 32.680 1.519.676 1.702.634 1.648.341

(2) Finanzanlagen

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Anteilsbesitz Anteil am Kapital
in %
Geschäftsjahr Eigenkapital Ergebnis
Name und Sitz unmittelbar mittelbar TEUR TEUR
LEW Wasserkraft GmbH, Augsburg 1 100,00 2019 24.728 -
Bayerische Bergbahnen-Beteiligungs-Gesellschaft mbH, Gundremmingen 100,00 2019 27.683 475
Wendelsteinbahn GmbH, Brannenburg 100,00 2019 2.775 163
Wendelsteinbahn Verteilnetz GmbH, Brannenburg 1 100,00 2019 38 -
Nebelhornbahn-Aktiengesellschaft, Oberstdorf 2, 3 20,14 2017/18 15.829 529
Mittlere Donau Kraftwerke AG, Landshut 40,00 2019 5.113 -
Untere Iller AG, Landshut 3 40,00 2018 1.216 41
LEW Anlagenverwaltung GmbH, Gundremmingen 100,00 2019 296.691 14.501
RL Beteiligungsverwaltung beschr. haft. OHG, Monheim am Rhein 49,00 2019 357.462 28.875
LEW Beteiligungsgesellschaft mbH, Gundremmingen 100,00 2019 462.660 11.516
Elektrizitätswerk Landsberg GmbH, Landsberg am Lech 100,00 2019 1.757 196
LEW TelNet GmbH, Neusäß 100,00 2019 8.540 7.292
Überlandwerk Krumbach GmbH, Krumbach 74,60 2019 6.053 888
G&L Gastro Service GmbH, Augsburg 3 35,00 2018 47 22
LEW Netzservice GmbH, Augsburg 1 100,00 2019 87 -
LEW Service & Consulting GmbH, Augsburg 1 100,00 2019 1.250 -
LEW Verteilnetz GmbH, Augsburg 1 100,00 2019 139.816 -
MeteringSüd GmbH & Co. KG, Augsburg 3 34,00 2018 325 - 122
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Anteilsbesitz Anteil am Kapital
in %
Geschäftsjahr Eigenkapital Ergebnis
Name und Sitz unmittelbar mittelbar TEUR TEUR
Lech Energie Verwaltung GmbH, Augsburg 3 100,00 2018 26 -
Lech Energie Gersthofen GmbH & Co. KG, Gersthofen 3 100,00 2018 - 8 - 9
Wärmeversorgung Schwaben GmbH, Augsburg 3 100,00 2018 - 289
DON-Stromnetz GmbH & Co. KG, Donauwörth 4 100,00 2019 - -
DON-Stromnetz Verwaltungs GmbH, Donauwörth 4 100,00 2019 - -
Bayerische Elektrizitätswerke GmbH, Augsburg 4 100,00 2019 - -
Rain Biomasse Wärmegesellschaft mbH, Rain 3 64,90 2018 5.806 548
Bayerische-Schwäbische Wasserkraftwerke Beteiligungsgesellschaft mbH, Gundremmingen 62,20 2019 60.502 6.121
Rhein-Main-Donau GmbH, Landshut 3 22,50 2018 110.112 -
Peißenberger Wärmegesellschaft mbH, Peißenberg 3 50,00 2018 6.251 512
Stromnetz Günzburg GmbH & Co. KG, Günzburg 3 49,00 2018 2.999 118
Stromnetz Günzburg Verwaltungs GmbH, Günzburg 3 49,00 2018 29 -
Stromnetz Gersthofen GmbH & Co. KG, Gersthofen 3 49,00 2018 517 307
Stromnetz Gersthofen Verwaltung GmbH, Gersthofen 3 49,00 2018 28 1
Stromnetz Friedberg GmbH & Co. KG, Friedberg 3 49,00 2018 1.407 361
Stromnetz Friedberg Verwaltungs-GmbH, Friedberg 3 49,00 2018 26 1
Bayerische Ray Energietechnik GmbH, Garching 3 49,00 2018 1.170 - 86
Verwaltungsgesellschaft Energie Weißenhorn GmbH, Weißenhorn 3 35,00 2018 28 2
Verteilnetze Energie Weißenhorn GmbH & Co. KG, Weißenhorn 3 35,00 2018 906 321
RIWA GmbH Gesellschaft für Geoinformationen, Kempten 3 33,33 2018 1.583 683

1 Ergebnisabführungsvertrag
2 Abschluss zum 31. Oktober
3 Werte für 2019 liegen noch nicht vor
4 Gesellschaft wurde 2019 gegründet, es liegen noch keine Werte vor

In den Wertpapieren des Anlagevermögens ist ein Mischfonds in Höhe von 536.846 TEUR (Vorjahr: 536.846 TEUR) enthalten. Der Marktwert dieses Investmentvermögens liegt mit 649.965 TEUR um 113.119 TEUR über dem Buchwert. Aus diesem Mischfonds sind uns im Geschäftsjahr 15.777 TEUR (Vorjahr: 15.887 TEUR) an Ausschüttungen zugeflossen.

(3) Vorräte

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31.12.2019
TEUR
31.12.2018
TEUR
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 8.573 7.075
Unfertige Leistungen 3.788 4.460
12.361 11.535

(4) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

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31.12.2019
TEUR
31.12.2018
TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich Abschlagszahlungen 94.391 68.878
davon Restlaufzeit mehr als ein Jahr (2) (8)
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 32.513 29.790
davon Restlaufzeit mehr als ein Jahr (-) (-)
davon aus Lieferungen und Leistungen (-) (120)
davon aus Finanzmitteln (32.513) (29.670)
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 176
davon Restlaufzeit mehr als ein Jahr (-) (-)
davon aus Lieferungen und Leistungen (176) (-)
Sonstige Vermögensgegenstände 13.343 14.553
davon Restlaufzeit mehr als ein Jahr (8) (8)
140.423 113.221

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betreffen überwiegend Stromlieferungen gegenüber Energieversorgungsunternehmen und Geschäftskunden sowie Verbrauchsabgrenzungen der am Bilanzstichtag noch nicht abgelesenen und nicht abgerechneten Energieerlöse für Privat- und Gewerbekunden. Daneben beinhalten diese erhaltene Abschlagszahlungen von Kunden in Höhe von 376.962 TEUR (Vorjahr: 379.513 TEUR).

Die Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen die Stromnetz Friedberg GmbH & Co. KG, Friedberg.

Bei den sonstigen Vermögensgegenständen sind im Wesentlichen Forderungen gegenüber dem Finanzamt in Höhe von 7.514 TEUR (Vorjahr: 11.458 TEUR) sowie gegenüber dem Hauptzollamt von 4.945 TEUR (Vorjahr: 2.797 TEUR) ausgewiesen.

(5) Flüssige Mittel

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31.12.2019
TEUR
31.12.2018
TEUR
Kassenbestand und Schecks 64 97
Guthaben bei Kreditinstituten 422 2.145
486 2.242

(6) Rechnungsabgrenzungsposten

Die aktive Rechnungsabgrenzung umfasst vor allem vorausbezahlte Pachtzahlungen, Softwaregebühren, Wartungsverträge und Baukostenzuschüsse sowie sonstige Vorauszahlungen.

(7) Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung

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Historische Anschaffungskosten Zeitwert Erfüllungsbetrag
31.12.2019
TEUR
31.12.2018
TEUR
31.12.2019
TEUR
31.12.2018
TEUR
31.12.2019
TEUR
31.12.2018
TEUR
Verrechnete Vermögenswerte 157.165 158.018 185.254 160.487
Wertpapiere des Anlagevermögens 155.471 156.311 183.560 158.780
CTA Pensionen 149.647 150.487 177.493 152.795
CTA Altersteilzeit 5.824 5.824 6.067 5.985
Sonstige Vermögensgegenstände 1.694 1.707 1.694 1.707
CTA Pensionen 1.688 1.697 1.688 1.697
CTA Altersteilzeit 6 10 6 10
Verrechnete Schulden 109.088 94.717
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 103.040 89.604
Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen 6.048 5.113
Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung 76.166 65.770
Saldierung Pensionen 76.141 64.888
Saldierung Altersteilzeit 25 882

Die Verrechnung von Vermögensgegenständen des Zweckvermögens und Schulden aus Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen hat zu einem Aktivposten geführt.

Die Verrechnung von Vermögensgegenständen des Zweckvermögens und Schulden aus Altersteilzeitverpflichtungen hat im Berichtsjahr zu einem Aktivposten geführt.

Passiva

(8) Eigenkapital

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31.12.2019
TEUR
31.12.2018
TEUR
Gezeichnetes Kapital 90.738 90.738
Kapitalrücklage 59.714 59.714
Gewinnrücklagen
Gesetzliche Rücklage 4.531 4.531
Andere Rücklagen 288.121 247.421
Bilanzgewinn 99.321 99.368
542.425 501.772

Seit 23. Juli 2007 ist das gesamte Grundkapital von 90.738 TEUR der Lechwerke AG in einer Globalurkunde über 35.444.640 Stückaktien verbrieft. Jede Stückaktie gewährt ein Stimmrecht.

In der Hauptversammlung am 15. Mai 2019 wurde eine Ausschüttung in Höhe von 99.245 TEUR beschlossen.

Der Gewinnvortrag in Höhe von 76 TEUR wurde auf neue Rechnung vorgetragen.

Der Gesamtbetrag des im Geschäftsjahr 2019 gegen Ausschüttung gesperrten Betrages i. S. d. § 268 Abs. 8 HGB und i. S. d. § 253 Abs. 6 HGB beträgt 47.195 TEUR (Vorjahr: 16.345 TEUR). Dieser resultiert aus dem Wert, um den der beizulegende Zeitwert die Anschaffungskosten der verrechneten Vermögensgegenstände der Contractual Trust Arrangements übersteigt 28.089 TEUR (Vorjahr: 1.774 TEUR) sowie aus dem Unterschiedsbetrag, der sich aus der Bewertung der Pensionsrückstellungen unter Verwendung des durchschnittlichen Marktzinssatzes der vergangenen zehn Jahre und der Bewertung unter Verwendung des durchschnittlichen Marktzinssatzes der vergangenen sieben Jahre ergibt 19.106 TEUR (Vorjahr: 14.571 TEUR). Nachdem ausreichend frei verfügbare Rücklagen vorhanden sind, besteht keine Ausschüttungssperre in Bezug auf den Bilanzgewinn.

Für das Berichtsjahr 2019 hat der Vorstand der Lechwerke AG entschieden, 40,7 Mio. EUR in die anderen Gewinnrücklagen einzustellen. Im Wesentlichen resultiert dieser Betrag aus der entsprechenden Berücksichtigung der erstmalig 2018 angewendeten Vorgehensweise zur Verstetigung der Dividendenprognose und Dividendenzahlung. Demnach sollen positive Effekte, die sich aus der Marktbewertung der zur Sicherung der Pensionsrückstellungen gebildeten Contractual Trust Arrangements (CTAs) in unseren Gesellschaften ergeben, über die anderen Gewinnrücklagen ausgeglichen werden.

Zur Verwendung des Bilanzgewinns verweisen wir auf den Gewinnverwendungsvorschlag auf Seite 76.

(9) Sonderposten

In dem Sonderposten für Investitionszuschüsse sind die in den Geschäftsjahren 2003 und 2004 vereinnahmten Baukostenzuschüsse sowie die erhaltenen Investitionszuschüsse der Straßenbeleuchtung von 2003 bis 2010 ausgewiesen.

(10) Rückstellungen

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31.12.2019
TEUR
31.12.2018
TEUR
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 24.054 22.635
Steuerrückstellungen 21.634 23.000
Sonstige Rückstellungen
Energiebezüge 21.006 18.719
Hochwasserschutz 20.808 17.651
Erlösminderungen 12.437 14.103
Personalaufwendungen 3.534 3.530
Übrige sonstige Rückstellungen 19.939 23.236
123.412 122.874

Im Rahmen eines Contractual Trust Arrangements wurden Vermögenswerte auf einen Treuhänder, die Willis Towers Watson Treuhand GmbH (Vorjahr: RWE Pensionstreuhand e. V), zur externen Finanzierung von Teilen der betrieblichen Altersversorgung übertragen. Soweit Zweckvermögen gemäß § 246 Abs. 2 HGB vorliegt, ergibt sich die Rückstellung aus dem Saldo des versicherungsmathematischen Barwertes der Verpflichtung und des beizulegenden Zeitwertes des zur Deckung gebildeten Zweckvermögens. Die Verrechnung von Vermögensgegenständen des Deckungsvermögens mit den Versorgungsverpflichtungen hat im Geschäftsjahr 2019 zu einem Aktivposten geführt. Bei den ausgewiesenen Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen handelt es sich um Stromdeputate sowie eine Unterstützungskasse. Der Ansatz der Pensionsrückstellungen entspricht den versicherungsmathematischen Berechnungen.

Die Steuerrückstellungen enthalten eine Rückstellung zur Abdeckung steuerlicher Risiken.

Bei den sonstigen Rückstellungen für Personalaufwendungen wurden im Rahmen eines Contractual Trust Arrangements Vermögenswerte auf einen Treuhänder, die CommerzTrust GmbH, zur Finanzierung von Teilen der Altersteilzeitverpflichtungen übertragen. Das übertragene Vermögen wurde zum 31. Dezember 2019 mit den bestehenden Rückstellungen für Altersteilzeit saldiert. Dies führte zu einer Überdeckung in Höhe von 25 TEUR (Vorjahr: 882 TEUR).

(11) Verbindlichkeiten

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31.12.2019
TEUR
31.12.2018
TEUR
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 5.253 4.516
davon Restlaufzeit bis zu einem Jahr (5.253) (4.516)
davon Restlaufzeit mehr als ein Jahr (-) (-)
davon Restlaufzeit mehr als fünf Jahre (-) (-)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 54.986 45.770
davon Restlaufzeit bis zu einem Jahr (54.986) (45.770)
davon Restlaufzeit mehr als ein Jahr (-) (-)
davon Restlaufzeit mehr als fünf Jahre (-) (-)
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 1.017.580 976.399
davon Restlaufzeit bis zu einem Jahr (1.017.580) (976.399)
davon Restlaufzeit mehr als ein Jahr (-) (-)
davon Restlaufzeit mehr als fünf Jahre (-) (-)
davon aus Lieferungen und Leistungen (42.187) (25.529)
davon aus Finanzmitteln (975.393) (950.870)
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 2.718 1.873
davon Restlaufzeit bis zu einem Jahr (2.718) (1.873)
davon Restlaufzeit mehr als ein Jahr (-) (-)
davon Restlaufzeit mehr als fünf Jahre (-) (-)
Sonstige Verbindlichkeiten 1, 2 15.818 24.703
davon Restlaufzeit bis zu einem Jahr (15.818) (24.703)
davon Restlaufzeit mehr als ein Jahr (-) (-)
davon Restlaufzeit mehr als fünf Jahre (-) (-)
1.096.355 1.053.261

1 Davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 19 (17)
2 Davon aus Steuern 4.265 (10.645)

Die erhaltenen Anzahlungen betreffen überwiegend Kundenvorauszahlungen und Sicherheitsleistungen für Stromlieferungen.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen beinhalten im Wesentlichen Energiebezugsrechnungen.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen im Wesentlichen Finanzmittelkonten (internes Zahlungsverrechnungskonto). Diese werden zu marktüblichen Konditionen verzinst.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen überwiegend die Finanzmittel der Peißenberger Wärmegesellschaft mbH, Peißenberg, sowie der Rain Biomasse Wärmegesellschaft mbH, Rain.

Im Rahmen des üblichen Geschäftsverkehrs bestehen Eigentumsvorbehalte an bezogenen Wirtschaftsgütern.

(12) Rechnungsabgrenzungsposten

Dieser Posten beinhaltet im Wesentlichen die Baukostenzuschüsse und Pachtvorauszahlungen. Zu den Details verweisen wir auf die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.

Latente Steuern

Passive latente Steuern innerhalb des Organkreises, welche sich aus dem nur steuerrechtlich zulässigen Ansatz von Sonderposten mit Rücklagenanteil sowie aus handels- und steuerrechtlich voneinander abweichenden Wertansätzen beim aktiven Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung sowie bei den Pensionsrückstellungen ergaben, wurden mit aktiven latenten Steuern innerhalb des Organkreises auf die handels- und steuerrechtlich voneinander abweichenden Wertansätze bei den sonstigen Rückstellungen sowie im Anlagevermögen und bei den Rechnungsabgrenzungsposten verrechnet. Der Berechnung der latenten Steuern wurde ein Steuersatz in Höhe von 28,10 % (Vorjahr: 28,15 %) zugrunde gelegt. In der Berichtsperiode ergibt sich eine aktive Steuerlatenz, die in Ausübung des Wahlrechts des § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht aktiviert wurde.

Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Aufgrund der erfolgten Übertragung von bestimmten Altersversorgungsverpflichtungen auf die Willis Towers Watson Pensionsfonds AG (Vorjahr: RWE Pensionsfonds AG) besteht bei der Lechwerke AG für den Fall einer möglichen zukünftigen Unterdeckung des Pensionsfonds eine gesetzliche Nachschussverpflichtung in ihrer Eigenschaft als Arbeitgeber. Im Berichtsjahr ergibt sich dafür keine Unterdeckung, somit ist mit einer Inanspruchnahme nicht zu rechnen.

Es besteht bei der Lechwerke AG in ihrer Eigenschaft als Arbeitgeber wegen der erfolgten Übertragung von Altersteilzeitverpflichtungen auf die CommerzTrust GmbH für den Fall einer möglichen zukünftigen Unterdeckung des ATZ-Sicherungsfonds eine gesetzliche Nachschussverpflichtung. Diese Nachschusspflicht betrifft ausschließlich den Anteil der Wertguthaben der Begünstigten einschließlich der darauf entfallenden Arbeitgeberanteile am Gesamtsozialversicherungsbeitrag. Im Berichtsjahr ergibt sich dafür keine Unterdeckung, somit ist mit einer Inanspruchnahme nicht zu rechnen.

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen belaufen sich insgesamt auf 1.179.896 TEUR. Für Abnahmeverpflichtungen aus Strom- und Gasbezugsverträgen bestehen finanzielle Verpflichtungen in Höhe von 1.156.807 TEUR. Davon bestehen 827.484 TEUR gegenüber verbundenen Unternehmen. Für technische und kaufmännische Dienstleistungen bestehen finanzielle Verpflichtungen in Höhe von 129 TEUR sowie für Mieten und Pachten in Höhe von 22.960 TEUR. Davon bestehen 2.149 TEUR gegenüber verbundenen Unternehmen.

Das Bestellobligo beträgt 24.909 TEUR, davon betreffen 2.992 TEUR verbundene Unternehmen.

Die Lechwerke AG haftet zusätzlich im Innenverhältnis für Verpflichtungen einer Tochtergesellschaft der LEW-Gruppe in Höhe von 38.650 TEUR. Mit einer Inanspruchnahme ist aufgrund ausreichender Kapitalausstattung nicht zu rechnen.

Die Lechwerke AG hat insgesamt Bürgschaften von 1.226 TEUR abgegeben. Diese bestehen ausschließlich für verbundene Unternehmen. Mit einer Inanspruchnahme ist aufgrund ausreichender Kapitalausstattung nicht zu rechnen.

Derivate und Bewertungseinheiten

Im Rahmen der operativen, segmentorientierten Geschäftstätigkeit im Vertrieb von Strom und Gas werden externe Absatzverträge abgeschlossen, die durch das Portfoliomanagement der Lechwerke AG durch Beschaffungsverträge mit der innogy SE sowie mit externen Partnern erfüllt werden. Das Halten von Positionen ist nur im Rahmen enger, klar definierter Limite gestattet.

Die Bewertung der in den Geschäftsbereichen abgeschlossenen Verträge erfolgt im Rahmen von Bewertungseinheiten, die insbesondere Termingeschäfte beinhalten. Verträge über den Erwerb oder die Veräußerung von Waren, die einen für den Erwerb, die Veräußerung oder den eigenen Gebrauch erwarteten Bedarf absichern, stellen in der Regel keine Commodity-Derivate im Sinne des § 285 HGB dar. Sofern derartige Verträge jedoch Rückandienungsrechte enthalten und damit ein Ausgleich in bar nicht ausgeschlossen ist, fallen die Verträge oder Anteile dieser Verträge in den Anwendungsbereich des § 285 Nr. 19 HGB. Zur Unterscheidung der Zweckbestimmung beider Arten von Verträgen sind bei der Lechwerke AG geeignete Buchstrukturen vorhanden, die einen entsprechenden Nachweis des Vertragszwecks über den gesamten Lebenszyklus des Vertrags gewährleisten.

Die inhaltliche Definition einer Bewertungseinheit wird durch die Richtlinien hinsichtlich Management und Monitoring der Geschäftsbereiche vorgegeben.

Entsprechend der Ausgestaltung der jeweiligen Bewertungseinheit handelt es sich entweder um Portfolio-Hedges (Absicherung von Nettopositionen, Zusammenfassung von Grundgeschäften) oder Mikro-Hedges (Absicherung des Risikos aus einem einzelnen Grundgeschäft durch ein einzelnes Sicherungsgeschäft).

Bei den Grundgeschäften der Bewertungseinheiten handelt es sich um die Absatzverträge des Geschäftsbereichs, die isoliert betrachtet zum Entstehen von Risikopositionen geführt haben. Zur Bestimmung und Beurteilung der Positionen aus derartigen Geschäften ist ein geeignetes Risikomanagement in der Gesellschaft eingerichtet, welches auch zum Nachweis der prospektiven Effektivität verwendet wird. Die Risikopositionen werden im Rahmen des Risikomanagements regelmäßig bestimmt und bei der Überschreitung von Positionslimits durch Transaktionen mit der innogy SE sowie externen Partnern geschlossen.

Die Bewertungseinheiten bestehen aufgrund der rollierenden Durchführung der Sicherungstransaktionen für einen unbegrenzten Zeitraum. Aktuell sind Zeiträume bis zum Lieferjahr 2024 betroffen.

Zur bilanziellen Abbildung der wirksamen Teile der Bewertungseinheiten wird die Einfrierungsmethode angewendet.

Aufgrund der negativen Korrelation von Grund- und Sicherungsgeschäften wird es künftig zu gegenläufigen, sich nahezu vollständig ausgleichenden Marktwertentwicklungen kommen. Sollte der Saldo aller beizulegenden Zeitwerte einer Bewertungseinheit zum Stichtag negativ sein, so wird imparitätisch eine Rückstellung für drohende Verluste aus Bewertungseinheiten gebildet. Über die bereits bilanzierten Rückstellungen hinausgehende Verlustüberhänge können nicht entstehen.

Als mit hoher Wahrscheinlichkeit erwartete Transaktionen sind die antizipativen, noch nicht kontrahierten Grundgeschäfte mit Endkunden der Lechwerke AG ausgewiesen. Bei diesen Geschäften handelt es sich um routinemäßig durchgeführte Transaktionen, die im Rahmen des vertrieblichen Endkundengeschäfts regelmäßig in den vergangenen Geschäftsjahren eingetreten sind und daher als hochwahrscheinlich eingestuft werden.

Commodity

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Grundgeschäft (Absatz) Nominalvolumen
TEUR
Sicherungsgeschäft (Bezug) Nominalvolumen
TEUR
Nettoposition Nominalvolumen
TEUR
Strom
schwebende Geschäfte 833.159 720.064 113.095
mit hoher Wahrscheinlichkeit erwartete Transaktionen 282.806 - 1 282.806
Gas
schwebende Geschäfte 105.623 90.997 14.626
mit hoher Wahrscheinlichkeit erwartete Transaktionen 19.816 - 1 19.816
1.241.404 811.061 430.343

1 Angabe gesetzlich ausgeschlossen

Durch die Bildung der Bewertungseinheiten wurde die Bilanzierung einzelvertraglicher Drohverlustrückstellungen zum Abschlussstichtag vermieden. Bei alternativer einzelvertraglicher Drohverlustermittlung hätten sich im Strom- und Gasbereich Drohverlustrückstellungen in Höhe von 46.084 TEUR ergeben.

Erläuterung der Gewinn- und Verlustrechnung

(13) Umsatzerlöse

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2019
TEUR
2018
TEUR
Stromerlöse 1.268.570 1.150.854
Netzmieten und Pachten 82.478 73.854
Gaserlöse 71.208 46.851
Erlöse aus Auftragsarbeiten 11.172 11.239
Baukostenzuschüsse 4.387 5.174
Übrige 116.097 114.362
1.553.912 1.402.334

In den Netzmieten und Pachten sind die Auflösungen von Investitionszuschüssen ab 2005, die das Pachtmodell mit der LEW Verteilnetz GmbH, Augsburg, betreffen, als erhaltene Pachtvorauszahlungen ausgewiesen.

Die Umsatzerlöse aus Baukostenzuschüssen beinhalten die Auflösungen der Investitionszuschüsse bis einschließlich des Geschäftsjahres 2002.

Die übrigen Umsatzerlöse beinhalten die Konzessionsabgabe, den Verkauf von Lagerware und die Verrechnung von Personal- und Sachleistungen.

Die Umsatzerlöse wurden ausschließlich im Inland getätigt.

(14) Sonstige betriebliche Erträge

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2019
TEUR
2018
TEUR
Kostenumlagen und -erstattungen 25.682 19.090
Auflösung von Rückstellungen 11.116 10.497
Abgänge von Anlagegegenständen 2.421 4.744
Zuschreibungen auf kurzfristige Vermögenswerte ohne Wertpapiere 2.198 998
Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen 825 871
Übrige 5.415 3.421
47.657 39.621

(15) Materialaufwand

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2019
TEUR
2018
TEUR
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 1.210.437 1.052.228
Aufwendungen für bezogene Leistungen 38.249 38.676
1.248.686 1.090.904

Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren enthalten im Wesentlichen Energiebezugskosten.

(16) Personalaufwand

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2019
TEUR
2018
TEUR
Löhne und Gehälter 27.101 28.718
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 1 7.502 9.390
34.603 38.108

1 Davon für Altersversorgung 2.922 (4.664)

(17) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen

Die Abschreibungen entfallen mit 51.505 TEUR (Vorjahr: 47.115 TEUR) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen.

Es wurden in der Berichtsperiode außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 345 TEUR vorgenommen.

(18) Sonstige betriebliche Aufwendungen

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2019
TEUR
2018
TEUR
Vertrags- und konzessionsbedingte Aufwandsbelastungen 22.752 23.858
Aufwendungen für fremde Dienstleistungen 20.754 18.985
IT-Aufwendungen 7.411 6.193
Vertriebs- und vertriebsnahe Aufwendungen 4.429 5.119
Rückstellungszuführungen 4.265 6.625
Sonstige personalnahe Aufwendungen 4.174 1.947
Instandhaltungsaufwendungen 3.771 4.683
Rechts- und sonstige Beratungsaufwendungen 2.318 3.201
Kosten des Post- und Zahlungsverkehrs 2.287 2.053
Aufwendungen für Provisionen 2.023 1.983
Wertberichtigungen von Forderungen und übrige Vermögenswerte 1.729 1.778
Übrige Fremdlieferungen und -leistungen 1.478 1.577
Sonstige Steuern 1.162 1.334
Versicherungen 1.119 1.099
Abgänge von Anlagegegenständen ohne Finanzanlagen 632 427
Büromaterial 507 515
Aufwendungen für Beiträge an Verbände 454 311
Mietaufwendungen 406 406
Übrige 4.310 4.556
85.981 86.650

(19) Ergebnis Finanzanlagen

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2019
TEUR
2018
TEUR
Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen 43.480 12.253
davon aus verbundenen Unternehmen (43.480) (12.253)
Verluste aus Ergebnisabführungsverträgen - - 17.850
davon aus verbundenen Unternehmen (-) (- 17.850)
Erträge aus Beteiligungen 27.322 34.797
davon aus verbundenen Unternehmen (25.890) (34.087)
Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 15.791 15.901
davon aus verbundenen Unternehmen (7) (4)
86.593 45.101

Die Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen betreffen die LEW Verteilnetz GmbH, Augsburg (Vorjahr: Verluste), die LEW Wasserkraft GmbH, Augsburg, die LEW Service & Consulting GmbH, Augsburg, und die LEW Netzservice GmbH, Augsburg. Diese sind auch im Lagebericht auf Seite 37 dargestellt.

Die Erträge aus Beteiligungen beinhalten im Wesentlichen die Ausschüttungen der LEW Beteiligungsgesellschaft mbH, Gundremmingen, der LEW Anlagenverwaltung GmbH, Gundremmingen, sowie der Bayerische-Schwäbische Wasserkraftwerke Beteiligungsgesellschaft mbH, Gundremmingen.

(20) Zinsergebnis

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2019
TEUR
2018
TEUR
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 1,2 14.956 2.752
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 3,4 16.444 34.208
- 1.488 - 31.456

1 Davon aus verbundenen Unternehmen 122 (96)
2 Davon aus Abzinsung von Rückstellungen 564 (-)
3 Davon an verbundene Unternehmen 8.329 (5.923)
4 Davon aus Aufzinsung von Rückstellungen 7.956 (5.956)

Im Berichtsjahr wurde der Aufwand aus der Aufzinsung (inkl. Zinsänderungseffekt) der Pensionsrückstellung in Höhe von - 11.922 TEUR (Vorjahr: - 10.241 TEUR) mit den beizulegenden Zeitwerten sowie den übrigen Aufwendungen und Erträgen des für die Pensionsverpflichtungen bestehenden Zweckvermögens in Höhe von 25.648 TEUR (Vorjahr: - 9.128 TEUR) verrechnet. Der daraus resultierende Saldo in Höhe von 13.726 TEUR (Vorjahr: - 19.369 TEUR) ist in den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen (Vorjahr: Aufwendungen) ausgewiesen.

Der Aufwand aus der Aufzinsung (inkl. Zinsänderungseffekt) der Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen in Höhe von - 70 TEUR (Vorjahr: 108 TEUR) wurde im Geschäftsjahr 2019 mit den Marktwertveränderungen sowie den übrigen Aufwendungen und Erträgen des bestehenden Zweckvermögens in Höhe von 86 TEUR (Vorjahr: 40 TEUR) verrechnet. Der daraus resultierende Saldo in Höhe von 16 TEUR (Vorjahr: - 68 TEUR) ist in den Zinsen und ähnlichen Erträgen (Vorjahr: Aufwendungen) ausgewiesen.

(21) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Bei den Ertragsteuern werden die Körperschaftsteuer in Höhe von 23.237 TEUR (Vorjahr: 17.947 TEUR), die Gewerbesteuer in Höhe von 19.190 TEUR (Vorjahr: 15.102 TEUR) und der Solidaritätszuschlag in Höhe von 1.260 TEUR (Vorjahr: 987 TEUR) ausgewiesen. In den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind zudem periodenfremde Erträge in Höhe von 5.486 TEUR (Vorjahr: 8.786 TEUR) enthalten.

Der Steueraufwand zur Abdeckung steuerlicher Risiken betrug 355 TEUR (Vorjahr: 3.000 TEUR).

Periodenfremde Erträge und Aufwendungen

Die periodenfremden Erträge in den Umsatzerlösen in Höhe von 16.152 TEUR (Vorjahr: 23.234 TEUR) sowie die periodenfremden Aufwendungen im Materialaufwand in Höhe von 13.711 TEUR (Vorjahr: 19.834 TEUR) enthalten Abweichungen zu vorgenommenen Abgrenzungen. In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde Erträge in Höhe von 12.002 TEUR (Vorjahr: 10.497 TEUR) enthalten.

Nachtragsbericht

Zum Zeitpunkt der Erstellung des Jahresabschlusses lagen keine bedeutenden Ereignisse vor.

Energiewirtschaftsgesetz (EnWG)

Die Lechwerke AG ist gemäß § 3 Nr. 38 EnWG ein vertikal integriertes Energieversorgungsunternehmen und hat die sich hieraus ergebenden Rechtsfolgen des § 6b EnWG zu beachten.

Geschäfte größeren Umfangs mit verbundenen Unternehmen oder assoziierten Unternehmen

Es wurden Geschäfte größeren Umfangs, die aus dem Rahmen der gewöhnlichen Energieversorgungstätigkeit herausfallen und für die Beurteilung der Vermögens- und Ertragslage des Unternehmens nicht von untergeordneter Bedeutung sind, mit verbundenen oder assoziierten Unternehmen getätigt.

Die Lechwerke AG erbringt folgende Leistungen:

Netzverpachtung des regulierten Stromverteilnetzes an ein Konzernunternehmen: 68.727 TEUR,

Binnendienstleistungen im Zusammenhang mit der Verpachtung von Netzen an ein Konzernunternehmen (dienstleistende Querschnittsfunktionen): 25.983 TEUR.

Die Lechwerke AG empfängt folgende Leistungen:

Pachtaufwendungen regulierter Stromverteilnetze von einem Konzernunternehmen sowie von assoziierten Unternehmen: 3.062 TEUR.

Sonstige Angaben

Mitarbeiter

Anzahl der Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt

Mit nahestehenden Unternehmen und Personen wurden keine Geschäfte getätigt, die zu nicht marktüblichen Bedingungen zustande kamen.

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2019 2018
Gewerbliche Mitarbeiter 5 6
Angestellte 377 378
382 384

Sonstige Angaben

Die Lechwerke AG mit Sitz in Augsburg bündelt den Strom- und Gasvertrieb, die Energiebeschaffung, den Bereich Energiedienstleistungen, den Overhead sowie den Großteil der Eigentümerfunktion des Sachanlagevermögens. Die Gesellschaft ist im Handelsregister des Amtsgerichts Augsburg unter HRB 6164 eingetragen.

Wir nehmen am konzernweiten Finanzclearing mit der innogy SE, Essen, teil.

Die Bezüge des Vorstands für das Geschäftsjahr 2019 betrugen 1.180 TEUR. Im Rahmen des Long-Term-Incentive-Plan der innogy SE wurde dem Vorstand ein Wert von 196 TEUR zugeteilt. Diese sind in den Gesamtbezügen enthalten.

An ehemalige Vorstandsmitglieder und deren Hinterbliebene wurden 801 TEUR als Pensionen bezahlt. Für die Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstands sind 3.021 TEUR zurückgestellt.

Die Bezüge des Aufsichtsrats betrugen 129 TEUR. Die Beiratsmitglieder erhielten für das Geschäftsjahr 2019 insgesamt 44 TEUR.

Das von dem Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar im Sinne des § 285 Nr. 17 HGB ist in der entsprechenden Anhangsangabe des Konzernabschlusses der E.ON SE/innogy SE enthalten.

Organe der Gesellschaft

Aufsichtsrat

Bernd Böddeling

Nottuln

Bereichsvorstand Kommunen/Beteiligungen - Sparte Netz & Infrastruktur der innogy SE

Aufsichtsratsvorsitzender

■ envia Mitteldeutsche Energie AG, Chemnitz (Vorsitz)

■ RheinEnergie AG, Köln

■ Süwag Energie AG, Frankfurt am Main (Vorsitz)

■ VSE AG, Saarbrücken (Vorsitz)

□ Emscher Lippe Energie GmbH, Gelsenkirchen (Aufsichtsrat; Vorsitz)

□ KELAG-Kärntner Elektrizitäts Aktiengesellschaft, Klagenfurt, Österreich (Aufsichtsrat)

□ medl GmbH, Mülheim an der Ruhr (Aufsichtsrat)

□ RWW Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH, Mülheim an der Ruhr (Aufsichtsrat; Vorsitz)

□ Stadtwerke Dülmen GmbH, Dülmen (Aufsichtsrat)

Thomas Siprak *

Biberbach

(bis 31.05.2019)

ehem. Vorsitzender des Betriebsrats der Lechwerke AG

1. stv. Aufsichtsratsvorsitzender (bis 31.05.2019)

Carl-Ernst Giesting

Leipzig

Bereichsvorstand B2B der innogy SE

2. stv. Aufsichtsratsvorsitzender (bis 17.09.2019)

1. stv. Aufsichtsratsvorsitzender (seit 17.09.2019)

■ Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH (DEW21), Dortmund

■ envia Mitteldeutsche Energie AG, Chemnitz

■ Süwag Energie AG, Frankfurt am Main

■ VSE AG, Saarbrücken

Jürgen Gutmann *

Augsburg

Vorsitzender des Betriebsrats der LEW Verteilnetz GmbH

Vorsitzender des Konzernbetriebsrats der LEW-Gruppe

□ LEW Verteilnetz GmbH, Augsburg (Aufsichtsrat)

Jürgen Kaiser *

Augsburg

(seit 26.07.2019)

stv. Vorsitzender des Betriebsrats der Lechwerke AG

Dr. Markus Lammers

Bad Homburg vor der Höhe

Leiter B2B Germany der innogy SE

Jürgen Reichert Dr. h. c.

Bobingen

Altbezirkstagspräsident von Schwaben

□ Klinikum Augsburg (KU), Augsburg (Verwaltungsrat)

□ Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul, Augsburg (Wirtschaftsrat)

Elke Temme

Recklinghausen

Geschäftsführerin eMobility Solutions GmbH

■ innogy Westenergie GmbH, Essen

Jürgen Träger *

Ichenhausen

Vorsitzender des Betriebsrats der Lechwerke AG

stv. Vorsitzender des Konzernbetriebsrats der LEW-Gruppe

2. stv. Aufsichtsratsvorsitzender (seit 17.09.2019)

Dr. Bernd Widera

Hagen

Rechtsanwalt

■ AVU Aktiengesellschaft für Versorgungs-Unternehmen, Gevelsberg

Erläuterungen

Mitglied in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten
Mitglied in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen
* Von der Belegschaft gewählt

Ausschuss des Aufsichtsrats

Personalausschuss

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Bernd Böddeling Thomas Siprak Carl-Ernst Giesting Jürgen Träger
Vorsitz (bis 31.05.2019) (seit 17.09.2019)

Vorstand

Dr. Markus Litpher

Augsburg

Vorstandsmitglied verantwortlich für Finanzen, Querschnitts- und Steuerungsfunktionen, Kundenservice, Verteilnetzbetrieb, Kommunalmanagement und Compliance

■ LEW Verteilnetz GmbH, Augsburg (Vorsitz)

■ Mittlere Donau Kraftwerke AG, Landshut

□ Rhein-Main-Donau GmbH, Landshut (Gesellschafterausschuss)

□ Stromnetz Friedberg GmbH & Co. KG, Friedberg (Aufsichtsrat)

□ Stromnetz Gersthofen GmbH & Co. KG, Gersthofen (Aufsichtsrat)

□ Stromnetz Günzburg GmbH & Co. KG, Günzburg (Aufsichtsrat)

□ Überlandwerk Krumbach GmbH, Krumbach (Aufsichtsrat)

□ Wärmeversorgung Schwaben GmbH, Augsburg (Aufsichtsrat)

Norbert Schürmann

Ustersbach

Vorstandsmitglied verantwortlich für Vertrieb, Energiebeschaffung, Erzeugung, Netzservice, Telekommunikation und Unternehmenskommunikation

■ Mittlere Donau Kraftwerke AG, Landshut (Vorsitz)

■ Nebelhornbahn-AG, Oberstdorf

■ Untere Iller AG, Landshut

□ LEW Verteilnetz GmbH, Augsburg (Aufsichtsrat)

□ RMD-Consult GmbH Wasserbau und Energie, München (Aufsichtsrat)

□ Überlandwerk Krumbach GmbH, Krumbach (Aufsichtsrat; Vorsitz)

□ Wärmeversorgung Schwaben GmbH, Augsburg (Aufsichtsrat; Vorsitz)

Erläuterungen

Mitglied in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten
Mitglied in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen

Beirat

Jürgen Reichert

Bobingen

Altbezirkstagspräsident von Schwaben

Beiratsvorsitzender

Andreas Scherer

Augsburg

Geschäftsführer der Presse-Druck- und Verlags-GmbH in Augsburg stv. Beiratsvorsitzender

Bernd Böddeling

Nottuln

Bereichsvorstand Kommunen/Beteiligungen - Sparte Netz & Infrastruktur der innogy SE

Vorsitzender des Aufsichtsrats der Lechwerke AG

Richard Fank

Augsburg

Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Augsburg

Dr. Hansjörg Flassak

Rain am Lech

Kfm. Geschäftsführer der Dehner GmbH & Co. KG

Jürgen Gutmann

Augsburg

Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat der Lechwerke AG

Ulrich Humbaur

Gersthofen

Geschäftsführer der Humbaur GmbH in Gersthofen

Jürgen Kaiser (seit 26.07.2019)

Augsburg

Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat der Lechwerke AG

Hans-Peter Rauch

Waltenhofen-Hegge

Präsident der Handwerkskammer für Schwaben

Peter Saalfrank

Augsburg

Hauptgeschäftsführer der IHK Augsburg

Martin Sailer

Augsburg

Landrat des Landkreises Augsburg

Manfred Schilder

Memmingen

Oberbürgermeister der Stadt Memmingen

Angelika Schorer

Jengen-Beckstetten

Mitglied des Bayerischen Landtags

Thomas Siprak (bis 31.05.2019)

Biberbach

Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat der Lechwerke AG

Jürgen Träger

Ichenhausen

Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat der Lechwerke AG

Josef Walz

Pfaffenhofen a. d. Roth

Bürgermeister des Marktes Pfaffenhofen a. d. Roth

Vorsitzender des Bezirksverbands Schwaben im Bayerischen Gemeindetag

Dr. Bernd Widera

Hagen

Rechtsanwalt

Georg Wimmer

München

Generalsekretär im Bayerischen Bauernverband in München

Götz Wolf

München

Vorsitzender der Geschäftsführung der PASM Power and Air Condition Solution Management GmbH in München

Konzernzugehörigkeit

Die Mehrheit der Anteile an der innogy SE hält die E.ON Verwaltungs SE. Sämtliche Anteile an der E.ON Verwaltungs SE werden von der E.ON Beteiligungen GmbH gehalten, deren Geschäftsanteile wiederum sämtlich von der E.ON SE gehalten werden.

Die innogy SE ist mit der Mehrheit der Aktien (89,87 %) an der Lechwerke AG beteiligt. Zum einen hält die innogy SE unmittelbar 74,87 % der Anteile an der Lechwerke AG. Die restlichen Anteile in Höhe von 15,0000112 % an der Lechwerke AG werden über die RL Besitzgesellschaft mbH, Monheim am Rhein, gehalten, deren alleinige Gesellschafterin die RL Beteiligungsverwaltung beschr. haft. OHG, Monheim am Rhein, ist, an der die innogy SE wiederum mehrheitlich mit 51 % und die LEW Anlagenverwaltung GmbH mit 49 % beteiligt ist.

Die Lechwerke AG, Augsburg, sowie Gesellschaften, an denen wir mehrheitlich beteiligt sind, werden jeweils in den Konzernabschluss nach IFRS der innogy SE, Essen, und der E.ON SE, Essen, einbezogen. Der Konzernabschluss ist bei den jeweiligen Gesellschaften sowie auf den Investor-Relations-Seiten der jeweiligen Gesellschaft erhältlich.

 

Augsburg, 31. Januar 2020

Dr. Markus Litpher, Vorstand

Norbert Schürmann, Vorstand

Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns

Wir schlagen der Hauptversammlung vor, den Bilanzgewinn wie folgt zu verwenden:

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EUR
Ausschüttung einer Dividende von 2,80 EUR je Stückaktie 99.244.992,00
Gewinnvortrag auf neue Rechnung 76.401,43
Bilanzgewinn 99.321.393,43

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Lechwerke AG, Augsburg

Vermerk über die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Lechwerke AG, Augsburg, -bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2019 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden -geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Lechwerke AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 geprüft. Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2019 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 und

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten Erklärung zur Unternehmensführung.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote).

Die sonstigen Informationen umfassen zudem die übrigen Teile des Geschäftsberichtes -ohne weitergehende Querverweise auf externe Informationen -, mit Ausnahme des geprüften Jahresabschlusses, des geprüften Lageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zum Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen -beabsichtigten oder unbeabsichtigten -falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen -beabsichtigten oder unbeabsichtigten -falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus O identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher -beabsichtigter oder unbeabsichtigter -falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Vermerk über die Prüfung der Einhaltung der Rechnungslegungspflichten nach § 6b Abs. 3 EnWG

Wir haben die Einhaltung der Pflichten zur Rechnungslegung nach § 6b Abs. 3 EnWG, wonach für die Tätigkeiten nach § 6b Abs. 3 EnWG getrennte Konten zu führen sind, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 geprüft. Darüber hinaus haben wir den Tätigkeitsabschluss für die Tätigkeit "Elektrizitätsverteilung" -bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2019 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 einschließlich der Angaben zu den Regeln, nach denen die Gegenstände des Aktiv- und Passivvermögens sowie die Aufwendungen und Erträge den gemäß § 6b Abs. 3 Satz 1 bis 4 EnWG geführten Konten zugeordnet worden sind -geprüft.

Nach unserer Beurteilung

wurden die Pflichten zur Rechnungslegung nach § 6b Abs. 3 EnWG, wonach für die Tätigkeiten nach § 6b Abs. 3 EnWG getrennte Konten zu führen sind, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 in allen wesentlichen Belangen erfüllt und

entspricht der beigefügte Tätigkeitsabschluss in allen wesentlichen Belangen den Vorschriften des § 6b Abs. 3 EnWG.

Wir haben unsere Prüfung nach § 6b Abs. 5 EnWG unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist nachfolgend sowie im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" weitergehend beschrieben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile hierzu zu dienen.

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Einhaltung der Pflichten nach § 6b Abs. 3 EnWG sowie für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie zur Einhaltung dieser Pflichten als notwendig erachtet haben.

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die Pflichten zur Rechnungslegung nach § 6b Abs. 3 EnWG in allen wesentlichen Belangen erfüllt wurden sowie einen Vermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zur Einhaltung der Pflichten zur Rechnungslegung nach § 6b Abs. 3 EnWG beinhaltet. Die Prüfung umfasst die Beurteilung, ob die Wertansätze und die Zuordnung der Konten nach § 6b Abs. 3 EnWG sachgerecht und nachvollziehbar erfolgt sind und der Grundsatz der Stetigkeit beachtet wurde.

 

Stuttgart, 31. Januar 2020

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Carolin Schütt, Wirtschaftsprüferin

ppa. Markus Schicke, Wirtschaftsprüfer

5 10-Jahres-Übersicht

Glossar

Anreizregulierung

Die Anreizregulierung ist ein behördliches Regulierungsinstrument zur Schaffung von Anreizen für Kostensenkungen bei den Betreibern von Strom- und Gasnetzen. Den Netzbetreibern werden dazu Obergrenzen für ihre Erlöse vorgegeben. Weichen die tatsächlichen Kosten des Netzbetreibers von diesen Erlösobergrenzen ab, muss er für die höheren Kosten selbst aufkommen; bei niedrigeren Kosten kann er mögliche Gewinne einbehalten. Die Erlösobergrenzen werden aus einem bundesweiten Effizienz- und Kostenvergleich abgeleitet.

Commodity

Bezeichnung für eine standardisierte, handelbare Ware, z. B. Strom, Öl oder Gas.

Compliance

Überwachung der Einhaltung von Gesetzen und Regelungen sowie freiwilliger Kodexe, insbesondere des LEW-Verhaltenskodex, im Unternehmen.

Contractual Trust Arrangement (CTA)

Ein CTA ist ein Modell im Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge. Im Fall der Treuhandmodelle wird einem selbständigen Rechtsträger Vermögen zur Verwaltung und zu Sicherungszwecken übertragen. Der Treuhänder verwendet das Treugut ausschließlich zur Erbringung oder Erstattung von Leistungen im Rahmen der betrieblichen Altersversorgung, ohne selbst Schuldner der Leistungen zu sein.

Dekarbonisierung

Dekarbonisierung oder auch Entkarbonisierung bezeichnet die Umstellung der Wirtschaftsweise, speziell der Energiewirtschaft, in Richtung eines niedrigeren Umsatzes von Kohlenstoff. Dabei werden Handlungen und Prozesse, durch die Kohlenstoffdioxid (CO2) freigesetzt wird, durch solche Prozesse abgelöst, bei denen diese Freisetzungen unterbleiben oder kompensiert werden. Dekarbonisierung ist ein zentrales Mittel des Klimaschutzes sowie einer der Hauptpfeiler der Energiewende. Ziel ist die CO2-Neutralität der Wirtschaft.

Dezentralisierung

Bei einer dezentralen Stromerzeugung wird elektrische Energie verbrauchernah erzeugt, z. B. innerhalb oder in der Nähe von Wohngebieten und Industrieanlagen mittels Kleinkraftwerken. Die Leistungsfähigkeit der Stromerzeugungsanlagen ist in der Regel nur auf die Deckung des Energiebedarfs der unmittelbar oder in der näheren Umgebung angeschlossenen Stromverbraucher ausgelegt.

Digitalisierung

Unter Digitalisierung versteht man die Anpassung von Produkten, Dienstleistungen und Prozessen an neue Informations- und Kommunikationstechnologien und diesbezügliche Kundenerwartungen.

EEG-Umlage

Mit der EEG-Umlage werden die Kosten für die Förderung der erneuerbaren Energien bundesweit weitgehend auf alle Letztverbraucher verteilt. Die Kosten bestehen hauptsächlich aus der Differenz zwischen den Einnahmen durch den Verkauf des EEG-Stroms an der Börse und den Ausgaben, die durch die Auszahlung der EEG-Vergütungen an die Anlagenbetreiber im Rahmen der Ausgleichsmechanismusverordnung anfallen. Die EEG-Umlage wird jeweils am 15. Oktober für das kommende Kalenderjahr von den Übertragungsnetzbetreibern festgelegt, die für die Abwicklung des EEG-Wälzungsmechanismus verantwortlich sind. Da die EEG-Umlage immer auf Prognosen beruht -sowohl bezüglich der Erzeugung aus EEG-Anlagen als auch der Erlöse durch den Verkauf des EEG-Stroms -müssen Fehlbeträge in den Folgejahren nachgeholt werden.

Energiewirtschaftsgesetz (EnWG)

Das Gesetz über die Elektrizitäts- und Gasversorgung enthält die grundlegenden Regelungen zum Recht der leitungsgebundenen Energie.

Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)

Das Gesetz für den Ausbau Erneuerbarer Energien regelt die Einspeisung und Vergütung von Strom aus erneuerbaren Quellen ins Stromnetz und hat die Erhöhung des Anteils erneuerbaren Energien an der Stromversorgung zum Ziel.

Free Float

Streubesitz, auch Free Float, sind die Aktien einer Aktiengesellschaft, die nicht dauerhaft im Besitz von Anlegern sind und somit dem Aktienhandel potenziell zur Verfügung stehen.

Full Time Equivalents (FTE)

Die Anzahl der Vollzeit-, Teilzeit- und befristeten Mitarbeiter (ohne ruhende Arbeitsverhältnisse, Werkstudenten/Praktikanten, Mitarbeiter in der Freistellungsphase der Altersteilzeit) abzüglich der Teilzeitreduzierung. So entsprechen z. B. zwei Teilzeitstellen (Beschäftigungsgrad: 50 %) einem FTE.

International Financial Reporting Standards (IFRS)

Regelwerk zur Rechnungslegung, das vom International Accounting Standards Board (IASB), einer unabhängigen juristischen Person, erstellt wird.

Intra Day

Der Intra-Day-Handel dient primär dazu, Fehlmengen oder Überschüsse des eigenen Bilanzkreises durch kurzfristige, untertägige Handelsaktivitäten so gering wie möglich zu halten, um den Prognoseverpflichtungen des Bilanzkreisvertrages nachzukommen und etwaige Ausgleichsenergiekosten zu reduzieren. Mit Hinblick auf immer flexibler werdende Anlagen lässt sich der kurzfristige Handel aber auch dafür nutzen, um den Strom von Anlagen kurzfristig bedarfsgerecht - und somit möglichst gewinnbringend und systemstabilisierend -zu produzieren.

Key Performance Indicator (KPI)

Der Begriff Key Performance Indicator bzw. Leistungskennzahl bezeichnet in der Betriebswirtschaftslehre Kennzahlen, anhand derer der Fortschritt oder der Erfüllungsgrad hinsichtlich wichtiger Zielsetzungen oder kritischer Erfolgsfaktoren gesteuert wird.

Kilowatt (kW)

Maßeinheit der elektrischen Leistung:

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1 Kilowatt (kW) = 1.000 W
1 Megawatt (MW) = 1.000 kW
1 Gigawatt (GW) = 1.000 MW = 1.000.000 kW
1 Terawatt (TW) = 1.000 GW = 1.000.000.000 kW

kWp (Kilowatt peak)

Mit kWp wird die Leistung einer Photovoltaikanlage unter genormten Bedingungen angegeben. Diese wird auch als Nennleistung bezeichnet.

Konzessionsabgabe

Entgelt für die Nutzung von öffentlichen Wegen im Gemeindegebiet für die Verlegung und den Betrieb von Stromleitungen. Energieversorger müssen dafür einen bestimmten Centbetrag pro Kilowattstunde an die Städte und Gemeinden zahlen.

Netzentgelte

Netz- oder Netznutzungsentgelte sind im liberalisierten Energiemarkt Entgelte, die Strom- und Gasnetzbetreiber als Gegenleistung für die Nutzung des Netzes von den jeweiligen Nutzern erheben.

Offshore-Netzumlage

Alle Windparks auf dem Meer werden als Offshore-Windparks bezeichnet. Die Offshore-Netzumlage (bis 31. Dezember 2018: Offshore-Haftungsumlage) sichert die Risiken der Anbindung von Offshore-Windparks an das Stromnetz ab. Seit dem 1. Januar 2019 werden hierdurch auch die Kosten aus der Errichtung und dem Betrieb der Offshore-Anbindungsleitungen gedeckt. Die daraus entstehenden Belastungen werden bundesweit auf die Letzverbraucher umgelegt.

Phelix Base Year Future

Der Phelix-Future ist ein Termingeschäft auf den Strompreis. Das Wort "Phelix" ist die Abkürzung für den von der Börse Leipzig EEX 2001 eingeführten Physical Electricity Index. Der Index liegt dem Phelix-Future zugrunde und weist den Strompreis im Marktgebiet Deutschland/Österreich aus. Als Termingeschäft kann der Anleger den Phelix-Future auf unterschiedliche Laufzeiten von einer Woche bis zu sechs Jahren erwerben. Die Lieferrate beträgt ein Megawatt pro Kontrakt. Der Phelix-Baseload bezieht sich dabei auf die Stromgrundlast.

Risikomanagement

Nach dem Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) sind Vorstände von Aktiengesellschaften verpflichtet, geeignete Maßnahmen zu treffen, um Risiken frühzeitig zu erkennen. Ziel eines solchen Überwachungs- oder auch Risikomanagementsystems ist die allgemeine Sicherung des Fortbestands eines Unternehmens.

Sektorkopplung

Unter Sektorkopplung (auch Sektorenkopplung oder Integrated Energy genannt) wird die gemeinsame Betrachtung und Vernetzung der drei Sektoren der Energiewirtschaft verstanden, die gekoppelt, also gemeinsam optimiert werden sollen. Nicht nur im Stromsektor, auch in den Bereichen Wärme und Verkehr sollen fossile Energieträger nach und nach durch erneuerbare Energien ersetzt werden. Dabei kann die sog. Sektorkopplung helfen.

Übertragungsnetzbetreiber

Übertragungsnetzbetreiber (engl.: Transmission System Operator, kurz TSO) sind Netzbetreiber, die Infrastruktur der überregionalen Stromnetze zur elektrischen Energieübertragung operativ betreiben, für bedarfsgerechte Instandhaltung und Dimensionierung sorgen und Stromhändlern/-lieferanten diskriminierungsfrei Zugang zu diesen Netzen gewähren. Darüber hinaus haben sie die Aufgabe, bei Bedarf Regelleistung zu beschaffen und dem System zur Verfügung zu stellen, um Netzschwankungen möglichst gering zu halten.

Umlage für abschaltbare Lasten

Bei der Umlage für abschaltbare Lasten handelt es sich um eine Umlage zur Vorhaltung von Abschaltleistung nach der Verordnung zu abschaltbaren Lasten (AbLaV). Mit der Umlage werden die Anbieter von Abschaltleistung aus abschaltbaren Lasten vergütet, falls der Netzbetreiber diese zum Zweck der Systemstabilisierung abruft.

Umlage nach § 19 Stromnetzentgeltverordnung (StromNEV)

Mit der § 19 StromNEV-Umlage wird die Entlastung stromintensiver Unternehmen von Netzentgelten gesetzlich finanziert. Die aus diesen Entlastungen der StomNEV entstehenden Kosten werden bundesweit an alle Letztverbraucher weitergegeben.

Finanzkalender (Änderungen vorbehalten)

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2020 Hauptversammlung 2020 (Augsburg)
Mittwoch, 13. Mai 2020
Dividendenzahlung
Montag, 18. Mai 2020
Analystenkonferenz (München)
Donnerstag, 16. Juli 2020
Emittentenbericht Januar - Juni 2020
Montag, 24. August 2020
2021 Bericht zum Geschäftsjahr 2020 - Bilanzpressekonferenz (Augsburg)
März 2021
Hauptversammlung 2021 (Augsburg)
Mai 2021
Dividendenzahlung
Mai 2021
Analystenkonferenz (München)
2021
Emittentenbericht Januar - Juni 2021
August 2021

Impressum

Lechwerke AG

Schaezlerstraße 3 • 86150 Augsburg

Postanschrift:

Lechwerke AG • 86136 Augsburg

www.lew.de • investor-relations@lew.de

Gestaltung:

ADVERMA Advertising & Marketing GmbH, Rohrbach

www.adverma.de

Fotografie:

Rainer Retzlaff, Waltenhofen • www.rainerretzlaff.comAbsatzkontrolle

Jakob Nicklbauer, Bild, Code & Herzklopen GbR, Augsburg • www.yeah.deAbsatzkontrolle

Eckhart Matthäus, Wertingen • www.em-foto.deAbsatzkontrolle

Thorsten Franzisi, Augsburg • www.sport-in-augsburg.deAbsatzkontrolle

Timian Hopf, München • www.hopfilm.deAbsatzkontrolle

Rainer Funck, Bobingen

Bernd Feil, Mindelheim • www.mis.mnAbsatzkontrolle

Christina Bleier, Augsburg • www.christina-bleier.deAbsatzkontrolle

Heidi Sanz, Obergünzburg • www.sanzfoto.deAbsatzkontrolle

Michael Hochgemuth, Augsburg

Jonas Ziegler, Wertingen • www.zstudio.deAbsatzkontrolle

Martin Förg, Gersthofen

Plainpicture • www.plainpicture.comAbsatzkontrolle

istockphoto, frantic00 • www.istockphoto.comAbsatzkontrolle

Innogy SE/Alex Raths

Korrektorat:

Florian Weber. Text & Redaktion, Friedberg • www.weber-text.com

Druck:

Druckerei Joh. Walch GmbH & Co KG, Augsburg • www.walchdruck.deAbsatzkontrolle

Dieser Geschäftsbericht wurde am 31. März 2020 veröffentlicht.

10-Jahres-Übersicht

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LEW-Gruppe nach IFRS 2019 2018 2017 2016 2015
Absatz Strom 2 GWh 17.702 16.785 17.503 19.935 15.832
Absatz Gas GWh 2.909 1.982 2.079 1.316 917
Umsatzerlöse 1,2 Mio. € 1.679 2.061 2.337 2.385 2.280
Bereinigtes EBIT Mio. € 143 142 191 142 142
Investitionen Mio. € 132 108 107 105 92
Mitarbeiter zum Geschäftsjahresende FTE 3 1.799 1.777 1.779 1.798 1.803
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LEW-Gruppe nach IFRS 2014 2013 2012 2011 2010
Absatz Strom 2 14.578 15.108 15.108 14.719 13.430
Absatz Gas 787 998 1.122 881 773
Umsatzerlöse 1,2 2.178 2.219 2.199 2.101 1.780
Bereinigtes EBIT 166 146 133 124 129
Investitionen 94 80 85 88 81
Mitarbeiter zum Geschäftsjahresende 1.762 1.726 1.701 1.725 1.705
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Lechwerke AG nach HGB 2019 2018 2017 2016 2015
Anlagevermögen Mio. € 1.703 1.648 1.611 1.569 1.385
Umlaufvermögen Mio. € 153 127 77 101 211
Sonstige Aktiva Mio. € 84 73 77 65 33
Eigenkapital Mio. € 542 502 523 492 473
Sonderposten Mio. € 4 5 6 7 8
Fremdkapital Mio. € 1.220 1.176 1.083 1.090 1.003
Rechnungsabgrenzungsposten Mio. € 174 165 153 146 145
Bilanzsumme Mio. € 1.940 1.848 1.765 1.735 1.629
Eigenkapitalquote % 28,0 27,1 29,6 28,3 29,0
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit 4 Mio. € 192 82 141 150 218
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit 4 Mio. € - 107 - 97 - 78 - 131 - 138
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit 4 Mio. € - 87 16 - 63 - 29 - 71
Umsatzerlöse (inkl. Strom- und Erdgassteuer) Mio. € 1.554 1.402 1.389 1.477 1.371
Jahresüberschuss Mio. € 140 78 123 112 158
Ausschüttung Mio. € 99 5 99 99 92 92
Dividende je Aktie 2,80 5 2,80 2,80 2,60 2,60
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Lechwerke AG nach HGB 2014 2013 2012 2011 2010
Anlagevermögen 1.278 1.324 1.297 1.346 1.284
Umlaufvermögen 192 181 223 283 247
Sonstige Aktiva 42 8 13 3 4
Eigenkapital 400 385 385 386 385
Sonderposten 10 11 13 16 19
Fremdkapital 957 974 990 1.089 993
Rechnungsabgrenzungsposten 145 143 145 141 138
Bilanzsumme 1.512 1.513 1.533 1.632 1.535
Eigenkapitalquote 26,4 25,5 25,1 23,6 25,1
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit 4 - 17 151 - 158 63 84
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit 4 41 - 61 31 - 90 - 79
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit 4 - 50 - 93 120 35 21
Umsatzerlöse (inkl. Strom- und Erdgassteuer) 1.393 1.530 1.531 1.586 1.378
Jahresüberschuss 85 71 71 71 71
Ausschüttung 85 71 71 71 71
Dividende je Aktie 2,40 2,00 2,00 2,00 2,00

1 Nicht enthalten in den Werten ab 2018 sind aufgrund der Anwendung von IFRS15 Veränderungen der Marktwerte von Commodity-Derivaten (im sonstigen betrieblichen Ergebnis enthalten) und durchgeleitete Fördergelder nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (erhaltene und weitergeleitete Prämien waren bislang brutto in den Umsatzerlösen und im Materialaufwand ausgewiesen worden)
2 Ab 2019 muss aufgrund einer Ausweisänderung die durchgeleitete EEG-Einspeisevergütung saldiert ausgewiesen werden und ist daher nicht mehr im Absatz/Umsatz und im Bezug/Materialaufwand ausgewiesen
3 Full Time Equivalents (1 FTE = 1 Vollzeitstelle), inkl. der Auszubildenden und ab 2011 auch inkl. der geringfügig Beschäftigten; Vorjahreswerte nicht angepasst
4 Ab dem Geschäftsjahr 2014 wurde der DRS 21 angewandt; Vorjahreswerte nicht angepasst
5 Vorgeschlagene Ausschüttung bzw. Dividende je Aktie für das Geschäftsjahr 2019 der Lechwerke AG, vorbehaltlich der Zustimmung durch die Hauptversammlung am 13. Mai 2020

 

Lechwerke AG, Schaezlerstraße 3, 86150 Augsburg

www.lew.de

Tätigkeitsabschluss für das Geschäftsjahr 2019

Allgemeine Erläuterungen

Nach dem Gesetz über die Elektrizitäts- und Gasversorgung (Energiewirtschaftsgesetz - EnWG) haben vertikal integrierte Energieversorgungsunternehmen im Sinne des § 3 Nr. 38 EnWG einschließlich rechtlich selbständiger Unternehmen, die zu einer Gruppe verbundener Elektrizitäts- oder Gasunternehmen gehören und mittelbar oder unmittelbar energiespezifische Dienstleistungen erbringen, und rechtlich selbständige Netzbetreiber sowie Betreiber von Speicheranlagen nach § 6b Abs. 3 Satz 1 EnWG jeweils getrennte Konten zu führen und für jede ihrer Tätigkeiten nach § 6b Abs. 3 Satz 1 Nr. 1 bis 6 EnWG einen gesonderten Tätigkeitsabschluss aufzustellen.

Für die Lechwerke AG ergeben sich die folgenden Tätigkeitsbereiche:

Elektrizitätsverteilung

Andere Tätigkeiten innerhalb des Elektrizitätssektors

Andere Tätigkeiten innerhalb des Gassektors

Der Tätigkeit Elektrizitätsverteilung werden Aufwendungen und Erträge zugeordnet, die in einem direkten Zusammenhang mit der Verpachtung unseres Verteilnetzes stehen.

Im Hinblick auf die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie die angewandten Abschreibungsmethoden, die dem Tätigkeitsabschluss zugrunde gelegt wurden, verweisen wir auf die Angaben im Anhang des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2019 der Lechwerke AG.

Der § 3 des Messstellenbetriebsgesetzes (MsbG) findet bei der Lechwerke AG keine Anwendung, da in ihrem Sachanlagevermögen keine Vermögensgegenstände geführt werden und auch keine Dienstleistungen erbracht werden, die im Zusammenhang mit der Funktion Messstellenbetrieb stehen. Die LEW Verteilnetz GmbH hat die Funktion des grundzuständigen Messstellenbetreibers im Sinne des Messstellenbetriebsgesetzes im Netzgebiet inne.

In unserem Tätigkeitsabschluss sind die folgenden Regeln der Zuordnung der Gegenstände des Aktiv- und Passivvermögens sowie der Erträge und Aufwendungen nach § 6b Abs. 3 Satz 7 EnWG berücksichtigt:

Bilanz

Alle Bilanzwerte werden im ersten Schritt direkt den Tätigkeiten zugeordnet. Soweit eine direkte Zuordnung nicht möglich ist oder mit unvertretbarem Aufwand verbunden ist, erfolgt die Zuordnung mittels Verteilungsschlüssel.

Gewinn- und Verlustrechnung

Alle Erträge und Aufwendungen werden grundsätzlich direkt den Tätigkeiten zugeordnet. Soweit eine direkte Zuordnung nicht möglich ist oder mit unvertretbarem Aufwand verbunden ist, erfolgt die Zuordnung mittels Verteilungsschlüssel.

Tätigkeitsabschluss Elektrizitätsverteilung

Tätigkeits-Bilanz zum 31. Dezember 2019

Aktiva

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31.12.2019
TEUR
31.12.2018
TEUR
Anlagevermögen 697.882 658.972
Immaterielle Vermögensgegenstände 1.880 6.351
Sachanlagen 558.072 514.739
Finanzanlagen 137.930 137.882
Umlaufvermögen 10.512 9.936
Vorräte 7.381 6.175
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 3.131 3.761
Flüssige Mittel - -
Rechnungsabgrenzungsposten 7.108 6.347
Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung 1.636 1.305
717.138 676.560

Passiva

31.12.2019
TEUR
31.12.2018
TEUR
Zugeordnetes Eigenkapital 457.404 386.754
Gezeichnetes Kapital 78.114 79.195
Kapitalrücklage 51.406 52.117
Gewinnrücklagen 114.798 94.636
Bilanzgewinn 23.268 13.580
Ausgleichsposten 189.818 147.226
Sonderposten 2.709 3.187
Rückstellungen 10.744 10.323
Verbindlichkeiten 91.327 125.409
Rechnungsabgrenzungsposten 154.954 150.887
717.138 676.560

Tätigkeits-Gewinn- und Verlustrechnung vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019

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2019
TEUR
2018
TEUR
Umsatzerlöse 82.947 75.649
Sonstige betriebliche Erträge 8.630 6.323
Materialaufwand
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 76 93
Aufwendungen für bezogene Leistungen 3.658 3.535
Personalaufwand
Löhne und Gehälter 582 570
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 161 186
davon für Altersversorgung (63) (93)
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 46.730 43.130
Sonstige betriebliche Aufwendungen 3.770 3.998
davon sonstige Steuern (459) (478)
Erträge aus Beteiligungen 394 161
davon aus verbundenen Unternehmen (-) (-)
Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen 21.609 -
davon aus verbundenen Unternehmen (21.609) (-)
Verluste aus Ergebnisabführungsverträgen - 17.850
davon aus verbundenen Unternehmen (-) (17.850)
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 791 920
davon aus verbundenen Unternehmen (80) (60)
davon aus Abzinsung von Rückstellungen (221) (-)
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 621 1.529
davon an verbundene Unternehmen (357) (-)
davon aus Aufzinsung von Rückstellungen (261) (291)
Ergebnis vor Steuern 58.773 12.162
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag - 15.117 - 9.272
Ergebnis nach Steuern 43.656 2.890
Jahresüberschuss 43.656 2.890
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 48 21
Entnahmen aus anderen Gewinnrücklagen - 10.669
Einstellungen in andere Gewinnrücklagen -20.436 -
Bilanzgewinn 23.268 13.580

Tätigkeits-Anlagengitter zum 31. Dezember 2019

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Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
01.01.2019
TEUR
Zugänge
TEUR
Umbuchungen
TEUR
Abgänge
TEUR
31.12.2019
TEUR
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 19.863 1.670 1.566 16.990 6.109
Geleistete Anzahlungen 1.952 902 - 1.506 1.343 5
21.815 2.572 60 18.333 6.114
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 180.211 1.908 3.208 198 185.129
Kraftwerksanlagen 1.536 - - - 1.536
Stromverteilungsanlagen 1.552.055 35.404 26.198 4.887 1.608.770
Betriebs- und Geschäftsausstattung 65.535 4.913 - 19 15.078 55.351
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 59.630 53.570 - 31.495 985 80.720
1.858.967 95.795 - 2.108 21.148 1.931.506
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 135.025 50 - - 135.075
Beteiligungen 2.853 - - - 2.853
Sonstige Ausleihungen 4 - - 2 2
137.882 50 - 2 137.930
Anlagevermögen 2.018.664 98.417 - 2.048 39.483 2.075.550
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Kumulierte Abschreibungen
01.01.2019
TEUR
Abschreibungen des Berichtsjahres
TEUR
Umbuchungen
TEUR
Entnahmen für Abgänge
TEUR
31.12.2019
TEUR
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 15.464 1.518 1 12.749 4.234
Geleistete Anzahlungen - - - - -
15.464 1.518 1 12.749 4.234
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 125.379 2.377 1.127 5 128.878
Kraftwerksanlagen 1.536 - - - 1.536
Stromverteilungsanlagen 1.166.646 38.354 - 21 4.601 1.200.378
Betriebs- und Geschäftsausstattung 50.667 4.481 - 37 12.469 42.642
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau - - - - -
1.344.228 45.212 1.069 17.075 1.373.434
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen - - - - -
Beteiligungen - - - - -
Sonstige Ausleihungen - - - - -
- - - - -
Anlagevermögen 1.359.692 46.730 1.070 29.824 1.377.668
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Buchwerte
31.12.2019
TEUR
31.12.2018
TEUR
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.875 4.399
Geleistete Anzahlungen 5 1.952
1.880 6.351
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 56.251 54.832
Kraftwerksanlagen - -
Stromverteilungsanlagen 408.392 385.409
Betriebs- und Geschäftsausstattung 12.709 14.868
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 80.720 59.630
558.072 514.739
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 135.075 135.025
Beteiligungen 2.853 2.853
Sonstige Ausleihungen 2 4
137.930 137.882
Anlagevermögen 697.882 658.972

Sonstige Angaben

Vorräte

Die Vorräte betreffen ausschließlich Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

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31.12.2019
TEUR
31.12.2018
TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - -
davon Restlaufzeit mehr als ein Jahr (-) (-)
Forderungen gegen verbundene Unternehmen - -
davon Restlaufzeit mehr als ein Jahr (-) (-)
davon aus Lieferungen und Leistungen (-) (-)
davon aus Finanzmitteln (-) (-)
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiliungsverhältnis besteht 176
davon Restlaufzeit mehr als ein Jahr (-) (-)
davon aus Lieferungen und Leistungen (176) (-)
davon aus Finanzmitteln (-) (-)
Sonstige Vermögensgegenstände 2.955 3.761
davon Restlaufzeit mehr als ein Jahr (-) (-)
3.131 3.761

Bei den sonstigen Vermögensgegenständen sind im Wesentlichen Forderungen gegenüber dem Finanzamt in Höhe von 2.946 TEUR (Vorjahr: 3.760 TEUR) ausgewiesen.

Rückstellungen

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31.12.2019
TEUR
31.12.2018
TEUR
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 517 449
Steuerrückstellungen 8.482 7.549
Sonstige Rückstellungen 1.745 2.325
10.744 10.323

Bei den sonstigen Rückstellungen werden z. B. Rückstellungen für Nachforderungszinsen sowie für den Arbeitsschutz ausgewiesen.

Verbindlichkeiten

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31.12.2019
TEUR
31.12.2018
TEUR
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 4.584 2.192
davon Restlaufzeit bis zu einem Jahr (4.584) (2.192)
davon Restlaufzeit mehr als ein Jahr (-) (-)
davon Restlaufzeit mehr als fünf Jahre (-) (-)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - -
davon Restlaufzeit bis zu einem Jahr (-) (-)
davon Restlaufzeit mehr als ein Jahr (-) (-)
davon Restlaufzeit mehr als fünf Jahre (-) (-)
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 86.718 123.161
davon Restlaufzeit bis zu einem Jahr (86.718) (123.161)
davon Restlaufzeit mehr als ein Jahr (-) (-)
davon Restlaufzeit mehr als fünf Jahre (-) (-)
davon aus Lieferungen und Leistungen (-) (-)
davon aus Finanzmitteln (86.718) (123.161)
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht - 29
davon Restlaufzeit bis zu einem Jahr (-) (29)
davon Restlaufzeit mehr als ein Jahr (-) (-)
davon Restlaufzeit mehr als fünf Jahre (-) (-)
Sonstige Verbindlichkeiten 1, 2 25 27
davon Restlaufzeit bis zu einem Jahr (25) (27)
davon Restlaufzeit mehr als ein Jahr (-) (-)
davon Restlaufzeit mehr als fünf Jahre (-) (-)
91.327 125.409

1 Davon im Rahmen der sozialen Sicherheit
2 Davon aus Steuern

Die erhaltenen Anzahlungen betreffen überwiegend Kundenvorauszahlungen.

Erklärung der gesetzlichen Vertreter

Der Tätigkeitsabschluss ist nach den Vorschriften des § 6b des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) und den für Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellt.

 

Augsburg, 31. Januar 2020

Lechwerke AG

Dr. Markus Litpher, Vorstand

Norbert Schürmann, Vorstand

Impressum

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Korrektorat:

Florian Weber. Text & Redaktion, Friedberg

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