![]() Lechwerke AGAugsburgGeschäftsbericht 2020 der Lechwerke AGGeschäftsbericht 2020Klimaschutzliegt in unserer DNAMit einem Wasserkraftwerk am Lech in Gersthofen: So hat 1901 die Geschichte der Lechwerke begonnen. Als Energieunternehmen, das seit 120 Jahren in der Region verwurzelt ist, tragen wir eine besondere Verantwortung. Deshalb haben wir über die Jahre viel in Sachen Klimaschutz und Nachhaltigkeit bewegt - gemeinsam mit unseren Partnern. Das 120-jährige Firmenjubiläum, das LEW in diesem Jahr feiert, steht ganz im Zeichen von Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Wir verstärken unsere Aktivitäten in diesen Bereichen, bündeln sie zu einem Klimaschutzprogramm und setzen uns als Unternehmen feste Ziele. Dabei wollen wir auch den Menschen in der Region neue Ideen und Möglichkeiten bieten, sich einzubringen. LEW ist und bleibt der Motor für den Klimaschutz in der Region - auch weit über das Jubiläumsjahr 2021 hinaus. Geschäftsbericht 20201 An unsere InvestorenBrief an die AktionäreSehr geehrte Aktionäre und Partner der LEW-Gruppe, 2020 war ein Jahr, das uns allen in Erinnerung bleiben wird. Die Corona-Pandemie hat uns stark geprägt, im privaten und im beruflichen Alltag. Verlässlichkeit ist in solchen Krisenzeiten unverzichtbar - das gilt insbesondere für die Energie- und Kommunikationsinfrastruktur. Das vergangene Jahr hat gezeigt, dass die Menschen auf LEW zählen können. Als Betreiber kritischer Infrastruktur sind wir uns unserer Verantwortung für die Region bewusst. LEW hat während der Krisenzeit den Betrieb der Infrastruktur sichergestellt und darüber hinaus die Arbeiten im Strom- und im Glasfasernetz sowie in der Energieerzeugung wie geplant weitergeführt. Kunden und Partner haben zudem von unserem breiten Digitalangebot profitiert, etwa bei unserem Online-Kundenkonto, beim Web-Portal für Netzanschluss, bei Online-Seminaren und -Schulungen. Auch unsere Mitarbeiter konnten in kürzester Zeit nahezu problemlos aus dem Homeoffice arbeiten. Unsere Tochtergesellschaft LEW TelNet hat große Bandbreiten auch für unsere Kunden schnell und performant zur Verfügung gestellt. Hier erweist sich einmal mehr: Das Glasfasernetz ist das Rückgrat der Digitalisierung und darum treiben wir dessen Ausbau in der Region weiter voran. Trotz der Corona-Pandemie und ihrer Auswirkungen bleibt der Klimaschutz das zentrale Thema der kommenden Jahre und Jahrzehnte. Auch im vergangenen Geschäftsjahr haben wir deshalb unsere Aktivitäten für ein nachhaltiges Energiesystem weiter vorangebracht: zum Beispiel mit dem Anschluss erneuerbarer Energieanlagen an unser Netz, mit neuen eigenen Solarparks, mit der weiteren Modernisierung unserer Wasserkraftanlagen und attraktiven Ökostromangeboten für unsere Kunden. Die LEW-Gruppe hat ihre strategische Zielsetzung als Wegbereiter einer grünen, dezentralen und digitalen Energiewelt damit auch in diesem schwierigen Jahr konsequent weiterverfolgt. Erneuerbare Energien, das Stromverteilnetz, das dezentrale Einspeiser und Verbraucher verknüpft, und digitale Lösungen - mit diesen Bausteinen gestalten wir Energiezukunft für die Region. Der Anteil an Strom aus erneuerbaren Energien in unserem Stromnetz beläuft sich mittlerweile auf knapp 80 Prozent. Mit Ökostrom bringen wir aber auch klimafreundliche Lösungen in den Verkehrs- und Wärmesektor, etwa mit der Elektromobilität und Wärmepumpen. Dabei waren wir auch 2020 wieder erfolgreich, zum Beispiel mit unserem viel beachteten eLoad-Manager für intelligentes Laden oder mit innovativen Wärmekonzepten für Kommunen. Auf unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können wir stolz sein. Das hat sich in der Corona-Krise einmal mehr bestätigt. Trotz der schwierigen Situation und zusätzlicher Belastungen haben sie für die LEW-Gruppe Großartiges geleistet und sich auch im Konzernverbund stark engagiert. Bei vielen Themen und in vielen Projekten arbeiten wir heute bereits eng und erfolgreich innerhalb der E.ON-Gruppe zusammen. Diesen Weg werden wir weiter fortsetzen. Für 2020 ergab sich in Summe nach IFRS ein Umsatz von 1.539,9 Mio. € (Vorjahr: 1.678,7 Mio. €). In der LEW-Gruppe erreichten wir für 2020 ein Ergebnis nach IFRS von 149,3 Mio. €. Ab dem Jahr 2020 wurden die Bilanzierungsrichtlinien der E.ON angewandt, daher sind die Zahlen mit dem Vorjahreswert nicht vergleichbar (Vorjahr: 142,8 Mio. €). Wesentliche Bilanzierungsänderungen ergaben sich durch die Umsetzung der Purchase Price Allocation (PPA), die Verlängerung der IFRS-Nutzungsdauern und durch die Neudefinition des neutralen Ergebnisses. Das handelsrechtliche Ergebnis der Lechwerke AG lag mit 99,3 Mio. € auf Vorjahresniveau. Dies erlaubt uns auch dieses Jahr wieder eine Dividende in Höhe von 2,80 € je Stückaktie vorzuschlagen. Unser 120-jähriges Firmenjubiläum in diesem Jahr steht ganz im Zeichen von Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Mit unserer Klimaschutzstrategie wollen wir unseren CO 2-Fußabdruck reduzieren und unser ökologisches Profil weiter schärfen. Unser Fokus richtet sich dabei auf die gesamte Region, denn bei Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind wir alle gefordert. Wir freuen uns darauf, in diesem Jahr zahlreiche Aktivitäten und Projekte gemeinsam mit Bürgern, Unternehmen und Kommunen auf den Weg zu bringen. Wir bedanken uns für Ihr Vertrauen in die LEW-Gruppe, für Ihre Unterstützung auf unserem Weg in die Zukunft und für die gute Zusammenarbeit.
Dr. Markus Litpher, Vorstand Norbert Schürmann, Vorstand LEW-AktiePerformanceZum Jahresende 2020 notierte die Aktie der Lechwerke AG an der Börse in München stabil bei 100,00 €; im Vergleich zum Kurs des Vorjahres entspricht dies einem leichten Rückgang um 2,00 €. Unter Berücksichtigung der Dividendenausschüttung in Höhe von 2,80 € je Aktie im Juni 2020 ergibt sich eine Performance für das Jahr 2020 in Höhe von + 0,7 %. Im Kalenderjahr 2020 lag die Performance der LEW-Aktie unter der des DAX Sector Utilities Index und leicht unter der des DAX 30. Die Lechwerke AG schüttet zum vierten Mal in Folge eine Dividende in Höhe von 2,80 Euro je Stückaktie aus. 1 Die Börsenkapitalisierung der Lechwerke AG lag zum Jahresende 2020 bei 3,54 Mrd. €. An den verschiedenen Börsenplätzen wurden im Berichtsjahr in Summe rund 100.000 Aktien gehandelt. Im 5-Jahres-Vergleich lag die Performance der LEW-Aktie bei rund 67 %, während der DAX 30 rund 28 % an Wert zulegen konnte. Der DAX Sector Utilities Index legte im 5-Jahres-Vergleich rund 104 % an Wert zu. Über einen Betrachtungszeitraum von zehn Jahren lag die Performance der LEW-Aktie bei rund 120 % und damit über dem DAX Sector Utilities Index und über der des DAX 30. AusschüttungAm 12. Mai 2021 werden Aufsichtsrat und Vorstand der Lechwerke AG der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2020 eine Dividende in Höhe von 2,80 € je Stückaktie vorschlagen. Bezogen auf den Jahresschlusskurs 2020 in Höhe von 100,00 € entspricht die Ausschüttung einer Dividendenrendite von 2,8 %. AktionärsstrukturDie innogy SE, Essen, hält als Hauptaktionär und über ein Tochterunternehmen 89,87 % der Anteile an der Lechwerke AG. Sämtliche Anteile an der innogy SE werden von der E.ON Beteiligungen GmbH gehalten, deren Geschäftsanteile wiederum sämtlich von der E.ON SE gehalten werden. Weitere 6,74 % unserer Aktien befinden sich im Besitz der öffentlichen Hand. Der Bezirk Schwaben ist dabei der größte Anteilseigner. Der Streubesitz (Free Float) beläuft sich weiterhin auf 3,39 %. Der Handel der LEW-Aktie, International Securities Identification Number (ISIN) DE0006458003, erfolgt im qualifizierten Freiverkehrssegment m:access der Börse München. An den Börsen Frankfurt, Stuttgart, Düsseldorf und Berlin sind die Aktien im Freiverkehr verfügbar. Ebenso erfolgt ein Handel über die Handelsplattformen "Tradegate" sowie "Gettex". Kennzahlenscrollen
1 Ab 2020 Veränderung der Position aufgrund
der Ausgliederung der Netzanlagen auf die LEW Verteilnetz
GmbH rückwirkend zum 1. Januar 2020
Bericht des AufsichtsratsDer Aufsichtsrat hat im Berichtszeitraum die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Er ist vom Vorstand regelmäßig schriftlich und mündlich über den Gang der Geschäfte, die beabsichtigte Geschäftspolitik und die relevanten Geschäftsvorfälle informiert worden. Der Aufsichtsrat hat hierüber mit dem Vorstand beraten und die Geschäftsführung der Gesellschaft überwacht. Der Aufsichtsrat hat dabei eng mit dem Vorstand zusammengearbeitet, ihn bei der Geschäftsführung der Gesellschaft regelmäßig beraten und seine Maßnahmen anhand der Berichte des Vorstands überwacht. Im Geschäftsjahr 2020 fanden fünf Sitzungen des Aufsichtsrats statt. Davon wurden zwei Sitzungen virtuell abgehalten. Die Präsenz lag im Durchschnitt bei 97,78 %. Die abwesenden Aufsichtsratsmitglieder haben an den Beschlussfassungen mit Stimmbotschaft teilgenommen. In seinen Beratungen befasste sich der Aufsichtsrat regelmäßig mit der wirtschaftlichen Lage und der Entwicklung der Gesellschaft, wobei insbesondere die Entwicklung in den Geschäftsfeldern Vertrieb und Erzeugung sowie aktuelle Netz- und Regulierungsthemen und die Rentabilitätsentwicklung bei Beteiligungsgesellschaften eingehend erörtert wurden. Weitere Schwerpunkte der Tätigkeit des Aufsichtsrats waren scrollen
Der Aufsichtsratsvorsitzende erörterte mit dem Vorstand zudem zwischen den Gremiumssitzungen bedeutsame Einzelvorgänge. Der Personalausschuss tagte im Geschäftsjahr 2020 viermal und fasste darüber hinaus zwei Beschlüsse im schriftlichen Verfahren. Er befasste sich dabei im Wesentlichen gemäß den Regelungen des Gesetzes zur Angemessenheit der Vorstandsbezüge mit der Höhe der Vorstandsbezüge und dem Vergütungssystem. Außerdem bereitete er Vergütungsentscheidungen des Aufsichtsrats vor, befasste sich mit der Bestellung eines neuen Vorstandsmitglieds und war für sonstige Vorstandsangelegenheiten zuständig. Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 und der Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020 sind unter Einbeziehung der Buchführung von dem durch die Hauptversammlung am 23. Juni 2020 gewählten und aufgrund des Beschlusses des Aufsichtsrats vom gleichen Tag beauftragten Abschlussprüfer, der PricewaterhouseCoopers GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt am Main, Zweigniederlassung München, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. Der Abschlussprüfer hat bestätigt, dass die interne Rechnungslegung im Sinne der energiewirtschaftsrechtlichen Vorschriften ordnungsgemäß erfolgt. Der Bericht des Abschlussprüfers zum Jahresabschluss und der Lagebericht sind den Mitgliedern des Aufsichtsrats im Auftrag des Aufsichtsratsvorsitzenden durch den Vorstand der Gesellschaft rechtzeitig vor der Bilanzsitzung ausgehändigt worden und wurden in die Aussprache und Prüfung des Jahresabschlusses einbezogen. Der Abschlussprüfer hat an der Beratung des Aufsichtsrats über den Jahresabschluss teilgenommen, über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet und für weitere Auskünfte zur Verfügung gestanden. Der Aufsichtsrat hat vom Ergebnis der Prüfung zustimmend Kenntnis genommen. Er hat seinerseits den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und den Lagebericht geprüft. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung sind Einwendungen nicht zu erheben. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 gebilligt, der damit festgestellt ist. Dem Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns schließt sich der Aufsichtsrat an. Der Vorstand hat gemäß § 312 AktG einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgestellt. Der Abschlussprüfer hat diesen Bericht geprüft und folgenden Bestätigungsvermerk erteilt: "Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass 1. die tatsächlichen Angaben des Berichtes richtig sind, 2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war, 3. bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen." Der Bericht des Vorstands und der Prüfbericht des Abschlussprüfers, betreffend die Beziehungen der Gesellschaft zu verbundenen Unternehmen, sind den Mitgliedern des Aufsichtsrats rechtzeitig vor der Bilanzsitzung zur Verfügung gestellt worden. Der Aufsichtsrat hat vom Prüfungsergebnis des Abschlussprüfers zustimmend Kenntnis genommen. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung erhebt der Aufsichtsrat keine Einwendungen gegen die am Schluss des Berichtes über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen abgegebene Erklärung des Vorstands. Die Amtszeit des Aufsichtsrats endete mit Ablauf der Hauptversammlung am 23. Juni 2020. Die Herren Jürgen Träger und Jürgen Gutmann sowie Frau Johanna Heitzer wurden in einer im März 2020 durchgeführten Wahl von der Belegschaft der Lechwerke AG für die neue Amtszeit als Arbeitnehmervertreter in den Aufsichtsrat gewählt. Die Hauptversammlung am 23. Juni 2020 wählte folgende Personen als Anteilseignervertreter zu Aufsichtsratsmitgliedern der neuen Amtszeit: Herrn Bernd Böddeling, Herrn Carl-Ernst Giesting, Herrn Dr. Uwe Kolks, Herrn Martin Sailer, Frau Dr. Marie-Theres Thiell sowie Frau Susanne Weitz. Die Wahl erfolgte mit Wirkung ab Beendigung der Hauptversammlung am 23. Juni 2020 für die Zeit bis zur Beendigung der Hauptversammlung, die über die Entlastung der Mitglieder des Aufsichtsrats für das vierte Geschäftsjahr nach der Wahl beschließt; wobei das Geschäftsjahr, in dem die Wahl erfolgt, nicht mitgerechnet wird. Der Aufsichtsrat wählte in seiner konstituierenden Sitzung am 23. Juni 2020 Herrn Bernd Böddeling zum Vorsitzenden, Herrn Carl-Ernst Giesting zum ersten stellvertretenden Vorsitzenden und Herrn Jürgen Träger zum zweiten stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats. Die Herren Böddeling, Giesting und Träger sind damit gemäß der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat kraft Amtes als Vorsitzender und stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats Mitglieder des Personalausschusses. Im Namen des Aufsichtsrats danke ich den ausgeschiedenen Mitgliedern für ihre langjährige engagierte und konstruktive Mitarbeit im Aufsichtsrat zum Wohle des Unternehmens. In der Besetzung der Mitglieder des Vorstands gab es im Geschäftsjahr 2020 gegenüber der Berichterstattung zum 31. Dezember 2019 keine personellen Veränderungen. Als Nachfolger für Herrn Norbert Schürmann, der zum 31. Mai 2021 aus dem Vorstand der Lechwerke AG ausscheiden wird, hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 16. September 2020 Herrn Dr. Dietrich Gemmel mit Wirkung ab dem 1. Juni 2021 zum Vorstand der Lechwerke AG bestellt. Ich bedanke mich im Namen des Aufsichtsrats bei den Mitgliedern des Vorstands und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre im abgelaufenen Geschäftsjahr geleistete Arbeit.
Augsburg, 24. Februar 2021 Bernd Böddeling, Vorsitzender des Aufsichtsrats Auf dem Weg zur klimaneutralen LEW-GruppeKlimaschutz gehört zu den großen Aufgaben unserer Zeit. Auch wir wollen unseren Beitrag leisten und haben uns deshalb zum Ziel gesetzt, innerhalb des Unternehmens bis spätestens 2030 klimaneutral zu werden. Bei der Stromerzeugung setzt LEW mit eigenen Photovoltaik-Anlagen und Wasserkraftwerken bereits seit jeher auf erneuerbare Energien. Und auch die eigenen Betriebs- und Geschäftsgebäude werden seit 2020 mit Grünstrom beliefert. In anderen Bereichen wollen wir weiter CO 2 reduzieren. Dazu gehören die Wärmeproduktion und -versorgung, der Fuhrpark sowie der Betrieb der Stromnetze. "Klimaschutz ist das zentrale Thema der nächsten Jahre und Jahrzehnte. Wir haben unsere Aktivitäten zu einem Klimaschutzprogramm gebündelt und uns auch als Unternehmen feste Ziele gesetzt." (Dr. Markus Litpher) 2 Wir, die LEW-GruppeDie LEW-Gruppe in Zahlen nach IFRSDie Lechwerke AG erstellt keinen Konzernabschluss nach International Financial Reporting Standards (IFRS). Mit dem Börsensegmentwechsel in den qualifizierten Freiverkehr im Jahr 2015 nimmt die Lechwerke AG die Befreiung von der Pflicht zur Erstellung eines Konzernabschlusses gem. § 291 HGB in Anspruch. Um dennoch ein umfassendes Bild der Lechwerke AG und ihrer Tochterunternehmen aufzuzeigen, stellen wir nachfolgend die wichtigsten Kennzahlen für die LEW-Gruppe nach IFRS 1 dar. Die LEW-Gruppe in Zahlen nach IFRS 1scrollen
1 Zahlen der LEW-Gruppe sind nicht vom
Abschlussprüfer geprüft.
Die Unternehmen der LEW-GruppeDie LEW-Gruppe ist als regionaler Energieversorger in Bayern und Teilen Baden-Württembergs tätig und beschäftigt rund 1.900 Mitarbeiter. Die LEW-Gruppe versorgt Privat-, Gewerbe- und Geschäftskunden sowie Kommunen mit Strom und Gas und bietet ein breites Angebot an Energielösungen. Die LEW-Gruppe betreibt das Stromverteilnetz in der Region und ist mit 36 Wasserkraftwerken einer der führenden Erzeuger von umweltfreundlicher Energie aus Wasserkraft in Bayern. Außerdem bietet die LEW-Gruppe Dienstleistungen in den Bereichen Netz- und Anlagenbau, Energieerzeugung und Telekommunikation an. Lechwerke AGDie Lechwerke AG bündelt den Strom- und Gasvertrieb, die Energiebeschaffung, den Bereich Energiedienstleistungen sowie den Overhead. Im Overhead befinden sich die Querschnitts- und Steuerungsfunktionen, die sich im Wesentlichen aus den Finanzfunktionen, der Unternehmensentwicklung, der Unternehmenskommunikation, dem juristischen Bereich incl. der Compliance und der internen Revision, dem Datenschutz, dem IT-Service und dem Personalbereich zusammensetzen. Mit wirtschaftlicher Rückwirkung zum 1. Januar 2020 wurde durch Ausgliederung das Eigentum des Teilbereichs Netzanlagen von der Lechwerke AG auf die LEW Verteilnetz GmbH übertragen. So verbleiben im Anlagevermögen der Lechwerke AG im Wesentlichen Wasserkraftwerksanlagen, Grundstücke, Telekommunikationsanlagen und das Wertpapierportfolio. Detaillierte Informationen zur wirtschaftlichen Entwicklung der Lechwerke AG sind im Lagebericht auf den Seiten 29 ff. aufgeführt. LEW Verteilnetz GmbH (LVN)Mit wirtschaftlicher Rückwirkung zum 1. Januar 2020 wurde das Eigentum des Geschäftsbereichs Netzanlagen von der Lechwerke AG auf die LVN übertragen. Die LVN betreibt neben den eigenen Netzen die Netze der Überlandwerk Krumbach GmbH, der Stromnetz Günzburg GmbH & Co. KG, der Stromnetz Gersthofen GmbH & Co. KG, der Energieversorgung Bobingen GmbH & Co. KG, der Stromnetz Friedberg GmbH & Co. KG und der DON-Stromnetz GmbH & Co. KG. Aufgaben der Gesellschaft sind Planung, Errichtung, Ausbau, Betrieb und Nutzung von Netzanlagen sowie die Durchführung des Messstellenbetriebs. Ferner gestaltet sie die technische Netzplanung und die zentrale Netzführung und führt netznahe Querschnittsfunktionen aus. Darüber hinaus verantwortet sie die Umsetzung der Anforderungen des regulatorischen Rahmens, einschließlich der Kalkulation und Veröffentlichung der Netzentgelte. LEW Wasserkraft GmbHIn der LEW-Gruppe ist die LEW Wasserkraft GmbH für das Geschäftsfeld Stromerzeugung aus Wasserkraft zuständig. Die LEW Wasserkraft GmbH verantwortet die Betriebsführung von 36 Wasserkraftwerken in Bayerisch-Schwaben, einschließlich notwendiger Unterhalts- und Investitionsprojekte. Jährlich werden knapp 1 Mrd. kWh regenerativer Strom in eigenen und vertraglich gebundenen Wasserkraftwerken an Lech, Wertach, Iller, Günz und Donau erzeugt. Ein Großteil des erzeugten Stroms wird zu Konditionen der EEX-Strombörse vermarktet. Der restliche Strom stammt aus Wasserkraftwerken, die unter das Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien (EEG) fallen und eine entsprechende Förderung erhalten bzw. über das Marktprämienmodell direkt vermarktet werden. Darüber hinaus bietet die LEW Wasserkraft GmbH Dienstleistungen in den Bereichen Hochwasserschutz und Gewässerentwicklung für Kommunen und Anlieger an. LEW Netzservice GmbHDie LEW Netzservice GmbH ist der kompetente Dienstleister für Planung, Bau, Betrieb und Instandhaltung von Stromnetzen über alle Spannungsebenen. Das Leistungsangebot ergänzt sich durch weitere technische Dienstleistungen rund um die Themen Stromnetze, E-Mobility, Schulungen sowie digitale Lösungen für Steuerungs- und Überwachungsaufgaben auf Baustellen. LEW TelNet GmbHDie LEW TelNet GmbH bietet Datenkommunikation in Bayerisch-Schwaben und angrenzenden Gebieten in Oberbayern und Baden-Württemberg an. Das Kompetenzfeld der LEW TelNet GmbH reicht von Planung, Bau und Betrieb von Glasfasernetzen, inklusive Diensten wie Telefonie und Internet für Geschäftskunden, über den Betrieb und die Entstörung von Fernwirk- und Leittechnikanlagen sowie die Standortvernetzung für Gebäudesicherheitssysteme bis zu Telekommunikationsleistungen. Zudem vermarktet die LEW TelNet GmbH Betriebsfunkprodukte. Außerdem unterhält und vermarktet sie ein modernes Hochleistungsrechenzentrum an Unternehmen, vornehmlich in Bayerisch-Schwaben. Seit 2018 betreibt die LEW TelNet GmbH den Glasfaserausbau in der Region und ist mit glasfaserbasierten Produkten für Privatkunden am Markt. LEW Service & Consulting GmbHFür die Unternehmen in der LEW-Gruppe und für Dritte verantwortet die LEW Service & Consulting GmbH die Bereiche Kundenservice, Informationstechnologie, zentrale Dienste sowie Gastronomie. Dabei ist sie auch Partner der Fußball-Club Augsburg 1907 GmbH & Co. KGaA für das Catering in der WWK ARENA. Elektrizitätswerk Landsberg GmbHDie Elektrizitätswerk Landsberg GmbH ist für die Erzeugung und den Verkauf von elektrischer Energie sowie den Erwerb, die Errichtung und den Betrieb aller diesem Zweck dienlicher Anlagen und Einrichtungen einschließlich von Grundstücken zuständig, ferner für das Betreiben aller damit zusammenhängender oder diesen Zweck fördernder Geschäfte. Überlandwerk Krumbach GmbHDie Überlandwerk Krumbach GmbH engagiert sich schwerpunktmäßig in den Geschäftsfeldern Stromvertrieb, Stromerzeugung und energienahe Dienstleistungen wie Komplettlösungen von Photovoltaik-Anlagen, Batteriespeichern, Haustechnik und Elektroinstallationen. Darüber hinaus bietet das Unternehmen in Kooperation mit der ElectronicPartner GmbH moderne Unterhaltungs- und Haushaltselektronik sowie Kundendienstleistungen an. Die Netzanlagen befinden sich im Eigentum der Überlandwerk Krumbach GmbH und sind an die LEW Verteilnetz GmbH verpachtet. Sonstige BeteiligungenNeben den genannten Gesellschaften sind unter dem Dach der Lechwerke AG weitere Beteiligungen an lokalen Energieversorgungsunternehmen und Gesellschaften aus den Bereichen Erzeugung, Netzdienstleistungen und Bergbahnen gebündelt. Diese finden sich im Anteilsbesitz auf den Seiten 62 f. wieder. Ziele, Strategien und InnovationenZiele und StrategienAm Beginn jeder Strategie steht ein ambitioniertes Leitbild. Die LEW-Gruppe hat es sich zum Ziel gesetzt, als wirtschaftlich erfolgreicher Wegbereiter einer nachhaltigen Gesellschaft von morgen das Energiesystem der Region zukunftssicher zu gestalten. Wir sind dabei mehr als "nur" ein Energieversorger, der Energie erzeugt und über seine Netzinfrastruktur sicher zu den Kunden bringt. Wir bieten unseren Kunden darüber hinaus ein weites Spektrum innovativer Produkte und Lösungen rund um die Themen PV, Energiemessung und -speicherung, Wärmeversorgung, Energieeffizienz und -vermarktung an und sind auch der größte Betreiber öffentlicher Ladeinfrastruktur für Elektroautos in der Region und somit ein Vorreiter für die CO 2-freie Mobilität der Zukunft. Außerdem betreibt die LEW-Gruppe mit ihrem Tochterunternehmen, der LEW TelNet GmbH, das größte regionale Glasfasernetz zwischen Donauwörth und Schongau und schafft somit die Grundlage für die innovativen digitalen Anwendungen der Zukunft, die ohne ein leistungsfähiges Glasfasernetz nicht möglich sind. Die Kernbotschaft unserer Strategie lässt sich dabei in drei Begriffen zusammenfassen: grün, dezentral, digital. Sie beschreiben das Bild der Energieversorgung der Zukunft und genau danach richten wir unsere Strategie als LEW-Gruppe aus. Grün steht für eine klimafreundliche Energieversorgung und ein verstärktes Bewusstsein für Nachhaltigkeit. Wir sind einer der großen Wasserkraftbetreiber in Bayern und gestalten die grüne Energiezukunft in der Region. So haben wir in den vergangenen Jahren eine ökologisch orientierte Wasserkraft, die Integration der erneuerbaren Energien in das Verteilnetz und ökologische Innovationsprojekte vorangetrieben sowie den Artenschutz gestärkt. Corona hat unser Leben in den letzten Monaten stark geprägt. Dennoch ist klar, dass Klimaschutz die zentrale Herausforderung der nächsten Jahre und Jahrzehnte bleibt. EU-Kommission und Bundesregierung setzen in ihren Konjunktur- und Aufbauprogrammen zur Bewältigung der Corona-Krise auf eine enge Verknüpfung mit Nachhaltigkeit und Klimaschutz. So sieht etwa die Bundesregierung in ihrem Konjunkturprogramm Klimaschutzinvestitionen in Höhe von 50 Mrd. € in den kommenden Jahren vor. Im Dezember 2019 hat der Bundestag das Klimaschutzgesetz der Bundesregierung verabschiedet, im August 2020 wurde der schrittweise Ausstieg aus der Kohleverstromung gesetzlich festgeschrieben. Der Ende 2019 vorgestellte Green Deal der EU-Kommission sieht vor, Europa bis 2050 treibhausgasneutral zu machen. Die intensiven Diskussionen der letzten Monate um die Gestaltung des Kohleausstiegs in Deutschland, um die notwendige Förderung der Elektromobilität oder auch die Auswirkungen des Klimawandels auf Mensch und Umwelt zeigen, wie wichtig die Gestaltung einer nachhaltigen und klimaschonenden Energiewirtschaft für uns alle ist. Zuständigkeiten in Sachen Klimaschutz liegen aber nicht nur auf Bundes- und auf Europa-Ebene. Ziel der bayerischen Staatsregierung ist es, die Klimaschutzaktivitäten von Bund und EU wirksam zu unterstützen bzw. zu ergänzen. Der bayerische Landtag hat daher im November 2020 das bayerische Klimaschutzgesetz beschlossen. Die Umsetzung der vorsorgenden Drei-Säulen-Strategie "Reduktion, Anpassung und Forschung" zählt zu den Handlungsschwerpunkten bayerischer Klimapolitik und wurde im Rahmen des Klimaschutzprogramms Bayern 2050 mit konkreten Klimaschutzzielen hinterlegt. Bayern soll zum Beispiel bis spätestens 2050 klimaneutral werden. Diesen Weg wollen wir konsequent weitergehen und haben uns dafür ambitionierte Ziele gesetzt. Die Eckpfeiler unserer Nachhaltigkeitsaktivitäten haben wir zu diesem Zweck in unserer Klimaschutzstrategie beschrieben. Die Klimaschutzstrategie umfasst fünf Handlungsfelder: scrollen
Wesentliches Ziel ist es, den CO 2-Fußabdruck der LEW-Gruppe nachhaltig zu senken und mit Blick auf unsere selbst beeinflussbaren Emissionen spätestens bis 2030 klimaneutral zu sein. Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir eine Reihe von Maßnahmen definiert. Wir wollen zum Beispiel unsere Aktivitäten beim Ausbau erneuerbarer Energien mit Schwerpunkt Photovoltaik weiter intensivieren. In den vergangenen zwei Jahren konnten wir die Anzahl eigener Photovoltaik-Anlagen mehr als verdreifachen. Bis Jahresende soll die installierte Leistung eigener Anlagen auf rund 10 MW ansteigen, verteilt auf insgesamt 35 Dach- und Freiflächenanlagen. In Pforzen werden wir zum Beispiel den bestehenden Solarpark nach einem Zuschlag aus der bundesweiten Photovoltaik-Ausschreibung für große Freiflächenanlagen um nahezu 1 MWp erweitern. Weitere Projekte sind in Planung. Darüber hinaus wollen wir die Ressourcen- und Energieeffizienz unseres eigenen wirtschaftlichen Handelns kontinuierlich erhöhen. Zu diesem Zweck werden wir zum Beispiel unseren gesamten PKW-Fuhrpark bis 2030 auf klimaneutrale Antriebe umstellen. Bereits jetzt haben wir die Stromversorgung unserer eigenen Liegenschaften komplett auf Ökostrom umgestellt. Außerdem investieren wir in die ökologische und nachhaltige Aufwertung unserer Gebäude, Grundstücke und Liegenschaften. Mit Blick auf den Artenschutz hat die LEW-Gruppe dazu eine Vielzahl von Initiativen gestartet, die wir auf unseren eigenen Flächen umsetzen. An unseren Umspannwerken, Photovoltaik-Freiflächenanlagen oder Betriebsstellen werten wir Flächen ökologisch auf und unterstützen so unsere heimische Flora und Fauna. Im Bereich der Wasserkraft arbeiten wir zusammen mit Fischereiwesen und Naturschutz an der ökologischen Gewässerentwicklung und dem Erhalt von Lebensräumen und Artenvielfalt. Finanziert durch unseren Fördertopf für Öko-Projekte haben wir im Jahr 2020 zum Beispiel ein Brutfloß für Flussseeschwalben im Stauraum Feldheim installiert. Die seltene Vogelart kommt in dem Vogelschutzgebiet rund um den Stausee bereits vor, allerdings fehlen bislang geeignete Nistplätze. Außerdem entwickeln wir unser Produktportfolio mit Blick auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit kontinuierlich weiter. Mitte des Jahres 2020 haben wir unsere Naturstrom-Produkte neu aufgelegt. Kunden, die sich für Naturstrom entscheiden, investieren in erneuerbare Energien und erhöhen damit den Anteil von erneuerbaren Energien am Gesamtstrommix. Mit LEW Strom Regional Natur bezieht man nicht nur klimafreundliche Energie aus regionaler Wasserkraft, sondern fördert gleichzeitig regionale Umweltprojekte mit 1 € pro Vertrag und Monat. Zum Jahresbeginn 2021 stellten wir die LEW-Wärmestromprodukte auf CO 2-frei erzeugten Ökostrom aus Wasserkraft um. Damit beheizen LEW-Wärmestromkunden ihre Wohnungen und Häuser nun klimaneutral. Am Preis ändert sich dadurch nichts. Dezentral meint in einem technischen Sinne ein dezentrales Energiesystem mit hunderttausenden von Einspeisern und Verbrauchern, die über ein Stromnetz verbunden sind. Genau darum kümmern wir uns als Energieversorger und Netzbetreiber. Eine entscheidende Rolle spielt dabei unser Verteilnetz: Es ist das Rückgrat für das dezentrale Energiesystem. Unser Stromnetz hat eine Leitungslänge von insgesamt rund 35.000 km. Es reicht damit fast einmal um die Erde. Selbstverständlich bedeutet dezentral für uns auch die Nähe zu den Kunden und die enge Verwurzelung in der Region. Entsprechend entwickeln wir innovative Produkte und Dienstleistungen für ein intelligentes, dezentrales Energiemanagement, zugeschnitten auf die Bedürfnisse unserer Kunden. Unternehmen können viel Geld sparen, wenn sie ihre Energieflüsse intelligent steuern. Die LEW-Gruppe bietet ihnen dafür eine sichere und einfach zu nutzende Komplettlösung an: das LEW Lastmanagement. Betriebe erfassen damit ihren jeweiligen Energieverbrauch (Energiemonitoring), können die Daten selbstständig analysieren (Energiemanagement) und intelligent steuern (Lastmanagement). Unter anderem reduziert das LEW Lastmanagement während der von den Stromnetzbetreibern veröffentlichten Hochlastzeitfenstern automatisch die Leistung flexibler Energieverbraucher oder nutzt vorhandene Eigenerzeugungskapazitäten, um Lastspitzen beim Strombezug gezielt zu vermeiden. Die Digitalisierung verändert unseren Arbeitsalltag fundamental und ist deshalb für die LEW-Gruppe zu einem zentralen Faktor geworden. Am Einsatz vernetzter, digitaler Technologien führt kein Weg vorbei. Digitale Anwendungen verändern die Art und Weise, wie wir mit den Kunden kommunizieren, wie Prozesse und Produkte gestaltet werden und natürlich auch die Art der Zusammenarbeit im Unternehmen. So ist es uns zum Beispiel auch im Rahmen des Corona-Lockdowns gelungen, kurzfristig ohne größere Beeinträchtigungen der Zusammenarbeit einen großen Anteil der Verwaltungstätigkeiten in das Homeoffice zu verlagern. Entsprechend kann Digitalisierung auch einen wichtigen Beitrag zum Thema Klimaschutz leisten. Automatisierte effizientere Produktionsprozesse, energiesparende SmartHome-Anwendungen, intelligente Verkehrssteuerung und die Vermeidung von Geschäftsreisen durch Videokonferenzen sind hier weitere Beispiele, die zeigen, wie Klimaschutz und Digitalisierung Hand in Hand gehen können. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist dabei der Zugang zu schneller Bandbreite. Digitalisierung funktioniert nur mit entsprechender Infrastruktur. Hier haben wir mit der LEW TelNet GmbH einiges zu bieten, genauer: über 4.500 km Glasfaserleitungen. Die nahezu unbegrenzte Übertragungskapazität macht Glasfaser zu einer zukunftssicheren Digitalinfrastruktur. Hier haben wir es uns zum Ziel gesetzt, diese Infrastruktur konsequent auszubauen und unseren Privat- und Geschäftskunden auf dieser Basis attraktive Angebote rund um Glasfaser bis ins Gebäude zu machen. In allen Geschäftsbereichen setzen wir auf neue digitale Lösungen. Im Geschäftskundenvertrieb wird zum Beispiel eine sichere Plattform genutzt, über die nicht nur Kundengespräche digital geführt werden können. Selbst Vertragsabschlüsse sind möglich. Erste Erfahrungen zeigen, dass die Kunden das neue digitale Angebot sehr gut nutzen und den zusätzlichen Service schätzen. Neue digitale Lösungen gibt es auch im Netzbereich. Bauherren im Netzgebiet der LEW Verteilnetz GmbH (LVN) können seit Herbst ihren Stromhausanschluss ganz einfach und bequem online beauftragen. Auch der mobile Zugriff auf Informationen und Online-Services der LVN ist jetzt noch einfacher und komfortabler. Die LVN-Webseite kann als sog. Progressive-Web-App (PWA) auf mobilen Endgeräten installiert werden. Mit nur einem Klick auf die blaue LVN-App gelangen Nutzer so mit ihrem Smartphone oder Tablet zum Online-Angebot von LVN, ohne umständlich eine Web-Adresse eintippen zu müssen. Einspeiser können somit monatlich mobil ihre Zählerstände eingeben, Elektroinstallateure schauen sich die LVN-Schulungsvideos ortsunabhängig an. Diese kundennahen Angebote werden wir weiter ausbauen. Mittlerweile sind beispielsweise auch mehr als 250 Ortsnetzstationen mit intelligenter Technik ausgerüstet. Sie sind in der Lage, aktuelle Messwerte in das Netzleitsystem zu übertragen. Und sie ermöglichen erstmals eine Fernsteuerung der Stationen, um sofort und unmittelbar auf Veränderungen vor Ort zu reagieren. Die Versorgungssicherheit in der Region erhöht sich damit weiter. Die Transformation der Energiewirtschaft schreitet mit großen Schritten voran, wir sind überzeugt, dass dieser Wandel mehr Chancen als Risiken für unser Geschäft mit sich bringt. Dass gerade regional verwurzelte, innovationsstarke und kundenfokussierte Energieversorger wie die LEW-Gruppe zu den Gewinnern der Transformation der Energielandschaft zählen werden. Die LEW-Gruppe profitiert dabei von einem ausgewogenen Mix aus einer starken Kundenbasis, innovativen Tochtergesellschaften, dem stabilen, regulierten Netzgeschäft und ihrem Portfolio von klimafreundlichen Wasserkraftwerken. Im Rahmen unserer strategischen Agenda haben wir dabei folgende wesentliche strategische Eckpfeiler formuliert, die unverändert gelten: scrollen
InnovationenAuch im Geschäftsjahr 2020 hat die LEW-Gruppe in einer Reihe von Innovationsprojekten untersucht, wie neue Technologien den Umbau des Energiesystems in der Region unterstützen. Dabei setzten wir insbesondere den Schwerpunkt auf anwendungsorientierte Innovationsaktivitäten mit hohem Praxisbezug. Außerdem zeigen eine Vielzahl unserer Projekte, dass Ökonomie und Ökologie keine Widersprüche sind, sondern perfekt in Einklang gebracht werden können. Dies beweist zum Beispiel die für die Wasserkrafterzeugung zuständige LEW-Tochtergesellschaft, die LEW Wasserkraft GmbH. Die LEW Wasserkraft GmbH führt seit Jahren eine Vielzahl von Projekten zur ökologischen Aufwertung der Wasserkraft durch. Viele dieser Vorhaben werden aufgrund ihres Vorbildcharakters von der EU über Förderprogramme wie LIFE und LEADER unterstützt. Ein Beispiel ist das Projekt INADAR ("Innovative Approach for Dam Restauration") zur Umsetzung ökologischer Dammsanierungen im Rahmen eines Pilotprojekts an der Donau, das ebenfalls von der Europäischen Union gefördert wird. Außerdem arbeitet die LEW Wasserkraft GmbH im Rahmen der Umsetzung der sog. "Illerstrategie 2020" an umfangreichen Maßnahmenpaketen zur nachhaltigen Nutzung der Wasserkraft, Verbesserung der Gewässerökologie und des Hochwasserschutzes. Unter anderem hat hier die LEW Wasserkraft GmbH gemeinsam mit der Fischereifachberatung des Bezirks Schwaben und der Hochschule Augsburg ein umfangreiches dreijähriges Fischmonitoring-Programm gestartet. Den Lebensraum Fluss im Stadtgebiet aufwerten - sowohl für Tiere und Pflanzen als auch für Bürger und Besucher. Darum geht es bei dem Pilotprojekt "CityRiver" in Donauwörth. Das Projekt an der Donau, das von der LEW Wasserkraft GmbH und der Stadt Donauwörth sowie weiteren Partnern aus der Wissenschaft umgesetzt wird, soll europaweiten Vorbildcharakter haben. Im Oktober 2019 fiel der offizielle Startschuss für das EU-geförderte Vorhaben. Das Projekt "CityRiver" läuft bis 2023 und wird von LIFE, einem Programm der EU für Umwelt, Naturschutz und Klimapolitik, gefördert. Die Gesamtkosten für das Vorhaben belaufen sich auf rund 4 Mio. €. Die EU übernimmt 55 % der förderfähigen Kosten. An der Planung und Durchführung des Pilotprojekts sind neben der Stadt Donauwörth und der LEW Wasserkraft GmbH auch die Mittlere Donau Kraftwerke AG, die Technische Universität München, die Universität Innsbruck, der Fischereiverband Schwaben und die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt mit dem Aueninstitut Neuburg beteiligt. Das Projekt "CityRiver" verfolgt mehrere Ziele: Zunächst wollen die Projektpartner die ökologische Situation der Donau im Stadtgebiet verbessern und Lebensräume für Flora und Fauna entwickeln. Gleichzeitig möchten sie den Fluss für die Anwohner wieder zugänglich und "erlebbar" machen, indem das Flussbett, wo möglich, aufgeweitet und die Uferbefestigungen angepasst werden. So wird der Fluss zum Naherholungsraum und das Bewusstsein für den Lebensraum gestärkt. Auch das Thema Flusseintiefung wird in dem Projekt betrachtet. So soll durch innovative Sicherungsmaßnahmen der Flusssohle und ein angepasstes Geschiebemanagement, also ein gezieltes Einbringen von Kies, die weitere Eintiefung verhindert werden. Alle Maßnahmen werden so geplant, dass sowohl die Lebensräume für Fische als auch der Hochwasserschutz verbessert werden. Darüber hinaus arbeitet die LEW-Gruppe an innovativen Ansätzen zur Umsetzung klimafreundlicher Erzeugungskonzepte. So wurde in Gersthofen eine Photovoltaik-Anlage mit innovativem Gestaltungs- und Pflegekonzept in Betrieb genommen. Das Projekt zeigt, dass klimafreundliche Energieerzeugung und Naturschutz Hand in Hand gehen können. Es wurde zusammen mit Biologen, Landschaftsplanern und der unteren Naturschutzbehörde entwickelt. Kernelement ist der modulare Aufbau der Anlage aus vier Modulfeldern anstelle eines einzigen großen Felds. In den Heckenbereichen finden Vögel und Kleintiere Nist- und Brutplätze sowie ein vielseitiges Nahrungsangebot. Die erhaltenen Magerwiesen sind vor allem für Insekten attraktiv. Diese wertvollen Habitate werden mithilfe eines in Abstimmung mit der unteren Naturschutzbehörde entwickelte Pflegekonzepts auch weiterhin geschützt. Durch die vorgesehene regelmäßige Mahd der Magerwiesen werden diese etwa vor Verbuschung bewahrt. So können die dort vorkommenden Blumen und Kräuter weiterwachsen - als Lebensgrundlage für Schmetterlinge, Bienen, Hummeln und viele weitere Insekten. Besonders schonend soll die Pflege künftig durch eine Schafherde erfolgen. Damit könnte die Fläche eine dreifache Nutzung erweisen: Erzeugung von erneuerbarem Strom, Naturschutz und landwirtschaftliche Nutzung. Gemeinsam mit einem Projektpartner haben wir einen Pilotversuch zur Erschließung neuer Potentiale zur Stromerzeugung aus Photovoltaik auf Fassadenflächen umgesetzt. Am Getreidesilo eines Kunden in Donauwörth wurde in rund 20 m Höhe eine spezielle Solarfolie befestigt. Gemeinsam mit uns wurde die Technologie im Rahmen eines Langzeittests erstmals auf rauem Beton, in einer solchen Höhe und auf so großer Fläche untersucht. Die Anlage hat eine Leistung von rund 10 kWp und produziert etwa 6.700 kWh Strom im Jahr. Die Ergebnisse fließen in die Produktentwicklung und -optimierung im Hinblick auf den geplanten Start der Serienproduktion ein. Außerdem versprechen sich die Projektpartner Erkenntnisse zu den weiteren Einsatzmöglichkeiten. Gerade für Industrie- und Gewerbebauten sind Fassadeninstallationen eine Möglichkeit zur Eigenstromerzeugung aus Sonnenenergie. Im Vergleich zu herkömmlichen Solarmodulen ist die Solarfolie sehr leicht und biegsam. Auch an der LEW-Betriebsstelle in Augsburg-Oberhausen sind die Klebefolien auf einer kleinen Fassadenfläche bereits im Einsatz. Mit dem Pilotversuch in Donauwörth wurden bisherige Erfahrungen nun erweitert. Mit der Folientechnologie und den Erkenntnissen aus dem Pilotversuch können wir künftig die Photovoltaik-Potentiale von Fassaden oder Dächern mit schwieriger Statik intensiver nutzen und Kunden entsprechende Lösungen anbieten. Elektromobilität ist ein weiteres wichtiges Zukunftsthema und der wesentliche Baustein, um den Verkehr in Stadt und Land klimafreundlich zu gestalten. Als regionaler Energieversorger treiben wir seit vielen Jahren die Elektromobilität in der Region voran. Mit mehr als 300 öffentlichen Ladepunkten sind wir der größte Betreiber öffentlicher Ladeinfrastruktur in Bayerisch-Schwaben. Der im Februar 2020 veröffentlichte Prognos-Lade-Report weist uns sogar als einen der zehn größten Ladeinfrastrukturbetreiber in Deutschland aus. Alle Ladepunkte werden mit Strom aus regenerativen Quellen, also CO 2-freier Energie, beliefert. Um diese führende Position zu behaupten, sind wir eine Kooperation mit einem Projektpartner eingegangen. Dieser hat mit seiner langjährigen Erfahrung im Bereich intelligenter Lade- und Energielösungen schon zahlreiche Kunden auf ihrem Weg in eine elektrische Zukunft unterstützt. Durch die Zusammenarbeit können beide Unternehmen ihre jeweiligen Kompetenzen ergänzen. Erste gemeinsame Projekte wurden bereits erfolgreich umgesetzt. Unser Projektpartner übernahm die Projektkoordination und lieferte das gesamte Leistungsangebot seines Lade- und Energiemanagementsystems ChargePilot. Wir waren für die technische Umsetzung und Installation der Ladeinfrastruktur vor Ort zuständig. Auch an weiteren Standorten, unter anderem in Regensburg, arbeiten wir erfolgreich zusammen. Die Lechwerke AG hat eine intelligente Lösung entwickelt, die Ladeinfrastruktur auch für Kunden in Wohnanlagen und Gemeinschaftsgaragen ermöglicht: den LEW eLoad Manager. Der eLoad Manager umfasst dabei die komplette Ladeinfrastruktur, also die Stromversorgung, die Ladebox am Stellplatz und das Lademanagement sowie sämtliche Dienstleistungen, angefangen mit der Planung über die Installation und den Betrieb bis hin zur Abrechnung. Das Besondere am eLoad Manager: Ein Lastmanagementsystem passt die Ladeleistung dynamisch an den Stromverbrauch im Gebäude an. Das verhindert eine Überlastung der Leitungen und ermöglicht gleichzeitig komfortables Laden auch mehrerer Fahrzeuge am selben Entnahmepunkt. An der speziellen Ladebox laden die Kunden ein Elektroauto zudem bis zu zehnmal schneller als an einer üblichen Haushaltssteckdose - mit bis zu 22 KW. Beliefert werden die Ladeboxen, wie alle LEW-Ladelösungen, mit zertifiziertem Ökostrom. Neben diesen kunden- und anwendungsorientierten Innovationsthemen im Bereich Elektromobilität ist die LEW Verteilnetz GmbH auch assoziierter Partner im Forschungsverbundprojekt "Bidirektionales Lademanagement - BDL". Es verfolgt die Zielsetzung, ein ganzheitliches, nutzerorientiertes Angebot für die Integration von Elektrofahrzeugen in das Energiesystem zu entwickeln und zu erproben. Rückspeisefähige E-Fahrzeuge können netzdienlich eingesetzt werden, indem sie die Aufnahme von Energie aus erneuerbaren Quellen ins öffentliche Stromnetz optimieren und es gleichzeitig stabil halten. Dafür ist neben entsprechenden nutzerfreundlichen technologischen Lösungen ein intelligentes Zusammenspiel von Fahrzeugen, Ladeinfrastruktur und Stromnetzen notwendig. Dieses Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert und läuft noch bis 2022. Innovationsprojektescrollen
Außerdem baut die LEW-Gruppe ihre Aktivitäten im Bereich Smart City weiter aus. Bereits im Herbst 2019 erfolgte der Vermarktungsstart des innovativen Angebots Inno.Live an Kommunen in der Region, mittlerweile sind bereits fünf Kommunen unter Vertrag. Inno.Live ist ein wichtiger Baustein für die vernetzte und intelligente Stadt der Zukunft. Gemeinsam mit den Stadtverwaltungen werden dabei Abläufe und Services intelligent vernetzt und digital gesteuert. Dadurch können die Kommunen ihre Arbeitsabläufe optimieren, den Bürgerservice verbessern und Kosten einsparen. LEW Inno.Live besteht aus drei Komponenten: Sensoren, einem Funksystem und einer eigens entwickelten Datenbank. Die Sensoren können zum Beispiel erfassen, ob Abfallbehälter voll sind, erkennen Bewegungen oder messen Feuchtigkeit. Diese Daten übermitteln sie an ein sog. LoRa ® -Gateway (LoRa - Long Range: große Reichweite). Dabei handelt es sich um ein besonders kostengünstiges und energiesparendes Funksystem mit einer Reichweite von rund drei Kilometern im städtischen Bereich. Über das Gateway werden die Daten in einem weiteren Schritt per Mobilfunk in eine zentrale Datenbank übertragen und dort aufbereitet. In einem Online-Portal stehen die Informationen den Nutzern zur Verfügung. Inno.Live ist ein innovatives Angebot. In Donauwörth wurde gemeinsam mit der Stadt das SmartCity-Projekt "iLamp" umgesetzt. Wir nutzen dafür spezielle Multifunktionsmasten (Smart Poles), mit denen verschiedene Smart-City-Lösungen getestet werden sollen. Zusätzlich zur LED-Straßenbeleuchtung sind in die Masten eine Stromtankstelle und ein WLAN-Access-Point integriert. Jeder der Multifunktionsmasten bietet eine Ladeleistung von bis zu 11 kW. Der Service lässt sich auf dem reservierten Parkplatz direkt davor mit fast jeder Ladekarte nutzen. Der öffentliche Internetzugang ist kostenfrei und ohne komplizierten Anmeldeprozess nutzbar. Zudem lassen sich die Smart Poles mit weiteren Sensorsystemen ausstatten - beispielsweise, um Verkehrsinformationen oder die lokale Lärm- und Feinstaubbelastung zu erfassen. Die multifunktionalen Straßenleuchten sind mit energieeffizienter LED-Technik ausgestattet. Gegenüber den früher eingesetzten Natriumdampf-, Leuchtstoff- oder Quecksilberdampfleuchtmitteln haben LED-Leuchten eine Vielzahl an Vorteilen: Sie verbrauchen im Schnitt etwa 70 % weniger Strom als bisher eingesetzte Technologien. Ihre Lichtausbeute ist um ein Drittel höher und die Lebensdauer mit bis zu 60.000 Stunden dreimal so lang. In einer oberbayerischen Marktgemeinde wurde im Sommer 2020 bereits die hunderttausendste LED-Straßenlampe der Region installiert. Damit kann rein rechnerisch der Stromverbrauch der Straßenbeleuchtung bei den von LVN betreuten Kommunen um etwa 27 Mio. kWh deutlich reduziert werden. Das entspricht etwa dem jährlichen Stromverbrauch von 10.000 Privathaushalten bzw. der Vermeidung von 12.500 t CO 2. In den von der LVN betreuten rund 280 Kommunen in Bayerisch-Schwaben und Teilen Oberbayerns sind mittlerweile rund 70 % der Straßenleuchten auf LED-Technologie umgerüstet. Schätzungen zufolge liegt der Anteil bundesweit erst bei etwa 50 %. Speziell für die Beratung von Kommunen zu den unterschiedlichen Möglichkeiten der LED-Technologie hat LEW in Königsbrunn bei Augsburg ein eigenes Technologiezentrum eingerichtet: Auf einem 13.000 qm großen Areal werden hier verschiedenste Leuchtenformen und -designs, Lichtfarben und Beleuchtungsstärken für LED-Beleuchtungsanlagen im Praxisbetrieb gezeigt. Insgesamt umfasst die LED-Ausstellung dort mehr als 100 Modelle. Bei der Beratung der Kommunen kommt spezielle Software zum Einsatz: Sie errechnet die jeweils optimale und DIN-Normgerechte Optik, also die Form der Lichtverteilung auf Straßen, Radwegen, Bürgersteigen oder in Parks. Bürgermeister, Stadt- und Gemeinderäte, Bauamtsleiter, Architekten oder Mitarbeiter von Planungsbüros können die dann empfohlenen Lösungen sofort in Augenschein nehmen. Im Januar 2018 ist die LEW Verteilnetz GmbH (LVN) als assoziierter Partner dem C/sells-Projekt beigetreten, das nach insgesamt vier Jahren intensiver Arbeit im Dezember 2020 den Abschlussbericht vorgelegt hat. Die LVN unterstützte hierbei bei der Konzeptentwicklung intelligenter, flexibler Stromsysteme. Im Rahmen des Förderprogramms "Schaufenster intelligente Energie - Digitale Agenda für die Energiewende" (SINTEG) der Bundesregierung wurden in Deutschland fünf Demonstrationsvorhaben durchgeführt. Mit einem Gesamtprojektvolumen von rund 100 Mio. € war die Modellregion "C/sells", die sich über die Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg und Hessen erstreckt, dabei eines der größten Vorhaben. Die LVN hat sich insbesondere bei dem von der Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) geleiteten Arbeitspaket "Intelligente Flexibilitätsanreize Ostbayern" eingebracht. Als assoziierter Partner unterstützte LVN dabei vor allem bei der Entwicklung von Konzepten, durch die Flexibilitäten in ein intelligentes Stromnetz integriert und erschlossen werden können. Dabei ging es beispielsweise um Fragen des sog. Engpassmanagements im Stromnetz, die Ausgestaltung von Schnittstellen zwischen den verschiedenen Marktrollen in einem intelligenten Energiesystem und vor allem auch um praktische Aspekte beim Betrieb von Steuerboxen als Teil des intelligenten Messsystems. Im C/sells-Projekt hatten sich 57 Partner aus Wissenschaft, Industrie und Netzbetrieb zusammengeschlossen. Mit der Inbetriebnahme eines innovativen Hybridsystems aus Wasserkraftanlage und einer Lithium-Ionen-Batterie leisten die Lechwerke AG seit dem Frühjahr 2020 einen Beitrag zur Stabilität im Stromnetz: Die LEW Wasserkraft GmbH hat dafür auf dem Gelände des Laufwasserkraftwerks in Rain am Lech einen Hochleistungs-Batteriespeicher installiert und mit der Turbinensteuerung des Kraftwerks gekoppelt. Das Hybridsystem in Rain am Lech ist bayernweit das erste seiner Art. Bei Bedarf kann die Kraftwerk-Batteriespeicher-Einheit von uns nun innerhalb von nur 30 Sekunden zusätzlichen Strom in das Netz einspeisen. Ebenso schnell reagiert das Hybridsystem bei Stromüberschuss - beispielsweise, wenn energieintensive Industrieprozesse unvermittelt abgeschaltet werden müssen oder bei unerwartet starker Sonneneinstrahlung auf die Photovoltaik-Anlagen in der Region. In diesem Fall kann das System Strom aus dem Netz aufnehmen und in der Batterie speichern. Reicht die Batteriekapazität allein nicht aus, um die Netzfrequenz zu stabilisieren, kann die intelligente Steuerung des Hybridsystems zusätzlich die Stromerzeugung der Wasserkraftturbinen je nach Bedarf kurzzeitig drosseln oder erhöhen. Die Anbindung weiterer Wasserkraftwerke ist in Vorbereitung. Diese sog. Primärregelleistung kann das Hybridsystem des Wasserkraftwerks Rain am Lech mindestens 15 Minuten lang ohne Unterbrechung bereitstellen und so einen Beitrag dazu leisten, Frequenzschwankungen im Stromnetz kurzfristig auszugleichen. Neben hohen Investitionen in die Infrastruktur sowie kontinuierlichen Leitungskontrollen und Ausast-Arbeiten sind es auch neue Technologien, die auf die hohe Versorgungsqualität einzahlen. Die LEW Verteilnetz GmbH (LVN), Betreiber des Stromverteilnetzes in Bayerisch-Schwaben und Teilen Oberbayerns, testet zum Beispiel gemeinsam mit dem FraunhoferInstitut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM) und dem Fraunhofer-Institut für Elektronische Nanosysteme (ENAS) das sensorgestützte autarke Stromsensorsystem ASTROSE deutschlandweit erstmalig zur Früherkennung von Vereisungen. Den Feldtest führen die LVN und das Fraunhofer IZM auf einem rund 1,5 km langen Leitungsabschnitt einer 110-kV-Hochspannungsleitung nördlich von Donauwörth, nahe der Ortschaft Fünfstetten, durch. In dem Gebiet kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Vereisungen an den Leitungen. Im Herbst 2019 wurden die Sensoren an den Leiterseilen montiert. Außerdem fand ein Systemlauf mit Testdaten statt, die das Auslösen einer Warnmeldung simulierten. Der eigentliche Feldtest selbst startete im Winter 2019/20 und läuft bis Frühjahr 2021. Das ASTROSE-System wird bereits bei anderen Netzbetreibern für temperaturgeführtes Leiterseil-Monitoring eingesetzt: Hier geht es vor allem darum, den Durchhang von Leitungen bei hohen Temperaturen und hohen Stromstärken zu überwachen. Weil die Stromerzeugung aus Sonne und Wind schwankt, ist die Flexibilisierung des Stromverbrauchs eine der großen Herausforderungen der Energiewende. Der Netzbetreiber LVN und ein Projektpartner für Energielösungen haben nun im gemeinsamen Pilotprojekt "Steuerbares Haus" unter Beweis gestellt, dass ein ganzer Privathaushalt so gesteuert werden kann, dass er für den Netzbetreiber als flexibler Verbraucher zur Verfügung steht. Durch eine vorübergehende Reduzierung des Strombezugs aus dem öffentlichen Netz kann der Netzbetreiber Verbrauchsspitzen gezielt kappen. Das könnte dazu beitragen, verbrauchsgetriebenen Netzausbau in der Niederspannung zu begrenzen. Auch für das netzdienliche Laden von Elektroautos bietet das Konzept einen Ansatz. Um die Einsatzmöglichkeiten der Blockchain-Technologie in der Energiewirtschaft zu analysieren, sind wir assoziierter Partner des Forschungsprojekts InDEED. Das Forschungsprojekt InDEED hat zum Ziel, das Konzept einer verteilten Datenplattform auf Blockchain-Basis für energiewirtschaftliche Anwendungsfälle sowohl praktisch umzusetzen als auch theoretisch wissenschaftlich zu bewerten. Inhaltlich konzentriert sich das Projekt auf die beiden Anwendungsfelder "Labeling von Energieflüssen" und "Asset Logging". Hierzu sollen Anlagen und Letztverbraucher in Zusammenarbeit mit den Projektpartnern im Feld an eine zu entwickelnde Plattform angebunden und die Ergebnisse in wissenschaftlichen Analysen bewertet werden. Unter "Labeling" wird im Rahmen des Projektes die eindeutige, transparente und manipulationssichere digitale Abbildung von Einspeisung, Entnahme und Speicherung sowie deren zeitliche und räumliche Verknüpfung unter der Berücksichtigung physikalischer Randbedingungen verstanden. Anwendungsfälle im Rahmen des Labelings sind unter anderem der räumlich und zeitlich exakt aufgelöste Nachweis von Öko- und Regionalstrom, regionale Direktvermarktung und sektorübergreifende Herkunftsnachweise. Die Dokumentation von Anlagen ("Asset Logging") umfasst die Erfassung von Betriebs-, Wartungs- und Instandhaltungsdaten von (energiewirtschaftlichen) Anlagen mittels Messsystemen, Prüforganen oder weiterer angemessener Quellen. Die manipulationssichere und zeitdiskrete Speicherung und Verarbeitung der erfassten Daten einzelner Betriebsmittel ermöglicht eine Vielzahl von Anwendungsfällen. Diese reichen von transparenter Informationsbereitstellung für Resell-Prozesse über Garantie- und Haftungsnachweise bis hin zu interner Prozessoptimierungen (Predictive Maintenance). Das Konsortium gliedert sich in Forschungspartner (FfE e. V., FfE GmbH, Universität Bayreuth und Stiftung Umweltenergierecht) und assoziierte Partner mit unterschiedlichen Kompetenzen und Schwerpunkten entlang der gesamten energiewirtschaftlichen Wertschöpfungskette. Auch dieses Projekt wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert. Mitarbeiter, Ausbildung und NachwuchssicherungVielfalt ist ein entscheidender Treiber für eine erfolgreiche Zukunft - für uns als Unternehmen und Arbeitgeber, aber auch als Teil der Gesellschaft. MitarbeiterDie Herausforderungen und Chancen in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie waren prägend für unsere Personalentwicklung 2020. Neben der Umstellung eines Großteils unserer Entwicklungsmaßnahmen für Mitarbeiter und Führungskräfte auf digitale Formate waren auch Themen wie "Virtuelle Zusammenarbeit & Führung" sowie die Nutzung entsprechender IT-Tools maßgeblich für dieses Jahr. Mit der Pilotierung eines eLearning-Angebots zum Themenspektrum "Digitalisierung und agile Arbeitsweisen", haben wir einen weiteren Grundstein für den Kompetenzerwerb der kommenden Jahre für die LEW-Gruppe gelegt. Mehr als 50 Teilnehmer haben innerhalb von drei Monaten über 100 Online-Kurse erfolgreich absolviert. Die durchschnittliche Nutzungsdauer lag bei mehr als 18 Stunden auf der Online-Plattform, die auch über den Piloten hinaus weiter genutzt wird. Das Angebot wird 2021 auf weitere Teile der LEW-Gruppe ausgerollt. Die Zukunftsfähigkeit unserer Mitarbeiter und Führungskräfte zu stärken, ist hierbei das maßgebliche Ziel für uns. 2020 haben wir das erste Diversity-Factbook der LEW-Gruppe veröffentlicht. Wir sind überzeugt, dass Vielfalt ein entscheidender Treiber für eine erfolgreiche Zukunft ist - für uns als Unternehmen und Arbeitgeber, aber auch als Teil der Gesellschaft. Darum wollen wir Diversity bei der Lechwerke AG weiter fördern und nachhaltig verankern. Wir sind vielfältig in unserem Miteinander, unserem Können, unseren Ideen, unseren Weltanschauungen und vielem mehr. Gerade in unserem Umfeld - dem Energiesektor - brauchen wir innovative Menschen, Perspektiven und Visionen, um in einer digitalisierten Welt weiterhin erfolgreich zu sein. Diversity unterstützt uns auf diesem, manchmal ungewohnten, Weg und inspiriert uns dabei. Deshalb treiben wir die Vielfalt in unserem Unternehmen konsequent voran und schöpfen so die Möglichkeiten für unseren wirtschaftlichen Erfolg und die Energiezukunft voll aus. Die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ist fester Bestandteil der LEW-Kultur. 2020 konnten wir einer Vielzahl unserer Mitarbeiter binnen kürzester Zeit die Arbeit im Homeoffice ermöglichen und somit auch bei Schul- und Kitaschließungen schnelle Unterstützung gewähren. Zusätzlich haben wir die vermehrte Inanspruchnahme der Beratung durch Fachexperten zum Lebenslagen-Coaching ermöglicht. Ein weiterer Fokus war die Aufklärung und Beratung zur Pflege von Angehörigen. Es wurde ein Film erstellt, in welchem Mitarbeiter der LEW-Gruppe anhand von eigenen Beispielen die Situation und Hilfestellung im Pflegefall beschrieben und so die Kollegen informiert haben. Im Zusammenspiel von Arbeitssicherheit, Betriebsarzt und betrieblichen Gesundheitsmanagement ist es unser Ziel, die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Mitarbeiter zu stärken, die Angebote zur sozialen und mentalen Gesundheit weiterzuführen und zusätzlich spezifische Angebote für Organisationseinheiten und Mitarbeiter anzubieten. Unsere jährliche Vortragsreihe zur sozialen Gesundheit haben wir ebenfalls auf eine Online-Teilnahme umgestellt und bieten zusätzlich sehr viele Themen zur gesundheitlichen Prävention online an. Ausbildung und NachwuchssicherungAusbildung in Zeiten von Corona stellt eine große Herausforderung dar. Die Vermittlung von Ausbildungsinhalten, aber auch die persönliche Weiterentwicklung müssen dauerhaft sichergestellt sein. Durch eine gute technische Infrastruktur, aber auch durch intensive Zusammenarbeit und hohe Flexibilität der Mitarbeiter der LEW-Gruppe konnten die Ausbildungsziele 2020 erreicht werden. Die Auszubildenden wurden sowohl im Homeoffice ausgebildet und im Homeschooling betreut bzw. unter strenger Einhaltung von Hygienemaßnahmen und Sicherheitsauflagen vor Ort weiter ausgebildet. So verlief auch der Ausbildungsstart für die neuen Auszubildenden zwar verändert, aber reibungslos. Im Prüfungsjahr 2020 legten 29 Auszubildende der LEW-Gruppe erfolgreich ihre IHK-Abschlussprüfung ab bzw. beendeten drei ihr duales Studium mit dem Bachelor of Engineering. Drei Auszubildende wurden von der IHK Schwaben als Jahrgangsbeste in den Berufen Elektroniker für Betriebstechnik und Kauffrau für Dialogmarketing ausgezeichnet. Die Regierung von Schwaben ehrte zudem einen Auszubildenden, der sich durch sein vorbildliches Sozialverhalten und durch sehr gute schulische Leistungen bewährt hatte. Alle interessierten Auszubildenden konnten sich nach ihrem Abschluss für einen Jahresvertrag innerhalb der LEW-Gruppe entscheiden; vier Auszubildende haben wir direkt fest übernommen. Wir freuen uns, dass die neuen Kollegen mit dem in der Ausbildung erarbeiteten Unternehmens- und Fachwissen am Erfolg der LEW-Gruppe mitwirken. Am 31. Dezember 2020 beschäftigte die LEW-Gruppe 82 Auszubildende in acht Ausbildungsberufen und einem dualen Studiengang, davon 80 bei der LEW Verteilnetz GmbH, einen bei der Überlandwerk Krumbach GmbH und einen bei der Wendelsteinbahn GmbH. Ausbildungsberufe in der LEW-Gruppescrollen
Auswirkungen der Ausgliederung Netzbetrieb auf Bilanz und Ergebnisrechnung der Lechwerke AGAnhand der nachfolgenden Grafik und der weiteren Erläuterungen werden die wesentlichen Veränderungen dargestellt, die der Teilbetriebsübergang Netzanlagen für die Bilanz und die Ergebnisrechnung der Lechwerke AG zur Folge hat. Der Teilbetriebsübergang führt zu teils deutlichen Veränderungen gegenüber den Vorjahreswerten in verschiedenen Positionen und wird deshalb an dieser Stelle separat aufgegriffen. Von den für den Netzbetrieb erforderlichen Vermögensgegenständen waren allein die Netzanlagen der Umspannebene Höchstspannung / Hochspannung und die Messeinrichtungen im Eigentum der LEW Verteilnetz GmbH (LVN). Der weitaus größere Anteil der Netzanlagen stand im Eigentum der Lechwerke AG. Bisher wurde hierfür ein Pachtmodell genutzt, das heißt, die Lechwerke AG war die Eigentümerin der für den Netzbetrieb erforderlichen Netzanlagen und verpachtete diese an die LVN, die für den operativen Netzbetrieb zuständig war und auch weiterhin ist. Um die sich aus der Rechtsprechung und der Genehmigungspraxis der Bundesnetzagentur abzeichnenden wirtschaftlichen Nachteile des Pachtmodells zu vermeiden, hatte sich der LEW-Vorstand für die Durchführung eines Teilbetriebsübergangs im Wege der Ausgliederung entschieden. Die entsprechenden Gremienzustimmungen lagen vor. Dieser Teilbetriebsübergang kann grundsätzlich ertragsteuerneutral erfolgen. Mit der verbindichen Auskunft des Finanzamts Augsburg-Stadt im Februar 2020 wurde das Risiko, dass der Teilbetrieb nachträglich durch die Finanzverwaltung nicht anerkannt wird und zu einer nachträglich zu entrichtenden Ertragsteuer führen kann, abgesichert. Mit der Ausgliederung gingen die dem Geschäftsbereich Netzanlagen zuordenbaren Vermögensgegenstände und Schulden zum handelsbilanziellen Buchwert von der Lechwerke AG auf die LVN über. Nach erfolgter Ausgliederung trat in die Bilanz der Lechwerke AG an die Stelle der übertragenen Vermögensgegenstände und Schulden eine Erhöhung des Buchwerts des Beteiligungsansatzes an der LVN, der sich aus dem Differenzbetrag zwischen den auf die LVN übertragenen Aktiva und Passiva ergab. Im Wesentlichen wurden folgende Vermögensgegenstände und Schulden von der Lechwerke AG mit den Buchwerten zum 31. Dezember 2019 auf die LVN ausgegliedert: scrollen
Aufwendungen und Erträge des Geschäftsbereichs Netzanlagen fallen ab dem 1. Januar 2020 nicht mehr bei der Lechwerke AG, sondern bei der LVN an. Aufgrund des bestehenden Ergebnisabführungsvertrags wird das Ergebnis von der LVN an die Lechwerke AG abgeführt. Am auszugliedernden Vermögen sind die Aktionäre der Lechwerke AG indirekt über die Beteiligung an der LVN beteiligt. Die Höhe des Wertzuwachses bei der LVN entspricht dem Wert des von der Lechwerke AG übertragenen Vermögens. Die LVN bleibt eine 100%ige Tochtergesellschaft der Lechwerke AG. Die LEW-Aktionäre sind daher mittelbar im gleichen Ausmaß wie bisher an dem durch die Ausgliederung übergehenden Vermögen beteiligt. Am Gewinn der LVN bzw. ihrem Wertzuwachs nehmen sie indirekt über ihre Beteiligung sowie durch das in die Lechwerke AG ausgeschüttete Ergebnis an der LVN teil. Klimaschutz für zuhauseIn der Energiewelt der Zukunft nimmt jeder Einzelne von uns eine wichtige Rolle ein. Deshalb arbeiten wir mit Herzblut an noch mehr klimafreundlichen Lösungen für unsere Kunden. Ganz konkret: Alle Wärmekunden im Privatkundensegment beliefern wir seit 2021 mit grünem Wärmestrom. Mit Solar- und Ladepaketen können Kunden klimafreundlichen Strom selbst erzeugen und optimal nutzen. Und wer sich für Grünstrom-Tarife interessiert, hat verschiedene Angebote zur Auswahl - unter anderem einen regionalen Ökostrom-Tarif, mit dem LEW zusätzlich Naturschutz-Projekte unterstützt. "Effiziente und klimafreundliche Technologien verbessern nicht nur den Klimaschutz - sie können sich auch mit Blick auf die Geldbörse für den einzelnen Kunden lohnen." (Norbert Schürmann) 3 Lageberichtder Lechwerke AGGrundlagen der Lechwerke AGKonzernzugehörigkeitDie innogy SE in Essen ist mit der Mehrheit der Aktien (89,87 %) unmittelbar und mittelbar an der Lechwerke AG beteiligt. Sämtliche Anteile an der innogy SE werden von der E.ON Beteiligungen GmbH gehalten, deren Geschäftsanteile wiederum sämtlich von der E.ON SE gehalten werden. Eine Übersicht des Anteilsbesitzes der Lechwerke AG befindet sich im Anhang dieses Berichts auf den Seiten 62 f. Die Lechwerke AG ist unter Beachtung von § 291 HGB von der Verpflichtung befreit, einen Konzernabschluss und einen Konzernlagebericht aufzustellen. Die Lechwerke AG wird in den Konzernabschluss der E.ON SE, Essen, einbezogen, der nach den Vorschriften der International Financial Reporting Standards (IFRS) - wie sie von der Europäischen Kommission für die Anwendung in der Europäischen Union übernommen wurden - aufgestellt und im Bundesanzeiger veröffentlicht wird. Lechwerke AGDie Lechwerke AG bündelt den Strom- und Gasvertrieb, die Energiebeschaffung, den Bereich Energiedienstleistungen, den Overhead sowie die Eigentümerfunktion über das Sach- und Finanzanlagevermögen. Im Overhead befinden sich die Querschnitts- und Steuerungsfunktionen, die sich im Wesentlichen aus den Finanzfunktionen, der Unternehmensentwicklung, der Unternehmenskommunikation, dem juristischen Bereich incl. der Compliance und der internen Revision, dem Datenschutz, dem IT-Service und dem Personalbereich zusammensetzen. Mit Datum vom 29. April 2020 wurde ein Ausgliederungs- und Übernahmevertrag zwischen der Lechwerke AG und der LEW Verteilnetz GmbH (LVN) abgeschlossen, mit dem die Lechwerke AG das wirtschaftliche Eigentum des Geschäftsbereichs Netzanlagen durch Ausgliederung auf die LVN als übernehmenden Rechtsträger mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2020 übertragen hat. Aufgrund der Ausgliederung sind die Zahlen des aktuellen Geschäftsjahrs nur eingeschränkt mit den Vorjahreszahlen vergleichbar. Im Anlagevermögen der Lechwerke AG verbleiben im Wesentlichen Wasserkraftwerksanlagen, Grundstücke, Telekommunikationsanlagen und das Wertpapierportfolio. InnovationenIn der LEW-Gruppe wurde auch 2020 in einer Reihe von Innovationsprojekten untersucht, wie neue Technologien den Umbau des Energiesystems in der Region unterstützen. Dabei setzten wir insbesondere den Schwerpunkt auf anwendungsorientierte Innovationsaktivitäten mit hohem Praxisbezug. Neben großen Forschungsprojekten arbeiten wir auch konsequent an der Entwicklung innovativer und kundenorientierter Online-Angebote. SteuerungssystemWertmanagementUnsere Steuerungskennzahlen dienen der Beurteilung des wirtschaftlichen Erfolgs der Unternehmensbereiche und operativen Segmente. Die beiden für uns bedeutsamsten finanzwirtschaftlichen Steuerungsgrößen sind das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit nach HGB und die Investitionen nach HGB. Bei den Investitionen werden bei der Ermittlung Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände sowie Investitionen in das Sach- und Finanzanlagevermögen berücksichtigt. Eine weitere wichtige finanzielle Kennzahl ist das bereinigte EBIT in der LEW-Gruppe. Dieses wird ermittelt, indem vom Ergebnis vor Steuern das Finanzergebnis abgezogen und um bestimmte nicht-operative, sog. "neutrale", Sachverhalte bereinigt wird. Die genannte Kennzahl ist weder in den IFRS noch in anderen internationalen Rechnungslegungsvorschriften definiert; wir bezeichnen sie deshalb als alternative Leistungskennzahl. Unsere Steuerungsgrößen werden im Rahmen eines quartärlichen Reportings von Ist- und Prognosewerten berichtet. Auf Basis dieses Reportings sowie der daraus resultierenden Analyse der Plan-/Ist-Abweichungen erfolgt die Steuerung der Lechwerke AG. WirtschaftsberichtRahmenbedingungenWährend im Jahr 2019 noch ein moderates Wirtschaftswachstum zu beobachten war, brach die globale Wirtschaft im Jahr 2020 entgegen den ursprünglich 2019 prognostizierten Wachstumserwartungen signifikant ein. Hierfür war in erster Linie die weltweite Covid-19-Pandemie verantwortlich, welche durch die Vielzahl möglicher Verlaufsszenarien auch eine Prognose der globalen wirtschaftlichen Entwicklung für das Jahr 2021 erschwert. Neben der weltweiten Rezession steigt die Arbeitslosenquote in den OECD-Ländern stark an. Nationale Grenzschließungen, die eingeführt wurden, um die Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen, schränkten die Bewegungsfreiheit ein, mit negativen Folgen für die globale wirtschaftliche Entwicklung. Weltweit musste die Produktion eingeschränkt werden - je nach Verlauf der Pandemie und den national und regional unterschiedlichen Restriktionen für Beschäftigte und Verbraucher. Infolgedessen ging der Energieverbrauch weltweit zurück. So sank laut OECD beispielsweise die gesamte Stromnachfrage in Deutschland im Vergleich zu 2019 um 3 %, in Großbritannien waren es im Jahresvergleich 6 %, in Spanien und in Frankreich jeweils 5 % und in Italien sank der Wert sogar um 8 %. Um die wirtschaftlichen Einbrüche in Folge der Covid-19-Pandemie abzumildern, hat die Bundesregierung im Laufe des Jahres eine Reihe von Maßnahmen ergriffen. So beschloss der Bundestag u. a. im März eine gesetzliche Regelung, die sich auf Dauerschuldverhältnisse wie Strom- oder Gaslieferverträge bezog. Private Verbraucher und kleine Gewerbebetriebe durften demnach Zahlungen für Strom und Gas für drei Monate aussetzen, wenn sie nachweisen konnten, dass sie aufgrund der Covid-19-Pandemie in eine wirtschaftliche Schieflage geraten waren. Anfang Juni 2020 hat die Bundesregierung ein 130 Mrd. € schweres Konjunkturpaket für die Jahre 2020 und 2021 beschlossen, das unter anderem Mehrwertsteuerabsenkungen für das zweite Halbjahr 2020 vorsah. Weitere Mittel sollen in die Bereiche Energie, Klimaschutz und grüne Mobilität fließen. Allein 11 Mrd. € sind ab dem Jahr 2021 zur Stabilisierung der EEG-Umlage vorgesehen. Die Prämien des Bundes für den Kauf von Elektrofahrzeugen wurden verdoppelt und 2,5 Mrd. € sollen zusätzlich in den Ausbau der Ladesäulen-Infrastruktur fließen. Weitere Hilfsmaßnahmen für Gewerbe und Industrie wurden im Zuge der im November sowie Dezember 2020 verkündeten Einschränkungen des öffentlichen Lebens beschlossen. Der Gesamtstromverbrauch in Deutschland ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Er lag im Jahr 2020 insgesamt nach vorläufigen Angaben des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW) mit rund 517 TWh etwa 4 % unter dem Vorjahresniveau. Dem BDEW zufolge machen sich hier maßgeblich die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen im wirtschaftlichen und öffentlichen Leben bemerkbar. Über den Jahresverlauf gab es dabei deutliche Unterschiede: Im Zuge des ersten Lockdowns ist der Stromverbrauch in Deutschland stark abgesunken und lag phasenweise über 10 % niedriger als im Durchschnitt der Vorjahre. Für den Zeitraum April bis Juli 2020 betrug das durchschnittliche Minus rund 8,5 %. Ab August setzte eine Erholung des Stromverbrauchs ein und im Oktober wurde wieder ein für diese Jahreszeit übliches Stromverbrauchsniveau erreicht. Mit den neuerlichen Lockdownmaßnahmen im November ging der Stromverbrauch wieder zurück. Der inländische Erdgasverbrauch in Deutschland ging 2020 nach ersten Zahlen um ca. 3,4 % zurück. Aufgeschlüsselt auf die einzelnen Kundengruppen entwickelte er sich jedoch sehr uneinheitlich. Bedingt durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie, aber auch aufgrund der bereits seit dem 3. Quartal 2018 eingetrübten Konjunktur, zeigte sich die Nachfrage der Industrie nach Erdgas 2020 rückläufig. Der Erdgasverbrauch der Gewerbe-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen verringerte sich ebenfalls sichtbar. Voraussichtlich ist der Absatz an private Haushalte und die sie versorgenden Wohnungsgesellschaften 2020 gewachsen, da sich Menschen aufgrund der Corona-Maßnahmen mehr zuhause aufhielten. Verstärkt wird der Zuwachs durch einen weiterhin hohen Zubau an Erdgasbeheizten Wohnungen. Etwas gedämpft wird das erwartete Verbrauchsplus durch die milde Witterung 2020. Der Anteil von Sonne, Wind und anderen regenerativen Quellen an der Deckung des Stromverbrauchs in Deutschland ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen: Die erneuerbaren Energien werden 2020 nach vorläufigen Angaben des BDEW voraussichtlich fast 46 % des Bruttostromverbrauchs in Deutschland gedeckt haben. Das ist ein Anstieg um weitere 3 % gegenüber dem Vorjahr. Bereits 2019 war der Beitrag der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um fast fünf Prozentpunkte gestiegen. Vor allem die vorrangige Einspeisung der erneuerbaren Energien bei gleichzeitigem Rückgang der Gesamt-Stromerzeugung und damit des Stromverbrauchs, aber auch ein äußerst windreiches 1. Quartal 2020, eine überdurchschnittliche Anzahl an Sonnenstunden und der fortgeführte Ausbau der erneuerbaren Energien sorgten für diesen Anstieg. Die EEG-Umlage betrug 2020 6,756 ct/kWh. Gegenüber 2019 bedeutete dies einen Anstieg um 5,5 %. Von den vier deutschen Übertragungsnetzbetreibern wurde am 15. Oktober 2020 die Entwicklung der EEG-Umlage für 2021 veröffentlicht. Die EEG-Umlage beträgt ab 1. Januar 2021 6,500 ct/kWh, dies ist ein Rückgang um 3,8 % im Vergleich zum Vorjahr (2020: 6,756 ct/kWh). Neben den staatlichen Belastungen, die etwa 52 % des Strompreises ausmachen, sind auch Netznutzungsentgelte wichtiger Bestandteil des Strompreises. Die Netznutzungsentgelte werden 2021 im bundesweiten Durchschnitt um 0,5 % steigen. Ein Drei-Personen-Musterhaushalt mit einem mittleren Stromverbrauch von 3.500 kWh im Jahr hatte 2020 nach Angaben des BDEW eine monatliche Stromrechnung in Höhe von rund 93 € zu bezahlen. Die Entwicklung der Strompreise seit Beginn der Liberalisierung sowie die Zusammensetzung des Strompreises sind den Grafiken zu entnehmen. Staatlich veranlasste Kosten machten 2020 einen Anteil von rund 52 % des Strompreises aus und beliefen sich für den Durchschnittshaushalt auf rund 48 €. Seit Beginn der Liberalisierung im Jahr 1998 ist der Anteil von Steuern, Abgaben und Umlagen um 307 % gestiegen. Der Anteil für Beschaffung, Netzentgelt und Vertrieb hat sich dagegen lediglich um 17 % erhöht und ist preisbereinigt um 19 % gefallen. Der Preisanteil, der sich auf Beschaffung, Netze, Messung, Messstellenbetrieb und Vertrieb bezieht, liegt somit bei rund 45 € monatlich. GeschäftsverlaufDie Werthaltigkeit unserer geschäftlichen Aktivitäten ist für uns von besonderer Bedeutung, gerade aufgrund der Corona-Pandemie und der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in einzelnen Kundensegmenten. Dies setzt für uns ein aktives Risikomanagement bezüglich der jeweiligen allgemeinen Wirtschaftslage sowie bezüglich kundenindividueller Kredit- und Marktrisiken voraus. Ein auskömmliches Risk-/Return-Verhältnis ist ebenso entscheidend für unsere Überlegungen wie die Optimierung von Working-Capital-Relationen. Mit dem Mitte des Jahres 2020 gestarteten Projekt "Transformation B2B" haben wir die Inhalte und Strukturen des Geschäftskundenvertriebs bei LEW überprüft. Auslöser waren insbesondere neben dem weiter massiven Wettbewerb in diesem Segment auch die Auswirkungen der coronabedingten Verbrauchsrückgänge in diesem Kundensegment. Im Ergebnis kommen wir zu einer neuen organisatorischen Aufstellung der vertrieblichen Einheiten entlang der von uns angebotenen Kundenlösungen mit zwei operativen Teams, die sich auf klassische Commoditylösungen bzw. auf individuelle Kundenlösungen fokussieren. Inhaltlich unterstützt und wertorientiert gesteuert werden diese Teams von einer Vertriebssteuerung. Die operative Umsetzung ist für das erste Halbjahr 2021 geplant. In diesem Zuge haben wir auch beschlossen, das stark technisch geprägte EDL-Geschäft in einem separaten Bereich innerhalb der LEW zu führen und weiterzuentwickeln. Die Gewerbekunden werden künftig im erweiterten Bereich Privat- und Gewerbekundenvertrieb B2C verantwortet. Diese schlanke Organisationsstruktur für das B2B-Segment ermöglicht uns eine starke Fokussierung auf das Kerngeschäft, den Vertrieb von Commodity und Commodity nahen Produkten an Geschäftskunden aller Branchen, inklusive Weiterverteiler und dezentrale Erzeuger. Absatz StromDie Stromlieferungen an unsere Kunden zeigten sich im Geschäftsjahr 2020 gegenüber dem Vorjahr rückläufig. Stromabsatz der Lechwerke AGscrollen
Im Jahresverlauf 2020 hatte die Corona-Pandemie maßgeblichen Einfluss auf das Abnahmeverhalten der Endkunden. Vom ersten Lockdown im März 2020 bis Ende August 2020 war der Strombedarf der Geschäfts- und Gewerbekunden stark schwankend und deutlich unter Vorjahresniveau. Danach zeigte sich, wie auch im gesamtwirtschaftlichen Umfeld, eine spürbare Erholung, die sich bis Weihnachten 2020 fortsetzte. Ohne diesen belastenden Sondereffekt war die vertriebliche Performance im Jahr 2020 weiter auf sehr hohem Niveau, der Absatz dabei annähernd auf Höhe 2019. Demgegenüber ist der Energiebedarf der Privatkunden durch vermehrtes Homeoffice und die Verlagerung des Lebens in die eigenen vier Wände gestiegen. Dieser positive Effekt wird durch umgesetzte Effizienzmaßnahmen der Kunden und zunehmende Eigennutzung des erzeugten Photovoltaikstroms überkompensiert. Auf den Bereich Energieversorgungsunternehmen/Vertriebshandel hatte die Corona-Krise im abgeschlossen Geschäftsjahr keinen wesentlichen Einfluss. Der deutliche Absatzrückgang im Vergleich zum sehr starken Vorjahr ist in diesem Geschäftsfeld maßgeblich auf geringere Handelsvolumina zurückzuführen. StrompreiseDie gestiegenen Vorkosten, wie beispielsweise die Preise an den Großhandelsmärkten, die EEG-Umlage wie auch Netz- und Vertriebskosten wirkten sich zum Jahreswechsel 2020 auf die Preise der meisten unserer Stromprodukte aus. Keine Änderungen gab es bei LEW-Stromangeboten mit laufender LEW-Preisgarantie. Absatz GasUnser Gasabsatz verzeichnete auch im Geschäftsjahr als aktiver Player im Gasvertrieb einen Zuwachs um rund 6 % . Wir setzen unseren Weg konsequent fort, weiterhin werthaltiges Wachstum zu realisieren. Gasabsatz der Lechwerke AGscrollen
Durch ein im Vergleich zu 2019 kälteres Jahr 2020 stieg der Gasabsatz bei den Privatkunden leicht an. Gegenläufig wirkten Maßnahmen der Kunden zur Senkung des Wärmebedarfs durch z. B. Heizungsmodernisierung und Gebäudedämmung. Im Saldo ergab sich ein Absatz leicht unter Vorjahr. Äußerst erfreulich entwickelte sich der Bereich der Geschäftskunden, wo die Absatzmenge signifikant um 70 % gegenüber Vorjahr gesteigert werden konnte. Mit einigen langjährigen Strom-Bestandskunden konnten neue Gaslieferverträge geschlossen werden, woraus eine Absatzsteigerung von rund 200 GWh resultiert. Coronabedingte Minderabsätze waren dabei nicht zu beobachten. Im Bereich Energieversorgungsunternehmen/Vertriebshandel ist auf hohem Niveau ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Dabei konnte die geringere Gasabnahme der Bestandskunden durch Neukundengewinne nicht vollständig ausgeglichen werden. GaspreiseIm Rahmen des Klimapakets der Bundesregierung wurde das Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) mit einer CO 2-Bepreisung für fossile Brennstoffe wie Erdgas und Diesel beschlossen. Erstmals zum 1. Januar 2021 wird diese Umlage an die Endkunden weitergegeben, was zu einer Preisanpassung bei rund 2 /3 der Privatkunden führte. Für Kunden in Preisgarantieprodukten gab es keine Veränderung. EnergiebeschaffungStrombeschaffungInnerhalb der LEW-Gruppe wickelt der Bereich Energiebeschaffung der Lechwerke AG für die Geschäftsfelder Vertrieb, Erzeugung und Netzbetrieb alle Kauf- und Verkaufstransaktionen von Strom und Gas an den Großhandelsmärkten ab. Dies beinhaltet außerdem die Verantwortung für die Marktzugänge, die Vorhaltung von Rahmenverträgen mit Lieferanten für die Großhandelsmärkte sowie die Einrichtung und Bewirtschaftung der Bilanzkreise und den Abschluss der Lieferantenrahmenverträge einschließlich der Messstellenverträge. Damit verbunden sind auch die Verpflichtungen nach REMIT (Verordnung über die Integrität und Transparenz des Energiegroßhandelsmarktes), unsere Handelstransaktionen werktäglich an die europäische Behörde ACER (Agentur für die Zusammenarbeit der Energieregulierungsbehörden) zu melden. Strombezug der Lechwerke AGscrollen
Der Strombezug der Lechwerke AG lag im Geschäftsjahr 2020 bei 15.743 GWh und damit um 14,7 % unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Dies ist maßgeblich auf den Absatzrückgang im Bereich Energieversorgungsunternehmen/Vertriebshandel zurückzuführen. Unsere Aktivitäten zur Vermarktung von Strom aus dezentralen, vorwiegend regenerativen Erzeugungsanlagen sowie die Vermarktung von Flexibilität konnten wir weiter fortführen. Aus insgesamt rund 500 Anlagen erwarben wir ca. 3,4 TWh dezentral erzeugte Energie, die ebenfalls in der Bezugsmenge enthalten ist. Die Vermarktung von Primärregelung aus unserem Hybridkraftwerk konnten wir wie geplant im 1. Quartal 2020 starten und auch erste Kundenanlagen in unseren Regelenergiepool integrieren. Die Automatisierung unserer Prozesse im Kurzfristhandel (Intra Day) für unsere Erzeugungsanlagen sowie für unser Vertriebsportfolio wurde erfolgreich umgesetzt. Die Kompetenz für den Intra-Day-Marktzugang wird von unserem Geschäftskundenvertrieb als Produkt verkauft, erste Kunden konnten bereits in unsere Prozesse implementiert werden. GasbeschaffungDer Gasbezug der Lechwerke AG lag im Geschäftsjahr 2020 bei 3.068 GWh und damit um 5,5 % über dem Vergleichswert des Vorjahres. Maßgeblich für dieses Wachstum ist die Absatzsteigerung im Bereich Geschäftskunden. Gasbezug der Lechwerke AGscrollen
Energiedienstleistungen (EDL)Der Bereich Energiedienstleistungen betreibt inzwischen 16 Energieanlagen für unsere Industrie-, Geschäfts- und Privatkunden. Es handelt sich dabei um ein breites Spektrum von der Druckluftlieferung über die Versorgung mit "kalter Nahwärme" bis zur Dampflieferung. Die Wärmeanlagen umfassen Einzelanlagen sowie Heizzentralen zur Versorgung unserer vier Nahwärmenetze in Bayerisch-Schwaben. Unsere Anlagen werden kontinuierlich im Sinne der Energieeinsparung sowie der Digitalisierung modernisiert und weiterentwickelt. Als Energieträger werden Holzhackschnitzel, Holzpellets, Erd- und Biogas und Strom für die Wärmepumpen verwendet. Durch den konstanten Zubau erreichte die Erzeugung der LEW-eigenen Photovoltaik-Anlagen für das Jahr 2020 einen Höchststand von 7,1 GWh. Die Anzahl der Anlagen im gesamten Bestand der LEW-Gruppe wuchs auf aktuell 30 Anlagen, aber auch bei den Anlagen von externen Kunden ist die betreute installierte Leistung auf 12,5 MWp angewachsen. Insgesamt befinden sich nun 22,2 MWp verteilt auf 59 Anlagen in der technischen Betriebsführung. Die Aktivitäten im Bereich Photovoltaik haben wir im abgelaufenen Geschäftsjahr ausgeweitet. So wurden zum einen sechs Solarparks errichtet und ans Netz angeschlossen, zum anderen neun Dachanlagen auf eigene Liegenschaften und zwei weitere Dachanlagen für Gewerbe- und Industriekunden installiert. Der Bereich Wärme ist weiterhin ein fester Bestandteil unserer EDL-DNA und ein wichtiger Baustein für den Klimaschutz und die angestrebte CO 2-Senkung. Vor allem im Bereich der kalten Nahwärme konnten wir im Jahr 2020 wieder Machbarkeitsstudien für Gemeinden anbieten und durchführen. Wir bieten Leistungen im Bereich Energiemanagementberatung und Energieaudits, auch Energiemonitoring und Lastmanagement sowie technische Energieberatungen beim Kunden vor Ort mit Ergebnisbericht über Energieeffizienzpotenziale. Vermögens-, Finanz- und ErtragslageVermögenslage der Lechwerke AGZum 31. Dezember 2020 betrug unsere Bilanzsumme 1.703,8 Mio. € und lag damit um 236,2 Mio. € unter dem Vorjahresniveau. Grund dafür war hauptsächlich die Ausgliederung des Geschäftsbereichs Netzanlagen auf die LEW Verteilnetz GmbH zum 1. Januar 2020. Hieraus resultiert eine Minderung der Bilanzsumme in Höhe von 249,7 Mio. €. Die Reduzierung der immateriellen Vermögensgegenstände um 1,9 Mio. € resultiert ebenfalls aus der Ausgliederung der Netzanlagen in die LEW Verteilnetz GmbH zum 1. Januar 2020 und betraf maßgeblich Software für den Betrieb unserer Netzleitstelle. Zudem sanken insbesondere durch die Ausgliederung der Netzanlagen auf der Aktivseite die Sachanlagen um 521,7 Mio. € auf 126,8 Mio. €. Somit verbleiben bei der Lechwerke AG Vermögensgegenstände im Sachanlagevermögen im Wesentlichen für Wasserkraftwerksanlagen, Grundstücke, Telekommunikationsanlagen sowie Anlagen im Bau. Analog dazu beschränken sich auch die Investitionen in Höhe von 22,4 Mio. € (Vorjahr: 112,8 Mio. €) und auch die Abschreibungen in Höhe von 7,0 Mio. € (Vorjahr: 51,5 Mio. €) bei der Lechwerke AG auf diese Anlageklassen. Wir setzen unsere nachhaltige Investitionsstrategie der letzten Jahre im operativen Geschäft, vor allem im Breitbandnetzausbau und auch im Stromnetzausbau, seit 1. Januar 2020 innerhalb unserer Tochtergesellschaft, der LEW Verteilnetz GmbH, weiter fort. Trotz Corona-Pandemie verlief auch dort die Bautätigkeit weiterhin erfreulich auf hohem Niveau. Zur Finanzierung dieser Investitionstätigkeit stehen unter anderem die in Wertpapieren angelegten Finanzanlagen zur Verfügung. Deshalb und auch um vor allem unsere Zielsetzung, unsere Finanzierungsstruktur und die Bilanzrelationen fortlaufend zu optimieren, fanden im Berichtsjahr Teilverkäufe unseres Fonds statt. Hieraus ergaben sich Buchwertabgänge in Höhe von 66,3 Mio. € und Buchgewinne in Höhe von 13,7 Mio. €. Zudem beobachten wir auch weiterhin die aufgrund der Corona-Pandemie von Unsicherheit geprägten, volatilen Finanzmärkte fortlaufend, um ggf. aus unserer Sicht günstige Opportunitäten zu nutzen. Insgesamt ergab sich im Finanzanlagevermögen aber ein Anstieg um 337,7 Mio. € auf 1.389,9 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr. Dieser ergab sich überwiegend aus der Erhöhung des Beteiligungswertes an der LEW Verteilnetz GmbH in Höhe von 304,5 Mio. € im Rahmen der Ausgliederung im Gegenzug für den abgegebenen Teilbetrieb Netzanlagen. Zudem wurde eine Zuzahlung in die Kapitalrücklage in Höhe von 100,0 Mio. € in der LEW Verteilnetz GmbH vorgenommen. scrollen
scrollen
Bei den Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen verzeichneten wir einen Rückgang von 31,0 Mio. €. Gründe hierfür waren unter anderem stichtagsbedingt niedrigere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bei einem gleichzeitigen Anstieg der vereinnahmten Abschläge von Stromkunden. Zudem waren im abgelaufenen Berichtsjahr die Ausbuchungen auf den Forderungsbestand, die wir im Wesentlichen aufgrund von Kundeninsolvenzen verzeichnen, sehr gering und sogar noch unter dem Vorjahreswert. Die Zahlungsmoral unserer Kunden liegt sowohl bei Geschäfts- als auch bei Gewerbe- und Privatkunden trotz der Corona-Pandemie weiterhin auf einem hohen Niveau. Darüber hinaus verringerten sich die Forderungen gegen verbundene Unternehmen wegen stichtagsbedingt geringeren Finanzmittelforderungen gegen Tochtergesellschaften sowie die sonstigen Vermögensgegenstände wegen geringeren Steuerforderungen gegenüber dem Finanzamt sowie im Vorjahr bestehenden Stromsteuererstattungsansprüchen. Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten entwickelten sich mit 7,7 Mio. € rückläufig. Maßgeblicher Grund dafür war die Ausgliederung von vereinnahmten Baukostenzuschüssen für Pachtvorauszahlungen in Höhe von 7,1 Mio. € im Geschäftsbereich Netzanlagen auf die LEW Verteilnetz GmbH. Die Eigenkapitalquote hat sich im Berichtsjahr aufgrund der Ausgliederung der Netzanlagen und der damit verbundenen Verringerung der Bilanzsumme sowie der Einstellung in die Gewinnrücklagen und der damit einhergehenden Erhöhung unseres Eigenkapitals auf 32,9 % (Vorjahr: 28,0 %) erhöht. Die Rückstellungen betrugen 128,0 Mio. € und lagen damit mit 4,6 Mio. € geringfügig über dem Wert des Vorjahres. Die Verbindlichkeiten nahmen im Vergleichszeitraum um rund 9 % ab. Dies lag im Wesentlichen an gesunkenen Finanzverbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen. Ein Grund dafür ist die Ausgliederung des Teilbetriebs Netzanlagen auf die LEW Verteilnetz GmbH mit 86,7 Mio. €. Zusätzlich waren die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen aufgrund des Bezugs niedrigerer Energiemengen rückläufig. Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten verringerten sich um 153,7 Mio. €. Der Rückgang betraf mit 155,0 Mio. € die Ausgliederung auf die LEW Verteilnetz GmbH. Ausgegliedert wurden Anschlusskostenbeiträge und Baukostenzuschüsse für Pachvorauszahlungen des Teilbetriebs Netzanlagen. Finanzlage der Lechwerke AGCash Flowscrollen
Im Berichtszeitraum erwirtschafteten wir einen Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von 146,5 Mio. €. Dieser liegt damit um 45,7 Mio. € unterhalb des Vorjahreswerts. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf bilanzielle Effekte aus der Ausgliederung des Teilbetriebs Netzanlagen auf die LEW Verteilnetz GmbH zurückzuführen. Beim Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit wurden im Vorjahr die Abschreibungen auf Netzanlagen bei der Lechwerke AG als zahlungsunwirksamer Effekt bereinigt. Im Berichtsjahr wirkten sich die Abschreibungen der Netzanlagen über den Ergebnisabführungsvertrag der LEW Verteilnetz GmbH jedoch cash-wirksam aus. Zudem führt die Ausgliederung der Netzanlagen an die LEW Verteilnetz GmbH dazu, dass im Berichtsjahr 2020 höhere Beteiligungserträge über den Ergebnisabführungsvertrag unserer Tochtergesellschaft zufließen. Gegenläufig trug im Beteiligungsergebnis der Lechwerke AG die Entwicklung aus der Marktbewertung der zur Sicherung der Pensionsrückstellungen gebildeten Contractual Trust Arrangements (CTAs) bei, welche über die Ergebnisabführung unserer Tochtergesellschaften weitergegeben wird. Im Jahr 2019 waren diese noch außerordentlich begünstigt von der sehr guten Entwicklung der Wertpapiermärkte. Im Berichtsjahr 2020 erwirtschafteten wir trotz einem durch die Corona-Pandemie geprägten Börsenjahres Erträge, jedoch nicht auf dem Niveau des Vorjahres. Positive Effekte auf den Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit ergaben sich zudem im Nettoumlaufvermögen, die überwiegend auf einen Abbau des Saldos aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zurückzuführen sind. Dies trug zu einer Kompensation der negativen Effekte aus der Corona-Pandemie auf das operative Ergebnis bei. In die Investitionstätigkeit, als Saldo zwischen unseren Ausgaben für Investitionen und den Einnahmen aus Desinvestitionen, sind 36,4 Mio. € geflossen. Der Cash Flow aus der Investitionstätigkeit verbesserte sich um 70,4 Mio. €. Die Entwicklung resultiert im Wesentlichen aus der durchgeführten Ausgliederung des Teilbetriebs Netzanlagen auf die LEW Verteilnetz GmbH, wodurch die Investitionen der Lechwerke AG im Geschäftsjahr gesunken sind. Aus den Teilverkäufen unseres Fonds verzeichneten wir im Berichtsjahr 2020 durch cash-wirksame Buchwertabgänge sowie Buchgewinne Einnahmen im Cash Flow aus der Investitionstätigkeit in Höhe von 80,0 Mio. €. Gegenläufig dazu wirkte die Zuzahlung in die Kapitalrücklage in Höhe von 100,0 Mio. €, welche bei unserer Beteiligung an der LEW Verteilnetz GmbH vorgenommen wurde. Der Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von - 109,1 Mio. € spiegelte im Jahr 2020 insbesondere die Dividendenzahlung und die Veränderungen auf den Finanzmittelkonten gegenüber verbundenen Unternehmen sowie die Aufnahme eines Darlehens in Höhe von 100,0 Mio. € mit der innogy SE, Essen, wider. Gewinn- und Verlustrechnung der Lechwerke AGscrollen
Ertragslage der Lechwerke AGIm Geschäftsjahr 2020 erzielte die Lechwerke AG ein Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit von 46,9 Mio. € (Vorjahr: 93,3 Mio. €). Der Rückgang des operativen Ergebnisses ergab sich maßgeblich durch die rückwirkend zum 1. Januar 2020 durchgeführte Ausgliederung des Teilbetriebs Netzanlagen auf die LEW Verteilnetz GmbH. Aufgrund des zwischen der Lechwerke AG und ihrer Tochtergesellschaft, der LEW Verteilnetz GmbH, bestehenden Ergebnisabführungsvertrages hat sich jedoch korrespondierend der abgeführte Ergebnisbeitrag im Ergebnis der Finanzanlagen erhöht. Zudem erzielten wir Erträge im Rahmen der bereits in der Vermögenslage dargestellten Verkäufe von Wertpapieren. Insgesamt ergab sich ein Jahresüberschuss von 116,6 Mio. € (Vorjahr: 139,9 Mio. €). Darin sind auch die Erträge aus der stichtagsbezogenen Marktbewertung der Wertpapiere, die als Deckungsvermögen im Rahmen unserer Contractual Trust Arrangements (CTA) für die Pensionsverpflichtungen dienen, enthalten. Der Gesamtumsatz der Lechwerke AG, bereinigt um die Strom- und Erdgassteuer, betrug im Berichtsjahr 1.262,3 Mio. € (Vorjahr: 1.466,8 Mio. €). Unser bereinigter Strom- und Gasumsatz betrug dabei im Berichtsjahr 1.174,8 Mio. € (Vorjahr: 1.252,8 Mio. €), das bedeutet einen Rückgang von rund 6 %. Wesentlich für die Veränderung waren die bereits beschriebenen Absatzentwicklungen in den einzelnen Kundensegmenten. Die sonstigen Umsatzerlöse verringerten sich bedingt durch die Ausgliederung des Teilbetriebs Netzanlagen und damit zusammenhängend im Wesentlichen aufgrund des Wegfalls der von der LEW Verteilnetz GmbH bezahlten Netzpacht auf 87,3 Mio. € (Vorjahr: 214,0 Mio. €). Des Weiteren sind in den sonstigen Umsatzerlösen überwiegend Erlöse aus Auftragsarbeiten, Konzessionen, Erträge aus steuernden und dienstleistenden Funktionen sowie Verrechnungen von Personalaufwendungen innerhalb der LEW-Gruppe enthalten. Die sonstigen betrieblichen Erträge betrugen 27,1 Mio. € (Vorjahr: 47,7 Mio. €). Im Geschäftsjahr konnten wir aus den Teilverkäufen unserer Fonds Buchgewinne in Höhe von 13,7 Mio. € erzielen. Im Vorjahr ergaben sich dagegen höhere Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen sowie aus der Zuschreibung von Forderungen. Ab dem Geschäftsjahr 2020 wurden die Verträge zur Steuerumlageverrechnung mit unseren Tochtergesellschaften, mit denen ein Ergebnisabführungsvertrag besteht, gekündigt. Daraus ergibt sich ein Rückgang der sonstigen betrieblichen Erträge von 15,6 Mio. €. Dadurch erhöhen sich korrespondierend die Erträge aus Ergebnisabführung. Entsprechend der Umsatzentwicklung hat sich auch der Materialaufwand auf insgesamt 1.137,8 Mio. € (Vorjahr: 1.248,7 Mio. €) verringert. Ausschlaggebend hierfür war im Wesentlichen die Entwicklung der Mengen und Preise im Strom- und Gasbereich für den Energiebezug. Der Aufwand dafür verringerte sich um rund 7,0 %. Der Personalaufwand belief sich im Geschäftsjahr auf 34,3 Mio. € (Vorjahr: 34,6 Mio. €) und lag damit auf dem Wert des Vorjahres. Die Aufwendungen für planmäßige Abschreibungen verringerten sich um 44,5 Mio. € auf 7,0 Mio. €. Maßgeblich für diesen Rückgang ist hauptsächlich die Ausgliederung des Geschäftsbereichs Netzanlagen in die LEW Verteilnetz GmbH zum 1. Januar 2020 und damit die Verlagerung der Aufwendungen für Abschreibungen in unsere Tochtergesellschaft. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen von 62,0 Mio. € (Vorjahr: 86,0 Mio. €) lagen unter dem Vorjahreswert. Wesentlicher Grund hierfür waren Veränderungen zur Vereinfachung der internen Leistungsverrechnung zwischen der Lechwerke AG und ihrer Tochtergesellschaft, der LEW Service & Consulting GmbH. Zum 1. Januar 2020 wurden Dienstleistungen in den Bereichen Rechnungswesen, Facility Management und Supply Chain Management nicht mehr über die LEW Service & Consulting GmbH, sondern von der Lechwerke AG selbst erbracht. Darüber hinaus beinhalten die sonstigen betrieblichen Aufwendungen im Wesentlichen Konzessionsabgaben, Aufwendungen für fremde Dienstleistungen, Vertriebs- und vertriebsnahe Aufwendungen, Zuführungen zu Rückstellungen sowie Instandhaltungs- und IT-Aufwendungen. In der Berichtsperiode erhöhte sich das Ergebnis aus Finanzanlagen um 31,4 Mio. € auf 118,0 Mio. €. Wir konnten einen Anstieg des Ergebnisses aus den mit Tochtergesellschaften geschlossenen Ergebnisabführungsverträgen von 31,2 Mio. € verzeichnen, der sich zum Teil korrespondierend zur bereits beschriebenen Kündigung der Steuerumlageverträge sowie der Ausgliederung des Teilbetriebs Netzanlagen ergibt. Die Erträge aus Beteiligungen betrugen 30,9 Mio. € (Vorjahr: 27,3 Mio. €). Diese beinhalten im Wesentlichen die Erträge der LEW Anlagenverwaltung GmbH, Gundremmingen, der LEW Beteiligungsgesellschaft mbH, Gundremmingen und der Bayerische-Schwäbische Wasserkraftwerke Beteiligungsgesellschaft mbH, Gundremmingen. Das Ergebnis aus Ergebnisabführungsverträgen setzt sich im Einzelnen wie folgt zusammen: Ergebnisabführungenscrollen
Die LEW Verteilnetz GmbH (LVN) ist die große Netzgesellschaft der LEW-Gruppe, die neben dem Netzbetrieb die operativen Netztätigkeiten (Netzführung, Bau, Wartung und Instandhaltung) ausführt. Darüber hinaus hat die LVN als aufnehmende Gesellschaft durch die zum 1. Januar 2020 rückwirkend erfolgte Ausgliederung der Netzanlagen von der Lechwerke AG das Eigentum des Teilbetriebs Netzanlagen inne. Die Umsatzerlöse der Gesellschaft lagen insgesamt bei 1.307,2 Mio. € (Vorjahr: 1.336,9 Mio. €). Der Jahresüberschuss betrug 55,8 Mio. € (Vorjahr: 21,6 Mio. €). Der entstandene Ergebnisanstieg ergab sich im operativen Bereich insbesondere durch die rückwirkend zum 1. Januar 2020 durchgeführte Ausgliederung des Teilbetriebs Netzanlagen von der Lechwerke AG sowie die gestiegene Ergebnisabführung aufgrund der Kündigung der Steuerumlageverträge. Zudem wirkte sich die aktuelle Kursentwicklung an den internationalen Börsen und Rentenmärkten aus. Diese bestimmten die Marktbewertung der Wertpapiere, die als Deckungsvermögen im Rahmen unserer Contractual Trust Arrangements (CTA) für die Pensionsverpflichtungen dienen. Im vergangenen Jahr 2019 waren diese noch außerordentlich begünstigt von der sehr guten Entwicklung an den Wertpapiermärkten. Ging dieser Marktbewertungseffekt 2019 bei der LVN noch mit rund 30 Mio. € positiv in die Ergebnisrechnung ein, so bilanzierten wir im Berichtsjahr 2020 Erträge in Höhe von rund 11 Mio. €. Im Geschäftsjahr 2020 übernahm die Lechwerke AG im Rahmen des Ergebnisabführungsvertrags das Ergebnis von 55,8 Mio. € (Vorjahr: 21,6 Mio. €). Die LEW Service & Consulting GmbH ist der Shared-Service-Dienstleister aller Unternehmen in der LEW-Gruppe und erbringt auch Leistungen für Dritte. Im Geschäftsjahr 2020 erwirtschaftete die LEW Service & Consulting GmbH Umsatzerlöse von 52,4 Mio. € (Vorjahr: 90,0 Mio. €). Gleichlautend ging auch der Materialaufwand um 35,7 Mio. € zurück. Der Jahresüberschuss lag bei 3,2 Mio. € (Vorjahr: 11,8 Mio. €). Der Rückgang der Umsatzerlöse sowie des Materialaufwands resultierte überwiegend aus der Vereinfachung der internen Leistungsverrechnung mit der Lechwerke AG. Dieser Sachverhalt wirkte sich auch ergebnismindernd aus. Zudem ergaben sich steigende Abschreibungen und Aufwendungen durch die im Vorjahr stattgefundene Eingliederung der IT. Des Weiteren ist die LEW Service & Consulting GmbH der Caterer des FC Augsburg. Dieser Geschäftsbereich ist bedingt durch die Corona-Pandemie besonders belastet. Darüber hinaus wurde auch bei der LEW Service & Consulting GmbH der Steuerumlagevertrag gekündigt. Aufgrund des abgeschlossenen Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrags wurde der Jahresüberschuss in Höhe von 3,2 Mio. € (Vorjahr: 11,8 Mio. €) an die Lechwerke AG abgeführt. Die LEW Wasserkraft GmbH stellt in der LEW-Gruppe die Erzeugungsgesellschaft dar. Die Umsatzerlöse lagen 2020 mit 61,5 Mio. € um 2,9 Mio. € unter dem Vorjahresniveau. Der Jahresüberschuss betrug 12,2 Mio. € und lag damit auf Vorjahresniveau. Im Geschäftsjahr 2020 lag die Erzeugung aus den Wasserkraftanlagen bei rund 91 % des langjährigen Mittels (Regelerzeugung). Wir konnten im Berichtsjahr gute Preise an den Strombörsen erzielen, die zum konstant guten Ergebnis beitrugen. Auch bei der LEW Wasserkraft GmbH wurde der Steuerumlagevertrag mit der Lechwerke AG gekündigt. Aufgrund des abgeschlossenen Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrags wurde der Jahresüberschuss in Höhe von 12,2 Mio. € (Vorjahr: 8,6 Mio. €) an die Lechwerke AG abgeführt. Die LEW Netzservice GmbH konzentriert ihre Geschäftstätigkeit auf Dienstleistungen rund um das Thema Energieversorgungsanlagen und -netze sowie E-Mobility. Im Geschäftsjahr 2020 wurde in der LEW Netzservice GmbH ein Umsatz in Höhe von 24,9 Mio. € (Vorjahr: 23,9 Mio. €) erzielt. Zudem wurde auch hier der Steuerumlagevertrag gekündigt. So weist die LEW Netzservice GmbH für das Geschäftsjahr 2020 einen Jahresüberschuss von 3,6 Mio. € (Vorjahr: 1,4 Mio. €) aus, der entsprechend dem mit der Lechwerke AG abgeschlossenen Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag an diese abgeführt wurde. Das Zinsergebnis verringerte sich im Berichtszeitraum um 8,0 Mio. € auf - 9,5 Mio. €. Denn auch die Lechwerke AG selbst verfügt über einen CTA, der denselben Kursmechanismen unterliegt, wie zuvor bereits beim Ergebnis der Finanzanlagen für die LVN beschrieben; insgesamt konnten wir ein positives Ergebnis aus der Marktbewertung und der Ausschüttung aus dem CTA verzeichnen, welches jedoch niedriger war als das positive Ergebnis im Geschäftsjahr 2019. Die Differenz liegt hier im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bei rund - 16,6 Mio. €. Für die Aufzinsung unserer langfristigen Rückstellungen fielen aufgrund einer höheren Zinsabsenkung geringere Aufwendungen an. Zudem ergaben sich aufgrund eines niedrigeren Zinssatzes weniger Zinsaufwendungen im Bereich der Verzinsung unserer Finanzmittelkonten mit verbundenen Unternehmen. Der Aufwand für Steuern vom Einkommen und vom Ertrag betrug trotz eines im Vorjahresvergleich niedrigeren Ergebnisses vor Steuern im Berichtsjahr 38,8 Mio. € (Vorjahr: 38,6 Mio. €). Hauptursache für diese Entwicklung ist die Bereinigung der nicht realisierten Kurseffekte des CTA-Vermögens bei der Ermittlung des zu versteuernden Einkommens. Zudem war das Vorjahr durch höhere Steuererstattungen für frühere Jahre begünstigt. Für das Berichtsjahr 2020 hat der Vorstand der Lechwerke AG entschieden, 17,4 Mio. € in die anderen Gewinnrücklagen einzustellen. Im Wesentlichen resultierte dieser Betrag aus der entsprechenden Berücksichtigung der erstmalig 2018 angewendeten Vorgehensweise zur Verstetigung der Dividendenprognose und Dividendenzahlung. Demnach sollen Effekte, die sich aus der Marktbewertung sowie der Ausschüttung der zur Sicherung der Pensionsrückstellungen gebildeten Contractual Trust Arrangements (CTAs) in unseren Gesellschaften ergeben, über die anderen Gewinnrücklagen ausgeglichen werden. Der Bilanzgewinn in Höhe von 99,3 Mio. € (Vorjahr: 99,3 Mio. €) setzt sich aus dem Jahresüberschuss nach Steuern von 116,6 Mio. € (Vorjahr: 139,9 Mio. €) zuzüglich des Gewinnvortrags aus dem Vorjahr von 0,1 Mio. € und der Einstellung in die Gewinnrücklagen von 17,4 Mio. € (Vorjahr: 40,7 Mio. €) zusammen. Dies ermöglicht uns, eine Dividende von 2,80 € je Stückaktie vorzuschlagen. Auf Ebene der Lechwerke AG steuerten wir im Jahr 2020 unser Geschäft hauptsächlich über unsere Leistungsindikatoren (Key Performance Indicator, kurz: KPI), Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit nach HGB und Investitionen nach HGB. Der deutliche Rückgang im Vergleich zum Vorjahr und zur Planung bei dem Wert im Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit nach HGB sowie bei den Investitionen resultiert insbesondere aus der Ausgliederung der regulierten Netzanlagen auf die LEW Verteilnetz GmbH. Die Ausgliederung konnte in den Planungen nicht berücksichtigt werden, da die entsprechenden Gremienbeschlüsse zum Planungszeitpunkt ausstanden. Insbesondere durch die Ausgliederung des Teilbetriebs Netzanlagen erhöhte sich unser Beteiligungsergebnis gegenüber der LEW Verteilnetz GmbH. Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit nach HGBErgebnis der betrieblichen Tätigkeit nach HGBscrollen
Aufgrund der Ausgliederung unseres Teilbetriebs Netzanlagen auf die LEW Verteilnetz GmbH sowie der Kündigung unserer Steuerumlageverträge mit unseren ergebnisabführenden Tochtergesellschaften, lag das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit nach HGB mit 46,9 Mio. € unter unserem Prognoseziel und ist damit nur eingeschränkt vergleichbar. Darüber hinaus sind zudem die Erträge aus dem Verkauf von Wertpapieren im aktuellen Geschäftsjahr angefallen, die ebenfalls im Prognosewert des Vorjahres nicht enthalten waren. InvestitionenInvestitionen nach HGBscrollen
Bei der Lechwerke AG sind im Jahr 2020 Investitionen in Sachanlagen in Höhe von rund 22 Mio. € angefallen. Der deutliche Rückgang im Vergleich zum Vorjahr resultiert aus der Ausgliederung des Teilbereichs Netzanlagen auf die LEW Verteilnetz GmbH. Im Vergleich zur Prognose liegen wir bei den Sachanlagen um rund 91 Mio. € unter dem geplanten Wert, was auf die ursprünglich nicht enthaltene Ausgliederung des Teilbereichs Netzanlagen auf die LEW Verteilnetz GmbH zurückzuführen ist. Der Großteil der Investitionen der Lechwerke AG fiel für den Ausbau der Glasfaserinfrastruktur an, in welchen seit 2019 erhebliche Mittel investiert werden. Die Lechwerke AG investierte außerdem in den Erhalt der Wasserkraftwerke an Iller und Lech, um deren Zukunftsfähigkeit sicherzustellen. Daneben fielen regelmäßig Investitionen für Gebäudemaßnahmen an. Die Investitionen in Finanzanlagen waren 2020 geprägt von einer Zuzahlung in die Kapitalrücklage bei unserer Tochtergesellschaft, der LEW Verteilnetz GmbH, in Höhe von 100 Mio. €. DesinvestitionenMit unserer Zielsetzung, unsere Finanzierungsstruktur und die Bilanzrelationen fortlaufend zu optimieren, fanden im Berichtsjahr Teilverkäufe unseres Fonds statt. Hieraus ergaben sich Buchwertabgänge in Höhe von 66,3 Mio. € und Buchgewinne in Höhe von 13,7 Mio. €. MitarbeiterBei der Lechwerke AG waren zum 31. Dezember 2020 368 Mitarbeiter (329 FTE's) beschäftigt. Im Berichtsjahr 2019 waren es 377 Mitarbeiter. DividendenausschüttungAufsichtsrat und Vorstand der Lechwerke AG werden der Hauptversammlung am 12. Mai 2021 für das Geschäftsjahr 2020 vorschlagen, eine Dividende von 2,80 € je Stückaktie zu zahlen. Angaben zur UnternehmensführungErklärung zur Unternehmensführung nach § 289 f. Abs. 4 HGBDer Aufsichtsrat der Lechwerke AG hat in seiner Aufsichtsratssitzung vom 10. Mai 2017 für den definierten Erfüllungszeitraum (1. Juli 2017 bis 30. Juni 2022) im Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst eine Zielquote von Frauen im Vorstand von 50 % und im Aufsichtsrat von 33 % beschlossen. Für die erste und zweite Führungsebene unterhalb des Vorstands hat der Vorstand am 7. Juni 2017 eine Zielgröße von 30 % für die erste Führungsebene und von 30 % für die zweite Führungsebene beschlossen. Compliance-ManagementsystemDie Gesamtheit der Grundsätze und Maßnahmen eines Unternehmens zur Einhaltung bestimmter Regeln und damit zur Vermeidung von Regelverstößen wird als Compliance-Managementsystem bezeichnet. Die Sicherstellung Compliance-konformen Verhaltens in Fragen der Korruptionsbekämpfung, Exportkontrolle und Geldwäscheprävention bei allen geschäftlichen Aktivitäten ist für die Lechwerke AG sowohl aus rechtlicher und wirtschaftlicher Sicht als auch unter Imagegesichtspunkten unerlässlich. Dadurch sollen negative wirtschaftliche Auswirkungen in Form von Bußgeldern oder finanziellen Haftungspflichten für die Lechwerke AG vermieden werden. Mittels eines geeigneten Compliance-Managementsystems und einer Compliance-Beauftragten stellt die Lechwerke AG dies sicher. Die Compliance-Beauftragte der Lechwerke AG führte im Berichtsjahr Schulungen für relevante Mitarbeitergruppen durch und berät die Arbeitnehmer und die Führungskräfte der Unternehmen der LEW-Gruppe bei der Einhaltung der Compliance-Regelungen. AbhängigkeitsberichtDer Vorstand hat einen Bericht über Beziehungen der Gesellschaft zu verbundenen Unternehmen im Berichtszeitraum nach § 312 AktG erstellt und mit folgender Schlusserklärung versehen: "Wir erklären, dass die Gesellschaft bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften und Maßnahmen nach den Umständen, die uns im Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen bzw. die Maßnahmen getroffen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten hat und ist dadurch, dass Maßnahmen getroffen wurden, nicht benachteiligt worden. Unterlassene Maßnahmen lagen nicht vor." Geldwäscheprävention bei allen geschäftlichen Aktivitäten ist für die Lechwerke AG unerlässlich. Chancen- und RisikoberichtIn der LEW-Gruppe ist ein einheitliches Risikomanagementsystem etabliert, das dafür sorgt, dass Chancen und Risiken frühzeitig erkannt, standardisiert erfasst, bewertet, überdacht und gesteuert werden. Zielsetzung ist die Schaffung eines ausgeprägten Bewusstseins über Chancen und Risiken sowie einer wertorientierten Risikokultur in allen Gesellschaften und auf allen Ebenen der LEW-Gruppe. Dadurch sollen möglichst frühzeitig Informationen über Risiken und deren mögliche finanzielle Auswirkungen gewonnen werden. Im Rahmen des Planungs- und Controllingprozesses sollen aber auch Chancen und das damit verbundene Ergebnispotenzial erkannt und genutzt werden. Das Risikomanagement wird gelebt als ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess. Das Risikomanagement ist in die Strategie-, Planungs- und Controllingprozesse integriert, um eine lösungsorientierte Risikosteuerung zu ermöglichen. Verankert ist das System in der LEW-Richtlinie zum Risikomanagement. Innerhalb der LEW-Gruppe sind Chancen und Risiken wie folgt definiert: ChanceAls Chance wird die Möglichkeit einer zum Betrachtungsstichtag gegenüber der Unternehmensplanung positiven künftigen Entwicklung der wirtschaftlichen Situation (Mehrung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage) gesehen, die durch Eintreten eines möglichen, aber nicht planbaren Ereignisses in der Zukunft hervorgerufen wird. Chancen werden in der LEW-Gruppe im Rahmen des Mittelfristplanungs- bzw. Prognoseprozesses erfasst und berücksichtigt. RisikoDer Begriff Risiko ist definiert als Unsicherheit des Eintreffens zukünftiger Ereignisse und Möglichkeit einer negativen Abweichung von einer festgelegten Zielgröße. Risiko in diesem Sinne ist somit die Möglichkeit einer zum Betrachtungsstichtag absehbaren negativen Entwicklung der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens gegenüber den in der Planung niedergelegten Erwartungen durch das Eintreten eines unerwarteten Ereignisses in der Zukunft. Die unten dargestellte Abbildung zeigt die Struktur des Risikomanagementsystems der Lechwerke AG. Neben der Definition von Begrifflichkeiten werden vor allem wiederkehrende Prozessabläufe festgelegt, die das Bewusstsein dafür fördern, sensibel für aktuelle Entwicklungen zu bleiben, die Chancen und Risiken für die LEW-Gruppe bedeuten können. Organisationsstrukturen und VerantwortlichkeitenDer Vorstand der Lechwerke AG ist gesetzlich verpflichtet, geeignete Maßnahmen zur Früherkennung bestandsgefährdender Entwicklungen zu treffen und die Einhaltung der Maßnahmen systematisch zu überwachen. Deshalb werden zur operativen Umsetzung verschiedene Stellen und Gremien in der LEW-Gruppe mit der prozessualen Durchführung der notwendigen Arbeiten betraut. Im Rahmen des Risikocontrolling-/Frühwarnsystems sind auf den verschiedenen Stufen der LEW-Gruppe deshalb nachfolgende Positionen besetzt: Risikomanagement-KoordinatorDer kaufmännische Vorstand der Lechwerke AG übernimmt die Koordinationsfunktion für das Risikomanagement und ist somit Risikomanagement-Koordinator für die gesamte LEW-Gruppe. RisikoverantwortlicheFür die Identifikation, Analyse, Steuerung und Überwachung eines jeden meldepflichtigen Risikos (bzw. jeder Chance) wird ein Risikoverantwortlicher benannt (sog. Risk Owner), der im Regelfall Mitglied des Risikomanagement-Ausschusses ist. Risikomanagement-BeauftragterDiese Funktion nimmt der Leiter Finanzen innerhalb der Lechwerke AG wahr. Es ist seine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass Risiken wie Chancen ordnungsgemäß erfasst werden. Hierzu bestimmt er organisatorische Einheiten, um in geeigneter Weise die Erfassung, Bewertung, Analyse und Steuerung der Risiken und Chancen zu koordinieren und deren Überwachung sowie die ordnungsgemäße Berichterstattung über risikorelevante Sachverhalte sicherzustellen. Risikomanagement-AusschussDieses Gremium setzt sich aus den Bereichsleitern der Lechwerke AG, den zuständigen Geschäftsführern der involvierten Tochtergesellschaften und Beteiligungen sowie dem Leiter des Versicherungsbüros zusammen. Den Vorsitz führt der Leiter Finanzen. In die Zuständigkeit des Risikomanagement-Ausschusses fallen u. a.: scrollen
Die Markt- und Kreditrisiken, die aus dem Commodity-Vertriebsgeschäft resultieren, werden, zusätzlich zum Risikomanagement-Prozess in weiteren Arbeitskreisen, namentlich dem Risikoausschuss und dem Retail Hedge Committee, betrachtet und bei Bedarf werden Maßnahmen eingeleitet. Steuerung von Chancen und RisikenMithilfe der Risikosteuerung sollen die identifizierten und analysierten Risiken unter Beachtung der Risikostrategie gesteuert werden. Gegenstand der Risikosteuerung ist die aktive Beeinflussung der Risikopositionen. Ziel ist die Begrenzung der potenziellen Schadenshöhe und die Verringerung der Eintrittswahrscheinlichkeit von Risiken. Grundsätzlich gibt es dabei die bereits beschriebenen Möglichkeiten der Risikosteuerung, wobei die Alternativen jeweils auch die identifizierten Chancen entsprechend umfassen. Vermeiden von RisikenDer Verzicht auf risikobehaftete Geschäfte, wie z. B. Investitionen, ist in der Regel nur bei Einzelrisiken sinnvoll anwendbar. Verminderung von RisikenDurch Maßnahmen zur Risikoreduzierung sollen die mögliche Schadenshöhe und/oder die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Risikos reduziert werden. Dies kann etwa durch organisatorische bzw. technische Schutzmaßnahmen, Limit-Festlegungen oder durch Verteilung eines Risikos auf mehrere Beteiligte (z. B. Vertragspartner) erfolgen. Überwälzung von RisikenDurch die Risikoüberwälzung soll das Risiko auf ein anderes Unternehmen übertragen werden. Versicherbare Risiken können auf Versicherungsunternehmen verlagert werden. Eine weitere Möglichkeit stellen Garantien und Bürgschaften, z. B. von Banken, dar. Des Weiteren können Risiken durch entsprechende Vertragsbedingungen auf einen Vertragspartner übertragen werden oder durch den Abschluss von gegenläufigen Geschäften (z. B. Commodity-Risiken) gesteuert werden. Akzeptieren von RisikenDie nach Steuerung verbleibenden (Rest-)Risiken werden bewusst in Kauf genommen und im Risikoportfolio fortlaufend überwacht. Bewertung der Chancen und RisikenUm unsere Gesamtheit an Chancen und Risiken angemessen steuern zu können, bewerten wir diese nach Auswirkung und Eintrittswahrscheinlichkeit. Unter der Auswirkung verstehen wir die Höhe der möglichen Abweichung von der für uns relevanten Zielgröße "bereinigtes EBIT" sowie vom geplanten Finanzergebnis. Bei Risiken verwenden wir hier die folgende Klassifizierung: Klassifizierung von Risikenscrollen
Wir sehen dabei ein Ergebnisrisiko grundsätzlich als zahlungswirksam an, also mit entsprechender Wirkung auf den Cash Flow. Sofern wir über eine Risikosteuerung nur das bereinigte EBIT beeinflussen können, nicht jedoch den Zahlungsfluss, verbleibt ein reines Liquiditätsrisiko. In diesem Fall stufen wir die Auswirkung auf die Liquidität ebenfalls nach den Grenzwerten aus obiger Tabelle ein. Die Einstufung der Eintrittswahrscheinlichkeit von Risiken unterteilen wir in die folgenden Bandbreiten: Einstufung der Eintrittswahrscheinlichkeit von Risikenscrollen
Je nach Kombination dieser beiden Bewertungen ergibt sich dann die folgende Klassifizierung eines Risikos in die Bereiche "geringes Risiko", "mittleres Risiko" oder "hohes Risiko": Risikobewertungscrollen
3 = hohes Risiko 2 = mittleres Risiko 1 = geringes Risiko Chancen beurteilen wir prinzipiell nach derselben Vorgehensweise. Bei der Steuerung verzichten wir allerdings auf eine strenge Klassifizierung wie bei den Risiken. Neubewertung von RisikenRisiken können sich aufgrund geänderter Rahmenbedingungen oder umgesetzter Steuerungsmaßnahmen hinsichtlich ihrer Bewertungsdimensionen ändern und erfahren dadurch eine Neubewertung durch den Risk Owner. Gesamtbeurteilung der Chancen- und RisikensituationUnser Geschäft wird von politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen beeinflusst, die immer öfter raschen Änderungen unterliegen. Außerdem führen auch aktuelle technologische Entwicklungen zu bisweilen erheblichen Veränderungen der Marktstrukturen. Wir sehen derzeit weder einzelne Risiken noch eine Gesamtheit an Risiken, die den Fortbestand der LEW-Gruppe gefährden könnten. Chancen- und Risikokategorien und Beurteilung der EinzelkomponentenChancen und Risiken werden in der LEW-Gruppe nach den folgenden, gruppeneinheitlich festgelegten Kategorien gegliedert: Marktchancen und -risikenHierunter fallen alle Chancen und Risiken, die aufgrund veränderter Rahmenbedingungen in unseren Beschaffungs- und Absatzmärkten eintreten können. Darunter verstehen wir sämtliche preis- und mengenbedingten Veränderungen, die die Ergebnissituation beeinflussen könnten. In unserem Risikokatalog führen wir in dieser Kategorie u. a. die Veränderung von Commodity-Preisen, in unserem Fall insbesondere bei einem Rückgang der Preise an der Strombörse EEX, an, da sich dies negativ auf das Ergebnis unserer für die Stromerzeugungsaktivitäten zuständigen Tochtergesellschaft, der LEW Wasserkraft GmbH, auswirken würde. Als Gegensteuerungsmaßnahme verkaufen wir die Strommengen ratierlich, um durch die Preisstreuung einen Mittelungseffekt zu erzielen. Wir sehen hier, auch unter Berücksichtigung der Corona-Pandemie, ein mittleres Risiko. Im Vertrieb stellen marktbedingte Kundenverluste im Strom- und Gasgeschäft ein Risiko dar. Wir klassifizieren diese potenziellen Kundenverluste jedoch als geringes Risiko, da wir erwartete Kundenabgänge bereits in unserer Planung berücksichtigt haben und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Produkte im Marktumfeld wie auch die Entwicklung unserer Kündigungsquote ständig beobachten und darauf reagieren. Die aus der Corona-Pandemie resultierenden möglichen Folgen bei Kunden- bzw. Mengenverlusten im Vertrieb sowie beim Rückgang von Netznutzungsentgelten ordnen wir aktuell als ein geringes Risiko ein. Da wir kontinuierlich auch neue Kunden gewinnen, steht den marktbedingten Kundenverlusten auch die Chance zu vertrieblichem Wachstum gegenüber. So erwarten wir etwa, durch neue innovative Produkte außerhalb des reinen Commodity-Vertriebs unsere Kundenbindung stärken zu können. Betriebschancen und -risikenIn diese Kategorie fallen sämtliche Chancen und Risiken, die sich aus der operativen Geschäftstätigkeit ergeben und zu nachhaltigen Änderungen von betrieblichen Abläufen führen können. Dadurch können Störungen in der Wertschöpfungskette auftreten, die unsere Ertragslage belasten. Dem begegnen wir mit hohen Sicherheitsstandards und regelmäßigen Prüf-, Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten. Als zentrales Risiko sehen wir hier den Eintritt von Naturkatastrophen in unserer Region und die daraus resultierenden Schäden für unsere Netz- und Erzeugungsanlagen. Die Eintrittswahrscheinlichkeit halten wir jedoch für niedrig, damit ist dieses Risiko gesamthaft als gering klassifiziert. Als Gegenmaßnahmen sind dabei Sofortmaßnahmen nach Schadenseintritt, insbesondere gemäß des Krisenhandbuchs und des Großstörungshandbuchs vorgesehen. Aufgrund der Corona-Pandemie sehen wir uns bei unserer Tochtergesellschaft, der LEW Wasserkraft GmbH, mit dem Risiko eines eingeschränkten Kraftwerksbetriebs sowie Stillstandszeiten konfrontiert, dem wir mit Gegenmaßnahmen gegensteuern. Wir sehen hier ein geringes Risiko. Die weiteren Risiken in dieser Kategorie umfassen u. a. den Ausfall unseres EDV-Rechenzentrums, die wir als gering klassifiziert haben. Innerhalb unserer betrieblichen Abläufe sehen wir aber auch Chancen auf weitere Effizienzgewinne. Beispiele hierfür sind die Automatisierung von Prozessen oder die konsequente Ausnutzung von betrieblichen Synergien. Finanzchancen und -risikenHierzu zählen wir alle Chancen und Risiken, die aus Tätigkeiten und Transaktionen entstehen, die mit unserer Unternehmensfinanzierung verbunden sind. Dies sind beispielsweise Zins-, Kredit- und Kursrisiken. Die Kursrisiken unseres Wertpapierportfolios stellen dabei das größte Einzelrisiko der LEW-Gruppe dar. Bewertet ist es als mittleres Risiko. Als Gegenmaßnahmen nimmt unsere Finanzabteilung ständige Marktbeobachtungen vor, überprüft regelmäßig die Portfoliobewertung und schließt geeignete Sicherungsgeschäfte ab. Andererseits bestehen aber auch entsprechende Chancen einer Kurssteigerung unserer Wertpapiere. Kreditrisiken entstehen durch Forderungen an unsere Kunden, die ausfallen könnten. Wir bewerten die Kreditrisiken dennoch als niedrig, da wir diese über Bonitätsprüfungen unserer Geschäftspartner vor und während der gesamten Geschäftsbeziehung beurteilen und zum Beispiel über Kreditlimite steuern. Auch im Hinblick auf die Corona-Pandemie sehen wir bei den Kreditrisiken aktuell noch ein geringes Risiko. Daneben besteht auch das Risiko, dass bei sinkenden Zinsen erhöhte Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen zur Deckung der Zusagen im Rahmen der betrieblichen Altersversorgung erforderlich werden, da diese auf Basis abgezinster Erfüllungsbeträge gebildet werden. Dieses insgesamt als gering eingestufte Risiko ist von uns jedoch nicht beeinflussbar. Umfeld-/Regulierungschancen und -risikenZu dieser Kategorie gehören Chancen und Risiken aus dem politischen, rechtlichen und regulatorischen Umfeld. Alle Wertschöpfungsstufen der LEW-Gruppe werden in hohem Maß durch politische und rechtliche Rahmenbedingungen beeinflusst. In den zurückliegenden Jahren haben sich die Eingriffe in den Energiemarkt gehäuft. Das Netzgeschäft unterliegt seit 2009 der Anreizregulierung. 2019 hat für Stromnetze die dritte Regulierungsperiode begonnen. Die Bundesnetzagentur hat das Ausgangsniveau und den Effizienzwert für die Erlösobergrenzen bis 2023 festgelegt, wodurch ein wesentlicher Treiber der Erlösrisiken im Netzbetrieb entfällt. Durch umfassende Maßnahmen zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung versuchen wir im Übrigen, die Chancen aus der Anreizregulierung soweit möglich zu nutzen. Die weiteren Risiken in dieser Kategorie beinhalten im Wesentlichen Umweltschutzauflagen für unsere Erzeugungsanlagen, die wir als ein mittleres Risiko einschätzen, sowie gerichtliche Grundsatzentscheidungen zu Sachverhalten, die auch unseren Geschäftsbetrieb betreffen und somit Auswirkungen auf die Lechwerke AG haben können. PrognoseberichtDa ein zeitnahes Ende der Pandemie, trotz Impfstoff-Entwicklungen, nicht absehbar scheint, ist davon auszugehen, dass die bestehende konjunkturelle Schwächephase vorerst weiter anhält. Dies gilt auch für die Energiewirtschaft, die im Jahresverlauf beispielsweise von Einbrüchen des Stromverbrauchs betroffen war. Prozesse und Abläufe in der LEW-Gruppe sind, wie in anderen Unternehmen der Energiewirtschaft auch, durch die besonderen Bedingungen und Erfordernisse im Zuge der Covid-19-Pandemie erschwert und verlangsamt. Die LEW-Gruppe ist gut aufgestellt, um dem weiteren Krisenverlauf entgegenzutreten, da das Unternehmen durch frühzeitiges Handeln negative Effekte der Pandemie begrenzen konnte. Hierbei entpuppt sich vor allem das Geschäft mit Energienetzen und Kundenlösungen als sehr krisenfest und resilient. Exakte wirtschaftliche Prognosen sind aufgrund des schwer vorhersehbaren Pandemiegeschehens kaum zu treffen. Vorhersagen müssen zudem im zeitlichen Zusammenhang mit dem Verlauf der Pandemie bewertet werden. So erwartete beispielsweise das ifo Institut im September 2020 - also zu einem Zeitpunkt mit eher geringen Infektionszahlen - für Deutschland ein Wirtschaftswachstum von 5,4 % im Jahr 2021. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung erwartete in seinem im Dezember 2020 veröffentlichten Jahresgutachten in den ersten Monaten 2021 zunächst ein eher schwaches Wirtschaftswachstum Deutschlands. Im weiteren Jahresverlauf sei in Deutschland mit einem Wirtschaftswachstum von insgesamt 3,7 % zu rechnen. Damit wäre die Wirtschaftsleistung am Ende des Jahres 2021 wieder knapp unter dem Vorkrisenniveau von 2019 anzusiedeln. Die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber veröffentlichten am 15. Oktober 2020 die EEG-Umlage für 2021. Diese sinkt um 3,8 % auf 6,500 ct/kWh (Vorjahr: 6,756 ct/kWh). Die EEG-Umlage wird im kommenden Jahr durch das Corona-Konjunkturpaket begrenzt. Der hieraus gewährte Bundeszuschuss verhindert einen im Vergleich zum Vorjahr starken Anstieg der Umlage, der sich aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie ergeben hätte. Für das Jahr 2021 prognostizieren die deutschen Übertragungsnetzbetreiber im Vergleich zur Prognose 2020 eine weitere Zunahme von Strom aus regenerativen Anlagen um etwa drei Terawattstunden (TWh) auf etwa 228 TWh. Dies entspricht einer Fördersumme von 27,9 Mrd. €. Von diesem Betrag sinken die Förderzahlungen bis 2025 moderat, aber kontinuierlich und liegen im Jahr 2025 mit 25,8 Mrd. € rund 1,3 Mrd. € niedriger als im Jahr 2019. Voraussichtliche GeschäftsentwicklungDer Geschäftsverlauf im Jahr 2021 kann vor allem durch die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie beeinflusst werden. In der zugrunde gelegten Planung ist eine stabile wirtschaftliche Entwicklung unterstellt, die keinen maßgeblichen Einfluss auf die erwarteten Energieabsätze hat. Bereits vor Beginn der Corona-Pandemie hat die Lechwerke AG Maßnahmen formuliert, die wir entsprechend unserer Strategie Grün - Dezentral - Digital verfolgen. Dabei möchten wir es privaten Haushalten leichter machen, die eigene CO 2-Bilanz positiv zu gestalten und bauen das Produktportfolio für Ökostrom weiter aus. So wurde mit dem LEW Regional Natur ein Produkt lanciert, das - wie auch vorherige Produkte - zu 100 % aus heimischer Wasserkraft stammt und zugleich regionale bzw. kommunale Klimaschutzprojekte unterstützt. Einen Beitrag zum Klimaschutz leisten unsere Wärmestromkunden: Hier wurde im Jahr 2020 beschlossen, das gesamte Produktportfolio auf Ökostrom umzustellen. Unsere Kunden wurden bereits Ende 2020 darüber informiert - darüber hinaus wollen wir hierfür neue Kunden begeistern, welche etwa über eine Modernisierung ihrer Wärmeanlagen nachdenken. Sukzessive wollen wir privaten Haushalten einen einfachen Zugang zu Ökostrom ermöglichen und tragen dazu bei, neue Formen der Energienutzung zu entdecken. So werden dank intelligenter Messsysteme zukünftig Verbrauchertarife verfügbar sein, welche eine zeitspezifische Abrechnung erlauben. Damit leisten wir einen essentiellen Beitrag zur Energieffizienz. Die zunehmende Digitalisierung von Geschäftsprozessen sorgt zusätzlich für positive Effekte in der Umweltbilanz. Durch digitale Möglichkeiten der Verbrauchsmeldung kann vermeidbare schriftliche Kommunikation reduziert werden. StromZum 1. Januar 2021 wurden die Preise für einen Teil der Stromprodukte für Privat- und Gewerbekunden angeglichen, um die gestiegene Vorkostensituation weiterzugeben. Wie bereits in den Vorjahren liegt der Schwerpunkt unserer vertrieblichen Aktivitäten auf zielgerichteten Kundenbindungsmaßnahmen sowie der Akquise und Reakquise werthaltiger Kunden. Für das kommende Geschäftsjahr erwarten wir für den Bereich B2C einen Absatz auf Vorjahresniveau. Mit weiterentwickelten Produkten planen wir im umkämpften Bereich der kleineren Geschäftskunden ebenfalls eine Absatzentwicklung in der Größenordnung des Vorjahres. Bei den großen Geschäftskunden sowie den Energieversorgungsunternehmen rechnen wir aufgrund der Fokussierung auf werthaltige Verträge mit leicht geringeren Stromabsätzen gegenüber dem Vorjahr. GasZum Jahreswechsel haben wir auch die Preise von einem Teil unserer Gas-Privatkunden angepasst, um insbesondere die neu eingeführte BEHG-Umlage weiterzugeben. Die Kundenbasis soll hier durch gezielte Akquise und weiterentwickelte Marktbearbeitung leicht steigen. Mit optimierten Produkten und angepassten Geschäftsmodellen werden wir das Wachstum bei Geschäftskunden und Energieversorgungsunternehmen absichern. Wir erwarten in diesem Segment insgesamt einen Absatz auf Vorjahresniveau. UmsatzFür das Geschäftsjahr 2021 erwarten wir infolge einer noch stärkerer Ausrichtung auf werthaltige Kunden leicht rückläufige Stromerlöse im Vergleich zum Vorjahr. Demgegenüber führen das geplante Wachstum im Gasbereich sowie die Weitergabe der staatlichen CO 2-Umlage zu höheren Umsatzerlösen. Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit nach HGBErgebnis der betrieblichen Tätigkeit nach HGBscrollen
Bei planmäßigem Geschäftsverlauf erwarten wir für 2021 ein Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit nach HGB in Höhe von 45,4 Mio. € und somit im Vorjahresvergleich einen leichten Rückgang. Die zunehmende Digitalisierung von Geschäftsprozessen sorgt zusätzlich für positive Effekte in der Umweltbilanz. InvestitionenInvestitionen nach HGBscrollen
Bei den Sachanlagen sieht unsere Planung gegenüber 2020 eine deutliche Erhöhung des Investitionsvolumens im Vergleich zum Vorjahr vor. Dies liegt hauptsächlich an einem für das Jahr 2021 angenommenen höheren Mittelbedarf für den weiteren Ausbau des Glasfaser-Privatkundengeschäfts. Für den Erhalt der Wasserkraftwerke an Iller und Lech ist für das Jahr 2021 ein Volumen auf Niveau des Vorjahres eingeplant. Im Bereich der Finanzanlagen sind für 2021 keine bedeutenden Investitionen geplant. DesinvestitionFür das Jahr 2021 planen wir mit einer Veräußerung weiterer nicht betriebsnotwendiger Grundstücke und Gebäude. Diese sind allerdings von untergeordneter Größenordnung. DividendeAb dem Geschäftsjahr 2018 hat sich die Lechwerke AG dazu entschieden, dass zur Verstetigung der Dividendenprognose und Dividendenzahlung die Effekte aus der Marktbewertung der zur Sicherung der Pensionsrückstellungen gebildeten Contractual Trust Arrangements (CTAs) in unseren LEW-Gesellschaften als nicht operative Effekte über die anderen Gewinnrücklagen ausgeglichen werden sollen. Die Marktbewertung der CTAs erfolgt dabei mit dem beizulegenden Zeitwert, der sich aus dem aktuellen Kurswert je Fondsanteil zum Bilanzstichtag ergibt. Unsere Dividendenprognose berücksichtigt diesen Sachverhalt und basiert auf der Annahme, dass die wirtschaftlichen - insbesondere die Auswirkungen der Corona-Pandemie - und gesetzlichen Rahmenbedingungen den künftigen Geschäftsverlauf nicht negativ beeinflussen werden. Auf dieser Basis streben wir eine Dividende in der Größenordnung des Vorjahres an. MitarbeiterBereits geplante Maßnahmen für 2021 sind die Weiterführung der Online-Angebote, Maßnahmen zur Resilienzsteigerung sowie die weitere Verankerung des Themas Gesundheit bei den Mitarbeitern. Rechtlicher HinweisDieses Dokument enthält zukunftsgerichtete Aussagen. Diese Aussagen spiegeln die gegenwärtigen Auffassungen, Erwartungen und Annahmen des Managements wider und basieren auf Informationen, die dem Management zum gegenwärtigen Zeitpunkt zur Verfügung stehen. Zukunftsgerichtete Aussagen enthalten keine Gewähr für den Eintritt zukünftiger Ergebnisse und Entwicklungen und sind mit bekannten und unbekannten Risiken und Unsicherheiten verbunden. Die tatsächlichen zukünftigen Ergebnisse und Entwicklungen können aufgrund verschiedener Faktoren wesentlich von den hier geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Zu diesen Faktoren gehören insbesondere Veränderungen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage und der Wettbewerbssituation. Darüber hinaus können die Entwicklungen auf den Finanzmärkten und Wechselkursschwankungen sowie nationale und internationale Gesetzesänderungen, insbesondere in Bezug auf steuerliche Regelungen, sowie andere Faktoren einen Einfluss auf die zukünftigen Ergebnisse und Entwicklungen der Gesellschaft haben. Weder die Gesellschaft noch ein mit ihr verbundenes Unternehmen übernimmt eine Verpflichtung, die in dieser Mitteilung enthaltenen Aussagen zu aktualisieren. Erneuerbare Energien: der Treibstoff der EnergiewendeDie Leistung aus eigenen Photovoltaik-Anlagen verdoppeln - dieses Ziel hat sich LEW bis 2025 vorgenommen. Heute kommen die LEW-eigenen PV-Anlagen auf eine Gesamtleistung von rund 10 Megawatt peak. Bis 2025 sollen es 25 Megawatt peak sein. Daneben haben wir in den letzten Jahren mehr als 77.000 weitere PV-Anlagen in der gesamten Region an unser Netz angeschlossen. Wir leben aber nicht nur in einer Solarregion, auch das Wasser liefert seit jeher klimafreundliche Energie. 36 Wasserkraftwerke betreibt LEW heute. Jedes Jahr investieren wir dabei rund 7 Millionen Euro, einen großen Teil davon in Modernisierung der Anlagen. "Den Umbau der Energieversorgung und Klimaschutz erreichen wir nur mit digitalen Lösungen. Darum kümmern wir uns. Diesen Weg gehen wir konsequent weiter." (Dr. Markus Litpher) Jahresabschluss der Lechwerke AGBilanz zum 31. Dezember 2020Aktiva scrollen
Gewinn- und Verlustrechnung vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020scrollen
AnhangForm der RechnungslegungZur Verbesserung der Übersichtlichkeit wurden, wie schon in den Vorjahren, in der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung einzelne Posten zusammengefasst und im Anhang gesondert ausgewiesen. Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften des Dritten Buches des Handelsgesetzbuches (HGB), des Aktiengesetzes (AktG) und des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) aufgestellt. Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr. Die Lechwerke AG ist unter Beachtung von § 291 HGB von der Verpflichtung befreit, einen Konzernabschluss und einen Konzernlagebericht aufzustellen. Die Lechwerke AG wird in den Konzernabschluss der E.ON SE, Essen, einbezogen, der nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) - wie sie von der Europäischen Kommission für die Anwendung in der Europäischen Union übernommen wurden - aufgestellt ist und im Bundesanzeiger veröffentlicht wird. Die Lechwerke AG hat nach Maßgabe des Ausgliederungs- und Übernahmevertrages vom 29. April 2020 den Geschäftsbereich Netzanlagen gemäß § 123 Abs. 3 Nr. 1 UmwG als Gesamtheit im Wege der Umwandlung durch Ausgliederung auf die LEW Verteilnetz GmbH als übernehmenden Rechtsträger mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2020 übertragen. Die Ausgliederung ist mit Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichtes Augsburg am 7. August 2020 wirksam geworden. Zur Verbesserung der Vergleichbarkeit wurde der Bilanz die Vergleichsspalte 1. Januar 2020 hinzugefügt. Die Vergleichsperiode 1. Januar 2020 stellt die Bilanz der Lechwerke AG nach Ausgliederung des Geschäftsbereichs Netzanlagen sowie nach erfolgten Einbringungen dem Werte nach in die LEW Verteilnetz GmbH dar. In der Gewinn- und Verlustrechnung schlägt sich im aktuellen Geschäftsjahr der Effekt der Ausgliederung des Geschäftsbereichs Netzanlagen nieder. Aufwendungen und Erträge des Geschäftsbereichs Netzanlagen fallen rückwirkend zum 1. Januar 2020 nicht mehr bei der Lechwerke AG an, sondern bei der LVN. Daher ist nur eine eingeschränkte Vergleichbarkeit mit den Vorjahreszahlen möglich. Bilanzierungs- und BewertungsmethodenAktivaEntgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten erfasst und werden entsprechend ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer von zwei bzw. 15 Jahren linear abgeschrieben. Die Sachanlagen werden zu Anschaffungsoder Herstellungskosten abzüglich Abschreibungen und Zuschüssen bewertet. Die Herstellungskosten umfassen neben Einzelkosten auch angemessene Teile der Gemeinkosten im Sinne des § 255 Abs. 2 HGB. Bei Aktivierungen bis einschließlich 2009 werden planmäßige Abschreibungen im steuerlich zulässigen Rahmen degressiv, im Übrigen linear vorgenommen. Die Möglichkeit des Übergangs von der degressiven auf die dann höhere lineare Abschreibung wird in vollem Umfang wahrgenommen. Aktivierungen ab dem Geschäftsjahr 2010 werden mit der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Im Bereich der Betriebs- und Geschäftsausstattung werden ab 2018 Wirtschaftsgüter, die 250 EUR, aber nicht 800 EUR übersteigen, im Zugangsjahr voll abgeschrieben. Die Abschreibungen erfolgen über die voraussichtlichen Nutzungsdauern, diese liegen zwischen einem und 70 Jahren. Innerhalb der Finanzanlagen sind die Anteile an verbundenen Unternehmen und die Beteiligungen mit den Anschaffungskosten bzw. bei voraussichtlich dauerhafter Wertminderung mit den niedrigeren beizulegenden Werten unter Berücksichtigung des Niederstwertprinzips angesetzt. Wertpapiere des Anlagevermögens werden zu den durchschnittlichen Anschaffungskosten bzw. bei voraussichtlich dauerhafter Wertminderung mit den niedrigeren beizulegenden Werten angesetzt. Sonstige Ausleihungen werden zum Nennwert bzw. mit dem niedrigeren beizulegenden Wert bewertet. Die Anschaffungskosten der bei der Lechwerke AG im Rahmen der Ausgliederung des Teilbetriebs Netzanlagen zugegangenen Anteile an der LEW Verteilnetz GmbH bestimmen sich nach allgemeinen Tauschgrundsätzen. Hier wurde das Wahlrecht zur Buchwertfortführung ausgeübt. Bei den Vorräten erfolgt die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe zu durchschnittlichen Anschaffungskosten oder zu niedrigeren Marktwerten. Die unfertigen Leistungen werden zu Herstellungskosten oder zum niedrigeren beizulegenden Zeitwert bewertet, die Herstellungskosten beinhalten neben Einzelkosten auch angemessene Gemeinkosten im Sinne des § 255 Abs. 2 HGB. Bei den Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen wird allen erkennbaren Einzelrisiken und dem allgemeinen Kreditrisiko durch angemessene Abwertungen Rechnung getragen. Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind zum Nennwert bilanziert. Soweit erforderlich, wird auf den Barwert abgezinst. Erhaltene Abschlagszahlungen auf den abgegrenzten, noch nicht abgelesenen Stromverbrauch unserer Kunden werden beim Brutto-Abgrenzungsbetrag in Abzug gebracht. Die flüssigen Mittel sind zum Nennwert bilanziert. Aktive Rechnungsabgrenzungsposten sind Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, soweit sie einen Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen. Der aktive Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung resultiert aus der Saldierung nach § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB von Altersversorgungsverpflichtungen mit Vermögensgegenständen, die ausschließlich zur Erfüllung dieser dienen. Bei allen Vermögensgegenständen des Anlage- und Umlaufvermögens wurden die in den Vorjahren vorgenommenen außerplanmäßigen Abschreibungen beibehalten, soweit die Gründe hierfür nicht entfallen sind. PassivaDas Eigenkapital ist zum Nennwert bilanziert. Die in den Sonderposten erfassten Investitionszuschüsse der Straßenbeleuchtung von 2003 bis 2010 werden abschreibungskonform aufgelöst. Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden auf der Grundlage versicherungsmathematischer Berechnungen unter Berücksichtigung der Richttafeln 2018 G der Heubeck AG, die eine generationenabhängige Lebenserwartung berücksichtigen, nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Methode) gebildet. Es wurde der von der Deutschen Bundesbank im Oktober 2020 veröffentlichte durchschnittliche Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre von 2,38 % (Vorjahr: 2,79 %), der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt (§ 253 Abs. 2 Satz 2 HGB), herangezogen. Auf dieser Grundlage wurde konzernweit eine Projizierung auf den Zeitraum bis Dezember 2020 durchgeführt. Der Zinssatz laut Gutachten beträgt 2,30 % (Vorjahr: 2,71 %). Die Stromdeputate, die in den Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen enthalten sind, werden auf Grundlage der Differenz aus Selbstkostenpreis und Produktpreis für die Mitarbeiter ermittelt und entsprechend den Rückstellungen für Pensionen bewertet. Im Rahmen weiterer Rechnungsannahmen wurden jährliche Lohn- und Gehaltssteigerungen von 2,35 % (Vorjahr: 2,35 %) und Rentensteigerungen von 1,00 % sowie 1,60 % (Vorjahr: 1,00 % sowie 1,60 %) unterstellt. Bei den Stromdeputaten betrugen die angenommenen jährlichen Gehalts- und Rentensteigerungen 1,60 % (Vorjahr: 1,60 %). Aus der Abzinsung der Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre ergibt sich im Vergleich zur Abzinsung mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre ein Unterschiedsbetrag in Höhe von 20.227 TEUR. Für die Gutachten über die Ermittlung der Rückstellungen unter Verwendung des durchschnittlichen Marktzinssatzes der vergangenen sieben Jahre wurden - ausgenommen vom durchschnittlichen Marktzinssatz - die gleichen Annahmen wie zuvor dargestellt herangezogen. Im Rahmen eines Contractual Trust Arrangement (CTA) wurden Vermögenswerte auf einen Treuhänder, die Willis Towers Watson Treuhand GmbH, zur externen Finanzierung von Teilen der betrieblichen Altersversorgung übertragen. Soweit Zweckvermögen gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB vorliegt, ergibt sich die Rückstellung aus dem Saldo des versicherungsmathematischen Barwertes der Verpflichtung und des beizulegenden Zeitwertes des zur Deckung gebildeten Zweckvermögens; der beizulegende Zeitwert entspricht hauptsächlich dem Marktwert (Börsenkurs zum Stichtag) bzw. wird in geringerem Umfang nach versicherungsmathematischen Grundsätzen ermittelt. Bei der Bemessung der Steuerrückstellungen und der sonstigen Rückstellungen ist allen erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten Rechnung getragen. Diese sind in Höhe der Erfüllungsbeträge angesetzt, die nach vernünftigen kaufmännischen Beurteilungen notwendig sind. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst, welcher von der Deutschen Bundesbank im Oktober 2020 veröffentlicht wurde. Eine Projektion auf den Dezember 2020 führt zu keinen wesentlichen Effekten. Die versicherungsmathematische Bewertung der Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen erfolgte unter Anwendung der Richttafeln 2018 G der Heubeck AG. Der Zinssatz laut Gutachten beträgt 0,49 % (Vorjahr: 0,72 %). Im Rahmen weiterer Berechnungsannahmen wurden jährliche Lohn- und Gehaltssteigerungen von 2,10 % (Vorjahr: 2,10 %) unterstellt. Im Rahmen eines Contractual Trust Arrangements wurden Vermögenswerte auf einen Treuhänder, die CommerzTrust GmbH, zur Finanzierung von Teilen der Altersteilzeitverpflichtungen übertragen. Das übertragene Vermögen wurde zum 31. Dezember 2020 mit den bestehenden Rückstellungen für Altersteilzeit saldiert. Die Zuführung zur Rückstellung erfolgt in Höhe des abgezinsten Betrages über die jeweiligen Umsatz- oder Kostenarten. Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag passiviert. Die unter den passiven Rechnungsabgrenzungsposten ausgewiesenen Baukostenzuschüsse bis zum Geschäftsjahr 2002 werden mit 5,00 % zugunsten der Umsatzerlöse aufgelöst. Die ab 2011 vereinnahmten Baukostenzuschüsse für die Straßenbeleuchtung werden über 20 Jahre mit 5,00 % bzw. im Zugangsjahr mit 2,50 % zugunsten der Umsatzerlöse aufgelöst. Latente Steuern resultieren aus Unterschieden zwischen handelsrechtlichen und steuerrechtlichen Wertansätzen im Organkreis, die sich in späteren Jahren voraussichtlich umkehren. Hierbei werden die am Bilanzstichtag gültigen bzw. verabschiedeten steuerlichen Vorschriften berücksichtigt. Die daraus resultierenden Steuerbelastungen und Steuerentlastungen werden saldiert. Über den Saldierungsbereich hinausgehende aktive Steuerlatenzen werden in Ausübung des Wahlrechts des § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht aktiviert. Die Aufgliederung der in der Bilanz zusammengefassten Anlageposten und deren Entwicklung im Berichtsjahr sind im Anlagenspiegel sowie in der Aufstellung des vollständigen Anteilsbesitzes nach § 285 Nr. 11 HGB dargestellt. Gewinn- und VerlustrechnungDie Gewinn- und Verlustrechnung ist gemäß § 275 Abs. 2 HGB nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Erläuterung der BilanzAktiva(1) Anlagevermögen Entwicklung des Anlagevermögensscrollen
scrollen
scrollen
Die Lechwerke AG als übertragender Rechtsträger zeigt die abgehenden historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten (AK / HK) vermindert um die kumulierten Abschreibungen des auszugliedernden regulierten Anlagevermögens in den jeweils hierfür vorgesehenen Spalten. Die Abgänge aus Teilbetriebsübergang resultieren aus der Ausgliederung der Netzanlagen in die LEW Verteilnetz GmbH zum 1. Januar 2020. Ausgegliedert wurden zum 1. Januar 2020 1.880 TEUR immaterielle Vermögensgegenstände, 536.500 TEUR Sachanlagen und 50 TEUR Finanzanlagen. Die Abgänge bei den immateriellen Vermögenswerten bestehen im Wesentlichen aus Lizenzen und Software. Die Sachanlagenabgänge beinhalten im Wesentlichen Stromverteilungsanlagen 403.887 TEUR, Anlagen im Bau 79.721 TEUR sowie Grundstücke und Gebäude 42.928 TEUR. Die Abgänge im Finanzanlagevermögen betreffen Beteiligungen mit einem Buchwert von 50 TEUR. Die Ausgliederung führte im Finanzanlagevermögen zu einer Erhöhung des Beteiligungsbuchwertes an der LEW Verteilnetz GmbH in Höhe von 304.498 TEUR. Zudem führte eine Einzahlung in die Kapitalrücklage in die LEW Verteilnetz GmbH zu einer Erhöhung des Beteiligungsbuchwertes. (2) Finanzanlagenscrollen
scrollen
1 Ergebnisabführungsvertrag
In den Wertpapieren des Anlagevermögens ist ein Mischfonds in Höhe von 470.582 TEUR (Vorjahr: 536.846 TEUR) ent -halten. Der Rückgang resultiert aus Teilverkäufen im Berichtsjahr. Der Marktwert dieses Investmentvermögens liegt mit 569.847 TEUR um 99.265 TEUR über dem Buchwert. Aus diesem Mischfonds sind uns im Geschäftsjahr 12.374 TEUR (Vorjahr: 15.777 TEUR) an Ausschüttungen zugeflossen. Zudem haben wir durch die Teilverkäufe unseres Mischfonds Gewinne in Höhe von 13.737 TEUR erzielt. (3) Vorrätescrollen
Der Rückgang der Vorräte in Höhe von 10.307 TEUR ist überwiegend durch die Ausgliederung von Betriebsmaterial in die LEW Verteilnetz GmbH begründet. (4) Forderungen und sonstige Vermögensgegenständescrollen
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betreffen überwiegend Stromlieferungen gegenüber Energieversorgungsunternehmen und Geschäftskunden sowie Verbrauchsabgrenzungen der am Bilanzstichtag noch nicht abgelesenen und nicht abgerechneten Energieerlöse für Privat- und Gewerbekunden. Daneben beinhalten diese erhaltene Abschlagszahlungen von Kunden in Höhe von 383.857 TEUR (Vorjahr: 376.962 TEUR). Die Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen im Wesentlichen die Stromnetz Friedberg GmbH & Co. KG, Friedberg. Bei den sonstigen Vermögensgegenständen handelt es sich im Wesentlichen um Forderungen gegenüber dem Finanzamt in Höhe von 2.133 TEUR (Vorjahr: 7.514 TEUR). Im Vorjahr waren noch Forderungen gegenüber dem Hauptzollamt von 4.945 TEUR enthalten. Durch die Ausgliederung auf die LEW Verteilnetz GmbH zum 1. Januar 2020 ergab sich ein Rückgang der sonstigen Vermögensgegenstände in Höhe von 90 TEUR. (5) Flüssige Mittelscrollen
(6) RechnungsabgrenzungspostenDie aktive Rechnungsabgrenzung umfasst vor allem vorausbezahlte Pachtzahlungen, Softwaregebühren, Wartungsverträge sowie sonstige Vorauszahlungen. Im Rahmen der Ausgliederung wurden Baukostenzuschüsse für Pachtvorauszahlungen von 7.108 TEUR auf die LEW Verteilnetz GmbH übertragen. (7) Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnungscrollen
Die Verrechnung von Vermögensgegenständen des Zweckvermögens und Schulden aus Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen hat zu einem Aktivposten geführt. Die Verrechnung von Vermögensgegenständen des Zweckvermögens und Schulden aus Altersteilzeitverpflichtungen hat im Berichtsjahr zu einem Passivposten (Vorjahr: Aktivposten) geführt. Passiva(8) Eigenkapitalscrollen
Seit 23. Juli 2007 ist das gesamte Grundkapital von 90.738 TEUR der Lechwerke AG in einer Globalurkunde über 35.444.640 Stückaktien verbrieft. Jede Stückaktie gewährt ein Stimmrecht. In der Hauptversammlung am 23. Juni 2020 wurde eine Ausschüttung in Höhe von 99.245 TEUR beschlossen. Der Gewinnvortrag in Höhe von 76 TEUR wurde auf neue Rechnung vorgetragen. Der Gesamtbetrag des im Geschäftsjahr 2020 gegen Ausschüttung gesperrten Betrages i. S. d. § 268 Abs. 8 HGB und i. S. d. § 253 Abs. 6 HGB beträgt 57.180 TEUR. Dieser resultiert aus dem Wert, um den der beizulegende Zeitwert die Anschaffungskosten der verrechneten Vermögensgegenstände der Contractual Trust Arrangements übersteigt 27.959 TEUR. Darüber hinaus ergibt sich ein ausschüttungsgesperrter Betrag aus aktiven latenten Steuern in Höhe von 8.994 TEUR. Zudem ist auch der Unterschiedsbetrag, der sich aus der Bewertung der Pensionsrückstellungen unter Verwendung des durchschnittlichen Marktzinssatzes der vergangenen zehn Jahre und der Bewertung unter Verwendung des durchschnittlichen Marktzinssatzes der vergangenen sieben Jahre ergibt, mit 20.227 TEUR im Gesamtbetrag berücksichtigt. Nachdem ausreichend frei verfügbare Rücklagen vorhanden sind, besteht keine Ausschüttungssperre in Bezug auf den Bilanzgewinn. Für das Berichtsjahr 2020 hat der Vorstand der Lechwerke AG entschieden, 17.400 TEUR in die anderen Gewinnrücklagen einzustellen. Im Wesentlichen resultiert dieser Betrag aus der entsprechenden Berücksichtigung der erstmalig 2018 angewendeten Vorgehensweise zur Verstetigung der Dividendenprognose und Dividendenzahlung. Demnach sollen Effekte, die sich aus der Marktbewertung sowie der Ausschüttung der zur Sicherung der Pensionsrückstellungen gebildeten Contractual Trust Arrangements (CTAs) in unseren Gesellschaften ergeben, über die anderen Gewinnrücklagen ausgeglichen werden. Zur Verwendung des Bilanzgewinns verweisen wir auf den Gewinnverwendungsvorschlag auf Seite 78. (9) SonderpostenIn dem Sonderposten für Investitionszuschüsse sind die erhaltenen Investitionszuschüsse der Straßenbeleuchtung von 2003 bis 2010 ausgewiesen. Der Rückgang der Sonderposten zum 1. Januar 2020 um 2.700 TEUR resultiert aus der Ausgliederung in die LEW Verteilnetz GmbH. (10) Rückstellungenscrollen
Im Rahmen eines Contractual Trust Arrangements wurden Vermögenswerte auf einen Treuhänder, die Willis Towers Watson Treuhand GmbH, zur externen Finanzierung von Teilen der betrieblichen Altersversorgung übertragen. Soweit Zweckvermögen gemäß § 246 Abs. 2 HGB vorliegt, ergibt sich die Rückstellung aus dem Saldo des versicherungsmathematischen Barwertes der Verpflichtung und des beizulegenden Zeitwertes des zur Deckung gebildeten Zweckvermögens. Die Verrechnung von Vermögensgegenständen des Deckungsvermögens mit den Versorgungsverpflichtungen hat im Geschäftsjahr 2020 zu einem Aktivposten geführt. Bei den ausgewiesenen Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen handelt es sich um Stromdeputate sowie eine Unterstützungskasse. Der Ansatz der Pensionsrückstellungen entspricht den versicherungsmathematischen Berechnungen. Die Steuerrückstellungen enthalten eine Rückstellung zur Abdeckung steuerlicher Risiken. Bei den sonstigen Rückstellungen für Personalaufwendungen wurden im Rahmen eines Contractual Trust Arrangements Vermögenswerte auf einen Treuhänder, die CommerzTrust GmbH, zur Finanzierung von Teilen der Altersteilzeitverpflichtungen übertragen. Das übertragene Vermögen wurde zum 31. Dezember 2020 mit den bestehenden Rückstellungen für Altersteilzeit saldiert. Dies führte zu einer Unterdeckung in Höhe von 452 TEUR (Vorjahr: Überdeckung 25 TEUR). Im Rahmen der Ausgliederung wurden zum 1. Januar 2020 sonstige Rückstellungen in Höhe von 526 TEUR auf die LEW Verteilnetz GmbH übertragen. (11) Verbindlichkeitenscrollen
1 Davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 14
(19)
Die erhaltenen Anzahlungen betreffen überwiegend Kundenvorauszahlungen und Sicherheitsleistungen für Stromlieferungen. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen beinhalten im Wesentlichen Energiebezugsrechnungen. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen im Wesentlichen Finanzmittelkonten (internes Zahlungsverrechnungskonto) sowie ein Darlehen mit der innogy SE, Essen. Diese werden zu marktüblichen Konditionen verzinst. Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen überwiegend die Finanzmittel der Peißenberger Wärmegesellschaft mbH, Peißenberg, sowie der Rain Biomasse Wärmegesellschaft mbH, Rain. Im Rahmen des üblichen Geschäftsverkehrs bestehen Eigentumsvorbehalte an bezogenen Wirtschaftsgütern. Der Rückgang der Verbindlichkeiten per 1. Januar 2020 um 91.538 TEUR betrifft die Ausgliederung von Verbindlichkeiten in die LEW Verteilnetz GmbH. Hierbei sind vor allem Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (86.718 TEUR), erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen (4.212 TEUR) sowie sonstige Verbindlichkeiten (608 TEUR) übertragen worden. (12) RechnungsabgrenzungspostenDieser Posten beinhaltet im Wesentlichen die Baukostenzuschüsse für Straßenbeleuchtungsanlagen. Zu den Details verweisen wir auf die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Der Rückgang per 1. Januar 2020 von 154.954 TEUR auf 18.589 TEUR betrifft allein die Ausgliederung auf die LEW Verteilnetz GmbH. Ausgegliedert wurden Anschlusskostenbeiträge und Baukostenzuschüsse des Teilbetriebs Netzanlagen. Latente SteuernPassive latente Steuern innerhalb des Organkreises, welche sich aus dem nur steuerrechtlich zulässigen Ansatz von Sonderposten mit Rücklagenanteil sowie im Sachanlagevermögen ergaben, wurden mit aktiven latenten Steuern innerhalb des Organkreises auf die handels- und steuerrechtlich voneinander abweichenden Wertansätze bei den Pensionsrückstellungen, den sonstigen Rückstellungen sowie im Finanzanlagevermögen und bei den Rechnungsabgrenzungsposten verrechnet. Der Berechnung der latenten Steuern wurde ein Steuersatz in Höhe von 28,10 % (Vorjahr: 28,10 %) zugrunde gelegt. In der Berichtsperiode ergibt sich eine aktive Steuerlatenz, die in Ausübung des Wahlrechts des § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht aktiviert wurde. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle VerpflichtungenAufgrund der erfolgten Übertragung von bestimmten Altersversorgungsverpflichtungen auf die Willis Towers Watson Pensionsfonds AG besteht bei der Lechwerke AG für den Fall einer möglichen zukünftigen Unterdeckung des Pensionsfonds eine gesetzliche Nachschussverpflichtung in ihrer Eigenschaft als Arbeitgeber. Im Berichtsjahr ergibt sich dafür keine Unterdeckung, somit ist mit einer Inanspruchnahme nicht zu rechnen. Es besteht bei der Lechwerke AG in ihrer Eigenschaft als Arbeitgeber wegen der erfolgten Übertragung von Altersteilzeitverpflichtungen auf die CommerzTrust GmbH für den Fall einer möglichen zukünftigen Unterdeckung des ATZ-Sicherungsfonds eine gesetzliche Nachschussverpflichtung. Diese Nachschusspflicht betrifft ausschließlich den Anteil der Wertguthaben der Begünstigten einschließlich der darauf entfallenden Arbeitgeberanteile am Gesamtsozialversicherungsbeitrag. Im Berichtsjahr ergibt sich dafür keine Unterdeckung, somit ist mit einer Inanspruchnahme nicht zu rechnen. Das Bestellobligo beträgt 13.561 TEUR, davon betreffen 711 TEUR verbundene Unternehmen. Die Lechwerke AG haftet zusätzlich im Innenverhältnis für Verpflichtungen einer Tochtergesellschaft der LEW-Gruppe in Höhe von 8.433 TEUR. Mit einer Inanspruchnahme ist aufgrund ausreichender Kapitalausstattung nicht zu rechnen. Die Lechwerke AG hat insgesamt Bürgschaften von 1.320 TEUR abgegeben. Diese bestehen ausschließlich für verbundene Unternehmen. Mit einer Inanspruchnahme ist aufgrund ausreichender Kapitalausstattung nicht zu rechnen. Im Zusammenhang mit der Ausgliederung des Teilbetriebs Netzanlagen auf die LEW Verteilnetz GmbH zum 1. Januar 2020 haftet die Gesellschaft gemäß § 133 UmwG als Gesamtschuldner für etwaige Verbindlichkeiten, die vor dem Wirksamwerden der Ausgliederung begründet worden sind. Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen belaufen sich insgesamt auf 894.129 TEUR. Für Abnahmeverpflichtungen aus Strom- und Gasbezugsverträgen bestehen finanzielle Verpflichtungen in Höhe von 893.631 TEUR. Davon bestehen 558.336 TEUR gegenüber verbundenen Unternehmen. Für technische und kaufmännische Dienstleistungen bestehen finanzielle Verpflichtungen in Höhe von 12 TEUR sowie für Mieten und Pachten in Höhe von 486 TEUR. Derivate und BewertungseinheitenIm Rahmen der operativen, segmentorientierten Geschäftstätigkeit im Vertrieb von Strom und Gas werden externe Absatzverträge abgeschlossen, die durch das Portfoliomanagement der Lechwerke AG durch Beschaffungsverträge mit der E.ON Energie Deutschland GmbH sowie mit externen Partnern erfüllt werden. Das Halten von Positionen ist nur im Rahmen enger, klar definierter Limite gestattet. Die Bewertung der in den Geschäftsbereichen abgeschlossenen Verträge erfolgt im Rahmen von Bewertungseinheiten, die insbesondere Termingeschäfte beinhalten. Verträge über den Erwerb oder die Veräußerung von Waren, die einen für den Erwerb, die Veräußerung oder den eigenen Gebrauch erwarteten Bedarf absichern, stellen in der Regel keine Commodity-Derivate im Sinne des § 285 HGB dar. Sofern derartige Verträge jedoch Rückandienungsrechte enthalten und damit ein Ausgleich in bar nicht ausgeschlossen ist, fallen die Verträge oder Anteile dieser Verträge in den Anwendungsbereich des § 285 Nr. 19 HGB. Zur Unterscheidung der Zweckbestimmung beider Arten von Verträgen sind bei der Lechwerke AG geeignete Buchstrukturen vorhanden, die einen entsprechenden Nachweis des Vertragszwecks über den gesamten Lebenszyklus des Vertrags gewährleisten. Die inhaltliche Definition einer Bewertungseinheit wird durch die Richtlinien hinsichtlich Management und Monitoring der Geschäftsbereiche vorgegeben. Entsprechend der Ausgestaltung der jeweiligen Bewertungseinheit handelt es sich entweder um Portfolio-Hedges (Absicherung von Nettopositionen, Zusammenfassung von Grundgeschäften) oder Mikro-Hedges (Absicherung des Risikos aus einem einzelnen Grundgeschäft durch ein einzelnes Sicherungsgeschäft). Bei den Grundgeschäften der Bewertungseinheiten handelt es sich um die Absatzverträge des Geschäftsbereichs, die isoliert betrachtet zum Entstehen von Risikopositionen geführt haben. Zur Bestimmung und Beurteilung der Positionen aus derartigen Geschäften ist ein geeignetes Risikomanagement in der Gesellschaft eingerichtet, welches auch zum Nachweis der prospektiven Effektivität verwendet wird. Die Risikopositionen werden im Rahmen des Risikomanagements regelmäßig bestimmt und bei der Überschreitung von Positionslimits durch Transaktionen mit der E.ON Energie Deutschland GmbH sowie externen Partnern geschlossen. Die Bewertungseinheiten bestehen aufgrund der rollierenden Durchführung der Sicherungstransaktionen für einen unbegrenzten Zeitraum. Aktuell sind Zeiträume bis zum Lieferjahr 2025 betroffen. Zur bilanziellen Abbildung der wirksamen Teile der Bewertungseinheiten wird die Einfrierungsmethode angewendet. Aufgrund der negativen Korrelation von Grund- und Sicherungsgeschäften wird es künftig zu gegenläufigen, sich nahezu vollständig ausgleichenden Marktwertentwicklungen kommen. Sollte der Saldo aller beizulegenden Zeitwerte einer Bewertungseinheit zum Stichtag negativ sein, so wird imparitätisch eine Rückstellung für drohende Verluste aus Bewertungseinheiten gebildet. Über die bereits bilanzierten Rückstellungen hinausgehende Verlustüberhänge können nicht entstehen. Als mit hoher Wahrscheinlichkeit erwartete Transaktionen sind die antizipativen, noch nicht kontrahierten Grundgeschäfte mit Endkunden der Lechwerke AG ausgewiesen. Bei diesen Geschäften handelt es sich um routinemäßig durchgeführte Transaktionen, die im Rahmen des vertrieblichen Endkundengeschäfts regelmäßig in den vergangenen Geschäftsjahren eingetreten sind und daher als hochwahrscheinlich eingestuft werden. Commodityscrollen
1 Angabe gesetzlich ausgeschlossen
Durch die Bildung der Bewertungseinheiten wurde die Bilanzierung einzelvertraglicher Drohverlustrückstellungen zum Abschlussstichtag vermieden. Bei alternativer einzelvertraglicher Drohverlustermittlung hätten sich im Strom- und Gasbereich keine Drohverlustrückstellungen ergeben. Erläuterung der Gewinn- und Verlustrechnung(13) Umsatzerlösescrollen
Aufgrund der Ausgliederung der Netzanlagen auf die LEW Verteilnetz GmbH, Augsburg, haben sich die Netzmieten und Pachten sowie die Erträge aus Baukostenzuschüssen auf Pachtvorauszahlungen verringert. Die Umsatzerlöse aus Baukostenzuschüssen beinhalten die Auflösungen der Investitionszuschüsse bis einschließlich des Geschäftsjahres 2002. Die übrigen Umsatzerlöse beinhalten Konzessionen, Erträge aus steuernden und dienstleistenden Funktionen sowie Verrechnungen von Personalaufwendungen innerhalb der LEW-Gruppe. Die Umsatzerlöse wurden ausschließlich im Inland getätigt. (14) Sonstige betriebliche Erträgescrollen
Ab dem Geschäftsjahr 2020 wurden die Verträge zur Steuerumlageverrechnung mit unseren Tochtergesellschaften, mit denen ein Ergebnisabführungsvertrag besteht, gekündigt. Dies erklärt den Rückgang der Kostenumlagen und -erstattungen. Korrespondierend erhöhen sich daraus die Erträge aus Ergebnisabführung im Ergebnis Finanzanlagen. In den Abgängen von Anlagegegenständen sind Erträge von außergewöhnlicher Größenordnung aus Teilverkäufen unserer Mischfonds in Höhe von 13.737 TEUR enthalten. (15) Materialaufwandscrollen
Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren enthalten im Wesentlichen Energiebezugskosten. Der Rückgang der Aufwendungen für bezogene Leistungen resultiert insbesondere aus der Ausgliederung der Netzanlagen auf die LEW Verteilnetz GmbH, Augsburg. (16) Personalaufwandscrollen
1 Davon für Altersversorgung 3.179 (2.922)
(17) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und SachanlagenDie Abschreibungen entfallen mit 7.013 TEUR (Vorjahr: 51.505 TEUR) auf das Sachanlagevermögen. Es wurden in der Berichtsperiode keine außerplanmäßigen Abschreibungen vorgenommen. Der Rückgang der planmäßigen Abschreibungen resultiert im Wesentlichen aus der Ausgliederung von Sachanlagen zum 1. Januar 2020 auf die LEW Verteilnetz GmbH. (18) Sonstige betriebliche Aufwendungenscrollen
Der Rückgang der Aufwendungen für fremde Dienstleistungen ergab sich aufgrund einer Umstellung zur Vereinfachung der internen Leistungsverrechnung zwischen der Lechwerke AG und ihrer Tochtergesellschaft, der LEW Service & Consulting GmbH. Zum 1. Januar 2020 wurden Dienstleistungen in den Bereichen Rechnungswesen, Facility Management und Supply Chain Management nicht mehr über die LEW Service & Consulting GmbH, sondern von der Lechwerke AG selbst erbracht. (19) Ergebnis Finanzanlagenscrollen
Die Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen betreffen die LEW Verteilnetz GmbH, Augsburg, die LEW Wasserkraft GmbH, Augsburg, die LEW Service & Consulting GmbH, Augsburg, und die LEW Netzservice GmbH, Augsburg. Diese sind auch im Lagebericht auf Seite 40 dargestellt. Die Erträge aus Beteiligungen beinhalten im Wesentlichen die Ausschüttungen der LEW Beteiligungsgesellschaft mbH, Gundremmingen, der LEW Anlagenverwaltung GmbH, Gundremmingen, sowie der Bayerische-Schwäbische Wasserkraftwerke Beteiligungsgesellschaft mbH, Gundremmingen. (20) Zinsergebnisscrollen
1 Davon aus verbundenen Unternehmen 333 (122)
Im Berichtsjahr wurde der Aufwand aus der Aufzinsung (inkl. Zinsänderungseffekt) der Pensionsrückstellung in Höhe von - 11.080 TEUR (Vorjahr: - 11.922 TEUR) mit den Ergebniseffekten aus der Marktbewertung sowie den übrigen Aufwendungen und Erträgen des für die Pensionsverpflichtungen bestehenden Zweckvermögens in Höhe von 9.137 TEUR (Vorjahr: 25.648 TEUR) verrechnet. Der daraus resultierende Saldo in Höhe von - 1.943 TEUR (Vorjahr: 13.726 TEUR) ist in den sonstigen Zinsen und ähnlichen Aufwendungen (Vorjahr: Erträgen) ausgewiesen. Der Aufwand aus der Aufzinsung (inkl. Zinsänderungseffekt) der Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen in Höhe von - 59 TEUR (Vorjahr: - 70 TEUR) wurde im Geschäftsjahr 2020 mit den Ergebniseffekten aus der Marktbewertung sowie den übrigen Aufwendungen und Erträgen des bestehenden Zweckvermögens in Höhe von 91 TEUR (Vorjahr: 86 TEUR) verrechnet. Der daraus resultierende Saldo in Höhe von 32 TEUR (Vorjahr: 16 TEUR) ist in den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen ausgewiesen. (21) Steuern vom Einkommen und vom ErtragBei den Ertragsteuern werden die Körperschaftsteuer in Höhe von 19.607 TEUR (Vorjahr: 23.237 TEUR), die Gewerbesteuer in Höhe von 16.151 TEUR (Vorjahr: 19.190 TEUR) und der Solidaritätszuschlag in Höhe von 1.067 TEUR (Vorjahr: 1.260 TEUR) ausgewiesen. In den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind zudem periodenfremde Erträge in Höhe von 1.084 TEUR (Vorjahr: 5.486 TEUR) enthalten. Der Steueraufwand zur Abdeckung steuerlicher Risiken betrug 3.070 TEUR (Vorjahr: 355 TEUR). Periodenfremde Erträge und AufwendungenDie periodenfremden Erträge in den Umsatzerlösen in Höhe von 10.736 TEUR (Vorjahr: 16.152 TEUR) sowie die periodenfremden Aufwendungen im Materialaufwand in Höhe von 5.592 TEUR (Vorjahr: 13.711 TEUR) enthalten Abweichungen zu vorgenommenen Abgrenzungen. In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde Erträge in Höhe von 3.998 TEUR (Vorjahr: 12.002 TEUR) enthalten. NachtragsberichtZum Zeitpunkt der Erstellung des Jahresabschlusses lagen keine bedeutenden Ereignisse vor. Energiewirtschaftsgesetz (EnWG)Die Lechwerke AG ist gemäß § 3 Nr. 38 EnWG ein vertikal integriertes Energieversorgungsunternehmen und hat die sich hieraus ergebenden Rechtsfolgen des § 6b EnWG zu beachten. Wegen der zum 1. Januar 2020 erfolgten Ausgliederung des Teilbetriebs Netzanlagen auf die LEW Verteilnetz GmbH muss die Lechwerke AG keinen Tätigkeitsabschluss mehr erstellen. Geschäfte größeren Umfangs mit verbundenen Unternehmen oder assoziierten UnternehmenEs wurden Geschäfte größeren Umfangs, die aus dem Rahmen der gewöhnlichen Energieversorgungstätigkeit herausfallen und für die Beurteilung der Vermögens- und Ertragslage des Unternehmens nicht von untergeordneter Bedeutung sind, mit verbundenen oder assoziierten Unternehmen getätigt. Die Lechwerke AG erbringt folgende Leistungen: scrollen
Die Lechwerke AG empfängt folgende Leistungen: scrollen
Sonstige AngabenMitarbeiterscrollen
scrollen
Sonstige AngabenDie Lechwerke AG mit Sitz in Augsburg bündelt den Strom- und Gasvertrieb, die Energiebeschaffung, den Bereich Energiedienstleistungen sowie den Overhead. Die Gesellschaft ist im Handelsregister des Amtsgerichts Augsburg unter HRB 6164 eingetragen. Im Berichtsjahr 2020 nahmen wir bis Oktober am konzernweiten Finanzclearing mit der innogy SE, Essen, teil. Seit Oktober 2020 nehmen wir am konzernweiten Finanzclearing mit der E.ON SE, Essen, teil. Die Bezüge des Vorstands für das Geschäftsjahr 2020 betrugen 1.153 TEUR. Im Rahmen des E.ON Performance Plan wurde dem Vorstand ein Wert von 181 TEUR (22.951 Stück) zugeteilt. Dieser ist ebenso in den Gesamtbezügen enthalten. An ehemalige Vorstandsmitglieder und deren Hinterbliebene wurden 812 TEUR als Pensionen bezahlt. Für die Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstands sind 3.083 TEUR zurückgestellt. Die Bezüge des Aufsichtsrats betrugen 132 TEUR. Die Beiratsmitglieder erhielten für das Geschäftsjahr 2020 insgesamt 42 TEUR. Das von dem Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar im Sinne des § 285 Nr. 17 HGB ist in der entsprechenden Anhangsangabe des Konzernabschlusses der E.ON SE enthalten. Mit nahestehenden Unternehmen und Personen wurden keine Geschäfte getätigt, die zu nicht marktüblichen Bedingungen zustande kamen. Organe der GesellschaftAufsichtsratBernd BöddelingNottuln Senior Vice President Energy Networks Germany der E.ON SE Aufsichtsratsvorsitzender scrollen
Carl-Ernst GiestingLeipzig Geschäftsführer Regionale Marken der E.ON Energie Deutschland GmbH 1. stv. Aufsichtsratsvorsitzender scrollen
Jürgen Gutmann *Augsburg Vorsitzender des Betriebsrats der LEW Verteilnetz GmbH Vorsitzender des Konzernbetriebsrats der LEW-Gruppe scrollen
Johanna Heitzer *Stadtbergen (seit 23.06.2020) Referentin Portfoliomanagement & Trading stv. Vorsitzende des Betriebsrats der Lechwerke AG Jürgen Kaiser *Augsburg (bis 23.06.2020) stv. Vorsitzender des Betriebsrats der Lechwerke AG ** Dr. Uwe KolksMünchen (seit 23.06.2020) Mitglied der Geschäftsführung der E.ON Energie Deutschland GmbH scrollen
Dr. Markus LammersBad Homburg vor der Höhe (bis 23.06.2020) Leiter B2B Germany der innogy SE ** Dr. h. c. Jürgen ReichertBobingen (bis 23.06.2020) Altbezirkstagspräsident des Bezirks Schwaben scrollen
Martin SailerNeusäß (seit 23.06.2020) Landrat des Landkreises Augsburg Bezirkstagspräsident des Bezirks Schwaben scrollen
Elke TemmeRecklinghausen (bis 23.06.2020) Geschäftsführerin eMobility Solutions GmbH ** scrollen
Dr. Marie-Theres ThiellWerne (seit 23.06.2020) Juristin scrollen
Jürgen Träger *Ichenhausen Vorsitzender des Betriebsrats der Lechwerke AG stv. Vorsitzender des Konzernbetriebsrats der LEW-Gruppe 2. stv. Aufsichtsratsvorsitzender Susanne WeitzBochum (seit 23.06.2020) Senior Vice President Group Finance der E.ON SE scrollen
Dr. Bernd WideraHagen (bis 23.06.2020) Rechtsanwalt scrollen
Erläuterungen
* Von der Belegschaft gewählt
Ausschuss des AufsichtsratsPersonalausschussBernd Böddeling Vorsitz Carl-Ernst Giesting Jürgen Träger VorstandDr. Markus LitpherAugsburg Vorstandsmitglied verantwortlich für Finanzen, Querschnitts- und Steuerungsfunktionen, Kundenservice, Verteilnetzbetrieb, Kommunalmanagement und Compliance scrollen
Norbert SchürmannUstersbach Vorstandsmitglied verantwortlich für Vertrieb, Energiebeschaffung, Erzeugung, Netzservice, Telekommunikation und Unternehmenskommunikation scrollen
BeiratBernd BöddelingNottuln Senior Vice President Energy Networks Germany der E.ON SE Vorsitzender des Aufsichtsrats der Lechwerke AG Bertram Brossardt(seit 01.01.2021) München Hauptgeschäftsführer vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. Richard FankAugsburg Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Augsburg Dr. Hansjörg FlassakRain am Lech Kfm. Geschäftsführer der Dehner Holding GmbH & Co. KG Jürgen GutmannAugsburg Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat der Lechwerke AG Johanna Heitzer(seit 23.06.2020) Stadtbergen Arbeitnehmervertreterin im Aufsichtsrat der Lechwerke AG Ulrich Humbaur(bis 31.12.2020) Gersthofen Geschäftsführer der Humbaur GmbH Jürgen Kaiser(bis 23.06.2020) Augsburg Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat der Lechwerke AG Dr. Andreas Kopton(seit 01.01.2021) Augsburg Präsident der Industrie- und Handelskammer für Schwaben Hans-Peter RauchWaltenhofen-Hegge Präsident der Handwerkskammer für Schwaben Markus Reichart(seit 01.01.2021) Heimenkirch Vorsitzender des Bezirksverbands Schwaben des Bayerischen Gemeindetags Dr. h. c. Jürgen Reichert(bis 19.02.2020) Bobingen Altbezirkstagspräsident des Bezirks Schwaben Beiratsvorsitzender Peter Saalfrank(bis 19.02.2020) Augsburg Hauptgeschäftsführer der IHK Augsburg Martin SailerNeusäß Landrat des Landkreises Augsburg Bezirkstagspräsident des Bezirks Schwaben Beiratsvorsitzender (seit 19.02.2020) Andreas SchererAugsburg Geschäftsführer der Presse-Druck- und Verlags-GmbH stv. Beiratsvorsitzender Manfred SchilderMemmingen Oberbürgermeister der Stadt Memmingen Angelika SchorerJengen-Beckstetten Mitglied des Bayerischen Landtags Jürgen TrägerIchenhausen Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat der Lechwerke AG Josef Walz(bis 19.02.2020) Pfaffenhofen a. d. Roth Bürgermeister des Marktes Pfaffenhofen a. d. Roth Vorsitzender des Bezirksverbands Schwaben im Bayerischen Gemeindetag Dr. Bernd WideraHagen Rechtsanwalt Georg WimmerMünchen Generalsekretär im Bayerischen Bauernverband Götz Wolf(bis 31.12.2020) München Vorsitzender der Geschäftsführung der PASM Power and Air Condition Solution Management GmbH KonzernzugehörigkeitDie innogy SE ist mit der Mehrheit der Aktien (89,87 %) an der Lechwerke AG beteiligt. Sämtliche Anteile an der innogy SE werden von der E.ON Beteiligungen GmbH gehalten, deren Geschäftsanteile wiederum sämtlich von der E.ON SE gehalten werden. Die innogy SE hält unmittelbar 74,87 % der Anteile an der Lechwerke AG. Die restlichen Anteile in Höhe von 15,0000112 % an der Lechwerke AG werden über die RL Besitzgesellschaft mbH, Monheim am Rhein, gehalten, deren alleinige Gesellschafterin die RL Beteiligungsverwaltung beschr. haft. OHG, Monheim am Rhein, ist, an der die innogy SE wiederum mehrheitlich mit 51 % und die LEW Anlagenverwaltung GmbH mit 49 % beteiligt ist. Die Lechwerke AG, Augsburg, sowie Gesellschaften, an denen wir mehrheitlich beteiligt sind, werden in den Konzernabschluss nach IFRS der E.ON SE, Essen, einbezogen. Der Konzernabschluss ist bei der E.ON SE, Essen sowie auf deren Investor-Relations-Seite erhältlich. Die E.ON SE ist das Mutterunternehmen, das den Konzernabschluss für den größten und zugleich kleinsten Kreis von Unternehmen aufstellt.
Augsburg, 8. Februar 2021 Dr. Markus Litpher, Vorstand Norbert Schürmann, Vorstand Vorschlag für die Verwendung des BilanzgewinnsWir schlagen der Hauptversammlung vor, den Bilanzgewinn wie folgt zu verwenden: scrollen
Bestätigungsvermerk des unabhängigen AbschlussprüfersAn die Lechwerke AG, Augsburg Vermerk über die Prüfung des Jahresabschlusses und des LageberichtsPrüfungsurteileWir haben den Jahresabschluss der Lechwerke AG, Augsburg, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Lechwerke AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft. Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse scrollen
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat. Grundlage für die PrüfungsurteileWir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen. Sonstige InformationenDie gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote). Die sonstigen Informationen umfassen zudem die übrigen Teile des Geschäftsberichtes - ohne weitergehende Querverweise auf externe Informationen -, mit Ausnahme des geprüften Jahresabschlusses, des geprüften Lageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks. Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab. Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen scrollen
Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den LageberichtDie gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist. Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen. Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können. Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des LageberichtsUnsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können. scrollen
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen. Sonstige gesetzliche und andere rechtliche AnforderungenVermerk über die Prüfung der Einhaltung der Rechnungslegungspflichten nach § 6b Abs. 3 EnWGPrüfungsurteilWir haben geprüft, ob die Gesellschaft ihre Pflichten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 5 EnWG zur Führung getrennter Konten für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 eingehalten hat. Nach unserer Beurteilung wurden die Pflichten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 5 EnWG zur Führung getrennter Konten in allen wesentlichen Belangen eingehalten. Grundlage für das PrüfungsurteilWir haben unsere Prüfung der Einhaltung der Pflichten zur Führung getrennter Konten in Übereinstimmung mit § 6b Abs. 5 EnWG unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards: Prüfung nach § 6b Energiewirtschaftsgesetz (IDW PS 610 n.F.) durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung der Einhaltung der Rechnungslegungspflichten nach § 6b Abs. 3 EnWG" weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir wenden als Wirtschaftsprüfungsgesellschaft die Anforderungen des IDW Qualitätssicherungsstandards: Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QS 1) an. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zur Einhaltung der Rechnungslegungspflichten nach § 6b Abs. 3 EnWG zu dienen. Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für die Einhaltung der Rechnungslegungspflichten nach § 6b Abs. 3 EnWGDie gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Einhaltung der Pflichten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 5 EnWG zur Führung getrennter Konten. Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachtet haben, um die Pflichten zur Führung getrennter Konten einzuhalten. Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung der Einhaltung der Rechnungslegungspflichten der Gesellschaft nach § 6b Abs. 3 EnWG. Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung der Einhaltung der Rechnungslegungspflichten nach § 6b Abs. 3 EnWGUnsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die gesetzlichen Vertreter ihre Pflichten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 5 EnWG zur Führung getrennter Konten in allen wesentlichen Belangen eingehalten haben. Ferner umfasst unsere Zielsetzung, einen Vermerk in den Bestätigungsvermerk aufzunehmen, der unser Prüfungsurteil zur Einhaltung der Rechnungslegungspflichten nach § 6b Abs. 3 EnWG beinhaltet. Die Prüfung der Einhaltung der Pflichten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 5 EnWG zur Führung getrennter Konten umfasst die Beurteilung, ob die Zuordnung der Konten zu den Tätigkeiten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 4 EnWG sachgerecht und nachvollziehbar erfolgt ist und der Grundsatz der Stetigkeit beachtet wurde.
München, 8. Februar 2021 PricewaterhouseCoopers
GmbH
Kerstin Krauß, Wirtschaftsprüferin ppa. Markus Schicke, Wirtschaftsprüfer Klimaschutz im Einklang mit Umwelt- und NaturschutzFeldhecken, Wildblumenwiesen, Reptilienhabitate oder extensive Beweidung mit Schafherden - mit den unterschiedlichsten Maßnahmen wertet LEW eigene Flächen ökologisch auf. Gemeinsam mit Experten aus Landschaftspflege und Naturschutz entwickeln wir passende Artenschutzkonzepte - zum Beispiel beim Bau von Photovoltaik-Anlagen. Auch eine nachhaltige Wasserkraft funktioniert für uns nur im Einklang mit der Natur. Seit vielen Jahren verbessern wir die Lebensräume in und an den Flüssen - allen voran mit naturnahen Fischwanderhilfen oder Gewässerstrukturmaßnahmen. Forschungsergebnisse zeigen: Die Maßnahmen wirken, die Fischpopulation nimmt zu. Das bestätigt uns in unserem Ansatz und ist Grund genug, die Aktivitäten im Jubiläumsjahr weiter voranzutreiben. "Wir alle wollen in einer lebenswerten Region mit einer intakten Umwelt leben. Unser Ziel ist, Klimaschutz in Einklang mit Umwelt- und Naturschutz zu bringen."
Norbert Schürmann GlossarAnreizregulierungDie Anreizregulierung ist ein behördliches Regulierungsinstrument zur Schaffung von Anreizen für Kostensenkungen bei den Betreibern von Strom- und Gasnetzen. Den Netzbetreibern werden dazu Obergrenzen für ihre Erlöse vorgegeben. Weichen die tatsächlichen Kosten des Netzbetreibers von diesen Erlösobergrenzen ab, muss er für die höheren Kosten selbst aufkommen; bei niedrigeren Kosten kann er mögliche Gewinne einbehalten. Die Erlösobergrenzen werden aus einem bundesweiten Effizienz- und Kostenvergleich abgeleitet. CommodityBezeichnung für eine standardisierte, handelbare Ware, z. B. Strom, Öl oder Gas. ComplianceÜberwachung der Einhaltung von Gesetzen und Regelungen sowie freiwilliger Kodexe, insbesondere des LEW-Verhaltenskodex, im Unternehmen. Contractual Trust Arrangement (CTA)Ein CTA ist ein Modell im Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge. Im Fall der Treuhandmodelle wird einem selbständigen Rechtsträger Vermögen zur Verwaltung und zu Sicherungszwecken übertragen. Der Treuhänder verwendet das Treugut ausschließlich zur Erbringung oder Erstattung von Leistungen im Rahmen der betrieblichen Altersversorgung, ohne selbst Schuldner der Leistungen zu sein. DekarbonisierungDekarbonisierung oder auch Entkarbonisierung bezeichnet die Umstellung der Wirtschaftsweise, speziell der Energiewirtschaft, in Richtung eines niedrigeren Umsatzes von Kohlenstoff. Dabei werden Handlungen und Prozesse, durch die Kohlenstoffdioxid (CO 2) freigesetzt wird, durch solche Prozesse abgelöst, bei denen diese Freisetzungen unterbleiben oder kompensiert werden. Dekarbonisierung ist ein zentrales Mittel des Klimaschutzes sowie einer der Hauptpfeiler der Energiewende. Ziel ist die CO 2-Neutralität der Wirtschaft. DezentralisierungBei einer dezentralen Stromerzeugung wird elektrische Energie verbrauchernah erzeugt, z. B. innerhalb oder in der Nähe von Wohngebieten und Industrieanlagen mittels Kleinkraftwerken. Die Leistungsfähigkeit der Stromerzeugungsanlagen ist in der Regel nur auf die Deckung des Energiebedarfs der unmittelbar oder in der näheren Umgebung angeschlossenen Stromverbraucher ausgelegt. DigitalisierungUnter Digitalisierung versteht man die Anpassung von Produkten, Dienstleistungen und Prozessen an neue Informations- und Kommunikationstechnologien und diesbezügliche Kundenerwartungen. EEG-UmlageMit der EEG-Umlage werden die Kosten für die Förderung der erneuerbaren Energien bundesweit weitgehend auf alle Letztverbraucher verteilt. Die Kosten bestehen hauptsächlich aus der Differenz zwischen den Einnahmen durch den Verkauf des EEG-Stroms an der Börse und den Ausgaben, die durch die Auszahlung der EEG-Vergütungen an die Anlagenbetreiber im Rahmen der Ausgleichsmechanismusverordnung anfallen. Die EEG-Umlage wird jeweils am 15. Oktober für das kommende Kalenderjahr von den Übertragungsnetzbetreibern festgelegt, die für die Abwicklung des EEG-Wälzungsmechanismus verantwortlich sind. Da die EEG-Umlage immer auf Prognosen beruht - sowohl bezüglich der Erzeugung aus EEG-Anlagen als auch der Erlöse durch den Verkauf des EEG-Stroms - müssen Fehlbeträge in den Folgejahren nachgeholt werden. Energiewirtschaftsgesetz (EnWG)Das Gesetz über die Elektrizitäts- und Gasversorgung enthält die grundlegenden Regelungen zum Recht der leitungsgebundenen Energie. Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)Das Gesetz für den Ausbau Erneuerbarer Energien regelt die Einspeisung und Vergütung von Strom aus erneuerbaren Quellen ins Stromnetz und hat die Erhöhung des Anteils erneuerbaren Energien an der Stromversorgung zum Ziel. Free FloatStreubesitz, auch Free Float, sind die Aktien einer Aktiengesellschaft, die nicht dauerhaft im Besitz von Anlegern sind und somit dem Aktienhandel potenziell zur Verfügung stehen. Full Time Equivalents (FTE)Die Anzahl der Vollzeit-, Teilzeit- und befristeten Mitarbeiter (ohne ruhende Arbeitsverhältnisse, Mitarbeiter in der Freistellungsphase der Altersteilzeit) abzüglich der Teilzeitreduzierung. So entsprechen z. B. zwei Teilzeitstellen (Beschäftigungsgrad: 50 %) einem FTE. International Financial Reporting Standards (IFRS)Regelwerk zur Rechnungslegung, das vom International Accounting Standards Board (IASB), einer unabhängigen juristischen Person, erstellt wird. Intra DayDer Intra-Day-Handel dient primär dazu, Fehlmengen oder Überschüsse des eigenen Bilanzkreises durch kurzfristige, untertägige Handelsaktivitäten so gering wie möglich zu halten, um den Prognoseverpflichtungen des Bilanzkreisvertrages nachzukommen und etwaige Ausgleichsenergiekosten zu reduzieren. Mit Hinblick auf immer flexibler werdende Anlagen lässt sich der kurzfristige Handel aber auch dafür nutzen, um den Strom von Anlagen kurzfristig bedarfsgerecht - und somit möglichst gewinnbringend und systemstabilisierend - zu produzieren. Key Performance Indicator (KPI)Der Begriff Key Performance Indicator bzw. Leistungskennzahl bezeichnet in der Betriebswirtschaftslehre Kennzahlen, anhand derer der Fortschritt oder der Erfüllungsgrad hinsichtlich wichtiger Zielsetzungen oder kritischer Erfolgsfaktoren gesteuert wird. Kilowatt (kW)Maßeinheit der elektrischen Leistung: 1 Kilowatt (kW) = 1.000 W 1 Megawatt (MW) = 1.000 kW 1 Gigawatt (GW) = 1.000 MW = 1.000.000 kW 1 Terawatt (TW) = 1.000 GW = 1.000.000.000 kW kWp (Kilowatt peak)Mit kWp wird die Leistung einer Photovoltaikanlage unter genormten Bedingungen angegeben. Diese wird auch als Nennleistung bezeichnet. KonzessionsabgabeEntgelt für die Nutzung von öffentlichen Wegen im Gemeindegebiet für die Verlegung und den Betrieb von Stromleitungen. Energieversorger müssen dafür einen bestimmten Centbetrag pro Kilowattstunde an die Städte und Gemeinden zahlen. NetzentgelteNetz- oder Netznutzungsentgelte sind im liberalisierten Energiemarkt Entgelte, die Strom- und Gasnetzbetreiber als Gegenleistung für die Nutzung des Netzes von den jeweiligen Nutzern erheben. Offshore-NetzumlageAlle Windparks auf dem Meer werden als Offshore-Windparks bezeichnet. Die Offshore-Netzumlage (bis 31. Dezember 2018: Offshore-Haftungsumlage) sichert die Risiken der Anbindung von Offshore-Windparks an das Stromnetz ab. Seit dem 1. Januar 2019 werden hierdurch auch die Kosten aus der Errichtung und dem Betrieb der Offshore-Anbindungsleitungen gedeckt. Die daraus entstehenden Belastungen werden bundesweit auf die Letzverbraucher umgelegt. Phelix Base Year FutureDer Phelix-Future ist ein Termingeschäft auf den Strompreis. Das Wort "Phelix" ist die Abkürzung für den von der Börse Leipzig EEX 2001 eingeführten Physical Electricity Index. Der Index liegt dem Phelix-Future zugrunde und weist den Strompreis im Marktgebiet Deutschland/Österreich aus. Als Termingeschäft kann der Anleger den Phelix-Future auf unterschiedliche Laufzeiten von einer Woche bis zu sechs Jahren erwerben. Die Lieferrate beträgt ein Megawatt pro Kontrakt. Der Phelix-Baseload bezieht sich dabei auf die Stromgrundlast. RisikomanagementNach dem Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) sind Vorstände von Aktiengesellschaften verpflichtet, geeignete Maßnahmen zu treffen, um Risiken frühzeitig zu erkennen. Ziel eines solchen Überwachungs- oder auch Risikomanagementsystems ist die allgemeine Sicherung des Fortbestands eines Unternehmens. SektorkopplungUnter Sektorkopplung (auch Sektorenkopplung oder Integrated Energy genannt) wird die gemeinsame Betrachtung und Vernetzung der drei Sektoren der Energiewirtschaft verstanden, die gekoppelt, also gemeinsam optimiert werden sollen. Nicht nur im Stromsektor, auch in den Bereichen Wärme und Verkehr sollen fossile Energieträger nach und nach durch erneuerbare Energien ersetzt werden. Dabei kann die sog. Sektorkopplung helfen. ÜbertragungsnetzbetreiberÜbertragungsnetzbetreiber (engl.: Transmission System Operator, kurz TSO) sind Netzbetreiber, die Infrastruktur der überregionalen Stromnetze zur elektrischen Energieübertragung operativ betreiben, für bedarfsgerechte Instandhaltung und Dimensionierung sorgen und Stromhändlern/-lieferanten diskriminierungsfrei Zugang zu diesen Netzen gewähren. Darüber hinaus haben sie die Aufgabe, bei Bedarf Regelleistung zu beschaffen und dem System zur Verfügung zu stellen, um Netzschwankungen möglichst gering zu halten. Umlage für abschaltbare LastenBei der Umlage für abschaltbare Lasten handelt es sich um eine Umlage zur Vorhaltung von Abschaltleistung nach der Verordnung zu abschaltbaren Lasten (AbLaV). Mit der Umlage werden die Anbieter von Abschaltleistung aus abschaltbaren Lasten vergütet, falls der Netzbetreiber diese zum Zweck der Systemstabilisierung abruft. Umlage nach § 19 Stromnetzentgeltverordnung (StromNEV)Mit der § 19 StromNEV-Umlage wird die Entlastung stromintensiver Unternehmen von Netzentgelten gesetzlich finanziert. Die aus diesen Entlastungen der StomNEV entstehenden Kosten werden bundesweit an alle Letztverbraucher weitergegeben. Finanzkalender (Änderungen vorbehalten)scrollen
ImpressumLechwerke AG Schaezlerstraße 3 • 86150 Augsburg Postanschrift: Lechwerke AG • 86136 Augsburg www.lew.de • investor-relations@lew.de Gestaltung: ADVERMA Advertising & Marketing GmbH, Rohrbach www.adverma.de Fotografie: Felix Baptist, Augsburg • www.felixbaptist.com Toni Bihler, Diedorf • www.videofueralle.de Christina Bleier, Augsburg • www.christina-bleier.de Bernd Feil, Mindelheim • www.mis.mn Timian Hopf, München • www.hopfilm.de Eckhart Matthäus, Wertingen • www.em-foto.de Jakob Nicklbauer, Bild, Code & Herzklopfen GbR, Augsburg www.yeah.de Andriy Onufriyenko, Getty Images Korrektorat: Florian Weber. Text & Redaktion, Friedberg www.weber-text.com Dieser Geschäftsbericht wurde am 26. März 2021 veröffentlicht. 10-Jahres-Übersichtscrollen
scrollen
scrollen
scrollen
1 Ab 2019 muss aufgrund einer
Ausweisänderung die durchgeleitete
EEG-Einspeisevergütung saldiert ausgewiesen werden und
ist daher nicht mehr im Absatz/ Umsatz und im
Bezug/Materialaufwand ausgewiesen
"Gemeinsam besser MACHEN":Unsere Nachhaltigkeitsinitiative für die RegionWenn wir alle gemeinsam anpacken, können wir am meisten für Klima und Natur erreichen. Deshalb startet LEW im Jubiläumsjahr eine Nachhaltigkeitsinitiative für die gesamte Region. Unter dem Motto "Gemeinsam besser MACHEN" wollen wir die Menschen für das Thema Klimaschutz begeistern und Ideen und Möglichkeiten bieten, sich einzubringen. Das Ziel: engagierte Menschen vorstellen, Best-Practice-Lösungen aufzeigen und die Vernetzung mit Kommunen, Landkreisen oder Hochschulen vertiefen. Daneben hat LEW zum 120-Jährigen auch viele weitere Angebote und Aktionen geplant. Eines haben alle gemeinsam: Den Bezug zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit. "Beim Schutz von Klima und Natur sind wir alle gemeinsam gefragt. Wir wollen den Klimaschutz zu den Menschen vor Ort bringen. Die Nachhaltigkeitsinitiative schafft die Grundlage dafür." (Dr. Markus Litpher) Lechwerke AG Schaezlerstraße 3 86150 Augsburg www.lew.de investor-relations@lew.de |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||