Muehlhan AG

Hamburg

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2012 bis zum 31.12.2012

Konzernlagebericht

Überblick

Die Muehlhan Gruppe kann angesichts eines in weiten Bereichen unverändert schwierigen Branchenumfelds auf ein insgesamt zufriedenstellendes Jahr 2012 zurückblicken. Bei gestiegenen Umsätzen in Europa und Asien weist der Konzern erstmals nach zwei Jahren wieder ein leicht positives Ergebnis aus. Bei einem Konzernumsatz von € 186,2 Mio. (+ 8,1%) verbesserte sich das EBIT von € -1,3 Mio. in 2011 um € 5,8 Mio. auf € 4,5 Mio. im Berichtsjahr.

Die verbesserten Ertragsdaten bestätigen, dass die strategische Neuausrichtung der Gruppe mit einer stärkeren Gewichtung in Richtung industriellem Korrosionsschutz in den Bereichen Öl & Gas, der Industrie sowie bei den sonstigen Dienstleistungen der richtige Schritt ist, um den Rückgang des maritimen Bereichs auszugleichen und Muehlhan dauerhaft in die Gewinnzone zurückzuführen. Für 2013 und die Folgejahre geht der Vorstand davon aus, dass die Gruppe die positive Tendenz sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis weiter ausbauen kann.

Geschäft und Rahmenbedingungen

Unternehmensaufstellung

Qualitätsdienstleister für Oberflächenschutz und industrielle Dienstleistungen

Muehlhan AG (MYAG), Hamburg, ist die Holdinggesellschaft von insgesamt 33 unmittelbar und mittelbar gehaltenen Gesellschaften in Europa, Nordamerika und Asien. Davon werden derzeit 31 Gesellschaften in den Konzernabschluss einbezogen. Die Gruppe zählt weltweit zu den wenigen Anbietern von Dienstleistungen im Bereich des maritimen und industriellen Oberflächenschutzes, sowie des Schutzes komplexer Stahlkonstruktionen, die einen hohen eigenen Organisationsgrad mit großer technologischer Kompetenz zu einem professionell-industriellen Ansatz vereinen. Die dabei ausgeübten Geschäftstätigkeiten erstrecken sich auf Arbeiten an Schiffen, Offshore- und Industrieanlagen sowie immer mehr auf Tätigkeiten an Bau- und Infrastrukturprojekten.

Muehlhan AG ist eine börsennotierte Aktiengesellschaft. Das Wertpapier wird seit 2006 im Entry Standard der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt.

Die Steuerung der Muehlhan Gruppe erfolgt vom Unternehmenssitz in Hamburg aus nach klassischen finanz-, vermögens- und ertragswirtschaftlichen Kennzahlen. Die Führung erfolgt über einen zweiköpfigen Vorstand. Der Aufsichtsrat besteht aus drei Personen. Er berät und begleitet den Vorstand in der Leitung des Unternehmens und erörtert regelmäßig wesentliche Themen wie Planung, Strategie, Geschäftsentwicklung sowie Chancen und Risiken.

Internationale Marktbearbeitung nach geographischer Verteilung sowie über fünf Geschäftssegmente

Die operative Steuerung des Unternehmens erfolgt primär nach Regionen. Die Muehlhan Gruppe ist aktuell auf drei Kontinenten präsent, hauptsächlich entlang der großen Schifffahrtsrouten in Europa, Asien und Nordamerika. In Europa ist die Gruppe mit 16 Tochterunternehmen vertreten. Den Markt in Asien und im Nahen Osten bearbeitet die Gruppe mit 10 Gesellschaften. Die amerikanischen Aktivitäten konzentrieren sich derzeit auf eine aktive Gesellschaft in Kalifornien.

Die strategische Steuerung der Gruppe erfolgt nach Geschäftsbereichen, die sich derzeit in die Geschäftsfelder Schiffneubau, Schiffsreparatur, Energie, Industrie und Sonstige Dienstleistungen aufteilen:

Schiffneubau: In einem rückläufigen und zugleich wettbewerbsintensiven Markt mit Überkapazitäten positioniert sich Muehlhan verstärkt als Beschichtungsspezialist für den anspruchsvollen Spezialschiffbau. Die Leistungen erfüllen höchste Anforderungen von Werftkunden für die kommerzielle Schifffahrt und insbesondere für die Segmente Mega-Yachten und Marineschiffbau.

Schiffsreparatur: In einem gleichermaßen wettbewerbsintensiven Umfeld bedient Muehlhan Reedereien und Reparaturwerften mit einem breit gefächerten Leistungsspektrum in den Feldern Wartung und Erneuerung von Oberflächenbeschichtungen. Das Spektrum reicht von kurzfristigen Reparaturarbeiten an Außenwänden bis hin zur komplexen Sanierung von Wasserballast- und Cargotanks.

Energie: Den wachsenden Markt der regenerativen Energien bedient Muehlhan mit Oberflächenschutzdienstleistungen insbesondere für Windkrafttürme. In den vergangenen Jahren hat sich die Gruppe zum einem Spezialisten der Turmbeschichtung und damit zu einem Partner der führenden europäischen Windkraftanlagenhersteller entwickelt. Daneben arbeitet Muehlhan als Partner von großen Unternehmen in den Bereichen Öl & Gas Offshore sowie der Petrochemie. Die in diesen Bereichen erworbene hohe Kompetenz für Oberflächenschutz wird die Gruppe kontinuierlich weiter ausbauen.

Industrie: Im industriellen Bereich an Land liefert Muehlhan langlebige Beschichtungslösungen für industrielle Kunden sowie für Brückenneubauten und -sanierungsprojekte, Schleusen oder Wasserversorgungs- und Verkehrsinfrastrukturprojekte sowie den Sondermaschinenbau. Ein Leistungsfeld mit zunehmender Bedeutung ist der passive Brandschutz, der sich in den vergangenen Jahren für Muehlhan zu einem attraktiven Nischenmarkt entwickelt hat.

Sonstige Dienstleistungen: Unter diesem Oberbegriff subsumiert Muehlhan zwei weitere wesentliche Geschäftsfelder der Gruppe, den Gerüstbau sowie den Stahlbau.

Gerüstbaudienstleistungen erbringt Muehlhan sowohl on- als auch offshore. Muehlhan ist ein wichtiger Partner für Bauunternehmen und profitiert besonders in Deutschland von einer anhaltend hohen Nachfrage im Hochbau. Zudem erfüllt Muehlhan als eines von wenigen Unternehmen die hohen technischen Anforderungen, die an den Bau von Offshore-Transformer-Stationen und Fundamenten für Offshore-Windparks gestellt werden.

Stahlbaudienstleistungen werden sowohl für Werft- als auch Industriekunden erbracht.

Rechtliche Angaben

Bestehende Zweigniederlassungen

Im Inland unterhält die Muehlhan Gruppe neben den Tochtergesellschaften keine rechtlich selbstständigen Zweigniederlassungen. Im Ausland unterhält unsere griechische Tochtergesellschaft Muehlhan Hellas S.A., Athen, jeweils eine eigenständige Zweigniederlassung in der Türkei und Rumänien.

Beziehungen zu verbundenen Unternehmen

Der Vorstand hat gemäß § 312 Aktiengesetz einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen erstellt, der folgende Schlusserklärung enthält: „Wir erklären, dass die MYAG und deren Tochtergesellschaften nach den Umständen, die ihnen in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die dargestellten Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten haben“.

Ziele und Strategie

Begegnen des Wettbewerbsdrucks durch Leistungsverlagerung und Erschließen neuer Leistungsfelder

Der verschärfte Wettbewerb sowie zum Teil schrumpfende Märkte im maritimen Bereich haben Muehlhan in den vergangenen Jahren dazu veranlasst, aktiv neue Märkte zu erschließen, die auch Nischenmärkte einschließen können. Dies führt zu einer Geschäftsverlagerung hin zu industrieorientierten Geschäftsfeldern. Bei dieser strategischen Neuorientierung wird darauf geachtet, in allen Bereichen eine führende Marktposition zu erreichen. Dazu geht Muehlhan den Weg, Strukturkostenvorteile kleinerer Wettbewerber durch technische Innovationen, höhere Qualität und höhere Produktivität zu kompensieren.

Stabile Finanzkraft und hoher Organisationsgrad als Voraussetzung für Wettbewerbsfähigkeit

Wesentliche Unterscheidungskriterien gegenüber Wettbewerbern sind die stabile Finanzkraft und der hohe Organisationsgrad der Gruppe. Dies hilft, den stetig wachsenden Ansprüchen der Kunden und der Behörden auf den Feldern Arbeitssicherheit, Unfallverhütung, Qualität, Termintreue und nachhaltigem Umweltschutz gerecht zu werden. Neben den klassischen Kundenanforderungen nach Produktivität, kurzer Projektlaufzeit und verlässlicher Abwicklung entwickelt sich zunehmend auch die umfassende und ordnungsgemäße Dokumentation der Maßnahmen und Messwerte eines Großprojekts zu einem wichtigen Wettbewerbskriterium. All dies ist in dem Integrierten Management System der Muehlhan Gruppe zusammengefasst, das bereits Anfang 2009 vom Germanischen Lloyd nach ISO 9001:2008, ISO 14001:2004, BS OHSAS 18001:2007 zertifiziert wurde. Im Ergebnis kann Muehlhan damit seinen Kunden weltweit eine konstant hohe Qualität zu wettbewerbsfähigen Preisen anbieten.

Fokussierter Ansatz zur Erschließung neuer Märkte

Mit der Dominanz der maritimen Geschäftsfelder Schiffneubau und Schiffsreparatur positionierte sich Muehlhan in den vergangenen Jahren verstärkt an den wichtigen Seehandels- und Seetransportrouten. Dieser Ansatz wurde als Folge der seit Jahren andauernden Schifffahrtskrise neu angepasst. Die Kernpunkte der Strategie von Muehlhan lassen sich wie folgt zusammenfassen:

Muehlhan wird in den kommenden Jahren weiter die Abhängigkeit vom klassischen Schiffneubau verringern und den Fokus auf den Ausbau der übrigen Geschäftsfelder verlagern.

Dabei strebt Muehlhan weiterhin eine globale Präsenz an, legt jedoch Mindestkriterien an jede Region an. Hierbei zählen vor allem Größe und Nachhaltigkeit des jeweiligen Geschäfts.

Wachstumsmaßnahmen werden sowohl organisch als auch durch Akquisition erfolgen.

Muehlhan arbeitet an der Erschließung neuer Nischen wie z.B. Flugzeugindustrie, Service für Windkraftanlagen, Kraftwerksbau oder passiven Brandschutz.

Muehlhan treibt weiterhin eigene Entwicklungen und den Einsatz innovativer Technologien voran.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Globales Marktumfeld bleibt unruhig

Die Weltkonjunktur entwickelte sich 2012 schwach. Nachdem das Wachstum des Welt-Bruttoinlandsprodukts (BIP) 2011 bereits um 0,6 Prozentpunkte auf 3,3 % nachgegeben hatte, verlangsamte es sich 2012 weiter. Laut der europaweiten Expertengruppe European Economic Advisory Group at CESifo (EEAG) wuchs das Welt-Bruttoinlandsprodukt 2012 lediglich um 2,3 %. Auch die USA verzeichneten 2012 lediglich eine moderate Konjunkturentwicklung. Die sich dort nur langsam bessernde Lage auf dem Arbeitsmarkt sowie die Konsolidierungszwänge bei den öffentlichen Haushalten belasten die Wirtschaft weiter. Trotzdem führten leicht steigende Konsumausgaben und Unternehmensinvestitionen auf höherem Niveau zu einem Wachstum von 2,2 %. In den Schwellenländern verlor die bisher hohe Wachstumsdynamik an Tempo. Nicht zuletzt aufgrund der Konjunkturflaute in Europa verminderte sich auch dort das BIP-Plus auf insgesamt 4,9 %. Während China noch ein BIP-Wachstum von 7,8 % auswies, welches allerdings nach eigenen Maßstäben nicht zufriedenstellen war, halbierte sich Indiens Wachstumsrate mit 3,7 % im Vergleich zum Vorjahr.

Im Euroraum verlief die wirtschaftliche Entwicklung enttäuschend. Die noch zum Jahresbeginn von vielen Unternehmen geäußerte Erwartung, der Wachstumstrend von 2011 werde sich nahtlos fortsetzen, bewahrheitete sich nicht: die gesamtwirtschaftliche Leistung gab 2012 sogar um 0,5 % nach. Durch die weiterhin ungelöste Schuldenkrise befindet sich insbesondere Südeuropa in einer tiefen Rezession. Lediglich die deutsche Wirtschaft konnte entgegen den Trend leicht wachsen; hohe Exporte und ein steigender privater Verbrauch im Zuge der positiven Arbeitsmarktentwicklung ließen das deutsche BIP 2012 um 0,7 % steigen.

Im Bereich Schiffbau und Schiffsreparatur war das Jahr 2012, wie auch schon das Vorjahr, von einer verschlechterten Ertragssituation der Schifffahrtsgesellschaften geprägt, hauptsächlich durch niedrige Frachtraten, hohe Treibstoffkosten sowie den Überhang an Flottentonnage. Dies hält die Investitionsneigung für Neubauten weiterhin auf einem extrem niedrigen Niveau. Europa und die USA sind aufgrund der höheren Lohnstückkosten im globalen Großserienschiffbau gegenüber den asiatischen Schiffbaunationen wie Südkorea nicht mehr wettbewerbsfähig und werden auch bei einer Rückkehr des Welthandels auf Vorkrisenniveau nicht zu alter Stärke zurückfinden. Auch die deutschen Werften kämpfen mit dem anhaltenden Rückgang des Schiffbaus. Im abgelaufenen Jahr kam es zu erneuten Firmenzusammenbrüchen in diesem Sektor. Die verbliebenen Werften fokussieren sich im Neubau auf Spezialschiffe und bedienen vor allem Nischenmärkte wie den Marineschiffbau, den Bau von Kreuzfahrtschiffen und Mega-Yachten.

In der Windkraft verzögern sich die Ausbauprogramme auf Grund fehlender politischer Rahmenvorgaben und damit fehlender gesicherter Finanzierungen weiter. Die Folge sind hohe Risiken für alle Beteiligten an dieser Wertschöpfungskette. Dies gilt besonders für Offshore-Windparks, aber auch das Wachstum des Onshore-Windenergie-Marktes hinkt vor allem in Deutschland und Spanien noch hinter den Planungen hinterher. Gleichwohl hat der Bau von Fundamenten für Offshore-Windkraftanlagen und die erforderlichen Transformerplattformen für Offshore-Windparks erheblich an Bedeutung gewonnen und verhilft einigen verwaisten ehemaligen Werftenstandorten an den deutschen Küsten zu neuem Leben oder zumindest zu neuer Hoffnung. Für Muehlhan bedeutet die sich abzeichnende Dynamik im Offshore Geschäft eine große Chance, die im internationalen Umfeld gewonnenen Erfahrungen sowohl im Oberflächenschutz als auch im Gerüstbau und im Stahlbau einzubringen.

Der Energiemarkt, insbesondere im Bereich Öl & Gas, befindet sich in einem Aufwärtszyklus. In Europa werden weiterhin neue Öl- und Gasfelder erschlossen und die Reparatur- und Instandhaltungsaktivitäten bewegen sich auf hohem Niveau. Viele Plattformen sind in der Endphase ihres Lebenszyklus angekommen und werden entweder demontiert, ersetzt oder aber revitalisiert.

Geschäftsentwicklung 2012

Ertragsentwicklung

Geschäftsjahr operativzufriedenstellend, Konzernumsatz und EBIT deutlich ausgebaut, Konzernergebnis leicht im Plus

Die Muehlhan Gruppe schließt 2012 vor dem Hintergrund des Branchenumfelds als insgesamt zufriedenstellendes Geschäftsjahr ab: Der Umsatz stieg von € 172,3 Mio. um 8,1% auf € 186,2 Mio. Nach zwei Verlustjahren weist der Konzern erstmals wieder ein positives Ergebnis aus. Auf Ebene des EBIT wurde ein Gewinn von € 4,5 Mio. erzielt. Das ist eine Verbesserung um € 5,8 Mio. gegenüber dem Vorjahresverlust von € -1,3 Mio. Auch im Berichtsjahr gab es negative Sondereinflüsse, die jedoch kompensiert werden konnten: In den USA und in Kanada wurde zwei unprofitable Gesellschaften geschlossen. Ohne die damit einhergehenden Abwicklungskosten wären die internen Erwartungen der Gruppe sogar deutlich übertroffen worden. Der höhere Konzernumsatz ist hauptsächlich auf gute Geschäfte vor allem im europäischen, aber auch im asiatischen Raum zurückzuführen. Das Nordamerika-Geschäft entwickelte sich hingegen, bedingt durch die Schließung der nordamerikanischen Gesellschaften, unterhalb der Erwartungen. Das Konzernergebnis nach Steuern bewegt sich mit € 0,1 Mio. (Vorjahr: € -3,9 Mio.) lediglich auf Break Even Niveau. Dies ist im Wesentlichen der Tatsache geschuldet, dass die wesentlichen Ergebnisbeiträge von Gruppengesellschaften in Hochsteuerländern erwirtschaftet wurden. Ein weiterer Grund ist der hohe Zinsaufwand von € 2,3 Mio. aufgrund der erneut gestiegenen Zinsen für die Pricoa-Anleihe (Vorjahr: € -2,1 Mio.).

Neuausrichtung, Reorganisation auf gutem Weg

Die Zahlen bestätigen, dass Muehlhan mit der strategischen Neuausrichtung der Gruppe und einer stärkeren Gewichtung in Richtung industriellem Korrosionsschutz in den Bereichen Öl & Gas, der Industrie sowie in der Windkraft den richtigen Kurs eingeschlagen hat. Nach ersten strukturellen Maßnahmen und strategisch motivierten Neuakquisitionen setzt sich die Neuausrichtung des Konzerns fort.

Europa bleibt weiter wesentlicher Ertragsträger

In der Regionalbetrachtung zeigt sich, dass die Gruppe vor allem in Europa im Umsatz deutlich zulegte. Auf der Ergebnisseite bleiben Amerika und Asien schwach, obwohl sich auch hier positive Entwicklungen ergeben haben und für 2013 abzeichnen. Der Umsatz in Europa stieg von € 135,2 Mio. um 11,6 % auf € 150,9 Mio. Das EBIT stieg entsprechend von € 9,5 Mio. auf € 10,7 Mio. Das Wachstum in Europa wurde erneut von der deutschen Gerüstbaugesellschaft getragen. Hinzu kam im Berichtsjahr ein starker Umsatz- und Ergebnisbeitrag der niederländischen Gruppengesellschaft, die ihr Volumen infolge eines Großauftrags nahezu verdoppeln konnte.

Das Geschäft in Amerika blieb mit einem Umsatz von € 16,3 Mio. erwartungsgemäß hinter dem Vorjahresumsatz zurück. Das EBIT hingegen verbesserte sich von € -3,1 Mio. auf € -0,6 Mio., blieb aber aufgrund der Abwicklungsverluste bei den beiden Tochtergesellschaften immer noch negativ. Das nach der Explosion der Ölplattform Deep Water Horizon zum Erliegen gekommene Geschäft im Golf von Mexico hat sich zwar zwischenzeitlich wieder erholt, allerdings konnte Muehlhan nach der Krise in diesem Geschäft nicht mehr Fuß fassen. Auch der Schiffneubau ist an der amerikanischen Golfküste nahezu vollständig zum Erliegen gekommen und konzentriert sich heute im Wesentlichen auf Marineschiffbau an der Atlantik- und Pazifikküste. Das maritime Geschäft wird zukünftig von der Tochtergesellschaft in Fairfield, Kalifornien, wahrgenommen, die hierfür besser positioniert ist.

In Asien und dem Nahen Osten konnte Muehlhan den Umsatz von € 16,0 Mio. auf € 18,8 Mio. steigern. Bei einem EBIT von € -1,4 Mio. weist diese Region zwar weiterhin einen Verlust aus, jedoch konnte dieser gegenüber dem Vorjahresverlust von € -2,5 Mio. deutlich reduziert werden.

Im Nahen Osten liegt das Geschäft weiterhin unter unseren Erwartungen da auch hier die Wirtschaftskrise zu Projektverschiebungen führte. Dies gilt insbesondere für die Gasaufbereitungsanlagen in Katar, deren Bau aufgrund rückläufiger Nachfrage nach Gas in einzelnen Ausbaustufen nochmals verschoben wurde und damit die Gesamtumsätze für das Geschäftsfeld Energie belastete. Der Vorjahresumsatz von € 39,7 Mio. erfuhr 2012 eine Steigerung um € 2,5 Mio. bzw. mehr als 6%.

Operatives Jahresergebnis wird von fast allen Geschäftsfeldern getragen

Zum gestiegenen operativen Ergebnis konnten vier von fünf Geschäftsfeldern einen Beitrag leisten. Das Geschäftsfeld Schiffneubau litt 2012 erwartungsgemäß weiterhin unter den strukturellen Verschiebungen dieses Marktes. Der Umsatz ging im Geschäftsjahr daher wie erwartet weiter zurück, um 28,7 % auf € 25,8 Mio. (Vorjahr: € 36,2 Mio). Das EBIT war mit € -1,7 Mio. negativ, zeigt aber gegenüber dem Vorjahreswert (€ -3,6 Mio.) einen positiven Trend.

Im Geschäftsfeld Schiffsreparatur erholte sich der Umsatz erfreulicherweise schneller als erwartet trotz weiterhin niedriger Frachtraten und einer damit verbundenen angespannten Liquiditätslage der gesamten Branche. Mit € 42,8 Mio. verzeichnete der Bereich ein Wachstum um € 9,1 Mio. gegenüber 2011 (€ 33,7 Mio.). Auf der Ertragsseite zeigte sich die Entspannung noch deutlicher: Das EBIT erreichte € 2,8 Mio., gegenüber einem Vorjahreswert von € 0,6 Mio. Verantwortlich hierfür waren vor allem einzelne Großprojekte aus dem Offshore-Geschäft für FPSO sowie dem Bereich Bohr- und Schwerlastschiffe, die auf Reparaturwerften bearbeitet wurden und somit in diesem Geschäftsfeld berichtet werden.

Auch das Geschäftsfeld Energie erzielte mit € 42,2 Mio. einen höheren Umsatz als im Vorjahr (€ 39,7 Mio.). Damit stellt es den zweitgrößten Umsatzlieferanten der Gruppe. Dennoch weist der Bereich ein leicht negatives EBIT von € -0,1 Mio. aus (Vorjahr: € 0,7 Mio.). Wesentlicher Grund hierfür sind die Schließungskosten der kanadischen Tochtergesellschaft. In der Nordsee nutzten viele Ölfirmen auch im abgelaufenen Geschäftsjahr das weiterhin hohe Ölpreisniveau, um notwendige Instandhaltungsmaßnahmen durchzuführen. Hiervon profitierte insbesondere unser Geschäft in Schottland. In Dänemark und Deutschland blieb die Nachfrage auf einem konstanten Niveau. Auch das Raffineriegeschäft lieferte stabile Ergebnisse ab.

Deutlichen Zuwachs verbuchte das Geschäftsfeld Industrie. Der Umsatz stieg von € 26,9 Mio. deutlich auf € 36,2 Mio. Gleichzeitig konnte sich der EBIT-Beitrag von € 1,4 Mio. auf € 2,7 Mio. nahezu verdoppeln.

Positiv entwickelten sich auch die Geschäftsfelder, die unter dem Sammelbegriff Sonstige Dienstleistungen berichten: Hier stieg der Umsatz von € 34,4 Mio. auf € 39,0 Mio. Das EBIT liegt mit € 4,9 Mio. auf Vorjahresniveau. Der in Hamburg ansässige Gerüstbau profitierte von einer unverändert hohen Nachfrage im Hochbau und von seiner Expertise im Gerüstbau für die Konstruktion von Fundamenten für Offshore-Windenergieanlagen. Dort hat sich Muehlhan mit seinen deutschen und schottischen Gerüstbaugesellschaften als Anbieter innovativer Gerüst- und Einhausungskonzepte etabliert.

Der Stahlbaubereich unserer polnischen Tochtergesellschaft entwickelte sich 2012 weiterhin erfreulich. Er erzielte nicht nur im Heimatmarkt, sondern auch an anderen europäischen Standorten gute Umsätze. Der positive Trend wurde allerdings durch eine Risikovorsorge für einen drohenden Forderungsausfall in Höhe von € 0,5 Mio. negativ beeinflusst.

Akquisitionen und Strukturmaßnahmen

Strategische Zukäufe und Neugründungen in Schottland und Frankreich

Im schottischen Aberdeen erwarb Muehlhan mehrheitlich die Maritime Scaffolding Limited. Das Unternehmen ist Anbieter von Gerüstbaudienstleistungen und Zugangstechniken und wird die Muehlhan Gruppe zukünftig im Geschäftsfeld Sonstige Dienstleistungen verstärken. Mit der Mehrheitsbeteiligung baut die Gruppe ihre Gerüstbaukompetenz auch international aus und erwartet vor allem im Offshore-Markt Synergieeffekte durch die Zusammenarbeit mit anderen Tochtergesellschaften.

In Frankreich erwarb Muehlhan über die lokale Tochtergesellschaft das Unternehmen TIMT (Traveaux Industriels Maritimes et Terrestres S.A.R.L., Le Havre) und sichert sich damit den Zugang zum weitgehend abgeschotteten französischen Markt für integrierte industrielle Dienstleitungen. Von den übernommenen langfristigen Verträgen mit Großkunden und dem gleichzeitigen Ausbau der vorhandenen Ressourcen erhofft sich die Gruppe eine deutliche Verbesserung des Zugangs zum französischen Industriemarkt.

Zur operativen Abwicklung potentieller Projekte in Malaysia wurde im März eine malaysische Tochtergesellschaft gegründet, die jedoch von der bestehenden Zentrale in Singapur geführt wird. Zur Unterstützung der Aktivitäten im Bereich Regenerativer Energien gründete Muehlhan im Spätherbst vergangenen Jahres in Bremen die Muehlhan Renewables GmbH. Beide Unternehmen haben ihre Geschäftstätigkeit bislang eingeschränkt verfolgt. Während die Auftragslage in Malaysia wegen der geringen Nachfrage nach Schiffsreparaturen noch eher verhalten ist, hat die Muehlhan Renewables ihren Geschäftsbetrieb mittlerweile aufgenommen.

Maßnahmen zur organisatorischen Verschlankung

Das Amerikageschäft gestaltete sich in den vergangenen Jahren aus unterschiedlichen Gründen schwierig. Im Berichtsjahr wurden daraus Konsequenzen gezogen: Neben der US-amerikanischen Tochter Sipco Surface Protection Inc./Muehlhan Marine (SIPCO) wurde auch das erst zum Jahresende 2011 gegründete kanadische Tochterunternehmen Muehlhan Canada (MCA) geschlossen. MCA hat seine gesamten Anlagen zur Beschichtung von Windkrafttürmen an seinen Auftraggeber verkauft nachdem es absehbar war, dass sich das Geschäft in Nordamerika mittelfristig nicht in dem Maße entwickeln würde wie ursprünglich angenommen.

Darüber hinaus setzte Muehlhan Deutschland GmbH 2012 die Zentralisierung der Aktivitäten am Standort Hamburg um. Dazu wurden die Verwaltungen an den Standorten Bremen, Emden und Rostock aufgelöst und zentral in Hamburg zusammengeführt.

Mitarbeiter: Zahl steigt um 6,3 %

Die Zahl der Mitarbeiter der Muehlhan Gruppe betrug im Jahresdurchschnitt 2.266 Mitarbeiter und lag damit rund 6,3 % über dem Vorjahreswert (2.131 Mitarbeiter). Bedingt war diese Steigerung insbesondere durch die Neugründungen von bzw. den der Gruppe neu zugeführten Unternehmen. Der Personalaufwand stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr auf Grund des Mitarbeiterzuwachses auf € 69,6 Mio. (2011: € 66,3 Mio.). Die durchschnittlichen jährlichen Personalkosten pro Mitarbeiter lagen jedoch bei € 30,7 Tsd. und waren gegenüber dem Vorjahr (€ 31,1 Tsd.) leicht rückläufig.

Nachtragsbericht: Vorgänge von besonderer Bedeutung

Nach Bilanzstichtag ergaben sich keine Ereignisse oder neue Erkenntnisse, die für das Geschäft bzw. die Einschätzung des Geschäfts von besonderer Bedeutung sind.

Finanz- und Vermögenslage

Bedingungen der Anleihe erfüllt

Die Steuerung des Finanzmanagements innerhalb der Muehlhan Gruppe erfolgt zentral durch die Holding. Das Finanzmanagement umfasst die Liquiditätssteuerung, die Beschaffung von Fremdkapital sowie das Management von finanzwirtschaftlichen Risiken, um unseren Zahlungsverpflichtungen so wie bisher nachzukommen.

Entgegen der Entwicklung in den Vorjahren wurden im abgelaufenen Jahr die Bedingungen der Anleihe und auch des Betriebsmittelkredits zu jeder Zeit erfüllt. Die im Vorjahr im Konzernanhang noch als kurzfristige Verbindlichkeit dargestellte Anleihe konnte auf Grund der Einigung mit dem Anleihegläubiger vom März 2012 im abgelaufenen Jahr wieder als langfristig ausgewiesen werden.

Um auch in der Zukunft eine stabile Finanzierung des Unternehmens zu gewährleisten und den unangemessen hohen Zinsaufwand auf Marktniveau zu reduzieren, wurden gegen Ende des Jahres Verhandlungen mit mehreren Kreditinstituten für eine Neustrukturierung der Bankbeziehungen aufgenommen. Das Unternehmen geht davon aus, die Gespräche im ersten Quartal des Jahres 2013 abschließen zu können.

Der Cashflow der Unternehmensgruppe verbesserte sich auf € 9,9 Mio. (Vorjahr: € 6,1 Mio.).

Wertberichtigungen und Abschreibungen belasteten, wie berichtet, auch 2012 die Ertragssituation. Gleichwohl investierte Muehlhan im Geschäftsjahr insgesamt € 5,2 Mio. in Sachanlagen (Vorjahr: € 6,8 Mio.). € 3,0 Mio. wurden dabei in Technische Anlagen und Maschinen investiert, € 1,3 Mio. in andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung.

Eigenkapitalquote stabil

Zum Bilanzstichtag weist die Gruppe ein leicht gestiegenes Eigenkapital von € 57,8 Mio. (Vorjahr: € 57,1 Mio.) aus. Im Verhältnis zur Bilanzsumme von € 113,5 Mio. (Vorjahr: € 112,2 Mio.) ergibt sich damit eine nahezu unveränderte Eigenkapitalquote von 50,9 % (Vorjahr: 50,8 %). Das Anlagevermögen beträgt zum Abschlussstichtag € 42,4 Mio. nach € 44,9 Mio. im Vorjahr. Damit ergibt sich eine Anlagenquote von 37,4 % (Vorjahr: 40,0 %) und eine Anlagendeckung von 136,3 % (Vorjahr: 127,1 %).

Chancen und Risiken

Gesamteinschätzung und Risikomanagementsystem

Bestandsgefährdende Risiken sind nicht erkennbar

Über die nachstehend ausgeführten Risiken hinaus sind für uns bestandsgefährdende Risiken, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben könnten, aus heutiger Sicht nicht zu erkennen. Sowohl unsere Organisation als auch unsere Kontrollsysteme zielen darauf ab, bestehenden Risiken bestmöglich zu begegnen und neu auftretende Risiken rechtzeitig zu erfassen.

Pflege eines funktionierenden Risikomanagementsystems

Über laufende Marktbeobachtungen und einen regelmäßigen Austausch innerhalb und außerhalb der Gruppe stellen wir sicher, dass wir Chancen, die sich uns in unseren Teilmärkten bieten, frühzeitig erkennen und nutzen können. Verbindliche unternehmensinterne Verhaltensregeln werden durch Kontrollmaßnahmen überprüft und unterstützt.

Gemäß § 91 Abs. 2 Aktiengesetz hat der Vorstand geeignete Maßnahmen zu treffen, insbesondere ein Überwachungssystem einzurichten bzw. zu steuern, welches sicherstellt, dass den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Risiken rechtzeitig erkannt werden. Hierfür nutzt das Unternehmen ein adäquates Berichtssystem, das organisatorisch direkt dem Vorstand zugeordnet ist und beständig ausgebaut und aktualisiert wird.

Erläuterung wesentlicher Einzelrisiken

Risiken aus Marktumfeld und Wettbewerb

Unser Geschäft unterliegt grundsätzlichen Marktrisiken, die potenziell etwa durch die Einführung neuer Technologien und Beschichtungsverfahren, sich verändernde Kundenbedürfnisse oder einen steigenden Wettbewerb durch Marktteilnehmer aus verwandten Branchen oder Dienstleistungsbereichen entstehen. Gerade in den letzten Jahren zeigen sich zudem vor allem Effekte aus der allgemeinen weltwirtschaftlichen Entwicklung für unser Geschäft. Der Vorstand beobachtet die weltweit relevanten Märkte systematisch hinsichtlich der Risiken. Dabei wird er von den vor Ort tätigen Geschäftsführern und Regionalmanagern unterstützt.

Als Dienstleister besteht für Muehlhan derzeit eine relativ hohe Bindung an die bestehenden Standorte und deren wirtschaftliches Umfeld. Grundsätzlich besteht jedoch die Möglichkeit, den Märkten kurzfristig in beliebige Regionen zu folgen, dort Standorte innerhalb kurzer Zeit aufzubauen und die Kunden auch am neuen Einsatzort mit eigenen Ressourcen flexibel zu unterstützen.

Unternehmensstrategische Risiken

Die endgültige Verlagerung des Großserienschiffbaus und wesentlicher Teile des Schiffsreparaturmarktes nach Asien hat bereits in den vergangenen Jahren ein strategisches Risiko für die Muehlhan Gruppe dargestellt. Diesem Strukturwandel stellt sich die Gruppe durch globale Präsenz, den gleichzeitigen Ausbau regionaler Schwerpunkte, das Erschließen neuer Nischenmärkte und neu gestärkten technischen Führungsanspruch. Muehlhan vereint den hohen eigenen Organisationsgrad mit hoher technologischer Kompetenz zu einem professionell-industriellen Ansatz.

Leistungswirtschaftliche Risiken

Die Weiterentwicklung der Farben führt hinsichtlich der Beständigkeit zu zunehmend längeren Instandhaltungsintervallen der Oberflächen, sodass hierdurch das grundsätzliche Risiko einer rückläufigen Nachfrage nach Oberflächenschutzarbeiten besteht. Demgegenüber steht jedoch ein aufgrund von Größe, Anzahl und Sicherheitsausstattungen (z. B. Doppelhüllenrumpf) grundsätzlich zunehmendes Volumen an Stahlflächen bei den maritimen Geschäftsfeldern. Ähnliches gilt für die industriellen Bereiche. Vor allem ein Ende des Instandhaltungs- und Sanierungsstopps bei Verkehrsinfrastrukturprojekten, insbesondere im Stahlbrückenbau, wird in den kommenden Jahren diesen Markt enorm beleben.

Für das Strahlen benutzt Muehlhan, wo technisch möglich, Stahlgrit. Ein Preisanstieg für diesen Betriebsstoff würde Muehlhan direkt treffen durch die Recycling-Fähigkeit dieses Stoffs jedoch nur in sehr geringem Maß. Ein Preisvorteil gegenüber einem nicht wiederverwendbaren Material wie Kupferschlacke würde weiterhin bestehen.

Muehlhan besitzt einen hoch entwickelten Gerätepark, der in der Vergangenheit zusammen mit wenigen Herstellern konzipiert wurde. Es besteht prinzipiell das Risiko, dass einer dieser Hersteller die Produktion einstellt. In diesem Fall können wir kurzfristig neue Lösungen finden. Da wir die Geräteentwicklung in der Vergangenheit in enger Abstimmung mit unseren Lieferanten und mit einem hohen Anteil an eigener Entwicklungsarbeit geleistet haben, besitzen wir auch im eigenen Haus ein hohes Maß an Know-how. Dies ermöglicht es uns, ebenso mit neuen Lieferanten innerhalb kurzer Zeit Geräte zu produzieren, die zu dem bestehenden Gerätepark kompatibel sind.

Der Oberflächenschutz ist sehr arbeitsintensiv. Jedoch ist für die Klimatisierung von großen Stahlkonstruktionen während der Bearbeitung, für den Transport von Strahlmittel durch Druckluft oder für die Erzeugung von Wasserhöchstdruck mittels Pumpen auch Energie nötig. Von einem Preisanstieg für Energie ist Muehlhan daher direkt betroffen. Entsprechenden Entwicklungen können wir nur durch eine Preiserhöhung für die eigenen Dienstleistungen begegnen. Allerdings setzt Muehlhan auf umweltfreundliche und energiesparende Technologien, sodass ein Preisanstieg für Energie tendenziell unsere Wettbewerbsfähigkeit verbessert.

Personalrisiken

Der Wettbewerb um qualifizierte Führungskräfte und qualitätsbewusstes technisches Personal ist in den Branchen, in denen Muehlhan tätig ist, trotz Krise nach wie vor hoch. Beispiele aus den vergangenen Geschäftsjahren haben gezeigt, dass Muehlhan sich in seinen Teilmärkten in einem „People Business“ bewegt, in dem einzelne Positionen den Erfolg der Gruppe beeinflussen können. Unser künftiger Erfolg hängt daher zum Teil auch davon ab, inwiefern es uns dauerhaft gelingt, das benötigte Fachpersonal extern zu rekrutieren, dieses in die bestehenden Arbeitsprozesse zu integrieren und es langfristig an das Unternehmen zu binden.

Gleichzeitig wollen wir die in der Vergangenheit bereits hohe Identifikation der Mitarbeiter mit unserem Unternehmen und seinen Dienstleistungen nutzen und geeignete Mitarbeiter aus den eigenen Reihen konsequent auf strategisch wichtige Aufgaben im Unternehmen vorbereiten.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Die Gesellschaften der Muehlhan Gruppe werden überwiegend zu Festpreisen tätig und gehen mit ihren Dienstleistungen teilweise in erheblichem Umfang in Vorleistung. Die auf diese Weise stattfindende (Vor-)Finanzierung wird von unseren Kunden erwartet und hat sich somit zu einem wesentlichen Bestandteil unseres Dienstleistungsangebots entwickelt. Das Überziehen der bereits großzügigen Zahlungsziele hat mit Ausbruch der Finanzkrise insbesondere im Nahen Osten deutlich zugenommen. Dadurch steigt, vorwiegend bei umfangreicheren Aufträgen, das Insolvenzrisiko der Kunden sowie das Bonitätsrisiko. In den Jahren von 2008 bis 2012 haben sich diese Risiken wiederholt realisiert und auch für das weitere Andauern der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise werden das Kunden insolvenz- und das Forderungsausfallrisiko weiterhin deutlich erhöht bleiben. Dieser Entwicklung steuern wir durch ein konsequentes und regelmäßiges Forderungsmanagement entgegen.

Eine zusätzliche Absicherung des Risikos über eine Forderungsausfallversicherung ist nur begrenzt sinnvoll. Dort, wo Forderungen versicherbar sind, ist das Ausfallrisiko in der Regel gering. Gleichzeitig ist der Prämienaufwand im Allgemeinen höher als die damit entfallenden Kosten eines statistisch wahrscheinlichen Forderungsausfalls.

Sämtliche am Geldmarkt angelegten Guthabenkonten als auch kurzfristige Inanspruchnahmen von Kontokorrentkrediten unterliegen dem üblichen Risiko von Zinsschwankungen. Der überwiegende Teil unserer Finanzierung ist jedoch langfristig ausgerichtet mit festen Zinssätzen. Bei Ausleihungen an und von Tochtergesellschaften außerhalb der Eurozone besteht ein grundsätzliches Wechselkursrisiko, welchem, wenn möglich, mittels Finanzierung durch Eigenkapitalmaßnahmen entgegen gewirkt wird.

Steuerliche Risiken wurden hinreichend im Jahresabschluss berücksichtigt. Gleichwohl könnte es zu Steuernachforderungen kommen, sofern die Rechtsauffassung der Finanzverwaltung bei bestimmten Sachverhalten von der der besteuerten Gesellschaft abweicht.

Risiken aus Zahlungsstromschwankungen werden frühzeitig im Rahmen der Liquiditätsplanungssysteme erkannt.

Unternehmensspezifische Risiken

Die Applikation von Oberflächenschutz durch die Unternehmen der Muehlhan Gruppe ist eine projektbezogene Dienstleistung. Oftmals wird sie im Zusammenspiel mit anderen Gewerken und häufig unter erheblichem Termindruck erbracht. In Einzelfällen erschließt sich der vollständige Umfang der zu erbringenden Leistungen erst während der Arbeiten. Muehlhan stellt sich auf diese Bedingungen ein, indem bereits in der Frühphase der Vertragsverhandlungen die Wahrscheinlichkeit zusätzlicher Kosten, etwa durch eine Leistungs- oder Umfangsänderung, bewertet wird. Dies wird bei der Angebotskalkulation und anschließend bei der Ausarbeitung der finalen Vertragsunterlagen berücksichtigt.

Gleichzeitig erfahren die Projektverantwortlichen vor Ort kompetente Unterstützung durch die Holding: Der Einsatz von Spezialisten aus der Gruppe für technische, kaufmännische oder juristische Fragestellungen hat sich bei etlichen Projekten bewährt und ermöglichte eine deutlich schnellere und individuell auf die jeweiligen Bedürfnisse zugeschnitten Reaktion, als dies mit externer Unterstützung der Fall gewesen wäre.

Rechtliche Risiken / Prozessrisiken

Im internationalen Projektgeschäft bzw. bei einer international aufgestellten Unternehmensgruppe ist damit zu rechnen, dass Ansprüche von oder auch gegen Muehlhan einer gerichtlichen Klärung bedürfen. Bereits in der Vergangenheit hat Muehlhan Streitverfahren gegen andere Marktteilnehmer, darunter auch Kunden, geführt. Zum Bilanzstichtag aktive Rechtsstreite in den USA, waren bereits im Vorjahr zu 100 % wertberichtigt worden, nachdem eine neue Bewertung erfolgt war. Insofern bestehen aus diesen Rechtstreiten keine zusätzlichen finanziellen Risiken.

Darüber hinaus bestehen nach Kenntnis des Unternehmens keine rechtlichen Risiken, die die Muehlhan Gruppe in ihrer Substanz gefährden könnten

Ausblick

Positive Geschäftsentwicklung für alle geografischen Regionen erwartet

In der Region „Europa“ erwarten wir 2013 aus heutiger Sicht eine Umsatz- und Ergebnissituation, die mindestens auf dem Niveau des zurückliegenden Jahres liegen wird. In den USA wurden durch die Schließung der Tochtergesellschaften Sipco/Muehlhan Marine und die Umverteilung des Geschäfts auf die MCC die Voraussetzungen für eine Steigerung des Ergebnisses geschaffen. Für die Auftragslage im Nahen Osten ist ebenfalls zu erwarten, dass sich diese gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessern und Muehlhan davon profitieren wird. Insbesondere über das Reparaturgeschäft gehen wir in dieser Region von einer deutlichen Zunahme an Aufträgen im laufenden und in den kommenden Jahren aus. Ein Joint Venture, das wir derzeit mit einem lokalen Partner in Saudi Arabien verhandeln, soll diese Entwicklung stützen. Die Baumaßnahmen für die Fußball-WM 2020 in Katar dürften dort in den kommenden Jahren für zusätzliches Auftragsvolumen sorgen. Ein differenziertes Bild erwarten wir in Asien. Während die Werften in Singapur auf dem Weg zurück zur Vollbeschäftigung sind, stellt sich die Situation der chinesischen Werften negativer dar. Muehlhan arbeitet auch in China an einer Neuausrichtung der Aktivitäten, um die Abhängigkeit von den lokalen Werften zu verringern.

Geschäftsfelder Energie, Industrie und Sonstiger Dienstleistungen gewinnen weiter an Bedeutung

Aufgrund des weiterhin rückläufigen Schiffneubaugeschäfts der letzten Jahre gehen wir auch für 2013 und 2014 von weiter rückläufigen Umsätzen und Ergebnissen in diesem Geschäftsfeld aus. Für das Reparaturgeschäft hingegen erwarten wir eine weitere Ausweitung der Aktivitäten, da mit einer zunehmenden Auflösung des mittlerweile erheblichen Instandhaltungsstaus zu rechnen ist.

Wie sich schon im Vorjahr zeigte, führt der strategische Umbau der Gruppe dazu, dass die anderen Geschäftsfelder Energie, Industrie und Sonstige Dienstleistungen erfreulicherweise in der Lage sind, den Rückgang im Schiffssektor sehr gut auszugleichen. Diese Bereiche gewinnen damit innerhalb der Gruppe weiter an Relevanz. Der Offshore-Bereich und der Ausbau der Windenergie in Europa dürften für eine Ausweitung unserer Aktivitäten im Bereich Energie sorgen. Auch für das Geschäftsfeld Industrie sind wir optimistisch: Neben unserer US-Gesellschaft Muehlhan Certified Coatings, die auf diesem Gebiet große Erfahrungen besitzt, planen wir auch für andere Muehlhan Gesellschaften den verstärkten Ausbau dieser Aktivitäten und arbeiten daran, die Dienstleistungsportfolios entsprechend zu erweitern. Der Anteil des Industrie- und Dienstleistungssektors betrug 2012 schon 40% am Gesamtumsatz mit weiterhin steigender Tendenz.

Neben der strategisch wichtigen Diversifizierung auf verschiedene Regionen und in unterschiedlichen Geschäftsfeldern sie sichern der Gruppe eine größere Stabilität angesichts zyklischer Teilmärkte gilt es für Muehlhan, in den kommenden Jahren die aussichtsreichsten Geschäftsbereiche weiter auszubauen. Vor diesem Hintergrund erwartet Muehlhan von den Aktivitäten im Bereich Offshore und der Windenergie einen weiter steigenden Ergebnisbeitrag.

Durch zusätzliche Akquisitionen und Kooperationen in Nischensegmenten, wie etwa im Bereich der Flugzeugindustrie oder der Kraftwerksindustrie, und nicht zuletzt durch die Erschließung neuer Regionen sehen wir zusätzliche Ertragspotentiale.

Weiterhin stabile positive Erträge als Ergebnis unserer Maßnahmen

Als Dienstleister im Projektgeschäft kann Muehlhan ergebnisbelastende Risiken nicht vollständig ausschalten. Mit der Schließung unprofitabler Aktivitäten, weiteren Struktur- und Prozessverbesserungen sowie mit der bilanziellen Berichtigung diverser Altforderungen sind wir auf gutem Weg, das Unternehmen nachhaltig profitabel aufzustellen.

Aus heutiger Sicht gehen wir nicht von einem weiteren Abschreibungsbedarf unserer Beteiligungen aus. Sollte sich das wirtschaftliche Umfeld jedoch in einzelnen Märkten nachteilig verändern, kann dies unter Umständen zu weiterem Anpassungsbedarf in diesem Markt führen.

Für 2013 und 2014 erwartet der Vorstand ebenfalls ein Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) in der Größenordnung des Vorjahres zwischen € 3,0 Mio. und € 6,0 Mio.

Dieser Ausblick enthält vorausschauende Aussagen, die nicht Tatsachen der Vergangenheit beschreiben, sondern unsere Annahmen und Erwartungen wiedergeben. Diese Aussagen beruhen auf Planungen, Schätzungen und Prognosen, die dem Vorstand der Muehlhan AG derzeit zur Verfügung stehen. Die Aussagen sind daher mit Risiken und Unsicherheiten behaftet. Die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können gegebenenfalls erheblich von unseren heute getroffenen Annahmen abweichen. Wir übernehmen keine Verpflichtung, solche Aussagen angesichts neuerer Informationen oder künftiger Ereignisse fort zu entwickeln.

 

Hamburg, 8. März 2013

Der Vorstand

Konzernbilanz

AKTIVA

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    31.12.2012 31.12.2011
  Anhang TEUR TEUR
Langfristige Vermögenswerte      
Immaterielle Vermögenswerte 1 21.668 21.449
Sachanlagen 2 20.671 23.408
Finanzanlagen 3 30 51
Latente Steueransprüche 4 3.560 3.786
Summe langfristige Vermögenswerte   45.930 48.694
Kurzfristige Vermögenswerte      
Vorräte 5 3.865 4.184
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 6 47.828 42.516
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 7 9.990 10.869
Ertragsteuererstattungsansprüche   594 462
Sonstige Forderungen 8 5.340 5.518
Summe kurzfristige Vermögenswerte   67.618 63.549
Bilanzsumme   113.547 112.243

PASSIVA

     
Eigenkapital 9    
Gezeichnetes Kapital   19.500 19.500
Kapitalrücklage   28.293 28.176
Eigene Anteile   -1.480 -1.549
Sonstige Rücklagen   9.787 9.437
Bilanzverlust   -144 -366
Nicht beherrschende Anteile   1.805 1.865
Summe Eigenkapital   57.761 57.062
Langfristige Schulden      
Pensionsrückstellungen 10 882 826
Finanzverbindlichkeiten 11 14.084 1.729
Latente Steuerverbindlichkeiten 14 188 142
Summe langfristige Schulden   15.154 2.697
Kurzfristige Schulden      
Rückstellungen 15 447 182
Finanzverbindlichkeiten 11 10.561 21.562
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 16 15.702 16.593
Ertragsteuerschulden 12 1.125 1.367
Sonstige Verbindlichkeiten 13 12.798 12.780
Summe kurzfristige Schulden   40.633 52.484
Bilanzsumme   113.547 112.243

Rundungsdifferenzen können auftreten

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

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Anhang 2012 2011
TEUR TEUR
Umsatzerlöse   186.154 172.285
Sonstige betriebliche Erträge 21 4.799 3.941
Materialaufwand und bezogene Leistungen 18 -80.178 -72.163
Personalaufwand 19 -69.647 -66.258
Abschreibungen   -6.220 -7.733
Sonstige betriebliche Aufwendungen 21 -30.407 -31.370
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit   4.501 -1.297
Beteiligungsergebnis   0 -9
Zinserträge   63 74
Finanzierungsaufwendungen 20 -2.346 -2.123
Beteiligungs- und Finanzergebnis   -2.283 -2.058
Ergebnis vor Steuern   2.218 -3.355
Ertragsteueraufwand 22 -2.070 -573
Konzernüberschuss/ -fehlbetrag   148 -3.929
Davon entfallen auf      
nicht beherrschende Anteile   -74 10
Eigenkapitalgeber der Muehlhan AG   222 -3.939
Ergebnis pro Aktie (EUR) 23    
Aktien   18.848.028 18.833.105
unverwässert   0,01 -0,21
verwässert   0,01 -0,21

Rundungsdifferenzen können auftreten

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

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Anhang 2012 2011
TEUR TEUR
Konzernüberschuss/ -fehlbetrag   148 -3.929
Sonstiges Ergebnis 24    
(+/-) Währungsumrechnungsdifferenzen (selbstständige ausl. Einheiten)   352 -367
Sonstiges Ergebnis nach Steuern   352 -367
Gesamtergebnis   500 -4.296
Davon entfallen auf      
nicht beherrschende Anteile   -73 -28
Eigenkapitalgeber der Muehlhan AG   573 -4.268

Rundungsdifferenzen können auftreten

Konzernanhang

I. Allgemeine Erläuterungen

Die Muehlhan AG (im Folgenden kurz: „MYAG” oder „die Gesellschaft“ genannt) und ihre Tochtergesellschaften sind in ihrem Kerngeschäft im Oberflächenschutz für Industrie, Schiffneubau, Schiffsreparatur und Offshore-Anlagen tätig. Zugangstechnik und Stahlbau / Schweißarbeiten ergänzen das Kerngeschäft. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in der Schlinckstraße 3, Hamburg, Bundesrepublik Deutschland. Das zuständige Registergericht befindet sich in Hamburg.

Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2006 der MYAG und ihrer Tochtergesellschaften wurde erstmalig in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB) einschließlich der Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) und den ergänzenden nach § 315a Abs. 1 anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften erstellt.

Es wurden im Jahresabschluss zum 31. Dezember 2012 alle IFRS und IFRIC beachtet, die zum Bilanzstichtag von der EU-Kommission übernommen wurden und verpflichtend anzuwenden sind. Verpflichtend neu anzuwenden für Geschäftsjahre ab dem 1. Januar 2012 ist die Änderung IFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben zur Übertragung finanzieller Vermögenswerte. Diese Änderung hatte keine nennenswerten Auswirkungen auf die Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage. Bereits von der EU-Kommission übernommen, aber noch nicht verpflichtend anzuwenden, sind:

Verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre ab dem 1. Juli 2012:

Änderung IAS 1 Darstellung des Sonstigen Gesamtergebnisses

Verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre ab dem 1. Januar 2013:

Änderung IAS 19 Änderungen im Hinblick auf leistungsorientierte Pläne

Änderung IFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben Saldierung

Verbesserungen an den IFRS (Mai 2012)

IFRIC 20 Abraumkosten in der Produktionsphase einer Mine

Änderung IAS 12 Latente Steuern: Realisierung zugrundeliegender Vermögenswerte

Änderung IFRS 1 Schwerwiegende Hochinflation und Beseitigung fixer Daten

Verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre ab dem 1. Januar 2014:

Änderung IAS 27 Einzelabschlüsse

Änderung IAS 28 Anteile an assoziierten Unternehmen

Änderung IAS 32 Finanzinstrumente: Darstellung Saldierung

IFRS 10 Konzernabschlüsse

IFRS 11 Gemeinsame Vereinbarungen

IFRS 12 Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen

IFRS 13 Bewertung zum beizulegenden Zeitwert

Wir erwarten durch diese neuen Standards und Änderungen und durch die neue Interpretation keine wesentlichen Auswirkungen auf kommende Abschlüsse.

Der Konzernabschluss wurde nach dem Fortführungsprinzip in Euro erstellt. Durch die Angabe in Millionen Euro oder Tausend Euro kann es bei der Addition zu Rundungsdifferenzen kommen, da die Berechnungen der Einzelpositionen auf ganzen Zahlen beruhen.

II. Wesentliche Konsolidierungs-, Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbsmethode. Die Anschaffungskosten des Erwerbs entsprechen dem beizulegenden Zeitwert der hingegebenen Vermögenswerte und der entstandenen bzw. übernommenen Schulden zum Transaktionszeitpunkt. Im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses identifizierbare Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten werden bei der Erstkonsolidierung mit ihrem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt bewertet, unabhängig vom Umfang der nicht beherrschenden Anteile. Der Überschuss der Anschaffungskosten des Erwerbs über den Anteil des Konzerns an dem zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Nettovermögen wird als Goodwill angesetzt. Sind die Anschaffungskosten geringer als das zum beizulegenden Zeitwert bewertete Nettovermögen des erworbenen Tochterunternehmens, wird der Unterschiedsbetrag nach nochmaliger Überprüfung direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung der jeweiligen Periode erfasst.

Konzerninterne Forderungen und Verbindlichkeiten werden gegeneinander aufgerechnet. Durch Wechselkurseffekte entstehende Aufrechnungsdifferenzen werden, soweit sie im Berichtszeitraum entstanden sind, grundsätzlich erfolgswirksam erfasst.

Im Zuge der Erfolgskonsolidierung werden die Innenumsätze und konzerninternen Erträge mit den auf sie entfallenden Aufwendungen verrechnet. Im Konzern noch nicht realisierte Zwischengewinne und -verluste werden erfolgswirksam eliminiert.

Auf Konsolidierungseffekte werden latente Steuern angesetzt.

Konsolidierungskreis und assoziierte Unternehmen

In den Konzernabschluss werden neben der MYAG 31 Tochtergesellschaften vollkonsolidiert, bei denen die MYAG direkt oder indirekt mit Mehrheit der Stimmrechte beteiligt ist bzw. bei denen der Konzern die Kontrolle über die Finanz- und Geschäftspolitik innehat. Wesentliche assoziierte Unternehmen im Sinne der IFRS existieren nicht.

Der Konsolidierungskreis hat sich gegenüber dem 31. Dezember 2011 nur unwesentlich geändert.

Die Muehlhan Dehan L.L.C., Abu Dhabi, ist im Geschäftsjahr 2012 aufgelöst worden. Die Gesellschaft war bereits 2011 nicht mehr geschäftstätig. Die Auflösung führte im Konzern zu einem Ertrag von € 33 Tsd. Die Vergleichbarkeit mit dem Vorjahresabschluss ist durch die Entkonsolidierung nicht eingeschränkt.

Am 7. Februar 2012 wurde die Muehlhan Cyprus Limited, mit Sitz in Limassol, Zypern, als 100%ige Tochtergesellschaft der Muehlhan Hellas S.A. gegründet. Am 5. März 2012 wurde die Muehlhan Malaysia SDN BHD mit Sitz in Johor Bahru, Malaysia, gegründet. Die Gesellschaft ist eine 100%ige Tochter der Muehlhan AG. Am 10. August 2012 wurde die Muehlhan Industrial France S.A.R.L, mit Sitz in Le Havre, Frankreich, als 100%ige Tochtergesellschaft der Muehlhan France S.A.R.L gegründet. Die Vergleichbarkeit mit dem Vorjahresabschluss ist durch die Konsolidierung dieser Gesellschaften nicht eingeschränkt.

Mit Kaufvertrag vom 29. März 2012 hat die Muehlhan AG 60% der Geschäftsanteile der Maritime Scaffolding Limited, Aberdeen, Großbritannien (MSC), zu einem Kaufpreis von € 603 Tsd. erworben. Die Gesellschaft ist ebenso wie ihre 100%ige Tochtergesellschaft Allround Scaffolding Limited, Aberdeen (ASC), im Gerüstbau tätig. Das übernommene Anlagevermögen beider Gesellschaften beträgt € 0,9 Mio., das Umlaufvermögen € 0,4 Mio. und das Eigenkapital € 0,6 Mio. Das Ergebnis seit Übernahme und hochgerechnet aufs Gesamtjahr betrug € -0,2 Mio.

Mit Kaufvertrag vom 6. August 2012 hat die Muehlhan Deutschland GmbH die Geschäftsanteile der nicht vollkonsolidierten SOS-Dienstleistungsbetrieb GmbH, Kiel, (SOS) wieder veräußert. Aus der Veräußerung ist ein Buchverlust von € 14 Tsd. entstanden.

Die Muehlhan Grand Bahama Ltd. und die AIS-Allround Industrie-Service GmbH, Appel, werden ebenfalls nicht in den Konsolidierungskreis einbezogen, da sie unwesentlich für eine Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns sind. Diese zwei nichtkonsolidierten Gesellschaften machen einzeln und in Summe in den Positionen der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung jeweils weniger als 1 % der entsprechenden Positionen im Konzernabschluss der Muehlhan AG aus.

Von der Befreiung der Offenlegungspflicht von in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften wurde für die Muehlhan Deutschland GmbH, Bremen, und die Gerüstbau Muehlhan GmbH, Hamburg, nach § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch gemacht.

Folgende Gesellschaften werden somit zum 31. Dezember 2012 in den Konzernabschluss einbezogen:

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Kürzel Gesellschaft Anteil am Kapital (%) gehalten von
MYAG Muehlhan AG, Hamburg Muttergesellschaft  
GMH Gerüstbau Muehlhan GmbH, Hamburg 100 MYAG
MES Muehlhan Equipment Services GmbH, Hamburg 100 MYAG
MD Muehlhan Deutschland GmbH, Bremen 100 MYAG
MRN Muehlhan Renewables GmbH, Hamburg - Deutschland 100 MD
MDK Muehlhan A/S, Middelfart — Dänemark 100 MYAG
MPL Muehlhan Polska Sp. z o.o. , Stettin — Polen 100 MYAG
AJS Allround Job Services Sp. z o.o., Stettin — Polen 100 MPL
MF Muehlhan S.A.R.L., St. Nazaire— Frankreich 100 MYAG
MIF Muehlhan Industrial France S.A.R.L., Le Havre - Frankreich 100 MF
MMF Muehlhan Morflot 000, St. Petersburg — Russland 70 MYAG
MNL Muehlhan B.V., Vlaardingen — Niederlande 100 MYAG
MGB Muehlhan Surface Protection Ltd., Aberdeen — Großbritannien 100 MYAG
MSC Muehlhan Scaffolding Ltd., Aberdeen — Großbritannien 60 MYAG
ASC Allround Scaffolding Ltd., Aberdeen - Großbritannien 100 MSC
MGR Muehlhan Hellas S.A., Athen — Griechenland 51 MYAG
MCL Muehlhan Cyprus Limited, Limassol - Zypern 100 MGR
MSPU Muehlhan Surface Protection Inc., Houston — USA 100 MYAG
SSP Sipco Surface Protection Inc., Humble — USA 100 MSPU
CCC Certified Coatings Company, Fairfield — USA 100 MSPU
MCC Muehlhan Certified Coatings Inc., Fairfield — USA 100 MSPU
MCA Muehlhan Canada Inc., Windsor — Kanada 100 MYAG
HSG Haraco Services Pte. Ltd. — Singapur 100 MYAG
MSG Muehlhan Pte. Ltd. — Singapur 100 HSG
MSPS Muehlhan Surface Protection Singapore Pte. Ltd. — Singapur 100 HSG
MM Muehlhan Malaysia SDN BHD, Johor Bahru - Malaysia 100 MYAG
MME Muehlhan Surface Protection Middle East L.L.C., Dubai — VAE 100 MYAG
MDQ Muehlhan Dehan Qatar W.L.L., Doha — Katar 100 MME
MMEH Muehlhan Middle East Holding Limited, Dubai — VAE 100 MYAG
PRA Procon Emirates L.L.C., Abu Dhabi — VAE 100 MMEH
PRD Procon Emirates L.L.C., Dubai — VAE 100 MMEH
MCN Muehlhan Surface Protection (Shanghai) Co. Ltd., Shanghai — China 100 MYAG

Folgende Gesellschaften werden nicht in den Konzernabschluss einbezogen:

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Kürzel Gesellschaft Anteil am Kapital Eigenkapital zum 31.12.2012 Ergebnis 2012
in % in TEUR in TEUR
MFP Muehlhan Grand Bahama Ltd., Nassau - Bahamas 100 0,1 0,0
AIS AIS-Allround Industrie-Service GmbH, Appel 51 49,7 11,8

Die Beteiligung an der AIS wird über die MGR mittelbar gehalten.

Währungsumrechnung

In den Einzelabschlüssen der einbezogenen Konzerngesellschaften werden monetäre Posten in Fremdwährung grundsätzlich zum Kurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Daraus resultierende Währungsgewinne und -verluste werden unmittelbar ergebniswirksam erfasst.

Die Vermögenswerte und Schulden ausländischer Tochtergesellschaften, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, werden zu Mittelkursen am Bilanzstichtag in Euro umgerechnet. Für Aufwendungen und Erträge werden Jahresdurchschnittskurse zur Umrechnung herangezogen. Die Unterschiedsbeträge aus der Währungsumrechnung des Netto-Reinvermögens mit gegenüber dem Vorjahr veränderten Kursen werden erfolgsneutral verrechnet und im Eigenkapital separat ausgewiesen. Geschäfts- und Firmenwerte durch den Erwerb von ausländischen Tochterunternehmen, die sich im Rahmen der erstmaligen Konsolidierung ergeben, werden in Euro umgerechnet und entsprechend fortgeführt.

Die wesentlichen Umrechnungskurse je Euro stellen sich wie folgt dar:

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  Stichtagskurs 31.12.2012 Durchschnittskurs 2012 Stichtagskurs 31.12.2011 Durchschnittskurs 2011
AED 4,86 4,75 4,75 5,13
CNY 8,24 8,16 8,22 9,02
DKK 7,46 7,44 7,43 7,45
GBP 0,82 0,81 0,84 0,87
PLN 4,08 4,17 4,45 4,13
QAR 4,82 4,71 4,71 5,09
RUB 40,20 40,04 41,90 41,03
SGD 1,61 1,61 1,68 1,75
USD 1,32 1,29 1,29 1,40

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente enthalten Barmittel und Guthaben bei Kreditinstituten. Soweit die Guthaben nicht unmittelbar zur Finanzierung des Umlaufvermögens benötigt werden, werden die freien Bestände mit einer Laufzeit von derzeit bis zu drei Monaten angelegt. Der in der Bilanz ausgewiesene Buchwert der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente entspricht ihrem Marktwert. Der Gesamtbetrag der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente stimmt mit dem Finanzmittelfonds in der Kapitalflussrechnung überein.

Vorräte

Bei den Vorräten kommen die Anschaffungskosten oder die niedrigeren, vom Verkaufspreis am Bilanzstichtag abgeleiteten Nettorealisationswerte zum Ansatz.

Fertigungsaufträge

Kann das Ergebnis eines Fertigungsauftrages zuverlässig geschätzt werden, so werden die Erlöse und Kosten entsprechend dem Leistungsfortschritt am Bilanzstichtag erfasst. Der Leistungsfortschritt ermittelt sich aus dem Verhältnis der bis zum Bilanzstichtag angefallenen Auftragskosten zu den geschätzten gesamten Auftragskosten, es sei denn, dass diese Vorgehensweise nicht zu einer sachgerechten Ermittlung des Leistungsfortschritts führt.

Kann das Ergebnis eines Fertigungsauftrages nicht zuverlässig geschätzt werden, sind die Auftragserlöse nur in Höhe der angefallenen Auftragskosten zu erfassen, die wahrscheinlich wieder erzielbar sind. Die Auftragskosten enthalten neben den Einzelkosten angemessene Teile der Fertigungs-, Material- und produktionsbezogenen Verwaltungsgemeinkosten. Auftragskosten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie anfallen. Ist es wahrscheinlich, dass die gesamten Auftragskosten die gesamten Auftragserlöse übersteigen, wird der erwartete Verlust sofort als Aufwand erfasst.

Forderungen und sonstige Vermögenswerte

Forderungen und sonstige Vermögenswerte werden als finanzielle Vermögenswerte gemäß IAS 39.45 als Darlehen und Forderungen kategorisiert.

Die Anschaffungskosten der Forderungen und sonstigen Vermögenswerte entsprechen anfänglich dem beizulegenden Zeitwert und werden in der Folge zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Abzug von Wertberichtigungen angesetzt. Bei den Wertberichtigungen werden alle erkennbaren Risiken in Form einer individuellen Risikoeinschätzung aufgrund von Erfahrungswerten ausreichend berücksichtigt. Eine Ausbuchung von bilanzierten Werten erfolgt erst, wenn der Ausfall endgültig realisiert ist.

Gewinnrealisierung

Erträge werden zum beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung oder Forderung bewertet und stellen Beträge für die im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit erbrachten Dienstleistungen, abzüglich Rabatte, Umsatzsteuer und anderer im Zusammenhang mit Umsätzen anfallende Steuern, dar. Umsatzerlöse betreffen nahezu ausschließlich die Erbringung von Dienstleistungen. Sofern diese Umsatzerlöse auf Dienstleistungen im Rahmen von langfristiger Auftragsfertigung erbracht werden, werden diese in Übereinstimmung mit den konzerninternen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden für langfristige Fertigungsaufträge erfasst (siehe oben).

Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Gütern werden gemäß den Kriterien des IAS 18.14 erfasst (Realisierung der Umsatzerlöse in der Regel bei Übergang des wirtschaftlichen Eigentums).

Sachanlagevermögen

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um kumulierte Abschreibungen, angesetzt. Die Abschreibungsdauer bemisst sich nach der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer. Die Abschreibungen werden im Allgemeinen linear vorgenommen. Die Nutzungsdauer orientiert sich an der Art des Vermögensgegenstands:

Gebäude 5 – 50 Jahre

Technische Anlagen, Maschinen, andere Anlagen und Betriebs- und Geschäftsausstattung 2 – 15 Jahre

Reparatur- und Instandhaltungskosten werden zum Zeitpunkt der Entstehung als Aufwand erfasst. Wesentliche Erneuerungen und Verbesserungen werden aktiviert, soweit die Kriterien des Ansatzes eines Vermögenswertes vorliegen. Grundsätzlich werden Leasinggegenstände, deren vertragliche Grundlage als Finanzierungsleasing einzustufen ist, als Sachanlagevermögen zunächst in Höhe des beizulegenden Zeitwertes bzw. des niedrigeren Barwertes der Mindestleasingzahlungen bilanziert und bei der Folgebewertung um kumulierte Abschreibungen vermindert.

Sachanlagen werden auf Wertminderungsbedarf geprüft, wenn Hinweise vorliegen, dass der Vermögenswert im Wert gemindert ist. Dabei wird dessen erzielbarer Betrag (der höhere Betrag aus Nettoveräußerungserlös und Nutzungswert) mit dem Buchwert des Vermögenswertes verglichen. Ist der erzielbare Wert niedriger als der Buchwert, wird in Höhe der Differenz ein Wertminderungsverlust erfasst. Ist der Grund für die vorgenommene Wertminderung entfallen, wird eine Wertaufholung höchstens bis zum Betrag der fortgeführten Anschaffungskosten vorgenommen.

Geschäfts- und Firmenwerte und immaterielle Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer

Alle Geschäfts- und Firmenwerte werden zu Anschaffungskosten bilanziert und gemäß IFRS 3 seit 1. Januar 2005 nicht mehr planmäßig abgeschrieben. Ein Werthaltigkeitstest (Impairment Test) wird mindestens einmal im Jahr durchgeführt und führt gegebenenfalls zu Wertminderungsaufwand. Andere immaterielle Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer liegen nicht vor.

Andere immaterielle Vermögenswerte

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögenswerte beinhalten im Wesentlichen Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte. Der Wertansatz erfolgt zu Anschaffungskosten, vermindert um kumulierte Abschreibungen. Die Abschreibungsdauer liegt zwischen drei und 17 Jahren; die Abschreibung erfolgt linear.

Finanzanlagen

Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen und Beteiligungen sind mit den Anschaffungskosten bzw. mit dem Zeitwert nach IAS 39 angesetzt.

Wertminderungen von Vermögenswerten

Vermögenswerte, die eine unbestimmte Nutzungsdauer haben, werden nicht planmäßig abgeschrieben; sie werden jährlich auf Wertminderungsbedarf hin geprüft. Sachanlagen und andere immaterielle Vermögenswerte mit einer definierten Nutzungsdauer werden auf Wertminderungsbedarf geprüft, wenn Hinweise vorliegen, dass der Vermögenswert im Wert gemindert ist. Zur Ermittlung eines eventuellen Wertminderungsbedarfs eines Vermögenswertes wird dessen erzielbarer Betrag (der höhere Betrag aus Nettoveräußerungserlös und Nutzungswert) mit dem Buchwert des Vermögenswertes verglichen. Ist der erzielbare Wert niedriger als der Buchwert, wird in Höhe der Differenz ein Wertminderungsverlust erfasst. Sofern der erzielbare Betrag auf Ebene des einzelnen Vermögenswertes nicht geschätzt werden kann, wird die Ermittlung auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheit (CGU) durchgeführt, zu der der jeweilige Vermögenswert zugeordnet ist. Die Verteilung erfolgt dabei auf angemessener und stetiger Grundlage auf die einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten bzw. auf die kleinste Gruppe zahlungsmittelgenerierender Einheiten. Ist der Grund für die vorgenommene Wertminderung entfallen, wird eine Wertaufholung höchstens bis zum Betrag der fortgeführten Anschaffungskosten vorgenommen. Eine Wertaufholung des Geschäfts- und Firmenwertes wird nicht vorgenommen. Für die Werthaltigkeitsprüfung wird bei einem Unternehmenszusammenschluss der erworbene Geschäfts- und Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit oder der Gruppe zahlungsmittelgenerierender Einheiten zugeordnet, die voraussichtlich Synergien aus dem Unternehmenszusammenschluss zieht. Der erzielbare Betrag einer CGU wird von der Muehlhan AG auf der Basis des beizulegenden Zeitwertes, abzüglich Verkaufskosten ermittelt. Der beizulegende Zeitwert abzgl. Veräußerungskosten wird anhand eines angemessenen Bewertungsmodells (Discounted-Cashflow-Verfahren (DCF-Verfahren)) ermittelt. Dieses stützt sich, soweit beobachtbar, auf Bewertungsmultiplikatoren, Börsenkurse von börsengehandelten Anteilen an Tochterunternehmen oder andere zur Verfügung stehende Indikatoren für den beizulegenden Zeitwert.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Neben beitragsorientierten Versorgungsplänen, die abgesehen von der laufenden Beitragszahlung zu keiner weiteren Pensionsverpflichtung führen, bestehen bei zwei Gesellschaften auch leistungsorientierte Pläne, wobei ein Rückstellungsbedarf nahezu ausschließlich auf der Zusage an einen sich inzwischen im Ruhestand befindlichen ehemaligen Geschäftsführer einer Tochtergesellschaft beruht. Bei den leistungsorientierten Versorgungsplänen wird die Pensionsrückstellung grundsätzlich nach der Projected-Unit-Credit-Methode berechnet. Bei diesem Anwartschaftsbarwertverfahren werden nicht nur die am Stichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften, sondern auch künftig zu erwartende Steigerungen von Gehältern und Renten berücksichtigt. Die 10 %- Korridormethode gemäß IAS 19.92 für versicherungsmathematische Gewinne und Verluste findet Anwendung. Die Rückstellung wird um den Wert eines eventuellen Planvermögens gekürzt. Der Dienstzeitaufwand und der Zinsanteil werden im Personalaufwand ausgewiesen. Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung (DBO) wird berechnet, indem die erwarteten zukünftigen Mittelabflüsse mit dem Zinssatz von Industrieanleihen höchster Bonität, die auf die Währung lauten, in der auch die Leistungen bezahlt werden, und deren Laufzeiten denen der Pensionsverpflichtung entsprechen, abgezinst werden. Bei beitragsorientierten Versorgungsplänen wird die Beitragszahlung im Personalaufwand erfasst, eine Pensionsrückstellung ergibt sich nur in Höhe ausstehender Beiträge zum Stichtag.

Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen werden gemäß IAS 37 für alle am Bilanzstichtag erkennbaren Risiken und Verpflichtungen gegenüber Dritten, die auf vergangenen Geschäftsvorfällen oder vergangenen Ereignissen beruhen und deren Höhe oder Fälligkeit unsicher ist, gebildet. Die Rückstellungen werden mit der bestmöglichen Schätzung des Erfüllungsbetrages angesetzt und nicht mit positiven Erfolgsbeiträgen saldiert. Rückstellungen werden auch für nachteilige Verträge gebildet. Ein Vertrag ist nachteilig, wenn die unvermeidbaren Kosten den aus dem Vertrag erwarteten wirtschaftlichen Nutzen übersteigen.

Finanzschulden

Finanzschulden werden grundsätzlich mit ihrem beizulegenden Zeitwert nach Abzug von Transaktionskosten und in der Folge zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Unverzinsliche oder niedrigverzinsliche Verbindlichkeiten mit einer Laufzeit von mindestens einem Jahr werden unter Berücksichtigung eines marktadäquaten Zinssatzes mit dem Barwert bilanziert. Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing werden zu Beginn des Leasinggeschäfts in Höhe des Barwertes der Mindestleasingwerte bzw. des niedrigeren Zeitwertes bilanziert und um den Tilgungsanteil der Leasingraten fortgeschrieben.

In den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten ist grundsätzlich auch jener Anteil an langfristigen Darlehen enthalten, dessen Restlaufzeit höchstens ein Jahr beträgt.

Derivative Finanzinstrumente werden in der Muehlhan Gruppe ausnahmsweise und nur zu Sicherungszwecken eingesetzt, um Währungs-, Zins- und Marktwertrisiken aus dem operativen Geschäft bzw. den daraus resultierenden Finanzierungserfordernissen zu reduzieren. Nach IAS 39 sind alle derivativen Finanzinstrumente wie z. B. Zins-, Währungs- und kombinierte Zins- und Währungs-swaps sowie Devisentermingeschäfte zum Marktwert zu bilanzieren, und zwar unabhängig davon, zu welchem Zweck oder in welcher Absicht sie abgeschlossen wurden. Marktwerte derivativer Finanzinstrumente werden auf der Grundlage von Marktdaten und anerkannten Bewertungsverfahren ermittelt. Die Marktwertveränderungen der derivativen Finanzinstrumente, bei denen Hedge Accounting angewendet wird, werden entweder im Ergebnis oder im Eigenkapital als Neubewertungsrücklage ausgewiesen, je nachdem, ob es sich dabei um einen „Fair Value Hedge“ oder einen „Cashflow Hedge“ handelt. Bei einem Fair Value Hedge werden die Ergebnisse aus der Marktbewertung derivativer Finanzinstrumente und der dazugehörigen Grundgeschäfte ergebniswirksam gebucht. Bei Marktwertveränderungen von Cashflow Hedges, die zum Ausgleich zukünftiger Cashflow-Risiken aus bereits bestehenden Grundgeschäften oder geplanten Transaktionen eingesetzt werden, werden die unrealisierten Gewinne und Verluste in Höhe des eingedeckten Grundgeschäfts zunächst erfolgsneutral in der Neubewertungsrücklage ausgewiesen. Eine Umbuchung in die Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt zeitgleich mit der Ergebniswirkung des abgesicherten Grundgeschäfts. Der nicht durch das Grundgeschäft gedeckte Teil der Marktwertveränderungen wird unmittelbar im Ergebnis berücksichtigt.

Forschungs- und Entwicklungskosten

Aufwand aus Forschungsaktivitäten und Entwicklungskosten werden in der Periode erfolgswirksam erfasst, in der sie entstanden sind. Die Entwicklung spielt eine untergeordnete Rolle. Die für eine Aktivierung von Entwicklungskosten notwendigen Voraussetzungen gemäß IAS 38 werden nicht erfüllt, da von einer Marktfähigkeit nicht ausgegangen werden kann und auch eine Nutzung nicht sichergestellt ist. Auch ist die sichere Ermittlung der Entwicklungskosten bei der Größe der Entwicklungsprojekte unverhältnismäßig aufwendig.

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Schulden

Verbindlichkeiten sind unverzinslich und werden zu ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt. Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit Ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag angesetzt.

Latente Steuern

Latente Steuern aus temporär abweichenden Wertansätzen in der Steuerbilanz und den entsprechenden korrespondierenden Wertansätzen nach IFRS der Einzelgesellschaften und aus Konsolidierungsvorgängen werden je Steuerland verrechnet und entweder als aktive oder passive latente Steuern ausgewiesen. Darüber hinaus können die aktiven latenten Steuern auch Steuerminderungsansprüche umfassen, die sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben und deren Realisierung mit ausreichender Sicherheit gewährleistet ist. Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die für die Umkehrung in den einzelnen Ländern gelten und am Bilanzstichtag in Kraft treten bzw. verabschiedet sind. Des Weiteren können sich latente Steuern aus ergebnisneutralen Bilanzierungsvorgängen ergeben. Latente Steueransprüche werden nur in dem Umfang angesetzt, in dem die Realisierung des entsprechenden Vorteils wahrscheinlich ist. Basierend auf der Ertragslage der Vergangenheit und den Geschäftserwartungen für die absehbare Zukunft werden Wertberichtigungen gebildet, falls dieses Kriterium nicht erfüllt wird.

Annahmen und Schätzungen

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind teilweise Annahmen und Schätzungen notwendig, die sich auf Höhe und Ausweis bilanzierter Vermögenswerte und Schulden, Erträge und Aufwendungen sowie Eventualverbindlichkeiten auswirken. Die tatsächlichen Werte können in Einzelfällen von den getroffenen Annahmen und Schätzungen abweichen. Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Erkenntnis erfolgswirksam. Im Wesentlichen kommen Schätzungen und Annahmen bei der Überprüfung der Werthaltigkeit von Geschäfts- und Firmenwerten zum Einsatz. Weitere Einzelheiten dazu sind in diesem Abschnitt unter Wertminderung von Vermögenswerten sowie in den Erläuterungen zur Bilanz unter Immaterielle Vermögenswerte zu finden. Aber auch bei der Bemessung von Wertberichtigungen auf Forderungen sowie bei der Bemessung von latenten Steuern auf Verlustvorträge werden Schätzungen und Annahmen über künftige Ereignisse auf Basis von Erfahrungswerten verwandt.

Zuwendungen der Öffentlichen Hand

Zuwendungen der Öffentlichen Hand für Sachanlagevermögen werden passiv abgegrenzt und über die erwartete Nutzungsdauer der betreffenden Vermögenswerte aufgelöst.

III. Erläuterungen zur Bilanz

1. Immaterielle Vermögenswerte

Die Immateriellen Vermögenswerte gliedern sich wie folgt:

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in TEUR 31.12.2012 31.12.2011
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 761 761
Geschäfts- und Firmenwerte 20.908 20.688
Summe 21.668 21.449

Gemäß IFRS 3 werden ab 1. Januar 2005 Geschäfts- und Firmenwerte nicht mehr planmäßig abgeschrieben. Gemäß IAS 36 wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Werthaltigkeitstest (Impairment Test) durchgeführt. Hierfür wurden die Geschäfts- oder Firmenwerte den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten auf Gesellschaftsebene zugeordnet. Nach Segmenten zusammengefasst ergibt sich folgende Entwicklung:

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in Mio. Euro 31.12.2011 Zugänge 31.12.2012
Europa 17,2 0,2 17,4
Asien 3,4 0,0 3,4
Summe 20,7 0,2 20,9

Der Zugang von € 0,2 Mio. ergab sich in der Muehlhan Industrial France S.A.R.L durch ein Asset deal. Hierbei hat die MIF wesentliche Vermögensteile der Traveaux Industriels Maritimes et Terrestres S.A.R.L, Le Havre, zu einem Kaufpreis von € 700 Tsd. übernommen.

Die Werthaltigkeit der Geschäfts- und Firmenwerte wurde auf Basis des Nettoveräußerungswertes der jeweiligen Einheiten ermittelt. Da sich aktuell die Werte nicht aus bestehenden Angeboten oder Verkäufen ermitteln lassen und es auch keinen beobachtbaren Markt als Maßstab für die Wertermittlung gibt, erfolgt die Wertermittlung alternativ nach dem DCF-Verfahren für die jeweiligen Einheiten auf Basis von 4-jährigen Unternehmensplänen. Die Unternehmenspläne wurden im 4. Quartal 2012 erstellt und sind vom Vorstand und Aufsichtsrat genehmigt worden. Die Unternehmenspläne basieren auf Vergangenheitsdaten und nehmen Erwartungen zur Entwicklung von Märkten ins Kalkül. Umsätze und Ergebnisse werden, soweit möglich, auf Kundenbasis prognostiziert und berücksichtigen die spezifischen Erwartungen. Eine Beschreibung der Tätigkeit der CGUs wird im Lagebericht unter der Position Geschäftsentwicklung präsentiert. Umsatz und EBIT der den CGUs zugrunde liegenden Segmente sind in diesem Anhang unter Punkt 17 erwähnt. Die jeweiligen EBIT-Margen vor Wertberichtigung betrugen im Jahr 2012 für die CGUs in Europa 7,1 % und in Asien -7,8 %. Bei der Berechnung des beizulegenden Zeitwertes abzgl. Veräußerungskosten (mittels DCF-Verfahren) der CGUs bestehen Schätzungsunsicherheiten für die zugrunde liegenden Annahmen besonders hinsichtlich: Umsatzwachstum im Budgetzeitraum, Entwicklung der EBIT-Marge im Budgetzeitraum, Diskontierungsfaktor (Zinssatz) und der Wachstumsrate, die zur Extrapolation der Cashflow-Prognosen außerhalb des Budgetzeitraums verwendet wird.

In der Geschäftsplanung wird von einem Wachstum von Umsatz und EBIT-Marge ausgegangen.

Der gewichtete durchschnittliche Kapitalkostensatz (Weighted Average Cost of Capital, WACC) der jeweiligen Einheit nach Steuern wurde bei der Berechnung als Diskontierungssatz verwandt. Dabei ergaben sich für die Einheiten folgende Diskontierungssatzbandbreiten: Russland und Griechenland 12,0 % -13,0 % (Vorjahr: 13,1 % - 14,0 %), Rest-Europa 5,9 % 7,9 % (Vorjahr: 6,3 % 8,5 %) und Asien 10,0 % 11,5 % (Vorjahr: 7,5 % 10,5 %). Die gewichteten durchschnittlichen Kapitalkostensätze spiegeln die aktuellen Markteinschätzungen hinsichtlich der den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten jeweils zuzuordnenden spezifischen Risiken wider. Sie wurden basierend auf den branchenüblichen durchschnittlichen gewichteten Kapitalkosten geschätzt. Der Zinssatz wurde weiter um Markteinschätzungen hinsichtlich aller spezifisch der CGUs zuzuordnenden Risiken angepasst, für welche die Schätzungen der künftigen Cashflows nicht angepasst wurden. Als Wachstumsrate für die ewige Rente wurden für Europa grundsätzlich 0,5 % (Vorjahr: 0,5 %) und für Asien 1,5 % (Vorjahr: 1,5 %) unterstellt. Lediglich für Russland, Katar und China wurden höhere Wachstumsraten von 4,5 %, 2,5 % bzw. 2,5 % angenommen. Die Wachstumsraten basieren auf verwendeten Nominalwachstumsraten und bilden langfristige marktspezifische Inflationsraten ab, welche um geschäftsfeldspezifische Entwicklungserwartungen korrigiert wurden.

Sensitivität der getroffenen Annahmen

Das Management ist der Auffassung, dass keine nach vernünftigem Ermessen grundsätzlich mögliche Änderung einer der zur Bestimmung des Veräußerungswertes der nicht einer Abschreibung unterlegenen CGUs getroffenen Grundannahmen dazu führen könnte, dass der Buchwert der CGUs ihren erzielbaren Betrag wesentlich übersteigt. Eine Fortschreibung des Umsatzes und der EBIT-Marge aus dem Geschäftsjahr 2012 im Budgetzeitraum und in der ewigen Rente würde jedoch bei einigen CGUs zu einer Wertminderung führen.

Das gilt für die CGU HSG, die 2010 einer Wertberichtigung unterlag. Die Entwicklung im Geschäftsjahr 2012 war hier positiv und wird in 2013 zur Vollauslastung und damit zu auskömmlichen EBIT-Margen führen. Die CGU MDQ litt 2012 weiterhin an Unterauslastung und blieb in der Verlustzone. Dies lag an weiteren Verzögerungen im Markteintritt eines neuen Werftkunden für den wir bereits Kapazitäten aufgebaut hatten. Für das Jahr 2013 zeichnet sich hier allmählich eine Entwicklung zur Vollauslastung ab und damit auch eine Rückkehr zu Umsatz- und EBIT-Werten auf einem Niveau von vor 2011. Die CGU MCN litt in 2012 an den Folgen des verschärften Wettbewerbs lokaler Werften. Unter einer neuen Geschäftsführung mit einem vertrieblichen Fokus auf das Geschäftsfeld Industrie arbeitet MCN an einer Neuausrichtung der Aktivitäten. Damit sollte eine Rückkehr zu den EBIT-Margen aus 2011 möglich sein.

Eine isolierte Erhöhung des Abzinsungssatzes um 2 Prozentpunkte der einzelnen CGUs oder eine Senkung der Wachstumsrate in der ewigen Rente auf 0 % würde zu keiner Wertminderung führen.

Die Entwicklung in den Geschäftsjahren 2012 und 2011 ist in der Anlage zum Konzernabschluss „Entwicklung des Konzernanlagevermögens“ dargestellt.

2. Sachanlagen

Das Sachanlagevermögen setzt sich wie folgt zusammen:

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in TEUR 31.12.2012 31.12.2011
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten    
einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 3.136 3.457
Technische Anlagen und Maschinen 14.255 14.966
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.754 2.602
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 526 2.383
Summe 20.671 23.408

Die Buchwerte des Sachanlagevermögens sind aus den Anschaffungskosten abgeleitet. Die kumulierten Abschreibungen des Sachanlagevermögens betrugen € 59,9 Mio. (Vorjahr: € 56,6 Mio.).

In den Sachanlagen sind Leasinggegenstände mit einem Betrag von € 1,1 Mio. (Vorjahr: € 1,2 Mio.) enthalten. Diese betreffen technische Anlagen.

Die Investitionen des Jahres 2012 in Sachanlagevermögen betrugen € 5,2 Mio. (Vorjahr € 6,8 Mio.). Durch den Erwerb der MSC erhöhte sich das Sachanlagevermögen konsolidierungsbedingt um € 0,9 Mio.

Die Entwicklung in den Geschäftsjahren 2012 und 2011 ist in der Anlage zum Konzernabschluss „Entwicklung des Konzernanlagevermögens“ dargestellt.

3. Finanzanlagen

Das Finanzanlagevermögen setzt sich wie folgt zusammen:

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in TEUR 31.12.2012 31.12.2011
Anteile an verbundenen Unternehmen 29 51
Beteiligungen 1 1
Summe 30 51

Die Anteile an verbundenen Unternehmen betreffen Gesellschaften, die für die Beurteilung der Lage des Konzerns unwesentlich sind und somit nicht in den Konsolidierungskreis einbezogen wurden. Im Geschäftsjahr 2012 wurden sämtliche Geschäftsanteile an der SOS-Dienstleistungsbetrieb GmbH, Kiel, veräußert.

Die Entwicklung in den Geschäftsjahren 2012 und 2011 ist in der Anlage zum Konzernabschluss „Entwicklung des Konzernanlagevermögens“ dargestellt.

4. Latente Steueransprüche

Die latenten Steuern der Gesellschaft beziehen sich auf die nachfolgend dargestellten Positionen:

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in TEUR 31.12.2012 31.12.2011
Kumulierte steuerliche Verlustvorträge 3.192 3.530
Langfristige Vermögenswerte 405 578
Kurzfristige Vermögenswerte 421 144
Rückstellungen und andere Verbindlichkeiten 80 80
Saldierungen aus Verrechnungen je Steuerland -537 -546
Summe 3.560 3.786

Im Inland bestehen zum Stichtag gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von € 11,4 Mio. und körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von € 8,5 Mio. Im Ausland bestehen steuerliche Verlustvorträge in Höhe von € 17,0 Mio.

Auf Basis der Mittelfristplanungen der beteiligten Gesellschaften resultiert ein Steuervorteil von € 3.192 Tsd. über die kommenden fünf Jahre, den wir bereits jetzt aufgrund der hohen Eintrittswahrscheinlichkeit der Ergebnisse der betreffenden Firmen aktivieren. Die aktivierten Steuervorteile betreffen mit € 2.687 Tsd. Steuerrechtskreise, die im letzten oder vorletzten Jahr Verluste erlitten haben. Diese betreffen im Wesentlichen die USA, wo wir nach Schließung von SSP mit nachhaltigen Gewinnen rechnen, aber auch Singapur, wo wir aufgrund sehr guter Auftragslage von einer Nutzung der Steuervorteile ausgehen. Steuervorteile in Höhe von € 3,0 Mio. (Bemessungsgrundlage: € 18,8 Mio.) für nicht genutzte Verlustvorträge wurden dagegen nicht aktiviert. Die Verlustvorträge sind fast ausschließlich noch mindestens 15 Jahre nutzbar.

Die latenten Steueransprüche haben sich wie folgt entwickelt:

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in TEUR 2012 2011
Stand 1.1. 3.786 2.696
Währungsdifferenzen -40 90
Ergebniswirksame Verrechnung in der GuV -195 1.012
Saldierungen aus Verrechnungen je Steuerland 9 -12
Stand 31.12. 3.560 3.786

5. Vorräte

Die Vorräte setzen sich wie folgt zusammen:

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in TEUR 31.12.2012 31.12.2011
Roh-, Hilfs-, Betriebsstoffe 3.714 4.132
Geleistete Anzahlungen 152 52
Summe 3.865 4.184

6. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen setzen sich wie folgt zusammen:

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in TEUR 31.12.2012 31.12.2011
Forderungen aus fertigen Leistungen 38.200 34.168
Forderungen aus unfertigen Leistungen 27.373 21.564
Erhaltene Anzahlungen auf unfertige Leistungen -17.746 -13.215
Summe 47.828 42.516

Die Forderungen aus fertigen Leistungen haben eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr. Die Forderungen aus unfertigen Leistungen sind generell ebenfalls innerhalb eines Jahres fällig. Für Fertigungsaufträge, deren Abrechnung erst in 2014 erfolgen soll, haben und werden wir vereinbarungsgemäß Anzahlungen erhalten, sodass auch hier von einer Fristigkeit von unter einem Jahr ausgegangen werden kann. In den Umsatzerlösen von € 186.154 Tsd. (Vorjahr: € 172.285 Tsd.) sind Auftragserlöse (Zugänge des Geschäftsjahres zu den unfertigen Leistungen) von € 26.434 Tsd. (Vorjahr: € 18.562 Tsd.) enthalten. Die kumulierten Kosten der am Stichtag noch laufenden Fertigungsaufträge betragen € 25.673 Tsd. (Vorjahr: € 20.493 Tsd.) und die kumulierten Gewinne / Verluste betragen € 2.119 Tsd. (Vorjahr: € 1.311 Tsd.).

7. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Die am 31. Dezember 2012 vorhandenen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente betrugen € 10,0 Mio. (Vorjahr: € 10,9 Mio.) und beinhalten neben Barmitteln im Wesentlichen Anlagen in Tagesgelder. Zum Stichtag werden die Tagesgelder mit durchschnittlich 0,2 % verzinst. Verfügungsbeschränkungen bestanden am Stichtag nicht.

8. Sonstige Forderungen

Die sonstigen Forderungen setzen sich wie folgt zusammen:

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in TEUR 31.12.2012 31.12.2011
Sonstige Steuererstattungsansprüche 1.778 2.187
Rechnungsabgrenzungsposten 771 1.059
Sonstiges 2.791 2.272
Summe 5.340 5.518

Die sonstigen Forderungen sind innerhalb eines Jahres fällig. Der Zeitwert entspricht dem Buchwert.

9. Eigenkapital

Gezeichnetes Kapital

Das ausgewiesene Grundkapital der Muttergesellschaft beträgt zum Stichtag € 19.500 Tsd. und entspricht damit dem ausgewiesenen Grundkapital des Konzerns. Es ist eingeteilt in 19.500.000 auf den Inhaber lautende nennwertlose Stückaktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von € 1,00 pro Aktie.

Das genehmigte Kapital der Muttergesellschaft beträgt € 9.250 Tsd.

Kapitalrücklage

In 2006 wurde das Agio aus der Ausgabe von 4 Millionen neuer Aktien in Höhe von € 19.200 Tsd. in die Kapitalrücklage eingestellt. Daneben wurden Aufwendungen aus der Ausgabe von eigenen Anteilen abzüglich des darauf entfallenden Steueranteils in Höhe von netto € 1.205 Tsd. mit der Kapitalrücklage verrechnet.

Eigene Anteile

Mit Beschlüssen der Hauptversammlung der Muehlhan AG vom 19. Mai 2009 und 18. Mai 2010 wurde dem Vorstand die Ermächtigung erteilt, eigene Aktien bis zu einem Nennwert von € 1,95 Mio. zu erwerben. Mit dem Rückkauf wurde im 4. Quartal 2009 begonnen. In 2012 und 2011 wurden keine Aktien erworben. Im Rahmen des Mitarbeiterprogramms sind 2012 35.900 Aktien (Vorjahr: 13.174 Aktien) abgegangen (siehe auch Punkt 19). Der Ausweis der eigenen Anteile erfolgte in Höhe von € 1.480.144 (Vorjahr: € 1.548.757) im Eigenkapital separat als Abzugsposten. Die eigenen Anteile haben zum Stichtag mit 618.834 Stück einen Anteil von 3,2 % am Grundkapital der MYAG.

Sonstige Rücklagen

Die sonstigen Rücklagen setzen sich wie folgt zusammen:

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in TEUR 31.12.2012 31.12.2011
Gewinnrücklagen 9.876 9.876
Währungsumrechnungsrücklage -678 -1.028
Rücklage aus der Umstellung auf IFRS 589 589
Summe 9.787 9.437

Bilanzverlust

Im Geschäftsjahr 2012 wurden wie im Vorjahr keine Ausschüttungen vorgenommen.

Nicht beherrschende Anteile

Zum Bilanzstichtag gibt es bei MGR, MMF und MSC nicht beherrschende Anteile. MYAG hält an MMF eine Beteiligung von 70 %, an MGR eine Beteiligung von 51 % und an der MSC eine Beteiligung von 60%. Im Berichtsjahr 2012 sind den anderen Gesellschaftern dieser Unternehmen Ergebnisse in Höhe von € -74 Tsd. (Vorjahr: € 10 Tsd.) zuzurechnen. Der Zugang der nicht beherrschenden Anteile durch den Kauf der MSC wird in der Eigenkapitalveränderungsrechnung unter Übrige Veränderungen ausgewiesen.

10. Pensionsrückstellungen

Die Pensionsrückstellungen betrugen insgesamt € 882 Tsd. (Vorjahr: € 826 Tsd.). Planvermögen liegt nicht vor. Vom Gesamtbetrag der Rückstellung entfallen € 496 Tsd. (Vorjahr: € 427 Tsd.) auf beitragsorientierte Versorgungspläne.

Neben diesen beitragsorientierten Versorgungsplänen, die abgesehen von der laufenden Beitragszahlung zu keiner weiteren Pensionsverpflichtung führen, bestehen bei zwei Konzerngesellschaften in Deutschland auch leistungsorientierte Pläne, wobei ein Rückstellungsbedarf nahezu ausschließlich auf der Zusage an einen sich inzwischen im Ruhestand befindlichen ehemaligen Geschäftsführer einer Tochtergesellschaft beruht.

Die Berechnung dieser Rückstellung erfolgte nach den Richttafeln „2005 G“ von Dr. Klaus Heubeck. Die Bewertung entspricht dem Anwartschafts-Barwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Methode) nach IAS 19. Dabei wurde mit der Annahme eines Diskontierungssatzes von 3,6 % (Vorjahr: 5,17 %) und von zukünftigen Rentensteigerungen von 2,0 % (Vorjahr: 2,0 %) ausgegangen. Eine Mitarbeiterfluktuation bzw. Gehaltssteigerungen wurden nicht berücksichtigt, da der einzige Anspruchnehmer sich bereits in Rente befindet.

Die Pensionsrückstellung für den Konzern entwickelte sich wie folgt:

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in TEUR 2012 2011
Stand 1.1. 826 725
Zinsaufwand für die bereits erworbenen Versorgungsansprüche 20 20
Rentenzahlungen -36 -36
Veränderung Rückstellung beitragsorientierte Pläne 72 117
Stand 31.12. 882 826

Für das Jahr 2013 wird eine Pensionszahlung auf Vorjahresniveau erwartet.

11. Finanzverbindlichkeiten

Die Finanzverbindlichkeiten setzen sich nach Fristigkeit wie folgt zusammen:

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in TEUR 2012 Restlaufzeit 2011 Restlaufzeit
Gesamt 0-1 Jahr 1-5 Jahre > 5 Jahre Gesamt 0-1 Jahr 1-5 Jahre > 5 Jahre
Anleihe 16.114 4.114 12.000 0 20.167 20.167 0 0
Bankverbindlichkeiten 7.858 6.237 1.621 0 2.173 1.164 1.009 0
Leasingverbindlichkeiten 672 210 462 0 950 230 720 0
Summe 24.644 10.561 14.083 0 23.291 21.562 1.729 0

Die Muehlhan AG hat am 28. März 2006 eine Anleihe über ursprünglich € 35 Mio. begeben, von denen € 15 Mio. inzwischen vorzeitig, sowie € 4 Mio. planmäßig getilgt wurden. Die Anleihe hat eine Laufzeit bis 2016. Gezeichnet wurde die Anleihe von der The Prudential Insurance Company of America. Der Zinssatz betrug in 2012 zunächst 8,02 %, ab 23. März 2012 8,77 % p. a., wobei die Zinszahlung weiterhin halbjährlich nachschüssig erfolgt. Die weitere Tilgung erfolgt in vier gleichen jährlichen Raten ab 2013. Bewertet wurde die Anleihe zu fortgeführten (amortisierten) Anschaffungskosten unter Einbeziehung der Transaktionskosten. Die Anleihe führt im nächsten Jahr zu Liquiditätsabflüssen von € 5.228 Tsd., 2014 zu einem Abfluss von € 4.877 Tsd. und für den Zeitraum danach wird der Liquiditätsabfluss € 8.702 Tsd. betragen. Zum 30. September 2011 und zum 31. Dezember 2011 wurden einige der ergebnisabhängigen Bedingungen der Anleihe nicht eingehalten. Am 23. März 2012 konnte eine endgültige Einigung mit dem Anleihegläubiger und der Hausbank über die Fortsetzung der Finanzierung erzielt werden, sodass auch die Fortsetzung der Geschäftsaktivitäten im bisherigen Umfang gewährleistet ist. Der Zinssatz wurde von 8,02 % auf 8,77 % ab dem 23. März 2012 angehoben. Die wesentlichen operativ im Konzern einzuhaltenden Bedingungen der Anleihe (gelten auch für die Hausbank) beziehen sich auf die Erreichung eines Mindest-EBITDA, eines Mindest-Zahlungsmittelbestandes und einer Mindest-Eigenkapitalquote und die Einhaltung von Verhältniszahlen von EBIT zu Zinssaldo und von Nettoverschuldung bzw. Nettoverschuldung und Garantien zu EBITDA. Für diese Anleihe besteht nach unserer Kenntnis kein aktiver Markt, sodass der beizulegende Zeitwert nach unseren Erkenntnissen weitgehend dem Buchwert entspricht. Die Anleihe wurde im Zusammenhang mit IAS 1.74 und 1.75 2011 als kurzfristig klassifiziert, wird aber seit dem 23. März 2012 aufgrund der Fortsetzung der Finanzierungsvereinbarung wieder als langfristig eingestuft.

Verbindlichkeiten im Rahmen von Finanzierungsleasing bestehen zum Stichtag in Höhe von € 672 Tsd. (Vorjahr: € 950 Tsd.). Finanzierungsleasing hat in der Gruppe nur einen unwesentlichen Umfang.

Die MYAG Gruppe verfügt über Rahmenkreditlinien von insgesamt € 11,9 Mio. (Vorjahr: € 11,6 Mio.), die wahlweise für Bar- und Avalkredite genutzt werden können. Weiterhin bestehen hauptsächlich bei den Instituten Euler Hermes Kreditversicherungs AG, der Zurich Versicherung Aktiengesellschaft sowie der Zurich Insurance Public Limited Company, USA, Linien für Avale von insgesamt € 50,3 Mio. (Vorjahr € 28,8 Mio.). Neben den Bankverbindlichkeiten in Höhe von € 7,9 Mio. (Vorjahr: € 2,2 Mio.) bestanden am 31. Dezember 2012 insgesamt Avalkredite in Höhe von € 19 Mio. (Vorjahr: € 16,3 Mio.). Am 31. Dezember 2012 verfügte die Gesellschaft neben den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten über nicht ausgenutzte Linien für Kontokorrentkredite und Avale von € 36,4 Mio. (Vorjahr: € 20,7 Mio.). Der Effektivzinssatz der Finanzverbindlichkeiten lag im Geschäftsjahr bei durchschnittlich 8,8 %.

12. Ertragsteuerschulden

Die Ertragsteuerschulden in Höhe von € 1.125 Tsd. (Vorjahr: € 1.367 Tsd.) sind sämtlich innerhalb eines Jahres fällig und ihr Zeitwert entspricht dem Buchwert. Der Vorjahresbetrag enthält mit € 611 Tsd. nunmehr den bisher unter Steuerrückstellungen ausgewiesenen Betrag.

13. Sonstige Verbindlichkeiten

Die sonstigen Verbindlichkeiten gliedern sich nach Fristigkeit wie folgt:

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in TEUR 2012 Restlaufzeit 2011 Restlaufzeit
Gesamt 0-1 Jahr 1-5 Jahre > 5 Jahre Gesamt 0-1 Jahr 1-5 Jahre > 5 Jahre
Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern 2.757 2.757 0 0 2.337 2.337 0 0
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 1.330 1.330 0 0 1.545 1.545 0 0
Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern 6.161 6.161 0 0 5.300 5.300 0 0
Passive Rechnungsabgrenzung 735 735 0 0 2.287 2.287 0 0
Sonstige Verbindlichkeiten 1.815 1.815 0 0 1.311 1.311 0 0
Sonstige Verbindlichkeiten 12.798 12.798 0 0 12.780 12.780 0 0

Der Zeitwert der sonstigen Verbindlichkeiten entspricht dem Buchwert.

14. Latente Steuerverbindlichkeiten

Die latenten Steuerverbindlichkeiten der Gesellschaft beziehen sich auf die nachfolgend dargestellten Positionen:

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in TEUR 31.12.2012 31.12.2011
Langfristige Vermögenswerte 182 159
Kurzfristige Vermögenswerte 417 382
Rückstellungen und andere Verbindlichkeiten 125 147
Saldierungen aus Verrechnungen je Steuerland -537 -546
Summe 188 142

Die latenten Steuerverbindlichkeiten haben sich wie folgt entwickelt:

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in TEUR 2012 2011
Stand 1.1. 142 173
Währungsdifferenzen 1 -4
Erhöhung durch Erstkonsolidierung 30 0
Ergebniswirksame Verrechnung in der GuV 6 -15
Saldierungen aus Verrechnungen je Steuerland 9 -12
Stand 31.12. 188 142

Im Zusammenhang mit Anteilen an Tochtergesellschaften bestehen steuerpflichtige temporäre Differenzen (sog. outside basis differences) i. H. v. € 22 Tsd. (Vorjahr € 19 Tsd.), auf welche gemäß IAS 12.39 keine latenten Steuerverbindlichkeiten passiviert worden sind, da weder Gewinnausschüttungen noch Veräußerungen geplant sind.

15. Rückstellungen und Eventualschulden

Die bisher unter Steuerrückstellungen ausgewiesenen Beträge werden nunmehr nach IAS 1.54 als Steuerverbindlichkeiten ausgewiesen. Der Vorjahresbetrag von € 611 Tsd. wurde dementsprechend in der Bilanz ebenfalls um gegliedert.

Die sonstigen Rückstellungen entwickelten sich wie folgt:

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in TEUR Stand 1.1.2012 Verbrauch Zuführung Stand 31.12.2012
Gewährleistung 139 -10 319 447
Drohverluste 43 -43 0 0
Gesamt 182 -53 319 447

Wir rechnen damit, dass die Rückstellungen im Wesentlichen im folgenden Geschäftsjahr zu Mittelabflüssen führen werden.

Eventualschulden, bei denen wir mit einem wahrscheinlichen Abfluss von finanziellen Ressourcen rechnen, liegen nicht vor. Bei anhängigen Rechtsstreitigkeiten, bei denen wir verklagt worden sind, handelt es sich im Wesentlichen um die Klage eines ehemaligen Geschäftsführers auf Bonuszahlungen (Streitwert € 250 Tsd.). Wir haben gegen diesen Geschäftsführer in einem vorhergehenden Verfahren bereits ein rechtkräftiges Urteil erstritten, so dass wir hier mit einem abschlägigen Bescheid dieser Klage rechnen. Die Kosten für diesen Prozess wie auch für Rechtsstreitigkeiten, wo wir als Kläger auftreten, sind für die jeweilig anhängige Instanz aufwandswirksam im Abschluss berücksichtigt.

16. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Der Zeitwert der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen entspricht dem Buchwert. Sämtliche Verbindlichkeiten haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

IV. Segmentberichterstattung

17. Segmentberichterstattung

Die Segmentberichterstattung erfolgt gemäß IFRS 8 nach dem management approach. Die Steuerung und damit auch die interne Berichterstattung erfolgt in erster Linie nach geographischen Regionen. Daraus ergibt sich eine Segmentierung in Europa, Amerika und Asien. Zentralfunktionen und die Konsolidierungseffekte werden gesondert gezeigt, um die Überleitung zum Gesamtkonzern zu gewährleisten. Die Muehlhan Gruppe unterscheidet weiterhin im internen Reporting seit 2011 die Geschäftsfelder Schiffneubau, Schiffsreparatur, Energie, Industrie sowie Sonstige Dienstleistungen. Die Berichterstattung erfolgt hier nach Fremdumsatzerlösen und EBIT (Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit).

Die Vermögenswerte und Schulden auf Segmentebene werden nicht angegeben, da diese Informationen nicht Bestandteil der internen Berichterstattung sind. Dies gilt auch für die Zinserträge und -aufwendungen sowie für den Ertragsteueraufwand und -ertrag.

Verkäufe und Erlöse zwischen den Geschäftsfeldern erfolgen grundsätzlich zu Preisen, wie sie auch mit Dritten vereinbart werden. Nach Maßgabe des jeweiligen Firmensitzes erfolgen die wesentlichen Fremdumsatzerlöse in Deutschland mit € 59,4 Mio., in den Niederlanden mit € 24,0 Mio., in Polen mit € 21,9 Mio. und in Dänemark € 20,3 Mio.. Ansonsten werden in keinem Land mehr als 10 % des Konzernumsatzes erzielt. Fremdumsätze mit Kunden erreichen in keinem Fall mehr als 10 % der Umsatzerlöse im Konzern.

Aufteilung nach Segmenten:

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2012 in TEUR Europa Amerika Asien Holding Überleitung Konzern
Fremdumsatzerlöse 150.902 16.261 18.838 153 0 186.154
Intersegmentumsätze 182 0 13 3.965 -4.160 0
Umsatzerlöse 151.084 16.261 18.851 4.118 -4.160 186.154
EBITDA 14.096 200 211 -3.908 122 10.721
Abschreibungen -3.373 -783 -1.679 -508 123 -6.220
EBIT 10.723 -583 -1.468 -4.416 245 4.501
Investitionen 4.257 754 365 253 0 5.630

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2011 in TEUR Europa Amerika Asien Holding Überleitung Konzern
Fremdumsatzerlöse 135.231 19.684 15.983 1.506 -120 172.285
Intersegmentumsätze 423 300 56 3.723 -4.502 0
Umsatzerlöse 135.655 19.985 16.040 5.229 -4.622 172.285
EBITDA 12.938 -636 -1.026 -3.921 -919 6.436
Abschreibungen -3.430 -1.452 -1.484 -574 234 -6.706
Firmenwertabschreibung 0 -1.027 0 0 0 -1.027
EBIT 9.508 -3.115 -2.510 -4.494 -686 -1.297
Investitionen 2.167 2.460 2.137 164 0 6.928

Aufteilung nach Geschäftsfeldern:

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in TEUR Fremderlöse EBIT
2012 2011 2012 2011
Schiffneubau 25.796 36.218 -1.654 -3.592
Schiffsreparatur 42.842 33.680 2.808 560
Energie 42.208 39.694 -131 680
Industrie 36.187 26.897 2.744 1.378
Sonstige Dienstleistungen 38.967 34.411 4.904 4.857
Zentralbereiche / Konsolidierung 153 1.386 -4.171 -5.180
Total 186.154 172.285 4.501 -1.297

V. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

18. Materialaufwand und bezogene Leistungen

Der Posten setzt sich wie folgt zusammen:

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in TEUR 2012 2011
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 34.930 34.650
Aufwendungen für bezogene Leistungen 45.248 37.513
Summe 80.178 72.163

19. Personalaufwand

Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter (einschließlich Geschäftsleitung) beträgt:

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Anzahl 2012 2011
Europa (inkl. Zentralbereiche) 1.422 1.299
Amerika 155 209
Asien 688 624
Summe Der Personalaufwand beinhaltet: 2.266 2.131

Der Personalaufwand beinhaltet:

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in TEUR 2012 2011
Löhne und Gehälter 59.154 55.242
Soziale Abgaben 9.917 10.470
Pensionsaufwendungen 576 546
Summe 69.647 66.258

Der Aufwand für Forschung und Entwicklung, der sich nahezu vollständig aus Personalkosten zusammensetzt, betrug im Geschäftsjahr € 0,3 Mio. (Vorjahr: € 0,2 Mio.).

Mitarbeiterbeteiligung

Im Januar 2010 hat die Muehlhan AG ein neues Vergütungsprogramm für die obere Führungsebene der Gruppe eingeführt. Das Programm enthält zwei Komponenten: Einen Leistungsbonus und einen Wertbonus. Der Anspruch aus dem Leistungsbonus wird anhand einer Balanced Scorecard ermittelt. Auf Basis der Zielerfüllung verschiedener vereinbarter Kriterien auf Gesellschafts- und Gruppenebene erfolgt eine Vergütung in Geldwerten. Der zu gewährende Wertbonus orientiert sich bei der Bemessung an der nachhaltigen Steigerung des Eigenkapitals der jeweiligen Gesellschaft als auch des Konzerns. Dem Begünstigten wird in Höhe des sich für abgelaufene Jahre errechneten Wertbonus ein virtueller Aktienbestand zugeordnet. Eine Übertragung der Aktien an den Bonusempfänger erfolgt in vier gleichen Tranchen in den dem Bemessungsjahr folgenden Jahren. Grundsätzlich ist für eine Übertragung in Folgejahren der Verbleib des Begünstigten in der Gruppe notwendig. Sich ergebende künftige negative virtuelle Aktienzuordnungen können mit bestehenden Ansprüchen verrechnet werden. Die Vereinbarung kann jährlich gekündigt werden. Die Bilanzierung des Wertbonus unterliegt dem IFRS 2 Aktienbasierte Vergütung. Für 2012 können gruppenweit rund 400.000 Aktien virtuell zugeordnet werden. 2012 konnte eine Tranche von 35.900 Aktien (Vorjahr: 13.174 Aktien) auf die Bonusgläubiger übertragen werden. Der Aufwand für den Wertbonus ist insgesamt über die vier Perioden von Gewährung des Anspruchs bis Übertragung der Aktien zu verteilen. Dieses hat 2012 im Konzern zu einer Belastung von € 186 Tsd. (2011: € 101 Tsd.) geführt. Der Fair Value der auszugebenden Aktien bemisst sich am Aktienkurs zum Zeitpunkt der Gewährung. Der Anspruch auf Gewährung der Aktien wird im Eigenkapital in der Kapitalrücklage gezeigt.

20. Finanzierungsaufwendungen

In den Finanzierungsaufwendungen sind 2012 neben Zinsaufwendungen und Aval Gebühren auch € 118 Tsd. Aufwendungen aus der Bewertung der Anleihe zu fortgeführten Anschaffungskosten enthalten (Vorjahr: € 109 Tsd.).

Fremdkapitalkosten sind gemäß IAS 23 als Aufwand verbucht worden. Eine Aktivierung von Fremdkapitalkosten erfolgte nicht, da die Kosten nicht direkt einem qualifizierten Vermögenswert zugerechnet werden konnten.

21. Sonstige betriebliche Erträge und sonstige betriebliche Aufwendungen

In den sonstigen betrieblichen Erträgen (2012: € 4.799 Tsd.; Vorjahr: € 3.941 Tsd.) sind im Wesentlichen Währungskursgewinne (2012: € 1.298 Tsd.; Vorjahr: € 1.910 Tsd.) und Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen (2012: € 1.186 Tsd.; Vorjahr: € 94 Tsd.) enthalten.

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen (2012: € 30.407 Tsd.; Vorjahr: € 31.370 Tsd. ) sind im Wesentlichen Reisekosten (€ 5.288 Tsd.; Vorjahr: € 5.149 Tsd.), Gebäudemieten und Nebenkosten (€ 3.957 Tsd.; Vorjahr: € 3.861 Tsd.), Wertberichtigungen auf Forderungen und Forderungsverluste (€ 1.216 Tsd.; Vorjahr: € 4.958 Tsd.), Rechts- und Beratungskosten (€ 1.774 Tsd.; Vorjahr: € 2.374 Tsd.), Reparaturen (€ 3.108 Tsd.; Vorjahr: € 2.366 Tsd.), Kraftfahrzeugkosten (€ 3.294 Tsd.; Vorjahr: € 2.735 Tsd.), Währungsverluste (€ 1.529 Tsd.; Vorjahr: € 1.186 Tsd.), Versicherungen (€ 1.575 Tsd. ; Vorjahr: € 1.632 Tsd.) sowie Personalfortbildung und sonstige Personalkosten (€ 1.429 Tsd.; Vorjahr: € 1.342 Tsd.) enthalten. Aufwendungen für Mindestleasingzahlungen aus operativen Leasingverträgen sind in Höhe von € 1.304 Tsd. (Vorjahr: € 939 Tsd.) enthalten. Bei den angegebenen Fremdwährungsgewinnen und Währungsverlusten handelt es sich um Umrechnungsdifferenzen im Sinne des IAS 21.52a.

22. Ertragsteueraufwand

Der Ertragsteueraufwand setzt sich wie folgt zusammen:

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in TEUR 2012 2011
Laufende Ertragsteuern -1.868 -1.570
Latente Steuern -201 997
Total -2.070 -573

Grundsätzlich unterliegen die MYAG und ihre deutschen Tochtergesellschaften der Körperschaftsteuer zuzüglich Solidaritätszuschlag und der Gewerbesteuer.

Überleitung vom theoretischen Steueraufwand auf den effektiven Steueraufwand:

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in TEUR 2012 2011
Ergebnis vor Ertragsteuern 2.218 -3.355
Theoretischer Steuerertrag / -aufwand    
Steuersatz der AG: 31,5 % -699 1.057
Veränderungen aus der Inanspruchnahme bzw. Aktivierung bisher nicht berücksichtigter steuerlicher Verluste -1.385 -1.249
Auswirkungen der Firmenwertabschreibung 0 -349
Auswirkungen anderer Steuersätze -5 -9
Veränderungen aufgrund Steuererträgen und Steueraufwendungen aus Vorperioden 19 -23
Effektiver Steueraufwand -2.070 -573
Effektiver Steuersatz 93,3% -17,1%

23. Ergebnis pro Aktie

Grundlage bei der Ermittlung des Ergebnisses pro Aktie sind das den Eigenkapitalgebern der Muehlhan AG zuzurechnende Jahresergebnis und die durchschnittlich ausstehenden Stammaktien im Geschäftsjahr. Die zur Berechnung des Ergebnisses pro Aktie verwandte Aktienzahl beträgt für 2012 18.848.028 Stück (Vorjahr 18.833.105 Stück). Da es zum Stichtag keine potenziellen Stammaktien gab, ist das Ergebnis pro Stammaktie verwässert identisch mit dem unverwässerten Ergebnis.

24. Gesamtergebnisrechnung

Der Posten Währungsumrechnungsdifferenzen enthält keinen Steueranteil.

VI. Sonstige Erläuterungen

25. Risikomanagement

Kapitalrisikomanagement

Die Muehlhan Gruppe verfolgt das Ziel, die Eigenkapitalbasis nachhaltig zu sichern und eine angemessene Rendite auf das eingesetzte Kapital zu erwirtschaften. Dabei werden auch externe Mindestkapitalanforderungen berücksichtigt. Für den Konzern existiert im Berichtsjahr eine Mindestquote für das Konzerneigenkapital von 45 %, welche gemäß den Anleihebedingungen eingehalten werden muss. Zum 31. Dezember 2012 hat die Gruppe eine Konzerneigenkapitalquote von 50,9 % (Vorjahr: 50,8 %).

Finanzrisikomanagement

Die Muttergesellschaft erbringt verschiedene Treasury-Leistungen für die Gruppenunternehmen. Zum einen steuert sie in regelmäßigen Intervallen die rollierende Liquiditätsvorschau, zum anderen wird, wo immer es strukturell möglich ist, ein Cash-Pooling System genutzt. Darüber hinaus reguliert, kontrolliert und vergibt die Muttergesellschaft Darlehen und stellt eigene und, in Zusammenarbeit mit hierauf spezialisierten externen Gesellschaften, auch fremde Bondingkapazitäten zur Verfügung. Zu einzelnen Risikopositionen nehmen wir wie folgt Stellung:

Ausfallrisiko

Ausfall- oder Bonitätsrisiken bestehen, wenn Vertragspartner ihren Verpflichtungen nicht nachkommen. Muehlhan analysiert regelmäßig die Kreditwürdigkeit jedes wesentlichen Schuldners und räumt auf dieser Grundlage Kreditlimits ein. Aufgrund der weltweiten Tätigkeit und der diversifizierten Kundenstruktur der Muehlhan Gruppe liegen keine wesentlichen Ausfallrisikokonzentrationen vor. Der Buchwert aller finanziellen Vermögenswerte zuzüglich der Nominalwerte der Haftungsverhältnisse ohne potenzielle Gewährleistungsverpflichtungen stellt das maximale Ausfallrisiko der Muehlhan Gruppe dar. Soweit bei finanziellen Vermögenswerten Ausfallrisiken erkennbar sind, werden diese durch Wertberichtigungen erfasst.

Zinsänderungsrisiko

Die Finanzverbindlichkeiten der Gruppe sind überwiegend langfristig vereinbart mit einem festen Zinssatz. Insofern besteht für die Gruppe kein nennenswertes Zinsänderungsrisiko.

Liquiditätsrisiko

Risiken aus Zahlungsstromschwankungen werden frühzeitig im Rahmen der Liquiditätsplanungssysteme erkannt. Die Begebung der Anleihe und die Ausgabe von neuen Aktien im Jahr 2006 haben die Liquiditätssituation der Gruppe nachhaltig verbessert.

Währungsrisiko

Über 60 % der Umsätze des Konzerns werden in Euro oder der in Relation zum Euro praktisch nicht schwankenden Dänischen Krone erwirtschaftet. Dem übrigen Umsatz in Fremdwährung stehen im Wesentlichen auch Kosten in derselben Währung gegenüber, sodass das Währungsrisiko aus dem operativen Bereich auf den Ergebnisbeitrag der entsprechenden Gesellschaften beschränkt bleibt. Eine Absicherung dieses Risikos erfolgt im Konzern grundsätzlich nicht. Für 2012 wurde saldiert ein Währungsverlust von € 0,2 Mio. (Vorjahr: Gewinn von € 0,7 Mio.) ausgewiesen. Durch die 2007 geänderte Finanzierungsstruktur in der Gruppe haben sich die Auswirkungen von Wechselkursschwankungen auf die Gewinn- und Verlustrechnung deutlich reduziert.

26. Geschäftsvorfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Geschäftsvorfälle zwischen der Gesellschaft und ihren Tochterunternehmen, die als nahestehende Unternehmen anzusehen sind, sind durch die Konsolidierung eliminiert worden und werden in diesem Anhang nicht erläutert. Geschäfte mit nahestehenden Personen und Unternehmen werden zu Konditionen durchgeführt, die auch mit Dritten vereinbart worden wären. Geschäftsvorfälle mit nicht konsolidierten Tochtergesellschaften haben nur in einem geringen Umfang stattgefunden.

Die Zusammensetzung des Vorstands und des Aufsichtsrats ist in den Punkten 30 und 31 erläutert. Eine nahestehende Person im Sinne von IAS 24.9 ist auch der Aufsichtsratsvorsitzende Herr Dr. Wulf-Dieter H. Greverath, der über von ihm beherrschte Unternehmen gleichzeitig Großaktionär der Muehlhan AG ist. Herr Dr. Greverath und die von ihm beherrschten Unternehmen sind im Folgenden mit „Vermögen Greverath“ bezeichnet. Aufwendungen der Gruppe gegenüber dem Vermögen Greverath betrugen 2012 insgesamt € 343 Tsd. (Vorjahr: € 340 Tsd.) aus Mietaufwendungen, Grundsteueraufwand und Aufsichtsratsvergütung. Dagegen stehen im Jahr 2012 keine Erträge (Vorjahr: € 7 Tsd. aus Dienstleistungen).

Zum Stichtag bestehen gegen das Vermögen Greverath Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von € 44 Tsd. (Vorjahr: € 30 Tsd.). Die Verbindlichkeiten betreffen die Aufsichtsratsvergütung und Grundsteuerbelastung.

27. Finanzinstrumente

Bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, übrigen Forderungen und sonstigem Vermögen, Ausleihungen, Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkeiten, soweit diese Finanzinstrumente darstellen, entspricht der Buchwert infolge der kurzen Restlaufzeiten annähernd dem Marktwert. Ebenfalls zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet ist die in 2006 begebene Anleihe. Im Übrigen verweisen wir auf den Punkt II. Wesentliche Konsolidierungs-, Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze.

28. Abschlussprüfung

Zum Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2012 wurde die BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg, durch die Hauptversammlung gewählt. Das in 2012 berechnete Gesamthonorar für Abschlussprüfungsleistungen innerhalb des Konzerns betrug € 116 Tsd. (Vorjahr: € 150 Tsd.), für Steuerberatungsleistungen € 17 Tsd. (Vorjahr: € 25 Tsd.) und für sonstige Leistungen € 10 Tsd. (Vorjahr: € 20 Tsd.), die abgerechneten Gesamtleistungen betrugen € 143 Tsd. (Vorjahr: € 195 Tsd.). Das für die Prüfung des Einzelabschlusses der MYAG berechnete Honorar betrug € 27 Tsd. (Vorjahr: € 18 Tsd.).

29. Sonstige finanzielle Verpflichtungen und Haftungsverhältnisse

Zum Bilanzstichtag bestehen übliche Haftungsverhältnisse aus den Beteiligungen an Arbeitsgemeinschaften.

Die Gesellschaft mietet und least Büros, Produktionshallen, technische Anlagen, Geschäftsausstattung und Fuhrparks. Die jeweiligen Verträge haben Restlaufzeiten von bis zu fünf Jahren. Einige Verträge beinhalten Verlängerungsoptionen, wobei die Vertragsdauer erweitert werden kann, wenn die vertraglich vereinbarte Laufleistung noch nicht erreicht ist. Existierende Preisanpassungsklauseln beziehen sich lediglich auf Weiterbelastungen von Steuer- und Betriebskostenanpassungen. Kaufoptionen sind in einigen Verträgen zum aktuellen Marktpreis am Vertragsende enthalten. Die Verträge entsprechen branchenüblichen Usancen.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen, wesentlich zusammengesetzt aus Miet- und Leasingzahlungen, bestehen in Höhe von € 4.052 Tsd. Davon sind 2013 € 1.615 Tsd., 2014 € 984 Tsd. und später € 1.453 Tsd. fällig.

30. Vorstand

Zu Vorständen der Muttergesellschaft waren bestellt:

Herr Stefan Müller-Arends, Kaufmann, St. Augustin (Vorsitzender)

Herr Dr. Andreas C. Krüger, Ingenieur, Hamburg

Ein Vorstand vertritt die Gesellschaft gemeinschaftlich mit einem weiteren Vorstand oder Prokuristen; mit der Befugnis, im Namen der Gesellschaft, mit sich als Vertreter eines Dritten Rechtsgeschäfte abzuschließen. Die Bezüge des Vorstands der Muttergesellschaft betrugen im Geschäftsjahr € 821 Tsd., davon laufende feste Bezüge € 671 Tsd. und laufende variable Bezüge € 150 Tsd. (Vorjahr: € 1.414 Tsd., davon fest € 789 Tsd., variabel € 225 Tsd. und Abfindungen € 400 Tsd.).

31. Aufsichtsrat

Zu Mitgliedern des Aufsichtsrats waren im Berichtsjahr bestellt:

Herr Dr. Wulf-Dieter H. Greverath (Vorsitzender), Kaufmann, Hamburg

Herr Dipl.-Ing. Dr. Gottfried Neuhaus, Kaufmann, Hamburg

Herr Philip Percival, Kaufmann, London, Großbritannien

Die Aufwandsentschädigung für den Aufsichtsrat betrug für das Geschäftsjahr € 51 Tsd. (Vorjahr: € 50 Tsd.). € 50 Tsd. sind dabei wie im Vorjahr ein fester Bestandteil, der variable Anteil beträgt € 1 Tsd.

32. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Es liegen keine wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag vor.

 

Hamburg, den 8. März 2013

Der Vorstand

Stefan Müller-Arends

Dr. Andreas C. Krüger

Bestätigungsvermerk

Wir haben den von der Muehlhan AG, Hamburg, aufgestellten Konzernabschluss bestehend aus Bilanz, Gesamtergebnisrechnung, Gewinn- und Verlustrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung und Anhang sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2012 bis zum 31. Dezember 2012 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Rechnungslegungsinformationen der in den Konzernabschluss einbezogenen Teilbereiche, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

 

Hamburg, 12. März 2013

BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Dr. Probst, Wirtschaftsprüfer

zu Inn- u. Knyphausen, Wirtschaftsprüfer

Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens 2012

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  Anschaffungs- und Herstellungskosten
  Stand 1.1.2012 Zugänge Zugänge Erstkonsolidierung Währungsdifferenzen Abgänge Umbuchungen Stand 31.12.2012
  TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
I. Immaterielle Vermögenswerte              
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 2.402 192 0 16 8 0 2.603
2. Geschäfts- und Firmenwerte 34.521 220 0 0 0 0 34.741
  36.923 412 0 16 8 0 37.344
II. Sachanlagen              
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 8.089 406 29 121 1.152 0 7.494
2. Technische Anlagen und Maschinen 59.328 2.965 796 176 4.669 2.362 60.958
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 10.218 1.304 51 231 1.129 45 10.720
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 2.383 542 0 9 0 -2.408 526
  80.017 5.218 875 537 6.950 0 79.697
III. Finanzanlagen              
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 51 0 0 0 21 0 29
2. Beteiligungen 1 0 0 0 0 0 1
  51 0 0 0 21 0 30
  116.991 5.630 875 553 6.979 0 117.071
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  Kumulierte Abschreibungen
  Stand 1.1.2012 Zugänge Währungsdifferenzen Abgänge Stand 31.12.2012
  TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
I. Immaterielle Vermögenswerte          
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 1.640 194 -15 8 1.842
2. Geschäfts- und Firmenwerte 13.833 0 0 0 13.833
  15.474 194 -15 8 15.676
II. Sachanlagen          
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 4.632 570 -65 909 4.357
2. Technische Anlagen und Maschinen 44.362 4.296 -159 2.114 46.703
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 7.615 1.159 -190 999 7.965
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0 0 0 0 0
  56.609 6.025 -414 4.022 59.026
III. Finanzanlagen          
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 0 0 0 0 0
2. Beteiligungen 0 0 0 0 0
  0 0 0 0 0
  72.083 6.220 -429 4.030 74.701
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  Buchwerte
  Stand 31.12.2012 Vorjahr
  TEUR TEUR
I. Immaterielle Vermögenswerte    
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 761 761
2. Geschäfts- und Firmenwerte 20.908 20.688
  21.668 21.449
II. Sachanlagen    
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 3.136 3.457
2. Technische Anlagen und Maschinen 14.255 14.966
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.754 2.602
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 526 2.383
  20.671 23.408
III. Finanzanlagen    
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 29 51
2. Beteiligungen 1 1
  30 51
  42.369 44.908

Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens 2011

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  Anschaffungs- und Herstellungskosten
  Stand 1.1.2011 Zugänge Zugänge Erstkonsolidierung Währungsdifferenzen Abgänge Umbuchungen Stand 31.12.2011
  TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
I. Immaterielle Vermögenswerte              
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 2.364 58 0 -16 5 0 2.402
2. Geschäfts- und Firmenwerte 34.521 0 0 0 0 0 34.521
  36.885 58 0 -16 5 0 36.923
II. Sachanlagen              
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 8.010 357 0 -123 154 0 8.089
2. Technische Anlagen und Maschinen 58.547 3.251 0 219 1.577 -1.112 59.328
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 9.126 930 0 -108 881 1.151 10.218
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 319 2.312 0 2 211 -39 2.383
  76.001 6.849 0 -10 2.822 0 80.017
III. Finanzanlagen              
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 29 21 0 0 0 0 51
2. Beteiligungen 1 0 0 0 0 0 1
  30 21 0 0 0 0 51
  112.916 6.928 0 -26 2.827 0 116.991
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  Kumulierte Abschreibungen
  Stand 1.1.2011 Zugänge Währungsdifferenzen Abgänge Stand 31.12.2011
  TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
I. Immaterielle Vermögenswerte          
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 1.451 210 16 5 1.640
2. Geschäfts- und Firmenwerte 12.806 1.027 0 0 13.833
  14.257 1.237 16 5 15.474
II. Sachanlagen          
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 3.529 1.281 27 151 4.632
2. Technische Anlagen und Maschinen 42.652 4.062 -186 2.538 44.362
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 6.562 1.153 93 7 7.615
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0 0 0 0 0
  52.743 6.496 -66 2.696 56.609
III. Finanzanlagen          
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 0 0 0 0 0
2. Beteiligungen 0 0 0 0 0
  0 0 0 0 0
  67.000 7.733 -51 2.700 72.083
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  Buchwerte
  Stand 31.12.2011 Vorjahr
  TEUR TEUR
I. Immaterielle Vermögenswerte    
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 761 913
2. Geschäfts- und Firmenwerte 20.688 21.715
  21.449 22.628
II. Sachanlagen    
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 3.457 4.481
2. Technische Anlagen und Maschinen 14.966 15.895
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.602 2.564
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 2.383 319
  23.408 23.258
III. Finanzanlagen    
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 51 29
2. Beteiligungen 1 1
  51 30
  44.908 45.916

Rundungsdifferenzen können auftreten

Konzernkapitalflussrechnung

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in TEUR 2012 2011
Konzernergebnis der betrieblichen Tätigkeit 4.501 -1.297
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 6.220 7.733
Gewinn (-) aus dem Abgang von Anlagevermögen -1.161 -50
Unrealisierte Währungsgewinne/-verluste 1 -228
Zunahme (+)/Abnahme (-) der Rückstellungen 321 -53
Cashflow 9.882 6.104
Zunahme (-) der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva -4.424 -5.959
Abnahme (-)/Zunahme (+) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva -1.290 7.208
Aus laufender Geschäftstätigkeit erwirtschaftete Zahlungsmittel 4.168 7.353
Gezahlte Einkommensteuer -2.208 -1.286
Gezahlte Zinsen -2.400 -1.872
Mittelabfluss/-zufluss aus laufender Geschäftstätigkeit -440 4.195
Erhaltene Zinsen 63 64
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Anlagevermögens (+)    
für Sachanlagen 4.103 610
für Finanzanlagen 7 0
Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen (-)    
für immaterielle Vermögenswerte -412 -58
für Sachanlagen -5.218 -6.849
für Finanzanlagen 0 -21
Auszahlungen für den Erwerb von konsolidierten Unternehmen (-) -603 0
Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit -2.060 -6.254
Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen (-) -4.000 0
Einzahlungen (+) aus der Aufnahme    
von kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten 4.983 4
Einzahlungen (+) aus der Aufnahme    
von langfristigen Finanzverbindlichkeiten 321 781
Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit 1.304 784
Wechselkursbedingte Veränderungen des Finanzmittelfonds 238 -97
Konsolidierungskreisbedingte Veränderungen des Finanzmittelfonds 79 0
Gesamte zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds -879 -1.372
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 10.869 12.241
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 9.990 10.869

Der Finanzmittelfonds entspricht der in der Bilanz ausgewiesenen Position "Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente"

Es können Rundungsdifferenzen auftreten

Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung

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Alle Beträge in TEUR Auf Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallendes Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital Kapital- rücklage Sonstige Rücklagen Bilanzverlust Eigene Anteile
Gewinn- rücklagen Umstellungs- rücklage Ausgleichsposten aus Fremdwährungs- umrechnung
Stand am 1.1.2011 19.500 28.105 9.876 589 -634 3.508 -1.578
Veränderung eigener Anteile             30
Zuführung anteilsbasierte Vergütung   71          
Übrige Veränderungen         -65 65  
Gesamtergebnis         -329 -3.939  
Stand am 31.12.2011 19.500 28.176 9.876 589 -1.028 -366 -1.549
Veränderung eigener Anteile             69
Zuführung anteilsbasierte Vergütung   117          
Übrige Veränderungen         -1 1  
Gesamtergebnis         351 222  
Stand am 31.12.2012 19.500 28.293 9.876 589 -678 -144 --1,480
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Alle Beträge in TEUR Nicht beherrschende Anteile Konzerneigenkapital
Eigenkapital
Stand am 1.1.2011 59.364 1.893 61.258
Veränderung eigener Anteile 30   30
Zuführung anteilsbasierte Vergütung 71   71
Übrige Veränderungen      
Gesamtergebnis -4.268 -28 -4.296
Stand am 31.12.2011 55.197 1.865 57.062
Veränderung eigener Anteile 69   69
Zuführung anteilsbasierte Vergütung 117   117
Übrige Veränderungen   12 12
Gesamtergebnis 573 -73 500
Stand am 31.12.2012 55.956 1.805 57.761

Zur Ausschüttung an Aktionäre der Muttergesellschaft stand zum 31.12.2012 ein Betrag von TEUR 5.370 (Vorjahr: TEUR 14.339) bereit.

Es können Rundungsdifferenzen auftreten

Bericht des Aufsichtsrats

Die Muehlhan Gruppe befindet sich unverändert in einem Umstrukturierungsprozess, der durch die tiefgreifenden Veränderungen in den Kernmärkten der Gruppe ausgelöst wurde. Die maritimen Märkte sind dramatisch geschrumpft und neue Märkte wie die Windkraft bergen noch hohe Marktrisiken. Damit einhergehend haben sich die Wettbewerbsbedingungen seit einigen Jahren deutlich verschärft. In diesem Umfeld verfolgt Muehlhan konsequent den Ansatz, den Anteil des maritimen Sektors zu reduzieren und sich zu einem breit aufgestellten Anbieter industrieller Dienstleistungen zu wandeln. Die jüngere Entwicklung bestätigt uns, dass die Unternehmensführung damit auf dem richtigen Weg ist.

Im vergangenen Jahr wurde vom Management intensiv an operativen Verbesserungsmaßnahmen gearbeitet. Daneben werden auch strategische Aufgabenstellungen konsequent angegangen und in Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsrat entschieden. Entsprechend haben sich die Ertragszahlen für 2012 verbessert, auch wenn sie noch weit entfernt von dem Niveau sind, das Vorstand und Aufsichtsrat anstreben. Für das laufende Jahr sieht der Aufsichtsrat die Muehlhan Gruppe auf einem guten Weg.

Prüfung der Unternehmensführung und unterstützende Beratung des Vorstands durch den Aufsichtsrat

Wie auch in den Vorjahren, hat der Aufsichtsrat im Geschäftsjahr 2012 die Geschäftstätigkeit der Unternehmensführung intensiv begleitet. Dabei nahm er die ihm durch Gesetz und Satzung vorgegebenen Begleitungs-, Prüfungs- und Kontrollaufgaben umfassend wahr. Auch außerhalb der Sitzungen standen Aufsichtsrat und Vorstand in engem Kontakt. So tauschte sich der Aufsichtsratsvorsitzende regelmäßig mit dem Vorstandsvorsitzenden über die aktuelle Unternehmensentwicklung und wesentliche Geschäftsvorfälle aus.

Der regelmäßige schriftliche und mündliche Bericht des Vorstands an den Aufsichtsrat über die geschäftliche Entwicklung der Muehlhan Gruppe sowie der AG bildete auch 2012 den Kern der Zusammenarbeit der Organe. Unter besonderer Beachtung stand dabei weiter die Ausrichtung und Anpassung der Muehlhan Gruppe an die aktuelle und für die Zukunft erwartete Marktsituation. Der Vorstand berichtete dem Aufsichtsrat umfassend über die finanzielle Lage der AG und der Tochtergesellschaften, deren Ertragsentwicklungen sowie über die mittelfristigen Unternehmensplanungen.

Insgesamt fanden sieben Sitzungen unter Teilnahme des Vorstands statt. Darin erörterten Aufsichtsrat und Vorstand personal- und geschäftspolitische Vorgänge. Darüber hinaus befassten sich die drei Mitglieder des Aufsichtsrats in mehreren internen Telefonkonferenzen mit der Situation des Konzerns. Themen aller Sitzungen waren die strategische Ausrichtung der Muehlhan Gruppe, die operative Umsetzung sowie die finanzwirtschaftliche Situation. Unter Berücksichtigung der jeweiligen Geschäftssituation wurde auch ausführlich die Entwicklung der Hauptgeschäftsfelder des Unternehmens in den internationalen Märkten erörtert.

Sofern der Aufsichtsrat weitere Informationen benötigte, wurden diese vom Vorstand unverzüglich mündlich und schriftlich zur Verfügung gestellt. Durch den regelmäßigen Austausch und die Abstimmung des Vorstands mit dem Aufsichtsrat, auch zwischen den Sitzungen, war jederzeit sichergestellt, dass Einzelfragestellungen zu wesentlichen Entwicklungen und Geschäftsvorfällen bei Muehlhan ohne Zeitverzögerungen beraten und entschieden werden konnten.

Schwerpunkte bei den Beratungen 2012

Neben den turnusmäßigen Themen wurden während der Aufsichtsratssitzungen 2012 insbesondere folgende Themen vertiefend erläutert:

Beendigung der Aktivitäten in Kanada:

Nachdem absehbar war, dass das Geschäft in der nordamerikanischen Windkraftindustrie auch nach einer schwierigen Anlaufphase nicht die gewünschte Entwicklung nehmen würde, entschieden Aufsichtsrat und Vorstand einvernehmlich den zügigen Ausstieg, um weitere Verluste zu vermeiden. Dieser erfolgte im 3. Quartal 2012.

Beendigung der operativen Tätigkeiten von Sipco Surface Protection Inc. / USA:

Nachdem das Geschäft am Golf von Mexiko zunächst durch die Finanzkrise, dann durch das Deep Water Horizon-Unglück und schließlich durch den faktischen Stillstand jeglicher Schiffneubauaktivitäten stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, erreichte Sipco kein zufriedenstellendes Geschäftsniveau mehr. Aufsichtsrat und Vorstand entschieden einvernehmlich die Beendigung der Aktivitäten an der Golfküste und die Verlagerung zur Schwestergesellschaft an der Westküste der USA. Dies ist zum 31. Dezember 2012 erfolgt.

Strukturelle Veränderungen bei Muehlhan Deutschland GmbH:

Der Aufsichtsrat begleitet die Umsetzung eines vom Management entwickelten Maßnahmenpakets zur Reorganisation der Gesellschaft und ließ sich hierzu in mehreren Sitzungen umfassend informieren.

Umfinanzierung des Konzerns / beabsichtigte Ablösung der PRICOA-Anleihe:

Nachdem in den Vorjahren die Bedingungen der Anleihe mehrfach nicht erfüllt wurden, konnte deren Erfüllung im abgelaufenen Geschäftsjahr jederzeit sichergestellt werden. Unabhängig davon haben Aufsichtsrat und Vorstand entschieden, die Finanzierung der Muehlhan Gruppe auf ein neues Fundament zu stellen und nach Optionen zu suchen, die PRICOA-Anleihe vorzeitig abzulösen. Hierzu laufen intensive Gespräche und Verhandlungen mit potenziellen Bankpartnern.

Jahres- und Konzernabschluss

Der Aufsichtsrat beauftragte die BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg, gemäß Hauptversammlungsbeschluss der Muehlhan AG vom 15. Mai 2012 mit der Abschlussprüfung der Muehlhan AG und des Konzerns. BDO hat den vom Vorstand nach den internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Absatz 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellten Konzernabschluss zum 31. Dezember 2012 sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2012 und den vom Vorstand nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellten Jahresabschluss der Muehlhan AG zum 31. Dezember 2012 und den Lagebericht der Muehlhan AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2012 geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.

Jedem Aufsichtsratsmitglied wurden der Jahresabschluss der Muehlhan AG und der Konzernjahresabschluss, die Lageberichte zum Jahresabschluss der Muehlhan AG und zum Konzernabschluss, der Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns sowie die dazugehörigen Prüfungsberichte zur eigenständigen Prüfung übersandt. In der Sitzung vom 26. März 2013 hat der Aufsichtsrat alle Unterlagen im Beisein der Wirtschaftsprüfer noch einmal eingehend erörtert und geprüft.

Als Ergebnis der Prüfungen kommt der Aufsichtsrat zu der Auffassung, dass die Darstellungen des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts der Muehlhan AG den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Absatz 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften sowie den IFRS insgesamt entsprechen und ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermitteln. Gleiches gilt für die Darstellungen des Jahresabschlusses und des Lageberichts der Muehlhan AG, die den gesetzlichen Vorschriften entsprechen und unter Berücksichtigung der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung ebenfalls ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Muehlhan AG vermitteln.

Der Aufsichtsrat erhebt nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfungen keinerlei Einwände gegen den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss der Muehlhan AG und den Konzernjahresabschluss sowie die Ergebnisse der Abschlussprüfungen und billigt den Jahresabschluss der Muehlhan AG und deren Konzernabschluss zum 31. Dezember 2012. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Dem Vorschlag des Vorstands über die Verwendung des Jahresergebnisses schließt sich der Aufsichtsrat an.

Das Geschäftsjahr 2012 war für die Muehlhan Gruppe trotz eines unverändert schwierigen Marktumfelds in operativer Hinsicht insoweit erfolgreich, als dass die internen Zielvorgaben erreicht wurden und die auch im vergangenen Jahr wieder angefallenen Ergebnisbelastungen mit außerordentlichem Charakter die Zielerreichung nicht gefährden konnten. Zudem hatten sie keine Auswirkungen auf die gesunde Liquiditätslage der Gruppe. Damit hat Muehlhan eine gute Grundlage, die anstehenden Herausforderungen erfolgreich zu meistern.

Der Aufsichtsrat unterstützt den Vorstand auch weiterhin auf seinem Kurs zur nachhaltigen Sicherung der Zukunft der Muehlhan Gruppe. Wir danken dem Vorstand und den Mitarbeitern des Konzerns für die geleistete Arbeit und ihr hohes Engagement sowie den Muehlhan Kunden und Geschäftsfreunden für ihr fortgesetztes Vertrauen im abgelaufenen Geschäftsjahr.

 

Hamburg, im März 2013

Dr. Wulf-Dieter H. Greverath