Muehlhan AG

Hamburg

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2017 bis zum 31.12.2017

Bericht des Aufsichtsrats

Muehlhan setzt im Jahr 2017 den Aufwärtstrend der letzten Jahre fort. Mit einem EBIT von € 8,5 Mio. und einer Verbesserung der EBIT-Marge von 2,7 % auf 3,4 % wurden die internen Ziele erreicht und Erwartungen voll erfüllt. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit entwickelte sich mit € 15,4 Mio. ebenfalls positiv. Der in den Vorjahren durch Verlustprojekte defizitäre Bereich Renewables konnte im Berichtsjahr wie erwartet ein deutlich positives Ergebnis erzielen. Der Bereich Schiff trägt ein stabil positives Ergebnis bei, während die Geschäftsfelder Öl & Gas sowie Industrie/Infrastruktur positive, aber gegenüber dem Vorjahr rückläufige Ergebnisbeiträge ausweisen. Ursächlich sind die Projektstruktur im Berichtsjahr sowie ein durch einen Lieferanten verursachter Schadensfall, von dem insbesondere der Bereich Öl & Gas betroffen war. Es wird erwartet, dass sich alle Geschäftsbereiche trotz zum Teil herausfordernder Marktbedingungen auch in Zukunft positiv entwickeln werden.

Die strategischen Herausforderungen aus den Märkten haben sich im Jahr 2017 nicht wesentlich verändert und werden Vorstand und Aufsichtsrat auch im laufenden Geschäftsjahr beschäftigen:

Der maritime Sektor in Europa hat seinen Konsolidierungs- und Schrumpfungsprozess weitestgehend abgeschlossen. Der Verlust des Standardschiffsbaus, aber auch des Großteils des Reparaturgeschäfts wird für die europäische Werftenlandschaft nachhaltig sein. Allerdings konnten sich die Werften mit der Fokussierung auf den Bau von Spezialschiffen, insbesondere Megayachten, Kreuzfahrt- und Marineschiffen, sowie Aufträgen aus der Windkraftbranche nachhaltig Auslastung sichern. Muehlhan als hochspezialisierter und professioneller Dienstleister mit einem hohen Organisationsgrad wird davon profitieren können.

Der Öl- und Gasmarkt stabilisierte sich im Jahr 2017 als Folge des leicht angestiegenen Ölpreises mit ersten positiven Auswirkungen auf das Investitions- und Ausgabenverhalten der Marktteilnehmer. Wir gehen davon aus, dass der Markt stabil bleibt und sich weiterhin positiv entwickeln wird.

Auch im Windenergiemarkt sehen wir eine deutliche positive Entwicklung mit entsprechenden Auswirkungen auf das zukünftige Geschäft von Muehlhan. Durch eine Unternehmensgründung im Berichtsjahr hat sich Muehlhan zum Full-Service-Anbieter für die Windkraftbranche entwickelt und ist sehr gut positioniert, um seine Marktposition nachhaltig auszubauen.

Im Bereich Industrie/ Infrastruktur wurde durch drei Unternehmenskäufe das Dienstleistungsspektrum der Gruppe regional ausgeweitet. Im Südwesten Deutschlands wurde durch die Übernahme einer großen Strahl- und Beschichtungshalle der Zugang zu Industriekunden im Dreiländereck Deutschland, Schweiz und Frankreich geschaffen. In den Niederlanden wurden durch einen Asset Deal die Gerüstbauaktivitäten gestärkt und in Dänemark wurde im Rahmen eines weiteren Asset Deal das Leistungsportfolio der dänischen Gruppengesellschaft ebenfalls um Gerüstbau-Dienstleistungen erweitert.

Schwerpunkte der Beratungen im Aufsichtsrat

Wie auch in den Vorjahren hat der Aufsichtsrat im Geschäftsjahr 2017 die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Er hat sich mit dem Vorstand des Unternehmens regelmäßig beraten und seine Tätigkeit sorgfältig überwacht. Auch außerhalb der Sitzungen standen Aufsichtsrat und Vorstand in engem Kontakt. So tauschte sich der Aufsichtsratsvorsitzende regelmäßig mit dem Vorstandsvorsitzenden über die aktuelle Unternehmensentwicklung und wesentliche Geschäftsvorfälle aus.

Der regelmäßige schriftliche und mündliche Bericht des Vorstands an den Aufsichtsrat über die geschäftliche Entwicklung der Muehlhan Gruppe sowie der Muehlhan AG bildete auch 2017 den Kern der Zusammenarbeit der Organe. Unter besonderer Beachtung stand dabei weiter die Ausrichtung und Anpassung der Muehlhan Gruppe an die aktuelle und für die Zukunft erwartete Marktsituation. Der Vorstand berichtete dem Aufsichtsrat umfassend über die finanzielle Lage der Muehlhan AG und der Tochtergesellschaften, deren Ertragsentwicklungen sowie über die kurz- und mittelfristigen Unternehmensplanungen.

Insgesamt fanden im Jahr 2017 sieben Sitzungen am 31. Januar, 21. März, 15. Mai, 7. Juni, 11. Juli, 18. Oktober und 13. Dezember 2017 unter Teilnahme des Vorstands statt. In der Sitzung am 7. Juni waren zwei Vorstände entschuldigt, ansonsten haben jeweils alle Aufsichtsräte und Vorstandsmitglieder an den Sitzungen teilgenommen. Gegenstand regelmäßiger Beratungen in den Aufsichtsratssitzungen waren die Umsatz-, Ergebnis- und Beschäftigungsentwicklung sowie die Finanzlage und Liquiditätsentwicklung der Muehlhan AG und der Gruppe.

Unter Berücksichtigung der jeweiligen Geschäftssituation wurde auch ausführlich die Entwicklung der Hauptgeschäftsfelder des Unternehmens in den internationalen Märkten erörtert.

Sofern der Aufsichtsrat weitere Informationen benötigte, wurden diese vom Vorstand unverzüglich mündlich und schriftlich zur Verfügung gestellt. Durch den regelmäßigen Austausch und die Abstimmung des Vorstands mit dem Aufsichtsrat, auch zwischen den Sitzungen, war jederzeit sichergestellt, dass Einzelfragestellungen zu wesentlichen Entwicklungen und Geschäfts-vor/ällen bei Muehlhan ohne Zeitverzögerungen beraten und entschieden werden konnten.

Neben den turnusmäßigen Themen wurden während der Aufsichtsratssitzungen 2017 insbesondere folgende Themen vertiefend erläutert:

In der Aufsichtsratssitzung vom 31. Januar 2017 wurden neben der Erörterung des vergangenen Geschäftsjahres die Übernahmen der Geschäftstätigkeiten der Gesellschaft Degraform Bekistingen en Steigers BV in den Niederlanden sowie die Übernahme eines Teilgeschäftsbetriebs der ISS Evantec GmbH in Deutschland genehmigt.

Gegenstand der Aufsichtsratssitzung vom 21. März 2017 war der Konzernabschluss und die Konzernabschlussprüfung 2016.

In der Sitzung am 15. Mai 2017 am Tag vor der Hauptversammlung wurden die aktuellen Ergebnisse erläutert und die Hauptversammlung am Folgetag vorbereitet.

In der Aufsichtsratssitzung vom 7. Juni 2017 wurden strategische Themen diskutiert.

Am 11. Juli 2017 wurde in der Aufsichtsratssitzung über die aktuellen Ergebnisse und Entwicklungen gesprochen.

Gegenstand der Aufsichtsratssitzung vom 18. Oktober 2017 waren die aktuellen Ergebnisse, strategische Themen sowie der zuvor genannte Schadensfall bei der niederländischen Tochtergesellschaft.

In der letzten Aufsichtsratssitzung des Jahres am 13. Dezember 2017 wurde das Budget 2018 erörtert und beschlossen. Daneben wurde auch in dieser Sitzung der Schadensfall bei der niederländischen Tochtergesellschaft besprochen.

Ausschüsse wurden nicht gebildet.

Jahres- und Konzernabschluss

Der Jahresabschluss und der Lagebericht der Muehlhan AG wurden nach den Regeln des Handelsgesetzbuches (HGB) , der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht nach den Grundsätzen der International Financial Reporting Standards (IFRS) in Verbindung mit § 315e HGB aufgestellt.

Der Aufsichtsrat beauftragte die Warth & Klein Grant Thornton AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg, gemäß Hauptversammlungsbeschluss der Muehlhan AG vom 16. Mai 2017 mit der Abschlussprüfung der Muehlhan AG und des Konzerns. Warth & Klein Grant Thornton hat den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2017 sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2017 und den Jahresabschluss der Muehlhan AG zum 31. Dezember 2017 wie auch den Lagebericht der Muehlhan AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2017 geprüft und mit uneingeschränkten Bestätigungsvermerken versehen. Prüfungsschwerpunkte waren:

Umsatzerlösrealisierung, insbesondere bei langfristigen Fertigungsaufträgen

Forderungen aus Fertigungsaufträgen

Bewertung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie der Ausweis und die Bewertung von Sicherungseinbehalten durch Kunden

Ausweis und Bewertung von Einkommensteuern

Bewertung von Geschäfts- oder Firmenwerten

Der Abschlussprüfer hat entsprechend § 317 Abs. 4 HGB geprüft und befunden, dass der Vorstand ein Überwachungssystem eingerichtet hat, die gesetzlichen Forderungen zur Früherkennung existenzbedrohender Risiken für das Unternehmen erfüllt sind und der Vorstand geeignete Maßnahmen ergriffen hat, frühzeitig Entwicklungen zu erkennen und Risiken abzuwehren.

Jedem Aufsichtsratsmitglied wurden der Jahresabschluss der Muehlhan AG und der Konzernjahresabschluss, die Lageberichte zum Jahresabschluss der Muehlhan AG und zum Konzernjahresabschluss, der Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns sowie die dazugehörigen Prüfungsberichte zur eigenständigen Prüfung übersandt. In der Sitzung vom 20. März 2018 hat der Aufsichtsrat alle Unterlagen im Beisein der Wirtschaftsprüfer noch einmal eingehend erörtert und geprüft. Nach Abschluss dieser Prüfung waren Einwendungen nicht zu erheben.

Der Aufsichtsrat erhebt nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfungen keinerlei Einwände gegen den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss der Muehlhan AG und den Konzernjahresabschluss sowie die Ergebnisse der Abschlussprüfungen und billigt den Jahresabschluss der Muehlhan AG und deren Konzernabschluss zum 31. Dezember 2017. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Dem Vorschlag des Vorstands über die Verwendung des Jahresergebnisses schließt sich der Aufsichtsrat an.

Prüfung des Abhängigkeitsberichts gemäß § 314 Abs. 2 und 3 AktG

Der Abschlussprüfer hat auch den vom Vorstand nach § 312 AktG erstellten Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen (Abhängigkeitsbericht) geprüft und folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:

"Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,

2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war."

Den Prüfungsbericht hat der Abschlussprüfer dem Aufsichtsrat vorgelegt. Der Aufsichtsrat hat den Abhängigkeitsbericht und den Prüfungsbericht

auf seine Vollständigkeit und Richtigkeit geprüft. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung schließt sich der Aufsichtsrat dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer an und erhebt keine Einwendungen gegen die Erklärung des Vorstands am Schluss des Berichts, die im Konzernlagebericht wiedergegeben ist.

Dank und Ausblick

Das Geschäftsjahr 2017 war für die Muehlhan Gruppe eine weitere erfolgreiche Etappe auf dem Weg zu einer stabilen und nachhaltig profitablen Geschäftsentwicklung. Neben Verbesserungen auf dem Gebiet des Projektmanagements hat der Vorstand weiter erfolgreich an der Diversifizierung von Märkten und Dienstleistungen gearbeitet und damit eine gute Grundlage für zukünftige Herausforderungen geschaffen.

Der Aufsichtsrat unterstützt den Vorstand gerne auch weiterhin auf seinem Kurs zur nachhaltigen Sicherung der Zukunft der Muehlhan Gruppe. Wir danken dem Vorstand und den Mitarbeitern des Konzerns für die geleistete Arbeit und ihr hohes Engagement sowie den Muehlhan-Kunden und -Geschäftsfreunden für ihr fortgesetztes Vertrauen im abgelaufenen Geschäftsjahr.

 

Hamburg, im März 2018

Philip Percival, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Muehlhan AG

03 Konzernlagebericht

I. Überblick

Die Muehlhan Gruppe hat im Jahr 2017 ihren kontinuierlichen Aufwärtstrend der letzten Jahre fortgesetzt. Bei erwartungsgemäß leicht gesunkenen Umsatzerlösen von € 247,7 Mio. (€ -6,6 Mio. im Vergleich zu 2016 ) stieg das EBIT um 23,9 % auf € 8,5 Mio. Die EBIT-Marge konnte damit von 2,7 % auf 3,4 % gesteigert werden. Der Konzernjahresüberschuss erhöhte sich um 64,0 % auf € 4,6 Mio. Nach Fremdanteilen wurde im Berichtsjahr 2017 ein den Eigenkapitalgebern zustehendes Ergebnis von € 4,1 Mio. und damit mehr als eine Verdopplung im Vergleich zum Vorjahr erwirtschaftet. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit entwickelte sich mit € 15,4 Mio. im Vergleich zu € 8,9 Mio. im Vorjahr ebenfalls positiv.

Die deutlichen Ergebnisverbesserungen in den letzten Jahren unterstreichen den Wert der vom Management in den letzten Jahren umgesetzten strategischen Maßnahmen. Auch das stetige Arbeiten an zahlreichen operativen Stellschrauben zeigt langsam, aber stetig seine Wirkung.

Zu den strategischen Maßnahmen zählen unter anderem die Fokussierung auf Wachstumsmärkte sowie die Erweiterung und Komplettierung des Dienstleistungsangebots in möglichst vielen Märkten. Die Akquisitionen im Berichtsjahr dienen beiden Stoßrichtungen: Die Wachstumsmärkte Öl & Gas und Renewables (Windkraft) werden durch den Kauf der restlichen Anteile an der MSI-Gruppe sowie die Gründung der Muehlhan Wind Service A/S weiter gestärkt. Kleine Unternehmensakquisitionen in den Niederlanden, Deutschland und Dänemark erweitern das Dienstleistungsangebot in diesen Ländern.

Auf der operativen Ebene arbeitet das Management an einer Vielzahl von Parametern: Präzisere Auswahlkriterien bei Projekten und die strikte Anwendung von Risikomanagementmaßnahmen tragen dazu bei, Projektverluste zu vermeiden. Ein verbessertes und systemgestütztes Projektcontrolling trägt dazu bei, Abweichungen vom Plan früher zu erkennen und damit gegenzusteuern.

Im Öl- & Gasbereich wird erwartet, dass sich die in 2017 eingetretene Stabilisierung und leicht positive Entwicklung mit einem Anstieg des Ölpreises fortsetzen wird. Als einer der langjährigen Full-Service-Anbieter in diesem Markt dürfte Muehlhan von dieser Entwicklung profitieren.

Der Bereich Renewables blickt auf turbulente Anfangsjahre zurück, zeigt seit einiger Zeit aber deutliche Tendenzen hin zu einem stetigen und stabilen Wachstum. Als Full-Service-Anbieter auch in diesem Markt, der sowohl die Hersteller von Windkraftanlagen als auch die Betreiber von Offshore-Windparks über den gesamten Lebenszyklus der Anlagen unterstützt, ist Muehlhan exzellent positioniert, um in Zukunft in den unterschiedlichen Teilmärkten weiter zu wachsen.

Der Vorstand ist zuversichtlich, dass sich der Aufwärtstrend der Gruppe auch in Zukunft fortsetzen wird. Diese Zuversicht stützt sich auf die erhöhte Widerstandsfähigkeit der Gruppe aufgrund der strategischen Umbaumaßnahmen der letzten Jahre sowie das zunehmend breitere Portfolio an Dienstleistungen. Operativ tragen das stringent angewandte Risikomanagement und kontinuierliches Verbessern zum Erfolg der Gruppenunternehmen bei.

II. Grundlagen des Konzerns

1. Konzernstruktur

Die Muehlhan AG (MYAG), Hamburg, ist die Holdinggesellschaft von insgesamt 34 unmittelbar und mittelbar gehaltenen Gesellschaften in Europa, dem Nahen Osten, Nordamerika und dem Rest der Welt. Davon werden derzeit 32 Gesellschaften in den Konzernabschluss einbezogen.

Als börsennotierte Aktiengesellschaft wird die Muehlhan AG seit März 2017 im Open Market (vorher: Entry Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt.

Die Muehlhan Gruppe bietet ihren Kunden als einer der wenigen FullService-Anbieter ein diversifiziertes Spektrum an Industriedienstleistungen. Muehlhan vereint einen hohen Organisationsgrad, eine große technologische Kompetenz, die Erfahrung von mehr als 130 Jahren und einen hohen Qualitätsanspruch zu einem professionell-industriellen Ansatz und erfüllt damit die höchsten Qualitätsansprüche unserer Kunden in einem ansonsten noch weitgehend handwerklich geprägten Wettbewerbsumfeld.

Die angebotenen Dienstleistungen erstrecken sich auf Arbeiten an Schiffen, Öl- und Gasinstallationen zu Wasser und zu Land, Windkraftanlagen zu Wasser und zu Land, Industrieanlagen und Tätigkeiten an Bau- und Infrastrukturprojekten.

2. Dienstleistungen

Die Muehlhan Gruppe bietet folgende Dienstleistungen an:

Oberflächenschutz:

Muehlhan erbringt in allen Märkten Dienstleistungen im Bereich Oberflächenschutz. Diese tragen maßgeblich zum Schutz und Erhalt von Anlagen sowie maritimer und industrieller Infrastruktur bei. Dazu gehören:

die Reinigung und Stahlvorbereitung,

das Strahlen mit unterschiedlichsten Verfahren, unter anderem Ultrahochdruck-Wasserstrahlen, Trockenstrahlen, Höchstdruck-Nassstrahlen und Sponge-Jet,

die Metallisierung von Oberflächen,

die Beschichtung von Oberflächen mit Farbsystemen sowie Klebefolien.

Passiver Brandschutz:

Der passive Brandschutz hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Er findet seine Anwendung in der Industrie, der Infrastruktur sowie im Öl- und Gassektor. Dabei werden durch zementartige und intumeszierende Materialien statisch belastete Strukturen geschützt, um ihre Stabilität im Brandfall möglichst lange zu gewährleisten. Damit bleiben die tragenden Strukturen mit Notausgängen, Treppen und Dachstrukturen länger zugänglich für Notfallteams und Feuerwehr und retten damit Leben.

Gerüstbau und Zugangstechnik:

Der Gerüstbau und die eng damit verbundene Zugangstechnik sind Wachstumsfelder der Gruppe, da beide Dienstleistungen eng mit dem Ausbau der Geschäftsfelder Öl & Gas und Renewables verbunden sind. Gerüstbau- und Zugangstechnikdienstleistungen erbringt Muehlhan dementsprechend sowohl an Land als auch offshore. Muehlhan ist ein wichtiger Partner für Bauunternehmen im Hoch- und Fassadenbau, für Öl- und Gasexplorationsgesellschaften, Unternehmen im Bereich der Windkraft und für Werften. Als eines von wenigen Unternehmen erfüllt Muehlhan die hohen technischen Anforderungen, die an den Bau von Offshore-Transformer-Stationen und Fundamenten für Offshore-Windparks gestellt werden und bietet Spezialzugangstechniken wie Hebebühnen, hydraulische Arbeitsbühnen und seilgestützte Zugangstechniken an. Außerdem hat Muehlhan das Know-how und die technischen Möglichkeiten, individuelle und komplexe Gerüst- und Tribünenkonstruktionen zu installieren.

Stahlbau:

Stahlbaudienstleistungen werden sowohl für Werft- als auch Industrie- und Infrastrukturkunden erbracht. Die Dienstleistungen im Stahlbau umfassen Schweißarbeiten bei Schiffen, Brücken und Offshore-Anlagen sowie Installationsarbeiten bei Windturbinen, Schornsteinen, Schiffen und sonstigen Industrieanlagen. Aufgrund der hohen Kompetenz bietet Muehlhan auch Ausbildungslehrgänge und Trainings an.

Isolierung:

Die Kälteisolierung, die Wärme- und Schalldämmung sowie Vollbeschichtungen und Isolierungssanierungen sind insbesondere bei Industrieanlagen und Bauprojekten von großer Bedeutung und helfen, langfristig Kosten zu senken und Umweltstandards einzuhalten.

Mit der Gründung der dänischen Tochtergesellschaft Muehlhan Wind Service A/S, Middelfart/Dänemark bietet Muehlhan seit diesem Jahr auch sämtliche Dienstleistungen rund um Windkraftanlagen an. Das Portfolio der Gesellschaft umfasst unter anderem Montagearbeiten, Installation, Service-Dienstleistungen, elektrische Arbeiten sowie den Oberflächenschutz.

III. Ziele und Strategie

Die strukturellen Änderungen der maritimen Märkte mit der Konsequenz eines zunehmend verschärften Wettbewerbs haben das Management in den vergangenen Jahren dazu veranlasst, die Strategie neu auszurichten, um die Abhängigkeit vom klassischen Schiffsneubau zu verringern. Elemente dieser Strategie sind:

1. Fokussierung auf den Ausbau der Geschäftsbereiche Öl & Gas und Renewables

Wesentlicher Bestandteil der Strategie ist die Verlagerung des Geschäfts weg vom maritimen Oberflächenschutz hin zum Öl- und Gassektor sowie zum Bereich Renewables (Windkraft). Die Phase niedriger Ölpreise in den letzten Jahren hat deutliche Spuren in der Wertschöpfungskette der Öl- und Gasbranche hinterlassen. Durch den Anstieg des Ölpreises im Verlauf des Jahres 2017 und eine damit verbundene größere Investitionstätigkeit der Explorationsgesellschaften sowie durch Anpassungen an die Marktlage sieht Muehlhan unverändert die Chance, in diesem Markt die Position des Unternehmens auszubauen. Der Markt der erneuerbaren Energien und hier insbesondere der Bereich Offshore-Windkraft wird Muehlhan in Europa neue Wachstumsfelder öffnen. Muehlhan arbeitet daran, seine Position als anerkannter Spezialist für Oberflächenbeschichtungen auszubauen und mit neuen Dienstleistungsangeboten als Full-Service-Anbieter sowohl für Hersteller von Windkraftanlagen als auch Betreiber von Offshore-Windparks vom Wachstum in diesem Markt zu profitieren.

2. Anpassung und Erweiterung des Dienstleistungsangebotes

Der Ausbau der Geschäftsbereiche Öl & Gas, Renewables sowie Industrie/ Infrastruktur erfordert eine Anpassung und Erweiterung der angebotenen Dienstleistungspalette. Kunden wünschen im maritimen Bereich üblicherweise den Oberflächenschutz als eigenständige Dienstleistung. Die Öl- und Gasmärkte sowie Industriekunden verlangen dagegen zumeist ein komplettes Dienstleistungspaket aus Gerüstbau, Isolierung, Oberflächenschutz, Brandschutz, Industriereinigung und zerstörungsfreier Materialprüfung. Im Bereich Renewables suchen die großen Hersteller von Windturbinen und Windkraftparkbetreiber ebenfalls nach Unternehmen, die ein möglichst breites Dienstleistungsangebot aus einer Hand anbieten können. Um den neuen Anforderungen gerecht zu werden, weitet Muehlhan - wo möglich und sinnvoll - sein Dienstleistungsangebot aus, passt es den Anforderungen an und verbessert die Vernetzung der einzelnen Dienstleistungen, um den Kunden ein optimales Paket an Dienstleistungen anbieten zu können. Als Beispiel ist die Gründung der Tochtergesellschaft Muehlhan Wind Service A/S in Dänemark zu nennen, mit der Muehlhan im Bereich Windkraftanlagen das Dienstleistungsangebot deutlich erweitert.

3. Profitabilität und führende Marktposition

Die Gruppe konzentriert ihr Geschäft im Wesentlichen auf Europa, den Nahen Osten und Nordamerika. Jedes lokale Engagement wird an strengen Kriterien wie Profitabilität, Nachhaltigkeit, Portfoliobreite und Mindestgröße gemessen. Sollten diese nicht nachhaltig erfüllt werden, wird ein Standort verkauft oder geschlossen. Ziel ist, die Profitabilität und damit den "Shareholder-Value" der Gruppe langfristig zu erhöhen.

Im Berichtsjahr ist Muehlhan sowohl organisch gewachsen als auch über Akquisitionen. Die Muehlhan Wind Service A/S in Dänemark und die Ruwad Al Athaiba International LLC im Oman sind Neugründungen. Mit der niederländischen Gesellschaft Degraform Bekistingen en Steigers BV, dem Geschäftsbetrieb von der ISS Evantec GmbH in Wyhlen und der dänischen Gesellschaft Stjerne Stilladser A/S wurden drei Akquisitionen getätigt. Daneben wurden noch die restlichen 40 % der Anteile an der MSI-Gruppe erworben. Alle Wachstumsmaßnahmen unterliegen den gleichen strengen Kriterien wie die bestehenden Engagements.

Management und Aufsichtsrat streben eine führende Marktposition in allen Bereichen innerhalb eines Zeitraumes von fünf bis sieben Jahren an. In einem überwiegend kleinteilig geprägten Wettbewerbsumfeld kompensiert Muehlhan die zum Teil vorhandenen Strukturkostenvorteile kleinerer Wettbewerber durch permanente Investitionen in Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter, kurzfristig verfügbare Kapazitätsreserven, technische Innovationen, höhere Qualität und höhere Produktivität sowie die finanziellen Möglichkeiten eines international tätigen Konzerns.

4. Qualität, Sicherheit und Umweltschutz

Neben den klassischen Kundenanforderungen nach Preis, Effizienz und Produktivität, kurzer Projektlaufzeit sowie verlässlicher Abwicklung werden auch die umfassende und ordnungsgemäße Dokumentation der Maßnahmen und Abwicklung eines Großprojekts sowie die Einhaltung sämtlicher gesetzlicher Bestimmungen zum Umweltschutz und zur Arbeitssicherheit zu immer wichtigeren Wettbewerbskriterien. Muehlhan unternimmt alles Notwendige, um jederzeit sämtliche Bestimmungen zum Umweltschutz und zur Arbeitssicherheit einzuhalten und Unfälle auf ein Minimum zu reduzieren. Erreicht werden diese Ziele durch effektives Training, regelmäßige Schulungen und aufmerksames Handeln in allen Bereichen.

All dies ist in dem Integrierten Management-System der Muehlhan Gruppe zusammengefasst, das regelmäßig vom Bureau Veritas nach DIN EN ISO 9001:2015, DIN EN ISO 14001:2015 und OHSAS 18001:2007 zertifiziert wird.

Dadurch kann Muehlhan den stetig wachsenden Ansprüchen der weltweiten Kunden und der Behörden auf den Feldern Qualität, Termintreue, Arbeitssicherheit, Unfallverhütung und nachhaltiger Umweltschutz jederzeit gerecht werden und damit die Wettbewerbsfähigkeit stärken. Außerdem lebt Muehlhan einen fairen und gesetzeskonformen Umgang mit Mitarbeitern und Subunternehmern.

5. Finanzielle Stabilität und ein hoher Organisationsgrad

Wesentliche Unterscheidungskriterien gegenüber Wettbewerbern sind die stabile Finanzkraft, der finanzielle Spielraum für Wachstumsinitiativen und der hohe Organisationsgrad der Gruppe. Die Finanzkraft wird jederzeit stabil gehalten und langfristig ausgebaut. Aus Perspektive der Kunden ist Muehlhan somit ein verlässlicher und finanziell stabiler Partner, dem ein Großprojekt anvertraut werden kann. Der hohe Organisationsgrad wird dabei stetig weiter optimiert und Synergie- und "Best-Practice-Effekte" intensiver genutzt.

IV. Steuerung des Konzerns

1. Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Die Führung der Muehlhan Gruppe obliegt einem dreiköpfigen Vorstand. Der Aufsichtsrat besteht aus drei Personen. Er berät und begleitet den Vorstand in der Leitung des Unternehmens und erörtert regelmäßig wesentliche Themen wie Planung, Strategie, Geschäftsentwicklung sowie Chancen und Risiken.

Die Steuerung der Muehlhan Gruppe erfolgt vom Unternehmenssitz in Hamburg nach klassischen finanz-, vermögens- und ertragswirtschaftlichen Kennzahlen, die monatlich bereitgestellt werden. Die wesentlichen finanzwirtschaftlichen Leistungsindikatoren sind der Umsatz und das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern ) . Die operative Steuerung der Gruppe erfolgt primär nach Regionen. Die strategische Steuerung erfolgt nach Geschäftsbereichen.

Daneben legt die Muehlhan Gruppe ein besonderes Augenmerk auf die Einhaltung von Unfallverhütungsvorschriften und damit einhergehend auf die Vermeidung von Unfällen. Als nichtfinanziellen Leistungsindikator nutzt Muehlhan die interne Unfallstatistik mit der Kenngröße Unfallrate, definiert als Unfälle pro Million Arbeitsstunden. Alle operativen Gesellschaften melden dazu monatlich die Arbeitsunfälle und die geleisteten Stunden der Mitarbeiter und Subkontraktoren an den zentralen Verantwortlichen für QHSE (Quality, Health, Safety and Environment) in Hamburg.

2. Regionen

Die Muehlhan Gruppe ist aktuell auf drei Kontinenten präsent. In Europa ist die Gruppe mit 18 Tochterunternehmen vertreten. Im Nahen Osten ist die Muehlhan Gruppe mit drei operativen Gesellschaften in den Vereinigten Arabischen Emiraten, in Katar und im Oman vertreten, ein Ausbau der Aktivitäten in der Region ist in Vorbereitung. In Nordamerika ist Muehlhan hauptsächlich in den Staaten an der Westküste präsent. Die Region Rest der Welt umfasst die im Wesentlichen auf Ölförderanlagen vor den Küsten Brasiliens und Afrikas aktive MSI mit ihren zwei Tochtergesellschaften.

3. Geschäftsbereiche

Der Bereich Schiff umfasst sowohl den Bereich Schiffsneubau als auch den Bereich Schiffsreparatur in Europa. Der Konsolidierungs- und Schrumpfungsprozess in diesem Markt ist weitestgehend abgeschlossen. Der Verlust des Standardschiffbaus und eines Großteils des Reparaturgeschäfts sind nachhaltig. Die verbleibenden Werften konzentrieren sich auf den Bau von Spezialschiffen, insbesondere Megayachten, Kreuzfahrt- und Marineschiffen, und können damit ihre Auslastung nachhaltig sichern. Muehlhan bedient Reedereien und Werften mit hochwertigen Oberflächenbeschichtungen bei Neubauten und einem breit gefächerten Leistungsspektrum in den Bereichen Wartung und Erneuerung von Oberflächenbeschichtungen. Das Spektrum reicht von kurzfristigen Reparaturarbeiten an Außenwänden bis hin zur komplexen Sanierung von Wasser-, Ballast-, Treibstoff- und Cargotanks.

Im Geschäftsbereich Öl & Gas wird das Geschäft mit Kunden aus der Öl- und Gasindustrie zu Wasser und zu Land zusammengefasst. Muehlhan ist dabei Partner von großen Unternehmen in den Bereichen Öl & Gas Offshore sowie der Petrochemie. Die in diesen Bereichen erworbene hohe Kompetenz für Oberflächenschutz, Brandschutz, Isolierung und Gerüstbau baut die Gruppe kontinuierlich weiter aus.

Den wachsenden Markt der Renewables - der regenerativen Energien rund um Windkraftanlagen zu Wasser und zu Land - bedient Muehlhan mit Oberflächenschutzdienstleistungen insbesondere für Windkrafttürme und Umspannplattformen. In den vergangenen Jahren hat sich die Gruppe zu einem Spezialisten der Turmbeschichtung und damit zu einem begehrten Partner der führenden Windkraftanlagenhersteller entwickelt. Seit dem Jahr 2017 bietet Muehlhan weitere Dienstleistungen wie Installations- und Servicearbeiten an und entwickelt sich damit zu einem Full-Service-Anbieter in diesem Bereich.

Im Geschäftsbereich Industrie/Infrastruktur liefert Muehlhan langlebige Beschichtungslösungen, Stahlarbeiten und Gerüstbau für industrielle Kunden, für Brückenneubauten und -sanierungen, Schleusen, Wasserversorgungs- und Verkehrsinfrastrukturprojekte sowie den Sondermaschinenbau. Neben Dienstleistungen vor Ort beim Kunden betreibt Muehlhan auch stationäre Strahl- und Beschichtungshallen. Ein Leistungsfeld mit zunehmender Bedeutung ist der passive Brandschutz, der bei großen Stahlkonstruktionen wie Flughäfen, Brücken, Wolkenkratzern und industriellen Bauten zur Anwendung kommt.

V. Forschung und Entwicklung

Traditionell treibt die Muehlhan Gruppe eigene Entwicklungen und den Einsatz innovativer Technologien voran und dürfte eines von wenigen Unternehmen im Bereich des Oberflächenschutzes sein, in dem aktiv Forschung und Entwicklung in diesem Bereich betrieben wird. Die Arbeit umfasst eigene Projekte zur Verbesserung der Produktivität und Profitabilität, aber auch die Mitarbeit in internationalen, standardsetzenden Organisationen sowie die Zusammenarbeit mit diversen Forschungseinrichtungen.

Muehlhan versteht sich als technologischer Marktführer auf dem Gebiet des Oberflächenschutzes. Neben den zahlreichen Patenten und Lizenzen arbeitet die Gruppe aktiv an Produkten und Geräten zur Weiterentwicklung eines nachhaltigen und umweltfreundlichen Oberflächenschutzes. Hierzu werden im Konzern zwei Mitarbeiter exklusiv beschäftigt sowie bei Bedarf weitere Mitarbeiter hinzugezogen. Darüber hinaus findet eine enge Zusammenarbeit mit renommierten Forschungsinstituten und weiteren spezialisierten Fremdfirmen statt. Der Aufwand für F&E-Aktivitäten beträgt € 0,3 Mio. und setzt sich im Wesentlichen aus Personalaufwendungen zusammen.

VI. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die Weltwirtschaft hat die konjunkturelle Talsohle der Vorjahre hinter sich gelassen und befindet sich aktuell in einem Aufschwung. Mit einem Anstieg des weltweiten Wirtschaftswachstums um rund 3,6 % lag das Jahr 2017 über dem Wert des Vorjahres (3,2 %). Dabei erzielten die USA eine Steigerung der Produktion von 2,2 % (Vorjahr: 1,5 %), Deutschland erreichte 2,0 % (Vorjahr: 1,9 %) und China meldete eine Steigerung der Produktion von 6,8 % (Vorjahr: 6,7%).1

Nachdem im Vorjahr noch der geringste Anstieg des weltweiten Wirtschaftswachstums seit der Finanzkrise verzeichnet wurde, ist das Wachstum im Jahr 2017 deutlich auf 3,6 % angestiegen. Insbesondere Europa, Japan, Russland und die aufstrebenden Nationen in Asien verzeichnen eine Verbesserung und haben gegenläufige Entwicklungen wie u. a. in Großbritannien überkompensiert. Die Auswirkungen der Finanzkrise sind allerdings noch nicht vollständig überwunden, was unter anderem durch das historisch niedrige Zinsniveau zum Ausdruck kommt. Auch geopolitische Krisenherde insbesondere im Nahen Osten sowie schwer vorherzusehende politische Entscheidungen in den USA beeinflussen das weltweite Wirtschaftswachstum.

Der Ölpreis hat sich im Berichtsjahr 2017 erholt. Nach einem Tiefpunkt von rund 30 US-Dollar/Barrel zum Jahreswechsel 2015/16 und einem Anstieg auf rund 57 US-Dollar/Barrel bis Ende 2016, stieg der Ölpreis insbesondere in der zweiten Jahreshälfte 2017 deutlich an. Am 31. Dezember 2017 lag der

1 International Monetary Fund: Global Economic Outlook, Oktober 2017

Kurs bei rund 66 US-Dollar/Barrel. Ursächlich hierfür waren unter anderem Spannungen im Königreich Saudi-Arabien.

Für das kommende Jahr wird mit einem globalen Wirtschaftswachstum um rund 3,7 % gerechnet. Der Anstieg in den USA wird dabei mit rund 2,3 % über dem in der Eurozone mit ca. 1,9 % erwartet. In China wird mit einer leichten Abkühlung des Wirtschaftswachstums gerechnet, da die expansiven fiskal- und geldpolitischen Maßnahmen der letzten Jahre das langfristige Ziel, nachhaltiges Wachstum zu schaffen, beeinträchtigen werden. In den Schwellenländern wird trotz anhaltend hoher Risiken ein wieder anziehendes Wachstum erwartet.

Die OPEC und weitere Länder wie Russland haben die Ende 2016 beschlossene Reduzierung der Ölförderung weitestgehend umgesetzt und Ende 2017 eine Verlängerung der Reduzierung bis Ende 2018 beschlossen. Durch die gleichzeitige Ausweitung der Ölförderung in den USA ist die Versorgung der Märkte mit Rohöl jedoch gegeben. Daher wird in 2018 nur mit einem moderaten Anstieg des Ölpreises gerechnet.2

Es ist zu beachten, dass angesichts der aktuellen politischen Veränderungen sämtliche Prognosen zukünftiger Entwicklungen mit besonders großen Unsicherheiten behaftet sind. Geopolitische Entwicklungen insbesondere im Nahen Osten sowie schwer vorhersehbare politische Entwicklungen in den USA, wie die kurz vor Jahresende 2017 beschlossene Steuerreform, können das Jahr 2018 beeinflussen.

2. Branchenbezogene Rahmenbedingungen

Im Bereich Schiff ist die Situation auf dem Weltmarkt unverändert schwierig und dürfte auch auf absehbare Zeit schwierig bleiben. Es herrschen nach wie vor große Überkapazitäten, insbesondere in der Containerschifffahrt, was die großen asiatischen Schiffbaunationen Korea, Japan und China vor große Herausforderungen stellt. Angesichts eines weiterhin niedrigen Niveaus der Neubestellungen wird die schwierige Situation der Branche andauern. Die noch existierenden deutschen Werften sind dem Strukturwandel begegnet, indem sie sich erfolgreich als Anbieter von Spezialschiffen etabliert haben. Dies erlaubt es ihnen, die gegenüber der asiatischen Konkurrenz höheren Arbeitskosten durch eine höhere Wertschöpfung zu kompensieren. Sie bedienen vor allem Nischenmärkte wie den Marineschiffbau, Kreuzfahrtschiffe, Ro-Ro-Schiffe, Megayachten, aber auch Kunden im Bereich der Windkraft.

Der im Vergleich zum Preisniveau der letzten zehn Jahre weiterhin niedrige Ölpreis hat alle vom Öl- und Gassektor abhängigen Unternehmen auch im Berichtsjahr vor große Herausforderungen gestellt. Die Sparmaßnahmen durch u. a. Personalfreistellungen und Verschieben von Investitionen und Instandhaltungsmaßnahmen erhöhten den Margendruck in der gesamten Wertschöpfungskette. Die Ölexplorationsgesellschaften haben sich inzwischen allerdings auf die veränderten Marktbedingungen eingestellt. Diese

2 Institut für Weltwirtschaft, Kiel: Kieler Konjunkturberichte, Weltkonjunktur im Winter 2017

Anpassungen zusammen mit dem gestiegenen Ölpreis führten zu ersten Investitionsaktivitäten nach zwei Jahren eines fast vollständigen Investitionsstopps.

Als Zulieferunternehmen dieses Marktes hat auch Muehlhan seine Strukturen an die reduzierte Nachfrage und den erhöhten Kostendruck angepasst und sieht sich gerüstet, von den wieder anziehenden Investitionsaktivitäten profitieren zu können.

Im Bereich Renewables waren in Deutschland im Jahr 2017 Windkraftanlagen mit einer Leistung von mehr als 55 GW installiert. Der Bereich Offshore steuerte dazu erstmals mehr als 5 GW bei. In anderen europäischen Ländern entwickelt sich der Bereich ähnlich positiv.3 Für 2018 wird eine Fortsetzung der positiven Entwicklung erwartet. Für Muehlhan bietet sich damit die Chance, seine großen Erfahrungen im Oberflächenschutz, im Gerüstbau und im Stahlbau einzubringen. Zusätzlich resultieren aus der Gründung der Muehlhan Wind Service Wachstumsmöglichkeiten im Installations- und Servicegeschäft.

Der Bereich Industrie/Infrastruktur bedient unterschiedliche Märkte und Kunden. Im Hochbau hat Muehlhan vor allem im Nahen Osten und in Europa Dienstleistungen im Gerüstbau und passiven Brandschutz erbracht. In den USA profitiert die lokale Gruppengesellschaft von dem milliardenschweren Reparaturprogramm für die dort weit verbreiteten Brücken in Stahlbauweise, deren Korrosionsschutz erneuert werden muss.

3. Geschäftsverlauf

Im Folgenden wird der Geschäftsverlauf anhand der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage inklusive besonderer Entwicklungen und Ereignisse dargestellt.

3.1. Ertragslage

3.1.1. Konzernertragslage

Für die Muehlhan Gruppe verlief das Jahr 2017 positiv im Rahmen der Erwartungen. Der Umsatz betrug im Berichtsjahr € 247,7 Mio. und liegt damit um 2,6 % unter dem Vorjahr. Der leichte Umsatzrückgang ist auf eine verhältnismäßig hohe Anzahl von Großprojekten und die Fokussierung auf die Profitabilität zurückzuführen.

Die Materialaufwendungen und bezogenen Leistungen sind deutlich von € 96,0 Mio. um 17,2 % auf € 79,6 Mio. gesunken. Der Personalaufwand stieg dagegen nur unterproportional um 9,7% auf € 116,4 Mio. Die Verschiebung der Aufwendungen hin zum Personalaufwand resultiert aus dem verstärkten Einsatz von eigenen Mitarbeitern, um eine gleichbleibend hohe Qualität sicherzustellen. Außerdem sind die Lohn- und Gehaltskosten in den Ländern, in denen Muehlhan Gesellschaften gekauft bzw. gegründet hat - in den Niederlanden, in Deutschland und in Dänemark -, überproportional hoch im Vergleich zum Konzerndurchschnitt. Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) stieg von € 14,2 Mio. um 12,5 % auf € 16,0 Mio. an.

3 "Windmonitor" des Fraunhofer-Instituts

Die Abschreibungen stiegen aufgrund der hohen Investitionen im Vor- und Berichtsjahr leicht von € 7,4 Mio. auf € 7,5 Mio.

Nach Berücksichtigung der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen verbleibt ein gegenüber dem Vorjahr um € 1,6 Mio. höheres EBIT aus den fortgeführten Geschäftsbereichen von € 8,5 Mio. Beim Anstieg des EBIT profitierte Muehlhan neben einem verbesserten Marktumfeld vor allem von in den Vorjahren eingeleiteten operativen Verbesserungen und einer selektiveren Projektauswahl zur Reduzierung des Risikos von Projektverlusten. Das erzielte EBIT aus den fortgeführten Geschäftsbereichen von € 8,5 Mio. liegt am obersten Ende des vom Vorstand veröffentlichten Ergebnisausblicks von € 6,5 - € 8,5 Mio. (Vorjahr: € 5,0 - € 7,0 Mio.).

Das Finanzergebnis verschlechterte sich um € 0,7 Mio. auf € -2,2 Mio. Dies resultiert im Wesentlichen aus der erstmalig vorgenommenen Abzinsung von projektbezogenen Sicherungseinbehalten und Abgrenzungen. Ohne diesen Effekt wäre das Finanzergebnis im Vergleich zum Vorjahr leicht verbessert.

Wie im Vorjahr wird der Geschäftsbereich Singapur gemäß IFRS 5 separat dargestellt. Die Gesellschaften wurden im Berichtsjahr entkonsolidiert. Verwaltungskosten führten zu einem negativen Ergebnis des Geschäftsbereiches von € 0,1 Mio.

Der Konzernjahresüberschuss erhöhte sich um € 1,8 Mio. auf € 4,7 Mio. Davon entfallen € 0,6 Mio. auf nicht beherrschende Anteile (Vorjahr: € 0,9 Mio.), so dass ein auf die Eigenkapitalgeber der Muehlhan AG entfallendes Ergebnis von € 4,1 Mio. (Vorjahr: € 1,9 Mio.) erwirtschaftet wurde.

3.1.2. Ertragslage nach Regionen

In der Regionalbetrachtung zeigt sich, dass der Umsatz in Europa im Berichtsjahr von € 186,2 Mio. um 3 °% auf € 192,5 Mio. anstieg. Die erfolgreiche Abarbeitung von Großprojekten, operative Verbesserungen und die Reduzierung von Projektverlusten führten trotz eines durch einen Lieferanten verursachten Schadensfalls in den Niederlanden zu einer erneuten Verbesserung der Profitabilität; das EBIT stieg von € 4,9 Mio. im Vorjahr auf € 7,5 Mio. im Berichtsjahr.

Im Nahen Osten, der aus Sicht von Muehlhan die Vereinigten Arabischen Emirate, Katar und seit 2017 auch den Oman umfasst, reduzierten sich die Umsatzerlöse deutlich um € 9,0 Mio. auf € 20,8 Mio., nachdem in den letzten Jahren Großprojekte zu deutlichen Umsatzsteigerungen geführt hatten. Ein wesentlicher Grund für den Rückgang ist die Blockade des Emirats Katar durch seine Nachbarstaaten, die zu erheblichen Verzögerungen und Absagen von Bauprojekten geführt hat. Das EBIT dieser Region konnte dagegen auf € 1,3 Mio. fast verdreifacht werden, da im Vorjahr Sondereffekte wie Wertberichtigungen auf Forderungen und Vorräte das Ergebnis belastet hatten.

In Nordamerika lag das Geschäft im Berichtsjahr mit einem Umsatz von € 21,1 Mio. um € 5,8 Mio. unter dem Vorjahr. Der Rückgang resultiert aus dem Abschluss des Großauftrags der Sanierung der Richmond-Brücke von San Francisco Anfang des Jahres. Das Nachfolgegroßprojekt, die Sanierung der Rio-Vista-Brücke im Großraum von San Francisco, hat erst am Ende des Jahres begonnen. Das Raffinerie-Geschäft lag im Bereich der erwarteten Umsätze. Das EBIT konnte insgesamt um € 0,8 Mio. auf € 2,1 Mio. gesteigert werden.

Im Rest der Welt wurden mit Öl- und Gasprojekten Umsatzerlöse von € 13,2 Mio. (Vorjahr: € 11,4 Mio.) bei einem EBIT von € 1,4 Mio. (Vorjahr: € 1,6 Mio.) erzielt.

3.1.3. Ertragslage nach Geschäftsbereichen

Im Geschäftsfeld Schiff gab es den erwarteten Umsatzrückgang auf € 56,2 Mio. gegenüber € 63,5 Mio. im Vorjahr. Ursächlich hierfür sind das Auslaufen einiger Großprojekte sowie eine selektivere Auswahl von Nachfolgeprojekten im Rahmen des strikten Risikomanagements. Bei einem Anstieg des EBIT auf € 5,7 Mio. konnte im Vergleich zu € 5,0 Mio. im Vorjahr die Profitabilität erhöht werden.

Das Geschäftsfeld Öl & Gas konnte den Vorjahresumsatz von € 63,2 Mio. in einem leicht verbesserten Umfeld auf € 73,3 Mio. steigern. Das EBIT sank aufgrund des hohen Margendrucks in der Branche sowie der Belastung durch den genannten Schadensfall in den Niederlanden und negativen Fremdwährungseffekten deutlich um € 4,5 Mio. auf € 2,0 Mio.

Im Renewables-Geschäftsbereich verringerten sich die Umsatzerlöse leicht um € 1,4 Mio. auf € 32,6 Mio. Das EBIT konnte dagegen um € 5,5 Mio. auf € 3,0 Mio. gesteigert werden. Die deutliche Ergebnisverbesserung ist neben operativen Verbesserungen auf das Auslaufen von zwei großen Verlustprojekten im Vorjahr zurückzuführen.

Das Industrie-/Infrastrukturgeschäft verzeichnete einen Umsatzrückgang um € 8,1 Mio. auf € 85,5 Mio., nachdem im Vorjahr durch mehrere Großaufträge, unter anderem in den USA, ein außergewöhnlich hoher Umsatz erzielt werden konnte. Das EBIT sank projektbedingt ebenfalls auf € 2,3 Mio., nachdem im Vorjahr ein EBIT von € 3,3 Mio. erreicht wurde.

3.1.4. Auftragsbestand

Der Auftragsbestand hat sich zum Bilanzstichtag im Vergleich zum Vorjahr auf € 215 Mio. mehr als verdoppelt. Die Verdopplung resultiert im Wesentlichen aus einem im März 2017 abgeschlossenen Rahmenvertrag mit dem Öl- & Gas-Förderunternehmen Maersk Oil über ein "Fabric Maintenance"-Programm mit einer Laufzeit von fünf Jahren und einem Auftragsbestand zum Stichtag von € 96,0 Mio.

3.1.5. Mitarbeiter

Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter blieb mit 2.929 Mitarbeitern im Vergleich zum Vorjahr (2.881 Mitarbeiter) nahezu konstant.

3.1.6. Unfallstatistik

Als nichtfinanziellen Leistungsindikator nutzt Muehlhan die interne Unfallstatistik mit der Kenngröße Unfallrate, definiert als Unfälle pro Million Arbeitsstunden. Das Arbeitsumfeld und die Anforderungen an die Muehlhan Mitarbeiter sind nicht ohne Risiken, daher kann Muehlhan Arbeitsunfälle mit einem breiten Maßnahmenpaket zwar reduzieren, aber nicht gänzlich verhindern. Im Berichtsjahr wurden 45 Unfälle bei einer Unfallrate von 5,5 (Vorjahr: 5,0) verzeichnet. Dies ist im Vergleich zu anderen Unternehmen mit ähnlichen Arbeitsbedingungen und Risiken ein niedriger Wert.

3.2. Finanz- und Vermögenslage

3.2.1. Kapitalstruktur

Die Finanzierung der Muehlhan Gruppe wird getragen von einer starken Eigenkapitalbasis. Zum Bilanzstichtag weist die Gruppe ein leicht angestiegenes Eigenkapital von € 65,3 Mio. (Vorjahr: € 63,7 Mio., angepasst) aus. Durch eine um € 1,0 Mio. auf € 145,5 Mio. gesunkene Bilanzsumme ergibt sich eine leicht gestiegene Eigenkapitalquote von 44,9 % (Vorjahr: 43,5 %, angepasst). Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten valutieren mit € 41,5 Mio. (28,6 % der Bilanzsumme; Vorjahr: € 46,1 Mio.: 31,5 % der Bilanzsumme, angepasst). Finanzverbindlichkeiten bestehen in Höhe von € 31,8 Mio. (21,8 % der Bilanzsumme; Vorjahr: € 26,3 Mio.: 17,9 % der Bilanzsumme). Die Finanzverbindlichkeiten bestehen im Wesentlichen aus der Konsortialkreditvereinbarung mit € 25,6 Mio., wobei € 12,0 Mio. kurzfristiger und € 13,6 Mio. langfristiger Natur sind. Der langfristige Anteil aus dem Konsortialkreditvertrag und anderen Bankdarlehen beträgt € 14,1 Mio. Die Nettoverschuldung nach Abzug der liquiden Mittel beläuft sich auf € 23,0 Mio. (Vorjahr: € 17,8 Mio.).

Im abgelaufenen Jahr wurden die Bedingungen der Finanzierung zu jeder Zeit erfüllt.

3.2.2. Investitionen

Muehlhan hat im Berichtsjahr € 13,7 Mio. in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen investiert (Vorjahr: € 9,4 Mio.). Der Schwerpunkt der Investitionen betraf den Kauf von Gerüstmaterial in Deutschland sowie Unternehmensakquisitionen in den Niederlanden und Dänemark. In den USA wurden Ersatzinvestitionen getätigt und umweltfreundlicheres Equipment angeschafft. Für den Kauf der restlichen 40 % der MSI-Gruppe wurden € 4,4 Mio. investiert.

3.2.3. Liquidität

Die Steuerung des Finanzmanagements innerhalb der Muehlhan Gruppe erfolgt zentral durch die Holding. Das Finanzmanagement umfasst die Liquiditätssteuerung, die Beschaffung von Fremdkapital und das Management von finanzwirtschaftlichen Risiken. Da sich die lokalen operativen Einheiten bei Großprojekten häufig einem Vorqualifizierungsprozess stellen müssen, ist zum Stichtag auch auf Einzelgesellschaftsebene und hier insbesondere in den USA ausreichend Liquidität und Bondingvolumen vorzuhalten.

Der Cashflow der Unternehmensgruppe aus der laufenden Geschäftstätigkeit liegt mit € 15,4 Mio. deutlich über dem Vorjahres-Cashflow von € 8,9 Mio.

Muehlhan investierte im Geschäftsjahr insgesamt € 13,2 Mio. in Sachanlagen (Vorjahr: € 9,2 Mio.). Der Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit betrug € 1,5 Mio. (Vorjahr: Zufluss € 0,2 Mio.). Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente betragen zum Stichtag € 8,8 Mio. und sind damit um € 0,3 Mio. höher als im Vorjahr (€ 8,5 Mio.). Die nicht genutzten Kreditlinien für Kontokorrentkredite und Avale belaufen sich zum Stichtag auf € 71,8 Mio. (Vorjahr: € 79,0 Mio.). Damit war die Muehlhan Gruppe auch 2017 jederzeit in der Lage, ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.

3.2.4. Vermögenslage

Die langfristigen Vermögenswerte (ohne latente Steueransprüche) betragen zum Abschlussstichtag € 61,7 Mio., nach € 53,7 Mio. im Vorjahr. Der Anstieg resultiert aus Investitionen in das Sachanlagevermögen und dem erstmaligen Ausweis von projektbezogenen Sicherungseinbehalten von Kunden als sonstige langfristige Vermögenswerte. Die Sachanlagen haben einen Wert von € 37,0 Mio. (Vorjahr: € 33,7 Mio.), daraus ergibt sich eine Sachanlagenquote von 25,4 % (Vorjahr: 23,0 %), wobei Gerüste mit einem Buchwert in Höhe von € 19,1 Mio. (Vorjahr: € 14,2 Mio.) enthalten sind. Der Anteil der langfristigen Vermögenswerte (ohne latente Steueransprüche ) an der Bilanzsumme beträgt 42,4 % (Vorjahr: 36,7% ). Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen valutierten zum Stichtag mit € 57,3 Mio. (39,4 % der Bilanzsumme) und waren damit um € 10,5 Mio. niedriger als im Vorjahr (€ 67,8 Mio.; 46,3 % der Bilanzsumme). Der Rückgang resultiert aus einem verbesserten Forderungsmanagement sowie dem geänderten Ausweis der projektbezogenen Sicherungseinbehalte.

3.2.5. Gesamtaussage zur Lage des Konzerns

Zusammenfassend ist das Geschäft im Berichtsjahr positiv verlaufen. Die Summe der strategischen und operativen Maßnahmen der vergangenen Jahre haben zu einer Verbesserung des Konzernergebnisses bei einer ausgewogenen Vermögens- und Kapitalstruktur geführt. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit hat sich ebenfalls verbessert.

VII. Nachtragsbericht

Es ergaben sich nach dem Bilanzstichtag keine Ereignisse oder neue Erkenntnisse, die für das Geschäft bzw. die Einschätzung des Geschäfts von besonderer Bedeutung sind.

VIII. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

1. Prognosebericht

1.1. Prognose nach Regionen

In der Region Europa erwarten wir 2018 projektbedingt einen leichten Umsatzrückgang. Die selektivere Projektauswahl ist eine der Ursachen. Diese wirkt sich aber gleichzeitig positiv auf das EBIT aus.

Im Nahen Osten wird nach dem Umsatzrückgang im Berichtsjahr für 2018 wieder mit steigenden Umsätzen gerechnet. Der durch die politische Situation bedingte Umsatzrückgang in Katar wird vermutlich andauern und eine Entscheidung über die weitere Präsenz in diesem Land verlangen. Die Entwicklung in Katar dürfte jedoch durch Umsatzsteigerungen in Dubai und insbesondere durch die neue Geschäftstätigkeit im Oman überkompensiert werden. Das EBIT wird sich im gleichen Verhältnis verbessern.

In Nordamerika wird ein leicht steigender Umsatz, aber ein geringeres EBIT erwartet. Der erwartete Rückgang des EBIT ist projektbedingt. Da Muehlhan regelmäßig an Ausschreibungen für Brückenbauten und -renovierungen teilnimmt, kann der Gewinn einer Ausschreibung zu deutlichen Veränderungen gegenüber der ursprünglichen Planung und zu entsprechenden Auswirkungen auf das EBIT führen.

In der Region Rest der Welt wird mit einer konstanten Umsatz- und EBIT-Entwicklung gerechnet.

1.2. Prognose nach Geschäftsbereich

Im Geschäftsbereich Schiff sind die operativen Maßnahmen und die selektivere Projektauswahl umgesetzt worden. Der Markt hat sich nach turbulenten Jahren konsolidiert. Es wird daher mit einem Umsatz auf dem Niveau von 2017 und einem projektbedingt leicht sinkenden Ergebnis gerechnet.

Im Segment Öl & Gas wird nach dem umsatzstarken Jahr 2017 mit einem Rückgang des Umsatzes in 2018 gerechnet. Dem steht jedoch eine erwartete Steigerung des EBIT gegenüber. In diesem Segment besteht eine hohe Abhängigkeit vom Ölpreis, so dass eine signifikante Veränderung des Ölpreises zu hohen Planungsabweichungen führen kann.

Im Bereich Renewables wird mit einem leicht steigenden Umsatz und EBIT gerechnet. In diesem stark wachsenden Markt können Großaufträge und neue Projekte kurzfristig zu Ergebnisbelastungen durch Investitionen führen, die aber mittelfristig in deutlichen Ergebnisverbesserungen resultieren sollten.

Im Geschäftsfeld Industrie/Infrastruktur wird ein steigender Umsatz im Vergleich zu 2017 erwartet. Das EBIT wird leicht höher erwartet als 2017.

1.3. Akquisitionen

Akquisitionen und Kooperationen bleiben wie in der Vergangenheit auch in Zukunft eine Option, unsere strategischen Ziele voranzutreiben und umzusetzen. Hierbei legen wir allerdings strenge Maßstäbe an die Angemessenheit des Kaufpreises sowie die strategische und kulturelle Übereinstimmung.

1.4. Konzernprognose

Zusammengefasst erwarten Vorstand und Aufsichtsrat für 2018 eine weiter verbesserte Profitabilität. Bei einem im Vergleich zum Berichtsjahr konstanten Konzernumsatz von rund € 250 Mio. wird mit einem leicht steigenden Konzern-EBIT zwischen € 8,5 Mio. und € 9,5 Mio. gerechnet.

Beim nichtfinanziellen Leistungsindikator der Unfallrate wird mit einer niedrigen Rate auf dem Niveau des aktuellen Jahres gerechnet.

Als Dienstleister im Projektgeschäft kann Muehlhan ergebnisbelastende Risiken nicht vollständig eliminieren. Diese können sowohl operativen als auch strategischen Charakter haben. Soweit sie operativer Natur sind, sind sie ein unvermeidbarer Bestandteil unseres Geschäfts. Diesen Risiken begegnen wir durch ein adäquates Risikomanagement. Strategische Risiken resultieren aus Veränderungen von exogenen Faktoren, auf die in der Vergangenheit nicht richtig oder nicht rechtzeitig reagiert wurde oder reagiert werden konnte. Diesen Risiken begegnen wir durch entschiedene Korrekturmaßnahmen, die jedoch mit Einmalaufwendungen verbunden sein können. Beispielhaft sei die Entwicklung auf dem asiatischen Werftenmarkt und hier im Speziellen der Rückzug aus Singapur im Jahr 2015 genannt. Derartige strategische Korrekturmaßnahmen sind in der Muehlhan Gruppe zum Stichtag gemäß den Bilanzierungsregeln nach IFRS berücksichtigt. Für die Zukunft erwarten wir auf Basis des aktuellen Sach- und Wissensstandes keine weiteren signifikanten strategischen Korrekturmaßnahmen. Es gilt jedoch stets die Aussage, dass grundsätzlich weiterer Anpassungsbedarf entstehen kann, sofern sich das wirtschaftliche Umfeld in einzelnen Märkten nachteilig verändern sollte.

Dieser Ausblick enthält vorausschauende Aussagen, die nicht Tatsachen der Vergangenheit beschreiben, sondern unsere Annahmen und Erwartungen wiedergeben. Diese Aussagen beruhen auf Planungen, Schätzungen und Prognosen, die dem Vorstand der Muehlhan AG derzeit zur Verfügung stehen. Die Aussagen sind daher mit Risiken und Unsicherheiten behaftet. Die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können gegebenenfalls erheblich von unseren heute getroffenen Annahmen abweichen. Wir übernehmen keine Verpflichtung, solche Aussagen angesichts neuerer Informationen oder künftiger Ereignisse fortzuentwickeln.

2. Risikomanagementsystem

2.1. Keine bestandsgefährdenden Risiken

Bestandsgefährdende Risiken bestehen aus Unternehmenssicht nicht. Nachstehend sind Risiken aufgeführt, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben könnten. Sowohl unsere Organisation als auch unsere Kontrollsysteme zielen darauf ab, bestehenden Risiken bestmöglich zu begegnen und neu auftretende Risiken rechtzeitig zu erfassen.

2.2. Pflege eines funktionierenden Risikomanagementsystems

Gemäß § 91 Abs. 2 Aktiengesetz hat der Vorstand geeignete Maßnahmen zu treffen, insbesondere ein Überwachungssystem einzurichten bzw. zu steuern, welches sicherstellt, dass den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Risiken rechtzeitig erkannt werden. Hierfür nutzt das Unternehmen ein adäquates Berichtssystem, das organisatorisch direkt dem Vorstand zugeordnet ist und beständig ausgebaut und aktualisiert wird.

Der Aufsichtsrat wird durch den Vorstand regelmäßig über die laufende Geschäftstätigkeit und die wesentlichen Risiken des Unternehmens informiert.

Der Risikomanagementprozess bei Muehlhan besteht aus einer standardisierten Risikoidentifikation und -erfassung auf Einzelgesellschaftsebene. Die gemeldeten Risiken werden auf Konzernebene aggregiert und konsolidiert und dem Vorstand vorgestellt. Im Falle von wesentlichen Veränderungen bei zuvor gemeldeten bzw. bei neu identifizierten Risiken erfolgt die Berichterstattung auch außerhalb der planmäßigen Meldungen. Auf dieser Basis bewertet und steuert der Vorstand die Risiken. Im Rahmen der Risikosteuerung wird auf Einzelfallbasis entschieden, das Risiko zu vermeiden, zu verringern, auf andere zu übertragen oder das Risiko zu akzeptieren.

3. Erläuterung wesentlicher Einzelrisiken und damit verbundene Chancen

3.1. Risiken und Chancen aus Marktumfeld und Wettbewerb

Unser Geschäft unterliegt grundsätzlichen Marktrisiken, die potenziell etwa durch die Veränderung in unseren Märkten, die Einführung neuer Technologien und Beschichtungsverfahren, sich verändernde Kundenbedürfnisse oder einen steigenden Wettbewerb durch Marktteilnehmer aus verwandten Branchen oder Dienstleistungsbereichen entstehen. Gerade in den letzten Jahren beeinflussen zudem Effekte aus der allgemeinen weltwirtschaftlichen Entwicklung unser Geschäft. Der Vorstand beobachtet die weltweit relevanten Märkte systematisch hinsichtlich der Risiken. Dabei wird er von den vor Ort tätigen Geschäftsführern und Regionalmanagern unterstützt.

Als Dienstleister besteht für Muehlhan derzeit eine relativ hohe Bindung an die bestehenden Standorte und deren wirtschaftliches Umfeld. Grundsätzlich besteht jedoch die Möglichkeit, den Märkten kurzfristig in beliebige Regionen zu folgen, dort Standorte innerhalb kurzer Zeit aufzubauen und die Kunden auch am neuen Einsatzort mit eigenen Ressourcen flexibel zu unterstützen. Dies ist wiederum eine Chance für Muehlhan, zusätzliches Geschäft zu generieren.

3.2. Unternehmensstrategische Risiken und Chancen

Die endgültige Verlagerung des Großserienschiffbaus und wesentlicher Teile des Schiffsreparaturmarktes nach Asien hat bereits in den vergangenen Jahren ein strategisches Risiko für die Muehlhan Gruppe dargestellt. Diesem oder anderen Prozessen eines Strukturwandels stellt sich die Gruppe sowohl durch die Schließung oder den Rückbau von Standorten als auch durch den Ausbau regionaler Schwerpunkte, das Erschließen neuer Nischenmärkte und die Diversifizierung der Produktpalette. Muehlhan vereint den hohen eigenen Organisationsgrad mit hoher technologischer Kompetenz zu einem professionell-industriellen Ansatz, der bei der Erschließung neuer Märkte sowohl länder- als auch produktspezifisch die Chancen der Gruppe erhöht.

3.3. Leistungswirtschaftliche Risiken und Chancen

Die Weiterentwicklung der Beschichtungsstoffe führt hinsichtlich der Beständigkeit zu zunehmend längeren Instandhaltungsintervallen der Oberflächen, so dass hierdurch das grundsätzliche Risiko einer rückläufigen Nachfrage nach Oberflächenschutzarbeiten besteht. Demgegenüber steht jedoch die Chance des aufgrund von Größe, Anzahl und Sicherheitsausstattungen (z. B. Doppelhüllenrumpf) grundsätzlich zunehmenden Volumens an Stahlflächen bei den maritimen Geschäftsfeldern. Ähnliches gilt für die industriellen Bereiche. Vor allem ein Ende des Instandhaltungs- und Sanierungsstopps bei Verkehrsinfrastrukturprojekten in Europa und den USA, insbesondere im Stahlbrückenbau, wird in den kommenden Jahren diesen Markt beleben.

Für das Strahlen benutzt Muehlhan, wo technisch möglich, Stahlkies. Ein Preisanstieg für diesen Betriebsstoff würde Muehlhan direkt treffen - durch die Recycling-Fähigkeit dieses Stoffs jedoch nur in sehr geringem Maß. Ein Preisvorteil gegenüber einem nicht wiederverwendbaren Material wie Kupferschlacke würde weiterhin bestehen. Ein bislang nicht vorstellbares Risiko traf im letzten Quartal 2017 die niederländische Gruppengesellschaft. Sie wurde neben zahlreichen anderen Unternehmen der Branche mit asbestversetztem Strahlgrit beliefert. Als Konsequenz des Vorfalls evaluiert die Holding derzeit mit externer Hilfe Vorbeugemaßnahmen, um eine Wiederholung in Zukunft möglichst auszuschließen.

Muehlhan besitzt einen hoch entwickelten Gerätepark, der in der Vergangenheit in Zusammenarbeit mit wenigen Herstellern konzipiert wurde. Es besteht prinzipiell das Risiko, dass einer dieser Hersteller die Produktion einstellt. In diesem Fall kann Muehlhan kurzfristig neue Lösungen finden. Da wir die Geräteentwicklung in der Vergangenheit in enger Abstimmung mit unseren Lieferanten und mit einem hohen Anteil an eigener Entwicklungsarbeit geleistet haben, besitzen wir auch im eigenen Haus ein hohes Maß an Know-how. Dies ermöglicht es uns, ebenso mit neuen Lieferanten innerhalb kurzer Zeit Geräte zu produzieren, die zu dem bestehenden Gerätepark kompatibel sind.

Der Oberflächenschutz ist sehr arbeitsintensiv. Jedoch ist für die Klimatisierung von großen Stahlkonstruktionen während der Bearbeitung, für den Transport von Strahlmittel durch Druckluft oder für die Erzeugung von Wasserhöchstdruck mittels Pumpen auch Energie nötig. Von einem Preisanstieg für Energie ist Muehlhan daher direkt betroffen. Entsprechenden Entwicklungen können wir nur durch eine Preiserhöhung für die eigenen Dienstleistungen begegnen. Allerdings setzt Muehlhan auf umweltfreundliche und energiesparende Technologien, so dass ein Preisanstieg für Energie tendenziell unsere Wettbewerbsfähigkeit verbessert.

3.4. Personalrisiken und -chancen

Der Wettbewerb um qualifizierte Führungskräfte und qualitätsbewusstes technisches Personal ist in den Branchen, in denen Muehlhan tätig ist, nach wie vor hoch. Beispiele aus den vergangenen Geschäftsjahren haben gezeigt, dass Muehlhan sich in seinen Teilmärkten in einem "People Business" bewegt, in dem einzelne Positionen den Erfolg der Gruppe beeinflussen können. Unser künftiger Erfolg hängt daher zum Teil auch davon ab, inwiefern es uns dauerhaft gelingt, das benötigte Fachpersonal im Wettbewerb mit anderen Branchen extern zu rekrutieren, dieses in die bestehenden Arbeitsprozesse zu integrieren und es langfristig an das Unternehmen zu binden. Ein Ansatz, die Rekrutierung qualifizierter Nachwuchskräfte sicherzustellen, ist die Teilnahme an akademischen Ausbildungsprogrammen mit Universitäten in Hamburg und Danzig/Polen.

Gleichzeitig wollen wir die in der Vergangenheit bereits hohe Identifikation der Mitarbeiter mit unserem Unternehmen und seinen Dienstleistungen nutzen und geeignete Mitarbeiter aus den eigenen Reihen konsequent auf strategisch wichtige Aufgaben im Unternehmen vorbereiten.

3.5. Finanzwirtschaftliche Risiken

Die Gesellschaften der Muehlhan Gruppe werden auch zu Festpreisen tätig und gehen mit ihren Dienstleistungen teilweise in erheblichem Umfang in Vorleistung. Die auf diese Weise stattfindende (Vor-)Finanzierung wird von unseren Kunden erwartet und hat sich somit zu einem wesentlichen Bestandteil unseres Dienstleistungsangebotes entwickelt. Das Überziehen der bereits großzügigen Zahlungsziele hatte mit Ausbruch der Finanzkrise insbesondere im Nahen Osten deutlich zugenommen und verbleibt seitdem auf einem inakzeptabel hohen Niveau. Muehlhan ist im Projektgeschäft tätig. Bei Großprojekten besteht grundsätzlich das Risiko, dass der Auftragnehmer einen Verlust erleidet und insolvent wird. Dies betraf bei Muehlhan in der Vergangenheit insbesondere Werften. Deshalb prüft Muehlhan sorgfältig die Liquiditätssituation von Kunden vor der Auftragsannahme, betreibt ein konsequentes und regelmäßiges Forderungsmanagement und versichert selektiv Kreditrisiken, soweit diese versicherbar sind. Dies ist auch für die Zukunft vorgesehen. Grundsätzlich können Forderungsausfälle - auch in großem Umfang - wie im Berichtsjahr jedoch nicht ausgeschlossen werden.

Kurzfristige Inanspruchnahmen von Kontokorrentkrediten sind variabel verzinst und unterliegen dem üblichen Risiko von Zinsschwankungen.

Aus dem im Juli 2017 erneuerten Konsortialkreditrahmenvertrag resultieren Risiken aus Veränderungen der variablen künftigen Zinszahlungen mit entsprechenden negativen Auswirkungen auf die Cashflows der Gesellschaft. Muehlhan ist dem Risiko mit dem Abschluss eines fristenkongruenten Zinscaps entgegengetreten, mit denen negative Auswirkungen auf die Cashflows auf eine bestimmte Höhe begrenzt sind. Der Zinscap hat zum Stichtag ein Volumen von insgesamt € 18,0 Mio. und deckt damit einen wesentlichen Teil des zum Bilanzstichtag genutzten Darlehensrahmens von € 26,0 Mio. beziehungsweise der damit verbundenen Risiken ab. Außerdem resultieren Risiken aus der Nichteinhaltung von im Konsortialkreditrahmenvertrag enthaltenen Kennzahlen ("Covenants"). Es gibt keine Hinweise darauf, dass die Covenants nicht jederzeit und vollumfänglich eingehalten werden können.

Bei Ausleihungen an und von Tochtergesellschaften außerhalb der Eurozone besteht ein grundsätzliches Wechselkursrisiko, dem, sofern möglich, mittels Finanzierung durch Eigenkapitalmaßnahmen entgegengewirkt wird.

Steuerliche Risiken wurden hinreichend in den konsolidierten Jahresabschlüssen berücksichtigt. Gleichwohl könnte es zu Steuernachforderungen kommen, sofern die Rechtsauffassung der Finanzverwaltung bei bestimmten Sachverhalten von der Auffassung der besteuerten Gesellschaft abweicht. Dies gilt insbesondere für einen Sachverhalt bei der Tochtergesellschaft in Griechenland.

Risiken aus Zahlungsstromschwankungen wird frühzeitig durch entsprechende Liquiditätsplanungssysteme entgegengewirkt.

3.6. Unternehmensspezifische Risiken und Chancen

Die Applikation von Oberflächenschutz durch die Unternehmen der Muehlhan Gruppe ist überwiegend eine projektbezogene Dienstleistung. Oftmals wird sie im Zusammenspiel mit anderen Gewerken und häufig unter erheblichem Termindruck erbracht. In Einzelfällen erschließt sich der vollständige Umfang der zu erbringenden Leistungen erst während der Arbeiten. Muehlhan stellt sich auf diese Bedingungen ein, indem bereits in der Frühphase der Vertragsverhandlungen die Wahrscheinlichkeit zusätzlicher Kosten, etwa durch eine Leistungs- oder Umfangsänderung, bewertet wird. Dies wird bei der Angebotskalkulation und anschließend bei der Ausarbeitung der finalen Vertragsunterlagen berücksichtigt.

Gleichzeitig erfahren die Projektverantwortlichen vor Ort kompetente Unterstützung durch die Holding. Der Einsatz von Spezialisten aus der Gruppe für technische, kaufmännische oder juristische Fragestellungen hat sich bei etlichen Projekten bewährt und ermöglichte eine deutlich schnellere und individuell auf die jeweiligen Bedürfnisse zugeschnittene Reaktion, als dies mit externer Unterstützung der Fall gewesen wäre.

3.7. Rechtliche Risiken und Prozessrisiken

Im internationalen Projektgeschäft bzw. bei einer international aufgestellten Unternehmensgruppe ist damit zu rechnen, dass Ansprüche von oder auch gegen Muehlhan einer gerichtlichen Klärung bedürfen. Bereits in der Vergangenheit hat Muehlhan Streitverfahren gegen andere Marktteilnehmer, darunter auch Kunden, geführt und führt auch aktuell Streitverfahren gegen Kunden und Lieferanten.

Darüber hinaus bestehen nach Kenntnis des Unternehmens keine rechtlichen Risiken, die die Muehlhan Gruppe in ihrer Substanz gefährden könnten.

IX. Rechtliche Angaben

1. Bestehende Zweigniederlassungen

In Deutschland unterhält die Muehlhan Gruppe neben den Tochtergesellschaften über die polnische Tochtergesellschaft Muehlhan Polska Sp. z.o.o., Stettin, Betriebsstätten. Außerdem unterhält die polnische Gesellschaft Betriebsstätten in Frankreich und Dänemark. Die zypriotische Tochtergesellschaft Muehlhan Cyprus Limited, Limassol, hat eine eigenständige Zweigniederlassung in Griechenland.

2. Beziehungen zu verbundenen Unternehmen

Der Vorstand hat gemäß § 312 Aktiengesetz einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen erstellt, der folgende Schlusserklärung enthält:

"Wir erklären, dass die Muehlhan AG und deren Tochtergesellschaften nach den Umständen, die ihnen in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die dargestellten Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten haben."

3. Grundzüge des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat

Die Vorstandsvergütung besteht aus einer fixen und einer variablen Komponente. Der variablen Komponente liegt ein Balanced Scorecard-System zugrunde, das eine kurzfristige und eine langfristige Komponente enthält. Die kurzfristige Komponente bemisst sich am Erreichungsgrad des geplanten Konzern-EBIT. Die langfristige Komponente basiert auf der langfristigen Wertsteigerung für die Aktionäre.

Die Aufsichtsratsvergütung besteht aus einer Festvergütung sowie einer variablen Komponente in Abhängigkeit des erzielten Konzernergebnisses.

 

Hamburg, 20. März 2018

Der Vorstand

Stefan Müller-Arends

Dr. Andreas C. Krüger

James West

04 Konzernabschluss

Konzernbilanz

AKTIVA

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in TEUR Anhang 31.12.2017 31.12.2016 01.01.2016
LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE
Immaterielle Vermögenswerte 1 20.245 19.958 20.369
Sachanlagen 1, 2 36.974 33.733 32.675
Finanzanlagen 24 30 30 30
Sonstige langfristige Vermögenswerte 3, 24 4.454 0 0
Latente Steueransprüche 4 3.944 3.902 3.094
Summe langfristige Vermögenswerte 65.647 57.623 56.168
KURZFRISTIGE VERMÖGENSWERTE
Vorräte 5 4.080 4.361 5.881
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 6, 24 57.303 67.818 54.480
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 7, 24 8.766 8.476 8.780
Ertragsteuererstattungsansprüche 8 1.409 2.433 1143
Sonstige Vermögenswerte 9, 24 8.253 5.602 9.006
Summe kurzfristige Vermögenswerte 79.811 88.690 79.290
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen 10 0 141 2.494
BILANZSUMME 145.458 146.454 137.952

PASSIVA

in TEUR Anhang 31.12.2017 31.12.2016* 01.01.2016*
EIGENKAPITAL 11
Gezeichnetes Kapital 19.500 19.500 19.500
Kapitalrücklage 13.694 13.555 14.149
Eigene Anteile -355 -708 -1.535
Sonstige Rücklagen 6.416 7.010 7.262
Bilanzgewinn 23.630 20.614 19.204
Nicht beherrschende Anteile 2.385 3.698 2.928
Summe Eigenkapital 65.270 63.669 61.508
LANGFRISTIGE SCHULDEN
Pensionsrückstellungen 12 755 635 806
Finanzverbindlichkeiten 13, 14, 24 14.068 14.321 15.271
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 25 0 4.440
Latente Steuerverbindlichkeiten 4 934 1149 0
Summe langfristige Schulden 15.782 16.105 20.517
KURZFRISTIGE SCHULDEN
Rückstellungen 15 4.122 7.081 2.183
Finanzverbindlichkeiten 13, 14, 24 17.685 11.954 8.476
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 16, 24 22.442 22.564 24.145
Ertragsteuerschulden 8 1.059 1.439 1.028
Sonstige Verbindlichkeiten 17, 24 19.098 23.513 17.576
Summe kurzfristige Schulden 64.406 66.551 53.408
Schulden in direktem Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten 10 0 129 2.519
BILANZSUMME 145.458 146.454 137.952

Es können Rundungsdifferenzen auftreten.

* angepasst, siehe Anhang VI. Konsolidierungsmethoden, Änderungen gemäß IAS 8

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2017

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in TEUR Anhang 2017 2016
Umsatzerlöse 18 247.718 254.326
Sonstige betriebliche Erträge 21 10.271 5.317
Materialaufwand und bezogene Leistungen 19 -79.560 -96.039
Personalaufwand 20 -116.387 -106.058
Abschreibungen -7.500 -7.362
Sonstige betriebliche Aufwendungen 21 -46.013 -43.302
Konzernergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) 8.529 6.882
Finanzergebnis 22 -2.156 -1.486
Ergebnis vor Steuern 6.373 5.396
Ergebnis aus Steuern 23 -1.645 -2.784
Ergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen 4.728 2.612
Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen 10 -75 225
Konzernjahresüberschuss 4.653 2.837
Davon entfallen auf
nicht beherrschende Anteile 579 858
Eigenkapitalgeber der Muehlhan AG 4.074 1.979
ERGEBNIS PRO AKTIE IN EUR 25
Aktien Stückzahl 19.211.021 19.046.566
aus fortgeführten Geschäftsbereichen
unverwässert 0,22 0,09
verwässert 0,22 0,09
aus eingestellten Geschäftsbereichen
unverwässert 0,00 0,01
verwässert 0,00 0,01

Es können Rundungsdifferenzen auftreten.

KONZERNGESAMTERGEBNISRECHNUNG

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in TEUR Anhang 2017 2016
Konzernjahresüberschuss 26 4.653 2.837
Posten, die recyclingfähig sind Währungsumrechnungsdifferenzen (selbstständige ausl. Einheiten) -2.525 547
Währungsumrechnungsdifferenzen umgegliedert in die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 271 -15
Absicherung künftiger Zahlungsströme (effektiver Cashflow Hedge) -74 3
Posten, die nicht recyclingfähig sind Neubewertung leistungsorientierte Pläne 26 11
Sonstiges Ergebnis -2.302 546
Ertragsteuer auf das sonstige Ergebnis 24 -4
Sonstiges Ergebnis nach Steuern -2.277 542
Gesamtergebnis 2.376 3.380
Davon entfallen auf nicht beherrschende Anteile 508 1.054
Eigenkapitalgeber der Muehlhan AG 1.868 2.326
Gesamtergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen 2.376 3.380

Es können Rundungsdifferenzen auftreten.

KONZERNKAPITALFLUSSRECHNUNG

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in TEUR Anhang 2017 2016
Konzernergebnis Eigenkapitalgeber der Muehlhan AG 27 4.074 1.979
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 7.500 7.362
Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Anlagevermögen 1, 2 -239 20
Nicht zahlungswirksame Aufwendungen/Erträge aus der Zuweisung von Gewinnen/Verlusten an nicht beherrschende Anteile 579 858
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge 1.464 5.327
Abnahme/Zunahme der Rückstellungen 15 -2.767 4.739
Cashflow 10.611 20.286
Abnahme/Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva 5 ff. 7.120 -7.244
Abnahme/Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva 16 ff. 347 -810
Gezahlte Einkommensteuer 23 -2.671 -3.353
Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit 15.407 8.879
aus aufgegebenen Geschäftsbereichen 10 -138 -185
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Anlagevermögens
für Sachanlagen 576 193
Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen
für immaterielle Vermögenswerte 1 -484 -205
für Sachanlagen 2 -13.171 -9.156
Erhaltene Zinsen 22 71 268
Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit -13.008 -8.899
aus aufgegebenen Geschäftsbereichen 10 0 0
Auszahlungen an Unternehmenseigner und nicht beherrschende Gesellschafter (Dividenden) -1.152 -796
Auszahlungen für den Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen -4.447 0
Einzahlungen aus der Aufnahme/Auszahlungen aus der Tilgung von kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten* 13, 27 5.966 3.479
Auszahlungen aus der Tilgung von langfristigen Finanzverbindlichkeiten* 13, 27 -183 -949
Gezahlte Zinsen 22 -1.648 -1.562
Mittelzufluss/-abfluss aus der Finanzierungstätigkeit -1.464 171
aus aufgegebenen Geschäftsbereichen 10 0 0
Wechselkurs-, konsolidierungskreis- und bewertungsbedingte Veränderungen des Finanzmittelfonds -645 -455
Gesamte zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds 290 -305
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 7 8.476 8.780
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 7 8.766 8.476

* Die Ein- und Auszahlungen werden saldiert dargestellt. Die unsaldierten Beträge sind im Konzernanhang erläutert.

Der Finanzmittelfonds entspricht der in der Bilanz ausgewiesenen Position "Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente". Es können Rundungsdifferenzen auftreten.

KONZERNEIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG

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Auf Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallendes Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Sonstige Rücklagen
in TEUR Gewinnrücklagen Umstellungsrücklage Cashflow-Hedge-Rücklage Ausgleichsposten aus Fremdwährungsumrechnung
Stand am 31.12.2015 19.500 14.149 9.785 589 -14 1.342
Anpassung nach IAS 8 -4.440
Stand am 01.01.2016 19.500 14.149 5.345 589 -14 1.342
Ausgabe von Anteilen
Veränderung eigener Anteile
Zuführung anteilsbasierte Vergütung 22
Gezahlte Dividenden
Übrige Veränderungen -616 -406 -192
Gesamtergebnis 8 2 337
Stand am 31.12.2016 19.500 13.555 4.947 589 -12 1.486
Ausgabe von Anteilen
Veränderung eigener Anteile -113
Zuführung anteilsbasierte Vergütung 138
Gezahlte Dividenden
Veränderung nicht beherrschende Anteile 1.811 11
Übrige Veränderungen 1 -96
Gesamtergebnis 25 -49 -2.183
Stand am 31.12.2017 19.500 13.694 6.574 589 -61 -686
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Nicht beherrschende Anteile Konzerneigenkapital
Bilanzgewinn Eigene Anteile Eigenkapital
in TEUR
Stand am 31.12.2015 19.204 -1.535 63.020 2.928 65.949
Anpassung nach IAS 8 -4.440 -4.440
Stand am 01.01.2016 19.204 -1.535 58.580 2.928 61.509
Ausgabe von Anteilen 1 1
Veränderung eigener Anteile 211 211 211
Zuführung anteilsbasierte Vergütung 22 22
Gezahlte Dividenden -762 -762 -34 -796
Übrige Veränderungen 192 616 -406 -251 -657
Gesamtergebnis 1.979 2.326 1.054 3.379
Stand am 31.12.2016 20.614 -708 59.971 3.698 63.669
Ausgabe von Anteilen 1 1
Veränderung eigener Anteile 353 240 240
Zuführung anteilsbasierte Vergütung 138 138
Gezahlte Dividenden -1152 -1152 -147 -1.299
Veränderung nicht beherrschende Anteile 1.822 -1.674 148
Übrige Veränderungen 94 -1 -1
Gesamtergebnis 4.074 1.867 508 2.375
Stand am 31.12.2017 23.630 -355 62.885 2.386 65.271

Es können Rundungsdifferenzen auftreten.

I. Unternehmen

Die Muehlhan AG (im Folgenden kurz: "MYAG" oder "die Gesellschaft" genannt ) und ihre Tochtergesellschaften sind in den Bereichen Schiff, Öl & Gas, Renewables und Industrie/Infrastruktur tätig. In diesen Bereichen werden Dienstleistungen im Oberflächenschutz, im passiven Brandschutz, im Gerüstbau und in der Zugangstechnik, im Stahlbau und in der Isolierung erbracht.

Die Gesellschaft hat ihren Sitz in der Schlinckstraße 3 in 21107 Hamburg, Deutschland, und ist in das Handelsregister beim Amtsgericht Hamburg (HRB 97812) eingetragen.

II. Anwendung der IFRS

Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2017 der MYAG wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS ) des International Accounting Standards Board (IASB), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, einschließlich der Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) und den ergänzenden nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften erstellt.

Der Konzernabschluss berücksichtigt alle zum Abschlussstichtag verabschiedeten und in der Europäischen Union verpflichtend anzuwendenden IFRS. Durch Einhaltung der Standards und Interpretationen wird ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

Mit dem Konzernabschluss nach den IFRS hat die MYAG von dem in § 315e Abs. 3 HGB vorgesehenen Wahlrecht Gebrauch gemacht, den Konzernabschluss nach international anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen aufzustellen und gleichzeitig auf die Aufstellung eines Konzernabschlusses nach handelsrechtlichen Rechnungslegungsgrundsätzen zu verzichten.

III. Allgemeines

Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfolgt grundsätzlich auf der Basis einer Bilanzierung der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten. Ausgenommen sind bestimmte Finanzinstrumente, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung innerhalb der Gesamtergebnisrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sind nach Fristigkeiten gegliedert.

Der Konzernabschluss wurde nach dem Fortführungsprinzip in Euro erstellt.

Durch die Angabe in Millionen Euro oder Tausend Euro kann es bei der Addition zu Rundungsdifferenzen kommen, da die Berechnungen der Einzelpositionen auf ganzen Zahlen beruhen.

IV. Neue Rechnungslegungsvorschriften

Es wurden im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2017 alle IFRS und IFRIC beachtet, die zum Bilanzstichtag von der EU-Kommission übernommen wurden und zum Bilanzstichtag erstmals verpflichtend anzuwenden sind.

Dies sind im Folgenden:

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Standard/Interpretation Erläuterung Datum des Inkrafttretens Auswirkungen
Änderungen an IAS 7 Kapitalflussrechnungen Angabeninitiative; Klarstellungen, um die Informationen bezüglich der Finanzierungstätigkeit eines Unternehmens zu verbessern 01.01.2017 zusätzliche Darstellung im Konzernanhang
Änderungen an IAS 12 Ertragsteuern Klarstellungen zum Ansatz aktiver latenter Steuern auf unrealisierte Verluste 01.01.2017 keine wesentlichen Auswirkungen
IFRS-Zyklus 2014-2016 Änderungen bzw. Klarstellungen an IFRS 12 Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen 01.01.2017 keine wesentlichen Auswirkungen

Folgende neue, geänderte bzw. überarbeitete veröffentlichte und von der EU-Kommission übernommene Standards und Interpretationen wurden im Berichtsjahr noch nicht angewendet:

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Standard/Interpretation Erläuterung Datum des Inkrafttretens Auswirkungen
IFRS-Zyklus 2014-2016 Änderungen bzw. Klarstellungen an IAS 28 Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen und IFRS 1 Erstmalige Anwendung der IFRS 01.01.2018 keine wesentlichen Auswirkungen
Änderungen an IFRS 2 Anteilsbasierte Vergütung Klarstellungen zur Klassifizierung und Bewertung bestimmter anteilsbasierter Vergütungstransaktionen 01.01.2018 keine wesentlichen Auswirkungen
IFRS 9 Finanzinstrumente Finale Fassung der Neuregelungen zu Finanzinstrumenten mit den wesentlichen Neuerungen der Schaffung eines neuen Klassifizierungsmodells und Impairment-Regelungen 01.01.2018 detaillierte Beschreibung nach der tabellarischen Übersicht
IFRS 15 Erlöse aus Verträgen mit Kunden Neuregelung der Erfassung von Umsatzerlösen aus Kundenverträgen. Die Erlöserfassung erfolgt in der Höhe, mit der ein Unternehmen im Gegenzug für die Übertragung von Gütern und Dienstleistungen auf einen Kunden rechnen kann. Der Standard gibt außerdem Ausweispflichten der auf Vertragsebene bestehenden Leistungsüberschüsse oder -verpflichtungen vor. Außerdem erfordert IFRS 15 zusätzliche Angaben, u. a. zur Aufgliederung der Gesamtumsatzerlöse, zu Leistungsverpflichtungen, zu Überleitungsrechnungen und zu wesentlichen Ermessensentscheidungen und Schätzungen 01.01.2018 detaillierte Beschreibung nach der tabellarischen Übersicht
Änderungen an IFRS 15 Erlöse aus Verträgen mit Kunden Klarstellungen zu IFRS 15 01.01.2018 detaillierte Beschreibung nach der tabellarischen Übersicht
IFRS 16 Leasing Neuregelung der Bilanzierung von Leasingverhältnissen bezüglich des Ansatzes, des Ausweises und der Anhangangaben. Beim Leasingnehmer führt der IFRS 16 im Gegensatz zum IAS 17 zu einem Ausweis von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten sämtlicher Leasingverhältnisse in der Bilanz mit Ausnahme von Leasingverhältnissen mit einer Laufzeit von maximal zwölf Monaten sowie Leasing von geringwertigen Vermögenswerten. In der Gewinn- und Verlustrechnung werden Abschreibungen und Zinsen anstatt sonstiger betrieblicher Aufwendungen aus den Leasingverhältnissen ausgewiesen 01.01.2019 detaillierte Beschreibung nach der tabellarischen Übersicht

Folgende neue, geänderte bzw. überarbeitete veröffentlichte, aber noch nicht von der EU-Kommission übernommene Standards und Interpretationen wurden im Berichtsjahr noch nicht angewendet:

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Standard/Interpretation Erläuterung IASB-Datum des Inkrafttretens Auswirkungen
IFRS-Zyklus 2015-2017 Änderungen bzw. Klarstellungen an IAS 12 Ertragsteuern, IAS 23 Fremdkapitalkosten, IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse und IFRS 11 Gemeinsame Vereinbarungen 01.01.2019 keine wesentlichen Auswirkungen
Änderungen an IFRS 9 Finanzinstrumente Änderungen bzw. Klarstellungen bezüglich Vorfälligkeitsregelungen mit negativer Ausgleichsleistung 01.01.2019 keine wesentlichen Auswirkungen

Der IASB hat weitere hier nicht aufgeführte (Änderungen von) Rechnungslegungsvorschriften verabschiedet, die nicht angewendet wurden und auf die Darstellung der Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage von Muehlhan keinen Einfluss haben.

Die Erstanwendung der jeweiligen Standards ist für den Zeitpunkt des Inkrafttretens geplant. Auf eine zulässige frühzeitige Anwendung der Standards und Interpretationen wird verzichtet.

IFRS 9 Finanzinstrumente

IFRS 9 Finanzinstrumente ändert die Bilanzierungsvorschriften für die Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten, für Wertminderungen von finanziellen Vermögenswerten und für die Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen.

Die Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten werden anhand des beschriebenen Geschäftsmodells und der Struktur der Zahlungsströme bestimmt. Ein finanzieller Vermögenswert wird beim erstmaligen Ansatz entweder als "zu fortgeführten Anschaffungskosten", als "zum beizulegenden Zeitwert mit erfolgsneutraler Erfassung der Wertänderungen im sonstigen Ergebnis" oder als "zum beizulegenden Zeitwert mit Erfassung der Wertänderungen in der Gewinn- und Verlustrechnung" klassifiziert.

Die Klassifizierung orientiert sich dabei zunächst an der Zuordnung der finanziellen Vermögenswerte entsprechend dem Geschäftsmodell. Muehlhan hat hierzu im Geschäftsjahr 2017 die finanziellen Vermögenswerte untersucht und bestimmt, welche gehalten werden, um vertragliche Zahlungsmittel zu vereinnahmen (held to collect) bzw. zu vereinnahmen und zu verkaufen (held to collect and sell), oder keiner der beiden Kategorien zugeordnet werden können (other).

Auf Basis heutiger Erkenntnisse ergab sich, dass zukünftig fast ausschließlich sämtliche finanziellen Vermögenswerte der Klassifizierung "held to collect" zuzuordnen sind. Diese Forderungen werden demnach zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Eine Änderung der Bilanzierung ergibt sich insoweit nicht.

Neben der Zuordnung zum Geschäftsmodell erfolgte auch eine Analyse im Hinblick auf die Eigenschaften der vertraglichen Zahlungsströme der zu Grunde liegenden finanziellen Vermögenswerte anhand der sogenannten SPPI-Kriterien (Solely Payments of Principal and Interest). Somit wurde untersucht, ob die vertraglichen Cashflows ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Betrag darstellen.

Muehlhan hat keine wesentlichen Auswirkungen auf die Bilanzierung und Bewertung aus der geänderten Klassifizierung der finanziellen Vermögenswerte unter IFRS 9 festgestellt. Die Klassifizierung von finanziellen Verbindlichkeiten unter IFRS 9 erfolgt weitgehend unverändert zu den derzeitigen Bilanzierungsvorschriften nach IAS 39.

Die Ermittlung von Wertminderungen und die Bildung von Risikovorsorgen verändert sich von einem Modell bereits eingetretener Kreditausfälle (Incurred loss model) zu einem Modell erwarteter Kreditausfälle (Expected credit loss model). Der allgemeine Ansatz sieht ein dreistufiges Vorgehen zur Ermittlung der Risikovorsorge vor. In Abhängigkeit des Kreditausfallrisikos des Kunden erfordert das Modell ein unterschiedliches Ausmaß an Wertberichtigungen in den unterschiedlichen Stufen. Für bestimmte Finanzinstrumente, wie zum Beispiel Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, gilt ein vereinfachtes Verfahren zur Erfassung von Wertminderungen. Bei diesem vereinfachten Ansatz wird direkt im Zugangszeitpunkt der Finanzinstrumente eine Risikovorsorge für die gesamte Laufzeit des Finanzinstruments gebildet.

Im Geschäftsjahr 2017 hat Muehlhan eine Analyse zur Ermittlung einer Risikovorsorge für das vereinfachte Verfahren basierend auf den letzten beiden Geschäftsjahren vorgenommen. Die tatsächlichen historischen Forderungsausfälle wurden hierbei unter Beachtung von zukunftsgerichteten Informationen auf die offenen Forderungsbestände angewendet.

Das Modell erwarteter Kreditausfälle ist auch für weitere Finanzinstrumente anzuwenden, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet wurden, wie zum Beispiel Bankguthaben und sonstige finanzielle Vermögenswerte.

Unter Beachtung der Wesentlichkeit wurde zudem der sogenannte Single Loss Rate-Ansatz überprüft. Bei diesem Ansatz wird lediglich eine vereinfachte Ausfallquote auf die Grundgesamtheit angewendet.

Der aktuell vorläufig berechnete Effekt aus der Anwendung des Expected credit loss-Modells liegt im niedrigen einstelligen Millionenbereich.

Im Rahmen der Bilanzierung von Sicherungsgeschäften wird die Erweiterung von Designationsmöglichkeiten geregelt. Darüber hinaus entfallen mit IFRS 9 die quantitativen Grenzen für den Effektivitätstest. Die Anforderungen an Dokumentation und Offenlegung werden ausgeweitet.

Da Muehlhan lediglich ein Sicherungsgeschäft zur Begrenzung des Zinsänderungsrisikos beim neu abgeschlossenen Konsortialkreditvertrag abgeschlossen hat, erwarten wir hier keine wesentlichen Auswirkungen des IFRS 9.

Die festgestellten Auswirkungen werden zukünftig zu separaten und zusätzlichen Angaben im Anhang von Muehlhan führen.

IFRS 15 Erlöse aus Verträgen mit Kunden

IFRS 15 regelt, zu welchem Zeitpunkt und in welcher Höhe Umsatzerlöse aus Kundenverträgen zu erfassen sind, und gibt den Umfang erforderlicher Anhangangaben vor. Der neue Standard unterscheidet nicht zwischen unterschiedlichen Auftrags- und Leistungsarten, sondern stellt einheitliche Kriterien auf, wann eine Leistungserbringung zu realisieren ist. Demnach sind Umsatzerlöse dann zu realisieren, wenn der Kunde die Verfügungsmacht über die vereinbarten Güter und Dienstleistungen erlangt und Nutzen aus diesen ziehen kann. Bei Fertigungsaufträgen ist allerdings wie nach IAS 11 auch nach IFRS 15 ein zeitraumbezogener Übergang der Verfügungsmacht möglich. Die Umsatzerlöse sind mit dem Betrag der Gegenleistung zu bewerten, die das Unternehmen erwartet zu erhalten. Die Ermittlung der Umsatzerlöse basiert dabei auf einem fünfstufigen Modell, das auf alle Verträge mit Kunden anzuwenden ist.

Konkret ergeben sich in folgenden Bereichen mögliche Auswirkungen:

Konsignationslager

Kontrollübergang bei Lieferung an Kunden

Rückgaberechte

Kundenbindungsprogramme

Verlängerte Garantien/Gewährleistung

Produkt plus Service und Kleinserien

(Volumen-)Rabatte

Lizenzen und Software

Kundengewinnungsprogramme

Anhangangaben

Bereits im letzten Geschäftsjahr hat das Management begonnen, die Auswirkungen der Neuregelungen im Rahmen von Analysen für die einzelnen möglicherweise betroffenen Bereiche zu untersuchen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden diese Betroffenheitsanalysen auf Basis von qualitativen Analysen bzw. von Vertragsdurchsichten und Befragungen der Muehlhan-Gesellschaften fortgeführt.

Hierfür wurden wesentliche Vertragsarten aus den Gesellschaften identifiziert. Diese wurden, zusammen mit weiteren vorliegenden Informationen, im Hinblick auf mögliche Änderungen der Bilanzierung unter IFRS 15 ausgewertet und die Ergebnisse dieser Analyse dokumentiert. Hierauf basierend wurde der konkrete Anpassungsbedarf ermittelt und die notwendigen Anpassungen umgesetzt.

Die Analyse ergab für die einzelnen möglichen Bereiche folgende Ergebnisse:

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Bereich Ergebnis
Konsignationslager Muehlhan unterhält keine wesentlichen Konsignationslager.
Kontrollübergang bei Lieferung an Kunden Gemäß IFRS 15 ist ein zeitraumbezogener Übergang der Verfügungsmacht möglich.
Rückgaberechte Muehlhan erbringt Dienstleistungen. Rückgaberechte liegen somit nicht vor.
Kundengewinnungs- und Kundenbindungsprogramme Muehlhan nutzt keine Kundengewinnungsund/oder Kundenbindungsprogramme.
(Volumen-) Rabatte Muehlhan hat kein Volumengeschäft.
Lizenzen und Software Muehlhan generiert keine Umsatzerlöse durch Lizenzen oder Software.

Von den genannten Bereichen des IFRS 15 ist Muehlhan somit nicht betroffen.

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Bereich Ergebnis
Verlängerte Garantien/Gewährleistung Muehlhan gewährt in Einzelfällen verlängerte Garantien und Gewährleistungen von bis zu fünf Jahren und ist somit von der Neuregelung betroffen. Die Gewährung von verlängerten Garantien/Gewährleistungen führt zu einer späteren Umsatzerlösrealisierung.
Produkt plus Service und Kleinserien Muehlhan nimmt Aufträge über Kleinserien, wie zum Beispiel die Aufbringung von Oberflächenschutz an Windtürmen, an. Außerdem kann ein Auftrag die Erbringung von verschiedenen Dienstleistungen wie Stahlarbeiten, Säuberung von Stahl und anschließende Aufbringung eines Oberflächenschutzes beinhalten. Diese Auftragsarten sind von den Neuregelungen des IFRS 15 betroffen und führen zu Verschiebungen der Umsatzerlösrealisierung innerhalb des Fertigungszeitraumes. Die Gesamtauswirkung wird nach heutiger Erkenntnis durch eine relativ geringe Anzahl betroffener Aufträge gering sein. Service- und Wartungsverträge werden generell getrennt von Fertigungsaufträgen abgeschlossen. Eine Betroffenheit liegt hiermit somit nicht vor.
Anhangangaben Die festgestellten Auswirkungen werden zukünftig zu separaten und zusätzlichen Angaben innerhalb der Umsatzerlöse im Anhang von Muehlhan führen.

Insgesamt hat das Management für die Bilanzierung nach IFRS 15 keine wesentlichen Auswirkungen auf den Muehlhan-Konzern festgestellt, da der zeitraumbezogene Übergang der Verfügungsmacht weiterhin möglich ist. Aufgrund der vorliegenden Analysen und Berechnungen geht Muehlhan davon aus, dass der Effekt 1 % des Konzernumsatzes nicht überschreiten wird.

Die Vorschriften des IFRS 15 werden erstmals für den Konzernabschluss 2018 angewendet. Die früheren Beträge, die nach den bisher geltenden Standards berichtet wurden, werden beibehalten. Die kumulierten Auswirkungen aus der Erstanwendung des IFRS 15 werden als Anpassung des Anfangssaldos des Eigenkapitals zum Beginn des Geschäftsjahres 2018 erfasst.

IFRS 16 Leasing

IFRS 16 ersetzt IAS 17 Leasing und drei dazugehörige Interpretationen. Mit IFRS 16 werden sämtliche Miet-, Pacht- und Leasingverhältnisse, welche die Kriterien des Standards erfüllen, in der Form von Nutzungsrechten und Leasing-Verbindlichkeiten in der Bilanz erfasst.

IFRS 16 ist gültig für alle Berichtsperioden, die am oder nach dem 1. Januar 2019 beginnen.

Muehlhan prüft derzeit, welche Auswirkungen die Anwendung des Standards auf den Konzernabschluss haben wird. Die Prüfung umfasst

die Aufnahme und Prüfung sämtlicher bestehender Leasingverträge und eine Evaluierung der Bilanzierung dieser Verträge unter IFRS 16;

die Entscheidung, ob bei der Erstanwendung die volle retrospektive Methode nach IAS 8 oder eine modifizierte retrospektive Methode genutzt wird. Letztere erleichtert den Übergang u. a. dadurch, dass die Vergleichszahlen nicht angepasst werden müssen sowie Leasingverhältnisse mit einer Restnutzungsdauer von weniger als 12 Monaten nicht nach IFRS 16 neu beurteilt werden müssen;

die Ermittlung, ob und in welchem Umfang Bilanzierungsvereinfachungen möglich und umsetzbar sind;

eine Evaluierung, ob und in welchem Umfang neue IT-Systeme für die neue Leasingbilanzierung notwendig sind und;

den Umfang und die Auswirkungen der nach IFRS 16 erforderlichen Anhangangaben.

Muehlhan geht aktuell davon aus, dass die neuen Vorschriften für alle im Konzernanhang unter 31. Verpflichtungen aus Operating Leasing angegebenen Leasingsachverhalte gelten. Ohne zum jetzigen Zeitpunkt quantitative Angaben machen zu können, werden sich bei der Erstanwendung die Vermögenswerte (Nutzungsrechte) und Schulden (Leasing-Verbindlichkeiten) signifikant erhöhen und damit die Eigenkapitalquote vermindern. Die neuen Vorschriften werden auch Auswirkungen auf die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung haben. Die im Rahmen von Kreditverträgen einzuhaltenden Covenants werden mit Hilfe einer Rückrechnung weiter auf dem derzeit gültigen Stand berechnet.

V. Konsolidierungskreis und Stichtag des Konzernabschlusses

Konsolidierungskreis

Der Konzernabschluss beinhaltet den Abschluss der MYAG als Mutterunternehmen und die 32 (Vorjahr: 34) von ihr beherrschten Tochtergesellschaften. Die MYAG erlangt Beherrschung, wenn sie über Rechte an Unternehmen verfügt, die es ihr ermöglichen, die maßgeblichen Tätigkeiten dieser Unternehmen zu lenken, um die Ergebnisse der Gesellschaften zu beeinflussen. Beherrschung setzt weiterhin voraus, dass die MYAG variablen Rückflüssen aus den Tochterunternehmen ausgesetzt ist und ihre Entscheidungsmacht zur Beeinflussung der variablen Rückflüsse einsetzen kann. Tochterunternehmen werden von dem Zeitpunkt an in den Konzernabschluss einbezogen (Vollkonsolidierung), an dem die Beherrschung über die Tochtergesellschaft erlangt wird, und bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Beherrschung über die Tochtergesellschaft endet. Dabei werden die Ergebnisse der im Laufe des Jahres erworbenen oder veräußerten Tochtergesellschaften vom Erwerbszeitpunkt bzw. bis zum Abgangszeitpunkt in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und dem sonstigen Konzernergebnis erfasst.

Der Konsolidierungskreis hat sich gegenüber dem 31. Dezember 2016 wie folgt geändert: Seit dem 1. Januar 2017 wird die neu gegründete Ruwad Al Athaiba International LLC, Muscat/Oman (MOM) voll konsolidiert. Im Mai 2017 wurde zusammen mit erfahrenen Spezialisten aus der Windenergiebranche die Muehlhan Wind Service A/S, Middelfart/Dänemark (MWS) gegründet. Muehlhan hat zunächst 100 °% der Anteile gehalten. Zum Jahresende hält Muehlhan 51 % der Anteile an der Gesellschaft und die Partner aus der Windenergiebranche halten 49 °% der Anteile. Die zum ehemaligen Geschäftsbereich Singapur gehörenden Gesellschaften Haraco Services Pte (HSG), Muehlhan Pte. Ltd. (MSG) und Muehlhan Surface Protection Singapore Pte. Ltd. (MSPS; alle Singapur) wurden im 4. Quartal 2017 entkonsolidiert. Der Entkonsolidierungseffekt beträgt € -31 Tsd. und ist in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten. Die zum ehemaligen Geschäftsbereich gehörende Gesellschaft in Malaysia (MM) wurde bereits zum 31. Dezember 2016 entkonsolidiert. Der abgewickelte Geschäftsbereich Singapur wird gemäß den Vorgaben des IFRS 5 dargestellt.

Die Vergleichbarkeit mit dem Vorjahresabschluss ist durch die Erst- und Entkonsolidierungen nicht eingeschränkt.

Die Tochtergesellschaft Muehlhan B.V., Vlaardingen/Niederlande (MNL) hat am 1. Januar 2017 die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft Degraform Bekistingen en Steigers BV, Raamsdonksveer/Niederlande übernommen und damit die Gerüstbauaktivität in den Niederlanden gestärkt. Die Verteilung des Kaufpreises in Höhe von € 1,7 Mio. auf die übernommenen Vermögenswerte, dabei handelt es sich um technische Anlagen und Maschinen (Gerüstmaterial) , ist zum Bilanzstichtag abgeschlossen. Aufgrund von erwarteten Synergieeffekten resultierte aus der Kaufpreisverteilung ein Geschäfts- oder Firmenwert von € 0,3 Mio., der vollständig steuerlich abzugsfähig ist.

Die Tochtergesellschaft Beschichtungswerk Wyhlen GmbH, Wyhlen (MWY) hat zum 1. Mai 2017 durch einen Kauf von Vermögenswerten und Schulden einen Geschäftsbetrieb in Wyhlen zur Oberflächenbehandlung von der ISS Evantec GmbH, Aschheim, übernommen und damit das Dienstleistungsportfolio ausgeweitet. Die Verteilung des negativen Kaufpreises in Höhe von € 0,5 Mio. auf die übernommenen Vermögenswerte und Schulden ist zum Bilanzstichtag abgeschlossen. Die übernommenen Vermögenswerte wurden mit einem beizulegenden Zeitwert von null bewertet, die übernommenen Schulden (Rückstellungen) mit einem beizulegenden Zeitwert in Höhe von € 0,1 Mio. Der aus der Kaufpreisverteilung resultierende negative Unterschiedsbetrag (Badwill) in Höhe von € 0,4 Mio. wurde im Berichtsjahr erfolgswirksam in den sonstigen betrieblichen Erträgen vereinnahmt. Der negative Unterschiedsbetrag resultiert aus der Bewertung von Risiken zum Zeitpunkt des Kaufs, die sich in der Folge nicht materialisiert haben.

Die Tochtergesellschaft Muehlhan A/S, Middelfart/Dänemark (MDK) hat am 29. Dezember 2017 die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft Stjerne Stilladser A/S, Odense/Dänemark übernommen und damit die Gerüstbauaktivität in Dänemark begonnen. Der Kaufpreis beträgt € 1,4 Mio. und wurde mit € 1,1 Mio. auf technische Anlagen und Maschinen (Gerüstmaterial) und mit € 0,3 Mio. auf andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung allokiert. Die Verteilung des Kaufpreises erfolgte in Übereinstimmung mit IFRS 3.45 aus zeitlichen Gründen vorläufig.

Der Konsolidierungskreis verändert sich durch die aufgeführten Käufe von Vermögenswerten und Schulden nicht.

Im Folgenden wird die Anteilsbesitzliste zum 31. Dezember 2017 dargestellt. Außerdem wird jede Gesellschaft einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit (ZGE) und einem Segment sowie den Geschäftsbereichen und Dienstleistungen zugeordnet.

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Kürzel Gesellschaft Anteil am Kapital
in %
Anteil am Kapital
in %
Gehalten von ZGE Segment
2017 2016
MYAG Muehlhan AG, Hamburg Muttergesellschaft Muttergesellschaft - Holding
AJS Allround Job Services Sp. z o.o., Stettin - Polen 100 100 MPL MPL Europa
CCC Certified Coatings Company, Fairfield - USA 100 100 MSPU MCC Nordamerika
GMH Gerüstbau Muehlhan GmbH, Hamburg 100 100 MYAG GMH Europa
MBL Muehlhan Bulgaria Ltd., Varna - Bulgarien 100 100 MYAG MD Europa
MCA Muehlhan Canada Inc., Windsor - Kanada 100 100 MYAG - Nordamerika
MCC Muehlhan Certified Coatings Inc., Fairfield - USA 100 100 MSPU MCC Nordamerika
MCL Muehlhan Cyprus Limited, Limassol - Zypern 51 51 MYAG MCL Europa
MCZ Muehlhan CR s.r.o., Sviadnov - Tschechische Republik 100 100 MYAG MCZ Europa
MD Muehlhan Deutschland GmbH, Bremen 100 100 MYAG MD Europa
MDK Muehlhan A/S, Middelfart - Dänemark 100 100 MYAG MDK Europa
MDQ Muehlhan Dehan Qatar W.L.L., Doha - Katar 100* 100* MME MDQ Naher Osten
MES Muehlhan Equipment Services GmbH, Hamburg 100 100 MYAG - Holding
MF Muehlhan S.A.R.L., Saint-Nazaire - Frankreich 100 100 MYAG MF Europa
MGB Muehlhan Industrial Services Ltd., Aberdeen - Großbritannien 100 100 MYAG MGB Europa
MGR Muehlhan Hellas S.A., Athen - Griechenland 51 51 MYAG MCL Europa
MIF Muehlhan Industrial France S.A.R.L., Le Havre - Frankreich 100 100 MF MF Europa
MME Muehlhan Surface Protection Middle East L.L.C., Dubai - VAE 100* 100* MYAG - Naher Osten
MMEH Muehlhan Middle East Holding Limited, Dubai - VAE 100 100 MYAG - Naher Osten
MMF Muehlhan Morflot OOO, St. Petersburg - Russland 70 70 MYAG MMF Europa
MNL Muehlhan B.V., Vlaardingen - Niederlande 100 100 MYAG MNL Europa
MOM Ruwad Al Athaiba International LLC, Muscat - Oman 100* - MMEH PRA Naher Osten
MPL Muehlhan Polska Sp. z o.o., Stettin - Polen 100 100 MYAG MPL Europa
MRO Muehlhan S.R.L., Galati - Rumänien 51 51 MYAG MCL Europa
MSI Marine Service International AS, Dr0bak - Norwegen 100 60 MYAG MSI Rest der Welt
MSIB MSI do Brasil Servicos Maritimos Ltda. Brasil, Rio de Janeiro - Brasilien 99,8 99,8 MSI MSI Rest der Welt
MSIS MSI Coating Services PTE Ltd. - Singapur 100 100 MSI MSI Rest der Welt
MSPU Muehlhan Surface Protection Inc., Fairfield - USA 100 100 MYAG - Nordamerika
MWS Muehlhan Wind Service A/S, Middelfart - Dänemark 51 - MDK MWS Europa
MWY Beschichtungswerk Wyhlen GmbH, Wyhlen (vormals Muehlhan Renewables GmbH, Hamburg) 100 100 MD MD Europa
PRA Procon Emirates L.L.C., Abu Dhabi - VAE 100* 100* MMEH PRA Naher Osten
PRD Procon Emirates L.L.C., Dubai - VAE 100* 100* MMEH PRA Naher Osten
SSP Sipco Surface Protection Inc., Scott - USA 100 100 MSPU - Nordamerika
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Kürzel Gesellschaft Geschäftsbereich Dienstleistung
MYAG Muehlhan AG, Hamburg - -
AJS Allround Job Services Sp. z o.o., Stettin - Polen Schiff, Renewables, Öl & Gas, Industrie/Infrastruktur Oberflächenschutz, Gerüstbau, Stahlbau
CCC Certified Coatings Company, Fairfield - USA Renewables, Öl & Gas, Industrie/Infrastruktur Oberflächenschutz
GMH Gerüstbau Muehlhan GmbH, Hamburg Schiff, Renewables, Industrie/Infrastruktur Gerüstbau
MBL Muehlhan Bulgaria Ltd., Varna - Bulgarien Schiff, Renewables, Öl & Gas Oberflächenschutz
MCA Muehlhan Canada Inc., Windsor - Kanada - -
MCC Muehlhan Certified Coatings Inc., Fairfield - USA Renewables, Öl & Gas, Industrie/Infrastruktur Oberflächenschutz
MCL Muehlhan Cyprus Limited, Limassol - Zypern Schiff, Renewables, Öl & Gas Oberflächenschutz, Gerüstbau
MCZ Muehlhan CR s.r.o., Sviadnov - Tschechische Republik - -
MD Muehlhan Deutschland GmbH, Bremen Schiff, Renewables, Öl & Gas, Industrie/Infrastruktur Oberflächenschutz
MDK Muehlhan A/S, Middelfart - Dänemark Renewables, Öl & Gas, Industrie/Infrastruktur Oberflächenschutz, Gerüstbau
MDQ Muehlhan Dehan Qatar W.L.L., Doha - Katar Schiff, Industrie/Infrastruktur Oberflächenschutz, Gerüstbau, Brandschutz
MES Muehlhan Equipment Services GmbH, Hamburg - -
MF Muehlhan S.A.R.L., Saint-Nazaire - Frankreich Schiff, Öl & Gas, Industrie/Infrastruktur Oberflächenschutz
MGB Muehlhan Industrial Services Ltd., Aberdeen - Großbritannien Öl & Gas, Industrie/Infrastruktur Oberflächenschutz, Gerüstbau, Brandschutz
MGR Muehlhan Hellas S.A., Athen - Griechenland Schiff, Renewables, Öl & Gas Oberflächenschutz, Gerüstbau
MIF Muehlhan Industrial France S.A.R.L., Le Havre - Frankreich - -
MME Muehlhan Surface Protection Middle East L.L.C., Dubai - VAE - -
MMEH Muehlhan Middle East Holding Limited, Dubai - VAE - -
MMF Muehlhan Morflot OOO, St. Petersburg - Russland Schiff, Öl & Gas, Industrie/Infrastruktur Oberflächenschutz, Brandschutz
MNL Muehlhan B.V., Vlaardingen - Niederlande Schiff, Renewables, Öl & Gas, Industrie/Infrastruktur Oberflächenschutz, Gerüstbau
MOM Ruwad Al Athaiba International LLC, Muscat - Oman Industrie/Infrastruktur Brandschutz
MPL Muehlhan Polska Sp. z o.o., Stettin - Polen Schiff, Renewables, Öl & Gas, Industrie/Infrastruktur Oberflächenschutz, Gerüstbau, Stahlbau
MRO Muehlhan S.R.L., Galati - Rumänien Schiff, Renewables, Öl & Gas Oberflächenschutz, Gerüstbau
MSI Marine Service International AS, Dr0bak - Norwegen Öl & Gas Oberflächenschutz
MSIB MSI do Brasil Servicos Maritimos Ltda. Brasil, Rio de Janeiro - Brasilien Öl & Gas Oberflächenschutz
MSIS MSI Coating Services PTE Ltd. - Singapur Öl & Gas Oberflächenschutz
MSPU Muehlhan Surface Protection Inc., Fairfield - USA - -
MWS Muehlhan Wind Service A/S, Middelfart - Dänemark Renewables Wind Service
MWY Beschichtungswerk Wyhlen GmbH, Wyhlen (vormals Muehlhan Renewables GmbH, Hamburg) Industrie/Infrastruktur Oberflächenschutz
PRA Procon Emirates L.L.C., Abu Dhabi - VAE Industrie/Infrastruktur Brandschutz
PRD Procon Emirates L.L.C., Dubai - VAE Industrie/Infrastruktur Brandschutz
SSP Sipco Surface Protection Inc., Scott - USA - -

* Die Anteile an der MME, PRA und PRD werden jeweils zu 49 % direkt oder indirekt über ein Tochterunternehmen und zu 51 % über einen Treuhänder für den Konzern verwaltet. An der MOM werden 70 % indirekt über ein Tochterunternehmen und 30 % über einen Treuhänder für den Konzern verwaltet.

Die Zuordnung der Gesellschaften zu den ZGE sowie zu den Segmenten erfolgte ln der Regel nach geografischen Kriterien.

Von der Befreiung der Offenlegungspflicht von ln den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften wurde für die Muehlhan Deutschland GmbH, Bremen, die Muehlhan Equipment Services GmbH, Hamburg, die Beschichtungswerk Wyhlen GmbH, Wyhlen, (vormals: Muehlhan Renewables GmbH, Hamburg) und die Gerüstbau Muehlhan GmbH, Hamburg, nach § 264 Abs. 3 HGB i. V m. § 325 HGB Gebrauch gemacht.

Folgende Gesellschaften werden nicht in den Konzernabschluss einbezogen:

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Anteil am Kapital Eigenkapital Ergebnis
Kürzel Gesellschaft in % in TEUR in TEUR
31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2016 2017
MFP Muehlhan Grand Bahama Ltd., Nassau - Bahamas 100 100 01 01 0,0
MPM Muehlhan Project Management GmbH, Hamburg 51 51 64,0 107,7 18,0
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Kürzel Gesellschaft Ergebnis in TEUR 2016
MFP Muehlhan Grand Bahama Ltd., Nassau - Bahamas 0,0
MPM Muehlhan Project Management GmbH, Hamburg 62,5

Die Muehlhan Grand Bahama Ltd., Bahamas, und die Muehlhan Project Management GmbH, Hamburg werden wie in den Vorjahren nicht in den Konsolidierungskreis einbezogen. Beide Gesellschaften sind unwesentlich für eine Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns, da sie einzeln und in Summe weniger als 1 % der entsprechenden Posten der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung im Konzernabschluss der Muehlhan AG ausmachen.

Die Beteiligung an der MPM wird über die MCL mittelbar gehalten.

Stichtag des Konzernabschlusses

Das Geschäftsjahr des Konzerns, der Muttergesellschaft sowie aller in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften ist das Kalenderjahr.

VI. Konsolidierungsmethoden

Kapitalkonsolidierung

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbsmethode. Die Anschaffungskosten des Erwerbs entsprechen dem beizulegenden Zeitwert der hingegebenen Vermögenswerte und der entstandenen bzw. übernommenen Schulden zum Transaktionszeitpunkt. Im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses identifizierbare Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten werden bei der Erstkonsolidierung mit ihrem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt bewertet, unabhängig vom Umfang der nicht beherrschenden Anteile. Der Überschuss der Anschaffungskosten des Erwerbs über den Anteil des Konzerns an dem zum beizul egenden Zeitwert bewerteten Nettovermögen wird als Geschäfts- oder Firmenwert angesetzt. Sind die Anschaffungskosten geringer als das zum beizulegenden Zeitwert bewertete Nettovermögen des erworbenen Tochterunternehmens, wird der Unterschiedsbetrag nach nochmaliger Überprüfung direkt erfolgswirksam erfasst. Erwerbsbezogene Transaktionskosten werden aufwandswirksam erfasst, wenn sie anfallen.

Schuldenkonsolidierung

Konzerninterne Forderungen und Verbindlichkeiten werden gegeneinander aufgerechnet. Durch Wechselkurseffekte entstehende Aufrechnungsdifferenzen werden, soweit sie im Berichtszeitraum entstanden sind, grundsätzlich erfolgswirksam erfasst.

Aufwands- und Ertragskonsolidierung sowie Zwischenergebniseliminierung

Im Zuge der Zwischenergebniseliminierung werden die Innenumsätze und konzerninternen Erträge mit den auf sie entfallenden Aufwendungen verrechnet. Im Konzern noch nicht realisierte Zwischengewinne und -verluste werden erfolgswirksam eliminiert.

Latente Steuern

Auf Konsolidierungseffekte werden latente Steuern angesetzt.

Währungsumrechnung

In den Einzelabschlüssen der einbezogenen Konzerngesellschaften werden Fremdwährungsgeschäfte mit den Kursen zum Zeitpunkt der Geschäftsvorfälle umgerechnet. In der Bilanz werden monetäre Posten in fremder Währung zum Mittelkurs am Bilanzstichtag angesetzt, wobei eingetretene Kursgewinne und -verluste erfolgswirksam erfasst werden. Nicht monetäre Posten in Fremdwährung, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, werden mit den Kursen umgerechnet, die zum Zeitpunkt der Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes Gültigkeit haben. Zu Anschaffungs- und Herstellungskosten bewertete nicht monetäre Posten werden mit dem Wechselkurs zum Zeitpunkt der erstmaligen Erfassung umgerechnet.

Die Vermögenswerte und Schulden ausländischer Tochtergesellschaften, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, werden zu Mittelkursen am Bilanzstichtag in Euro umgerechnet. Für Aufwendungen und Erträge werden Jahresdurchschnittskurse zur Umrechnung herangezogen. Die Unterschiedsbeträge aus der Währungsumrechnung des Netto-Reinvermögens mit gegenüber dem Vorjahr veränderten Kursen werden im sonstigen Ergebnis erfasst und im Eigenkapital als Rücklage aus Fremdwährungsumrechnung separat ausgewiesen. Bei der Veräußerung eines ausländischen Geschäftsbetriebes werden alle im Eigenkapital angesammelten Umrechnungsdifferenzen, die dem Konzern aus diesem Geschäftsbetrieb zuzurechnen sind, in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. Geschäfts- oder Firmenwerte von ausländischen Tochterunternehmen werden seit dem 1. Januar 2005 in lokaler Währung fortgeführt. Differenzen aus der Umrechnung in Euro werden in der Rücklage aus der Fremdwährungsumrechnung erfasst.

Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung werden mit den gewichteten Devisendurchschnittskursen des Jahres in Euro umgerechnet.

Die wesentlichen Umrechnungskurse je Euro stellen sich wie folgt dar:

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ISO Code Stichtagskurs 31.12.2017 Durchschnittskurs 2017 Stichtagskurs 31.12.2016 Durchschnittskurs 2016
Ver. Arab. Emirate Dirham AED 4,40 4,18 3,87 4,05
Brasilianischer Real BRL 3,97 3,65 3,43 3,80
Dänische Krone DKK 7,45 7,44 7,43 7,44
Britisches Pfund GBP 0,89 0,88 0,85 0,82
Polnischer Zloty PLN 419 4,24 4,41 4,37
Katar Rial QAR 4,38 4,20 3,84 4,02
US-Dollar USD 1,20 1,14 1,05 110

Sonstige Konsolidierungsmethoden

Der Gewinn oder Verlust und jeder Bestandteil des sonstigen Ergebnisses sind den Gesellschaftern der MYAG und den nicht beherrschenden Anteilen zuzuordnen. Dies gilt selbst dann, wenn dies dazu führt, dass die nicht beherrschenden Anteile einen Negativsaldo aufweisen.

Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse der in- und ausländischen Unternehmen werden nach konzerneinheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt.

Die wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die bei der Erstellung des Konzernabschlusses verwendet werden, sind im Folgenden dargestellt. Die beschriebenen Methoden werden, sofern nichts anderes angegeben ist, stetig verwendet.

Änderungen gemäß IAS 8

Die eigenen Anteile wurden im Vorjahr erstmalig mit dem Durchschnittskurs bewertet. Durch die Bewertung mit dem Durchschnittskurs sank der Wert der eigenen Aktien im Vorjahr um € 616 Tsd. im Vergleich zur vorherigen Bewertung. In gleicher Höhe reduzierte sich die Kapitalrücklage, von der die eigenen Aktien offen abzusetzen sind. Die Neubewertung erfolgte somit ergebnisneutral.

Im Rahmen der Konzernabschlusserstellung 2017 und der finalen Bilanzierung des Kaufs der restlichen 40 % Anteile an der MSI wurde festgestellt, dass im Jahr 2015 beim Kauf von 60 % der Anteile an der MSI und deren Erstkonsolidierung eine im Kaufvertrag enthaltene Put-Option nicht bilanziert wurde. Aus der Put-Option resultiert eine zu bilanzierende Verbindlichkeit, deren Höhe zu jedem folgenden Bilanzstichtag bis zum Auslaufen der Option neu zu bewerten ist.

Durch die Anpassung verändert sich die Passivseite der Bilanzen zum 1. Januar 2016 und zum 31. Dezember 2016. Die folgende Übersicht zeigt die Anpassung:

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31.12.2016 01.01.2016
in TEUR nach Anpassung vor Anpassung nach Anpassung vor Anpassung
Sonstige Rücklagen 7.010 11.450 7.262 11.702
Sonstiges Eigenkapital 56.659 56.659 54.246 54.246
Summe Eigenkapital 63.669 68.109 61.508 65.948
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 0 0 4.440 0
Andere langfristige Schulden 16.105 16.105 16.077 16.077
Summe langfristige Schulden 16.105 16.105 20.517 16.077
Sonstige Verbindlichkeiten 23.513 19.073 17.576 17.576
Andere kurzfristige Schulden 43.038 43.038 35.832 35.832
Summe kurzfristige Schulden 66.551 62.111 53.408 53.408
Schulden in direktem Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten 129 129 2.519 2.519
BILANZSUMME 146.454 146.454 137.952 137.952

Die Aktivseite der Bilanz, die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und die Konzerngesamtergebnisrechnung verändern sich nicht. Das Ergebnis pro Aktie ändert sich ebenfalls nicht. Gemäß IAS 8.41 ff. in Verbindung mit IAS 1.10 f. werden die angepassten Bilanzen der Stichtage 1. Januar 2016 und 31. Dezember 2016 in diesem Konzernabschluss ausgewiesen. Durch den Kauf der restlichen 40 % der Anteile an der MSI und die erfolgte Anpassung ist der Sachverhalt abgeschlossen. Für das Jahr 2017 ergeben sich keine Auswirkungen aus der Korrektur.

Im Berichtsjahr wurde für projektbezogene Sicherungseinbehalte der Zeitraum zwischen dem Vertragsabschluss und der Auszahlung der Einbehalte überprüft. In der Vergangenheit wurden projektbezogene Sicherungseinbehalte grundsätzlich als kurzfristig fällige Forderungen eingeschätzt und entsprechend unter den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bilanziert. Ab dem Berichtsjahr 2017 wird ein Teil der projektbezogenen Sicherungseinbehalte aufgrund von Verzögerungen bei den Zahlungen als langfristig eingeschätzt und entsprechend abgezinst und als langfristige Vermögenswerte bilanziert. Der kurzfristige Anteil der projektbezogenen Sicherungseinbehalte wird unter den sonstigen Vermögenswerten bilanziert. Der Effekt aus der erstmaligen Abzinsung der langfristigen Sicherungseinbehalte beträgt € 0,5 Mio. und ist im Zinsaufwand enthalten. Gemäß IAS 8.32 ff. wird diese Änderung von Schätzungen prospektiv angewendet und die Vorjahreszahlen werden nicht angepasst.

VII. Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Immaterielle Vermögenswerte

Immaterielle Vermögenswerte mit bestimmbarer Nutzungsdauer werden mit ihren Anschaffungskosten aktiviert und über die voraussichtliche wirtschaftliche Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Die Nutzungsdauer liegt zwischen drei und 17 Jahren. Die Restbuchwerte und die Nutzungsdauern der immateriellen Vermögenswerte werden mindestens an jedem Konzernabschlussstichtag überprüft. Wenn die Erwartungen von den bisherigen Schätzungen abweichen, werden die Änderungen gemäß IAS 8 als Änderungen von Schätzungen bilanziert.

Bei Abgang eines immateriellen Vermögenswertes oder wenn kein weiterer wirtschaftlicher Nutzen aus dem Gebrauch oder seinem Abgang zu erwarten ist, wird der Buchwert des immateriellen Vermögenswertes ausgebucht. Der Gewinn oder Verlust aus dem Abgang des immateriellen Vermögenswertes ist die Differenz zwischen dem Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert und wird im Zeitpunkt der Ausbuchung erfolgswirksam erfasst.

Geschäfts- oder Firmenwerte und immaterielle Vermögenswerte mit einer unbegrenzten Nutzungsdauer

Ein Geschäfts- oder Firmenwert stellt den Überschuss der Anschaffungskosten eines Unternehmenserwerbes über den beizulegenden Zeitwert der Anteile des Konzerns am Nettovermögen des erworbenen Unternehmens zum Erwerbszeitpunkt dar. Ein durch einen Unternehmenserwerb entstandener Geschäfts- oder Firmenwert wird gemäß IFRS 3 unter den immateriellen Vermögenswerten bilanziert und gemäß IAS 38.107 nicht planmäßig abgeschrieben. Ein Werthaltigkeitstest (Impairment Test) wird mindestens einmal im Jahr durchgeführt und führt gegebenenfalls zu Wertminderungsaufwand.

Andere immaterielle Vermögenswerte mit einer unbegrenzten Nutzungsdauer liegen nicht vor.

Sachanlagevermögen

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige und gegebenenfalls außerplanmäßige Abschreibungen, angesetzt. Die Abschreibungsdauer bemisst sich nach der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer und orientiert sich im Konzern an der Art des Vermögenswertes:

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Art des Sachanlagevermögens Nutzungsdauer
Gebäude 5-50 Jahre
Technische Anlagen und Maschinen 2-15 Jahre
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2-15 Jahre

Die Abschreibungen werden nur dann nicht linear vorgenommen, wenn eine andere Abschreibungsmethode dem tatsächlichen künftigen wirtschaftlichen Nutzungsverlauf eher entspricht.

Wenn die Erwartungen von den bisherigen Schätzungen abweichen, werden die Änderungen gemäß IAS 8 als Änderungen von Schätzungen bilanziert.

Sachanlagen werden auf Wertminderungsbedarf geprüft, wenn Hinweise vorliegen, dass der Vermögenswert im Wert gemindert ist.

Bei Abgang von Sachanlagevermögen oder wenn kein weiterer wirtschaftlicher Nutzen aus dem Gebrauch der Anlage oder ihrem Abgang zu erwarten ist, wird der Buchwert des Anlagengegenstandes ausgebucht. Der Gewinn oder Verlust aus dem Abgang der Sachanlage ist die Differenz zwischen dem Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert. Dieser wird im Zeitpunkt der Ausbuchung erfolgswirksam erfasst.

Reparatur- und Instandhaltungskosten werden zum Zeitpunkt der Entstehung als Aufwand erfasst. Wesentliche Erneuerungen und Verbesserungen werden aktiviert, soweit die Kriterien des Ansatzes eines Vermögenswertes vorliegen. Grundsätzlich werden Leasinggegenstände, deren vertragliche Grundlage als Finanzierungsleasing einzustufen ist, als Sachanlagevermögen zunächst in Höhe des beizulegenden Zeitwertes bzw. des niedrigeren Barwertes der Mindestleasingzahlungen bilanziert und bei der Folgebewertung um kumulierte Abschreibungen vermindert.

Wertminderungen von nichtfinanziellen Vermögenswerten

Vermögenswerte, die eine unbegrenzte Nutzungsdauer haben, sowie Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben; sie werden mindestens einmal jährlich auf Wertminderungsbedarf hin geprüft. Sachanlagen und andere immaterielle Vermögenswerte mit einer begrenzten Nutzungsdauer werden auf Wertminderungsbedarf geprüft, wenn Hinweise vorliegen, dass der Vermögenswert im Wert gemindert ist. Zur Ermittlung eines eventuellen Wertminderungsbedarfs eines Vermögenswertes wird dessen erzielbarer Betrag (der höhere Betrag aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert) mit dem Buchwert des Vermögenswertes verglichen. Ist der erzielbare Wert niedriger als der Buchwert, wird in Höhe der Differenz ein Wertminderungsverlust erfasst. Sofern der erzielbare Betrag auf Ebene des einzelnen Vermögenswertes nicht geschätzt werden kann, wird die Ermittlung auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheit (ZGE ) durchgeführt, der der jeweilige Vermögenswert zugeordnet ist. Die Verteilung erfolgt dabei auf angemessener und stetiger Grundlage auf die einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten bzw. auf die kleinste Gruppe zahlungsmittelgenerierender Einheiten. Ist der Grund für die vorgenommene Wertminderung entfallen, wird eine Wertaufholung höchstens bis zum Betrag der fortgeführten Anschaffungskosten vorgenommen. Eine Wertaufholung des Geschäfts- oder Firmenwertes wird nicht vorgenommen. Für die Werthaltigkeitsprüfung wird bei einem Unternehmenszusammenschluss der erworbene Geschäfts- oder Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit oder der Gruppe zahlungsmittelgenerierender Einheiten zugeordnet, die voraussichtlich Synergien aus dem Unternehmenszusammenschluss zieht. Der erzielbare Betrag einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit wird von der Muehlhan AG auf Basis des diskontierten Cashflows als Nutzungswert ermittelt.

Finanzielle Vermögenswerte

Ansatz und Kategorisierung

Ansatz und Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten erfolgen zum Erfüllungstag. Dies ist der Tag des Kaufs oder Verkaufs eines Vermögenswertes, an dem die Vertragsbedingungen eine Lieferung des Vermögenswertes innerhalb des für den betroffenen Markt üblichen Zeitrahmens vorsehen.

Der Erstansatz erfolgt zum beizulegenden Zeitwert zuzüglich der Transaktionskosten. Davon ausgenommen sind finanzielle Vermögenswerte, die als "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" kategorisiert wurden. Hier erfolgt der Erstansatz zum beizulegenden Zeitwert ohne Berücksichtigung von Transaktionskosten.

Finanzielle Vermögenswerte werden in verschiedene Kategorien unterteilt, deren Kategorisierung von dem jeweiligen Zweck abhängt, für den die finanziellen Vermögenswerte erworben wurden. Das Management bestimmt die Kategorisierung der finanziellen Vermögenswerte beim erstmaligen Ansatz und überprüft die Kategorisierung zu jedem Stichtag. Die Kategorisierung von finanziellen Vermögenswerten erfolgt in der Muehlhan Gruppe in die folgenden Kategorien:

Ausleihungen und Forderungen (Loans and Receivables)

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte (at fair value through profit or loss)

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (available for sale)

Bis zur Endfälligkeit gehaltene Vermögenswerte (held-to-maturity)

Die Kategorisierung hängt von der Art und dem Verwendungszweck der finanziellen Vermögenswerte ab und erfolgt bei Zugang.

a) Ausleihungen und Forderungen

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Ausleihungen, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie sonstige Forderungen mit festen oder bestimmbaren Zahlungen, die nicht in einem aktiven Markt notiert sind, werden als Ausleihungen und Forderungen kategorisiert. Sie zählen zu den kurzfristigen Vermögenswerten, soweit ihre Fälligkeit nicht zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag übersteigt. Ausleihungen und Forderungen werden nach der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten, abzüglich etwaiger Wertminderungen, bewertet. Mit Ausnahme von kurzfristigen Forderungen, bei denen der Zinseffekt unwesentlich wäre, werden Zinserträge gemäß der Effektivzinsmethode erfasst.

b) Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte

Finanzielle Vermögenswerte werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet, wenn der finanzielle Vermögenswert entweder zu Handelszwecken gehalten oder "als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" designiert wird. Die Bewertung erfolgt grundsätzlich zu Zeitwerten, die aus dem Markt abgeleitet oder mit Hilfe von Bewertungsmodellen ermittelt werden.

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte werden mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Jeder aus der Bewertung resultierende Gewinn oder Verlust wird erfolgswirksam erfasst. Der erfasste Nettogewinn oder -verlust schließt etwaige Zinsen des finanziellen Vermögenswertes mit ein.

c) Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte, die entweder dieser Kategorie oder keiner der anderen dargestellten Kategorien zugeordnet wurden. Sie sind den langfristigen Vermögenswerten zuzuordnen, sofern das Management nicht die Absicht hat, sie innerhalb von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag zu veräußern.

Aus Schwankungen des beizulegenden Zeitwertes resultierende Gewinne oder Verluste werden bis zum Abgang der Vermögenswerte im sonstigen Ergebnis erfasst und im Eigenkapital in den sonstigen Rücklagen kumuliert ausgewiesen. Wird eine Finanzanlage veräußert, werden die bis dahin in der sonstigen Rücklage für Finanzinvestitionen angesammelten Gewinne oder Verluste in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. Dauerhafte Wertminderungen werden erfolgswirksam erfasst.

Lässt sich für nicht börsennotierte Eigenkapitalinstrumente der beizulegende Zeitwert nicht hinreichend verlässlich bestimmen, werden die Anteile zu Anschaffungskosten (ggf. abzüglich Wertminderungen) bewertet. Dividenden werden mit Entstehung des Rechtsanspruchs auf Zahlung erfolgswirksam erfasst. Im Geschäftsjahr wurden dieser Kategorie Beteiligungen an nicht börsennotierten Gesellschaften zugeordnet. Die unter den Finanzanlagen ausgewiesenen Beteiligungen wurden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, da der Zeitwert nicht hinreichend sicher bestimmt werden kann.

Erhaltene Zinsen aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten werden grundsätzlich als Zinserträge unter Anwendung der Effektivzinsmethode erfolgswirksam berücksichtigt.

d) Bis zur Endfälligkeit gehaltene Vermögenswerte

Bis zur Endfälligkeit gehaltene Vermögenswerte liegen im Konzern nicht vor.

e) Effektivzinsmethode

Die Effektivzinsmethode ist eine Methode zur Berechnung der fortgeführten Anschaffungskosten eines finanziellen Vermögenswertes und der Zuordnung von Zinserträgen auf die jeweiligen Perioden. Der Effektivzinssatz ist derjenige Zinssatz, mit dem die geschätzten künftigen Einzahlungen (einschließlich aller Gebühren, welche Teil des Effektivzinssatzes sind, Transaktionskosten und sonstiger Agien und Disagien) über die erwartete Laufzeit des Finanzinstruments oder eine kürzere Periode, sofern zutreffend, auf den Buchwert abgezinst werden. Erträge werden bei Schuldtiteln auf Basis der Effektivverzinsung erfasst.

f) Wertminderungen von finanziellen Vermögenswerten

Finanzielle Vermögenswerte, mit Ausnahme der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte, werden zu jedem Bilanzstichtag auf das Vorhandensein von Indikatoren für eine Wertminderung untersucht. Finanzielle Vermögenswerte sind wertgemindert, wenn infolge eines oder mehrerer Ereignisse, die nach dem erstmaligen Ansatz des Vermögenswertes eintraten, ein objektiver Hinweis dafür vorliegt, dass sich die erwarteten künftigen Cashflows der Finanzanlage negativ verändert haben.

Bei zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten entspricht der Wertminderungsaufwand der Differenz zwischen dem Buchwert des Vermögenswertes und dem mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz des finanziellen Vermögenswertes ermittelten Barwert der erwarteten künftigen Zahlungsströme.

Eine Wertminderung bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird dann erfasst, wenn objektive Hinweise dafür vorliegen, dass die fälligen Forderungsbeträge nicht vollständig einbringlich sind. Erhebliche finanzielle Schwierigkeiten eines Schuldners, eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass ein Kreditnehmer in Insolvenz oder ein sonstiges Sanierungsverfahren geht, sowie ein Vertragsbruch, wie z. B. ein Ausfall oder Verzug von Zins- und Tilgungszahlungen, gelten als Indikatoren für das Vorhandensein einer Wertminderung.

g) Ausbuchung finanzieller Vermögenswerte

Der Konzern bucht einen finanziellen Vermögenswert nur aus, wenn die vertraglichen Rechte auf Cashflows aus einem finanziellen Vermögenswert auslaufen oder er den finanziellen Vermögenswert sowie im Wesentlichen alle mit dem Eigentum des Vermögenswertes verbundenen Risiken und Chancen auf einen Dritten überträgt. Wenn der Konzern weder im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen überträgt noch behält und weiterhin die Verfügungsmacht über den übertragenen Vermögenswert hat, erfasst der Konzern seinen verbleibenden Anteil am Vermögen und eine entsprechende Verbindlichkeit in Höhe der möglicherweise zu zahlenden Beträge. Für den Fall, dass der Konzern im Wesentlichen alle mit dem Eigent um verbundenen Risiken und Chancen eines übertragenen finanziellen Vermögenswertes zurückbehält, hat der Konzern weiterhin den finanziellen Vermögenswert sowie ein besichertes Darlehen für die erhaltene Gegenleistung zu erfassen.

Derivative Finanzinstrumente

Die Muehlhan Gruppe nutzt derivative Finanzinstrumente nur ausnahmsweise und nur zu Sicherungszwecken, um Zinsrisiken aus dem operativen Geschäft bzw. den daraus resultierenden Finanzierungserfordernissen zu reduzieren.

Derivative Finanzinstrumente werden im Rahmen der Zugangsbewertung zu ihrem beizulegenden Zeitwert, der ihnen am Tag des Vertragsabschlusses beizumessen ist, bewertet. Die Folgebewertung erfolgt ebenfalls zum am jeweiligen Bilanzstichtag geltenden beizulegenden Zeitwert. Die Methode zur Erfassung von Gewinnen und Verlusten ist davon abhängig, ob das derivative Finanzinstrument als Sicherungsinstrument designiert wurde. Muehlhan designiert bestimmte derivative Finanzinstrumente als Sicherung gegen bestimmte mit einem bilanzierten Vermögenswert oder einer bilanzierten Verbindlichkeit verbundene Risiken von schwankenden Zahlungsströmen (Cashflow Hedge).

Der Konzern dokumentiert bei Abschluss der Transaktion die Sicherungsbeziehung zwischen Sicherungsinstrument und Grundgeschäft, das Ziel seines Risikomanagements sowie die zu Grunde liegende Strategie beim Abschluss von Sicherungsgeschäften. Darüber hinaus findet zu Beginn der Sicherungsbeziehung und fortlaufend in der Folge eine Dokumentation der Einschätzung statt, ob die in der Sicherungsbeziehung eingesetzten Derivate die Änderungen des beizulegenden Zeitwerts oder der Cashflows der Grundgeschäfte hocheffektiv kompensieren. Der volle beizulegende Zeitwert der als Sicherungsinstrument designierten derivativen Finanzinstrumente wird als langfristiger Vermögenswert bzw. langfristige Verbindlichkeit ausgewiesen, sofern die Restlaufzeit des gesicherten Grundgeschäfts zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag übersteigt, und als kurzfristiger Vermögenswert bzw. Verbindlichkeit ausgewiesen, sofern die Restlaufzeit kürzer ist. Zu Handelszwecken gehaltene derivative Finanzinstrumente werden als kurzfristige Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten ausgewiesen.

Die Marktwertveränderungen der derivativen Finanzinstrumente, bei denen Hedge Accounting angewendet wird, werden entweder erfolgswirksam oder im sonstigen Ergebnis als Neubewertungsrücklage ausgewiesen, je nachdem, ob es sich dabei um einen "Fair Value Hedge" oder einen "Cashflow Hedge" handelt. Bei einem Fair Value Hedge werden die Ergebnisse aus der Marktbewertung derivativer Finanzinstrumente und der dazugehörigen Grundgeschäfte erfolgswirksam gebucht. Bei Marktwertveränderungen von Cashflow Hedges, die zum Ausgleich zukünftiger Cashflow-Risiken aus bereits bestehenden Grundgeschäften oder geplanten Transaktionen eingesetzt werden, werden die unrealisierten Gewinne und Verluste in Höhe des eingedeckten Grundgeschäfts zunächst im sonstigen Ergebnis bzw. im Eigenkapital in den sonstigen Rücklagen kumuliert ausgewiesen. Eine Umbuchung in die Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt zeitgleich mit der Ergebniswirkung des abgesicherten Grundgeschäfts. Der nicht durch das Grundgeschäft gedeckte Teil der Marktwertveränderungen wird unmittelbar im Erfolg berücksichtigt.

Vorräte

Bei den Vorräten kommen die niedrigeren Werte aus Anschaffungskosten oder Nettoveräußerungswerten zum Ansatz. Ist der Nettoveräußerungswert der Vorräte zum Abschlussstichtag geringer als deren Buchwert, werden die Vorräte auf den Nettoveräußerungswert erfolgswirksam abgeschrieben. Soweit bei früher wertgeminderten Vorräten der Nettoveräußerungswert gestiegen ist, wird die daraus resultierende Wertaufholung als Minderung des Materialaufwandes oder Bestandserhöhung erfasst. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte, im normalen Geschäftsverlauf erzielbare Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Kosten bis zur Fertigstellung und der geschätzten notwendigen Veräußerungs- und Vertriebskosten.

Fertigungsaufträge

Kundenbezogene Fertigungsaufträge werden, sofern die Voraussetzungen des IAS 11 vorliegen, nach der Percentage-of-Completion-Methode (PoC-Methode) bilanziert.

Kann das Ergebnis eines Fertigungsauftrages zuverlässig geschätzt werden, so werden die Erlöse und Kosten entsprechend dem Leistungsfortschritt am Bilanzstichtag erfasst. Der Leistungsfortschritt ermittelt sich aus dem Verhältnis der bis zum Bilanzstichtag angefallenen Auftragskosten zu den geschätzten gesamten Auftragskosten, es sei denn, dass diese Vorgehensweise nicht zu einer sachgerechten Ermittlung des Leistungsfortschritts führt. Kann das Ergebnis eines langfristigen Fertigungsauftrages nicht zuverlässig geschätzt werden, sind die Auftragserlöse nur in Höhe der angefallenen Auftragskosten zu erfassen, die wahrscheinlich erzielbar sind. Die Auftragskosten enthalten neben den direkten Einzelkosten angemessene Teile der den jeweiligen Aufträgen zuzuordnenden indirekten Fertigungs-, Material- und Materialgemeinkosten sowie produktionsbezogene Verwaltungsgemeinkosten. Auftragskosten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie anfallen.

Ist es wahrscheinlich, dass die gesamten Auftragskosten die gesamten Auftragserlöse übersteigen, wird der erwartete Verlust sofort als Aufwand erfasst und entsprechend Wertberichtigungen bzw. Rückstellungen gebildet.

Auf Fertigungsaufträge erhaltene (An- )Zahlungen werden von den nach der PoC-Methode berechneten Forderungen abzüglich notwendiger Wertberichtigungen abgesetzt. Übersteigen die (An-)Zahlungen die nach der PoC-Methode berechneten Forderungen, wird eine Verbindlichkeit bilanziert. Mögliche Anzahlungen auf kundenbezogene Fertigungsaufträge vor Abarbeitung werden als erhaltene Anzahlungen ausgewiesen.

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente enthalten Barmittel, Guthaben bei Kreditinstituten und andere hochliquide finanzielle Vermögenswerte mit einer Laufzeit von maximal drei Monaten. Soweit die Guthaben nicht unmittelbar zur Finanzierung des Umlaufvermögens benötigt werden, werden die freien Bestände mit einer Laufzeit von derzeit bis zu drei Monaten angelegt. Der in der Bilanz ausgewiesene Buchwert der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente entspricht ihrem Marktwert. Der Gesamtbetrag der Zahlungsmittel und Zahl ungsmitteläquivalente ohne Kontokorrentverbindlichkeiten stimmt mit dem Finanzmittelfonds in der Kapitalflussrechnung überein. In der Bilanz ausgenutzte Kontokorrentkredite werden unter den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen.

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen

Ein Ausweis erfolgt in diesem Posten, wenn einzelne langfristige Vermögenswerte oder Gruppen von Vermögenswerten (Disposal Group) vorliegen, die in ihrem jetzigen Zustand veräußert werden können und deren Veräußerung innerhalb eines Jahres hinreichend wahrscheinlich ist. Voraussetzung für das Vorliegen einer Disposal Group ist, dass die Vermögenswerte in einer einzigen Transaktion oder im Rahmen eines Gesamtplans zur Veräußerung bestimmt sind. Der Ausweis der betreffenden Vermögenswerte erfolgt in einem separaten Bilanzposten. Entsprechendes gilt für mit diesen Vermögenswerten direkt in Verbindung stehenden Schulden, die bei der Transaktion übertragen werden. Eine Anpassung der Vorjahresbilanz erfolgt nicht.

Bei einer nicht fortgeführten Aktivität (Discontinued Operation) handelt es sich um einen Geschäftsbereich (Component of an Entity), der entweder zur Veräußerung bestimmt oder bereits veräußert worden ist und sowohl aus betrieblicher Sicht als auch für Zwecke der Finanzberichterstattung eindeutig von den übrigen Unternehmensaktivitäten abgegrenzt werden kann. Außerdem muss der als nicht fortgeführte Aktivität qualifizierte Geschäftsbereich einen gesonderten, wesentlichen Geschäftszweig oder einen bestimmten geografischen Geschäftsbereich des Konzerns repräsentieren. Auf langfristige Vermögenswerte, die einzeln oder zusammen in einer Disposal Group zur Veräußerung bestimmt sind oder zu einer nicht fortgeführten Aktivität gehören, werden keine planmäßigen Abschreibungen mehr vorgenommen. Sie werden zum niedrigeren Wert aus ursprünglichem Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich noch anfallender Verkaufskosten angesetzt. Liegt der beizulegende Zeitwert unter dem Buchwert, wird eine Wertminderung erfasst. Das Ergebnis aus der Bewertung von zur Veräußerung vorgesehenen Geschäftsbereichen zum beizulegenden Zeitwert abzüglich noch anfallender Veräußerungskosten sowie die Gewinne und Verluste aus der Veräußerung nicht fortgeführter Aktivitäten werden ebenso wie das Ergebnis aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit dieser Geschäftsbereiche in der Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns gesondert als Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen ausgewiesen.

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

Finanzielle Verbindlichkeiten (Finanzschulden, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Schulden) werden entweder als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten inklusive des Abzugs von Transaktionskosten oder als sonstige finanzielle Verbindlichkeiten kategorisiert. Verbindlichkeiten werden als kurzfristige Verbindlichkeiten klassifiziert, sofern der Konzern nicht das unbedingte Recht hat, die Tilgung der Verbindlichkeit auf einen Zeitpunkt mindestens zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag zu verschieben.

a) Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten

Finanzielle Verbindlichkeiten werden als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten kategorisiert, wenn sie entweder zu Handelszwecken gehalten werden oder freiwillig "als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" kategorisiert wurden.

Diese finanziellen Verbindlichkeiten werden zum Zeitpunkt der erstmaligen Erfassung mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Transaktionskosten werden unmittelbar erfolgswirksam erfasst. Im Rahmen der Folgebewertung erfolgt der Ansatz weiterhin mit dem beizulegenden Zeitwert. Dabei werden sämtliche aus der Bewertung resultierenden Gewinne oder Verluste erfolgswirksam vereinnahmt.

b) Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten werden erstmalig zum beizulegenden Zeitwert unter Einbeziehung von Transaktionskosten erfasst.

Im Rahmen der Folgebewertung werden sonstige finanzielle Verbindlichkeiten gemäß der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, wobei der Zinsaufwand entsprechend dem Effektivzinssatz erfasst wird. Die Effektivzinsmethode ist eine Methode zur Berechnung der fortgeführten Anschaffungskosten einer sonstigen finanziellen Verbindlichkeit und der Zuordnung von Zinsaufwendungen auf die jeweiligen Perioden. Der Effektivzinssatz ist derjenige Zinssatz, mit dem die geschätzten künftigen Auszahlungen über die erwartete Laufzeit des Finanzinstruments oder eine kürzere Periode, sofern zutreffend, auf den Buchwert abgezinst werden (siehe dazu analog die Ausführungen zur Effektivzinsmethode für finanzielle Vermögenswerte und Erträge unter Finanzielle Vermögenswerte).

c) Ausbuchung finanzieller Verbindlichkeiten

Der Konzern bucht eine finanzielle Verbindlichkeit dann aus, wenn die Verpflichtungen des Konzerns beglichen, aufgehoben oder ausgelaufen sind.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Neben beitragsorientierten Versorgungsplänen, die abgesehen von der laufenden Beitragszahlung zu keiner weiteren Pensionsverpflichtung führen, bestehen auch leistungsorientierte Pläne, wobei der Rückstellungsbedarf im Inland aufgrund einer betrieblichen Rentenzusage nahezu ausschließlich einen sich inzwischen im Ruhestand befindlichen ehemaligen Geschäftsführer einer Tochtergesellschaft betrifft. Daneben gibt es im Ausland gesetzlich fixierte Verpflichtungen zur Bildung von Pensionsverpflichtungen, so in Frankreich und Polen. Bei einem leistungsorientierten Versorgungsplan wird in der Regel ein Betrag an Pensionsleistungen festgelegt, den ein Beschäftigter nach Eintritt in die Rentenphase erhält und der von einem oder mehreren Faktoren wie Alter, Dienstzeit oder Gehalt abhängig ist. Die Pensionsrückstellung wird grundsätzlich von einem unabhängigen versicherungsmathematischen Sachverständigen nach der Projected-Unit-Credit-Methode berechnet. Die Höhe am Stichtag entspricht dem Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung (Defined Benefit Obligation, DBO). Bei diesem Anwartschaftsbarwertverfahren werden nicht nur die am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften, sondern auch künftig zu erwartende Steigerungen von Gehältern und Renten berücksichtigt.

Die Effekte aus der Neubewertung von leistungsorientierten Pensionsplänen werden sofort bei Entstehen im sonstigen Ergebnis erfasst.

Die Rückstellung wird um den Wert eines eventuellen Planvermögens gekürzt.

Die laufenden und nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwendungen werden im Personalaufwand, der Nettozinsaufwand aus der Verzinsung der leistungsbezogenen Verbindlichkeit und eines eventuellen Planvermögens wird unter den Finanzierungsaufwendungen ausgewiesen.

Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung (DBO ) wird berechnet, indem die erwarteten zukünftigen Mittelabflüsse mit dem Zinssatz von Industrieanleihen höchster Bonität, die auf die Währung lauten, in der auch die Leistungen bezahlt werden, und deren Laufzeiten denen der Pensionsverpflichtung entsprechen, abgezinst werden.

Bei beitragsorientierten Versorgungsplänen wird die Beitragszahlung im Personalaufwand erfasst, eine Rückstellung ergibt sich nur in Höhe ausstehender Beiträge zum Stichtag.

Sonstige Rückstellungen und Eventualverbindlichkeiten

Die sonstigen Rückstellungen werden gemäß IAS 37 für alle am Bilanzstichtag erkennbaren Risiken und Verpflichtungen gegenüber Dritten, die auf vergangenen Geschäftsvorfällen oder vergangenen Ereignissen beruhen und deren Höhe oder Fälligkeit unsicher ist, gebildet. Die Rückstellungen werden mit der bestmöglichen Schätzung des Erfüllungsbetrages angesetzt und nicht mit positiven Erfolgsbeiträgen saldiert. Rückstellungen werden nur gebildet, sofern eine rechtliche oder faktische Verpflichtung gegenüber einem fremden Dritten vorliegt. Sie werden auch für nachteilige Verträge gebildet. Ein Vertrag ist nachteilig, wenn die unvermeidbaren Kosten den aus dem Vertrag erwarteten wirtschaftlichen Nutzen übersteigen.

Langfristige Rückstellungen werden, sofern der aus einer Diskontierung resultierende Zinseffekt wesentlich ist, mit ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag bilanziert. Aus der reinen Aufzinsung resultierende Erhöhungen der Rückstellung werden erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung als Zinsaufwendungen erfasst. Der Erfüllungsbetrag umfasst auch die am Bilanzstichtag nach IAS 37 zu berücksichtigenden Kostensteigerungen.

Eventualverbindlichkeiten sind mögliche oder gegenwärtige Verpflichtungen, bei denen der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen unwahrscheinlich oder deren Höhe nicht mit ausreichender Sicherheit abschätzbar ist. Eventualverbindlichkeiten werden grundsätzlich nicht in der Bilanz erfasst.

Ertragsteuern

Die Ertragsteuern umfassen sowohl die unmittelbar zu entrichtenden laufenden Ertragsteuern als auch die latenten Steuern. Laufende und latente Steuern werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, es sei denn, dass sie im Zusammenhang mit Posten stehen, die entweder im sonstigen Ergebnis oder direkt im Eigenkapital erfasst werden. In diesem Fall wird die laufende bzw. latente Steuer ebenfalls im sonstigen Ergebnis oder direkt im Eigenkapital erfasst.

Latente Steuern aus temporär abweichenden Wertansätzen in der Steuerbilanz und den entsprechenden korrespondierenden Wertansätzen nach IFRS der Einzelgesellschaften und aus Konsolidierungsvorgängen werden je Steuersubjekt verrechnet und entweder als aktive oder passive latente Steuern ausgewiesen. Ist eine Verrechnung je Steuersubjekt bei Konsolidierungsvorgängen nicht möglich, so wird mit dem Konzernsteuersatz gerechnet. Darüber hinaus können die aktiven latenten Steuern auch Steuerminderungsansprüche umfassen, die sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben und deren Realisierung mit ausreichender Sicherheit gewährleistet ist. Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die für die Umkehrung in den einzelnen Ländern gelten und am Bilanzstichtag in Kraft treten bzw. verabschiedet sind. Auf temporäre Differenzen in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen werden keine latenten Steuern gebildet, soweit der Zeitpunkt der Umkehrung der temporären Differenzen vom Konzern gesteuert werden kann und es wahrscheinlich ist, dass sich diese in absehbarer Zeit nicht umkehren werden. Latente Steueransprüche werden nur in dem Umfang angesetzt, in dem die Realisierung des entsprechenden Vorteils wahrscheinlich ist. Basierend auf der Ertragslage der Vergangenheit und den Geschäftserwartungen für die absehbare Zukunft werden Wertberichtigungen gebildet, falls dieses Kriterium nicht erfüllt wird.

Latente Steuern für inländische Konzerngesellschaften wurden mit einem Körperschaftssteuersatz von 15,5 % (Vorjahr: 15,5 %) und einem Gewerbesteuersatz von 15,8 % (Vorjahr: 15,8 %) berechnet. Die latenten Steuersätze im Ausland betrugen 8,84 % bis 33,0 % (Vorjahr: 9,0 % bis 33,0 %) und im Inland 31,5 % (Vorjahr: 31,5 %).

Soweit die Voraussetzungen des IAS 12.74 erfüllt sind, werden aktive und passive latente Steuern saldiert. Dies ist grundsätzlich der Fall, sofern sich die latenten Steuern auf Steuern vom Einkommen und Ertrag beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden und das gleiche Steuersubjekt im Sinne des IAS 12.74 betreffen, und die laufenden Steuern gegeneinander verrechnet werden können.

Anteilsbasierte Vergütung

Der Konzern hat eine Anzahl von anteilsbasierten Mitarbeitervergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente der Muttergesellschaft gewährt.

Der bei Gewährung der anteilsbasierten Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente ermittelte beizulegende Zeitwert wird linear über den Zeitraum bis zur Unverfallbarkeit (Erdienungszeitraum) als Aufwand mit korrespondierender Erhöhung des Eigenkapitals erfasst.

Forschungs- und Entwicklungskosten

Ein aus der Forschung entstehender immaterieller Vermögenswert wird nicht angesetzt. Die für eine Aktivierung von Entwicklungskosten notwendigen Voraussetzungen gemäß IAS 38 werden nicht erfüllt, da eine Trennung von Forschungs- und Entwicklungskosten in der Regel nicht möglich ist, von einer Marktfähigkeit bzw. einer technischen Realisierbarkeit nicht ausgegangen werden kann und auch eine zukünftige wirtschaftliche Nutzung nicht sichergestellt ist.

Der Aufwand aus Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten wird in der Periode erfolgswirksam erfasst, in der er entsteht.

Zuwendungen der öffentlichen Hand

Zuwendungen der öffentlichen Hand für Sachanlagevermögen werden passiv abgegrenzt und über die erwartete Nutzungsdauer der betreffenden Vermögenswerte aufgelöst.

Leasingverhältnisse

Die Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis ist oder enthält, wird zum Zeitpunkt des Abschlusses der Vereinbarung auf Basis des wirtschaftlichen Gehalts der Vereinbarung getroffen. Sie erfordert eine Einschätzung, ob die Erfüllung der vertraglichen Vereinbarung von der Nutzung eines bestimmten Vermögenswertes oder bestimmter Vermögenswerte abhängig ist und ob die Vereinbarung ein Recht auf die Nutzung des Vermögenswertes einräumt, selbst wenn dieses Recht in der Vereinbarung nicht ausdrücklich festgelegt ist.

Leasingverhältnisse werden als Finance-Leasing klassifiziert, wenn sie im Wesentlichen alle typischerweise mit dem Eigentum als Leasinggegenstand verbundenen Chancen und Risiken auf den Leasingnehmer übertragen. Alle anderen Leasingverhältnisse werden als Operating-Leasingverhältnisse klassifiziert.

Finance-Leasingverhältnisse sind zu Beginn der Leasinglaufzeit als Vermögenswerte und Schulden mit dem niedrigeren Betrag aus dem beizulegenden Zeitwert des Vermögenswertes und dem Barwert der Mindestleasingzahlungen anzusetzen. Die Mindestleasingzahlungen sind in einen Finanzierungs- und einen Tilgungsteil aufzuteilen, so dass ein konstanter Zinssatz auf die verbleibende Schuld entsteht. Der Vermögenswert ist über den kürzeren Zeitraum aus Leasinglaufzeit und Nutzungsdauer des Vermögenswertes abzuschreiben.

Im Konzern gibt es keine wesentlichen Finance-Leasingverhältnisse.

Bei Operating-Leasingverhältnissen wird der Leasinggegenstand nicht aktiviert. Die Leasingzahlungen werden stattdessen linear über die Laufzeit der Leasingverhältnisse aufwandswirksam erfasst. Wesentliche Operating-Leasingverhältnisse im Konzern betreffen die Anmietung von Geschäftsräumen, technischem Equipment und Fahrzeugen.

Ertragsrealisierung

Erträge werden zum beizulegenden Zeitwert der erhaltenen oder zu erhaltenden Gegenleistung oder Forderung bewertet und stellen Beträge für die im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit erbrachten Dienstleistungen abzüglich Rabatten, Umsatzsteuer und anderer im Zusammenhang mit Umsätzen anfallender Steuern dar. Umsatzerlöse betreffen nahezu ausschließlich die Erbringung von Dienstleistungen. Sofern diese Umsatzerlöse auf Dienstleistungen im Rahmen von langfristiger Auftragsfertigung erbracht werden, werden diese in Übereinstimmung mit den konzerninternen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden für langfristige Fertigungsaufträge erfasst. Die Erträge werden ohne Umsatzsteuer, Rabatte und Preisnachlässe und nach Eliminierung konzerninterner Verkäufe ausgewiesen.

Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Gütern werden gemäß den Kriterien des IAS 18.14 erfasst (Realisierung der Umsatzerlöse in der Regel bei Übergang des wirtschaftlichen Eigentums).

Zinsen werden periodengerecht als Aufwand bzw. als Ertrag erfasst. Zinsaufwendungen und -erträge werden zeitanteilig unter Anwendung der Effektivzinsmethode erfasst.

Dividenden werden zum Zeitpunkt des Beschlusses erfasst.

Ergebnisse aus Finanzanlagen einschließlich Zinserträgen werden in der Periode ihres Entstehens in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.

VIII. Erläuterungen zur Bilanz

1. Immaterielle Vermögenswerte

ENTWICKLUNG DES KONZERNANLAGEVERMÖGENS 2017

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Anschaffungs- und Herstellungskosten
in TEUR Stand 01.01.2017 Zugänge Währungsdifferenzen Abgänge Umbuchungen Stand 31.12.2017
I. Immaterielle Vermögenswerte
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 3.288 157 5 -516 0 2.934
2. Geschäfts- und Firmenwerte 36.397 327 0 0 0 36.724
39.685 484 5 -516 0 39.658
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 9.768 802 -44 -531 877 10.872
2. Technische Anlagen und Maschinen 73.728 10.741 -1.882 -2.356 324 80.555
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 13.141 931 -487 -4.930 -40 8.615
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 477 697 1 0 -1161 14
97.114 13.171 -2.412 -7.817 0 100.056
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Kumulierte Abschreibungen
in TEUR Stand 01.01.2017 Zugänge Währungsdifferenzen Abgänge Stand 31.12.2017
I. Immaterielle Vermögenswerte
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte -2.872 -166 -6 485 -2.559
2. Geschäfts- und Firmenwerte -16.854 0 0 0 -16.854
-19.726 -166 -6 485 -19.413
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken -4.994 -444 -27 290 -5175
2. Technische Anlagen und Maschinen -48.782 -5.875 722 1.601 -52.334
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung -9.605 -1.015 419 4.628 -5.573
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0 0 0 0 0
-63.381 -7.334 1.114 6.519 -63.082
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Buchwerte Buchwerte
in TEUR Stand 31.12.2017 Vorjahr
I. Immaterielle Vermögenswerte
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 375 416
2. Geschäfts- und Firmenwerte 19.870 19.542
20.245 19.958
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 5.697 4.774
2. Technische Anlagen und Maschinen 28.221 24.946
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3.042 3.536
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 14 477
36.974 33.733

Es können Rundungsdifferenzen auftreten.

ENTWICKLUNG DES KONZERNANLAGEVERMÖGENS 2016

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Anschaffungs- und Herstellungskosten
in TEUR Stand 01.01.2016 Zugänge Währungsdifferenzen Abgänge Umbuchungen Stand 31.12.2016
I. Immaterielle Vermögenswerte
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 3.109 205 -18 -8 0 3.288
2. Geschäfts- und Firmenwerte 36.397 0 0 0 0 36.397
39.506 205 -18 -8 0 39.685
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 9.959 183 -368 -5 0 9.768
2. Technische Anlagen und Maschinen 71.182 5.726 197 -6.524 3.148 73.728
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 12176 2.209 -45 -1.246 47 13.141
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 2.623 1.038 11 0 -3.195 477
95.939 9.156 -205 -7.776 0 97.114
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Kumulierte Abschreibungen
in TEUR Stand 01.01.2016 Zugänge Währungsdifferenzen Abgänge Stand 31.12.2016
I. Immaterielle Vermögenswerte
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte -2.502 -395 18 8 -2.872
2. Geschäfts- und Firmenwerte -16.634 -220 0 0 -16.854
-19.137 -615 18 8 -19.726
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken -4.645 -389 37 3 -4.994
2. Technische Anlagen und Maschinen -48.881 -5.098 -361 5.559 -48.782
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung -9.572 -1.259 34 1193 -9.605
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau -166 0 1 166 0
-63.264 -6.747 292 6.922 -63.381
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Buchwerte Buchwerte
in TEUR Stand 31.12.2016 Vorjahr
I. Immaterielle Vermögenswerte
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 416 607
2. Geschäfts- und Firmenwerte 19.542 19.762
19.958 20.369
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 4.774 5.314
2. Technische Anlagen und Maschinen 24.946 22.301
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3.536 2.604
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 477 2.457
33.733 32.675

Es können Rundungsdifferenzen auftreten.

Geschäfts- oder Firmenwerte

Gemäß IAS 36 wurde Im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Werthaltigkeitstest (Impairment Test) durchgeführt. Hierfür wurden die Geschäfts- oder Firmenwerte zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (ZGE) zugeordnet.

Eine Übersicht über die Zuordnung der Konzerngesellschaften zu den ZGEs sowie eine Zuordnung zu den Segmenten und den Dienstleistungen ist im Bereich V. Konsolidierungskreis zu finden.

Umsatz und EBIT in zu Segmenten zusammengefassten ZGEs sind unter 18. Umsatzerlöse und Segmentberichterstattung aufgeführt.

Nach Segmenten zusammengefasst ergibt sich folgende Entwicklung:

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in Mio. Euro 31.12.2017 Abschreibungen/Zugänge 31.12.2016
Europa 17,5 0,3 17,2
Naher Osten 0,6 0,0 0,6
Rest der Welt 1,8 0,0 1,8
SUMME 19,9 0,3 19,6

Aus dem Kauf der Geschäftstätigkeit der Gesellschaft Degraform Bekistingen en Steigers BV in den Niederlanden im Jahr 2017 resultiert ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von € 0,3 Mio.

Nach dem Buchwert der den ZGEs zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwerte lassen sich zwei wesentliche Posten identifizieren: Die ZGE MD mit einem Geschäfts- oder Firmenwert von € 7,2 Mio. (Vorjahr: € 7,2 Mio.) und die ZGE MPL mit einem Geschäfts- oder Firmenwert von € 6,3 Mio. (Vorjahr: € 6,3 Mio.). Beide ZGEs zusammen haben damit einen Anteil von 67,9 % (Vorjahr: 69,0 %) des Gesamtfirmenwertes zum 31. Dezember 2017.

Die Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte wurde als Nutzungswert nach dem DCF-Verfahren (Discounted-Cashflow-Verfahren) für die jeweiligen Einheiten auf Basis von vierjährigen Unternehmensplänen (Level III-Bewertung) bewertet. Die Unternehmenspläne wurden im 4. Quartal 2017 erstellt und sind vom Vorstand und Aufsichtsrat genehmigt worden. Die Unternehmenspläne basieren auf Vergangenheitsdaten wie Erfahrungen mit bestehenden Kundenbeziehungen und nehmen Erwartungen zur Entwicklung von Märkten ins Kalkül. Umsätze und Ergebnisse werden, soweit möglich, auf Kundenbasis prognostiziert und berücksichtigen die spezifischen Erwartungen.

Bei der Berechnung der ZGEs bestehen Schätzungsunsicherheiten für die zu Grunde liegenden Annahmen besonders hinsichtlich: Umsatzwachstum im Budgetzeitraum, Entwicklung der EBIT-Marge im Budgetzeitraum, Diskontierungsfaktor (Zinssatz) und der Wachstumsrate, die zur Extrapolation der Cashflow-Prognosen außerhalb des Budgetzeitraums verwendet wird.

Der gewichtete durchschnittliche Kapitalkostensatz (Weighted Average Cost of Capital, WACC) der jeweiligen Einheit nach Steuern wurde bei der Berechnung als Diskontierungssatz verwendet. Dabei ergaben sich für die Einheiten folgende Diskontierungssatzbandbreiten:

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Region 2017 2016
Deutschland 7,3 % 6,9 %
Polen 91 % 8,4 %
Rest-Europa 6,8 % - 17,7% 7,0 % - 20,3 %
Naher Osten 9,5 % - 9,6 % 9,3 % - 10,5 %
Rest der Welt 8,5 % 81 %

Die gewichteten durchschnittlichen Kapitalkostensätze spiegeln die aktuellen Markteinschätzungen hinsichtlich der den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten jeweils zuzuordnenden spezifischen Risiken wider. Sie wurden basierend auf den branchenüblichen durchschnittlichen gewichteten Kapitalkosten geschätzt. Der Zinssatz wurde weiter um Markteinschätzungen hinsichtlich aller spezifisch den ZGEs zuzuordnenden Risiken angepasst, für welche die Schätzungen der künftigen Cashflows nicht angepasst wurden. Als Wachstumsrate für die ewige Rente wurden für Europa grundsätzlich 0,5 % (Vorjahr: 0,5 %), für den Nahen Osten 1,5 % (Vorjahr: 1,5 %) und für den Rest der Welt 0,0 % (Vorjahr: 0,0 %) unterstellt. Lediglich für Russland wurden mit 2,5 % (Vorjahr: 2,5 %) höhere Wachstumsraten angenommen. Die Wachstumsraten basieren auf verwendeten Nominalwachstumsraten und bilden langfristige marktspezifische Inflationsraten ab, welche um geschäftsfeldspezifische Entwicklungserwartungen korrigiert wurden.

Sensitivität der getroffenen Annahmen

Im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse für die ZGEs, denen wesentliche Geschäfts- oder Firmenwerte zugeordnet worden sind, wurden die besonders sensitiven Parameter EBIT-Marge und Abzinsungssatz (WACC) geprüft. Eine Verringerung der EBIT-Marge um vier Prozentpunkte würde bei den ZGEs MPL und MMF zu einem Wertberichtigungsbedarf von € 0,8 Mio. bzw. € 0,2 Mio. führen. Bei einer Erhöhung der WACC um neun Prozentpunkte würde es zu Wertminderungsbedarf bei der ZGE MPL von € 0,1 Mio. kommen. Eine geringere Verringerung der EBIT-Marge bzw. eine geringere Erhöhung der WACC würde nicht zu Wertberichtigungsbedarf führen. Im Vorjahr lagen die Grenzen für den Eintritt von Wertberichtigungsbedarf bei jeweils einem Prozentpunkt.

Das Management ist nach vernünftigem Ermessen der Auffassung, dass die Eintrittswahrscheinlichkeit der negativen Änderungen unwahrscheinlich ist.

2. Sachanlagen

Wertminderungen auf Technische Anlagen und Maschinen wurden im Berichtsjahr in Höhe von € 0,0 Mio. (Vorjahr: € 0,5 Mio.) vorgenommen. Der Betrag ist in den Abschreibungen enthalten. Zuschreibungen wurden im Berichtsjahr wie im Vorjahr nicht vorgenommen. Fremdkapitalkosten wurden nicht aktiviert.

In den Sachanlagen sind wie im Vorjahr keine Leasinggegenstände (Finance-Leasing) enthalten.

Der Bruttobuchwert der geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau enthält € 0,1 Mio. (Vorjahr: € 1,0 Mio.) für Sachanlagen im Bau.

Bestellobligo für Sachanlagen liegen zum Stichtag nicht vor (Vorjahr: € 0,7 Mio.).

3. Sonstige langfristige Vermögenswerte

Bei den sonstigen langfristigen Vermögenswerten handelt es sich um die im Berichtsjahr erstmalig ausgewiesenen langfristigen projektbezogenen Sicherungseinbehalte von Kunden.

4. Latente Steueransprüche und -verbindlichkeiten

Die latenten Steuern der Gesellschaft beziehen sich auf die nachfolgend dargestellten Posten:

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Latente Steueransprüche Latente Steuerverbindlichkeiten
in TEUR Stand 31.12.2017 31.12.2016 Stand 31.12.2017 31.12.2016
Kumulierte steuerliche Verlustvorträge 3.682 3.412 0 0
Immaterielle Vermögenswerte 44 0 0 0
Sachanlagen 393 541 615 926
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 76 186 726 724
Sonstige Vermögenswerte 61 0 20 0
Pensionsrückstellungen 82 80 0 0
Finanzverbindlichkeiten 5 0 261 0
Rückstellungen 15 55 0 28
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 90 68 0 0
Sonstige Verbindlichkeiten 186 89 4 0
Saldierungen gem. IAS 12.74 -691 -529 -691 -529
SUMME 3.944 3.902 934 1149

Im Inland bestehen zum Bilanzstichtag gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von € 14,8 Mio. (Vorjahr: € 14,9 Mio.) und körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von € 13,9 Mio. (Vorjahr: € 13,5 Mio.). Im Ausland bestehen steuerliche Verlustvorträge in Höhe von € 17,0 Mio. (Vorjahr: € 21,3 Mio.).

Auf Basis der Mittelfristplanungen der beteiligten Gesellschaften resultiert ein Steuervorteil von € 3,7 Mio. (Vorjahr: € 3,4 Mio.) über die kommenden fünf Jahre, den wir bereits jetzt aufgrund der hohen Eintrittswahrscheinlichkeit von positiven steuerlichen Ergebnissen der betreffenden Gesellschaften aktivieren. Insgesamt wurde bei Konzerngesellschaften, die im Vorjahr oder im laufenden Jahr ein negatives Ergebnis gezeigt haben, ein Überhang aktiver latenter Steuern in Höhe von € 2,1 Mio. (Vorjahr: € 2,9 Mio.) aktiviert. Die zukünftige Realisierung dieser Steuervorteile hängt ausschließlich von der Erzielung zukünftiger steuerpflichtiger Gewinne ab. Für das Eintreten dieser Gewinne liegen substanzielle Hinweise wie langjährige Kundenbindungen, detaillierte Planungen und langfristige Verträge vor. Über die aktivierten latenten Steuern auf Verlustvorträge hinaus bestehen inländische körperschaftsteuerliche Verluste in Höhe von € 7,5 Mio. (Vorjahr: € 9,9 Mio.) und gewerbesteuerliche Verluste in Höhe von € 8,5 Mio. (Vorjahr: € 11,5 Mio.), deren Realisierung nicht mit hinreichender Sicherheit gewährleistet ist und für die daher keine latenten Steueransprüche angesetzt wurden. Die Verlustvorträge können nach geltender Rechtslage nicht verfallen. Die ausländischen Verlustvorträge, für die keine latenten Steueransprüche aktiviert wurden, betragen zum Bilanzstichtag € 6,8 Mio. (Vorjahr: € 11,3 Mio.) und sind im Wesentlichen zwischen drei und 15 Jahren unbeschränkt nutzbar.

Im Zusammenhang mit Anteilen an Tochtergesellschaften bestehen steuerpflichtige temporäre Differenzen in Höhe von € 1,0 Mio. (sog. outside basis differences) (Vorjahr: € 1,4 Mio.), auf welche gemäß IAS 12.39 keine latenten Steuern passiviert worden sind, da weder Gewinnausschüttungen noch Veräußerungen geplant sind.

5. Vorräte

Die Vorräte setzen sich wie folgt zusammen:

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in TEUR 31.12.2017 31.12.2016
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 4.013 3.943
Geleistete Anzahlungen 67 418
SUMME 4.080 4.361

Auf die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wurden Wertberichtigungen in Höhe von € 0,1 Mio. (Vorjahr: € 0,8 Mio.) vorgenommen.

6. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen setzen sich wie folgt zusammen:

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in TEUR 31.12.2017 31.12.2016
Forderungen aus fertigen Leistungen 47.525 61.446
Forderungen aus Fertigungsaufträgen 21.991 16.587
davon Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo 22.025 16.819
davon Fertigungsaufträge mit passivischem Saldo -34 -232
Erhaltene Anzahlungen auf unfertige Leistungen -12.212 -10.215
SUMME 57.303 67.818

Die Forderungen aus fertigen Leistungen sind in der Regel innerhalb von 30 Tagen fällig. In Ausnahmefällen kann die Fälligkeit bei bis zu einem Jahr liegen. Die Forderungen aus Fertigungsaufträgen haben die gleichen Fälligkeiten. Für Fertigungsaufträge, deren Abrechnung erst in 2019 erfolgen soll, werden vereinbarungsgemäß Anzahlungen fällig, so dass auch hier von einer Fälligkeit von unter einem Jahr ausgegangen werden kann. In den Umsatzerlösen von € 247,7 Mio. (Vorjahr: € 254,3 Mio.) sind Auftragserlöse (Zugänge des Geschäftsjahres zu den unfertigen Leistungen ) von € 19,0 Mio. (Vorjahr: € 14,3 Mio.) enthalten. Die kumulierten Kosten der am Stichtag noch laufenden Fertigungsaufträge betragen € 18,8 Mio. (Vorjahr: € 14,9 Mio.) und die kumulierten Gewinne/Verluste betragen € 2,7 Mio. (Vorjahr: € 2,6 Mio.).

Zum Stichtag bestehen fällige und nicht wertgeminderte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von € 17,1 Mio. (Vorjahr: € 24,0 Mio.).

Projektbezogene Sicherungseinbehalte von Kunden werden im Berichtsjahr erstmalig als langfristige bzw. kurzfristige sonstige Vermögenswerte ausgewiesen. Die Sicherungseinbehalte in Höhe von € 5,3 Mio. vor Abzinsung sind somit nicht mehr in den Forderungen aus fertigen Leistungen enthalten.

Hinsichtlich der fälligen und nicht fälligen und nicht wertgeminderten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner den Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden. Jede Änderung der Bonität seit Einräumung eines Zahlungsziels wird bei der Bestimmung der Werthaltigkeit von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen berücksichtigt. Es besteht aktuell keine nennenswerte Konzentration des Ausfallrisikos.

Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die ertragswirksam in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung enthalten sind, haben sich wie folgt entwickelt:

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in TEUR 2017 2016
Stand Wertberichtigungen am 01.01. -4.771 -1.759
Zuführungen (Aufwendungen aus Wertberichtigungen) -3.477 -3.782
Auflösungen (sonstige betriebliche Erträge) 1.720 265
Ausbuchung von wertberichtigten Forderungen 805 477
Währungsdifferenzen 79 28
Stand Wertberichtigungen am 31.12. -5.644 -4.771

Es wurden zum Bilanzstichtag Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von € 5,7 Mio. (Vorjahr: € 7,1 Mio.) kreditversichert.

7. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Die am 31. Dezember 2017 vorhandenen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente betrugen € 8,8 Mio. (Vorjahr: € 8,5 Mio.) und beinhalten neben Barmitteln und Sichtguthaben auch Anlagen in Tagesgelder. Zum Stichtag werden die Tagesgelder mit durchschnittlich 0,1 % (Vorjahr: 0,1 %) verzinst. Verfügungsbeschränkungen bestanden am Stichtag nicht.

8. Ertragsteuererstattungsansprüche und -schulden

Die Ertragsteuererstattungsansprüche und -schulden sind sämtlich innerhalb eines Jahres fällig.

9. Sonstige Vermögenswerte

Die in den sonstigen Vermögenswerten enthaltenen sonstigen finanziellen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:

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in TEUR 31.12.2017 31.12.2016
Sicherheitseinbehalte 1.490 952
Forderungen aus Schadensfällen/Versicherungsentschädigungen 1.380 663
Personalbezogene Forderungen 833 347
Debitorische Kreditoren 223
Guthaben bei Lieferanten/Boni 185 344
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 1.189 493
SUMME 5.300 2.799

In den Sicherungseinbehalten sind im Berichtsjahr erstmalig die projektbezogenen kurzfristigen Sicherungseinbehalte enthalten. Die Forderungen aus Schadensfällen enthalten im Wesentlichen eine Forderung gegen einen Lieferanten. Der Lieferant hat mit Asbest verunreinigtes Strahlmittel geliefert, was zu wesentlichen Reinigungs- und Entsorgungsaufwendungen sowie Ausfallkosten geführt hat.

Die sonstigen nichtfinanziellen Vermögenswerte setzen sich folgendermaßen zusammen:

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in TEUR 31.12.2017 31.12.2016
Rechnungsabgrenzungsposten und Abgrenzungen 1.353 831
Sonstige Steuererstattungsansprüche 1.311 1.308
Sonstige nichtfinanzielle Vermögenswerte 289 664
SUMME 2.953 2.803

Sämtliche sonstigen finanziellen und nichtfinanziellen Vermögenswerte sind innerhalb eines Jahres fällig. Zu den Zeit- und Buchwerten siehe die Zusatzangaben zu Finanzinstrumenten unter 24. Finanzinstrumente.

Im Berichtsjahr wurden Wertberichtigungen auf die sonstigen finanziellen Vermögenswerte in Höhe von € 0,2 Mio. (Vorjahr: € 0,4 Mio.) vorgenommen. Über den erfassten Aufwand hinaus notwendige Wertberichtigungen für finanzielle und nichtfinanzielle Vermögenswerte, die weder überfällig noch wertgemindert sind, liegen nicht vor. Wesentliche überfällige, aber nicht wertberichtigte sonstige finanzielle und nichtfinanzielle Vermögenswerte liegen nicht vor. Zuführungen und Auflösungen von Wertberichtigungen werden erfolgswirksam im sonstigen betrieblichen Ertrag bzw. Aufwand erfasst.

10. Aufgegebene Geschäftsbereiche

Der Geschäftsbereich Singapur erfüllte im Vorjahr sämtliche Kriterien für eine Klassifizierung als "Aufgegebener Geschäftsbereich" im Sinne von IFRS 5 und wurde entsprechend bilanziert. Im Berichtsjahr wurden die im Geschäftsbereich Singapur noch enthaltenen Gesellschaften MSG, MSPS und HSG entkonsolidiert. Vermögenswerte und Schulden lagen zum Stichtag somit nicht vor. Das Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen von € -0,1 Mio. (Vorjahr: € 0,2 Mio.) resultiert aus Schließungskosten wie Gebühren und Beratung vor Ort.

11. Eigenkapital

Gezeichnetes Kapital

Das ausgewiesene Grundkapital der Muttergesellschaft entspricht dem ausgewiesenen Grundkapital des Konzerns. Es ist eingeteilt in 19.500.000 auf den Inhaber lautende nennwertlose Stückaktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von € 1,00 pro Aktie. Das Grundkapital ist voll eingezahlt.

Das per Beschluss der Hauptversammlung vom 24. Mai 2016 genehmigte Kapital der Muttergesellschaft beträgt € 9.750 Tsd. (Vorjahr: € 9.750 Tsd.).

Eigene Anteile

Mit Beschluss der Hauptversammlung der Muehlhan AG vom 19. Mai 2015 wurde dem Vorstand erneut die Ermächtigung erteilt, eigene Aktien bis zu einem Nennwert von € 1,95 Mio. zu erwerben. Im Berichtsjahr wurden wie im Vorjahr keine Aktien gekauft. Im Rahmen des Mitarbeiterprogramms sind 2017 149.943 Aktien (Vorjahr: 153.544 Aktien) abgegangen. Der Ausweis der eigenen Anteile erfolgt in Höhe von € 355 Tsd. (Vorjahr: € 708 Tsd.) im Eigenkapital separat als Abzugsposten. Die eigenen Anteile zum Bilanzstichtag werden mit dem Durchschnittskurs bewertet.

Im Januar 2010 hat die Muehlhan AG ein neues Vergütungsprogramm für die obere Führungsebene der Gruppe eingeführt. Das Programm enthält zwei Komponenten: Einen Leistungsbonus und einen Wertbonus. Der Anspruch aus dem Leistungsbonus wird anhand einer Balanced Scorecard ermittelt. Auf Basis der Zielerfüllung verschiedener vereinbarter Kriterien auf Gesellschafts- und Gruppenebene erfolgt eine Vergütung in Geldwerten. Der zu gewährende Wertbonus orientiert sich bei der Bemessung an der nachhaltigen Steigerung des Eigenkapitals sowohl der jeweiligen Gesellschaft als auch des Konzerns. Dem Begünstigten wird in Höhe des für abgelaufene Jahre errechneten Wertbonus ein virtueller Aktienbestand zugeordnet. Eine Übertragung der Aktien an den Bonusempfänger erfolgt in vier gleichen Tranchen in den dem Bemessungsjahr folgenden Jahren. Grundsätzlich ist für eine Übertragung in Folgejahren der Verbleib des Begünstigten in der Gruppe notwendig. Sich ergebende künftige negative virtuelle Aktienzuordnungen werden mit bestehenden Ansprüchen verrechnet. Die Vereinbarung kann jährlich gekündigt werden. Die Bilanzierung des Wertbonus unterliegt dem IFRS 2 Aktienbasierte Vergütung. 2017 wurde eine Tranche von 149.943 Aktien (Vorjahr: 153.544 Aktien) mit einem Wert von € 240 Tsd. (Vorjahr: € 211 Tsd.) auf die Bonusgläubiger übertragen. Der beizulegende Zeitwert der auszugebenden Aktien bemisst sich am Aktienkurs zum Zeitpunkt der Gewährung. Der Aufwand für den Wertbonus ist insgesamt über die vier Perioden von Gewährung des Anspruchs bis Übertragung der Aktien zu verteilen. Dieses hat 2017 im Konzern zu einer Belastung von € 402 Tsd. (Vorjahr: korrigiert € 233 Tsd.) geführt. Der Anspruch auf Gewährung der Aktien wird im Eigenkapital in der Kapitalrücklage gezeigt. Zum Stichtag hält die Muehlhan AG 150.570 Stück eigene Aktien (Vorjahr: 300.513 Stück).

Bilanzgewinn

Im Jahr 2017 wurde für das Geschäftsjahr 2016 eine Dividende je Aktie von € 0,06 ausgeschüttet. Im Vorjahr erfolgte eine Ausschüttung von € 0,04 je Aktie. Im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat schlägt der Vorstand der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2017 vor, eine Dividende von € 0,08 pro Stückaktie auf das dividendenberechtigte Grundkapital von € 19.500.000,00 auszuschütten. Die gesamte Gewinnausschüttung beträgt somit € 1.560.000,00, vermindert um die Dividende auf eigene Anteile. Die Zahlung dieser Dividende ist abhängig von der Zustimmung der Hauptversammlung am 15. Mai 2018. Die Erfassung einer Dividendenverbindlichkeit erfolgt nach der Zustimmung der Hauptversammlung im Geschäftsjahr 2018.

Nicht beherrschende Anteile

Zum Bilanzstichtag gibt es bei MMF, MGR, MCL, MRO und MWS nicht beherrschende Anteile. Die Muehlhan AG hält an MMF eine Beteiligung von 70 % und an MGR, MCL und MRO jeweils eine Beteiligung von 51 %. Die Beteiligungsquoten sind unverändert zum Vorjahr. Die MWS wurde im Berichtsjahr neu gegründet. Die Beteiligungsquote beträgt zum Bilanzstichtag 51 %.

Im Jahr 2015 hat Muehlhan 60 % der Anteile an der MSI-Gruppe gekauft. Im Juli 2017 wurden die restlichen 40 % der Anteile erworben, so dass die MSI-Gruppe jetzt eine 100 %ige Tochtergesellschaft der Muehlhan AG ist. Zum Bilanzstichtag bestehen damit bei der MSI keine nicht beherrschenden Anteile (siehe VI. Konsolidierungsmethoden, Änderungen gemäß IAS 8).

Im Folgenden sind für das Berichtsjahr die Bilanz- sowie Gewinn- und Verlustrechnungsposten inklusive des Ergebnisses nach Steuern der wesentlichen Gesellschaften mit nicht beherrschenden Anteilen gemäß IFRS 12 dargestellt:

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in TEUR MCL 31.12.2017 MMF 31.12.2017
Langfristige Vermögenswerte 1.795 202
Kurzfristige Vermögenswerte 4.259 2.183
Eigenkapital 2.337 1.257
davon nicht beherrschender Anteil 1.445 377
Langfristige Verbindlichkeiten 0 3
Kurzfristige Verbindlichkeiten 3.717 1125
2017 2017
Umsatzerlöse 14.228 6.276
EBIT 434 428
Ergebnis nach Steuern 196 271
davon nicht beherrschender Anteil 96 81
Ergebnis nach Steuern Vorjahr 1.075 267
davon nicht beherrschender Anteil 527 80

Die Ergebnisse nach Steuern sind den anderen Gesellschaftern gemäß dem jeweiligen Anteil zuzurechnen. Im Berichtsjahr wurden Ausschüttungen in Höhe von € 147 Tsd. (Vorjahr: € 34 Tsd.) an nicht beherrschende Anteile vorgenommen.

12. Pensionsrückstellungen

Die Pensionsrückstellungen betragen insgesamt € 0,8 Mio. (Vorjahr: € 0,6 Mio.). Planvermögen liegt nicht vor.

Leistungsorientierte Versorgungszusagen

Es besteht eine leistungsorientierte Versorgungszusage für einen sich inzwischen im Ruhestand befindlichen ehemaligen Geschäftsführer einer Tochtergesellschaft in Deutschland. Außerdem bestehen in einem geringen Umfang leistungsorientierte Versorgungszusagen in Polen und Frankreich.

Der Rückstellungsbewertung von leistungsorientierten Versorgungsplänen liegt die Projected-Unit-Credit-Methode gemäß IAS 19 zugrunde. Danach wird der Anwartschaftsbarwert der Versorgungsverpflichtung (DBO ) versicherungsmathematisch unter Zugrundelegung von Annahmen über die Lebenserwartung, Gehalts- und Rentensteigerungen, die Fluktuation, die Entwicklung des Zinsniveaus sowie weiterer Rechnungsparameter ermittelt. Die Verpflichtung wird - nach Abzug von noch nicht berücksichtigtem Dienstzeitaufwand - unter den Pensionsrückstellungen passiviert ausgewiesen.

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, die auf erfahrungsbedingten Anpassungen und Änderungen versicherungsmathematischer Annahmen basieren, werden in der Periode ihres Entstehens im sonstigen Ergebnis im Eigenkapital erfolgsneutral erfasst. Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand wird sofort erfolgswirksam erfasst.

Zur Berechnung der Rückstellungshöhe für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen ist der Abzinsungsfaktor eine wichtige Schätzgröße. Dieser wird für Pensionsverpflichtungen auf Grundlage der auf den Finanzmärkten am Bilanzstichtag beobachtbaren Renditen erstrangiger, festverzinslicher Unternehmensanleihen ermittelt.

Durch die Pläne ist der Konzern üblicherweise folgenden versicherungsmathematischen Risiken ausgesetzt:

Zinsänderungsrisiko

Ein Rückgang des Anleihezinses führt zu einer Erhöhung der Planverbindlichkeit.

Langlebigkeitsrisiko

Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung aus dem Plan wird auf Basis der bestmöglichen Schätzung der Sterbewahrscheinlichkeit der begünstigten Arbeitnehmer sowohl während des Arbeitsverhältnisses als auch nach dessen Beendigung ermittelt. Eine Zunahme der Lebenserwartung der begünstigten Arbeitnehmer führt zu einer Erhöhung der Planverbindlichkeit.

Gehaltsrisiko

Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung aus dem Plan wird auf Basis der zukünftigen Gehälter der begünstigten Arbeitnehmer ermittelt. Somit führen Gehaltserhöhungen der begünstigten Arbeitnehmer zu einer Erhöhung der Planverbindlichkeit.

Inflationsrisiko

Einige Pensionsleistungen sind mit der Inflation verbunden und eine höhere Inflation wird zu einer Erhöhung der Planverbindlichkeit führen.

Für die versicherungsmathematische Berechnung des Anwartschaftsbarwerts für die Pensionsverpflichtungen wurde von folgenden Annahmen ausgegangen:

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in % Deutschland Polen Frankreich
2017 2016 2017 2016 2017 2016
Rechnungszinsfuß 1,2 1,5 3,3 3,0 2,5 2,5
Zukünftige Gehalts- und Rentensteigerungen 2,0 2,0 3,0 3,0 - -
Inflationsrate - - 2,5 2,5 2,0 2,0

Eine Mitarbeiterfluktuation wurde berücksichtigt.

Die Annahmen bei der Berechnung der deutschen Pensionsverpflichtung basieren auf den "Richttafeln 2005G" von Klaus Heubeck. Als Pensionsalter werden 65 Jahre angenommen. Die Annahmen bei der Berechnung der polnischen Pensionsverpflichtung basieren auf den Annahmen des staatlichen Statistikamtes (GUS ) und der staatlichen Sozialversicherungsanstalt (ZUS). Das angenommene Pensionsalter liegt bei 65 Jahren für Männer und 60 Jahren für Frauen.

Die Pensionsrückstellung für den Konzern entwickelte sich wie folgt:

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in TEUR 2017 2016
Stand 01.01. 635 806
Laufender Dienstzeitaufwand 112 0
Zinsaufwand für die bereits erworbenen Versorgungsansprüche 43 11
Gezahlte Versorgungsleistungen -64 -193
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste 21 16
Wechselkursänderungen 8 -5
Stand 31.12. 755 635

Die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste resultieren aus der Veränderung der finanziellen Annahmen.

Sensitivitätsanalysen

Bei Veränderung der oben genannten versicherungsmathematischen Annahmen von jeweils einem Prozentpunkt würde sich bei unveränderter Methodik der Berechnung die DBO nicht wesentlich verändern. Auf eine ausführliche Darstellung der Sensitivitätsanalyse wird daher verzichtet.

Risikoausgleichsstrategie

Aufgrund der geringen Höhe der Verpflichtung verzichtet die Muehlhan AG auf eine dezidierte Risikomanagementstrategie bezüglich der Pensionsrückstellungen und nutzt das allgemeine Risikomanagementkonzept.

Künftige Zahlungsströme

Für das Jahr 2018 und die Folgejahre wird jeweils eine Pensionszahlung auf dem Niveau des Berichtsjahres erwartet.

Beitragsorientierte Versorgungszusagen und staatliche Versorgungspläne

Beitragsorientierte Versorgungszusagen führen, abgesehen von der laufenden Beitragszahlung, zu keiner weiteren Pensionsverpflichtung. Der Aufwand für die beitragsorientierten Pensionspläne in Deutschland übersteigt € 50 Tsd. (Vorjahr: nicht mehr als € 50 Tsd.) nicht.

13. Finanzverbindlichkeiten

Die Buchwerte der Finanzverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

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in TEUR 31.12.2017 31.12.2016
Langfristig
Bankverbindlichkeiten 14.068 14.321
SUMME 14.068 14.321
Kurzfristig
Bankverbindlichkeiten 17.685 11.954
SUMME 17.685 11.954

Die Muehlhan AG hat im Juli 2017 den bestehenden Konsortialkreditvertrag zur Finanzierung der Gruppe durch einen neuen Konsortialkreditvertrag über einen Kreditrahmen von insgesamt € 65,0 Mio. (vorheriger Konsortialkreditrahmen: € 42,5 Mio.) unter der Führung der Commerzbank AG abgelöst. Die Vereinbarung unterteilt sich in drei Tranchen. Tranche A ist ein Tilgungsdarlehen über € 20,0 Mio. mit einer Laufzeit bis 2022. Tranche B ist ein endfälliges Darlehen über € 20,0 Mio. mit einer Laufzeit bis 2022 und einer Verlängerungsoption von einem Jahr. Tranche C über € 25,0 Mio. mit Erhöhungsoptionen um bis zu € 25,0 Mio. steht als revolvierendes Darlehen zur Betriebsmittelfinanzierung bis Mitte 2022 mit Verlängerungsoption bis Mitte 2023 zur Verfügung. Alle Tranchen werden auf EURIBOR-Basis plus kennzahlenabhängiger Marge zwischen 2,0 % und 3,5 % (vorheriger Konsortialkreditvertrag: kennzahlenabhängige Marge zwischen 3,0 % und 4,0 %) verzinst. Als Sicherheit für das Darlehen haben die wesentlichen Tochtergesellschaften Garantien an die Konsorten gegeben. Es wurden keine dinglichen Sicherheiten gestellt. Die Muehlhan AG hat sich verpflichtet, für die Finanzierung Bedingungen einzuhalten. Neben Informationsverpflichtungen gegenüber den Konsorten sind dies im Wesentlichen die Einhaltung einer Eigenkapitalquote, eines Nettoverschuldungsgrades und eines Zinsdeckungsgrades. Die Bedingungen der Finanzierung wurden im Vorjahr und im Geschäftsjahr eingehalten. Bewertet wurden die Darlehen zu fortgeführten (amortisierten) Anschaffungskosten unter Einbeziehung der Transaktionskosten (€ 0,5 Mio.). Zum Stichtag werden die Darlehen mit € 25,6 Mio. (Vorjahr: € 20,7 Mio.) bilanziert. Daneben bestehen weitere lang- und kurzfristige Bankverbindlichkeiten bei Tochtergesellschaften.

Die MYAG Gruppe verfügt über Rahmenkreditlinien von insgesamt € 70,5 Mio. (Vorjahr: € 44,0 Mio.). Darin enthalten sind Darlehen, die planmäßig getilgt werden, sowie frei verfügbare Barkreditlinien, die teilweise auch für Avale verwendet werden können. Zusätzlich bestehen bei den Instituten Euler Hermes Kreditversicherungs AG, der Zurich Versicherung Aktiengesellschaft sowie der Zurich Insurance Public Limited Company, USA, Linien für Avale von insgesamt € 108,5 Mio. (Vorjahr: € 115,1 Mio.). Neben den Bankverbindlichkeiten in Höhe von € 31,8 Mio. (Vorjahr: € 26,3 Mio.) bestanden am 31. Dezember 2017 insgesamt Avalkredite in Höhe von € 75,0 Mio. (Vorjahr: € 53,6 Mio.). Am Bilanzstichtag verfügte die Gesellschaft neben den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten über nicht ausgenutzte Linien für Darlehen, Kontokorrentkredite und Avale von € 71,8 Mio. (Vorjahr: € 79,0 Mio.). Der Effektivzinssatz der Finanzverbindlichkeiten lag im Geschäftsjahr bei durchschnittlich 3,16 % (Vorjahr: 5,0 %). Die bilanzierten Werte entsprechen durch die Nutzung der Effektivzinsmethode dem beizulegenden Zeitwert.

Die Tilgungsdarlehen führen im Jahr 2018 zu Liquiditätsabflüssen von € 4,2 Mio. (Vorjahr für 2017: € 7,3 Mio.) und in 2019 zu einem Abfluss von € 4,1 Mio. (Vorjahr für 2018: € 7,4 Mio.). Für den Zeitraum danach (bis 5 Jahre) wird der Liquiditätsabfluss € 10,3 Mio. (Vorjahr: € 7,2 Mio.) betragen.

Finanzierungsleasing hat in der Gruppe nur einen unwesentlichen Umfang.

14. Derivative Finanzinstrumente

Zur Absicherung der Zahlungsströme hat die Muehlhan AG ein Zinsbegrenzungsgeschäft ("Cap") abgeschlossen, um die variable Verzinsung eines Teils des Konsortialkredites zu begrenzen. Der beizulegende Zeitwert des "Caps" beträgt zum Bilanzstichtag € -89 Tsd. (Vorjahr: € -17 Tsd. für Zinsswapgeschäfte zur Sicherung des abgelösten Konsortialkreditvertrages). Der "Cap" hat die gleiche Laufzeit wie der Konsortialkredit. In der Konzerngesamtergebnisrechnung beträgt der Effekt aus dem "Cap" und den abgelösten Zinsswaps im Berichtsjahr € -74 Tsd. (Vorjahr: € 3 Tsd.). Die im Vorjahr bestehenden Zinsswaps wurden mit der Ablösung des alten Konsortialkreditvertrages erfolgswirksam abgelöst.

15. Rückstellungen und Eventualverbindlichkeiten

Die Rückstellungen entwickelten sich wie folgt:

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in TEUR Stand 01.01.2017 Verbrauch Auflösung Änderung Konsolidierungskreis Zuführung Währungseffekte
Steuerrisiken 889 -321 0 0 745 -6
Personal 1.864 -1.620 -207 -27 1.370 -132
Gewährleistung 1.457 -813 -232 0 727 8
Drohverluste 141 -56 -57 0 115 0
Rechtsstreitigkeiten 322 -39 -215 0 19 4
Sonstige 2.408 -1.193 -981 -100 145 -93
SUMME 7.081 -4.042 -1.692 -127 3.121 -219
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in TEUR Stand 31.12.2017
Steuerrisiken 1.307
Personal 1.248
Gewährleistung 1147
Drohverluste 143
Rechtsstreitigkeiten 91
Sonstige 186
SUMME 4.122

Die Fristigkeiten der Rückstellungen sind wie folgt:

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in TEUR Stand 31.12.2017 Fällig < 1 Jahr Fällig 1-5 Jahre Fällig >5 Jahre
Steuerrisiken 1.307 1.307 0 0
Personal 1.248 600 28 620
Gewährleistung 1147 606 541 0
Drohverluste 143 99 44 0
Rechtsstreitigkeiten 91 91 0 0
Sonstige 186 186 0 0
SUMME 4.122 2.889 613 620

16. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Sämtliche Verbindlichkeiten haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Zu den Zeit- und Buchwerten siehe 24. Finanzinstrumente.

17. Sonstige Verbindlichkeiten

Die in den sonstigen Verbindlichkeiten enthaltenen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

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in TEUR 31.12.2017 31.12.2016
Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern 8.560 8.876
Verbindlichkeiten aus dem Kauf von Sachanlagevermögen 462 0
Kreditorische Debitoren 299 368
Sicherheitseinbehalte 130 151
Umsatzvergütungen/Boni 0 887
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 1.217 4.838*
SUMME 10.668 15.120*

* Wert gemäß IAS 8.41 ff. angepasst

Die sonstigen nichtfinanziellen Verbindlichkeiten gliedern sich wie folgt:

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in TEUR 31.12.2017 31.12.2016
Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern 3.101 1.798
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 1.685 2.293
Abgrenzungen 1.507 2.766
Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern 884 432
Erhaltene Anzahlungen 723 664
Sonstige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten 530 439
SUMME 8.430 8.393

Sämtliche sonstigen finanziellen und nichtfinanziellen Verbindlichkeiten sind innerhalb eines Jahres fällig. Zu den Zeit- und Buchwerten siehe die Zusatzangaben zu Finanzinstrumenten unter 24. Finanzinstrumente.

IX. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung und zur Kapitalflussrechnung

18. Umsatzerlöse und Segmentberichterstattung

Muehlhan erzielt die Umsatzerlöse aus der Erbringung von Dienstleistungen in den Bereichen Oberflächenschutz, passiver Brandschutz, Gerüstbau und Zugangstechnik, Stahlbau und Isolierung. Zur näheren Erläuterung bezüglich der Segmente verweisen wir auf die Erläuterungen im Konzernlagebericht. Welche Dienstleistungen in welchem Segment erbracht werden, ist der Übersicht im Bereich V. Konsolidierungskreis zu entnehmen.

Die Segmentberichterstattung erfolgt gemäß IFRS 8 nach dem "Management Approach". Die Steuerung und damit auch die interne Berichterstattung erfolgt in erster Linie nach geografischen Regionen. Daraus ergibt sich eine Segmentierung in Europa, Nordamerika, Naher Osten und Rest der Welt. Zentralfunktionen und die Konsolidierungseffekte werden gesondert gezeigt, um die Überleitung zum Gesamtkonzern zu gewährleisten. Die Muehlhan Gruppe unterscheidet im internen Reporting die Geschäftsbereiche Schiff, Öl & Gas, Renewables und Industrie/Infrastruktur. Die Berichterstattung nach Fremdumsatzerlösen und EBIT (Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit ) erfolgt auf Basis der in diesem Konzernanhang erläuterten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.

Die Vermögenswerte und Schulden auf Segmentebene werden nicht angegeben, da diese Informationen nicht Bestandteil der internen Berichterstattung sind. Dies gilt auch für den Ertragsteueraufwand und -ertrag. Das Finanzergebnis ist im Wesentlichen der Holding zuzuordnen.

Verkäufe und Erlöse zwischen den Geschäftsfeldern erfolgen grundsätzlich zu Preisen, wie sie auch mit Dritten vereinbart werden. Nach Maßgabe des jeweiligen Firmensitzes erfolgen die wesentlichen Fremdumsatzerlöse in:

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in TEUR 2017 2016
Deutschland 47.366 49.959
Dänemark 45.069 27.710
Polen 24.666 27.751
Großbritannien 23.935 24.401
Niederlande 23.134 30.118
USA 20.956 26.807
Übrige 62.592 67.580
SUMME 247.718 254.326

In den übrigen Ländern werden jeweils weniger als 10 % der Fremdumsatzerlöse des Konzerns erzielt.

Aufteilung nach Segmenten

Die dem Segment Rest der Welt zugeordnete MSI-Gruppe erbringt ihre Dienstleistungen in der Regel im Offshore-Bereich in internationalen Gewässern.

2017

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in TEUR Europa Naher Osten Nordamerika Rest der Welt Holding Überleitung
Fremdumsatzerlöse 192.524 20.748 21.056 13.221 168 0
Intersegmentumsätze 15 57 2 0 6.627 -6.701
Umsatzerlöse 192.540 20.806 21.058 13.221 6.795 -6.701
EBITDA* 12.958 1.910 2.879 1.401 -3.119 0
Abschreibungen -5.496 -614 -826 -45 -518 0
EBIT** 7.462 1.296 2.052 1.356 -3.637 0
Sachanlageninvestitionen 11.834 318 683 11 324 0
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in TEUR Konzern
Fremdumsatzerlöse 247.718
Intersegmentumsätze 0
Umsatzerlöse 247.718
EBITDA* 16.029
Abschreibungen -7.500
EBIT** 8.529
Sachanlageninvestitionen 13.171

2016

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in TEUR Europa Naher Osten Nordamerika Rest der Welt Holding Überleitung
Fremdumsatzerlöse 186.153 29.884 26.807 11.450 32 0
Intersegmentumsätze 56 0 0 0 3.690 -3.746
Umsatzerlöse 186.209 29.884 26.807 11.450 3.722 -3.746
EBITDA 10.104 1.119 2.138 1.710 -827 0
Abschreibungen -5.190 -620 -885 -86 -581 0
EBIT 4.914 499 1.253 1.624 -1.408 0
Investitionen 7.743 513 414 0 691 0
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in TEUR Konzern
Fremdumsatzerlöse 254.326
Intersegmentumsätze 0
Umsatzerlöse 254.326
EBITDA 14.244
Abschreibungen -7.362
EBIT 6.882
Investitionen 9.361

* EBITDA: Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen
** EBIT: Ergebnis vor Zinsen und Steuern

Aufteilung nach Geschäftsfeldern

Nachfolgend sind die Fremderlöse und die EBITs nach Geschäftsbereichen aufgeteilt:

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Fremderlöse EBIT
in TEUR 2017 2016 2017 2016
Schiff 56.165 63.475 5.740 5.030
Öl & Gas 73.260 63.233 1.977 6.499
Renewables 32.572 33.969 2.991 -2.476
Industrie/Infrastruktur 85.504 93.619 2.272 3.305
Zentralbereiche/Konsolidierung 217 30 -4.451 -5.475
TOTAL 247.718 254.326 8.529 6.882

Die Zuordnung der Gesellschaften zu den Geschäftsbereichen und Dienstleistungen erfolgt auf Basis der Geschäftstätigkeit im Berichtsjahr. Innerhalb des Konzerns ist ein schneller Transfer von Wissen und notwendigen Materialien und Equipment möglich, so dass der Eintritt in neue Geschäftsbereiche sowie die Erbringung zusätzlicher Dienstleistungen in der Regel gut möglich sind. Durch diese Flexibilität können Kundenwünsche gut bedient werden.

19. Materialaufwand und bezogene Leistungen

Der Posten setzt sich wie folgt zusammen:

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in TEUR 2017 2016
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe -42.550 -51.328
Aufwendungen für bezogene Leistungen -37.010 -44.711
SUMME -79.560 -96.039

20. Personalaufwand

Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter beträgt:

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Anzahl 2017 2016
Europa (inkl. Zentralbereichen) 2.265 2.223
Naher Osten 545 511
Nordamerika 104 134
Rest der Welt 15 13
SUMME 2.929 2.881

Der Personalaufwand besteht aus:

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in TEUR 2017 2016
Löhne und Gehälter -96.520 -87.906
Soziale Abgaben und Pensionsaufwendungen -19.866 -18.152
SUMME -116.387 -106.058

Der Aufwand für Forschung und Entwicklung, der sich überwiegend aus Personalkosten zusammensetzt, betrug im Geschäftsjahr € 0,3 Mio. (Vorjahr: € 0,4 Mio.).

21. Sonstige betriebliche Erträge und sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Erträge (2017: € 10,3 Mio.; Vorjahr: € 5,3 Mio.) bestehen im Wesentlichen aus Erträgen aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Rückstellungsauflösungen, der Bilanzierung einer Forderung aus einem Schadensfall, Kompensationen für Schadensfälle und Erträgen aus Sachbezügen. Die Fremdwährungsgewinne betragen € 1,3 Mio. (Vorjahr: € 1,1 Mio.).

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen (2017: € 46,0 Mio.; Vorjahr: € 43,3 Mio.) sind im Wesentlichen Reiseaufwendungen, Gebäudemieten inklusive Nebenkosten, Rechts- und Beratungsaufwendungen, Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die Aufwendungen für die Beseitigung des Asbest-Schadens (siehe 9. Sonstige Vermögenswerte), Kraftfahrzeugsaufwendungen, Reparaturen, Versicherungsaufwendungen, Personalfortbildungsaufwendungen sowie Leasingaufwendungen aus Operating-Leasingverträgen enthalten. Die Aufwendungen aus Fremdwährungsverlusten betragen € 1,2 Mio. (Vorjahr: € 1,7 Mio.).

Bei den angegebenen Fremdwährungsgewinnen und -verlusten handelt es sich um Umrechnungsdifferenzen im Sinne des IAS 21.52a.

22. Finanzergebnis

Im Finanzergebnis sind Zinserträge von € 0,1 Mio. (Vorjahr: € 0,3 Mio.) sowie Finanzierungsaufwendungen aus Zinsaufwand und Avalgebühren von € 2,2 Mio. (Vorjahr: € 1,8 Mio.) enthalten. In den Zinsaufwendungen sind € 0,5 Mio. aus der erstmaligen Abzinsung der projektbezogenen Sicherungseinbehalte enthalten.

23. Ergebnis aus Steuern

Der Ertragsteueraufwand setzt sich wie folgt zusammen:

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in TEUR 2017 2016
Laufende Ertragsteuern -2.004 -2.442
Latente Steuern (Ertrag; im Vorjahr: Aufwand) 359 -341
SUMME -1.645 -2.784

Überleitung vom theoretischen Steueraufwand auf den effektiven Steueraufwand:

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in TEUR 2017 2016
Ergebnis vor Ertragsteuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen 6.373 5.396
Theoretischer Steueraufwand Steuersatz der AG: 31,5 % -2.007 -1.700
Abweichende ausländische Steuersätze 797 809
Steuerfreie Erträge und nicht abziehbare Aufwendungen 205 48
Wertberichtigung auf bzw. Nichtansatz von aktiven latenten Steuern -491 -1.961
Auswirkungen von Firmenwertabschreibungen -16 -17
Auswirkungen von Steuersatzänderungen -397 0
Auswirkungen bislang nicht angesetzter aktiver latenter Steuern auf steuerliche Verlustvorträge und temporäre Differenzen 210 445
Steuerertrag aus Vorperioden (Vorjahr: Aufwand) 93 -291
Quellensteuereffekte -5 0
Sonstiges -34 -117
In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasster Ertragsteueraufwand für fortgeführte Geschäftsbereiche -1.645 -2.784
Effektiver Steuersatz 25,8 % 51,6 %

24. Finanzinstrumente

Die beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente wurden auf der Basis der am Bilanzstichtag zur Verfügung stehenden Marktinformationen und der nachstehend dargestellten Methoden und Prämissen ermittelt.

Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten, die auf dem aktiven Markt gehandelt werden, basiert auf dem am Bilanzstichtag notierten Marktpreis. Der Markt gilt als aktiv, wenn notierte Preise an einer Börse, von einem Händler, Broker, einer Branchengruppe, einem Preisberechnungsservice oder einer Aufsichtsbehörde leicht und regelmäßig erhältlich sind und diese Preise aktuelle regelmäßig auftretende Markttransaktionen wie unter unabhängigen Dritten darstellen (Ebene 1).

Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten, die nicht in einem aktiven Markt gehandelt werden (z. B. Devisentermingeschäfte, Warentermingeschäfte), wird durch Anwendung von marktüblichen Bewertungsmodellen unter Berücksichtigung der am Bewertungsstichtag vorliegenden beobachtbaren Daten ermittelt. Für die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte von Devisentermingeschäften wird der kontrahierte Terminkurs mit dem Terminkurs des Bilanzstichtags für die Restlaufzeit des jeweiligen Kontrakts verglichen. Der beizulegende Zeitwert wird somit auf Grundlage der Ergebnisse eines Bewertungsverfahrens geschätzt, das sich in größtmöglichem Umfang auf Marktdaten und so wenig wie möglich auf unternehmensspezifische Daten stützt. Wenn alle zum beizulegenden Zeitwert benötigten Daten beobachtbar sind, wird das Instrument in Ebene 2 eingeordnet.

Falls ein oder mehrere bedeutende Daten nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren, wird das Instrument in Ebene 3 eingeordnet.

Der beizulegende Zeitwert von nicht aktiv gehandelten Ausleihungen wird durch Diskontierung der zukünftigen Cashflows ermittelt. Die Diskontierung erfolgt anhand der aktuellen marktüblichen Zinsen über die Restlaufzeit der Finanzinstrumente.

Bei kurzfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten und sonstigen kurzfristigen Forderungen wird aufgrund der kurzen Restlaufzeiten angenommen, dass der Nominalbetrag abzüglich Wertminderungen dem beizulegenden Zeitwert entspricht.

Die beizulegenden Zeitwerte von langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten werden als Barwerte durch Diskontierung der zukünftigen Cashflows ermittelt. Die gegebenenfalls notwendige Diskontierung erfolgt anhand der aktuell marktüblichen Zinssätze über die Restlaufzeit der Finanzinstrumente. Bei den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie den sonstigen kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten wird aufgrund der kurzen Laufzeiten angenommen, dass der beizulegende Zeitwert dem Buchwert entspricht.

Die als zur Veräußerung verfügbar (AfS) qualifizierten Beteiligungen werden mangels verlässlicher Ermittlung der Zeitwerte mit den Anschaffungskosten angesetzt. Für alle Beteiligungen besteht kein aktiver Markt. Ein beizulegender Zeitwert kann für diese Beteiligungen mangels Informationen über zukünftige Cashflows weder mit Hilfe von Bewertungsmodellen noch auf Basis vergleichbarer Transaktionen verlässlich abgeleitet werden. Indikatoren für eine dauerhafte Wertminderung am Bilanzstichtag lagen nicht vor. Wesentliche Beteiligungsverkäufe sind aktuell nicht geplant.

Die Buchwerte bzw. Zeitwerte der Finanzinstrumente ergeben sich wie folgt:

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Bewertungskategorie gemäß IAS 39 Buchwerte Zeitwerte
in TEUR 31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2016
Langfristige finanzielle Vermögenswerte
Sonstige Finanzanlagen/Beteiligungen (AfS) 30 30 n/a n/a
Sonstige langfristige Vermögenswerte (LaR) 4.454 n/a 4.953 n/a
Summe langfristige finanzielle Vermögenswerte 4.484 30 4.953 n/a
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (LaR) 57.303 67.818 57.303 67.818
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (LaR) 8.766 8.476 8.766 8.476
Sonstige finanzielle Vermögenswerte (LaR) 5.300 2.799 5.300 2.799
Summe kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 71.369 79.093 71.369 79.093

AfS = Available for Sale

LaR = Loans and Receivables

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Bewertungskategorie gemäß IAS 39 Buchwerte Zeitwerte
in TEUR 31.12.2017 31.12.2016* 31.12.2017 31.12.2016*
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten
Darlehen und andere langfristige Finanzschulden (FLAC) 14.093 14.321 14.474 14.643
Summe langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 14.093 14.321 14.474 14.643
Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten (FLAC) 17.685 11.954 17.685 11.954
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (FLAC) 22.442 22.564 22.442 22.564
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (FLAC) 10.668 15.120 10.668 15.120
Summe kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 50.795 49.638 50.795 49.638

FLAC = Financial liabilities measured at amortised cost

* angepasst gemäß IAS 8.41 ff.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten mittels der Effektivzinsmethode bewertet. Würden sie mit dem beizulegenden Zeitwert gemäß IAS 39 bewertet werden, dann würde die Bewertungsmethode der Ebene 2 angewendet werden.

25. Ergebnis pro Aktie

Das Ergebnis pro Aktie berechnet sich wie folgt:

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2017 2016
Anteil der Eigenkapitalgeber der Muehlhan AG am Konzernergebnis nach Steuern in TEUR 4.074 1.979
zuzüglich/abzüglich Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen in TEUR 74 -225
Ergebnis in TEUR 4.149 1.754
Durchschnittliche Anzahl Stammaktien Stück 19.211.021 19.046.566
Ergebnis pro Aktie aus fortgeführten Geschäftsbereichen in EUR 0,22 0,09

Zum Stichtag gab es keine potenziellen Stammaktien, somit ist das verwässerte Ergebnis pro Stammaktie identisch mit dem unverwässerten Ergebnis pro Stammaktie.

26. Gesamtergebnisrechnung

Auf den Posten Absicherung künftiger Zahlungsströme von € -98 Tsd. entfällt ein Steueranteil von € 24 Tsd. (Vorjahr: € -4 Tsd.). Auf den Posten Währungsumrechnungsdifferenzen entfällt wie im Vorjahr kein Steueranteil. Die in die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung umgegliederten Währungsdifferenzen resultieren unter anderem aus der Entkonsolidierung des Geschäftsbereiches Singapur (HSG, MSG und MSPS).

27. Konzernkapitalflussrechnung

Gemäß IAS 7.44A ff. wird im Folgenden die Überleitung der im Mittelab- bzw. -zufluss aus der Finanzierungstätigkeit enthaltenen Posten dargestellt:

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Zahlungswirksame Änderungen Nicht zahlungswirksame Änderungen
in TEUR 31.12.2016 Rückzahlungen Aufnahmen Wechselkurs bedingte Änderungen Veränderung beizulegender Zeitwert 31.12.2017
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 14.321 -13.866 13.683 -9 -60 14.068
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 11.954 -10.325 16.291 -235 0 17.685
Gesamte Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeit 26.275 -24.191 29.974 -244 -60 31.754

X. Sonstige Erläuterungen

28. Risikomanagement Kapitalrisikomanagement

Die Muehlhan Gruppe verfolgt das Ziel, das gesamte bilanzielle Eigenkapital nachhaltig zu sichern und eine angemessene Rendite auf das eingesetzte Kapital zu erwirtschaften. Dabei werden auch externe Mindestkapitalanforderungen berücksichtigt. Um das bilanzielle Kapital zu sichern, kann der Konzern unter anderem Dividendenzahlungen an die Anteilseigner verändern (siehe 11. Eigenkapital). Die Ziele, Richtlinien und Verfahren sind gegenüber dem Vorjahr unverändert. Die Erwirtschaftung einer angemessenen Rendite wird durch die ständige Anpassung und Erweiterung der Dienstleistungspalette, durch eine effiziente Unternehmenssteuerung und durch organisches und anorganisches Wachstum verfolgt.

Zum 31. Dezember 2017 hat die Gruppe eine Konzerneigenkapitalquote von 44,9 % (Vorjahr: 43,5 % angepasst). Die externen Mindestkapitalanforderungen werden im Zusammenhang mit dem Konsortialkreditrahmen monatlich überprüft (siehe 13. Finanzverbindlichkeiten).

Finanzrisikomanagement

Die Muttergesellschaft erbringt verschiedene Treasury-Leistungen für die Gruppenunternehmen. Zum einen steuert sie in regelmäßigen Intervallen die rollierende Liquiditätsvorschau, zum anderen wird, wo immer es strukturell möglich ist, ein Cash-Pooling-System genutzt. Darüber hinaus reguliert, kontrolIiert und vergibt die Muttergesellschaft Darlehen und stellt eigene und, in Zusammenarbeit mit hierauf spezialisierten externen Gesellschaften, auch fremde Bondingkapazitäten zur Verfügung. Zu einzelnen Risikopositionen nehmen wir wie folgt Stellung:

Ausfallrisiko

Ausfall- oder Bonitätsrisiken bestehen, wenn Vertragspartner ihren Verpflichtungen nicht nachkommen. Muehlhan analysiert regelmäßig die Kreditwürdigkeit jedes wesentlichen Schuldners und räumt auf dieser Grundlage Kreditlimits ein. Aufgrund der weltweiten Tätigkeit und der diversifizierten Kundenstruktur der Muehlhan Gruppe liegen keine wesentlichen Ausfallrisikokonzentrationen vor. Der Buchwert aller finanziellen Vermögenswerte zuzüglich des noch nicht fakturierten Anteils der ausgegebenen Vertragserfüllungsgarantien abzüglich der kreditversicherten Forderungen und erhaltener Anzahlungen stellt das maximale Ausfallrisiko der Muehlhan Gruppe dar (siehe 6. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen).

Wechselkursrisiko

Über 67 % (Vorjahr: über 51 %) der Umsätze des Konzerns werden in Euro oder der in Relation zum Euro praktisch nicht schwankenden dänischen Krone erwirtschaftet. Grundsätzlich stehen dem übrigen Umsatz in Fremdwährung auch Kosten in derselben Währung gegenüber, so dass das Währungsrisiko aus dem operativen Bereich aus den Konzerngesellschaften auf den Ergebnisbeitrag der entsprechenden Gesellschaften beschränkt bleibt. Ausnahmen hiervon bestehen bei der MSI-Gruppe, die Fremdwährungsrisiken zwischen dem brasilianischen Real, der norwegischen Krone, dem US-Dollar und dem Euro aus dem operativen Geschäft hat. Die polnischen Gesellschaften tragen Fremdwährungsrisiken zwischen dem polnischen Zloty und den Währungen der Länder, in denen sie tätig sind. Außerdem bestehen Fremdwährungsrisiken bei der Vergabe von konzerninternen Darlehen von der Holding an ausländische Tochtergesellschaften und umgekehrt.

Eine Absicherung dieses Risikos erfolgt im Konzern grundsätzlich nicht. Für 2017 wird saldiert ein Währungsgewinn von € 0,1 Mio. (Vorjahr: Verlust von € 0,6 Mio.) ausgewiesen.

Der IFRS 7 fordert zur Darstellung von Marktrisiken eine Sensitivitätsanalyse für jede Risikoart, wobei das Wesentlichkeitsprinzip gemäß IAS 1 beachtet werden muss. Durch die Anwendung von Sensitivitätsanalysen wird ermittelt, welche Auswirkungen eine Änderung der jeweiligen Risikovariablen auf die Gewinne/Verluste sowie auf das Eigenkapital zum Bilanzstichtag nehmen würde. Die periodischen Auswirkungen werden bestimmt, indem die hypothetischen Änderungen der Risikovariablen auf den Bestand zum Bilanzstichtag bezogen werden. Dabei wird unterstellt, dass der Bestand am Bilanzstichtag repräsentativ für das Gesamtjahr ist. Aus Wesentlichkeitsgründen wird auf die Sensitivitätsanalyse verzichtet.

Liquiditätsrisiko

Risiken aus Zahlungsstromschwankungen werden frühzeitig im Rahmen der Liquiditätsplanungssysteme erkannt. Der im Berichtsjahr neu abgeschlossene Konsortialkreditvertrag hat die Liquiditätssituation der Gruppe nachhaltig verbessert und eröffnet Möglichkeiten zur Finanzierung von Wachstumsprojekten (siehe 13. Finanzverbindlichkeiten).

Zinsänderungsrisiko

Zinsänderungsrisiken bestehen aufgrund potenzieller Änderungen des Marktzinses und können bei festverzinslichen Finanzinstrumenten zu einer Änderung des beizulegenden Zeitwerts und bei variabel verzinslichen Finanzinstrumenten zu Zinszahlungsschwankungen führen. Festverzinsliche Finanzinstrumente liegen nicht vor. Die variabel verzinsten Finanzinstrumente beinhalten im Wesentlichen den Konsortialkredit (siehe 13. Finanzverbindlichkeiten) sowie die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Ein Teil des Konsortialkredits ist durch ein Sicherungsgeschäft ab einem definierten Zinssatz gegen weitere Zinssteigerungen gesichert (siehe 14. Derivative Finanzinstrumente).

Nachfolgend werden die wesentlichen variabel verzinslichen Risikopositionen dargestellt.

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in TEUR 31.12.2017 Bis zu 1 Jahr 1 bis 5 Jahre Mehr als 5 Jahre
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 8.766 8.766 0 0
Finanzverbindlichkeiten 31.753 17.684 13.922 146
Netto-Risikoposition 22.987 8.918 13.922 146

Das Zinsänderungsrisiko wird gemäß IFRS 7 mittels einer Sensitivitätsanalyse dargestellt. Diese stellt die Effekte einer Änderung der Marktzinssätze auf den Konzernjahresüberschuss dar.

Durch einen Anstieg/Rückgang der relevanten Zinssätze um 100 Basispunkte (50 Basispunkte) wäre das Jahresergebnis zum 31. Dezember 2017 in der in der folgenden Übersicht dargestellten Weise verändert worden.

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31.12.2017
in TEUR + 100 BP - 50 BP
Ergebniseffekt -350 233

Der negative bzw. positive Effekt aus einem Anstieg/Rückgang des Basiszinssatzes um 100 Basispunkte (50 Basispunkte) resultiert im Wesentlichen aus der Diskontierung langfristiger Vermögenswerte und Verbindlichkeiten.

29. Ermessensentscheidungen und Schätzungen

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind teilweise pflichtgemäße Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzungen notwendig, die sich auf Höhe und Ausweis bilanzierter Vermögenswerte und Schulden, Erträge und Aufwendungen sowie Eventualverbindlichkeiten auswirken. Schätzungen und Ermessensentscheidungen werden fortlaufend neu bewertet und basieren auf historischen Erfahrungen und weiteren Faktoren, einschließlich Erwartungen hinsichtlich zukünftiger Ereignisse, die unter den gegebenen Umständen vernünftig erscheinen. Der Konzern trifft Einschätzungen und Annahmen, welche die Zukunft betreffen. Die tatsächlichen Werte können von den getroffenen Annahmen und Schätzungen abweichen. Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Erkenntnis erfolgswirksam.

Am Bilanzstichtag hat die Geschäftsführung im Wesentlichen folgende zukunftsbezogene Annahmen getroffen beziehungsweise Ermessensentscheidungen und wesentliche Quellen an Schätzungsunsicherheiten identifiziert, durch die ein beträchtliches Risiko entstehen kann, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine wesentliche Anpassung der ausgewiesenen Vermögenswerte und Schulden erforderlich wird:

Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte: Der Werthaltigkeitstest für Geschäfts- oder Firmenwerte basiert auf zukunftsbezogenen Annahmen. Der Konzern führt diese Tests jährlich durch und zusätzlich bei Anlässen, sofern ein Anhaltspunkt dafür vorliegt, dass eine Wertminderung der Geschäfts- oder Firmenwerte eingetreten sein könnte. Dann ist der erzielbare Betrag der "zahlungsmittelgenerierenden Einheit" zu ermitteln. Dieser entspricht dem höheren Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert. Die Bestimmung des Nutzungswertes beinhaltet die Vornahme von Anpassungen und Schätzungen bezüglich der Prognose und Diskontierung der künftigen Cashflows. Obwohl das Management davon ausgeht, dass die zur Berechnung des erzielbaren Betrags verwendeten Annahmen angemessen sind, könnten etwaige unvorhersehbare Veränderungen dieser Annahmen zu einem Wertminderungsaufwand führen, der die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage nachteilig beeinflussen könnte.

Wertminderungen: Der Konzern überprüft die Werthaltigkeit seiner langfristigen Vermögenswerte. Im Rahmen dieser Überprüfung müssen vor allem in Bezug auf zukünftige Zahlungsmittelüberschüsse Schätzungen vorgenommen werden. Eine Änderung der wirtschaftlichen Verhältnisse in der Zukunft kann zu einer Reduzierung der Zahlungsmittelüberschüsse und zu Wertminderungen führen.

Wertberichtigungen: Der Konzern bildet Wertberichtigungen auf zweifelhafte Forderungen, um erwarteten Verlusten Rechnung zu tragen, die aus der Zahlungsunfähigkeit von Kunden resultieren. Die vom Konzern verwendeten Grundlagen für die Beurteilung der Angemessenheit der Wertberichtigungen auf zweifelhafte Forderungen sind die Fälligkeitsstruktur der Forderungssalden und Erfahrungen in Bezug auf Ausbuchungen von Forderungen in der Vergangenheit, die Bonität der Kunden sowie Veränderungen der Zahlungsbedingungen. Bei einer Verschlechterung der Finanzlage der Kunden kann der Umfang der tatsächlich vorzunehmenden Ausbuchungen den Umfang der erwarteten Ausbuchungen übersteigen.

Ertragsteuern: Der Konzern ist in verschiedenen Ländern zur Entrichtung von Ertragsteuern verpflichtet. Es sind deshalb wesentliche Annahmen erforderlich, um die weltweite Ertragsteuerrückstellung zu ermitteln. Es gibt Geschäftsvorfälle und Berechnungen, bei denen die endgültige Besteuerung während des gewöhnlichen Geschäftsverlaufs nicht abschließend ermittelt werden kann. Sofern die endgültige Besteuerung dieser Geschäftsvorfälle von der anfänglich angenommenen abweicht, wird dies in der Periode, in der die Besteuerung abschließend ermittelt wird, Auswirkungen auf die tatsächlichen und die latenten Steuern haben. Für die Bildung von Steuerforderungen und Rückstellungen sowie bei der Beurteilung der Werthaltigkeit von aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge sind Schätzungen erforderlich. Bei der Beurteilung der Werthaltigkeit aktiver latenten Steuern bestehen insbesondere Unsicherheiten bezüglich der Höhe und des Eintritts der zukünftigen zu versteuernden Einkünfte.

Die aktiven und passiven latenten Steuern werden unter Zugrundelegung der gesetzlich verabschiedeten Steuersätze für die zukünftigen Geschäftsjahre, in denen der Konzern mit Umkehrung der temporären Differenzen rechnet, berechnet. Sollte sich der Steuersatz ändern, wird die Auswirkung der Steuersatzänderung auf die aktiven und passiven latenten Steuern in dem Berichtszeitraum erfolgswirksam erfasst, in dem die Steuersatzänderung gesetzlich verabschiedet wird.

Beizulegender Zeitwert derivativer und sonstiger Finanzinstrumente: Der beizulegende Zeitwert derivativer und sonstiger nicht auf einem aktiven Markt gehandelter Finanzinstrumente wird durch die Anwendung geeigneter Bewertungstechniken ermittelt, die aus einer Vielzahl von Methoden ausgewählt werden. Die für die Bewertung zum Bilanzstichtag benötigten Bewertungsparameter werden so weit wie möglich von vorhandenen Marktkonditionen und so wenig wie möglich von unternehmensspezifischen Daten abgeleitet. Für die Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts von zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten, die nicht auf aktiven Märkten gehandelt werden, wendet der Konzern die Barwertmethode an.

Pensionsrückstellungen: Die Pensionsverpflichtungen für Leistungen an Arbeitnehmer sind durch Pläne gedeckt, die als leistungsorientierte Pläne klassifiziert und bilanziert werden. Die Aufwendungen für Altersversorgung werden in Übereinstimmung mit versicherungsmathematischen Verfahren ermittelt, die auf Annahmen hinsichtlich des Zinssatzes, der Lebenserwartung, Gehalts- und Rententrends, der Fluktuation und weiteren Rechnungsparametern beruhen. Änderungen der Annahmen können Auswirkungen auf die künftige Höhe der Aufwendungen für Altersversorgung haben.

Sonstige Rückstellungen: Die sonstigen Rückstellungen werden zu dem Zeitpunkt bilanziert, zu dem eine Verpflichtung gegenüber externen Dritten wahrscheinlich ist und zuverlässig geschätzt werden kann. Die Rückstellungen wurden im Konzern gemäß IAS 37 bewertet. Bei den sonstigen Rückstellungen bestehen Schätzungen hinsichtlich der Höhe und der voraussichtlichen Inanspruchnahme.

Umsatzrealisierung: Umsätze aus der Erbringung von Dienstleistungen werden zum Teil unter Zugrundelegung der Percentage-of-Completion-Methode bilanziert. Hierbei schätzt der Konzern den Anteil der bis zum Bilanzstichtag bereits erbrachten Dienstleistungen am Gesamtumfang der zu erbringenden Dienstleistungen.

Bilanzierung von Erwerben: Im Rahmen von Anteilserwerben sind Schätzungen zur Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte von Vermögenswerten und Schulden erforderlich.

Nutzungsdauern: Den wirtschaftlichen Nutzungsdauern der Vermögenswerte des Anlagevermögens liegen Annahmen und Schätzungen zugrunde.

30. Geschäftsvorfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Geschäftsvorfälle zwischen verbundenen Unternehmen sind durch die Konsolidierung eliminiert worden und werden in diesem Anhang nicht erläutert. Geschäfte mit nahestehenden Personen und Unternehmen werden zu Konditionen durchgeführt, die auch mit Dritten vereinbart worden wären. Geschäftsvorfälle mit nicht konsolidierten Konzerngesellschaften haben nur in einem geringen Umfang (Umsatz der nicht konsolidierten Gesellschaften mit konsolidierten Gesellschaften: € 0,1 Mio.; Vorjahr: € 0,2 Mio.) stattgefunden.

Die Zusammensetzung des Vorstands und des Aufsichtsrats ist in den Punkten 34. Vorstand und 35. Aufsichtsrat erläutert. Eine nahestehende Person im Sinne von IAS 24.9 ist auch Aufsichtsrätin Frau Andrea Brandt (geb. Greverath). Frau Brandt und die von ihr beherrschten Unternehmen sind im Folgenden mit "Vermögen Greverath" bezeichnet. Aufwendungen der Gruppe gegenüber dem Vermögen Greverath betrugen 2017 insgesamt € 268 Tsd. (Vorjahr: € 253 Tsd.) aus Mietaufwendungen, Grundsteueraufwand und Aufsichtsratsvergütung (siehe 35. Aufsichtsrat).

Zum Stichtag bestehen gegenüber dem Vermögen Greverath Verbindlichkeiten von € 11 Tsd. (Vorjahr: € 1 Tsd.).

31. Verpflichtungen aus Operating-Leasing

Die Gesellschaft least/mietet Büros, Produktionshallen, technische Anlagen, Geschäftsausstattung und Fahrzeuge. Die Verträge haben Restlaufzeiten, die in der Regel eine Laufzeit von fünf Jahren nicht überschreiten. Einige Verträge beinhalten Verlängerungsoptionen, wobei die Vertragsdauer erweitert werden kann, wenn die vertraglich vereinbarte Laufleistung noch nicht erreicht ist. Vorzeitige Kündigungen sind ebenfalls größtenteils möglich. Existierende Preisanpassungsklauseln beziehen sich lediglich auf Weiterbelastungen von Steuer- und Betriebskostenanpassungen. Kaufoptionen sind in einigen Verträgen zum aktuellen Marktpreis am Vertragsende enthalten. Die Verträge sind branchenüblich. Die jeweiligen Verpflichtungen aus Leasingzahlungen führen im nächsten Jahr zu Liquiditätsabflüssen von € 2,3 Mio. (Vorjahr: € 3,2 Mio.; angepasst) und für den Zeitraum danach (bis 5 Jahre) zu Liquiditätsabflüssen von € 6,8 Mio. (Vorjahr: € 4,1 Mio.; angepasst). Es handelt sich um Mindestleasingzahlungen.

In Großbritannien existiert ein Erbpachtvertrag für ein Gelände. Die Restlaufzeit beträgt 93 Jahre. Die Pachtzahlungen betragen insgesamt € 5,8 Mio., davon € 63 Tsd. im nächsten Jahr und € 5,4 Mio. im Zeitraum nach 5 Jahren. Im Vorjahr waren die Beträge noch in den Angaben im vorherigen Absatz enthalten.

32. Sonstige finanzielle Verpflichtungen und Haftungsverhältnisse

Zum Bilanzstichtag bestehen übliche Haftungsverhältnisse aus ausgegebenen Erfüllungsgarantien. Wesentliche Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen zum Bilanzstichtag nicht.

33. Abschlussprüferhonorar

Zum Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2017 wurde die Warth & Klein Grant Thornton AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg, durch die Hauptversammlung gewählt. Das für 2017 berechnete Gesamthonorar des Konzernabschlussprüfers für Abschlussprüfungsleistungen betrug € 124 Tsd. (Vorjahr: € 122 Tsd.) und für andere Bestätigungsleistungen € 4 Tsd. (Vorjahr: € 2 Tsd.), die abgerechneten Gesamtleistungen betrugen € 126 Tsd. (Vorjahr: € 124 Tsd.). Das für die Prüfung des Einzelabschlusses der MYAG berechnete Honorar betrug € 39 Tsd. (Vorjahr: € 38 Tsd.).

34. Vorstand

Zu Vorständen der Muttergesellschaft waren bestellt:

Herr Stefan Müller-Arends, Vorsitzender des Vorstands, St. Augustin

Herr Dr. Andreas C. Krüger, Vorstand für das operative Geschäft, Hamburg

Herr James West, Vorstand für den Bereich Öl & Gas, Aberdeenshire, Großbritannien

Ein Vorstand vertritt die Gesellschaft gemeinschaftlich mit einem weiteren Vorstand oder Prokuristen; mit der Befugnis, im Namen der Gesellschaft, mit sich als Vertreter eines Dritten Rechtsgeschäfte abzuschließen. Die von der Muehlhan AG getragenen Bezüge des Vorstands betrugen im Geschäftsjahr € 1.351 Tsd., davon laufende feste Bezüge € 823 Tsd., laufende variable Bezüge € 323 Tsd. und Aufwendungen durch das Bonusprogramm € 205 Tsd. (Vorjahr: € 1.036 Tsd., davon fest € 732 Tsd., variabel € 195 Tsd. und Aufwendungen durch das Bonusprogramm € 109 Tsd.). Bei den Aufwendungen für das Bonusprogramm handelt es sich um eine anteilsbasierte Vergütung, die anderen Vergütungen sind kurzfristig fällige Leistungen.

35. Aufsichtsrat

Zu Mitgliedern des Aufsichtsrats waren im Berichtsjahr bestellt:

Herr Philip Percival, London, Großbritannien (Vorsitzender)

Herr Dipl.-Ing. Dr. Gottfried Neuhaus, geschäftsführender Gesellschafter der Neuhaus Partners GmbH, Hamburg (Stellvertreter)

Frau Andrea Brandt (geb. Greverath), geschäftsführende Gesellschafterin der GIVE Capital GmbH, Hamburg

Die Aufwandsentschädigung für den Aufsichtsrat betrug für das Geschäftsjahr € 63 Tsd. (Vorjahr: € 55 Tsd.). € 50 Tsd. sind dabei wie im Vorjahr ein fester Bestandteil, der variable Anteil beträgt € 13 Tsd. (Vorjahr: € 5 Tsd.). Bei den Aufwandsentschädigungen handelt es sich um kurzfristig fällige Leistungen.

36. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Es ergaben sich nach dem Bilanzstichtag keine Ereignisse oder neuen Erkenntnisse, die für das Geschäft bzw. die Einschätzung des Geschäfts von besonderer Bedeutung sind.

37. Genehmigung des Abschlusses

Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht der Muehlhan AG werden im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht. Der Vorstand hat den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht am 20. März 2018 zur Veröffentlichung genehmigt.

 

Hamburg, den 20. März 2018

Der Vorstand

Stefan Müller-Arends

Dr. Andreas C. Krüger

James West

05 Weitere Informationen

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den von der Muehlhan AG, Hamburg, aufgestellten Konzernabschluss - bestehend aus Konzernbilanz, Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, Konzerngesamtergebnisrechnung, Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung, Konzernkapitalflussrechnung und Konzernanhang - und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2017 bis zum 31. Dezember 2017 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und/oder den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss der Muehlhan AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2017 bis zum 31. Dezember 2017 den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den gesetzlichen Vorschriften, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar,

 

Hamburg, den 20. März 2018

Warth & Klein Grant Thornton AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

von Oertzen, Wirtschaftsprüfer

Pritsch, Wirtschaftsprüfer