![]() Muehlhan AGHamburgKonzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022Bericht des AufsichtsratsDas Jahr 2022 stellt einen tiefen Einschnitt in der Unternehmensgeschichte der Muehlhan AG dar. Nach über 140 Jahren als Anbieter zunächst von Dienstleistungen im Oberflächenschutz und dann auch in den Bereichen Isolierung, Gerüstbau, Zugangstechnik, Stahlbau und passiver Brandschutz hat die Muehlhan AG im Jahr 2022 den größten Teil ihrer Tochtergesellschaften, Vermögensgegenstände und Rechte an die Muehlhan Holding GmbH, ein Unternehmen des US-Private Equity Investors One Equity Partners, veräußert. Der Veräußerung vorausgegangen waren intensive Diskussionen im Aufsichtsrat und mit dem Vorstand über die strategische Ausrichtung der Gruppe. Das operative Geschäft entwickelte sich im Berichtsjahr positiv und im Rahmen der Erwartungen. Auch die Einschränkungen der COVID-19-Pandemie gingen im Geschäftsjahr 2022 deutlich zurück. Negativ wirkten sich dagegen Lieferkettenprobleme und zum Teil drastische Materialpreissteigerungen aus, die zu einem gewissen Teil auch durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine verursacht wurden. Bei der Beurteilung der Ergebnisse des Jahres 2022 und beim Vergleich zum Vorjahr sind einige Sachverhalte zu beachten. Zunächst sind in beiden Jahren Sondereffekte wie die Ergebnisse aus Entkonsolidierungen zu beachten, so dass im Weiteren neben dem EBIT ein operatives EBIT aus dem normalen Geschäft ohne Sondereffekte erläutert wird. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass in den Vorjahreszahlen Ergebnisse von im Vorjahr verkauften Tochtergesellschaften enthalten sind. Ein Vergleich der aktuellen Ergebnisse mit dem Vorjahr ergibt deshalb nur Sinn, wenn das Vorjahr um die Ergebnisse der verkauften Tochtergesellschaften bereinigt wird. Die Umsatzerlöse des Jahres 2022 betrugen € 288,3 Mio. und lagen damit um € 10,2 Mio. unter den Umsatzerlösen des Vorjahres. Bereinigt um die im Vorjahr verkauften Gesellschaften sind die Umsatzerlöse um € 78,8 Mio. angestiegen. Das EBIT beträgt € 12,7 Mio. im Vergleich zu € 16,7 Mio. im Vorjahr. In beiden Jahren haben Sondereffekte wie die Entkonsolidierungsergebnisse die EBITs beeinflusst. Das operative EBIT ohne Sondereffekte stieg von um die Unternehmensverkäufe des Vorjahres bereinigten € 7,7 Mio. um € 1,1 Mio. auf € 8,8 Mio. Das auf die Aktionäre der Muehlhan AG entfallende Konzernergebnis beträgt € 3,6 Mio. nach € 8,3 Mio. im Vorjahr. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit entwickelte sich mit € 5,2 Mio. positiv, unter anderem weil im Berichtsjahr mit einem Factoring/Verkauf von Forderungen begonnen wurde, um die Liquidität zu stärken. Beherrschendes Thema im Berichtsjahr war neben dem operativen Geschäft die strategische Neuausrichtung der Gruppe und als Ergebnis die Entscheidung, ausgewählte Tochtergesellschaften, insbesondere in Europa und in den USA, zu veräußern. Die Entscheidung über die Veräußerungen erfolgte vor dem Hintergrund, dass der Hauptaktionär der Muehlhan AG plante, sich von seinen Aktien ("Available Stake") zu trennen und einen Verkaufsprozess für den "Available Stake" bereits eingeleitet hatte. In gemeinsamen Diskussionen mit dem Vorstand wurde deutlich, dass gegebenenfalls verschiedene Käufer an unterschiedlichen Geschäftsbereichen des Konzerns interessiert sein könnten. Deshalb wurde entschieden, alternativ zum Verkauf des "Available Stake" des Hauptaktionärs einen Käufer für die Tochtergesellschaften und weitere Vermögensgegenstände und Rechte der Muehlhan AG zu suchen. Am Ende eines Auswahlprozesses gab es nur ein verbindliches Angebot für den Erwerb der letztendlich verkauften Gesellschaften und der verkauften Vermögensgegenstände und Rechte. Ein verbindliches Angebot für den "Available Stake" des Hauptaktionärs gab es nicht. Aus Sicht des Aufsichtsrats war es unsicher, ob die Muehlhan AG das Geschäft ohne Veräußerung der verkauften Gesellschaften und der verkauften Gegenstände und Rechte erfolgreicher hätte führen können als der Käufer. Der Käufer verfolgt eine "Buy-and-Build"-Strategie, die Arbeitsplätze sichern und neue schaffen kann. Ein strategischer Ankerinvestor, wie ihn der Käufer darstellt, ist außerdem wesentlich, um das strategische Wachstum der Gruppe zu sichern und zu unterstützen. Ob ein anderer mit dem früheren Hauptaktionär vergleichbarer strategischer Ankereigentümer in absehbarer Zeit hätte gefunden werden können, war ungewiss. Der Aufsichtsrat kam daher wie der Vorstand zu der Überzeugung, dass der Käufer die verkauften Anteile, Vermögensgegenstände und Rechte erfolgreicher weiterführen wird als die Muehlhan AG dies ohne Ankeraktionär tun könnte. Auch und insbesondere für die Aktionäre erscheint dem Aufsichtsrat der Verkauf der Anteile, Vermögensgegenstände und Rechte aufgrund des erzielten Kaufpreises attraktiv. Eine unabhängige schriftliche Stellungnahme einer darauf spezialisierten Beratungsfirma hat den Geschäftskaufpreis als angemessen bestätigt. Wie auf der außerordentlichen Hauptversammlung am 11. November 2022 bereits erläutert, beabsichtigen Vorstand und Aufsichtsrat, den nach Rückführung von Finanzverbindlichkeiten verbleibenden Teil des zugeflossenen Geschäfts- und Darlehenskaufpreises, sobald und soweit gesetzlich zulässig, den Aktionären der Gesellschaft zukommen zu lassen. Dies bedeutet zum einen, dass eine Dividende in Höhe von € 1,00 je Aktie an die Aktionäre ausgeschüttet werden soll. Zum anderen soll mit einem Aktienrückkaufprogramm den Aktionären die Möglichkeit gegeben werden, die Aktien der Muehlhan AG vor dem Rückzug von der Börse zu einem fairen Preis veräußern zu können. Beides steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Aktionäre auf der Hauptversammlung am 6. Juni 2023. Die strategischen Herausforderungen der verbleibenden Gesellschaften sind im Folgenden beschrieben und werden Vorstand und Aufsichtsrat im laufenden Geschäftsjahr beschäftigen: In Russland wird viel vom weiteren Verlauf des Krieges in der Ukraine abhängen. Durch gegen Russland verhängte Sanktionen kommt es zu Lieferkettenproblemen und Materialengpässen. Im Nahen Osten mit den Gesellschaften in Katar, Oman und den Vereinigten Arabischen Emiraten werden die Aktivitäten wieder aufgenommen bzw. wieder intensiviert. Vorrangiges Thema bleibt aber unverändert das Forderungsmanagement. Schwerpunkte der Beratungen im AufsichtsratWie auch in den Vorjahren hat der Aufsichtsrat im Geschäftsjahr 2022 die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Er hat sich mit dem Vorstand des Unternehmens regelmäßig beraten und seine Tätigkeit sorgfältig überwacht. Auch außerhalb der Sitzungen standen Aufsichtsrat und Vorstand in engem Kontakt. So tauschte sich der Aufsichtsratsvorsitzende regelmäßig mit dem Vorstandsvorsitzenden über die aktuelle Unternehmensentwicklung und wesentliche Geschäftsvorfälle aus. Außerdem nahm der Aufsichtsratsvorsitzende während des Prozesses des Verkaufs ausgewählter Tochtergesellschaften und der Gegenstände und Rechte der Muehlhan AG wöchentlich an Abstimmungsbesprechungen teil. Der regelmäßige schriftliche und mündliche Bericht des Vorstands an den Aufsichtsrat über die geschäftliche Entwicklung der Muehlhan Gruppe sowie der Muehlhan AG bildete auch 2022 den Kern der Zusammenarbeit der Organe. Unter besonderer Beachtung stand dabei im Jahr 2022 der geplante und letztendlich durchgeführte Verkauf ausgewählter Tochtergesellschaften sowie der Vermögensgegenstände und Rechte der Muehlhan AG. Weitere den Aufsichtsrat und den Vorstand begleitende Themen waren die abnehmenden Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und die Auswirkungen der russischen Invasion in die Ukraine auf die Entwicklung und Ergebnisse der Muehlhan Gruppe. Der Vorstand berichtete dem Aufsichtsrat umfassend über den Stand der Verhandlungen sowie die Auswirkungen der Pandemie, der russischen Invasion und die finanzielle Lage der Muehlhan AG und deren Tochtergesellschaften, deren Ertragsentwicklungen sowie über die kurz- und mittelfristigen Unternehmensplanungen. Insgesamt fanden im Jahr 2022 zehn Sitzungen am 17. Februar, 30. März, 9. Mai, 23. Mai, 5. Juli, 7. Juli, am 22. und 23. September, 25. Oktober, und am 13. Dezember 2022 statt. An den Sitzungen am 5. Juli und 23. September 2022 haben nur die Aufsichtsratsmitglieder teilgenommen. An allen anderen Sitzungen haben jeweils alle Aufsichtsratsmitglieder und alle Vorstandsmitglieder teilgenommen. Die Sitzungen am 17. Februar, 9. Mai, 5. Juli und 22. September 2022 fanden virtuell statt. Alle anderen Sitzungen fanden in Hamburg statt. An den Sitzungen am 30. März, 7. Juli und 25. Oktober 2022 hat je ein Aufsichtsratsmitglied virtuell teilgenommen. An der Sitzung am 23. September 2022 hat außerdem ein Vorstandsmitglied virtuell teilgenommen. Gegenstand regelmäßiger Beratungen in den Aufsichtsratssitzungen waren die Umsatz-, Ergebnis- und Beschäftigungsentwicklung sowie die Finanzlage und Liquiditätsentwicklung der Muehlhan AG und der Gruppe, insbesondere unter den besonderen Herausforderungen: zunächst der COVID-19-Pandemie und dann den Auswirkungen der russischen Invasion in die Ukraine. Unter Berücksichtigung der jeweiligen Geschäftssituation wurden auch ausführlich die Entwicklung der Hauptgeschäftsfelder des Unternehmens in den internationalen Märkten erörtert und die strategische Ausrichtung und Entwicklung diskutiert. Sofern der Aufsichtsrat weitere Informationen benötigte, wurden diese vom Vorstand unverzüglich mündlich und schriftlich zur Verfügung gestellt. Durch den regelmäßigen Austausch und die Abstimmung des Vorstands mit dem Aufsichtsrat, auch zwischen den Sitzungen, war jederzeit sichergestellt, dass Einzelfragestellungen zu wesentlichen Entwicklungen und Geschäftsvorfällen bei Muehlhan ohne Zeitverzögerungen beraten und entschieden werden konnten. Neben den turnusmäßigen Themen wurden während der Aufsichtsratssitzungen 2022 insbesondere folgende Themen vertiefend erläutert: In der virtuellen Aufsichtsratssitzung vom 17. Februar 2022 wurden die Auswirkungen einer Cyber-Attacke Anfang Februar 2022 auf die IT-Infrastruktur der Muehlhan Gruppe erläutert. Des Weiteren wurden die vorläufigen Geschäftszahlen des Jahres 2021 erörtert. Gegenstand der Aufsichtsratssitzungen vom 30. März 2022 waren der Konzern- und der Einzelabschluss 2021 der Muehlhan AG und die Prüfung des Konzern- und des Einzelabschlusses 2021 der Muehlhan AG. Außerdem wurden der Stand der Versicherungsleistungen für die Cyber-Attacke im Februar erörtert sowie die Geschäftsentwicklung in den ersten zwei Monaten des Jahres 2022 erläutert. Am 9. Mai 2022 wurden in einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung der aktuelle Stand des Bieterverfahrens erläutert und das weitere Vorgehen diskutiert. In der Sitzung am 23. Mai 2022, am Tag vor der virtuellen Hauptversammlung 2022, wurde die virtuelle Hauptversammlung vorbereitet. Außerdem wurden die aktuellen Ergebnisse unter rückläufigen Pandemie-Einschränkungen sowie erste Auswirkungen der russischen Invasion in die Ukraine auf das Geschäft der Muehlhan Gruppe erläutert. Am 5. Juli 2022 wurden in einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung der aktuelle Stand des Bieterverfahrens erläutert und das weitere Vorgehen diskutiert. In der Aufsichtsratssitzung am 7. Juli 2022 wurden das vorläufige Halbjahresergebnis der Muehlhan Gruppe und wesentliche Einzelsachverhalte erörtert. In der außerordentlichen Aufsichtsratssitzung am 22. September 2022 wurden die fast finalen Unterlagen zum Verkauf ausgewählter Tochtergesellschaften sowie der Gegenstände und Rechte der Muehlhan AG erörtert und diskutiert. In einer weiteren außerordentlichen Aufsichtsratssitzung am 23. September 2022 erteilte der Aufsichtsrat auf Basis der Unterlagen und Erläuterungen der Sitzung vom Vortag die Zustimmung zum Verkauf des größten Teils der Tochtergesellschaften sowie der Vermögensgegenstände und Rechte der Muehlhan AG an One Equity Partners. Gegenstand der Aufsichtsratssitzung vom 25. Oktober 2022 waren die aktuellen Ergebnisse und Entwicklungen. Des Weiteren wurden die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine thematisiert. Insbesondere in Dänemark kam es zu negativen Auswirkungen durch deutlich gestiegene Energiepreise und einer damit verbundenen deutlichen Ergebnisbelastung der Gesellschaft. Die Vorbereitung der außerordentlichen Hauptversammlung am 11. November 2022 und der Fortschritt der Umsetzung des Verkaufs wesentlicher Tochtergesellschaften sowie der Gegenstände und Rechte der Muehlhan AG wurden ebenfalls besprochen. In der Aufsichtsratssitzung am 13. Dezember 2022 wurden die aktuellen Ergebnisse besprochen und das Budget 2023 erörtert und beschlossen. Außerdem wurden die nächsten Schritte bezüglich der Umsetzung des Verkaufsprozesses diskutiert. Ausschüsse wurden wie in den Vorjahren nicht gebildet. Jahres- und KonzernabschlussDer Jahresabschluss und der Lagebericht der Muehlhan AG wurden nach den Regeln des Handelsgesetzbuches (HGB), der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht nach den Grundsätzen der International Financial Reporting Standards (IFRS) in Verbindung mit § 315e HGB aufgestellt. Der Aufsichtsrat beauftragte die Grant Thornton AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg, gemäß Hauptversammlungsbeschluss der Muehlhan AG vom 24. Mai 2022 mit der Abschlussprüfung der Muehlhan AG und des Konzerns. Grant Thornton hat den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und den Jahresabschluss der Muehlhan AG zum 31. Dezember 2022 wie auch den Lagebericht der Muehlhan AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft und mit uneingeschränkten Bestätigungsvermerken versehen. Prüfungsschwerpunkte waren: scrollen
Jedem Aufsichtsratsmitglied wurden der Jahresabschluss der Muehlhan AG und der Konzernabschluss, die Lageberichte zum Jahresabschluss der Muehlhan AG und zum Konzernabschluss, der Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns sowie die dazugehörigen Prüfungsberichte zur eigenständigen Prüfung übersandt. In der Sitzung vom 4. April 2023 hat der Aufsichtsrat alle Unterlagen im Beisein der Wirtschaftsprüfer noch einmal eingehend erörtert und geprüft. Der Aufsichtsrat erhebt nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfungen keinerlei Einwände gegen den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss der Muehlhan AG und den Konzernabschluss sowie die Ergebnisse der Abschlussprüfungen und billigt den Jahresabschluss der Muehlhan AG und deren Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Dem Vorschlag des Vorstands über die Verwendung des Jahresergebnisses schloss sich der Aufsichtsrat an. Prüfung des Abhängigkeitsberichts gemäß § 312 Abs. 2 und 3 AktGDer Abschlussprüfer hat auch den vom Vorstand nach § 312 AktG erstellten Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen (Abhängigkeitsbericht) geprüft und folgenden Bestätigungsvermerk erteilt: "Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass 1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind, 2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war." Den Prüfungsbericht hat der Abschlussprüfer dem Aufsichtsrat vorgelegt. Der Aufsichtsrat hat den Abhängigkeitsbericht und den Prüfungsbericht auf seine Vollständigkeit und Richtigkeit geprüft. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung schließt sich der Aufsichtsrat dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer an und erhebt keine Einwendungen gegen die Erklärung des Vorstands, die im Konzernlagebericht wiedergegeben ist. Dank und AusblickDas operative Geschäft ist im Geschäftsjahr positiv und im Rahmen der Erwartungen verlaufen. Der Prozess der Veräußerung zahlreicher Tochtergesellschaften war eine herausfordernde Aufgabe für Vorstand und Management mit einem erfreulichen Ergebnis. Der Aufsichtsrat unterstützt den Vorstand gerne auch weiterhin beratend bei der Steuerung der verbleibenden Unternehmensgruppe. Wir danken dem Vorstand und den Mitarbeitern des Konzerns für die geleistete Arbeit und ihr hohes Engagement, insbesondere im Rahmen des Verkaufsprozesses, sowie den Muehlhan-Kunden und -Geschäftsfreunden für ihr fortgesetztes Vertrauen im abgelaufenen Geschäftsjahr.
Hamburg, im April 2023 Philip Percival, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Muehlhan AG KonzernlageberichtI. ÜberblickDas Jahr 2022 stellt einen tiefen Einschnitt in die Unternehmensgeschichte von Muehlhan dar. Die Muehlhan AG hat nach 140 Jahren Firmengeschichte zum Jahresende 2022 die wesentlichen Tochtergesellschaften und den Markennamen veräußert. Das Geschäft in Europa und Nordamerika wird unabhängig von der Muehlhan AG von der Muehlhan Holding GmbH unter der Führung des Finanzinvestors One Equity Partners fortgeführt, während die Muehlhan AG sich auf die Aktivitäten im Nahen Osten und in Russland konzentrieren wird. Hintergrund ist die Überzeugung des Managements, dass diese Transaktion sowohl für die verkauften Gesellschaften, die Marke Muehlhan als auch für die Aktionäre von Vorteil ist. Für die veräußerten Gesellschaften besteht die Möglichkeit, mit dem neuen Investor Wachstumsmöglichkeiten zu nutzen, die innerhalb der Muehlhan Gruppe nicht möglich gewesen wären. Für die Aktionäre wurde ein attraktiver Kaufpreis erzielt. Das operative Geschäft entwickelte sich im Geschäftsjahr positiv. Die Einschränkungen der COVID-19-Pandemie gingen zurück und Einschränkungen und Probleme durch den Krieg in der Ukraine sowie die hohe Inflation und Lieferkettenprobleme konnten an anderer Stelle weitgehend kompensiert werden. Wie schon das Vorjahr war auch das Jahr 2022 wieder von einigen Sondereffekten beeinflusst, so dass im Folgenden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung an einigen Stellen von "operativen Ergebnissen" gesprochen wird, um die Entwicklung des Geschäfts sachgerecht darzustellen. Die Umsatzerlöse sind im Vergleich zum Vorjahr im Berichtsjahr um 3,4% auf € 288,3 Mio. gesunken. Vergleicht man die Umsatzerlöse mit dem um die veräußerten Gesellschaften angepassten Vorjahr, wurde ein deutliches Umsatzwachstum um € 78,8 Mio. bzw. 37,6% erzielt. Das Wachstum kam insbesondere aus dem Dienstleistungsbereich rund um Windkraftanlagen und aus dem US-Geschäft mit der Dienstleistung Oberflächenschutz. Das EBIT sank von € 16,7 Mio. auf € 12,7 Mio. Für einen Vergleich sind jedoch beide Jahre um Sonder- und Einmaleffekte zu bereinigen. Das Vorjahres-EBIT ist zum einen um Sondereffekte wie Entkonsolidierungsergebnisse und zum anderen um Ergebnisbeiträge der veräußerten Gesellschaften im Vorjahr zu korrigieren. Im Berichtsjahr sind ebenfalls Sondereffekte für einen aussagekräftigen Vergleich zu eliminieren. Die Sondereffekte resultieren aus den Veräußerungen von Tochterunternehmen im Berichtsjahr (Entkonsolidierungsergebnis sowie Transaktionskosten), einem Earn-out-Ertrag und einer Abschreibung auf den Geschäfts- oder Firmenwert der russischen Tochtergesellschaft. Unter Berücksichtigung der genannten Effekte beträgt das angepasste EBIT des Jahres 2021 € 7,7 Mio. gegenüber einem angepassten bzw. operativen EBIT des Berichtsjahres von € 8,8 Mio. Die EBIT-Marge des operativen Geschäfts ist von 3,7% auf € 3,1% gesunken. Das Konzernergebnis verringerte sich um € 3,4 Mio. auf € 6,4 Mio. Nach dem Abzug der Fremdanteile steht den Aktionären von Muehlhan ein Ergebnis von € 3,6 Mio. zu, nach € 8,3 Mio. im Vorjahr. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit entwickelte sich mit € 5,2 Mio. positiv, im Wesentlichen, weil im Berichtsjahr zur Stärkung der Liquidität mit dem Factoring/Verkauf von bestimmten Forderungen begonnen wurde. Ohne das Factoring wäre der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit aufgrund des Umsatzwachstums negativ gewesen. Der Geschäftsbereich Renewables konnte im Berichtsjahr wieder ein sehr gutes Ergebnis mit stark gestiegenem Umsatz und gestiegenem EBIT erzielen. Muehlhan unterstützte mit einer großen Angebotspalette vor allem die Hersteller von Windkraftanlagen, aber in geringem Umfang auch die Betreiber von Offshore-Windparks über den gesamten Lebenszyklus der Anlagen. Durch die Ausweitung des Service- und Wartungsgeschäfts wurde zudem die Abhängigkeit vom langfristig abnehmenden und schwankungsanfälligeren Offshore-Neubaugeschäft verringert. Im Geschäftsbereich Schiff sanken die Umsatzerlöse leicht, wobei das EBIT projektbedingt deutlich um 48% nachgab. Im Hochbau/Infrastrukturgeschäft konnten die Umsatzerlöse im Vergleich leicht gesteigert werden; das EBIT ist dagegen gesunken. Korrigiert man das Vorjahr um das im Vorjahr verkaufte Gerüstbaugeschäft, dann konnten die Umsatzerlöse und das EBIT gesteigert werden. Im Geschäftsbereich Öl und Gas halbierten sich die Umsatzerlöse im Vorjahresvergleich aufgrund der Veräußerung der Öl- und Gasaktivitäten in der Nordsee im Vorjahr. Das EBIT konnte dagegen durch das verbleibende Geschäft gesteigert werden; unter anderem auch deshalb, weil die negativen Auswirkungen der Pandemie-Beschränkungen deutlich rückläufig waren. Das Management hat im Berichtsjahr unverändert auf der operativen Ebene an einer Vielzahl von Parametern gearbeitet: Strengere Auswahlkriterien bei Projekten und die Anwendung eines systemgestützten Risikomanagements tragen dazu bei, Projektverluste zu reduzieren oder im besten Fall zu vermeiden. Ein verbessertes und ebenfalls systemgestütztes Projektcontrolling ermöglicht es, Abweichungen vom Plan früher zu erkennen und damit gegensteuern zu können. Eine weitere strategische Entscheidung wurde im Berichtsjahr bezüglich der Aktivitäten in Nahen Osten getroffen. Die Aktivitäten werden unter Beachtung strikter Vorgaben fortgeführt, die vor allem das Forderungs- und Liquiditätsmanagement betreffen. Die Einbringung der offenen Forderungen ist unverändert die Hauptaufgabe im Nahen Osten. II. Grundlagen des Konzerns1. KonzernstrukturDie Muehlhan AG (MYAG), Hamburg, war eine Holdinggesellschaft von insgesamt 34 unmittelbar und mittelbar gehaltenen Gesellschaften in Europa, dem Nahen Osten, Nordamerika und dem Rest der Welt. Davon wurden letztes Jahr 28 Gesellschaften in den Konzernabschluss einbezogen. Zum 31. Dezember 2022 wurden 21 konsolidierte Gesellschaften veräußert, so dass im Konzern zukünftig neben der Muehlhan AG sieben konsolidierte Gesellschaften verbleiben. Als börsennotierte Aktiengesellschaft wird die Muehlhan AG im Basic Board der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt. Die Muehlhan Gruppe hat ihren Kunden im Berichtsjahr als einer der wenigen Service-Anbieter ein umfangreiches und diversifiziertes Spektrum an Industriedienstleistungen angeboten. Muehlhan vereinte einen hohen Organisationsgrad, eine große technologische Kompetenz, die Erfahrung von 140 Jahren im Dienst anspruchsvoller Kunden und einen hohen Qualitätsanspruch. Die angebotenen Dienstleistungen erstreckten sich auf Arbeiten an Schiffen, Öl- und Gasinstallationen zu Wasser und zu Land, Windkraftanlagen zu Wasser und zu Land, Industrieanlagen und Tätigkeiten an Bau- und Infrastrukturprojekten. 2. DienstleistungenDie Muehlhan Gruppe hat im Berichtsjahr folgende Dienstleistungen angeboten: Dienstleistungen an Windkraftanlagen: Mit den dänischen Tochtergesellschaften Muehlhan Wind Service A/S, Fredericia, und Muehlhan Denmark A/S, Give, hat Muehlhan ein breites Spektrum an Dienstleistungen rund um Windkraftanlagen angeboten. Das Portfolio der Gesellschaften umfasste u. a. die Beschichtung von Turmelementen und Rotorblättern in den Fertigungsstätten der Hersteller sowie Montagearbeiten, Installationen, Servicedienstleistungen, elektrische Arbeiten und den Oberflächenschutz bei installierten Anlagen. Zugangstechnik und Gerüstbau: Die Zugangstechnik u. a. über Seilklettertechnik war Bestandteil der Gruppe, da die Dienstleistungen eng mit dem Geschäftsfeld Renewables, und damit den Dienstleistungen an Windkraftanlagen, verbunden sind. Muehlhan hat Zugangslösungen sowohl an Land als auch offshore angeboten. Als eines von wenigen Unternehmen erfüllte Muehlhan die hohen technischen Anforderungen, die an den Bau von Offshore-Transformer-Stationen und Fundamenten für Offshore-Windparks gestellt werden. Auch im verbleibenden Öl- und Gasgeschäft offshore kam Spezialzugangstechnik zum Einsatz. Muehlhan war darüber hinaus ein wichtiger Partner für Unternehmen im Hoch- und Fassadenbau sowie für Werften und bot neben dem klassischen Gerüstbau auch Spezialzugangstechniken an. Oberflächenschutz: Muehlhan erbrachte in allen Märkten Dienstleistungen im Bereich Oberflächenschutz. Diese tragen maßgeblich zum Schutz und Erhalt von Anlagen sowie maritimer und industrieller Infrastruktur bei. Dazu gehörten: scrollen
Passiver Brandschutz: Der passive Brandschutz findet seine Anwendung im Hochbau, der Infrastruktur sowie im Öl- und Gassektor. Dabei werden durch zementartige und intumeszierende Materialien statisch belastete Strukturen geschützt, um ihre Stabilität im Brandfall möglichst lange zu gewährleisten. Damit bleiben die tragenden Strukturen mit Notausgängen, Treppen und Dachstrukturen länger zugänglich für Notfallteams und Feuerwehr und retten so Leben. Stahlbau: Stahlbaudienstleistungen wurden sowohl für Werft- als auch Industrie- und Infrastrukturkunden erbracht. Die Dienstleistungen im Stahlbau umfassten Schweißarbeiten bei Schiffen, Brücken und Offshore-Anlagen sowie Installationsarbeiten an Schiffen und sonstigen Industrieanlagen. Aufgrund der hohen Kompetenz hat Muehlhan auch Ausbildungslehrgänge und Trainings angeboten. Isolierung: Kälteisolierung, Wärme- und Schalldämmung sowie Vollbeschichtungen und Isolierungssanierungen waren insbesondere bei Industrieanlagen und Bauprojekten von großer Bedeutung und helfen, langfristig Kosten zu senken und Umweltstandards einzuhalten. Nach der Veräußerung von ausgewählten Tochtergesellschaften zum Ende des Geschäftsjahres 2022 wird die Muehlhan Gruppe zukünftig noch Dienstleistungen hauptsächlich im Bereich passiver Brandschutz und in geringerem Umfang in den Bereichen Oberflächenschutz, Isolierung und Stahlbau anbieten. III. Ziele und StrategieDie Ziele der Gruppe waren in der Vergangenheit, in den einzelnen Geschäftsbereichen eine möglichst hohe Profitabilität und eine führende Marktposition zu erreichen, zu halten oder diese auszubauen. Erreicht werden sollte dies durch die Anpassung und Erweiterung des Dienstleistungsangebots, durch finanzielle Stabilität und einen hohen Organisationsgrad. Diese Ziele erfordern einen finanzstarken strategischen Partner bzw. Ankerinvestor. Nachdem der Hauptaktionär mitgeteilt hatte, sich von seinen Aktien ("Available Stake") trennen zu wollen, wurde entschieden, bevorzugt den gesamten Konzern oder alternativ ausgewählte Tochtergesellschaften zum Verkauf zu stellen, um die Ziele sowie weiteres Wachstum zu ermöglichen. Für die Muehlhan AG und deren Aktionäre ist die Veräußerung der Gesellschaften an einen neuen Ankeraktionär und die daraus erlösten Erträge vorteilhafter als ein Weiterführen des bisherigen Geschäfts ohne große Wachstumsmöglichkeiten aufgrund eines fehlenden Ankerinvestors. Die verbleibende Gesellschaft in Russland hat unverändert das Ziel, auch unter den schwierigen Bedingungen des Ukraine-Krieges profitabel zu sein und ihre führende Marktposition in den angebotenen Dienstleistungen und Märkten zu halten. Die Gesellschaften im Nahen Osten arbeiten daran, neue Aufträge mit akzeptablen Margen und Zahlungszielen zu generieren sowie die offenen Forderungen einzubringen. 1. UnternehmenszieleProfitabilität und Generierung von CashDie Gruppe war aktiv in Europa, in Nordamerika und im Nahen Osten. Jedes lokale Engagement wurde an Kriterien wie Profitabilität, Generierung von Cash (liquiden Mitteln), Nachhaltigkeit und Portfoliobreite gemessen. Für die verbleibenden Gesellschaften in Russland und im Nahen Osten gelten die Ziele unverändert. 2. UnternehmensstrategienFokussierung auf den Geschäftsbereich Infrastruktur in Russland und im Nahen OstenIm verbleibenden wesentlichen Geschäftsbereich Infrastruktur ist es das Ziel, die gute und zum Teil führende Marktposition zu halten und auszubauen. In Russland verlangen die Auftraggeber von Infrastruktur- und Industrieprojekten ein möglichst komplettes Dienstleistungspaket aus Gerüstbau, Isolierung, Oberflächenschutz, Brandschutz, Industriereinigung und teilweise weiteren Leistungen. Um den Anforderungen gerecht zu werden, weitet die russische Muehlhan Gesellschaft - wo möglich und sinnvoll - ihr Dienstleistungsangebot aus und passt es den Anforderungen der Kunden an. Im Nahen Osten fokussiert sich Muehlhan auf passive Brandschutzarbeiten bei Hochbau- und gegebenenfalls Öl- und Gasprojekten. Es besteht in der Region nach wie vor die Nachfrage nach vertrauenswürdigen Industriedienstleistern, die auch größere Projekte innerhalb der Zeit- und Kostenvorgabe abarbeiten können. Da Muehlhan und das lokale Management unverändert einen guten Ruf in dieser Region genießen, hat man sich entschieden, wieder ausgewählte Projekte anzunehmen. Dieses Vorgehen unterstützt zudem die Einbringung von Altforderungen. Finanzielle Stabilität und ein hoher OrganisationsgradWesentliche Unterscheidungskriterien gegenüber Wettbewerbern war die stabile Finanzkraft und der hohe Organisationsgrad der Gruppe. Die finanzielle Stabilität steht auch bei der zukünftig kleineren Unternehmensgruppe im Fokus der Aufmerksamkeit. Die Finanzkraft soll jederzeit stabil gehalten werden. Der Organisationsgrad wird trotz der deutlich geringeren Unternehmensgröße unverändert hoch bleiben. Aus Perspektive der Kunden bleibt Muehlhan damit ein verlässlicher und stabiler Partner, der nach wie vor auch größere Projekte abarbeiten kann. Qualität, Gesundheit, Sicherheit und UmweltschutzNeben den klassischen Kundenanforderungen wie wettbewerbsfähigen Preisen, Effizienz und Produktivität, kurzer Projektlaufzeit sowie verlässlicher Abwicklung rücken weitere wettbewerbsrelevante Kriterien zunehmend in den Fokus der Kunden. Hierzu zählen eine umfassende und ordnungsgemäße Dokumentation der Maßnahmen während der Abwicklung eines Großprojekts, die Einhaltung sämtlicher gesetzlicher Bestimmungen zum Umweltschutz, zum Schutz der Gesundheit und zur Arbeitssicherheit. Muehlhan unternimmt alles Notwendige, um jederzeit sämtliche Bestimmungen zum Umwelt-, Gesundheits- und Arbeitsschutz einzuhalten und Unfälle auf ein Minimum zu reduzieren. Erreicht werden diese Ziele durch effektives Training, regelmäßige Schulungen und aufmerksames Handeln in allen Bereichen. Muehlhan bildet sämtliche Geschäftsprozesse sowie Vorgaben und Regeln im Bereich Organisation, Qualität, Umwelt- und Arbeitsschutz in einem integrierten Managementsystem ab. Dieses wird regelmäßig von einem externen Zertifizierungsunternehmen nach ISO 9001:2015 (Quality Management Systems), ISO 14001:2015 (Environmental Management Systems) und ISO 45001:2018 (Occupational Health and Safety Management Systems) zertifiziert. Einzelne Muehlhan Gesellschaften haben zusätzliche Zertifizierungen, so ist zum Beispiel die Muehlhan Deutschland GmbH zertifiziert nach ISO 50001:2018 Energy Management Systems). Die Zertifizierungen gelten auch im Jahr 2023. Das systematische und prozessorientierte Arbeiten hilft Muehlhan, den stetig wachsenden Ansprüchen der weltweiten Kunden und der Behörden auf den Feldern Qualität, Termintreue, Arbeitssicherheit, Unfallverhütung und nachhaltiger Umweltschutz gerecht zu werden und damit die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Außerdem lebt Muehlhan einen fairen und gesetzeskonformen Umgang mit Mitarbeitern und Subunternehmern. Ein umfassendes Versicherungspaket rundet das Risikomanagement in diesem Bereich ab. Der hohe Organisationsgrad, regelmäßige Trainings und Schulungen, das integrierte Managementsystem sowie andere Funktionen werden auch zukünftig durch den Einkauf der Dienstleistungen sichergestellt sein. IV. Steuerung des Konzerns1. Finanzielle und nichtfinanzielle LeistungsindikatorenDie Führung der Muehlhan Gruppe obliegt einem dreiköpfigen Vorstand. Der Aufsichtsrat besteht ebenfalls aus drei Personen. Er berät, begleitet und überwacht den Vorstand in der Leitung des Unternehmens und erörtert regelmäßig wesentliche Themen wie Planung, Strategie, Geschäftsentwicklung sowie Chancen und Risiken. Die Steuerung der Muehlhan Gruppe erfolgte im Jahr 2022 vom Unternehmenssitz in Hamburg nach klassischen finanz-, vermögens- und ertragswirtschaftlichen Kennzahlen, die monatlich bereitgestellt werden. Die wesentlichen finanzwirtschaftlichen Leistungsindikatoren sind der Umsatz, das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern, EBIT) und der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit. Die strategische Steuerung erfolgt nach Geschäftsbereichen. Die operative Steuerung der Gruppe erfolgt primär nach Segmenten. Daneben legt die Muehlhan Gruppe ein besonderes Augenmerk auf die Einhaltung von Unfallverhütungsvorschriften und damit einhergehend auf die Vermeidung von Unfällen. Als nichtfinanziellen Leistungsindikator nutzt Muehlhan die interne Unfallstatistik mit der Kenngröße Unfallrate, definiert als Unfälle pro eine Million Arbeitsstunden. Alle operativen Gesellschaften melden dazu monatlich die Arbeitsunfälle und die geleisteten Stunden der Mitarbeiter und Subunternehmen an die Verantwortliche für SHEQ (Safety, Health, Environment and Quality) in Hamburg. 2. GeschäftsbereicheDen wachsenden Markt der Renewables - der regenerativen Energien rund um Windkraftanlagen zu Wasser und zu Land -hat Muehlhan seit vielen Jahren mit Oberflächenschutzdienstleistungen für Windkraftanlagen und Umspannplattformen bedient. Die Gruppe hat sich zu einem Spezialisten der Turm- und Rotorblattbeschichtung und damit zu einem begehrten Partner der führenden Windkraftanlagenhersteller entwickelt. In den letzten Jahren hat Muehlhan über die Muehlhan Wind Service A/S in Dänemark zudem eine ständig wachsende Palette an Installations- und Servicedienstleistungen angeboten. Der Bereich Schiff umfasste sowohl den Bereich Schiffsneubau als auch den Bereich Schiffsreparatur in Europa. Muehlhan war auf zahlreichen europäischen Werften aktiv. Diese konzentrieren sich auf den Bau von Spezialschiffen, Megayachten, Kreuzfahrt- und Marineschiffen sowie den Bau von Offshore-Windkrafttürmen, Umspannplattformen und sonstigen Komponenten für Offshore-Windkraftanlagen. Muehlhan hat seinen Kunden hochwertige Oberflächenbeschichtungen bei Neubauten sowie ein breit gefächertes Leistungsspektrum in den Bereichen Wartung und Erneuerung von Oberflächenbeschichtungen angeboten. Das Spektrum reichte von kurzfristigen Reparaturarbeiten an Außenwänden bis hin zur komplexen Sanierung von Wasser-, Ballast-, Treibstoff- und Cargotanks. Weitere Dienstleistungen waren Isolierungsarbeiten an Schiffsneubauten. Im Geschäftsbereich Hochbau/Infrastruktur lieferte Muehlhan langlebige Beschichtungslösungen für Stahl- und Betonstrukturen sowie Stahlbauarbeiten und Gerüstbau für den Hochbau, für Brückenneubauten und -sanierungen, Schleusen, Wasserversorgungs- und Verkehrsinfrastrukturprojekte sowie den Sondermaschinenbau. Neben Dienstleistungen vor Ort beim Kunden hat Muehlhan auch stationäre Strahl- und Beschichtungshallen betrieben. Ein weiteres Leistungsfeld war der passive Brandschutz, der bei großen Stahlkonstruktionen zur Anwendung kommt. Im Geschäftsbereich Öl & Gas wurde das Geschäft mit Kunden aus der Öl- und Gasindustrie zusammengefasst. Muehlhan war dabei Partner von großen Unternehmen in den Bereichen Öl & Gas Offshore sowie der Petrochemie. In diesen Bereichen hatte Muehlhan eine hohe Kompetenz für Oberflächenschutz, Brandschutz, Isolierung und Gerüstbau. Nach der Veräußerung von ausgewählten Tochtergesellschaften Ende 2022 verbleibt in der Muehlhan Gruppe im Wesentlichen der Geschäftsbereich Hochbau/Infrastruktur. Der Bereich umfasst im Nahen Osten ausschließlich Dienstleistungen im Bereich passiver Brandschutz. In Russland werden neben dem passiven Brandschutz auch Dienstleistungen im Oberflächenschutz, der Isolierung und im Stahlbau angeboten. 3. SegmenteSeit dem Jahr 2020 wurden die einzelnen Gesellschaften der Muehlhan Gruppe in die Segmente Energy und Marine & Construction eingeteilt. Das Segment Energy umfasst alle Dienstleistungen rund um Windkraftanlagen und Umspannplattformen sowie die Tätigkeiten auf Offshore-Ölförderanlagen. Das Segment Marine & Construction umfasst im Wesentlichen die Geschäftsbereiche Schiff und Hochbau/Infrastruktur. Die Steuerung nach Geschäftsbereichen und Segmenten entfällt zukünftig bzw. spielt aufgrund der geringeren Konzerngröße keine signifikante Rolle mehr. 4. Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren ab 2023Auch im Jahr 2023 erfolgt die Steuerung der Muehlhan Gruppe vom Unternehmenssitz in Hamburg nach klassischen finanz-, vermögens- und ertragswirtschaftlichen Kennzahlen, die monatlich bereitgestellt werden. Die wesentlichen finanzwirtschaftlichen Leistungsindikatoren sind der Umsatz, das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern, EBIT) und der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit. Die strategische und operative Steuerung erfolgt nach Gesellschaften bzw. Regionen. V. Forschung und EntwicklungTraditionell hat die Muehlhan Gruppe eigene Entwicklungen und den Einsatz innovativer Technologien vorangetrieben und dürfte eines von wenigen Unternehmen im Bereich des Oberflächenschutzes gewesen sein, in dem Forschung und Entwicklung (F&E) in diesem Bereich betrieben wurde. Die Arbeit umfasste eigene Projekte zur Verbesserung der Qualität und Produktivität, aber auch die Mitarbeit in internationalen, standardsetzenden Organisationen sowie die Zusammenarbeit mit diversen Forschungseinrichtungen. Muehlhan hat sich als technologischer Marktführer auf dem Gebiet des Oberflächenschutzes verstanden. Die Muehlhan Gruppe arbeitete aktiv an Produkten und Geräten zur Weiterentwicklung eines nachhaltigen und umweltfreundlichen Oberflächenschutzes. Hierzu wurden im Konzern drei Mitarbeiter beschäftigt sowie bei Bedarf weitere Mitarbeiter hinzugezogen. Darüber hinaus hat eine enge Zusammenarbeit mit renommierten Forschungsinstituten und weiteren spezialisierten Fremdfirmen stattgefunden. Der Aufwand für F&E-Aktivitäten betrug € 0,3 Mio. und setzte sich im Wesentlichen aus Personalaufwendungen zusammen. Die gesamte Abteilung ist zum Jahresbeginn 2023 planmäßig mit Verkauf der wesentlichen Tochtergesellschaften zum neuen Investor gewechselt. VI. Wirtschaftsbericht1. Gesamtwirtschaftliche RahmenbedingungenDie Weltwirtschaft wies im Berichtsjahr ein Wachstum um voraussichtlich 3,4% auf, nachdem die Weltwirtschaft im Vorjahr aufgrund nachlassender COVID-19-Beschränkungen um 6,2% gewachsen war. Das geringere Wachstum im Jahr 2022 resultiert aus der globalen Inflation, dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und einer erneuten COVID-19-Welle in China. Die großen Volkswirtschaften wiesen unterschiedliche Wachstumsraten auf. Das BIP (Bruttoinlandsprodukt) der Euro-Zone stieg mit 3,5% leicht überdurchschnittlich, Deutschland fiel mit einem Wachstum von 1,9% deutlich ab. Die USA konnten ebenfalls nur ein unterdurchschnittliches Wachstum von 2,0% erzielen. Das Wachstum von China fiel mit 3,0% zwar besser aus als in den zuvor genannten Ländern, bedeutet aber im Vergleich zu den Vorjahren einen regelrechten Absturz. Für das Jahr 2023 wird in Prognosen aus dem Januar 2023 mit einem nochmals geringeren Wachstum der Weltwirtschaft von 2,9% gerechnet. Die wesentlichen Ursachen sind unverändert der Kampf gegen die globale Rezession und der Krieg in der Ukraine. Der Rückgang des Wachstums betrifft insbesondere die USA und die Euro-Zone. In den USA wird mit einem Wachstum von nur noch 1,4% gerechnet, für die Euro-Zone sind 0,7% Wachstum prognostiziert. Deutschland fällt innerhalb der Euro-Zone mit einem Wachstum von nur 0,1% nochmals ab. Für China wird dagegen ein anziehendes Wachstum von 5,2% prognostiziert, im Wesentlichen aufgrund der 180-Grad-Wende der chinesischen Regierung in der Handhabung der COVID-19-Pandemie. Für Russland wird für das Jahr 2023 eine Wachstumsrate von 0,3% prognostiziert, nach einem Rückgang von 2,2% in 2022. Für den Nahen Osten und Zentralasien wird aufgrund einer vereinbarten Reduzierung der Ölfördermengen mit einem Rückgang der Wachstumsrate von 5,5% im Jahr 2022 auf 3,2% für das Jahr 2023 gerechnet. Diese Prognosen basieren auf einer großen Anzahl von Annahmen, wie unter anderem der Entwicklung des Preises für Öl und andere Grundstoffe, der Entwicklung der Zinsen sowie der geopolitischen Entwicklung. Nach Jahren mit sehr niedrigen oder sogar Negativzinsen ist es im Jahr 2022, bedingt durch die Anhebung der Leitzinsen durch die Zentralbanken, zu einem deutlich höheren Zinsniveau gekommen. Trotz der Zinserhöhungen wird für das Jahr 2023 erwartet, dass die Inflation mit 6,6% (2022: 8,8%) verglichen mit den Jahren vor 2022 hoch bleibt 1.
1 International Monetary Fund: Global Economic
Outlook, Januar 2023
2. Branchenbezogene RahmenbedingungenIm Bereich Renewables wurden im Jahr 2022 in Deutschland 551 neue Onshore-Windenergieanlagen (an Land) mit einer Leistung von 2.403 MW (Megawatt) gebaut. Damit beträgt zum Jahresende die Gesamtleistung der Windenergie an Land 58 GW (Gigawatt). Im Bereich Offshore-Windenergieanlagen (auf dem Wasser) haben im Jahr 2022 in Deutschland 38 Anlagen erstmals eine Leistung von 342 MW eingespeist 2. In Europa wächst durch die ambitionierten Klimaschutzziele der EU-Kommission die Windenergie (onshore und offshore) stark. Im Jahr 2022 wurden 19 GW neu installiert, wobei 87% auf Onshore-Windenergieanlagen und 13% auf Offshore-Windenergieanlagen entfallen. Die neuen Anlagen wurden vor allem in Deutschland, Schweden und Finnland (onshore) sowie in Großbritannien und Frankreich (offshore) installiert. Damit waren in Europa Ende 2022 Windkraftanlagen onshore und offshore mit einer Leistung von knapp 255 GW (2020: 219 GW) installiert, wobei Deutschland mit 66 GW installierter Leistung den größten Anteil hat. Über die nächsten fünf Jahre wird in Europa mit einer neuinstallierten Leistung von 129 GW gerechnet 3. Weltweit wurden im Jahr 2021 Windkraftanlagen mit einer Leistung von über 94 GW (2020: knapp 93 GW) installiert. Die Gesamtleistung der Windkraft (onshore und offshore) betrug Ende 2021 damit rund 837 GW, wobei mit 404 GW der größte Anteil auf Asien entfällt, gefolgt von Europa mit rund 236 GW. Für die Jahre 2022 bis 2026 wird mit einer jährlichen Steigerung des Windenergiemarktes von über 6% gerechnet, basierend auf einem bereits hohen Wert an Neuinstallationen (94 GW) in 2021. Den Hauptanteil der Neuinstallationen machen Onshore-Windkraftanlagen aus, im Offshore-Bereich sind Neuinstallationen von bis zu 31 GW pro Jahr geplant 4. Der Bereich Hochbau/Infrastruktur bediente im Jahr 2022 eine breite Palette von Märkten und Kunden. Im Hochbau hat Muehlhan in Europa Dienstleistungen im Oberflächenschutz, Stahlbau, und passiven Brandschutz erbracht. In den USA hat sich die lokale Gruppengesellschaft eine hohe Reputation als Spezialist für die dort weit verbreiteten Brücken in Stahlbauweise erarbeitet. Der Bereich hat in den beiden Vorjahren deutlich unter den Einschränkungen der COVID-19-Pandemie gelitten. Viele Projekte wurden unterbrochen oder mehrfach verschoben. 2022 gab es eine deutliche Erholung der Aktivitäten. Für 2023 wird mit einer weiterhin positiven Entwicklung im Bereich Infrastruktur gerechnet. Aufgrund der gestiegenen Zinsen werden aber Hochbauprojekte unattraktiver, so dass unter Umständen neue Projekte nur verhalten angegangen werden. Im Bereich Schiff war Muehlhan seit einigen Jahren ausschließlich in Europa aktiv. Die deutschen und europäischen Werften haben sich als Anbieter in Bereichen mit hoher Wertschöpfung etabliert. Diese Positionierung erlaubt es ihnen, die gegenüber der asiatischen Konkurrenz höheren Arbeitskosten durch höhere Wertschöpfung zu kompensieren. Sie bedienen vor allem Nischenmärkte wie den Marineschiffbau, Spezialschiffe, Megayachten, aber auch Kunden im Bereich der Windkraft. Insbesondere die hohe Nachfrage nach Spezial- und Marineschiffen führt zu einer guten Auslastung der Mehrzahl der europäischen Werften. Nach einigen Jahren mit niedrigen Ölpreisen sind die Preise im Wesentlichen bedingt durch den Krieg in der Ukraine im Berichtsjahr deutlich angestiegen. Die Marktlage für die im Öl- und Gassektor tätigen Unternehmen ist jedoch teils erheblicher Gewinnsteigerungen unverändert volatil.
3 Windeurope.org: Wind energy in Europe: 2022
statistics and the outlook for 2023-2027
4 GWEC (Global Wind Energy Council): Global Wind
Report 2022
3. GeschäftsverlaufIm Folgenden wird der Geschäftsverlauf anhand der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage inklusive besonderer Entwicklungen und Ereignisse dargestellt. 3.1. Ertragslage3.1.1. KonzernertragslageFür die Muehlhan Gruppe verlief das Jahr 2022 leicht besser als erwartet. Die geplanten Umsatzerlöse wurden deutlich übertroffen. Das budgetierte operative Ergebnis wurde hingegen nur leicht übertroffen, konnte damit aber den positiven Trend der Vor-Pandemie-Jahre, trotz zum Teil bestehender Einschränkungen wie einer hohen Inflation und Lieferengpässen, fortsetzen. Hinzu kam ein leicht positives Ergebnis aus Sondersachverhalten wie der Entkonsolidierung von zahlreichen Gesellschaften zum Jahresende. Bei der Beurteilung der Ergebnisse des Jahres 2022 und beim Vergleich zum Vorjahr sind einige Sondersachverhalte zu beachten, die in der nachfolgenden Übersicht zusammengefasst sind: scrollen
Die Konzernumsatzerlöse des Vorjahres werden um die Umsatzerlöse der im Vorjahr veräußerten Gesellschaften korrigiert (€ -89,0 Mio.). Das EBIT 2021 wird um die Ergebnisbeiträge der entkonsolidierten Gesellschaften (€ -2,1 Mio.) sowie um nichtoperative Sachverhalte wie die Entkonsolidierungsergebnisse der veräußerten Gesellschaften und mit den Veräußerungen zusammenhängende Transaktionskosten (€ -6,9 Mio.) angepasst. Das im Vorjahresbericht genannte operative Ergebnis enthielt die Sondereffekte des Jahres, aber noch nicht die Bereinigung um die Ergebnisbeiträge der entkonsolidierten Gesellschaften. Im Berichtsjahr sind ein Earn-out-Ertrag aus dem Verkauf des Öl-und Gasgeschäfts in der Nordsee (€ 6,2 Mio.), Entkonsolidierungsergebnisse aus den Veräußerungen von Tochtergesellschaften und Transaktionskosten im Rahmen der Veräußerungen (€ -2,2 Mio.) sowie eine Wertberichtigung auf einen Geschäfts- oder Firmenwert der russischen Tochtergesellschaft (€ -0,1 Mio.) zu korrigieren, um ein vergleichbares, operatives EBIT zu erhalten. Unter Berücksichtigung der genannten Sondereffekte war die Ertragslage des Konzerns im Jahr 2022 wie folgt: Die Umsatzerlöse betrugen im Berichtsjahr € 288,3 Mio. und liegen damit unbereinigt um 3,4% unter dem Vorjahr (€ 298,5 Mio.). Vergleicht man die Umsatzerlöse des Berichtsjahrs mit den adjustierten Umsatzerlösen des Vorjahres, wurde dagegen ein deutliches Umsatzwachstum um € 78,7 Mio. bzw. 37,6% erzielt. Die sonstigen betrieblichen Erträge sind um € 6,7 Mio. auf € 15,4 Mio. gesunken, wobei im Vorjahr Entkonsolidierungsergebnisse von € 15,2 Mio. enthalten sind. Im Berichtsjahr sind in den sonstigen betrieblichen Erträgen das Ergebnis aus der Entkonsolidierung der im Jahr 2022 veräußerten Gesellschaften in Höhe von € 2,0 Mio. sowie ein Ertrag von € 6,2 Mio. aus einer Earn-out-Klausel aus dem im Vorjahr erfolgten Verkauf des Öl- und Gasgeschäfts in der Nordsee enthalten. Die Materialaufwendungen und bezogenen Leistungen sind im Vergleich zu den Umsatzerlösen überproportional von € 102,8 Mio. auf € 119,7 Mio. gestiegen. Dies resultiert aus den bei allen Inputfaktoren spürbaren Preissteigerungen, die nicht immer weitergegeben werden können, dem verstärkten Einsatz von Freelancern und Subunternehmen sowie materialintensiven Projekten. Im Vergleich zum korrigierten Vorjahr sind die Materialaufwendungen und bezogenen Leistungen mit 40,4% leicht überproportional im Vergleich mit den Umsatzerlösen gestiegen. Der Personalaufwand ist um € 30,3 Mio. auf € 103,8 Mio. zurückgegangen. Korrigiert um die im Vorjahr veräußerten Gesellschaften ist der Personalaufwand dagegen um € 26,9 Mio. bzw. 35,1% und damit leicht unterproportional im Vergleich zu den Umsatzerlösen angestiegen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen von € 56,4 Mio. im Vorjahr auf € 62,3 Mio. an. Im Vorjahr sind ein Aufwand aus der Entkonsolidierung des Öl- und Gasgeschäfts sowie die Aufwendungen der verkauften Gesellschaften enthalten. Im Berichtsjahr sind im Wesentlichen die Reisekosten aufgrund der gestiegenen Geschäftstätigkeit sowie Beratungsaufwendungen im Zusammenhang mit der Veräußerung der zahlreichen Tochtergesellschaften angestiegen. Das EBITDA (Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit vor Zinsen, Ertragsteuern und Abschreibungen) beträgt € 17,9 Mio. nach 27,2 Mio. im Vorjahr. Der Rückgang resultiert aus den positiven Entkonsolidierungsergebnissen aus den Unternehmensveräußerungen im Vorjahr. Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen halbierten sich im Vergleich zum Vorjahr auf € 5,1 Mio. Im Vorjahr waren noch Abschreibungen der im Vorjahr veräußerten Gesellschaften enthalten. Diese Gesellschaften hatten im Konzernvergleich ein hohes Sachanlagevermögen und damit hohe Abschreibungen. Außerdem wurden gemäß den Vorgaben des IFRS 5 seit dem Abschluss des Vertrages über die Veräußerung von Tochtergesellschaften Ende September 2022 keine Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen mehr vorgenommen. Daraus resultiert ein EBIT (Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit; Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern) von € 12,7 Mio. nach einem EBIT von € 16,7 Mio. im Vorjahr. Die EBIT-Marge sank von 5,6% auf 4,4%. Das operative und adjustierte EBIT des Vorjahres betrug € 7,7 Mio., im Berichtsjahr wurde ein operatives EBIT von € 8,8 Mio. erzielt. Die operative EBIT-Marge sank von 3,7% auf 3,1%. Das Finanzergebnis verbesserte sich um € 0,1 Mio. auf € -1,7 Mio. und beinhaltet im Wesentlichen Zinsen für den Konsortialkredit. Das Ergebnis aus Ertragsteuern beträgt € -4,6 Mio. und besteht aus Ertragssteueraufwendungen von € -3,3 Mio. und latenten Steuern von €-1,3 Mio. Die tatsächlichen Ertragssteueraufwendungen erhöhten sich aufgrund der verbesserten Vorsteuerergebnisse um € 0,3 Mio. Die latenten Steueraufwendungen resultieren im Wesentlichen aus der Nutzung von aktivierten steuerlichen Verlustvorträgen. Das Konzernergebnis aus fortgeführten Aktivitäten beträgt € -2,3 Mio. nach € 4,2 Mio. im Vorjahr. Zukünftig werden die Aufwendungen aufgrund der kleineren Konzerngröße deutlich geringer ausfallen. Die nicht fortgeführten Aktivitäten haben ein Ergebnis von € 8,7 Mio. erzielt (Vorjahr: € 5,6 Mio.). Das Konzernergebnis verringerte sich von € 9,8 Mio. auf € 6,4 Mio. Davon entfallen € 2,8 Mio. auf nicht beherrschende Anteile (Vorjahr: € 1,5 Mio.), wobei der wesentliche Anteil auf den nicht beherrschenden Anteil der Muehlhan Wind Service A/S entfällt. Das auf die Aktionäre der Muehlhan AG entfallende Konzernergebnis beträgt damit € 3,6 Mio. (Vorjahr: € 8,3 Mio.). Damit sank das Ergebnis im Berichtsjahr 2022. Das um Sonderfaktoren bereinigte operative Ergebnis des Vorjahres sowie die Prognose für das Jahr 2022 konnten dagegen leicht übertroffen werden. 3.1.2. Ertragslage nach GeschäftsbereichenIm Geschäftsbereich Renewables stiegen die Umsatzerlöse wie in den Vorjahren deutlich, im Wesentlichen aufgrund der Geschäftsausweitung im Bereich der Installation und Wartung von Windkraftanlagen, um € 31,1 Mio. auf € 112,5 Mio. Das EBIT stieg leicht auf € 6,6 Mio. nach € 6,5 Mio. im Vorjahr. Gestiegene Energiekosten und Lieferengpässe in einigen Dienstleistungsbereichen haben das Ergebnis belastet. Im Geschäftsfeld Schiff kam es zu einem leichten Umsatzrückgang um € 1,4 Mio. auf € 59,7 Mio. Das EBIT sank auf € 2,9 Mio., nachdem im Vorjahr ein sehr gutes EBIT von € 5,5 Mio. erreicht werden konnte. Das Hochbau-/Infrastrukturgeschäft profitierte im Berichtsjahr von den nachlassenden Einschränkungen durch die COVID-19-Pandemie und der Abarbeitung von während der Pandemie unterbrochenen oder verschobenen Projekten. Hinzu kam eine Wiederaufnahme der Aktivitäten im Nahen Osten, wenn auch auf niedrigem Niveau. Die Umsatzerlöse konnten damit gegenüber dem Vorjahr um € 3,4 Mio. auf € 75,3 Mio. gesteigert werden, obwohl im Vorjahr noch die Umsatzerlöse aus dem verkauften Gerüstbaugeschäft im Großraum Hamburg enthalten sind. Das EBIT ist dagegen mit € -0,2 Mio. negativ nach € 0,7 Mio. im Vorjahr. Hier konnten die Gesellschaften den Margenverlust aus dem Verkauf des profitablen Gerüstbaus nicht kompensieren. Korrigiert um den Verkauf im Vorjahr konnte das EBIT dagegen um € 0,3 Mio. verbessert werden. Durch den Verkauf der Aktivitäten in der Nordsee zum Ende des Jahres 2021 reduzierten sich die Umsatzerlöse im Geschäftsbereich Öl & Gas um über 50% auf € 40,0 Mio. Das EBIT konnte dagegen um € 0,1 Mio. auf € 4,1 Mio. gesteigert werden. Hintergründe für das gestiegene EBIT trotz halbierter Umsatzerlöse sind im Wesentlichen geringere Pandemie-Einschränkungen sowie die gestiegenen Energiepreise, von denen indirekt auch Muehlhan als Dienstleister profitiert hat. 3.1.3. Ertragslage nach SegmentenDas Segment Energy ist weiter auf Wachstumskurs. Für das Wachstum ist im Wesentlichen die Tochtergesellschaft Muehlhan Wind Service A/S verantwortlich mit ihrem Dienstleistungsportfolio rund um Windkraftanlagen. Die Umsatzerlöse sanken zwar um € 38,5 Mio. auf € 116,8 Mio., die Ursache dafür liegt aber im Verkauf des Öl- und Gasgeschäfts in der Nordsee Ende 2021. Bereinigt um die verkauften Gesellschaften sind die Umsatzerlöse um € 34,8 Mio. gestiegen. Das EBIT konnte trotz der geringeren Umsatzerlöse um 11% auf € 7,8 Mio. gesteigert werden. Aus dem Segment Marine & Construction wurde zum 30. September des Vorjahres die Gerüstbau Muehlhan GmbH verkauft. Trotzdem konnten die Umsatzerlöse um € 28,1 Mio. auf € 171,0 Mio. gesteigert werden. Während der Pandemie aufgeschobene oder unterbrochene und im Berichtsjahr dann an- und abgearbeitete Projekte sind die Hauptursache für den Umsatzsprung. Das EBIT sank aufgrund der fehlenden Ergebnisbeiträge der im Vorjahr veräußerten Gesellschaften um 17% auf € 4,3 Mio. 3.1.4. AuftragsbestandDer Auftragsbestand am Bilanzstichtag beträgt € 4 Mio. Im Vorjahr betrug der Auftragsbestand € 244 Mio., wobei auf den Nahen Osten und Russland € 6 Mio. entfielen. 3.1.5. MitarbeiterDie durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter verringerte sich auf 2.103 Mitarbeiter nach 2.818 Mitarbeitern im Vorjahr. Der Rückgang resultiert aus der Veräußerung von Tochtergesellschaften im Vorjahr. Mitarbeiter von im Jahr 2021 verkauften Unternehmen sind in der Mitarbeiteranzahl 2022 nicht mehr enthalten. Da die Veräußerungen der Tochtergesellschaften im Berichtsjahr erst zum Jahresende stattgefunden haben, ergeben sich hieraus für die Berechnung der durchschnittlichen Anzahl an Mitarbeitern im Berichtsjahr keine Effekte. Grundsätzlich wird versucht, die Mitarbeiter und ihr Wissen in den Gesellschaften zu halten, um das hohe Niveau an Qualität und Sicherheit auch in Zukunft gewährleisten zu können. Nach den Veräußerungen verbleiben rund 450 Mitarbeiter im Konzern. 3.1.6. UnfallstatistikAls nichtfinanziellen Leistungsindikator nutzt Muehlhan die interne Unfallstatistik mit der Kenngröße Unfallrate, definiert als Unfälle pro eine Million Arbeitsstunden. Das Arbeitsumfeld und die Anforderungen an die Muehlhan Mitarbeiter sind nicht ohne Risiken, daher kann Muehlhan Arbeitsunfälle mit einem breiten Maßnahmenpaket zwar reduzieren, aber nicht gänzlich verhindern. Insgesamt gab es im Berichtsjahr mit 11 Unfällen 18 Unfälle weniger als im Vorjahr. Die Unfallrate sank von 3,6 auf 1,6. 3.2. Finanz- und Vermögenslage3.2.1. KapitalstrukturDie Zusammensetzung und Entwicklung der Kapitalstruktur ist folgender Übersicht zu entnehmen: scrollen
Es können Rundungsdifferenzen auftreten. Die Kapitalstruktur ist beeinflusst durch die Verkäufe zahlreicher Gesellschaften zum Geschäftsjahresende. Mit den Verkaufserlösen wurden sämtliche Bankverbindlichkeiten der Muehlhan Gruppe zurückgeführt. Das Eigenkapital reduzierte sich im Wesentlichen aufgrund der im Mai 2022 ausgeschütteten Dividende (€ 14,5 Mio.), die Eigenkapitalquote ist trotzdem aufgrund der deutlich geringeren Bilanzsumme auf 82% angestiegen. Nach Veräußerung zahlreicher Tochtergesellschaften und der Rückführung sämtlicher Kredite hat die Muehlhan Gruppe liquide Mittel von € 55,1 Mio. Im Vorjahr betrug die Nettoverschuldung nach Abzug der liquiden Mittel € 0,4 Mio. Im abgelaufenen Jahr wurden die Bedingungen der Finanzierung zu jeder Zeit erfüllt. 3.2.2. InvestitionenMuehlhan hat im Berichtsjahr € 2,9 Mio. in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen investiert (Vorjahr: € 4,3 Mio.). Die Investitionen betrafen im Wesentlichen den Ersatz von Sachanlagen und organische Wachstumsprojekte, insbesondere im Bereich Oberflächenschutz. 3.2.3. LiquiditätDie Steuerung des Finanzmanagements innerhalb der Muehlhan Gruppe erfolgt zentral durch die Holding. Das Finanzmanagement umfasst die Liquiditätssteuerung, die Beschaffung von Fremdkapital und das Management von finanzwirtschaftlichen Risiken. Da sich die lokalen operativen Einheiten bei Großprojekten häufig einem Vorqualifizierungsprozess stellen müssen, ist zum Stichtag auch auf Einzelgesellschaftsebene ausreichend Liquidität und Bondingvolumen vorzuhalten. Das wird für die im Konzern verbleibenden Gesellschaften auch zukünftig so sein. Der Cashflow der Unternehmensgruppe aus der laufenden Geschäftstätigkeit liegt mit € 5,2 Mio. deutlich über dem Vorjahrescashflow von € -5,0 Mio. Wesentlicher Effekt ist ein geringerer, den Cashflow belastender Gewinn aus dem Verkauf von Tochterunternehmen im Vergleich zum Vorjahr. Außerdem wurde der aus dem Umsatzwachstum (basierend auf den angepassten Vorjahreszahlen) resultierende Aufbau von Forderungen durch den Verkauf von Forderungen (Factoring) begrenzt. Muehlhan investierte insgesamt € 2,9 Mio. in Sachanlagen (ohne Nutzungsrechte). Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit beträgt aufgrund der Veräußerungserlöse € 63,2 Mio. (Vorjahr: € 27,9 Mio.) Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit betrug durch die vollständige Tilgung aller Bankkredite € -31,9 Mio. (Vorjahr: € -17,9 Mio.). Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente betragen zum Stichtag € 55,1 Mio. (Vorjahr: € 18,7 Mio.). Damit war die Muehlhan Gruppe auch 2022 jederzeit in der Lage, ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Nach dem Verkauf ausgesuchter Tochtergesellschaften verfügt Muehlhan zum Bilanzstichtag über Zahlungsmittel von € 55,1 Mio., wovon € 47,5 Mio. frei verfügbar sind. 3.2.4. VermögenslageDie Vermögenslage der Muehlhan Gruppe hat sich durch die Unternehmensverkäufe im Berichtsjahr wesentlich verändert. Die langfristigen Vermögenswerte (ohne latente Steueransprüche) betragen zum Abschlussstichtag € 0,9 Mio., nach € 38,4 Mio. im Vorjahr. Die Sachanlagenquote beträgt noch 0,3%, nach 13,2% im Vorjahr. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte valutierten zum Stichtag mit € 7,2 Mio. nach € 61,5 Mio. im Vorjahr. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente betragen € 55,1 Mio. 3.2.5. Gesamtaussage zur Lage des KonzernsIm Jahr 2022 war die Lage des Konzerns jederzeit stabil und das operative Ergebnis konnte im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden. Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit ist positiv. Durch die Unternehmensverkäufe hat sich die Struktur der Muehlhan Gruppe wesentlich verändert. Die Vermögens- und Kapitalstruktur zeigt diese Veränderung, insbesondere in einem zu hohen Bestand an liquiden Mitteln. Die aus der Veräußerung erzielten liquiden Mittel sollen, wie auf der außerordentlichen Hauptversammlung im November 2022 angekündigt, den Aktionären zugeführt werden, wobei ausreichend liquide Mittel für die Fortführung der verbleibenden Aktivitäten vorgehalten werden. VII. Prognose-, Chancen- und Risikobericht1. PrognoseberichtIm Konzernabschluss für das Jahr 2021 wurden für das Jahr 2022 Umsatzerlöse in Höhe von € 250 Mio. und ein EBIT zwischen € 5 Mio. und € 8 Mio. prognostiziert. Die prognostizierten Umsatzerlöse wurden mit Umsatzerlösen von € 288 Mio. deutlich übertroffen. Das resultiert zum einen aus geringeren negativen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie im Berichtsjahr als prognostiziert, sowie einem unerwartet starken 4. Quartal 2022, insbesondere im Windenergiegeschäft. Zudem haben Lieferkettenprobleme sowie steigende Energiepreise als Auswirkung des Krieges in der Ukraine die Muehlhan Gruppe in Summe (noch) nicht so getroffen wie im März 2022 befürchtet. Das EBIT liegt mit € 12,7 Mio. ebenfalls über der Prognose, beinhaltet aber Sondersachverhalte wie die Entkonsolidierungsergebnisse der veräußerten Gesellschaften und den Ertrag von € 6,2 Mio. aus der Earn-out-Klausel aus dem Verkauf des Öl- und Gasgeschäfts in der Nordsee. Das EBIT aus dem operativen Geschäft - und damit ohne Sondersachverhalte - liegt mit € 8,8 Mio. ebenfalls leicht oberhalb der Prognose. Gründe hierfür sind die in Summe geringer ausgefallenen negativen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine sowie ein starkes 4. Quartal insbesondere im Windenergiegeschäft aufgrund der guten Wetterlage. 1.1. Prognose nach Regionen bzw. GesellschaftenFür die russische Gesellschaft werden im Jahr 2023 aufgrund des anhaltenden Krieges in der Ukraine rund € 10 Mio. Umsatzerlöse erwartet und damit weniger als im Berichtsjahr. Das EBIT sollte trotzdem durch Anpassungen des Geschäftsmodells mit rund € 0,5 Mio. positiv bleiben. Die Unsicherheit dieser Prognose ist allerdings hoch, da die weiteren Entwicklungen aufgrund des Krieges kaum absehbar sind. Im Nahen Osten werden die Aktivitäten wieder aufgenommen bzw. auf niedrigem Niveau ausgeweitet. Daher wird mit leicht steigenden Umsatzerlösen von € 8 Mio. und einem ausgeglichenen Ergebnis gerechnet. Der kurzfristige Fokus im Nahen Osten liegt nach wie vor auf der Einbringung von Forderungen und der Vermeidung von Forderungsverlusten. 1.2. Cashflow-PrognoseDer Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit sollte im Jahr 2023 ausgeglichen sein. Das Geschäft in Russland sollte einen positiven Cashflow erwirtschaften und der Cashflow im Nahen Osten sollte durch die Einbringung von Forderungen ebenfalls positiv sein. Auf Holding-Ebene wird es zu einem negativen Cashflow kommen. 1.3. Akquisitionen und InvestitionenWesentliche Investitionen oder Akquisitionen im Jahr 2023 sind nicht geplant. 1.4. KonzernprognoseFür das Jahr 2023 planen Vorstand und Aufsichtsrat mit Umsatzerlösen von € 15 Mio. bis € 20 Mio. und einem ausgeglichenem EBIT. Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit wird ausgeglichen erwartet. Der Krieg in der Ukraine kann insbesondere die Aktivitäten der russischen Muehlhan Gesellschaft negativ beeinflussen. Eine Beendigung des Krieges würde die Aktivitäten dagegen positiv beeinflussen. Probleme in den Lieferketten von benötigten Materialien sowie anhaltend hohe oder sogar noch steigende Energiepreise sowie eine hohe Inflation können die Prognose negativ beeinflussen. Beim nichtfinanziellen Leistungsindikator der Unfallrate ist das Ziel, die sehr niedrige Unfallrate des Jahres 2022 zu halten. Ziel ist immer, möglichst keine Unfälle zu haben. Als Dienstleister im Projektgeschäft kann Muehlhan ergebnisbelastende Risiken nicht vollständig eliminieren. Diese können sowohl operativen als auch strategischen Charakter haben. Operative Risiken, wie zum Beispiel Projektverluste, sind ein unvermeidbarer Bestandteil unseres Geschäfts. Diesen Risiken begegnen wir durch ein adäquates Risikomanagement. Strategische Risiken resultieren aus Veränderungen von exogenen Faktoren, auf die in der Vergangenheit nicht richtig oder nicht rechtzeitig reagiert wurde oder reagiert werden konnte. Beispielhaft kann hier die Entwicklung des russischen Krieges in der Ukraine genannt werden. Für die Zukunft erwarten wir auf Basis des aktuellen Sach- und Wissensstands keine weiteren signifikanten strategischen Korrekturmaßnahmen für den Konzern. Es gilt jedoch stets die Aussage, dass grundsätzlich weiterer Anpassungsbedarf entstehen kann, sofern sich das wirtschaftliche Umfeld in einzelnen Märkten nachteilig verändern sollte. Soweit Risiken operativer Natur sind, sind sie ein unvermeidbarer Bestandteil unseres Geschäfts. Diesen Risiken begegnen wir durch ein adäquates Risikomanagement. Strategische Risiken resultieren aus Veränderungen von exogenen Faktoren, auf die in der Vergangenheit nicht richtig oder nicht rechtzeitig reagiert wurde oder reagiert werden konnte. Mögliche Projektverluste stellen operative Risiken dar, während für strategische Risiken beispielhaft die Entwicklung des russischen Krieges in der Ukraine genannt werden kann. Für die Zukunft erwarten wir auf Basis des aktuellen Sach- und Wissensstands keine weiteren signifikanten strategischen Korrekturmaßnahmen. Es gilt jedoch stets die Aussage, dass grundsätzlich weiterer Anpassungsbedarf entstehen kann, sofern sich das wirtschaftliche Umfeld in einzelnen Märkten nachteilig verändern sollte. Dieser Ausblick enthält vorausschauende Aussagen, die nicht Tatsachen der Vergangenheit beschreiben, sondern unsere Annahmen und Erwartungen wiedergeben. Diese Aussagen beruhen auf Planungen, Schätzungen und Prognosen, die dem Vorstand der Muehlhan AG derzeit zur Verfügung stehen. Die Aussagen sind daher mit Risiken und Unsicherheiten behaftet. Die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können gegebenenfalls erheblich von unseren heute getroffenen Annahmen abweichen. Wir übernehmen keine Verpflichtung, solche Aussagen angesichts neuerer Informationen oder künftiger Ereignisse fortzuentwickeln. 2. Risikomanagementsystem2.1. Keine bestandsgefährdenden RisikenBestandsgefährdende Risiken bestehen aus Unternehmenssicht nicht. Nachfolgend sind Risiken aufgeführt, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben könnten. Sowohl unsere Organisation als auch unsere Kontrollsysteme zielen darauf ab, bestehenden Risiken bestmöglich zu begegnen und neu auftretende Risiken rechtzeitig zu erfassen. Die folgende Chancen- und Risikobeurteilung erfolgt für die nächsten zwölf Monate. 2.2. Pflege eines funktionierenden RisikomanagementsystemsGemäß § 91 Abs. 2 AktG hat der Vorstand geeignete Maßnahmen zu treffen, insbesondere ein Überwachungssystem einzurichten bzw. zu steuern, welches sicherstellt, dass den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Risiken rechtzeitig erkannt werden. Hierfür nutzt das Unternehmen ein adäquates Berichtssystem, das organisatorisch direkt dem Vorstand zugeordnet ist und beständig ausgebaut und aktualisiert wird. Der Aufsichtsrat wird durch den Vorstand regelmäßig über die laufende Geschäftstätigkeit und die wesentlichen Risiken des Unternehmens informiert. Der Risikomanagementprozess bei Muehlhan besteht aus einer standardisierten Risikoidentifikation und -erfassung auf Einzelgesellschaftsebene. Die gemeldeten Risiken werden auf Konzernebene aggregiert und konsolidiert und dem Vorstand vorgestellt. Im Falle von wesentlichen Veränderungen bei zuvor gemeldeten bzw. bei neu identifizierten Risiken erfolgt die Berichterstattung auch außerhalb der planmäßigen Meldungen. Auf dieser Basis bewertet und steuert der Vorstand die Risiken. Im Rahmen der Risikosteuerung wird auf Einzelfallbasis entschieden, das Risiko zu vermeiden, zu verringern, auf andere zu übertragen oder das Risiko zu akzeptieren. Wenn nicht gesondert erläutert, werden die Eintrittswahrscheinlichkeiten der nachfolgend aufgeführten Risiken als gering eingestuft. Muehlhan hat zudem in verschiedenen Bereichen - wo sinnvoll - Versicherungen abgeschlossen, um die Risiken zu minimieren. 3. Erläuterung wesentlicher Risiken und ChancenAufgrund der Veräußerung ausgewählter Tochtergesellschaften hat sich die Chancen- und Risikostruktur der Muehlhan Gruppe für die Zukunft im Vergleich zum Berichtsjahr 2022 zum Teil deutlich verändert. Andere Chancen und Risiken bestehen auch im zukünftigen, kleineren Konzern unverändert fort. 3.1. Risiken und Chancen aus Marktumfeld und WettbewerbUnser Geschäft unterliegt grundsätzlichen Marktrisiken und -chancen, die potenziell etwa durch die Veränderung in unseren Märkten, die Einführung neuer Technologien und Beschichtungsverfahren, sich verändernde Kundenbedürfnisse oder einen steigenden Wettbewerb durch Marktteilnehmer aus verwandten Branchen oder Dienstleistungsbereichen entstehen. Gerade in den letzten Jahren beeinflussen zudem Effekte aus der allgemeinen weltwirtschaftlichen Entwicklung unser Geschäft. Der Vorstand beobachtet die weltweit relevanten Märkte systematisch hinsichtlich der Risiken. Dabei wird er von den vor Ort tätigen Geschäftsführern und Regionalmanagern unterstützt. Als Dienstleister besteht für Muehlhan eine relativ hohe Bindung an die bestehenden Standorte und deren wirtschaftliches Umfeld. Negative Veränderungen im wirtschaftlichen Umfeld können die Profitabilität eines Standortes bzw. einer Gesellschaft beeinflussen. Auch zukünftig können Pandemien, Kriege oder andere außergewöhnliche Ereignisse Risiken darstellen. Eine Beendigung des Krieges in der Ukraine und eine damit möglicherweise verbundene Aufhebung von Sanktionen würden für Muehlhan die Chance bedeuten, neues Geschäft zu gewinnen bzw. verlorenes Geschäft zurückzugewinnen. Militärische Konflikte stellen je nach Ort und Art ein weiteres -aktuell mittleres - Risiko dar. Der aktuelle Krieg in der Ukraine wirkt sich durch die international verhängten Sanktionen gegen Russland negativ auf die Geschäftstätigkeit der russischen Muehlhan Gesellschaft aus. Zudem trifft der starke Anstieg der Preise an den Energiemärkten auch Muehlhan. Außerdem bedarf es einer sorgfältigen Prüfung von Aufträgen, um Verstöße gegen die gegen Russland verhängten Sanktionen zu vermeiden. Auch andere mögliche militärische Konflikte können sich durch Sanktionen, ausbleibende Materiallieferungen, steigende (Energie-)Preise oder eingeschränkte Reisemöglichkeiten negativ auf einzelne Gesellschaften oder die gesamte Muehlhan Gruppe auswirken. 3.2. Leistungswirtschaftliche Risiken und ChancenDie Weiterentwicklung der Beschichtungsstoffe führt hinsichtlich der Beständigkeit zu zunehmend längeren Instandhaltungsintervallen der Oberflächen, sodass hierdurch das grundsätzliche Risiko einer rückläufigen Nachfrage nach Oberflächenschutz- und Brandschutzarbeiten besteht. Demgegenüber steht jedoch die Chance des aufgrund von Größe und Anzahl grundsätzlich zunehmenden Volumens an Stahlflächen und Brandschutzarbeiten. Ein geringes Risiko besteht in der Nutzung von nicht einwandfreien Materialien in den Bereichen passiver Brandschutz und Oberflächenschutz. Zur Minimierung des Risikos hat der Konzern diverse vorbeugende Maßnahmen und Kontrollen implementiert. Der Oberflächenschutz ist sehr arbeitsintensiv. Jedoch ist für die Klimatisierung von großen Stahlkonstruktionen während der Bearbeitung, für den Transport von Strahlmittel durch Druckluft oder für die Erzeugung von Wasserhöchstdruck mittels Pumpen auch Energie nötig. Von einem Preisanstieg für Energie ist Muehlhan daher direkt betroffen. Entsprechenden Entwicklungen können wir nur durch eine Preiserhöhung für die eigenen Dienstleistungen begegnen. Durch die aktuelle Situation rund um den Russland-Ukraine-Krieg besteht ein hohes Risiko von Unterbrechungen von Lieferketten sowie steigender Energiepreise bzw. die höheren Energiepreise sind bereits eingetreten. 3.3. Personalrisiken und -chancenDer Wettbewerb um qualifizierte Führungskräfte und qualitätsbewusstes technisches Personal ist in den Branchen, in denen Muehlhan tätig ist, nach wie vor hoch, es besteht daher ein erhöhtes Risiko. Beispiele aus den vergangenen Geschäftsjahren haben gezeigt, dass Muehlhan sich in seinen Teilmärkten in einem "People Business" bewegt, in dem einzelne Personen den Erfolg der Gruppe beeinflussen können. 3.4. Finanzwirtschaftliche Risiken und ChancenDie Gesellschaften der Muehlhan Gruppe werden auch zu Festpreisen tätig und gehen mit ihren Dienstleistungen teilweise in erheblichem Umfang in Vorleistung. Die auf diese Weise stattfindende (Vor-)Finanzierung wird von unseren Kunden erwartet und hat sich somit zu einem wesentlichen Bestandteil unseres Dienstleistungsangebots entwickelt. Insbesondere im Nahen Osten besteht das Risiko, das Zahlungsziele nicht eingehalten werden und Muehlhan den langen Zeitraum bis zur Zahlung finanzieren muss. Zudem besteht das Risiko, dass es zu Forderungsverlusten kommen kann. Muehlhan muss auch zukünftig sicherstellen, dass die notwendige Liquidität für die (Vor-)Finanzierung zur Verfügung steht. Außerdem wird bei Projekten sehr genau darauf geachtet, akzeptable Zahlungsvereinbarungen zu vereinbaren und die Solvenz der Kunden zu prüfen. Bei der Geltendmachung von fälligen Forderungen wird zukünftig, wie auch schon in der Vergangenheit, der Gerichtsweg gewählt. Dies reduziert das Risiko von vollständigen Forderungsverlusten, kann es aber nicht völlig ausschließen. Muehlhan ist im Projektgeschäft tätig. Bei Großprojekten besteht grundsätzlich ein geringes Risiko, dass der Auftraggeber einen Verlust erleidet und insolvent wird. Deshalb hat Muehlhan klare Kriterien bei der Projektauswahl implementiert und wendet diverse Risikomanagementmaßnahmen strikt an. Muehlhan prüft die Liquiditätssituation von Kunden vor der Auftragsannahme intensiv und betreibt ein konsequentes und regelmäßiges Forderungsmanagement. Ein systemgestütztes Projektcontrolling trägt außerdem dazu bei, Abweichungen vom Plan rechtzeitig zu erkennen und damit gegensteuern zu können. Dies ist auch für die Zukunft vorgesehen. Grundsätzlich können Forderungsausfälle - auch in großem Umfang - jedoch nicht ausgeschlossen werden. Es besteht somit in Summe ein mittleres Risiko von einzelnen Projektverlusten und Risiken aus der (Vor-)Finanzierung. Steuerliche Risiken wurden hinreichend in den konsolidierten Jahresabschlüssen berücksichtigt. Gleichwohl besteht aufgrund der Komplexität ein geringes Risiko, dass es zu Steuernachforderungen kommen kann, sofern die jeweils vorherrschende Rechtsauffassung der Finanzverwaltung bei bestimmten Sachverhalten von der Auffassung der besteuerten Gesellschaft abweicht. Risiken aus Zahlungsstromschwankungen wird frühzeitig durch entsprechende Liquiditätsplanungssysteme entgegengewirkt. 3.5. Unternehmensspezifische Risiken und ChancenDie Applikation von Oberflächenschutz durch die Unternehmen der Muehlhan Gruppe ist überwiegend eine projektbezogene Dienstleistung. Oftmals wird sie im Zusammenspiel mit anderen Gewerken und häufig unter erheblichem Termindruck erbracht. In Einzelfällen erschließt sich der vollständige Umfang der zu erbringenden Leistungen erst während der Arbeiten, das stellt für Muehlhan grundsätzlich ein erhöhtes Risiko dar. Muehlhan stellt sich auf diese Bedingungen ein, indem bereits in der Frühphase der Vertragsverhandlungen die Wahrscheinlichkeit zusätzlicher Kosten, etwa durch eine Leistungs- oder Umfangsänderung, bewertet wird. Dies wird bei der Angebotskalkulation und anschließend bei der Ausarbeitung der finalen Vertragsunterlagen berücksichtigt. 3.6. Rechtliche Risiken und ProzessrisikenIm internationalen Projektgeschäft bzw. bei einer international aufgestellten Unternehmensgruppe ist damit zu rechnen, dass Ansprüche von oder auch gegen Muehlhan einer gerichtlichen Klärung bedürfen. Es besteht somit ein mittleres Risiko. Bereits in der Vergangenheit hat Muehlhan Streitverfahren gegen andere Marktteilnehmer, darunter auch Kunden, geführt und führt auch aktuell Streitverfahren gegen Kunden und Lieferanten. Ein Prozessrisiko besteht aktuell auch in Deutschland aus der Beendigung eines Investitionsprojektes an der deutschen Nordseeküste. Es bestehen nach Kenntnis des Unternehmens keine rechtlichen Risiken, die die Muehlhan Gruppe in ihrer Substanz gefährden könnten. 3.7. IT-spezifische RisikenMuehlhan nutzt verschiedene IT-Applikationen zur effizienten Abwicklung von Projekten und Verwaltung. Risiken aus Cyber-crime-Aktivitäten stellen daher eine zunehmende Bedrohung dar und können bei einer großen Zahl von Mitarbeitern, die mit E-Mails und Internet arbeiten, nicht ausgeschlossen werden. Ein Ausfall der IT oder einzelner IT-Applikationen könnte zu kurzfristigen Verzögerungen von Projekten und in der Verwaltung führen, so wie im Februar 2022 geschehen. Muehlhan unterzieht sich regelmäßigen IT-Prüfungen, um auf dem Stand der Technik zu bleiben. Die möglichen Auswirkungen der genannten Risiken auf die allgemeine Entwicklung von Muehlhan werden vom Vorstand insgesamt als gering eingeschätzt. Risiken mit höherer Eintrittswahrscheinlichkeit oder möglicherweise signifikanten Auswirkungen werden, wenn möglich und sinnvoll, über Versicherungen reduziert. Zahlreiche Einschätzungen sind weiter abhängig unter anderem von der Entwicklung geopolitischer Krisen wie dem Krieg in der Ukraine. VIII. Rechtliche Angaben1. Bestehende ZweigniederlassungenZweigniederlassungen werden dort etabliert, wo der Auftragsumfang es nötig macht. Die polnische Tochtergesellschaft Muehlhan Polska Sp. z o.o., Stettin, unterhielt im Jahr 2022 Niederlassungen in Deutschland, Belgien und Dänemark. Die zypriotische Tochtergesellschaft Muehlhan Cyprus Limited, Limassol, hatte eine eigenständige Zweigniederlassung in Griechenland und eine Niederlassung in Ghana. Die dänische Tochtergesellschaft Muehlhan A/S, Give, hatte Niederlassungen in der Slowakei (geschlossen am 30. April 2022) und in Großbritannien. Die dänische Tochtergesellschaft Muehlhan Wind Service A/S, Fredericia, unterhielt im Berichtsjahr Zweigniederlassungen in Frankreich, Großbritannien, Polen, Schweden und Taiwan. Sämtliche Zweigniederlassungen sind zusammen mit den Tochtergesellschaften zum 31. Dezember 2022 veräußert worden. 2. Beziehungen zu verbundenen UnternehmenDer Vorstand hat gemäß § 312 AktG einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen erstellt, der folgende Schlusserklärung enthält: "Wir erklären, dass die Muehlhan AG und deren Tochtergesellschaften nach den Umständen, die ihnen in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die dargestellten Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten haben." 3. Grundzüge des Vergütungssystems für Vorstand und AufsichtsratDie Vorstandsvergütung bestand im Geschäftsjahr 2022 aus einer fixen und einer variablen Komponente. Die variable Vergütung hat eine kurzfristige und eine langfristige Komponente und basiert auf der Steigerung des Unternehmenswertes (Change in Equity Value) der Gruppe. Die kurzfristige Komponente bemisst sich an der Steigerung des Unternehmenswertes (Change in Equity Value) im Vergleich zum Vorjahr und die Vergütung erfolgt in Geldwerten. Die langfristige Komponente bemisst sich an der nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswertes (Sustainable Change in Equity Value) und wird in Aktien vergütet. Die variablen Vergütungskomponenten wurden zum Ende des Berichtsjahres gekündigt. Ab dem Jahr 2023 besteht für einen Vorstand eine variable Vergütungskomponente. Die Komponente ist abhängig vom Erfolg der Einbringung offener Forderungen im Nahen Osten. Die Aufsichtsratsvergütung besteht aus einer Festvergütung sowie einer variablen Komponente in Abhängigkeit des erzielten Konzernergebnisses. 4. Angaben zu eigenen AktienIm Hinblick auf die Angabe gemäß § 160 Abs. 1 Nr. 2 AktG verweisen wir auf die Erläuterungen im Anhang des veröffentlichten Einzelabschlusses der Muehlhan AG zum 31. Dezember 2022.
Hamburg, 6. April 2023 Der Vorstand Stefan Müller-Arends Gautam Arya Thorsten Hell KonzernabschlussKONZERNBILANZAKTIVA scrollen
Es können Rundungsdifferenzen auftreten. PASSIVA scrollen
Es können Rundungsdifferenzen auftreten. KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2022scrollen
Es können Rundungsdifferenzen auftreten. KONZERNGESAMTERGEBNISRECHNUNGscrollen
Es können Rundungsdifferenzen auftreten. KONZERNKAPITALFLUSSRECHNUNGscrollen
Es können Rundungsdifferenzen auftreten. KONZERNEIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNGscrollen
scrollen
scrollen
Es können Rundungsdifferenzen auftreten. AnhangI. UnternehmenDie Muehlhan AG (im Folgenden kurz: "MYAG" oder "die Gesellschaft" genannt) und ihre Tochtergesellschaften sind in den Bereichen Schiff, Öl & Gas, Renewables und Hochbau/Infrastruktur tätig. In diesen Bereichen werden Dienstleistungen im Oberflächenschutz, im passiven Brandschutz, im Gerüstbau und in der Zugangstechnik, im Stahlbau und in der Isolierung erbracht. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in der Schlinckstraße 3 in 21107 Hamburg, Deutschland, und ist in das Handelsregister beim Amtsgericht Hamburg (HRB 97812) eingetragen. II. Anwendung der IFRSDer Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 der MYAG wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, einschließlich der Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC), und den ergänzenden nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften erstellt. Der Konzernabschluss berücksichtigt alle zum Abschlussstichtag verabschiedeten und in der Europäischen Union verpflichtend anzuwendenden IFRS. Durch Einhaltung der Standards und Interpretationen wird ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Mit dem Konzernabschluss nach den IFRS hat die MYAG von dem in § 315e Abs. 3 HGB vorgesehenen Wahlrecht Gebrauch gemacht, den Konzernabschluss nach international anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen aufzustellen (kleinster und größter Konsolidierungskreis) und gleichzeitig auf die Aufstellung eines Konzernabschlusses nach handelsrechtlichen Rechnungslegungsgrundsätzen zu verzichten. Der Konzernabschluss wird im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht. III. AllgemeinesDie Aufstellung des Konzernabschlusses erfolgt grundsätzlich auf der Basis einer Bilanzierung der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten. Ausgenommen sind bestimmte Finanzinstrumente, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung innerhalb der Gesamtergebnisrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sind nach Fristigkeiten gegliedert. Der Konzernabschluss wurde nach dem Fortführungsprinzip in Euro erstellt. Durch die Angabe in Millionen Euro oder Tausend Euro kann es bei der Addition zu Rundungsdifferenzen kommen, da die Berechnungen der Einzelpositionen auf ganzen Zahlen beruhen. IV. Neue RechnungslegungsvorschriftenEs wurden im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 EU-Kommission übernommen wurden und zum Bilanzstichtag alle IFRS und IFRIC beachtet, die zum Bilanzstichtag von der erstmals verpflichtend anzuwenden sind. Dies sind im Folgenden: scrollen
Folgende neue, geänderte bzw. überarbeitete veröffentlichte und von der EU-Kommission übernommene Standards und Interpretationen wurden im Berichtsjahr noch nicht angewendet: scrollen
Folgende neue, geänderte bzw. überarbeitete veröffentlichte, aber noch nicht von der EU-Kommission übernommene Standards und Interpretationen wurden im Berichtsjahr noch nicht angewendet: scrollen
Der IASB hat weitere hier nicht aufgeführte (Änderungen von) Rechnungslegungsvorschriften verabschiedet, die nicht angewendet wurden und auf die Darstellung der Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage von Muehlhan keinen Einfluss haben. Der IASB hat weitere nicht aufgeführte (Änderungen von) Rechnungslegungsvorschriften verabschiedet, deren erstmalige Pflichtanwendung nicht vor 1. Januar 2023 erfolgt und die von der EU-Kommission noch nicht übernommen wurden. Auf eine Auflistung wird verzichtet. Die Erstanwendung der jeweiligen Standards ist für den Zeitpunkt des Inkrafttretens geplant. Auf eine zulässige frühzeitige Anwendung der Standards und Interpretationen wird verzichtet. V. Konsolidierungskreis und Stichtag des KonzernabschlussesKonsolidierungskreisDer Konzernabschluss beinhaltet den Abschluss der MYAG als Mutterunternehmen und die 7 (Vorjahr: 28) von ihr beherrschten Tochtergesellschaften. Die MYAG erlangt Beherrschung, wenn sie über Rechte an Unternehmen verfügt, die es ihr ermöglichen, die maßgeblichen Tätigkeiten dieser Unternehmen zu lenken, um die Ergebnisse der Gesellschaften zu beeinflussen. Beherrschung setzt weiterhin voraus, dass die MYAG variablen Rückflüssen aus den Tochterunternehmen ausgesetzt ist und ihre Entscheidungsmacht zur Beeinflussung der variablen Rückflüsse einsetzen kann. Tochterunternehmen werden von dem Zeitpunkt an in den Konzernabschluss einbezogen (Vollkonsolidierung), an dem die Beherrschung über die Tochtergesellschaft erlangt wird, und bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Beherrschung über die Tochtergesellschaft endet. Dabei werden die Ergebnisse der im Laufe des Jahres erworbenen oder veräußerten Tochtergesellschaften vom Erwerbszeitpunkt bzw. bis zum Abgangszeitpunkt in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und dem sonstigen Konzernergebnis erfasst. Der Konsolidierungskreis hat sich gegenüber dem 31. Dezember 2021 wie folgt geändert: Zum 1. Januar 2022 wurde die im Jahr 2021 gegründete Muehlhan Wind Service B.V. (MWSNL), Vlaardingen, Niederlande, als Tochtergesellschaft der Muehlhan Wind Service A/S, Fredericia, Dänemark, erstmalig in den Konzernabschluss einbezogen. Die Gesellschaft bietet wie die Muttergesellschaft Dienstleistungen an Windkraftanlagen an. Im Berichtsjahr hat die MWSNL Umsatzerlöse in Höhe von € 5,0 Mio. und ein EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) von € 0,1 Mio. erwirtschaftet. Im Januar 2022 wurde die Gesellschaft MSI Coating Services PTE Ltd., Singapur, entkonsolidiert. Die Gesellschaft war ohne Geschäftstätigkeit und ohne Vermögenswerte und Schulden. Am 24. September 2022 hat die Muehlhan AG einen Vertrag über den Verkauf von insgesamt 21 Tochter- und Enkelgesellschaften unterschrieben. Käufer ist die Muehlhan Holding GmbH (vormals: Shield BidCo GmbH, ein Unternehmen des US-Private Equity Investors One Equity Partners. Die Vollzugsbedingungen des Verkaufs waren am 29. Dezember 2022 erfüllt, so dass vertragsgemäß die Beherrschung der Muehlhan AG über die Tochter- und Enkelgesellschaften am 31. Dezember 2022 um 24 Uhr abgegeben wurde. Der Kaufpreis beträgt € 58,9 Mio. zuzüglich einer Verzinsung von € 4,4 Mio. für den Zeitraum vom 1. Januar 2022 bis zum Vollzugsstichtag am 29. Dezember 2022. Außerdem hat der Käufer am Vollzugsstichtag von der Muehlhan AG an die Tochter- und Enkelgesellschaften ausgegebene Gesellschafterdarlehen in Höhe von nominal € 18,1 Mio. abgekauft. Die Vergleichbarkeit mit dem Vorjahresabschluss ist durch die Erst- und Entkonsolidierungen eingeschränkt. In der folgenden Übersicht sind die veräußerten Vermögenswerte inklusive Barmittel, Eigenkapital und verkaufte Verbindlichkeiten inklusive Bankdarlehen aufgeführt, über welche die Beherrschung zum 31. Dezember 2022 verloren wurde. Außerdem sind die verkauften Gesellschaften den bisherigen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten sowie den Segmenten und Geschäftsbereichen zugeordnet und eine Nennung der Dienstleistungen erfolgt. scrollen
scrollen
scrollen
scrollen
scrollen
Im Folgenden wird die Anteilsbesitzliste der konsolidierten Gesellschaften zum 31. Dezember 2022 dargestellt. Außerdem wird jede Gesellschaft einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit (ZGE) und einem Segment sowie den Geschäftsbereichen und Dienstleistungen zugeordnet. scrollen
scrollen
Folgende nicht konsolidierte Gesellschaft wurde ebenfalls verkauft: scrollen
Folgende Gesellschaften werden nicht in den Konzernabschluss einbezogen: scrollen
scrollen
Die MSI Group Ghana Limited, Accra, Ghana, wurde im Berichtsjahr liquidiert. Die Muehlhan Grand Bahama Ltd., Bahamas, ist ohne Geschäftstätigkeit. Die Muehlhan Saudi Arabia LLC, Saudi-Arabien, und die Muehlhan India Private Limited, Indien, sind unwesentlich für eine Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Die Beteiligungen an der MKSA und der MIND werden mittelbar über die MMEH gehalten. Stichtag des KonzernabschlussesDas Geschäftsjahr des Konzerns, der Muttergesellschaft sowie aller in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften ist das Kalenderjahr. VI. KonsolidierungsmethodenKapitalkonsolidierungDie Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbsmethode. Die Anschaffungskosten des Erwerbs entsprechen dem beizulegenden Zeitwert der hingegebenen Vermögenswerte und der entstandenen bzw. übernommenen Schulden zum Transaktionszeitpunkt. Im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses identifizierbare Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten werden bei der Erstkonsolidierung mit ihrem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt bewertet, unabhängig vom Umfang der nicht beherrschenden Anteile. Der Überschuss der Anschaffungskosten des Erwerbs über den Anteil des Konzerns an dem zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Nettovermögen wird als Geschäfts- oder Firmenwert angesetzt. Sind die Anschaffungskosten geringer als das zum beizulegenden Zeitwert bewertete Nettovermögen des erworbenen Tochterunternehmens, wird der Unterschiedsbetrag nach nochmaliger Überprüfung direkt erfolgswirksam erfasst. Erwerbsbezogene Transaktionskosten werden aufwandswirksam erfasst, wenn sie anfallen. SchuldenkonsolidierungKonzerninterne Forderungen und Verbindlichkeiten werden gegeneinander aufgerechnet. Durch Wechselkurseffekte entstehende Aufrechnungsdifferenzen werden, soweit sie im Berichtszeitraum entstanden sind, grundsätzlich erfolgswirksam erfasst. Aufwands- und Ertragskonsolidierung sowie ZwischenergebniseliminierungIm Zuge der Zwischenergebniseliminierung werden die Innenumsätze und konzerninternen Erträge mit den auf sie entfallenden Aufwendungen verrechnet. Im Konzern noch nicht realisierte Zwischengewinne und -verluste werden erfolgswirksam eliminiert. Latente SteuernAuf Konsolidierungseffekte werden latente Steuern angesetzt. WährungsumrechnungIn den Einzelabschlüssen der einbezogenen Konzerngesellschaften werden Fremdwährungsgeschäfte mit den Kursen zum Zeitpunkt der Geschäftsvorfälle umgerechnet. In der Bilanz werden monetäre Posten in fremder Währung zum Mittelkurs am Bilanzstichtag angesetzt, wobei eingetretene Kursgewinne und -verluste erfolgswirksam erfasst werden. Nicht monetäre Posten in Fremdwährung, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, werden mit den Kursen umgerechnet, die zum Zeitpunkt der Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes Gültigkeit haben. Zu Anschaffungs- und Herstellungskosten bewertete nicht monetäre Posten werden mit dem Wechselkurs zum Zeitpunkt der erstmaligen Erfassung umgerechnet. Die Vermögenswerte und Schulden ausländischer Tochtergesellschaften, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, werden zu Mittelkursen am Bilanzstichtag in Euro umgerechnet. Für Aufwendungen und Erträge werden Jahresdurchschnittskurse zur Umrechnung herangezogen. Die Unterschiedsbeträge aus der Währungsumrechnung des Nettoreinvermögens mit gegenüber dem Vorjahr veränderten Kursen werden im sonstigen Ergebnis erfasst und im Eigenkapital als Rücklage aus Fremdwährungsumrechnung separat ausgewiesen. Bei der Veräußerung eines ausländischen Geschäftsbetriebs werden alle im Eigenkapital angesammelten Umrechnungsdifferenzen, die dem Konzern aus diesem Geschäftsbetrieb zuzurechnen sind, in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. Geschäfts- oder Firmenwerte von ausländischen Tochterunternehmen werden in lokaler Währung fortgeführt. Differenzen aus der Umrechnung in Euro werden in der Rücklage aus der Fremdwährungsumrechnung erfasst. Die wesentlichen Umrechnungskurse je Euro stellen sich wie folgt dar: scrollen
Sonstige KonsolidierungsmethodenDer Gewinn oder Verlust und jeder Bestandteil des sonstigen Ergebnisses sind den Gesellschaftern der MYAG und den nicht beherrschenden Anteilen zuzuordnen. Dies gilt selbst dann, wenn dies dazu führt, dass die nicht beherrschenden Anteile einen Negativsaldo aufweisen. Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse der in- und ausländischen Unternehmen werden nach konzerneinheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Die wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die bei der Erstellung des Konzernabschlusses verwendet werden, sind im Folgenden dargestellt. Die beschriebenen Methoden werden, sofern nichts anderes angegeben ist, stetig verwendet. VII. Wesentliche Bilanzierungs- und BewertungsgrundsätzeFinanzinstrumenteEin Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei einem Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und bei einem anderen Unternehmen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalinstrument führt. Als finanzielle Vermögenswerte oder finanzielle Verbindlichkeiten erfasste Finanzinstrumente werden grundsätzlich getrennt ausgewiesen. Finanzinstrumente werden erfasst, sobald Muehlhan Vertragspartei des Finanzinstruments wird. Finanzielle VermögenswerteFinanzielle Vermögenswerte beinhalten insbesondere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Bei marktüblichen Käufen oder Verkäufen von finanziellen Vermögenswerten wird der Handelstag sowohl für die erstmalige bilanzielle Erfassung als auch für den bilanziellen Abgang gewählt. Ansatz und KategorisierungDer erstmalige Ansatz von Finanzinstrumenten erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Dem Erwerb oder der Emission direkt zurechenbare Transaktionskosten werden bei der Ermittlung des Buchwertes berücksichtigt, wenn die Finanzinstrumente nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Die Klassifizierung von Finanzinstrumenten basiert auf dem Geschäftsmodell, in welchem die Instrumente gehalten werden, sowie der Zusammensetzung der vertraglichen Zahlungsströme. Für die Folgebewertung werden die Finanzinstrumente einer der in IFRS 9 Finanzinstrumente aufgeführten Bewertungskategorien zugeordnet: scrollen
Die Festlegung des Geschäftsmodells erfolgt auf Portfolioebene und richtet sich nach der Intention des Managements sowie den Transaktionsmustern der Vergangenheit. Die Prüfung der Zahlungsströme erfolgt auf Basis der einzelnen Instrumente. a) Finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werdenFinanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, sind nichtderivative finanzielle Vermögenswerte mit vertraglichen Zahlungen, die ausschließlich aus Zins- und Tilgungszahlungen auf den ausstehenden Nominalbetrag bestehen und die mit dem Ziel gehalten werden, die vertraglich vereinbarten Zahlungsströme zu vereinnahmen, wie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen oder Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (Geschäftsmodell "held to collect"). Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen insbesondere Kassenbestände und Schecks. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente stimmen mit dem Zahlungsmittelfonds in der Konzernkapitalflussrechnung überein. Nach dem erstmaligen Ansatz werden diese finanziellen Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode abzüglich Wertminderungen bewertet. Gewinne und Verluste werden im Konzernergebnis erfasst, wenn die Kredite und Forderungen wertgemindert oder ausgebucht werden. Die Zinseffekte aus der Anwendung der Effektivzinsmethode sowie Effekte aus der Währungsumrechnung werden ebenfalls erfolgswirksam erfasst. Muehlhan hält fast ausschließlich finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden. b) Finanzielle Vermögenswerte, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werdenFinanzielle Vermögenswerte, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, sind nichtderivative finanzielle Vermögenswerte mit vertraglichen Zahlungen, die ausschließlich aus Zins- und Tilgungszahlungen auf den ausstehenden Nominalbetrag bestehen und die sowohl mit dem Ziel gehalten werden, die vertraglich vereinbarten Zahlungsströme zu vereinnahmen, als auch Verkäufe zu tätigen, beispielsweise um ein definiertes Liquiditätsziel zu erreichen (Geschäftsmodell "held to collect and sell"). Diese Kategorie enthält außerdem Eigenkapitalinstrumente, die nicht zu Handelszwecken gehalten werden und für die die Option zur Erfassung von Zeitwertänderungen im sonstigen Ergebnis ausgeübt wurde. Nach der erstmaligen Bewertung werden finanzielle Vermögenswerte dieser Kategorie erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet, wobei nicht realisierte Gewinne oder Verluste im sonstigen Ergebnis erfasst werden. Mit dem Abgang von Schuldinstrumenten dieser Kategorie werden die über das sonstige Ergebnis erfassten kumulierten Gewinne und Verluste aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam erfasst. Erhaltene Zinsen aus finanziellen Vermögenswerten, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, werden grundsätzlich als Zinserträge unter Anwendung der Effektivzinsmethode erfolgswirksam berücksichtigt. Zeitwertänderungen von Eigenkapitalinstrumenten, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, werden nicht erfolgswirksam erfasst, sondern bei Abgang in die Gewinnrücklagen umgebucht. c) Finanzielle Vermögenswerte, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werdenFinanzielle Vermögenswerte werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet, wenn das Geschäftsmodell, in dem sie gehalten werden, nicht den Zielen "Halten" ("held to collect") oder "Halten zum Verkaufen" ("held to collect for sale") entspricht oder wenn die vertraglichen Zahlungsströme der finanziellen Vermögenswerte nicht ausschließlich Zins und Tilgung darstellen. Wertminderung finanzieller VermögenswerteZu jedem Bilanzstichtag wird eine Wertminderung für finanzielle Vermögenswerte, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, erfasst, welche die erwarteten Kreditverluste für diese Instrumente reflektiert. Der Ansatz der erwarteten Kreditverluste (Expected Losses) nutzt ein dreistufiges Vorgehen zur Allokation von Wertminderungen: Stufe 1: erwartete Kreditverluste bei nicht fälligen finanziellen VermögenswertenStufe 1 beinhaltet regelmäßig neue Verträge und solche, deren Zahlungen noch nicht fällig sind. Der Anteil an den erwarteten Kreditverlusten über die Laufzeit des Instruments, welcher auf einen Ausfall innerhalb der nächsten zwölf Monate zurückzuführen ist, wird erfasst. Stufe 2: erwartete Kreditverluste bei fälligen finanziellen VermögenswertenWenn ein finanzieller Vermögenswert fällig wird oder nach seiner erstmaligen Erfassung eine signifikante Steigerung des Kreditrisikos erfahren hat, allerdings nicht in seiner Bonität beeinträchtigt ist, wird er der Stufe 2 zugeordnet. Als Wertminderung werden die erwarteten Kreditverluste erfasst, welche über mögliche Zahlungsausfälle über die gesamte Laufzeit des finanziellen Vermögenswertes bemessen werden. Stufe 3: erwartete Kreditverluste über die gesamte Laufzeit - bonitätsbeeinträchtigtWenn ein finanzieller Vermögenswert in seiner Bonität beeinträchtigt oder ausgefallen ist, wird er der Stufe 3 zugeordnet. Als Wertminderung werden die erwarteten Kreditverluste über die gesamte Laufzeit des finanziellen Vermögenswertes erfasst. Objektive Hinweise darauf, dass ein finanzieller Vermögenswert in seiner Bonität beeinträchtigt ist, umfassen eine nach Regionen gestaffelte Überfälligkeit sowie weitere Informationen über wesentliche finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners. Die Festlegung, ob ein finanzieller Vermögenswert eine wesentliche Erhöhung des Kreditrisikos erfahren hat, basiert wesentlich auf Überfälligkeitsinformationen. Zusätzlich erfolgen regelmäßig Einschätzungen der Ausfallwahrscheinlichkeiten, welche sowohl externe Ratinginformationen als auch interne Informationen über die Kreditqualität des finanziellen Vermögenswertes berücksichtigen. Ein finanzieller Vermögenswert wird in Stufe 2 überführt, wenn der finanzielle Vermögenswert fällig wird oder das Kreditrisiko im Vergleich zu seinem Kreditrisiko zum Zeitpunkt der erstmaligen Erfassung signifikant angestiegen ist. Das Kreditrisiko wird auf Basis der Ausfallwahrscheinlichkeit eingeschätzt. Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird der vereinfachte Ansatz angewendet, wonach für diese Forderungen bereits bei der erstmaligen Bilanzierung erwartete Kreditverluste über die gesamte Laufzeit erfasst werden. In Stufe 1 und 2 wird der Effektivzinsertrag auf Basis des Bruttobuchwertes ermittelt. Sobald ein finanzieller Vermögenswert in seiner Bonität beeinträchtigt ist und der Stufe 3 zugeordnet wird, wird der Effektivzinsertrag auf Basis des Nettobuchwertes (Bruttobuchwert abzüglich Risikovorsorge) berechnet. Bewertung der erwarteten KreditverlusteErwartete Kreditverluste werden unter Zugrundelegung der folgenden Faktoren berechnet: scrollen
Die Schätzung dieser Risikoparameter bezieht sämtliche zur Verfügung stehenden relevanten Informationen mit ein. Neben historischen und aktuellen Informationen über Verluste werden ebenfalls angemessene und belastbare zukunftsgerichtete Informationen über Faktoren einbezogen. Diese Informationen umfassen makroökonomische Faktoren und Prognosen über zukünftige wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Ausbuchung finanzieller VermögenswerteEin Finanzinstrument wird ausgebucht, wenn nach angemessener Einschätzung nicht davon auszugehen ist, dass ein finanzieller Vermögenswert ganz oder teilweise realisierbar ist, z. B. nach Beendigung des Insolvenzverfahrens oder nach gerichtlichen Entscheidungen. Wesentliche Modifikationen (beispielsweise bei Veränderung des Barwertes der vertraglichen Zahlungsströme von 10%) von finanziellen Vermögenswerten führen zur Ausbuchung. Sofern die Vertragsbedingungen neu verhandelt oder modifiziert werden und dies nicht zu einer Ausbuchung führt, wird der Bruttobuchwert des Vertrages neu berechnet und jede Differenz im Gewinn oder Verlust erfasst. EffektivzinsmethodeDie Effektivzinsmethode ist eine Methode zur Berechnung der fortgeführten Anschaffungskosten eines finanziellen Vermögenswertes und der Zuordnung von Zinserträgen auf die jeweiligen Perioden. Der Effektivzinssatz ist derjenige Zinssatz, mit dem die geschätzten künftigen Einzahlungen (einschließlich aller Gebühren, welche Teil des Effektivzinssatzes sind, Transaktionskosten und sonstiger Agien und Disagien) über die erwartete Laufzeit des Finanzinstruments oder eine kürzere Periode, sofern zutreffend, auf den Buchwert abgezinst werden. Erträge werden bei Schuldtiteln auf Basis der Effektivverzinsung erfasst. Finanzielle VerbindlichkeitenFinanzielle Verbindlichkeiten enthalten insbesondere Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Vertragsverbindlichkeiten, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und andere Verbindlichkeiten. Finanzielle Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werdenNach der erstmaligen Erfassung werden die finanziellen Verbindlichkeiten unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Finanzielle Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werdenErfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten umfassen zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten. Solche Verbindlichkeiten liegen bei Muehlhan nicht vor. Derivative FinanzinstrumenteEingebettete Derivate werden grundsätzlich vom Grundgeschäft getrennt und separat erfasst. Eine Trennung unterbleibt, wenn das Grundgeschäft ein finanzieller Vermögenswert ist, wenn der gesamte hybride Vertrag erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird oder wenn das eingebettete Derivat mit dem Basisvertrag eng verbunden ist. Derivative Finanzinstrumente werden bei ihrer erstmaligen Erfassung und an jedem folgenden Bilanzstichtag mit ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Der beizulegende Zeitwert börsennotierter Derivate entspricht dem positiven oder negativen Marktwert. Liegen keine Marktwerte vor, werden diese mittels anerkannter finanzmathematischer Modelle berechnet, wie z. B. Discounted-Cashflow-Modelle oder Optionspreismodelle. Derivate werden als Vermögenswert ausgewiesen, wenn deren beizulegender Zeitwert positiv ist, und als Verbindlichkeit, wenn deren beizulegender Zeitwert negativ ist. Der Konzern dokumentiert bei Abschluss der Transaktion die Sicherungsbeziehung zwischen Sicherungsinstrument und Grundgeschäft, das Ziel seines Risikomanagements, die zugrunde liegende Strategie beim Abschluss von Sicherungsgeschäften, die Art der Sicherungsbeziehung, das gesicherte Risiko, die Bezeichnung des Sicherungsinstruments und des Grundgeschäfts sowie eine Beurteilung der Effektivitätskriterien, welche die risikomindernde ökonomische Beziehung, die Auswirkungen des Kreditrisikos und die angemessene Hedge Ratio umfassen. Die Bilanzierung einer einzelnen Sicherungsbeziehung ist prospektiv zu beenden, wenn sie die qualifizierenden Kriterien gemäß IFRS 9 nicht mehr erfüllt. Mögliche Gründe für die Beendigung der Bilanzierung einer Sicherungsbeziehung sind u. a. der Wegfall des ökonomischen Zusammenhangs von Grundgeschäft und Sicherungsinstrument, die Veräußerung oder Beendigung des Sicherungsinstruments oder eine Änderung des dokumentierten Risikomanagementziels einer einzelnen Sicherungsbeziehung. Die kumulierten Sicherungsgewinne und -verluste aus der Absicherung von Zahlungsströmen verbleiben in den Rücklagen und werden erst bei Fälligkeit ausgebucht, wenn die abgesicherten künftigen Zahlungsströme weiterhin erwartet werden. Im anderen Fall sind die kumulierten Sicherungsgewinne und -verluste sofort erfolgswirksam auszubuchen. Derivative Finanzinstrumente werden bei Muehlhan ausschließlich zur Absicherung von Finanzrisiken eingesetzt, die aus dem operativen Geschäft oder aus Refinanzierungsaktivitäten resultieren. Im Berichtsjahr wurde ein Zinsrisiko abgesichert. Die Zeitwertveränderungen des Cashflow-Hedges werden in Höhe des hedgeeffektiven Teils nach Steuern zunächst im sonstigen Ergebnis berücksichtigt. Saldierung von FinanzinstrumentenFinanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten werden saldiert und der Nettobetrag in der Konzernbilanz berichtet, sofern zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein durchsetzbarer Rechtsanspruch besteht, die erfassten Beträge miteinander zu verrechnen, und beabsichtigt ist, entweder den Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen oder gleichzeitig mit der Verwertung des betreffenden Vermögenswertes die dazugehörige Verbindlichkeit abzulösen. Immaterielle Vermögenswerte mit bestimmbarer NutzungsdauerImmaterielle Vermögenswerte mit bestimmbarer Nutzungsdauer werden mit ihren Anschaffungskosten aktiviert und über die Nutzungsdauer linear amortisiert. Die Nutzungsdauer liegt zwischen drei und 17 Jahren. Die Restbuchwerte und die Nutzungsdauern der immateriellen Vermögenswerte werden mindestens an jedem Konzernabschlussstichtag überprüft. Wenn die Erwartungen von den bisherigen Schätzungen abweichen, werden die Änderungen bzw. der Wertminderungsaufwand gemäß IAS 8 als Änderungen von Schätzungen bilanziert. Zur Ermittlung eines eventuellen Wertminderungsbedarfs eines immateriellen Vermögenswertes wird dessen erzielbarer Betrag (der höhere Betrag aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert) mit dem Buchwert des Vermögenswertes verglichen. Ist der erzielbare Wert niedriger als der Buchwert, wird in Höhe der Differenz ein Wertminderungsverlust erfasst. Ist der Grund für die vorgenommene Wertminderung entfallen, wird eine Wertaufholung höchstens bis zum Betrag der fortgeführten Anschaffungskosten vorgenommen. Bei Abgang eines immateriellen Vermögenswertes oder wenn kein weiterer Nutzen aus dem Gebrauch oder seinem Abgang zu erwarten ist, wird der Buchwert des immateriellen Vermögenswertes ausgebucht. Der Gewinn oder Verlust aus dem Abgang des immateriellen Vermögenswertes ist die Differenz zwischen dem Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert und wird im Zeitpunkt der Ausbuchung erfolgswirksam erfasst. Geschäfts- oder Firmenwerte und immaterielle Vermögenswerte mit einer unbestimmbaren NutzungsdauerEin Geschäfts- oder Firmenwert stellt den Überschuss der Anschaffungskosten eines Unternehmenserwerbes über den beizulegenden Zeitwert der übernommenen Vermögenswerte und Schulden des erworbenen Unternehmens zum Erwerbszeitpunkt dar. Ein durch einen Unternehmenserwerb entstandener Geschäfts- oder Firmenwert wird gemäß IFRS 3 unter den immateriellen Vermögenswerten bilanziert und gemäß IAS 38.107 nicht planmäßig amortisiert. Ein Werthaltigkeitstest (Impairment Test) wird mindestens einmal im Jahr durchgeführt und führt gegebenenfalls zu Wertminderungsaufwand. Für die Werthaltigkeitsprüfung wird bei einem Unternehmenszusammenschluss der erworbene Geschäfts- oder Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit oder der Gruppe zahlungsmittelgenerierender Einheiten zugeordnet, die voraussichtlich Synergien aus dem Unternehmenszusammenschluss zieht. Der erzielbare Betrag einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit wird von der Muehlhan AG auf Basis des diskontierten Cashflows als Nutzungswert ermittelt. Ist der Grund für die vorgenommene Wertminderung entfallen, wird keine Wertaufholung des Geschäfts- oder Firmenwertes vorgenommen. Andere immaterielle Vermögenswerte mit einer unbegrenzten Nutzungsdauer liegen nicht vor. SachanlagenDas Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen und gegebenenfalls außerplanmäßige Wertminderungen, angesetzt. Die Abschreibungsdauer bemisst sich nach der Nutzungsdauer und orientiert sich im Konzern an der Art des Vermögenswertes: scrollen
Die Abschreibungen werden nur dann nicht linear vorgenommen, wenn eine andere Abschreibungsmethode dem tatsächlichen künftigen wirtschaftlichen Nutzungsverlauf eher entspricht. Wenn die Erwartungen von den bisherigen Schätzungen abweichen, werden die Änderungen gemäß IAS 8 als Änderungen von Schätzungen bilanziert. Sachanlagen werden auf Wertminderungsbedarf geprüft, wenn Hinweise vorliegen, dass der Vermögenswert im Wert gemindert ist. Zur Ermittlung eines eventuellen Wertminderungsbedarfs einer Sachanlage wird dessen erzielbarer Betrag (der höhere Betrag aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert) mit dem Buchwert des Vermögenswertes verglichen. Ist der erzielbare Wert niedriger als der Buchwert, wird in Höhe der Differenz ein Wertminderungsverlust erfasst. Ist der Grund für die vorgenommene Wertminderung entfallen, wird eine Wertaufholung höchstens bis zum Betrag der fortgeführten Anschaffungskosten vorgenommen. Bei Abgang von Sachanlagevermögen oder wenn kein weiterer Nutzen aus dem Gebrauch der Anlage oder ihrem Abgang zu erwarten ist, wird der Buchwert des Anlagengegenstands ausgebucht. Der Gewinn oder Verlust aus dem Abgang der Sachanlage ist die Differenz zwischen dem Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert. Dieser wird im Zeitpunkt der Ausbuchung erfolgswirksam erfasst. Reparatur- und Instandhaltungskosten werden zum Zeitpunkt der Entstehung als Aufwand erfasst. Wesentliche Erneuerungen und Verbesserungen werden aktiviert, soweit die Kriterien des Ansatzes eines Vermögenswertes vorliegen. LeasingverhältnisseDie Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis ist oder enthält, wird zum Zeitpunkt des Abschlusses der Vereinbarung auf Basis des wirtschaftlichen Gehalts der Vereinbarung getroffen. Sie erfordert eine Einschätzung, ob die Erfüllung der vertraglichen Vereinbarung von der Nutzung eines bestimmten Vermögenswertes oder bestimmter Vermögenswerte gegen Zahlung eines Entgeltes abhängig ist und ob die Vereinbarung ein Recht auf die Nutzung des Vermögenswertes einräumt, selbst wenn dieses Recht in der Vereinbarung nicht ausdrücklich festgelegt ist. Die weiteren Erläuterungen betreffen die Bilanzierung von Leasingverhältnissen als Leasingnehmer. Muehlhan tritt nicht als Leasinggeber auf. NutzungsrechtAm Bereitstellungsdatum erfasst der Konzern einen Vermögenswert für das gewährte Nutzungsrecht sowie eine Leasingverbindlichkeit. Das Nutzungsrecht wird erstmalig zu Anschaffungskosten bewertet, die der erstmaligen Bewertung der Leasingverbindlichkeit entsprechen, angepasst um am oder vor dem Bereitstellungsdatum geleistete Zahlungen, zuzüglich etwaiger anfänglicher direkter Kosten sowie der geschätzten Kosten zur Demontage oder Beseitigung des zugrunde liegenden Vermögenswertes oder zur Wiederherstellung des zugrunde liegenden Vermögenswertes bzw. des Standortes, an dem dieser sich befindet, abzüglich etwaiger erhaltener Leasinganreize. Anschließend wird das Nutzungsrecht vom Bereitstellungsdatum bis zum Ende des Leasingzeitraums linear abgeschrieben, es sei denn, das Eigentum an dem zugrunde liegenden Vermögenswert geht zum Ende der Laufzeit des Leasingverhältnisses auf Muehlhan über oder in den Kosten des Nutzungsrechtes ist berücksichtigt, dass der Konzern eine Kaufoption wahrnehmen wird. In diesem Fall wird das Nutzungsrecht über die Nutzungsdauer des zugrunde liegenden Vermögenswertes abgeschrieben, welche nach den Vorschriften für Sachanlagen ermittelt wird. Zusätzlich wird das Nutzungsrecht fortlaufend um Wertminderungen, sofern notwendig, berichtigt und um bestimmte Neubewertungen der Leasingverbindlichkeit angepasst. LeasingverbindlichkeitDie Leasingverbindlichkeit wird erstmalig unter Nutzung der Effektivzinsmethode zum Barwert der am Bereitstellungsdatum noch nicht geleisteten Leasingzahlungen abgezinst. Die Abzinsung erfolgt mit dem Zinssatz, der dem Leasingverhältnis zugrunde liegt oder, wenn sich dieser nicht ohne Weiteres bestimmen lässt, mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz von Muehlhan. Normalerweise nutzt Muehlhan seinen Grenzfremdkapitalzinssatz als Abzinsungssatz. Zur Ermittlung seines Grenzfremdkapitalzinssatzes nutzt Muehlhan Zinssätze von verschiedenen externen Finanzquellen und macht bestimmte Anpassungen, um die Leasingbedingungen und die Art des Vermögenswertes zu berücksichtigen. BewertungDie in die Bewertung der Leasingverbindlichkeit einbezogenen Leasingzahlungen umfassen scrollen
Kurzfristige Leasingverhältnisse und Leasingverhältnisse über Vermögenswerte mit geringem WertMuehlhan setzt keine Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten für Leasingverhältnisse an, wenn die Vermögenswerte von geringem Wert sind oder das Leasingverhältnis kurzfristig ist. Die aus diesen Leasingverhältnissen resultierenden Leasingzahlungen werden über die Laufzeit des Leasingverhältnisses linear als Aufwand erfasst. VorräteBei den Vorräten kommen die niedrigeren Werte aus Anschaffungskosten oder Nettoveräußerungswerten zum Ansatz. Ist der Nettoveräußerungswert der Vorräte geringer als deren Buchwert, werden die Vorräte auf den Nettoveräußerungswert erfolgswirksam wertgemindert. Alle Wertminderungen von Vorräten und alle Verluste bei den Vorräten sind in der Periode als Aufwand zu erfassen, in der die Wertminderungen vorgenommen oder die Verluste eingetreten sind. Soweit bei früher wertgeminderten Vorräten der Nettoveräußerungswert gestiegen ist, wird die daraus resultierende Wertaufholung als Minderung des Materialaufwands oder Bestandserhöhung erfasst. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte, im normalen Geschäftsverlauf erzielbare Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Kosten bis zur Fertigstellung und der geschätzten notwendigen Veräußerungs- und Vertriebskosten. ErtragsteuernDie Ertragsteuern umfassen sowohl die unmittelbar zu entrichtenden laufenden Ertragsteuern als auch die latenten Steuern. Laufende und latente Steuern werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, es sei denn, dass sie im Zusammenhang mit Posten stehen, die entweder im sonstigen Ergebnis oder direkt im Eigenkapital erfasst werden. In diesem Fall wird die laufende bzw. latente Steuer ebenfalls im sonstigen Ergebnis oder direkt im Eigenkapital erfasst. Latente Steuern aus temporär abweichenden Wertansätzen in der Steuerbilanz und den entsprechenden korrespondierenden Wertansätzen nach IFRS der Einzelgesellschaften und aus Konsolidierungsvorgängen werden je Steuersubjekt verrechnet und entweder als aktive oder passive latente Steuern ausgewiesen. Ist eine Verrechnung je Steuersubjekt bei Konsolidierungsvorgängen nicht möglich, so wird mit dem Konzernsteuersatz gerechnet. Darüber hinaus können die aktiven latenten Steuern auch Steuerminderungsansprüche umfassen, die sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben und deren Realisierung mit ausreichender Sicherheit gewährleistet ist. Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die für die Umkehrung in den einzelnen Ländern gelten und am Bilanzstichtag in Kraft treten bzw. verabschiedet sind. Auf temporäre Differenzen in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen werden keine latenten Steuern gebildet, soweit der Zeitpunkt der Umkehrung der temporären Differenzen vom Konzern gesteuert werden kann und es wahrscheinlich ist, dass sich diese in absehbarer Zeit nicht umkehren werden. Latente Steueransprüche werden nur in dem Umfang angesetzt, in dem die Realisierung des entsprechenden Vorteils wahrscheinlich ist. Basierend auf der Ertragslage der Vergangenheit und den Geschäftserwartungen für die absehbare Zukunft werden Wertminderungen gebildet, falls dieses Kriterium nicht erfüllt wird. Soweit die Voraussetzungen des IAS 12.74 erfüllt sind, werden aktive und passive latente Steuern saldiert. Dies ist grundsätzlich der Fall, sofern sich die latenten Steuern auf Steuern vom Einkommen und Ertrag beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden und das gleiche Steuersubjekt im Sinne des IAS 12.74 betreffen, und die laufenden Steuern gegeneinander verrechnet werden können. Sonstige nicht finanzielle VermögenswerteSonstige nicht finanzielle Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Nicht finanzielle Vermögenswerte werden auf Wertminderungsbedarf geprüft, wenn Hinweise vorliegen, dass der Vermögenswert im Wert gemindert ist. Zur Ermittlung eines eventuellen Wertminderungsbedarfs eines Vermögenswertes wird dessen erzielbarer Betrag (der höhere Betrag aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert) mit dem Buchwert des Vermögenswertes verglichen. Ist der erzielbare Wert niedriger als der Buchwert, wird in Höhe der Differenz ein Wertminderungsverlust erfasst. Sofern der erzielbare Betrag auf Ebene des einzelnen Vermögenswertes nicht geschätzt werden kann, wird die Ermittlung auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheit (ZGE) durchgeführt, der der jeweilige Vermögenswert zugeordnet ist. Die Verteilung erfolgt dabei auf angemessener und stetiger Grundlage auf die einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten bzw. auf die kleinste Gruppe zahlungsmittelgenerierender Einheiten. Zahlungsmittel und ZahlungsmitteläquivalenteZahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente enthalten Barmittel, Guthaben bei Kreditinstituten und andere hochliquide finanzielle Vermögenswerte mit einer Laufzeit von maximal drei Monaten. Soweit die Guthaben nicht unmittelbar zur Finanzierung des Umlaufvermögens benötigt werden, werden die freien Bestände mit einer Laufzeit von derzeit bis zu drei Monaten angelegt. Der in der Bilanz ausgewiesene Buchwert der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente entspricht ihrem Marktwert. Der Gesamtbetrag der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente ohne Kontokorrentverbindlichkeiten stimmt mit dem Finanzmittelfonds in der Kapitalflussrechnung überein. In der Bilanz ausgenutzte Kontokorrentkredite werden unter den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen. Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und VeräußerungsgruppenEin Ausweis erfolgt in dieser Position, wenn einzelne langfristige Vermögenswerte oder Gruppen von Vermögenswerten (Disposal Group) vorliegen, die in ihrem jetzigen Zustand veräußert werden können und deren Veräußerung innerhalb eines Jahres hinreichend wahrscheinlich ist. Voraussetzung für das Vorliegen einer Disposal Group ist, dass die Vermögenswerte in einer einzigen Transaktion oder im Rahmen eines Gesamtplans zur Veräußerung bestimmt sind. Bei einer nicht fortgeführten Aktivität (Discontinued Operation) handelt es sich um einen Geschäftsbereich (Component of an Entity), der entweder zur Veräußerung bestimmt oder bereits veräußert worden ist und sowohl aus betrieblicher Sicht als auch für Zwecke der Finanzberichterstattung eindeutig von den übrigen Unternehmensaktivitäten abgegrenzt werden kann. Außerdem muss der als nicht fortgeführte Aktivität qualifizierte Geschäftsbereich einen gesonderten, wesentlichen Geschäftszweig oder einen bestimmten geografischen Geschäftsbereich des Konzerns repräsentieren. Auf langfristige Vermögenswerte, die einzeln oder zusammen in einer Disposal Group zur Veräußerung bestimmt sind oder zu einer nicht fortgeführten Aktivität gehören, werden keine planmäßigen Abschreibungen mehr vorgenommen. Sie werden zum niedrigeren Wert aus ursprünglichem Buchwert oder Fair Value abzüglich noch anfallender Verkaufskosten angesetzt. Liegt der Fair Value unter dem Buchwert, erfolgt eine Wertminderung. Das Ergebnis aus der Bewertung von zur Veräußerung vorgesehenen Geschäftsbereichen zum Fair Value abzüglich noch anfallender Veräußerungskosten sowie die Gewinne und Verluste aus der Veräußerung nicht fortgeführter Aktivitäten werden ebenso wie das Ergebnis aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit dieser Geschäftsbereiche in der Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns gesondert als Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten ausgewiesen. Die Vorjahreswerte der Gewinn- und Verlustrechnung werden entsprechend angepasst. Der Ausweis der betreffenden Vermögenswerte erfolgt in einem separaten Bilanzposten. Eine Anpassung der Vorjahresbilanz erfolgt hingegen nicht. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche VerpflichtungenNeben beitragsorientierten Versorgungsplänen, die abgesehen von der laufenden Beitragszahlung zu keiner weiteren Pensionsverpflichtung führen, bestehen auch leistungsorientierte Pläne, wobei der Rückstellungsbedarf im Inland aufgrund einer betrieblichen Rentenzusage ausschließlich einen sich inzwischen im Ruhestand befindlichen, ehemaligen Geschäftsführer einer Tochtergesellschaft betrifft. Daneben gibt es im Ausland gesetzlich fixierte Verpflichtungen zur Bildung von Pensionsverpflichtungen, so in Frankreich und Polen. Bei einem leistungsorientierten Versorgungsplan wird in der Regel ein Betrag an Pensionsleistungen festgelegt, den ein Beschäftigter nach Eintritt in die Rentenphase erhält und der von einem oder mehreren Faktoren wie Alter, Dienstzeit oder Gehalt abhängig ist. Die Pensionsrückstellung wird grundsätzlich von einem unabhängigen versicherungsmathematischen Sachverständigen nach der Projected-Unit-Credit-Methode berechnet. Die Höhe am Stichtag entspricht dem Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung (Defined Benefit Obligation, DBO). Bei diesem Anwartschaftsbarwertverfahren werden nicht nur die am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften, sondern auch künftig zu erwartende Steigerungen von Gehältern und Renten berücksichtigt. Die Effekte aus der Neubewertung von leistungsorientierten Pensionsplänen werden sofort bei Entstehen im sonstigen Ergebnis erfasst. Die Rückstellung wird um den Wert eines eventuellen Planvermögens gekürzt. Die laufenden und nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwendungen werden im Personalaufwand, der Nettozinsaufwand aus der Verzinsung der leistungsbezogenen Verbindlichkeit und eines eventuellen Planvermögens wird unter den Finanzierungsaufwendungen ausgewiesen. Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung (DBO) wird berechnet, indem die erwarteten zukünftigen Mittelabflüsse mit dem Zinssatz von Industrieanleihen höchster Bonität, die auf die Währung lauten, in der auch die Leistungen bezahlt werden, und deren Laufzeiten denen der Pensionsverpflichtung entsprechen, abgezinst werden. Bei beitragsorientierten Versorgungsplänen wird die Beitragszahlung im Personalaufwand erfasst, eine Rückstellung bzw. Verbindlichkeit ergibt sich nur in Höhe ausstehender Beiträge zum Stichtag. Sonstige Rückstellungen und EventualverbindlichkeitenDie sonstigen Rückstellungen werden gemäß IAS 37 für alle am Bilanzstichtag erkennbaren Risiken und Verpflichtungen gegenüber Dritten, die auf vergangenen Geschäftsvorfällen oder vergangenen Ereignissen beruhen und deren Höhe oder Fälligkeit unsicher ist, gebildet. Die Rückstellungen werden mit der bestmöglichen Schätzung des Erfüllungsbetrages angesetzt und nicht mit positiven Erfolgsbeiträgen saldiert. Rückstellungen werden nur gebildet, sofern eine rechtliche oder faktische Verpflichtung gegenüber einem fremden Dritten vorliegt. Sie werden auch für nachteilige Verträge gebildet. Ein Vertrag ist nachteilig, wenn die unvermeidbaren Kosten den aus dem Vertrag erwarteten Nutzen übersteigen. Langfristige Rückstellungen werden, sofern der aus einer Diskontierung resultierende Zinseffekt wesentlich ist, mit ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag bilanziert. Aus der reinen Aufzinsung resultierende Erhöhungen der Rückstellung werden erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung als Zinsaufwendungen erfasst. Der Erfüllungsbetrag umfasst auch die am Bilanzstichtag nach IAS 37 zu berücksichtigenden Kostensteigerungen. Eventualverbindlichkeiten sind mögliche oder gegenwärtige Verpflichtungen, bei denen der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen unwahrscheinlich oder deren Höhe nicht mit ausreichender Sicherheit abschätzbar ist. Eventualverbindlichkeiten werden grundsätzlich nicht in der Bilanz erfasst. Sonstige nicht finanzielle VerbindlichkeitenSonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Vertragsverbindlichkeiten werden erfasst, wenn eine der Parteien ihre vertragliche Verpflichtung erfüllt hat. ErtragsrealisierungUmsatzerlöse werden realisiert, wenn die Verfügungsgewalt über abgrenzbare Güter oder Dienstleistungen auf den Kunden übergeht, das heißt, wenn der Kunde die Fähigkeit besitzt, die Nutzung der übertragenen Güter oder Dienstleistungen zu bestimmen und im Wesentlichen den verbleibenden Nutzen daraus zieht. Voraussetzung dabei ist, dass ein Vertrag mit durchsetzbaren Rechten und Pflichten besteht und u. a. der Erhalt der Gegenleistung - unter Berücksichtigung der Bonität des Kunden - wahrscheinlich ist. Die Umsatzerlöse entsprechen dem Transaktionspreis, zu dem Muehlhan voraussichtlich berechtigt ist. Variable Gegenleistungen sind im Transaktionspreis enthalten, wenn es hochwahrscheinlich ist, dass es nicht zu einer signifikanten Rücknahme der Umsatzerlöse kommt, sobald die Unsicherheit in Verbindung mit der variablen Gegenleistung nicht mehr besteht. Der Betrag der variablen Gegenleistung wird entweder nach der Erwartungswertmethode oder mit dem wahrscheinlichsten Betrag ermittelt, abhängig davon, welcher Wert die variable Gegenleistung am zutreffendsten abschätzt. Wenn der Zeitraum zwischen der Übertragung der Güter oder Dienstleistungen und dem Zahlungszeitpunkt zwölf Monate übersteigt und ein signifikanter Nutzen aus der Finanzierung für eine oder beide Vertragsparteien resultiert, wird die Gegenleistung um den Zeitwert des Geldes angepasst. Wenn ein Vertrag mehrere abgrenzbare Güter oder Dienstleistungen umfasst, wird der Transaktionspreis auf Basis der relativen Einzelveräußerungspreise auf die Leistungsverpflichtungen aufgeteilt. Falls Einzelveräußerungspreise nicht direkt beobachtbar sind, werden diese in angemessener Höhe geschätzt. Für jede Leistungsverpflichtung werden Umsatzerlöse entweder zu einem bestimmten Zeitpunkt oder über einen bestimmten Zeitraum realisiert. a) Umsatzerlöse aus der Erbringung von DienstleistungenUmsatzerlöse werden linear über einen bestimmten Zeitraum realisiert oder - sofern die Leistungserbringung nicht linear erfolgt -entsprechend der Erbringung der Dienstleistungen, das heißt nach der Percentage-of-Completion-Methode. Rechnungen werden gemäß den vertraglichen Bedingungen ausgestellt; dabei sehen die Zahlungsbedingungen üblicherweise eine Zahlung innerhalb von 30 Tagen nach Rechnungsstellung vor. Bei der Percentage-of-Completion-Methode ist die Einschätzung des Fertigstellungsgrads von besonderer Bedeutung; zudem kann sie Schätzungen hinsichtlich des Liefer- und Leistungsumfangs beinhalten, der zur Erfüllung der vertraglichen Verpflichtungen erforderlich ist. Diese wesentlichen Schätzungen umfassen die geschätzten Gesamtkosten, die gesamten geschätzten Umsatzerlöse, die Auftragsrisiken - einschließlich technischer, politischer und regulatorischer Risiken - und andere maßgebliche Größen. Nach der Percentage-of-Completion-Methode können Schätzungsänderungen die Umsatzerlöse erhöhen oder mindern. Außerdem ist zu beurteilen, ob für einen Vertrag dessen Fortsetzung oder dessen Kündigung das wahrscheinlichste Szenario darstellt. Für diese Beurteilung werden individuell für jeden Vertrag alle relevanten Tatsachen und Umstände berücksichtigt. b) Umsatzerlöse aus dem Verkauf von GüternUmsatzerlöse werden zu dem Zeitpunkt realisiert, zu dem die Verfügungsgewalt auf den Erwerber übergeht, im Regelfall bei Lieferung der Güter. Rechnungen werden zu diesem Zeitpunkt ausgestellt; dabei sehen die Zahlungsbedingungen üblicherweise eine Zahlung innerhalb von 30 Tagen nach Rechnungsstellung vor. c) ZinserträgeZinsen werden periodengerecht als Aufwand bzw. als Ertrag erfasst. Zinsaufwendungen und -erträge werden zeitanteilig unter Anwendung der Effektivzinsmethode erfasst. d) Erträge aus DividendenDividenden werden zum Zeitpunkt des Beschlusses erfasst. Anteilsbasierte VergütungDer Konzern hat eine Anzahl von anteilsbasierten Mitarbeitervergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente der Muttergesellschaft gewährt. Auf diese Vergütungskomponente sind die Ansatz- und Bewertungsvorschriften des IFRS 2 anzuwenden. Die Bemessungsgrundlage ist die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes (Change in Equity Value) des Konzerns und der Einzelgesellschaften. Der bei Gewährung der anteilsbasierten Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente ermittelte beizulegende Zeitwert wird linear über den Zeitraum von vier Jahren bis zur Unverfallbarkeit (Erdienungszeitraum) als Aufwand mit korrespondierender Erhöhung des Eigenkapitals erfasst. Forschungs- und EntwicklungskostenEin aus der Forschung entstehender immaterieller Vermögenswert wird nicht angesetzt. Die für eine Aktivierung von Entwicklungskosten notwendigen Voraussetzungen gemäß IAS 38 werden nicht erfüllt, da eine Trennung von Forschungs- und Entwicklungskosten in der Regel nicht möglich ist, von einer Marktfähigkeit bzw. einer technischen Realisierbarkeit nicht ausgegangen werden kann und auch eine zukünftige wirtschaftliche Nutzung nicht sichergestellt ist. Der Aufwand aus Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten wird in der Periode erfolgswirksam erfasst, in der er entsteht. Zuwendungen der öffentlichen HandZuwendungen der öffentlichen Hand für Sachanlagevermögen werden passiv abgegrenzt und über die erwartete Nutzungsdauer der betreffenden Vermögenswerte aufgelöst. Zuwendungen der öffentlichen Hand, die als Ausgleich für bereits angefallene Aufwendungen oder Verluste oder zur sofortigen finanziellen Unterstützung ohne zukünftig damit verbundenen Aufwand gezahlt werden, werden in der Periode in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, in der der entsprechende Anspruch entsteht. VIII. Erläuterungen zur Bilanz1. Immaterielle VermögenswerteENTWICKLUNG DES KONZERNANLAGEVERMÖGENS 2022scrollen
scrollen
scrollen
Es können Rundungsdifferenzen auftreten. ENTWICKLUNG DES KONZERNANLAGEVERMÖGENS 2021scrollen
scrollen
scrollen
Es können Rundungsdifferenzen auftreten. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie LizenzenGemäß den Vorgaben des IFRS 5 wurden ab dem 24. September 2022 keine Abschreibungen mehr auf Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen vorgenommen, die Teil des Kaufvertrags vom 24. September 2022 waren. Wertminderungen auf die verkauften Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen waren nicht notwendig, da die Zeitwerte abzüglich Veräußerungskosten (Fair value less cost to sell) über den Buchwerten lagen. Geschäfts- oder FirmenwerteGemäß IAS 36 wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Werthaltigkeitstest (Impairment Test) durchgeführt. Hierfür wurden die Geschäfts- oder Firmenwerte zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (ZGE) zugeordnet. Eine Übersicht über die Zuordnung der Konzerngesellschaften zu den ZGEs sowie eine Zuordnung zu den Segmenten und den Dienstleistungen ist im Bereich V. Konsolidierungskreis zu finden. Umsatz und EBIT in zu Segmenten zusammengefassten ZGEs sind unter 18. Umsatzerlöse und Segmentberichterstattung aufgeführt. Nach Segmenten zusammengefasst ergibt sich folgende Entwicklung: scrollen
Im Februar 2022 wurde der lokale Geschäfts- oder Firmenwert der ZGE MMF um € 0,1 Mio. im Wert gemindert. Die Wertminderung resultiert aus einer verschlechterten Perspektive der russischen Gesellschaft als Ergebnis der russischen Invasion in die Ukraine und den in diesem Zusammenhang gegen Russland verhängten Sanktionen. Nach der Wertminderung besteht für die ZGE MMF kein lokaler Geschäfts- oder Firmenwert mehr. Die im Zusammenhang mit dem Erwerb eines ausländischen Geschäftsbetriebs entstehenden Geschäfts- oder Firmenwerte werden gemäß IAS 21.47 in der funktionalen Währung angegeben und gemäß IAS 21.39 und 42 mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Die daraus entstehenden Währungseffekte werden erfolgsneutral im Ausgleichsposten aus Fremdwährungsumrechnung im Eigenkapital ausgewiesen. Zum Zeitpunkt des Abschlusses des Vertrages über den Verkauf von Tochter- und Enkelgesellschaften der Muehlhan AG am 24. September 2022 wurde gemäß den Vorgaben des IFRS 5 die Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte überprüft. Die Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte wurde als Nutzungswert nach dem DCF-Verfahren (Discounted-Cashflow-Verfahren) für die jeweiligen Einheiten auf Basis von vierjährigen Unternehmensplänen (Level-III-Bewertung) bewertet. Die Unternehmenspläne wurden im 4. Quartal 2021 erstellt und sind von Vorstand und Aufsichtsrat genehmigt worden. Für die Überprüfung der Werthaltigkeit wurden die Planungen im 3. Quartal 2022 aktualisiert. Die Unternehmenspläne basieren auf Vergangenheitsdaten wie Erfahrungen mit bestehenden Kundenbeziehungen und nehmen Erwartungen zur Entwicklung von Märkten ins Kalkül. Umsätze und Ergebnisse werden, soweit möglich, auf Kundenbasis prognostiziert und berücksichtigen die spezifischen Erwartungen. Der Zeitraum der Cashflows erstreckt sich über den Planungszeitraum 2023-2026. Nach dem Buchwert der den ZGEs zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwerte lassen sich zwei wesentliche Posten identifizieren: die ZGE MD mit einem Geschäfts- oder Firmenwert von € 6,5 Mio. (Vorjahr: € 6,5 Mio.) und die ZGE MPL mit einem Geschäfts- oder Firmenwert von € 5,1 Mio. (Vorjahr: € 5,2 Mio.; mögliche Veränderung aufgrund der Bilanzierung in funktionaler Währung und eines damit verbundenen Währungseffekts). Beide ZGEs zusammen haben damit einen Anteil von 75% (Vorjahr: 75%) des Gesamtgeschäfts- oder Firmenwertes zum 24. September 2022. Bei der Berechnung der ZGEs bestehen Schätzungsunsicherheiten für die zugrunde liegenden Annahmen besonders hinsichtlich: Umsatzwachstum im Budgetzeitraum, Entwicklung der EBIT-Marge im Budgetzeitraum, Diskontierungsfaktor (Zinssatz) und der Wachstumsrate, die zur Extrapolation der Cashflow-Prognosen außerhalb des Budgetzeitraums verwendet wird. Der gewichtete durchschnittliche Kapitalkostensatz (Weighted Average Cost of Capital, WACC) der jeweiligen Einheit nach Steuern wurde bei der Berechnung als Diskontierungssatz verwendet. Dabei ergaben sich für die Einheiten folgende Diskontierungssatzbandbreiten zum 24. September 2022: scrollen
Die gewichteten durchschnittlichen Kapitalkostensätze spiegeln die aktuellen Markteinschätzungen hinsichtlich der den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten jeweils zuzuordnenden spezifischen Risiken wider. Sie wurden basierend auf den branchenüblichen durchschnittlichen gewichteten Kapitalkosten geschätzt. Der Zinssatz wurde weiter um Markteinschätzungen hinsichtlich aller spezifisch den ZGEs zuzuordnenden Risiken angepasst, für welche die Schätzungen der künftigen Cashflows nicht angepasst wurden. Als Wachstumsrate für die ewige Rente wurden für Europa grundsätzlich 0,5% (Vorjahr: 0,5%) und für den Rest der Welt 0,0% (Vorjahr: 0,0%) unterstellt. Die Wachstumsraten basieren auf verwendeten Nominalwachstumsraten und bilden langfristige marktspezifische Inflationsraten ab, welche um geschäftsfeldspezifische Entwicklungserwartungen korrigiert wurden. Zum 24. September 2022 war die Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte gegeben. Zum 31. Dezember 2022 wurden die lokalen Geschäfts- oder Firmenwerte der ZGE MPL, MD, MNL MF, MCL und MSI in Höhe von insgesamt € 15,4 Mio. im Rahmen des Verkaufs ausgebucht. Sensitivität der getroffenen AnnahmenIm Rahmen einer Sensitivitätsanalyse für die ZGEs zum 24. September 2022, denen wesentliche Geschäfts- oder Firmenwerte zugeordnet worden sind, wurden die besonders sensitiven Parameter EBIT-Marge und Abzinsungssatz (WACC) geprüft. Eine Verringerung der EBIT-Marge um 1,0% würde bei der ZGE MNL zu einem weiteren Wertberichtigungsbedarf von € 0,3 Mio. führen. Bei den anderen ZGEs würde eine Verringerung der EBIT-Marge um 1,5% zu keinem Wertminderungsbedarf führen. Eine Erhöhung der WACC um 2,0 Prozentpunkte würde bei der ZGE MNL zu einem Wertminderungsbedarf von € 0,1 Mio. führen. Bei den anderen ZGEs würde eine Erhöhung der WACC um 2,25% zu keinem Wertminderungsbedarf führen. Eine geringere Verringerung der EBIT-Marge bzw. eine geringere Erhöhung der WACC würde nicht zu Wertminderungsbedarf führen. Zum 31. Dezember 2021 lagen die Grenzen für den Eintritt von Wertminderungsbedarf bei 0,5% bzw. 3,5%. 2. SachanlagenWertminderungen und Zuschreibungen auf Sachanlagen wurden im Berichtsjahr wie im Vorjahr nicht vorgenommen. Fremdkapitalkosten wurden nicht aktiviert. Gemäß den Vorgaben des IFRS 5 wurden ab dem 24. September 2022 keine Abschreibungen mehr auf Sachanlagen vorgenommen, die Teil des Kaufvertrags vom 24. September 2022 waren. Wertminderungen auf die verkauften Sachanlagen waren nicht notwendig, da die Zeitwerte abzüglich Veräußerungskosten (Fair value less cost to sell) über den Buchwerten lagen. Der Bruttobuchwert der geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau beträgt € 0,0 Mio. (Vorjahr: € 0,0 Mio.) für Sachanlagen im Bau. Bestellobligos für Sachanlagen liegen zum Stichtag nicht vor. (Vorjahr: € 0,9 Mio.). 3. LeasingverhältnisseIm Bereich Sachanlagen werden gemäß IFRS 16 die Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen ausgewiesen. Die Nutzungsrechte verteilen sich auf die folgenden Sachanlagenklassen: scrollen
Die Abschreibungen der Nutzungsrechte verteilen sich wie folgt auf die Sachanlagenklassen: scrollen
Der Zinsaufwand aus der Aufzinsung von Leasingverbindlichkeiten beträgt im Berichtsjahr € 0,1 Mio. (Vorjahr: € 0,3 Mio.). Es wurde der Grenzfremdkapitalzinssatz von Muehlhan von 4,0% (Vorjahr: 4,0%) für die Diskontierung genutzt. Die Zahlungsmittelabflüsse für Leasingverhältnisse betrugen € 2,5 Mio. (Vorjahr: 3,6 Mio.). Die undiskontierten Leasingverbindlichkeiten haben folgende Fälligkeiten: scrollen
Der Aufwand der nach IFRS 16.6 bilanzierten Leasingverhältnisse beträgt im Berichtsjahr € 8,0 Mio. (Vorjahr: € 6,6 Mio.). Muehlhan ist im Projektgeschäft tätig und mietet bzw. least viele Flächen, Gebäude, Räumlichkeiten und technisches Equipment nur kurzfristig über die Projektlaufzeit. 4. Sonstige langfristige VermögenswerteDie sonstigen langfristigen Vermögenswerte beinhalten finanzielle und nicht finanzielle Vermögenswerte. Bei den sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerten handelt es sich fast ausschließlich um langfristige projektbezogene Sicherungseinbehalte von Kunden. 5. Latente Steueransprüche und -verbindlichkeitenDie latenten Steuern der Gesellschaft beziehen sich auf die nachfolgend dargestellten Posten: scrollen
Im Inland bestehen zum Bilanzstichtag gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von € 2,6 Mio. (Vorjahr: € 11,0 Mio.) und körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von € 2,5 Mio. (Vorjahr: € 10,3 Mio.). Im Ausland bestehen steuerliche Verlustvorträge in Höhe von € 2,0 Mio. (Vorjahr: € 11,0 Mio.). Auf Basis der Mittelfristplanungen der beteiligten Gesellschaften resultiert kein Steuervorteil (Vorjahr: € 3,0 Mio.) über die kommenden fünf Jahre, den wir bereits jetzt aufgrund der hohen Eintrittswahrscheinlichkeit von positiven steuerlichen Ergebnissen der betreffenden Gesellschaften aktivieren. Insgesamt wurde bei Konzerngesellschaften, die im Vorjahr oder im laufenden Jahr ein negatives Ergebnis gezeigt haben, kein Überhang aktiver latenter Steuern in Höhe von (Vorjahr: € 0,3 Mio.) aktiviert. Die zukünftige Realisierung dieser Steuervorteile hängt ausschließlich von der Erzielung zukünftiger steuerpflichtiger Gewinne ab. Für das Eintreten dieser Gewinne liegen substanzielle Hinweise wie langjährige Kundenbindungen, detaillierte Planungen und langfristige Verträge vor. Über die aktivierten latenten Steuern auf Verlustvorträge hinaus bestehen inländische körperschaftsteuerliche Verluste in Höhe von € 2,5 Mio. (Vorjahr: € 5,6 Mio.) und gewerbesteuerliche Verluste in Höhe von € 2,6 Mio. (Vorjahr: € 6,5 Mio.), deren Realisierung nicht mit hinreichender Sicherheit gewährleistet ist und für die daher keine latenten Steueransprüche angesetzt wurden. Die Verlustvorträge können nach geltender Rechtslage nicht verfallen. Die ausländischen Verlustvorträge, für die keine latenten Steueransprüche aktiviert wurden, betragen zum Bilanzstichtag € 2,0 Mio. (Vorjahr: € 2,0 Mio.) und sind im Wesentlichen zwischen drei und 15 Jahren unbeschränkt nutzbar. Im Zusammenhang mit Anteilen an Tochtergesellschaften bestehen steuerpflichtige temporäre Differenzen (Outside Basis Differences) in Höhe von € 0,2 Mio. (Vorjahr: € 1,2 Mio.), auf welche gemäß IAS 12.39 keine latenten Steuern passiviert worden sind, da weder Gewinnausschüttungen noch Veräußerungen geplant sind. 6. VorräteDie Vorräte setzen sich wie folgt zusammen: scrollen
Auf die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wurden im Berichtsjahr keine zusätzlichen Wertminderungen (Vorjahr: € 0,0 Mio.) vorgenommen. 7. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und VertragsvermögenswerteDie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen setzen sich wie folgt zusammen: scrollen
In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind keine Forderungen gegenüber nicht konsolidierten Konzerngesellschaften enthalten. In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind Forderungen gegenüber ehemaligen Konzerngesellschaften in Höhe von € 1,1 Mio. enthalten. Die Vertragsvermögenswerte betragen zum Bilanzstichtag € 0,0 Mio. (Vorjahr: € 0,4 Mio.). Die Forderungen aus fertigen Leistungen sind in der Regel innerhalb von 30 Tagen fällig. In Ausnahmefällen kann die Fälligkeit bei bis zu einem Jahr liegen. Die Forderungen aus Fertigungsaufträgen haben die gleichen Fälligkeiten. Zum Stichtag bestehen fällige und nicht wertgeminderte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von € 3,9 Mio. (Vorjahr: € 13,7 Mio.). Hinsichtlich der fälligen und nicht fälligen und nicht wertgeminderten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner den Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden. Jede Änderung der Bonität seit Einräumung eines Zahlungsziels wird bei der Bestimmung der Werthaltigkeit von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen berücksichtigt. Es besteht aktuell keine nennenswerte Konzentration des Ausfallrisikos. Die Wertminderungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die ertragswirksam in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung enthalten sind, haben sich wie folgt entwickelt: Wertminderungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungenscrollen
Bezüglich der Annahmen über die Höhe der erwarteten Kreditverluste (Expected Losses) gab es keine Änderungen im Vergleich zum Vorjahr. Die Bandbreite der Höhe der erwarteten Verluste beträgt 0,0% bis 15,0%, wobei die 15,0% nur für die Forderungen aus fertigen Leistungen aus dem Nahen Osten angesetzt wurden. Es wurden zum Bilanzstichtag keine Forderungen aus Lieferungen und Leistungen kreditversichert (Vorjahr: € 3,7 Mio.). Der Rahmen für einen Kreditversicherungsschutz (Vorjahr: € 5,5 Mio.) ist vollständig auf den Käufer der veräußerten Gesellschaften übergegangen. Eine Konzentration des Ausfallsrisikos lag nicht vor, wird aber zukünftig vorliegen, da Muehlhan nur noch in zwei Regionen aktiv sein wird und im Nahen Osten die Einbringung von Forderungen aufwendig ist und zum Teil eine gerichtliche Geltungmachung erfolgt. Die Bewertung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Nahen Osten berücksichtigt das Ausfallrisiko, unter anderem durch die Annahmen über die Höhe der erwarteten Kreditverluste und Einzelwertberichtigungen in Höhe von € 2,7 Mio. (Vorjahr: € 2,3 Mio). Die Forderungen wurden in einem Geschäftsmodell zur Vereinnahmung von Zahlungsströmen gehalten. 8. Zahlungsmittel und ZahlungsmitteläquivalenteDie am 31. Dezember 2022 vorhandenen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente betrugen € 55,1 Mio. (Vorjahr: € 18,7 Mio.) und beinhalten neben Barmitteln und Sichtguthaben auch Anlagen in Tagesgelder. Zum Stichtag werden die Tagesgelder mit durchschnittlich 1,0% (Vorjahr: 0,0%) verzinst. Verfügungsbeschränkungen bestanden am Stichtag in Höhe von € 4,4 Mio. (Vorjahr: € 0,0 Mio.) für Avale und in Höhe von € 3,2 Mio. für Zahlungsmittel der russischen Tochtergesellschaft. Relevante Ausfallrisiken bestehen nicht, da nur mit Banken zusammengearbeitet wird, die u. a. von der Europäischen Zentralbank regelmäßig überprüft werden. 9. Sonstige kurzfristige VermögenswerteDie sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte enthalten finanzielle und nicht finanzielle Vermögenswerte. Die sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen: scrollen
In den übrigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten ist eine Forderung in Form einer Earn-out-Komponente in Höhe von € 6,2 Mio. gegenüber dem Käufer des im Vorjahr veräußerten Öl- und Gasgeschäfts in der Nordsee enthalten sowie eine Forderung in Höhe von € 1,5 Mio. gegenüber dem Käufer der unter V. Konsolidierungskreis verkauften und entkonsolidierten Gesellschaften. Die sonstigen kurzfristigen nicht finanziellen Vermögenswerte setzen sich folgendermaßen zusammen: scrollen
In den übrigen kurzfristigen nicht finanziellen Vermögenswerten ist in Höhe von € 0,5 Mio. ein Erbpachtvertrag über ein Grundstück mit einem darauf befindlichen Gebäude in Aberdeen, Großbritannien, enthalten. Im Vorjahr wurde der Erbpachtvertrag als zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen bilanziert. Sämtliche sonstigen finanziellen und nicht finanziellen Vermögenswerte sind innerhalb eines Jahres fällig. Zur Erst- und Folgebilanzierung siehe 24. Finanzinstrumente. Im Berichtsjahr wurden Wertminderungen auf die sonstigen finanziellen Vermögenswerte in Höhe von € 0,4 Mio. (Vorjahr: € 0,1 Mio.) vorgenommen. Über den erfassten Aufwand hinaus notwendige Wertminderungen für finanzielle und nicht finanzielle Vermögenswerte, die weder überfällig noch wertgemindert sind, liegen nicht vor. Wesentliche überfällige, aber nicht wertgeminderte sonstige finanzielle und nicht finanzielle Vermögenswerte liegen nicht vor. Zuführungen und Auflösungen von Wertminderungen werden erfolgswirksam im sonstigen betrieblichen Ertrag bzw. Aufwand erfasst. 10. Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und VeräußerungsgruppenIm Vorjahr wurde in Höhe von € 0,5 Mio. ein Erbpachtvertrag über ein Grundstück mit einem darauf befindlichen Gebäude in Aberdeen, Großbritannien, als zur Veräußerung gehaltener Vermögenswert ausgewiesen. Der Erbpachtvertrag über das Grundstück und das Gebäude sind im Rahmen des Verkaufs des Öl- und Gasbereichs in der Nordsee im Vorjahr nicht auf den Käufer übergegangen. Trotz ausgearbeitetem Kaufvertrag ist ein Verkauf des Erbpachtvertrags im Berichtsjahr nicht erfolgt. Der Erbpachtvertrag über das Grundstück und das Gebäude stehen weiterhin zum Verkauf, allerdings sind die Kriterien des IFRS 5 nicht erfüllt, so dass zum 31. Dezember 2022 ein Ausweis unter den sonstigen nichtfinanziellen Vermögenswerten (siehe 9. Sonstige kurzfristige Vermögenswerte) erfolgt. Der Marktpreis wird weiterhin höher eingeschätzt wird als der Buchwert. Es bestehen keine Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit den zur Veräußerung stehenden Vermögenswerten. 11. EigenkapitalGezeichnetes KapitalDas ausgewiesene Grundkapital der Muttergesellschaft entspricht dem ausgewiesenen Grundkapital des Konzerns. Es ist eingeteilt in 19.500.000 auf den Inhaber lautende nennwertlose Stückaktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von € 1,00 pro Aktie. Das Grundkapital ist voll eingezahlt. Das per Beschluss der Hauptversammlung vom 18. Juni 2020 genehmigte Kapital der Muttergesellschaft beträgt € 9.750 Tsd. (Vorjahr: € 9.750 Tsd.). KapitalrücklageDie Effekte in der Kapitalrücklage resultieren aus dem Vergütungsprogramm für die obere Führungsebene der Gruppe (siehe "Mitarbeiterbeteiligungsprogramm") sowie aus Entkonsolidierungen und Umgliederungen. Eigene AnteileMit Beschluss der Hauptversammlung der Muehlhan AG vom 18. Juni 2020 wurde dem Vorstand erneut die Ermächtigung erteilt, eigene Aktien bis zu einem Nennwert von € 1,95 Mio. zu erwerben. Im Berichtsjahr 2022 wurden keine eigenen Aktien zurückgekauft. Im Vorjahr wurden keine eigenen Aktien zurückgekauft. Im Rahmen des Mitarbeiterprogramms sind 2022 13.338 Aktien (Vorjahr: 4.651 Aktien) abgegangen. Der Ausweis der eigenen Anteile erfolgt in Höhe von € 318 Tsd. (Vorjahr: € 329 Tsd.) im Eigenkapital separat als Abzugsposten. Die eigenen Anteile zum Bilanzstichtag werden mit dem Durchschnittskurs bewertet. Zum Stichtag hält die Muehlhan AG 101.695 eigene Aktien (Vorjahr: 115.033 Stück). MitarbeiterbeteiligungsprogrammDie Muehlhan AG hat seit 2010 ein Vergütungsprogramm für die obere Führungsebene der Gruppe. Das aktuelle Programm enthält zwei Komponenten: einen Leistungsbonus und einen Wertbonus. Der Anspruch aus dem Leistungsbonus resultiert neben anderen vereinbarten Kriterien im Wesentlichen aus der Steigerung des Unternehmenswertes (Change in Equity Value) der jeweiligen Einzelgesellschaft und der Gruppe im Vergleich zum Vorjahr. Die Vergütung erfolgt in Geldwerten. Der zu gewährende Wertbonus orientiert sich bei der Bemessung an der nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswertes (Sustainable Change in Equity Value) sowohl der jeweiligen Gesellschaft als auch des Konzerns. Dem Begünstigten wird in Höhe des für abgelaufene Jahre errechneten Wertbonus ein virtueller Aktienbestand zugeordnet. Eine Übertragung der Aktien an den Bonusempfänger erfolgt in vier gleichen Tranchen in den dem Bemessungsjahr folgenden Jahren. Grundsätzlich ist für eine Übertragung in Folgejahren der Verbleib des Begünstigten in der Gruppe notwendig. Sich ergebende künftige negative virtuelle Aktienzuordnungen werden direkt mit bestehenden Ansprüchen verrechnet. 2022 wurde eine Tranche von 13.338 Aktien (Vorjahr: 4.651 Aktien) mit einem Wert von € 11 Tsd. (Vorjahr: € 11 Tsd.) auf die Bonusgläubiger übertragen. Der beizulegende Zeitwert der auszugebenden Aktien bemisst sich am Aktienkurs zum Zeitpunkt der Gewährung. Zum 31. Dezember 2022 wurden die Vereinbarungen gekündigt. Die noch bestehenden und die im Jahr 2022 erdienten Aktienansprüche wurden den Führungspersonen der Gruppe zum 31. Dezember 2022 abgekauft. Der Anspruch auf Gewährung der Aktien wurde im Eigenkapital in der Kapitalrücklage gezeigt. Durch den Abkauf der Aktienansprüche erfolgt der Ausweis der daraus resultierenden Verpflichtung in den personalbezogenen Rückstellungen (siehe 15. Rückstellungen). Die im Berichtsjahr neu erdienten Ansprüche sowie der Abkauf dieser und der bereits aus Vorjahren bestehenden Aktienansprüche haben im Berichtsjahr zu einem Aufwand von € 86 Tsd. im Konzern geführt. Sonstige RücklagenDie sonstigen Rücklagen setzen sich zusammen aus den Gewinnrücklagen, der Umstellungsrücklage und dem Ausgleichsposten aus der Fremdwährungsumrechnung. Die Gewinnrücklagen veränderten sich im Berichtsjahr durch Umgliederungen in die nicht beherrschenden Anteile sowie aus dem Bilanzgewinn als auch durch Entkonsolidierungseffekte und Umgliederungen. Die Umstellungsrücklage resultiert aus Effekten der erstmaligen Aufstellung eines IFRS-Konzernabschlusses und der Erstanwendung des Standards IFRS 9 im Jahr 2018. Der Ausgleichsposten aus Fremdwährungsumrechnung betrifft im Eigenkapital auszuweisende Fremdwährungseffekte. BilanzgewinnDie Veränderungen im Bilanzgewinn bestehen aus dem auf die Aktionäre der Muehlhan AG entfallenden Konzernergebnis 2022, der Zahlung einer Dividende an die Aktionäre sowie Umgliederungen in andere Eigenkapitalpositionen und Entkonsolidierungseffekten. Im Jahr 2022 wurde für das Geschäftsjahr 2021 eine Dividende von € 0,75 je bezugsberechtigter Aktie ausgeschüttet. Im Jahr 2021 wurde für das Geschäftsjahr 2020 eine Dividende von € 0,12 je bezugsberechtigter Aktie ausgeschüttet. Im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat schlägt der Vorstand der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2022 vor, eine Dividende von € 1,00 pro Stückaktie auf das dividendenberechtigte Grundkapital von € 19.500.000,00 auszuschütten. Die gesamte Gewinnausschüttung beträgt somit € 19.500.000,00, vermindert um die Dividende auf eigene Anteile. Die Zahlung dieser Dividende ist abhängig von der Zustimmung der Hauptversammlung am 6. Juni 2023. Die Erfassung einer Dividendenverbindlichkeit erfolgt nach Zustimmung der Hauptversammlung im Geschäftsjahr 2023. Nicht beherrschende AnteileZum Bilanzstichtag gibt es nicht beherrschende Anteile bei der russischen Tochtergesellschaft MMF von 30%. Andere im Vorjahr bestehende nicht beherrschende Anteile wurden zum 31. Dezember 2022 entkonsolidiert im Rahmen des Verkaufs (siehe V. Konsolidierungskreis). Im Folgenden sind für das Berichtsjahr die Gewinn- und Verlustrechnungsposten inklusive des Ergebnisses nach Steuern sowie für die MMF die Bilanzposten der wesentlichen Gesellschaften mit nicht beherrschenden Anteilen gemäß IFRS 12 dargestellt: scrollen
scrollen
Die Ergebnisse nach Steuern sind den anderen Gesellschaftern gemäß dem jeweiligen Anteil zuzurechnen. Im Berichtsjahr wurden Ausschüttungen in Höhe von € 699 Tsd. (Vorjahr: € 1.403 Tsd.) an nicht beherrschende Anteile vorgenommen. 12. Rückstellung für Pensionen und ähnliche VerpflichtungenRückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen bestehend zum 31. Dezember 2022 nicht mehr (Vorjahr: € 0,7 Mio.). Leistungsorientierte VersorgungszusagenEs besteht eine leistungsorientierte Versorgungszusage für einen sich inzwischen im Ruhestand befindlichen, ehemaligen Geschäftsführer einer Tochtergesellschaft in Deutschland. Außerdem bestehen in einem geringen Umfang leistungsorientierte Versorgungszusagen in Polen und Frankreich. Der Rückstellungsbewertung von leistungsorientierten Versorgungsplänen liegt die Projected-Unit-Credit-Methode gemäß IAS 19 zugrunde. Danach wird der Anwartschaftsbarwert der Versorgungsverpflichtung (DBO) versicherungsmathematisch unter Zugrundelegung von Annahmen über die Lebenserwartung, Gehalts- und Rentensteigerungen, die Fluktuation, die Entwicklung des Zinsniveaus sowie weiterer Rechnungsparameter ermittelt. Die Verpflichtung wird - nach Abzug von noch nicht berücksichtigtem Dienstzeitaufwand - unter den Pensionsrückstellungen passiviert ausgewiesen. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, die auf erfahrungsbedingten Anpassungen und Änderungen versicherungsmathematischer Annahmen basieren, werden in der Periode ihres Entstehens im sonstigen Ergebnis im Eigenkapital erfolgsneutral erfasst. Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand wird sofort erfolgswirksam erfasst. Zur Berechnung der Rückstellungshöhe für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen ist der Abzinsungsfaktor eine wichtige Schätzgröße. Dieser wird für Pensionsverpflichtungen auf Grundlage der auf den Finanzmärkten am Bilanzstichtag beobachtbaren Renditen erstrangiger, festverzinslicher Unternehmensanleihen ermittelt. Durch die Pläne ist der Konzern üblicherweise folgenden versicherungsmathematischen Risiken ausgesetzt: ZinsänderungsrisikoEin Rückgang des Anleihezinses führt zu einer Erhöhung der Planverbindlichkeit. LanglebigkeitsrisikoDer Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung aus dem Plan wird auf Basis der bestmöglichen Schätzung der Sterbewahrscheinlichkeit der begünstigten Arbeitnehmer sowohl während des Arbeitsverhältnisses als auch nach dessen Beendigung ermittelt. Eine Zunahme der Lebenserwartung der begünstigten Arbeitnehmer führt zu einer Erhöhung der Planverbindlichkeit. GehaltsrisikoDer Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung aus dem Plan wird auf Basis der zukünftigen Gehälter der begünstigten Arbeitnehmer ermittelt. Somit führen Gehaltserhöhungen der begünstigten Arbeitnehmer zu einer Erhöhung der Planverbindlichkeit. InflationsrisikoEinige Pensionsleistungen sind mit der Inflation verbunden und eine höhere Inflation wird zu einer Erhöhung der Planverbindlichkeit führen. Für die versicherungsmathematische Berechnung des Anwartschaftsbarwertes für die Pensionsverpflichtungen wurde von folgenden Annahmen ausgegangen: scrollen
Eine Mitarbeiterfluktuation wurde berücksichtigt. Die Annahmen bei der Berechnung der deutschen Pensionsverpflichtung basieren auf den "Richttafeln 2018G" von Klaus Heubeck. Als Pensionsalter werden 65 Jahre angenommen. Die Annahmen bei der Berechnung der polnischen Pensionsverpflichtung basieren auf den Annahmen des staatlichen Statistikamtes (GUS) und der staatlichen Sozialversicherungsanstalt (ZUS). Das angenommene Pensionsalter liegt bei 65 Jahren für Männer und 60 Jahren für Frauen. Die Rückstellung für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen entwickelte sich wie folgt: scrollen
Die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste resultieren aus der Veränderung der finanziellen Annahmen. SensitivitätsanalysenBei Veränderung der oben genannten versicherungsmathematischen Annahmen von jeweils einem Prozentpunkt würde sich bei unveränderter Methodik der Berechnung die DBO nicht wesentlich verändern. Auf eine ausführliche Darstellung der Sensitivitätsanalyse wird daher verzichtet. RisikoausgleichsstrategieAufgrund der geringen Höhe der Verpflichtung verzichtet die Muehlhan AG auf eine dezidierte Risikomanagementstrategie bezüglich der Pensionsrückstellungen und nutzt das allgemeine Risikomanagementkonzept. Künftige ZahlungsströmeAufgrund der Unternehmensveräußerungen und den damit verbundenen Entkonsolidierungen werden zukünftig keine Pensionszahlungen mehr anfallen. Beitragsorientierte Versorgungszusagen und staatliche VersorgungspläneBeitragsorientierte Versorgungszusagen führen, abgesehen von der laufenden Beitragszahlung, zu keiner weiteren Pensionsverpflichtung. Einen Aufwand für die beitragsorientierten Pensionspläne in Deutschland gibt es zukünftig nicht mehr (Bisher: nicht mehr als € 50 Tsd. pro Jahr). 13. BankverbindlichkeitenDie Buchwerte der Finanzverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen: scrollen
Zum Bilanzstichtag bestehen keine Bankverbindlichkeiten. Die Muehlhan AG hat einen im Juli 2017 abgeschlossenen Konsortialkreditvertrag zur Finanzierung der Gruppe über einen Kreditrahmen von insgesamt € 65,0 Mio., aufgeteilt in drei Tranchen, unter der Führung der Commerzbank AG beendet. Alle Tranchen wurden am 29. Dezember 2022 zurückgeführt. Die Tranchen wurden auf EURIBOR-Basis plus kennzahlenabhängiger Marge zwischen 2,0% und 3,5% verzinst. Als Sicherheit für das Darlehen haben die wesentlichen Tochtergesellschaften bis zur vollständigen Rückzahlung am 29. Dezember 2022 Garantien an die Konsorten gegeben. Die Muehlhan AG hat sich verpflichtet, für die Finanzierung Bedingungen einzuhalten. Neben Informationsverpflichtungen gegenüber den Konsorten sind dies im Wesentlichen die Einhaltung einer Eigenkapitalquote, eines Nettoverschuldungsgrades und eines Zinsdeckungsgrades. Die Bedingungen der Finanzierung wurden im Vorjahr und im Geschäftsjahr eingehalten. Die Muehlhan Gruppe verfügt zum Bilanzstichtag über keine Rahmenkreditlinien mehr (Vorjahr: € 45,2 Mio.). Die Kreditlinien für Avale bei den Instituten Euler Hermes Kreditversicherungs AG, der Zurich Versicherung Aktiengesellschaft sowie der Zurich Insurance Public Limited Company, USA, wurden ebenfalls beendet mit Ausnahme der noch laufenden Avale, für die es Verpfändungen gibt (siehe 8. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente). Der Effektivzinssatz der Finanzverbindlichkeiten lag im Geschäftsjahr bei durchschnittlich 4,60% (Vorjahr: 3,10%). 14. Derivative FinanzinstrumenteZur Absicherung der Zahlungsströme hat die Muehlhan AG im Jahr 2019 ein Zinsbegrenzungsgeschäft (Cap) abgeschlossen, um die variable Verzinsung eines Teils des Konsortialkredits zu begrenzen. Mit der Rückführung des Konsortialkredits wurde das Zinssicherungsgeschäft beendet. In der Konzerngesamtergebnisrechnung beträgt der Effekt aus dem Cap im Berichtsjahr € 0 Tsd. (Vorjahr: € 0 Tsd.). 15. Sonstige RückstellungenDie sonstigen Rückstellungen entwickelten sich wie folgt: scrollen
scrollen
Bei allen Rückstellungen wird mit einer Inanspruchnahme innerhalb von 12 Monaten gerechnet. Es besteht eine Eventualverbindlichkeit aus einer Rechtstreitigkeit. Ob es aufgrund der Klärung aktuell offener Rechtsfragen in der Zukunft zu einem Ressourcenabfluss kommen kann, lässt sich zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung nicht ausreichend verlässlich ermitteln. Es erfolgt deshalb gemäß IAS 37.27 kein Ansatz einer Rückstellung. 16. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und VertragsverbindlichkeitenSämtliche Verbindlichkeiten haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. In den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind keine Vertragsverbindlichkeiten (Vorjahr: € 2,9 Mio.) enthalten. Die den Vertragsverbindlichkeiten zuzuordnenden Erlöse werden nach der Percentage-of-Completion-Methode berechnet. Die Vertragsverbindlichkeiten des Vorjahres sind im Berichtsjahr in den Umsatzerlösen enthalten und resultierten aus angeforderten und erhaltenen fälligen Zahlungen, ohne bisher entsprechende Gegenleistungen erbracht zu haben, sowie aus langfristigen Gewährleistungsverpflichtungen für ein abgeschlossenes Projekt. Die als Vertragsverbindlichkeit ausgewiesenen Leistungsverpflichtungen wurden somit im Wesentlichen innerhalb eines Jahres erfüllt. 17. Sonstige kurzfristige VerbindlichkeitenDie sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten enthalten finanzielle und nicht finanzielle Verbindlichkeiten. Die sonstigen kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen: scrollen
Die sonstigen kurzfristigen nicht finanziellen Verbindlichkeiten gliedern sich wie folgt: scrollen
IX. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung und zur KapitalflussrechnungZum 31. Dezember 2022 wurden wesentliche Tochter- und Enkelgesellschaften aufgrund eines Verkaufs (siehe V. Konsolidierungskreis) entkonsolidiert. Damit sind in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung die Ergebnisse der verkauften Tochter- und Enkelgesellschaften für das Jahr 2022 vollständig enthalten sowie das Ergebnis aus den Entkonsolidierungen. 18. Umsatzerlöse und Segmentberichterstattung Muehlhan erzielt Umsatzerlöse aus der Erbringung von Dienstleistungen in den Bereichen Oberflächenschutz, passiver Brandschutz, Gerüstbau und Zugangstechnik, Stahlbau und Isolierung. Zur näheren Erläuterung bezüglich der Segmente verweisen wir auf die Erläuterungen im Konzernlagebericht. Welche Dienstleistungen in welchem Segment erbracht werden, ist der Übersicht im Bereich V. Konsolidierungskreis zu entnehmen. Die Segmentberichterstattung erfolgt gemäß IFRS 8 nach dem Management Approach. Die Steuerung und damit auch die interne Berichterstattung erfolgen in erster Linie nach Geschäftsbereichen und Segmenten. Daraus ergeben sich die Geschäftsbereiche Schiff, Öl & Gas, Renewables und Hochbau/Infrastruktur sowie nach den Segmenten die Unterteilung in Energy und Marine & Construction. Zentralfunktionen und die Konsolidierungseffekte werden gesondert gezeigt, um die Überleitung zum Gesamtkonzern zu gewährleisten. Die Berichterstattung nach Fremdumsatzerlösen und Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) erfolgt auf Basis der in diesem Konzernanhang erläuterten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Die Vermögenswerte und Schulden auf Segmentebene werden nicht angegeben, da diese Informationen nicht Bestandteil der internen Berichterstattung sind. Dies gilt auch für den Ertragsteueraufwand und -ertrag. Das Finanzergebnis ist im Wesentlichen der Holding zuzuordnen. Verkäufe und Erlöse zwischen den Geschäftsfeldern erfolgen grundsätzlich zu Preisen, wie sie auch mit Dritten vereinbart werden. Nach Maßgabe des jeweiligen Firmensitzes erfolgen die wesentlichen Fremdumsatzerlöse in: scrollen
In den übrigen Ländern werden jeweils weniger als 10% der Fremdumsatzerlöse des Konzerns erzielt. Aufteilung nach GeschäftsbereichenNachfolgend sind die Fremderlöse und die EBITs nach Geschäftsbereichen aufgeteilt: scrollen
Die Umsatzerlöse der zukünftig im Konzern verbleibenden Gesellschaften aus Russland und dem Nahen Osten betragen im Geschäftsjahr € 21,7 Mio. Das EBIT beträgt € -1,1 Mio. Im Nahen Osten wurden Umsatzerlöse und Ergebnisse durch Dienstleistungen im Bereich des passiven Brandschutzes im Geschäftsbereich Hochbau/Infrastruktur erzielt. Die russische Gesellschaft ist ebenfalls im Geschäftsbereich Hochbau/Infrastruktur tätig sowie in geringerem Umfang in den Geschäftsbereichen Öl & Gas und Schiff. Die angebotenen Dienstleistungen umfassen neben dem passiven Brandschutz auch den Oberflächenschutz, die Isolierung und den Stahlbau. Aufteilung nach SegmentenNachfolgend sind die Fremdumsatzerlöse und die EBITs nach Segmenten aufgeteilt: scrollen
Die im Konzern verbleibenden Gesellschaften aus Russland und dem Nahen Osten sind fast ausschließlich im Segment Marine & Construction tätig. Die Zuordnung der Gesellschaften zu den Geschäftsbereichen und Dienstleistungen erfolgt auf Basis der Geschäftstätigkeit im Berichtsjahr. Innerhalb des Konzerns ist ein schneller Transfer von Wissen und notwendigen Materialien und Equipment möglich, sodass der Eintritt in neue Geschäftsbereiche sowie die Erbringung zusätzlicher Dienstleistungen in der Regel gut realisierbar sind. Durch diese Flexibilität können Kundenwünsche gut bedient werden. Die Umsatzerlöse werden fast ausschließlich mit der Erbringung von Dienstleistungen in den genannten Geschäftsfeldern und Segmenten erwirtschaftet. Es werden sowohl Verträge mit Kunden zu Festpreisen vereinbart als auch Verträge mit variabler Vergütung nach erbrachter Arbeitsleistung. Bei Verträgen mit variabler Vergütung wird die Leistung monatlich abgerechnet und in Rechnung gestellt. Bei Verträgen zu Festpreisen werden insbesondere bei längerfristigen Zeiträumen der Leistungserbringung Abschlagzahlungen vereinbart. Die Summe der angearbeiteten Verträge beträgt € 0,3 Mio. Die aus diesen Verträgen erwarteten Erlöse betragen € 4,4 Mio. Davon werden Verträge mit einem Umsatz von € 4,4 Mio. voraussichtlich im Jahr 2023 erfüllt bzw. sind erfüllt, aber noch nicht abgerechnet. Garantien und Gewährleistungsverpflichtungen bestehen in den gesetzlich vorgeschriebenen bzw. branchenüblichen Zeiträumen. Kosten für die Vertragsanbahnung sind nicht aktiviert worden. Die zum Bilanzstichtag im Zusammenhang mit der Erfüllung von Verträgen mit Kunden entstandenen Kosten werden unter den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerten ausgewiesen. 19. Materialaufwand und bezogene LeistungenDer Posten setzt sich wie folgt zusammen: scrollen
20. PersonalaufwandDie durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter beträgt: scrollen
Der Personalaufwand besteht aus: scrollen
Der Aufwand für Forschung und Entwicklung, der sich überwiegend aus Personalkosten zusammensetzt, betrug im Geschäftsjahr € 0,3 Mio. (Vorjahr: € 0,3 Mio.). Staatliche Hilfen wie z. B. das Kurzarbeitergeld in Deutschland wurden nur in einem geringen Umfang von einigen Gesellschaften in Anspruch genommen. Die Tochtergesellschaften in den USA haben im Vorjahr eine staatliche Unterstützung in Höhe zur Bekämpfung der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie erhalten. Im Berichtsjahr wurde die korrekte Mittelverwendung bestätigt und die Zahlung konnte in Höhe von € 1,4 Mio. erfolgswirksam vereinnahmt werden und reduziert den Personalaufwand. 21. Sonstige betriebliche Erträge und sonstige betriebliche AufwendungenDie sonstigen betrieblichen Erträge bestehen aus: scrollen
Die übrigen betrieblichen Erträge beinhalten eine Earn-out-Komponente von € 6,2 Mio. aus dem Verkauf des Öl- und Gasgeschäfts in der Nordsee im Vorjahr. Die Earn-out-Komponente hat sich im Berichtsjahr materialisiert, die Zahlung erfolgte Anfang 2023. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen bestehen aus: scrollen
Bei den angegebenen Erträgen und Aufwendungen aus Währungsumrechnungsdifferenzen handelt es sich um Umrechnungsdifferenzen im Sinne des IAS 21.52a. Die übrigen betrieblichen Aufwendungen des Vorjahres beinhalten Entkonsolidierungsergebnisse. Weitere Posten innerhalb der übrigen betrieblichen Aufwendungen sind eingekaufte Dienstleistungen und IT-Kosten, die keiner anderen Position zuzuordnen sind. 22. FinanzergebnisIm Finanzergebnis sind Zinserträge von € 0,1 Mio. (Vorjahr: € 0,1 Mio.) sowie Finanzierungsaufwendungen aus Zinsaufwand und Avalgebühren von € 1,9 Mio. (Vorjahr: € 2,0 Mio.) enthalten. Der Effekt aus nach der Effektivzinsmethode berechneten Zinserträgen und -aufwendungen von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten beträgt € -0,2 Mio., wobei € -0,1 Mio. aus der Diskontierung von Leasingverbindlichkeiten resultieren. 23. Ergebnis aus SteuernLaufende Ertragsteuern für inländische Konzerngesellschaften wurden mit einem Körperschaftsteuersatz von 15,5% (Vorjahr: 15,5%) und einem Gewerbesteuersatz von 15,8% (Vorjahr: 15,8%) berechnet. Die latenten Steuersätze im Ausland betrugen 10,0% bis 31,0% (Vorjahr: 10,0% bis 28,0%) und im Inland 31,5% (Vorjahr: 31,5%). Der Ertragsteueraufwand setzt sich wie folgt zusammen: scrollen
Überleitung vom theoretischen Steueraufwand auf den effektiven Steueraufwand: scrollen
24. FinanzinstrumenteMuehlhan bilanziert die finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten fast ausschließlich zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode abzüglich Wertminderungen. Gewinne und Verluste werden im Konzernergebnis erfasst, wenn die Kredite und Forderungen wertgemindert oder ausgebucht werden. Die Zinseffekte aus der Anwendung der Effektivzinsmethode sowie Effekte aus der Währungsumrechnung werden ebenfalls erfolgswirksam erfasst. Beteiligungen müssen zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Bei den bilanzierten Beteiligungen stellen die fortgeführten Anschaffungskosten eine angemessene Schätzung des beizulegenden Zeitwertes dar, da nicht genügend neuere Informationen zur Bemessung des beizulegenden Zeitwertes vorliegen. 25. Ergebnis pro AktieDas Ergebnis pro Aktie berechnet sich wie folgt: scrollen
Zum Stichtag gab es keine potenziellen Stammaktien, somit ist das verwässerte Ergebnis pro Stammaktie identisch mit dem unverwässerten Ergebnis pro Stammaktie. 26. GesamtergebnisrechnungAuf den Posten Absicherung künftiger Zahlungsströme von € 0 Tsd. entfällt ein Steueranteil von € 0 Tsd. (Vorjahr: € 0 Tsd.). Auf den Posten Währungsumrechnungsdifferenzen entfällt wie im Vorjahr kein Steueranteil. Die in die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung umgegliederten Währungsdifferenzen resultieren aus den Entkonsolidierungen der ausländischen Gesellschaften, die nicht in Euro berichtet haben. 27. Nicht fortgeführte AktivitätenAm 24. September 2022 hat die Muehlhan AG einen Vertrag über den Verkauf von insgesamt 21 Tochter- und Enkelgesellschaften unterschrieben. Käufer ist die Muehlhan Holding GmbH (vormals: Shield BidCo GmbH), ein Unternehmen des US-Private Equity Investors One Equity Partners. Die Vollzugsbedingungen des Verkaufs waren am 29. Dezember 2022 erfüllt, sodass vertragsgemäß die Beherrschung der Muehlhan AG über die Tochter- und Enkelgesellschaften am 31. Dezember 2022 um 24 Uhr abgegeben wurde (siehe V. Konsolidierungskreis). Das laufende Ergebnis der veräußerten Gesellschaften wurde zusammen mit allen hierauf entfallenden erfolgswirksamen Konsolidierungsbuchungen in einem eigenen Abschnitt in der Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns als "Konzernergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten" ausgewiesen. Zur Erhöhung der wirtschaftlichen Aussagekraft der Ergebnisrechnung des fortgeführten Bereichs wurden dessen Anteile an den Konsolidierungseffekten ebenfalls im nicht fortgeführten Bereich der Ergebnisrechnung ausgewiesen, soweit sie auf Geschäftsbeziehungen entfallen, die nach der geplanten Veräußerung nicht dauerhaft aufrechterhalten werden sollen. Das Konzernergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten steht mit € 6,0 Mio. (Vorjahr: € 4,3 Mio.) den Aktionären der Muehlhan AG zu. Auf die nicht beherrschenden Anteile entfällt ein Konzernergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten von € 2,7 Mio. (Vorjahr: € 1,4 Mio.). Das Konzernergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten beinhaltet für die veräußerten Gesellschaften folgende Bestandteile: scrollen
Aus dem den Aktionären der Muehlhan AG zustehenden sonstigen Ergebnis für das Geschäftsjahr 2022 entfallen € 2,7 Mio. (Vorjahr: € 0,8 Mio.) auf die nicht fortgeführten Aktivitäten, die vollständig künftig ergebniswirksam werden bzw. im Berichtsjahr geworden sind. Bis zur Entkonsolidierung waren in den veräußerten Gesellschaften im Durchschnitt 1.520 Mitarbeiter tätig (Vorjahr: 2.189 Mitarbeiter inklusive der Mitarbeiter der im Vorjahr veräußerten Gesellschaften). 28. Zuwendungen der öffentlichen HandIn Deutschland gab es im Berichtsjahr Zuwendungen der öffentlichen Hand in Form von Fördermitteln für Forschungsprojekte in Höhe von € 0,1 Mio. Die Tochtergesellschaften in den USA haben im Vorjahr eine staatliche Unterstützung in Höhe zur Bekämpfung der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie erhalten. Im Berichtsjahr wurde die korrekte Mittelverwendung bestätigt und die Zahlung konnte in Höhe von € 1,4 Mio. erfolgswirksam vereinnahmt werden und reduziert den Personalaufwand. X. Sonstige Erläuterungen29. RisikomanagementKapitalrisikomanagementDie Muehlhan Gruppe verfolgt das Ziel, das gesamte bilanzielle Eigenkapital nachhaltig zu sichern und eine angemessene Rendite auf das eingesetzte Kapital zu erwirtschaften. Dabei werden auch externe Mindestkapitalanforderungen berücksichtigt. Um das bilanzielle Kapital zu sichern, kann der Konzern u. a. Dividendenzahlungen an die Anteilseigner verändern (siehe 11. Eigenkapital). Die Ziele, Richtlinien und Verfahren sind gegenüber dem Vorjahr unverändert. Die Erwirtschaftung einer angemessenen Rendite wird durch die ständige Anpassung und Erweiterung der Dienstleistungspalette, durch eine effiziente Unternehmenssteuerung und durch organisches und anorganisches Wachstum verfolgt. Zum 31. Dezember 2022 weist die Gruppe eine Konzerneigenkapitalquote von 82,2% (Vorjahr: 52,3%) auf. Die externen Mindestkapitalanforderungen werden im Zusammenhang mit dem Konsortialkreditrahmen monatlich überprüft (siehe 13. Bankverbindlichkeiten). Mit der Rückführung des Konsortialdarlehens zum Geschäftsjahresende entfallen die monatlichen Überprüfungen der Mindestkapitalanforderungen. FinanzrisikomanagementDie Muttergesellschaft erbringt verschiedene Treasury-Leistungen für die Gruppenunternehmen. Zum einen steuert sie in regelmäßigen Intervallen die Liquiditätsvorschau, zum anderen wird, wo immer es strukturell möglich ist, ein Cash-Pooling-System genutzt. Darüber hinaus reguliert, kontrolliert und vergibt die Muttergesellschaft Darlehen und stellt eigene und, in Zusammenarbeit mit hierauf spezialisierten externen Gesellschaften, auch fremde Bondingkapazitäten zur Verfügung. Zu einzelnen Risikopositionen nehmen wir wie folgt Stellung: AusfallrisikoAusfall- oder Bonitätsrisiken bestehen, wenn Vertragspartner ihren Verpflichtungen nicht nachkommen. Muehlhan analysiert regelmäßig die Kreditwürdigkeit jedes wesentlichen Schuldners und räumt auf dieser Grundlage Kreditlimits ein. Aufgrund der weltweiten Tätigkeit und der diversifizierten Kundenstruktur der Muehlhan Gruppe liegen keine wesentlichen Ausfallrisikokonzentrationen vor. Der Buchwert aller finanziellen Vermögenswerte zuzüglich des noch nicht fakturierten Anteils der ausgegebenen Vertragserfüllungsgarantien abzüglich der kreditversicherten Forderungen und erhaltener Anzahlungen stellt das maximale Ausfallrisiko der Muehlhan Gruppe dar (siehe 7. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte). Die COVID-19-Pandemie hat im Berichtsjahr nicht zu relevanten bzw. erhöhten Zahlungsausfällen geführt. WechselkursrisikoRund 68% (Vorjahr: 74%) der Umsätze des Konzerns werden in Euro oder der in Relation zum Euro praktisch nicht schwankenden dänischen Krone erwirtschaftet. Grundsätzlich stehen dem übrigen Umsatz in Fremdwährung auch Kosten in derselben Währung gegenüber, sodass das Währungsrisiko aus dem operativen Bereich aus den Konzerngesellschaften auf den Ergebnisbeitrag der entsprechenden Gesellschaften beschränkt bleibt. Ausnahmen hiervon bestehen bei der MSI-Gruppe, die Fremdwährungsrisiken zwischen dem brasilianischen Real, der norwegischen Krone, dem US-Dollar und dem Euro aus dem operativen Geschäft hat. Die polnischen Gesellschaften tragen Fremdwährungsrisiken zwischen dem polnischen Zloty und den Währungen der Länder, in denen sie tätig sind. Eine Absicherung dieses Risikos erfolgt im Konzern grundsätzlich nicht. Für 2022 wird saldiert ein Aufwand aus Währungsdifferenzen von € 0,4 Mio. (Vorjahr: Ertrag € 0,3 Mio.) ausgewiesen. Zukünftig werden die Umsatzerlöse des Konzerns fast ausschließlich im Ausland erzielt, vor allem in Russland und im Nahen Osten. Das Wechselkursrisiko steigt dementsprechend. Der IFRS 7 fordert zur Darstellung von Marktrisiken eine Sensitivitätsanalyse für jede Risikoart, wobei das Wesentlichkeitsprinzip gemäß IAS 1 beachtet werden muss. Durch die Anwendung von Sensitivitätsanalysen wird ermittelt, welche Auswirkungen eine Änderung der jeweiligen Risikovariablen auf die Gewinne bzw. Verluste sowie auf das Eigenkapital zum Bilanzstichtag nehmen würde. Die periodischen Auswirkungen werden bestimmt, indem die hypothetischen Änderungen der Risikovariablen auf den Bestand zum Bilanzstichtag bezogen werden. Dabei wird unterstellt, dass der Bestand am Bilanzstichtag repräsentativ für das Gesamtjahr ist. Eine Veränderung des Wechselkurses zum russischen Rubel (RUB) und zum arabischen Dirham (AED) um +5% bzw. -5% würde zu folgenden Effekten auf die Gewinne bzw. Verluste und auf das Eigenkapital führen. scrollen
LiquiditätsrisikoRisiken aus Zahlungsstromschwankungen werden frühzeitig im Rahmen der Liquiditätsplanungssysteme erkannt. Der 2017 abgeschlossene und 2020 modifizierte Konsortialkreditvertrag hat die Liquiditätssituation der Gruppe nachhaltig verbessert und eröffnet Möglichkeiten zur Finanzierung von Wachstumsprojekten (siehe 13. Bankverbindlichkeiten). Durch die Veräußerung ausgewählter Konzerngesellschaften zum 31. Dezember 2022, der Rückführung sämtlicher Bankverbindlichkeiten und einem hohen Bestand an Liquidität besteht zum Geschäftsjahresende kein signifikantes Liquiditätsrisiko mehr. ZinsänderungsrisikoZinsänderungsrisiken bestehen aufgrund potenzieller Änderungen des Marktzinses und können bei festverzinslichen Finanzinstrumenten zu einer Änderung des beizulegenden Zeitwertes und bei variabel verzinslichen Finanzinstrumenten zu Zinszahlungsschwankungen führen. Festverzinsliche Finanzinstrumente liegen nicht vor. Die variabel verzinsten Finanzinstrumente - im Wesentlichen in Form eines Konsortialkredits (siehe 13. Bankverbindlichkeiten) wurden im Berichtsjahr vollständig getilgt. Es verbleiben zum Bilanzstichtag die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Nachfolgend werden die wesentlichen variabel verzinslichen Risikopositionen dargestellt. scrollen
Das Zinsänderungsrisiko beschränkt sich zukünftig auf Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Es wurden im Februar 2023 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente von € 42,0 Mio. bis Anfang Juni 2023 fest angelegt. Daraus werden Zinserträge von € 0,3 Mio. erzielt. Andere Zahlungsmittel werden kurzfristig variabel angelegt. Daraus werden Zinserträge von rund € 0,1 Mio. erwartet. Sollte die Hauptversammlung im Juni 2023 den Vorschlägen von Vorstand und Aufsichtsrat folgen, nehmen die Bestände an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten nach der Hauptversammlung deutlich ab. Auf eine Sensitivitätsanalyse gemäß IFRS 7 wird verzichtet, da das verbleibende Zinsänderungsrisiko nicht wesentlich ist. 30. Ermessensentscheidungen und SchätzungenBei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind teilweise pflichtgemäße Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzungen notwendig, die sich auf Höhe und Ausweis bilanzierter Vermögenswerte und Schulden, Erträge und Aufwendungen sowie Eventualverbindlichkeiten auswirken. Schätzungen und Ermessensentscheidungen werden fortlaufend neu bewertet und basieren auf historischen Erfahrungen und weiteren Faktoren, einschließlich Erwartungen hinsichtlich zukünftiger Ereignisse, die unter den gegebenen Umständen vernünftig erscheinen. Der Konzern trifft Einschätzungen und Annahmen, welche die Zukunft betreffen. Die tatsächlichen Werte können von den getroffenen Annahmen und Schätzungen abweichen. Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Erkenntnis erfolgswirksam. Am Bilanzstichtag hat die Geschäftsführung im Wesentlichen folgende zukunftsbezogene Annahmen getroffen bzw. Ermessensentscheidungen und wesentliche Quellen an Schätzungsunsicherheiten identifiziert, durch die ein beträchtliches Risiko entstehen kann, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine wesentliche Anpassung der ausgewiesenen Vermögenswerte und Schulden erforderlich wird: scrollen
31. Geschäftsvorfälle mit nahestehenden Unternehmen und PersonenGeschäftsvorfälle zwischen verbundenen Unternehmen sind durch die Konsolidierung eliminiert worden und werden in diesem Anhang nicht erläutert. Geschäfte mit nahestehenden Personen und Unternehmen werden zu Konditionen durchgeführt, die auch mit Dritten vereinbart worden wären. Geschäftsvorfälle mit nicht konsolidierten Konzerngesellschaften haben nur in einem geringen Umfang (Umsatz der nicht konsolidierten Gesellschaften mit konsolidierten Gesellschaften: € 2,6 Mio.; Vorjahr: € 2,0 Mio.) stattgefunden. Die Zusammensetzung des Vorstands und des Aufsichtsrats ist in den Punkten 34. Vorstand und 35. Aufsichtsrat erläutert. Eine nahestehende Person im Sinne von IAS 24.9 ist auch Aufsichtsratsmitglied Frau Andrea Brandt (geb. Greverath). Frau Brandt und die von ihr beherrschten Unternehmen sind im Folgenden mit "Vermögen Greverath" bezeichnet. Aufwendungen der Gruppe gegenüber dem Vermögen Greverath betrugen 2022 insgesamt € 263 Tsd. (Vorjahr: € 267 Tsd.) aus Mietaufwendungen, Grundsteueraufwand und Aufsichtsratsvergütung (siehe 35. Aufsichtsrat). Zum Stichtag bestehen gegenüber dem Vermögen Greverath keine Verbindlichkeiten (Vorjahr: € 0 Tsd.). 32. Sonstige finanzielle Verpflichtungen und HaftungsverhältnisseZum Bilanzstichtag bestehen übliche Haftungsverhältnisse aus ausgegebenen Erfüllungsgarantien für die Gesellschaften in Russland und im Nahen Osten. Wesentliche sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen zum Bilanzstichtag nicht. 33. AbschlussprüferhonorarZum Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2022 wurde die Grant Thornton AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg, durch die Hauptversammlung gewählt. Das für 2022 berechnete Gesamthonorar des Konzernabschlussprüfers für Abschlussprüfungsleistungen beträgt € 145 Tsd. (Vorjahr: € 159 Tsd.) und für andere Bestätigungsleistungen € 0 Tsd. (Vorjahr: € 5 Tsd.), die abgerechneten Gesamtleistungen betragen € 145 Tsd. (Vorjahr: € 164 Tsd.). Das Gesamthonorar hat sich gegenüber dem Vorjahr verringert, da im Vorjahr mehr Gesellschaften vom Konzernabschlussprüfer zu prüfen waren. 34. VorstandZu Vorständen der Muttergesellschaft waren bestellt: scrollen
Ein Vorstand vertritt die Gesellschaft gemeinschaftlich mit einem weiteren Vorstand oder Prokuristen mit der Befugnis, im Namen der Gesellschaft Rechtsgeschäfte mit Dritten abzuschließen. Die von der Muehlhan AG getragenen Bezüge des Vorstands setzen sich wie folgt zusammen: An laufenden, festen Bezügen wurden im Berichtsjahr € 1.063 Tsd. (Vorjahr: € 600 Tsd.) ausbezahlt. Laufende variable Vergütungen wurden nicht ausbezahlt, der Aufwand für laufende variable Vergütungen - im Wesentlichen der Leistungsbonus (siehe 11. Eigenkapital) - beträgt € 598 Tsd. (Vorjahr: € 298 Tsd.). Im Rahmen des Wertbonusprogramms wurden im Berichtsjahr Aktien mit einem geldwerten Vorteil von € 35 Tsd. ausgegeben. Für den Abkauf bestehender Aktienansprüche ist im Berichtsjahr ein Aufwand von € 86 Tsd. (Vorjahr: € 208 Tsd.) angefallen. Alle noch nicht ausbezahlten Ansprüche sind kurzfristig fällig. Der Gesamtaufwand beträgt somit € 1.746 Tsd. nach € 1.106 Tsd. im Vorjahr. Der Anstieg resultiert zum einen aus der Neubesetzung von Vorstandsposten, nachdem im Vorjahr ein Vorstandsposten für sechs Monate unbesetzt war. Zum anderen sind in den letzten beiden Jahren die variablen Vergütungen aufgrund der durch die COVID-19-Pandemie geringeren Ergebnisse geringer ausgefallen. 35. AufsichtsratZu Mitgliedern des Aufsichtsrats waren im Berichtsjahr bestellt: scrollen
Die Aufwandsentschädigung für den Aufsichtsrat betrug für das Geschäftsjahr € 68 Tsd. (Vorjahr: € 93 Tsd.). € 50 Tsd. sind dabei wie im Vorjahr ein fester Bestandteil. Der variable Anteil beträgt € 18 Tsd. (Vorjahr: € 43 Tsd.) und ist zum Stichtag nicht ausbezahlt. Bei den Aufwandsentschädigungen handelt es sich um kurzfristig fällige Leistungen. 36. Ereignisse nach dem BilanzstichtagEs gab keine wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag. 37. Genehmigung des AbschlussesDer Konzernabschluss und der Konzernlagebericht der Muehlhan AG werden im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht. Der Aufsichtsrat hat den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht am 6. April 2023 zur Veröffentlichung genehmigt.
Hamburg, den 6. April 2023 Der Vorstand Weitere InformationenBESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS ZU DEM KONZERNABSCHLUSS UND KONZERNLAGEBERICHT ZUM 31. DEZEMBER 2022Bestätigungsvermerk des unabhängigen AbschlussprüfersAn die Muehlhan AG, Hamburg PrüfungsurteileWir haben den Konzernabschluss der Muehlhan AG, Hamburg, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31.12.2022, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1.1.2022 bis zum 31.12.2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Muehlhan AG, Hamburg, für das Geschäftsjahr vom 1.1.2022 bis zum 31.12.2022 geprüft. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse scrollen
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat. Grundlage für die PrüfungsurteileWir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen. Sonstige InformationenDie gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die uns voraussichtlich nach dem Datum dieses Bestätigungsvermerks zur Verfügung gestellten übrige Teile des "Geschäftsberichts", aber nicht den Konzernabschluss, nicht den Konzernlagebericht und nicht unseren dazugehörigen Bestätigungsvermerk. Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab. Im Zusammenhang mit unserer Konzernabschlussprüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen - sobald sie verfügbar sind - zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen scrollen
Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den KonzernlageberichtDie gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen(d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu. Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können. Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des KonzernlageberichtsUnsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus scrollen
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Hamburg, den 06.04.2023 Grant
Thornton AG
von Oertzen, Wirtschaftsprüfer Pritsch, Wirtschaftsprüfer |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||