GIVE AG (vormals: Muehlhan AG)HamburgJahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023Grundlagen des Unternehmens Geschäftsmodell Die Muehlhan AG (MYAG), Hamburg, ist eine Holdinggesellschaft von insgesamt 10 unmittelbar und mittelbar gehaltenen Gesellschaften in Russland und im Nahen Osten. Die Muehlhan AG nimmt die strategischen Führungsaufgaben der Gruppe war. Dienstleistungen, wie die Buchhaltung und die Konzernabschlusserstellung, werden eingekauft. Dienstleistungen In Russland hat die lokale Muehlhan-Gesellschaft folgende Dienstleistungen angeboten: Oberflächenschutz Muehlhan erbrachte Russland Dienstleistungen im Bereich Oberflächenschutz. Diese tragen maßgeblich zum Schutz und Erhalt von Anlagen sowie maritimer und industrieller Infrastruktur bei. Dazu gehörten: scrollen
Isolierung Kälteisolierung, Wärme- und Schalldämmung sowie Vollbeschichtungen und Isolierungssanierungen waren insbesondere bei Industrieanlagen und Bauprojekten von großer Bedeutung und helfen, langfristig Kosten zu senken und Umweltstandards einzuhalten. Oberflächenschutz- und Isolierungsdienstleistungen werden im Wesentlichen an Industrieanlagen und Infrastrukturprojekten erbracht. Im Nahen Osten hat Muehlhan folgende Dienstleistungen erbracht: Passiver Brandschutz Der passive Brandschutz findet seine Anwendung im Hochbau. Dabei werden durch zementartige und intumeszierende Materialien und statisch belastete Strukturen geschützt, um ihre Stabilität im Brandfall möglichst lange zu gewährleisten. Damit bleiben die tragenden Strukturen mit Notausgängen, Treppen und Dachstrukturen länger zugänglich für Notfallteams und Feuerwehr und retten damit Leben. Der passive Brandschatz ist im Bereich Hochbau/Infrastruktur notwendig. Steuerung des Konzerns Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren Die Führung der Muehlhan Gruppe obliegt einem Vorstand, der zu Beginn des Berichtsjahres aus drei Personen bestand und zum Ende des Jahres aus einer Person bestand. Damit wurde der reduzierten Größe der Unternehmensgruppe im Vergleich zu den Vorjahren Rechnung getragen. Der Aufsichtsrat besteht aus der gesetzlich verpflichtenden Mindestzahl und unverändert aus drei Personen. Er berät, begleitet und überwacht den Vorstand in der Leitung des Unternehmens und erörtert regelmäßig wesentliche Themen wie Planung, Strategie, Geschäftsentwicklung sowie Chancen und Risiken. Die Steuerung der Muehlhan Gruppe erfolgte im Jahr 2023 vom Unternehmenssitz in Hamburg nach klassischen finanz-, vermögens- und ertragswirtschaftlichen Kennzahlen, die monatlich bereitgestellt werden. Die wesentlichen finanzwirtschaftlichen Leistungsindikatoren sind der Umsatz, das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern, EBIT) und der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit. Die Gruppe wird nach Regionen (Russland und Naher Osten) gesteuert. Daneben legt die Muehlhan Gruppe ein besonderes Augenmerk auf die Einhaltung von Unfallverhütungsvorschriften und damit einhergehend auf die Vermeidung von Unfällen. Als nichtfinanziellen Leistungsindikator nutzt Muehlhan die interne Unfallstatistik mit der Kenngröße Unfallrate, definiert als Unfälle pro eine Million Arbeitsstunden. Alle operativen Gesellschaften melden dazu monatlich die Arbeitsunfälle und die geleisteten Stunden der Mitarbeiter und Subunternehmen. Geschäftsbereiche Der wesentliche Geschäftsbereich der Muehlhan Gruppe war im Berichtsjahr der Bereich Hochbau/Infrastruktur sowie der Öl- und Gassektor. Muehlhan lieferte langlebige Beschichtungslösungen für Stahlstrukturen im Hochbau und für Verkehrsinfrastrukturprojekte sowie passiven Brandschutz für große Stahlkonstruktionen. Nachfolgend sind die wesentlichen Muehlhan-Gesellschaften mit ihren Geschäftsbereichen und Dienstleistungen aufgeführt: scrollen
Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen Die Weltwirtschaft wies im Berichtsjahr ein Wachstum um 3,1 % auf, nachdem die Weltwirtschaft im Vorjahr um 3,5 % gewachsen war. Hohe Zinsen zur Bekämpfung der Inflation und nachlassende fiskalische Unterstützung aufgrund der hohen Verschuldung von vielen Ländern haben das Wachstum gebremst. Die großen Volkswirtschaften blieben mehrheitlich hinter der weltweiten Wachstumsrate von 3,1 % zurück. Das BIP (Bruttoinlandsprodukt) der Euro-Zone sank mit 0,5 % deutlich, ist aber für die Aktivitäten der Muehlhan Gruppe nicht mehr relevant. In Russland lag das Wirtschaftswachstum aufgrund des Ukraine-Krieges und der damit verbundenen Sanktionen im Jahr 2022 bei -1,2 %. Im Berichtsjahr lag das Wachstum bei 3,0 % und für das Jahr 2024 wird mit einem Wachstum von 2,6 % gerechnet. Hintergrund sind fiskalpolitische Maßnahmen. Im Nahen Osten und Zentralasien lag das Wachstum im Jahr 2022 bei überdurchschnittlichen 5,5 %. Im Berichtsjahr schwächte sich das Wachstum auf voraussichtlich 2,0 % ab. Für 2024 wird mit einer leichten Erholung auf 2,9 % gerechnet. In dieser Region hängt das Wachstum mit den Ölpreisen und den Ölfördermengen zusammen. Der Ölpreis ist im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr gesunken und auch für 2024 und 2025 wird mit einem weiteren, leichten Preisverfall gerechnet. Der Ölpreis ist allerdings sehr abhängig zum Beispiel von den Veränderungen der Ölfördermengen durch die OPEC oder vom Krieg in der Ukraine. Die Zinsen bleiben im Vergleich zu den Vorjahren hoch und es wird aufgrund der nach wie vor eher hohen Inflation eher mit weiteren Anhebungen der Leitzinsen durch die Zentralbanken gerechnet. Die Inflationsrate lag im Jahr 2023 trotz der Zinserhöhungen bei durchschnittlich 6,8 %. Für die Jahre 2024 und 2025 wird mit einem leichten Rückgang auf 5,8 % im Jahr 2024 und 4,4 % im Jahr 2025 gerechnet, wobei die Inflation in den großen Volkswirtschaften geringer ausfallen dürfte. 1 Diese Prognosen basieren auf einer großen Anzahl von Annahmen, wie unter anderem die Entwicklung des Preises für Öl und anderen Grundstoffen, der Entwicklung der Zinsen sowie der geopolitischen Entwicklung. Branchenbezogene Rahmenbedingungen Hochbau- und Infrastrukturprojekte in Russland sind beeinflusst vom Krieg in der Ukraine und den gegen Russland verhängten Sanktionen und erschweren die Geschäftstätigkeit. Lieferketten sind zum Teil unterbrochen und staatliche Eingriffe erfordern eine flexible Planung. Im Nahen Osten sind die Rahmenbedingungen für Hochbau- und Infrastrukturprojekte nach wie vor gut. Die Region versucht weiterhin, ihre Abhängigkeit vom Öl und Gas zu verringern und investiert hohe Summen in Infrastruktur- und Hochbauprojekte. Geschäftsverlauf Lage Ertragslage scrollen
Die Umsätze der Muehlhan AG resultieren aus Managementleistungen, welche die Gesellschaft gegenüber Tochtergesellschaften erbracht hat, sowie aus Weiterbelastungen und aus Erlösen aus der finalen Abrechnung von Managementdienstleistungen und Lizenzgebühren von ehemaligen Tochtergesellschaften aus dem Jahr 2022.
1 International Monetary Fund: Global Economic
Outlook, Januar 2024
Die Managementleistungen sind insbesondere Leistungen aus dem Bereich "Shared Services", d.h. die Tätigkeiten des zentralen Finanz- und Rechnungswesens sowie der Abteilungen SHEQ (Safety, Health, Environment and Quality), Informationstechnologie, Recht und Investor Relations. Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten im Wesentlichen eine Versicherungsentschädigung aus einer Cyber-Attacke aus dem Jahr 2022, die aber im Wesentlichen an ehemalige Tochtergesellschaften weitergegeben wurden. Hinzu kommen unter anderem Auflösungen auf Rückstellungen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten unter anderem den Aufwand aus der Weitergabe der Versicherungsentschädigung. Außerdem sind eingekaufte Managementdienstleistungen sowie Rechts- und Beratungskosten im Wesentlichen für die Abwicklung der Unternehmensveräußerungen im Vorjahr sowie die Durchführung eines Aktienrückkaufprogramms wesentliche Posten der sonstigen betrieblichen Aufwendungen. Die Erträge aus Beteiligungen setzen sich wie folgt zusammen: scrollen
Das operative Geschäftsergebnis (EBIT) beträgt € -2,8 Mio. (Vorjahr: € 12,9 Mio.). und resultiert im Wesentlichen aus den hohen sonstigen betrieblichen Aufwendungen. Zusammenfassend ist das Geschäft im Berichtsjahr deutlich schlechter gelaufen als geplant. Hintergrund sind die hohen Aufwendungen im Zusammenhang mit der Abwicklung der Veräußerung von Tochtergesellschaften im Vorjahr sowie Rechts- und Beratungskosten im Zusammenhang mit dem Aktienrückkaufprogramm. Die Aufwendungen waren aber notwendig, um eine rechtssichere Abwicklung bzw. Durchführung zu gewährleisten. Personal Der durchschnittliche Personalbestand der Muehlhan AG hat sich wie folgt entwickelt: scrollen
Seit dem Jahr 2023 ist noch eine Person bei der Muehlhan AG angestellt. Die notwendigen (Dienst-) Leistungen werden extern unter anderem vom neuen Besitzer der ehemaligen Tochtergesellschaften, zu dem auch die übrigen Angestellten im Rahmen eines Betriebsübergangs gewechselt sind, eingekauft. Unfallstatistik Als nichtfinanziellen Leistungsindikator nutzt Muehlhan die interne Unfallstatistik mit der Kenngröße Unfallrate, definiert als Unfälle pro eine Million Arbeitsstunden. Bei der Muehlhan AG gab es keine Arbeitsunfälle im Berichtsjahr. Vermögens- und Finanzlage scrollen
Die Bilanzsumme verringerte sich als Ergebnis der ausgeschütteten Dividenden im Jahr 2023 sowie aufgrund durch die Einziehung der durch ein Aktienrückkaufprogramm gekauften Aktien. Entsprechend haben sich die liquiden Mittel verringert. Das Vermögen der Muehlhan AG besteht zum Bilanzstichtag im Wesentlichen aus den nicht veräußerten Gesellschaften in Russland und im Nahen Osten, aus Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen sowie aus liquiden Mitteln. Investitionen Im Berichtsjahr wurden keine Investitionen getätigt. Finanzierung und Liquidität Die Liquidität ist durch den hohen Bestand an liquiden Mitteln gesichert. Das Eigenkapital reduzierte sich aufgrund einer Dividendenzahlung und durch die Einziehung von Aktien nach einem Rückkaufprogramm. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich leicht auf 92,8 %, da der Reduzierung des Eigenkapitals eine Verringerung der liquiden Mittel gegenübersteht. Der Cashflow aus dem operativen Geschäft ist mit € 2,0 Mio. positiv. Allerdings enthält der Cashflow einen Sondereffekt in Höhe von € 6,2 Mio. aus der Zahlung einer Earn-out-Komponente für den im Jahr 2021 verkauften Geschäftsbereich Öl und Gas in der Nordsee. Im Jahr 2023 war die Muehlhan AG jederzeit in der Lage, Ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Prognose-, Chancen- und Risikobericht Prognose für die Muehlhan AG Die Umsatzerlöse der Muehlhan AG resultierten fast ausschließlich aus der Weiterbelastung von Konzernumlagen. Da die Gesellschaften selbständiger werden, verringern sich die Konzernumlagen und damit die Umsatzerlöse. Nach € 0,6 Mio. Umsatzerlösen im Jahr 2023 werden für das Jahre 2024 Umsatzerlöse von weniger als € 0,5 Mio. erwartet. Das EBIT wird bei rund € -0,5 Mio. liegen, da nicht alle Kosten vermieden oder weiterbelastet werden können. Ergebnisausschüttungen von den verbleibenden Tochterunternehmen werden nicht erwartet. Beim nichtfinanziellen Leistungsindikator der Unfallrate ist auch im Jahr 2024 das Ziel, keine Unfälle zu haben. Als Dienstleister im Projektgeschäft kann Muehlhan ergebnisbelastende Risiken nicht vollständig eliminieren. Diese können sowohl operativen als auch strategischen Charakter haben. Operative Risiken, wie zum Beispiel Projektverluste, sind ein unvermeidbarer Bestandteil unseres Geschäfts. Diesen Risiken begegnen wir durch ein adäquates Risikomanagement. Strategische Risiken resultieren aus Veränderungen von exogenen Faktoren, auf die in der Vergangenheit nicht richtig oder nicht rechtzeitig reagiert wurde oder reagiert werden konnte. Beispielhaft kann hier die Entwicklung des russischen Krieges in der Ukraine genannt werden. Für die Zukunft erwarten wir auf Basis des aktuellen Sach- und Wissensstands keine weiteren signifikanten strategischen Korrekturmaßnahmen für die AG. Es gilt jedoch stets die Aussage, dass grundsätzlich weiterer Anpassungsbedarf entstehen kann, sofern sich das wirtschaftliche Umfeld in einzelnen Märkten nachteilig verändern sollte. Dieser Ausblick enthält vorausschauende Aussagen, die nicht Tatsachen der Vergangenheit beschreiben, sondern unsere Annahmen und Erwartungen wiedergeben. Diese Aussagen beruhen auf Planungen, Schätzungen und Prognosen, die dem Vorstand der Muehlhan AG derzeit zur Verfügung stehen. Die Aussagen sind daher mit Risiken und Unsicherheiten behaftet. Die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können gegebenenfalls erheblich von unseren heute getroffenen Annahmen abweichen. Wir übernehmen keine Verpflichtung, solche Aussagen angesichts neuerer Informationen oder künftiger Ereignisse fortzuentwickeln. Risiko- und Chancenbericht Risikomanagementsystem Bestandsgefährdende Risiken bestehen aus Unternehmenssicht nicht. Nachfolgend sind Risiken aufgeführt, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben könnten. Sowohl unsere Organisation als auch unsere Kontrollsysteme zielen darauf ab, bestehenden Risiken bestmöglich zu begegnen und neu auftretende Risiken rechtzeitig zu erfassen. Die folgende Chancen- und Risikobeurteilung erfolgt für die nächsten zwölf Monate. Gemäß §91 Abs. 2 AktG hat der Vorstand geeignete Maßnahmen zu treffen, insbesondere ein Überwachungssystem einzurichten bzw. zu steuern, welches sicherstellt, dass den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Risiken rechtzeitig erkannt werden. Hierfür nutzt das Unternehmen ein adäquates Berichtssystem, das organisatorisch direkt dem Vorstand zugeordnet ist und beständig ausgebaut und aktualisiert wird. Der Aufsichtsrat wird durch den Vorstand regelmäßig über die laufende Geschäftstätigkeit und die wesentlichen Risiken des Unternehmens informiert. Der Risikomanagementprozess bei Muehlhan besteht aus einer standardisierten Risikoidentifikation und -erfassung auf Einzelgesellschaftsebene. Die gemeldeten Risiken werden für die Beteiligungen aggregiert und konsolidiert und dem Vorstand vorgestellt. Im Falle von wesentlichen Veränderungen bei zuvor gemeldeten bzw. bei neu identifizierten Risiken erfolgt die Berichterstattung auch außerhalb der planmäßigen Meldungen. Auf dieser Basis bewertet und steuert der Vorstand die Risiken. Im Rahmen der Risikosteuerung wird auf Einzelfallbasis entschieden, das Risiko zu vermeiden, zu verringern, auf andere zu übertragen oder das Risiko zu akzeptieren. Wenn nicht gesondert erläutert, werden die Eintrittswahrscheinlichkeiten der nachfolgend aufgeführten Risiken als gering eingestuft. Muehlhan hat zudem in verschiedenen Bereichen wo sinnvoll - Versicherungen abgeschlossen, um die Risiken zu minimieren. Erläuterung wesentlicher Einzelrisiken und damit verbundene Chancen Einige genannte Risiken und Chancen betreffen die Muehlhan AG direkt, andere Risiken und Chancen betreffen die Muehlhan AG indirekt über ihre Tochtergesellschaften. Risiken und Chancen aus Marktumfeld und Wettbewerb Unser Geschäft unterliegt grundsätzlichen Marktrisiken und -chancen, die potenziell etwa durch die Veränderung in unseren Märkten, die Einführung neuer Technologien und Beschichtungsverfahren, sich verändernde Kundenbedürfnisse oder einen steigenden Wettbewerb durch Marktteilnehmer aus verwandten Branchen oder Dienstleistungsbereichen entstehen. Gerade in den letzten Jahren beeinflussen zudem Effekte aus der allgemeinen weltwirtschaftlichen Entwicklung unser Geschäft. Der Vorstand beobachtet die weltweit relevanten Märkte systematisch hinsichtlich der Risiken. Dabei wird er von den vor Ort tätigen Geschäftsführern und Regionalmanagern unterstützt. Als Dienstleister besteht für Muehlhan eine relativ hohe Bindung an die bestehenden Standorte und deren wirtschaftliches Umfeld. Negative Veränderungen im wirtschaftlichen Umfeld können die Profitabilität eines Standortes bzw. einer Gesellschaft beeinflussen, gegebenenfalls mit Auswirkungen auf die bei der Muehlhan AG bilanzierten Beteiligungsbuchwerte. Auch zukünftig können Pandemien, Kriege oder andere außergewöhnliche Ereignisse Risiken darstellen. Eine Beendigung des Krieges in der Ukraine und eine damit möglicherweise verbundene Aufhebung von Sanktionen würden für Muehlhan die Chance bedeuten, neues Geschäft zu gewinnen bzw. verlorenes Geschäft zurückzugewinnen. Militärische Konflikte stellen je nach Ort und Art ein weiteres aktuell mittleres - Risiko dar. Der aktuelle Krieg in der Ukraine wirkt sich durch die international verhängten Sanktionen gegen Russland negativ auf die Geschäftstätigkeit der russischen Muehlhan-Gesellschaft aus. Zudem trifft der starke Anstieg der Preise an den Energiemärkten auch Muehlhan. Außerdem bedarf es einer sorgfältigen Prüfung von Aufträgen, um Verstöße gegen die gegen Russland verhängten Sanktionen zu vermeiden. Auch andere mögliche militärische Konflikte können sich durch Sanktionen, ausbleibende Materiallieferungen, steigende (Energie-)Preise oder eingeschränkte Reisemöglichkeiten negativ auf einzelne Gesellschaften oder die gesamte Muehlhan Gruppe auswirken. Leistungswirtschaftliche Risiken und Chancen Die Weiterentwicklung der Beschichtungsstoffe führt hinsichtlich der Beständigkeit zu zunehmend längeren Instandhaltungsintervallen der Oberflächen, sodass hierdurch das grundsätzliche Risiko einer rückläufigen Nachfrage nach Oberflächenschutz- und Brandschutzarbeiten besteht. Demgegenüber steht jedoch die Chance des aufgrund von Größe und Anzahl grundsätzlich zunehmenden Volumens an Stahlflächen und Brandschutzarbeiten. Ein geringes Risiko besteht in der Nutzung von nicht einwandfreien Materialien in den Bereichen passiver Brandschutz und Oberflächenschutz. Zur Minimierung des Risikos hat die AG diverse vorbeugende Maßnahmen und Kontrollen implementiert. Der Oberflächenschutz und der Brandschutz sind sehr arbeitsintensiv. Jedoch ist für die Klimatisierung von großen Stahlkonstruktionen während der Bearbeitung, für den Transport von Strahlmittel durch Druckluft oder für die Erzeugung von Wasserhöchstdruck mittels Pumpen auch Energie nötig. Von einem Preisanstieg für Energie ist Muehlhan daher direkt betroffen. Entsprechenden Entwicklungen können wir nur durch eine Preiserhöhung für die eigenen Dienstleistungen begegnen. Durch die aktuelle Situation rund um den Russland-Ukraine-Krieg besteht ein hohes Risiko von Unterbrechungen von Lieferketten sowie steigender Energiepreise bzw. die höheren Energiepreise sind bereits eingetreten. Personalrisiken und -chancen Der Wettbewerb um qualifizierte Führungskräfte und qualitätsbewusstes technisches Personal ist in den Branchen, in denen Muehlhan tätig ist, nach wie vor hoch, es besteht daher ein erhöhtes Risiko. Beispiele aus den vergangenen Geschäftsjahren haben gezeigt, dass Muehlhan sich in seinen Teilmärkten in einem "People Business" bewegt, in dem einzelne Personen den Erfolg der Gruppe beeinflussen können. Finanzwirtschaftliche Risiken und Chancen Die Gesellschaften der Muehlhan Gruppe werden auch zu Festpreisen tätig und gehen mit ihren Dienstleistungen teilweise in erheblichem Umfang in Vorleistung. Die auf diese Weise stattfindende (Vor-)Finanzierung wird von unseren Kunden erwartet und hat sich somit zu einem wesentlichen Bestandteil unseres Dienstleistungsangebots entwickelt. Insbesondere im Nahen Osten besteht das Risiko, dass Zahlungsziele nicht eingehalten werden und Muehlhan den langen Zeitraum bis zur Zahlung finanzieren muss. Zudem besteht das Risiko, dass es zu Forderungsverlusten kommt. Muehlhan muss auch zukünftig sicherstellen, dass die notwendige Liquidität für die (Vor-)Finanzierung zur Verfügung steht. Außerdem wird bei Projekten sehr genau darauf geachtet, akzeptable Zahlungsvereinbarungen zu vereinbaren und die Solvenz der Kunden zu prüfen. Bei der Geltendmachung von fälligen Forderungen wird zukünftig, wie auch schon in der Vergangenheit der Gerichtsweg gewählt. Dies reduziert das Risiko von vollständigen Forderungsverlusten, kann es aber nicht völlig ausschließen. Muehlhan ist im Projektgeschäft tätig. Bei Großprojekten besteht grundsätzlich ein geringes Risiko, dass der Auftraggeber einen Verlust erleidet und insolvent wird. Deshalb hat Muehlhan klare Kriterien bei der Projektauswahl implementiert und wendet diverse Risikomanagementmaßnahmen strikt an. Muehlhan prüft die Liquiditätssituation von Kunden vor der Auftragsannahme intensiv und betreibt ein konsequentes und regelmäßiges Forderungsmanagement. Ein durchgängiges Projektcontrolling trägt außerdem dazu bei, Abweichungen vom Plan rechtzeitig zu erkennen und somit gegensteuern zu können. Grundsätzlich können Forderungsausfälle - auch in großem Umfang - jedoch nicht ausgeschlossen werden. Es besteht somit in Summe ein mittleres Risiko von einzelnen Projektverlusten und Risiken aus der (Vor-)Finanzierung. Steuerliche Risiken wurden hinreichend in den konsolidierten Jahresabschlüssen berücksichtigt. Gleichwohl besteht aufgrund der Komplexität ein geringes Risiko, dass es zu Steuernachforderungen kommen kann, sofern die jeweils vorherrschende Rechtsauffassung der Finanzverwaltung bei bestimmten Sachverhalten von der Auffassung der besteuerten Gesellschaft abweicht. Risiken aus Zahlungsstromschwankungen wird frühzeitig durch entsprechende Liquiditätsplanungssysteme entgegengewirkt. Unternehmensspezifische Risiken und Chancen Die Applikation von Oberflächenschutz oder Brandschutz durch die Unternehmen der Muehlhan Gruppe ist überwiegend eine projektbezogene Dienstleistung. Oftmals wird sie im Zusammenspiel mit anderen Gewerken und häufig unter erheblichem Termindruck erbracht. In Einzelfällen erschließt sich der vollständige Umfang der zu erbringenden Leistungen erst während der Arbeiten. Das stellt für Muehlhan grundsätzlich ein erhöhtes Risiko dar. Muehlhan stellt sich auf diese Bedingungen ein, indem bereits in der Frühphase der Vertragsverhandlungen die Wahrscheinlichkeit zusätzlicher Kosten, etwa durch eine Leistungs- oder Umfangsänderung, bewertet wird. Dies wird bei der Angebotskalkulation und anschließend bei der Ausarbeitung der finalen Vertragsunterlagen berücksichtigt. Rechtliche Risiken und Prozessrisiken Im internationalen Projektgeschäft bzw. bei einer international aufgestellten Unternehmensgruppe ist damit zu rechnen, dass Ansprüche von oder auch gegen Muehlhan einer gerichtlichen Klärung bedürfen. Es besteht somit ein mittleres Risiko. Bereits in der Vergangenheit hat Muehlhan Streitverfahren gegen andere Marktteilnehmer, darunter auch Kunden, geführt und führt auch aktuell Streitverfahren gegen Kunden und Lieferanten. Ein Prozessrisiko besteht aktuell auch in Deutschland aus der Beendigung eines Investitionsprojekts an der deutschen Nordseeküste, das entsprechend im Konzernabschluss berücksichtigt wird. Es bestehen nach Kenntnis des Unternehmens keine rechtlichen Risiken, die die Muehlhan Gruppe in ihrer Substanz gefährden könnten. Muehlhan nutzt verschiedene IT-Applikationen zur effizienten Abwicklung von Projekten und Verwaltung. Risiken aus Cyber-Crime-Aktivitäten stellen daher eine zunehmende Bedrohung dar und können bei einer großen Zahl von Mitarbeitern, die mit E-Mails und Internet arbeiten, nicht ausgeschlossen werden. Ein Ausfall der IT oder einzelner IT-Applikationen könnte zu kurzfristigen Verzögerungen von Projekten und in der Verwaltung führen, so wie im Februar 2022 geschehen. Muehlhan unterzieht sich regelmäßigen IT-Prüfungen, um auf dem Stand der Technik zu bleiben. Die möglichen Auswirkungen der genannten Risiken auf die allgemeine Entwicklung von Muehlhan werden vom Vorstand insgesamt als gering eingeschätzt. Risiken mit höherer Eintrittswahrscheinlichkeit oder möglicherweise signifikanten Auswirkungen werden, wenn möglich und sinnvoll, über Versicherungen reduziert. Zahlreiche Einschätzungen sind weiter abhängig unter anderem von der Entwicklung geopolitischer Krisen wie dem Krieg in der Ukraine. Staatliche Risiken Für die russische Tochtergesellschaft kann ein Verlust der Kontrolle durch staatliche Maßnahmen nicht ausgeschlossen werden. Ein Verlust der Kontrolle hätte deutlich negative Auswirkungen auf die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage des Konzerns. Das Risiko wird als erhöht eingeschätzt. Rechtliche Angaben Abhängigkeitsbericht Der Vorstand hat gemäß § 312 Aktiengesetz einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen erstellt, der folgende Schlusserklärung enthält: "Wir erklären, dass die Muehlhan AG und deren Tochtergesellschaften nach den Umständen, die ihnen in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die dargestellten Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten haben." Grundzüge des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat Die Vorstandsvergütung bestand im Geschäftsjahr 2023 aus einer fixen und einer variablen Komponente. Die variable Komponente waren an die Fortführung der Vorstandstätigkeit geknüpft. Die Aufsichtsratsvergütung besteht aus einer Festvergütung sowie einer variablen Komponente in Abhängigkeit des erzielten Konzernergebnisses. Angaben zu eigenen Aktien Im Hinblick auf die Angabe gemäß § 160 Abs. 1 Nr. 2 AktG verweisen wir auf die Erläuterungen im Anhang des veröffentlichten Einzelabschlusses der Muehlhan AG zum 31.12.2023.
Hamburg, den 26. April 2024 Der Vorstand Stefan Müller-Arends BilanzAKTIVA scrollen
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AnhangI. Allgemeine Angaben Die Muehlhan AG hat ihren Sitz in Hamburg und ist beim Amtsgericht Hamburg unter der Registernummer HRB 97812 - eingetragen. Der vorliegende Jahresabschluss wurde gemäß §§ 242 ff. und §§ 264 ff. HGB sowie nach den einschlägigen Vorschriften des AktG aufgestellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Es handelt sich um eine kleine Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs.1 HGB. Von den größenabhängigen Erleichterungen gemäß § 276 und § 288 HGB wird teilweise Gebrauch gemacht. II. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Das Finanzanlagevermögen wird zu Anschaffungskosten oder bei voraussichtlich dauernder Wertminderung mit den niedrigeren beizulegenden Werten angesetzt. Das Vorratsvermögen wird zu Anschaffungskosten bilanziert. Soweit notwendig, werden Wertberichtigungen auf den beizulegenden Wert vorgenommen. Das Niederstwertprinzip wird beachtet. Die Bewertung der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände erfolgt mit den Anschaffungskosten. Wertberichtigungen wurden - soweit notwendig - vorgenommen. Forderungen in Fremdwährung werden mit dem Devisenkassamittelkurs zum Abschlussstichtag umgerechnet. Kursgewinne aus Forderungen bis zu einem Jahr werden nach § 256a HGB sofort realisiert. Der Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten werden zu Nominalwerten angesetzt. Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten werden Ausgaben vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem darstellen. Die Posten des Eigenkapitals sind zum Nennwert ausgewiesen. Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen und sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags unter Berücksichtigung erwarteter künftiger Preis- und Kostenänderungen angesetzt. Rückstellungen mit Restlaufzeiten von über einem Jahr bestehen nicht. Die Verbindlichkeiten werden zum Erfüllungsbetrag bilanziert. Verbindlichkeiten in Fremdwährung werden mit dem Devisenkassamittelkurs zum Abschlussstichtag gemäß § 256a HGB umgerechnet. III. Erläuterungen zur Bilanz 1. Forderungen und Sonstige Vermögenswerte Die Forderungen haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von TEUR 23 (Vorjahr: TEUR 1.142) bestehen im Wesentlichen aus Forderungen aus Managementdienstleistungen und Markenrechten an verkaufte ehemalige Tochterunternehmen. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen in Höhe von TEUR 1.278 (Vorjahr: TEUR 3.001). Davon sind TEUR 937 (Vorjahr: TEUR 1.274) aus Lieferungen und Leistungen und TEUR 341 (Vorjahr: TEUR 1.727) aus gegebenen Darlehen. Die sonstigen Vermögensgegenstände von TEUR 724 (Vorjahr: TEUR 8.486) bestehen im Wesentlichen aus einem Recht an einem Erbpachtvertrag samt Gebäude in Aberdeen, Schottland. 2. Eigenkapital Das Grundkapital der MYAG beträgt zum Stichtag TEUR 13.902. Es ist eingeteilt in 13.902.098 auf den Inhaber lautende nennwertlose Stückaktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von EUR 1,00 je Aktie. Das genehmigte Kapital beträgt TEUR 9.750 (Vorjahr TEUR 9.750). Vom gezeichneten Kapital von TEUR 13.902 wurde der Nennbetrag der eigenen Aktien (101.695 Stück zu je 1 Euro) gemäß § 272 Abs. 1a HGB abgesetzt. Die eigenen Aktien haben einen Anteil von 0,7 % am Grundkapital. Die Kapitalrücklage verringerte sich von TEUR 15.084 auf TEUR 10.886. Hintergrund des verringerten gezeichneten Kapitals und der verringerten Kapitalrücklage ist ein auf der Hauptversammlung am 6. Juni 2023 beschlossenes und ein im Sommer 2023 durchgeführtes Aktienrückkaufprogramm. Die zurückgekauften Aktien wurden eingezogen. 3. Verbindlichkeiten Die sonstigen Verbindlichkeiten haben eine Restlaufzeit von unter einem Jahr. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen zum Stichtag nicht mehr (Vorjahr: TEUR 1.966). IV. ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG Aufgrund der größenabhängigen Erleichterung gemäß § 288 HGB sind hier keine Angaben zu machen. V. Sonstige Angaben 1. Angaben nach § 251 HGB Aus gestellten Bürgschaften für andere Unternehmen (ausschließlich verbundene Unternehmen) bestehen Haftungsverhältnisse in Höhe von TEUR 3.838 (Vorjahr TEUR 277). 2. Angaben nach § 285 Nr. 3a HGB Es bestehen keine finanzielle Verpflichtungen nach § 285 Nr. 3a HGB mehr. 3. Angaben nach § 285 Nr. 7 HGB Durchschnittlich wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr beschäftigt: Angestellte Mitarbeiter: 1 (Vorjahr 24) 4. Angaben nach § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG Die Gesellschafterstruktur zum 31. Dezember 2023 stellt sich wie folgt dar: scrollen
Im Berichtszeitraum haben wir keine Mitteilungen nach § 20 AktG erhalten.
Hamburg, den 26. April 2024 Der Vorstand Stefan Müller-Arends |
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