Mühlbauer Holding AGRodingKonzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2018 bis zum 31.12.2018LageberichtA. Grundlagen des Konzerns 1. Konzern Die Mühlbauer Holding AG entstand im Mai 1998 aus einem ursprünglich einzelkaufmännischen Unternehmen, das 1981 von Herrn Josef Mühlbauer gegründet wurde. Die Unternehmensgruppe Mühlbauer blickt damit auf eine Historie von über 37 Jahren zurück, die von Pionierleistungen im Maschinen- und Anlagenbau geprägt ist. Ende 2018 steht der global agierende Konzern für rund 3.500 Mitarbeiter, Technologiezentren auf drei Kontinenten sowie für ein weltweites Vertriebs- und Servicenetzwerk. Die Beschäftigung von durchschnittlich 455 Mitarbeitern in Forschung und Entwicklung sowie das mit im Schnitt 339 Lehrlingen im bundesweiten Vergleich deutlich höhere Ausbildungsniveau unterstreichen dabei sowohl die Innovationskraft als auch die Zukunftsorientierung des Konzerns. 2. Produkte und Dienstleistungen Der Mühlbauer Konzern verfügt über ein breit gefächertes Produktportfolio, welches sich über verschiedene Industrien erstreckt. Zentrale Elemente dieser unterschiedlichen Branchen sind dabei die Aspekte Sicherheit sowie Präzision. Der Mühlbauer Konzern fungiert innerhalb dieser Industrien in erster Linie als Komplettlösungsanbieter, d.h. der Kunde erhält alle für sein Projekt benötigten Komponenten aus einer Hand, was dem Konzern ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber seinen Wettbewerbern sichert. Die Produkte und Dienstleistungen des Konzerns werden in die folgenden drei Geschäftsfelder gegliedert: PRECISION PARTS & SYSTEMS. Um höchsten Anforderungen an Qualität und Präzision gerecht zu werden, produziert Mühlbauer im Geschäftsfeld Precision Parts & Systems in drei unabhängigen Fertigungszentren in Deutschland und der Slowakei hochpräzise Einzelteile, die sowohl an externe Kunden vertrieben werden als auch die Basis für die eigenen Produkte darstellen. AUTOMATION. Die Business Line Automation besteht aus den Produktsparten SRP (Semiconductor Related Products) und DSRP (Document and Solution Related Products). Dabei ist AUTOMATION verantwortlich für die Entwicklung und Fertigung sowie den Vertrieb von technologisch hoch entwickelten Maschinen und Systemen für Unternehmen aus Industrie und Wirtschaft sowie Regierungen und Behörden. Die Produktsparte DSRP fokussiert sich auf die Märkte für Chipkarten und ID Dokumente. Sie liefert Equipment-Lösungen für die Herstellung und Personalisierung von GSM-, Bank-, ID-Karten und Passports sowie Systeme zur Erfassung und Verifikation von biometrischen Daten. Die Produktsparte SRP konzentriert sich auf die halbleiterverarbeitende Industrie. Hierbei stattet der Mühlbauer Konzern komplette Smart Label Factories mit modernsten Produktionstechnologien aus, mit deren Hilfe RFID-Inlays gefertigt, anschließend zu Labels oder Tickets konvertiert und schließlich mit spezifischen Informationen personalisiert werden. Im Halbleiter Backend Bereich ist der Mühlbauer Konzern auf das Verarbeiten kleinster Bauteile spezialisiert. Das Produktportfolio konzentriert sich auf Die Sorting Equipment mit den dazugehörigen Carrier Tape Lösungen sowie auf Zukunftstechnologien im Solar- und LED-Bereich. Ein wesentlicher Wettbewerbsvorteil des Mühlbauer Konzerns ist das globale Servicenetzwerk, das Konzernkunden auf allen Kontinenten mit meist lokalen Mitarbeitern einen sehr schnellen Vor-Ort-Support garantiert. TECURITY®. Als Partner für komplette Systemlösungen zum Erfassen und Verwalten von Personendaten, bis hin zur Ausgabe-Verifizierung von Personen- bzw. ID-Sicherheitsdokumenten, realisiert dieses Geschäftsfeld auf der Basis von Produkten des Mühlbauer Konzerns ID-Projekte, die einen Gesamtlösungscharakter haben, d.h. bei denen die Kunden von der ersten Konzeption bis hin zur finalen Realisierung des Projektes - also der Ausgabe der ID-Dokumente - begleitet werden. Der Schwerpunkt dieser Projekte liegt hierbei in der Softwareentwicklung und im Hochsicherheits-Dokumentenbereich. Ein weiterer Schwerpunkt liegt im kompletten Technologie- und Know-how-Transfer, von der Herstellung derartiger elektronischer ID-Dokumente über die Konzeption von Produktionsniederlassungen, bis hin zu Work-Flow-Consulting und Zertifizierungsbegleitung. Die Kunden des Konzerns aus der Industrie und dem öffentlichen Sektor profitieren hierbei gleichermaßen von mehr als 37 Jahren Technologie- und Markt-Know-how sowie einer nachgewiesenen Expertise aus mehr als 300 ID- sowie zahlreichen industriellen Projekten weltweit. 3. Absatzmärkte Der Geschäftsbereich Precision Parts & Systems bedient insbesondere Unternehmen aus der Maschinenbaubranche, sicherheitssensiblen Branchen wie der Luft- und Raumfahrttechnologie, der Medizintechnik sowie aus dem Bereich der Smart Identification. Darüber hinaus fertigt er qualitativ hochwertige Produkte für Kunden aus der Automobil-, Halbleiter- und Druckindustrie. Im Berichtsjahr konnte zudem die Position in den Märkten der Robotik sowie der Umwelt- und Recyclingtechnik gestärkt werden. Mit seinen Produkten bedient der Geschäftsbereich AUTOMATION – auf Kartenanwendungen spezialisierte Unternehmen aus Industrie und Wirtschaft, Regierungen und Behörden sowie Unternehmen aus der Halbleiter-, RFID-, Solar- und LED-Branche. Mit seinen hard- und softwarebasierten Lösungen bedient das Geschäftsfeld TECURITY® Regierungen und Behörden sowie Industriekunden weltweit. 4. Externe Einflussfaktoren für das Geschäft Das Geschäftsmodell des Geschäftsbereichs Precision Parts & Systems unterliegt verschiedenen Einflussfaktoren, die sich unterschiedlich stark auf die Geschäftsentwicklung des Bereichs auswirken. Vor allem die für den Geschäftsbereich relevante Maschinenbaubranche reagiert sensibel auf konjunkturelle Entwicklungen. Da der Geschäftsbereich Precision Parts & Systems unter anderem interne Konzerngesellschaften bedient, hängt die wirtschaftliche Entwicklung des Geschäftsbereichs auch von der Situation des Gesamtkonzerns ab. Der Geschäftsbereich AUTOMATION bedient mit einem breit gefächerten Produktspektrum Kunden in verschiedenen Industrien und Absatzmärkten. Folglich unterliegt das Geschäftsmodell des Bereichs AUTOMATION auch unterschiedlichsten Einflussfaktoren, die sich auf dessen Geschäftsentwicklung auswirken. Während im Industriegeschäft insbesondere konjunkturelle und technologische Entwicklungen von wesentlicher Bedeutung sind, zählen im Regierungsgeschäft vor allem politische Rahmenbedingungen, geopolitische Konflikte oder Änderungen von internationalen Regelungen, beispielsweise zu Einreisebestimmungen oder den Sicherheitsmerkmalen von ID-Dokumenten, zu den wichtigsten Einflussfaktoren. Aufgrund der Absatzmärkte vorwiegend im öffentlichen Sektor unterliegt das Geschäftsmodell der TECURITY® speziellen Einflussfaktoren, die sich auf die Geschäftsentwicklung des Unternehmens auswirken. Neben dem Wettbewerbsdruck zählen vor allem Änderungen internationaler Regelungen zu Einreisebestimmungen oder Sicherheitsmerkmalen von ID-Dokumenten, politische Entscheidungen aber auch die Rohölpreisentwicklung im Hinblick auf die Liquiditätssituation von Staatshaushalten, nationale Devisenverkehrsbeschränkungen und kriegerische Konflikte zu den wichtigsten Einflussfaktoren für das Regierungsgeschäft. 5. Forschung und Entwicklung Grundlage der über siebenunddreißigjährigen Entwicklung von Mühlbauer ist der stetige Drang nach Innovation. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung bestehender sowie die Entwicklung neuer, innovativer Verfahren und Systeme soll die technologische Basis des Mühlbauer Konzerns weiter gestärkt sowie die starke Marktposition, die sich der Konzern in seinen hart umkämpften Märkten durch seine Erfahrung und Kompetenz über Jahrzehnte erarbeitet hat, gesichert bzw. ausgebaut werden. Dazu beschäftigte der Mühlbauer Konzern im Berichtsjahr durchschnittlich 455 Mitarbeiter (Vorjahr 438) im Bereich Forschung und Entwicklung. Zudem arbeitet die Unternehmensgruppe im Bereich der Grundlagenforschung eng mit verschiedenen Hochschulen, Forschungsinstituten sowie Unternehmen zusammen. Die Erfolge der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten stellt der Mühlbauer Konzern durch ein international aufgestelltes Intellectual Property Management sicher: Im vergangenen Geschäftsjahr erzielte der Konzern 17 patentwürdige Entwicklungsergebnisse (Vorjahr 16), die Zahl der Schutzrechtsanmeldungen hat sich mit 67 Stück im Vergleich zum Vorjahr (35) fast verdoppelt. AUTOMATION. Wie bereits im Vorjahr war der weitere Ausbau von Industrie-4.0 einer der Schwerpunkte des Bereiches Research & Development. Die für „Smart Factory’s“ benötigte Softwarelösung Palamax wurde um essentielle Bausteine wie Remote Control, Track&Trace sowie Extended Statistic erweitert. Außerdem wurde die Verkettung von Produktionsmaschinen zu komplexen Produktionsanlagen, teilweise mit Hilfe von Robotertechnologie, realisiert, umso den Automatisierungsgrad weiter zu steigern. Beispiele hierfür sind die IAL-Unlam oder auch die Smart-Card-Packaging-Line. Bei der Personalisierung von ID-Dokumenten und Smart Cards lag der Fokus auf innovativen DOD-Druckverfahren wie beispielsweise der Kombination von Vollfarben Druck mit personalisiertem Schutzlack. Diese neue Technologie war Grundlage, um das Maschinenportfolio sowohl im ID1- als auch im ID3-Bereich zu erweitern. Dem Bereich RFID / IOT (Internet Of Things) wird eine sehr positive Marktentwicklung prognostiziert. Um den zukünftigen Marktanforderungen Rechnung zu tragen wurde mit der Entwicklung einer High Volume-Anlage zur Herstellung von Inlays auf breitem Tape gestartet; ebenso wurden Anlagen zur Herstellung von RFID-Antennen und funktionalen Strukturen umgesetzt. Im Bereich Semiconductor Backend wurde der Durchsatz des MB HighSpeed Die-Sorters nochmals um 50 % gesteigert und gleichzeitig die Defekterkennung der zu sortierenden Bauteile mit Infrarot-Inspektionen bei vollem Durchsatz erweitert. Mit den Mühlbauer Kernkompetenzen sind wir in der Lage auch neue Märkte zu bedienen. So wurden bereits vielversprechende Machbarkeitsstudien im Automotive-Bereich, speziell im Sektor eMobility gestartet. Zudem steht eine weitere kundenspezifische Anlage zur Herstellung flexibler Solarzellen kurz vor der Auslieferung. TECURITY®. Schwerpunkt der Weiterentwicklung der Produktgruppe MB STEEL READER© war die Einführung der biometrischen Verifikation im Produkt MB STEEL READER MOBILE©. Neben der bereits vorhandenen Überprüfung von elektronischen Reisedokumenten (eMRTDs) und anderen Ausweisdokumenten (ID Cards) ermöglicht diese Option eine Kontrolle von Personen basierend auf dem Gesichtsbild. Hierzu wird ein Live-Bild des Dokumenteninhabers aufgenommen und mit den im Chip oder Barcode des Dokuments gespeicherten Informationen verglichen. Die Personenverifikation kann lokal auf dem Gerät oder unter Verwendung von Online Services erfolgen. Somit kann die Personen-Verifikation analog zur Dokumenten-Verifikation sowohl offline als auch online realisiert werden. Diese Lösung ermöglicht die effiziente und kostengünstige Überprüfung von Reise- und Ausweisdokumenten sowie Personen mittels herkömmlicher mobiler Geräte wie Smartphones oder Tablets. Der MB STEEL READER MOBILE© ist verfügbar für Android Geräte ab Version 4.4, die mit einer Schnittstelle zur Nahfeldkommunikation (NFC) zum Auslesen des Chips und mit einer Kamera zur optischen Erfassung der maschinenlesbaren Zone und der Aufnahme des Gesichtsbildes ausgestattet sind. Des Weiteren wurde im Berichtsjahr ein Prototyp für MobileID entwickelt. Er basiert auf einem zentralen Personen- und Dokumentenregister und erlaubt die Speicherung der Identitätsinformationen einer Person und des dazugehörigen Ausweisdokumentes auf einem mobilen Gerät. Mit Blick auf die Einführung der Europäischen Datenschutz-Grundverordnung DSGVO erfolgte eine Weiterentwicklung der Funktionalität. Dabei werden die personenbezogenen Daten dezentral auf dem mobilen Gerät sicher gespeichert und von der Person aktiv bei Ausweiskontrollen oder Interaktionen mit Dienstleistungen bekannt gegeben. Dieses Konzept wurde auf der ICAO TRIP Konferenz in Montreal im November 2018 präsentiert. In Bezug auf ID-Dokumente wurde in 2018 die Dual-Interface-Lösung MB TeConnect® erfolgreich in Kundenprojekten eingesetzt und die Lebensdauer sowie die Widerstandsfähigkeit dieser Lösung erneut durch ausgiebige Lebensdauertests nachgewiesen. Um Sicherheitsstandards zu erweitern und bestehende Sicherheitslösungen zu verbessern, erfolgten während des Berichtsjahrs fortgesetzte Gespräche mit international anerkannten Spezialisten, Forensikern und Polizisten. Das Produktportfolio an Sicherheitsmerkmalen mit Fokus auf DOVID’s wurde durch Produktqualifikationen vorhandener Produkte bzw. durch Spezifikationen für neue Produkte mit potentiellen Lieferanten erweitert. Die Nutzung der Synergien aus dem RFID-Produktbereich hat dazu beigetragen, die eingesetzten eigenen Antennenproduktionstechnologien weiterzuentwickeln. Diese Verbesserungen tragen einerseits zu optimierten, langlebigen Produkten bei, wie sie von Staatsregierungen für den Einsatz in Identifikationsdokumenten gefordert werden. Andererseits ist Mühlbauer in der Lage, rasch auf Neuerungen in diesem Produktbereich zu reagieren. Im Zuge der Miniaturisierung und der Umgestaltung von Mikroprozessoren und deren Gehäusen ist Mühlbauer der richtige Partner, um Implementierungen in unterschiedlichen Applikationen am schnellsten umzusetzen. B. Wirtschaftsbericht 1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen a. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen. Die positive Stimmung des Weltmarktes aus dem Jahr 2017 hat im Jahr 2018 an Fahrt verloren und wechselte zu einer verunsicherten Haltung. Zwar zeichnet sich für 2018 ein Anstieg der Weltproduktion auf 3,7 % ab; dieser fällt jedoch um 0,1 % geringer aus als prognostiziert. In den fortgeschrittenen Volkswirtschaften hat sich die konjunkturelle Situation unterschiedlich entwickelt. Im Euroraum und in Japan war zum Ende des Jahres eine deutliche Abschwächung spürbar, die vor allem an der geringen Zunahme der Produktion erkennbar ist. Besonders die Ungewissheit des Brexit und der Handelskrieg der USA verursachten einige Zurückhaltung. Trotz dieser Aspekte verbuchte der amerikanische Raum aufgrund von Steuersenkungen, zusätzlichen Staatsausgaben und der angepassten Zinspolitik einen Anstieg des Bruttoinlandproduktes. Die angepassten Bedingungen des US-Marktes wirkten sich auf die Schwellenländer aus. Die vorher angestiegene Expansion stoppte, was in vielen Ländern eine Zinserhöhung verursachte. Auch in China fiel das Wachstum geringer aus als erwartet, da durch den Handelskrieg mit den USA die wirtschaftliche Dynamik verloren ging. Des Weiteren hat der Euro im Berichtsjahr gegenüber dem US-Dollar an Substanz verloren. Der Wechselkurs des US-Dollars je Euro veränderte sich binnen Jahresfrist von 1,20 USD auf 1,14 USD. Im gleichen Betrachtungszeitraum sank der Preis des Rohöls der Sorte Brent von knapp 70 Dollar je Barrel auf nahezu 55 Dollar je Barrel. b. Branchenbezogene Rahmenbedingungen. PRECISION PARTS & SYSTEMS. Bis Ende des 1. Halbjahres 2018 verlief die konjunkturelle Lage im Maschinen- und Anlagebau gut. Es konnte nahtlos an die positiven Ergebnisse des Vorjahres angeknüpft werden. Ab Mitte des Jahres war die Bruttowertschöpfung jedoch rückläufig (1,5 % unter dem Niveau des ersten Halbjahres). Insgesamt stand ein Produktionswachstum von plus 5 % in den Büchern. Werden die Werte von Mai bis Juli 2018 mit dem Vorjahr verglichen, ist im Inland ein Auftragszuwachs von 7 % zu verbuchen. Im Ausland legte die Auftragslage um 4 % zu, wobei sie im Euro-Raum um 1 % und im Nicht-Euro-Raum um 5 % anstieg. Für das Jahr 2018 hat sich auch die Investitionsgüternachfrage weltweit um 2,3 % ausgeweitet, das Wachstum verhielt sich aber langsamer als im Vorjahr. Gegenwärtig wird die Konjunktur im deutschen Maschinenbau klar von den Exporten angetrieben. Diese stiegen im Jahr 2018 insgesamt um 5,3 Prozent auf 177,8 Mrd. EUR (Vorjahr 169 Mrd. EUR). Dabei fand das Wachstum auf breiter regionaler Basis statt. Die größten Wachstumsbeiträge kamen aus den USA und aus China. Das Inlandsgeschäft konnte mit einer Steigerung der Importe auf 7 % ebenfalls gut abschließen. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Produktionsvorhersage von sechs Prozent Wachstum in 2018 nicht ganz erreicht werden konnte. Dies lag vor Allem an der Verunsicherung vieler Kunden ab dem zweiten Halbjahr, die insbesondere durch die Handelsstreitigkeiten, den Brexit und die Konjunkturentwicklung ausgelöst wurde. AUTOMATION. Das Wachstum der deutschen Automatisierungsindustrie hat sich laut ZVEI-Fachverband gegenüber dem Vorjahr verstärkt. Der größte Teil des Wachstums ist auf Innovationen rund um den Bereich Industrie 4.0 zurückzuführen. Die Branche erzielte in den ersten Monaten des Jahres 2018 einen Umsatz von 40,8 Mrd. Euro, was einem Wachstum von 2,5 % entspricht. TECURITY®. Das im Juli 2018 von den Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen verabschiedete internationale Abkommen für sichere und reguläre Migration („UN-Migrationspakt“) definiert als viertes von insgesamt 23 Zielen die Sicherstellung, dass alle Migranten über den Nachweis einer rechtlichen Identität und ausreichende Dokumente verfügen. Dieses Abkommen unterstreicht exemplarisch, dass auch im Berichtsjahr 2018 – trotz Beruhigung bei den Flüchtlingsströmen – das Bedürfnis nach Gewährleistung von Sicherheit in allen Lebensräumen und Lebenslagen weiterhin hoch war. Somit hat sich die in 2017 getroffene Prognose, dass die Sicherheitsbranche vor allem in den Bereichen Border Control Systeme und Dokumente zur Personenidentifikation und -verifikation in 2018 weiter wachsen werde, bewahrheitet. Gleichwohl waren im Berichtsjahr, bedingt durch in den vorangegangenen Jahren global getätigten Investitionen im Sicherheitsbereich, Sättigungserscheinungen im Markt erkennbar. Der Mobilitätstrend setzte sich auch im Berichtsjahr ungebrochen fort: Virtuelle Dokumente, welche den Vorteil der Digitalisierung und somit auch des Komforts mobiler Geräte aufweisen, kamen u.a. forciert durch die Vereinten Nationen und die Weltbank – zunehmend zum Einsatz –, gekoppelt mit innovativen Verschlüsselungstechniken und der Nutzung von Clouds als Online-Speichermedium. Der Markt für Sicherheitsprodukte in den Bereichen Border Control Systeme und Dokumente zur Personenidentifikation und -verifikation konsolidierte sich fortgesetzt auch in 2018. Eine immer geringer werdende Anzahl zunehmend größer werdender Marktteilnehmer agierte auf einem deutlich schärfer werdenden Verdrängungsmarkt. Hierbei bedienten sich die Marktteilnehmer zunehmend der Unterstützung ihrer jeweiligen nationalen Regierungen zur Erschließung neuer Märkte. Da auch in 2018 das Ölpreisniveau signifikant unter dem hohen Niveau der Jahre 2013 und 2014 lag, standen der Investitionsnachfrage bezogen auf Sicherheit in zahlreichen Fällen finanziell angespannte Staatshaushalte gegenüber, was mit negativen Auswirkungen und Verzögerungseffekten bei ID-Projekten bestimmter Staaten verbunden war. 2. Geschäftsverlauf Der Mühlbauer Konzern erzielte im Berichtsjahr einen konsolidierten Umsatz von 275,4 Mio. EUR. Im Vergleich zum Vorjahr (266,4 Mio. EUR) erhöhte sich damit das Umsatzvolumen um 9,0 Mio. EUR bzw. 3,4 %. Gestützt wurde die Umsatzausweitung vornehmlich von einer erhöhten Nachfrage nach ID-Dokumenten in einem staatlichen Konzessionsprojekt im TECURITY®-Bereich als auch dem zu verzeichnenden Zuwachs durch externe Kunden im PRECISION PARTS & SYSTEMS-Bereich. Von dieser positiven Geschäftsentwicklung konnte das operative Ergebnis – auch bedingt durch eine ergebniswirksame Anpassung der Risikovorsorge im Vorratsvermögen – überproportional profitieren und fiel mit 56,3 Mio. EUR um 13,9 Mio. EUR bzw. 32,8 % höher aus als im Vorjahr (42,4 Mio. EUR). 3. Lage a. Ertragslage Auftragseingänge /-bestand. Der im Berichtsjahr erzielte Auftragseingang des Mühlbauer Konzerns weist mit 372,9 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahr (266,3 Mio. EUR) einen starken Zuwachs auf, der ausnahmslos von allen Geschäftsbereichen mitgetragen wurde. So sorgten ein erhaltener Zuschlag für die mehrjährige Umsetzung eines nationalen ID-Projektes im TECURITY®-Bereich sowie eine Steigerung des RFID- und Solar-Marktes im AUTOMATION-Geschäft für positive Impulse, während der Bereich PRECISION PARTS & SYSTEM-Bereich von der guten Konjunktur profitieren und ebenfalls deutlich zulegen konnte. Der Auftragsbestand des Mühlbauer Konzerns betrug im Berichtszeitraum 367,8 Mio. EUR. Im Vergleich zum Vorjahr (264,6 Mio. EUR) entspricht dies einer Steigerung von 103,1 Mio. EUR bzw. 39,0 %. PRECISION PARTS & SYSTEMS. Der Auftragseingang im Geschäftsfeld Precision Parts & Systems lag im Berichtsjahr bei 51,0 Mio. EUR und damit um 15,1 Mio. EUR bzw. 42,1 % über dem Wert aus 2017 (35,9 Mio. EUR). Ursächlich für diese Zunahme waren der für das Jahr 2018 vorhergesagte positive Trend der Branche, die damit verbundene Konjunkturentwicklung in Kombination mit der guten strategischen Ausrichtung und die internen Umstrukturierungsmaßnahmen, die umgesetzt wurden, um sich den Anforderungen der Kunden besser anpassen zu können. Der Auftragsbestand erhöhte sich auf ca. 25 Mio. EUR (Vorjahr 18,1 Mio. EUR). AUTOMATION. Die Märkte der Business Line Automation zeigten sich aufgrund den im abgelaufenen Geschäftsjahr gestiegenen Marktpotenzialen im RFID-Bereich positiv. Verstärkt durch den Solarbereich konnte der Auftragseingang des Geschäftsbereichs Automation im Berichtszeitraum um 9,3 % auf 200,6 Mio. EUR gesteigert werden und liegt somit über dem Vorjahr (183,5 Mio. EUR). Der Auftragsbestand stieg zum Bilanzstichtag um 35,1 Mio. EUR auf 121,0 Mio. EUR (Vorjahr: 85,9 Mio. EUR). TECURITY®. Für das projektbezogene Geschäftsfeld TECURITY®, dessen Kernkompetenz in der Konzipierung und Realisierung komplexer ID-Projekte mit Gesamtlösungscharakter liegt, fiel der Auftragseingang im Berichtsjahr mit 121,3 Mio. EUR um 74,3 Mio. EUR bzw. 158,2 % deutlich höher aus als im Vergleich zum Vorjahreswert in Höhe von 47,0 Mio. EUR. Ursächlich für diese deutliche Steigerung ist der im Berichtszeitraum erhaltene Zuschlag für ein mehrjähriges ID-Projekt. Der Auftragsbestand verzeichnete zum Ende des Berichtsjahres eine Zunahme um 61,2 Mio. EUR bzw. 38,1 % auf 221,8 Mio. EUR nach 160,6 Mio. EUR im Vorjahr. Umsatz. [1] Aufgrund der positiven konjunkturellen Entwicklung, der strategisch guten Ausrichtung im Bereich PRECISION PARTS & SYSTEMS und einer temporär erhöhten Nachfrage nach ID-Dokumenten in einem staatlichen Konzessionsprojekt im Geschäftsfeld TECURITY® fiel der im Berichtszeitraum erwirtschaftete konsolidierte Umsatz mit 275,4 Mio. EUR um 9,0 Mio. EUR bzw. einem Plus von 3,4 % höher aus als im Vorjahr (266,4 Mio. EUR). PRECISION PARTS & SYSTEMS. Der Umsatz im Geschäftsfeld Precision Parts & Systems lag im Berichtsjahr mit 44,9 Mio. EUR um 8,8 Mio. EUR bzw. 24,4 % über dem Vorjahreswert von 36,1 Mio. EUR. AUTOMATION. Der Umsatz der Business Line Automation sank durch einen starken Wettbewerb im geprägten Marktumfeld der Halbleiterindustrie, den der im Berichtsjahr erstarkte RFID-Markt nicht zu kompensieren vermochte. Vor diesem Hintergrund reduzierte sich der Umsatz um 2,6 Mio. EUR bzw. 1,5 % auf 166,0 Mio. EUR (Vorjahr: 168,6 Mio. EUR). TECURITY®. Das projektbezogene Geschäftsfeld TECURITY® weist im Berichtsjahr einen höheren Umsatz aus als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. So erhöhten sich die Umsatzerlöse von 61,7 Mio. EUR im Vorjahr um 2,7 Mio. EUR bzw. 4,4 % auf 64,5 Mio. EUR im Berichtsjahr. Hauptgrund für diese Umsatzsteigerung ist eine temporär erhöhte Nachfrage nach ID-Dokumenten in einem staatlichen Konzessionsprojekt. Regionale Umsatzverteilung. Regional betrachtet konnte zwar der anteilig höchste Umsatz im Berichtsjahr mit 105,8 Mio. EUR (Vorjahr 97,0 Mio. EUR) weiterhin in Asien erzielt werden, was einer Steigerung von 9,1 % entspricht. Der zweithöchste Umsatz konnte in Europa erzielt werden, wovon 54,3 Mio. EUR (Vorjahr 44,8 Mio. EUR) auf Deutschland entfielen. Europaweit entspricht dies einer Steigerung von 1,8 %. Weitere wichtige Absatzmärkte waren Amerika mit 43,1 Mio. EUR (Vorjahr: 32,8 Mio. EUR) sowie Afrika mit 20,4 Mio. EUR (Vorjahr: 32,4 Mio. EUR). Ergebnisentwicklung. Das vom Technologiekonzern Mühlbauer im Berichtszeitraum erwirtschaftete operative Ergebnis fiel mit 56,3 Mio. EUR um 13,9 Mio. EUR höher aus als im vergleichbaren Vorjahr (42,4 Mio. EUR). Ursächlich für diese positive Entwicklung sind im Wesentlichen der im Berichtsjahr erzielte höhere Umsatz, die deutlich höhere Gesamtleistung und die geringere Materialaufwandsquote, welche die im Jahresvergleich rückläufigen sonstigen betrieblichen Erträge, gestiegenen Personalkosten und höheren betrieblichen Aufwendungen deutlich überkompensiert haben. scroll
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So stieg der Umsatz im Jahresvergleich von 266,4 Mio. EUR um 9,0 Mio. EUR bzw. 3,4 % auf 275,4 Mio. EUR an, während die Gesamtleistung des Konzerns im gleichen Zeitraum von 272,0 Mio. EUR um 17,7 Mio. EUR bzw. 6,5 % zunahm. Ursächlich für den überproportionalen Anstieg der Gesamtleistung zu den Umsatzerlösen sind neben einer ergebniswirksamen Anpassung der Risikovorsorge im Vorratsvermögen die im Berichtsjahr unternommene Wertschöpfung zur Abarbeitung des Auftragsvolumens sowie zur Vorratshaltung von Produkten, welche zu einer Bestandserhöhung von 14,1 Mio. EUR führten, während im Vorjahr eine Bestandsmehrung von 5,6 Mio. EUR zu verzeichnen war. Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten im Wesentlichen Effekte außerhalb der Kernaktivitäten des Konzerns, periodenfremde Geschäftsvorfälle und sonstige nicht direkt mit dem Kerngeschäft des Unternehmens verbundene Geschäftsvorfälle. Die sonstigen betrieblichen Erträge reduzierten sich um 3,1 Mio. EUR auf 12,6 Mio. EUR im Berichtsjahr – nach 15,7 Mio. EUR im Vorjahr. Ursächlich hierfür ist vor allem die währungsbedingte Abnahme der im Vorjahr aus der stichtagsbezogenen Bewertung von Fremdwährungsverbindlichkeiten resultierenden Kursgewinne um 6,1 Mio. EUR. Gegenläufig hierzu wirkten die um 4,2 Mio. EUR gestiegenen periodenfremden Erträge. Das Rohergebnis erhöhte sich absolut um 16,3 Mio. EUR. Gemessen an der Gesamtleistung entspricht dies einem Anstieg der Rohergebnismarge von 75,8 % im Vorjahr auf 76,8 % im Berichtsjahr. Der um 7,5 Mio. EUR gestiegene Personalaufwand ist im Berichtsjahr – neben marktbedingter Kostensteigerungen – im Wesentlichen auf die Neueinstellung von Mitarbeitern in den Bereichen Produktion und Montage sowie Forschung und Entwicklung zurückzuführen. Die Abschreibungen lagen im Wesentlichen aufgrund der Beendigung von Abschreibungsperioden für in den Vorjahren konzentriert vorgenommenen kräftigen Investitionen in Sachanlagen an den Produktions- und Technologiestandorten mit 12,1 Mio. EUR um 3,0 Mio. EUR unter dem Niveau des Vorjahres von 15,1 Mio. EUR. Die Abnahme der sonstigen betrieblichen Aufwendungen von 51,7 Mio. EUR im Vorjahr auf 49,6 Mio. EUR ist vor allem den um 4,6 Mio. EUR niedrigeren periodenfremden Aufwendungen sowie geringeren Reiseaufwendungen von 0,9 Mio. EUR geschuldet. Gegenläufig hierzu wirken um 1,7 Mio. EUR höhere Betriebsaufwendungen und die Zunahme von Vertriebs- und Werbeaufwendungen in Höhe von 0,8 Mio. EUR. Mit sonstigen Zinsen und ähnliche Erträge von 0,5 Mio. EUR, die die Zinsaufwendungen komplett decken, weist das Unternehmen im Berichtsjahr ein ausgeglichenes Finanzergebnis aus, während im Vorjahr ein negatives Finanzergebnis von 0,4 Mio. EUR zu verzeichnen war. In Summe schließt der Konzern sein Geschäftsjahr mit einem Ergebnis vor Steuern von 56,3 Mio. EUR ab, welches um 14,3 Mio. EUR über dem Vorjahreswert von 42,0 Mio. EUR liegt. Dies entspricht einer Umsatzrendite von 19,4 % - gegenüber 15,4 % im Vorjahr. Der im Berichtsjahr ausgewiesene Steueraufwand in Höhe von 12,1 Mio. EUR hat sich im Vergleich zum Vorjahreswert von 14,9 Mio. EUR, von welchem 4,8 Mio. EUR anderen Perioden zuzuordnen waren, wieder normalisiert. Unter Berücksichtigung der vorstehend erläuterten Entwicklung weist der Technologiekonzern Mühlbauer im Geschäftsjahr einen Konzernjahresüberschuss von 44,2 Mio. EUR aus, was gegenüber dem Vorjahr (27,1 Mio. EUR) einer Erhöhung um 17,1 Mio. EUR entspricht. Dividende. Die Gesellschaft will ihre Dividendenpolitik der vergangenen Jahre fortsetzen und die Aktionäre auch in diesem Jahr angemessen am Unternehmensergebnis beteiligen. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung daher vorschlagen, für das Geschäftsjahr 2018 eine Dividende von 1,50 EUR (Vorjahr 1,50 EUR) je nennwertloser Stückaktie auszuschütten. Aufgrund des von der Gesellschaft im Berichtszeitraum fortgesetzten Aktienrückkaufprogrammes beträgt die Ausschüttungssumme an die Aktionäre rd. 21,5 Mio. EUR – nach 21,7 Mio. EUR im Vorjahr. Ergebnis je Aktie. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie wird ermittelt, indem das Jahresergebnis durch den gewichteten Durchschnitt der Aktien, die im Berichtszeitraum ausstanden, dividiert wird. scroll
b. Finanzlage Cashflow. Der Cashflow zeigt Herkunft und Verwendung der Geldströme in den Berichtsperioden. Ihm kommt damit eine zentrale Bedeutung für die Beurteilung der Finanzlage des Mühlbauer Konzerns zu. Die Mittelabflüsse aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit sind jeweils direkt zahlungsbezogen ermittelt. Der Mittelzufluss aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit wird ausgehend vom Konzernjahresergebnis indirekt abgeleitet. Der in der Cashflow-Rechnung betrachtete Finanzmittelfonds umfasst alle in der Bilanz ausgewiesenen liquiden Mittel. scroll
Der Mittelzufluss aus der laufenden betrieblichen Geschäftstätigkeit lag im Berichtszeitraum mit 49,3 Mio. EUR um 15,5 Mio. EUR bzw. 45,9 % deutlich über dem Niveau des Vorjahres (33,8 Mio. EUR). Ursächlich für diese erfreuliche Entwicklung sind neben dem im Jahresvergleich um 17,1 Mio. EUR höheren Jahresergebnis insbesondere der Zufluss aus dem vergleichsweise um 4,5 Mio. EUR geringeren kapitalbindenden Working Capital. Hauptfaktoren für diese Veränderung sind im Wesentlichen deutlich gestiegene Anzahlungen für Kundenprojekte, die Reduzierung der Aussenstände und höhere Verbindlichkeiten, welche die Ausgaben für die Herstellung von Produkten und Beschaffung von projektbezogenen Waren überkompensiert haben. Der Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit lag mit 7,3 Mio. EUR unter dem Vorjahrwert von 14,7 Mio. EUR und betrifft im Wesentlichen Investitionen für die Beschaffung von Maschinen und Hardware. Der Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit betrug im Geschäftsjahr 2018 24,4 Mio. EUR (Vorjahr 28,4 Mio. EUR) und betrifft die im Geschäftsjahr vorgenommene Gewinnausschüttung an unsere Aktionäre sowie den Kauf eigener Aktien. Die für das Geschäftsjahr 2018 vom Vorstand und Aufsichtsrat vorgeschlagene Ausschüttung von 1,50 EUR je dividendenberechtigter Stückaktie hat sich mangels Ausschüttungsbeschluss noch nicht in der Cashflow-Rechnung für das Geschäftsjahr 2018 niedergeschlagen. Als Summe der einzelnen Cashflows zusammen mit der Veränderung des Unterschiedsbetrages aus der Währungsumrechnung erhöht sich der Finanzmittelfonds gegenüber dem Vorjahr (68,8 Mio. EUR) um 17,7 Mio. EUR auf 86,5 Mio. EUR. Kapitalbedarf und Refinanzierung. Im Geschäftsjahr 2019 benötigt der Mühlbauer Konzern Kapital zur Finanzierung seiner operativen Geschäftstätigkeit, zur planmäßigen Durchführung von Investitionen, zur Zahlung der sonstigen finanziellen Verpflichtungen sowie zur Zahlung von Gewinnausschüttungen. Der Mühlbauer Konzern erwartet diesen Kapitalbedarf durch Zahlungsmittelzuflüsse aus dem laufenden Geschäft und verfügbare Zahlungsmittel zu erfüllen. c. Vermögenslage scroll
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Bilanzsumme. Die Bilanzsumme des Konzerns ist zum 31. Dezember 2018 im Vergleich zum Vorjahr (258,9 Mio. EUR) um 28,3 Mio. EUR bzw. 10,9 % auf 287,2 Mio. EUR gestiegen. Das Anlagevermögen reduzierte sich im Berichtsjahr auf 92,4 Mio. EUR, während sich das Umlaufvermögen um 31,7 Mio. EUR bzw. 20,7 % auf 185,4 Mio. EUR (Vorjahr: 153,6 Mio. EUR) erhöhte. In Relation zur Bilanzsumme reduzierte sich das Anlagevermögen von 37,2 % im Vorjahr auf 32,2 % im Berichtsjahr. Das Umlaufvermögen erhöhte sich von 59,3 % im Vorjahr auf 64,6 % im Berichtsjahr. Die aktiven latenten Steuern erhöhten sich im Berichtsjahr um 0,7 Mio. EUR auf 6,8 Mio. EUR. Die Rückstellungen erhöhten sich um 2,0 Mio. EUR auf 65,4 Mio. EUR (Vorjahr: 63,4 Mio. EUR) und die Verbindlichkeiten nahmen um 6,7 Mio. EUR bzw. 23,7 % zu. Der Sonderposten für Zuwendungen reduzierte sich um 0,9 Mio. EUR bzw. 11,4 %. Das Eigenkapital zum 31. Dezember 2018 erhöhte sich um 20,5 Mio. EUR bzw. 12,9 %. Bedingt durch das um 10,9 % höhere Gesamtkapital bei überproportionaler Steigerung des Eigenkapitals hat sich die Eigenkapitalquote zum 31. Dezember 2018 auf 62,6 % - nach 61,5 % im Vorjahr - erhöht. Aktiva. Nachdem die Abschreibungen des Berichtsjahres die im gleichen Zeitraum getätigten Investitionen deutlich übersteigen, verringerten sich die immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens, bestehend aus Software, Firmenwerte und Lizenzen, leicht um 0,4 Mio. EUR, während sich der Buchwert der technischen Anlagen und Maschinen auf 6,7 Mio. EUR (Vorjahr: 8,8 Mio. EUR) und der Wert der Grundstücke und Gebäude um 2,0 Mio. EUR reduzierte. In Summe ging das gesamte Sachanlagevermögen damit um 3,4 Mio. EUR zurück. Die Finanzanlagen blieben im Berichtsjahr konstant. Die Erhöhung des Umlaufvermögens um 31,8 Mio. EUR ist insbesondere verursacht durch den Anstieg der Vorräte um 18,6 Mio. EUR sowie durch den Anstieg der liquiden Mittel um 17,8 Mio. EUR. Im Gegensatz dazu haben sich die Forderungen um 4,6 Mio. EUR reduziert. Die aktiven latenten Steuern erhöhten sich im Berichtsjahr um 0,7 Mio. EUR auf 6,8 Mio. EUR. Ursächlich dafür ist vor allem die gestiegene latente Körperschaftssteuer. Der aktive Unterschiedsbetrag, der sich im Berichtsjahr auf 1,5 Mio. EUR reduzierte, ist gem. BilMoG der verbleibende Saldo aus der Vermögensverrechnung der Pensionsrückstellung (4,9 Mio. EUR) mit den Aktivwerten der zur Sicherung der Zahlungsverpflichtungen abgeschlossenen Rückdeckungsversicherungen (6,4 Mio. EUR). Passiva. Das Eigenkapital erhöhte sich von 159,3 Mio. EUR zum 31. Dezember 2017 auf 179,8 Mio. EUR zum 31. Dezember 2018. Dieser Anstieg entstand vor allem durch den im Jahr 2018 höheren Jahresüberschuss von 44,2 Mio. EUR (Vorjahr 27,1 Mio. EUR) und die direkt im Eigenkapital erfassten Aufwendungen und Erträge aus der Währungsumrechnung mit einem Unterschiedsbetrag zum Vorjahr von 1,6 Mio. EUR. Diese stehen in direktem Zusammenhang mit der in der Berichtsperiode zu verzeichnenden Aufwertung von Landeswährungen bestimmter ausländischer Konzerngesellschaften im Vergleich zur Konzernwährung (Euro). Gegenläufig hierzu wirkte sich die im dritten Quartal 2018 vorgenommene Dividendenzahlung an die Aktionäre in Höhe von 21,5 Mio. EUR aus. Für den Kauf eigener Aktien wurden 2,9 Mio. EUR verwendet. Der Rückgang des Sonderpostens für Zuwendungen zum Anlagevermögen auf 7,0 Mio. EUR (Vorjahr: 7,9 Mio. EUR) resultiert im Wesentlichen aus der abschreibungsbedingten Auflösung der Zuschüsse zum Anlagevermögen. Die Rückstellungen erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um 2,0 Mio. EUR auf 65,4 Mio. EUR (Vorjahr: 63,4 Mio. EUR). Im Wesentlichen stiegen die Steuerrückstellungen um 1,9 Mio. EUR und die Garantierückstellungen um 1,0 Mio. EUR. Gegenläufig wirkte die Reduzierung der Rückstellung für Verkaufsprovisionen aus, die um 1,2 Mio. EUR gesunken ist. Die Verbindlichkeiten haben sich um 6,7 Mio. EUR erhöht. Verantwortlich hierfür waren vor allem der Anstieg der erhaltenen Anzahlungen um 2,8 Mio. EUR sowie die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 2,9 Mio. EUR. Die sonstigen Verbindlichkeiten erhöhten sich ebenfalls um 1,0 Mio. EUR. Grundkapital. Die Angaben zum Grundkapital der Mühlbauer Holding AG sind unter 8 Eigenkapital im Konzernanhang dargestellt. Der Vorstand schätzt die VFE-Lage als stabil ein. scroll
1 Anlagenquote = Anlagevermögen/Gesamtvermögen 2 Umlaufquote = Umlaufvermögen/Gesamtvermögen 3 Vorratsintensität = Vorräte/Gesamtvermögen 4 Umschlagshäufigkeit der Vorräte = Umsatzerlöse/ durchschnittl. Bestand Vorräte 5 Umschlagsdauer der Vorräte in Tagen = (durchschnittl. Bestand Vorräte * 360 Tage)/Umsatzerlöse 6 Forderungslaufzeit in Tagen = (durchschnittl. Bestand an Forderungen aus LuL * 360 Tage)/Umsatzerlöse 7 Eigenkapitalquote = Eigenkapital/Gesamtkapital 8 Eigenkapitalrendite = Ergebnis nach Steuern/durchschnittl. Eigenkapital 9 Gesamtkapitalrendite = (Ergebnis nach Steuern + langfristiger Zinsaufwand)/durchschnittl. Gesamtkapital 10 Anlagendeckung = Eigenkapital/Sachanlagen 11 Personalaufwandsquote = Personalaufwand/Gesamtleistung 12 Materialaufwandsquote = Materialaufwand/Gesamtleistung 13 Operatives Ergebnismarge = Operatives Ergebnis/Umsatzerlöse Der Durchschnitt einer Bilanzwertangabe wird ermittelt als Durchschnitt des Werts zum Bilanzstichtag des aktuellen Jahres und des Vorjahres. Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren. Das Berichtswesen im Mühlbauer-Konzern liefert zeit- und verantwortungsnah ausgewählte wertorientierte Steuerungsgrößen und stellt somit ein unternehmerisches Führungsinstrument zur Verfügung, das vorausschauend ist und frühzeitige Signale für Veränderungsmaßnahmen setzt. Die Unternehmensführung mit wertorientierten Steuerungsgrößen erstreckt sich dabei über den gesamten Herstellungsprozess des Produktportfolios: Von der Beschaffung über die Produktion und den Bereich Forschung und Entwicklung bis hin zum Vertrieb basiert die Umsetzung des Leitbildes der wertorientierten Unternehmensführung auf eindeutig definierten Kennzahlen. Dieses konzernweit umgesetzte Controllingkonzept ermöglicht es dem Management, Ergebnisse unternehmensintern und -extern zu kommunizieren sowie eine zielgerichtete Steuerung und Koordination der betrieblichen Geschäftsprozesse durchzuführen. Die Grundlage dieses Berichterstattungssystems sind die nach HGB ermittelten Werte. Das Management steuert den Konzern durch strategische und operative Ziele sowie auf der Grundlage monetärer und nicht-monetärer Kenngrößen. Zentrale finanzielle Steuerungsgrößen für den Mühlbauer Konzern bilden das Ergebnis vor Zinsen und Steuern(EBIT), die Umsatzrendite vor Steuern (Ergebnis vor Steuern gemessen an den Umsatzerlösen) sowie der Netto-Cashflow. Innerhalb der einzelnen Geschäftsprozesse unterscheidet sich die praktizierte Ausprägung der wertorientierten Unternehmensführung. Im Bereich Beschaffung liegt neben dem Monitoring von Einkaufsvolumina und Lieferterminverzügen ein weiterer Schwerpunkt in der Überwachung des Bestellobligos sowie der rechtzeitigen Bedarfsanmeldung von Kaufteilen. Zudem erfolgen eine Nachverfolgung der Wirksamkeit von Kostenreduktionsprogrammen und die Beobachtung von Investitionsquoten. Die Aktivitäten im Produktionsbereich werden anhand von Kostensätzen und -quoten, Preisen, Produktivitätskennzahlen sowie absoluten und relativen Werten zur Bestandsentwicklung gesteuert. Ergänzend hierzu ist ein ERP-gestütztes Auftragsinformationssystem als Werkzeug für die Produktionssteuerung im Einsatz. Mit Hilfe eines weiteren ERP-gestützten Auswertungstools werden zudem periodisch Absolut- und Relativzahlen für die dem eigentlichen Kundengeschäft nachgelagerten Aktivitäten ermittelt, um Geschäftsbeziehungen über den gesamten Lifecycle bewerten und beurteilen zu können. Insbesondere in der Produktion und im Bereich F&E erfolgt eine periodische Darstellung der Personalstärke, um dort vorhandene personelle Kapazitäten bei unterschiedlichen Beschäftigungssituationen flexibel zwischen einzelnen Produktbereichen manövrieren zu können. Auftragseingang, Umsatz und ein aus der Offenen-Posten-Buchführung abgeleitetes, direkt an die verantwortlichen Personen gerichtetes Reporting inkl. Forderungslaufzeiten bilden innerhalb der Vertriebsorganisation wesentliche Steuerungsinformationen. Für die Identifikation von Key Accounts wird auf Seiten des Vertriebs zudem der nach quantitativen und qualitativen Kriterien ermittelte Kundenwert als Steuerungsgröße genutzt. Die termingenaue Bereitstellung sämtlicher Kennzahlen ist gekoppelt mit einem Abgleich der Ist- mit den Zielwerten. Aufgrund der stets zeitnahen Verarbeitung dieser Informationen durch das Management ist im Falle identifizierter Abweichungen gewährleistet, dass unmittelbar Eskalationsprozesse eingeleitet und erforderliche Gegenmaßnahmen ergriffen werden können. Dabei handelt es sich um Maßnahmen zur Gegensteuerung ungünstiger Entwicklungen, Entscheidungen über Investitionsmaßnahmen, die Auswahl und den Ausbau von Produktbereichen, mit denen das angestrebte Wachstum erreicht werden soll bzw. den Rückzug aus Aktivitäten, die keine ausreichenden Ergebnisbeiträge erzielen. Dieses im Mühlbauer Konzern gelebte Controllingkonzept unterstützt das Ziel langfristiger, nachhaltiger Wertsteigerung statt kurzfristiger Renditeoptimierung. Investitionen. Der Mühlbauer Konzern hat im Jahr 2018 weitere Investitionen getätigt, um sich optimal für die Zukunft aufzustellen und das angestrebte langfristige Wachstum sicherzustellen. Das Brutto-Investitionsvolumen in Sachanlagen und immaterielle Wirtschaftsgüter lag im Berichtsjahr bei 7,9 Mio. EUR, was einem Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (14,8 Mio. EUR) von 6,9 Mio. EUR entspricht. Als wesentlicher Investitionsanteil 2018 sind hierbei die Beschaffung von Hardware und neuen Maschinen zu nennen. Die Investitionsquote, als Verhältnis der Investitionen zum Umsatz, reduziert sich von 5,6 % in 2017 auf 2,9 % in 2018. Die Finanzierung der Investitionen erfolgte vollständig durch den operativen Cashflow. Nachhaltigkeit. Nachhaltige Unternehmensführung bedeutet für den Mühlbauer Konzern, hinsichtlich ökonomischer, ökologischer und sozialer Aspekte ein stabiles Fundament zu schaffen, auf das Kunden, Lieferanten, Aktionäre und Mitarbeiter gleichermaßen auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten vertrauen können. Aus diesem Grund fühlt sich der Mühlbauer Konzern seit jeher verpflichtet, eine Unternehmensstrategie umzusetzen, die wirtschaftliche Notwendigkeit, ökologische Vernunft und gesellschaftliche Verantwortung verbindet und damit für alle Anspruchsgruppen einen Mehrwert bietet. Das Verständnis von Nachhaltigkeit spiegelt sich auch im Verhaltenskodex wider, der rechtliche und ethische Grundsätze zum Inhalt hat, die bei der täglichen Arbeit zu berücksichtigen und dessen Einhaltung für den gesamten Mühlbauer Konzern und für seine Mitarbeiter verpflichtend sind. Effizienz und Qualität. Als Hersteller hochtechnologischer Systemlösungen schöpft der Mühlbauer Konzern sämtliche technischen und betrieblichen Möglichkeiten aus, um ein Höchstmaß an Arbeitseffizienz und Produktqualität zu erzielen. Das an Entwicklungs- und Produktionsstandorten eingeführte und zertifizierte Qualitätsmanagement nach ISO 9001 sowie weitere zertifizierte Managementsysteme in bestimmten sensiblen Bereichen des Unternehmens wie z.B. die Management of Security Printing Processes nach ISO 14298, ein Security Management System for Suppliers to Security Printing Industry nach CWA 15374 im Konzernbereich TECURITY®, ein IT-Sicherheitsmanagement nach ISO 27001 sowie ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001 unterstützen die kontinuierliche Weiterentwicklung. Durch regelmäßige Auditierungen werden konzerninterne Abläufe ständig optimiert. Festgestellte Abweichungen werden so frühzeitig erkannt und korrigiert. Produktion und Umwelt. Der Mühlbauer Konzern besitzt umfangreiche Produktionsbereiche mit besonderer Umweltrelevanz. Die wichtigsten Bereiche sind: - Anlagen für die Abfallwirtschaft - Gefahrstofflager - Öllager - Tankstelle für Betriebsfahrzeuge - Heizöltanks für den Betrieb der Blockheizkraftwerke - Galvanotechnische Anlagen - Beschichtungsanlagen Um möglichen Umweltschäden vorzubeugen oder diese frühzeitig abzuwehren, achten sensibilisierte Mitarbeiter beim Umgang mit Gefahrstoffen auf die Einhaltung aller gesetzlichen Umweltstandards. Konsequent werden Abfallstoffe durch Müllvermeidung reduziert bzw. durch Recycling der Wiederverwertung zugeführt. Darüber hinaus sind alle Standorte in Deutschland gemäß dem Energiemanagementsystem ISO 50001 zertifiziert. Damit prüft der Konzern fortlaufend Energiesparmaßnahmen und leistet somit einen Beitrag zum Umwelt- sowie Klimaschutz. Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Vorbildliche und sichere Arbeitsbedingungen zu schaffen ist eine Selbstverständlichkeit für den Mühlbauer Konzern. Zu den Maßnahmen zur Vorbeugung von Arbeitsunfällen und Berufserkrankungen gehören abteilungsübergreifende Mitarbeiterschulungen, um regelmäßig gegenüber möglichen Gefahren zu sensibilisieren. Weiterhin werden technische Hilfsmittel wie Überwachungs- und Brandmeldesysteme für die Meldung von Störungen oder Notfällen bereitgestellt; ein besonderes Augenmerk ist auf Tätigkeiten mit erhöhter Gefährdungsrelevanz gerichtet. Aufgrund der präventiven Maßnahmen ist die Zahl der meldepflichtigen Umfälle pro 1.000 Mitarbeiter zwar von 21 auf 15 Mitarbeiter gesunken. Die Art und Schwere der Verletzung hat jedoch dazu geführt, dass sich der Krankenstand von 0,08 % auf 0,16 % bzw. 42 auf 51 Mitarbeiter erhöht hat. Um den Mitarbeitern auf Dienstreisen optimalen Schutz und Sicherheit zu bieten und im Ernstfall schnell reagieren zu können, verfügt der Konzern über ein Travel Risk Management System. Neben einer risikoabhängig erforderlichen Entscheidung zur Reisegenehmigung durch das Management und umfassender Aufklärung vor Reiseantritt steht den Mitarbeitern zudem eine 24/7 Hotline zum Thema Sicherheit und Gesundheit zur Verfügung. Als weiterer wichtiger Beitrag zu effizientem Arbeiten wird beim Mühlbauer Konzern der betriebliche Gesundheitsschutz groß geschrieben. Dieser umfasst nicht nur einen betriebsärztlichen Dienst, sondern auch außergewöhnliche Leistungen zur präventiven Gesundheitsvorsorge. So steht den Mitarbeitern auf 1.500 m 2 ein modernes Fitness Center zur Verfügung, um mit sportlicher Betätigung dem Bewegungsmangel im Berufsalltag entgegenzuwirken. Auch die firmeneigene Mühlbauer Academy bietet regelmäßige Kurse für gesundheitsbewusste Mitarbeiter an (z.B. aktive Pause). Die vom Mühlbauer Konzern im Zusammenhang mit dem Gesundheitsschutz angebotenen Maßnahmen schlagen sich auch langfristig gesehen in niedrigen Krankheitskosten nieder. Konzernweit liegt der Krankenstand mit 11,4 Tagen nur leicht über dem Niveau des Vorjahres (11,1 Tage), die durch längere Ausfallzeiten einzelner Mitarbeiter begründet sind. Soziales Engagement. Gesellschaftliches und soziales Engagement nimmt bei Mühlbauer einen hohen Stellenwert ein. Das Unternehmen begrüßt und fördert nicht nur ein ehrenamtliches Engagement seiner Mitarbeiter, sondern legt Wert darauf, auch selbst soziale Verantwortung zu übernehmen. Unter dem Dach der vom Unternehmensgründer ins Leben gerufenen Josef Mühlbauer Stiftung unterstützt das Unternehmen ausgewählte soziale Initiativen und Projekte im ln- und Ausland mit größeren finanziellen Zuwendungen. Auch der traditionelle Mühlbauer Spendenlauf, der im Berichtsjahr zum 14. Mal stattfand und mit über 2.000 Teilnehmern zu den größten Laufveranstaltungen in der Region zählt, steht ganz im Zeichen des sozialen Engagements. Alleine 2018 konnte mit der Hilfe von Sponsoren, Mitarbeitern und externen Teilnehmern eine Spendensumme von rund 42 TEUR an die Josef Mühlbauer Stiftung übergeben werden. Damit unterstützte die Stiftung neben diversen Sportvereinen, Schulen und sozialen Einrichtungen auch die Kinderkrebshilfe Cham mit 10 TEUR, das SOS Kinderdorf mit 10 TEUR sowie die German Doctors e.V. mit 5 TEUR. Weitere Spenden gingen an verschiedene Familien und Einzelpersonen, die etwa aufgrund einer Krankheit oder Behinderung unverschuldet in Not geraten sind. Einkauf und Beschaffung. Die Beschaffungssituation im Jahr 2018 war wie im Vorjahr von sehr langen Lieferzeiten durch unsere Lieferanten geprägt. Die im Jahr 2017 ergriffenen Maßnahmen, u. a. eine Ausweitung der Lieferantenkonsignationslager und der Abschluss von Rahmenabkommen, haben dafür gesorgt, dass die Kaufteilversorgung sichergestellt wurde. Zusätzlich wurde das weltweite Einkaufsnetzwerk verstärkt genutzt, um problematische Zukaufteile in der geforderten Zeit zu beschaffen. Die Einkaufspreise sind durch Preiserhöhungen der Lieferanten im Allgemeinen angestiegen, konnten jedoch durch erzielte Preisreduzierungen in gewissen Produktbereichen kompensiert werden. Gesamtheitlich betrachtet ist das Preisniveau nicht angestiegen, konnte aber im Umkehrschluss auch nicht wesentlich reduziert werden. Im Bereich Qualität wurde der jährliche Trend, die Reklamationsquote zu reduzieren, erfolgreich fortgesetzt. Dies wurde u. a. durch zusätzliche Qualitätssicherungsvereinbarungen mit den Lieferanten und durch eine regelmäßige Überwachung der Reklamationsvorgänge anhand definierter Kennzahlen erzielt. Somit werden wiederholte Reklamationen sofort identifiziert und dementsprechend die notwendigen Abstellmaßnahmen umgehend eingeleitet. Beschäftigung. Seit über 37 Jahren gilt der Mühlbauer Konzern als verlässlicher und verantwortungsvoller Arbeitgeber. Der Konzern fördert intensiv die Weiterentwicklung seiner Unternehmenskultur, als deren Basis der Verhaltenskodex des Mühlbauer Konzerns dient. Dem Kodex, der die Grundsätze für ethisches, faires und rechtskonformes Handeln formuliert, verpflichten sich alle Mitarbeiter weltweit. Die Grundzüge des Kodex bilden zwischenmenschliche Werte wie Offenheit, Geradlinigkeit, Ehrlichkeit und Verlässlichkeit. - Personalpolitik Der Mühlbauer Konzern legt größten Wert darauf, durch die eigene Ausbildung das Fundament für einen qualifizierten und kompetenten Mitarbeiterstamm zu legen, diesen kontinuierlich zu Fach- oder Führungsexperten weiterzuentwickeln und langfristig an das Unternehmen zu binden. Ein Fokus liegt dabei auch auf der Internationalisierung der Mitarbeiter durch das Angebot an Sprachtrainings. Ein weiterer Schwerpunkt der Personalpolitik des Mühlbauer Konzerns ist die internationale Ausrichtung im Recruiting, durch welches es dem Unternehmen gelingt, teils hochqualifizierte Mitarbeiter aus dem Ausland zu gewinnen und so den Fachkräftemangel in manchen Berufsbildern auszugleichen. Die interkulturelle Orientierung, eine transparente Organisation mit klaren Verantwortlichkeiten sowie offene Kommunikationsstrukturen sind ebenfalls Teil der langfristigen Personalpolitik des Technologiekonzerns. Deshalb bietet der Mühlbauer Konzern seinen Mitarbeitern zahlreiche Benefits an. Darunter fallen beispielsweise das hauseigene Fitnessstudio, die unternehmensinterne Weiterbildungsakademie oder die Kantine, welche den Mitarbeitern die Nutzung zu vorteilhaften Konditionen ermöglichen. Auch die betriebliche Altersvorsorge und die Berufsunfähigkeitsversicherung wurden 2018 weiterhin aktiv genutzt. Für 2019 sind in diesem Bereich weitere Verbesserungen nach dem Betriebsrentenstärkungsgesetzes (BRSG) beschlossen. Diese werden im Mühlbauer Konzern nicht nur bei Neuverträgen angewandt, sondern auch gleich bei Altverträgen. Nach dem BRSG müsste diese erst ab 2022 gewährt werden. Mitarbeiter erhalten demnach den 20,00 EUR Grundzuschuss plus 15 % des geleisteten Eigenbetrages. - Mitarbeiterstruktur Zum Jahresende 2018 beschäftigte der Mühlbauer Konzern 3.499 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen (Vorjahr 3.088). Der Anteil der außerhalb Deutschlands beschäftigten Mitarbeiter/-innen stieg im Jahresvergleich um 44,8 %. Aufgrund der gestiegenen durchschnittlichen Mitarbeiterzahl hat sich der Personalaufwand um 7,7 % von 97,1 Mio. EUR auf 104,6 Mio. EUR erhöht. Davon entfielen auf Löhne und Gehälter 86,5 Mio. EUR (Vorjahr 80,8 Mio. EUR) und auf Sozialabgaben 18,0 Mio. EUR (Vorjahr 16,3 Mio. EUR). Letztere beinhalten auch Aufwendungen für Altersversorgung, welche sich im Berichtsjahr auf 0,8 Mio. EUR beliefen (Vorjahr: 0,4 Mio. EUR). - Nachwuchsgewinnung Fachkräftesicherung ist eine wachsende Herausforderung in Zeiten des Fachkräftemangels. Der Mühlbauer Konzern reagiert mit seinem Ausbildungsengagement proaktiv, um engagierte und qualifizierte Nachwuchskräfte aus dem eigenen Unternehmen weiter zu qualifizieren. Im Berichtsjahr wurden konzernweit 144 (Vorjahr 102) neue Auszubildende eingestellt, so dass sich zum Ende des Berichtszeitraums 385 (Vorjahr 340) junge Menschen in 17 verschiedenen Ausbildungsberufen befanden. Die hohe Anzahl an Auszubildenden entspricht einer Ausbildungsquote von 11,0 % (Vorjahr 11,0 %) und liegt damit weiterhin auf sehr hohem Niveau. Zudem bietet der Mühlbauer Konzern Schulabgängern mit Fachhochschulreife und überdurchschnittlichen Auszubildenden in Zusammenarbeit mit den Hochschulen Regensburg, Amberg-Weiden, Deggendorf und Hof sowie mit dem Technologie Campus Cham ein duales Studium in neun verschiedenen Studiengängen zum Bachelor of Engineering, Bachelor of Science bzw. Bachelor of Arts an. Im Jahr 2018 nutzten 16 junge Menschen diese Chance. Neben Messeteilnahmen, Vorträgen und Firmenführungen bot der Mühlbauer Konzern im Berichtsjahr erneut diverse Workshops für umliegende Schulklassen sowie für alle Technikinteressierten an, um Kinder und Jugendliche frühzeitig für technische Berufe zu begeistern. - Personalentwicklung Das Potenzial des Konzerns sind die eigenen Mitarbeiter, die vorzugsweise eine Ausbildung im eigenen Haus absolviert haben. Deswegen legt der Mühlbauer Konzern großen Wert auf die kontinuierliche Weiterbildung seiner Mitarbeiter. Die hausinterne Weiterbildungsakademie, die „Mühlbauer Academy“, bot daher zahlreiche und vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten an, um den internen Wissenstransfer zu forcieren und gezielt ausgewählte Mitarbeiter durch externe Schulungen weiter zu qualifizieren. Dieses Angebot wurde von der Belegschaft intensiv genutzt. Die Entwicklung der eigenen, ausgebildeten Nachwuchskräfte – gleich ob Auszubildender, dualer Student oder Berufseinsteiger – zu Entscheidungsträgern und Hauptverantwortlichen von morgen ist das langfristige Ziel. Mit intensiven Trainings und regelmäßigen Treffen wurden die dualen Studenten der Mühlbauer Gruppe im Berichtsjahr betreut. Ein weiterer Schwerpunkt wurde auf die Entwicklung unserer Auszubildenden gelegt. Diese erhielten während ihrer Ausbildungszeit regelmäßig Schulungen in den unterschiedlichsten Bereichen. Damit steht einer langfristigen Karriere und einer individuellen Entwicklung bei dem Mühlbauer Konzern nichts im Wege. C. Ereignisse nach Ablauf des Geschäftsjahres 2018 Am 17.05.2019 kam es in den Betriebsräumen der MBO GmbH in Roding, einem Tochterunternehmen der Mühlbauer Holding AG, welches sich auf die Galvanisierung und Lackierung verschiedenster Oberflächen spezialisiert hat, zu einem Brand. Durch den Brand wurden u.a. wesentliche Gebäudeteile, Betriebsvorrichtungen, Maschinen und Betriebs- und Geschäftsausstattung zerstört, was die Fortführung des Betriebes der MBO massiv einschränkt. Mit der MBO innerhalb der Business Line PRECISION PARTS & SYSTEMS verbundene Unternehmen sind bemüht, ihren Kunden, zu denen auch verbundene Unternehmen der Business Line AUTOMATION zählen, über den Aufbau von Partnerbeziehungen zu externen Galvanikbetrieben die weitere Teileversorgung solange zu ermöglichen, bis der Brandschaden beseitigt, die Wiederaufbauarbeiten des eigenen Galvanikbetriebs abgeschlossen sind und der eigene Betrieb wieder fortgeführt werden kann. Über diesen gesamten Zeitraum hinweg besteht für die Business Line PRECISION PARTS & SYSTEMS die Herausforderung darin, ihren Kunden eine möglichst zeit- und kostenneutrale Teileversorgung zu gewährleisten, während die MBO bei Wiederaufnahme des Betriebs gefordert sein wird, ihren über viele Jahre aufgebauten Kundenstamm zurück zu erobern. Sonstige Vorgänge von wesentlicher Bedeutung nach Ablauf des Geschäftsjahres 2019 lagen nicht vor. D. Prognose-, Chancen- und Risikobericht 1. Prognosebericht a. Gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Die Wachstumsrate der Weltproduktion hat sich 2018 verringert und wird sich in 2019 noch weiter abschwächen. Die Wachstumsrate der globalen Produktionskapazitäten ist im Vergleich zu den 2000er deutlich gesunken (IMF 2015). Allerdings kann nicht von einer ausgeprägten Konjunkturschwäche gesprochen werden, da die Expansionsrate mit 3,4 Prozent unter dieser Voraussetzung hoch angesiedelt ist. In den fortgeschrittenen Volkswirtschaften wird die Produktion nur noch geringfügig ansteigen können. Für die USA wird in den folgenden Jahren ein verstärkter Produktionsanstieg erwartet, der aber immer geringer ausfällt. Auch im Euroraum wird sich der Konjunkturaufschwung weiter fortsetzen, aber u. a. durch die Unklarheit des Brexit an Tempo verlieren. Sowohl in den Schwellenländern als auch in China setzt sich eine allmähliche Verlangsamung der wirtschaftlichen Expansion fest. Die dauerhafte Erwartungshaltung ist trotz der momentanen Situation positiv ausgerichtet. Es wird vermutet, dass sich die Handelsstreitigkeiten legen werden und die Weltproduktion bis 2020 weiter zunimmt. b. Branchenbezogene Entwicklung. PRECISION PARTS & SYSTEMS. Zum Jahreswechsel wird die aktuelle wirtschaftliche Lage in einem gedämpften Licht gesehen. Handelskonflikte, der Brexit und das Fehlen von Fachkräften auf dem Markt sind hierfür die ausschlaggebenden Gründe. Der Maschinen- und Anlagenbau in Deutschland startet mit einer vorsichtigen Haltung in das neue Jahr. Trotz einer verhaltene Stimmung auf dem Markt wird für das Jahr 2019 mit einer Wachstumsrate von 1,6 % gerechnet. Dies ist vor allem dadurch bedingt, dass die Konjunktur durch den Arbeitsmarkt unterstützt wird. Auch die Digitalisierung wird den Maschinenbau noch stärker prägen, umgekehrt werden die Maschinenbauer die Digitalisierung und Vernetzung der Welt maßgeblich vorantreiben. Insgesamt wird im kommenden Jahr mit einem Wachstum der Investitionen gerechnet, das nicht mehr so hoch ausfallen wird wie im vorangegangenen Jahr, das das Geschäft im Maschinen- und Anlagenbau aber dennoch weiter vorantreiben wird. AUTOMATION. Durch die in der gesamtwirtschaftlichen Prognose genannten Rahmenbedingungen wird eine unterschiedliche Entwicklung auf den Zielmärkten erwartetet. Die Marktsättigung bei derzeitigen Produktangeboten von Smart Phones sowie Verzögerungen bei der Markteinführung leistungsfähiger 5G-Netze führen zu einem weiteren Rückgang der Investitionstätigkeiten der Halbleiterindustrie. Für den Halbleiter-Backend Assembly Equipment Markt prognostiziert VLSI für 2019 einen Rückgang der Investitionstätigkeit in der Größenordnung von 18 %, während in 2020 wieder ein Wachstum von ca. 9 % erwartet wird. Bei einer stabilen Nachfrage nach Automatisierungslösungen für die Smart Card und Dokumentenherstellung im Industrie- und Regierungsgeschäft wird ein erhöhter Preis- und Kostendruck erwartet, insbesondere durch den wachsenden Wettbewerbsdruck aus Asien. Weiter im Aufwärtstrend befindet sich die Nachfrage nach RFID Lösungen – insbesondere für die Optimierung der Warenströme im Einzelhandel. Der globale Markt für Smart Labels soll laut Research and Markets von 5,68 Mrd. USD im Jahr 2017 auf 12,34 Mrd. USD im Jahr 2023 steigen, was einer jährlichen Wachstumsrate von 13,71 % entspricht. Dieses Wachstum ist auf die zunehmende Verwendung von Smart Labels in verschiedenen Branchen zurückzuführen. Vorteile wie Zuverlässigkeit und einfache Funktionalität treiben die Nachfrage nach den Etiketten weiter voran. Zusätzliche mittel- und langfristige Marktpotentiale erwarten wir uns im Bereich der innovativen Technologien im Bereich der Flexiblen Solarzellen, eMobility sowie der zunehmenden Digitalisierung. TECURITY®. Die Branche für Sicherheitsprodukte in den Bereichen Border Control Systeme und Dokumente zur Personenidentifikation und -verifikation wird weltweit eine zunehmende Standardisierung und Vereinheitlichung erfahren, d.h. für die branchenbezogenen Produkte und Lösungen werden verstärkt internationale Standards und Normen zur Anwendung kommen. Virtuelle Dokumente, welche den Vorteil der Digitalisierung und somit auch des Komforts mobiler Geräte aufweisen, gekoppelt mit innovativen Verschlüsselungstechniken und der Nutzung von Clouds als Online-Speichermedium, werden auch in 2019 die Zukunftsparameter darstellen, parallel zur verstärkten Nutzung von Web-Portalen. Virtuelle Dokumente und Methoden erhöhen den Preisdruck auf körperliche Dokumente und physikalische Verifikationsmethoden. Der IT- und SW-Anteil erhöht sich weiter im Verhältnis zum Polymeranteil. Für nationale ID-Projekte ist fortgesetzt zu erwarten, dass die Mehrheit der Staaten sogenannte BOT-Modelle (Build Operate Transfer) stärker präferieren. Ferner werden nationale ID-Projekte fast nur noch im Rahmen strikter Ausschreibungsverfahren vergeben, d.h. freie Projektvergaben werden der Vergangenheit angehören. Zunehmend sind derartige Ausschreibungen nach Eröffnung der Bietungen mit juristischen Einsprüchen unterlegener Bieter und sich daran anschließenden langwierigen Verfahren verbunden. Dementsprechend groß werden die Herausforderungen an die jeweiligen BID-Teams bei den Anbietern von Sicherheitslösungen. Insgesamt wird die Branche auch in 2019 Konsolidierungstendenzen, einem Preis- und Kostendruck sowie einer angespannten Wettbewerbslage ausgesetzt sein. Institutionelle Prognosen sehen das Barrel Öl der Sorte Brent bis Mitte 2020 durchgehend auf einem erholten Niveau von 70 USD pro Barrel, was zu einer Stabilisierung der Investitionsquote in den branchenrelevanten Märkten führen kann; eine signifikante Investitionserhöhung ist nicht zu erwarten. c. Prognose des Mühlbauer Konzerns. PRECISION PARTS & SYSTEMS. In einem von hartem Wettbewerb geprägten Marktumfeld erwartet der Bereich Precision Parts & Systems einen Auftragseingang leicht unterhalb des Vorjahresniveaus. Um sich auf das veränderte Kundenverhalten in der für das Unternehmen wichtigen Maschinenbaubranche anzupassen, reagiert der Bereich Precision Parts & Systems mit weiteren punktuellen internen Umstrukturierungsmaßnahmen. Die Fähigkeit, kurzfristig eingegangene Aufträge in kurzer Zeit umzusetzen, wird immer wichtiger, da die Maschinenbaubranche einer stetig wachsenden Volatilität unterliegt. Der bereits begonnene Optimierungsprozess wird auch 2019 kontinuierlich fortgesetzt. AUTOMATION. In einem von hartem Wettbewerb geprägten Marktumfeld erwartet der Bereich AUTOMATION Auftragseingänge unter dem Vorjahresniveau, da sich die Nachfrage in den halbleiternahen Bereichen abschwächt. Entscheidend wird es sein, die Innovationen und Neuentwicklungen erfolgreich auf dem Markt zu platzieren und den Kunden aus den Produktlinien SRP und DSRP komplette Lösungsangebote aus dem Zusammenspiel zwischen Maschinen, Software und Service anzubieten. TECURITY®. In den für das Geschäftsfeld TECURITY® relevanten Märkten wird sich der Wettbewerbsdruck durch die von den Global Playern forcierten Standards und Zusammenschlüsse bzw. Aufkäufe weiter verschärfen und mit einem fortgesetzten Preis- und Kostendruck verbunden sein. In 2019 werden die unter „Branchenbezogene Entwicklung“ aufgeführten Tendenzen die technischen Herausforderungen für die Gesellschaft darstellen. Diesen erwarteten Veränderungen wird mit innovativen Softwarelösungen und durch eine fortschreitende Komplettierung des Produktportfolios der im Mühlbauer Konzern verbundenen Unternehmen begegnet, um dadurch seine Unabhängigkeit weiter auszubauen und seine Innovationskraft und Flexibilität zu wahren, ferner durch ein begleitendes Projekt- und Beschaffungscontrolling für die Gewährleistung kommerzieller Transparenz während der gesamten Projektlaufzeit. Zusätzlich wird diesen Gegebenheiten in erster Linie durch Zuverlässigkeit und vertrauensbildende Maßnahmen über alle Projektphasen hinweg begegnet. Konzern. Aufgrund der gegenwärtig zu verzeichnenden, auch konjunkturbedingten deutlichen Abschwächung der Nachfrage im Industriegeschäft, der Unvorhersehbarkeit hinsichtlich deren Dauer und dem mit dem Projektgeschäft im TECURITY®-Markt verbundenen Risiko geht der Mühlbauer Konzern für das Geschäftsjahr 2019 derzeit von Umsatzerlösen unter Vorjahresniveau aus, mit denen aufgrund des Wegfalls im Berichtsjahr enthaltener Sondererträge sowie Kostensteigerungen ein deutlich überproportionaler Rückgang des operativen Ergebnisses gegenüber dem Niveau des Vorjahres einhergehen wird. 2. Risiko- und Chancenbericht Risikomanagement. Unser Bestreben, die Marktpositionierung des Technologiekonzerns Mühlbauer weltweit weiter auszubauen, ohne hierbei die nachhaltige wertorientierte Unternehmensentwicklung aus den Augen zu verlieren, ist mit Chancen und Risiken verbunden. Daher besteht die Risikopolitik des Mühlbauer Konzerns nicht nur darin, vorhandene Chancen wahrzunehmen, sondern auch darin Risiken frühzeitig zu erkennen, zu bewerten und unter Einsatz von angemessenen Gegenmaßnahmen zu begrenzen und zu steuern. Hierzu bedient sich das Unternehmen eines seit mehreren Jahren etablierten Chancen- und Risikomanagementsystems, das permanent weiterentwickelt und auf Effizienz geprüft wird. In einem Risikomanagement-Handbuch, das von der gesamt Belegschaft weltweit eingesehen werden kann, wird das gesetzlich vorgeschriebene Risikomanagement ausführlich dokumentiert. Durch kurze Interaktionswege können neu identifizierte Risiken schnell und unbürokratisch an die Risikoverantwortlichen, das Controlling oder auch direkt an den Vorstand (nachfolgend gemeinsam auch „Risikoadressaten“ genannt) gemeldet werden. Neben einer standardisierten Risikomeldung ist es jedem Mitarbeiter möglich, plötzlich auftretende Risiken in Form von ad hoc - Meldungen an die Risikoadressaten zu berichten. Der jeweils geschäftsbereichsbezogen erstellte Risikobericht, welcher sich aus regelmäßig durchgeführten Risikoinventuren über alle dem jeweiligen Geschäftsbereich zugehörigen Unternehmen ergibt, dient der jeweiligen Geschäftsführung neben weiteren Berichtselementen zur wertorientierten Steuerung ihrer Unternehmensbereiche. Er gibt Auskunft über alle Einzelrisiken des jeweiligen Geschäftsbereichs, stellt die Risikoentwicklung im zeitlichen Ablauf dar und gliedert diese in einzelne Bereichsportfolios. Die Bewertung anhand der Größen Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadensausmaß in Abhängigkeit zum Operativen Ergebnis (OE) wird von den jeweiligen Risikoverantwortlichen vorgenommen. Eine plausible Berechnung des möglichen Erwartungswertes mit ausführlicher Begründung, Nennung von Gegenmaßnahmen und deren zeitliche Umsetzung sind zwingend vorgeschrieben und werden von der Geschäftsführung in Sitzungen mit Vorstand und Aufsichtsrat ausführlich besprochen. Die Umsetzung und Effektivität des Chancen- und Risikomanagements zu überwachen ist Aufgabe jeder Führungskraft. Im Mühlbauer Konzern sind Entwicklungen, die bestandsgefährdend sein könnten, gegenwärtig nicht zu erkennen. Insgesamt lassen sich Risiken jedoch niemals vollständig ausschließen. So könnten beispielsweise Naturkatastrophen, eine Eskalation terroristischer Aktivitäten, mögliche Pandemien oder Gesetzesänderungen bei Steuern und Zöllen in einzelnen Exportmärkten den Absatz von Technologielösungen beeinträchtigen. Ungeachtet dessen ergeben sich für den Mühlbauer Konzern derzeit die in den nachfolgenden Risikokategorien aufgeführten Risiken, die geeignet sind, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns wesentlich zu beeinträchtigen. Umfeld und Branchenrisiken. Für die kommenden Jahre wird auch weiterhin ein Wirtschaftswachstum prognostiziert. Das Wachstum fällt jedoch geringer aus als in den Vorjahren und ist mit einer großen Unsicherheit der Marktbeteiligten behaftet. Die künftige Entwicklung und die damit verbundenen Risiken tragen entscheidend hierzu bei. Zu diesen Risiken zählen die anhaltende Belastung der Banken mit unsicheren Krediten, der ungewisse Ausgang der Brexit-Verhandlungen, die skeptische Haltung der EZB oder auch den globalen Wirtschaftshandel hemmende länderindividuelle Entscheidungen zur Marktbeeinflussung, wie die Handelsstreitigkeiten ausgehend von den USA und die angepasste Zinspolitik im amerikanischen Raum. Die Marktwirtschaft wird stark von diesen Risiken beeinflusst und kann schnell das Wachstum stoppen. Die industriellen Geschäftsfelder unterliegen zudem einem fortgesetzten hohen Wettbewerbsdruck durch das Agieren preisaggressiver Anbieter, vor allem aus dem asiatischen Raum. Somit birgt das wirtschaftliche Umfeld das Risiko rückläufiger Nachfrage unserer Kunden aus dem industriellen Sektor, wohingegen sich die Geschäfte mit Regierungen und regierungsnahen Institutionen – ungeachtet der bei solchen Projekten naturgemäß auftretenden Schwankungen – stabiler erweisen sollten. Der Mühlbauer Konzern begegnet dieser Risikosituation mit dem fortgesetzten Ausbau seiner guten Marktpositionierung im Regierungsgeschäft durch die erfolgreiche Realisierung bedeutender Referenzprojekte und der Erweiterung von technischen Lösungen für sein Produktportfolio als Gesamtlösungsanbieter. Im Industriegeschäft wird die Marktposition durch Führerschaft beim Preis-Leistungs-Verhältnis, den Markteinstieg in neue Technologien und Zukunftsmärkte sowie die weitere Stärkung der asiatischen Standorte für Produktaktivitäten im Halbleiterbereich weiter ausgebaut. Sowohl im Government- als auch im Industriesektor besteht das Risiko, dass es aufgrund mangelhafter oder verspäteter Analyse des Marktgeschehens zu einer fehlenden Übereinstimmung zwischen angebotenen Produkten und Lösungen auf der einen und den Kundenbedürfnissen auf der anderen Seite kommt. Kundenunzufriedenheit wäre die Folge. Durch einen aktiven Dialog mit unseren Kunden sowie intensive Analysen und Recherchen zum Marktumfeld, zu den Kundenwünschen sowie zur Konkurrenz kann auf neue Entwicklungen und Bedürfnisse der Branche frühzeitig reagiert werden. Um die Technologie- und Marktführerschaft in den für uns relevanten Märkten weiter ausbauen zu können, positioniert sich der Mühlbauer Konzern mit seinen innovativen Maschinen- und Lösungskonzepten für gewöhnlich bereits in einem sehr frühen Stadium am Markt. Die Gefahr, dass unsere Technologien durch andere Unternehmen kopiert werden, ist daher latent gegeben. Dem möglichen Abfluss von Know-how durch Industriespionage oder durch Abwerben von Know-how-Trägern wird mit verschiedensten Maßnahmen begegnet: Die kontinuierliche Beobachtung des Marktes, die Absicherung von Kerntechnologien und -verfahren durch Patente, die gezielte Weiterentwicklung unseres technologischen Vorsprungs und der weitere Ausbau unserer internationalen Organisation zählen hierbei zu den zentralen Steuerungselementen. Die Abwicklung unserer weltweiten Geschäftsaktivitäten unterliegt einer intern organisierten Exportkontrolle hinsichtlich der Lieferung von Gütern in andere Länder. Dennoch besteht aufgrund des Umfangs, der Komplexität und der permanenten Veränderungen bestehender Ausfuhrbestimmungen ein Risiko der Nichteinhaltung geltender Vorschriften mit unterschiedlichsten Sanktionierungen als Folge. Die Implementierung einer IT-systemgestützten Exportkontrolle, eine intensive Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Ausfuhrkontrolle sowie die Ausbildung von Mitarbeitern zum Risikosachverhalt sind auf Seiten des Mühlbauer Konzerns hierfür wirkungsvolle, das Risiko minimierende Maßnahmen. Insbesondere Geschäfte mit Regierungen oder regierungsnahen Institutionen, bei denen der Mühlbauer Konzern die Gesamtverantwortung übernimmt, sind mit komplexen Vertragskonstrukten verbunden, oftmals unter Bezugnahme auf lokal geltendes Recht. Hieraus können Vertragsrisiken resultieren, denen der Mühlbauer Konzern mit vertrags- und projektspezifischen Risikoanalysen begegnet. Gegebenenfalls werden nach Möglichkeit projektbezogene Schutzmaßnahmen zur Risikominimierung eingeleitet. Diese Maßnahmen erstrecken sich von der Geschäftsanbahnung über die Vertragsunterzeichnung bis hin zur mehrjährigen Projektumsetzung. Aufgrund mitunter stark ambitionierter Lieferzeiten zur Bedienung von Kundenaufträgen muss der Mühlbauer Konzern als Anbieter von Komplettsystemen in zunehmendem Maße bereits Ressourcen einplanen und bereitstellen, bevor auf Kundenseite die Projektfinanzierung vollständig gesichert ist. Besonders bei Großprojekten müssen so erhebliche liquide Mittel vorfinanziert werden, was bei einer vom Mühlbauer Konzern stetig fortgesetzten Investitionsaktivität die vorhandenen Liquiditätsspielräume einengen könnte. Durch die verstärkte Einbindung der Kunden und Lieferanten in Projektfinanzierungen sowie die Nutzung vorhandener Liquiditätsreserven verfügt das Unternehmen über verschiedene Möglichkeiten, um derartigen Tendenzen entgegenwirken zu können. Zusätzlich ist das weltweite Engagement des Mühlbauer Konzerns bei derartigen Projekten mit länderspezifischen Risiken verbunden. Gesellschaftliche und politische Entwicklungen können in bestimmten Ländern zu Situationen führen (soziale Unruhen, Krieg, Zahlungsunfähigkeit eines Staates, Bruch rechtsbeständiger Zusagen etc.), die für den Mühlbauer Konzern eine Anbahnung bzw. Abwicklung von Aufträgen negativ beeinflusst. Eine länderspezifische Risikobeurteilung, die Abwägung möglicher Vertragsstörungen mittels eines individuellen Chancen-/Risikoprofils und ein begleitendes Projektcontrolling mit lokaler Präsenz von Projektleitern minimieren dieses Risiko. Technologierisiken. Mangelschäden oder Mangelfolgeschäden können entstehen, wenn unsere Maschinen qualitative Mängel aufweisen, die bei der internen Produktqualifikation nicht rechtzeitig erkannt werden. Die dadurch fehlerhaft hergestellten und möglicherweise in Umlauf gebrachten Endprodukte können beim Kunden zu Produktionsausfallzeiten oder Neuproduktion führen und erhebliche Kosten verursachen, für die der Mühlbauer Konzern eventuell haftbar gemacht werden kann. Als weitere Folge ist eine Schädigung des Rufs der Gesellschaft denkbar. Vorbeugende Maßnahmen wie die interne Produktqualifikation bei Neuentwicklungen, die Auditierung von Prozessvorentwicklungen, Unterstützung bei der Installation von Qualitätsmanagement-Systemen für die Produktion beim Kunden sowie entsprechende Vertragsgestaltungen im Hinblick auf Vermögensschäden helfen, das Risiko auf einem kontrollierbaren Niveau zu halten. Durch unzureichende oder falsche Beurteilung des aktuellen und zukünftigen Marktes kann es zu falschen Auftragsauslösungen bei Entwicklungsprojekten und/oder Maschinen kommen. Die Folgen sind hohe Entwicklungskosten und kontinuierlich steigende Vorräte, welche aufgrund gegebenenfalls erforderlicher Wertberichtigungen eine Ergebnis- und Liquiditätsbelastung darstellen können. Um derartige Fehlentwicklungen zu vermeiden, stellen wir bei sämtlichen Forschungs- und Entwicklungsprojekten den Kundennutzen zwingend in den Vordergrund. Wir arbeiten in allen Phasen der Produktentwicklung eng mit Konzeptkunden zusammen. Ein Expertenteam aus den Bereichen Forschung und Entwicklung, Produktion, Vertrieb und Service gibt die Richtung für Weiterentwicklungen vor und trifft Entscheidungen unter anderem auf Basis von Marktanalysen und Wirtschaftlichkeitsüberlegungen. Bei einem Unternehmen mit hohem Forschungs- und Entwicklungsanteil und einer ständigen Erweiterung des Produktportfolios steigt das Risiko, dass bei der Entwicklung neuartiger Technologielösungen fremde Schutzrechte verletzt werden und damit die Entwicklung, Produktion und Markteinführung neuartiger Produkte gestört wird. Der Mühlbauer Konzern versucht sich vor möglichen Schutzrechtsverletzungen zu schützen, indem systematische und IT-gestützte Recherchen durchgeführt werden, um Schutzrechte Dritter zu ermitteln und zu bewerten. Expansionsrisiken. Die Internationalisierung des Konzerns birgt das Risiko, dass für die Ingangsetzung neu gegründeter Gesellschaften bzw. Standorte neben hohen personellen Kapazitäten auch ein hoher Bedarf an liquiden Mitteln erforderlich ist, die während der Anlaufphase nicht vollständig aus organischen Einkünften der Niederlassung gedeckt werden können. Diesem Risiko wird durch eine transparente Organisation verbunden mit einer klaren Zuordnung der Verantwortungen, dem ständigen Dialog mit der lokalen Organisation, Trainings zu den Arbeitsabläufen, dem Transfer der Unternehmenskultur sowie der forcierten Vermittlung des technologischen Know-hows offensiv begegnet. IT-Risiken. Beeinträchtigungen der System- und Datenlandschaft können Prozesse im Unternehmen ganz oder teilweise stören. Zudem können Daten durch falsche oder unerlaubte Datenzugriffe verfälscht, zerstört oder kopiert werden. Diesen IT-Risiken begegnen wir durch regelmäßige Investitionen im Bereich Hard- und Software, den Einsatz von Virenscannern und Firewall-Systemen sowie Penetrationstests durch externe Dienstleister zur Überprüfung der IT-Sicherheit. Zusätzlich orientiert sich der Mühlbauer Konzern an den Anforderungen der Norm ISO/IEC 27001 (Informationssicherheitsmanagement). Die Sensibilisierung der Belegschaft im Hinblick auf Datensicherheit und Datenmissbrauch sowie ein umfassendes Berechtigungsmanagement und Verschlüsselungskonzept helfen zudem, das Risiko auf einem überschaubaren Niveau zu halten. Personalrisiken. Der Wettbewerb um hochqualifizierte Fach- und Führungskräfte ist in der Branche und in den Regionen, in welchen sich der Mühlbauer Konzern bewegt, nach wie vor hoch und wird speziell in Deutschland durch die Auswirkungen des demographischen Wandels verschärft. Um seine Unternehmensstrategie umsetzen zu können, ist das Unternehmen gefordert, hochqualifiziertes Personal in einem intensiven Wettbewerbsumfeld zu finden und langfristig für das Unternehmen zu begeistern. Der Mühlbauer Konzern begegnet dieser Herausforderung mit intensiven Aus- und Weiterbildungsprogrammen für Nachwuchskräfte aus den eigenen Reihen, enge Kontakte zu ausgewählten Hochschulen, die Weiterentwicklung von loyalen Mitarbeitern zu künftigen Führungskräften sowie durch internationales Recruiting. Eingebettet in sämtliche Personalentwicklungskonzepte ist die Vermittlung der firmeneigenen Unternehmenskultur. Nachfrageschwankungen können in einigen Bereichen zu Personalüberkapazitäten führen. Um diesem Risiko möglichst ohne Entlassungen entgegenwirken zu können, setzen wir unter anderem auf einheitliche Qualifikationsstandards der Mitarbeiter, um die Belegschaft bereichsübergreifend und flexibel einsetzen zu können. Zeitlich begrenzte Verpflichtungen helfen zusätzlich, diesem Risiko entgegenzuwirken. Beschaffungsrisiken. Ziel des Einkaufs ist es, qualitativ hochwertige Rohstoffe und Leistungen termingerecht und kostenoptimal zu beschaffen. Dieser Beschaffungsprozess kann mit Preis- und Bezugsrisiken sowie Qualitätsrisiken von Lieferantenseite verbunden sein. Durch Budgetvereinbarungen für Rohmaterialen und eine praktizierte globale Beschaffungsstrategie werden Preise für definierte Zeiträume fixiert und Single-Source-Situationen relativiert. Umfassende Verfahrens- und Prüfanweisungen für den Wareneingang regeln, dass nur qualitativ einwandfreie Güter in den Fertigungs- und Montageprozess gelangen. Des Weiteren kann aus Verzögerungen entlang der Wertschöpfungskette das Risiko drohender Pönalzahlungen aus Lieferverzügen resultieren. Diesem Risiko wird mit einer konsequenten Second-Source-Strategie, der ständigen Verbesserung der Lieferantenqualifizierung sowie einer nachhaltigen Optimierung der Produktionsprozesse begegnet. Rechnungslegungsprozess. Innerhalb des Mühlbauer Konzerns bestehen aufbau- und ablauftechnische Regelungen zur Vermeidung von Risiken in den Prozessen der Rechnungslegung. Für die im regional und funktional organisierten Bereich Finance tätigen Mitarbeiter existieren neben einem internen Handbuch zur Konzernrechnungslegung umfangreiche Checklisten. Die Umsetzung und die Kontrolle der Beachtung der darin aufgeführten Inhalte sowohl bei der laufenden Buchhaltung als auch bei der Abschlusserstellung gewährleisten die einheitliche und vollständige Vorgehensweise im Konzern. Die Erfassung buchhalterischer Vorgänge erfolgt in den Einzelabschlüssen der Tochterunternehmen der Mühlbauer Holding AG im Wesentlichen durch ein konzernweit einheitliches Buchhaltungssystem. Parallel dazu werden die Buchhaltungsdaten direkt in ein Konsolidierungssystem übertragen. Eine Kontrolle dieser Meldedaten erfolgt durch den Abschlussverantwortlichen des jeweiligen Buchungskreises. Im Anschluss daran werden sämtliche Konsolidierungsvorgänge zur Erstellung des Konzernabschlusses der Mühlbauer Holding AG wie die Kapitalkonsolidierung, die Vermögens- und Schuldenkonsolidierung oder die Aufwands- und Ertragskonsolidierung im Konsolidierungssystem generiert und vollständig dokumentiert. In einem weiteren Arbeitsschritt durchlaufen die ermittelten Konzerndaten ein Plausibilisierungsraster. Hierbei werden vor allem die relativen und absoluten Veränderungen der einzelnen Konzernpositionen gegenüber Vergleichszeiträumen betrachtet. Zur Sicherstellung der Regelungskonformität der Rechnungslegung wird ein internes Kontrollsystem betrieben. Wesentliche Bestandteile des internen Kontrollsystems sind ein durchgängiges Vier-Augen-Prinzip und eine Funktionstrennung, sowohl innerhalb der Abteilung Finance als auch abteilungsübergreifend. Ferner existiert ein konzernweit einheitlicher Kontenplan. Zudem wird die Einhaltung der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung regelmäßig kontrolliert, so dass ein hohes Niveau an Zuverlässigkeit der Rechnungslegung besteht. Bilanzierung und Bewertung als zentrale Rechnungslegungsprozesse einerseits sowie die Ermittlung der Anhangsangaben und das Treffen von Aussagen im Lagebericht andererseits unterliegen einer strukturierten Kontrolle. Entlang der Linie Buchungskreisverantwortlicher, Leiter Finance, Geschäftsführung werden in unterschiedlichen Phasen der Abschlusserstellung die Ergebnisse, die aus den Rechnungslegungsprozessen resultieren, kontrolliert. Zur internen Revision der Rechnungslegung werden fallweise interne, prozessunabhängige Personen beauftragt, ausgewählte Sachverhalte - insbesondere bei ausländischen Konzerngesellschaften und Standorten - zu überprüfen. Parallel dazu dienen globale Meetings des Bereichs Finance der Mitarbeiterschulung in unterschiedlichen Themengebieten und der Abstimmung zur Standardisierung konzerneinheitlicher Rechnungslegungsprozesse. Um sicherzustellen, dass die im Bereich Finance implementierten IT-Systeme verlässlich arbeiten, durchlaufen Neueinführungen bzw. Änderungen an den relevanten Systemen vor der Inbetriebnahme im Produktivsystem stets eine systematische Testphase innerhalb eines Testsystems. Die implementierten IT-Systeme sind zentralistisch ausgerichtet und werden von der Konzernzentrale aus betreut. Die Erteilung von Zugriffsrechten auf IT-Systeme unterliegt einem Genehmigungsprozess. Aufgrund entsprechender Dokumentationen ist die Struktur der Zugriffsrechte jederzeit darstellbar. Weder aufbau- noch ablauftechnische Regelungen können absolut sicherstellen, dass die Risiken in den Prozessen der Rechnungslegung nicht eintreten. Insbesondere persönliche Ermessensentscheidungen innerhalb einzelner buchhalterischer Arbeitsschritte können grundsätzlich fehlerhaft sein. Ferner besteht die Gefahr, dass Kontrollen aus simplen Fehlern oder Irrtümern heraus in Einzelfällen nicht funktionieren oder Veränderungen von Umgebungsvariablen trotz entsprechender Überwachung verspätet erkannt werden. Letztlich können Kontrollsysteme auch durch kriminelle Handlungen, insbesondere gemeinschaftlich von mehreren Personen, umgangen werden. Compliance-Risiken. Compliance-Risiken bezeichnen das Risiko, dass sich Führungskräfte oder Mitarbeiter des Unternehmens nicht an die Gesetze und Vorschriften halten oder unternehmensinterne Richtlinien missachten. Diese Risiken können in allen Bereichen des Unternehmens auftreten. Zur Risikominimierung und zur Sicherung der Compliance hat das Unternehmen eine Reihe von Maßnahmen festgelegt. Fachbereiche und von der Geschäftsführung beauftragte Personen stellen die Einhaltung der Gesetze und internen Vorschriften sicher. So verantwortet z. B. der Fachbereich Customs & Logistics die Einhaltung exportkontrolltechnischer und luftfahrtbehördlicher Auflagen, während der Datenschutzbeauftragte die Befolgung datenschutzrechtlicher Vorschriften kontrolliert. Darüber hinaus wurden Maßnahmen zur Minimierung der Risiken aus dem Compliance-Bereich Wirtschaftskriminalität ergriffen: • verbindliche und konzernweit gültige Verhaltensgrundsätze, • kontinuierliche Sicherheitsüberprüfungen von Mitarbeitern, • regelmäßige Mitarbeitersensibilisierung und Schulungen, • regelmäßige Compliance-Checks Nicht vollständig ausgeschlossen werden können vorsätzliche kriminelle Handlungen. Finanzwirtschaftliche Risiken. Der Mühlbauer Konzern nutzt neben einer regelmäßigen, intensiven Marktbeobachtung vertragliche Vereinbarungen und Derivate, um durch Wechselkurs- beziehungsweise Zinsschwankungen bedingte Währungsrisiken zu minimieren. Über die jeweils erwarteten Netto-Cash-Flows einer Währungseinheit hinausgehende Finanzgeschäfte in Fremdwährung werden grundsätzlich nach Abschluss des Grundgeschäftes oder, soweit es die Markterwartung zulässt, auch zu einem späteren Zeitpunkt kursgesichert. Die fortgesetzt steigende Anzahl internationaler, großvolumiger Projekte kann zu Liquiditätsrisiken führen, die sich aus Zahlungsausfällen oder -verzögerungen ergeben können. Derartige Ausfallrisiken werden durch ein mit Eskalationsprozessen ausgestattetes konsequentes Forderungsmanagement, kombiniert mit einer regelmäßigen Berichterstattung sowie einer umfassenden Bonitätsprüfung von Neukunden, minimiert. Die Eingrenzung des Liquiditätsrisikos erfolgt mittels Abschluss von Kreditlinien bei Banken sowie dem Vorhalten von Liquiditätsreserven. In Bezug auf die in § 315 Abs. 2 HGB kodifizierten Angabepflichten zum Chancen- und Risikomanagement im Hinblick auf die Verwendung von Finanzinstrumenten verweisen wir auf die entsprechenden Ausführungen im Anhang des Konzernabschlusses unter Punkt 13 „Derivative Finanzinstrumente“. Sonstige Risiken. Gegen Einflüsse wie Sturm, Wasser oder Brand schützt sich der Mühlbauer Konzern durch ein umfangreiches Versicherungspaket, das regelmäßig geprüft und bedarfsorientiert angepasst wird. Des Weiteren bestehen rechtliche Risiken, auf welche im Konzernanhang unter „Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen“ näher eingegangen wird. Innerhalb der vorgenannten Risikokategorien werden quantifizierbare und nicht quantifizierbare Risiken im Rahmen der Risikoinventuren erhoben und an die Risikoadressaten gemeldet. Bei den quantifizierbaren Risiken werden die Risiken, gemessen an ihren jeweiligen Erwartungswerten, in geringe Risiken (unter 1 Mio. EUR), mittlere (1 Mio. EUR bis 5 Mio. EUR), hohe (5 Mio. EUR bis 10 Mio. EUR) und sehr hohe Risiken (10 Mio. EUR bis 17 Mio. EUR) unterteilt. Die Grafik stellt die Anzahl der in den einzelnen Risikokategorien zusammenfassbaren Risiken sowie deren Unterteilung gemäß ihrer jeweiligen Erwartungswerte dar. Chancen. Die für die weitere Geschäftsentwicklung des Mühlbauer Konzerns wesentlichen Chancen sind im Prognosebericht ausführlich dargestellt.
Roding, 31. Mai 2019 Mühlbauer Holding AG Josef Mühlbauer [1] Die Umsatzzahlen verstehen sich als Bruttowerte vor Abzug von Erlösschmälerungen i. H. v. 0,5 Mio. EUR (Vorjahr 0,4 Mio. EUR). KonzernbilanzAktiva scroll
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnungscroll
Ergebnisverwendung1. ErgebnisverwendungsbeschlussErgebnisverwendungsbeschluss wird nach der Hauptversammlung am 08. August 2019 nachgereicht Konzernkapitalflussrechnung nach DRS 21Konzern-Kapitalflussrechnung vom 01. Januar bis 31. Dezember 2018 der Mühlbauer Holding AG scroll
KonzerneigenkapitalspiegelEntwicklung des Konzerneigenkapitals (HGB) vom 01. Januar bis 31. Dezember 2018 der Mühlbauer Holding AG scroll
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KonzernanhangA. Allgemeine Angaben Grundlagen des Konzernabschlusses Bei der Gesellschaft handelt es sich um eine Aktiengesellschaft, gegründet und mit Sitz in Roding, Deutschland. Die Gesellschaft ist am Amtsgericht Regensburg unter der Registernummer HRB 14419 in das Handelsregister eingetragen. Die Aktien der Gesellschaft werden seit dem 10. Juli 2013 im Freiverkehr (Open Market) an der Wertpapierbörse Frankfurt und dort seit der Abschaffung des Handelssegments Entry Standard im März 2017 im Basic Board gehandelt. Die Mühlbauer Holding AG gilt nicht als „börsennotiert“ oder „kapitalmarktorientiert“ im Sinne des HGB bzw. AktG. Die Mühlbauer Holding AG ist ein Mutterunternehmen im Sinne des § 290 HGB. Der Konzernabschluss der Mühlbauer Holding AG wird nach den handelsrechtlichen Rechnungslegungsvorschriften und den aktienrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt. Auf die zu den einzelnen Posten der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung im Anhang gemachten Angaben wird im Gliederungsschema durch arabische Zahlen verwiesen. Der Konzernabschluss ist in Euro aufgestellt. Soweit nicht explizit auf eine abweichende Darstellung hingewiesen wurde, beziehen sich alle in diesem Konzernabschluss ausgewiesenen Beträge auf Tausend Euro („TEUR“). Negative Werte sind in Klammern dargestellt. B. Konsolidierungsmethoden In den Konzernabschluss sind neben der Mühlbauer Holding AG alle Tochtergesellschaften, bei denen der Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar die Mehrheit der Stimmrechte zusteht und somit die Kontrolle über diese Unternehmen ausüben kann, einbezogen. Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Neubewertungsmethode. Hierbei werden die Anschaffungskosten der erworbenen Anteile mit dem auf das Mutterunternehmen entfallenden neu bewerteten anteiligen Eigenkapital verrechnet. Die Vermögenswerte und Schulden des erworbenen Tochterunternehmens werden dabei mit ihren jeweiligen beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Verbleibende aktive Unterschiedsbeträge werden als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen und über einen Zeitraum von fünf Jahren abgeschrieben. Negative Unterschiedsbeträge werden als gesonderte Position nach dem Eigenkapital ausgewiesen. Tochterunternehmen werden von dem Zeitpunkt an in den Konzernabschluss einbezogen (Vollkonsolidierung), an dem die Kontrolle auf den Konzern übergegangen ist. Sie werden zu dem Zeitpunkt endkonsolidiert, an dem die Kontrolle endet. Die einzelnen Jahresabschlüsse der Konzernunternehmen und der Konzernabschluss sind mit Ausnahme der Muehlbauer (India) Private Limited, Bangalore, Indien, auf den Stichtag des Mutterunternehmens aufgestellt. Für die Muehlbauer (India) Private Limited, Bangalore, Indien, wurde daher ein Zwischenabschluss aufgestellt. Zwischenergebnisse, Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den vollkonsolidierten Unternehmen werden vollständig eliminiert. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden von Tochtergesellschaften wurden, sofern notwendig, geändert, um eine konzerneinheitliche Bilanzierung zu gewährleisten. Soweit in Einzelabschlüssen Wertberichtigungen auf Anteile einbezogener Gesellschaften oder konzerninterne Forderungen gebildet wurden, werden diese im Rahmen der Konsolidierung zurückgenommen. Die Währungsumrechnung der ausländischen Tochtergesellschaften erfolgte für die Posten der Bilanz nach der modifizierten Stichtagskursmethode mit dem Kurs am Bilanzstichtag, während für die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung mit den jeweiligen Jahresdurchschnittskursen umgerechnet worden ist. Unterschiede bei der Währungsumrechnung bei den Vermögenswerten und Schulden gegenüber der Umrechnung des Vorjahres werden ergebnisneutral innerhalb des Eigenkapitals in dem Posten „Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung“ ausgewiesen. Umrechnungsdifferenzen aus der Währungsumrechnung im Rahmen der Aufwands- und Ertragskonsolidierung sowie der Schuldenkonsolidierung werden ergebniswirksam behandelt. C. Konsolidierungskreis Der Konsolidierungskreis der Gesellschaft beinhaltet neben der Mühlbauer Holding AG selbst zum 31. Dezember 2018, weitere zehn inländische und 22 ausländische Tochtergesellschaften. Die Gesellschaften, von denen das Unternehmen unmittelbar bzw. mittelbar Anteile besitzt, sowie deren nach den jeweiligen Landesvorschriften ermitteltes Eigenkapital und Jahresergebnis sind nachfolgend dargestellt. Inländische Gesellschaften: scroll
Ausländische Gesellschaften: scroll
Änderungen im Konsolidierungskreis Zugänge: Die Mühlbauer Automation GmbH wurde im Berichtsjahr neu gegründet. Die Kapitaleinzahlung erfolgte zum 28.06.2018. Ein weiterer Zugang erfolgte mit der Mühlbauer Automation s.r.o. Die Kapitaleinzahlung erfolgte zum 26.09.2018. Die beiden Unternehmen werden deshalb ab dem Jahr 2018 erstmals als vollkonsolidierte Unternehmen in den Konzernabschluss einbezogen. Abgänge: Im Berichtszeitraum haben keine Abgänge stattgefunden. Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr Durch die Veränderung des Konsolidierungskreises ist die Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr insgesamt nicht eingeschränkt. D. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Auf die Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung wurden die folgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewandt: Immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden zu Anschaffungskosten angesetzt und entsprechend ihrer Nutzungsdauer um planmäßige lineare Abschreibungen vermindert. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen unter Zugrundelegung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer. Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen angesetzt. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen unter Zugrundelegung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer. Das abnutzbare unbewegliche Anlagevermögen wird linear abgeschrieben, beim beweglichen Anlagevermögen wird sowohl die lineare als auch für Vermögensgegenstände, die vor dem 1. Januar 2011 zugegangen sind, die degressive Abschreibungsmethode verwendet. Wurden Sonderabschreibungen nach steuerlichen Regelungen vorgenommen, erfolgte die Abschreibung grundsätzlich nach der linearen Methode. Im Jahr der Anschaffung oder Herstellung der Wirtschaftsgüter vermindert sich für dieses Jahr der Absetzungsbetrag um jeweils ein Zwölftel für jeden vollen Monat, der dem Monat der Anschaffung oder Herstellung vorangeht (pro rata temporis). Zugänge mit Anschaffungskosten von 250,01 EUR bis 800,00 EUR werden als Geringwertige Wirtschaftsgüter aktiviert und in dem Jahr der Anschaffung vollständig abgeschrieben. Zugänge vor dem 01.01.2018 mit Anschaffungskosten von über 150 EUR bis 1.000 EUR wurden in einen Sammelposten eingestellt. Dieser wird im Wirtschaftsjahr der Bildung und in den folgenden vier Wirtschaftsjahren zu jeweils einem Fünftel gewinnmindernd aufgelöst. Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten oder zu niedrigeren beizulegenden Werten bilanziert. Außerplanmäßige Abschreibungen des Anlagevermögens auf den beizulegenden Wert werden vorgenommen, wenn voraussichtlich dauerhafte Wertminderungen vorliegen. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind zu Anschaffungskosten am Bilanzstichtag angesetzt. Die Anschaffungskosten werden grundsätzlich nach der gleitenden Durchschnittsmethode ermittelt. Nicht gängige und im Wert verminderte Bestände werden entsprechend dem Niederstwertprinzip abgewertet. Im Jahr 2018 wurde die in den Vorjahren bestehende Berechnungsmethodik zur Gängigkeitsabschreibung überarbeitet und angepasst. Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse werden mit den Herstellungskosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips angesetzt. Die Herstellungskosten enthalten neben den direkt zurechenbaren Kosten auch angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten, Sondereinzelkosten der Fertigung sowie den Werteverzehr des Anlagevermögens, soweit dieser durch die Fertigung veranlasst ist. Fremdkapitalzinsen sowie Verwaltungskosten werden in den Herstellungskosten nicht berücksichtigt. Bei der Ermittlung des niedrigeren beizulegenden Wertes wird der Auftragswert unter Bezugnahme auf den Fertigstellungsgrad als Basis der Berechnung verwendet. Abwertungen für Bestandsrisiken, die sich aus erhöhter Lagerdauer und geminderter Verwertbarkeit ergeben, werden in angemessenem und ausreichendem Umfang vorgenommen. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen werden offen vom Posten Vorräte abgesetzt. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände mit einer Restlaufzeit von nicht mehr als einem Jahr sind, sofern sie auf Euro lauten, grundsätzlich zu Nennwerten, unverzinsliche Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr mit dem Barwert angesetzt. Erkennbare Einzelrisiken sind durch Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird dem allgemeinen Kreditrisiko grundsätzlich durch eine Pauschalwertberichtigung Rechnung getragen. Forderungen in fremder Währung mit einer Laufzeit unter einem Jahr sind mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag aktiviert. Fremdwährungsforderungen mit einer Laufzeit über einem Jahr sind mit dem Kurs des Einbuchungstages bzw. dem niedrigeren Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag aktiviert. Liquide Mittel sind zu Nennwerten angesetzt. Soweit sie auf fremde Währung lauten, sind sie mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Die Rechnungsabgrenzungsposten auf der Aktivseite entsprechen den zeitanteilig vorgeleisteten Beträgen. Latente Steuern werden für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen und Schulden gebildet. Die Berechnung der latenten Steuern basiert auf den jeweils länderspezifischen Steuersätzen. Eine sich insgesamt ergebende Steuerbelastung wird als passive latente Steuer angesetzt, im Falle einer sich ergebenden Steuerentlastung wird vom Aktivierungswahlrecht Gebrauch gemacht. Latente Steuern aus Konsolidierungsmaßnahmen werden ebenfalls unter diesen Posten ausgewiesen. Zur Erfüllung von Verpflichtungen aus der Altersversorgung wurden Rückdeckungsversicherungen abgeschlossen, die ausschließlich der Erfüllung der eingegangenen Pensionsverpflichtungen dienen und dem Zugriff übriger Gläubiger entzogen sind. Der Anspruch aus den Rückdeckungsversicherungen wurde mit dem geschäftsplanmäßigen Deckungskapital der Versicherungsgesellschaft aktiviert und mit der zugrunde liegenden Pensionsverpflichtung verrechnet. Wenn der beizulegende Zeitwert der Rückdeckungsversicherungen den Wert der Pensionsverpflichtung zum Bilanzstichtag übersteigt, erfolgt der Ausweis des Überhangs unter der Position „Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung“. Das gezeichnete Kapital und die Rücklagen sind zum Nennwert angesetzt. Zuwendungen der öffentlichen Hand für Investitionen werden im Zeitpunkt der Aktivierung des korrespondierenden Vermögensgegenstands als Sonderposten für Zuwendungen zum Anlagevermögen erfasst und ratierlich entsprechend der Nutzungsdauer des betroffenen Vermögensgegenstandes aufgelöst. Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden versicherungsmathematisch unter Zugrundelegung biometrischer Wahrscheinlichkeiten (Richttafeln Heubeck 2018 G) nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Methode) ermittelt. Gehalts- und Rentenanpassungen sind mit 3,5 % (Vorjahr 3,5 %) und 1,5 % (Vorjahr 1,5 %) eingerechnet. Der zugrunde gelegte Rechnungszins für die Abzinsung der Pensionsverpflichtungen beläuft sich zum 31. Dezember 2018 auf 3,21 %; es handelt sich um den von der Deutschen Bundesbank ermittelten und veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Geschäftsjahre für eine angenommene Restlaufzeit von 15 Jahren. Im Vorjahr wurde ein Rechnungszins von 3,68 % zugrunde gelegt. Die Pensionsverpflichtung wurde mit dem Anspruch aus der Rückdeckungsversicherung verrechnet. Übersteigt der beizulegende Wert der Rückdeckungsversicherung den Wert der Pensionsverpflichtung, wurde der saldierte Wert unter der Position „Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung“ ausgewiesen. Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt. Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst. Derivative Finanzgeschäfte in Form von Devisentermingeschäften werden als Bewertungseinheit gemäß § 254 HGB mit einem Grundgeschäft oder einer erwarteten Transaktion zusammengefasst, soweit ein unmittelbarer Sicherungszusammenhang zwischen Finanzgeschäft und Grundgeschäft besteht. Die bilanzielle Abbildung erfolgt sowohl nach der Durchbuchungsmethode als auch nach der Einfrierungsmethode. Finanzgeschäfte, für die keine Bewertungseinheit gebildet wurde, werden imparitätisch bewertet, d.h. für negative Marktwerte werden Rückstellungen gebildet, positive Marktwerte werden nicht angesetzt. Verbindlichkeiten sind zu ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt. Fremdwährungsverbindlichkeiten mit einer Laufzeit unter einem Jahr sind mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag passiviert. Fremdwährungsverbindlichkeiten mit einer Laufzeit über einem Jahr sind mit dem Kurs des Einbuchungstages bzw. dem höheren Kurs am Bilanzstichtag passiviert. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen werden offen vom Posten Vorräte abgesetzt. Die Rechnungsabgrenzungsposten auf der Passivseite enthalten Einnahmen, welche Erträge für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen. E. Erläuterungen zur Konzernbilanz Anlagevermögen 1. Immaterielle Vermögensgegenstände Die Entwicklung der immateriellen Vermögensgegenstände ergibt sich aus nachfolgender Übersicht: scroll
2. Sachanlagen Die Entwicklung der Sachanlagen ergibt sich aus nachfolgender Übersicht: scroll
3. Finanzanlagen Die Finanzanlagen setzen sich zum 31. Dezember 2018 und 2017 wie folgt zusammen: scroll
4. Vorräte Die Vorräte setzen sich zum 31. Dezember 2018 und 2017 wie folgt zusammen: scroll
Von der ertragswirksam reduzierten Wertberichtigung auf das Vorratsvermögen sind 8.035 TEUR (davon 3.975 TEUR aus Anpassungen aufgrund der Betriebsprüfung) auf die im Berichtsjahr geänderte Bewertungsmethodik zurück zu führen. 5. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände setzen sich zum 31. Dezember 2018 und 2017 wie folgt zusammen: scroll
Die sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten im Wesentlichen Umsatzsteuerforderungen in Höhe von 1.296 TEUR (Vorjahr 1.982 TEUR) und Ertragssteuerforderungen in Höhe von 2.555 TEUR (Vorjahr 1.987 TEUR). 6. Aktive latente Steuern Die latenten Steuern resultieren aus zeitlich abweichenden Wertansätzen zwischen den Steuerbilanzen der Gesellschaften und den Wertansätzen in der Konzernbilanz. Die aktiven und passiven latenten Steuern lassen sich inhaltlich folgenden Bilanzpositionen zuordnen: scroll
Der kombinierte Ertragsteuersatz zur Berechnung der latenten Steuern setzt sich in Deutschland zusammen aus der Körperschaftsteuer mit 15 % (Vorjahr 15 %), dem Solidaritätszuschlag mit 0,83 % (Vorjahr 0,83 %) und der Gewerbesteuer. Die Gewerbesteuerbelastung der Gesellschaften in Deutschland liegt zwischen 11,55 % und 18,2 %. Der kombinierte Ertragsteuersatz liegt somit zwischen 27,38 % und 34,03 %. Für ausländische Gesellschaften wurde der jeweils geltende Landessteuersatz herangezogen. Insgesamt betragen die aktiven latenten Steuern aus steuerlichen Verlustvorträgen 2.166 TEUR (Vorjahr 3.527 TEUR). Verlustvorträge, für die aktive latente Steuern gebildet wurden, sind mindestens fünf Jahre vortragbar. Für körperschaftsteuerliche und gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 435 TEUR (Vorjahr 436 TEUR) werden im Berichtsjahr keine latenten Steueransprüche angesetzt. Für ausländische Verlustvorträge in Höhe von 2.118 TEUR (Vorjahr 2.283 TEUR) wurden im Berichtsjahr ebenfalls keine latenten Steueransprüche angesetzt. 7. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung scroll
Die Anschaffungskosten der Rückdeckungsversicherungen betragen 6.400 TEUR (Vorjahr 8.915 TEUR). Die Summe der im Berichtszeitraum geleisteten Zahlungen an die Rückdeckungsversicherungen belaufen sich auf 174 TEUR (Vorjahr 178 TEUR). Der Unterschiedsbetrag zwischen Abzinsung mit dem durchschnittlichem Marktzins der vergangenen 10 Jahre und 7 Jahre beträgt im Berichtsjahr 1.787 TEUR und im Vorjahr 1.601 TEUR. 8. Eigenkapital a) Gezeichnetes Kapital Das Grundkapital der Mühlbauer Holding AG beträgt zum Bilanzstichtag 18.810.976,00 EUR und ist eingeteilt in 14.696.074 auf den Inhaber lautende Stückaktien und eine auf den Namen lautende Stückaktie mit einem rechnerischen Nennwert von jeweils 1,28 EUR. Vom Grundkapital wurden die im eigenen Besitz befindlichen Aktien mit deren rechnerischen Nennwert zum Abzug gebracht. Aus eigenen Aktien stehen der Mühlbauer Holding AG keine Rechte zu. In den Fällen des § 136 AktG ist das Stimmrecht aus den betroffenen Aktien kraft Gesetzes ausgeschlossen. Die Gesellschaft verfügte zum 01. Januar 2018 über 279.199 Stückaktien im rechnerischen Nennwert von 357.374,72 EUR. Die Hauptversammlung vom 07. August 2014 hat den Vorstand ermächtigt, als Vertreter der Gesellschaft, Aktien der Gesellschaft bis zum 06. August 2019 zu erwerben und zu veräußern. Insgesamt dürfen bis zu 10% des Grundkapitals d.h. höchstens 1.469.600 Aktien erworben werden. Im Berichtsjahr wurden 72.668 Aktien zum Erwerbspreis von 2.920.587,12 EUR erworben. Der rechnerische Nennwert sowie der Anteil am Grundkapital dieser Aktien beträgt 93.015,04 EUR bzw. 0,49 %. Der Erwerb der eigenen Aktien erfolgt in Übereinstimmung des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung zu allen gesetzlich zulässigen Zwecken, insbesondere auch als Gegenleistung im Rahmen des Erwerbs von Unternehmen und/oder zur Bedienung von Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen oder zum Zwecke der Einziehung. Zum 31. Dezember 2018 verfügt die Gesellschaft über einen Bestand von 351.867 Eigenen Aktien im rechnerischen Nennwert von 450.389,76 EUR. Der Anteil der Eigenen Aktien am Grundkapital beträgt zum 31. Dezember 2018 2,39% (Vorjahr 1,90%). Der Vorstand ist bis zum 06. August 2019 ermächtigt, das Grundkapital mit Zustimmung des Aufsichtsrates durch Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautender Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals, insgesamt jedoch höchstens um 9.400.000 EUR zu erhöhen, wobei das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden kann (Genehmigtes Kapital 2014/1). b) Kapitalrücklagen Es erfolgten keine Änderungen zum Vorjahr c) Gewinnrücklagen Es erfolgten keine Änderungen zum Vorjahr d) Bilanzgewinn Das Geschäftsjahr 2018 schließt mit einem Konzernjahresüberschuss von 44.165 TEUR ab. Die Entwicklung des Bilanzgewinns ergibt sich wie folgt: scroll
9. Sonderposten für Zuwendungen zum Anlagevermögen Der Sonderposten für Zuwendungen zum Anlagevermögen über 6.963 TEUR (Vorjahr 7.910 TEUR) erfasst als Wertberichtigung zum Anlagevermögen Zuschüsse sowie steuerfreie Investitionszulagen der öffentlichen Hand für bestimmte Investitionsmaßnahmen. Der Sonderposten löst sich ratierlich entsprechend der Nutzungsdauer der betroffenen Vermögensgegenstände ertragswirksam auf. Die Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens über 708 TEUR (Vorjahr 808 TEUR) enthält der Posten "Sonstige betriebliche Erträge" der Gewinn- und Verlustrechnung. 10. Steuerrückstellungen Die Steuerrückstellungen betreffen Rückstellungen für Steuern vom Einkommen und vom Ertrag. 11. Sonstige Rückstellungen Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen vor allem Haftungs- und Prozessrisiken in Höhe von 32.090 TEUR (Vorjahr 32.788 TEUR). In den Haftungs- und Prozessrisiken ist eine Schadensersatzforderung eines ehemaligen indonesischen Geschäftspartners in Höhe von 28.554 TEUR enthalten. Der „Supreme Court of the Republic of Indonesia“ hat in dem in Indonesien geführten Rechtsstreit das erst- und zweitinstanzliche Urteil des „South Jakarta District Court“ und des „High Court of Jakarta“ bestätigt. Der Antrag auf Überprüfung der Entscheidung des „Supreme Court of the Republic of Indonesia“ wurde am 01.10.2018 abgelehnt, so dass an dieser Rückstellung festzuhalten ist. In den sonstigen Rückstellungen sind darüber hinaus weltweit bestehende Garantierisiken in Höhe von 13.111 TEUR (Vorjahr 12.118 TEUR), Verpflichtungen im Personal- und Sozialbereich in Höhe von 6.823 TEUR (Vorjahr 6.294 TEUR), Verkaufsprovisionen in Höhe von 298 TEUR (Vorjahr 1.453 TEUR), noch zu erbringende Lieferungen und Leistungen in Höhe von 1.445 TEUR (Vorjahr 1.546 TEUR) und zum Stichtag ausstehende Rechnungen in Höhe von 260 TEUR (Vorjahr 265 TEUR) enthalten. 12. Verbindlichkeiten scroll
13. Derivative Finanzinstrumente Zur Absicherung von Risikopositionen aus Währungsschwankungen setzt die Gesellschaft auch derivative Finanzinstrumente wie Devisentermingeschäfte und Währungsswaps ein. Die Sicherungsgeschäfte decken Risiken aus gebuchten Grundgeschäften sowie darüber hinaus aus schwebenden Lieferungs- und Leistungsgeschäften ab. Devisentermingeschäfte werden zum Zeitpunkt der Auftragserteilung oder, soweit dies die Markterwartung zulässt, zu einem späteren Zeitpunkt abgeschlossen, um Währungsveränderungen bis zum Zeitpunkt der Bezahlung abzusichern. Zur Abdeckung von Währungsrisiken aus schwebenden Geschäften bestanden am Bilanzstichtag Devisentermingeschäfte (Micro-Hedges), die bilanziell nach der Einfrierungsmethode abgebildet wurden. scroll
Die schwebenden Geschäfte bzw. Bestellungen werden mit Devisentermingeschäften über den Verkauf von Devisen zum jeweils vereinbarten Fälligkeitstermin abgesichert. Die Risikomanagementstrategie ist Fair-Value-Hedge von USD-Umsatzerlösen durch Devisenterminverkauf. Da diese Zahlungen vertraglich vereinbart wurden, ist die Eintrittswahrscheinlichkeit sehr hoch. Gehen die Zahlungen aus dem Grundgeschäft erst nach Ablauf des Sicherungsgeschäfts ein, sind Anschlussgeschäfte zwecks zeitlichem Ausgleich zu tätigen, damit die Effektivität gewahrt bleibt. Bei Sicherungsgeschäften ist die Gesellschaft einem Kreditrisiko ausgesetzt, das durch die Nichterfüllung der vertraglichen Vereinbarungen seitens der Vertragspartner entsteht. Dieses Kreditrisiko wird dadurch minimiert, dass Grundgeschäfte nur mit Vertragspartnern erstklassiger Bonität abgeschlossen werden. Die konzernweite Steuerung und Begrenzung der Währungsrisiken erfolgt durch den Bereich Finance. Die Wirksamkeit der gebildeten Bewertungseinheiten wird sowohl retro- als auch prospektiv festgestellt. Zum Vertragsabschluss ist die prospektive Effektivität gegeben, da Grund- und Sicherungsgeschäft im Volumen und Erfüllungszeitpunkt übereinstimmen. Die retrospektive Effektivität erfolgt als kumulierte Messung nach der Dollar-Offset-Methode. Dabei wird getestet, ob die kumulierte Wertänderung des Grundgeschäftes im Verhältnis zu der des Sicherungsgeschäftes (Kassakomponente) in einer Bandbreite von 80 % bis 125 % liegt. Solange die Bonität der Deutschen Bank hoch bleibt, ist das Bonitätsrisiko des Vertrages vernachlässigbar und die Effektivität gegeben. F. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen 14. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen stellen sich wie folgt dar: scroll
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Restlaufzeit der sonstigen finanziellen Verpflichtungen: scroll
Die Unternehmen des Mühlbauer Konzerns haben Zuwendungen der öffentlichen Hand für die Errichtung und die Finanzierung von bestimmten Fertigungsstätten unter der Voraussetzung erhalten, dass bestimmte projektbezogene Kriterien innerhalb einer bestimmten Periode nach Erhalt der Zuwendungen erfüllt werden. Die Gesellschaften sind verpflichtet, diese Bedingungen zu erfüllen. Sollten diese Bedingungen wiedererwartend nicht erfüllt werden, können zum Stichtag 31. Dezember 2019 höchstens 9.504 TEUR der Zuwendungen zurückgefordert werden (Vorjahr 11.755 TEUR). Aufgrund vergangenheitsbezogener Erfahrungen wird die Eintrittswahrscheinlichkeit der jeweiligen Haftungsverhältnisse als sehr gering eingeschätzt. Da zum Bilanzstichtag keine gegenläufigen Erkenntnisse vorliegen, erfolgt kein Ausweis als Passivposten. Weitere Haftungsverhältnisse und weitere sonstige finanzielle Verpflichtungen, die für die Finanzlage von wesentlicher Bedeutung sind, sind nicht vorhanden. G. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 15. Umsatzerlöse scroll
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16. Sonstige betriebliche Erträge Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen: scroll
17. Abschreibungen Im Berichtsjahr sind keine außerplanmäßigen Abschreibungen enthalten. 18. Sonstige betriebliche Aufwendungen Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen: scroll
In den nicht regelmäßigen und periodenfremden Aufwendungen sind Gewährleistungsaufwendungen in Höhe von 796 TEUR (Vorjahr 598 TEUR), Aufwendungen aus Erhöhung der Einzel- und Pauschalwertberichtigung in Höhe von 293 TEUR (Vorjahr 132 TEUR), Aufwendungen aus Kursdifferenzen in Höhe von 109 TEUR (Vorjahr 5.392 TEUR), Forderungsverluste in Höhe von 748 TEUR (Vorjahr 346 TEUR), sowie Aufwendungen aus Verlusten aus Anlagenabgängen in Höhe von 10 TEUR (Vorjahr 37 TEUR) enthalten. 19. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Die sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträge setzen sich zusammen aus Kontokorrentzinsen und sonstigen Zinserträgen in Höhe von 459 TEUR (Vorjahr 695 TEUR). Im Posten "Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge" sind darüber hinaus Zinserträge aus der Aufzinsung von langfristigen Forderungen in Höhe von 3 TEUR (Vorjahr 5 TEUR) sowie aus der Abzinsung von Rückstellungen gemäß § 277 (5) HGB in Höhe von 8 TEUR (Vorjahr 51 TEUR) enthalten. 20. Zinsen und ähnliche Aufwendungen Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen setzen sich zusammen aus Aufwendungen aus der Aufzinsung von langfristigen Rückstellungen in Höhe von 96 TEUR (Vorjahr 58 TEUR), Zinsen für Steuernachzahlungen in Höhe von 307 TEUR (Vorjahr 1.087 TEUR), sowie sonstigen Zinsaufwendungen in Höhe von 60 TEUR (Vorjahr 34 TEUR). Die ebenfalls in der Position enthaltenen Zinsaufwendungen aus der Rückdeckungsversicherung stellen einen Nettoaufwand nach Verrechnung mit Erträgen aus der Aufzinsung von Pensionsrückstellungen dar. scroll
21. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Der Posten enthält Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe von 11.761 TEUR (Vorjahr 7.316 TEUR) für das laufende Geschäftsjahr sowie einen periodenfremden Steueraufwand in Höhe von 285 TEUR (Vorjahr 4.770 TEUR) und einen latenten Steuerertrag in Höhe von 671 TEUR (Vorjahr 2.150 TEUR). H. Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung Der ausgewiesene Finanzmittelfonds umfasst die kurzfristig verfügbaren liquiden Mittel. Ausgehend vom Konzern-Jahresergebnis wurden die wesentlichen nicht auszahlungswirksamen Aufwendungen sowie Änderungen im Netto-Umlaufvermögen berücksichtigt, um den Mittelzufluss aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit zu ermitteln. Der Mittelzufluss aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit wurde nach der indirekten Methode ermittelt. Weiter wurden die Mittelabflüsse aus Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit dargestellt. Die Ermittlung erfolgte hier nach der direkten Methode. I. Sonstige Angaben 22. Beschäftigte (Jahresdurchschnitt) Der durchschnittliche Personalbestand stellt sich wie folgt dar: scroll
23. Gesamtbezüge der Organe Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten im Berichtsjahr Bezüge in Höhe von 43 TEUR (Vorjahr 43 TEUR). 24. Organe der Gesellschaft Vorstand Herr Josef Mühlbauer, Techniker 25. Aufsichtsrat Als Aufsichtsrat der Gesellschaft waren folgende Personen bestellt: Aktive Mitglieder scroll
26. Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Konzerngeschäftsjahres eingetreten sind Am 17.05.2019 kam es in den Betriebsräumen der MBO GmbH in Roding, einem Tochterunternehmen der Mühlbauer Holding AG, welches sich auf die Galvanisierung und Lackierung verschiedenster Oberflächen spezialisiert hat, zu einem Brand. Durch den Brand wurden u.a. wesentliche Gebäudeteile, Betriebsvorrichtungen, Maschinen und Betriebs- und Geschäftsausstattung zerstört. Die Gesellschaft unterhält für Sachschäden dieser Art entsprechende Versicherungen. Die gutachterlichen Untersuchungen dauern derzeit noch an. Die Gesellschaft ist daher noch nicht in der Lage, die finanziellen Auswirkungen des Schadens zu beziffern. 27. GewinnverwendungsvorschlagDie Dividendenausschüttung der Mühlbauer Holding AG richtet sich gemäß § 58 Abs. 2 AktG nach dem im handelsrechtlichen Jahresabschluss der Mühlbauer Holding AG ausgewiesenen Bilanzgewinn. Nach dem handelsrechtlichen Abschluss der Mühlbauer Holding AG ist ein Bilanzgewinn von 36.495 TEUR ausschüttungsfähig. Es wird vorgeschlagen für 2018 vom Bilanzgewinn eine Dividende von 1,50 EUR (Vorjahr 1,50 Euro) je dividendenberechtigter Stückaktie auszuschütten und den verbleibenden Bilanzgewinn auf neue Rechnung vorzutragen. 28. Angaben zum Gesamthonorar des Konzernabschlussprüfers Das für Abschlussprüfungsleistungen im Geschäftsjahr berechnete Honorar beträgt 71 TEUR.
Roding, 31.05.2019 Mühlbauer Holding AG Der Vorstand Josef Mühlbauer [1] Umrechnung zum Stichtagskurs am 31.12.2018 Bericht des AufsichtsratsBericht des Aufsichtsrats Sehr geehrte Damen und Herren, verehrte Aktionäre, die Mühlbauer Group blickt nach einem durchwachsenen ersten Halbjahr insgesamt auf ein positives Gesamtjahr 2018 zurück. Der im Berichtsjahr erzielte konsolidierte Auftragseingang, unter dem sich auch ein Lösungsprojekt mit mehrjähriger Umsetzung befindet, weist mit 372,9 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahr (266,3 Mio. EUR) einen Zuwachs von 106,6 Mio. EUR bzw. 40,0 % auf, während die Umsatzerlöse von 266,4 Mio. EUR im Vorjahr um 9,0 Mio. EUR bzw. 3,4 % auf 275,4 Mio. EUR in Berichtsjahr zunahmen. Das operative Ergebnis stieg – auch bedingt durch eine ergebniswirksame Anpassung der Risikovorsorge im Vorratsvermögen – im gleichen Zeitraum von 42,4 Mio. EUR im Vorjahr um 13,9 Mio. EUR bzw. 32,8 % auf 56,3 Mio. EUR an. Unterm Strich weist der Technologiekonzern Mühlbauer im Geschäftsjahr einen Konzernjahresüberschuss von 44,2 Mio. EUR aus, was gegenüber dem Vorjahr (27,1 Mio. EUR) einer Erhöhung um 17,1 Mio. EUR bzw. 63,1 % entspricht. Begleitung des Vorstands und des Unternehmens Der Aufsichtsrat der Gesellschaft hat im Geschäftsjahr 2018 die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben mit der gebotenen Sorgfalt wahrgenommen. Er hat den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens beraten und dabei die Geschäftsentwicklung der Gesellschaft eng begleitet und überwacht. Bei wesentlichen Fragestellungen das Unternehmen betreffend war der Aufsichtsrat eingebunden. Zusätzlich zu persönlichen Kontakten mit einzelnen Aufsichtsratsmitgliedern hat der Vorstand mit schriftlichen Berichten das gesamte Gremium regelmäßig über die Entwicklung von Umsatz, Ertrag und Liquidität sowie die Erfüllung der Planungen des Konzerns und der einzelnen Gesellschaften informiert. In den Sitzungen des Aufsichtsrats im Jahresverlauf wurden jeweils die aktuelle Quartalsentwicklung, die kurz- und mittelfristigen geschäftlichen Perspektiven besprochen und die langfristige Wachstums- und Ertragsstrategie diskutiert. Der Vorstand unterrichtete den Aufsichtsrat regelmäßig über alle für das Unternehmen relevanten Risiken und das Risikomanagement. Besprochen und diskutiert wurde wiederkehrend auch die Weiterentwicklung der einzelnen Business Lines des Unternehmens. Hier wurde der Aufsichtsrat im Geiste eines mittelständischen Familienunternehmens enger mit den einzelnen Geschäftsbereichen des Konzerns verzahnt. In gezielt kuratierten Workshops mit den einzelnen Business Lines konnte der Aufsichtsrat tiefergehendes Verständnis über die Arbeit des Vorstands und seines Führungsteams gewinnen und kontrollierend und beratend zur Seite stehen. Darüber hinaus wurde der Aufsichtsrat monatlich mit Hilfe von Lageberichten über die aktuelle Entwicklung der einzelnen Business Lines informiert. Aufgrund der Mitgliederzahl des Aufsichtsrats wurden keine Ausschüsse gebildet. Aufsichtsrat und Vorstand waren in allen drei Aufsichtsratssitzungen 2018 vollständig anwesend. Sitzungen und Schwerpunkte Der Aufsichtsrat hat sich in drei ordentlichen Sitzungen – 15. Mai (Bilanzsitzung für den Abschluss 2017), 09. August und 17. November– eingehend über die Lage und Entwicklung des Unternehmens, die strategische Unternehmensplanung und die wesentlichen Geschäftsvorfälle unterrichtet. In der Bilanzsitzung hat das Gremium, unter Teilnahme des bestellten Wirtschaftsprüfers, den Einzel- und Konzernabschluss der Mühlbauer Holding AG für das Geschäftsjahr 2018 mit dem Vorstand und dem Wirtschaftsprüfer diskutiert sowie dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands zugestimmt. Als weitere Schwerpunkte der Überprüfungs- und Beratungstätigkeit haben sich im Zeitraum dieses Berichts ergeben: - Rechtsstreit mit einem früheren indonesischen Geschäftspartner; - Qualitäts- und Effektivitätsprüfung des Risikomanagements; - Fortlaufende Struktur- und Organisationsentwicklung des Konzerns; - Verbesserung in der Akquise großvolumiger Projektverträge durch die Mühlbauer GmbH & Co. KG und Mühlbauer ID Services GmbH; - Strategische Weiterentwicklung von Zukunftstechnologien (SOLAR; LED) und deren Vermarktung; - Einladung und Tagesordnungspunkte für die ordentliche Hauptversammlung 2018 mit Beschlussvorschlägen; - Personalentwicklung und Nachfolgevorsorge; - Internationalisierung, z.B. in den Geschäftsbereichen AUTOMATION und PARTS & SYSTEMS im Fall des Standorts Nitra, Slowakei; - Unternehmenssicherheit und Compliance; - Effizienz- und Qualitätsprüfung der Arbeit des Aufsichtsrats; Veränderungen im Aufsichtsrat Im Geschäftsjahr 2018 gab es keine Veränderungen im Aufsichtsrat. Rechnungslegung Als Abschlussprüfer wurde von der Hauptversammlung die KPWT Kirschner Wirtschaftstreuhand Aktiengesellschaft, Passau gewählt und vom Aufsichtsrat beauftragt. Der Abschlussprüfer hat den Jahresabschluss der Mühlbauer Holding AG und den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2018 sowie den Konzernlagebericht unter Einbeziehung der Buchführung geprüft und mit uneingeschränkten Prüfungsvermerken versehen. Rechtsgrundlage für die Erstellung des Konzernabschlusses und Konzernlageberichts ist § 290 Abs.1 S.1 HGB. Am 26. Juni 2019 fand die Bilanzsitzung des Aufsichtsrats statt. In dieser Sitzung wurden insbesondere der Jahresabschluss, der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht erörtert. Die entsprechenden Vorlagen wurden den Aufsichtsratsmitgliedern im Vorfeld der Sitzung ausgehändigt. Der Abschlussprüfer war bei der Beratung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts im Aufsichtsrat anwesend, berichtete ausführlich über den Verlauf und die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung und stand für ergänzende Auskünfte zur Verfügung. Nach eigener Prüfung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts stimmte der Aufsichtsrat dem Ergebnis der Prüfungen durch den Abschlussprüfer zu. Einwendungen hat der Aufsichtsrat nicht erhoben. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss 2018 in der Bilanzsitzung am 26. Juni 2019 ausdrücklich gebilligt. Der Jahresabschluss der Mühlbauer Holding AG zum 31. Dezember 2018 ist damit festgestellt (§ 172 Abs. 1 AktG). Der Aufsichtsrat schließt sich dem Vorschlag des Vorstands an, den Bilanzgewinn in Höhe von EUR 36.495.371,16 zur Zahlung einer Dividende je Aktie in Höhe von EUR 1,50, also EUR 21.487.410,00 zu verwenden. Der verbleibende Bilanzgewinn in Höhe von EUR 15.007.961,16 wird auf neue Rechnung vorgetragen. Bericht des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen Der Abschlussprüfer hat gleichfalls den vom Vorstand gemäß § 312 AktG aufgestellten Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen im Geschäftsjahr 2018 geprüft und über das Ergebnis der Prüfung berichtet. Hierzu wurde folgender Bestätigungsvermerk erteilt: „Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass 1.die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind, 2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war, 3.bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen.“ Der Aufsichtsrat hat den Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen im Geschäftsjahr 2018 geprüft und in seiner Sitzung vom 26. Juni 2019 erörtert. Er hat gegen die Erklärung des Vorstands und das Ergebnis der Prüfung des Abschlussprüfers keine Einwendungen erhoben. Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand, dem Management und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Mühlbauer-Gruppe für ihren engagierten Einsatz im Geschäftsjahr 2018.
Roding, den 26. Juni 2019 Für den Aufsichtsrat Dr. Stefan Mühlbauer, Vorsitzender BestätigungsvermerkBestätigungsvermerk des unabhängigen AbschlussprüfersAn die Mühlbauer Holding AG, Roding Prüfungsurteile Wir haben den Konzernabschluss der Mühlbauer Holding AG, Roding, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der Konzernbilanz zum 31.12.2018, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 01.01.2018 bis zum 31.12.2018 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Mühlbauer Holding AG, Roding, für das Geschäftsjahr vom 01.01.2018 bis zum 31.12.2018 geprüft. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat. Grundlage für die Prüfungsurteile Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen. Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen. Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können. Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Passau, den 17. Juni 2019 KPWT Kirschner Wirtschaftstreuhand AG Anton Stockinger, Wirtschaftsprüfer, Mitunterzeichner Harald Fröschl, Wirtschaftsprüfer, Unterzeichner |
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