Mühlbauer Holding AGRodingKonzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020LageberichtA. Grundlagen des Konzerns 1. Konzern Die Mühlbauer Holding AG entstand im Mai 1998 aus einem ursprünglich einzelkaufmännischen Unternehmen, das 1981 von Herrn Josef Mühlbauer gegründet wurde. Die Unternehmensgruppe Mühlbauer blickt damit auf eine Historie von rund 40 Jahren zurück, die von Pionierleistungen im Maschinen- und Anlagenbau geprägt ist. Ende 2020 steht der global agierende Konzern für rund 3.150 Mitarbeiter, Technologiezentren auf drei Kontinenten sowie für ein weltweites Vertriebs- und Servicenetzwerk. Die Beschäftigung von durchschnittlich 445 Mitarbeitern in Forschung und Entwicklung sowie das mit im Schnitt 354 Lehrlingen im bundesweiten Vergleich deutlich höhere Ausbildungsniveau unterstreichen dabei sowohl die Innovationskraft als auch die Zukunftsorientierung des Konzerns. 2. Produkte und Dienstleistungen Der Mühlbauer Konzern verfügt über ein breit gefächertes Produktportfolio, welches sich über verschiedene Industrien erstreckt. Zentrale Elemente dieser unterschiedlichen Branchen sind dabei die Aspekte Sicherheit sowie Präzision. Der Mühlbauer Konzern fungiert innerhalb dieser Industrien in erster Linie als Komplettlösungsanbieter, d.h. der Kunde erhält alle für sein Projekt benötigten Komponenten aus einer Hand, was dem Konzern ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber seinen Wettbewerbern sichert. Die Produkte und Dienstleistungen des Konzerns werden in die folgenden drei Geschäftsfelder gegliedert: PRECISION PARTS & SYSTEMS. Um höchsten Anforderungen an Qualität und Präzision gerecht zu werden, produziert Mühlbauer im Geschäftsfeld PRECISION PARTS & SYSTEMS in drei unabhängigen Fertigungszentren in Deutschland und der Slowakei hochpräzise Einzelteile, die sowohl an externe Kunden vertrieben werden als auch die Basis für die eigenen Produkte darstellen. AUTOMATION. Die Business Line AUTOMATION besteht aus den Produktsparten SRP (Semiconductor Related Products) und DSRP (Document and Solution Related Products). Dabei ist AUTOMATION verantwortlich für die Entwicklung und Fertigung sowie den Vertrieb von technologisch hoch entwickelten Maschinen und Systemen für Unternehmen aus Industrie und Wirtschaft sowie Regierungen und Behörden. Die Produktsparte DSRP fokussiert sich auf die Märkte für Chipkarten und ID Dokumente. Sie liefert Equipment-Lösungen für die Herstellung und Personalisierung von GSM-, Bank-, ID-Karten und Reisepässe sowie Systeme zur Erfassung und Verifikation von biometrischen Daten. Die Produktsparte SRP konzentriert sich auf die halbleiterverarbeitende Industrie. Hierbei stattet der Mühlbauer Konzern komplette Smart Label Factories mit modernsten Produktionstechnologien aus, mit deren Hilfe RFID-Inlays gefertigt, anschließend zu Labels oder Tickets konvertiert und schließlich mit spezifischen Informationen personalisiert werden. Im Halbleiter Backend Bereich ist der Mühlbauer Konzern auf das Verarbeiten kleinster Bauteile spezialisiert. Das Produktportfolio konzentriert sich auf Die Sorting Equipment mit den dazugehörigen Carrier Tape Lösungen sowie auf Zukunftstechnologien im Solar- und LED-Bereich. Ein wesentlicher Wettbewerbsvorteil des Mühlbauer Konzerns ist das globale Servicenetzwerk, welches Konzernkunden auf allen Kontinenten mit meist lokalen Mitarbeitern einen sehr schnellen Vor-Ort-Support garantiert. TECURITY®. Als Partner für komplette Systemlösungen zum Erfassen und Verwalten von Personendaten, bis hin zur Ausgabe-Verifizierung von Personen- bzw. ID-Sicherheitsdokumenten, realisiert dieses Geschäftsfeld - auf der Basis von Produkten des Mühlbauer Konzerns - ID-Projekte, die einen Gesamtlösungscharakter haben, d.h. bei denen die Kunden von der ersten Konzeption bis hin zur finalen Realisierung des Projektes - also der Ausgabe der ID-Dokumente - begleitet werden. Die Schwerpunkte dieser Projekte liegen in der Software, den Applikationen sowie der Verschlüsselungs- und Kommunikationsinfrastruktur und den nachgelagerten Dienstleistungen, insbesondere den Anbindungen an öffentliche sowie privatwirtschaftliche Infrastrukturen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt im Technologie- und Know-How-Transfer, von der Herstellung und Applikation elektronischer ID-Dokumente, über die Konzeption bis hin zu Workflow-Consulting und Zertifizierungsbegleitung. Klar erkennbar ist ein zunehmender Trend zur Identifizierung und Verifizierung "on the flow" durch extrem schnelle und präzise biometrische Video-Analysesysteme. Diese "multi-trait-system" werden derzeit in Europa in Pilotverfahren getestet, in Asien (China, Singapur, etc.) flächendeckend eingesetzt. Die Core-Technologien beruhen auf immer schnelleren und akkurateren Algorithmen, leistungsstarker Kommunikations- und IT-Infrastruktur sowie komplexen Verschlüsselunginfrastrukturen, um die immer größer werdenden Datenmengen verarbeiten und schützen zu können. Ein weiterer Trend folgt der Automotive Industrie, hin zur Multi Plattform Applikation. Die Kunden des Konzerns aus der Industrie und dem öffentlichen Sektor profitieren hierbei gleichermaßen von rd. 40 Jahren Technologie- und Markt-Know-How sowie von einer nachgewiesenen Expertise aus mehr als 300 ID- und zahlreichen industriellen Projekten weltweit. 3. Absatzmärkte Der Geschäftsbereich PRECISION PARTS & SYSTEMS bedient insbesondere Unternehmen aus der Maschinenbaubranche, sicherheitssensiblen Branchen wie der Luft- und Raumfahrttechnologie, der Medizintechnik sowie aus dem Bereich der Smart Identification. Darüber hinaus fertigt er qualitativ hochwertige Produkte für Kunden aus der Automobil-, Halbleiter- und Druckindustrie. Im Berichtsjahr konnte zudem die Position in den Märkten der Robotik sowie der Umwelt- und Recyclingtechnik gestärkt werden. Mit seinen Produkten versorgt der Geschäftsbereich AUTOMATION auf Kartenanwendungen spezialisierte Unternehmen aus Industrie und Wirtschaft, Regierungen und Behörden sowie Unternehmen aus der Halbleiter-, RFID-, Solar- und LED-Branche. Mit seinen hard- und softwarebasierten Lösungen und nachgelagerten Services bedient der Geschäftsbereich TECURITY® Staatsregierungen (einschließlich deren Ministerien und zugeordneten Behörden), aber auch Staatsdruckereien und damit verbundene Industriekunden weltweit. Mühlbauer positionierte sich mit seinem Lösungsportfolio insbesondere in Schwellen- und Entwicklungsländern. Diese bestehende Markpräsenz ist in den kommenden Jahren vertikal (Marktdurchdringung) wie auch horizontal (Markterschließung) auszubauen. 4. Externe Einflussfaktoren für das Geschäft Das Geschäftsmodell des Geschäftsbereichs PRECISION PARTS & SYSTEMS unterliegt verschiedenen Einflussfaktoren, die sich unterschiedlich stark auf die Geschäftsentwicklung des Bereichs auswirken. Vor allem die für den Geschäftsbereich relevante Maschinenbaubranche reagiert sensibel auf konjunkturelle Entwicklungen. Der Geschäftsbereich AUTOMATION bedient mit einem breit gefächerten Produktspektrum Kunden in verschiedenen Industrien und Absatzmärkten. Folglich unterliegt das Geschäftsmodell des Bereichs AUTOMATION auch unterschiedlichsten Einflussfaktoren, die sich auf dessen Geschäftsentwicklung auswirken. Während im Industriegeschäft insbesondere konjunkturelle und technologische Entwicklungen von wesentlicher Bedeutung sind, zählen im Regierungsgeschäft vor allem politische Rahmenbedingungen, geopolitische Konflikte oder Änderungen von internationalen Regelungen, beispielsweise zu Einreisebestimmungen oder den Sicherheitsmerkmalen von ID-Dokumenten, zu den wichtigsten Einflussfaktoren. Aufgrund der Absatzmärkte, vorwiegend im öffentlichen Sektor, unterliegt das Geschäftsmodell des Geschäftsbereichs TECURITY® nur bedingt beeinflussbaren strukturellen wie auch politischen Einflussfaktoren, die sich unmittelbar auf die Geschäftsentwicklung auswirken. Die stetig steigende Markkonsolidierung sowie die Auswirkungen der Pandemie und den daraus resultierenden massiven Reisebeschränkungen, vor allem aber die negative Liquiditätssituation von Staatshaushalten, nationale Devisenverkehrsbeschränkungen und steigende Inflation, sind Einflussfaktoren, welche unsere unternehmerische Tätigkeit vor substanzielle Herausforderungen stellt. 5. Forschung und Entwicklung Grundlage der rd. 40-jährigen Entwicklung von Mühlbauer ist der stetige Drang nach Innovation. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung bestehender, sowie die Entwicklung neuer, innovativer Verfahren und Systeme, soll die technologische Basis des Mühlbauer Konzerns weiter gefestigt sowie die starke Marktposition, die sich der Konzern in seinen hart umkämpften Märkten durch seine Erfahrung und Kompetenz über Jahrzehnte erarbeitet hat, gesichert und weiter ausgebaut werden. Dazu beschäftigte der Mühlbauer Konzern im Berichtsjahr durchschnittlich 445 Mitarbeiter (Vorjahr 448) im Bereich Forschung und Entwicklung. Zudem arbeitet die Unternehmensgruppe im Bereich der Grundlagenforschung eng mit verschiedenen Hochschulen, Forschungsinstituten sowie Unternehmen zusammen. Die Erfolge der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten stellt der Mühlbauer Konzern durch ein international aufgestelltes Intellectual Property Management sicher: Im vergangenen Geschäftsjahr erzielte der Konzern 17 patentwürdige Entwicklungsergebnisse; die Zahl der Schutzrechtsanmeldungen hat sich mit 74 Stück im Vergleich zum Vorjahr (89) erneut erhöht. AUTOMATION. Unsere Mühlbauer Kernkompetenzen haben es ermöglicht, in neue Märkte, allen voran die Elektromobilität einzusteigen. Schwerpunkt hierbei sind innovative Fertigungstechnologien zur Serienproduktion von Batterie- und Brennstoffzellen. Nach erfolgreichem "Proof of Concept" sind jetzt die ersten Projekte in der Umsetzungsphase. Im Bereich erneuerbare Energien wurden zwei Dünnfilm-Solaranlagen an die Kunden ausgeliefert. Wie bereits im Vorjahr war der weitere Ausbau von Industrie-4.0 einer der Schwerpunkte des Bereiches Forschung und Entwicklung. Die bereits im Markt eingeführte Lösung MB PALAMAX® wurde mit dem Produktionsleitsystem MB INCAPE und MB Warehouse zum einem kompletten Manufacturing Execution System MB MES zusammengeführt. "GoLive" des ersten MB MES-Systems erfolgt in Q1/2021 bei der MB internen Dokumenten Produktion. Bei der Personalisierung von ID Dokumenten und SmartCard's wurde das Produktportfolio sowohl für dezentrale als auch zentrale Anlagen erweitert. Bei den Personalisierungsprozessen lag der Entwicklungsschwerpunkt weiterhin auf der Drucktechnologie "Drop-On-Demand". Applikationen wie das vollständige Bedrucken von Karten für Banking- und Gesundheitskarten wurden serienreif realisiert. Der Automatisierungsgrad von Produktionsanlagen wurde durch vermehrten Einsatz von Roboter-Technologie vorangetrieben. Dem Bereich RFID/IOT (Internet Of Things) wird weiterhin eine positive Marktentwicklung prognostiziert. Voraussetzung dafür ist aber, dass die sehr preissensitiven RFID-Labels und Tickets in enorm hohen Stückzahlen produziert werden können. Der 2019 entwickelte weltweit schnellste RFID Bonder wurde erfolgreich im Markt positioniert. Aufgrund des ständig wachsenden Volumens wird das Thema Nachhaltigkeit auch für RFID Produkte immer wichtiger. Um RFID-Antennen umweltschonend herzustellen, wurden Anlagen entwickelt, die auf einem umweltfreundlichen Fräsprozess anstelle von umweltfeindlichen Ätzprozessen basieren sowie auch ein Prozess validiert, um RFID Antennen auf Papier (Green Product) herzustellen. Ziel für 2021 ist es, beide Prozesse zu qualifizieren und erste Anlagen auszuliefern. Im Bereich Semiconductor Backend konnte durch konsequente Weiterentwicklung des MB High-Speed Sorters die Marktführerschaft zurückgewonnen werden. Der Automatisierungsgrad wurde durch die Realisierung eines automatischen Rollenwechslers erhöht. Zum anderen lag der Fokus auf der Entwicklung einer neuen Sorter-Plattform, welche deutlich größere Bauteile sortieren kann und äußerst flexibel hinsichtlich Eingangs- und Ausgangs-Carrier ist. Diese Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen; jedoch wird bereits 2021 mit Folgeaufträgen gerechnet. Im Bereich Automatic Border Control wurde durch enge Zusammenarbeit mit dem Geschäftsbereich TECURITY® ein Ablauf entwickelt welcher, ein stressfreies Reisen ermöglicht. TECURITY®. Aufgrund der Pandemie im Jahr 2020 lag der Schwerpunkt im Geschäftsbereich TECURITY® im Bereich Software-Entwicklung auf der Produktentwicklung im Bereich digitale Identität mit den Lösungen MB TECURE ID und MB TRUST. Darüber hinaus wurden bestehende Kundenprojekte weiter betreut und erfolgreich abgeschlossen. Lösungen für eine digitale Identität auf mobilen Endgeräten wie Smartphones werden zunehmend von unseren Kunden als Zusatz zum physikalischen Ausweisdokument wie Personalausweis oder Führerschein angefragt. Die Anforderungen der internationalen Norm ISO 18013-5 zur Kommunikation zwischen digitalem Ausweisdokument und einem Prüfgerät wurden für einen Kommunikationstyp erfolgreich umgesetzt. MB TECURE ID bietet für unsere Kunden eine Lösung nach europäischen und nationalen Datenschutzbestimmungen und wurde durch ein Testat der DEKRA im November 2020 bestätigt. Die Lösung und Einsatzfelder von MB TECURE ID sowie damit verbundene Lösungen der mobilen und stationären Verifikation basierend auf den Produkten MB STEEL READER und MB STEEL READER MOBILE wurden im Rahmen des Vortrags "ID4AFRICA 2020: S3 - MOBILE PLATFORMS, DERIVED IDENTITIES AND THE FUTURE OF SECURE CREDENTIALS (Part 1)" in einer Online-Präsentation vorgestellt. Weiterhin hat der Geschäftsbereich TECURITY® im Frühjahr 2020 ein weiteres Patent für die "MB TECURE ID"-Lösung eingereicht. Im Bereich Document Solution wurden über die letzten Jahre Führungskräfte und technische Experten rekrutiert. Sie bilden die Basis für eine Entwicklung in die Zukunft. Die Identität des Bürgers wird durch unser Produktportfolio abgesichert und Landesgrenzen werden geschützt. Unseren Kunden wird ein sicherer, grenzübergreifender Austausch digitaler Daten ermöglicht. In der partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit international tätigen Sicherheitsexperten wurden auch in 2020 neu auftretende Fälschungsmethoden von ID Dokumenten analysiert. Verlässliche Maßnahmen zur Sicherung von Identifikationsdokumenten konnten bestätigt und kontinuierlich weiterentwickelt werden. Im Berichtszeitraum entstanden neue Sicherheitsmerkmale und Technologien, die erfolgreich in Projekten eingesetzt werden. Das Technologieportfolio des Geschäftsbereichs TECURITY® darf nicht durch Schutzrechte Dritter eingeschränkt werden. Wir melden technische Neuentwicklungen zu Schutzrechten an und schützen unser geistiges Eigentum. Um im attraktiven, aber hart umkämpften Marktumfeld von Dokumentenlösungen wettbewerbsfähig zu bleiben, wurden die Produktionsstandorte mit modernsten und effizientesten Maschinen und Systemen ausgestattet. Mit den gewonnenen Daten des unternehmenseigenen Produktionsplanungssystems wurden Abläufe weiter optimiert und deutliche Einsparungen erzielt. Gleichzeitig wird der Industriestandard 4.0 weiterhin umgesetzt und erhöht. Neu entwickelte Fertigungstechnologien erhöhen die Wertschöpfungstiefe und damit die Wettbewerbsfähigkeit. B. Wirtschaftsbericht 1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen a. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen Der (Corona-Lockdown-bedingte) Einbruch der Weltwirtschaft im vergangenen Jahr mit einem geschätzten Minus von 3,5 Prozent stelle die schlimmste Rezession seit der Weltwirtschaftskrise vor rund 90 Jahren dar, erklärte der IWF. Gleichzeitig fiel der Rückgang nicht so schlimm aus wie noch im Oktober befürchtet, als von 4,4 Prozent ausgegangen worden war. Im Juni hatte der Währungsfonds sogar noch mit 0,8 Prozentpunkten weniger Wachstum gerechnet. (…) Insgesamt zeichnet der IWF aber weiter ein tristes Bild. Besonders für Schwellen- und Entwicklungsländer sei die Pandemie verheerend - bei der Armutsbekämpfung dürfte sie sämtliche Fortschritte der letzten zwei Jahrzehnte rückgängig machen. China ist die einzige der großen Wirtschaftsnationen, die 2020 gewachsen ist. (Quelle: www.dw.com, IWF optimistischer für Wirtschaftsentwicklung, 26.01.2021) Des Weiteren hat der US-Dollar im Berichtsjahr gegenüber dem EUR an Substanz verloren. Der Wechselkurs des US-Dollars je Euro veränderte sich binnen Jahresfrist von 1,12 USD auf 1,23 USD. b. Branchenbezogene Rahmenbedingungen PRECISION PARTS & SYSTEMS. Die zum Ende des Jahres 2019 negative konjunkturelle Lage im Maschinen- und Anlagebau entwickelte sich auch weiterhin eher schlecht. Von Anfang bis Ende des Jahres 2020 bekam die Branche die Zurückhaltung und Verunsicherung der Kunden zu spüren, vor allem hier nochmal verstärkt durch die Coronapandemie. Deswegen war ein Rückgang in Höhe von 13 Prozent, im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Produktionsvorhersage von einem geringfügen Rückgang in 2020 deutlich verfehlt wurde. Dies lag vor allem an der Verunsicherung vieler Kunden, die insbesondere durch die politische Situation und die Coronapandemie geprägt war. AUTOMATION. "Die aktuelle Konjunktur der Automation ist weiterhin schwierig. Nach den ersten neun Monaten 2020 beträgt der in Deutschland gemeldete Umsatz der Automation 34,5 Milliarden Euro. Das entspricht einem Minus von elf Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Damit setzen sich die Verluste im zweiten Jahr infolge fort. Erfreulich ist, dass sich der globale Automationsmarkt erholt und die Rückgänge mit minus drei Prozent deutlich geringer ausfallen werden als erwartet." (Quelle:https://www.zvei.org/presse-medien/pressebereich/automation-konjunktur-gibt-2020-stark-nach) TECURITY®. Der Markt für Sicherheitsprodukte in den Bereichen Zutritts- und Grenzkontrollsysteme sowie Dokumente zur Personenidentifikation und -verifikation konsolidierte sich fortgesetzt auch in 2020. Die Standardisierung und Zertifizierung (Vergleichbarkeit von Produkten und Leistungen) nimmt stetig zu. Eine immer geringer werdende Anzahl zunehmend größer werdender Marktteilnehmer agiert auf einem sich verschärfenden Verdrängungsmarkt. Global agierende Unternehmen wie Samsung, Google und Facebook positionieren sich im Markt und bieten cloudbasierte Lösungen an. Der Trend, Projekte in Form von "Public Private Partnerships" umzusetzen, hat stark zugenommen und setzt sich ungebrochen fort. Unabhängig davon setzt sich der Trend zur kontaktlosen, virtuellen Identifikation und Verifikation fort. Digitale Applikationen auf mobilen Geräten kommen zunehmend zum Einsatz. Diese Entwicklung wird stark forciert durch die Vereinten Nationen, die Weltbank sowie die nationalen Sicherheitsbehörden der USA, Europas, von Großbritanniens, aber auch Chinas und Indiens und ist gekoppelt an innovative Verschlüsselungstechniken und die Nutzung von Clouds als Online-Speichermedium sowie existierende Infrastrukturen. Internationale Institutionen wie die UNDP, WB und IOM drängen verstärkt auf zentrale, effiziente, standardisierte und interoperable Systeme. Internationale Identifikations- und Verifikationsprojekte werden von den Staaten innerhalb von Public Private Partnerships im Rahmen von Betreiber-Modellen "Build-Operate-Transfer" vergeben. Nationale Projekte werden nahezu ausschließlich im Rahmen von klar strukturierten Ausschreibungsverfahren vergeben; freie Projektvergaben sind die Ausnahme. 2. Lage a. Geschäftsverlauf Der Mühlbauer Konzern erzielte im Berichtsjahr einen konsolidierten Umsatz von 283,1 Mio. EUR. Im Vergleich zum Vorjahr (286,9 Mio. EUR) verringerte sich damit das Umsatzvolumen um 3,8 Mio. EUR bzw. 1,3%. Die Gesamtleistung ist hingegen durch gestiegene Bestandsveränderungen in 2020 mit 295,9 Mio. EUR um 13,7 Mio. EUR bzw. 4,9% höher als in 2019 mit 282,2 Mio. EUR. Die Bestandserhöhungen sind v.a. darauf zurück zu führen, dass ausgelieferte Anlagen aufgrund der aktuell bestehenden Reisebeschränkungen vor Ort nicht fertig gestellt und abgenommen werden konnten. Das EBIT ist mit 43,3 Mio. EUR um 22,6 Mio. EUR bzw. 34,3% niedriger als im Vorjahr (65,9 Mio. EUR). Hauptursächlich hierfür ist ein in 2019 gebuchter Sondereffekt aus der Auflösung von stillen Reserven in Folge des Brandes der Galvanik (16,3 Mio. EUR). Nach Bereinigung dieses Sondereffekts, lag das EBIT somit auf Höhe der Prognose vom Vorjahr. Der Cash-Flow übertraf die Erwartungen sogar deutlich (siehe B.2.d). b. Ertragslage Auftragseingänge/-bestand. Der im Berichtsjahr erzielte Auftragseingang des Mühlbauer Konzerns weist mit 326,3 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahr (306,7 Mio. EUR) einen Zuwachs von 19,6 Mio. EUR bzw. 6,4% auf. Der Auftragsbestand des Mühlbauer Konzerns betrug zum Ende des Berichtszeitraums 417,9 Mio. EUR. Im Vergleich zum Vorjahr (389,1 Mio. EUR) entspricht dies einer Steigerung von 28,8 Mio. EUR bzw. 7,4%. PRECISION PARTS & SYSTEMS . Der Auftragseingang im Geschäftsfeld PRECISION PARTS & SYSTEMS lag im Berichtsjahr bei 41,0 Mio. EUR und damit um 0,8 Mio. EUR bzw. 2,0% über dem Wert aus 2019 (40,2 Mio. EUR). Der Auftragsbestand erhöhte sich auf 26,1 Mio. EUR (Vorjahr 24,1 Mio. EUR). AUTOMATION. Die Märkte der Business Line AUTOMATION zeigten sich trotz der im abgelaufenen Geschäftsjahr verringerten Marktpotenziale positiv. Der Auftragseingang des Geschäftsbereichs AUTOMATION erhöhte sich im Berichtszeitraum um 10,3% auf 189,6 Mio. EUR und liegt damit über dem Vorjahr (171,9 Mio. EUR). Trotz der Corona-Pandemie blieb der Markt für RFID-Maschinen heiß und das Unternehmen erzielte gute Ergebnisse beim Verkauf dieser Produktart. Der leichte Zuwachs bei Semiconductor Backend-Equipment, das zwar prozentual signifikante Auftragsplus bei der ansonsten volumenmäßig jedoch noch geringen Produktlinie Solar sowie die positive Entwicklung im Geschäftsbereich DSRP (Document and Solution Related Products) trugen ebenso zum Wachstum bei. Der Auftragsbestand zum Bilanzstichtag erhöhte sich analog auf einen Wert von 139,0 Mio. EUR (Vorjahr: 121,4 Mio. EUR). TECURITY®. Für das projektbezogene Geschäftsfeld TECURITY®, dessen Kernkompetenz in der Konzipierung und Realisierung komplexer ID-Projekte mit Gesamtlösungscharakter liegt, fiel der Auftragseingang im Berichtsjahr mit 95,5 Mio. EUR um 0,9 Mio. EUR bzw. 1,0% nur marginal höher aus als im Vergleich zum Vorjahreswert in Höhe von 94,6 Mio. EUR. Der Auftragsbestand verzeichnete zum Ende des Berichtsjahres eine leichte Zunahme um 9,2 Mio. EUR bzw. 3,8 % auf 252,8 Mio. EUR nach 243,6 Mio. EUR im Vorjahr. Umsatz. Im Berichtszeitraum fiel der erwirtschaftete konsolidierte Umsatz mit 283,1 Mio. EUR um 3,8 Mio. EUR bzw. einem Minus von 1,3% geringer aus als im Vorjahr (286,9 Mio. EUR). PRECISION PARTS & SYSTEMS. Der Umsatz im Geschäftsfeld PRECISION PARTS & SYSTEMS lag im Berichtsjahr mit 35,3 Mio. EUR um 6,5 Mio. EUR bzw. 15,6% unter dem Vorjahreswert von 41,8 Mio. EUR. AUTOMATION. Der Umsatz der Business Line AUTOMATION lag mit 172,3 Mio. EUR auf Vorjahresniveau (172,6 Mio. EUR). TECURITY®. Das projektbezogene Geschäftsfeld TECURITY® weist im Berichtsjahr einen geringfügig höheren Umsatz aus als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. So erhöhten sich die Umsatzerlöse von 72,8 Mio. EUR im Vorjahr um 2,7 Mio. EUR bzw. 3,7 % auf 75,5 Mio. EUR im Berichtsjahr. Regionale Umsatzverteilung. Regional betrachtet konnte der anteilig höchste Umsatz im Berichtsjahr in Europa 107,3 Mio. EUR (Vorjahr 104,6 Mio. EUR) erzielt werden, wovon 45,1 Mio. EUR (Vorjahr 48,3 Mio. EUR) auf Deutschland entfielen. Europaweit entspricht dies einer Steigerung von 2,6%. Der zweithöchste Umsatz konnte mit 94,1 Mio. EUR (Vorjahr 98,9 Mio. EUR) in Asien erzielt werden, was einem Umsatzrückgang um 4,8 Mio. EUR bzw. 4,9% entspricht. Amerika, Afrika und sonstige Regionen waren mit 81,7 Mio. EUR nahezu unverändert zum Vorjahr mit 83,5 Mio. EUR. c. Ergebnisentwicklung scrollen
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Das vom Technologiekonzern Mühlbauer im Berichtszeitraum erwirtschaftete operative Ergebnis fiel mit 43,7 Mio. EUR um 22,7 Mio. EUR geringer aus als im vergleichbaren Vorjahr (66,4 Mio. EUR). Der Mühlbauer Konzern erzielte im Berichtsjahr einen konsolidierten Umsatz von 283,1 Mio. EUR. Im Vergleich zum Vorjahr (286,9 Mio. EUR) verringerte sich damit das Umsatzvolumen um 3,8 Mio. EUR bzw. 1,3%. Die Gesamtleistung ist hingegen durch gestiegene Bestandsveränderungen in 2020 mit 295,9 Mio. EUR um 13,7 Mio. EUR bzw. 2,7% höher als in 2019 mit 288,0 Mio. EUR. Die Bestandserhöhungen sind v.a. darauf zurück zu führen, dass ausgelieferte Anlagen aufgrund der aktuell bestehenden Reisebeschränkungen vor Ort nicht fertig gestellt und abgenommen werden konnten. Die in der Gesamtleistung enthaltenen aktivierten Eigenleistungen in 2019 betrafen im Wesentlichen den Aufbau der technischen Infrastruktur für ein nationales ID-Projekt. Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten im Wesentlichen Effekte außerhalb der Kernaktivitäten des Konzerns, periodenfremde Geschäftsvorfälle und sonstige nicht direkt mit dem Kerngeschäft der Gruppe verbundene Geschäftsvorfälle. Die sonstigen betrieblichen Erträge reduzierten sich um 12,6 Mio. EUR auf 13,8 Mio. EUR im Berichtsjahr - nach 26,4 Mio. EUR im Vorjahr. Ursächlich hierfür ist vor allem eine Versicherungsentschädigung im Jahr 2019 für den Brandschaden in der Galvanikhalle am Standort Roding i.H.v. 19,1 Mio. EUR. Das Rohergebnis ist absolut um 32,0 Mio. EUR gesunken. Gemessen an der Gesamtleistung entspricht dies einem Rückgang der Rohergebnismarge von 85,0% im Vorjahr auf 71,9% im Berichtsjahr. Ursache für die geringere Rohergebnismarge waren die Versicherungsentschädigung für den Brand der Galvanik in 2019 und die höheren Bestandsveränderungen, die mit einem hohen Wareneinsatzanteil zu Buche geschlagen haben. Die Personalaufwendungen sind in 2020 um 3,5 Mio. EUR von 105,8 auf 102,3 Mio. EUR gesunken. Dazu beigetragen hat als größte Position der Verbrauch von Rückstellungen für noch zu erbringende Leistungen (1,5 Mio. EUR) Die Abschreibungen lagen mit 14,5 Mio. EUR um 1,0 Mio. EUR über dem Niveau des Vorjahres von 13,5 Mio. EUR. Die Erhöhung resultiert im Wesentlichen aus der im Mai 2019 in Betrieb genommenen technischen Infrastruktur für ein nationales ID-Projekt, deren planmäßige Abschreibungen in 2020 im Vergleich zum Vorjahr ganzjährig zu Buche schlagen. Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Aufwendungen von 59,1 Mio. EUR im Vorjahr auf 52,2 Mio. EUR ist vor allem auf die um 4,2 Mio. EUR niedrigeren sonstigen Betriebsaufwendungen sowie die um 4,9 Mio. EUR niedrigeren Reiseaufwendungen (wegen pandemiebedingter Reisebeschränkungen) zurück zu führen. In Summe schließt der Konzern sein Geschäftsjahr mit einem Ergebnis vor Steuern von 43,3 Mio. EUR ab, welches um 22,6 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert von 65,9 Mio. EUR liegt. Dies entspricht einer Umsatzrendite (bezogen auf die Gesamtleistung) von 14,6% gegenüber 22,9% im Vorjahr. Der im Berichtsjahr ausgewiesene Steueraufwand in Höhe von 8,6 Mio. EUR hat sich im Vergleich zum Vorjahreswert von 21,3 Mio. EUR um 12,7 Mio. EUR verringert. Ursächlich hierfür ist neben der ergebnisbedingt geringeren Steuerbemessungsgrundlage ein im Berichtsjahr für Zwischengewinne des Vorjahres gebildeter aktiver latenter Steuerposten i.H.v. 1,7 Mio. EUR, während im Vorjahr ein periodenfremder aktiver latenter Steuerposten i.H.v. 4,7 Mio. EUR aufzulösen war. Unter Berücksichtigung der vorstehend erläuterten Entwicklung weist der Technologiekonzern Mühlbauer im Geschäftsjahr einen Konzernjahresüberschuss von 34,7 Mio. EUR aus, was gegenüber dem Vorjahr (44,6 Mio. EUR) einer Reduzierung um 9,9 Mio. EUR entspricht. Dividende. Die Gesellschaft will ihre Dividendenpolitik der vergangenen Jahre fortsetzen und die Aktionäre auch in diesem Jahr angemessen am Unternehmensergebnis beteiligen. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung daher vorschlagen, für das Geschäftsjahr 2020 eine Dividende von 1,50 EUR (Vorjahr auch 1,50 EUR) je nennwertloser Stückaktie auszuschütten. Vorbehaltlich der Zustimmung der Hauptversammlung beträgt die Ausschüttungssumme an die Aktionäre aufgrund des von der Gesellschaft im Berichtszeitraum fortgesetzten Aktienrückkaufprogrammes rd. 21,4 Mio. EUR. Ergebnis je Aktie. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie wird ermittelt, indem das Jahresergebnis durch den gewichteten Durchschnitt der im Berichtszeitraum umlaufenden Aktien dividiert wird. scrollen
d. Finanzlage Cashflow. Der Cashflow zeigt Herkunft und Verwendung der Geldströme in den Berichtsperioden. Ihm kommt damit eine zentrale Bedeutung für die Beurteilung der Finanzlage des Mühlbauer Konzerns zu. Der Mittelabfluss aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit sind jeweils direkt zahlungsbezogen ermittelt. Der Mittelzufluss aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit wird ausgehend vom Konzernjahresergebnis indirekt abgeleitet. Der in der Cashflow-Rechnung betrachtete Finanzmittelfonds umfasst alle in der Bilanz ausgewiesenen liquiden Mittel. scrollen
Der Mittelzufluss aus der laufenden betrieblichen Geschäftstätigkeit lag im Berichtszeitraum mit 67,9 Mio. EUR um 28,3 Mio. EUR bzw. 71,5% deutlich über dem Niveau des Vorjahres (39,6 Mio. EUR). Hauptfaktoren für diese Veränderung waren im Wesentlichen gestiegene Anzahlungen für Kundenprojekte sowie erstattete Versicherungsentschädigungen für den Brand der Galvanik und gesunkene Steuerzahlungen. Der Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit lag mit 21,8 Mio. EUR fast auf dem Niveau des Vorjahreswerts von 21,1 Mio. EUR und setzt sich im Wesentlichen aus Investitionen für Sachanlagevermögen sowie immateriellen Vermögensgegenständen zusammen. Der Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit betrug im Geschäftsjahr 2020 22,1 Mio. EUR (Vorjahr 22,9 Mio. EUR) und betrifft die im Geschäftsjahr vorgenommene Gewinnausschüttung an unsere Aktionäre sowie den Kauf eigener Aktien. Die für das Geschäftsjahr 2020 vom Vorstand und Aufsichtsrat vorgeschlagene Ausschüttung von 1,50 EUR je dividendenberechtigter Stückaktie hat sich mangels Ausschüttungsbeschluss noch nicht in der Cashflow-Rechnung für das Geschäftsjahr 2020 niedergeschlagen. Als Summe der einzelnen Cashflows zusammen mit der Veränderung des Unterschiedsbetrages aus der Währungsumrechnung verstärkt sich der Finanzmittelfonds gegenüber dem Vorjahr (82,4 Mio. EUR) beträchtlich um 23,3 Mio. EUR auf 105,7 Mio. EUR. Kapitalbedarf und Refinanzierung. Im Geschäftsjahr 2021 benötigt der Mühlbauer Konzern Kapital zur Finanzierung seiner operativen Geschäftstätigkeit, zur planmäßigen Durchführung von Investitionen, zur Zahlung der sonstigen finanziellen Verpflichtungen sowie zur Zahlung von Gewinnausschüttungen. Der Mühlbauer Konzern geht davon aus, diese Anforderungen durch Cashflow aus dem laufenden Geschäft und verfügbare Zahlungsmittel erfüllen zu können. e. Vermögenslage scrollen
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Aktiva. Das Anlagevermögen erhöhte sich insgesamt um 6,3 Mio. EUR. Die größten Positionen sind dabei Investitionen in ein neues Fabrikgebäude in Nitra (Slowakei) mit 9,5 Mio. EUR und der begonnene Wiederaufbau der Galvanik in Roding mit bislang 7,5 Mio. EUR. Hingegen reduzierten sich die Buchwerte der technischen Anlagen und Maschinen um 4,6 Mio. EUR auf 14,1 Mio. EUR und der Grundstücke und Gebäude um 4,7 Mio. EUR auf 68,0 Mio. EUR. Die Erhöhung des Umlaufvermögens um 17,3 Mio. EUR auf 267,9 Mio. EUR ist insbesondere verursacht durch den Anstieg des Bankenbestands um 23,3 Mio. EUR auf 105,7 Mio. EUR und der Vorräte um 7,1 Mio. EUR auf 105,8 Mio. EUR. Gegenläufig wirkten der Rückgang der Forderungen um 13,1 Mio. EUR auf 56,4 Mio. EUR. Die aktiven latenten Steuern erhöhten sich im Berichtsjahr um 2,5 Mio. EUR auf 4,5 Mio. EUR. Die latenten Steuern werden - genauso wie in den Vorjahren - saldiert ausgewiesen. Der aktive Unterschiedsbetrag, der sich im Berichtsjahr auf 1,0 Mio. EUR (Vorjahr 1,2 Mio. EUR) reduzierte, ist gem. BilMoG der überschießende Saldo aus der Vermögensverrechnung der Pensionsrückstellung in Höhe von 5,1 Mio. EUR (Vorjahr 5,2 Mio. EUR) mit den Aktivwerten der zur Sicherung der Zahlungsverpflichtungen abgeschlossenen Rückdeckungsversicherungen in Höhe von 6,0 Mio. EUR (Vorjahr 6,4 Mio. EUR). Passiva. Das Eigenkapital erhöhte sich von 202,2 Mio. EUR zum 31. Dezember 2019 auf 210,8 Mio. EUR zum 31. Dezember 2020. Der Sonderposten für Zuwendungen zum Anlagevermögen und die Rückstellungen war beide nahezu auf Vorjahresniveau (7,3 Mio. EUR zu 6,7 Mio. und 68,3 Mio. zu 67,8 Mio. EUR). Die Verbindlichkeiten haben sich um 16,1 Mio. EUR erhöht. Verantwortlich hierfür war vor allem der Anstieg der erhaltenen Anzahlungen um 15,6 Mio. EUR. Grundkapital. Die Angaben zum Grundkapital der Mühlbauer Holding AG sind unter Kapitel 8 Eigenkapital im Konzernanhang dargestellt. Der Vorstand schätzt die VFE-Lage als stabil ein. Sowohl der Umsatz als auch das um die Versicherungsentschädigung für die Galvanik bereinigte Ergebnis sind in etwa auf dem Vorjahresniveau. f. Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren Wertorientierte Steuerungsgrößen. Das Berichtswesen im Mühlbauer-Konzern liefert zeit- und verantwortungsnah ausgewählte wertorientierte Steuerungsgrößen und stellt somit ein unternehmerisches Führungsinstrument zur Verfügung, das vorausschauend ist und frühzeitige Signale für Veränderungsmaßnahmen setzt. scrollen
1 Anlagenquote = Anlagevermögen / Gesamtvermögen 2 Umlaufquote = Umlaufvermögen / Gesamtvermögen 3 Vorratsintensität = Vorräte / Gesamtvermögen 4 Umschlagshäufigkeit der Vorräte = Umsatzerlöse / durchschnittl. Bestand Vorräte 5 Umschlagsdauer der Vorräte in Tagen = (durchschnittl. Bestand Vorräte * 360 Tage) / Umsatzerlöse 6 Forderungslaufzeit in Tagen = (durchschnittl. Bestand an Forderungen aus LuL * 360 Tage) / Umsatzerlöse 7 Eigenkapitalquote = Eigenkapital / Gesamtkapital 8 Eigenkapitalrendite = Ergebnis nach Steuern / durchschnittl. Eigenkapital 9 Gesamtkapitalrendite = (Ergebnis nach Steuern + langfristiger Zinsaufwand) / durchschnittl. Gesamtkapital 10 Anlagendeckung = Eigenkapital / Sachanlagen 11 Personalaufwandsquote = Personalaufwand / Gesamtleistung 12 Materialaufwandsquote = Materialaufwand / Gesamtleistung 13 Operatives Ergebnismarge = Operatives Ergebnis / Umsatzerlöse Der Durchschnitt einer Bilanzwertangabe wird ermittelt als Durchschnitt des Werts zum Bilanzstichtag des aktuellen Jahres und des Vorjahres. Die Unternehmensführung mit wertorientierten Steuerungsgrößen erstreckt sich dabei über den gesamten Herstellungsprozess des Produktportfolios: Von der Beschaffung und der Produktion über den Bereich Forschung und Entwicklung bis hin zum Vertrieb basiert die Umsetzung des Leitbildes der wertorientierten Unternehmensführung auf eindeutig definierten Kennzahlen. Dieses konzernweit umgesetzte Controllingkonzept ermöglicht es dem Management, Ergebnisse unternehmensintern und -extern zu kommunizieren, sowie eine zielgerichtete Steuerung und Koordination der betrieblichen Geschäftsprozesse durchzuführen. Das Management steuert den Konzern durch strategische und operative Ziele sowie auf der Grundlage monetärer und nicht-monetärer Kenngrößen. Zentrale finanzielle Steuerungsgrößen für den Mühlbauer Konzern bilden das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT), die Umsatzrendite vor Steuern (Ergebnis vor Steuern gemessen an den Umsatzerlösen) sowie der Netto-Cashflow. Innerhalb der einzelnen Geschäftsprozesse unterscheidet sich die praktizierte Ausprägung der wertorientierten Unternehmensführung. Im Bereich Beschaffung liegen neben dem Monitoring von Einkaufsvolumina und Lieferterminverzügen weitere Schwerpunkte auf der Überwachung des Bestellobligos sowie der rechtzeitigen Bedarfsanmeldung von Kaufteilen. Zudem erfolgen eine Nachverfolgung der Wirksamkeit von Kostenreduktionsprogrammen und die Beobachtung von Investitionsquoten. Die Aktivitäten im Produktionsbereich werden anhand von Kostensätzen und -quoten, Preisen, Produktivitätskennzahlen sowie absoluten und relativen Werten zur Bestandsentwicklung gesteuert. Ergänzend hierzu ist ein ERP-gestütztes Auftragsinformationssystem als Werkzeug für die Produktionssteuerung im Einsatz. Mit Hilfe eines weiteren ERP-gestützten Auswertungstools werden zudem periodisch Absolut- und Relativzahlen für die dem eigentlichen Kundengeschäft nachgelagerten Aktivitäten ermittelt, um Geschäftsbeziehungen über den gesamten Lebenszyklus bewerten und beurteilen zu können. Insbesondere in der Produktion und im Bereich F&E erfolgt eine periodische Darstellung der Personalstärke, um dort vorhandene personelle Kapazitäten bei unterschiedlichen Beschäftigungssituationen flexibel zwischen einzelnen Produktbereichen manövrieren zu können. Auftragseingang, Umsatz und ein aus der Offenen-Posten-Buchführung abgeleitetes, direkt an die verantwortlichen Personen gerichtetes Reporting inkl. Forderungslaufzeiten bilden innerhalb der Vertriebsorganisation wesentliche Steuerungsinformationen. Für die Identifikation von Key Accounts wird auf Seiten des Vertriebs zudem der nach quantitativen und qualitativen Kriterien ermittelte Kundenwert als Steuerungsgröße genutzt. Die termingenaue Bereitstellung sämtlicher Kennzahlen ist gekoppelt mit einem Abgleich der Ist- mit den Zielwerten. Aufgrund der stets zeitnahen Verarbeitung dieser Informationen durch das Management ist im Falle identifizierter Abweichungen gewährleistet, dass unmittelbar Eskalationsprozesse eingeleitet und erforderliche Gegenmaßnahmen ergriffen werden können. Dabei handelt es sich um Maßnahmen zur Gegensteuerung ungünstiger Entwicklungen, Entscheidungen über Investitionsmaßnahmen, die Auswahl und den Ausbau von Produktbereichen, mit denen das angestrebte Wachstum erreicht werden soll bzw. den Rückzug aus Aktivitäten, die keine ausreichenden Ergebnisbeiträge erzielen. Dieses im Mühlbauer Konzern gelebte Controllingkonzept unterstützt das Ziel langfristiger, nachhaltiger Wertsteigerung statt kurzfristiger Renditeoptimierung. Investitionen. Der Mühlbauer Konzern hat im Jahr 2020 Brutto-Investitionsvolumen in Sachanlagen und immaterielle Wirtschaftsgüter in Höhe von 23,1 Mio. getätigt. Hierbei wurde überwiegend in den Neubau eines Galvanik-Gebäudes am Standort Roding und in den Bau eines neuen Gebäudes am Standort Nitra, Slowakei, investiert. Im Vergleich zum Vorjahr (20,9 Mio. EUR) bedeutet dies einen Anstieg von 2,2 Mio. EUR. Die Investitionsquote, als Verhältnis der Investitionen zum Umsatz, erhöhte sich von 7,3 % in 2019 auf 8,2 % in 2020. Die Finanzierung der Investitionen erfolgte vollständig durch den operativen Cashflow. Nachhaltigkeit. Nachhaltige Unternehmensführung bedeutet für den Mühlbauer Konzern, hinsichtlich ökonomischer, ökologischer und sozialer Aspekte ein stabiles Fundament zu schaffen, auf dem Kunden, Lieferanten, Aktionäre und Mitarbeiter gleichermaßen auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten vertrauen können. Aus diesem Grund fühlt sich der Mühlbauer Konzern seit jeher verpflichtet, eine Unternehmensstrategie umzusetzen, die wirtschaftliche Notwendigkeit, ökologische Vernunft und gesellschaftliche Verantwortung verbindet und damit für alle Anspruchsgruppen einen Mehrwert bietet. Das Verständnis von Nachhaltigkeit spiegelt sich auch im Verhaltenskodex wider, der rechtliche und ethische Grundsätze zum Inhalt hat, die bei der täglichen Arbeit zu berücksichtigen und dessen Einhaltung für den gesamten Mühlbauer Konzern und für seine Mitarbeiter verpflichtend sind. Effizienz und Qualität. Als Hersteller hochtechnologischer Systemlösungen schöpft der Mühlbauer Konzern sämtliche technischen und betrieblichen Möglichkeiten aus, um ein Höchstmaß an Arbeitseffizienz und Produktqualität zu erzielen. Das an Entwicklungs- und Produktionsstandorten eingeführte und zertifizierte Qualitätsmanagement nach ISO 9001 sowie weitere zertifizierte Managementsysteme in bestimmten sensiblen Bereichen des Unternehmens wie z.B. das Management of Security Printing Processes nach ISO 14298, ein Security Management System for Suppliers to Security Printing Industry nach CWA 15374 im Konzernbereich TECURITY®, ein IT-Sicherheitsmanagement nach ISO 27001 sowie ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001 unterstützen die kontinuierliche Weiterentwicklung. Durch regelmäßige Auditierungen werden konzerninterne Abläufe ständig optimiert. Festgestellte Abweichungen werden so frühzeitig erkannt und korrigiert. Produktion und Umwelt. Der Mühlbauer Konzern besitzt umfangreiche Produktionsbereiche mit besonderer Umweltrelevanz. Die wichtigsten Bereiche sind: - Anlagen für die Abfallwirtschaft - Gefahrstofflager - Öllager - Tankstelle für Betriebsfahrzeuge - Heizöltanks für den Betrieb der Blockheizkraftwerke - Galvanotechnische Anlagen - Beschichtungsanlagen Um möglichen Umweltschäden vorzubeugen oder diese frühzeitig abzuwehren, achten sensibilisierte Mitarbeiter beim Umgang mit Gefahrstoffen auf die Einhaltung aller gesetzlichen Umweltstandards. Konsequent werden Abfallstoffe durch Müllvermeidung reduziert bzw. durch Recycling der Wiederverwertung zugeführt. Darüber hinaus sind alle Standorte in Deutschland gemäß dem Energiemanagementsystem ISO 50001 zertifiziert. Damit prüft der Konzern fortlaufend Energiesparmaßnahmen und leistet somit einen Beitrag zum Umwelt- sowie Klimaschutz. Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Vorbildliche und sichere Arbeitsbedingungen zu schaffen ist eine Selbstverständlichkeit für den Mühlbauer Konzern. Zu den Maßnahmen zur Vorbeugung von Arbeitsunfällen und Berufserkrankungen gehören abteilungsübergreifende Mitarbeiterschulungen, um regelmäßig gegenüber möglichen Gefahren zu sensibilisieren. Weiterhin werden technische Hilfsmittel wie Überwachungs- und Brandmeldesysteme für die Meldung von Störungen oder Notfällen bereitgestellt; ein besonderes Augenmerk ist auf Tätigkeiten mit erhöhter Gefährdungsrelevanz gerichtet. Die Zahl der meldepflichtigen Unfälle pro 1.000 Mitarbeiter ist von 20 auf 18 Mitarbeiter gesunken. Die Art und Schwere der Verletzungen hat dazu geführt, dass sich der Krankenstand von 0,17 % auf 0,18 % leicht erhöht hat, die Verletztenanzahl aber von 64 auf 55 Mitarbeiter gesunken ist. Um den Mitarbeitern auf Dienstreisen optimalen Schutz und Sicherheit zu bieten und im Ernstfall schnell reagieren zu können, verfügt der Konzern über ein Travel Risk Management System. Neben einer risikoabhängig erforderlichen Entscheidung zur Reisegenehmigung durch das Management und umfassender Aufklärung vor Reiseantritt steht den Mitarbeitern zudem eine 24/7 Hotline zum Thema Sicherheit und Gesundheit zur Verfügung. Als weiterer wichtiger Beitrag zu effizienter Arbeit wird beim Mühlbauer Konzern der betriebliche Gesundheitsschutz großgeschrieben. Dieser umfasst einen betriebsärztlichen Dienst, sowie Leistungen zur präventiven Gesundheitsvorsorge. Auch die firmeneigene Mühlbauer Academy bietet regelmäßige Kurse für gesundheitsbewusste Mitarbeiter an (z.B. aktive Pause). Die vom Mühlbauer Konzern im Zusammenhang mit dem Gesundheitsschutz angebotenen Maßnahmen schlagen sich auch langfristig gesehen in niedrigen Krankheitskosten nieder. Konzernweit liegt der Krankenstand mit 11,0 Tagen leicht über dem Niveau des Vorjahres (10,7 Tage). Soziales Engagement. Gesellschaftliches und soziales Engagement nimmt bei Mühlbauer einen hohen Stellenwert ein. Das Unternehmen begrüßt und fördert nicht nur ein ehrenamtliches Engagement seiner Mitarbeiter, sondern legt Wert darauf, auch selbst soziale Verantwortung zu übernehmen. Unter dem Dach der vom Unternehmensgründer ins Leben gerufenen Josef-Mühlbauer-Stiftung unterstützt das Unternehmen ausgewählte soziale Initiativen und Projekte im ln- und Ausland mit größeren finanziellen Zuwendungen. Alleine 2020 konnte mit der Hilfe von Sponsoren, Mitarbeitern und externen Teilnehmern eine Spendensumme von rund 94 TEUR an die Josef-Mühlbauer-Stiftung übergeben werden. Damit unterstützte die Stiftung neben diversen Sportvereinen und sozialen Einrichtungen auch der Verein "Hilfe für Kasachstan" mit 10 TEUR sowie den 2. Charity Mudrun Roding mit 3 TEUR. Weitere Spenden gingen an verschiedene Familien und Einzelpersonen, die etwa aufgrund einer Krankheit oder Behinderung unverschuldet in Not geraten sind. Einkauf und Beschaffung. Die Beschaffungssituation im Jahr 2020 hat sich bezüglich der Lieferzeiten unsere Lieferanten etwas entspannt. Weiterhin wurde das weltweite Einkaufsnetzwerk verstärkt genutzt, um problematische Zukaufteile in der geforderten Zeit zu beschaffen. Die Einkaufspreise sind durch Preiserhöhungen der Lieferanten im Allgemeinen angestiegen, konnten jedoch durch erzielte Preisreduzierungen in gewissen Produktbereichen kompensiert werden. Gesamtheitlich betrachtet ist das Preisniveau nicht angestiegen, konnte aber im Umkehrschluss auch nicht wesentlich reduziert werden. Im Bereich Qualität wurde der jährliche Trend, die Reklamationsquote zu reduzieren, erfolgreich fortgesetzt. Dies wurde u. a. durch zusätzliche Qualitätssicherungsvereinbarungen mit den Lieferanten und durch eine regelmäßige Überwachung der Reklamationsvorgänge anhand definierter Kennzahlen erzielt. Somit werden wiederholte Reklamationen sofort identifiziert und dementsprechend die notwendigen Abstellmaßnahmen umgehend eingeleitet. Beschäftigung. Seit rd. 40 Jahren gilt der Mühlbauer Konzern als verlässlicher und verantwortungsvoller Arbeitgeber. Der Konzern fördert intensiv die Weiterentwicklung seiner Unternehmenskultur, als deren Basis der Verhaltenskodex des Mühlbauer Konzerns dient. Dem Kodex, der die Grundsätze für ethisches, faires und rechtskonformes Handeln formuliert, verpflichten sich alle Mitarbeiter weltweit. Die Grundzüge des Kodex bilden zwischenmenschliche Werte wie Offenheit, Geradlinigkeit, Ehrlichkeit und Verlässlichkeit. Personalpolitik. Der Mühlbauer Konzern legt größten Wert darauf, durch die eigene Ausbildung das Fundament für einen qualifizierten und kompetenten Mitarbeiterstamm zu legen, diesen kontinuierlich zu Fach- oder Führungsexperten weiterzuentwickeln und langfristig an das Unternehmen zu binden. Ein Fokus liegt dabei auch auf der Internationalisierung der Mitarbeiter durch das Angebot an Sprachtrainings. Ein weiterer Schwerpunkt der Personalpolitik Mühlbauers ist die internationale Ausrichtung im Recruiting, durch welches es dem Konzern gelingt, teils hochqualifizierte Mitarbeiter aus dem Ausland zu gewinnen und so dem Fachkräftemangel in manchen Berufsbildern erfolgreich entgegenzuwirken. Die interkulturelle Orientierung, eine transparente Organisation mit klaren Verantwortlichkeiten sowie offene Kommunikationsstrukturen sind ebenfalls Teil der langfristigen Personalpolitik des Technologiekonzerns. Deshalb bietet Mühlbauer seinen Mitarbeitern zahlreiche Vorteile an. Darunter fallen beispielsweise die unternehmensinterne Weiterbildungsakademie, Mitarbeiterevents oder auch die Kantine, welche die Mitarbeiter zu vorteilhaften Konditionen nutzen können. Die betriebliche Altersvorsorge und die Berufsunfähigkeitsversicherung werden weiterhin im Unternehmen aktiv genutzt. Mitarbeiterstruktur. In 2020 beschäftigte der Mühlbauer Konzern durchschnittlich 3.147 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen (Vorjahr 3.218). Der Anteil der außerhalb Deutschlands beschäftigten Mitarbeiter/-innen blieb im Jahresvergleich mit 42,2% nahezu unverändert (Vorjahr 42,3%). Der Personalaufwand hat sich um 3,3% von 105,8 Mio. EUR auf 102,3 Mio. EUR reduziert. Davon entfielen auf Löhne und Gehälter 85,1 Mio. EUR (Vorjahr 88,1 Mio. EUR) und auf Sozialabgaben 17,2 Mio. EUR (Vorjahr 17,7 Mio. EUR). Letztere beinhalten auch Aufwendungen für Altersversorgung, welche sich im Berichtsjahr auf 0,7 Mio. EUR beliefen (Vorjahr: 0,9 Mio. EUR). Nachwuchsgewinnung. Fachkräftesicherung ist eine wachsende Herausforderung in Zeiten des Fachkräftemangels. Der Mühlbauer Konzern reagiert mit seinem Ausbildungsengagement proaktiv, um engagierte und qualifizierte Nachwuchskräfte aus dem eigenen Unternehmen weiter zu qualifizieren. Der demographische Wandel, die damit einhergehenden geburtenschwachen Jahrgänge sowie das steigende Interesse von Schulabgängern an einer Hochschulausbildung stellt den Mühlbauer Konzern jedoch vor eine stetig wachsende Herausforderung. Im Berichtsjahr wurden konzernweit 113 (Vorjahr 147) neue Auszubildende eingestellt, so dass sich zum Ende des Berichtszeitraums 381 (Vorjahr 384) junge Menschen in 18 verschiedenen Ausbildungsberufen befanden. Die hohe Anzahl an Auszubildenden entspricht einer Ausbildungsquote von 12,1% (Vorjahr 12,3%) und liegt damit weiterhin auf sehr hohem Niveau. Zudem bietet der Mühlbauer Konzern Schulabgängern mit Fachhochschulreife und überdurchschnittlichen Auszubildenden in Zusammenarbeit mit den Hochschulen Regensburg, Amberg-Weiden, Deggendorf und dem Technologie Campus Cham ein duales Studium in neun verschiedenen Studiengängen zum Bachelor of Engineering, Bachelor of Science bzw. Bachelor of Arts an. Im Jahr 2020 nutzten 20 junge Menschen diese Chance. Aktiv beworben werden auch Studenten der Agricultural University of Nitra (SK), wo u.a. auch Vorlesungen gehalten und Infoveranstaltungen vorgenommen werden. Neben Messeteilnahmen, Vorträgen und Firmenführungen bot der Mühlbauer Konzern im Berichtsjahr erneut diverse Workshops für umliegende Schulklassen sowie für alle Technikinteressierten an, um Kinder und Jugendliche frühzeitig für technische Berufe zu begeistern. Personalentwicklung. Das Potenzial des Konzerns sind die eigenen Mitarbeiter, die vorzugsweise eine Ausbildung im eigenen Haus absolviert haben. Deswegen legt der Mühlbauer Konzern großen Wert auf die kontinuierliche Weiterbildung seiner Mitarbeiter. Die hausinterne Weiterbildungsakademie, die "Mühlbauer Academy", bot daher zahlreiche und vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten an, um den internen Wissenstransfer zu forcieren und gezielt ausgewählte Mitarbeiter durch externe Schulungen weiter zu qualifizieren. Dieses Angebot wurde von der Belegschaft intensiv genutzt. Die Entwicklung der eigenen, ausgebildeten Nachwuchskräfte - gleich ob Auszubildender, dualer Student oder Berufseinsteiger - zu Entscheidungsträgern und Hauptverantwortlichen von morgen ist das langfristige Ziel. Mit intensiven Trainings und regelmäßigen Treffen wurden die dualen Studenten der Mühlbauer Gruppe im Berichtsjahr betreut. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Entwicklung der Auszubildenden. Diese erhielten während ihrer Ausbildungszeit regelmäßig Schulungen in den unterschiedlichsten Bereichen. Damit steht einer langfristigen Karriere und einer individuellen Entwicklung im Mühlbauer Konzern nichts im Wege. C. Prognose-, Chancen- und Risikobericht 1. Prognosebericht a. Gesamtwirtschaftliche Entwicklung Quelle: www.dw.com, IWF optimistischer für Wirtschaftsentwicklung, 26.01.2021 "Die Corona-Krise hat die Weltwirtschaft weiterhin fest im Griff, doch der Internationale Währungsfonds ist inzwischen etwas zuversichtlicher für 2021. Für Deutschland sind die IWF-Ökonomen aber zurückhaltend. Die Impfstoffe gegen das Coronavirus verbessern die globalen Wachstumsaussichten: Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Prognose für die Aussichten der Weltwirtschaft in diesem Jahr um 0,3 Prozentpunkte auf 5,5 Prozent angehoben. Neben der positiven Wirkung der Impfkampagnen rechnet der IWF auch in einigen größeren Industriestaaten mit weiteren Konjunkturspritzen. Für Deutschland und Europa erwartet der IWF aber in diesem Jahr ein schwächeres Wachstum als zuletzt angenommen. Für das kommende Jahr prognostiziert der IWF wie bereits im Oktober ein globales Wirtschaftswachstum von 4,2 Prozent. (…) Für Deutschland senkt der IWF seine Prognose für das laufende Jahr um 0,7 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent, gefolgt von einem Wachstum von 3,1 Prozent im Folgejahr. (…) Für die Eurozone insgesamt reduziert der IWF seine Prognose für 2021 um 1 Prozentpunkt auf ein Plus von 4,2 Prozent. Für die weltgrößte Volkswirtschaft USA wird ein Wachstum von 5,1 Prozent erwartet, zwei Prozentpunkte mehr als noch im Oktober. China trauen die IWF-Ökonomen ein deutliches Plus von 8,1 Prozent zu." b. Branchenbezogene Entwicklung. PRECISION PARTS & SYSTEMS . Zum Jahreswechsel wird die aktuelle wirtschaftliche Lage wieder mit einer Prognose von 4 % positiver eingeschätzt. Der Maschinen- und Anlagenbau in Deutschland startet mit einer scheuen Haltung in das neue Jahr. Diese verhaltene Stimmung auf dem Markt sorgt dafür, dass für das Jahr 2021 wieder ein Wachstum prognostiziert wird. Die Digitalisierung wird den Maschinenbau noch stärker prägen, umgekehrt werden die Maschinenbauer die Digitalisierung und Vernetzung der Welt maßgeblich vorantreiben. Dies und noch weitere Dinge wie neue Formen der Mobilität können der Prognose helfen. Insgesamt wird im kommenden Jahr mit einem Rückgang der Investitionen gerechnet, die vor allem durch verunsicherte Investoren entstehen. Das Geschäft im Maschinen- und Anlagenbau wird aktuell kritisch gesehen, kann aber durch die richtigen Rahmenbedingungen eine positive Entwicklung vollziehen. AUTOMATION. Die Verwendung der RFID-Technologie im Banken- sowie im regierungsnahen Ausweis-Sektor befindet sich weiter im Aufwärtstrend. Dies geht mit entsprechenden Investitionen im Maschinen- und Lösungsbereich einher. Bis 2022 prognostizierte die IDTechEx am Anfang des Jahres für den gesamten RFID-Markt ein Wachstum auf 13,4 Mrd. USD. Der Markt für Smart-Label laut Markets and Markets (Stand Anfang 2021) wird bis 2026 voraussichtlich 17,4 Milliarden Dollar erreichen und im Zeitraum 2021-2026 um 10,2% wachsen. Dieses Wachstum ist auf die zunehmende Verwendung von Smart Labels in verschiedenen Branchen, hauptsächlich im Einzelhandel, Gesundheitswesen/Pharmazie, e-Commerce und in der Logistik,zurückzuführen. Vorteile wie Zuverlässigkeit und einfache Funktionalität treiben die Nachfrage nach den Etiketten weiter voran. Nach aktuellen Prognosen von The World Semiconductors Trade Statistics (WSTS) erzielte der weltweite Halbleitermarkt im Jahr 2020 418,3 Mrd. USD, was einem Rückgang von 11,9% gegenüber 2019 entspricht. In den Jahren 2021 und 2022 werden die weltweiten Verkäufe voraussichtlich um 5,9 Prozent bzw. 6,3 Prozent steigen (Stand Anfang 2021). Die Marktsättigung bei derzeitigen Produktangeboten bei Smart Phones sowie weitere Verzögerungen bei der Markteinführung leistungsfähiger 5G-Netze haben im Berichtsjahr zu einem Nachfragerückgang im halbleiternahen Produktbereich geführt. Es ist davon auszugehen, dass die Endgeräte- und Netzwerkanbieter ab dem kommenden Jahr mit neuen Produktinnovationen und höheren Datengeschwindigkeiten aufwarten werden und dies zusammen mit der steigenden Nachfrage von RFID-Lösungen für eine erneute Belebung dieses Produktbereichs sorgen werden. Im weltweiten Regierungsgeschäft stieg nach wie vor die Nachfrage insbesondere nach biometrischen Features, was ebenfalls Investitionen in die Technologie zur Herstellung und Personalisierung dieser ID-Dokumente erfordert. Bedingt durch die weltweit umgehende Corona-Pandemie kommt es weiterhin zu erheblichen Unsicherheiten mit Auswirkungen in allen Branchen: Dadurch, dass der Einzelhandel und insbesondere hier das Bekleidungssegment erheblich eingeschränkt sind, sowie die reduzierte Verfügbarkeit der dazu benötigten Semiconductor Bauteile, ist hier ein negativer Einfluss für den RFID Bereich zu erwarten, welcher sich aber durch die verstärkte Verlagerung der RFID Technology in den e-Commerce (Online Handel) und Logistik teilweise ausgleichen kann. Im Bereich Smart-Phones werden neue Modelle und auch der Ausbau des 5G-Netzes weiter verschoben. Auch die Nachfrage nach ID-Dokumenten ist immer noch sehr niedrig, da der internationale Reiseverkehr nach wie vor erheblich eingeschränkt ist und Lockerungen des Lockdowns gegenwärtig noch nicht in Sicht sind. TECURITY®. Der Trend, dass die Branche für Sicherheitsprodukte in den Bereichen Zutritts- und Grenzkontrollsysteme sowie Dokumente zur Personenidentifikation und -verifikation eine zunehmende Standardisierung und Vereinheitlichung erfährt, setzt sich ungebrochen fort. Institutionelle Kunden fordern fast ausnahmslos nach internationalen Qualitätsstandards gefertigte und zertifizierte Produkte, die kostengünstig den lokalen Anforderungen angepasst werden können. Die langfristige Finanzierung von Projekten sowie die Übertragung des technischen und finanziellen Projektrisikos wird zunehmend auf den Auftragnehmer übertragen. Der Trend zu offenen Ausschreibungen mit standardisierten Vorgaben steigt stetig an. Dies sorgt für Transparenz und Kostendruck. Die Industrie bewegt sich zunehmend in einem Käufermarkt. Virtuelle Dokumente, Mobile Verifikation und Virtual Analytics, gekoppelt mit innovativen Verschlüsselungstechniken und extrem leistungsfähiger Kommunikationstechnology (5G), werden in den Jahren 2020 bis 2025 die Industrie definieren. Virtuelle Identifizierung und Verifizierung sowie cloudbasierte (virtuelle) Datenbanken erhöhen zunehmend den Preisdruck auf physische Dokumente und Verifikationsmethoden. Der IT- und Softwareanteil erhöht sich weiter im Vergleich zum Polymeranteil. Für nationale ID-Projekte ist fortgesetzt zu erwarten, dass die Mehrheit der Staaten sogenannte Betreiber-Modelle ("Build-Operate-Transfer") stärker präferieren. Ferner werden nationale ID-Projekte fast nur noch im Rahmen strikter Ausschreibungsverfahren vergeben; freie Projektvergaben werden damit der Vergangenheit angehören. Die Bieterverfahren werden immer umfangreicher und komplexer. Zunehmend sind derartige Ausschreibungen mit juristischen Einsprüchen unterlegener Bieter und sich daran anschließenden langwierigen Verfahren verbunden. Der Konsolidierungsprozess in den klassischen Bereichen Dokumentenproduktion und ID-Systemanbieter wird sich ungebrochen fortsetzen. Hier folgt man den Gesetzen der Kostenreduktion durch hohe Produktionszahlen ("economy of scale"). Gleichzeitig agieren neue Anbieter in dem sich schnell verändernden Markt. Die Konsolidierung des Marktes schreitet weiter voran. c. Prognose des Mühlbauer Konzerns PRECISION PARTS & SYSTEMS . In einem von hartem Wettbewerb geprägten Marktumfeld erwartet der Bereich PRECISION PARTS & SYSTEMS einen höheren Auftragseingang als im vergangenen Jahr. Um sich auf das veränderte Kundenverhalten in der für das Unternehmen wichtigen Maschinenbaubranche anzupassen und sich darüber hinaus neue Geschäftsfelder zu erschließen, reagierte der Bereich PPS im Jahr 2020 mit massiven Umstrukturierungsmaßnahmen. Die Fähigkeit, kurzfristig eingegangene Aufträge in kurzer Zeit umzusetzen, wird immer wichtiger, da die Maschinenbaubranche einer stetig wachsenden Volatilität unterliegt. Der bereits begonnene Optimierungs- und Investitionsprozess wird in 2021 kontinuierlich fortgesetzt. Nach jetzigem Stand ist die Nachfrage angestiegen und eine Erholung erkennbar. Vertriebsaktivitäten in der PPS werden mit Anfragen mit höheren Volumina und vor allem im Systemlösungsbereich bearbeitet. Dadurch konnte bis dato eine Erholung zum Berichtsjahr erkannt werden. AUTOMATION. Die branchenbezogenen Entwicklungen (s.o.) und insbesondere auch die Corona-bedingten Markteinschränkungen und Beschränkungen des Reiseverkehrs haben auch direkten Einfluss auf die Geschäfte der Business Line Automation. Die Auswirkungen können hier allerdings noch nicht abgeschätzt werden. Dies hängt wesentlich davon ab, wie lange die Einschränkungen andauern werden. Daher ist es derzeit extrem schwierig, eine Prognose für EBIT, Umsatzrendite vor Steuern oder den Netto-Cashflow abzugeben. Aufgrund ihres Alleinstellungsmerkmals allerdings, die zur Einführung von sicherheitsorientierten Ausweisdokumenten notwendigen Produktionstechnologien aus einer Hand anbieten zu können, ihrer starken Positionierung in ausgewählten Nischenmärkten der halbleiterverarbeitenden Industrie sowie ihres globalen Servicenetzwerkes sieht sich die Business Line Automation weiterhin strategisch gut positioniert, um von den relevanten Märkten nachhaltig zu profitieren. TECURITY®. Verantwortungsvolle Prognosen für das Geschäftsjahr 2021 und den Geschäftsbereich TECURITY® im Hinblick auf Umsatzerlöse und das operative Ergebnis müssen mit dem gegenwärtigen Informationsstand zur Corona-Pandemie von zwei möglichen Szenarien ausgehen: 1. Sofern in 2021 die weltweit gestarteten Impfkampagnen erfolgreich sind und eine Dominanz der Virusmutationen unterbunden werden kann, ist nicht davon auszugehen, dass weitere globale Lockdowns und Reisebeschränkungen von den Regierungen angeordnet werden. Dementsprechend ist die Grundlage für eine steigende Wirtschaftsleistung in den Volkswirtschaften möglich. In den für den Geschäftsbereich TECURITY® relevanten Märkten wird sich dann der Wettbewerbsdruck durch die von den Global Playern forcierten Standards und Zusammenschlüsse bzw. Aufkäufe weiter verschärfen und mit einem fortgesetzten Preis- und Kostendruck verbunden sein, wobei die unter "Branchenbezogene Entwicklung" aufgeführten Tendenzen die technischen Herausforderungen darstellen werden. Diesen erwarteten Veränderungen wird mit innovativen, durch Nutzung von konzerninternen Synergieeffekten entwickelten Softwarelösungen und eine fortschreitende Komplettierung des Produktportfolios der im Mühlbauer-Konzern verbundenen Unternehmen begegnet, um dadurch einerseits den Vorsprung in den einzelnen Märkten zu sichern und andererseits Unabhängigkeit, sowie Flexibilität zu wahren. Basierend auf diesem Szenario prognostiziert der Geschäftsbereich TECURITY® für das aktuelle Jahr 2021 einen deutlichen Anstieg von Umsatz und positivem operativen Ergebnis im Vergleich zum Geschäftsjahr 2020. 2. Im Falle einer verspäteten Wirkung der weltweiten Impfkampagnen und einem exponentiellen Voranschreiten der Virusmutationen wird jedoch mit weiteren Lockdowns rund um den Globus zu rechnen sein. Die damit verbundenen Konsequenzen werden insgesamt zu schrumpfenden Wirtschaftsleistungen in den Volkswirtschaften mit Ausprägungen wie bspw. Investitionszurückhaltung bei nationalen ID-Projekten, eingeschränktem Reiseverkehr, etc. führen. Für die Produkte und Dienstleistungen sowie die Absatzmärkte des Geschäftsbereichs TECURITY® sind aus einem derartigen Szenario negative Konsequenzen zu erwarten, welche für 2021 zu niedrigeren Umsatzerlösen und zu einem niedrigeren operativen Ergebnis im Vergleich zum vorangegangenen Geschäftsjahr 2020 führen können. KONZERN. Insgesamt geht der Vorstand derzeit für den Gesamtkonzern trotz Corona weiterhin von einer verhalten positiven Entwicklung im niedrigen einstelligen %-Bereich beim Umsatz und EBIT und somit einer vergleichbaren Umsatzrendite vor Steuern aus. Analog wird auch ein leicht verbesserter Netto-Cash Flow erwartet. 2. Risiko- und Chancenbericht Die Risiken des Mühlbauer Konzerns werden sowohl top-down als auch bottom-up identifiziert, in einem geschäftsbereichsbezogenen Lagebericht dokumentiert und vom Management bewertet. Eine plausible Berechnung des möglichen Schadens mit ausführlicher Begründung, Nennung von Gegenmaßnahmen und deren zeitlicher Umsetzung sind zwingend vorgeschrieben und werden vom Management in Sitzungen mit Vorstand und Aufsichtsrat der Mühlbauer Gruppe ausführlich besprochen. Die Dokumentation des gesetzlich vorgeschriebenen Risikomanagements erfolgt in einem Risikomanagement-Handbuch, welches von der gesamten Belegschaft weltweit eingesehen werden kann. Die Meldung neu identifizierter Risiken erfolgt schnell und unbürokratisch an die Risikoverantwortlichen, das Controlling oder auch direkt an den Vorstand. Im Mühlbauer Konzern sind gegenwärtig keine Entwicklungen, die bestandsgefährdend sein könnten, erkennbar. Ein Ausschluss aller Risiken ist jedoch nie vollständig möglich. Eine Beeinträchtigung des Absatzes in den einzelnen Exportmärkten könnte beispielsweise durch eine Eskalation terroristischer Aktivitäten, Naturkatastrophen, mögliche Pandemien (Coronavirus SARS-CoV-2) oder Gesetzesänderungen bei Steuern und Zöllen erfolgen. Ungeachtet dessen ergeben sich für das Unternehmen derzeit die in den nachfolgenden Risikokategorien aufgeführten Risiken, die geeignet sind, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft wesentlich zu beeinträchtigen. Umfeld und Branchenrisiken. Derzeit ist der Wirtschaftsmarkt mit einer großen Unsicherheit behaftet. Hierzu tragen die künftige Entwicklung und die damit verbundenen Risiken entscheidend bei. Zu diesen Risiken zählen die anhaltende Belastung der Banken mit unsicheren Krediten, die skeptische Haltung der EZB, den globalen Wirtschaftshandel hemmende, länderindividuelle Entscheidungen zur Marktbeeinflussung (bspw. Handelsstreitigkeiten) und aktuell vor allem das Auftreten des Coronavirus (SARS-CoV-2). Ausgehend von diesen Risiken erfolgt eine starke Beeinflussung der Wirtschaft, wodurch sehr schnell ein Wachstumsstopp erfolgen kann. Auch unterliegen die industriellen Geschäftsbereiche zudem einem Wettbewerbsdruck, hervorgerufen durch das Agieren preisaggressiver Anbieter, hier vor allem aus dem asiatischen Raum. Das wirtschaftliche Umfeld birgt das Risiko rückläufiger Nachfrage unserer Kunden aus dem industriellen Sektor. Geschäfte mit Regierungen und regierungsnahen Institutionen - ungeachtet der bei solchen Projekten naturgemäß auftretenden Schwankungen - sollten sich als stabiler erweisen. Durch den fortgesetzten Ausbau seiner guten Marktpositionierung, dem Einstieg in neue Technologien und Zukunftsmärkte sowie der weiteren Stärkung der asiatischen Standorte für Produktaktivitäten im Halbleiterbereich begegnet der Mühlbauer Konzern dieser Risikosituation. Im Regierungsgeschäft begegnet der Mühlbauer Konzern dieser Risikosituation durch die erfolgreiche Realisierung bedeutender Referenzprojekte und der Erweiterung von technischen Lösungen für sein Produktportfolio als Gesamtlösungsanbieter. Sowohl im Regierungs- als auch im Industriesektor besteht das Risiko, dass es aufgrund mangelhafter oder verspäteter Analyse des Marktgeschehens zu einer fehlenden Übereinstimmung zwischen angebotenen Produkten und Lösungen auf der einen und den Kundenbedürfnissen auf der anderen Seite kommt. Die Folge wäre eine Kundenunzufriedenheit. Eine frühzeitige Reaktion auf Entwicklungen und Bedürfnisse der Branche erfolgt durch einen aktiven Dialog mit unseren Kunden sowie intensiven Analysen und Recherchen zum Marktumfeld, zu den Kundenwünschen und zur Konkurrenz. Um die Technologie- und Marktführerschaft in den für uns relevanten Märkten weiter ausbauen zu können, positioniert sich Mühlbauer mit seinen innovativen Maschinen- und Lösungskonzepten für gewöhnlich bereits in einem sehr frühen Stadium am Markt. Eine latente Gefahr, dass unsere Technologien durch andere Unternehmen kopiert werden, ist deshalb vorhanden. Dem möglichen Abfluss von Know-how durch Industriespionage oder durch Abwerben von Know-how-Trägern wird mit verschiedensten Maßnahmen begegnet. Zu den zentralen Steuerungselementen zählen deshalb: Die Absicherung von Kerntechnologien und -verfahren durch Patente, die gezielte Weiterentwicklung unseres technologischen Vorsprungs, die kontinuierliche Beobachtung des Marktes und der weitere Ausbau unserer internationalen Organisation. Unsere weltweiten Geschäftsaktivitäten unterliegen einer intern organisierten Exportkontrolle hinsichtlich der Lieferung von Gütern in andere Länder. Aufgrund des Umfangs, der Komplexität und der permanenten Veränderungen bestehender Ausfuhrbestimmungen besteht ein nicht geringes Risiko der Nichteinhaltung geltender Vorschriften mit unterschiedlichsten Sanktionierungen als Folge. Als wirkungsvolle, das Risiko minimierende Maßnahmen auf Seiten Mühlbauers sind die Implementierung einer IT-systemgestützten Exportkontrolle, eine intensive Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Ausfuhrkontrolle sowie die Ausbildung von Mitarbeitern zum Risikosachverhalt hervorzuheben. Gerade Geschäfte mit Regierungen oder regierungsnahen Institutionen sind oft mit komplexen Vertragskonstrukten verbunden, dies oftmals unter Bezugnahme auf lokal geltendes Recht. Hieraus können Vertragsrisiken entstehen, denen Mühlbauer mit vertrags- und projektspezifischen Risikoanalysen begegnet. Falls erforderlich werden nach Möglichkeit projektbezogene Schutzmaßnahmen zur Risikominimierung eingeleitet. Wegen mitunter stark ambitionierter Lieferzeiten zur Bedienung von Kundenaufträgen müssen von Mühlbauer als Anbieter von Komplettsystemen in zunehmendem Maße bereits Ressourcen eingeplant und bereitgestellt werden, bevor auf Kundenseite die Projektfinanzierung vollständig gesichert ist. Besonders bei Großprojekten müssen so erhebliche liquide Mittel vorfinanziert werden. Um derartigen Tendenzen entgegenwirken zu können, verfügt das Unternehmen über verschiedene Möglichkeiten, zum Beispiel die verstärkte Einbindung der Kunden und Lieferanten in Projektfinanzierungen sowie die Nutzung vorhandener Liquiditätsreserven. Dennoch ist das weltweite Engagement des Mühlbauer Konzerns bei derartigen Projekten mit länderspezifischen Risiken verbunden. Gesellschaftliche und politische Entwicklungen können in bestimmten Ländern zu Situationen führen (soziale Unruhen, Krieg, Zahlungsunfähigkeit eines Staates, Bruch rechtsbeständiger Zusagen, Pandemien, etc.), die für den Mühlbauer Konzern eine Anbahnung bzw. Abwicklung von Aufträgen negativ beeinflussen. Eine Risikominimierung erfolgt durch eine länderspezifische Risikobeurteilung, die Abwägung möglicher Vertragsstörungen mittels eines individuellen Chancen-/Risikoprofils und das begleitende Projektcontrolling mit lokaler Präsenz von Projektleitern. Umfeld- und Branchenrisiken können zusammenfassend durchaus auch Mühlbauer Konzern treffen. Durch ständige Investitionen und Innovationen hat sich die Gruppe jedoch eine gute Marktposition erarbeitet. Außerdem hat die Gruppe eine sehr gute Liquiditätslage. Daher werden diese Risiken von der Geschäftsführung insgesamt nur als mittelschwer beurteilt. Technologierisiken. Mangelschäden oder Mangelfolgeschäden können entstehen, wenn unsere Maschinen qualitative Mängel aufweisen, die bei der internen Produktqualifikation nicht rechtzeitig erkannt werden. Die dadurch fehlerhaft hergestellten und möglicherweise in Umlauf gebrachten Endprodukte können beim Kunden zu Produktionsausfallzeiten oder Neuproduktion führen und erhebliche Kosten verursachen, für die der Mühlbauer Konzern eventuell haftbar gemacht werden kann. Als weitere Folge ist eine Schädigung des Rufs der Gesellschaft denkbar. Vorbeugende Maßnahmen wie die interne Produktqualifikation bei Neuentwicklungen, die Auditierung von Prozessvorentwicklungen, Unterstützung bei der Installation von Qualitätsmanagement-Systemen für die Produktion beim Kunden sowie entsprechende Vertragsgestaltungen im Hinblick auf Vermögensschäden helfen, das Risiko auf einem kontrollierbaren Niveau zu halten. Durch unzureichende oder falsche Beurteilung des aktuellen und zukünftigen Marktes kann es zu falschen Auftragsauslösungen bei Entwicklungsprojekten und/oder Maschinen kommen. Die Folgen sind hohe Entwicklungskosten und kontinuierlich steigende Vorräte, welche aufgrund gegebenenfalls erforderlicher Wertberichtigungen eine Ergebnis- und Liquiditätsbelastung darstellen können. Um derartige Fehlentwicklungen zu vermeiden, stellen wir bei sämtlichen Forschungs- und Entwicklungsprojekten den Kundennutzen zwingend in den Vordergrund. Soweit möglich arbeiten wir in allen Phasen der Produktentwicklung eng mit Konzeptkunden zusammen. Ein Expertenteam aus den Bereichen Forschung und Entwicklung, Produktion, Vertrieb und Service gibt die Richtung für Weiterentwicklungen vor und trifft Entscheidungen unter anderem auf Basis von Marktanalysen und Wirtschaftlichkeitsüberlegungen. Bei einem Unternehmen mit hohem Forschungs- und Entwicklungsanteil und einer ständigen Erweiterung des Produktportfolios steigt das Risiko, dass bei der Entwicklung neuartiger Technologielösungen fremde Schutzrechte verletzt werden und damit die Entwicklung, Produktion und Markteinführung neuartiger Produkte gestört wird. Der Mühlbauer Konzern versucht sich vor möglichen Schutzrechtsverletzungen zu schützen, indem systematische und IT-gestützte Recherchen durchgeführt werden, um Schutzrechte Dritter zu ermitteln und zu bewerten. Dadurch kann das Risiko minimiert werden und wird eher als gering eingeschätzt und hat somit auch nur geringe Auswirkungen auf die Vermögens- und Finanzlage. Expansionsrisiken. Die Internationalisierung des Konzerns birgt das Risiko, dass für die Ingangsetzung neu gegründeter Gesellschaften bzw. Standorte neben hohen personellen Kapazitäten auch ein hoher Bedarf an liquiden Mitteln erforderlich ist, die während der Anlaufphase nicht vollständig aus organischen Einkünften der Niederlassung gedeckt werden können. Diesem Risiko wird durch eine transparente Organisation verbunden mit einer klaren Zuordnung der Verantwortungen, dem ständigen Dialog mit der lokalen Organisation, Trainings zu den Arbeitsabläufen, dem Transfer der Unternehmenskultur sowie der forcierten Vermittlung des technologischen Know-hows offensiv begegnet. Aufgrund der sehr guten Finanzstärke der Mühlbauer Gruppe können Risiken in einzelnen Ländern gut abgefangen werden und als gering eingestuft werden. IT-Risiken. Beeinträchtigungen der System- und Datenlandschaft können Prozesse im Unternehmen ganz oder teilweise stören. Zudem können Daten durch falsche oder unerlaubte Datenzugriffe verfälscht, zerstört oder kopiert werden. Diesen IT-Risiken begegnen wir durch regelmäßige Investitionen im Bereich Hard- und Software, den Einsatz von Virenscannern und Firewall-Systemen sowie Penetrationstests durch externe Dienstleister zur Überprüfung der IT-Sicherheit. Zusätzlich orientiert sich der Mühlbauer Konzern an den Anforderungen der Norm ISO/IEC 27001 (Informationssicherheitsmanagement). Die Sensibilisierung der Belegschaft im Hinblick auf Datensicherheit und Datenmissbrauch sowie ein umfassendes Berechtigungsmanagement und Verschlüsselungskonzept helfen zudem, das Risiko auf einem überschaubaren Niveau zu halten. Die Auswirkungen auf die Vermögens- und Finanzlage sind eher als gering betrachtet. Personalrisiken. Der Wettbewerb um hochqualifizierte Fach- und Führungskräfte ist in der Branche und in den Regionen, in welchen sich der Mühlbauer Konzern bewegt, nach wie vor hoch und wird speziell in Deutschland durch die Auswirkungen des demographischen Wandels verschärft. Um seine Unternehmensstrategie umsetzen zu können, ist das Unternehmen gefordert, hochqualifiziertes Personal in einem intensiven Wettbewerbsumfeld zu finden und langfristig für das Unternehmen zu begeistern. Der Mühlbauer Konzern begegnet dieser Herausforderung mit intensiven Aus- und Weiterbildungsprogrammen für Nachwuchskräfte aus den eigenen Reihen, enge Kontakte zu ausgewählten Hochschulen, die Weiterentwicklung von loyalen Mitarbeitern zu künftigen Führungskräften sowie durch internationales Recruiting. Eingebettet in sämtliche Personalentwicklungskonzepte ist die Vermittlung der firmeneigenen Unternehmenskultur. Nachfrageschwankungen können in einigen Bereichen zu Personalüberkapazitäten führen. Um diesem Risiko möglichst ohne Entlassungen entgegenwirken zu können, setzen wir unter anderem auf einheitliche Qualifikationsstandards der Mitarbeiter, um die Belegschaft bereichsübergreifend und flexibel einsetzen zu können. Zeitlich begrenzte Verpflichtungen helfen zusätzlich, diesem Risiko entgegenzuwirken. Das Risiko wird als gering eingeschätzt und hat nur geringe Auswirkungen auf die Vermögens- und Finanzlage. Beschaffungsrisiken. Ziel des Einkaufs ist es, qualitativ hochwertige Rohstoffe und Leistungen termingerecht und kostenoptimal zu beschaffen. Dieser Beschaffungsprozess kann mit Preis- und Bezugsrisiken sowie Qualitätsrisiken von Lieferantenseite verbunden sein. Durch Budgetvereinbarungen für Rohmaterialen und eine praktizierte globale Beschaffungsstrategie werden Preise für definierte Zeiträume fixiert und Single-Source-Situationen relativiert. Umfassende Verfahrens- und Prüfanweisungen für den Wareneingang regeln, dass nur qualitativ einwandfreie Güter in den Fertigungs- und Montageprozess gelangen. Aktuell kann die Coronakrise aufgrund von Quarantänemaßnahmen, Verzögerungen beim Transport und Lieferengpässen zur Unterbrechung der eng vernetzten globalen Lieferketten resultieren. Dies führt zu drohenden Pönalzahlungen aus Lieferverzügen. Durch die hohe Fertigungstiefe ist die Mühlbauer Gruppe relativ unabhängig. Daher wird das Risiko relativ gering eingeschätzt und hat auch keine nennenswerten Auswirkungen auf die Vermögens- und Finanzlage. Compliance-Risiken. Compliance-Risiken bezeichnen das Risiko, dass sich Führungskräfte oder Mitarbeiter des Unternehmens nicht an die Gesetze und Vorschriften halten oder unternehmensinterne Richtlinien missachten. Diese Risiken können in allen Bereichen des Unternehmens auftreten. Zur Risikominimierung und zur Sicherung der Compliance hat das Unternehmen eine Reihe von Maßnahmen festgelegt. Fachbereiche und von der Geschäftsführung beauftragte Personen stellen die Einhaltung der Gesetze und internen Vorschriften sicher. So verantwortet z. B. der Fachbereich Customs & Logistics die Einhaltung exportkontrolltechnischer und luftfahrtbehördlicher Auflagen, während der Datenschutzbeauftragte die Befolgung datenschutzrechtlicher Vorschriften kontrolliert. Darüber hinaus wurden Maßnahmen zur Minimierung der Risiken aus dem Compliance-Bereich Wirtschaftskriminalität ergriffen: • verbindliche und konzernweit gültige Verhaltensgrundsätze, • kontinuierliche Sicherheitsüberprüfungen von Mitarbeitern, • regelmäßige Mitarbeitersensibilisierung und Schulungen, • regelmäßige Compliance-Checks Nicht vollständig ausgeschlossen werden können vorsätzliche kriminelle Handlungen. Das Risiko an sich wird als gering eingeschätzt, könnte aber u.U. große Auswirkungen auf die Vermögens- und Finanzlage haben. Finanzwirtschaftliche Risiken. Der Mühlbauer Konzern nutzt neben einer regelmäßigen, intensiven Marktbeobachtung vertragliche Vereinbarungen und Derivate, um durch Wechselkurs- beziehungsweise Zinsschwankungen bedingte Währungsrisiken zu minimieren. Über die jeweils erwarteten Netto-Cash-Flows einer Währungseinheit hinausgehende Finanzgeschäfte in Fremdwährung werden grundsätzlich nach Abschluss des Grundgeschäftes oder, soweit es die Markterwartung zulässt, auch zu einem späteren Zeitpunkt kursgesichert. Die fortgesetzt steigende Anzahl internationaler, großvolumiger Projekte kann zu Liquiditätsrisiken führen, die sich aus Zahlungsausfällen oder -verzögerungen ergeben können. Derartige Ausfallrisiken werden durch ein mit Eskalationsprozessen ausgestattetes konsequentes Forderungsmanagement, kombiniert mit einer regelmäßigen Berichterstattung sowie einer umfassenden Bonitätsprüfung von Neukunden, minimiert. Die Eingrenzung des Liquiditätsrisikos erfolgt mittels Abschluss von Kreditlinien bei Banken sowie dem Vorhalten von Liquiditätsreserven. In Bezug auf die in § 315 Abs. 2 HGB kodifizierten Angabepflichten zum Chancen- und Risikomanagement im Hinblick auf die Verwendung von Finanzinstrumenten verweisen wir auf die entsprechenden Ausführungen im Anhang des Konzernabschlusses unter Punkt 13 "Derivative Finanzinstrumente". Aufgrund der Sicherungsmaßnahmen und der sehr guten Finanzstärke der Mühlbauer Gruppe kann das Risiko als gering eingestuft werden und kann im Fall der Fälle gut abgefangen werden. Rechnungslegungsprozess. Innerhalb des Mühlbauer Konzerns bestehen aufbau- und ablauftechnische Regelungen zur Vermeidung von Risiken in den Prozessen der Rechnungslegung. Für die im regional und funktional organisierten Bereich Finance tätigen Mitarbeiter existieren umfangreiche Checklisten. Die Umsetzung und die Kontrolle der Beachtung der darin aufgeführten Inhalte sowohl bei der laufenden Buchhaltung als auch bei der Abschlusserstellung gewährleisten die einheitliche und vollständige Vorgehensweise im Konzern. Die Erfassung buchhalterischer Vorgänge erfolgt in den Einzelabschlüssen der Tochterunternehmen der Mühlbauer Holding AG im Wesentlichen durch ein konzernweit einheitliches Buchhaltungssystem. Parallel dazu werden die Buchhaltungsdaten direkt in ein Konsolidierungssystem übertragen. Eine Kontrolle dieser Meldedaten erfolgt durch den Abschlussverantwortlichen des jeweiligen Buchungskreises. Im Anschluss daran werden sämtliche Konsolidierungsvorgänge zur Erstellung des Konzernabschlusses der Mühlbauer Holding AG wie die Kapitalkonsolidierung, die Vermögens- und Schuldenkonsolidierung oder die Aufwands- und Ertragskonsolidierung im Konsolidierungssystem generiert und vollständig dokumentiert. In einem weiteren Arbeitsschritt durchlaufen die ermittelten Konzerndaten ein Plausibilisierungsraster. Hierbei werden vor allem die relativen und absoluten Veränderungen der einzelnen Konzernpositionen gegenüber Vergleichszeiträumen betrachtet. Zur Sicherstellung der Regelungskonformität der Rechnungslegung wird ein internes Kontrollsystem betrieben. Wesentliche Bestandteile des internen Kontrollsystems sind ein durchgängiges Vier-Augen-Prinzip und eine Funktionstrennung, sowohl innerhalb der Abteilung Finance als auch abteilungsübergreifend. Ferner existiert ein konzernweit einheitlicher Kontenplan. Zudem wird die Einhaltung der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung regelmäßig kontrolliert, so dass ein hohes Niveau an Zuverlässigkeit der Rechnungslegung besteht. Bilanzierung und Bewertung als zentrale Rechnungslegungsprozesse einerseits sowie die Ermittlung der Anhangsangaben und das Treffen von Aussagen im Lagebericht andererseits unterliegen einer strukturierten Kontrolle. Entlang der Linie Buchungskreisverantwortlicher, Leiter Finance, Geschäftsführung werden in unterschiedlichen Phasen der Abschlusserstellung die Ergebnisse, die aus den Rechnungslegungsprozessen resultieren, kontrolliert. Zur internen Revision der Rechnungslegung werden fallweise interne, prozessunabhängige Personen beauftragt, ausgewählte Sachverhalte - insbesondere bei ausländischen Konzerngesellschaften und Standorten - zu überprüfen. Parallel dazu dienen globale Meetings des Bereichs Finance der Mitarbeiterschulung in unterschiedlichen Themengebieten und der Abstimmung zur Standardisierung konzerneinheitlicher Rechnungslegungsprozesse. Um sicherzustellen, dass die im Bereich Finance implementierten IT-Systeme verlässlich arbeiten, durchlaufen Neueinführungen bzw. Änderungen an den relevanten Systemen vor der Inbetriebnahme im Produktivsystem stets eine systematische Testphase innerhalb eines Testsystems. Die implementierten IT-Systeme sind zentralistisch ausgerichtet und werden von der Konzernzentrale aus betreut. Die Erteilung von Zugriffsrechten auf IT-Systeme unterliegt einem Genehmigungsprozess. Aufgrund entsprechender Dokumentationen ist die Struktur der Zugriffsrechte jederzeit darstellbar. Weder aufbau- noch ablauftechnische Regelungen können absolut sicherstellen, dass die Risiken in den Prozessen der Rechnungslegung nicht eintreten. Insbesondere persönliche Ermessensentscheidungen innerhalb einzelner buchhalterischer Arbeitsschritte können grundsätzlich fehlerhaft sein. Ferner besteht die Gefahr, dass Kontrollen aus simplen Fehlern oder Irrtümern heraus in Einzelfällen nicht funktionieren oder Veränderungen von Umgebungsvariablen trotz entsprechender Überwachung verspätet erkannt werden. Letztlich können Kontrollsysteme auch durch kriminelle Handlungen, insbesondere gemeinschaftlich von mehreren Personen, umgangen werden. Das Risiko wird als gering eingeschätzt und hat nur geringe Auswirkungen auf die Vermögens- und Finanzlage. Sonstige Risiken. Gegen externe Einflüsse wie Sturm, Wasser oder Brand schützt sich der Mühlbauer Konzern durch ein umfangreiches Versicherungspaket, das regelmäßig geprüft und bedarfsorientiert angepasst wird. Des Weiteren bestehen rechtliche Risiken, auf welche im Konzernanhang unter "Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen" näher eingegangen wird. Innerhalb der vorgenannten Risikokategorien werden quantifizierbare und nicht quantifizierbare Risiken im Rahmen der Risikoinventuren erhoben und an die Risikoadressaten gemeldet. Bei den quantifizierbaren Risiken werden die Risiken, gemessen an ihren jeweiligen Erwartungswerten, in geringe Risiken (unter 1 Mio. EUR), mittlere (1 Mio. EUR bis 5 Mio. EUR), hohe (5 Mio. EUR bis 10 Mio. EUR) und sehr hohe Risiken (10 Mio. EUR bis 17 Mio. EUR) unterteilt. Chancen. Große Chancen für den Mühlbauer Konzern bieten sich durch die hohe Forschungs- und Entwicklungsintensität sowie durch die hohe Fertigungstiefe. Die für die weitere Geschäftsentwicklung des Mühlbauer Konzerns wesentlichen Chancen sind im Prognosebericht ausführlich dargestellt. Gesamtaussage. Auch unter Berücksichtigung sämtlicher Auswirkungen der durch den Coronavirus ausgelösten Pandemie sind im Mühlbauer Konzern gegenwärtig keine Entwicklungen zu erkennen, die bestandsgefährdend sein könnten. Insgesamt lassen sich Risiken jedoch niemals vollständig ausschließen. So könnten beispielsweise auch Naturkatastrophen, eine Eskalation terroristischer Aktivitäten, mögliche weitere, neue Pandemien oder Gesetzesänderungen bei Steuern und Zöllen in einzelnen Exportmärkten den Absatz von Technologielösungen beeinträchtigen.
Roding, 20. April 2021 Mühlbauer Holding AG Josef Mühlbauer KonzernbilanzAktiva scrollen
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Ergebnisverwendung1. ErgebnisverwendungsbeschlussDer Ergebnisverwendungsbeschluss wird nach der Hauptversammlung 2021 nachgereicht. Konzernkapitalflussrechnung nach DRS 21Konzern-Kapitalflussrechnung vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020der Mühlbauer Holding AGscrollen
KonzerneigenkapitalspiegelENTWICKLUNG DES KONZERN-EIGENKAPITALS (HGB) VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2020DER MÜHLBAUER HOLDING AGscrollen
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KonzernanhangA. Allgemeine Angaben Grundlagen des Konzernabschlusses Bei der Gesellschaft handelt es sich um eine Aktiengesellschaft, gegründet und mit Sitz in Roding, Deutschland. Die Gesellschaft ist am Amtsgericht Regensburg unter der Registernummer HRB 14419 in das Handelsregister eingetragen. Die Aktien der Gesellschaft werden seit dem 10. Juli 2013 im Freiverkehr (Open Market) an der Wertpapierbörse Frankfurt und im Basic Board gehandelt. Die Mühlbauer Holding AG gilt nicht als "börsennotiert" oder "kapitalmarktorientiert" im Sinne des HGB bzw. AktG. Die Mühlbauer Holding AG ist ein Mutterunternehmen im Sinne des § 290 HGB. Der Konzernabschluss der Mühlbauer Holding AG wird nach den handelsrechtlichen Rechnungslegungsvorschriften und den aktienrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt. Auf die zu den einzelnen Posten der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung im Anhang gemachten Angaben wird im Gliederungsschema durch arabische Zahlen verwiesen. Der Konzernabschluss ist in Euro aufgestellt. Soweit nicht explizit auf eine abweichende Darstellung hingewiesen wurde, beziehen sich alle in diesem Konzernabschluss ausgewiesenen Beträge auf Tausend Euro ("TEUR"). Negative Werte sind in Klammern dargestellt. B. Konsolidierungsmethoden In den Konzernabschluss sind neben der Mühlbauer Holding AG alle Tochtergesellschaften, bei denen der Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar die Mehrheit der Stimmrechte zusteht und somit die Kontrolle über diese Unternehmen ausüben kann, einbezogen. Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Neubewertungsmethode. Hierbei werden die Anschaffungskosten der erworbenen Anteile mit dem auf das Mutterunternehmen entfallenden neu bewerteten anteiligen Eigenkapital verrechnet. Die Vermögenswerte und Schulden des erworbenen Tochterunternehmens werden dabei mit ihren jeweiligen beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Verbleibende aktive Unterschiedsbeträge werden als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen und über einen Zeitraum von fünf Jahren abgeschrieben. Negative Unterschiedsbeträge werden als gesonderte Position nach dem Eigenkapital ausgewiesen. Tochterunternehmen werden von dem Zeitpunkt an in den Konzernabschluss einbezogen (Vollkonsolidierung), an dem die Kontrolle auf den Konzern übergegangen ist. Sie werden zu dem Zeitpunkt endkonsolidiert, an dem die Kontrolle endet. Die einzelnen Jahresabschlüsse der Konzernunternehmen und der Konzernabschluss sind mit Ausnahme der Muehlbauer (India) Private Limited, Bangalore, Indien, auf den Stichtag des Mutterunternehmens aufgestellt. Für die Muehlbauer (India) Private Limited, Bangalore, Indien, wurde daher ein Zwischenabschluss aufgestellt. Zwischenergebnisse, Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den vollkonsolidierten Unternehmen werden vollständig eliminiert. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden von Tochtergesellschaften wurden, sofern notwendig, geändert, um eine konzerneinheitliche Bilanzierung zu gewährleisten. Soweit in Einzelabschlüssen Wertberichtigungen auf Anteile einbezogener Gesellschaften oder konzerninterne Forderungen gebildet wurden, werden diese im Rahmen der Konsolidierung zurückgenommen. Die Währungsumrechnung der ausländischen Tochtergesellschaften erfolgte für die Posten der Bilanz nach der modifizierten Stichtagskursmethode mit dem Kurs am Bilanzstichtag, während für die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung mit den jeweiligen Jahresdurchschnittskursen umgerechnet worden ist. Unterschiede bei der Währungsumrechnung bei den Vermögenswerten und Schulden gegenüber der Umrechnung des Vorjahres werden ergebnisneutral innerhalb des Eigenkapitals in dem Posten "Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung" ausgewiesen. Umrechnungsdifferenzen aus der Währungsumrechnung im Rahmen der Aufwands- und Ertragskonsolidierung sowie der Schuldenkonsolidierung werden ergebniswirksam behandelt. C. Konsolidierungskreis Der Konsolidierungskreis der Gesellschaft beinhaltet neben der Mühlbauer Holding AG selbst zum 31. Dezember 2020, weitere zehn inländische und 23 ausländische Tochtergesellschaften. Die Gesellschaften, von denen das Unternehmen unmittelbar bzw. mittelbar Anteile besitzt, sowie deren nach den jeweiligen Landesvorschriften ermitteltes Eigenkapital und Jahresergebnis sind nachfolgend dargestellt. Gesellschaften mit einer Beteiligung von unter 50 % werden in den Konzernabschluss einbezogen, wenn es sich um Zweckgesellschaften handelt. Inländische Gesellschaften: scrollen
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Im Berichtszeitraum wurde die Muehlbauer Automation (Malaysia) Sdn. Bhd., Kuala Lumpur, Malaysia zum 14. Januar 2020, an welcher die Mühlbauer Holding AG zu 100% beteiligt ist, neu gegründet. Des Weiteren wurde die Mühlbauer Traceability GmbH i.L., Ehingen zum 31. Dezember 2020 endkonsolidiert. D. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Auf die Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung wurden die folgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewandt: Immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden zu Anschaffungskosten angesetzt und entsprechend ihrer Nutzungsdauer um planmäßige lineare Abschreibungen vermindert. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen unter Zugrundelegung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer von drei Jahren. Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen angesetzt. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen unter Zugrundelegung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer, welche sich nach den allgemein steuerlich geltenden AfA-Tabellen richtet. Das abnutzbare unbewegliche Anlagevermögen wird linear abgeschrieben, beim beweglichen Anlagevermögen wird sowohl die lineare als auch für Vermögensgegenstände, die vor dem 1. Januar 2011 zugegangen sind, die degressive Abschreibungsmethode verwendet. Wurden Sonderabschreibungen nach steuerlichen Regelungen vorgenommen, erfolgte die Abschreibung grundsätzlich nach der linearen Methode. Im Jahr der Anschaffung oder Herstellung der Wirtschaftsgüter vermindert sich für dieses Jahr der Absetzungsbetrag um jeweils ein Zwölftel für jeden vollen Monat, der dem Monat der Anschaffung oder Herstellung vorangeht (pro rata temporis). Zugänge mit Anschaffungskosten von 250,01 EUR bis 800,00 EUR werden als Geringwertige Wirtschaftsgüter aktiviert und in dem Jahr der Anschaffung vollständig abgeschrieben. Zugänge vor dem 01.01.2018 mit Anschaffungskosten von über 150 EUR bis 1.000 EUR wurden in einen Sammelposten eingestellt. Dieser wird im Wirtschaftsjahr der Bildung und in den folgenden vier Wirtschaftsjahren zu jeweils einem Fünftel gewinnmindernd aufgelöst. Außerplanmäßige Abschreibungen des Anlagevermögens auf den beizulegenden Wert werden vorgenommen, wenn voraussichtlich dauerhafte Wertminderungen vorliegen. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind zu Anschaffungskosten am Bilanzstichtag angesetzt. Die Anschaffungskosten werden grundsätzlich nach der gleitenden Durchschnittsmethode ermittelt. Nicht gängige und im Wert verminderte Bestände werden entsprechend dem Niederstwertprinzip abgewertet. Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse werden mit den Herstellungskosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips angesetzt. Die Herstellungskosten enthalten neben den direkt zurechenbaren Kosten auch angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten, Sondereinzelkosten der Fertigung sowie den Werteverzehr des Anlagevermögens, soweit dieser durch die Fertigung veranlasst ist. Fremdkapitalzinsen sowie Verwaltungskosten werden in den Herstellungskosten nicht berücksichtigt. Bei der Ermittlung des niedrigeren beizulegenden Wertes wird der Auftragswert unter Bezugnahme auf den Fertigstellungsgrad als Basis der Berechnung verwendet. Abwertungen für Bestandsrisiken, die sich aus erhöhter Lagerdauer und geminderter Verwertbarkeit ergeben, werden in angemessenem und ausreichendem Umfang vorgenommen. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände mit einer Restlaufzeit von nicht mehr als einem Jahr sind, sofern sie auf Euro lauten, grundsätzlich zu Nennwerten, unverzinsliche Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr mit dem Barwert angesetzt. Erkennbare Einzelrisiken sind durch Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird dem allgemeinen Kreditrisiko grundsätzlich durch eine Pauschalwertberichtigung Rechnung getragen. Forderungen in fremder Währung mit einer Laufzeit unter einem Jahr sind mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag aktiviert. Fremdwährungsforderungen mit einer Laufzeit über einem Jahr sind mit dem Kurs des Einbuchungstages bzw. dem niedrigeren Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag aktiviert. Liquide Mittel sind zu Nennwerten angesetzt. Soweit sie auf fremde Währung lauten, sind sie mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Die Rechnungsabgrenzungsposten auf der Aktivseite entsprechen den zeitanteilig vorgeleisteten Beträgen. Latente Steuern werden für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen und Schulden gebildet. Die Berechnung der latenten Steuern basiert auf den jeweils länderspezifischen Steuersätzen. Eine sich insgesamt ergebende Steuerbelastung wird als passive latente Steuer angesetzt, im Falle einer sich ergebenden Steuerentlastung wird vom Aktivierungswahlrecht Gebrauch gemacht. Latente Steuern aus Konsolidierungsmaßnahmen werden ebenfalls unter diesen Posten ausgewiesen. Zur Erfüllung von Verpflichtungen aus der Altersversorgung wurden Rückdeckungsversicherungen abgeschlossen, die ausschließlich der Erfüllung der eingegangenen Pensionsverpflichtungen dienen und dem Zugriff übriger Gläubiger entzogen sind. Der Anspruch aus den Rückdeckungsversicherungen wurde mit dem geschäftsplanmäßigen Deckungskapital der Versicherungsgesellschaft aktiviert und mit der zugrunde liegenden Pensionsverpflichtung verrechnet. Wenn der beizulegende Zeitwert der Rückdeckungsversicherungen den Wert der Pensionsverpflichtung zum Bilanzstichtag übersteigt, erfolgt der Ausweis des Überhangs unter der Position "Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung". Das gezeichnete Kapital und die Rücklagen sind zum Nennwert angesetzt. Zuwendungen der öffentlichen Hand für Investitionen werden im Zeitpunkt der Aktivierung des korrespondierenden Vermögensgegenstands als Sonderposten für Zuwendungen zum Anlagevermögen erfasst und ratierlich entsprechend der Nutzungsdauer des betroffenen Vermögensgegenstandes aufgelöst. Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden versicherungsmathematisch unter Zugrundelegung biometrischer Wahrscheinlichkeiten (Richttafeln Heubeck 2018 G) nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Methode) ermittelt. Gehalts- und Rentenanpassungen sind mit 3,5 % (Vorjahr 3,5 %) und 1,5 % (Vorjahr 1,5 %) eingerechnet. Der zugrunde gelegte Rechnungszins für die Abzinsung der Pensionsverpflichtungen beläuft sich zum 31. Dezember 2020 auf 2,30 %; es handelt sich um den von der Deutschen Bundesbank ermittelten und veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Geschäftsjahre für eine angenommene Restlaufzeit von 15 Jahren. Im Vorjahr wurde ein Rechnungszins von 2,71 % zugrunde gelegt. Die Pensionsverpflichtung wurde mit dem Anspruch aus der Rückdeckungsversicherung verrechnet. Übersteigt der beizulegende Wert der Rückdeckungsversicherung den Wert der Pensionsverpflichtung, wurde der saldierte Wert unter der Position "Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung" ausgewiesen. Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt. Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst. Derivative Finanzgeschäfte in Form von Devisentermingeschäften werden als Bewertungseinheit gemäß § 254 HGB mit einem Grundgeschäft oder einer erwarteten Transaktion zusammengefasst, soweit ein unmittelbarer Sicherungszusammenhang zwischen Finanzgeschäft und Grundgeschäft besteht. Die bilanzielle Abbildung erfolgt sowohl nach der Durchbuchungsmethode als auch nach der Einfrierungsmethode. Finanzgeschäfte, für die keine Bewertungseinheit gebildet wurde, werden imparitätisch bewertet, d.h. für negative Marktwerte werden Rückstellungen gebildet, positive Marktwerte werden nicht angesetzt. Verbindlichkeiten sind zu ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt. Fremdwährungsverbindlichkeiten mit einer Laufzeit unter einem Jahr sind mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag passiviert. Fremdwährungsverbindlichkeiten mit einer Laufzeit über einem Jahr sind mit dem Kurs des Einbuchungstages bzw. dem höheren Kurs am Bilanzstichtag passiviert. Die Rechnungsabgrenzungsposten auf der Passivseite enthalten Einnahmen, welche Erträge für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen. E. Erläuterungen zur Konzernbilanz Anlagevermögen 1. Immaterielle Vermögensgegenstände Die Entwicklung der immateriellen Vermögensgegenstände ergibt sich aus nachfolgender Übersicht: scrollen
2. Sachanlagen Die Entwicklung der Sachanlagen ergibt sich aus nachfolgender Übersicht: scrollen
3. Finanzanlagen Die Finanzanlagen setzen sich zum 31. Dezember 2020 und 2019 wie folgt zusammen: scrollen
4. Vorräte Die Vorräte setzen sich zum 31. Dezember 2020 und 2019 wie folgt zusammen: scrollen
5. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände setzen sich zum 31. Dezember 2020 und 2019 wie folgt zusammen: scrollen
Sämtliche zum Bilanzstichtag des abgelaufenen Geschäftsjahres und des Vorjahres ausgewiesenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr. Die sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten im Wesentlichen Forderungen aus Versicherungsentschädigungen bezüglich des Brandes in der Galvanikhalle am Standort Roding in Höhe von 4.300 TEUR (Vorjahr 11.496 TEUR), Forderungen aus Investitionszuschüssen der Mühlbauer Automation s.r.o. Nitra in Höhe von 1.204 TEUR, Umsatzsteuerforderungen in Höhe von 1.857 TEUR (Vorjahr 2.386 TEUR) und Ertragssteuerforderungen in Höhe von 3.994 TEUR (Vorjahr 3.182 TEUR). 6. Aktive latente Steuern Die latenten Steuern resultieren aus zeitlich abweichenden Wertansätzen zwischen den Steuerbilanzen der Gesellschaften und den Wertansätzen in der Konzernbilanz. Die aktiven und passiven latenten Steuern lassen sich inhaltlich folgenden Bilanzpositionen zuordnen: scrollen
Der kombinierte Ertragssteuersatz zur Berechnung der latenten Steuern setzt sich in Deutschland zusammen aus der Körperschaftsteuer mit 15 % (Vorjahr 15 %), dem Solidaritätszuschlag mit 0,83 % (Vorjahr 0,83 %) und der Gewerbesteuer. Die Gewerbesteuerbelastung der Gesellschaften in Deutschland liegt zwischen 15,48 % und 19,86 %. Der kombinierte Ertragssteuersatz liegt somit zwischen 29,65 % und 34,03 %. Für ausländische Gesellschaften wurde der jeweils geltende Landessteuersatz herangezogen. Der gewichtete Konzernsteuersatz beträgt 18,09 %. Insgesamt betragen die aktiven latenten Steuern aus steuerlichen Verlustvorträgen 99 TEUR (Vorjahr 751 TEUR). Verlustvorträge, für die aktive latente Steuern gebildet wurden, sind mindestens fünf Jahre vortragbar. Für körperschaftsteuerliche und gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 1 TEUR (Vorjahr 436 TEUR) werden im Berichtsjahr keine latenten Steueransprüche angesetzt. Für ausländische Verlustvorträge in Höhe von 2.100 TEUR (Vorjahr 2.097 TEUR) wurden im Berichtsjahr ebenfalls keine latenten Steueransprüche angesetzt. 7. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung scrollen
Die Anschaffungskosten der Rückdeckungsversicherungen betragen 6.038 TEUR (Vorjahr 6.356 TEUR). Im Berichtsjahr erfolgten keine Zahlungen in die Rückdeckungsversicherung (Vorjahr 165 TEUR). Die Zinserträge aus der Rückdeckungsversicherung in Höhe von 395 TEUR wurden mit den Zinsaufwendungen aus den Pensionsverpflichtungen in Höhe von 303 TEUR verrechnet und der Überhang entsprechend als Zinsertrag ausgewiesen. Der Unterschiedsbetrag zwischen Abzinsung mit dem durchschnittlichem Marktzins der vergangenen 10 Jahre und 7 Jahre beträgt im Berichtsjahr 1.569 TEUR und im Vorjahr 1.580 TEUR. 8. Eigenkapital a) Gezeichnetes Kapital Das Grundkapital der Mühlbauer Holding AG beträgt zum Bilanzstichtag 18.810.976,00 EUR und ist eingeteilt in 14.696.074 auf den Inhaber lautende Stückaktien und eine auf den Namen lautende Stückaktie mit einem rechnerischen Nennwert von jeweils 1,28 EUR. Vom Grundkapital wurden die im eigenen Besitz befindlichen Aktien mit deren rechnerischen Nennwert zum Abzug gebracht. Aus eigenen Aktien stehen der Mühlbauer Holding AG keine Rechte zu. In den Fällen des § 136 AktG ist das Stimmrecht aus den betroffenen Aktien kraft Gesetzes ausgeschlossen. Die Gesellschaft verfügte zum 01. Januar 2020 über 387.962 Stückaktien im rechnerischen Nennwert von 496.591,36 EUR. Die Hauptversammlung vom 08. August 2019 hat den Vorstand ermächtigt, als Vertreter der Gesellschaft, Aktien der Gesellschaft bis zum 07. August 2024 zu erwerben und zu veräußern. Insgesamt dürfen bis zu 1.469.600 Aktien erworben werden. Im Berichtsjahr wurden 31.111 Aktien zum Erwerbspreis von 1.163.413,20 EUR erworben. Der rechnerische Nennwert sowie der Anteil am Grundkapital dieser Aktien beträgt 39.822,08 EUR bzw. 0,21 %. Der Erwerb der eigenen Aktien erfolgt in Übereinstimmung des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung zu allen gesetzlich zulässigen Zwecken, insbesondere auch als Gegenleistung im Rahmen des Erwerbs von Unternehmen und/oder zur Bedienung von Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen oder zum Zwecke der Einziehung. Zum 31. Dezember 2020 verfügt die Gesellschaft über einen Bestand von 419.073 Eigenen Aktien im rechnerischen Nennwert von 536.413,44 EUR. Der Anteil der Eigenen Aktien am Grundkapital beträgt zum 31. Dezember 2020 2,85% (Vorjahr 2,63%). Der Vorstand ist bis zum 07. August 2024 ermächtigt, das Grundkapital mit Zustimmung des Aufsichtsrates durch Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautender Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals, insgesamt jedoch höchstens um 9.400.000 EUR zu erhöhen, wobei das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden kann (Genehmigtes Kapital 2019/1). b) Bilanzgewinn Das Geschäftsjahr 2020 schließt mit einem Konzernjahresüberschuss von 34.656 TEUR ab. Die Entwicklung des Bilanzgewinns ergibt sich wie folgt: scrollen
9. Sonderposten für Zuwendungen zum Anlagevermögen Der Sonderposten für Zuwendungen zum Anlagevermögen über 7.314 TEUR (Vorjahr 6.682 TEUR) erfasst als Wertberichtigung zum Anlagevermögen Zuschüsse sowie steuerfreie Investitionszulagen der öffentlichen Hand für bestimmte Investitionsmaßnahmen. Der Sonderposten löst sich ratierlich entsprechend der Nutzungsdauer der betroffenen Vermögensgegenstände ertragswirksam auf. Die Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens über 544 TEUR (Vorjahr 582 TEUR) enthält der Posten "Sonstige betriebliche Erträge" der Gewinn- und Verlustrechnung. 10. Steuerrückstellungen Die Steuerrückstellungen betreffen Rückstellungen für Steuern vom Einkommen und vom Ertrag. 11. Sonstige Rückstellungen Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen vor allem Haftungs- und Prozessrisiken in Höhe von 30.742 TEUR (Vorjahr 36.212 TEUR). In den Haftungs- und Prozessrisiken ist eine Schadensersatzforderung eines ehemaligen indonesischen Geschäftspartners in Höhe von 29.415 TEUR enthalten. Der "Supreme Court of the Republic of Indonesia" hat in dem in Indonesien geführten Rechtsstreit das erst- und zweitinstanzliche Urteil des "South Jakarta District Court" und des "High Court of Jakarta" bestätigt. Der Antrag auf Überprüfung der Entscheidung des "Supreme Court of the Republic of Indonesia" wurde am 01.10.2018 abgelehnt, so dass an dieser Rückstellung festzuhalten ist. In den sonstigen Rückstellungen sind darüber hinaus eine EEG-Umlage für erneuerbare Energien für mehrere Jahre in Höhe von 4.550 TEUR, weltweit bestehende Garantierisiken in Höhe von 9.969 TEUR (Vorjahr 11.642 TEUR), Verpflichtungen im Personal- und Sozialbereich in Höhe von 7.449 TEUR (Vorjahr 6.058 TEUR), Verkaufsprovisionen in Höhe von 317 TEUR (Vorjahr 190 TEUR), noch zu erbringende Lieferungen und Leistungen in Höhe von 3.562 TEUR (Vorjahr 3.405 TEUR) und zum Stichtag ausstehende Rechnungen in Höhe von 576 TEUR (Vorjahr 427 TEUR) enthalten. 12. Verbindlichkeiten scrollen
13. Derivative Finanzinstrumente Zur Absicherung von Risikopositionen aus Währungsschwankungen setzt die Gesellschaft auch derivative Finanzinstrumente wie Devisentermingeschäfte und Währungsswaps ein. Die Sicherungsgeschäfte decken Risiken aus gebuchten Grundgeschäften sowie darüber hinaus aus schwebenden Lieferungs- und Leistungsgeschäften ab. Devisentermingeschäfte werden zum Zeitpunkt der Auftragserteilung oder, soweit dies die Markterwartung zulässt, zu einem späteren Zeitpunkt abgeschlossen, um Währungsveränderungen bis zum Zeitpunkt der Bezahlung abzusichern. Zur Abdeckung von Währungsrisiken aus schwebenden Geschäften bestanden am Bilanzstichtag Devisentermingeschäfte (Micro-Hedges), die bilanziell nach der Einfrierungsmethode abgebildet wurden. scrollen
Die schwebenden Geschäfte bzw. Bestellungen werden mit Devisentermingeschäften über den Verkauf von Devisen zum jeweils vereinbarten Fälligkeitstermin abgesichert. Die Risikomanagementstrategie ist Fair-Value-Hedge von USD-Umsatzerlösen durch Devisenterminverkauf. Da diese Zahlungen vertraglich vereinbart wurden, ist die Eintrittswahrscheinlichkeit sehr hoch. Gehen die Zahlungen aus dem Grundgeschäft erst nach Ablauf des Sicherungsgeschäfts ein, sind Anschlussgeschäfte zwecks zeitlichem Ausgleich zu tätigen, damit die Effektivität gewahrt bleibt. Bei Sicherungsgeschäften ist die Gesellschaft einem Kreditrisiko ausgesetzt, das durch die Nichterfüllung der vertraglichen Vereinbarungen seitens der Vertragspartner entsteht. Dieses Kreditrisiko wird dadurch minimiert, dass Grundgeschäfte nur mit Vertragspartnern erstklassiger Bonität abgeschlossen werden. Die konzernweite Steuerung und Begrenzung der Währungsrisiken erfolgt durch den Bereich Finance. Die Wirksamkeit der gebildeten Bewertungseinheiten wird sowohl retro- als auch prospektiv festgestellt. Zum Vertragsabschluss ist die prospektive Effektivität gegeben, da Grund- und Sicherungsgeschäft im Volumen und Erfüllungszeitpunkt übereinstimmen. Die retrospektive Effektivität erfolgt als kumulierte Messung nach der Dollar-Offset-Methode. Dabei wird getestet, ob die kumulierte Wertänderung des Grundgeschäftes im Verhältnis zu der des Sicherungsgeschäftes (Kassakomponente) in einer Bandbreite von 80 % bis 125 % liegt. Solange die Bonität der Deutschen Bank hoch bleibt, ist das Bonitätsrisiko des Vertrages vernachlässigbar und die Effektivität gegeben. F. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen 14. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen stellen sich wie folgt dar: scrollen
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Restlaufzeit der sonstigen finanziellen Verpflichtungen: scrollen
Die Unternehmen des Mühlbauer Konzerns haben Zuwendungen der öffentlichen Hand für die Errichtung und die Finanzierung von bestimmten Fertigungsstätten unter der Voraussetzung erhalten, dass bestimmte projektbezogene Kriterien innerhalb einer bestimmten Periode nach Erhalt der Zuwendungen erfüllt werden. Die Gesellschaften sind verpflichtet, diese Bedingungen zu erfüllen. Sollten diese Bedingungen wiedererwartend nicht erfüllt werden, können zum Stichtag 31. Dezember 2020 höchstens 4.381 TEUR der Zuwendungen zurückgefordert werden (Vorjahr 4.643 TEUR). Aufgrund vergangenheitsbezogener Erfahrungen wird die Eintrittswahrscheinlichkeit der jeweiligen Haftungsverhältnisse als sehr gering eingeschätzt. Da zum Bilanzstichtag keine gegenläufigen Erkenntnisse vorliegen, erfolgt kein Ausweis als Passivposten. Weitere Haftungsverhältnisse und weitere sonstige finanzielle Verpflichtungen, die für die Finanzlage von wesentlicher Bedeutung sind, sind nicht vorhanden. G. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 15. Umsatzerlöse scrollen
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16. Sonstige betriebliche Erträge Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen: scrollen
Die Zunahme der Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen resultiert überwiegend aus dem Wegfall von Risikovorsorgen im Zusammenhang mit der Verwendung bestimmter Entwicklungsergebnisse sowie aus der Auflösung von Rückstellungen für Garantien. In den periodenfremden Erträgen sind 641 TEUR an Erträgen aus der Ausbuchung von Verbindlichkeiten enthalten. Die Erträge aus Versicherungsentschädigungen und sonstigen Entschädigungen beinhalteten im Vorjahr im Wesentlichen die Versicherungsentschädigung für den Brand im Galvanikgebäude am Standort Roding in Höhe von 19.096 TEUR. 17. Abschreibungen Im Berichtsjahr sind keine außerplanmäßigen Abschreibungen enthalten. 18. Sonstige betriebliche Aufwendungen Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen: scrollen
In den nicht regelmäßigen und periodenfremden Aufwendungen sind Aufwendungen aus Kursdifferenzen in Höhe von 1.310 TEUR (Vorjahr 2.797 TEUR), Gewährleistungsaufwendungen in Höhe von 468 TEUR (Vorjahr 701 TEUR), Aufwendungen aus Verlusten aus Anlagenabgängen in Höhe von 82 TEUR (Vorjahr 626 TEUR), Aufwendungen aus Erhöhung der Einzel- und Pauschalwertberichtigung in Höhe von 1.753 TEUR (Vorjahr 483 TEUR), Forderungsverluste in Höhe von 450 TEUR (Vorjahr 171 TEUR), Spenden in Höhe von 99 TEUR (Vorjahr 71 TEUR), sowie sonstige periodenfremde Aufwendungen in Höhe von 4.448 TEUR enthalten. Letztere beinhalten 3.375 TEUR für die Bildung einer EEG-Umlage für erneuerbare Energien für mehrere Jahre. In den Personalaufwendungen sind im Wesentlichen Aufwendungen für Ausbildung und Schulung in Höhe von 282 TEUR (Vorjahr 291 TEUR), freiwillige soziale Aufwendungen in Höhe von 541 TEUR (Vorjahr 523 TEUR), sowie Aufwendungen für Arbeitskleidung in Höhe von 176 TEUR (Vorjahr 261 TEUR) enthalten. 19. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Die sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträge setzen sich zusammen aus Kontokorrentzinsen und sonstigen Zinserträgen in Höhe von 454 TEUR (Vorjahr 377 TEUR). Im Posten "Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge" sind darüber hinaus Erträge aus der Abzinsung von Rückstellungen gemäß § 277 (5) HGB in Höhe von 65 TEUR (Vorjahr 23 TEUR) enthalten. Im Vergleich zum Vorjahr (7 TEUR) beinhaltet diese Position keine Zinserträge aus der Aufzinsung von langfristigen Forderungen. Die ebenfalls in der Position enthaltenen Zinserträge aus der Rückdeckungsversicherung stellen einen Nettoertrag nach Verrechnung mit Aufwendungen aus der Aufzinsung von Pensionsrückstellungen dar. scrollen
20. Zinsen und ähnliche Aufwendungen Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen setzen sich zusammen aus Aufwendungen aus der Aufzinsung von langfristigen Rückstellungen in Höhe von 20 TEUR (Vorjahr 14 TEUR), Zinsaufwendungen iSd. § 233a AO in Höhe von 71 TEUR (Vorjahr 890 TEUR), Zinsaufwendungen iSd. § 352 HGB in Höhe von 825 TEUR, sowie sonstigen Zinsaufwendungen in Höhe von 45 TEUR (Vorjahr 5 TEUR). 21. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Der Posten enthält Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe von 10.954 TEUR (Vorjahr 15.292 TEUR) für das laufende Geschäftsjahr sowie einen periodenfremden Steueraufwand in Höhe von 95 TEUR (Vorjahr 311 TEUR). In diesem Posten sind darüber hinaus latente Steuererträge in Höhe von 3.228 TEUR (Vorjahr Steueraufwendungen in Höhe von 4.976 TEUR) enthalten, von denen 1.821 TEUR auf Vorjahre entfallen. H. Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung Der ausgewiesene Finanzmittelfonds umfasst die kurzfristig verfügbaren liquiden Mittel. Ausgehend vom Konzern-Jahresergebnis wurden die wesentlichen nicht auszahlungswirksamen Aufwendungen sowie Änderungen im Netto-Umlaufvermögen berücksichtigt, um den Mittelzufluss aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit zu ermitteln. Der Mittelzufluss aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit wurde nach der indirekten Methode ermittelt. Weiter wurden die Mittelabflüsse aus Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit dargestellt. Die Ermittlung erfolgte hier nach der direkten Methode. I. Sonstige Angaben 22. Beschäftigte (Jahresdurchschnitt) Der durchschnittliche Personalbestand stellt sich wie folgt dar: scrollen
23. Gesamtbezüge der Organe Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten im Berichtsjahr Bezüge in Höhe von 43 TEUR (Vorjahr 43 TEUR). Unter Heranziehung von § 314 Abs. 1 Nr. 6 HGB i.V.m. 286 Abs. 4 HGB wird auf die Angabe der Bezüge des Vorstands verzichtet. 24. Organe der Gesellschaft Vorstand Herr Josef Mühlbauer, Techniker 25. Aufsichtsrat Als Aufsichtsrat der Gesellschaft waren folgende Personen bestellt: Aktive Mitglieder scrollen
26. Nachtragsbericht Die globale Ausbreitung des Coronavirus COVID-19 und die daraus resultierenden weltweiten Markteinschränkungen und Beschränkungen des Reiseverkehrs haben direkten Einfluss auf die Finanz- und Ertragslage der Mühlbauer Group. Die wirtschaftlichen Auswirkungen im Jahresverlauf können hier allerdings noch nicht abgeschätzt werden. Dies hängt wesentlich davon ab, wie lange die von den Regierungen getroffenen Entscheidungen andauern bzw. sich entwickeln. Daher ist es derzeit extrem schwierig, eine Prognose für das kommende Geschäftsjahr abzugeben. Weitere Ausführungen der einzelnen Business Lines dazu sind im Konzernlagebericht näher beschrieben. 27. GewinnverwendungsvorschlagDie Dividendenausschüttung der Mühlbauer Holding AG richtet sich gemäß § 58 Abs. 2 AktG nach dem im handelsrechtlichen Jahresabschluss der Mühlbauer Holding AG ausgewiesenen Bilanzgewinn. Nach dem handelsrechtlichen Abschluss der Mühlbauer Holding AG ist ein Bilanzgewinn von 37.635 TEUR ausschüttungsfähig. Es wird vorgeschlagen für 2020 vom Bilanzgewinn eine Dividende von 1,50 EUR (Vorjahr 1,50 Euro) je dividendenberechtigter Stückaktie auszuschütten und den verbleibenden Bilanzgewinn auf neue Rechnung vorzutragen. 28. Angaben zum Gesamthonorar des Konzernabschlussprüfers Das für Abschlussprüfungsleistungen im Geschäftsjahr berechnete Honorar beträgt 77 TEUR und entfällt ausschließlich auf Abschlussprüfungsleistungen.
Roding, 20. April 2021 Mühlbauer Holding AG Der Vorstand Josef Mühlbauer [1] Umrechnung zum Stichtagskurs am 31.12.2020 Bericht des AufsichtsratsSehr geehrte Damen und Herren, verehrte Aktionäre, Der Mühlbauer Konzern erzielte im Berichtsjahr einen konsolidierten Umsatz von 283,1 Mio. EUR. Im Vergleich zum Vorjahr (286,9 Mio. EUR) verringerte sich damit das Umsatzvolumen um 3,8 Mio. EUR bzw. 1,3%. Die Gesamtleistung ist hingegen durch gestiegene Bestandsveränderungen in 2020 mit 295,9 Mio. EUR um 13,7 Mio. EUR bzw. 4,9% höher als in 2019 mit 282,2 Mio. EUR. Die Bestandserhöhungen sind v.a. darauf zurück zu führen, dass ausgelieferte Anlagen aufgrund der aktuell bestehenden Reisebeschränkungen vor Ort nicht fertig gestellt und abgenommen werden konnten. Das EBIT ist mit 43,3 Mio. EUR um 22,6 Mio. EUR bzw. 34,3% niedriger als im Vorjahr (65,9 Mio. EUR). Hauptursächlich hierfür ist ein in 2019 gebuchter Sondereffekt aus der Auflösung von stillen Reserven in Folge des Brandes der Galvanik (16,3 Mio. EUR). Nach Bereinigung dieses Sondereffekts, lag das EBIT somit auf Höhe der Prognose vom Vorjahr. Der Cash-Flow übertraf die Erwartungen sogar deutlich. Begleitung des Vorstands und des Unternehmens Der Aufsichtsrat der Gesellschaft hat im Geschäftsjahr 2020 die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben mit der gebotenen Sorgfalt wahrgenommen. Er hat den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens beraten und dabei die Geschäftsentwicklung der Gesellschaft eng begleitet und überwacht. Bei wesentlichen Fragestellungen das Unternehmen betreffend war der Aufsichtsrat eingebunden. Zusätzlich zu persönlichen Kontakten mit einzelnen Aufsichtsratsmitgliedern hat der Vorstand mit schriftlichen Berichten das gesamte Gremium regelmäßig über die Entwicklung von Umsatz, Ertrag und Liquidität sowie die Erfüllung der Planungen des Konzerns und der einzelnen Gesellschaften informiert. In den Sitzungen des Aufsichtsrats im Jahresverlauf wurden jeweils die aktuelle Quartalsentwicklung, die kurz- und mittelfristigen geschäftlichen Perspektiven besprochen und die langfristige Wachstums- und Ertragsstrategie diskutiert. Der Vorstand unterrichtete den Aufsichtsrat regelmäßig über alle für das Unternehmen relevanten Risiken und das Risikomanagement. Besprochen und diskutiert wurde wiederkehrend auch die Weiterentwicklung der einzelnen Business Lines des Unternehmens und deren Synchronisierung. Darüber hinaus wurde der Aufsichtsrat monatlich mit Hilfe von Lageberichten über die aktuelle Entwicklung der einzelnen Business Lines informiert. Aufgrund der Mitgliederzahl des Aufsichtsrats wurden keine Ausschüsse gebildet. Aufsichtsrat und Vorstand waren in allen drei Aufsichtsratssitzungen 2020 vollständig anwesend. Sitzungen und Schwerpunkte Der Aufsichtsrat hat sich in drei ordentlichen Sitzungen - 25. Juni (Bilanzsitzung für den Abschluss 2019), 20. Juli und 18. Dezember 2020 - eingehend über die Lage und Entwicklung des Unternehmens, die strategische Unternehmensplanung und die wesentlichen Geschäftsvorfälle unterrichtet. In der Bilanzsitzung hat das Gremium, unter Teilnahme des bestellten Wirtschaftsprüfers, den Einzel- und Konzernabschluss der Mühlbauer Holding AG für das Geschäftsjahr 2020 mit dem Vorstand und dem Wirtschaftsprüfer diskutiert sowie dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands zugestimmt. Als weitere Schwerpunkte der Überprüfungs- und Beratungstätigkeit haben sich im Zeitraum dieses Berichts ergeben: - Rechtsstreit mit einem früheren indonesischen Geschäftspartner; - Qualitäts- und Effektivitätsprüfung der Berichterstattung und des Risikomanagements; - Fortlaufende Struktur- und Organisationsentwicklung des Konzerns; - Verbesserung in der Akquise großvolumiger Projektverträge durch die Mühlbauer GmbH & Co. KG und Mühlbauer ID Services GmbH; - Strategische Weiterentwicklung von Zukunftstechnologien (SOLAR; LED, Brennstoffzellen) und deren Vermarktung; - Einladung und Tagesordnungspunkte für die ordentliche Hauptversammlung 2020 mit Beschlussvorschlägen; - Personalsuche, -entwicklung und Nachfolgevorsorge; - Internationalisierung, z.B. in den Geschäftsbereichen AUTOMATION und PARTS & SYSTEMS im Fall des Standorts Nitra, Slowakei; Fokus: Ausbau und Integration (Unternehmenskultur, Kontrolle) oder aber Standorte Spanien und Mexico; - Begleitung Abwicklung Galvanik Brandschaden und Wiederaufbauplanungen; - Energiemanagement; - Unternehmenssicherheit und Compliance; - COVID-19 Schutzmaßnahmen für die Belegschaft und Geschäftspartner, Sicherung der Geschäftsabläufe unter den Pandemie-Bedingungen; - Effizienz- und Qualitätsprüfung der Arbeit des Aufsichtsrats; Veränderungen im Aufsichtsrat Im Geschäftsjahr 2020 gab es keine Veränderungen in der personellen Besetzung des Aufsichtsrats. Rechnungslegung Als Abschlussprüfer wurde von der Hauptversammlung die KPWT Kirschner Wirtschaftstreuhand Aktiengesellschaft, Passau gewählt und vom Aufsichtsrat beauftragt. Der Abschlussprüfer hat den Jahresabschluss der Mühlbauer Holding AG und den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 sowie den Konzernlagebericht unter Einbeziehung der Buchführung geprüft und mit uneingeschränkten Prüfungsvermerken versehen. Rechtsgrundlage für die Erstellung des Konzernabschlusses und Konzernlageberichts ist § 290 Abs.1 S.1 HGB. Am 11. Mai 2021 fand die Bilanzsitzung des Aufsichtsrats statt. In dieser Sitzung wurden insbesondere der Jahresabschluss, der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht erörtert. Die entsprechenden Vorlagen wurden den Aufsichtsratsmitgliedern im Vorfeld der Sitzung ausgehändigt. Der Abschlussprüfer war bei der Beratung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts im Aufsichtsrat anwesend, berichtete ausführlich über den Verlauf und die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung und stand für ergänzende Auskünfte zur Verfügung. Nach eigener Prüfung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts stimmte der Aufsichtsrat dem Ergebnis der Prüfungen durch den Abschlussprüfer zu. Einwendungen hat der Aufsichtsrat nicht erhoben. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss 2020 in der Bilanzsitzung am 11. Mai 2021 ausdrücklich gebilligt. Der Jahresabschluss der Mühlbauer Holding AG zum 31. Dezember 2020 ist damit festgestellt (§ 172 Abs. 1 AktG). Der Aufsichtsrat schließt sich dem Vorschlag des Vorstands an, den Bilanzgewinn in Höhe von EUR 37.634.762,16 zur Zahlung einer Dividende je Aktie in Höhe von EUR 1,50, also EUR 21.395.953,50 zu verwenden. Der verbleibende Bilanzgewinn in Höhe von EUR 16.238.808,66 wird auf neue Rechnung vorgetragen. Bericht des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen Der Abschlussprüfer hat gleichfalls den vom Vorstand gemäß § 312 AktG aufgestellten Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen im Geschäftsjahr 2020 geprüft und über das Ergebnis der Prüfung berichtet. Hierzu wurde folgender Bestätigungsvermerk erteilt: "Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass 1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind, 2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war, 3. bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen." Der Aufsichtsrat hat den Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen im Geschäftsjahr 2020 geprüft und in seiner Sitzung vom 11. Mai 2021 erörtert. Er hat gegen die Erklärung des Vorstands und das Ergebnis der Prüfung des Abschlussprüfers keine Einwendungen erhoben. Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand, dem Management und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Mühlbauer-Gruppe für ihren engagierten Einsatz im Geschäftsjahr 2020.
Roding, den 11. Mai 2021 Für den Aufsichtsrat Dr. Stefan Mühlbauer, Vorsitzender BerichtsprüfungTextBESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERSAn die Mühlbauer Holding AG, Roding Prüfungsurteile Wir haben den Konzernabschluss der Mühlbauer Holding AG, Roding, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Mühlbauer Holding AG, Roding, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 geprüft. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse scrollen
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat. Grundlage für die Prüfungsurteile Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen. Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen. Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können. Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus scrollen
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Passau, den 5. Mai 2021 KPWT
Kirschner Wirtschaftstreuhand AG
Stefan Heipertz, Wirtschaftsprüfer Alexander Bernauer, Wirtschaftsprüfer |
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