Mühlbauer Holding AGRodingKonzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022LageberichtA. Grundlagen des Konzerns 1. Konzern Die Mühlbauer Holding AG entstand im Mai 1998 aus einem ursprünglich einzelkaufmännischen Unternehmen, das 1981 von Herrn Josef Mühlbauer gegründet wurde. Die Unternehmensgruppe Mühlbauer blickt damit auf eine Historie von rund 42 Jahren zurück, die von Pionierleistungen im Maschinen- und Anlagenbau geprägt ist. Ende 2022 steht der global agierende Konzern für rund 4.145 Mitarbeiter, Technologiezentren auf drei Kontinenten sowie für ein weltweites Vertriebs- und Servicenetzwerk. Die Beschäftigung von durchschnittlich 577 Mitarbeitern in Forschung und Entwicklung sowie das mit im Schnitt 404 Lehrlingen im weltweit Vergleich deutlich höhere Ausbildungsniveau unterstreichen dabei sowohl die Innovationskraft als auch die Zukunftsorientierung des Konzerns. 2. Produkte und Dienstleistungen Der Mühlbauer Konzern verfügt über ein breit gefächertes Produktportfolio, welches sich über verschiedene Industrien erstreckt. Zentrale Elemente dieser unterschiedlichen Branchen sind dabei die Aspekte Sicherheit sowie Präzision. Der Mühlbauer Konzern fungiert innerhalb dieser Industrien in erster Linie als Komplettlösungsanbieter, d.h. der Kunde erhält alle für sein Projekt benötigten Komponenten aus einer Hand, was der Mühlbauer Gruppe Wettbewerbsvorteile bietet. Die Produkte und Dienstleistungen des Konzerns werden in die folgenden drei Geschäftsfelder gegliedert: PRECISION PARTS & SYSTEMS. Um höchsten Anforderungen an Qualität und Präzision gerecht zu werden, produziert Mühlbauer im Geschäftsfeld PARTS & SYSTEMS in drei unabhängigen Fertigungszentren in Deutschland und der Slowakei hochpräzise Einzelteile, die sowohl an externe Kunden vertrieben werden als auch die Basis für die eigenen Produkte darstellen. AUTOMATION. Die Business Line AUTOMATION besteht aus den Produktsparten SRP (Semiconductor Related Products) und DSRP (Document and Solution Related Products). Dabei ist AUTOMATION verantwortlich für die Entwicklung und Fertigung sowie den Vertrieb von technologisch hoch entwickelten Maschinen und Systemen für Unternehmen aus Industrie und Wirtschaft sowie Regierungen und Behörden. Die Produktsparte DSRP fokussiert sich auf die Märkte für Chipkarten und ID Dokumente. Sie liefert Equipment-Lösungen für die Herstellung und Personalisierung von GSM-, Bank-, ID-Karten und Reisepässe sowie Systeme zur Erfassung und Verifikation von biometrischen Daten. Die Produktsparte SRP konzentriert sich auf die halbleiterverarbeitende Industrie sowie New Technologies. Im Halbleiter Backend Bereich ist der Mühlbauer Konzern auf das Verarbeiten kleinster Bauteile spezialisiert. Das Produktportfolio konzentriert sich auf Die Sorting Equipment mit den dazugehörigen Carrier Tape Lösungen. In der halbleiterverarbeitenden Industrie stattet der Mühlbauer Konzern komplette Smart Label Factories mit modernsten Produktionstechnologien aus, mit deren Hilfe RFID-Inlays gefertigt, anschließend zu Labels oder Tickets konvertiert und schließlich mit spezifischen Informationen personalisiert werden. Im Bereich New Technologies entwickelt die Mühlbauer Gruppe hochinnovative Lösungen für die eMobilität und der Produktion von Batterie- und Brennstoffzellen. Durch diese vollautomatisierten Fertigungslinien können erheblich höhere Durchsätze pro Stunde erreicht werden, als mit herkömmlichen, teilautomatisierten Linien. Die Entwicklung dieser Prototypen stellt einen Meilenstein in dieser Branche und die Grundlage der gerade entstehenden Produktionsstätten für Batterie- und Brennstoffzellen in Europa und auch weltweit dar. Ein wesentlicher Wettbewerbsvorteil des Mühlbauer Konzerns ist das globale Servicenetzwerk, welches Konzernkunden auf allen Kontinenten mit meist lokalen Mitarbeitern einen sehr schnellen Vor-Ort-Support garantiert. TECURITY®. Seit Jahren prägt Mühlbauer die Welt der Sicherheit. Der Geschäftsbereich TECURITY® setzt Lösungen zur sicheren Identifizierung und Authentifizierung von Dokumenten und Personen um. Wir implementieren und betreiben innovative biometrische Sicherheitssysteme für zivile Regierungsbehörden und nationale Registrierungen und ermöglichen die Produktion und Implementierung von physikalischen und digitalen ID-Dokumenten nach internationalen Sicherheitsstandards. Der Geschäftsbereich TECURITY® liefert Sicherheitsinfrastruktur für Regierungen und Dienstleistungen für Menschen rund um die Welt. Die Synergien des Konzerns machen den Geschäftsbereich TECURITY® zu einem der führenden Unternehmen im Bereich Sicherheitstechnologie. Die leistungsstarke Kombination von Spezialisten-Know-how, Kapazität und Ressourcen ermöglichen es, ein vollständiges und flexibles Portfolio an Lösungen anzubieten, welche die individuellen Bedürfnisse eines Landes und dessen Bürger wiederspiegelt. Der Geschäftsbereich TECURITY® konnte in 2022 von der fortschreitenden Konsolidierung der relevanten Märkte profitieren und Marktanteile in Afrika, Südamerika und Europa gewinnen. 3. Absatzmärkte Der Geschäftsbereich PRECISION PARTS & SYSTEMS bedient insbesondere Unternehmen aus der Maschinenbaubranche, sicherheitssensiblen Branchen wie der Luft- und Raumfahrttechnologie, der Medizintechnik sowie aus dem Bereich der Smart Identification. Darüber hinaus werden qualitativ hochwertige Produkte für Kunden aus der Automobil-, Halbleiter- und Druckindustrie gefertigt. Die Position in den Märkten im Bereich E-Mobility, Robotik sowie Umwelt- und Recyclingtechnik konnte in den letzten Jahren weiter gestärkt werden. Mit seinen Produkten versorgt der Geschäftsbereich AUTOMATION auf Kartenanwendungen spezialisierte Unternehmen aus Industrie und Wirtschaft, Regierungen und Behörden sowie Unternehmen aus der Halbleiter-, RFID-, Solar- und LED-Branche. Darüber hinaus werden Kunden in der europäischen Automobilindustrie mit Maschinen zur Herstellung von Batterien und Brennstoffzellen aus dem Bereich "New Technologies" beliefert. Mit seinem umfassenden Produkt-Service-Portfolio bedient der Geschäftsbereich TECURITY® Regierungsbehörden rund um den Globus. Neben Osteuropa liegen die Hauptabsatzmärkte in Afrika, Lateinamerika und im Mittleren Osten. Heute nutzen mehr als 150 Regierungsbehörden in über 100 Ländern die Technologien, Lösungen und Dienstleistungen des Geschäftsbereichs TECURITY®. Im Gesamten wird der Mühlbauer Konzern in den kommenden Jahren die bestehende Marktpräsenz sowohl vertikal (Marktdurchdringung), als auch horizontal (Markterschließung) ausbauen. Hierbei gilt die Prämisse: "Agiere lokal; denke global". Die Eigenständigkeit der regionalen Standorte wird durch signifikante Investitionen weiter gestärkt, um noch unabhängiger in der Produktion zu werden und unseren Kunden weiterhin verlässlich und pünktlich liefern zu können. Gleichzeitig werden das Produktportfolio sowie die Dienstleistungsangebote noch stärker global vermarktet. 4. Externe Einflussfaktoren für das Geschäft Das Geschäftsmodell des Geschäftsbereichs PRECISION PARTS & SYSTEMS unterliegt verschiedenen Einflussfaktoren, die sich unterschiedlich stark auf die Geschäftsentwicklung des Bereichs auswirken. Vor allem die für den Geschäftsbereich relevante Maschinenbaubranche reagiert sensibel auf konjunkturelle Entwicklungen. Eine weitere Herausforderung sind die massiv gestiegenen Energiekosten durch den Ukraine-Krieg und die derzeit anhaltende Inflation. Der Geschäftsbereich AUTOMATION bedient mit einem breit gefächerten Produktspektrum Kunden in verschiedenen Industrien und Absatzmärkten. Folglich unterliegt das Geschäftsmodell des Bereichs AUTOMATION auch unterschiedlichsten Einflussfaktoren, die sich auf dessen Geschäftsentwicklung auswirken. Während im Industriegeschäft insbesondere konjunkturelle und technologische Entwicklungen von wesentlicher Bedeutung sind, zählen im Regierungsgeschäft vor allem politische Rahmenbedingungen, geopolitische Konflikte oder Änderungen von internationalen Regelungen, beispielsweise zu Einreisebestimmungen oder den Sicherheitsmerkmalen von ID-Dokumenten, zu den wichtigsten Einflussfaktoren. Neben der bereits erwähnten Inflation sieht sich der Geschäftsbereich AUTOMATION auch einem enorm gestiegenen Wettbewerbsdruck insbesondere durch chinesische Unternehmen ausgesetzt. Eine weitere Herausforderung in Deutschland ist der mit dem demographischen Wandel einhergehende Fachkräftemangel. Der Geschäftsbereich TECURITY® ist von strukturellen und politischen Faktoren wie Liquiditätsprobleme in Staatshaushalten, Devisenbeschränkungen und steigende Inflation beeinflusst, die sich auf die Geschäftsentwicklung auswirken. Der Markt konzentriert sich mittelfristig auf die Kombination von physischer und digitaler Identifikation, da Regierungen, Unternehmen und Bürger eine zuverlässige All-in-One-Identität wünschen. Eine fertige Lösung, die gleichzeitig unsere digitalen und realen Anforderungen erfüllt - also ein digitales ID-Wallet - fehlt bisher. Im Jahr 2022 setzte sich der Trend zur Standardisierung von Produkten und Dienstleistungen fort, während digitale ID-Projekte in den USA, Europa und Asien zunahmen und die Politik des US-Heimatschutzministeriums und der TSA bezüglich digitaler Ausweise und automatischer Grenzkontrollen neue Maßstäbe setzte. 5. Forschung und Entwicklung Grundlage der rd. 42-jährigen Entwicklung von Mühlbauer ist der stetige Drang nach Innovation. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung bestehender, sowie die Entwicklung neuer, innovativer Verfahren und Systeme, soll die technologische Basis des Mühlbauer Konzerns weiter gefestigt sowie die starke Marktposition, die sich der Konzern in seinen hart umkämpften Märkten durch seine Erfahrung und Kompetenz über Jahrzehnte erarbeitet hat, gesichert und weiter ausgebaut werden. Um vor allem den Markt "New Technologies / eMobility" zu erobern wurde die Anzahl der Mitarbeiter im Bereich Forschung & Entwicklung durchschnittlich auf 577 (Vorjahr 466) erhöht. Zudem arbeitet die Unternehmensgruppe im Bereich der Grundlagenforschung eng mit verschiedenen Hochschulen, Forschungsinstituten sowie Unternehmen zusammen. Die Erfolge der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten stellt Mühlbauer durch ein international aufgestelltes lntellectual Property Management sicher: Im vergangenen Geschäftsjahr erzielte der Konzern 39 Patentanmeldungen (Vorjahr 48), davon 25 Neuanmeldungen und 14 Nachanmeldungen im Ausland. AUTOMATION. Innovation und Entwicklung haben sich vor allem auf die Realisierung von Produktionslösungen im eMobility Bereich konzentriert. Mühlbauer leistete hier Grundlagenforschung zur Fertigung von Batterie- und Brennstoffzellen und erreichte 2022 ein bahnbrechendes Ergebnis: die Firma konzipierte und baute Prototypen für vollautomatisierte Produktionslinien für Batteriezellen und Brennstoffzellen-Stacks. Auch wurde die Realisierung von zwei weiteren Produktionsanlagen zur Herstellung von sogenannten MEA's, dem Herzstück einer jeden Brennstoffzelle gestartet welche 2023 in Produktion gehen werden. Eine Produktionsanlage für Batteriemanagement-Systeme wurde beim Kunden installiert und die Produktion hochgefahren. Die entwickelten Fertigungslinien haben einen erheblich höheren Durchsatz als bisher entwickelte Systeme und erreichen trotzdem die gleiche oder bessere Genauigkeit, was entscheidend für die Qualität der Zellen und Stacks ist. Mit diesen Anlagen können zukünftig Gigafactories ausgestattet werden, die den enormen Bedarf an Kapazitäten decken können. Diese Forschungs- und Entwicklungsarbeit hilft maßgeblich dabei, die von der Politik ausgegebenen Klimaziele für die Elektromobilität erreichen zu können und ist auch ein entscheidender Faktor bei den Bestrebungen, eine unabhängige europäische Lieferkette im eMobility Bereich aufzubauen. Mühlbauer arbeitet hier mit den führenden Unternehmen im Bereich der europäischen Batteriezellen und Brennstoffzellentechnik. Einhergehend mit diesen Produktionsanlagen im Bereich Automotive wurde der Funktionsumfang unserer Komplettlösung für Industrie 4.0, dem MB PALAMAX®, stark erweitert. Der Fokus lag dabei in der Realisierung des Features "Track & Trace" welches es ermöglicht alle Produktions- und Prozessdaten pro Produkt zu erfassen und somit eine 100% Nachverfolgbarkeit zu generieren. Für die immer größer werdenden Datenmengen wurde MB PALAMAX® für Anwendungen via Cloud als auch für Clusters erweitert. Im Bereich Semiconductor Backend wurde die ALBATROSS, eine Die-Sorter Plattform welche sich dadurch auszeichnet sowohl kleine als auch extrem große Chips zu händeln und diese in verschiedene Güteklassen zu sortieren, dem sogenannten "Binning", um weitere Applikationen erweitert. Die Chips können nun sowohl vom Wafer als auch vom Tray gepickt als auch in Trays oder Carrier Tapes abgelegt werden. Die Produktzuführung als auch Entnahme erfolgt dabei komplett automatisiert. Auch der Anwendungsbereich des MB High-Speed Die Sorters, der MERLIN, wurde erweitert so dass dadurch die Marktführerschaft verteidigt werden konnte. Im Bereich RFID / IOT (Internet Of Things) lag der Fokus darauf die DDA100.000, den weltweit schnellsten RFID Inlay-Bestücker, zur Serienreife zu bringen. Diese hochkomplexe Anlage wird mittlerweile in Serie gefertigt und an die Kunden ausgeliefert. Aufgrund des ständig wachsenden Volumens wird das Thema Nachhaltigkeit auch für RFID Produkte immer wichtiger. Um RFID-Antennen umweltschonend herzustellen, wurde eine Anlage entwickelt und in Verkehr gebracht die den umweltfeindlichen Ätzprozess durch einen umweltfreundlichen Fräsprozess ersetzt. Zudem wurde der Druck- und Sinterprozess von funktionalen Antennen auf Papier weiter optimiert, um so die Plastik-Label durch umweltverträgliche RFID Papier-Label ersetzen zu können. Bei der Personalisierung von ID Dokumenten und SmartCards wurde das Produktportfolio sowohl für dezentrale als auch zentrale Anlagen erweitert und erfolgreich im Markt eingeführt. Bei den Personalisierungsprozessen lag der Entwicklungsschwerpunkt weiterhin auf der Drucktechnologie "Drop-On-Demand" als auch auf der Entwicklung optimierter Laser-Prozesse. Die automatischen Reisepass-Kontrolleinheiten (MB Fastgate) wurden zur Serienreife gebracht. Das Portfolio zur Aufnahme und / oder Verifizierung von biometrischen Daten (MB Kiosk) ist vereinfacht und überarbeitet worden. TECURITY®. Der Schwerpunkt des Geschäftsbereichs TECURITY® mit seinem Bereich der Software-Entwicklung liegt auf der Umsetzung der neuen Kundenprojekte. In diesem Kontext wurden Lösungskomponenten für ein eVISA System vorangetrieben und erfolgreich zum Abschluss gebracht. Das eVISA System in Mosambik ist seit Dezember 2022 im Einsatz und beinhaltet zur Absicherung eines QR-Codes einen VDS Signer (Visual Digital Seal). Unser MB TRUST VDS Signer ist vollständig kompatibel mit den Anforderungen, die im ICAO document 9303 8th Edition (2021) definiert wurden, und unterstützt darüber hinaus weitere Signatur-Standards wie VDS-NC und EU CovPas. In der Region Kurdistan in Irak wurde die Digitalisierung der behördlichen Verwaltung mit der Inbetriebnahme eines digitalen Identitätsmanagements erfolgreich abgeschlossen und ist mit dem Führerscheinsystem im August 2022 online gegangen. Das Identitätsmanagement steht allen Behörden in der Region Kurdistan zur Verfügung, um die Prozesse der Personenverifikation zu beschleunigen. Im Berichtszeitraum wurde das Softwareprodukt MB IMAGE ENHANCEMENT zur automatischen Aufbereitung von gescannten Passbildern und Unterschriften kundenspezifisch in Betrieb genommen. Dabei wurden die gesammelten Erfahrungen im Bereich künstliche Intelligenz weiter ausgebaut und für den Kunden weiterentwickelt. Im Online-Seminar von Silicon Trust 2022 präsentierten wir die Weiterentwicklung der Plattform MB TECURE ID zur Vereinfachung des Passagierabfertigungsprozesses in der Präsentation "Unlocking Seamless Travel with Biometric Technology". Der Trend zu digitalen Lösungen auf mobilen Endgeräten, der auf den internationalen Standard ICAO DTC und ISO 18013-5 basiert, wird von unterschiedlichen Systemintegratoren in weiteren Pilotprojekten ausgerollt. Der Geschäftsbereich TECURITY® hat im Juni 2022 ein weiteres Patent für den Anwendungsbereich Passagierabfertigung mit der Bezeichnung "SYSTEM ZUR PERSONENFLUSSSTEUERUNG" angemeldet. Produkte des Bereichs Document Solution schaffen Identität. Identifikationsdokumente, mit den zugehörigen Systemlösungen, sind für das tägliche Leben unerlässlich. Sie erlauben es Bürgerinnen und Bürgern, reibungslos über Landesgrenzen zu reisen und digitale Daten sicher auszutauschen. Integrierte, stabile Sicherheitskonzepte mit qualifizierten Sicherheits- und Funktionselementen sorgen dafür, dass Bürgerinnen und Bürger zweifelsfrei identifiziert und verifiziert werden können und ihre Daten vor Missbrauch und Manipulation geschützt sind. Aufgrund des technologischen Fortschritts und der damit verbundenen Zugänglichkeit zu neuen Technologien, die vor Jahren noch undenkbar waren, ist die kontinuierliche Erforschung und Untersuchung dieser Technologien eine Hauptaufgabe unserer Document Solution. Dies geschieht zum einen in Zusammenarbeit mit international erfahrenen Experten und zum anderen durch Erkenntnisgewinn an internen Entwicklungsprojekten. Diese Informationen und Erkenntnisse flossen im Berichtszeitraum nicht nur in die Konzeption, sondern auch in die Umsetzung neuer Projekte ein. Sie führten auch dazu, dass das Produktportfolio angepasst und die Kunden entsprechend beraten wurden. Mit dem Ziel, attraktive, sichere und wettbewerbsfähige Produkte anzubieten, wurden im Jahr 2022 neue Herstellungstechnologien erforscht und entwickelt, die unseren Kunden effizientere Fertigungsverfahren ermöglichen. Zudem wurden Sicherheitsmerkmale und Herstellungsverfahren im Berichtszeitraum als Erfindungen beim Patentamt eingereicht. B. Wirtschaftsbericht 1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen a. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen Land in Sicht - aber auch jede Menge gefährlicher Klippen, die noch umschifft werden müssen: So lässt sich der jüngste Weltwirtschaftsausblick des Internationalen Währungsfonds (IWF) zusammenfassen, der kürzlich in Washington vorgestellt wurde. Demnach wird sich die leichte konjunkturelle Erholung der vergangenen Wochen und Monate zwar mutmaßlich fortsetzen. Auf das gesamte Jahr 2023 gerechnet aber bleibt das globale Wachstum mit einem Plus von lediglich 2,8 % weiter ungewöhnlich schwach. Erst 2024 könne die Zuwachsrate dann immerhin wieder drei % erreichen, so der IWF, der im Auftrag der Staatengemeinschaft die weltweite Wirtschaftsentwicklung überwacht und Ländern in Geldnöten finanzielle Hilfen gewährt. Dass die Konjunkturerholung nur recht schleppend vorankommt, ist laut Währungsfonds vor allem den Ländern Europas geschuldet, die stärker als andere mit den Folgen der Corona-Pandemie und den Auswirkungen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zu kämpfen haben. So wird das Wachstum in der Euro-Zone in diesem Jahr mit rund 0,8 % aller Voraussicht nach gerade einmal halb so hoch ausfallen wie in den USA und Kanada. Noch dürftiger sieht es in Deutschland und Großbritannien aus: Beide Staaten sind die einzigen unter den führenden Industrie- und Schwellenländern, denen der Währungsfonds für 2023 mit minus 0,1 beziehungsweise minus 0,3 % sogar einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) voraussagt. Damit ist der IWF ein Stück weit pessimistischer als der Sachverständigenrat der Bundesregierung, der seine Wachstumsprognose für dieses Jahr erst jüngst von minus 0,1 auf plus 0,2 % nach oben korrigiert hatte. scrollen
Im Berichtsjahr 2022 hat der EURO gegenüber dem US-Dollar weiter an Substanz verloren. Der Wechselkurs des US-Dollars je Euro veränderte sich von 1,13 USD auf 1,05 USD. b. Branchenbezogene Rahmenbedingungen PRECISION PARTS & SYSTEMS. Trotz zahlreicher Hindernisse ist der deutsche Maschinen- und Anlagenbau laut Branchenverband VDMA auf Kurs geblieben, zieht für das Jahr 2022 eine positive Bilanz und blickt mit Zuversicht auf das kommende Jahr. Die hohe Inflation und der Ukraine-Krieg mit all seinen Folgen werden die Branche aber noch lange belasten. Materialengpässe und Schwierigkeiten in der Lieferkette dauern an, wobei mit Blick auf Chemikalien, Kunststoffen und Metallerzeugnissen eine merkliche Entspannung zu verspüren ist. Nach wie vor angespannt ist die Lage dagegen bei Elektronikkomponenten, wenngleich mit rückläufiger Tendenz. Zudem kehren immer mehr Staaten zu protektionistischen Maßnahmen zurück, womit signifikante Investitionen einhergehen. Dennoch haben die Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau ihre Innovationskraft und Anpassungsfähigkeit bewiesen. Der Export konnte dem Branchenverband VDMA zufolge auf einen Rekordwert gesteigert werden. Die Ausfuhren stiegen um nominal 6,1 % auf 192,4 Mrd. EUR, ein Plus von 11,1 Mrd. EUR. Allerdings trieben höhere Preise im Zuge der Inflation den Exportwert hoch. Preisbereinigt fielen die Ausfuhren allerdings um 1,3 % gegenüber dem Vorjahr. Der Anteil Russlands schrumpft 2022 auf 1,4% und die USA bauen ihren Vorsprung vor China als wichtigster Markt aus. AUTOMATION. Die Verwerfungen in den weltweiten Lieferketten hatten unterschiedlichste Auswirkungen auf unser Geschäftsumfeld. Während die Beschaffung von Rohstoffen und Komponenten wesentlich schwieriger und teurer wurde, ist die Nachfrage nach Produktionsequipment insbesondere in halbleiternahen Branchen weiter auf hohem Niveau. Ebenso eröffnet der Trend nach klimaneutralen Technologien im Bereich der eMobilität enormes Potential im europäischen und perspektivisch auch im amerikanischen Markt. TECURITY®. Der Markt für Sicherheitsprodukte in den Bereichen Zutritts- und Grenzkontrollsysteme sowie Dokumente zur Personenidentifikation und -verifikation konsolidierte sich fortgesetzt auch in 2022. Die Standardisierung und Zertifizierung, als auch insbesondere die Digitalisierung, nimmt weiter zu. Der Trend, Projekte in Form von "Public Private Partnerships" umzusetzen, setzt sich ebenso ungebrochen fort. Projekte werden zunehmend im Rahmen von Betreiber-Modellen vergeben, womit das Risiko der Projektumsetzung auf den Auftragnehmer verlagert wird. Internationale Institutionen wie UNDP (United Nations Development Programme), Weltbank und IOM (International Organization for Migration) bewerben und finanzieren verstärkt virtuelle, standardisierte und interoperable Systeme. Nordamerika dominierte den Markt mit einem Umsatzanteil von ca. 30%. Es ist die Region mit vielen Early Adopters und wichtigen Markttreibern. Die Nachfrage nach Identitätsprüfung wird durch die Entwicklung von Regierungsinitiativen wie Smart Cities, Smart Infrastructure und digitale identitätsbasierte Führerscheine vorangetrieben. Der asiatisch-pazifische Raum ist die voraussichtlich am schnellsten wachsenden Region, getrieben vom Komponenten- und Servicegeschäft. Prinzipiell wird das Wachstum durch Faktoren wie Regierungsinitiativen zur Bekämpfung von Identitätsbetrug und die Stärkung von eKYC zur Überprüfung von Identitäten vorangetrieben. 2. Lage a. Geschäftsverlauf Zusammenfassend lässt sich das Geschäftsjahr 2022 für die Mühlbauer Gruppe als Jahr der Fundamentlegung für die anstehenden Herausforderungen bezeichnen. So wurden einerseits gruppenweit signifikant Investitionen getätigt, um den stark gestiegenen Auftragseingang abarbeiten zu können. Zum anderen erarbeitet Mühlbauer gerade für die führenden europäischen Keyplayer grundlegende Fertigungslösungen mit Leuchturmcharakter für die gesamte Batteriezellen- und Brennstoffzellenindustrie. Damit verbunden sind natürlich Herausforderungen technologischer Art, aber auch in der Lieferkette, die in Teilen immer noch von den Folgen der Corona-Pandemie gezeichnet ist. Vor diesem Hintergrund erzielte der Mühlbauer Konzern im Berichtsjahr einen konsolidierten Umsatz von 324,5 Mio. EUR. Im Vergleich zum Vorjahr (343,0 Mio. EUR) reduzierte sich damit das Umsatzvolumen um 18,5 Mio. EUR bzw. 5,4%. Die Gesamtleistung ist hingegen durch gestiegene Bestandsveränderungen in 2022 mit 394,7 Mio. EUR um 29,3 Mio. EUR bzw. 8,0% höher als in 2021 mit 365,4 Mio. EUR. Die Bestandserhöhungen resultieren aus dem stark gestiegenen Auftragsvolumen. Aufgrund der höheren Durchlaufzeit der bereits erwähnten Leuchtturmprojekte zur Entwicklung von grundlegend neuen Fertigungslösungen in der Batteriezellen- und Brennstoffzellenindustrie auf der einen Seite und eines damit verbundenen stark gestiegenen Forschungs- und Entwicklungsaufwands auf der anderen Seite reduzierte sich das EBIT signifikant und fällt mit 8,1 Mio. EUR um 68,6 Mio. EUR bzw. 89,4% niedriger aus als im Vorjahr (76,7 Mio. EUR). Damit einher ging auch ein Rückgang des Cash-Bestands um 20,1 Mio EUR. b. Ertragslage Auftragseingänge/-bestand. Der im Berichtsjahr erzielte Auftragseingang des Mühlbauer Konzerns weist mit 695,0 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahr (446,6 Mio. EUR) einen Zuwachs von 248,4 Mio. EUR bzw. 55,6 % auf. Der Auftragsbestand des Mühlbauer Konzerns betrug zum Ende des Berichtszeitraums 906,4 Mio. EUR. Im Vergleich zum Vorjahr (537,6 Mio. EUR) entspricht dies einer Steigerung von 368,8 Mio. EUR bzw. 68,6 %. ![]() PRECISION PARTS & SYSTEMS. Der Auftragseingang im Geschäftsfeld Precision Parts & Systems lag im Berichtsjahr bei 58,4 Mio. EUR und damit um 6,7 Mio. EUR bzw. 12,9 % über dem Wert aus 2021 (51,7 Mio. EUR). Der Auftragsbestand erhöhte sich auf 43,9 Mio. EUR (Vorjahr 34,2 Mio. EUR). AUTOMATION. Die Märkte der Business Line Automation zeigten sich sehr positiv. Der Auftragseingang des Geschäftsbereichs Automation erhöhte sich im Berichtszeitraum um 61,5 % auf 401,9 Mio. EUR und liegt damit weit über dem Vorjahr (248,9 Mio. EUR). Dies ist zum einen auf die angestammten Märkte in der Semiconductor- sowie RFID-Industrie zurückzuführen. Ganz besonders positiv entwickelt hat sich zudem der Auftragseingang für Maschinen im Bereich der Batterie- und Brennstoffzellenfertigung. Der Auftragsbestand zum Bilanzstichtag erhöhte sich analog auf einen Wert von 427,3 Mio. EUR (Vorjahr: 201,4 Mio. EUR). TECURITY®. Für das projektbezogene Geschäftsfeld TECURITY®, dessen Kernkompetenz in der Konzipierung und Realisierung komplexer ID-Projekte mit Gesamtlösungscharakter liegt, fiel der Auftragseingang im Berichtsjahr mit 234,6 Mio. EUR um 88,7 Mio. EUR bzw. 60,8 % erneut signifikant höher aus als im Vergleich zum Vorjahreswert in Höhe von 146,0 Mio. EUR. Dieser Anstieg ist zu ganz wesentlichen Teilen auf den Zuschlag einer Regierung eines Staates der Europäischen Union für die Umsetzung einer nationalen ID-Lösung zurückzuführen. Der Auftragsbestand verzeichnete zum Ende des Berichtsjahres eine starke Zunahme um 133,2 Mio. EUR bzw. 44,1 % auf 435,2 Mio. EUR nach 302,0 Mio. EUR im Vorjahr. ![]() PRECISION PARTS & SYSTEMS. Der Umsatz im Geschäftsfeld Precision Parts & Systems lag im Berichtsjahr mit 49,6 Mio. EUR um 5,4 Mio. EUR bzw. 12,2% über dem Vorjahreswert von 44,2 Mio. EUR. AUTOMATION. Der Umsatz der Business Line Automation reduzierte sich auf 168,5 Mio. EUR und liegt 19,8 Mio. EUR unter dem Vorjahr (188,3 Mio. EUR). V.a. Pilotprojekte für die Batterie- und Brennstoffzellenfertigung, aber auch für die Semiconductor Industrie befanden sich zum Stichtag immer noch in Bearbeitung und der damit verbundene Umsatz konnte noch nicht realisiert werden. TECURITY®. Das projektbezogene Geschäftsfeld TECURITY® weist im Berichtsjahr einen leicht geringeren Umsatz aus als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. So sanken die Umsatzerlöse von 110,5 Mio. EUR im Vorjahr um 4,2 Mio. EUR bzw. 3,8 % auf 106,3 Mio. EUR im Berichtsjahr. Regionale Umsatzverteilung. Regional betrachtet reduzierte sich der Umsatz insbesondere in Asien von 137,5 Mio EUR auf 106,8 Mio EUR (./. 30,7 Mio EUR bzw. 22,3%). Zulegen konnte er hingegen v.a. in Deutschland von 56,7 Mio EUR auf 65,5 Mio EUR (+8,8 Mio EUR bzw. +15,5%) sowie in den Ländern Australien, Neuseeland, Fiji und Mikronesien (Sonstige) von zusammen 2,4 Mio EUR auf 9,3 Mio EUR (+6,9 Mio EUR bzw. +287,5%) ![]() c. Ergebnisentwicklung ![]() Das vom Technologiekonzern Mühlbauer im Berichtszeitraum erwirtschaftete operative Ergebnis fiel aus den bereits genannten Gründen mit 8,1 Mio. EUR um 68,6 Mio. EUR deutlich niedriger aus als im vergleichbaren Vorjahr (76,7 Mio. EUR). Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten im Wesentlichen Effekte außerhalb der Kernaktivitäten des Konzerns, periodenfremde Geschäftsvorfälle und sonstige nicht direkt mit dem Kerngeschäft der Gruppe verbundene Geschäftsvorfälle. Die sonstigen betrieblichen Erträge sanken um 6,8 Mio. EUR auf 15,1 Mio. EUR im Berichtsjahr - nach 21,9 Mio. EUR im Vorjahr. Ursächlich waren insb. der Rückgang von Kursgewinnen sowie von Rückstellungsauflösungen. Das Rohergebnis ist aufgrund der o.g. Pilotprojekte trotz gestiegener Gesamtleistung (394,7 Mio EUR gegenüber 365,4 Mio EUR im Vorjahr) absolut um 15,1 Mio. EUR auf 249,8 Mio EUR gesunken (264,9 Mio EUR im Vorjahr). Gemessen an der Gesamtleistung liegt die Rohergebnismarge mit 63,3% damit deutlich unter dem Vorjahresniveau von 72,5%. Die Personalaufwendungen sind in 2022 um 23,8 Mio. EUR bzw. 20,5% von 115,7 Mio. EUR auf 139,4 Mio. EUR gestiegen. Die Steigerung resultiert in erster Linie aus einem starken Zuwachs an Mitarbeitern als Konsequenz aus dem deutlich gestiegenen Auftragsvolumen (+55,6% in 2022). Die Abschreibungen lagen mit 25,3 Mio. EUR um 9,0 Mio. EUR über dem Niveau des Vorjahres von 16,3 Mio. EUR. Die spiegelt den bereits geschilderten Investitionsanstieg wider und ist insbesondere auf Investitionen in der Business Line PRECISION PARTS & SYSTEMS zurückzuführen. Die Erhöhung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen von 56,2 Mio. EUR im Vorjahr auf 76,9 Mio. EUR kommen insb. aus gestiegenen Betriebsaufwendungen (+6,5 Mio EUR), Vertriebs- und Werbeaufwendungen (+5,2 Mio EUR), Reiseaufwendungen (+5,1 Mio EUR) und Verwaltungsaufwendungen (+4,9 Mio EUR). In Summe schließt die Mühlbauer Gruppe das Fundamentlegungsjahr 2022 mit einem Ergebnis vor Steuern von 8,6 Mio. EUR ab, welches um 68,5 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert von 77,1 Mio. EUR liegt. Dies entspricht einer Rendite (bezogen auf die Gesamtleistung) von 2,2% gegenüber 21,1% im Vorjahr. Der im Berichtsjahr ausgewiesene Steueraufwand in Höhe von 11,6 Mio. EUR hat sich im Vergleich zum Vorjahreswert von 18,2 Mio. EUR um 6,6 Mio. EUR verringert und ist im Wesentlichen auf die Erhöhung der aktiven latenten Steuern zurückzuführen. Unter Berücksichtigung der vorstehend erläuterten Entwicklung weist der Technologiekonzern Mühlbauer im Geschäftsjahr zusammenfassend einen Konzernjahresverlust von -3,0 Mio. EUR aus, was gegenüber dem Vorjahr (58,9 Mio. EUR) einer Reduzierung um 61,9 Mio. EUR entspricht. Dividende. Aufgrund des starken Wachstums des Konzerns besteht auch ein erhöhter Finanzierungsbedarf. Auf der anderen Seite sieht der Vorstand die Mühlbauer Gruppe in ihren Märkten gut positioniert. Daher werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung vorschlagen, für das Geschäftsjahr 2022 eine Dividende i.H.v. einem Euro je Aktie auszuschütten. Ergebnis je Aktie. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie wird ermittelt, indem das Jahresergebnis durch den gewichteten Durchschnitt der im Berichtszeitraum umlaufenden Aktien dividiert wird. ![]() d. Finanzlage Cashflow. Der Mittelabfluss aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit wird jeweils direkt zahlungsbezogen ermittelt. Der Mittelzufluss aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit wird ausgehend vom Konzernjahresergebnis indirekt abgeleitet. Der in der Cashflow-Rechnung betrachtete Finanzmittelfonds umfasst alle in der Bilanz ausgewiesenen liquiden Mittel. ![]() Der Mittelzufluss aus der laufenden betrieblichen Geschäftstätigkeit lag im Berichtszeitraum mit 39,7 Mio. EUR um 19,5 Mio. EUR bzw. 32,9% unter dem Niveau des Vorjahres (59,2 Mio. EUR). Hauptfaktoren für diese Veränderung waren im Wesentlichen der niedrigere Konzernjahresüberschuss und eine deutliche Zunahme des Lagerbestands auf der einen Seite, sowie aber auch eine deutliche Zunahme der erhaltenen Anzahlungen von Kunden auf der anderen Seite. ![]() Der Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit lag mit 36,4 Mio. EUR unter dem Niveau des Vorjahreswerts von 45,6 Mio. EUR. Der Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit betrug im Geschäftsjahr 2022 23,6 Mio. EUR (Vorjahr 22,1 Mio. EUR) und betrifft die im Geschäftsjahr vorgenommene Gewinnausschüttung an unsere Aktionäre sowie den Kauf eigener Aktien. Als Summe der einzelnen Cashflows zusammen mit der Veränderung des Unterschiedsbetrages aus der Währungsumrechnung verringert sich der Finanzmittelfonds gegenüber dem Vorjahr (98,3 Mio. EUR) um 20,1 Mio. EUR auf 78,2 Mio. EUR. Kapitalbedarf und Refinanzierung. Im Geschäftsjahr 2023 benötigt der Mühlbauer Konzern Kapital zur Finanzierung seiner operativen Geschäftstätigkeit, zur planmäßigen Durchführung von Investitionen sowie zur Zahlung der sonstigen finanziellen Verpflichtungen. Die Geschäftsleitung der Mühlbauer Gruppe geht davon aus, diese Anforderungen durch den Cashflow aus dem laufenden Geschäft und verfügbare Zahlungsmittel erfüllen zu können. e. Vermögenslage ![]() Aktiva. Das Anlagevermögen erhöhte sich insgesamt um 12,4 Mio. EUR auf 149,0 Mio EUR. Diese verteilen sich auf andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung (+4,4 Mio EUR), technische Anlagen und Maschinen (+3,7 Mio EUR), Grundstücke (+3,1 Mio EUR) und immaterielle Vermögensgegenstände (+1,7 Mio EUR). Die Erhöhung des Umlaufvermögens um 65,6 Mio. EUR auf 371,1 Mio. EUR ist im Wesentlichen auf den Bestandsaufbau der Vorräte um 94,3 Mio. EUR auf 233,6 Mio. EUR zurückzuführen. Gegenläufig wirkt der Rückgang des Guthabens bei den Banken um 20,1 Mio. EUR auf 78,2 Mio. EUR, sowie der Verkauf von Wertpapieren in Höhe von 9 Mio. EUR. Passiva. Das Eigenkapital reduzierte sich von 250,0 Mio. EUR zum 31. Dezember 2021 auf 224,1 Mio. EUR zum 31. Dezember 2022. Betreffend die Veränderungen wird auf die Ausführungen im Konzernanhang verwiesen. Die Rückstellungen haben sich von 67,8 Mio EUR um 13,2 Mio EUR auf 81,0 Mio EUR erhöht. Ursächlich waren insb. erhöhte Steuerrückstellungen (+9,7 Mio EUR). Die Verbindlichkeiten haben sich um 100,2 Mio EUR auf 227,3 Mio. EUR erhöht, was im Wesentlichen aus dem Anstieg der erhaltenen Anzahlungen um 100,2 Mio. EUR resultiert. Der Vorstand ist zusammengefasst mit dem stark reduzierten Ergebnis nicht zufrieden, sieht es jedoch auch als Zukunftsinvestition, um die gigantischen Herausforderungen der Klimakrise und die damit einhergehenden notwendigen technologischen Innovationen stemmen zu können. Indem die Mühlbauer Gruppe Beiträge in der Batteriezellen- und Brennstoffzellenfertigung liefert, möchte sie der europäischen Automobilindustrie zur Unabhängigkeit von der vorauseilenden asiatischen Konkurrenz und zu einer wieder zu erlangenden technologischen Marktführerschaft verhelfen. f. Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren Wertorientierte Steuerungsgrößen. Das Berichtswesen im Mühlbauer-Konzern liefert zeit- und verantwortungsnah ausgewählte wertorientierte Steuerungsgrößen und stellt somit ein unternehmerisches Führungsinstrument zur Verfügung, das vorausschauend ist und frühzeitige Signale für Veränderungsmaßnahmen setzt. Die Unternehmensführung mit wertorientierten Steuerungsgrößen erstreckt sich dabei über den gesamten Herstellungsprozess des Produktportfolios: Von der Beschaffung und der Produktion über den Bereich Forschung und Entwicklung bis hin zum Vertrieb basiert die Umsetzung des Leitbildes der wertorientierten Unternehmensführung auf eindeutig definierten Kennzahlen. Dieses konzernweit umgesetzte Controllingkonzept ermöglicht es dem Management, Ergebnisse unternehmensintern und -extern zu kommunizieren, sowie eine zielgerichtete Steuerung und Koordination der betrieblichen Geschäftsprozesse durchzuführen. Das Management steuert den Konzern durch strategische und operative Ziele sowie auf der Grundlage monetärer und nicht-monetärer Kenngrößen. Zentrale finanzielle Steuerungsgrößen für den Mühlbauer Konzern bilden das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT), die Umsatzrendite vor Steuern (Ergebnis vor Steuern gemessen an der Gesamtleistung) sowie der Operative-Cashflow. Innerhalb der einzelnen Geschäftsprozesse unterscheidet sich die praktizierte Ausprägung der wertorientierten Unternehmensführung. Im Bereich Beschaffung liegen neben dem Monitoring von Einkaufsvolumina und Lieferterminverzügen weitere Schwerpunkte auf der Überwachung des Bestellobligos sowie der rechtzeitigen Bedarfsanmeldung von Kaufteilen. Zudem erfolgen eine Nachverfolgung der Wirksamkeit von Kostenreduktionsprogrammen und die Beobachtung von Investitionsquoten. Die Aktivitäten im Produktionsbereich werden anhand von Kostensätzen und -quoten, Preisen, Produktivitätskennzahlen sowie absoluten und relativen Werten zur Bestandsentwicklung gesteuert. Ergänzend hierzu ist ein ERP-gestütztes Auftragsinformationssystem als Werkzeug für die Produktionssteuerung im Einsatz. Mit Hilfe eines weiteren ERP-gestützten Auswertungstools werden zudem periodisch Absolut- und Relativzahlen für die dem eigentlichen Kundengeschäft nachgelagerten Aktivitäten ermittelt, um Geschäftsbeziehungen über den gesamten Lebenszyklus bewerten und beurteilen zu können. Insbesondere in der Produktion und im Bereich F&E erfolgt eine periodische Darstellung der Personalstärke, um dort vorhandene personelle Kapazitäten bei unterschiedlichen Beschäftigungssituationen flexibel zwischen einzelnen Produktbereichen manövrieren zu können. Auftragseingang, Umsatz und ein aus der Offenen-Posten-Buchführung abgeleitetes, direkt an die verantwortlichen Personen gerichtetes Reporting inkl. Forderungslaufzeiten bilden innerhalb der Vertriebsorganisation wesentliche Steuerungsinformationen. Für die Identifikation von Key Accounts wird auf Seiten des Vertriebs zudem der nach quantitativen und qualitativen Kriterien ermittelte Kundenwert als Steuerungsgröße genutzt. Die termingenaue Bereitstellung sämtlicher Kennzahlen ist gekoppelt mit einem Abgleich der Ist- mit den Zielwerten. Aufgrund der stets zeitnahen Verarbeitung dieser Informationen durch das Management ist im Falle identifizierter Abweichungen gewährleistet, dass unmittelbar Eskalationsprozesse eingeleitet und erforderliche Gegenmaßnahmen ergriffen werden können. Dabei handelt es sich um Maßnahmen zur Gegensteuerung ungünstiger Entwicklungen, Entscheidungen über Investitionsmaßnahmen, die Auswahl und den Ausbau von Produktbereichen, mit denen das angestrebte Wachstum erreicht werden soll bzw. den Rückzug aus Aktivitäten, die keine ausreichenden Ergebnisbeiträge erzielen. Dieses im Mühlbauer Konzern gelebte Controllingkonzept unterstützt das Ziel langfristiger, nachhaltiger Wertsteigerung statt kurzfristiger Renditeoptimierung. Investitionen. Der Mühlbauer Konzern hat im Jahr 2022 Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von 37 Mio. EUR getätigt. Die Investitionsquote, als Verhältnis der Investitionen zum Umsatz, sank von 14,3 % in 2021 auf 11,4 % in 2022. In 2021 fiel die Investitionsquote aufgrund der neuen Galvanikhalle am Standort Roding überdurchschnittlich aus. Die Finanzierung der Investitionen erfolgte vollständig durch den operativen Cashflow. Nachhaltigkeit. Nachhaltige Unternehmensführung bedeutet für den Mühlbauer Konzern, hinsichtlich ökonomischer, ökologischer und sozialer Aspekte ein stabiles Fundament zu schaffen, auf dem Kunden, Lieferanten, Aktionäre und Mitarbeiter gleichermaßen auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten vertrauen können. Aus diesem Grund fühlt sich der Mühlbauer Konzern seit jeher verpflichtet, eine Unternehmensstrategie umzusetzen, die wirtschaftliche Notwendigkeit, ökologische Vernunft und gesellschaftliche Verantwortung verbindet und damit für alle Anspruchsgruppen einen Mehrwert bietet. Das Verständnis von Nachhaltigkeit spiegelt sich auch im Verhaltenskodex wider, der rechtliche und ethische Grundsätze zum Inhalt hat, die bei der täglichen Arbeit zu berücksichtigen und dessen Einhaltung für den gesamten Mühlbauer Konzern und für seine Mitarbeiter verpflichtend sind. Effizienz und Qualität. Als Hersteller hochtechnologischer Systemlösungen schöpft der Mühlbauer Konzern sämtliche technischen und betrieblichen Möglichkeiten aus, um ein Höchstmaß an Arbeitseffizienz und Produktqualität zu erzielen. Das an Entwicklungs- und Produktionsstandorten eingeführte und zertifizierte Qualitätsmanagement nach ISO 9001 sowie weitere zertifizierte Managementsysteme in bestimmten sensiblen Bereichen des Unternehmens wie z.B. das Management of Security Printing Processes nach ISO 14298, ein Security Management System for Suppliers to Security Printing Industry nach CWA 15374 im Konzernbereich TECURITY®, ein IT-Sicherheitsmanagement nach ISO 27001 sowie ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001 und ein Umweltmanagementsystem nach ISO 14001 unterstützen die kontinuierliche Weiterentwicklung. Durch regelmäßige Auditierungen werden konzerninterne Abläufe ständig optimiert. Festgestellte Abweichungen werden so frühzeitig erkannt und korrigiert. Produktion und Umwelt. Der Mühlbauer Konzern besitzt umfangreiche Produktionsbereiche mit besonderer Umweltrelevanz. Die wichtigsten Bereiche sind: scrollen
Um möglichen Umweltschäden vorzubeugen oder diese frühzeitig abzuwehren, achten sensibilisierte Mitarbeiter beim Umgang mit Gefahrstoffen auf die Einhaltung aller uns relevanten und geltenden umweltrechtlichen Vorschriften. Konsequent werden Abfallstoffe durch Müllvermeidung reduziert bzw. durch Recycling der Wiederverwertung zugeführt. Darüber hinaus ist die Zentrale in Roding gemäß dem Energiemanagementsystem ISO 50001 und dem Umweltmanagement ISO 14001 zertifiziert. Damit prüft der Konzern fortlaufend Energiesparmaßnahmen sowie die Verbesserung der energiebezogenen Leistung und leistet somit einen Beitrag zum Umwelt- sowie Klimaschutz. Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Vorbildliche und sichere Arbeitsbedingungen zu schaffen ist eine Selbstverständlichkeit für den Mühlbauer Konzern. Zu den Maßnahmen zur Vorbeugung von Arbeitsunfällen und Berufserkrankungen gehören abteilungsübergreifende Mitarbeiterschulungen, um regelmäßig gegenüber möglichen Gefahren zu sensibilisieren. Weiterhin werden technische Hilfsmittel wie Überwachungs- und Brandmeldesysteme für die Meldung von Störungen oder Notfällen bereitgestellt; ein besonderes Augenmerk ist auf Tätigkeiten mit erhöhter Gefährdungsrelevanz gerichtet. Die Zahl der meldepflichtigen Unfälle pro 1.000 Mitarbeiter ist von 19 auf 13 Mitarbeiter gesunken. Die Art und Schwere der Verletzungen hat dazu geführt, dass der Krankenstand von 0,15 % auf 0,14 % gesunken ist. Auch die Verletztenanzahl ist von 62 auf 49 gesunken. Um den Mitarbeitern auf Dienstreisen optimalen Schutz und Sicherheit zu bieten und im Ernstfall schnell reagieren zu können, verfügt der Konzern über ein Travel Risk Management System. Neben einer risikoabhängig erforderlichen Entscheidung zur Reisegenehmigung durch das Management und umfassender Aufklärung vor Reiseantritt steht den Mitarbeitern zudem eine 24/7 Hotline zum Thema Sicherheit und Gesundheit zur Verfügung. Als weiterer wichtiger Beitrag zu effizienter Arbeit wird beim Mühlbauer Konzern der betriebliche Gesundheitsschutz großgeschrieben. Dieser umfasst einen betriebsärztlichen Dienst, sowie Leistungen zur präventiven Gesundheitsvorsorge. Auch die firmeneigene Mühlbauer Academy bietet regelmäßige Kurse für gesundheitsbewusste Mitarbeiter an (z.B. aktive Pause). Die vom Mühlbauer Konzern im Zusammenhang mit dem Gesundheitsschutz angebotenen Maßnahmen schlagen sich auch langfristig gesehen in niedrigen Krankheitskosten nieder. Konzernweit liegt der Krankenstand mit 12,0 Tagen leicht über dem Niveau des Vorjahres (11,2 Tage). Soziales Engagement. Gesellschaftliches und soziales Engagement nimmt bei Mühlbauer einen hohen Stellenwert ein. Das Unternehmen begrüßt und fördert nicht nur ein ehrenamtliches Engagement seiner Mitarbeiter, sondern legt Wert darauf, auch selbst soziale Verantwortung zu übernehmen. 75 TEUR wurden anlässlich der Situation in der Ukraine an verschiedene Organisationen für hilfsbedürftige Kinder in der Ukraine gespendet. Unter dem Dach der vom Unternehmensgründer ins Leben gerufenen Josef-Mühlbauer-Stiftung unterstützt das Unternehmen auch ausgewählte soziale Initiativen und Projekte im ln- und Ausland mit kleineren und größeren finanziellen Zuwendungen. Mit Hilfe von Mitarbeitern und Geschäftspartnern der Unternehmensgruppe konnte eine Spendensumme von rund 42 TEUR erzielt und an die Josef-Mühlbauer-Stiftung übergeben werden. Damit unterstützte die Stiftung unter anderem den Bau eines Brunnens in Namibia mit 5 TEUR und mit jeweils 2 TEUR die Ausstattung einer Werkstatt für Kinder und Jugendliche in Deutschland, die Versorgung von Patienten mit Arm- und Beinprothesen in Albanien sowie die Tafel Deutschland e.V.. Weitere Spenden gingen an verschiedene Familien und Einzelpersonen, die etwa aufgrund einer Krankheit oder Behinderung der Hilfe bedürfen oder wegen eines Schicksalsschlages unverschuldet in Not geraten sind. Einkauf und Beschaffung. Die Beschaffungssituation im Jahr 2022 war aufgrund der aktuellen Marksituation sehr angespannt. Bedingt dadurch kam es zu einem massiven Anstieg der Lieferzeiten. Um dem entgegenzuwirken, wurden frühzeitig die notwendigen Komponenten zur Aufrechterhaltung der Produktion beschafft. Im Geschäftsjahr 2022 ist das Preisniveau angestiegen. Diese Erhöhungen konnten nur vereinzelt kompensiert werden. Im Bereich Qualität wurde der jährliche Trend, die Reklamationsquote zu reduzieren, erfolgreich fortgesetzt. Dies wurde u. a. durch zusätzliche Qualitätssicherungsvereinbarungen mit den Lieferanten und durch eine regelmäßige Überwachung der Reklamationsvorgänge anhand definierter Kennzahlen erzielt. Beschäftigung. Seit rd. 42 Jahren gilt der Mühlbauer Konzern als verlässlicher und verantwortungsvoller Arbeitgeber. Der Konzern fördert intensiv die Weiterentwicklung seiner Unternehmenskultur, als deren Basis der Verhaltenskodex des Mühlbauer Konzerns dient. Dem Kodex, der die Grundsätze für ethisches, faires und rechtskonformes Handeln formuliert, verpflichten sich alle Mitarbeiter weltweit. Die Grundzüge des Kodex bilden zwischenmenschliche Werte wie Offenheit, Geradlinigkeit, Ehrlichkeit und Verlässlichkeit. Personalpolitik. Der Mühlbauer Konzern legt größten Wert darauf, durch die eigene Ausbildung das Fundament für einen qualifizierten und kompetenten Mitarbeiterstamm zu legen, diesen kontinuierlich zu Fach- oder Führungsexperten weiterzuentwickeln und langfristig an das Unternehmen zu binden. Ein weiterer Schwerpunkt der Personalpolitik der Mühlbauer Gruppe ist die internationale Ausrichtung im Recruiting, durch welches es dem Konzern gelingt, teils hochqualifizierte Mitarbeiter aus dem Ausland zu gewinnen und so dem Fachkräftemangel in einigen Berufsbildern erfolgreich entgegenzuwirken. Die interkulturelle Orientierung, eine transparente Organisation mit klaren Verantwortlichkeiten sowie offene Kommunikationsstrukturen sind ebenfalls Teil der langfristigen Personalpolitik des Technologiekonzerns. Deshalb bietet Mühlbauer seinen Mitarbeitern zahlreiche Vorteile an. Ein Fokus liegt dabei auch auf der Internationalisierung der Mitarbeiter durch das Angebot an Sprachtrainings. Darunter fallen beispielsweise die unternehmensinterne Weiterbildungsakademie, Mitarbeiterevents oder auch die Kantine, welche die Mitarbeiter zu vorteilhaften Konditionen nutzen können. Die betriebliche Altersvorsorge und die Berufsunfähigkeitsversicherung werden weiterhin im Unternehmen aktiv genutzt. Mitarbeiterstruktur. In 2022 beschäftigte der Mühlbauer Konzern durchschnittlich 3.870 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen (Vorjahr 3.318). Der Anteil der außerhalb Deutschlands beschäftigten Mitarbeiter/-innen hat sich im Jahresvergleich mit 46,5% minimal erhöht (Vorjahr 46,0%). Der Personalaufwand hat sich um 20,4% von 115,7 Mio. EUR auf 139,4 Mio. EUR erhöht. Davon entfielen auf Löhne und Gehälter 116,9 Mio. EUR (Vorjahr 96,5 Mio. EUR) und auf Sozialabgaben 22,5 Mio. EUR (Vorjahr 19,2 Mio. EUR). ![]() Nachwuchsgewinnung. Fachkräftesicherung ist eine wachsende Herausforderung in Zeiten des Fachkräftemangels. Der Mühlbauer Konzern reagiert mit seinem Ausbildungsengagement proaktiv, um engagierte und qualifizierte Nachwuchskräfte aus dem eigenen Unternehmen weiter zu qualifizieren. Der demographische Wandel, die damit einhergehenden geburtenschwachen Jahrgänge sowie das steigende Interesse von Schulabgängern an einer Hochschulausbildung stellt den Mühlbauer Konzern jedoch vor eine stetig wachsende Herausforderung. Im Berichtsjahr wurden konzernweit 148 (Vorjahr 129) neue Auszubildende eingestellt, so dass sich zum Ende des Berichtszeitraums 469 (Vorjahr 403) junge Menschen in 18 verschiedenen Ausbildungsberufen befanden. Die hohe Anzahl an Auszubildenden entspricht einer Ausbildungsquote von 11,3% (Vorjahr 11,6%) und liegt damit weiterhin auf sehr hohem Niveau. Zudem bietet der Mühlbauer Konzern Schulabgängern mit Fachhochschulreife und überdurchschnittlichen Auszubildenden in Zusammenarbeit mit den Hochschulen Regensburg, Amberg-Weiden, Deggendorf und dem Technologie Campus Cham ein duales Studium in neun verschiedenen Studiengängen zum Bachelor of Engineering, Bachelor of Science bzw. Bachelor of Arts an. Im Jahr 2022 nutzten 30 junge Menschen diese Chance. Aktiv beworben werden auch Studenten der Agricultural University of Nitra (SK), wo u.a. auch Vorlesungen gehalten und Infoveranstaltungen vorgenommen werden. Neben Messeteilnahmen, Vorträgen und Firmenführungen bot der Mühlbauer Konzern im Berichtsjahr erneut diverse Workshops für umliegende Schulklassen sowie für alle Technikinteressierten an, um Kinder und Jugendliche frühzeitig für technische Berufe zu begeistern. Personalentwicklung. Das Potenzial des Konzerns sind die eigenen Mitarbeiter, die vorzugsweise eine Ausbildung im eigenen Haus absolviert haben. Deswegen legt der Mühlbauer Konzern großen Wert auf die kontinuierliche Weiterbildung seiner Mitarbeiter. Die hausinterne Weiterbildungsakademie, die "Mühlbauer Academy", bot daher zahlreiche und vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten an, um den internen Wissenstransfer zu forcieren und gezielt ausgewählte Mitarbeiter durch externe Schulungen weiter zu qualifizieren. Dieses Angebot wurde von der Belegschaft intensiv genutzt. Die Entwicklung der eigenen, ausgebildeten Nachwuchskräfte - gleich ob Auszubildender, dualer Student oder Berufseinsteiger - zu Entscheidungsträgern und Hauptverantwortlichen von morgen ist das langfristige Ziel. Mit intensiven Trainings und regelmäßigen Treffen wurden die dualen Studenten der Mühlbauer Gruppe im Berichtsjahr betreut. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Entwicklung der Auszubildenden. Diese erhielten während ihrer Ausbildungszeit regelmäßig Schulungen in den unterschiedlichsten Bereichen. Damit steht einer langfristigen Karriere und einer individuellen Entwicklung im Mühlbauer Konzern nichts im Wege. C. Prognose-, Chancen- und Risikobericht 1. Prognosebericht a. Gesamtwirtschaftliche Entwicklung Der Internationale Währungsfonds hat seine Prognose für das globale Wirtschaftswachstum leicht nach unten korrigiert. Vor allem die anhaltend hohe Inflation bereitet dem IWF Sorgen. Die Aussichten für die Weltwirtschaft haben sich nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) zuletzt leicht eingetrübt. Der am 11.04.2023 vorgestellten neuen Konjunkturprognose des IWF zufolge wird sich das globale Wachstum in diesem Jahr auf 2,8 % verlangsamen - nach einem Plus von 3,4 % im vergangenen Jahr. Noch im Januar war der Währungsfonds von einem weltweiten Wachstum von 2,9 % ausgegangen. Bemerkenswert sei, dass die Wirtschaft besonders in den Industrienationen nur langsam wachse. Für sie prognostiziert der IWF, dass die Wirtschaftsleistung in diesem Jahr um 1,3 % zunimmt. In den Schwellen- und Entwicklungsländern sieht es mit einem vorhergesagten Wachstum von 3,9 % hingegen deutlich besser aus. Auch für Deutschland hat der IWF seine Vorhersage um 0,2 %punkte im Vergleich zu Januar leicht nach unten korrigiert. Er rechnet jetzt mit einem Mini-Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,1 %. Für 2024 sagt der Bericht dann wieder ein Wachstum um 1,1 % voraus. Etwas zuversichtlicher hatten sich Anfang April führende deutsche Wirtschaftsinstitute mit Blick auf 2023 gezeigt. Für das laufende Jahr rechnen sie mit einem Mini-Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um 0,3 %. Immer klarer wird damit, dass es zu der befürchteten Rezession in Deutschland nicht kommen wird. https://www.tagesschau.de/wirtschaft/konjunktur/iwf-prognose-konjunktur-inflation-china-deutschland-weltwirtschaft-101.html b. Branchenbezogene Entwicklung. PRECISION PARTS & SYSTEMS. Der Maschinen- und Anlagenbau zeigt sich laut VDMA-Blitzumfrage verhalten optimistisch für das Gesamtjahr 2023. Produktion und Lieferfähigkeit sind durch gestiegene Preise und angespannte Lieferketten weiter unter Druck, jedoch scheint sich die Lage bei den Lieferketten nach und nach weiter aufzuhellen. Die Versorgungslage bei Elektronikkomponenten bleibt jedoch weiterhin eine Herausforderung - hier wird frühestens gegen Ende des Jahres eine Entschärfung erwartet. Für das Jahr 2023 wird angesichts der globalen Konjunkturabkühlung inflationsbereinigt ein Produktionsrückgang um real 2 % erwartet. Zwar wurde in den ersten beiden Monaten ein Produktionswachstum von 3,2 % verzeichnet, war der Auftragseingang laut VDMA aber gleichzeitig stark rückläufig. Größte Herausforderungen der Branche bleiben weiterhin der anhaltende Fachkräftemangel und die Energiekosten. Als große Chance für den mittelständischen Maschinen- und Anlagenbau bezeichnete der VDMA-Präsident insbesondere das Ziel einer klimaneutralen Wirtschaft. Die innovativen Unternehmen können davon profitieren. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass die Unternehmen auf eine verlässliche und bezahlbare Material- und Energieversorgung bauen können. Die deutsche Regierung sowie auch die EU sind gefordert notwendige Maßnahmen rasch und mit möglichst wenig bürokratischem Aufwand umzusetzen. AUTOMATION. RFID - Radio Frequency Identification - ist von zentraler Bedeutung für den technologiegetriebenen Wandel der Prozesse in Produktion, Logistik und Handel. Die Technik ermöglicht unter anderem die Optimierung von Prozessen und Lieferketten. Bis 2023 prognostizierte die IDTechEx für den gesamten RFID-Markt ein stetiges Wachstum. Quelle: https://www.idtechex.com/de/research-report/rfid-prognosen-akteure-und-chancen-2022-2032/849 https://www.acatech.de/projekt/rfid-wird-erwachsen/ Im »Smart Label Market« wird laut de.Statista ein Marktvolumen von 11,38 Mrd. € bis 2027 erreicht. Dies entspricht einem erwarteten jährlichen Umsatzwachstum von 10,32 % (CAGR 2022-2027) Die Nachfrage wird getrieben von steigender Nachfrage in Industriezweigen wie Handel, Gesundheitswesen, Konsumgüter, Verpackung, Automobil sowie vom Bedarf durch Automatisierung und Computerisierung. Quelle: https://www.labelpack.de/smart-label-markt-waechst-ueberdurchschnittlich/. Die weltweiten Haltleiterumsätze werden 2023 um 3,6 % zurückgehen, so eine aktuelle Prognose des Research- und Beratungsunternehmens Gartner. "Die kurzfristigen Prognosen für Halbleiter-Umsätze haben sich verschlechtert", erklärt Richard Gordon, Practice Vice President bei Gartner. "Die zunehmende Verschlechterung der Weltwirtschaft und eine geschwächte Nachfrage bei Verbrauchern werden sich negativ auf den Halbleiter-Markt in 2023 auswirken." Insofern wurde die Prognose für 2023 von ursprünglich 623 Milliarden US-Dollar auf 596 Milliarden US-Dollar angepasst. Quelle: https://www.it-daily.net/shortnews/weltweite-halbleiter-umsaetze-werden-2023-um-36-prozent-sinken Die Elektromobilität wird auch in 2023 Schritte nach vorne gehen. Nach dem erneuten Verfehlen der in dem Klimaschutzgesetz festgelegten CO 2 -Ziele im Jahr 2022 soll in 2023 das Tempo in der Mobilitätswende weiter angezogen werden. Sei es durch die Einführung neuer Elektroauto-Modelle, dem verstärkten Ankommen des Wandels der Mobilität in der Gesellschaft oder auch dem Fokus der Wirtschaft auf dieses Marktsegment. In diesem Zusammenhang spielt auch die Brennstoffzellenfertigung eine wichtige Rolle. Aktuell ist China in diesem Bereich Marktführer. Die europäische Automobilbranche wird hier nach Unabhängigkeit und technologischer Marktführerschaft streben, gestützt durch pannationale politische Bemühungen. TECURITY®. Der globale Identitätsprüfungsmarkt wird auch in 2023 um ca. 10% zunehmen. Die Identitätsprüfungsbranche wird durch die verschärften Vorschriften und den Zwang, sich branchenübergreifend an die Industriestandards zu halten, vorangetrieben. Die Einführung hochskalierter Identitätsprüfungssysteme, zu denen leistungsstarke mobile Geräte mit Kameras, GPS-Funktionen und Mikrofonen gehören, hat die Self-Service-Identitätsprüfung verbessert, um Multi-Faktor-Authentifizierung in verschiedenen Formen anzubieten. Treiber und Chance: Durch zunehmende Digitalisierung und Initiativen wie eID und Smart Infrastructure verlagern Regierungen und Privatsektoren auf der ganzen Welt die Identitätsprüfung in die virtuelle Welt. Cloud Services, Blockchain, Multimodale Biometrie und Video Analytics gewinnen rasant an Bedeutung. Länderübergreifende Initiativen: Die UN, IOM und ICAO befördern Initiativen, welche standardisierten eID-Systemen, Verifikations- und Authentifizierungsystemen den Vorrang einräumen. Multi-biometrische Verfahren, Videoanalysen und Liveness-Erkennung spielen hier eine besondere Rolle. Neue Geschäftsmodelle: In Zukunft werden klassische Betreibermodelle durch innovative "pay-by-use" Modelle ersetzt werden. Nicht mehr die Ausstellung eines Dokuments oder einer virtuellen ID, sondern die Anwendung / Verifikation wird vergütet werden. Der Markt wird in Lösungen und Services basierend auf Komponenten kategorisiert (Identitätsauthentifizierung, digitale Identitätsprüfung und ID-Prüfung sind die drei Unterkategorien der Lösung). Das Segment Services erfährt deutliche Wachstumsperspektiven. Die Überprüfung der digitalen Identität ist zu einem wesentlichen Bestandteil geworden, nachdem der private und staatliche Sektor den Zugang zu digitalen Diensten und Grenzkontrollen eingeführt hat. Mobilität und Flugreisen sind ein wichtiger Bestandteil unseres sozioökonomischen Gefüges. In 2023 wird sich die Erholung des internationalen Reiseverkehrs fortsetzen. Behörden und Betreiber modernisieren die Infrastruktur und setzen auf Technologien wie autonome Geräte und digitale Flughafen-Passagierverarbeitungssysteme. c. Prognose des Mühlbauer Konzerns PRECISION PARTS & SYSTEMS. Trotz eines von hartem Wettbewerb geprägten Marktumfeldes sowie der aktuell noch bestehenden verbleibenden negativen Auswirkungen des Ukraine-Krieges wird für das Jahr 2023 ein weiterer Anstieg im Auftragseingang sowie im Umsatz erwartet. Der Geschäftsbereich muss dabei den Herausforderungen seiner Märkte gerecht werden, u.a. der stetig wachsenden Volatilität der Maschinenbaubranche sowie dem anhaltenden Optimierungsdruck, um Kostensteigerungen zu bremsen bzw. zu kompensieren. Durch kontinuierliche Investitionen und Modernisierungen wird der Maschinenpark der Produktion stetig auf dem neuesten Stand gehalten. Als "One-Stop-Shop" ist es das Ziel, mit Hilfe seiner enormen Fertigungstiefe und einer over-night-time-to-market-Mentalität seinen Kunden alles aus einer Hand bereitstellen zu können. Zudem kann der Bereich durch größere Erweiterungsinvestitionen in den nächsten Monaten seine Position vor dem Hintergrund der anstehenden Herausforderungen der eMobilität ausbauen und den massiv ansteigenden Bedarf in der Batteriezellenfertigung durch Herstellung der Präzisionsteile für die notwendigen Automatisierungsanlagen bedienen, ohne seine Position in den anderen Märkten zu verlieren. Liefersicherheit und eine schnelle Reaktionszeit werden durch das gut gefüllte Rohmaterial-Lager unterstützt. Es wird ein positives Ergebnis mit einer Ergebnismarge im oberen einstelligen Bereich erwartet, welches investitionsbedingt gegenüber dem Vorjahr jedoch leicht rückläufig sein wird. AUTOMATION. Die in der Businessline AUTOMATION begonnenen und wegbereitenden Pionierprojekte im Bereich der eMobility werden in 2023 erfolgreich zum Abschluss gebracht. Damit wird für die Zukunft ein gutes Fundament gelegt. Die ersten Serienaufträge sind bereits im Haus, Weitere werden erwartet und die Position der AUTOMATION nachhaltig festigen. Auch in den anderen Bereichen Semiconductor, RFID und Dokumente ist die AUTOMATION für das Jahr 2023 gut aufgestellt. Profitiert wird von einer hohen Fertigungstiefe, einzigartigen Know-How und zahlreichen Alleinstellungsmerkmalen in diesen Märkten. Unterstützt wird dies durch ein globales Servicenetzwerk und die Flankierung durch die weiteren Geschäftsbereiche der Mühlbauer Gruppe PRECISION PARTS & SYSTEMS und TECURITY® und dadurch entstehende Synergien. Es wurden auch Maßnahmen getroffen, um die Beschaffungs- und Logistikrisiken weiter zu minimieren. Insgesamt wird für die Businessline AUTOMATION in 2023 wieder mit einem kräftigen Auftragseingangswachstum gerechnet, sowie mit einer positiven Ergebnisentwicklung. TECURITY®. Für die unternehmerische Einschätzung der möglichen Geschäftsentwicklung in 2023 spielt der Corona-Virus nur noch eine marginale Rolle. Auch in den Zukunftsbetrachtungen der aktuellen Regierungen und übergeordneten Institutionen dieser Welt stehen nun wieder andere Themen im Vordergrund. Dementsprechend ist die Grundlage einer gleichbleibenden bzw. steigenden Wirtschaftsleistung in den Volkswirtschaften gegeben und eine pandemiebedingte Investitionszurückhaltung bei nationalen ID-Projekten bzw. Einschränkung in den nationalen Betreibermodellen für ID-Projekte nicht mehr zu erwarten. Gleichwohl kann dieses Gedankenmodell für die Zukunft durch eine Eskalation und Internationalisierung des russischen Krieges gegen die Ukraine plötzlich und vollumfänglich kippen. In den für den Geschäftsbereich TECURITY® relevanten Märkten wird sich der Wettbewerbsdruck durch die von den Global Playern forcierten Standards und Zusammenschlüsse bzw. Aufkäufe weiter verschärfen und mit einem fortgesetzten Preis- und Kostendruck verbunden sein, wobei die unter "Branchenbezogene Entwicklung" aufgeführten Tendenzen die technischen Herausforderungen darstellen werden. Diesen erwarteten Gegebenheiten wird mit innovativen, durch Nutzung aus konzerninternen Synergieeffekten entwickelten Softwarelösungen und eine fortschreitende Komplettierung des Produktportfolios der im Mühlbauer-Konzern verbundenen Unternehmen begegnet, um dadurch einerseits den Vorsprung in den einzelnen Märkten zu sichern und andererseits Unabhängigkeit sowie Flexibilität zu wahren. Basierend auf dem beschriebenen Szenario prognostiziert der Geschäftsbereich TECURITY® für das aktuelle Geschäftsjahr 2023 eine deutliche Steigerung beim Auftragseingang im Vergleich zum Vorjahr. Für den Umsatz wird mindestens das gleiche Niveau wie im Geschäftsjahr 2022 erwartet. Ebenso wird mit einem gleichbleibenden positiven operativen Ergebnis gerechnet. KONZERN. Nachdem das Jahr 2022 wie oben geschildert als Jahr der Grundsteinlegung gesehen wird und das deutlich reduzierte Ergebnis als Zukunftsinvestition, geht der Vorstand davon aus, die genannten Pilotprojekte mit Leuchtturmfunktion in 2023 erfolgreich zum Abschluss zu bringen und mit der sich anschließenden Serienproduktion integraler Bestandteil der europäischen Bemühungen um eine technologische Marktführerschaft im Bereich der Batteriezellen- und Brennstoffzellenindustrie zu werden. Die ersten Aufträge für die Serie sind bereits in der Produktion. Für 2023 wird deshalb und aufgrund der Entwicklungen in den restlichen Geschäftsbereichen ein positives EBIT im unteren zweistelligen Millionenbereich erwartet. 2. Risiko- und Chancenbericht Die Risiken des Mühlbauer Konzerns werden sowohl top-down als auch bottom-up identifiziert, in einem geschäftsbereichsbezogenen Lagebericht dokumentiert und vom Management bewertet. Eine plausible Berechnung des möglichen Schadens mit ausführlicher Begründung, Nennung von Gegenmaßnahmen und deren zeitlicher Umsetzung sind zwingend vorgeschrieben und werden vom Management in Sitzungen mit Vorstand und Aufsichtsrat der Mühlbauer Gruppe ausführlich besprochen. Die Dokumentation des gesetzlich vorgeschriebenen Risikomanagements erfolgt in einem Risikomanagement-Handbuch, welches von der gesamten Belegschaft weltweit eingesehen werden kann. Die Meldung neu identifizierter Risiken erfolgt schnell und unbürokratisch an die Risikoverantwortlichen, das Controlling oder auch direkt an den Vorstand. Im Mühlbauer Konzern sind gegenwärtig keine Entwicklungen, die bestandsgefährdend sein könnten, erkennbar, auch wenn der Krieg in der Ukraine und die derzeitig laufenden Großprojekte diese negativ beeinflussen. Ein Ausschluss aller Risiken ist jedoch nie vollständig möglich. Eine Beeinträchtigung des Absatzes in den einzelnen Exportmärkten könnte beispielsweise durch eine Eskalation terroristischer Aktivitäten, Naturkatastrophen, mögliche Pandemien (Coronavirus SARS-CoV-2) oder Gesetzesänderungen bei Steuern und Zöllen erfolgen. Ungeachtet dessen ergeben sich für das Unternehmen derzeit die in den nachfolgenden Risikokategorien aufgeführten Risiken, die geeignet sind, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft wesentlich zu beeinträchtigen. Umfeld und Branchenrisiken. Derzeit ist der Wirtschaftsmarkt mit einer großen Unsicherheit behaftet. Hierzu tragen der aktuelle Krieg in der Ukraine, die anhaltende Belastung der Banken mit unsicheren Krediten, die skeptische Haltung der EZB, den globalen Wirtschaftshandel hemmende und die länderindividuellen Entscheidungen zur Marktbeeinflussung (bspw. Handelsstreitigkeiten) bei. Ausgehend von diesen Risiken erfolgt eine starke Beeinflussung der Wirtschaft, wodurch sehr schnell ein Wachstumsstopp erfolgen kann. Auch unterliegen die industriellen Geschäftsbereiche zudem einem Wettbewerbsdruck hervorgerufen durch das Agieren preisaggressiver Anbieter, hier vor allem aus dem asiatischen Raum. Das wirtschaftliche Umfeld birgt das Risiko rückläufiger Nachfrage unserer Kunden aus dem industriellen Sektor. Geschäfte mit Regierungen und regierungsnahen Institutionen - ungeachtet der bei solchen Projekten naturgemäß auftretenden Schwankungen - sollten sich als stabiler erweisen. Durch den fortgesetzten Ausbau seiner guten Marktpositionierung, dem Einstieg in neue Technologien und Zukunftsmärkte sowie der weiteren Stärkung der asiatischen Standorte für Produktaktivitäten im Halbleiterbereich begegnet der Mühlbauer Konzern dieser Risikosituation. Im Regierungsgeschäft begegnet der Mühlbauer Konzern dieser Risikosituation durch die erfolgreiche Realisierung bedeutender Referenzprojekte und der Erweiterung von technischen Lösungen für sein Produktportfolio als Gesamtlösungsanbieter. Sowohl im Regierungs- als auch im Industriesektor besteht das Risiko, dass es aufgrund mangelhafter oder verspäteter Analyse des Marktgeschehens zu einer fehlenden Übereinstimmung zwischen angebotenen Produkten und Lösungen auf der einen und den Kundenbedürfnissen auf der anderen Seite kommt. Die Folge wäre eine Kundenunzufriedenheit. Eine frühzeitige Reaktion auf Entwicklungen und Bedürfnisse der Branche erfolgt durch einen aktiven Dialog mit unseren Kunden sowie intensiven Analysen und Recherchen zum Marktumfeld, zu den Kundenwünschen und zur Konkurrenz. Um die Technologie- und Marktführerschaft in den für uns relevanten Märkten weiter ausbauen zu können, positioniert sich Mühlbauer mit seinen innovativen Maschinen- und Lösungskonzepten für gewöhnlich bereits in einem sehr frühen Stadium am Markt. Eine latente Gefahr, dass unsere Technologien durch andere Unternehmen kopiert werden, ist deshalb vorhanden. Dem möglichen Abfluss von Know-how durch Industriespionage oder durch Abwerben von Know-how-Trägern wird mit verschiedensten Maßnahmen begegnet. Zu den zentralen Steuerungselementen zählen deshalb: Die Absicherung von Kerntechnologien und -verfahren durch Patente, die gezielte Weiterentwicklung unseres technologischen Vorsprungs, die kontinuierliche Beobachtung des Marktes und der weitere Ausbau unserer internationalen Organisation. Unsere weltweiten Geschäftsaktivitäten unterliegen einer intern organisierten Exportkontrolle hinsichtlich der Lieferung von Gütern in andere Länder. Aufgrund des Umfangs, der Komplexität und der permanenten Veränderungen bestehender Ausfuhrbestimmungen besteht ein nicht geringes Risiko der Nichteinhaltung geltender Vorschriften mit unterschiedlichsten Sanktionierungen als Folge. Als wirkungsvolle, das Risiko minimierende Maßnahmen auf Seiten Mühlbauers sind die Implementierung einer IT-systemgestützten Exportkontrolle, eine intensive Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Ausfuhrkontrolle sowie die Ausbildung von Mitarbeitern zum Risikosachverhalt hervorzuheben. Gerade Geschäfte mit Regierungen oder regierungsnahen Institutionen sind oft mit komplexen Vertragskonstrukten verbunden, dies oftmals unter Bezugnahme auf lokal geltendes Recht. Hieraus können Vertragsrisiken entstehen, denen Mühlbauer mit vertrags- und projektspezifischen Risikoanalysen begegnet. Falls erforderlich werden nach Möglichkeit projektbezogene Schutzmaßnahmen zur Risikominimierung eingeleitet. Wegen mitunter stark ambitionierter Lieferzeiten zur Bedienung von Kundenaufträgen müssen von Mühlbauer als Anbieter von Komplettsystemen in zunehmendem Maße bereits Ressourcen eingeplant und bereitgestellt werden, bevor auf Kundenseite die Projektfinanzierung vollständig gesichert ist. Besonders bei Großprojekten müssen so erhebliche liquide Mittel vorfinanziert werden. Um derartigen Tendenzen entgegenwirken zu können, verfügt das Unternehmen über verschiedene Möglichkeiten, zum Beispiel die verstärkte Einbindung der Kunden und Lieferanten in Projektfinanzierungen sowie die Nutzung vorhandener Liquiditätsreserven. Dennoch ist das weltweite Engagement des Mühlbauer Konzerns bei derartigen Projekten mit länderspezifischen Risiken verbunden. Gesellschaftliche und politische Entwicklungen können in bestimmten Ländern zu Situationen führen (soziale Unruhen, Krieg, Zahlungsunfähigkeit eines Staates, Bruch rechtsbeständiger Zusagen, Pandemien, etc.), die für den Mühlbauer Konzern eine Anbahnung bzw. Abwicklung von Aufträgen negativ beeinflussen. Eine Risikominimierung erfolgt durch eine länderspezifische Risikobeurteilung, die Abwägung möglicher Vertragsstörungen mittels eines individuellen Chancen-/Risikoprofils und das begleitende Projektcontrolling mit lokaler Präsenz von Projektleitern. Umfeld- und Branchenrisiken können zusammenfassend durchaus auch Mühlbauer Konzern treffen. Durch ständige Investitionen und Innovationen hat sich die Gruppe jedoch eine gute Marktposition erarbeitet. Außerdem hat die Gruppe eine gute Liquiditätslage. Daher werden diese Risiken von der Geschäftsführung insgesamt nur als mittelschwer beurteilt. Technologierisiken. Mangelschäden oder Mangelfolgeschäden können entstehen, wenn unsere Maschinen qualitative Mängel aufweisen, die bei der internen Produktqualifikation nicht rechtzeitig erkannt werden. Die dadurch fehlerhaft hergestellten und möglicherweise in Umlauf gebrachten Endprodukte können beim Kunden zu Produktionsausfallzeiten oder Neuproduktion führen und erhebliche Kosten verursachen, für die der Mühlbauer Konzern eventuell haftbar gemacht werden kann. Als weitere Folge ist eine Schädigung des Rufs der Gesellschaft denkbar. Vorbeugende Maßnahmen wie die interne Produktqualifikation bei Neuentwicklungen, die Auditierung von Prozessvorentwicklungen, Unterstützung bei der Installation von Qualitätsmanagement-Systemen für die Produktion beim Kunden sowie entsprechende Vertragsgestaltungen im Hinblick auf Vermögensschäden helfen, das Risiko auf einem kontrollierbaren Niveau zu halten. Durch unzureichende oder falsche Beurteilung des aktuellen und zukünftigen Marktes kann es zu falschen Auftragsauslösungen bei Entwicklungsprojekten und/oder Maschinen kommen. Die Folgen sind hohe Entwicklungskosten und kontinuierlich steigende Vorräte, welche aufgrund gegebenenfalls erforderlicher Wertberichtigungen eine Ergebnis- und Liquiditätsbelastung darstellen können. Um derartige Fehlentwicklungen zu vermeiden, stellen wir bei sämtlichen Forschungs- und Entwicklungsprojekten den Kundennutzen zwingend in den Vordergrund. Soweit möglich arbeiten wir in allen Phasen der Produktentwicklung eng mit Konzeptkunden zusammen. Ein Expertenteam aus den Bereichen Forschung und Entwicklung, Produktion, Vertrieb und Service gibt die Richtung für Weiterentwicklungen vor und trifft Entscheidungen unter anderem auf Basis von Marktanalysen und Wirtschaftlichkeitsüberlegungen. Bei einem Unternehmen mit hohem Forschungs- und Entwicklungsanteil und einer ständigen Erweiterung des Produktportfolios steigt das Risiko, dass bei der Entwicklung neuartiger Technologielösungen fremde Schutzrechte verletzt werden und damit die Entwicklung, Produktion und Markteinführung neuartiger Produkte gestört wird. Der Mühlbauer Konzern versucht sich vor möglichen Schutzrechtsverletzungen zu schützen, indem systematische und IT-gestützte Recherchen durchgeführt werden, um Schutzrechte Dritter zu ermitteln und zu bewerten. Dadurch kann das Risiko minimiert werden und wird insgesamt eher als gering eingeschätzt. Allerdings stellt sich dieses Risiko für einzelne Märkte als sehr hoch dar. Zusammenfassend kann diese Risikogruppe somit mittlere Auswirkungen auf die Vermögens- und Finanzlage haben. Expansionsrisiken. Die Internationalisierung des Konzerns birgt das Risiko, dass für die Ingangsetzung neu gegründeter Gesellschaften bzw. Standorte neben hohen personellen Kapazitäten auch ein hoher Bedarf an liquiden Mitteln erforderlich ist, die während der Anlaufphase nicht vollständig aus organischen Einkünften der Niederlassung gedeckt werden können. Diesem Risiko wird durch eine transparente Organisation verbunden mit einer klaren Zuordnung der Verantwortungen, dem ständigen Dialog mit der lokalen Organisation, Trainings zu den Arbeitsabläufen, dem Transfer der Unternehmenskultur sowie der forcierten Vermittlung des technologischen Know-hows offensiv begegnet. Aufgrund der guten Finanzstärke der Mühlbauer Gruppe können Risiken in einzelnen Ländern gut abgefangen werden und als gering eingestuft werden. IT-Risiken. Beeinträchtigungen der System- und Datenlandschaft können Prozesse im Unternehmen ganz oder teilweise stören. Zudem können Daten durch falsche oder unerlaubte Datenzugriffe verfälscht, zerstört oder kopiert werden. Diesen IT-Risiken begegnen wir durch regelmäßige Investitionen im Bereich Hard- und Software, den Einsatz von Virenscannern und Firewall-Systemen sowie Penetrationstests durch externe Dienstleister zur Überprüfung der IT-Sicherheit. Zusätzlich orientiert sich der Mühlbauer Konzern an den Anforderungen der Norm ISO/IEC 27001 (Informationssicherheitsmanagement). Die Sensibilisierung der Belegschaft im Hinblick auf Datensicherheit und Datenmissbrauch sowie ein umfassendes Berechtigungsmanagement und Verschlüsselungskonzept helfen zudem, das Risiko auf einem überschaubaren Niveau zu halten. Die Auswirkungen auf die Vermögens- und Finanzlage sind eher als gering betrachtet. Personalrisiken. Der Wettbewerb um hochqualifizierte Fach- und Führungskräfte ist in der Branche und in den Regionen, in welchen sich der Mühlbauer Konzern bewegt, nach wie vor hoch und wird speziell in Deutschland durch die Auswirkungen des demographischen Wandels verschärft. Um seine Unternehmensstrategie umsetzen zu können, ist das Unternehmen gefordert, hochqualifiziertes Personal in einem intensiven Wettbewerbsumfeld zu finden und langfristig für das Unternehmen zu begeistern. Der Mühlbauer Konzern begegnet dieser Herausforderung mit intensiven Aus- und Weiterbildungsprogrammen für Nachwuchskräfte aus den eigenen Reihen, enge Kontakte zu ausgewählten Hochschulen, die Weiterentwicklung von loyalen Mitarbeitern zu künftigen Führungskräften sowie durch internationales Recruiting. Eingebettet in sämtliche Personalentwicklungskonzepte ist die Vermittlung der firmeneigenen Unternehmenskultur. Nachfrageschwankungen können in einigen Bereichen zu Personalüberkapazitäten führen. Um diesem Risiko möglichst ohne Entlassungen entgegenwirken zu können, setzen wir unter anderem auf einheitliche Qualifikationsstandards der Mitarbeiter, um die Belegschaft bereichsübergreifend und flexibel einsetzen zu können. Zeitlich begrenzte Verpflichtungen helfen zusätzlich, diesem Risiko entgegenzuwirken. Das Risiko wird als gering eingeschätzt und hat nur geringe Auswirkungen auf die Vermögens- und Finanzlage. Beschaffungsrisiken. Ziel des Einkaufs ist es, qualitativ hochwertige Rohstoffe und Leistungen termingerecht und kostenoptimal zu beschaffen. Dieser Beschaffungsprozess kann mit Preis- und Bezugsrisiken sowie Qualitätsrisiken von Lieferantenseite verbunden sein. Durch Budgetvereinbarungen für Rohmaterialen und eine praktizierte globale Beschaffungsstrategie werden Preise für definierte Zeiträume fixiert und Single-Source-Situationen relativiert. Umfassende Verfahrens- und Prüfanweisungen für den Wareneingang regeln, dass nur qualitativ einwandfreie Güter in den Fertigungs- und Montageprozess gelangen. Derzeit gibt es Verzögerungen beim Transport, die zu Lieferengpässen und zur Unterbrechung der eng vernetzten globalen Lieferketten führen. Einschränkungen in der Produktion sind möglich, weil nicht alle Bauteile sofort verfügbar sein können. Dies kann zu drohenden Pönalzahlungen aus Lieferverzügen führen. Jedoch die Möglichkeit für den Mühlbauer Konzern, auf die ausgebaute Inhouse-Lieferkette zurückzugreifen und somit das Risiko aus Sicht der Geschäftsführung so abgefedert werden kann. Durch die hohe Fertigungstiefe ist die Mühlbauer Gruppe relativ unabhängig. Daher wird das Risiko relativ gering eingeschätzt und hat auch keine nennenswerten Auswirkungen auf die Vermögens- und Finanzlage. Compliance-Risiken. Compliance-Risiken bezeichnen das Risiko, dass sich Führungskräfte oder Mitarbeiter des Unternehmens nicht an die Gesetze und Vorschriften halten oder unternehmensinterne Richtlinien missachten. Diese Risiken können in allen Bereichen des Unternehmens auftreten. Zur Risikominimierung und zur Sicherung der Compliance hat das Unternehmen eine Reihe von Maßnahmen festgelegt. Fachbereiche und von der Geschäftsführung beauftragte Personen stellen die Einhaltung der Gesetze und internen Vorschriften sicher. So verantwortet z. B. der Fachbereich Customs & Logistics die Einhaltung exportkontrolltechnischer und luftfahrtbehördlicher Auflagen, während der Datenschutzbeauftragte die Befolgung datenschutzrechtlicher Vorschriften kontrolliert. Darüber hinaus wurden Maßnahmen zur Minimierung der Risiken aus dem Compliance-Bereich Wirtschaftskriminalität ergriffen: scrollen
Nicht vollständig ausgeschlossen werden können vorsätzliche kriminelle Handlungen. Das Risiko an sich wird als gering eingeschätzt, könnte aber u.U. große Auswirkungen auf die Vermögens- und Finanzlage haben. Finanzwirtschaftliche Risiken. Der Mühlbauer Konzern nutzt neben einer regelmäßigen, intensiven Marktbeobachtung vertragliche Vereinbarungen um durch Wechselkurs- beziehungsweise Zinsschwankungen bedingte Währungsrisiken zu minimieren. Über die jeweils erwarteten Netto-Cash-Flows einer Währungseinheit hinausgehende Finanzgeschäfte in Fremdwährung werden grundsätzlich nach Abschluss des Grundgeschäftes oder, soweit es die Markterwartung zulässt, auch zu einem späteren Zeitpunkt kursgesichert. Die fortgesetzt steigende Anzahl internationaler, großvolumiger Projekte kann zu Liquiditätsrisiken führen, die sich aus Zahlungsausfällen oder -verzögerungen ergeben können. Derartige Ausfallrisiken werden durch ein mit Eskalationsprozessen ausgestattetes konsequentes Forderungsmanagement, kombiniert mit einer regelmäßigen Berichterstattung sowie einer umfassenden Bonitätsprüfung von Neukunden, minimiert. Die Eingrenzung des Liquiditätsrisikos erfolgt mittels Abschlusses von Kreditlinien bei Banken sowie dem Vorhalten von Liquiditätsreserven. Extremes Wachstum führt zu steigenden Lagerbeständen. Diese erhöhen wiederrum den Finanzbedarf. Aus diesem Grunde vereinbaren wir mit unseren Kunden Anzahlungen. Aufgrund der Sicherungsmaßnahmen und der guten Finanzstärke der Mühlbauer Gruppe kann das Risiko als gering eingestuft werden und kann im Fall der Fälle gut abgefangen werden. Rechnungslegungsprozess. Innerhalb des Mühlbauer Konzerns bestehen aufbau- und ablauftechnische Regelungen zur Vermeidung von Risiken in den Prozessen der Rechnungslegung. Für die im regional und funktional organisierten Bereich Finance tätigen Mitarbeiter existieren umfangreiche Checklisten. Die Umsetzung und die Kontrolle der Beachtung der darin aufgeführten Inhalte sowohl bei der laufenden Buchhaltung als auch bei der Abschlusserstellung gewährleisten die einheitliche und vollständige Vorgehensweise im Konzern. Die Erfassung buchhalterischer Vorgänge erfolgt in den Einzelabschlüssen der Tochterunternehmen der Mühlbauer Holding AG im Wesentlichen durch ein konzernweit einheitliches Buchhaltungssystem. Parallel dazu werden die Buchhaltungsdaten direkt in ein Konsolidierungssystem übertragen. Eine Kontrolle dieser Meldedaten erfolgt durch den Abschlussverantwortlichen des jeweiligen Buchungskreises. Im Anschluss daran werden sämtliche Konsolidierungsvorgänge zur Erstellung des Konzernabschlusses der Mühlbauer Holding AG wie die Kapitalkonsolidierung, die Vermögens- und Schuldenkonsolidierung oder die Aufwands- und Ertragskonsolidierung im Konsolidierungssystem generiert und vollständig dokumentiert. In einem weiteren Arbeitsschritt durchlaufen die ermittelten Konzerndaten ein Plausibilisierungsraster. Hierbei werden vor allem die relativen und absoluten Veränderungen der einzelnen Konzernpositionen gegenüber Vergleichszeiträumen betrachtet. Um sicherzustellen, dass die im Bereich Finance implementierten IT-Systeme verlässlich arbeiten, durchlaufen Neueinführungen bzw. Änderungen an den relevanten Systemen vor der Inbetriebnahme im Produktivsystem stets eine systematische Testphase innerhalb eines Testsystems. Die implementierten IT-Systeme sind zentralistisch ausgerichtet und werden von der Konzernzentrale aus betreut. Die Erteilung von Zugriffsrechten auf IT-Systeme unterliegt einem Genehmigungsprozess. Aufgrund entsprechender Dokumentationen ist die Struktur der Zugriffsrechte jederzeit darstellbar. Weder aufbau- noch ablauftechnische Regelungen können absolut sicherstellen, dass die Risiken in den Prozessen der Rechnungslegung nicht eintreten. Insbesondere persönliche Ermessensentscheidungen innerhalb der einzelnen buchhalterischen Arbeitsschritte können grundsätzlich fehlerhaft sein. Ferner besteht die Gefahr, dass Kontrollen aus simplen Fehlern oder Irrtümern heraus in Einzelfällen nicht funktionieren oder Veränderungen von Umgebungsvariablen trotz entsprechender Überwachung verspätet erkannt werden. Letztlich können Kontrollsysteme auch durch kriminelle Handlungen, insbesondere gemeinschaftlich von mehreren Personen, umgangen werden. Das Risiko wird als eher gering eingeschätzt. Allerdings gehen mit den begonnen Leuchtturmprojekte in der Batteriezellen- und Brennstoffzellenfertigung neue Controlling-Herausforderungen einher. Zusammenfassend wird dieser Risikogruppe eine mittlere Bedeutung für die Vermögens- und Finanzlage zugeschrieben. Sonstige Risiken. Gegen externe Einflüsse wie Sturm, Wasser oder Brand schützt sich der Mühlbauer Konzern durch ein umfangreiches Versicherungspaket, das regelmäßig geprüft und bedarfsorientiert angepasst wird. Des Weiteren bestehen rechtliche Risiken, auf welche im Konzernanhang unter "Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen" näher eingegangen wird. Innerhalb der vorgenannten Risikokategorien werden quantifizierbare und nicht quantifizierbare Risiken im Rahmen der Risikoinventuren erhoben und an die Risikoadressaten gemeldet. Bei den quantifizierbaren Risiken werden die Risiken, gemessen an ihren jeweiligen Erwartungswerten, in geringe Risiken (unter 1 Mio. EUR), mittlere (1 Mio. EUR bis 5 Mio. EUR), hohe (5 Mio. EUR bis 10 Mio. EUR) und sehr hohe Risiken (10 Mio. EUR bis 17 Mio. EUR) unterteilt. Chancen. Große Chancen für den Mühlbauer Konzern bieten sich durch die hohe Forschungs- und Entwicklungsintensität sowie durch die hohe Fertigungstiefe. Die für die weitere Geschäftsentwicklung des Mühlbauer Konzerns wesentlichen Chancen sind im Prognosebericht ausführlich dargestellt. Gesamtaussage. Trotz der Herausforderungen durch den Krieg in der Ukraine beurteilt die Geschäftsleitung zum Zeitpunkt der Erstellung des Lageberichts die Geschäftsaussichten der Mühlbauer Konzern u.a. im Hinblick auf das große Auftragspolster von ca. einer Milliarde Euro wieder als gut. Gegenwärtig sind keine Entwicklungen zu erkennen, die bestandsgefährdend sein könnten. Allerdings bringen die Anstrengungen in der E-Mobilität signifikante technologische wie organisatorische Herausforderungen mit sich, die das derzeitige Wachstum der Mühlbauer Gruppe begleiten. Insgesamt lassen sich weitere Risiken jedoch niemals vollständig ausschließen. So könnten beispielsweise auch Naturkatastrophen, eine Eskalation terroristischer Aktivitäten, sowie eine mögliche weitere Eskalation des Ukraine Krieges auf andere Länder, neue Pandemien oder Gesetzesänderungen bei Steuern und Zöllen in einzelnen Exportmärkten den Absatz von Technologielösungen beeinträchtigen.
Roding, 05.06.2023 Mühlbauer Holding AG Josef Mühlbauer BilanzAktiva scrollen
Gewinn- und Verlustrechnungscrollen
Kapitalflussrechnung nach DRS 21Konzern-Kapitalflussrechnung vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022 der Mühlbauer Holding AG scrollen
EigenkapitalspiegelENTWICKLUNG DES KONZERN-EIGENKAPITALS (HGB) VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2022 DER MÜHLBAUER HOLDING AG scrollen
ENTWICKLUNG DES KONZERN-EIGENKAPITALS (HGB) VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2022 DER MÜHLBAUER HOLDING AG scrollen
ENTWICKLUNG DES KONZERN-EIGENKAPITALS (HGB) VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2022 DER MÜHLBAUER HOLDING AG scrollen
AnhangA. Allgemeine Angaben Grundlagen des Konzernabschlusses Bei dem Mutterunternehmen, der Mühlbauer Holding AG, handelt es sich um eine Aktiengesellschaft, gegründet und mit Sitz in Roding, Deutschland. Die Gesellschaft ist am Amtsgericht Regensburg unter der Registernummer HRB 14419 in das Handelsregister eingetragen. Die Aktien der Gesellschaft werden seit dem 10. Juli 2013 im Freiverkehr (Open Market) an der Wertpapierbörse Frankfurt und im Basic Board gehandelt. Die Mühlbauer Holding AG gilt nicht als "börsennotiert" oder "kapitalmarktorientiert" im Sinne des HGB bzw. AktG. Die Mühlbauer Holding AG ist ein Mutterunternehmen im Sinne des § 290 HGB. Der Konzernabschluss der Mühlbauer Holding AG wird nach den handelsrechtlichen Rechnungslegungsvorschriften und den aktienrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt. Auf die zu den einzelnen Posten der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung im Anhang gemachten Angaben wird im Gliederungsschema durch arabische Zahlen verwiesen. Der Konzernabschluss ist in Euro aufgestellt. Soweit nicht explizit auf eine abweichende Darstellung hingewiesen wurde, beziehen sich alle in diesem Konzernabschluss ausgewiesenen Beträge auf Tausend Euro ("TEUR"). Negative Werte sind in Klammern dargestellt. B. Konsolidierungsmethoden In den Konzernabschluss sind neben der Mühlbauer Holding AG alle Tochtergesellschaften, bei denen der Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar die Mehrheit der Stimmrechte zusteht und somit die Kontrolle über diese Unternehmen ausüben kann, einbezogen. Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Neubewertungsmethode. Hierbei werden die Anschaffungskosten der erworbenen Anteile mit dem auf das Mutterunternehmen entfallenden neu bewerteten anteiligen Eigenkapital verrechnet. Die Vermögenswerte und Schulden des erworbenen Tochterunternehmens werden dabei mit ihren jeweiligen beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Verbleibende aktive Unterschiedsbeträge wurden als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen. Zum Stichtag ist kein Geschäfts- oder Firmenwert bilanziert. Negative Unterschiedsbeträge werden als gesonderte Position nach dem Eigenkapital ausgewiesen. Tochterunternehmen werden von dem Zeitpunkt an in den Konzernabschluss einbezogen (Vollkonsolidierung), an dem die Kontrolle auf den Konzern übergegangen ist. Sie werden zu dem Zeitpunkt endkonsolidiert, an dem die Kontrolle endet. Die einzelnen Jahresabschlüsse der Konzernunternehmen und der Konzernabschluss sind mit Ausnahme der Muehlbauer (India) Private Limited, Bangalore, Indien, auf den Stichtag des Mutterunternehmens aufgestellt. Für die Muehlbauer (India) Private Limited, Bangalore, Indien, wurde daher ein Zwischenabschluss aufgestellt. Zwischenergebnisse, Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den vollkonsolidierten Unternehmen werden vollständig eliminiert. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden von Tochtergesellschaften wurden, sofern notwendig, geändert, um eine konzerneinheitliche Bilanzierung zu gewährleisten. Soweit in Einzelabschlüssen Wertberichtigungen auf Anteile einbezogener Gesellschaften oder konzerninterne Forderungen gebildet wurden, werden diese im Rahmen der Konsolidierung zurückgenommen. Die Währungsumrechnung der ausländischen Tochtergesellschaften erfolgte für die Posten der Bilanz nach der modifizierten Stichtagskursmethode mit dem Kurs am Bilanzstichtag, während für die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung mit den jeweiligen Jahresdurchschnittskursen umgerechnet worden ist. Unterschiede bei der Währungsumrechnung bei den Vermögenswerten und Schulden gegenüber der Umrechnung des Vorjahres werden ergebnisneutral innerhalb des Eigenkapitals in dem Posten "Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung" ausgewiesen. Umrechnungsdifferenzen aus der Währungsumrechnung im Rahmen der Aufwands- und Ertragskonsolidierung sowie der Schuldenkonsolidierung werden ergebniswirksam behandelt. C. Konsolidierungskreis Der Konsolidierungskreis der Gesellschaft beinhaltet neben der Mühlbauer Holding AG selbst zum 31. Dezember 2022, weitere neun inländische und 27 ausländische Tochtergesellschaften. Die Gesellschaften, von denen das Unternehmen unmittelbar bzw. mittelbar Anteile besitzt, sowie deren nach den jeweiligen Landesvorschriften ermitteltes Eigenkapital und Jahresergebnis sind nachfolgend dargestellt. Gesellschaften mit einer Beteiligung von unter 50 % werden in den Konzernabschluss einbezogen, wenn es sich um Zweckgesellschaften handelt. Inländische Gesellschaften: scrollen
Ausländische Gesellschaften: scrollen
Im Berichtszeitraum wurden die Muehlbauer Automation d.o.o. Stara Pazova, Serbien zum 26.05.2022, an welcher die Mühlbauer Holding AG zu 100% beteiligt ist, sowie die Mühlbauer de Argentina SRL, Argentinien zum 15.09.2022, an welcher die Mühlbauer Holding AG zu 95% beteiligt ist, neu gegründet. D. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Auf die Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung wurden die folgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewandt: Immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden zu Anschaffungskosten angesetzt und entsprechend ihrer Nutzungsdauer um planmäßige lineare Abschreibungen vermindert. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen unter Zugrundelegung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer von drei Jahren. Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen angesetzt. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen unter Zugrundelegung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer, welche sich nach den allgemein steuerlich geltenden AfA-Tabellen richtet. Das abnutzbare unbewegliche Anlagevermögen wird linear abgeschrieben, beim beweglichen Anlagevermögen wird sowohl die lineare als auch für Vermögensgegenstände, die vor dem 1. Januar 2011 zugegangen sind, die degressive Abschreibungsmethode verwendet. Wurden Sonderabschreibungen nach steuerlichen Regelungen vorgenommen, erfolgte die Abschreibung grundsätzlich nach der linearen Methode. Im Jahr der Anschaffung oder Herstellung der Wirtschaftsgüter vermindert sich für dieses Jahr der Absetzungsbetrag um jeweils ein Zwölftel für jeden vollen Monat, der dem Monat der Anschaffung oder Herstellung vorangeht (pro rata temporis). Zugänge mit Anschaffungskosten von 250,01 EUR bis 800,00 EUR werden als Geringwertige Wirtschaftsgüter aktiviert und in dem Jahr der Anschaffung vollständig abgeschrieben. Zugänge vor dem 01.01.2018 mit Anschaffungskosten von über 150 EUR bis 1.000 EUR wurden in einen Sammelposten eingestellt. Dieser wird im Wirtschaftsjahr der Bildung und in den folgenden vier Wirtschaftsjahren zu jeweils einem Fünftel gewinnmindernd aufgelöst. Außerplanmäßige Abschreibungen des Anlagevermögens auf den beizulegenden Wert werden vorgenommen, wenn voraussichtlich dauerhafte Wertminderungen vorliegen. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind zu Anschaffungskosten am Bilanzstichtag angesetzt. Die Anschaffungskosten werden grundsätzlich nach der gleitenden Durchschnittsmethode ermittelt. Nicht gängige und im Wert verminderte Bestände werden entsprechend dem Niederstwertprinzip abgewertet. Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse werden mit den Herstellungskosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips angesetzt. Die Herstellungskosten enthalten neben den direkt zurechenbaren Kosten auch angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten, Sondereinzelkosten der Fertigung sowie den Werteverzehr des Anlagevermögens, soweit dieser durch die Fertigung veranlasst ist. Fremdkapitalzinsen sowie Verwaltungskosten werden in den Herstellungskosten nicht berücksichtigt. Bei der Ermittlung des niedrigeren beizulegenden Wertes wird der Auftragswert unter Bezugnahme auf den Fertigstellungsgrad als Basis der Berechnung verwendet. Abwertungen für Bestandsrisiken, die sich aus erhöhter Lagerdauer und geminderter Verwertbarkeit ergeben, werden in angemessenem und ausreichendem Umfang vorgenommen. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände mit einer Restlaufzeit von nicht mehr als einem Jahr sind, sofern sie auf Euro lauten, grundsätzlich zu Nennwerten, unverzinsliche Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr mit dem Barwert angesetzt. Erkennbare Einzelrisiken sind durch Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird dem allgemeinen Kreditrisiko grundsätzlich durch eine Pauschalwertberichtigung Rechnung getragen. Forderungen in fremder Währung mit einer Laufzeit unter einem Jahr sind mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag aktiviert. Fremdwährungsforderungen mit einer Laufzeit über einem Jahr sind mit dem Kurs des Einbuchungstages bzw. dem niedrigeren Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag aktiviert. Wertpapiere sind zu kurzfristigen Zwecken angelegt und werden in der Bilanz zu Nennwerten angesetzt. Liquide Mittel sind zu Nennwerten angesetzt. Soweit sie auf fremde Währung lauten, sind sie mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Die Rechnungsabgrenzungsposten auf der Aktivseite entsprechen den zeitanteilig vorgeleisteten Beträgen. Latente Steuern werden für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen und Schulden gebildet. Die Berechnung der latenten Steuern basiert auf den jeweils länderspezifischen Steuersätzen. Eine sich insgesamt ergebende Steuerbelastung wird als passive latente Steuer angesetzt, im Falle einer sich ergebenden Steuerentlastung wird vom Aktivierungswahlrecht Gebrauch gemacht. Latente Steuern aus Konsolidierungsmaßnahmen werden ebenfalls unter diesen Posten ausgewiesen. Zur Erfüllung von Verpflichtungen aus der Altersversorgung wurden Rückdeckungsversicherungen abgeschlossen, die ausschließlich der Erfüllung der eingegangenen Pensionsverpflichtungen dienen und dem Zugriff übriger Gläubiger entzogen sind. Der Anspruch aus den Rückdeckungsversicherungen wurde mit dem geschäftsplanmäßigen Deckungskapital der Versicherungsgesellschaft aktiviert und mit der zugrunde liegenden Pensionsverpflichtung verrechnet. Wenn der beizulegende Zeitwert der Rückdeckungsversicherungen den Wert der Pensionsverpflichtung zum Bilanzstichtag übersteigt, erfolgt der Ausweis des Überhangs unter der Position "Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung". Das gezeichnete Kapital und die Rücklagen sind zum Nennwert angesetzt. Zuwendungen der öffentlichen Hand für Investitionen werden im Zeitpunkt der Aktivierung des korrespondierenden Vermögensgegenstands als Sonderposten für Zuwendungen zum Anlagevermögen erfasst und ratierlich entsprechend der Nutzungsdauer des betroffenen Vermögensgegenstandes aufgelöst. Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden versicherungsmathematisch unter Zugrundelegung biometrischer Wahrscheinlichkeiten (Richttafeln Heubeck 2018 G) nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Methode) ermittelt. Rentenanpassungen sind mit 1,8 % (Vorjahr 1,8 %) eingerechnet. Der zugrunde gelegte Rechnungszins für die Abzinsung der Pensionsverpflichtungen beläuft sich zum 31. Dezember 2022 auf 1,78 %; es handelt sich um den von der Deutschen Bundesbank ermittelten und veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Geschäftsjahre für eine angenommene Restlaufzeit von 15 Jahren. Im Vorjahr wurde ein Rechnungszins von 1,87 % zugrunde gelegt. Die Pensionsverpflichtung wurde mit dem Anspruch aus der Rückdeckungsversicherung verrechnet. Übersteigt der beizulegende Wert der Rückdeckungsversicherung den Wert der Pensionsverpflichtung, wurde der saldierte Wert unter der Position "Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung" ausgewiesen. Der Unterschiedsbetrag nach § 253 Abs. 6 HGB beläuft sich im Geschäftsjahr auf TEUR 775. Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt. Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst. Verbindlichkeiten sind zu ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt. Fremdwährungsverbindlichkeiten mit einer Laufzeit unter einem Jahr sind mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag passiviert. Fremdwährungsverbindlichkeiten mit einer Laufzeit über einem Jahr sind mit dem Kurs des Einbuchungstages bzw. dem höheren Kurs am Bilanzstichtag passiviert. Die Rechnungsabgrenzungsposten auf der Passivseite enthalten Einnahmen, welche Erträge für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen. E. Erläuterungen zur Konzernbilanz Anlagevermögen 1. Immaterielle Vermögensgegenstände Die Entwicklung der immateriellen Vermögensgegenstände ergibt sich aus nachfolgender Übersicht: scrollen
2. Sachanlagen Die Entwicklung der Sachanlagen ergibt sich aus nachfolgender Übersicht: scrollen
3. Finanzanlagen Die Finanzanlagen setzen sich zum 31. Dezember 2022 und 2021 wie folgt zusammen: scrollen
4. Vorräte Die Vorräte setzen sich zum 31. Dezember 2022 und 2021 wie folgt zusammen: scrollen
5. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände setzen sich zum 31. Dezember 2022 und 2021 wie folgt zusammen: scrollen
Sämtliche zum Bilanzstichtag des abgelaufenen Geschäftsjahres und des Vorjahres ausgewiesenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr. Die sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten im Wesentlichen Umsatzsteuerforderungen in Höhe von 5.181 TEUR (Vorjahr 3.773 TEUR) und Ertragssteuerforderungen in Höhe von 11.487 TEUR (Vorjahr 3.428 TEUR), sowie Forderungen aus Investitionszuschüssen in Höhe von 150 TEUR (Vorjahr 298 TEUR). 6. Aktive latente Steuern Die latenten Steuern resultieren aus zeitlich abweichenden Wertansätzen zwischen den Steuerbilanzen der Gesellschaften und den Wertansätzen in der Konzernbilanz. Die aktiven und passiven latenten Steuern lassen sich inhaltlich folgenden Bilanzpositionen zuordnen: scrollen
Der kombinierte Ertragssteuersatz zur Berechnung der latenten Steuern setzt sich in Deutschland zusammen aus der Körperschaftsteuer mit 15 % (Vorjahr 15 %), dem Solidaritätszuschlag mit 0,83 % (Vorjahr 0,83 %) und der Gewerbesteuer. Die Gewerbesteuerbelastung der Gesellschaften in Deutschland liegt zwischen 13,82 % und 18,20 %. Der kombinierte Ertragssteuersatz liegt somit zwischen 29,65 % und 32,00 %. Für ausländische Gesellschaften wurde der jeweils geltende Landessteuersatz herangezogen. Der gewichtete Konzernsteuersatz beträgt ca. 22 %. Insgesamt betragen die aktiven latenten Steuern aus steuerlichen Verlustvorträgen 8.250 TEUR (Vorjahr 36 TEUR). Verlustvorträge, für die aktive latente Steuern gebildet wurden, sind mindestens fünf Jahre vortragbar. 7. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung bzw. Angaben zu Saldierung von Ansprüchen scrollen
Im Geschäftsjahr 2022 besteht ein passiver Überhang, weshalb der Ausweis unter den Pensionsrückstellungen aufgeführt wird. Die Zinserträge aus der Rückdeckungsversicherung in Höhe von 376 TEUR wurden mit den Zinsaufwendungen aus den Pensionsverpflichtungen in Höhe von 240 TEUR verrechnet und der Überhang entsprechend als Zinsertrag ausgewiesen. 8. Eigenkapital a) Gezeichnetes Kapital Das Grundkapital der Mühlbauer Holding AG beträgt zum Bilanzstichtag 18.810.976,00 EUR und ist eingeteilt in 14.696.074 auf den Inhaber lautende Stückaktien und eine auf den Namen lautende Stückaktie mit einem rechnerischen Nennwert von jeweils EUR 1,28. Von dem Grundkapital wurden die im eigenen Besitz befindlichen Aktien mit deren rechnerischem Nennwert zum Abzug gebracht. Aus eigenen Aktien stehen der Mühlbauer Holding AG keine Rechte zu. In den Fällen des § 136 AktG ist das Stimmrecht aus den betroffenen Aktien kraft Gesetzes ausgeschlossen. Die Gesellschaft verfügte zum 1. Januar 2022 über 459.209 Stückaktien im rechnerischen Nennwert von 587.787,52 EUR. Die Hauptversammlung vom 08. August 2019 hat den Vorstand ermächtigt, als Vertreter der Gesellschaft, Aktien der Gesellschaft bis zum 07. August 2024 zu erwerben und zu veräußern. Insgesamt dürfen bis zu 1.469.600 Aktien erworben werden. Im Berichtsjahr wurden 45.024 Aktien zum Erwerbspreis von 2.671.384,91 EUR erworben. Der rechnerische Nennwert sowie der Anteil am Grundkapital dieser Aktien beträgt 57.630,72 EUR bzw. 0,31 %. Der Erwerb der eigenen Aktien erfolgt in Übereinstimmung des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung zu allen gesetzlich zulässigen Zwecken, insbesondere auch als Gegenleistung im Rahmen des Erwerbs von Unternehmen und/oder zur Bedienung von Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen oder zum Zwecke der Einziehung. Zum 31. Dezember 2022 verfügt die Gesellschaft über einen Bestand von 504.233 Eigenen Aktien im rechnerischen Nennwert von 645.418,24 EUR. Der Anteil der Eigenen Aktien am Grundkapital beträgt zum 31. Dezember 2022 3,43% (Vorjahr 3,12%). Der Vorstand ist bis zum 07. August 2024 ermächtigt, das Grundkapital mit Zustimmung des Aufsichtsrates durch Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautender Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals, insgesamt jedoch höchstens um 9.400.000 EUR zu erhöhen, wobei das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden kann (Genehmigtes Kapital 2019/1). b) Bilanzgewinn Das Geschäftsjahr 2022 schließt mit einem Konzernjahresfehlbetrag von 3.015 TEUR ab. Die Entwicklung des Bilanzgewinns ergibt sich wie folgt: scrollen
9. Sonderposten für Zuwendungen zum Anlagevermögen Der Sonderposten für Zuwendungen zum Anlagevermögen über 6.653 TEUR (Vorjahr 7.047 TEUR) erfasst als Wertberichtigung zum Anlagevermögen Zuschüsse sowie steuerfreie Investitionszulagen der öffentlichen Hand für bestimmte Investitionsmaßnahmen. Der Sonderposten löst sich ratierlich entsprechend der Nutzungsdauer der betroffenen Vermögensgegenstände ertragswirksam auf. Die Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens über 643 TEUR (Vorjahr 543 TEUR) enthält der Posten "Sonstige betriebliche Erträge" der Gewinn- und Verlustrechnung. 10. Steuerrückstellungen Die Steuerrückstellungen betreffen Rückstellungen für Steuern vom Einkommen und vom Ertrag. 11. Sonstige Rückstellungen Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen vor allem Haftungs- und Prozessrisiken in Höhe von 35.326 TEUR (Vorjahr 31.382 TEUR). In den Haftungs- und Prozessrisiken ist eine Schadensersatzforderung eines ehemaligen indonesischen Geschäftspartners in Höhe von 28.692 TEUR enthalten. Der "Supreme Court of the Republic of Indonesia" hat in dem in Indonesien geführten Rechtsstreit das erst- und zweitinstanzliche Urteil des "South Jakarta District Court" und des "High Court of Jakarta" bestätigt. Der Antrag auf Überprüfung der Entscheidung des "Supreme Court of the Republic of Indonesia" wurde am 01.10.2018 abgelehnt, so dass an dieser Rückstellung festzuhalten ist. In den sonstigen Rückstellungen sind weltweit bestehende Garantierisiken in Höhe von 8.333 TEUR (Vorjahr 9.799 TEUR), Verpflichtungen im Personal- und Sozialbereich in Höhe von 11.705 TEUR (Vorjahr 9.572 TEUR), noch zu erbringende Lieferungen und Leistungen in Höhe von 1.957 TEUR (Vorjahr 3.489 TEUR), zum Stichtag ausstehende Rechnungen in Höhe von 1.074 TEUR (Vorjahr 322 TEUR) und Verkaufsprovisionen in Höhe von 162 TEUR (Vorjahr 99 TEUR) enthalten. Im Vorjahr waren darüber hinaus Rückstellungen für drohende Verluste in Höhe von 862 TEUR enthalten. 12. Verbindlichkeiten scrollen
F. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen 13. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen stellen sich wie folgt dar: scrollen
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Restlaufzeit der sonstigen finanziellen Verpflichtungen: scrollen
Weitere Haftungsverhältnisse und weitere sonstige finanzielle Verpflichtungen, die für die Finanzlage von wesentlicher Bedeutung sind, sind nicht vorhanden. G. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 14. Umsatzerlöse scrollen
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15. Sonstige betriebliche Erträge Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen: scrollen
Die Zunahme der Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen resultiert überwiegend aus dem Wegfall von Risikovorsorgen im Zusammenhang mit der Verwendung bestimmter Entwicklungsergebnisse sowie aus der Auflösung von Rückstellungen für Garantien. Im Vorjahr waren hier noch Erträge aus der Auflösung der Rückstellung der EEG-Umlage für mehrere Jahre enthalten. 16. Abschreibungen Im Berichtsjahr sind keine außerplanmäßigen Abschreibungen enthalten. 17. Sonstige betriebliche Aufwendungen Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen: scrollen
In den nicht regelmäßigen und periodenfremden Aufwendungen sind Gewährleistungsaufwendungen in Höhe von 776 TEUR (Vorjahr 2.513 TEUR), Aufwendungen aus Verlusten aus Anlagenabgängen in Höhe von 85 TEUR (Vorjahr 178 TEUR), Erträge aus Erhöhung der Einzel- und Pauschalwertberichtigung in Höhe von 589 TEUR (Vorjahr 310 TEUR), Forderungsverluste in Höhe von 24 TEUR (Vorjahr 81 TEUR), Spenden in Höhe von 289 TEUR (Vorjahr 63 TEUR), Aufwendungen aus Kursdifferenzen in Höhe von 320 TEUR (Vorjahr 27 TEUR), sowie sonstige periodenfremde Aufwendungen in Höhe von 164 TEUR (Vorjahr 2.066 TEUR) enthalten. In den Personalaufwendungen sind im Wesentlichen Aufwendungen für Ausbildung und Schulung in Höhe von 352 TEUR (Vorjahr 442 TEUR), freiwillige soziale Aufwendungen in Höhe von 675 TEUR (Vorjahr 502 TEUR), sowie Aufwendungen für Arbeitskleidung in Höhe von 468 TEUR (Vorjahr 379 TEUR) enthalten. 18. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Die sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträge setzen sich zusammen aus Kontokorrentzinsen und sonstigen Zinserträgen in Höhe von 940 TEUR (Vorjahr 533 TEUR). Im Posten "Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge" sind darüber hinaus Erträge aus der Abzinsung von Rückstellungen gemäß § 277 (5) HGB in Höhe von 105 TEUR (Vorjahr 27 TEUR), sowie Zinserträge aus der Aufzinsung von langfristigen Forderungen in Höhe von 2 TEUR (Vorjahr 2 TEUR) enthalten. Die ebenfalls in der Position enthaltenen Zinserträge aus der Rückdeckungsversicherung stellen einen Nettoertrag nach Verrechnung mit Aufwendungen aus der Aufzinsung von Pensionsrückstellungen in Höhe von 376 TEUR dar. 19. Zinsen und ähnliche Aufwendungen Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen setzen sich zusammen aus Aufwendungen aus der Aufzinsung von langfristigen Rückstellungen in Höhe von 250 TEUR (Vorjahr 12 TEUR), Aufwendungen aus der Abzinsung langfristiger Forderungen in Höhe von 1 TEUR (Vorjahr Zinsertrag 3 TEUR) Zinsaufwendungen i.S.d. § 233a AO in Höhe von 155 TEUR (Vorjahr 48 TEUR), sowie sonstigen Zinsaufwendungen in Höhe von 176 TEUR (Vorjahr 107 TEUR). 20. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Der Posten enthält Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe von 12.333 TEUR (Vorjahr 18.248 TEUR) für das laufende Geschäftsjahr sowie einen periodenfremden Steueraufwand in Höhe von 5.624 TEUR (Vorjahr 60 TEUR). In diesem Posten sind darüber hinaus latente Steuererträge in Höhe von 7.258 TEUR (Vorjahr 1.018 TEUR) enthalten. Der periodenfremde Steueraufwand ist auf Steuerrückstellungen für zu erwartende Steuernachzahlungen aus der letzten Betriebsprüfung für die Jahre 2014 bis 2017 zurückzuführen. H. Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung Der ausgewiesene Finanzmittelfonds umfasst die kurzfristig verfügbaren liquiden Mittel. Ausgehend vom Konzern-Jahresergebnis wurden die wesentlichen nicht auszahlungswirksamen Aufwendungen sowie Änderungen im Netto-Umlaufvermögen berücksichtigt, um den Mittelzufluss aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit zu ermitteln. Der Mittelzufluss aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit wurde nach der indirekten Methode ermittelt. Weiter wurden die Mittelabflüsse aus Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit dargestellt. Die Ermittlung erfolgte hier nach der direkten Methode. I. Sonstige Angaben 21. Beschäftigte (Jahresdurchschnitt) Der durchschnittliche Personalbestand stellt sich wie folgt dar: scrollen
22. Gesamtbezüge der Organe Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten im Berichtsjahr Bezüge in Höhe von 43 TEUR (Vorjahr 43 TEUR). Unter Heranziehung von § 314 Abs. 1 Nr. 6 HGB i.V.m. 286 Abs. 4 HGB wird auf die Angabe der Bezüge des Vorstands verzichtet. 23. Organe der Gesellschaft Vorstand Herr Josef Mühlbauer, Techniker 24. Aufsichtsrat Aktive Mitglieder scrollen
25. Nachtragsbericht Die Krise in der Ukraine hat direkten Einfluss auf die Finanz- und Ertragslage der Mühlbauer Group. Die wirtschaftlichen Auswirkungen im Jahresverlauf können hier allerdings noch nicht abgeschätzt werden. Weitere Ausführungen der einzelnen Business Lines dazu sind im Konzernlagebericht näher beschrieben. 26. GewinnverwendungsvorschlagDie Dividendenausschüttung der Mühlbauer Holding AG richtet sich gemäß § 58 Abs. 2 AktG nach dem im handelsrechtlichen Jahresabschluss der Mühlbauer Holding AG ausgewiesenen Bilanzgewinn. Nach dem handelsrechtlichen Abschluss der Mühlbauer Holding AG ist ein Bilanzgewinn von 35.148 TEUR ausschüttungsfähig. Es wird vorgeschlagen für 2022 vom Bilanzgewinn eine Dividende von 1,00 EUR (Vorjahr 1,50 Euro) je dividendenberechtigter Stückaktie auszuschütten und den verbleibenden Bilanzgewinn auf neue Rechnung vorzutragen. 27. Angaben zum Gesamthonorar des Konzernabschlussprüfers Das für Abschlussprüfungsleistungen im Geschäftsjahr berechnete Honorar beträgt 117 TEUR und entfällt ausschließlich auf Abschlussprüfungsleistungen. 28. Befreiung nach § 264 Abs. 3 HGB bzw. § 264b HGB Nachfolgend aufgeführte Tochterunternehmen haben von der Befreiung des § 264 Abs. 3 HGB bzw. § 264b HGB Gebrauch gemacht: scrollen
Roding, 05.06.2023 Mühlbauer Holding AG Der Vorstand Josef Mühlbauer ErgebnisverwendungsbeschlussDie Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinns wird nach der Hautpversammlung veröffentlicht. Bericht des AufsichtsratsBericht des Aufsichtsrats Sehr geehrte Damen und Herren, verehrte Aktionäre, Der Mühlbauer Konzern erzielte im Berichtsjahr einen konsolidierten Umsatz von 324,5 Mio. EUR. Im Vergleich zum Vorjahr (343,0 Mio. EUR) reduzierte sich damit das Umsatzvolumen um 18,5 Mio. EUR bzw. 5,4%. Die Gesamtleistung ist hingegen durch gestiegene Bestandsveränderungen in 2022 mit 394,7 Mio. EUR um 29,3 Mio. EUR bzw. 8,0% höher als in 2021 mit 365,4 Mio. EUR. Die Bestandserhöhungen resultierten aus dem stark gestiegenen Auftragsvolumen. Aufgrund einer höheren Durchlaufzeit von Pilotprojekten zur Entwicklung von grundlegend neuen Fertigungslösungen in der Batteriezellen- und Brennstoffzellenindustrie auf der einen Seite und eines damit verbundenen stark gestiegenen Forschungs- und Entwicklungsaufwands auf der anderen Seite reduzierte sich das EBIT signifikant und fiel mit 8,1 Mio. EUR um 68,6 Mio. EUR bzw. 89,4% niedriger aus als im Vorjahr (76,7 Mio. EUR). Damit einher ging auch ein Rückgang des Cash-Bestands um 20,1 Mio. EUR. Begleitung des Vorstands und des Unternehmens Der Aufsichtsrat der Gesellschaft hat im Geschäftsjahr 2022 die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben mit der gebotenen Sorgfalt wahrgenommen. Er hat den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens beraten und dabei die Geschäftsentwicklung der Gesellschaft eng begleitet und überwacht. Bei wesentlichen Fragestellungen das Unternehmen betreffend war der Aufsichtsrat eingebunden. Zusätzlich zu persönlichen Kontakten mit einzelnen Aufsichtsratsmitgliedern hat der Vorstand mit schriftlichen Berichten das gesamte Gremium regelmäßig über die Entwicklung von Umsatz, Ertrag und Liquidität sowie die Erfüllung der Planungen des Konzerns und der einzelnen Gesellschaften informiert. In den Sitzungen des Aufsichtsrats im Jahresverlauf wurden jeweils die aktuelle Entwicklung, die kurz- und mittelfristigen geschäftlichen Perspektiven besprochen und die langfristige Wachstums- und Ertragsstrategie diskutiert. Der Vorstand unterrichtete den Aufsichtsrat regelmäßig über alle für das Unternehmen relevanten Risiken und das Risikomanagement. Besprochen und diskutiert wurde wiederkehrend auch die Weiterentwicklung der einzelnen Business Lines des Unternehmens, strategisch wie auch operativ, und deren Synchronisierung. Darüber hinaus wurde der Aufsichtsrat monatlich mit Hilfe von Lageberichten über die aktuelle Entwicklung der einzelnen Business Lines informiert. Aufgrund der Mitgliederzahl des Aufsichtsrats wurden keine Ausschüsse gebildet. Aufsichtsrat und Vorstand waren in allen beiden Aufsichtsratssitzungen 2022 vollständig anwesend. Sitzungen und Schwerpunkte Der Aufsichtsrat hat sich in zwei ordentlichen Sitzungen - 29. Juni (Bilanzsitzung für den Abschluss 2021) und 21. Dezember 2022 - eingehend über die Lage und Entwicklung des Unternehmens, die strategische Unternehmensplanung und die wesentlichen Geschäftsvorfälle unterrichtet. In der Bilanzsitzung hat das Gremium, unter Teilnahme des bestellten Wirtschaftsprüfers, den Einzel- und Konzernabschluss der Mühlbauer Holding AG für das Geschäftsjahr 2021 mit dem Vorstand und dem Wirtschaftsprüfer diskutiert sowie dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands zugestimmt. Als weitere Schwerpunkte der Überprüfungs- und Beratungstätigkeit haben sich im Zeitraum dieses Berichts ergeben: scrollen
Veränderungen im Aufsichtsrat Zum 11.08.2022 wurde Herr Steffen Harlfinger aus dem Aufsichtsrat abberufen und Frau Malgorzata Hanshew durch den Inhaber der Aktie Nr. 1 in den Aufsichtsrat entsandt. Rechnungslegung Als Abschlussprüfer wurde von der Hauptversammlung die Consaris AG Wirtschaftsprüfergesellschaft Steuerberatergesellschaft, Eggenfelden gewählt und vom Aufsichtsrat beauftragt. Der Abschlussprüfer hat den Jahresabschluss der Mühlbauer Holding AG und den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 sowie den Konzernlagebericht unter Einbeziehung der Buchführung geprüft und mit uneingeschränkten Prüfungsvermerken versehen. Rechtsgrundlage für die Erstellung des Konzernabschlusses und Konzernlageberichts ist § 290 Abs.1 S.1 HGB. Am 22. Juni 2023 fand die Bilanzsitzung des Aufsichtsrats statt. In dieser Sitzung wurden insbesondere der Jahresabschluss, der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht erörtert. Die entsprechenden Vorlagen wurden den Aufsichtsratsmitgliedern im Vorfeld der Sitzung ausgehändigt. Der Abschlussprüfer war bei der Beratung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts im Aufsichtsrat anwesend, berichtete ausführlich über den Verlauf und die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung und stand für ergänzende Auskünfte zur Verfügung. Nach eigener Prüfung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts stimmte der Aufsichtsrat dem Ergebnis der Prüfungen durch den Abschlussprüfer zu. Einwendungen hat der Aufsichtsrat nicht erhoben. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss 2022 in der Bilanzsitzung am 22. Juni 2023 ausdrücklich gebilligt. Der Jahresabschluss der Mühlbauer Holding AG zum 31. Dezember 2022 ist damit festgestellt (§ 172 Abs. 1 AktG). Der Aufsichtsrat schließt sich dem Vorschlag des Vorstands an, den Bilanzgewinn in Höhe von EUR 33.564.187,14 zur Zahlung einer Dividende je Aktie in Höhe von EUR 1,00, also EUR 14.191.842,00 zu verwenden. Der verbleibende Bilanzgewinn in Höhe von EUR 19.372.345,14 wird auf neue Rechnung vorgetragen. Bericht des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen Der Abschlussprüfer hat gleichfalls den vom Vorstand gemäß § 312 AktG aufgestellten Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen im Geschäftsjahr 2022 geprüft und über das Ergebnis der Prüfung berichtet. Hierzu wurde folgender Bestätigungsvermerk erteilt: "Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass - die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind, - bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war, - bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen." Der Aufsichtsrat hat den Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen im Geschäftsjahr 2022 geprüft und in seiner Sitzung vom 22. Juni 2023 erörtert. Er hat gegen die Erklärung des Vorstands und das Ergebnis der Prüfung des Abschlussprüfers keine Einwendungen erhoben. Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand, dem Management und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Mühlbauer-Gruppe für ihren engagierten Einsatz im Geschäftsjahr 2022.
Roding, den 22. Juni 2023 Für den Aufsichtsrat Dr. Stefan Mühlbauer, Vorsitzender Bestätigungsvermerk des unabhängigen AbschlussprüfersAn die Mühlbauer Holding AG, Roding Prüfungsurteile Wir haben den Konzernabschluss der Mühlbauer Holding AG, Roding, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Mühlbauer Holding AG, Roding, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 geprüft. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse scrollen
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat. Grundlage für die Prüfungsurteile Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen. Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen. Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können. Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus scrollen
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Passau, den 20. Juni 2023 aucuron
AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft •
Steuerberatungsgesellschaft
Stefan Heipertz, Mitglied des Vorstands, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater Ramona Bierl, Prokuristin, Wirtschaftsprüferin, Steuerberaterin |
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