Mühlbauer Holding AGRodingKonzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023LageberichtA. Grundlagen des Konzerns 1. Konzern Die Mühlbauer Holding AG entstand im Mai 1998 aus einem ursprünglich einzelkaufmännischen Unternehmen, das 1981 von Herrn Josef Mühlbauer gegründet wurde. Die Unternehmensgruppe Mühlbauer blickt damit auf eine Historie von rund 43 Jahren zurück, die von Pionierleistungen im Maschinen- und Anlagenbau geprägt ist. Ende 2023 steht der global agierende Konzern für rund 4.181 Mitarbeiter, Technologiezentren auf drei Kontinenten sowie für ein weltweites Vertriebs- und Servicenetzwerk. Die Beschäftigung von durchschnittlich 636 Mitarbeitern in Forschung und Entwicklung sowie das mit im Schnitt 467 Lehrlingen im weltweiten Vergleich deutlich höhere Ausbildungsniveau unterstreichen dabei sowohl die Innovationskraft, als auch die Zukunftsorientierung des Konzerns. 2. Produkte und Dienstleistungen Der Mühlbauer Konzern verfügt über ein breit gefächertes Produktportfolio, welches sich über verschiedene Industrien erstreckt. Zentrale Elemente dieser unterschiedlichen Branchen sind dabei die Aspekte Sicherheit sowie Präzision. Der Mühlbauer Konzern fungiert innerhalb dieser Industrien in erster Linie als Komplettlösungsanbieter, d.h. der Kunde erhält alle für sein Projekt benötigten Komponenten aus einer Hand, was der Mühlbauer Gruppe Wettbewerbsvorteile bietet. Die Produkte und Dienstleistungen des Konzerns werden in die folgenden vier Geschäftsfelder gegliedert: PRECISION PARTS & SYSTEMS. Um höchsten Anforderungen an Qualität und Präzision gerecht zu werden, produziert Mühlbauer im Geschäftsfeld PARTS & SYSTEMS in drei unabhängigen Fertigungszentren in Deutschland und der Slowakei hochpräzise Einzelteile, die sowohl an externe Kunden vertrieben werden, als auch die Basis für die eigenen Produkte darstellen. AUTOMATION. Die Business Line AUTOMATION besteht aus den Produktsparten SRP (Semiconductor Related Products) und DSRP (Document and Solution Related Products). Dabei ist AUTOMATION verantwortlich für die Entwicklung und Fertigung sowie den Vertrieb von technologisch hoch entwickelten Maschinen und Systemen für Unternehmen aus Industrie und Wirtschaft sowie Regierungen und Behörden. Die Produktsparte DSRP fokussiert sich auf die Märkte für Chipkarten und ID Dokumente. Sie liefert Equipment-Lösungen für die Herstellung und Personalisierung von GSM-, Bank-, ID-Karten und Reisepässen sowie Systeme zur Erfassung und Verifikation von biometrischen Daten. Die Produktsparte SRP konzentriert sich auf die halbleiterverarbeitende Industrie sowie New Technologies. Im Halbleiter Backend Bereich ist der Mühlbauer Konzern auf das Verarbeiten kleinster Bauteile spezialisiert. Das Produktportfolio konzentriert sich auf Die Sorting Equipment mit den dazugehörigen Carrier Tape Lösungen. In der halbleiterverarbeitenden Industrie stattet der Mühlbauer Konzern komplette Smart Label Factories mit modernsten Produktionstechnologien aus, mit deren Hilfe RFID-Inlays gefertigt, anschließend zu Labels oder Tickets konvertiert und schließlich mit spezifischen Informationen personalisiert werden. ATECH. Im Bereich ATECH entwickelt die Mühlbauer Gruppe hochinnovative Lösungen für die eMobilität, wie z.B. die vollautomatisierte Produktion von Batterie- und Brennstoffzellen. Durch diese modernen Fertigungslinien können erheblich höhere Durchsätze pro Stunde erreicht werden als mit herkömmlichen, teilautomatisierten Linien. Die Entwicklung dieser Prototypen von einem europäischen Maschinenbauunternehmen stellt einen Meilenstein in dieser Branche dar und trägt wesentlich dazu bei, die notwendigen Produktionskapazitäten für Batterie- und Brennstoffzellen in Europa und den USA aufzubauen. TECURITY®. Seit Jahren prägt Mühlbauer die Welt der Sicherheit und Identifikation. Der Geschäftsbereich TECURITY® setzt Lösungen zur sicheren Identifizierung und Authentifizierung von Dokumenten und Personen um. Wir entwickeln, implementieren und betreiben innovative biometrische Sicherheitslösungen für Sicherheitsdrucker, zivile Regierungsbehörden und nationale Registrierungen und ermöglichen die Produktion und Implementierung von physikalischen und digitalen ID-Dokumenten nach höchsten internationalen Sicherheitsstandards. Der Geschäftsbereich TECURITY® liefert somit Lösungsstrukturen für die Sicherheitsindustrie und Regierungen als auch Dienstleistungen für Menschen rund um den Globus. Die Synergien des Konzerns machen den Geschäftsbereich TECURITY® zu einem der führenden Unternehmen im Bereich der Sicherheitstechnologie. Die leistungsstarke Kombination von Spezialisten-Know-How, Kapazität und Ressourcen ermöglichen es, ein vollständiges und flexibles Portfolio an Lösungen anzubieten, welches die individuellen Bedürfnisse eines Landes und dessen Bürgern widerspiegelt. Über die Business Lines hinaus ist ein weiterer wesentlicher Wettbewerbsvorteil des Mühlbauer Konzerns das globale Servicenetzwerk, welches Konzernkunden auf allen Kontinenten mit meist lokalen Mitarbeitern einen sehr schnellen Vor-Ort-Support garantiert. 3. Absatzmärkte Der Geschäftsbereich PRECISION PARTS & SYSTEMS bedient insbesondere Unternehmen aus der Maschinenbaubranche, aus sicherheitssensiblen Branchen wie der Luft- und Raumfahrttechnologie, der Medizintechnik sowie aus dem Bereich der Smart Identification. Darüber hinaus werden qualitativ hochwertige Produkte für Kunden aus der Automobil-, Halbleiter- und Druckindustrie gefertigt. Die Position in den Märkten im Bereich eMobilität, Robotik sowie Umwelt- und Recyclingtechnik konnte in den letzten Jahren weiter gestärkt werden. Mit seinen Produkten versorgt der Geschäftsbereich AUTOMATION auf Kartenanwendungen spezialisierte Unternehmen aus Industrie und Wirtschaft, Regierungen und Behörden sowie Unternehmen aus der Halbleiter-, RFID-, Solar- und LED-Branche. Der Geschäftsbereich ATECH beliefert Kunden in der europäischen und US-amerikanischen Automobilindustrie mit Maschinen zur Herstellung von Batterien und Brennstoffzellen. Mit seinem umfassenden Produkt-Service-Portfolio bedient der Geschäftsbereich TECURITY® Regierungsbehörden rund um den Globus. Neben Osteuropa liegen die Hauptabsatzmärkte in Afrika, Lateinamerika und im Mittleren Osten. Heute nutzen mehr als 150 Regierungsbehörden in über 100 Ländern die Technologien, Lösungen und Dienstleistungen des Geschäftsbereichs TECURITY® Im Gesamten geht der Vorstand davon aus, dass der Mühlbauer Konzern in den kommenden Jahren die bestehende Marktpräsenz sowohl vertikal (Marktdurchdringung), als auch horizontal (Markterschließung) ausbauen wird. Hierbei gilt die Prämisse: "Agiere lokal; denke global". Die Eigenständigkeit der regionalen Standorte wird durch signifikante Investitionen weiter gestärkt, um noch unabhängiger von Verwerfungen in der Supply Chain zu werden und Kunden weiterhin verlässlich und pünktlich liefern zu können. Ermöglicht wird dies neben der internationalen Ausrichtung des Konzerns auch durch seine einzigartige Wertschöpfungstiefe. Gleichzeitig werden das Produktportfolio sowie die Dienstleistungsangebote noch stärker global vermarktet. 4. Externe Einflussfaktoren für das Geschäft Das Geschäftsmodell des Geschäftsbereichs PRECISION PARTS & SYSTEMS unterliegt verschiedenen Einflussfaktoren, die sich unterschiedlich stark auf die Geschäftsentwicklung des Bereichs auswirken. Vor allem die für den Geschäftsbereich relevante Maschinenbaubranche reagiert sensibel auf konjunkturelle Entwicklungen, wie die seit 2023 anhaltende Eintrübung der deutschen Konjunktur. Weitere Herausforderungen sind z.B. die nicht-wettbewerbsfähigen Energiepreise in Deutschland. Der Geschäftsbereich AUTOMATION bedient mit einem breit gefächerten Produktspektrum Kunden in verschiedenen Industrien und Absatzmärkten. Folglich unterliegt das Geschäftsmodell des Bereichs AUTOMATION auch unterschiedlichsten Einflussfaktoren, die sich auf dessen Geschäftsentwicklung auswirken. Während im Industriegeschäft insbesondere konjunkturelle und technologische Entwicklungen von wesentlicher Bedeutung sind, zählen im Regierungsgeschäft vor allem politische Rahmenbedingungen, geopolitische Konflikte oder Änderungen von internationalen Regelungen, beispielsweise zu Einreisebestimmungen oder den Sicherheitsmerkmalen von ID-Dokumenten, zu den wichtigsten Einflussfaktoren. Neben der anhaltenden Inflation sieht sich der Geschäftsbereich AUTOMATION auch einem enorm gestiegenen Wettbewerbsdruck insbesondere durch chinesische Unternehmen ausgesetzt. Eine weitere Herausforderung in Deutschland ist der mit dem demographischen Wandel einhergehende Fachkräftemangel sowie enorme bürokratische Hürden seitens der deutschen Politik bei der Akquise von neuen Mitarbeitern aus dem Ausland. Strukturelle und politische Faktoren wie Liquiditätsprobleme in Staatskassen, Devisenbeschränkungen und steigende Inflation beeinflussten den Geschäftsbereich TECURITY® im Jahr 2023 negativ. Der Markt legt mittelfristig den Fokus auf die Integration von physischer und digitaler Identifikation, da Regierungen, Unternehmen und Bürger eine zuverlässige All-in-One-Identität anstreben. Die Vernetzung von Datensilos, unterstützt durch effiziente Analytics-Systeme, KI und Cloud-Lösungen, wird insbesondere in den USA vorangetrieben und setzt neue Standards. Die USA etablieren sich als weltweiter Standard für Grenz- und Visa-Management, während Europa mit seiner Privacy-Act-Idee an Einfluss verliert. Die sich ändernde Natur von Sicherheitsbedrohungen prägt die Anforderungen an Sicherheitsprodukte und -systeme. Die wirtschaftlichen Bedingungen in verschiedenen Regionen beeinflussen die Budgets für Sicherheitsinfrastruktur, wobei Budgetkürzungen in unsicheren wirtschaftlichen Zeiten die Marktdurchdringung von Sicherheitsprodukten beeinträchtigen können. Strengere regulatorische Anforderungen und Normen bestimmen den Einsatz und die Entwicklung von Sicherheitslösungen, die je nach Region variieren. Migration bleibt ein zentraler Bestandteil sozioökonomischer Struktur. Im Jahr 2024 wird die internationale Migration weiter zunehmen, während Behörden und Betreiber ihre Infrastruktur modernisieren und auf Technologien wie autonome Geräte, KI und digitale Flughafenpassagierverarbeitungssysteme setzen. 5. Forschung und Entwicklung Grundlage der rd. 43-jährigen Entwicklung von Mühlbauer ist der stetige Drang nach Innovation. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung bestehender, sowie die Entwicklung neuer, innovativer Verfahren und Systeme, soll die technologische Basis des Mühlbauer Konzerns weiter gefestigt sowie die starke Marktposition, die sich der Konzern in seinen hart umkämpften Märkten durch seine Erfahrung und Kompetenz über Jahrzehnte erarbeitet hat, gesichert und weiter ausgebaut werden. Um vor allem den Markt eMobilität zu erobern, wurde die Anzahl der Mitarbeiter im Bereich Forschung & Entwicklung durchschnittlich auf 636 (Vorjahr 577) erhöht. Zudem arbeitet die Unternehmensgruppe im Bereich der Grundlagenforschung eng mit verschiedenen Hochschulen, Forschungsinstituten sowie Unternehmen zusammen. Die Erfolge der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten stellt Mühlbauer durch ein international aufgestelltes lntellectual Property Management sicher: Im vergangenen Geschäftsjahr erzielte der Konzern 35 Patentanmeldungen (Vorjahr 39), davon 10 Neuanmeldungen und 25 Nachanmeldungen im Ausland zzgl. 8 Markenanmeldungen (4 EU + 4 GB). AUTOMATION. Nach der in 2023 erfolgten Ausgliederung der ATECH Business Line, konzentriert sich die Business Line AUTOMATION wieder mehr auf ihre angestammten Geschäftsbereiche SRP, DSRP und RFID. Im Bereich Semiconductor Backend (SRP) wurde der Fokus neben der Weiterentwicklung der Erfolgsplattform MERLIN auf die Fertigentwicklung der ALBATROSS-Linie gelegt. ALBATROSS stellt dabei nicht nur eine neue Die-Sorter Plattform dar, die sowohl kleine als auch extrem große Chips handhaben kann und diese in verschiedene Güteklassen sortiert, dem sogenannten "Binning". Die Chips können nun sowohl vom Wafer als auch vom Tray gepickt, und auch in Trays oder Carrier Tapes abgelegt werden. Die Produktzuführung und die Entnahme erfolgen dabei komplett automatisiert. Mühlbauers ALBATROSS-Technologie ermöglicht durch den enormen Automatisierungsgrad die nächste Generation in der Halbleiterindustrie: Halbleiter für KI-Anwendungen. Während derzeit KI-Anwendungen wie Chat-GPT noch über Cloudinfrastruktur betrieben werden, werden diese in Zukunft auf Halbleitern lokal auf dem Gerät laufen. Mühlbauer hat die dafür notwendige Die-Sorter Plattform entwickelt und arbeitet mit den wichtigsten Unternehmen der "KI auf Halbleiter"-Industrie direkt oder indirekt zusammen, um die anstehende Revolution der KI maßgeblich zu prägen. Im Bereich RFID / IOT (Internet Of Things) lag der Fokus darauf, die DDA100.000, den weltweit schnellsten RFID Inlay-Bestücker, zur Serienreife zu bringen. Diese hochkomplexe Anlage wird mittlerweile in Serie gefertigt und an die Kunden ausgeliefert. Aufgrund des ständig wachsenden Volumens wird das Thema Nachhaltigkeit auch für RFID Produkte immer wichtiger. Um RFID-Antennen umweltschonend herzustellen, wurde eine Anlage entwickelt und in Verkehr gebracht, die den umweltfeindlichen Ätzprozess durch einen umweltfreundlichen Fräsprozess ersetzt. Zudem wurde der Druck- und Sinterprozess von funktionalen Antennen auf Papier weiter optimiert, um so die Plastik-Label durch umweltverträgliche RFID Papier-Label ersetzen zu können. Bei der Personalisierung von ID Dokumenten und Smart Cards wurde das Produktportfolio sowohl für dezentrale als auch zentrale Anlagen erweitert und erfolgreich im Markt eingeführt. Bei den Personalisierungsprozessen lag der Entwicklungsschwerpunkt weiterhin auf der Drucktechnologie "Drop-On-Demand" als auch auf der Entwicklung optimierter Laser-Prozesse. Die automatischen Reisepass-Kontrolleinheiten (MB Fastgate) wurden zur Serienreife gebracht. Das Portfolio zur Aufnahme und / oder Verifizierung von biometrischen Daten (MB Kiosk) ist vereinfacht und überarbeitet worden. Einhergehend mit den Produktionsanlagen im Bereich Automotive wurde der Funktionsumfang von Mühlbauers Komplettlösung für Industrie 4.0, dem MB PALAMAX®, stark erweitert. Der Fokus lag dabei auf der Realisierung des Features "Track & Trace", welches es ermöglicht, alle Produktions- und Prozessdaten pro Produkt zu erfassen und somit eine 100% Nachverfolgbarkeit zu generieren. Für die immer größer werdenden Datenmengen wurde MB PALAMAX® für Anwendungen via Cloud als auch für Clusters erweitert. ATECH. Was vor zweieinhalb Jahren mit einem kleinen Pilotprojekt begann, umfasst nun im neu ausgegliederten Geschäftsbereich ATECH Großprojekte mit den führenden Unternehmen im Bereich der europäischen Batteriezellen- und Brennstoffzellentechnik. 2023 wurde zudem der US-amerikanische Markt erfolgreich ins Visier genommen. Die entwickelten Fertigungslinien haben einen höheren Durchsatz als andere europäische Systeme und erreichen trotzdem die gleiche oder bessere Genauigkeit, was entscheidend für die Qualität der Zellen und Stacks ist. 2023 konnte zudem die Realisierung einer Produktionsanlage zur Herstellung von sogenannten MEA ́s, dem Herzstück einer jeden Brennstoffzelle, verkündet werden. Eine weitere Anlage dieser Art wird 2024 fertig entwickelt werden. TECURITY®. Der Schwerpunkt im Geschäftsbereich TECURITY® mit seinem Bereich der Software-Entwicklung liegt auf der Umsetzung der neuen Kundenprojekte. In diesem Kontext wurden zum Beispiel Lösungskomponenten für die Personalisierung von elektronischen Ausweisdokumenten in Honduras und Guatemala installiert. Die Ausnutzung von Synergien in Softwarekomponenten ermöglichte eine Bereitstellung einer Lösung im Bereich Gesundheit zur Verwaltung und Ausgabe von Gesundheitskarten in Algerien. Für die weitere Standardisierung und Interoperabilität der angebotenen Software-Lösungen im Bereich Identity Management arbeiten wir seit Mai 2023 aktiv in der OSIA Initiative, einer Arbeitsgruppe der SIA (Secure Identity Alliance), mit. Im Berichtszeitraum wurde das Softwareprodukt "morphing attack detection" basierend auf einer KI Lösung zur automatischen Erkennung von gemorphten Gesichtsbildern, insbesondere bei der automatischen Grenzkontrolle, in eine Softwareplattform aufgenommen. Auf der internationalen Konferenz "Identity Week" in Amsterdam 2023 präsentierte Mühlbauer die Aspekte der sich ständig weiterentwickelnden Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI), Post-Quanten-Kryptographie, die Nachhaltigkeitsziele der UN, sowie die Aspekte der Inklusion im Vortrag "Permanent Transformation of Identity Management in the digital age". Die eigene Ansicht zum Einfluss von kontaktloser Passagierabfertigung konnte Mühlbauer in der Arbeitsgruppe der IATA über Passagierabfertigung im Einreise und Ausreiseprozess auf der internationalen Konferenz der IATA TRIP 2023 im Vortrag "How DEOS an Entry/Exit Solution fit into contactless Travel?" präsentieren. Die weitere Digitalisierung der Prozesse in der öffentlichen Verwaltung zur Vergabe einer Identität für eine Person und die Ausgabe von behördlichen Dokumenten wie Personalausweis, Reisepass und Fahrerlaubnis erfordert eine ständige Weiterentwicklung der Softwarelösungen im Bereich Cyber Security von cloudbasierten Diensten als "Software as a Service", PKI (Public Key Infrastruktur) Lösungen zur Absicherung der elektronischen Ausweisdokumente sowie deren Nutzung bei elektronischen Diensten im behördlichen Umfeld und in der privaten Wirtschaft. Produkte des Bereichs Document Solution schaffen Identität. Identifikationsdokumente mit den dazugehörigen Systemlösungen sind für das tägliche Leben unerlässlich. Sie erlauben es Bürgerinnen und Bürgern, reibungslos Landesgrenzen zu überschreiten und digitale Daten sicher auszutauschen. Integrierte, stabile Sicherheitskonzepte mit qualifizierten Sicherheits- und Funktionselementen sorgen dafür, dass Bürgerinnen und Bürger zweifelsfrei identifiziert und verifiziert werden können und ihre Daten vor Missbrauch und Manipulation geschützt sind. Die kundenspezifischen Sicherheitsdesigns schützen nicht nur die Identität des Inhabers, sondern können auch die Besonderheiten und Eigenheiten eines Landes in beeindruckender Weise veranschaulichen und in das Gesamtkonzept mit einfließen. Aufgrund des technologischen Fortschritts und der damit verbundenen Zugänglichkeit zu neuen Technologien, die vor Jahren noch undenkbar waren, ist die kontinuierliche Erforschung und Untersuchung dieser Technologien eine Hauptaufgabe von Document Solution. Dies geschieht zum einen in Zusammenarbeit mit international erfahrenen Experten und zum anderen auch durch Erkenntnisgewinnung an internen Entwicklungsprojekten. Dadurch gelingt es, die dynamische Entwicklung am Markt nicht nur zu verfolgen, sondern bereits eine entsprechende Lösung für die neuen Anforderungen im Portfolio zu haben. Diese Informationen und Erkenntnisse flossen im Berichtszeitraum nicht nur in die Konzeptionierung, sondern auch in die Umsetzung neuer Projekte und den Gewinn von zusätzlichen Marktanteilen ein. Sie führten auch dazu, dass das Produktportfolio erweitert wurde und die Kunden entsprechend dem neuesten Stand der Technik beraten und beliefert wurden. Mit dem Ziel, attraktive, sichere und wettbewerbsfähige Produkte anzubieten, wurden im Jahr 2023 neue Herstellungstechnologien erforscht und entwickelt, die Kunden effizientere Fertigungsverfahren ermöglichen. B. Wirtschaftsbericht 1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen a. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen Die Erholung der Weltwirtschaft von den multiplen Krisen erweist sich als erstaunlich widerstandsfähig, aber die steigende Wachstumsdynamik war bislang nicht überall zu spüren, so das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz zu den Wachstumsperspektiven in Deutschland und Europa am 01.03.24 in seinem Bericht "Schlaglichter der Wirtschaftspolitik" (Monatsbericht 03/2024). Besonders gedämpft, so das BMWK weiter, fiel das Wachstum im Euroraum aus, wo Verbraucherstimmung und Unternehmensinvestitionen unter den anhaltenden Auswirkungen der hohen Energiepreise und den erhöhten Zinsen litten. Weltweit verzeichnen Volkswirtschaften mit niedrigem Einkommen weiterhin Produktionsrückstände im Vergleich zu vor der Pandemie - bei gleichzeitig erhöhten Kreditkosten. Zudem deuten jüngste Indikatoren auf eine gewisse Abschwächung des Wachstums hin. Angriffe auf Schiffe im Roten Meer haben die Transportkosten drastisch erhöht und die Lieferzeiten verlängert, wodurch Produktionspläne gestört wurden und der Preisdruck zunahm. Für Deutschland bleiben im Jahr 2024 die wirtschaftlichen Bedingungen herausfordernd mit bescheidenen Wachstumserwartungen. Die deutsche Wirtschaft wird voraussichtlich um 0,3 % wachsen, eine nach unten korrigierte Prognose, wobei das Wachstum durch hohe Bau- und Kreditkosten, Arbeitskräftemangel und schwaches Investorensentiment gehemmt wird. Diese Faktoren tragen zu einem geringen Investitionswachstum bei, insbesondere in Bau- und energieintensiven Sektoren. Trotzdem gibt es leichte Verbesserungen bei den Marktfinanzierungsbedingungen und den Reallöhnen, die den privaten Konsum unterstützen könnten. Die europäische Konjunktur stagniert seit gut einem Jahr. Sowohl in der EU als auch in der Eurozone blieb das BIP im 4. Quartal 2023 unverändert (0,0 %, Schätzung). Während das deutsche BIP leicht schrumpfte (0,3 %), stagnierte es in Frankreich (0,0 %) und stieg leicht in Italien und Spanien (0,2 bzw. 0,6 %). Der Einkaufsmanagerindex, ein umfragebasierter vorausschauender Indikator, deutet weiterhin einen Abschwung an. Die Inflation fiel zuletzt wieder leicht. Sie betrug nach erster Schätzung im Januar 2024 in der Eurozone 2,8 %, die Kerninflation (ohne die stark schwankenden Preise für Energie und Nahrungsmittel) lag bei 3,3 %, das Preisniveau bei Energie fiel um 6,3 %, während Lebensmittel um 5,7 % teurer wurden. Den IWF-Projektionen zufolge dürfte sich das Wachstum im Euroraum von 0,5 % im Jahr 2023 auf 0,9 % (2024) und 1,7 % (2025) erholen. Im Vergleich zur Prognose vom Oktober 2023 wurde das Wachstum für 2024 jedoch um 0,3 Prozentpunkte nach unten korrigiert, was vor allem auf den Übertrag des schwächer als erwarteten Ergebnisses für 2023 zurückzuführen ist. In den Vereinigten Staaten wurde die Wirtschaftstätigkeit im Jahr 2023 durch einen expansiven Impuls der Finanzpolitik unterstützt. Das Wachstum scheint sich allerdings im vierten Quartal 2023 abgeschwächt zu haben, und dürfte sich noch weiter abschwächen, da die Auswirkungen der restriktiven Geldpolitik zunehmend auf den Ausgaben der privaten Haushalte lasten. Da die Sparquote der privaten Haushalte letztes Jahr weit unter den Durchschnitt vor der Pandemie gefallen ist, dürften die angehäuften Ersparnisse in erheblichem Umfang abgebaut worden sein. Die Anspannung auf dem Arbeitsmarkt hat sich gelockert. Die Zahl der offenen Stellen ist zurückgegangen, das Beschäftigungswachstum hat sich verlangsamt und der Lohnanstieg hat sich abgeschwächt, obwohl die Arbeitslosenquote weiterhin in der Nähe historischer Tiefstände liegt. Vor diesem Hintergrund erwarten IWF und OECD, dass das Wachstum 2024 auf 2,1 % und auf 1,7 % im Jahr 2025 zurückgeht, da die verzögerten Auswirkungen der geldpolitischen Straffung, die allmählich restriktivere Finanzpolitik und die Abschwächung auf den Arbeitsmärkten die Gesamtnachfrage reduzieren. In China erwies sich die Konsumbelebung zu Beginn des Jahres 2023 durch die Aufhebung der pandemiebedingten Beschränkungen als unerwartet kurzlebig. Der Abschwung im Immobiliensektor verstärkte sich, da die Immobilienpreise und -verkäufe fielen und die Bauträger erneut unter finanziellen Druck gerieten. Der private Konsum erholte sich gegen Ende des Jahres etwas, aber das Verbrauchervertrauen blieb gering, während die schwache Auslandsnachfrage die Exporte belastete. Die Behörden ergriffen daraufhin mehrere Konjunkturmaßnahmen, darunter die Senkung der Zinssätze und der Einlagenanforderungen für Immobilienkäufe. Dennoch dürfte die gedämpfte Stimmung auch 2024 den Konsum belasten, während anhaltende Spannungen im Immobiliensektor die Investitionen bremsen. Das Handelswachstum dürfte auch 2024 schwach bleiben, da die gedämpfte globale Nachfrage die Exporte belastet und das langsamere Wachstum der Inlandsnachfrage die Importe, auch von Metallen, bremst. Gemäß den aktuellen Prognosen wird sich das Wachstum verlangsamen und - mit Ausnahme der von der Pandemie betroffenen Jahre 2020 und 2022 - den geringsten Wert seit über drei Jahrzehnten aufweisen: Für 2024 erwarten Weltbank, IWF und OECD 4,5 %, 4,6 % bzw. 4,7 % Wachstum. Für 2025 wird erwartet, dass sich das Wachstum weiter abschwächt. scrollen
Im Berichtsjahr 2023 hat der EURO gegenüber dem US-Dollar an Wert gut gemacht. Der Wechselkurs des US-Dollars je Euro veränderte sich von 1,06 USD auf 1,10 USD. b. Branchenbezogene Rahmenbedingungen PRECISION PARTS & SYSTEMS. Nachdem die Konjunktur in Deutschland im Herbst 2023 weiter abkühlte, ist die Stimmung in Unternehmen und Haushalten in 2024 schlecht und die Unsicherheit hoch, so das ifo Institut am 06.03.24 in seiner Konjunkturprognose für das Frühjahr 2024. In die gleiche Kerbe trifft auch der Branchenverband des Maschinenbaus VDMA, welcher seine Prognose für 2024 senkte und statt eines bisherigen Minus von 2 nun mit einem Minus von 4 Prozent hinsichtlich der preisbereinigten Veränderung des Produktionswerts rechnet. Gemäß dem VDMA verzeichneten die Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus in Deutschland im vierten Quartal 2023 einen Rückgang ihrer Ausfuhren: Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes betrug das Minus nominal 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit setzte sich die im Jahresverlauf spürbar nachlassende Exportdynamik fort. Für das Gesamtjahr 2023 ergibt sich aber immer noch ein Exportplus von nominal 5,9 Prozent gegenüber 2022. "Mit einem Exportvolumen von insgesamt 207 Milliarden Euro erreichten die Maschinen- und Anlagenbauer aus Deutschland im vergangenen Jahr abermals einen neuen Rekord. Der Zuwachs basiert jedoch ausschließlich auf einem starken ersten Halbjahr mit zweistelligen Zuwachsraten. Im zweiten Halbjahr 2023 hinterließen die rückläufigen Auftragseingänge ihre Spuren. Ein künftiger Erfolg ist also keineswegs gesichert und bräuchte dringend politischen Flankenschutz etwa durch neue Freihandelsabkommen", kommentiert VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers die Exportbilanz 2023. AUTOMATION. Gemäß des Branchenverbands Semiconductor Industry Association (SIA) stieg der weltweite Umsatz im Halbleitermarkt im Dezember auf 48,7 Milliarden USD, was einem beeindruckenden Wachstum von 11,6 % gegenüber dem Vorjahresmonat und somit dem höchsten Stand seit Juli 2022 entspricht. Trotz dieses Aufschwungs endete das Jahr 2023 mit einem Rückgang des globalen Chipumsatzes um etwa 8 % auf 527 Milliarden USD, bedingt durch schwache Nachfrage im ersten Halbjahr, insbesondere im Bereich der Konsumelektronik. Für 2024 wird in der Chipindustrie eine steigende Nachfrage nach Hochleistungsprozessoren erwartet, insbesondere für den Einsatz in Rechenzentren und beim Training großer KI-Modelle. Die Mehrzahl der jüngsten Quartalsberichte der führenden Halbleiterunternehmen bestätigt diese positive Tendenz. ATECH. Der Trend nach klimaneutralen Technologien im Bereich eMobilität eröffnet enormes Potential im europäischen und perspektivisch auch im amerikanischen Markt. Für deutsche und europäische Maschinen- und Anlagenbauer bietet sich laut einer neuen Studie des VDMA zusammen mit Porsche Consulting eine historische Wachstumschance: der Markt für Stromspeicher, welche vorwiegend auf Lithium-Ionen-Technologie basieren, wird global von aktuell rund 20 Milliarden Euro auf 550 Milliarden Euro bis 2030 wachsen. Die Wachstumsgeschwindigkeit dieses Marktes ist einzigartig: während die Halbleiterindustrie für solche Entwicklung rund 40 Jahre benötigte, wird es im Batteriebereich nur rund 10 Jahre dauern. Allerdings gilt es insbesondere in der Batteriezellenproduktion Wege und Mittel gegen die dominierende asiatische Konkurrenz zu finden, welche einen Know-How Vorsprung von gut 15 Jahren innehat. TECURITY®. Der weltweite Markt für Identifikations- und Verifikationslösungen wird 2024 auf rund 13,5 Milliarden USD geschätzt, mit einer zu erwarteten Steigerung auf etwa 23 Milliarden USD bis 2029 (CAGR von ca. 12,5 %). Treibende Kräfte und Möglichkeiten: Aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung und Initiativen wie eID und Smart Infrastructure verlagern Regierungen und Privatsektoren weltweit die Identitätsüberprüfung zunehmend in die virtuelle Sphäre. Cloud-Dienste, Blockchain, künstliche Intelligenz, multimodale Biometrie und Videoanalyse gewinnen an Bedeutung. Die UN, IOM und ICAO fördern internationale Initiativen, die standardisierten eID-Systemen sowie Verifizierungs- und Authentifizierungssystemen Vorrang geben. Initiativen und Technologien wie MOSIP (Modular Open Source Identity Platform) spielen eine wachsende Rolle und führen zu Veränderungen in Geschäftsmodellen. Künftig werden traditionelle Betreibermodelle durch innovative "pay-by-service"-Modelle abgelöst. Die Vergütung erfolgt nicht mehr für die Ausstellung von Dokumenten oder virtuellen IDs, sondern für deren Anwendung. Regierungen setzen verstärkt auf die Integration von KI- und maschinellen Analysetechnologien in Identifikations- und Verifizierungsprozessen, um Entscheidungsfindung zu automatisieren, Betrug zu erkennen und die Genauigkeit zu steigern. Durch KI-gestützte Systeme werden staatliche Identifikationssysteme effizienter und wirksamer, während gleichzeitig manuelle Eingriffe und menschliche Fehler reduziert werden. Zusätzlich nutzen Regierungen vermehrt Cloud-Computing für Identifikations- und Verifizierungsdienste, was skalierbare, flexible und kostengünstige Lösungen ermöglicht. Cloud-basierte Systeme erleichtern die Speicherung, Verarbeitung und den Zugriff auf Daten und unterstützen somit die Bereitstellung staatlicher Dienstleistungen über verschiedene Kanäle und Geräte hinweg. Insgesamt wird der Trend zur Digitalisierung im Bereich staatlicher Identifikation und Verifizierung durch die Notwendigkeit angetrieben, veraltete Systeme zu modernisieren, die Servicebereitstellung zu verbessern, die Sicherheit zu erhöhen und regulatorische Anforderungen zu erfüllen. Regierungen investieren zunehmend in digitale Identitätsinitiativen. 2. Lage a. Geschäftsverlauf Zusammenfassend birgt das Geschäftsjahr 2023 Licht und Schatten für die Mühlbauer Gruppe. Zum einen konnten zwar aufgrund technologischer Führerschaft, erfolgreicher strategischer Diversifizierung sowie enormer Wertschöpfungstiefe insbesondere in den angestammten Kernmärkten (RFID und TECURITY®) Erfolge gefeiert werden. Zum anderen kam es aber in den Geschäftsbereichen SRP (Semiconductor Backend) sowie ATECH zu Verzögerungen in der Fertigstellung und Auslieferung von Großprojekten. Im Bereich ATECH wurde der in 2022 eingeschlagene Weg in der Batterie- und Brennstoffzellenindustrie in Europa und Amerika konsequent weiterentwickelt - technologisch und organisatorisch. So wurde die neue Business Line ATECH aus der Business Line AUTOMATION ausgegliedert und als eigene Organisation gestärkt. Hierfür wurden u.a. rund 40 Mio. EUR in die Erhöhung von Produktionskapazitäten investiert. Marktseitig konnte die erste vollautomatische MEA-Produktionslinie ausgliefert werden. Ein Schritt mit dem die asiatische Konkurrenz, welche einen Kompetenzvorsprung von 15 Jahren hatte, innerhalb von zwei Jahren überholt wurde und welcher Mühlbauers Position als europäischer Pionier im Bereich der Wasserstoffmobilität untermauert. Vor diesem Hintergrund erzielte der Mühlbauer Konzern im Berichtsjahr einen konsolidierten Rekordumsatz von 464,4 Mio. EUR. Im Vergleich zum Vorjahr (324,5 Mio. EUR) erhöhte sich damit das Umsatzvolumen um 139,9 Mio. EUR bzw. 43,1 %. Die Gesamtleistung stieg um 102,7 Mio. EUR bzw. 26,0 % in 2023 auf 497,5 Mio. EUR (Vorjahr: 394,8 Mio. EUR). Das EBIT zeigt sich mit 66,3 Mio. EUR verglichen zum Vorjahr (8,1 Mio. EUR) um 58,2 Mio. EUR deutlich erholt. Allerdings führen die hohen Investitionen sowie die kapitalbindenden und kosteninstensiven Verzögerungen in den Bereichen SRP und ATECH zu einer unterproportionalen Entwicklung des operativen Cash Flows in 2023, welcher mit 38,8 Mio. EUR um 0,9 Mio. EUR bzw. 2,3% unter dem Niveau des Vorjahres (39,7 Mio. EUR) liegt. b. Ertragslage Auftragseingänge/-bestand. Der im Berichtsjahr erzielte Auftragseingang des Mühlbauer Konzerns weist mit 542,1 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahr (695,0 Mio. EUR) einen Rückgang von 152,9 Mio. EUR bzw. 22,0 % auf. Der Auftragsbestand des Mühlbauer Konzerns betrug zum Ende des Berichtszeitraums 963,8 Mio. EUR. Im Vergleich zum Vorjahr (906,4 Mio. EUR) entspricht dies einer Steigerung von 57,4 Mio. EUR bzw. 6,3 %. ![]() PRECISION PARTS & SYSTEMS. Der Auftragseingang im Geschäftsfeld Precision Parts & Systems lag im Berichtsjahr bei 47,5 Mio. EUR und damit um 10,9 Mio. EUR bzw. 18,7 % unter dem Wert aus 2022 (58,4 Mio. EUR). Der Auftragsbestand verringerte sich auf 41,1 Mio. EUR (Vorjahr 43,9 Mio. EUR). AUTOMATION. Der Auftragseingang des Geschäftsbereichs Automation verringerte sich im Berichtszeitraum um 60,0 % auf 160,7 Mio. EUR und liegt damit weit unter dem Vorjahr (401,9 Mio. EUR). Diese Veränderung ist auf die Abspaltung der Business Line ATECH und somit die Abspaltung der zugehörigen Projekte zurückzuführen. Der Auftragsbestand verringerte sich durch oben genannte Gründe ebenfalls deutlich auf einen Wert von 258,6 Mio. EUR (Vorjahr: 427,3 Mio. EUR). ATECH. Der Auftragseingang im Geschäftsfeld ATECH lag im Berichtsjahr bei 137,0 Mio. EUR. Der Auftragsbestand lag dabei bei 190,7 Mio. EUR. TECURITY®. Für das Geschäftsfeld TECURITY® fiel der Auftragseingang im Berichtsjahr mit 196,9 Mio. EUR um 37,7 Mio. EUR bzw. 16,1 % geringer aus als im Vergleich zum Vorjahreswert in Höhe von 234,6 Mio. EUR. Der Auftragsbestand verzeichnete zum Ende des Berichtsjahres eine Zunahme um 38,2 Mio. EUR bzw. 8,8 % auf 473,4 Mio. EUR nach 435,2 Mio. EUR im Vorjahr. ![]() PRECISION PARTS & SYSTEMS. Der Umsatz im Geschäftsfeld Precision Parts & Systems lag im Berichtsjahr mit 50,8 Mio. EUR um 1,2 Mio. EUR bzw. 2,4 % über dem Vorjahreswert von 49,6 Mio. EUR. AUTOMATION. Der Umsatz der Business Line Automation erhöhte sich auf 272,9 Mio. EUR und liegt 104,4 Mio. EUR über dem Vorjahr (168,5 Mio. EUR). ATECH. Die neue Business Line ATECH erzielte im Berichtsjahr einen Umsatz von 5,6 Mio. EUR. TECURITY®. Das projektbezogene Geschäftsfeld TECURITY® weist im Berichtsjahr einen höheren Umsatz aus als im Vorjahreszeitraum. So stiegen die Umsatzerlöse von 106,3 Mio. EUR im Vorjahr um 28,8 Mio. EUR bzw. 27,1 % auf 135,1 Mio. EUR im Berichtsjahr. Regionale Umsatzverteilung. Regional betrachtet erhöhte sich der Umsatz in allen Bereichen. Zulegen konnte er v.a. in Amerika von 50,7 Mio. EUR auf 123,0 Mio. EUR (+72,3 Mio. EUR bzw. +142,6 %) sowie in Afrika, Europa (ohne Deutschland) und Asien von zusammen 198,9 Mio. EUR auf 267,2 Mio. EUR (+68,3 Mio. EUR). ![]() c. Ergebnisentwicklung ![]() Das vom Technologiekonzern Mühlbauer im Berichtszeitraum erwirtschaftete operative Ergebnis fiel aus den bereits genannten Gründen mit 66,3 Mio. EUR um 58,2 Mio. EUR deutlich höher aus als im Vorjahr (8,1 Mio. EUR). Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten im Wesentlichen Effekte außerhalb der Kernaktivitäten des Konzerns, periodenfremde Geschäftsvorfälle und sonstige nicht direkt mit dem Kerngeschäft der Gruppe verbundene Geschäftsvorfälle. Die sonstigen betrieblichen Erträge sanken um 4,9 Mio. EUR auf 10,2 Mio. EUR im Berichtsjahr - nach 15,1 Mio. EUR im Vorjahr. Ursächlich waren insbesondere der Rückgang von Kursgewinnen sowie von Rückstellungsauflösungen. Das Rohergebnis stieg aufgrund gestiegener Gesamtleistung (497,5 Mio. EUR gegenüber 394,8 Mio. EUR im Vorjahr) absolut um 85,0 Mio. EUR auf 334,8 Mio. EUR (249,8 Mio. EUR im Vorjahr). Gemessen an der Gesamtleistung liegt die Rohergebnismarge mit 67,3 % damit über dem Vorjahresniveau von 63,3 %. Die Personalaufwendungen sind in 2023 um 13,7 Mio. EUR bzw. 9,8% von 139,4 Mio. EUR auf 153,1 Mio. EUR gestiegen. Die Steigerung resultiert in erster Linie aus einem starken Zuwachs an Mitarbeitern als Konsequenz aus dem deutlich gestiegenen Auftragsvolumen. Die Abschreibungen lagen mit 28,3 Mio. EUR um 3,0 Mio. EUR über dem Niveau des Vorjahres von 25,3 Mio. EUR. Die spiegelt den bereits geschilderten Investitionsanstieg wider und ist insbesondere auf Investitionen in der Business Lines PRECISION PARTS & SYSTEMS und ATECH zurückzuführen. Die Erhöhung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen von 76,9 Mio. EUR im Vorjahr auf 87,1 Mio. EUR kommen insbesondere aus gestiegenen Betriebsaufwendungen (+3,2 Mio. EUR), Reiseaufwendungen (+0,9 Mio. EUR) und nicht regelmäßigen, periodenfremden Aufwendungen (+8,9 Mio. EUR). In Summe schließt die Mühlbauer Gruppe das Jahr 2023 mit einem Ergebnis vor Steuern von 67,4 Mio. EUR ab, welches um 58,8 Mio. EUR über dem Vorjahreswert von 8,6 Mio. EUR liegt. Dies entspricht einer Rendite (bezogen auf die Gesamtleistung) von 13,5 % gegenüber 2,2 % im Vorjahr. Der im Berichtsjahr ausgewiesene Steueraufwand in Höhe von 19,0 Mio. EUR hat sich im Vergleich zum Vorjahreswert von 11,6 Mio. EUR um 7,4 Mio. EUR erhöht und ist im Wesentlichen auf die Veränderung der latenten Steuern zurückzuführen. Der Technologiekonzern Mühlbauer weist im Geschäftsjahr zusammenfassend einen Konzernjahresgewinn von 48,4 Mio. EUR aus, was gegenüber dem Vorjahr (-3,0 Mio. EUR) einer deutlichen Erhöhung um 51,4 Mio. EUR entspricht. Dividende. Aufgrund des weiterhin andauernden Wachstums des Konzerns besteht auch ein erhöhter Finanzierungsbedarf. Auf der anderen Seite sieht der Vorstand die Mühlbauer Gruppe in ihren Märkten gut positioniert. Daher werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung vorschlagen, für das Geschäftsjahr 2023 eine Dividende i.H.v. einem Euro je Aktie auszuschütten. Ergebnis je Aktie. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie wird ermittelt, indem das Jahresergebnis durch den gewichteten Durchschnitt der im Berichtszeitraum umlaufenden Aktien dividiert wird. ![]() d. Finanzlage Cashflow. Der Mittelabfluss aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit wird jeweils direkt zahlungsbezogen ermittelt. Der Mittelzufluss aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit wird ausgehend vom Konzernjahresergebnis indirekt abgeleitet. Der in der Cashflow-Rechnung betrachtete Finanzmittelfonds umfasst alle in der Bilanz ausgewiesenen liquiden Mittel. ![]() Der Mittelzufluss aus der laufenden betrieblichen Geschäftstätigkeit lag im Berichtszeitraum mit 38,8 Mio. EUR um 0,9 Mio. EUR bzw. 2,3 % unter dem Niveau des Vorjahres (39,7 Mio. EUR). ![]() Der Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit lag mit 54,1 Mio. EUR über dem Niveau des Vorjahreswerts von 36,4 Mio. EUR. Der Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit betrug im Geschäftsjahr 2023 13,7 Mio. EUR (Vorjahr 23,6 Mio. EUR) und betrifft im Wesentlichen die im Geschäftsjahr vorgenommene Gewinnausschüttung an die Aktionäre. Als Summe der einzelnen Cashflows zusammen mit der Veränderung des Unterschiedsbetrages aus der Währungsumrechnung verringert sich der Finanzmittelfonds gegenüber dem Vorjahr (78,2 Mio. EUR) um 29,7 Mio. EUR auf 48,5 Mio. EUR. Kapitalbedarf und Refinanzierung. Im Geschäftsjahr 2024 benötigt der Mühlbauer Konzern Kapital zur Finanzierung seiner operativen Geschäftstätigkeit, zur planmäßigen Durchführung von Investitionen sowie zur Zahlung der sonstigen finanziellen Verpflichtungen. Die Geschäftsleitung der Mühlbauer Gruppe geht davon aus, diese Anforderungen durch den Cashflow aus dem laufenden Geschäft und verfügbare Zahlungsmittel erfüllen zu können. e. Vermögenslage ![]() Aktiva. Das Anlagevermögen erhöhte sich insgesamt um 26,2 Mio. EUR auf 175,2 Mio. EUR. Diese verteilen sich auf andere Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten (+3,4 Mio. EUR), Anlagen, sowie geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau (+33,8 Mio. EUR). Die Erhöhung des Umlaufvermögens um 54,2 Mio. EUR auf 425,3 Mio. EUR ist im Wesentlichen auf den Bestandsaufbau der Vorräte um 71,2 Mio. EUR auf 304,8 Mio. EUR, sowie auf die Erhöhung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 12,8 Mio. EUR auf 72,1 Mio. EUR zurückzuführen. Gegenläufig wirkt der Rückgang des Guthabens bei den Banken um 29,8 Mio. EUR auf 48,5 Mio. EUR. Passiva. Das Eigenkapital erhöhte sich von 224,1 Mio. EUR zum 31. Dezember 2022 auf 255,2 Mio. EUR zum 31. Dezember 2023. Betreffend die Veränderungen so wie der Angaben nach § 160 Abs. 1 Nr. 2 AktG wird auf die Ausführungen im Konzernanhang verwiesen. Die Rückstellungen haben sich kaum merklich von 81,0 Mio. EUR um 0,9 Mio. EUR auf 81,9 Mio. EUR erhöht. Die Verbindlichkeiten haben sich um 48,5 Mio. EUR auf 275,8 Mio. EUR erhöht, was im Wesentlichen aus dem Anstieg der erhaltenen Anzahlungen um 34,9 Mio. EUR resultiert. Der Vorstand ist mit dem Ergebnis des Geschäftsjahres 2023 in Anbetracht der hohen getätigten Zukunftsinvestitionen zufrieden. Er sieht das Ergebnis 2023 als Konsequenz des breiten Produkt- und Serviceportfolios der Mühlbauer Gruppe sowie ihrer Internationalität, die sie widerstandsfähig gegen Verwerfungen in der Lieferkette und politischen Konflikten macht. f. Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren Wertorientierte Steuerungsgrößen. Das Berichtswesen im Mühlbauer-Konzern liefert zeit- und verantwortungsnah ausgewählte wertorientierte Steuerungsgrößen und stellt somit ein Instrument der Unternehmensführung dar, das vorausschauend ist und frühzeitige Signale für Veränderungsmaßnahmen setzt. Die Unternehmensführung mit wertorientierten Steuerungsgrößen erstreckt sich dabei über den gesamten Herstellungsprozess des Produktportfolios: von der Beschaffung und der Produktion über den Bereich Forschung und Entwicklung bis hin zum Vertrieb basiert die Umsetzung des Leitbildes der wertorientierten Unternehmensführung auf eindeutig definierten Kennzahlen. Dieses konzernweit umgesetzte Controlling-Konzept ermöglicht es dem Management, Ergebnisse unternehmensintern und -extern zu kommunizieren, sowie eine zielgerichtete Steuerung und Koordination der betrieblichen Geschäftsprozesse durchzuführen. Das Management steuert den Konzern durch strategische und operative Ziele sowie auf der Grundlage monetärer und nicht-monetärer Kenngrößen. Zentrale finanzielle Steuerungsgrößen für den Mühlbauer Konzern bilden das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT), die Rendite vor Steuern (Ergebnis vor Steuern gemessen an der Gesamtleistung) sowie der operative Cashflow. Zur Ermittlung der zentralen finanziellen Steuerungsgrößen wird auf die Angaben zu Vermögens-, Finanz- und Ertragslage verwiesen. Innerhalb der einzelnen Geschäftsprozesse unterscheidet sich die praktizierte Ausprägung der wertorientierten Unternehmensführung. Im Bereich Beschaffung liegen neben dem Monitoring von Einkaufsvolumina und Lieferverzügen weitere Schwerpunkte auf der Überwachung des Bestellobligos sowie der rechtzeitigen Bedarfsanmeldung von Kaufteilen. Darüber hinaus werden die Wirksamkeit von Kostensenkungsprogrammen und die Investitionsquoten überwacht. Die Aktivitäten im Produktionsbereich werden anhand von Kostensätzen und -quoten, Preisen, Produktivitätskennzahlen sowie absoluten und relativen Werten zur Bestandsentwicklung gesteuert. Ergänzend hierzu ist ein ERP-gestütztes Auftragsinformationssystem als Werkzeug für die Produktionssteuerung im Einsatz. Mit Hilfe eines weiteren ERP-gestützten Auswertungstools werden zudem periodisch Absolut- und Relativzahlen für die dem eigentlichen Kundengeschäft nachgelagerten Aktivitäten ermittelt, um Geschäftsbeziehungen über den gesamten Lebenszyklus bewerten und beurteilen zu können. Insbesondere in der Produktion und im Bereich F&E erfolgt eine periodische Darstellung der Personalstärke, um dort vorhandene personelle Kapazitäten bei unterschiedlichen Beschäftigungssituationen flexibel zwischen einzelnen Produktbereichen manövrieren zu können. Auftragseingang, Umsatz und ein aus der Offenen-Posten-Buchführung abgeleitetes, direkt an die verantwortlichen Personen gerichtetes Reporting inkl. Forderungslaufzeiten bilden innerhalb der Vertriebsorganisation wesentliche Steuerungsinformationen. Für die Identifikation von Key Accounts wird auf Seiten des Vertriebs zudem der nach quantitativen und qualitativen Kriterien ermittelte Kundenwert als Steuerungsgröße genutzt. Die termingenaue Bereitstellung sämtlicher Kennzahlen ist gekoppelt mit einem Abgleich der Ist- mit den Zielwerten. Durch die stets zeitnahe Bearbeitung dieser Informationen durch das Management ist sichergestellt, dass bei erkannten Abweichungen unverzüglich Korrekturmaßnahmen eingeleitet werden können. Dabei handelt es sich um Maßnahmen zur Gegensteuerung ungünstiger Entwicklungen, Entscheidungen über Investitionsmaßnahmen, die Auswahl und den Ausbau von Produktbereichen, mit denen das angestrebte Wachstum erreicht werden soll bzw. den Rückzug aus Aktivitäten, die keine ausreichenden Ergebnisbeiträge erzielen. Dieses im Mühlbauer Konzern gelebte Controlling-Konzept unterstützt das Ziel langfristiger, nachhaltiger Wertsteigerung statt kurzfristiger Renditeoptimierung. Investitionen. Der Mühlbauer Konzern hat im Jahr 2023 Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von 56,9 Mio. EUR getätigt. Die Investitionsquote, als Verhältnis der Investitionen zum Umsatz, steigt von 11,4 % in 2022 auf 12,2 % in 2023. Die Finanzierung der Investitionen erfolgte vollständig durch den operativen Cashflow und weitere eigene Mittel. Nachhaltigkeit. Nachhaltige Unternehmensführung bedeutet für den Mühlbauer-Konzern, in ökonomischer, ökologischer und sozialer Hinsicht ein stabiles Fundament zu schaffen, auf das Kunden, Lieferanten, Aktionäre und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten gleichermaßen vertrauen können. Aus diesem Grund fühlt sich die Mühlbauer Gruppe seit jeher einer Unternehmensstrategie verpflichtet, die ökonomische Notwendigkeit, ökologische Vernunft und soziale Verantwortung miteinander verbindet und so einen Mehrwert für alle Stakeholder schafft. Das Verständnis von Nachhaltigkeit spiegelt sich auch im Verhaltenskodex wider, der rechtliche und ethische Grundsätze enthält, die bei der täglichen Arbeit zu berücksichtigen sind und deren Einhaltung für die gesamte Mühlbauer-Gruppe und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verpflichtend ist. Die Achtung der Menschenrechte sowie der Umweltstandards wird bei Mühlbauer als Prozess verstanden, der stets geprüft, hinterfragt und verbessert werden muss, sowohl im eigenen Geschäftsbereich als auch entlang der globalen Lieferkette. Dementsprechend hat sich der Konzern bereits im Geschäftsjahr 2023 auf das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG) vorbereitet, welches seit dem 01. Januar 2024 auch auf Mühlbauer Anwendung findet. Effizienz und Qualität. Als Hersteller hochtechnologischer Systemlösungen schöpft die Mühlbauer-Gruppe alle technischen und betrieblichen Möglichkeiten aus, um ein Höchstmaß an Arbeitseffizienz und Produktqualität zu erreichen. Das an den Entwicklungs- und Produktionsstandorten eingeführte und zertifizierte Qualitätsmanagement nach ISO 9001 sowie weitere zertifizierte Managementsysteme in bestimmten sensiblen Unternehmensbereichen wie das "Management of Security Printing Processes" nach ISO 14298, ein "Security Management System for Suppliers to Security Printing Industry" nach CWA 15374 im Konzernbereich TECURITY®, ein IT-Sicherheitsmanagement nach ISO 27001 sowie ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001 und ein Umweltmanagementsystem nach ISO 14001 unterstützen die kontinuierliche Weiterentwicklung. Durch regelmäßige Audits werden die konzerninternen Prozesse kontinuierlich optimiert. Festgestellte Abweichungen werden so frühzeitig erkannt und korrigiert. Produktion und Umwelt. Der Mühlbauer Konzern besitzt umfangreiche Produktionsbereiche mit besonderer Umweltrelevanz. Die wichtigsten Bereiche sind: scrollen
Um möglichen Umweltschäden vorzubeugen oder diese frühzeitig abzuwehren, achten sensibilisierte Mitarbeiter beim Umgang mit Gefahrstoffen auf die Einhaltung aller relevanten und geltenden umweltrechtlichen Vorschriften. Konsequent werden Abfallstoffe durch Müllvermeidung reduziert bzw. durch Recycling der Wiederverwertung zugeführt. Darüber hinaus ist die Zentrale in Roding gemäß dem Energiemanagementsystem ISO 50001 und dem Umweltmanagement ISO 14001 zertifiziert. Damit prüft der Konzern fortlaufend Energiesparmaßnahmen sowie die Verbesserung der energiebezogenen Leistung und leistet somit einen Beitrag zum Umwelt- sowie Klimaschutz. Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Vorbildliche und sichere Arbeitsbedingungen zu schaffen ist eine Selbstverständlichkeit für den Mühlbauer Konzern. Zu den Maßnahmen zur Vorbeugung von Arbeitsunfällen und Berufserkrankungen gehören abteilungsübergreifende Mitarbeiterschulungen, um regelmäßig gegenüber möglichen Gefahren zu sensibilisieren. Weiterhin werden technische Hilfsmittel wie Überwachungs- und Brandmeldesysteme für die Meldung von Störungen oder Notfällen bereitgestellt; ein besonderes Augenmerk ist auf Tätigkeiten mit erhöhter Gefährdungsrelevanz gerichtet. Die Zahl der meldepflichtigen Unfälle pro 1.000 Mitarbeiter ist von 13 auf 16 Mitarbeiter gestiegen. Die Art und Schwere der Verletzungen hat dazu geführt, dass der Krankenstand von 0,14 % auf 0,19 % gestiegen ist. Auch die Verletztenanzahl ist von 49 auf 67 gestiegen. Um den Mitarbeitern auf Dienstreisen optimalen Schutz und Sicherheit zu bieten und im Ernstfall schnell reagieren zu können, verfügt der Konzern über ein Travel Risk Management System. Neben einer risikoabhängig erforderlichen Entscheidung zur Reisegenehmigung durch das Management und umfassender Aufklärung vor Reiseantritt steht den Mitarbeitern zudem eine 24/7 Hotline zum Thema Sicherheit und Gesundheit zur Verfügung. Als weiterer wichtiger Beitrag zu effizienter Arbeit wird beim Mühlbauer Konzern der betriebliche Gesundheitsschutz großgeschrieben. Dieser umfasst einen betriebsärztlichen Dienst, sowie Leistungen zur präventiven Gesundheitsvorsorge. Auch die firmeneigene Mühlbauer Academy bietet regelmäßige Kurse für gesundheitsbewusste Mitarbeiter an (z.B. aktive Pause). Im firmeneigenen Fitnessstudio werden Kurse angeboten, die speziell auf die Bedürfnisse von Mitarbeitern mit z.B. überwiegend sitzender Tätigkeit zugeschnitten sind. Die vom Mühlbauer Konzern im Zusammenhang mit dem Gesundheitsschutz angebotenen Maßnahmen schlagen sich auch langfristig gesehen in niedrigen Krankheitskosten nieder. Konzernweit liegt der Krankenstand mit 11,9 Tagen leicht unter dem Niveau des Vorjahres (12,0 Tage). Soziales Engagement. Gesellschaftliches und soziales Engagement nimmt bei Mühlbauer einen hohen Stellenwert ein. Das Unternehmen begrüßt und fördert nicht nur ein ehrenamtliches Engagement seiner Mitarbeiter, sondern legt Wert darauf, auch selbst soziale Verantwortung zu übernehmen. Unter dem Dach der vom Unternehmensgründer ins Leben gerufenen Josef-Mühlbauer-Stiftung unterstützt das Unternehmen ausgewählte soziale Initiativen und Projekte im In- und Ausland sowie Einzelschicksale mit kleineren und größeren finanziellen Zuwendungen. Mit Hilfe von Mitarbeitern und Geschäftspartnern der Unternehmensgruppe konnte eine Spendensumme von rund 51 TEUR erzielt werden. Damit förderte die Stiftung unter anderem eine Einrichtung, die sich um die körperliche und seelische Rehabilitation von Kindern nach einer Organtransplantation kümmert, mit 20 TEUR. Mit kleineren Beträgen von 2 bis 3 TEUR wurden Tablets für Kitas angeschafft oder Kinder und Jugendliche bei ihrer sportlichen oder musikalischen Ausbildung unterstützt. Weitere Spenden gingen an verschiedene Familien und Einzelpersonen (18 TEUR), die etwa aufgrund einer Krankheit oder Behinderung der Hilfe bedürfen oder wegen eines Schicksalsschlages unverschuldet in Not geraten sind. Einkauf und Beschaffung. Die langfristige Zusammenarbeit mit leistungsfähigen und zuverlässigen Lieferanten ist ein vorrangiges Ziel in der Beschaffung des Mühlbauer Konzerns. Bei der Auswahl der Lieferanten werden neben der Gesamtwirtschaftlichkeit auch Qualität, Innovationsfähigkeit und vor allem Zuverlässigkeit als wesentliche Faktoren für eine gute Zusammenarbeit angesehen. Aber auch der Aspekt der Nachhaltigkeit ist ein fester Bestandteil der Beschaffungsgrundsätze und des Lieferantenmanagements im kompletten Konzern. Von den Lieferanten wird erwartet, dass sie sowohl im eigenen Unternehmen als auch innerhalb ihrer Lieferkette die Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards sicherstellen und dem hohen Anspruch des Mühlbauer Konzerns an die unternehmerische Verantwortung gerecht werden. Auch das Geschäftsjahr 2023 wurde wieder genutzt, um die Prozesse in der Beschaffung weiter zu optimieren und die Strukturen an die sich verändernden Herausforderungen der Märkte anzupassen. Ein wesentlicher Schritt war dabei die Stärkung und Nutzung von Synergien der internationalen Einkaufsteams. Um dem Preisdruck von Monopolisten und Lieferengpässen entgegenzuwirken, verfolgt Mühlbauer weiterhin eine konsequente Second-Source-Strategie. Im Geschäftsjahr 2023 hat sich die Situation auf den Beschaffungsmärkten der Mühlbauer Gruppe leicht entspannt. Beschäftigung. Seit rd. 43 Jahren gilt der Mühlbauer Konzern als verlässlicher und verantwortungsvoller Arbeitgeber. Der Konzern fördert intensiv die Weiterentwicklung seiner Unternehmenskultur, deren Grundlage der Verhaltenskodex der Mühlbauer Gruppe ist. Der Kodex, der die Grundsätze für ethisches, faires und rechtskonformes Handeln formuliert, ist für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit verbindlich. Die Grundzüge des Kodex bilden zwischenmenschliche Werte wie Offenheit, Geradlinigkeit, Ehrlichkeit und Verlässlichkeit. Personalpolitik. Die Mühlbauer-Gruppe legt großen Wert darauf, durch die eigene Ausbildung die Basis für qualifizierte und kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu legen, diese kontinuierlich zu Fach- und Führungskräften weiterzuentwickeln und langfristig an das Unternehmen zu binden. Ein weiterer Schwerpunkt der Personalpolitik der Mühlbauer Gruppe ist die internationale Ausrichtung im Recruiting, durch die es dem Konzern gelingt, zum Teil hochqualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Ausland zu gewinnen und so dem Fachkräftemangel in einigen Berufsbildern erfolgreich entgegenzuwirken. Interkulturelle Orientierung, eine transparente Organisation mit klaren Verantwortlichkeiten sowie offene Kommunikationsstrukturen gehören ebenfalls zur langfristig angelegten Personalpolitik des Technologiekonzerns. Dafür bietet Mühlbauer seinen Mitarbeitern zahlreiche Benefits. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Internationalisierung der Mitarbeiter durch das Angebot von Sprachtrainings. Darüber hinaus zählen hierzu beispielsweise die firmeneigene Weiterbildungsakademie, Mitarbeiterveranstaltungen oder auch die Kantine, die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu günstigen Konditionen nutzen können. Die betriebliche Altersvorsorge und die Berufsunfähigkeitsversicherung werden im Unternehmen weiterhin aktiv genutzt. Mitarbeiterstruktur. In 2023 beschäftigte der Mühlbauer Konzern durchschnittlich 4.194 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen (Vorjahr 3.870). Der Anteil der außerhalb Deutschlands beschäftigten Mitarbeiter/-innen hat sich im Jahresvergleich mit 47,8 % leicht erhöht (Vorjahr 46,5 %). Der Personalaufwand hat sich um 9,8 % von 139,4 Mio. EUR auf 153,1 Mio. EUR erhöht. Davon entfielen auf Löhne und Gehälter 128,2 Mio. EUR (Vorjahr 116,9 Mio. EUR) und auf Sozialabgaben 24,9 Mio. EUR (Vorjahr 22,5 Mio. EUR). ![]() Nachwuchsgewinnung. Fachkräftesicherung ist eine wachsende Herausforderung in Zeiten des Fachkräftemangels. Der Mühlbauer Konzern reagiert mit seinem Ausbildungsengagement proaktiv, um engagierte und qualifizierte Nachwuchskräfte aus dem eigenen Unternehmen weiter zu qualifizieren. Der demographische Wandel, die damit einhergehenden geburtenschwachen Jahrgänge sowie das steigende Interesse von Schulabgängern an einer Hochschulausbildung stellt den Mühlbauer Konzern jedoch vor eine stetig wachsende Herausforderung. Im Berichtsjahr wurden konzernweit 234 (Vorjahr 148) neue Auszubildende eingestellt, so dass sich zum Ende des Berichtszeitraums 520 (Vorjahr 469) junge Menschen in 18 verschiedenen Ausbildungsberufen befanden. Die hohe Anzahl an Auszubildenden entspricht einer Ausbildungsquote von 12,4 % (Vorjahr 11,3 %) und liegt damit auf sehr hohem Niveau. Zudem bietet der Mühlbauer Konzern Schulabgängern mit Fachhochschulreife und überdurchschnittlichen Auszubildenden in Zusammenarbeit mit den Hochschulen Regensburg, Amberg-Weiden, Deggendorf und dem Technologie Campus Cham ein duales Studium in neun verschiedenen Studiengängen zum Bachelor of Engineering, Bachelor of Science bzw. Bachelor of Arts an. Im Jahr 2023 nutzten 25 junge Menschen diese Chance. Weiterhin wurde ein Kooperationsvertrag mit der University of Constantine the Philosopher in Nitra (SK) geschlossen. Neben Messeteilnahmen, Vorträgen und Firmenführungen bot der Mühlbauer Konzern im Berichtsjahr erneut diverse Workshops für umliegende Schulklassen sowie für alle Technikinteressierten an, um Kinder und Jugendliche frühzeitig für technische Berufe zu begeistern. Personalentwicklung. Das Potenzial des Konzerns sind die eigenen Mitarbeiter, die vorzugsweise eine Ausbildung im eigenen Haus absolviert haben. Deswegen legt der Mühlbauer Konzern großen Wert auf die kontinuierliche Weiterbildung seiner Mitarbeiter. Die hausinterne Weiterbildungsakademie, die "Mühlbauer Academy", bot daher zahlreiche und vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten an, um den internen Wissenstransfer zu forcieren und gezielt ausgewählte Mitarbeiter durch externe Schulungen weiter zu qualifizieren. Dieses Angebot wurde von der Belegschaft intensiv genutzt. Die Entwicklung der eigenen, ausgebildeten Nachwuchskräfte - gleich ob Auszubildender, dualer Student oder Berufseinsteiger - zu Entscheidungsträgern und Hauptverantwortlichen von morgen ist das langfristige Ziel. Mit intensiven Trainings und regelmäßigen Treffen wurden die dualen Studenten der Mühlbauer Gruppe im Berichtsjahr betreut. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Entwicklung der Auszubildenden. Diese erhielten während ihrer Ausbildungszeit regelmäßig Schulungen in den unterschiedlichsten Bereichen. Damit steht einer langfristigen Karriere und einer individuellen Entwicklung im Mühlbauer Konzern nichts im Wege. C. Prognose-, Chancen- und Risikobericht 1. Prognosebericht a. Gesamtwirtschaftliche Entwicklung In ihren jüngsten Prognosen zur weltwirtschaftlichen Entwicklung nehmen der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) leichte Aufwärtskorrekturen für 2024 vor. Die größten Abwärtsrisiken des vergangenen Jahres hätten sich nicht im zu befürchtenden Maße manifestiert und die meisten Volkswirtschaften sich ihnen gegenüber überraschend resistent gezeigt. Gleichwohl bleibt das weltwirtschaftliche Wachstum insgesamt gering und die regionalen Unterschiede bleiben hoch, so das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz in seinem Monatsbericht März 2024. Vor diesem gemischten Hintergrund prognostizierte der IWF in seinem am 31. Januar 2024 aktualisierten World Economic Outlook ein globales Wachstum von 3,1 % in diesem und 3,2 % im kommenden Jahr. Damit wurde die Erwartung für 2024 ggü. Oktober um 0,2 Prozentpunkte angehoben. Ähnlich schätzt die OECD die Perspektiven ein: In ihrer Interimsprognose vom 5. Februar 2024 werden die Erwartungen für 2024 gegenüber November um 0,2 Prozentpunkte auf nunmehr 2,9 % angehoben. Mögliche Abwärtsrisiken sind gemäß von OECD und IWF folgende Szenarien[1]: Rohstoffpreisspitzen inmitten geopolitischer Schocks: Der Konflikt im Gazastreifen und in Israel könnte weiter eskalieren und auf die gesamte Region übergreifen, aus der etwa 35 % der weltweiten Ölexporte und 14 % der Gasexporte stammen. Anhaltende Angriffe im Roten Meer - durch das 11 % des Welthandels fließen - und der andauernde Krieg in der Ukraine könnten zu neuen negativen Versorgungsschocks für den weltweiten Aufschwung führen und die Lebensmittel-, Energie- und Transportkosten in die Höhe treiben. Die Kosten für die Containerschifffahrt sind bereits stark gestiegen, und die Lage im Nahen Osten bleibt unbeständig. Eine weitere geoökonomische Fragmentierung könnte auch den grenzüberschreitenden Fluss von Rohstoffen einschränken und zu zusätzlicher Preisvolatilität führen. Abschwächung des Wachstums in China: Ohne ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Umstrukturierung des angeschlagenen Immobiliensektors könnten die Immobilieninvestitionen stärker und länger als erwartet zurückgehen, was sich negativ auf das Binnenwachstum und die Handelspartner auswirken würde. Die begrenzten Reaktionen der chinesischen Regierung konnten den Abwärtstrend an den chinesischen Aktienmärkten nicht umkehren und das Vertrauen in die chinesische Wirtschaft bislang noch nicht wiederherstellen. Disruptive Haushaltskonsolidierung: In vielen Volkswirtschaften ist eine Haushaltskonsolidierung notwendig, um die steigenden Schulden in den Griff zu bekommen. Ein übermäßig starker Wechsel zu Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen, der über das notwendige Maß hinausgeht, könnte jedoch dazu führen, dass das Wachstum in naher Zukunft langsamer als erwartet ausfällt. Negative Marktreaktionen könnten einige Länder, die über keinen glaubwürdigen mittelfristigen Konsolidierungsplan verfügen oder denen ein Schuldenproblem droht, zu harten Anpassungen zwingen. In einkommensschwachen Ländern und aufstrebenden Volkswirtschaften ist das Risiko einer Verschuldungsproblematik nach wie vor hoch, was den Spielraum für notwendige wachstumsfördernde Investitionen einschränkt. b. Branchenbezogene Entwicklung. PRECISION PARTS & SYSTEMS. Der Maschinen- und Anlagenbau blickt laut VDMA-Blitzumfrage mit gedämpfter Stimmung auf das Gesamtjahr 2024. Eine Zurückhaltung bei Investitionen und Neueinstellungen ist aufgrund der hohen Unsicherheit spürbar und die Auftragspolster schmelzen bei vielen deutschen Maschinenbauern. Für das Jahr 2024 wird angesichts der globalen Konjunkturabkühlung inflationsbereinigt ein Produktionsrückgang um real 4 % erwartet. Zuerst wurde mit einem Produktionsrückgang von 2 % gerechnet. Auch das PwC-Maschinenbau-Barometer zeichnet ein deutlich negatives Bild der Aussichten für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau. Die größten Herausforderungen für die Branche bleiben der anhaltende Fachkräftemangel und die Energiekosten. Für 8 von 10 Befragten bleibt der entstehende Kostendruck die größte Herausforderung für ihre Unternehmensentwicklung im kommenden Jahr. Dies wird sich vor allem auf die Preise auswirken: Mehr als zwei Drittel der Befragten rechnen damit, ihre Verkaufspreise erhöhen zu müssen, aber nur noch elf Prozent gehen davon aus, ihre Profitabilität halten zu können. Für mehr als ein Drittel der Befragten kann ein Sinken der Margen nicht abgewendet werden. AUTOMATION. RFID -Der globale Markt für RFID wurde im Jahr 2023 auf rund 25,9 Mrd. USD geschätzt. Es wird erwartet, dass der Gesamtmarkt bis 2033 mit einer CAGR von 16,8 % auf 122,6 Mrd. USD ansteigen wird. Einer der Hauptfaktoren für diese höhere Wachstumsrate des RFID-Marktes ist der wachsende Bedarf dieser Technologie in der Fertigungsindustrie. Darüber hinaus hat der wachsende Bedarf an einer besseren Bestandsverwaltung die Nachfrage nach RFID-Produkten auf dem globalen Markt in letzter Zeit erhöht. Die RFID-Technologie wird derzeit in großem Umfang zur Überwachung von Objekten auf Echtzeitbasis in Branchen wie Transport, Logistik, Einzelhandel, Sicherheit usw. eingesetzt. Die jüngsten technologischen Fortschritte haben auch den Weg für RFID im Gesundheitssektor geebnet. China ist das führende Land in Bezug auf die Produktion und den Verbrauch von RFID-Produkten weltweit. Dieser regionale Markt macht allein rund 25 % des Gesamtmarktes aus und wird bis 2033 voraussichtlich 30,3 Mrd. USD erreichen. Die Vereinigten Staaten sind der zweitgrößte regionale RFID-Markt und wird voraussichtlich eine CAGR von 11,5 % in den Prognosejahren verzeichnen und bis 2033 einen Wert von 14,9 Mrd. USD erreichen. In Europa hält das Vereinigte Königreich den größten Markt für RFID-Lösungen. Es wird prognostiziert, dass er von 2023 bis 2033 mit einer Rate von 17,8 % wächst und bis zum Ende einen Wert von 7,3 Mrd. USD erreicht[2]. SRP - Gartner prognostiziert für die weltweite Halbleiterindustrie im Jahr 2024 einen deutlichen Aufschwung mit einem erwarteten Umsatz von 624 Milliarden USD, was einem Wachstum von 17 % entspricht. Diese Prognose folgt auf eine schwierige Zeit mit einem starken Umsatzrückgang von 10,9 % im Jahr 2023. Die Erholung wird voraussichtlich von einer Wiederbelebung des Speichermarktes angeführt, für den nach einem Rückgang von 38,8 % ein bemerkenswertes Wachstum von 66,3 % prognostiziert wird[3]. ATECH. Die Elektromobilität wird auch in 2024 viel Potential in Europa und Amerika bereithalten. Allerdings lässt sich flächendeckend zumindest für die europäische Batteriefertigungsindustrie eine gewisse Katerstimmung nach der anfänglichen Euphorie nicht verneinen. Auf Verbraucherseite wurde die Umweltprämie gekürzt und die Zulassungen von E-Autos gehen zurück. Den europäischen Zulieferern steht eine staatlich gestützte chinesische Konkurrenz gegenüber mit deutlichem Know-How Vorsprung und signifikanten Preisvorteilen. Die Förderlandschaft in Deutschland wurde durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 15. November 2023 (KTF-Urteil) extrem verunsichert. Dennoch ist das Potential dieser Industrie in Deutschland und Europa immens, wie bereits eingangs beschrieben. TECURITY®. Der globale Identitätsprüfungsmarkt wird auch in 2024 um ca. 12,5 % zunehmen. Die Identitätsprüfungsbranche wird durch die verschärften Vorschriften und den Zwang, sich branchenübergreifend an die Industriestandards zu halten, vorangetrieben. Die Einführung hochskalierter Identitätsprüfungssysteme, zu denen leistungsstarke mobile Geräte mit Kameras, GPS-Funktionen und Mikrofonen gehören, hat die Self-Service-Identitätsprüfung verbessert, um Multi-Faktor-Authentifizierung in verschiedenen Formen anzubieten. Treiber und Chance: Durch zunehmende Digitalisierung und Initiativen wie eID und Smart Infrastructure verlagern Regierungen und Privatsektoren auf der ganzen Welt die Identitätsprüfung in die virtuelle Welt. Cloud Services, Blockchain, Multimodale Biometrie und Video Analytics gewinnen rasant an Bedeutung. Länderübergreifende Initiativen: Die UN, IOM und ICAO befördern Initiativen, welche standardisierten eID-Systemen, Verifikations- und Authentifizierungsystemen den Vorrang einräumen. Multi-biometrische Verfahren, Videoanalysen und Liveness-Erkennung spielen hier eine besondere Rolle. Neue Geschäftsmodelle: In Zukunft werden klassische Betreibermodelle durch innovative "pay-by-use" Modelle ersetzt werden. Nicht mehr die Ausstellung eines Dokuments oder einer virtuellen ID, sondern die Anwendung wird vergütet werden. Der Markt wird in Lösungen und Services basierend auf Komponenten kategorisiert (Identitätsauthentifizierung, digitale Identitätsprüfung und ID-Prüfung sind die drei Unterkategorien der Lösung). Das Segment Services erfährt deutliche Wachstumsperspektiven. Die Überprüfung der digitalen Identität ist zu einem wesentlichen Bestandteil geworden, nachdem der private und staatliche Sektor den Zugang zu digitalen Diensten und Grenzkontrollen eingeführt hat. Mobilität und Flugreisen sind ein wichtiger Bestandteil des sozioökonomischen Gefüges. In 2024 wird sich die Erholung des internationalen Reiseverkehrs fortsetzen. Behörden und Betreiber modernisieren die Infrastruktur und setzen auf Technologien wie autonome Geräte und digitale Flughafen-Passagierverarbeitungssysteme. c. Prognose des Mühlbauer Konzerns PRECISION PARTS & SYSTEMS. Trotz eines von hartem Wettbewerb geprägten Marktumfeldes sowie der negativen Konjunkturentwicklung wird für das Jahr 2024 ein Auftragseingang sowie Umsatz auf Vorjahresniveau erwartet. Der Geschäftsbereich muss dabei den Herausforderungen seiner Märkte gerecht werden, u.a. der stetig wachsenden Volatilität der Maschinenbaubranche sowie dem anhaltenden Optimierungsdruck, um Kostensteigerungen zu bremsen bzw. zu kompensieren. Durch kontinuierliche Investitionen und Modernisierungen wird der Maschinenpark der Produktion stetig auf dem neuesten Stand gehalten. Als "One-Stop-Shop" ist es das Ziel, mit Hilfe seiner enormen Fertigungstiefe und einer over-night-time-to-market-Mentalität seinen Kunden alles aus einer Hand bereitstellen zu können. Zudem konnte der Bereich durch größere Erweiterungsinvestitionen in den nächsten Monaten seine Position vor dem Hintergrund der anstehenden Herausforderungen der eMobilität ausbauen und den massiv ansteigenden Bedarf in der Batteriezellenfertigung durch Herstellung der Präzisionsteile für die notwendigen Automatisierungsanlagen bedienen, ohne seine Position in den anderen Märkten zu verlieren. Liefersicherheit und eine schnelle Reaktionszeit werden durch das gut gefüllte Rohmaterial-Lager unterstützt. Es wird ein positives Ergebnis mit einer Ergebnismarge im niedrigen einstelligen Bereich erwartet. AUTOMATION. Im Geschäftsbereich SRP rechnet man zum einen mit der Fertigstellung eines Großauftrags, in welchem über 60 Maschinen der neuesten Generation von Mühlbauer Die-Sortern geliefert werden. Wie bereits erläutert, geht das Wachstumspotential im Halbleitermarkt zum Großteil auf den enormen Bedarfsanstieg nach Halbleitern für KI-Anwendungen zurück. Während KI-Anwendungen wie ChatGPT derzeit noch auf Servern und online laufen, werden sie in Zukunft lokal auf dem Endgerät des Verbrauchers laufen - ermöglicht durch speziell entwickelte Halbleiter. Das Handling dieser speziellen Halbleiter im Backend wird Mühlbauers neueste Maschinengeneration, namentlich MB ALBATROSS, übernehmen. Eine Weltneuheit, die hinsichtlich Automatisierungsgrad, Präzision und Geschwindigkeit neue Maßstäbe setzen wird. Auch in den anderen Bereichen RFID und Dokumente (DSRP) ist die AUTOMATION für das Jahr 2024 gut aufgestellt. Profitiert wird von einer hohen Fertigungstiefe, einzigartigem Know-How und zahlreichen Alleinstellungsmerkmalen in diesen Märkten. Unterstützt wird dies durch ein globales Servicenetzwerk und die Flankierung durch die weiteren Geschäftsbereiche der Mühlbauer Gruppe PRECISION PARTS & SYSTEMS und TECURITY® und dadurch entstehende Synergien. Es wurden auch Maßnahmen getroffen, um die Beschaffungs- und Logistikrisiken weiter zu minimieren. Insgesamt wird für die Business Line AUTOMATION in 2024 wieder mit einem kräftigen Auftragseingang und einem Umsatzwachstum gerechnet, sowie mit einer positiven Ergebnisentwicklung. ATECH. Die im Jahr 2023 in der neu formierten Business Line ATECH gebündelten Pionierprojekte im Bereich der eMobilität konnten in 2023 noch nicht erfolgreich zum Abschluss gebracht werden. Dies wird in 2024 nachgeholt. So konnte bereits im Februar 2024 die Auslieferung einer Weltneuheit bekannt gegeben werden: eine vollautomatisierte Fertigungslinie, vollständig entwickelt und hergestellt in Europa, zur Produktion von sogenannten MEAs (Membran-Elektroden-Einheit), dem Herzstück einer Brennstoffzelle. In Sache derzeitigem Leistungsvermögen schlägt diese bereits die chinesische Konkurrenz, wenngleich sie ihr volles Leistungsvermögen noch nicht erreicht hat. Damit ist für die Zukunft ein gutes Fundament gelegt. Erste Serienaufträge liegen bereits vor, weitere werden erwartet. Diese und weitere Innovation zur Erweiterung des Produktportfolios werden die Position der ATECH nachhaltig festigen. TECURITY®. Für die gegenwärtige Einschätzung des Managements zur möglichen Geschäftsentwicklung der international agierenden Business Line TECURITY® stellen die offen ausgeführten bzw. schwelenden Konflikte in den Regionen Ukraine, Balkan, Naher Osten und Ostasien (Taiwan) wesentliche Parameter dar. Da sich in diesen Auseinandersetzungen die Interessenlagen der Großmächte China und Russische Föderation einerseits und der USA anderseits gegenüberstehen, ist diesen Konflikten das Potential einer weltweiten Eskalation immanent. Eine derartige Internationalisierung würde mit hoher Wahrscheinlichkeit das Investitionsverhalten von Regierungen und Regierungsbehörden bei nationalen ID-Projekten negativ beeinflussen bzw. Einschränkungen in den nationalen Betreibermodellen für ID-Projekte zur Folge haben. Als bereits real eingetretene Folge dieser politischen Spannungen leiden insbesondere europäische Unternehmen zunehmend unter beschlossenen Sanktionspaketen (z.B. "No Russia Clause"), die im laufenden Geschäftsbetrieb mit administrativem Mehraufwand zu beachten sind. In den für die Business Line TECURITY® relevanten Märkten wird sich der Wettbewerbsdruck durch die von den Global Playern forcierten Standards und Zusammenschlüsse bzw. Aufkäufe weiter verschärfen und mit einem fortgesetzten Preis- und Kostendruck verbunden sein, wobei die unter "Branchenbezogene Entwicklung" aufgeführten Tendenzen die technischen Herausforderungen darstellen werden. Diesen zu erwartenden Rahmenbedingungen wird mit innovativen Softwarelösungen, die unter Nutzung konzerninterner Synergieeffekte entwickelt werden, und einer fortschreitenden Komplettierung des Produktportfolios der im Konzern verbundenen Unternehmen begegnet, um einerseits den Vorsprung in den einzelnen Märkten zu sichern und andererseits die Unabhängigkeit und Flexibilität zu wahren. Basierend auf dem beschriebenen Szenario prognostiziert das Management der Business Line TECURITY® für das aktuelle Geschäftsjahr 2024 eine deutliche Steigerung sowohl beim Auftragseingang als auch beim Umsatz im Vergleich zum Vorjahr. In Bezug auf das operative Ergebnis wird für 2024 mit einer Quote von größer 10 % gemessen an den Umsatzerlösen gerechnet. KONZERN. Für 2024 geht der Mühlbauer Konzern aufgrund der Entwicklungen in seinen einzelnen Geschäftsbereichen davon aus, Auftragseingang und das bereinigte operatives Ergebnis gegenüber dem Vorjahr bei leicht erhöhtem Umsatzniveau leicht steigern zu können. Damit einhergehend wird auch eine entsprechende Entwicklung hinsichtlich der Rendite vor Steuern und des operativen Cashflows erwartet. Bezüglich der nichtfinanziellen Leistungsindikatoren sind wir bestrebt unsere Prozesse fortlaufend zu optimieren und gehen vor diesem Hintergrund grundsätzlich von einer positiven Entwicklung in allen Bereichen sowie einer weiteren Steigerung des Mitarbeiterstamms aus. 2. Risiko- und Chancenbericht Die Risiken des Mühlbauer Konzerns werden sowohl top-down als auch bottom-up identifiziert, in einem geschäftsbereichsbezogenen Lagebericht dokumentiert und vom Management bewertet. Eine plausible Berechnung des möglichen Schadens mit ausführlicher Begründung, Nennung von Gegenmaßnahmen und deren zeitlicher Umsetzung sind zwingend vorgeschrieben und werden vom Management in Sitzungen mit Vorstand und Aufsichtsrat der Mühlbauer Gruppe ausführlich besprochen. Die Dokumentation des gesetzlich vorgeschriebenen Risikomanagements erfolgt in einem Risikomanagement-Handbuch, welches von der gesamten Belegschaft weltweit eingesehen werden kann. Die Meldung neu identifizierter Risiken erfolgt schnell und unbürokratisch an die Risikoverantwortlichen, das Controlling oder auch direkt an den Vorstand. Im Mühlbauer Konzern sind gegenwärtig keine Entwicklungen, die bestandsgefährdend sein könnten, erkennbar. Ein Ausschluss aller Risiken ist jedoch nie vollständig möglich. Eine Beeinträchtigung des Absatzes in den einzelnen Exportmärkten könnte beispielsweise durch eine Eskalation terroristischer Aktivitäten, Naturkatastrophen, mögliche Pandemien (Coronavirus SARS-CoV-2) oder Gesetzesänderungen bei Steuern und Zöllen erfolgen. Ungeachtet dessen ergeben sich für das Unternehmen derzeit die in den nachfolgenden Risikokategorien aufgeführten Risiken, die geeignet sind, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft wesentlich zu beeinträchtigen. Umfeld und Branchenrisiken. Derzeit ist der Wirtschaftsmarkt mit einer großen Unsicherheit behaftet. Hierzu tragen der aktuelle Krieg in der Ukraine, die anhaltende Belastung der Banken mit unsicheren Krediten, die skeptische Haltung der EZB, den globalen Wirtschaftshandel hemmende und die länderindividuellen Entscheidungen zur Marktbeeinflussung (bspw. Handelsstreitigkeiten) bei. Ausgehend von diesen Risiken erfolgt eine starke Beeinflussung der Wirtschaft, wodurch sehr schnell ein Wachstumsstopp erfolgen kann. Auch unterliegen die industriellen Geschäftsbereiche zudem einem Wettbewerbsdruck hervorgerufen durch das Agieren preisaggressiver Anbieter, hier vor allem aus dem asiatischen Raum. Das wirtschaftliche Umfeld birgt das Risiko rückläufiger Nachfrage der Kunden aus dem industriellen Sektor. Geschäfte mit Regierungen und regierungsnahen Institutionen - ungeachtet der bei solchen Projekten naturgemäß auftretenden Schwankungen - sollten sich als stabiler erweisen. Mit dem fortgesetzten Ausbau seiner guten Marktpositionierung, dem Einstieg in neue Technologien und Zukunftsmärkte sowie der weiteren Stärkung der asiatischen Standorte für Produktaktivitäten im Halbleiterbereich steuert der Mühlbauer Konzern dieser Risikosituation entgegen. Im Regierungsgeschäft begegnet der Mühlbauer Konzern dieser Risikosituation durch die erfolgreiche Realisierung bedeutender Referenzprojekte und der Erweiterung von technischen Lösungen für sein Produktportfolio als Gesamtlösungsanbieter. Sowohl im öffentlichen als auch im privaten Sektor besteht die Gefahr, dass eine unzureichende oder verspätete Analyse der Marktentwicklung zu einer mangelnden Übereinstimmung zwischen den angebotenen Produkten und Lösungen einerseits und den Kundenbedürfnissen andererseits führt. Eine frühzeitige Reaktion auf Entwicklungen und Bedürfnisse der Branche erfolgt durch einen aktiven Dialog mit Kunden sowie intensiven Analysen und Recherchen zum Marktumfeld, zu den Kundenwünschen und zur Konkurrenz. Um die Technologie- und Marktführerschaft in den relevanten Märkten weiter ausbauen zu können, positioniert sich Mühlbauer mit seinen innovativen Maschinen- und Lösungskonzepten für gewöhnlich bereits in einem sehr frühen Stadium auf dem Markt. Eine latente Gefahr, dass Technologien durch andere Unternehmen kopiert werden, ist deshalb vorhanden. Dem möglichen Abfluss von Know-How durch Industriespionage oder durch Abwerben von Know-How-Trägern wird mit verschiedensten Maßnahmen begegnet. Zu den zentralen Steuerungselementen zählen deshalb: die Absicherung von Kerntechnologien und -verfahren durch Patente, die gezielte Weiterentwicklung des technologischen Vorsprungs, die kontinuierliche Beobachtung des Marktes und der weitere Ausbau der internationalen Organisation. Mühlbauers weltweite Geschäftsaktivitäten unterliegen einer intern organisierten Exportkontrolle hinsichtlich der Lieferung von Gütern in andere Länder. Aufgrund des Umfangs, der Komplexität und der permanenten Veränderungen bestehender Ausfuhrbestimmungen besteht ein nicht geringes Risiko der Nichteinhaltung geltender Vorschriften mit unterschiedlichsten Sanktionierungen als Folge. Als wirkungsvolle, das Risiko minimierende Maßnahmen auf Seiten Mühlbauers sind die Implementierung einer IT-systemgestützten Exportkontrolle, eine intensive Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Ausfuhrkontrolle sowie die Ausbildung von Mitarbeitern zum Risikosachverhalt hervorzuheben. Gerade Geschäfte mit Regierungen oder regierungsnahen Institutionen sind oft mit komplexen Vertragskonstruktionen verbunden, dies oftmals unter Bezugnahme auf lokal geltendes Recht. Hieraus können Vertragsrisiken entstehen, denen Mühlbauer mit vertrags- und projektspezifischen Risikoanalysen begegnet. Falls erforderlich werden nach Möglichkeit projektbezogene Schutzmaßnahmen zur Risikominimierung eingeleitet. Aufgrund mitunter stark ambitionierter Lieferzeiten zur Bedienung von Kundenaufträgen müssen von Mühlbauer als Anbieter von Komplettsystemen in zunehmendem Maße bereits Ressourcen eingeplant und bereitgestellt werden, bevor auf Kundenseite die Projektfinanzierung vollständig gesichert ist. Besonders bei Großprojekten müssen so erhebliche liquide Mittel vorfinanziert werden. Um diesen Tendenzen entgegenzuwirken, stehen dem Unternehmen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, wie z. B. die verstärkte Einbindung von Kunden und Lieferanten in Projektfinanzierungen sowie die Nutzung vorhandener Liquiditätsreserven. Dennoch ist das weltweite Engagement des Mühlbauer Konzerns bei derartigen Projekten mit länderspezifischen Risiken verbunden. Gesellschaftliche und politische Entwicklungen können in bestimmten Ländern zu Situationen führen (soziale Unruhen, Krieg, Zahlungsunfähigkeit eines Staates, Bruch rechtsbeständiger Zusagen, Pandemien, etc.), die für den Mühlbauer Konzern eine Anbahnung bzw. Abwicklung von Aufträgen negativ beeinflussen. Eine Risikominimierung erfolgt durch eine länderspezifische Risikobeurteilung, die Abwägung möglicher Vertragsstörungen mittels eines individuellen Chancen-/Risikoprofils und das begleitende Projekt-Controlling mit lokaler Präsenz von Projektleitern. Umfeld- und Branchenrisiken können zusammenfassend durchaus auch den Mühlbauer Konzern treffen. Durch ständige Investitionen und Innovationen hat sich die Gruppe jedoch eine gute Marktposition erarbeitet. Außerdem hat die Gruppe eine gute Liquiditätslage. Daher werden die möglichen Auswirkungen dieser Risiken von der Geschäftsführung insgesamt nur als mittelschwer beurteilt. Technologierisiken. Mangelschäden oder Mangelfolgeschäden können entstehen, wenn Maschinen qualitative Mängel aufweisen, die bei der internen Produktqualifikation nicht rechtzeitig erkannt werden. Die dadurch fehlerhaft hergestellten und möglicherweise in Umlauf gebrachten Endprodukte können beim Kunden zu Produktionsausfallzeiten oder Neuproduktion führen und erhebliche Kosten verursachen, für die der Mühlbauer Konzern eventuell haftbar gemacht werden kann. Als weitere Folge ist eine Schädigung des Rufs des Konzerns denkbar. Vorbeugende Maßnahmen wie die interne Produktqualifikation bei Neuentwicklungen, die Auditierung von Prozessvorentwicklungen, Unterstützung bei der Installation von Qualitätsmanagement-Systemen für die Produktion beim Kunden sowie entsprechende Vertragsgestaltungen im Hinblick auf Vermögensschäden helfen, das Risiko auf einem kontrollierbaren Niveau zu halten. Durch unzureichende oder falsche Beurteilung des aktuellen und zukünftigen Marktes kann es zu falschen Auftragsauslösungen bei Entwicklungsprojekten und/oder Maschinen kommen. Die Folgen sind hohe Entwicklungskosten und kontinuierlich steigende Vorräte, welche aufgrund gegebenenfalls erforderlicher Wertberichtigungen eine Ergebnis- und Liquiditätsbelastung darstellen können. Um derartige Fehlentwicklungen zu vermeiden, stellt Mühlbauer bei sämtlichen Forschungs- und Entwicklungsprojekten den Kundennutzen zwingend in den Vordergrund. Soweit möglich wird in allen Phasen der Produktentwicklung eng mit dem Konzeptkunden zusammengearbeitet. Ein Expertenteam aus den Bereichen Forschung und Entwicklung, Produktion, Vertrieb und Service gibt die Richtung für Weiterentwicklungen vor und trifft Entscheidungen unter anderem auf Basis von Marktanalysen und Wirtschaftlichkeitsüberlegungen. Bei einer Unternehmensgruppe mit hohem Forschungs- und Entwicklungsanteil und einer ständigen Erweiterung des Produktportfolios steigt das Risiko, dass bei der Entwicklung neuartiger Technologielösungen fremde Schutzrechte verletzt werden und damit die Entwicklung, Produktion und Markteinführung neuartiger Produkte gestört wird. Der Mühlbauer Konzern versucht sich vor möglichen Schutzrechtsverletzungen zu schützen, indem systematische und IT-gestützte Recherchen durchgeführt werden, um Schutzrechte Dritter zu ermitteln und zu bewerten. Dadurch kann das Risiko minimiert werden und wird insgesamt eher als gering eingeschätzt. Allerdings stellt sich dieses Risiko für einzelne Märkte als sehr hoch dar. Zusammenfassend kann diese Risikogruppe somit mittlere Auswirkungen auf die Vermögens- und Finanzlage haben. Expansionsrisiken. Die Internationalisierung des Konzerns birgt das Risiko, dass für die Ingangsetzung neu gegründeter Gesellschaften bzw. Standorte neben hohen personellen Kapazitäten auch ein hoher Bedarf an liquiden Mitteln erforderlich ist, der während der Anlaufphase nicht vollständig aus organischen Einkünften der Niederlassung gedeckt werden kann. Diesem Risiko wird durch eine transparente Organisation verbunden mit einer klaren Zuordnung der Verantwortlichkeiten, dem ständigen Dialog mit der lokalen Organisation, Trainings zu den Arbeitsabläufen, dem Transfer der Unternehmenskultur sowie der forcierten Vermittlung des technologischen Know-Hows offensiv begegnet. Aufgrund der guten Finanzstärke der Mühlbauer Gruppe können Risiken in einzelnen Ländern gut abgefangen werden und mögliche Auswirkungen werden als gering eingestuft. IT-Risiken. Beeinträchtigungen der System- und Datenlandschaft können Prozesse im Unternehmen ganz oder teilweise stören. Zudem können Daten durch falsche oder unerlaubte Datenzugriffe verfälscht, zerstört oder kopiert werden. Diesen IT-Risiken begegnet die Mühlbauer Gruppe durch regelmäßige Investitionen im Bereich Hard- und Software, den Einsatz von Virenscannern und Firewall-Systemen sowie Penetrationstests durch externe Dienstleister zur Überprüfung der IT-Sicherheit. Zusätzlich orientiert sich der Mühlbauer Konzern an den Anforderungen der Norm ISO/IEC 27001 (Informationssicherheitsmanagement). Die Sensibilisierung der Belegschaft im Hinblick auf Datensicherheit und Datenmissbrauch sowie ein umfassendes Berechtigungsmanagement und Verschlüsselungskonzept helfen zudem, das Risiko auf einem überschaubaren Niveau zu halten. Die Auswirkungen auf die Vermögens- und Finanzlage werden eher als gering betrachtet. Personalrisiken. Der Wettbewerb um hochqualifizierte Fach- und Führungskräfte ist in der Branche und in den Regionen, in welchen sich der Mühlbauer Konzern bewegt, nach wie vor hoch und wird speziell in Deutschland durch die Auswirkungen des demographischen Wandels verschärft. Um seine Unternehmensstrategie umsetzen zu können, ist das Unternehmen gefordert, hochqualifiziertes Personal in einem intensiven Wettbewerbsumfeld zu finden und langfristig für das Unternehmen zu begeistern. Der Mühlbauer Konzern begegnet dieser Herausforderung mit intensiven Aus- und Weiterbildungsprogrammen für Nachwuchskräfte aus den eigenen Reihen, engen Kontakten zu ausgewählten Hochschulen, der Weiterentwicklung von loyalen Mitarbeitern zu künftigen Führungskräften sowie durch internationales Recruiting. Eingebettet in sämtliche Personalentwicklungskonzepte ist die Vermittlung der firmeneigenen Unternehmenskultur. Nachfrageschwankungen können in einigen Bereichen zu Personalüberkapazitäten führen. Um diesem Risiko möglichst ohne Entlassungen entgegenwirken zu können, setzt Mühlbauer unter anderem auf einheitliche Qualifikationsstandards der Mitarbeiter, um die Belegschaft bereichsübergreifend und flexibel einsetzen zu können. Zeitlich begrenzte Verpflichtungen helfen zusätzlich, diesem Risiko entgegenzuwirken. Das Risiko wird als gering eingeschätzt und hat nur geringe Auswirkungen auf die Vermögens- und Finanzlage. Beschaffungsrisiken. Ziel des Einkaufs ist es, qualitativ hochwertige Rohstoffe und Leistungen termingerecht und kostenoptimal zu beschaffen. Dieser Beschaffungsprozess kann mit Preis- und Bezugsrisiken sowie Qualitätsrisiken von Lieferantenseite verbunden sein. Durch Budgetvereinbarungen für Rohmaterialen und eine praktizierte globale Beschaffungsstrategie werden Preise für definierte Zeiträume fixiert und Single-Source-Situationen relativiert. Umfassende Verfahrens- und Prüfanweisungen für den Wareneingang regeln, dass nur qualitativ einwandfreie Güter in den Fertigungs- und Montageprozess gelangen. Derzeit gibt es Verzögerungen beim Transport, die zu Lieferengpässen und zur Unterbrechung der eng vernetzten globalen Lieferketten führen. Einschränkungen in der Produktion sind möglich, weil nicht alle Bauteile sofort verfügbar sein können. Dies kann zu drohenden Pönalzahlungen aus Lieferverzügen führen. Für die Mühlbauer Gruppe ergibt sich jedoch die Möglichkeit, auf die ausgebaute interne Lieferkette zurückzugreifen und somit das Risiko aus Sicht des Managements abzufedern. Durch die hohe Fertigungstiefe ist die Mühlbauer Gruppe verhältnismäßig unabhängig. Daher wird das Risiko relativ gering eingeschätzt und hat auch keine nennenswerten Auswirkungen auf die Vermögens- und Finanzlage. Compliance-Risiken. Compliance-Risiken bezeichnen das Risiko, dass sich Führungskräfte oder Mitarbeiter des Unternehmens nicht an die Gesetze und Vorschriften halten oder unternehmensinterne Richtlinien missachten. Diese Risiken können in allen Bereichen der Unternehmensgruppe auftreten. Zur Risikominimierung und zur Sicherung der Compliance hat die Mühlbauer Gruppe eine Reihe von Maßnahmen festgelegt. Fachbereiche und von der Geschäftsführung beauftragte Personen stellen die Einhaltung der Gesetze und internen Vorschriften sicher. So verantwortet z. B. der Fachbereich Customs & Logistics die Einhaltung exportkontrolltechnischer und luftfahrtbehördlicher Auflagen, während der Datenschutzbeauftragte die Befolgung datenschutzrechtlicher Vorschriften kontrolliert. Darüber hinaus wurden Maßnahmen zur Minimierung der Risiken aus dem Compliance-Bereich Wirtschaftskriminalität ergriffen: scrollen
Die Mühlbauer Gruppe möchte über rechtswidriges Verhalten in seinen Reihen informiert werden, um solche Verhaltensweisen aufklären und abstellen zu können. Deshalb wurde ein digitales Hinweisgebersystem eingeführt. Es wird von einem unabhängigen deutschen Anbieter betrieben und ermöglicht es, eventuelle Rechtsverstöße rund um die Uhr anonym zu melden. Mühlbauer ermutigt alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Hinweise auf Rechtsverstöße mitzuteilen. Das Hinweisgebersystem dient der Entgegenahme und Bearbeitung von Meldungen zu Verstößen gegen das EU-Recht (öffentliche Aufträge, Finanzdienstleistungen, Produktsicherheit, Verkehrssicherheit, Umweltschutz, öffentliche Gesundheit, Datenschutz) und gegen das deutsche Recht (Strafvorschriften). Nicht vollständig ausgeschlossen werden können vorsätzliche kriminelle Handlungen. Das Risiko an sich wird als gering eingeschätzt, könnte aber unter Umständen hohe Auswirkungen auf die Vermögens- und Finanzlage haben. Finanzwirtschaftliche Risiken. Der Mühlbauer Konzern nutzt neben einer regelmäßigen, intensiven Marktbeobachtung vertragliche Vereinbarungen um durch Wechselkurs- beziehungsweise Zinsschwankungen bedingte Währungsrisiken zu minimieren. Über die jeweils erwarteten Netto-Cash-Flows einer Währungseinheit hinausgehende Finanzgeschäfte in Fremdwährung werden grundsätzlich nach Abschluss des Grundgeschäftes oder, soweit es die Markterwartung zulässt, auch zu einem späteren Zeitpunkt kursgesichert. Die fortgesetzt steigende Anzahl internationaler, großvolumiger Projekte kann zu Liquiditätsrisiken führen, die sich aus Zahlungsausfällen oder -verzögerungen ergeben können. Derartige Ausfallrisiken werden durch ein mit Eskalationsprozessen ausgestattetes konsequentes Forderungsmanagement, kombiniert mit einer regelmäßigen Berichterstattung sowie einer umfassenden Bonitätsprüfung von Neukunden, minimiert. Die Eingrenzung des Liquiditätsrisikos erfolgt mittels Abschlusses von Kreditlinien bei Banken sowie dem Vorhalten von Liquiditätsreserven. Extremes Wachstum führt zu steigenden Lagerbeständen. Diese erhöhen wiederrum den Finanzbedarf. Aus diesem Grunde vereinbart Mühlbauer mit seinen Kunden Anzahlungen. Aufgrund der Sicherungsmaßnahmen und der guten Finanzstärke der Mühlbauer Gruppe kann das Risiko als gering eingestuft werden und kann im Fall der Fälle gut abgefangen werden. Rechnungslegungsprozess. Innerhalb des Mühlbauer Konzerns bestehen aufbau- und ablauftechnische Regelungen zur Vermeidung von Risiken in den Prozessen der Rechnungslegung. Für die im regional und funktional organisierten Bereich Finance tätigen Mitarbeiter existieren umfangreiche Checklisten. Die Umsetzung und die Kontrolle der Beachtung der darin aufgeführten Inhalte sowohl bei der laufenden Buchhaltung als auch bei der Abschlusserstellung gewährleisten die einheitliche und vollständige Vorgehensweise im Konzern. Die Erfassung buchhalterischer Vorgänge erfolgt in den Einzelabschlüssen der Tochterunternehmen der Mühlbauer Holding AG im Wesentlichen durch ein konzernweit einheitliches Buchhaltungssystem. Parallel dazu werden die Buchhaltungsdaten direkt in ein Konsolidierungssystem übertragen. Eine Kontrolle dieser Meldedaten erfolgt durch den Abschlussverantwortlichen des jeweiligen Buchungskreises. Im Anschluss daran werden sämtliche Konsolidierungsvorgänge zur Erstellung des Konzernabschlusses der Mühlbauer Holding AG wie die Kapitalkonsolidierung, die Vermögens- und Schuldenkonsolidierung oder die Aufwands- und Ertragskonsolidierung im Konsolidierungssystem generiert und vollständig dokumentiert. In einem weiteren Arbeitsschritt durchlaufen die ermittelten Konzerndaten ein Plausibilisierungsraster. Hierbei werden vor allem die relativen und absoluten Veränderungen der einzelnen Konzernpositionen gegenüber Vergleichszeiträumen betrachtet. Um sicherzustellen, dass die im Bereich Finance implementierten IT-Systeme verlässlich arbeiten, durchlaufen Neueinführungen bzw. Änderungen an den relevanten Systemen vor der Inbetriebnahme im Produktivsystem stets eine systematische Testphase innerhalb eines Testsystems. Die implementierten IT-Systeme sind zentralistisch ausgerichtet und werden von der Konzernzentrale aus betreut. Die Erteilung von Zugriffsrechten auf IT-Systeme unterliegt einem Genehmigungsprozess. Aufgrund entsprechender Dokumentationen ist die Struktur der Zugriffsrechte jederzeit darstellbar. Weder aufbau- noch ablauftechnische Regelungen können absolut sicherstellen, dass die Risiken in den Prozessen der Rechnungslegung nicht eintreten. Insbesondere persönliche Ermessensentscheidungen innerhalb der einzelnen buchhalterischen Arbeitsschritte können grundsätzlich fehlerhaft sein. Ferner besteht die Gefahr, dass Kontrollen aus simplen Fehlern oder Irrtümern heraus in Einzelfällen nicht funktionieren oder Veränderungen von Umgebungsvariablen trotz entsprechender Überwachung verspätet erkannt werden. Letztlich können Kontrollsysteme auch durch kriminelle Handlungen, insbesondere gemeinschaftlich von mehreren Personen, umgangen werden. Das Risiko wird als eher gering eingeschätzt. Allerdings gehen mit den immer größer werdenden Kundenprojekten neue Controlling-Herausforderungen einher. Zusammenfassend wird dieser Risikogruppe eine mittlere Bedeutung für die Vermögens- und Finanzlage zugeschrieben. Sonstige Risiken. Gegen externe Einflüsse wie Sturm, Wasser oder Brand schützt sich der Mühlbauer Konzern durch ein umfangreiches Versicherungspaket, das regelmäßig geprüft und bedarfsorientiert angepasst wird. Des Weiteren bestehen rechtliche Risiken. Bezüglich wesentlicher rechtlicher Risiken wird auf die Angaben zu den sonstigen Rückstellungen im Konzernanhang verwiesen. Innerhalb der vorgenannten Risikokategorien werden quantifizierbare und nicht quantifizierbare Risiken im Rahmen der Risikoinventuren erhoben und an die Risikoadressaten gemeldet. Bei den quantifizierbaren Risiken werden die Risiken, gemessen an ihren jeweiligen Erwartungswerten, in geringe Risiken (unter 1 Mio. EUR), mittlere (1 Mio. EUR bis 5 Mio. EUR), hohe (5 Mio. EUR bis 10 Mio. EUR) und sehr hohe Risiken (10 Mio. EUR bis 17 Mio. EUR) unterteilt. Chancen. Große Chancen für den Mühlbauer Konzern bieten sich durch die starke Forschungs- und Entwicklungsintensität sowie durch die hohe Fertigungstiefe. Die für die weitere Geschäftsentwicklung des Mühlbauer Konzerns wesentlichen Chancen sind im Prognosebericht ausführlich dargestellt. Gesamtaussage. Trotz der anhaltenden geopolitischen Herausforderungen beurteilt die Geschäftsleitung zum Zeitpunkt der Erstellung des Lageberichts die Geschäftsaussichten des Mühlbauer Konzerns u.a. im Hinblick auf das große Auftragspolster von ca. einer Milliarde Euro als gut. Gegenwärtig sind keine Entwicklungen zu erkennen, die bestandsgefährdend sein könnten. Insgesamt lassen sich weitere Risiken jedoch niemals vollständig ausschließen. So könnten beispielsweise auch Naturkatastrophen, eine Eskalation terroristischer Aktivitäten, sowie eine mögliche weitere Eskalation des Ukraine Krieges auf andere Länder, neue Pandemien oder Gesetzesänderungen bei Steuern und Zöllen in einzelnen Exportmärkten den Absatz von Technologielösungen beeinträchtigen.
Roding, 15.05.2024 Mühlbauer Holding AG Josef Mühlbauer [1] Schlaglichter der Wirtschaftspolitik (03/2024) [2] Quelle: ident - Das Magazin für Automatische Identifikation und Digitalisierung [3] Quelle: Gartner Report BilanzAktiva scrollen
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Kapitalflussrechnung nach DRS 21Konzern-Kapitalflussrechnung vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023der Mühlbauer Holding AGscrollen
EigenkapitalspiegelENTWICKLUNG DES KONZERN-EIGENKAPITALS (HGB) VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2023DER MÜHLBAUER HOLDING AGscrollen
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AnhangA. Allgemeine Angaben Grundlagen des Konzernabschlusses Bei dem Mutterunternehmen, der Mühlbauer Holding AG, handelt es sich um eine Aktiengesellschaft, gegründet und mit Sitz in Roding, Deutschland. Die Gesellschaft ist am Amtsgericht Regensburg unter der Registernummer HRB 14419 in das Handelsregister eingetragen. Die Aktien der Gesellschaft werden seit dem 10. Juli 2013 im Freiverkehr (Open Market) an der Wertpapierbörse Frankfurt und im Basic Board gehandelt. Die Mühlbauer Holding AG gilt nicht als "börsennotiert" oder "kapitalmarktorientiert" im Sinne des HGB bzw. AktG. Die Mühlbauer Holding AG ist ein Mutterunternehmen im Sinne des § 290 HGB. Der Konzernabschluss der Mühlbauer Holding AG wird nach den handelsrechtlichen Rechnungslegungsvorschriften und den aktienrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt. Auf die zu den einzelnen Posten der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung im Anhang gemachten Angaben wird im Gliederungsschema durch arabische Zahlen verwiesen. Der Konzernabschluss ist in Euro aufgestellt. Soweit nicht explizit auf eine abweichende Darstellung hingewiesen wurde, beziehen sich alle in diesem Konzernabschluss ausgewiesenen Beträge auf Tausend Euro ("TEUR"). Negative Werte sind in Klammern dargestellt. B. Konsolidierungsmethoden In den Konzernabschluss sind neben der Mühlbauer Holding AG alle Tochtergesellschaften, bei denen der Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar die Mehrheit der Stimmrechte zusteht und sie somit die Kontrolle über diese Unternehmen ausüben kann, einbezogen. Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Neubewertungsmethode. Hierbei werden die Anschaffungskosten der erworbenen Anteile mit dem auf das Mutterunternehmen entfallenden neu bewerteten anteiligen Eigenkapital verrechnet. Die Vermögenswerte und Schulden des erworbenen Tochterunternehmens werden dabei mit ihren jeweiligen beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Verbleibende aktive Unterschiedsbeträge wurden als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen. Negative Unterschiedsbeträge werden als gesonderte Position nach dem Eigenkapital ausgewiesen. Zum Stichtag 31. Dezember 2023 besteht weder ein Geschäfts- oder Firmenwert noch ein negativer Unterschiedsbetrag. Tochterunternehmen werden von dem Zeitpunkt an in den Konzernabschluss einbezogen (Vollkonsolidierung), an dem die Kontrolle auf den Konzern übergegangen ist. Sie werden zu dem Zeitpunkt endkonsolidiert, an dem die Kontrolle endet. Die einzelnen Jahresabschlüsse der Konzernunternehmen und der Konzernabschluss sind mit Ausnahme der Muehlbauer (India) Private Limited, Bangalore, Indien, auf den Stichtag des Mutterunternehmens aufgestellt. Für die Muehlbauer (India) Private Limited, Bangalore, Indien, wurde daher ein Zwischenabschluss aufgestellt. Zwischenergebnisse, Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den vollkonsolidierten Unternehmen werden vollständig eliminiert. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden von Tochtergesellschaften wurden, sofern notwendig, geändert, um eine konzerneinheitliche Bilanzierung zu gewährleisten. Soweit in Einzelabschlüssen Wertberichtigungen auf Anteile einbezogener Gesellschaften oder konzerninterne Forderungen gebildet wurden, werden diese im Rahmen der Konsolidierung zurückgenommen. Die Währungsumrechnung der ausländischen Tochtergesellschaften erfolgte für die Posten der Bilanz nach der modifizierten Stichtagskursmethode mit dem Kurs am Bilanzstichtag, während für die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung mit den jeweiligen Jahresdurchschnittskursen umgerechnet worden ist. Unterschiede bei der Währungsumrechnung bei den Vermögenswerten und Schulden gegenüber der Umrechnung des Vorjahres werden ergebnisneutral innerhalb des Eigenkapitals in dem Posten "Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung" ausgewiesen. Umrechnungsdifferenzen aus der Währungsumrechnung im Rahmen der Aufwands- und Ertragskonsolidierung sowie der Schuldenkonsolidierung werden ergebniswirksam behandelt. C. Konsolidierungskreis Der Konsolidierungskreis der Gesellschaft beinhaltet neben der Mühlbauer Holding AG selbst zum 31. Dezember 2023, weitere 9 inländische und 27 ausländische Tochtergesellschaften. Die Gesellschaften, von denen das Unternehmen unmittelbar bzw. mittelbar Anteile besitzt, sowie deren nach den jeweiligen Landesvorschriften ermitteltes Eigenkapital und Jahresergebnis sind nachfolgend dargestellt. Gesellschaften mit einer Beteiligung von unter 50 % werden in den Konzernabschluss einbezogen, wenn es sich um Zweckgesellschaften handelt. Inländische Gesellschaften: scrollen
Ausländische Gesellschaften: scrollen
D. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Auf die Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung wurden die folgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewandt: Immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden zu Anschaffungskosten angesetzt und entsprechend ihrer Nutzungsdauer um planmäßige lineare Abschreibungen vermindert. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen unter Zugrundelegung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer von drei Jahren. Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen angesetzt. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen unter Zugrundelegung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer, welche sich nach den allgemein steuerlich geltenden AfA-Tabellen richtet. Das abnutzbare unbewegliche Anlagevermögen wird linear abgeschrieben, beim beweglichen Anlagevermögen wird sowohl die lineare als auch für Vermögensgegenstände, die vor dem 1. Januar 2011 zugegangen sind, die degressive Abschreibungsmethode verwendet. Wurden Sonderabschreibungen nach steuerlichen Regelungen vorgenommen, erfolgte die Abschreibung grundsätzlich nach der linearen Methode. Im Jahr der Anschaffung oder Herstellung der Wirtschaftsgüter vermindert sich für dieses Jahr der Absetzungsbetrag um jeweils ein Zwölftel für jeden vollen Monat, der dem Monat der Anschaffung oder Herstellung vorangeht (pro rata temporis). Zugänge mit Anschaffungskosten von 250,01 EUR bis 800,00 EUR werden als Geringwertige Wirtschaftsgüter aktiviert und in dem Jahr der Anschaffung vollständig abgeschrieben. Außerplanmäßige Abschreibungen des Anlagevermögens auf den beizulegenden Wert werden vorgenommen, wenn voraussichtlich dauerhafte Wertminderungen vorliegen. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind zu Anschaffungskosten am Bilanzstichtag angesetzt. Die Anschaffungskosten werden grundsätzlich nach der gleitenden Durchschnittsmethode ermittelt. Nicht gängige und im Wert verminderte Bestände werden entsprechend dem Niederstwertprinzip abgewertet. Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse werden mit den Herstellungskosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips angesetzt. Die Herstellungskosten enthalten neben den direkt zurechenbaren Kosten auch angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten, Sondereinzelkosten der Fertigung sowie den Werteverzehr des Anlagevermögens, soweit dieser durch die Fertigung veranlasst ist. Fremdkapitalzinsen sowie Verwaltungskosten werden in den Herstellungskosten nicht berücksichtigt. Bei der Ermittlung des niedrigeren beizulegenden Wertes wird der Auftragswert unter Bezugnahme auf den Fertigstellungsgrad als Basis der Berechnung verwendet. Abwertungen für Bestandsrisiken, die sich aus erhöhter Lagerdauer und geminderter Verwertbarkeit ergeben, werden in angemessenem und ausreichendem Umfang vorgenommen. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände mit einer Restlaufzeit von nicht mehr als einem Jahr sind, sofern sie auf Euro lauten, grundsätzlich zu Nennwerten, unverzinsliche Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr mit dem Barwert angesetzt. Erkennbare Einzelrisiken sind durch Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird dem allgemeinen Kreditrisiko grundsätzlich durch eine Pauschalwertberichtigung Rechnung getragen. Forderungen in fremder Währung mit einer Laufzeit unter einem Jahr sind mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag aktiviert. Fremdwährungsforderungen mit einer Laufzeit über einem Jahr sind mit dem Kurs des Einbuchungstages bzw. dem niedrigeren Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag aktiviert. Wertpapiere sind zu kurzfristigen Zwecken angelegt und werden in der Bilanz zu Nennwerten angesetzt. Liquide Mittel sind zu Nennwerten angesetzt. Soweit sie auf fremde Währung lauten, sind sie mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Die Rechnungsabgrenzungsposten auf der Aktivseite entsprechen den zeitanteilig vorgeleisteten Beträgen. Latente Steuern werden für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen und Schulden gebildet. Die Berechnung der latenten Steuern basiert auf den jeweils länderspezifischen Steuersätzen. Eine sich insgesamt ergebende Steuerbelastung wird als passive latente Steuer angesetzt, im Falle einer sich ergebenden Steuerentlastung wird vom Aktivierungswahlrecht Gebrauch gemacht. Latente Steuern aus Konsolidierungsmaßnahmen werden ebenfalls unter diesen Posten ausgewiesen. Zur Erfüllung von Verpflichtungen aus der Altersversorgung wurden Rückdeckungsversicherungen abgeschlossen, die ausschließlich der Erfüllung der eingegangenen Pensionsverpflichtungen dienen und dem Zugriff übriger Gläubiger entzogen sind. Der Anspruch aus den Rückdeckungsversicherungen wurde mit dem geschäftsplanmäßigen Deckungskapital der Versicherungsgesellschaft aktiviert und mit der zugrunde liegenden Pensionsverpflichtung verrechnet. Wenn der beizulegende Zeitwert der Rückdeckungsversicherungen den Wert der Pensionsverpflichtung zum Bilanzstichtag übersteigt, erfolgt der Ausweis des Überhangs unter der Position "Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung". Das gezeichnete Kapital und die Rücklagen sind zum Nennwert angesetzt. Zuwendungen der öffentlichen Hand für Investitionen werden im Zeitpunkt der Aktivierung des korrespondierenden Vermögensgegenstands als Sonderposten für Zuwendungen zum Anlagevermögen erfasst und ratierlich entsprechend der Nutzungsdauer des betroffenen Vermögensgegenstandes aufgelöst. Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden versicherungsmathematisch unter Zugrundelegung biometrischer Wahrscheinlichkeiten (Richttafeln Heubeck 2018 G) nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Methode) ermittelt. Rentenanpassungen sind mit 1,8 % (Vorjahr 1,8 %) eingerechnet. Der zugrunde gelegte Rechnungszins für die Abzinsung der Pensionsverpflichtungen beläuft sich zum 31. Dezember 2023 auf 1,82 %; es handelt sich um den von der Deutschen Bundesbank ermittelten und veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Geschäftsjahre für eine angenommene Restlaufzeit von 15 Jahren. Im Vorjahr wurde ein Rechnungszins von 1,78 % zugrunde gelegt. Die Pensionsverpflichtung wurde mit dem Anspruch aus der Rückdeckungsversicherung verrechnet. Übersteigt der beizulegende Wert der Rückdeckungsversicherung den Wert der Pensionsverpflichtung, wurde der saldierte Wert unter der Position "Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung" ausgewiesen. Der Unterschiedsbetrag nach § 253 Abs. 6 HGB beläuft sich im Geschäftsjahr auf TEUR 168. Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt. Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst. Verbindlichkeiten sind zu ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt. Fremdwährungsverbindlichkeiten mit einer Laufzeit unter einem Jahr sind mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag passiviert. Fremdwährungsverbindlichkeiten mit einer Laufzeit über einem Jahr sind mit dem Kurs des Einbuchungstages bzw. dem höheren Kurs am Bilanzstichtag passiviert. Die Rechnungsabgrenzungsposten auf der Passivseite enthalten Einnahmen, welche Erträge für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen. E. Erläuterungen zur Konzernbilanz Anlagevermögen 1. Immaterielle Vermögensgegenstände Die Entwicklung der immateriellen Vermögensgegenstände ergibt sich aus nachfolgender Übersicht: scrollen
2. Sachanlagen Die Entwicklung der Sachanlagen ergibt sich aus nachfolgender Übersicht: scrollen
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3. Finanzanlagen Die Finanzanlagen setzen sich zum 31. Dezember 2023 und 2022 wie folgt zusammen: scrollen
4. Vorräte Die Vorräte setzen sich zum 31. Dezember 2023 und 2022 wie folgt zusammen: scrollen
5. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände setzen sich zum 31. Dezember 2023 und 2022 wie folgt zusammen: scrollen
Sämtliche zum Bilanzstichtag des abgelaufenen Geschäftsjahres und des Vorjahres ausgewiesenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr. Die sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten im Wesentlichen Umsatzsteuerforderungen in Höhe von 12.660 TEUR (Vorjahr 5.181 TEUR) und Ertragssteuerforderungen in Höhe von 9.061 TEUR (Vorjahr 11.487 TEUR), sowie Forderungen aus Investitionszuschüssen in Höhe von 1.612 TEUR (Vorjahr 150 TEUR). 6. Aktive latente Steuern Die latenten Steuern resultieren aus zeitlich abweichenden Wertansätzen zwischen den Steuerbilanzen der Gesellschaften und den Wertansätzen in der Konzernbilanz. Die aktiven und passiven latenten Steuern lassen sich inhaltlich folgenden Bilanzpositionen zuordnen: scrollen
Der kombinierte Ertragssteuersatz zur Berechnung der latenten Steuern setzt sich in Deutschland zusammen aus der Körperschaftsteuer mit 15 % (Vorjahr 15 %), dem Solidaritätszuschlag mit 0,83 % (Vorjahr 0,83 %) und der Gewerbesteuer. Die Gewerbesteuerbelastung der Gesellschaften in Deutschland liegt zwischen 13,82 % und 18,20 %. Der kombinierte Ertragssteuersatz liegt somit zwischen 29,65 % und 32,00 %. Für ausländische Gesellschaften wurde der jeweils geltende Landessteuersatz herangezogen. Der gewichtete Konzernsteuersatz beträgt ca. 26 %. Insgesamt betragen die aktiven latenten Steuern aus steuerlichen Verlustvorträge 5.725 TEUR (Vorjahr 8.250 TEUR). Verlustvorträge, für die aktive latente Steuern gebildet wurden, sind mindestens fünf Jahre vortragbar. 7. Eigenkapital a) Gezeichnetes Kapital Das Grundkapital der Mühlbauer Holding AG beträgt zum Bilanzstichtag 18.810.976,00 EUR und ist eingeteilt in 14.696.074 auf den Inhaber lautende Stückaktien und eine auf den Namen lautende Stückaktie mit einem rechnerischen Nennwert von jeweils EUR 1,28. Von dem Grundkapital wurden die im eigenen Besitz befindlichen Aktien mit deren rechnerischem Nennwert zum Abzug gebracht. Aus eigenen Aktien stehen der Mühlbauer Holding AG keine Rechte zu. In den Fällen des § 136 AktG ist das Stimmrecht aus den betroffenen Aktien kraft Gesetzes ausgeschlossen. Die Gesellschaft verfügte zum 1. Januar 2023 über 504.233 Stückaktien im rechnerischen Nennwert von 645.418,24 EUR. Die Hauptversammlung vom 08. August 2019 hat den Vorstand ermächtigt, als Vertreter der Gesellschaft, Aktien der Gesellschaft bis zum 07. August 2024 zu erwerben und zu veräußern. Insgesamt dürfen bis zu 1.469.600 Aktien erworben werden. Im Berichtsjahr wurden keine Aktien erworben. Zum 31. Dezember 2023 verfügt die Gesellschaft somit über einen gleichbleibenden Bestand von 504.233 Eigenen Aktien. Der Anteil der Eigenen Aktien am Grundkapital beträgt unverändert zum 31. Dezember 2023 3,43%. Der Vorstand ist bis zum 07. August 2024 ermächtigt, das Grundkapital mit Zustimmung des Aufsichtsrates durch Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautender Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals, insgesamt jedoch höchstens um 9.400.000 EUR zu erhöhen, wobei das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden kann (Genehmigtes Kapital 2019/1). b) Bilanzgewinn Das Geschäftsjahr 2023 schließt mit einem Konzernjahresüberschuss von 48.406 TEUR ab. Die Entwicklung des Bilanzgewinns ergibt sich wie folgt: scrollen
Der Bilanzgewinn zum 31. Dezember 2023 beinhaltet einen Gewinnvortrag in Höhe von 125.237 TEUR. 8. Sonderposten für Zuwendungen zum Anlagevermögen Der Sonderposten für Zuwendungen zum Anlagevermögen über 7.979 TEUR (Vorjahr 6.653 TEUR) erfasst als Wertberichtigung zum Anlagevermögen Zuschüsse sowie steuerfreie Investitionszulagen der öffentlichen Hand für bestimmte Investitionsmaßnahmen. Der Sonderposten löst sich ratierlich entsprechend der Nutzungsdauer der betroffenen Vermögensgegenstände ertragswirksam auf. Die Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens über 886 TEUR (Vorjahr 643 TEUR) enthält der Posten "Sonstige betriebliche Erträge" der Gewinn- und Verlustrechnung. 9. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen scrollen
Die Zinserträge aus der Rückdeckungsversicherung in Höhe von 355 TEUR wurden mit den Zinsaufwendungen aus den Pensionsverpflichtungen in Höhe von 231 TEUR verrechnet und der Überhang entsprechend als Zinsertrag ausgewiesen. 10. Steuerrückstellungen Die Steuerrückstellungen betreffen Rückstellungen für Steuern vom Einkommen und vom Ertrag. 11. Sonstige Rückstellungen Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen vor allem Haftungs- und Prozessrisiken in Höhe von 36.306 TEUR (Vorjahr 35.326 TEUR). In den Haftungs- und Prozessrisiken ist eine Schadensersatzforderung eines ehemaligen indonesischen Geschäftspartners in Höhe von 28.002 TEUR enthalten. Der "Supreme Court of the Republic of Indonesia" hat in dem in Indonesien geführten Rechtsstreit das erst- und zweitinstanzliche Urteil des "South Jakarta District Court" und des "High Court of Jakarta" bestätigt. Der Antrag auf Überprüfung der Entscheidung des "Supreme Court of the Republic of Indonesia" wurde am 01.10.2018 abgelehnt, so dass an dieser Rückstellung festzuhalten ist. In den sonstigen Rückstellungen sind im Wesentlichen weltweit bestehende Garantierisiken in Höhe von 13.381 TEUR (Vorjahr 8.333 TEUR), Verpflichtungen im Personal- und Sozialbereich in Höhe von 11.737 TEUR (Vorjahr 11.705 TEUR), noch zu erbringende Lieferungen und Leistungen in Höhe von 1.934 TEUR (Vorjahr 1.957 TEUR) und zum Stichtag ausstehende Rechnungen in Höhe von 1.630 TEUR (Vorjahr 1.074 TEUR) enthalten. 12. Verbindlichkeiten scrollen
F. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen 13. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen stellen sich wie folgt dar: scrollen
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Restlaufzeit der sonstigen finanziellen Verpflichtungen: scrollen
Weitere Haftungsverhältnisse und weitere sonstige finanzielle Verpflichtungen, die für die Finanzlage von wesentlicher Bedeutung sind, sind nicht vorhanden. G. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 14. Umsatzerlöse scrollen
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15. Sonstige betriebliche Erträge Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen: scrollen
16. Abschreibungen Im Berichtsjahr sind keine außerplanmäßigen Abschreibungen enthalten. 17. Sonstige betriebliche Aufwendungen Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen: scrollen
In den nicht regelmäßigen und periodenfremden Aufwendungen sind Gewährleistungsaufwendungen in Höhe von 6.639 TEUR (Vorjahr 776 TEUR), Aufwendungen aus Verlusten aus Anlagenabgängen in Höhe von 35 TEUR (Vorjahr 85 TEUR), Erträge aus Erhöhung der Einzel- und Pauschalwertberichtigung in Höhe von 1.244 TEUR (Vorjahr 589 TEUR), Forderungsverluste in Höhe von 548 TEUR (Vorjahr 24 TEUR), Spenden in Höhe von 174 TEUR (Vorjahr 289 TEUR), Aufwendungen aus Kursdifferenzen in Höhe von 1.504 TEUR (Vorjahr 320 TEUR), sowie sonstige periodenfremde Aufwendungen in Höhe von 960 TEUR (Vorjahr 164 TEUR) enthalten. 18. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Im Posten "Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge" sind Erträge aus der Abzinsung von Rückstellungen gemäß § 277 (5) HGB in Höhe von 178 TEUR (Vorjahr 105 TEUR) enthalten. Die ebenfalls in der Position enthaltenen Zinserträge aus der Rückdeckungsversicherung stellen einen Nettoertrag nach Verrechnung mit Aufwendungen aus der Aufzinsung von Pensionsrückstellungen in Höhe von 355 TEUR dar. 19. Zinsen und ähnliche Aufwendungen Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen enthalten Aufwendungen aus der Aufzinsung von langfristigen Rückstellungen in Höhe von 232 TEUR (Vorjahr 250 TEUR) sowie Zinsaufwendungen i.S.d. § 233a AO in Höhe von 321 TEUR (Vorjahr 155 TEUR). 20. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Der Posten enthält einen periodenfremden Steueraufwand in Höhe von 3.770 TEUR (Vorjahr 5.624 TEUR) sowie latente Steuereraufwendungen in Höhe von 641 TEUR (Vorjahr 7.258 TEUR). H. Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung Der ausgewiesene Finanzmittelfonds umfasst die kurzfristig verfügbaren liquiden Mittel. Ausgehend vom Konzern-Jahresergebnis wurden die wesentlichen nicht auszahlungswirksamen Aufwendungen sowie Änderungen im Netto-Umlaufvermögen berücksichtigt, um den Mittelzufluss aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit zu ermitteln. Der Mittelzufluss aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit wurde nach der indirekten Methode ermittelt. Weiter wurden die Mittelabflüsse aus Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit dargestellt. Die Ermittlung erfolgte hier nach der direkten Methode. I. Sonstige Angaben 21. Beschäftigte (Jahresdurchschnitt) Der durchschnittliche Personalbestand stellt sich wie folgt dar: scrollen
22. Gesamtbezüge der Organe Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten im Berichtsjahr Bezüge in Höhe von 48 TEUR (Vorjahr 43 TEUR). Unter Heranziehung von § 314 Abs. 1 Nr. 6 HGB i.V.m. 286 Abs. 4 HGB wird auf die Angabe der Bezüge des Vorstands verzichtet. 23. Organe der Gesellschaft Vorstand Herr Josef Mühlbauer, Techniker 24. Aufsichtsrat Als Aufsichtsrat der Gesellschaft waren folgende Personen bestellt: Aktive Mitglieder scrollen
25. Nachtragsbericht Am 22. April 2024 wurde die Liquidation der Tochtergesellschaft Muehlbauer Technologies Sdn. Bhd., Melaka, Malaysia beschlossen. 26. GewinnverwendungsvorschlagDie Dividendenausschüttung der Mühlbauer Holding AG richtet sich gemäß § 58 Abs. 2 AktG nach dem im handelsrechtlichen Jahresabschluss der Mühlbauer Holding AG ausgewiesenen Bilanzgewinn. Nach dem handelsrechtlichen Abschluss der Mühlbauer Holding AG ist ein Bilanzgewinn von 158.839 TEUR ausschüttungsfähig. Es wird vorgeschlagen für 2023 vom Bilanzgewinn eine Dividende von 1,00 EUR (Vorjahr 1,00 Euro) je dividendenberechtigter Stückaktie auszuschütten und den verbleibenden Bilanzgewinn auf neue Rechnung vorzutragen. 27. Angaben zum Gesamthonorar des Konzernabschlussprüfers Das für Abschlussprüfungsleistungen im Geschäftsjahr berechnete Honorar beträgt 110 TEUR und entfällt ausschließlich auf Abschlussprüfungsleistungen. 28. Befreiung nach § 264 Abs. 3 HGB bzw. § 264b HGB Nachfolgend aufgeführte Tochterunternehmen haben von der Befreiung des § 264 Abs. 3 HGB bzw. § 264b HGB Gebrauch gemacht: scrollen
Roding, 15.05.2024 Mühlbauer Holding AG Der Vorstand Josef Mühlbauer [1] Umrechnung zum Stichtagskurs am 31.12.2023 [2] Umrechnung zum Durchschnittskurs 2023 ErgebnisverwendungsbeschlussBeschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinns Der Vorsitzende erklärte, dass Vorstand und Aufsichtsrat vorschlagen, den im Jahresabschluss zum 31. Dezember 2023 ausgewiesenen Bilanzgewinn in Höhe von 39.179.509,67 EUR zur Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 1,00 EUR je dividendenberechtigter Stückaktie zu verwenden. Es ergebe sich ein Ausschüttungsbetrag von insgesamt 14.191.842,00 EUR. Damit ergebe sich ein Vortrag auf neue Rechnung in Höhe von 24.987.667,67 EUR. Der Vorsitzende stellte den zu diesem Tagesordnungspunkt bekannt gegebenen Beschlussvorschlag unter Bezugnahme auf obige Änderung unter Verwendung des Stimmabschnitts 2 zur Abstimmung. Abstimmungsergebnis zu Tagesordnungspunkt 2. Ich stelle fest und verkünde: Die Abstimmung ergab bei 13.208.223 Aktien, für die gültige Stimmen abgegeben wurden, dies entspricht 89,88 % des eingetragenen Grundkapitals, 13.207.663 Ja-Stimmen (= 100,00%) und 560 Nein-Stimmen (= 0,00%) sowie 0 Enthaltungen. Die Hauptversammlung hat zu Tagesordnungspunkt 2 "Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinns" den Beschlussvorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat, wie im Bundesanzeiger vom 28.06.2024 veröffentlicht, mit der erforderlichen Mehrheit angenommen. Bericht des AufsichtsratsSehr geehrte Damen und Herren, verehrte Aktionäre. Der Mühlbauer Konzern erzielte im Berichtsjahr 2023 einen konsolidierten Umsatz von 464,4 Mio. EUR. Im Vergleich zum Vorjahr (324,5 Mio. EUR) erhöhte sich damit das Umsatzvolumen um 139,9 Mio. EUR bzw. 43,1 %. Die Gesamtleistung stieg in 2023 um 102,7 Mio. EUR bzw. 26,0 % auf 497,5 Mio. EUR (Vorjahr: 394,8 Mio. EUR). Das EBIT zeigt sich mit 66,3 Mio. EUR verglichen zum Vorjahr (8,1 Mio. EUR) um 58,2 Mio. EUR deutlich erholt. Hohe Investitionen sowie kapitalbindende und kostenintensive Verzögerungen in den Bereichen Semiconductor Backend (SRP) und eMobilität (ATECH) führten jedoch zu einer unterproportionalen Entwicklung des operativen Cash Flows in 2023, welcher mit 38,8 Mio. EUR um 0,9 Mio. EUR bzw. 2,3% unter dem Niveau des Vorjahres (39,7 Mio. EUR) liegt. Begleitung des Vorstands und des Unternehmens Der Aufsichtsrat der Gesellschaft hat im Geschäftsjahr 2023 die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben mit der gebotenen Sorgfalt wahrgenommen. Er hat den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens beraten und dabei die Geschäftsentwicklung der Gesellschaft eng begleitet und überwacht. Bei wesentlichen Fragestellungen das Unternehmen betreffend war der Aufsichtsrat eingebunden. Zusätzlich zu persönlichen Kontakten mit einzelnen Aufsichtsratsmitgliedern hat der Vorstand mit schriftlichen Berichten das gesamte Gremium regelmäßig über die Entwicklung von Umsatz, Ertrag und Liquidität sowie die Erfüllung der Planungen des Konzerns und der einzelnen Gesellschaften informiert. In den Sitzungen des Aufsichtsrats im Jahresverlauf wurden jeweils die aktuelle Entwicklung, die kurz- und mittelfristigen geschäftlichen Perspektiven besprochen und die langfristige Wachstums- und Ertragsstrategie diskutiert. Der Vorstand unterrichtete den Aufsichtsrat regelmäßig über alle für das Unternehmen relevanten Risiken und das Risikomanagement. Besprochen und diskutiert wurde wiederkehrend auch die Weiterentwicklung der einzelnen Business Lines des Unternehmens, strategisch wie auch operativ, und deren Synchronisierung. Darüber hinaus wurde der Aufsichtsrat monatlich mit Hilfe von Lageberichten über die aktuelle Entwicklung der einzelnen Business Lines informiert. Aufgrund der Mitgliederzahl des Aufsichtsrats wurden keine Ausschüsse gebildet. Aufsichtsrat und Vorstand waren in allen drei beiden Aufsichtsratssitzungen 2023 vollständig anwesend. Sitzungen und Schwerpunkte Der Aufsichtsrat hat sich in drei ordentlichen Sitzungen - 27. Juni (Bilanzsitzung für den Abschluss 2022), 21. August und 21. Dezember 2023 - eingehend über die Lage und Entwicklung des Unternehmens, die strategische Unternehmensplanung und die wesentlichen Geschäftsvorfälle unterrichtet. In der Bilanzsitzung hat das Gremium, unter Teilnahme des bestellten Wirtschaftsprüfers, den Einzel- und Konzernabschluss der Mühlbauer Holding AG für das Geschäftsjahr 2022 mit dem Vorstand und dem Wirtschaftsprüfer diskutiert sowie dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands zugestimmt. Als weitere Schwerpunkte der Überprüfungs- und Beratungstätigkeit haben sich im Zeitraum dieses Berichts ergeben: scrollen
Veränderungen im Aufsichtsrat Im Geschäftsjahr 2023 gab es keine Veränderungen in der personellen Besetzung des Aufsichtsrats. Rechnungslegung Als Abschlussprüfer wurde von der Hauptversammlung die Consaris AG Wirtschaftsprüfergesellschaft Steuerberatergesellschaft, Eggenfelden gewählt und vom Aufsichtsrat beauftragt. Der Abschlussprüfer hat den Jahresabschluss der Mühlbauer Holding AG und den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 sowie den Konzernlagebericht unter Einbeziehung der Buchführung geprüft und mit uneingeschränkten Prüfungsvermerken versehen. Rechtsgrundlage für die Erstellung des Konzernabschlusses und Konzernlageberichts ist § 290 Abs.1 S.1 HGB. Am 20. Juni 2024 fand die Bilanzsitzung des Aufsichtsrats statt. In dieser Sitzung wurden insbesondere der Jahresabschluss, der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht erörtert. Die entsprechenden Vorlagen wurden den Aufsichtsratsmitgliedern im Vorfeld der Sitzung ausgehändigt. Der Abschlussprüfer war bei der Beratung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts im Aufsichtsrat anwesend, berichtete ausführlich über den Verlauf und die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung und stand für ergänzende Auskünfte zur Verfügung. Nach eigener Prüfung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts stimmte der Aufsichtsrat dem Ergebnis der Prüfungen durch den Abschlussprüfer zu. Einwendungen hat der Aufsichtsrat nicht erhoben. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss 2023 in der Bilanzsitzung am 20. Juni 2024 ausdrücklich gebilligt. Der Jahresabschluss der Mühlbauer Holding AG zum 31. Dezember 2023 ist damit festgestellt (§ 172 Abs. 1 AktG). Der Aufsichtsrat schließt sich dem Vorschlag des Vorstands an, den Bilanzgewinn in Höhe von EUR 39.179.509,67 zur Zahlung einer Dividende je Aktie in Höhe von EUR 1,00, also EUR 14.191.842,00 zu verwenden. Der verbleibende Bilanzgewinn in Höhe von EUR 24.987.667,67 wird auf neue Rechnung vorgetragen. Bericht des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen Der Abschlussprüfer hat gleichfalls den vom Vorstand gemäß § 312 AktG aufgestellten Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen im Geschäftsjahr 2023 geprüft und über das Ergebnis der Prüfung berichtet. Hierzu wurde folgender Bestätigungsvermerk erteilt: "Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass 1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind, 2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war, 3. bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen." Der Aufsichtsrat hat den Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen im Geschäftsjahr 2023 geprüft und in seiner Sitzung vom 20. Juni 2024 erörtert. Er hat gegen die Erklärung des Vorstands und das Ergebnis der Prüfung des Abschlussprüfers keine Einwendungen erhoben. Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand, dem Management und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Mühlbauer-Gruppe für ihren engagierten Einsatz im Geschäftsjahr 2023.
Roding, den 20. Juni 2024 Für den Aufsichtsrat Dr. Stefan Mühlbauer, Vorsitzender BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERSAn die Mühlbauer Holding AG, Roding Prüfungsurteile Wir haben den Konzernabschluss der Mühlbauer Holding AG und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis 31. Dezember 2023 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Mühlbauer Holding AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 geprüft. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse scrollen
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat. Grundlage für die Prüfungsurteile Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen. Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen. Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können. Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus scrollen
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Eggenfelden, den 31. Mai 2024 consaris
AG
Dipl.-Betriebswirt (FH) Albert Schick, Wirtschaftsprüfer Diplom-Volkswirt Collin Späth, Wirtschaftsprüfer |
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