Mühlbauer Holding AGRodingKonzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024LageberichtA. Grundlagen des Konzerns 1. Konzern Die Mühlbauer Holding AG wurde im Mai 1998 aus einem ursprünglich einzelkaufmännischen Unternehmen gegründet, das 1981 von Herrn Josef Mühlbauer ins Leben gerufen wurde. Mit einer beeindruckenden Geschichte von über 40 Jahren hat sich die Unternehmensgruppe Mühlbauer als Pionier im Maschinen- und Anlagenbau etabliert und zählt heute zu den weltweit führenden Anbietern in ihrer Branche. Mit rund 4.230 Mitarbeitenden und Technologiezentren auf drei Kontinenten ist Mühlbauer heute ein global agierender Konzern, der in über 120 Ländern präsent ist. Ein starkes Netzwerk aus Vertriebs- und Servicepartnern weltweit sorgt dafür, dass Mühlbauer seinen Kunden stets maßgeschneiderte Lösungen bietet. Mit durchschnittlich 638 Mitarbeitenden im Jahr 2024 im Bereich Forschung und Entwicklung arbeitet Mühlbauer kontinuierlich an neuen, innovativen Technologien und Ideen. Zudem legt das Unternehmen großen Wert auf seine ausgezeichnete Ausbildungspolitik, die 2024 mit durchschnittlich 521 Lehrlingen ein besonders hohes Ausbildungsniveau wiederspiegelt - ein klares Zeichen für die Innovationskraft und Zukunftsorientierung von Mühlbauer. 2. Produkte und Dienstleistungen Der Mühlbauer Konzern verfügt über ein breit gefächertes Produktportfolio, welches sich über verschiedene Industrien erstreckt. Zentrale Elemente dieser unterschiedlichen Branchen sind dabei die Aspekte Sicherheit sowie Präzision. Der Mühlbauer Konzern fungiert innerhalb dieser Industrien in erster Linie als Komplettlösungsanbieter, d.h. der Kunde erhält alle für sein Projekt benötigten Komponenten aus einer Hand, was der Mühlbauer Group Wettbewerbsvorteile bietet. Die Produkte und Dienstleistungen des Konzerns werden in die folgenden vier Geschäftsfelder gegliedert: PRECISION PARTS & SYSTEMS. Um höchsten Anforderungen an Qualität und Präzision gerecht zu werden, produziert Mühlbauer im Geschäftsfeld PARTS & SYSTEMS in drei unabhängigen Fertigungszentren in Deutschland und der Slowakei hochpräzise Einzelteile, die sowohl an externe Kunden vertrieben werden, als auch die Basis für die eigenen Produkte darstellen. AUTOMATION. Die Business Line AUTOMATION besteht aus den Produktsparten SRP (Semiconductor Related Products), RFID (Radio Frequency Identification Related Products) und DSRP (Document and Solution Related Products). Dabei ist AUTOMATION verantwortlich für die Entwicklung und Fertigung sowie den Vertrieb von technologisch hoch entwickelten Maschinen und Systemen für Unternehmen aus Industrie und Wirtschaft sowie Regierungen und Behörden. Die Produktsparte DSRP fokussiert sich auf die Märkte für Chipkarten und ID Dokumente. Sie liefert Equipment-Lösungen für die Herstellung, Personalisierung und den Versand (Mailing) von GSM-, Bank-, ID-Karten und Reisepässen sowie Systeme zur Erfassung und Verifikation von biometrischen Daten. Die Produktsparte SRP konzentriert sich auf die halbleiterverarbeitende Industrie. Im Halbleiter Backend Bereich ist der Mühlbauer Konzern auf das Verarbeiten kleinster Bauteile spezialisiert. Das Produktportfolio konzentriert sich auf Die Sorting Equipment mit den dazugehörigen Carrier Tape Lösungen. Im Geschäftsbereich RFID stattet der Mühlbauer Konzern komplette Smart Label Produktionen mit modernsten Technologien aus, mit deren Hilfe RFID-Inlays gefertigt, anschließend zu Labels oder Tickets konvertiert und schließlich mit spezifischen Informationen personalisiert werden. ATECH. Im Bereich ATECH entwickelt die Mühlbauer Group hochinnovative Lösungen für die eMobilität, wie z.B. die vollautomatisierte Produktion von Batterie- und Brennstoffzellen. Dabei setzen sich die Anlagen der ATECH neben einem höheren Durchsatz pro Stunde mit top-of-the-class Inspektions- und Traceability-Technologie von der asiatischen Konkurrenz deutlich ab. TECURITY®. Seit vielen Jahren prägt der Geschäftsbereich TECURITY® den globalen Markt für Sicherheits- und Identifikationstechnologien. Die Expertise umfasst die Entwicklung und Umsetzung hochinnovativer biometrischer Lösungen zur sicheren Identifikation und Authentifizierung von Personen und Dokumenten. Ob physische oder digitale ID-Dokumente - TECURITY® erfüllt höchste internationale Sicherheitsstandards und setzt Maßstäbe. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor des Geschäftsbereich TECURITY® ist die starke Nutzung interner Synergien im Mühlbauer Konzern. Die Kombination aus spezialisierten Fachkräften, modernster Technologie und flexibler Kapazität ermöglicht es, ein vollständiges und anpassungsfähiges Portfolio an Lösungen anzubieten. Dieses Portfolio spiegelt die individuellen Bedürfnisse der Länder, Behörden und Bürger wider, die mit TECURITY® zusammenarbeiten und maßgeschneiderte Lösungen mit einem Höchstmaß an Flexibilität und Sicherheit benötigen. Der Anspruch ist es, nicht nur technologische Spitzenlösungen zu liefern, sondern den Partnern weltweit auch durch einen herausragenden Service als langfristiger Begleiter zur Seite zu stehen. Um die Betriebsbereitschaft und Sicherheit der Anlagen und Produkte des Geschäftsbereichs langfristig zu gewährleisten, bietet TECURITY® den Partnern umfassende Service- und Wartungsdienstleistungen. Im Zentrum der Philosophie steht die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Kunden. Als verlässlicher und flexibler Partner werden die Kunden nicht nur während der Implementierung der Lösungen, sondern auch im laufenden Betrieb begleitet. Die Service-Teams sind weltweit im Einsatz, um die Systeme und Anlagen betriebsbereit zu halten. Der Bereich bietet: präventive Wartung, schnelle Störungsbeseitigung, maßgeschneiderte Schulungen, Know-how-Transfer, Consulting, Remote Support und Monitoring. Durch diese umfassenden Serviceleistungen wird eine verlässliche Grundlage für die Sicherheit und Effizienz der betreuten Anlagen geschaffen. 3. Absatzmärkte Der Geschäftsbereich PRECISION PARTS & SYSTEMS bedient insbesondere Unternehmen aus der Maschinenbaubranche, aus sicherheitssensiblen Branchen wie der Luft- und Raumfahrttechnologie, der Medizintechnik sowie aus dem Bereich der Smart Identification. Darüber hinaus werden qualitativ hochwertige Produkte für Kundschaft aus der Automobil-, Halbleiter- und Druckindustrie gefertigt. Die Position in den Märkten im Bereich eMobilität, Robotik sowie Umwelt- und Recyclingtechnik konnte in den letzten Jahren weiter gestärkt werden. Mit seinen Produkten versorgt der Geschäftsbereich AUTOMATION auf Karten- und Passanwendungen spezialisierte Unternehmen aus Industrie und Wirtschaft, Regierungen und Behörden sowie Unternehmen aus der Halbleiter-, RFID-, Solar- und LED-Branche. Der Geschäftsbereich ATECH beliefert Kunden in der europäischen und US-amerikanischen Automobilindustrie mit Maschinen zur Herstellung von Batterie- und Brennstoffzellen. Der Geschäftsbereich TECURITY® treibt eine umfassende Expansionsstrategie voran, die auf globaler Marktdurchdringung und Marktneueinführung basiert. TECURITY® hat sich auf die Bereitstellung modernster Sicherheits- und Identifikationstechnologien spezialisiert und bedient weltweit über 150 Regierungsbehörden in mehr als 100 Ländern. Die Schwerpunkte der Marktaktivitäten liegen dabei in Osteuropa sowie in strategisch wichtigen Regionen wie Afrika, Lateinamerika, Mittlerer Osten und Europa, welche aufgrund steigender Sicherheitsanforderungen hohe Potenziale bieten. Im Gesamten geht der Vorstand davon aus, dass der Mühlbauer Konzern in den kommenden Jahren die bestehende Marktpräsenz sowohl vertikal (Marktdurchdringung), als auch horizontal (Markterschließung) ausbauen wird. Hierbei gilt die Prämisse: „Agiere lokal, denke global“. Die Eigenständigkeit der regionalen Standorte wird durch signifikante Investitionen weiter gestärkt, um noch unabhängiger von Verwerfungen in der Supply Chain zu werden und der Kundschaft weiterhin verlässlich und pünktlich liefern zu können. Ermöglicht wird dies neben der internationalen Ausrichtung des Konzerns auch durch seine einzigartige Wertschöpfungstiefe. Gleichzeitig werden das Produktportfolio sowie die Dienstleistungsangebote noch stärker global vermarktet. 4. Externe Einflussfaktoren für das Geschäft Das Geschäftsmodell des Geschäftsbereichs PRECISION PARTS & SYSTEMS unterliegt verschiedenen Einflussfaktoren, die sich unterschiedlich stark auf die Geschäftsentwicklung des Bereichs auswirken. Vor allem die für den Geschäftsbereich relevante Maschinenbaubranche reagiert sensibel auf konjunkturelle Entwicklungen, wie die seit 2023 anhaltende Eintrübung der deutschen Konjunktur. Weitere Herausforderungen sind z.B. die nicht-wettbewerbsfähigen Energiepreise in Deutschland. Der Geschäftsbereich AUTOMATION bedient mit einem breit gefächerten Produktspektrum Kunden in verschiedenen Industrien und Absatzmärkten. Folglich unterliegt das Geschäftsmodell des Bereichs AUTOMATION auch unterschiedlichsten Einflussfaktoren, die sich auf dessen Geschäftsentwicklung auswirken. Während im Industriegeschäft insbesondere konjunkturelle und technologische Entwicklungen von wesentlicher Bedeutung sind, zählen im Regierungsgeschäft vor allem politische Rahmenbedingungen, geopolitische Konflikte oder Änderungen von internationalen Regelungen, beispielsweise zu Einreisebestimmungen oder den Sicherheitsmerkmalen von ID-Dokumenten, zu den wichtigsten Einflussfaktoren. Neben den weltweit eskalierenden Handelskonflikten, die zu einem enormen Anstieg von Import- und Exportkosten sowie des Bürokratiegeschehens führen, sieht sich der Geschäftsbereich AUTOMATION auch einem enorm gestiegenen Wettbewerbsdruck insbesondere durch asiatische Unternehmen ausgesetzt. Eine weitere Herausforderung in Deutschland ist der mit dem demographischen Wandel einhergehende Fachkräftemangel sowie enorme bürokratische Hürden seitens der deutschen Politik bei der Akquise von neuen Mitarbeitenden aus dem Ausland. Strukturelle und politische Faktoren wie Liquiditätsprobleme in Staatskassen, Devisenbeschränkungen und steigende Inflation beeinflussten den Geschäftsbereich TECURITY® im Jahr 2024 negativ. Die angespannten wirtschaftlichen Bedingungen in verschiedenen Regionen der südlichen Hemisphäre haben direkte Auswirkungen auf die Budgets für Sicherheitsinfrastrukturen, wobei Budgetkürzungen die Marktdurchdringung von Sicherheitsprodukten erheblich erschweren. Marktentwicklung und Technologieintegration: Mittelfristig liegt der Fokus auf der Integration physischer und digitaler Identifikationssysteme. Dabei übernimmt die digitale Identifikation und Verifikation eine primäre Rolle, während physische Dokumente zunehmend eine sekundäre Funktion einnehmen. Technologische Fortschritte und geopolitische Entwicklungen: Die Vernetzung von Datensilos, unterstützt durch fortschrittliche Analysesysteme, Künstliche Intelligenz (KI) und Cloud-Technologien wird insbesondere in den USA und Europa vorangetrieben und setzt neue Standards. Die USA etablieren sich zunehmend als globaler Standardgeber für Grenz- und Visa-Management, während Europa mit seiner Privacy-Act-Initiative an Einfluss verliert. Die sich wandelnde Natur von Sicherheitsbedrohungen erfordert eine kontinuierliche Anpassung von Sicherheitsprodukten und -systemen. Regulatorische Anforderungen und internationale Normen bestimmen maßgeblich deren Entwicklung und Implementierung. Migration und zukünftige Herausforderungen: Migration bleibt ein zentraler Bestandteil der sozioökonomischen Entwicklung. Für das Jahr 2025 wird ein weiterer Anstieg der internationalen Migration erwartet. Behörden, Institutionen und die Industrie treiben daher die Modernisierung bestehender Infrastrukturen voran und setzen verstärkt auf innovative Technologien wie autonome Systeme, Künstliche Intelligenz und Quantencomputing. Die Verifizierung von Personen sowie der unmittelbare Abgleich von Informationen aus unterschiedlichen Datensilos definieren nicht nur die technischen und administrativen Anforderungen des Marktes, sondern auch die politischen Rahmenbedingungen des Jahres 2025. 5. Forschung und Entwicklung Grundlage der rd. 44-jährigen Entwicklung von Mühlbauer ist der stetige Drang nach Innovation. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung bestehender, sowie die Entwicklung neuer, innovativer Verfahren und Systeme, soll die technologische Basis des Mühlbauer Konzerns weiter gefestigt sowie die starke Marktposition, die sich der Konzern in seinen hart umkämpften Märkten durch seine Erfahrung und Kompetenz über Jahrzehnte erarbeitet hat, gesichert und weiter ausgebaut werden. Um vor allem den Markt eMobilität zu erobern, wurde die Anzahl der Mitarbeitenden im Bereich Forschung & Entwicklung im Jahresdurchschnitt auf 638 (Vorjahr 636) erhöht. Zudem arbeitet die Unternehmensgruppe im Bereich der Grundlagenforschung eng mit verschiedenen Hochschulen, Forschungsinstituten sowie Unternehmen zusammen. Die Erfolge der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten stellt Mühlbauer durch ein international aufgestelltes lntellectual Property Management sicher: Im vergangenen Geschäftsjahr erzielte der Konzern 25 Patentanmeldungen (Vorjahr 35), davon 20 Neuanmeldungen und 5 Nachanmeldungen im Ausland. AUTOMATION. Nach der in 2023 erfolgten Ausgliederung der ATECH Business Line, konzentriert sich die Business Line AUTOMATION wieder mehr auf ihre angestammten Geschäftsbereiche SRP, DSRP und RFID. Im Bereich Semiconductor Backend (SRP) wurde der Fokus neben der Weiterentwicklung der Erfolgsplattform MERLIN auf die Fertigentwicklung der ALBATROSS-Linie gelegt. ALBATROSS stellt dabei nicht nur eine neue Die-Sorter Plattform dar, die sowohl kleine als auch extrem große Chips handhaben kann und diese in verschiedene Güteklassen sortiert, dem sogenannten „Binning“. Während derzeit KI-Anwendungen wie Chat-GPT noch über Cloudinfrastruktur betrieben werden, werden diese in Zukunft auf Halbleitern lokal auf dem Gerät laufen. Mühlbauer hat mit der ALBATROSS die dafür notwendige Die-Sorter Plattform entwickelt und arbeitet mit den wichtigsten Unternehmen der „KI auf Halbleiter“-Industrie direkt oder indirekt zusammen, um die anstehende Revolution der KI maßgeblich zu prägen. Die Chips können nun sowohl vom Wafer als auch vom Tray gepickt, und auch in Trays oder Carrier Tapes abgelegt werden. Die Produktzuführung und die Entnahme sowie die Produkt-Conversion erfolgen dabei komplett automatisiert und ermöglichen Effizienzgewinne um den Faktor 11 im Vergleich zu herkömmlichen, sehr arbeitsintensiven Verfahren. Im Bereich RFID / IOT (Internet Of Things) lag der Fokus darauf, die DDA100.000, den weltweit schnellsten RFID Inlay-Bestücker, zur Serienreife zu bringen. Diese hochkomplexe Anlage wird mittlerweile in Serie gefertigt und an die Kunden ausgeliefert. Aufgrund des ständig wachsenden Volumens wird das Thema Nachhaltigkeit auch für RFID Produkte immer wichtiger. Hier wurde u.a. der Druck- und Sinterprozess von funktionalen Antennen auf Papier weiter optimiert, um so die Plastik-Label durch umweltverträgliche RFID Papier-Label ersetzen zu können. Auch die Bestückung von diversen Komponenten wird weiter vorangetrieben, um im Bereich Bluetooth Label (u.a. Sensorlabel, z.B. zum Foodchain Tracking) gewappnet zu sein. Bei der Personalisierung von ID Dokumenten und Smart Cards wurde das Produktportfolio sowohl für dezentrale als auch zentrale Anlagen erweitert und erfolgreich im Markt eingeführt. Bei den Personalisierungsprozessen lag der Entwicklungsschwerpunkt weiterhin auf der Drucktechnologie „Drop-On-Demand“ als auch auf der Entwicklung optimierter Laser-Prozesse. Die automatischen Reisepass-Kontrolleinheiten (MB Fastgate) wurden zur Serienreife gebracht. Das Portfolio zur Aufnahme und / oder Verifizierung von biometrischen Daten (MB Kiosk) ist vereinfacht und überarbeitet worden. Einhergehend mit den Produktionsanlagen im Bereich Automotive wurde der Funktionsumfang von Mühlbauers Komplettlösung für Industrie 4.0, dem MB PALAMAX®, stark erweitert. Der Fokus lag dabei auf der Realisierung des Features „Track & Trace“, welches es ermöglicht, alle Produktions- und Prozessdaten pro Produkt zu erfassen und somit eine 100 % Nachverfolgbarkeit zu generieren. Für die immer größer werdenden Datenmengen wurde MB PALAMAX® für Anwendungen via Cloud als auch für Clusters erweitert. Außerdem konnte eine MB eigene Cybersecurity-Lösung auf Anlageebene erfolgreich entwickelt und bei Kunden implementiert werden. Das Thema der Cybersecurity erhält aufgrund der regulatorischen Strömungen eine immer größere Bedeutung. Mühlbauer zeigt sich damit bereit, auch hier eine technologische Vorreiterrolle einzunehmen. ATECH. Was vor dreieinhalb Jahren mit einem kleinen Pilotprojekt begann, sehen wir nun als einen der Kompetenzführer Europas im Bereich der Entwicklung und Produktion von Anlagen zur Produktion von Batterie- und Brennstoffzellen. 2023 wurde zudem der US-amerikanische Markt erfolgreich ins Visier genommen. Mit einer aus unserer Sicht weltweit einzigartigen Kompetenz stellt die ATECH eine europäische Alternative gegenüber der chinesischen Konkurrenz dar. TECURITY® - Information Systems. Der Schwerpunkt des Geschäftsbereichs TECURITY® mit seinem Bereich der Software-Entwicklung liegt auf der Umsetzung neuer Kundenprojekte. In diesem Kontext wurden zum Beispiel Softwarekomponenten für den Aufbau und Betrieb von Identity Management Lösungen und die Personalisierung von elektronischen Ausweisdokumenten in europäischen und afrikanischen Ländern installiert. Dabei handelt es sich um neue Projekte sowie die Modernisierung von bestehenden Systemen. Für die weitere Standardisierung und Interoperabilität der angebotenen Software-Lösungen im Bereich Identity Management wurde der Antrag auf volle Mitgliedschaft in die Secure Identity Alliance positiv entschieden. Im Berichtszeitraum wurde ein neues Konzept „Smart Corridor“, basierend auf einer KI Lösung zur automatischen Erkennung von Personen anhand von Gesichtsbildern in der Bewegung und ohne kooperative Zusammenarbeit, entwickelt. Diese Lösung passt in das Contactless Travel Konzept der IATA für die Ein-und Ausreise von Reisenden auf Flughäfen, sowie an Landgrenzen und Häfen. Auf dem internationalen Border Management Seminar in Taipeh, Taiwan, präsentierte Mühlbauer die Aspekte des Smart Corridors mit einem Demonstrator. Zusätzlich wurde auf der Industry Round Table Veranstaltung der EU LISA (European Union Agency for the Operational Management of Large-Scale IT Systems in the Area of Freedom, Security and Justice) in Budapest und auf der Smart eGovernment in Belgrad das Konzept und eine live Demonstration des Smart Corridors vorgestellt. Die Lösungskomponenten zur Datenerfassung von personenbezogen und biometrischen Daten im stationären Bereich und bei mobilen Einsätzen wurde in einer Online-Präsentation Vertretern von FRONTEX vorgestellt. Die weitere Digitalisierung der Prozesse in der öffentlichen Verwaltung zur Vergabe einer Identität für eine Person und die Ausgabe von behördlichen Dokumenten wie Personalausweis, Reisepass und Fahrerlaubnis erfordert eine ständige Weiterentwicklung der Softwarelösungen unter Berücksichtigung sich ändernder Gesetze wie zum Beispiel dem AI Act sowie dem Cyber Resilience Act der Europäischen Union. Im Berichtzeitraum wurde das Patent „MB Speed-Gate-Verfahren und Vorrichtung zur Identifikation einer Person anhand eines Ausweisdokuments“ angemeldet. TECURITY®- Documents. Produkte des Bereichs Document Solution schaffen Identität und vervollständigen damit die Sicherheitslösungen des Geschäftsbereichs TECURITY®. Identifikationsdokumente mit den dazugehörigen Systemlösungen sind für das tägliche Leben unerlässlich. Sie erlauben es Bürgerinnen und Bürgern, reibungslos Landesgrenzen zu überschreiten und digitale Daten sicher auszutauschen. Integrierte, stabile Sicherheitskonzepte mit qualifizierten Sicherheits- und Funktionselementen sorgen dafür, dass Bürgerinnen und Bürger zweifelsfrei identifiziert und verifiziert werden können und ihre Daten vor Missbrauch und Manipulation geschützt sind. Die kundenspezifischen Sicherheitsdesigns schützen nicht nur die Identität des Inhabers, sondern können auch die Besonderheiten und Eigenheiten eines Landes in beeindruckender Weise veranschaulichen und in das Gesamtkonzept mit einfließen lassen. Identifikationsdokumente ermöglichen den Zugang zu elektronischen Services. Der integrierte Chip macht sie zur Digital ID und eröffnet Bürgerinnen und Bürgern immer mehr zusätzliche digitale Möglichkeiten, die über die klassische Identifikation hinausgehen. Dies wird vom Markt gefordert und den Kunden mit neuesten Applikationen und Services zur Verfügung gestellt. Aufgrund des technologischen Fortschritts und der damit verbundenen Zugänglichkeit zu neuen Technologien, die vor Jahren noch undenkbar waren, ist die kontinuierliche Erforschung und Untersuchung dieser Technologien eine Hauptaufgabe von Document Solution. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit international erfahrenen Experten, fachbezogenen Forschungsinstitutionen und häufig im engen Austausch mit den Kunden. Deren Herausforderungen und Bedürfnisse fließen direkt in die Entwicklung neuer Lösungen ein. Damit wird der Geschäftsbereich TECURITY® den Anforderungen des Marktes gerecht. Dies spiegelt sich unter anderem in zahlreichen Auszeichnungen wider. So wurden Mühlbauer-Projekte im Land Panama (2024) und El Salvador (2023) mit dem High Security Printing (HSP) Award Latin America als „Best New ID Card“ prämiert. Diese enge Verzahnung von Forschung, Entwicklung und Kundenfeedback führt zur Weiterentwicklung des Portfolios bei Maschinen, Systemen und Dokumentenlösungen. Mit der Umsetzung neuer Projekte und dem Gewinn von zusätzlichen Marktanteilen - z.B. im EU-Raum - konnte auf Neuerungen im Berichtszeitraum bereits zurückgegriffen werden. B. Wirtschaftsbericht 1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen a. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen Nachdem sich die Weltwirtschaft allmählich von dem Ausbruch geopolitischer Konflikte, extremen Wetterereignissen und der Corona-Pandemie erholt, wird deutlich, dass die Entwicklungen regional sehr unterschiedlich ausfallen, so das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Während fortgeschrittene Volkswirtschaften - mit Abstrichen bei den europäischen Ländern - sich 2024 wieder auf das wirtschaftliche Niveau von vor der Pandemie zurückgearbeitet haben, bleiben bei Schwellen- und Entwicklungsländern weiterhin große Einbußen und eine länger anhaltende Inflation. Da besonders in diesen Ländern die Löhne und Gehälter den Inflationsschub von 2021-22 noch nicht aufgeholt haben, ist die Wirtschaft anfällig für schwankende Rohstoffpreise. Allerdings gab es 2024 auch erste Anzeichen für eine Stabilisierung der Güterpreise. Diese Ansätze der Erholung wurden Anfang 2025 durch die Geschehnisse rundum den eskalierenden Handelskonflikt (u.a. mit Zöllen in Höhe von 125-145 %) zwischen den USA und China vernichtet. Weltweit belasten Unsicherheiten wie der soeben genannte Handelskrieg und die handelspolitische Neuorientierung der USA, sowie der anhaltende Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, der Nahost-Konflikt und die große Zahl an Naturkatastrophen Verbrauch und Investitionen und führen zu einer schwächeren Nachfrage nach Industriegütern. Der Internationale Wirtschaftsfonds (IWF) schätzte Anfang Januar 2025 das globale Wachstum für 2024 leicht schwächer als im Vorjahr auf 3,2 %. Aufgrund der handelspolitischen Eskalation zwischen den USA und China spricht der IWF von einem signifikanten Risiko für die globale Wirtschaft und mahnt die beteiligten Parteien zu einer Mäßigung auf. Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Euroraum sind 2024 von einer stabilen, aber zurückhaltenden Entwicklung geprägt, mit einer schrittweisen Erholung des Konsums und nur langsamen Fortschritten in der Industrieproduktion und den Investitionen. Laut IWF seien die Löhne zuletzt stärker gestiegen als die Produktivität, was die Lohnstückkosten erhöhte. Die jährliche Inflation im Euroraum wird Ende 2024 vom statistischen Amt der Europäischen Union auf 2,4 % geschätzt.[1] Die Herbstprognose der Europäischen Kommission geht für 2024 von einem BIP-Wachstum von 0,9 % in der EU und 0,8 % im Euro-Währungsgebiet aus. Die durchschnittliche jährliche Industrieproduktion sank 2024 im Vergleich zum Vorjahr im Euroraum um 3,0 % und in der EU um 2,3 %.[2] Die Wachstumserwartungen des IWF für Deutschland bleiben gegenüber den anderen Industrieländern immer weiter zurück. Als Exportnation leide Deutschland besonders stark unter dem schwächelnden Welthandel. Als Folge der stark gestiegenen Energiepreise wandern immer mehr Industrieproduktionen ins Ausland ab. Durch den Fokus der Politik auf die Neuwahlen 2025 nach der gescheiterten Regierung konnte die Konjunktur zum Ende des Jahres nicht mehr an Fahrt aufnehmen. Zwar stieg auch die Inflationsrate laut Statistischem Bundesamt im Dezember nochmal auf 2,6 % an, lag aber für das Gesamtjahr 2024 bei 2,2 % - nahe am Inflationsziel der EZB von 2 %. Im gesamten Jahr 2024 war das deutsche Bruttoinlandsprodukt preisbereinigt um 0,2 % niedriger als im Vorjahr.[3] Die US-Wirtschaft verzeichnete 2024 ein robustes Wachstum, das jedoch von verschiedenen Faktoren beeinflusst wurde. Die Kerninflation in den USA zeigte einen Anstieg von 3,3 %, wobei der Personal Consumption Expenditures (PCE) Index auf 2,4 % stieg und damit das Ziel des Federal Reserve (Fed) von 2 % überschritt[4]. Die Steuersenkungen aus Donald Trumps 1. Amtszeit sorgen weiterhin für eine steigende Staatsverschuldung trotz wachsender Wirtschaft und höherer Einnahmen durch Importzölle. Dafür steigerten die Steuererleichterungen die Investitionen von Unternehmen im eigenen Land[5]. Handelskonflikte und geopolitische Unsicherheiten führten zu einer erhöhten Nachfrage nach dem als sicher geltenden US-Dollar. Im September 2024 begann die Fed mit Zinssenkungen, um die Inflation zu bekämpfen und Investitionen zu steigern. Laut IWF legte das BIP in den USA 2024 um 2,8 % zu. Im Januar 2025 verkündete die chinesische Führung, dass sie das Wachstumsziel für die chinesische Wirtschaft 2024 von 5 % erreicht habe. Nach pessimistischen Konjunkturprognosen und einem Wachstum von nur 4,6 % im dritten Quartal, entschloss sich die Regierung, im vierten Quartal Anschubhilfe zu leisten und kündigte Zinssenkungen, ein Umschuldungsprogramm und weitere Maßnahmen für zusätzliche Liquidität in den Finanzmärkten an. Im November 2024 zeigten die Industrieproduktion und die Exporte eine positive Entwicklung, während der Einzelhandelsumsatz und die Investitionen in Sachanlagen hinter den Erwartungen zurückblieben[6]. Obwohl die Auswirkungen der Maßnahmen weit hinter den Erwartungen zurückblieben, konnte China im vierten Quartal ein starkes Wachstum von 5,4 % erzielen - unter anderem durch vorverlagerte Ausfuhren angesichts drohender US-Strafzölle - und so letztendlich die gewünschten 5 % für das Gesamtjahr 2024 erreichen. Im Jahr 2024 verzeichnete der Euro gegenüber dem US-Dollar einen deutlichen Wertverlust. Laut Monatsdurchschnittswerten erhielt man im Dezember 2024 für einen Euro durchschnittlich etwa 1,05 US-Dollar, was einem Rückgang von rund 3,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht. Der Jahresdurchschnitt 2024 lag bei etwa 1,08 US-Dollar pro Euro. b. Branchenbezogene Rahmenbedingungen PRECISION PARTS & SYSTEMS. Im Jahr 2024 sah sich der Maschinen- und Anlagenbau mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert, die sowohl die wirtschaftliche Leistung als auch die strategische Ausrichtung der Branche beeinflussten. Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) prognostizierte für 2024 einen Produktionsrückgang von real 8 % gegenüber dem Vorjahr. Diese Revision basierte auf anhaltenden Unsicherheiten und einer gedämpften Investitionsbereitschaft[7]. Tatsächlich verzeichnete die Branche in den ersten beiden Monaten des Jahres einen kumulativen Rückgang des Auftragseingangs um real 10 % im Vergleich zum Vorjahr. AUTOMATION. Gemäß des Branchenverbands Semiconductor Industry Association (SIA) stieg der weltweite Umsatz im Halbleitermarkt 2024 auf 627.6 Milliarden USD, was einem Anstieg von 19,1 % zum Vorjahr entspricht. „Der globale Halbleitermarkt erlebte 2024 sein bisher umsatzstärkstes Jahr und übertraf erstmals die Marke von 600 Milliarden US-Dollar Jahresumsatz. Für 2025 wird ein zweistelliges Marktwachstum prognostiziert“, sagte John Neuffer, Präsident und CEO von SIA. Regional betrachtet stiegen die jährlichen Verkaufszahlen in Amerika (44,8 %), China (18,3 %) und Asien-Pazifik / andere (12,5 %), während sie in Japan (-0,4 %) und Europa (-8,1 %) zurückgingen. ATECH. Während der Elektromobilitätsmarkt in Deutschland 2024 schwächelte, stiegen weltweit die Zahlen verkaufter Elektroautos an. Mit etwa 380.600 Neuzulassungen lag Deutschland um rd. 27 % unter dem Vorjahr[8]. Weltweit lag die Anzahl verkaufter Stromer bereits im ersten Quartal 2024 25 % über dem Vorjahreszeitraum. Diese Wachstumsrate ähnelt dem beobachteten Wachstum in der gleichen Periode von 2023 im Vergleich zu 2022. Der größte Anteil der zusätzlichen Verkäufe kam dabei aus China, wo im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2023 etwa eine halbe Million mehr Elektroautos verkauft wurden. Während in China von Januar bis März 2024 fast 35 % mehr Elektroautos als im Vorjahreszeitraum verkauft wurden, waren es in Europa nur ca. 5 % mehr und in den USA ca. 15 % mehr[9]. Die anfängliche Euphorie bzgl. der Neuansiedlung der Zulieferindustrie in Europa ist einer deutlichen Ernüchterung gewichen, wie man z.B. an der Insolvenz des größten Hoffnungsträgers der europäischen Batterieindustrie Northvolt sehen kann. Erste-Generationsprodukte konnten sich marktseitig nicht durchsetzen und insbesondere die Anpassungsfähigkeit der deutschen Automobilindustrie ist im Angesicht der chinesischen Konkurrenz und Technologieführerschaft zu langsam. TECURITY®. Marktanalysen prognostizieren ein Wachstum des Marktes für Identifikations- und Verifikationslösungen von 14,5 Mrd. USD (2025) auf 25 Mrd. USD (2030) (CAGR: 12 %). Die Zukunft wird durch digitale, interoperable und nutzerzentrierte Identitätslösungen geprägt. Regierungen und Unternehmen weltweit planen in den kommenden fünf Jahren Investitionen von rund 5 Milliarden USD in Forschung und Entwicklung, um sichere, effiziente und nahtlose Verifizierungstechnologien voranzutreiben[10]. Globale Initiativen wie eID, Smart Infrastructure und grenzübergreifende Interoperabilität beschleunigen die Digitalisierung. Regierungen und Unternehmen setzen verstärkt auf digitale Lösungen zur Steigerung von Effizienz und Sicherheit. Schlüsseltechnologien wie Cloud- und Edge-Computing ermöglichen eine flexible Identitätsverwaltung. Quantencomputing verbessert die Crowd-Verifikation in zentralisierten und dezentralen Systemen. Künstliche Intelligenz automatisiert biometrische Analysen und optimiert die Risikobewertung. Blockchain und dezentrale Identitäten bieten fälschungssichere, selbstbestimmte ID-Lösungen. Multimodale Biometrie erhöht die Authentifizierungsgenauigkeit durch die Kombination mehrerer Merkmale. Diese Technologien machen Identitätsmanagement sicherer, effizienter und zukunftsfähiger. Internationale Organisationen wie die Vereinten Nationen (UN), die Internationale Organisation für Migration (IOM) und die Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) treiben die Standardisierung von eID-Systemen voran. Open-Source-Plattformen wie MOSIP (Modular Open Source Identity Platform) beschleunigen den Wandel von physischen Dokumenten hin zu digitalen Identitäten. Während die einmalige Ausstellung physischer Dokumente an Bedeutung verliert, rücken digitale Identitäts- und Authentifizierungslösungen zunehmend in den Fokus. Regierungen setzen zunehmend auf KI-gestützte Identifikationssysteme, um die Sicherheit und Effizienz im Identitätsmanagement zu verbessern. Diese Technologien helfen dabei, Betrug zu minimieren und Fälschungen frühzeitig zu erkennen, wodurch das Vertrauen in digitale Identitätslösungen gestärkt wird. Darüber hinaus ermöglichen sie die Vernetzung von Datensilos und den Abgleich von Informationen in Echtzeit, was eine schnellere und präzisere Verarbeitung relevanter Daten erlaubt. Ein weiterer entscheidender Vorteil ist die Automatisierung von Entscheidungsprozessen, wodurch Verwaltungsabläufe optimiert und Ressourcen effizienter genutzt werden können. 2. Lage a. Geschäftsverlauf Zusammenfassend ist das Geschäftsjahr 2024 unbefriedigend für die Mühlbauer Group. Zum einen konnten zwar aufgrund technologischer Führerschaft, erfolgreicher strategischer Diversifizierung sowie enormer Wertschöpfungstiefe insbesondere in den angestammten Kernmärkten (AUTOMATION (nur teilweise) und TECURITY®) Erfolge gefeiert werden. Zum anderen führte im Geschäftsbereich ATECH die marktseitige Konsolidierung zur Insolvenz eines Großkunden und damit zur Beendigung des ersten Giga-Factory Projekts von Mühlbauer, was einen deutlichen Verlust bedeutet. Darüber hinaus wurde im Bereich ATECH der eingeschlagene Weg in der Batterie- und Brennstoffzellenindustrie in Europa und Amerika konsequent weiterentwickelt - technologisch und organisatorisch. Vor dem Hintergrund der getätigten Investitionen sowie der aus unserer Sicht in Europa einzigartigen Kompetenz sieht sich die ATECH für die nächste Wachstumswelle der europäischen und US-amerikanischen Batterieindustrie bereit und sehr gut positioniert. Im Halbleiterbereich der AUTOMATION (SRP) konnte zwar eine Mehrheit der geplanten Albatross-Maschinen für einen US-amerikanischen Großkunden ausgeliefert werden, allerdings geht mit dem Projekt aufgrund noch nicht erreichter Spezifikationsreife weiterhin hoher R&D- und Service-Aufwand einher, der das Projekt zunehmend verlustreicher werden lässt. Zudem wurde die Lieferung der restlichen Maschinen kundenseitig in die Jahre 2026-2027 verschoben. Vor diesem Hintergrund erzielte der Mühlbauer Konzern im Berichtsjahr einen konsolidierten Rekordumsatz von 522,5 Mio. EUR. Im Vergleich zum Vorjahr (464,4 Mio. EUR) erhöhte sich damit das Umsatzvolumen um 58,1 Mio. EUR bzw. 12,5 %. Die Gesamtleistung verringerte sich um 9,6 Mio. EUR bzw. 1,9 % in 2024 auf 487,9 Mio. EUR (Vorjahr: 497,5 Mio. EUR). Das EBIT sank im Vergleich zum Vorjahr (66,3 Mio. EUR) deutlich um 51,2 Mio. EUR auf 15,1 Mio. EUR. b. Ertragslage Auftragseingänge/-bestand. Der im Berichtsjahr erzielte Auftragseingang des Mühlbauer Konzerns weist mit 488,3 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahr (542,1 Mio. EUR) einen Rückgang von 53,8 Mio. EUR bzw. 9,9 % auf. Der Auftragsbestand des Mühlbauer Konzerns betrug zum Ende des Berichtszeitraums 878,2 Mio. EUR. Im Vergleich zum Vorjahr (963,8 Mio. EUR) entspricht dies einem Rückgang von 85,6 Mio. EUR bzw. 8,9 %. ![]() PRECISION PARTS & SYSTEMS. Der Auftragseingang im Geschäftsfeld Precision Parts & Systems lag im Berichtsjahr bei 37,4 Mio. EUR und damit um 10,1 Mio. EUR bzw. 21,3 % unter dem Wert aus 2023 (47,5 Mio. EUR). Der Auftragsbestand verringerte sich auf 28,2 Mio. EUR (Vorjahr 41,1 Mio. EUR). AUTOMATION. Der Auftragseingang des Geschäftsbereichs Automation erhöhte sich im Berichtszeitraum um 51,6 % auf 243,7 Mio. EUR und liegt damit weit über dem Vorjahr (160,7 Mio. EUR). Der Auftragsbestand lag dabei bei 238,4 Mio. EUR (Vorjahr 258,6 Mio. EUR). ATECH. Der Auftragseingang im Geschäftsfeld ATECH lag im Berichtsjahr bei 6,9 Mio. EUR und somit weit unter dem Vorjahrswert von 137,0 Mio. EUR. Der Auftragsbestand lag dabei bei 106,9 Mio. EUR (Vorjahr 190,7 Mio. EUR). TECURITY®. Für das Geschäftsfeld TECURITY® fiel der Auftragseingang im Berichtsjahr mit 200,3 Mio. EUR um 3,4 Mio. EUR bzw. 1,7 % geringfügig höher aus als im Vergleich zum Vorjahreswert in Höhe von 196,9 Mio. EUR. Der Auftragsbestand verzeichnete zum Ende des Berichtsjahres eine Zunahme um 31,3 Mio. EUR bzw. 6,6 % auf 504,7 Mio. EUR nach 473,4 Mio. EUR im Vorjahr. ![]() PRECISION PARTS & SYSTEMS. Der Umsatz im Geschäftsfeld Precision Parts & Systems lag im Berichtsjahr mit 51,5 Mio. EUR um 0,7 Mio. EUR bzw. 1,4 % über dem Vorjahreswert von 50,8 Mio. EUR. AUTOMATION. Der Umsatz der Business Line Automation reduzierte sich auf 265,2 Mio. EUR und liegt 7,7 Mio. EUR unter dem Vorjahr (272,9 Mio. EUR). ATECH. Die Business Line ATECH erzielte im Berichtsjahr einen Umsatz von 23,1 Mio. EUR und liegt somit um 17,5 Mio. EUR über dem Vorjahreswert von 5,6 Mio. EUR. TECURITY®. Das projektbezogene Geschäftsfeld TECURITY® weist im Berichtsjahr einen höheren Umsatz aus als im Vorjahreszeitraum. So stiegen die Umsatzerlöse von 135,1 Mio. EUR im Vorjahr um 47,5 Mio. EUR bzw. 35,2 % auf 182,6 Mio. EUR im Berichtsjahr. Regionale Umsatzverteilung. Regional betrachtet erhöhte sich der Umsatz in allen Bereichen, außer in Asien - hier wurde ein Rückgang verzeichnet. Zulegen konnte der Umsatz v.a. in Europa von 70,5 Mio. EUR auf 100,3 Mio. EUR (+29,8 Mio. EUR) sowie in Afrika, Amerika und Sonstigen Ländern. Somit stieg der Umsatz von 464,4 Mio. EUR auf 522,5 Mio. EUR (+58,1 Mio. EUR bzw. 12,5 %). ![]() c. Ergebnisentwicklung ![]() Das vom Technologiekonzern Mühlbauer im Berichtszeitraum erwirtschaftete operative Ergebnis fiel mit 15,1 Mio. EUR um 51,2 Mio. EUR deutlich geringer aus als im Vorjahr (66,3 Mio. EUR). Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten im Wesentlichen Effekte außerhalb der Kernaktivitäten des Konzerns, periodenfremde Geschäftsvorfälle und sonstige, nicht direkt mit dem Kerngeschäft der Gruppe verbundene Geschäftsvorfälle. Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen um 1,6 Mio. EUR auf 11,8 Mio. EUR im Berichtsjahr - nach 10,2 Mio. EUR im Vorjahr. Bei einer rückläufigen Gesamtleistung (487,9 Mio. EUR gegenüber 497,5 Mio. EUR im Vorjahr) und einer deutlich gestiegenen Materialaufwandsquote (+7,6 %-Punkte auf 42,4 %) sank das Rohergebnis absolut um 42,3 Mio. EUR auf 292,5 Mio. EUR (334,8 Mio. EUR im Vorjahr). Gemessen an der Gesamtleistung liegt die Rohergebnismarge mit 60,0 % damit unter dem Vorjahresniveau von 67,3 %. Die Personalaufwendungen sind in 2024 um 10,0 Mio. EUR bzw. 6,5 % von 153,1 Mio. EUR auf 163,1 Mio. EUR gestiegen. Die Abschreibungen lagen mit 31,3 Mio. EUR um 3,0 Mio. EUR über dem Niveau des Vorjahres von 28,3 Mio. EUR. Sie spiegeln den bereits geschilderten Investitionsanstieg wider und sind insbesondere auf Investitionen in der Business Line PRECISION PARTS & SYSTEMS und in der Mühlbauer HOLDING AG zurückzuführen. Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Aufwendungen von 87,1 Mio. EUR im Vorjahr auf 83,0 Mio. EUR resultiert insbesondere aus im Vorjahresvergleich deutlich gesunkenen Betriebsaufwendungen. In Summe schließt die Mühlbauer Group das Jahr 2024 mit einem Ergebnis vor Steuern von 16,2 Mio. EUR ab, welches um 51,2 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert von 67,4 Mio. EUR liegt. Dies entspricht einer Rendite (bezogen auf die Gesamtleistung) von 3,3 % gegenüber 13,5 % im Vorjahr. Der im Berichtsjahr ausgewiesene Steueraufwand in Höhe von 4,7 Mio. EUR hat sich im Vergleich zum Vorjahreswert von 19,0 Mio. EUR um 14,3 Mio. EUR verringert und ist im Wesentlichen auf die Veränderung der latenten Steuern zurückzuführen. Der Technologiekonzern Mühlbauer weist im Geschäftsjahr zusammenfassend einen Konzernjahresüberschuss von 11,5 Mio. EUR aus, was gegenüber dem Vorjahr (48,4 Mio. EUR) einer deutlichen Verminderung um 36,9 Mio. EUR entspricht. Dividende. Aufgrund einer begonnenen Konsolidierung in Teilen des Konzerns besteht ein erhöhter Finanzierungsbedarf. Auf der anderen Seite sieht der Vorstand die Mühlbauer Group in ihren Märkten gut positioniert. Daher werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung vorschlagen, für das Geschäftsjahr 2024 eine Dividende i.H.v. 1,50 EUR je Aktie auszuschütten. Ergebnis je Aktie. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie wird ermittelt, indem das Jahresergebnis durch den gewichteten Durchschnitt der im Berichtszeitraum umlaufenden Aktien dividiert wird. ![]() d. Finanzlage Cashflow. Der Mittelabfluss aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit wird jeweils direkt zahlungsbezogen ermittelt. Der Mittelzufluss aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit wird ausgehend vom Konzernjahresergebnis indirekt abgeleitet. Der in der Cashflow-Rechnung betrachtete Finanzmittelfonds umfasst alle in der Bilanz ausgewiesenen liquiden Mittel. ![]() Der Mittelzufluss aus der laufenden betrieblichen Geschäftstätigkeit lag im Berichtszeitraum mit 55,7 Mio. EUR um 16,9 Mio. EUR bzw. 43,6 % über dem Niveau des Vorjahres (38,8 Mio. EUR). ![]() Der Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit lag mit 19,4 Mio. EUR unter dem Niveau des Vorjahreswerts von 53,5 Mio. EUR. Der Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit betrug im Geschäftsjahr 2024 14,4 Mio. EUR (Vorjahr 14,4 Mio. EUR) und betrifft im Wesentlichen die im Geschäftsjahr vorgenommene Gewinnausschüttung an die Aktionäre. Als Summe der einzelnen Cashflows zusammen mit der Veränderung des Unterschiedsbetrages aus der Währungsumrechnung und Änderung des Konsolidierungskreises erhöht sich der Finanzmittelfonds gegenüber dem Vorjahr (48,5 Mio. EUR) um 21,7 Mio. EUR auf 70,2 Mio. EUR. Kapitalbedarf und Refinanzierung. Im Geschäftsjahr 2025 benötigt der Mühlbauer Konzern Kapital zur Finanzierung seiner operativen Geschäftstätigkeit, zur planmäßigen Durchführung von Investitionen sowie zur Zahlung der sonstigen finanziellen Verpflichtungen. Die Geschäftsleitung der Mühlbauer Group geht davon aus, diese Anforderungen durch den Cashflow aus dem laufenden Geschäft und verfügbare Zahlungsmittel erfüllen zu können. e. Vermögenslage ![]() Aktiva. Das Anlagevermögen sank insgesamt um 6,3 Mio. EUR auf 168,9 Mio. EUR, was hauptsächlich an den Abschreibungen lag. Der Rückgang des Umlaufvermögens um 33,5 Mio. EUR auf 391,8 Mio. EUR ist im Wesentlichen auf den Bestandsabbau der Vorräte um 63,0 Mio. EUR auf 241,8 Mio. EUR zurückzuführen. Gegenläufig wirken sich der Anstieg der liquiden Mittel um 21,7 Mio. EUR auf 70,2 Mio. EUR, sowie die Erhöhung der Forderungen aus Lieferungen und sonstigen Vermögensgegenstände um 7,7 Mio. EUR auf 79,8 Mio. EUR. In Bezug auf die deutliche Erhöhung der aktiven latenten Steuern von 11,2 Mio. EUR auf 26,0 Mio. EUR wird auf die Erläuterungen im Konzernanhang verwiesen. Passiva. Das Eigenkapital erhöhte sich von 255,2 Mio. EUR zum 31. Dezember 2023 auf 256,6 Mio. EUR zum 31. Dezember 2024. Die Veränderungen so wie die Angaben nach § 160 Abs. 1 Nr. 2 AktG betreffend, wird auf die Ausführungen im Konzernanhang verwiesen. Die Rückstellungen haben sich deutlich von 81,9 Mio. EUR um 20,2 Mio. EUR auf 102,1 Mio. EUR erhöht. Maßgebend hierfür sind deutlich gestiegene Rückstellungen für noch zu erbringende Leistungen. Die Verbindlichkeiten haben sich um 54,6 Mio. EUR auf 221,2 Mio. EUR verringert, was im Wesentlichen aus der Verumsatzung und damit dem Rückgang der erhaltenen Anzahlungen um 41,2 Mio. EUR resultiert. Das Geschäftsjahr 2024 blieb trotz der positiven Umsatzentwicklung ertragsmäßig deutlich hinter den Erwartungen des Vorstands. Gleichzeitig ist festzuhalten, dass die Auswirkungen der makroökonomischen und marktseitigen Verwerfungen, wie z.B. die signifikanten Verwerfungen in der europäischen Batterieindustrie, noch deutlich gravierender auf das Ergebnis der Mühlbauer Group hätten Einfluss nehmen können. Vor diesem Hintergrund ist das erzielte Ergebnis ein Zeugnis für die Resilienz der Mühlbauer Group und wird als Konsequenz des breiten Produkt- und Serviceportfolios der Firma sowie ihrer Internationalität, die sie widerstandsfähig gegen Verwerfungen in Kunden- sowie Zulieferermärkten und politischen Konflikten macht, gesehen. f. Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren Wertorientierte Steuerungsgrößen. Das Berichtswesen im Mühlbauer-Konzern liefert zeit- und verantwortungsnah ausgewählte wertorientierte Steuerungsgrößen und stellt somit ein Instrument der Unternehmensführung dar, das vorausschauend ist und frühzeitige Signale für Veränderungsmaßnahmen setzt. Die Unternehmensführung mit wertorientierten Steuerungsgrößen erstreckt sich dabei über den gesamten Herstellungsprozess des Produktportfolios: von der Beschaffung und der Produktion über den Bereich Forschung und Entwicklung bis hin zum Vertrieb basiert die Umsetzung des Leitbildes der wertorientierten Unternehmensführung auf eindeutig definierten Kennzahlen. Dieses konzernweit umgesetzte Controlling-Konzept ermöglicht es dem Management, Ergebnisse unternehmensintern und -extern zu kommunizieren, sowie eine zielgerichtete Steuerung und Koordination der betrieblichen Geschäftsprozesse durchzuführen. Das Management steuert den Konzern durch strategische und operative Ziele sowie auf der Grundlage monetärer und nicht-monetärer Kenngrößen. Zentrale finanzielle Steuerungsgrößen für den Mühlbauer Konzern bilden das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT), die Rendite vor Steuern (Ergebnis vor Steuern gemessen an der Gesamtleistung), sowie der operative Cashflow. Zur Ermittlung der zentralen finanziellen Steuerungsgrößen wird auf die Angaben zu Vermögens-, Finanz- und Ertragslage verwiesen. Innerhalb der einzelnen Geschäftsprozesse unterscheidet sich die praktizierte Ausprägung der wertorientierten Unternehmensführung. Im Bereich Beschaffung liegen neben dem Monitoring von Einkaufsvolumina und Lieferverzügen weitere Schwerpunkte auf der Überwachung des Bestellobligos sowie der rechtzeitigen Bedarfsanmeldung von Kaufteilen. Darüber hinaus werden die Wirksamkeit von Kostensenkungsprogrammen und die Investitionsquoten überwacht. Die Aktivitäten im Produktionsbereich werden anhand von Kostensätzen und -quoten, Preisen, Produktivitätskennzahlen sowie absoluten und relativen Werten zur Bestandsentwicklung gesteuert. Ergänzend hierzu ist ein ERP-gestütztes Auftragsinformationssystem als Werkzeug für die Produktionssteuerung im Einsatz. Mit Hilfe eines weiteren ERP-gestützten Auswertungstools werden zudem periodisch Absolut- und Relativzahlen für die dem eigentlichen Kundengeschäft nachgelagerten Aktivitäten ermittelt, um Geschäftsbeziehungen über den gesamten Lebenszyklus bewerten und beurteilen zu können. Insbesondere in der Produktion und im Bereich F&E erfolgt eine periodische Darstellung der Personalstärke, um dort vorhandene personelle Kapazitäten bei unterschiedlichen Beschäftigungssituationen flexibel zwischen einzelnen Produktbereichen manövrieren zu können. Auftragseingang, Umsatz und ein aus der Offenen-Posten-Buchführung abgeleitetes, direkt an die verantwortlichen Personen gerichtetes Reporting inkl. Forderungslaufzeiten bilden innerhalb der Vertriebsorganisation wesentliche Steuerungsinformationen. Für die Identifikation von Key Accounts wird auf Seiten des Vertriebs zudem der nach quantitativen und qualitativen Kriterien ermittelte Kundenwert als Steuerungsgröße genutzt. Die termingenaue Bereitstellung sämtlicher Kennzahlen ist gekoppelt mit einem Abgleich der Ist- mit den Zielwerten. Durch die stets zeitnahe Bearbeitung dieser Informationen durch das Management ist sichergestellt, dass bei erkannten Abweichungen unverzüglich Korrekturmaßnahmen eingeleitet werden können. Dabei handelt es sich um Maßnahmen zur Gegensteuerung ungünstiger Entwicklungen, Entscheidungen über Investitionsmaßnahmen, die Auswahl und den Ausbau von Produktbereichen, mit denen das angestrebte Wachstum erreicht werden soll bzw. den Rückzug aus Aktivitäten, die keine ausreichenden Ergebnisbeiträge erzielen. Dieses im Mühlbauer Konzern gelebte Controlling-Konzept unterstützt das Ziel langfristiger, nachhaltiger Wertsteigerung statt kurzfristiger Renditeoptimierung. Investitionen. Der Mühlbauer Konzern hat im Jahr 2024 Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von 26,7 Mio. EUR getätigt. Herauszuheben sind dabei insbesondere Gebäudeinvestitionen am Standort Roding. Die Investitionsquote, als Verhältnis der Investitionen zum Umsatz, sank von 12,2 % in 2023 auf 5,1 % in 2024. Die Finanzierung der Investitionen erfolgte vollständig durch den operativen Cashflow und weitere eigene Mittel. Nachhaltigkeit. Nachhaltige Unternehmensführung bedeutet für den Mühlbauer-Konzern, in ökonomischer, ökologischer und sozialer Hinsicht ein stabiles Fundament zu schaffen, auf das Kunden, Lieferanten, Aktionäre und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten gleichermaßen vertrauen können. Aus diesem Grund fühlt sich die Mühlbauer Group seit jeher einer Unternehmensstrategie verpflichtet, die ökonomische Notwendigkeit, ökologische Vernunft und soziale Verantwortung miteinander verbindet und so einen Mehrwert für alle Stakeholder schafft. Das Verständnis von Nachhaltigkeit spiegelt sich auch im Verhaltenskodex wider, der rechtliche und ethische Grundsätze enthält, die bei der täglichen Arbeit zu berücksichtigen sind und deren Einhaltung für die gesamte Mühlbauer Group und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verpflichtend ist. Die Achtung der Menschenrechte sowie der Umweltstandards wird bei Mühlbauer als Prozess verstanden, der stets geprüft, hinterfragt und verbessert werden muss, sowohl im eigenen Geschäftsbereich als auch entlang der globalen Lieferkette. Dementsprechend hat sich der Konzern bereits im Geschäftsjahr 2023 auf das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) vorbereitet, welches seit dem 01. Januar 2024 auch auf Mühlbauer Anwendung findet. Effizienz und Qualität. Als Hersteller hochtechnologischer Systemlösungen schöpft die Mühlbauer Group alle technischen und betrieblichen Möglichkeiten aus, um ein Höchstmaß an Arbeitseffizienz und Produktqualität zu erreichen. Das an den Entwicklungs- und Produktionsstandorten eingeführte und zertifizierte Qualitätsmanagement nach ISO 9001 sowie weitere zertifizierte Managementsysteme in bestimmten sensiblen Unternehmensbereichen wie das „Management of Security Printing Processes“ nach ISO 14298, ein „Security Management System for Suppliers to Security Printing Industry“ nach CWA 15374 im Konzernbereich TECURITY®, ein IT-Sicherheitsmanagement nach ISO 27001 sowie ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001 und ein Umweltmanagementsystem nach ISO 14001 unterstützen die kontinuierliche Weiterentwicklung. Durch regelmäßige Audits werden die konzerninternen Prozesse kontinuierlich optimiert. Festgestellte Abweichungen sollen so frühzeitig erkannt und korrigiert werden. Produktion und Umwelt. Der Mühlbauer Konzern besitzt umfangreiche Produktionsbereiche mit besonderer Umweltrelevanz. Die wichtigsten Bereiche sind: Um möglichen Umweltschäden vorzubeugen oder diese frühzeitig abzuwehren, achten sensibilisierte Mitarbeitende beim Umgang mit Gefahrstoffen auf die Einhaltung aller relevanten und geltenden umweltrechtlichen Vorschriften. Konsequent werden Abfallstoffe durch Müllvermeidung reduziert bzw. durch Recycling der Wiederverwertung zugeführt. Darüber hinaus ist die Zentrale in Roding gemäß dem Energiemanagementsystem ISO 50001 und dem Umweltmanagement ISO 14001 zertifiziert. Der Konzern prüft fortlaufend Energiesparmaßnahmen sowie die Verbesserung der energiebezogenen Leistung und leistet somit einen Beitrag zum Umwelt- sowie Klimaschutz. Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Vorbildliche und sichere Arbeitsbedingungen zu schaffen ist eine Selbstverständlichkeit für den Mühlbauer Konzern. Zu den Maßnahmen zur Vorbeugung von Arbeitsunfällen und Berufserkrankungen gehören abteilungsübergreifende Mitarbeiterschulungen, um regelmäßig in Bezug auf mögliche Gefahren zu sensibilisieren. Weiterhin werden technische Hilfsmittel wie Überwachungs- und Brandmeldesysteme für die Meldung von Störungen oder Notfällen bereitgestellt; ein besonderes Augenmerk ist auf Tätigkeiten mit erhöhter Gefährdungsrelevanz gerichtet. Die Zahl der meldepflichtigen Unfälle pro 1.000 Mitarbeitende ist von 16 auf 18 Mitarbeitende gestiegen. Der Krankenstand aufgrund von Arbeitsunfällen blieb konstant zum Vorjahr bei 0,19 %. Die Verletztenanzahl stieg von 67 auf 78. Um den Mitarbeitenden auf Dienstreisen optimalen Schutz und Sicherheit zu bieten und im Ernstfall schnell reagieren zu können, verfügt der Konzern über ein Travel Risk Management System. Neben einer risikoabhängig erforderlichen Entscheidung zur Reisegenehmigung durch das Management und umfassender Aufklärung vor Reiseantritt, steht den Mitarbeitern zudem eine 24/7 Hotline zum Thema Sicherheit und Gesundheit zur Verfügung. Als weiterer wichtiger Beitrag zu effizienter Arbeit wird beim Mühlbauer Konzern der betriebliche Gesundheitsschutz großgeschrieben. Dieser umfasst einen betriebsärztlichen Dienst, sowie Leistungen zur präventiven Gesundheitsvorsorge. Auch die firmeneigene Mühlbauer Academy bietet regelmäßige Kurse für gesundheitsbewusste Mitarbeitende an (z.B. aktive Pause). Im firmeneigenen Fitnessstudio werden Kurse angeboten, die speziell auf die Bedürfnisse von Mitarbeitenden mit z.B. überwiegend sitzender Tätigkeit zugeschnitten sind. Fitness Challenges, Sportturniere und die gemeinschaftliche Teilnahme an Lauf- und Fahrradveranstaltungen im Umkreis animieren Mitarbeitende über das gesamte Jahr, sich fit zu halten und tragen zusätzlich zu guter Stimmung und Teamgeist am Arbeitsplatz bei. Seit der Neueröffnung im Jahr 2024 setzt auch die firmeneigene Kantine verstärkt auf Gesundheitsbewusstsein und verwöhnt die Mitarbeitenden mit einer erweiterten Auswahl ausgewogener Gerichte. Die vom Mühlbauer Konzern im Zusammenhang mit dem Gesundheitsschutz angebotenen Maßnahmen schlagen sich auch langfristig gesehen in niedrigen Krankheitskosten nieder. Konzernweit liegt der Krankenstand 2024 mit 12,5 Tagen leicht über dem Niveau des Vorjahres (11,9 Tage). Soziales Engagement. Gesellschaftliches und soziales Engagement nimmt bei Mühlbauer einen hohen Stellenwert ein. Das Unternehmen begrüßt und fördert nicht nur ein ehrenamtliches Engagement seiner Mitarbeitenden, sondern legt Wert darauf, auch selbst soziale Verantwortung zu übernehmen. Unter dem Dach der vom Unternehmensgründer ins Leben gerufenen Josef-Mühlbauer-Stiftung unterstützt das Unternehmen ausgewählte soziale Initiativen und Projekte im In- und Ausland sowie Einzelschicksale mit kleineren und größeren finanziellen Zuwendungen. Mit Hilfe von Mitarbeitenden und Geschäftspartnern der Unternehmensgruppe konnte eine Spendensumme von rund 106 TEUR erzielt werden. Damit förderte die Stiftung unter anderem eine Einrichtung, die unterprivilegierten Kindern in Nepal mit kostenloser frühkindlicher Erziehung, Gesundheitsvorsorge, Ernährung und Kleidung hilft, mit 10 TEUR. Mit einer Spende von jeweils 5 TEUR wurde die Erweiterung der Einsatzzentrale für die medizinische Notfallversorgung sowie ein Kinderheim in Südafrika unterstützt. Kleinere Beträge von 2 bis 3 TEUR kamen gemeinnützigen Einrichtungen, zum Beispiel für die Anschaffung einer mobilen Kunstschule, oder diversen Kinderhäusern und Hospizen zu Gute. Einkauf und Beschaffung. Die langfristige Zusammenarbeit mit leistungsfähigen und zuverlässigen Lieferanten ist ein vorrangiges Ziel in der Beschaffung des Mühlbauer Konzerns. Bei der Auswahl der Lieferanten werden neben der Gesamtwirtschaftlichkeit auch Qualität, Innovationsfähigkeit und vor allem Zuverlässigkeit als wesentliche Faktoren für eine gute Zusammenarbeit angesehen. Aber auch der Aspekt der Nachhaltigkeit ist ein fester Bestandteil der Beschaffungsgrundsätze und des Lieferantenmanagements im kompletten Konzern. Von den Lieferanten wird erwartet, dass sie sowohl im eigenen Unternehmen als auch innerhalb ihrer Lieferkette die Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards sicherstellen und dem hohen Anspruch des Mühlbauer Konzerns an die unternehmerische Verantwortung gerecht werden. Auch das Geschäftsjahr 2024 wurde wieder genutzt, um die Prozesse in der Beschaffung weiter zu optimieren und die Strukturen an die sich verändernden Herausforderungen der Märkte anzupassen. Ein wesentlicher Schritt war dabei die Stärkung und Nutzung von Synergien der internationalen Einkaufsteams. Um dem Preisdruck von Monopolisten und Lieferengpässen entgegenzuwirken, verfolgt Mühlbauer weiterhin eine konsequente Second-Source-Strategie. Beschäftigung. Seit rd. 44 Jahren gilt die Mühlbauer Group als verlässlicher und verantwortungsvoller Arbeitgeber. Der Konzern fördert intensiv die Weiterentwicklung seiner Unternehmenskultur, deren Grundlage der Verhaltenskodex der Mühlbauer Group ist. Der Kodex, der die Grundsätze für ethisches, faires und rechtskonformes Handeln formuliert, ist für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit verbindlich. Die Grundzüge des Kodex bilden zwischenmenschliche Werte wie Offenheit, Geradlinigkeit, Ehrlichkeit und Verlässlichkeit. Personalpolitik. Die Mühlbauer Group legt großen Wert darauf, durch die eigene Ausbildung die Basis für qualifizierte und kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu legen, diese kontinuierlich zu Fach- und Führungskräften weiterzuentwickeln und langfristig an das Unternehmen zu binden. Ein weiterer Schwerpunkt der Personalpolitik der Mühlbauer Group ist die internationale Ausrichtung im Recruiting, durch die es dem Konzern gelingt, zum Teil hochqualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Ausland zu gewinnen und so dem Fachkräftemangel in einigen Berufsbildern erfolgreich entgegenzuwirken. Interkulturelle Orientierung, eine transparente Organisation mit klaren Verantwortlichkeiten sowie offene Kommunikationsstrukturen gehören ebenfalls zur langfristig angelegten Personalpolitik des Technologiekonzerns. Dafür bietet Mühlbauer seinen Mitarbeitenden zahlreiche Benefits. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Internationalisierung der Mitarbeitenden durch das Angebot von Sprachtrainings. Darüber hinaus zählen hierzu beispielsweise die firmeneigene Weiterbildungsakademie, Mitarbeiterveranstaltungen oder auch die 2024 neu eröffnete Kantine, die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu günstigen Konditionen nutzen können. Die betriebliche Altersvorsorge und die Berufsunfähigkeitsversicherung werden im Unternehmen weiterhin aktiv genutzt. Belegschaftsstruktur. In 2024 beschäftigte der Mühlbauer Konzern durchschnittlich 4.230 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen (Vorjahr 4.194). Der Anteil der außerhalb Deutschlands beschäftigten Mitarbeitenden hat sich im Jahresvergleich mit 47,6 % leicht verringert (Vorjahr 47,8 %). Der Personalaufwand hat sich um 6,5 % von 153,1 Mio. EUR auf 163,1 Mio. EUR erhöht. Davon entfielen auf Löhne und Gehälter 136,3 Mio. EUR (Vorjahr 128,2 Mio. EUR) und auf Sozialabgaben 26,8 Mio. EUR (Vorjahr 24,9 Mio. EUR). ![]() Nachwuchsgewinnung. Fachkräftesicherung ist eine wachsende Herausforderung in Zeiten des Fachkräftemangels. Die Mühlbauer Group reagiert mit ihrem Ausbildungsengagement proaktiv, um engagierte und qualifizierte Nachwuchskräfte aus dem eigenen Unternehmen weiter zu qualifizieren. Der demographische Wandel, die damit einhergehenden geburtenschwachen Jahrgänge sowie das steigende Interesse von Schulabgängern an einer Hochschulausbildung stellt den Mühlbauer Konzern jedoch vor eine stetig wachsende Herausforderung. Im Berichtsjahr wurden konzernweit 198 (Vorjahr 234) neue Auszubildende eingestellt, so dass sich zum Ende des Berichtszeitraums 583 (Vorjahr 520) junge Menschen in 18 verschiedenen Ausbildungsberufen befanden. Die hohe Anzahl an Auszubildenden entspricht einer Ausbildungsquote von 13,8 % (Vorjahr 12,4 %) und liegt damit auf sehr hohem Niveau. Zudem bietet der Mühlbauer Konzern Schulabgängern mit Fachhochschulreife und überdurchschnittlichen Auszubildenden in Zusammenarbeit mit den Hochschulen Regensburg, Amberg-Weiden, Deggendorf und dem Technologie Campus Cham ein duales Studium in neun verschiedenen Studiengängen zum Bachelor of Engineering, Bachelor of Science bzw. Bachelor of Arts an. Im Jahr 2024 nutzten 20 junge Menschen diese Chance. Weiterhin wurde ein Kooperationsvertrag mit der Sofia University „St. Kliment Ohridski“ in Sofia (BGR) und der University of Constantine the Philosopher in Nitra (SK) geschlossen. Neben Messeteilnahmen, Vorträgen und Firmenführungen bot der Mühlbauer Konzern im Berichtsjahr erneut diverse Workshops für umliegende Schulklassen sowie für alle Technikinteressierten an, um Kinder und Jugendliche frühzeitig für technische Berufe zu begeistern. Personalentwicklung. Das Potenzial des Konzerns sind die eigenen Mitarbeitenden, die vorzugsweise eine Ausbildung im eigenen Haus absolviert haben. Deswegen legt die Mühlbauer Group großen Wert auf die kontinuierliche Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden. Die hausinterne Weiterbildungsakademie, die „Mühlbauer Academy“, bietet daher zahlreiche und vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten an, um den internen Wissenstransfer zu forcieren und gezielt ausgewählte Mitarbeitende durch externe Schulungen weiter zu qualifizieren. Dieses Angebot wurde von der Belegschaft intensiv genutzt. Die Entwicklung der eigenen, ausgebildeten Nachwuchskräfte - gleich ob Auszubildende, duale Studierende oder Berufseinsteigende - zu Entscheidungsträgern und Hauptverantwortlichen von morgen ist das langfristige Ziel. Mit intensiven Trainings und regelmäßigen Treffen wurden die dualen Studenten der Mühlbauer Group im Berichtsjahr betreut. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Entwicklung der Auszubildenden. Diese erhielten während ihrer Ausbildungszeit regelmäßig Schulungen in den unterschiedlichsten Bereichen. Damit steht einer langfristigen Karriere und einer individuellen Entwicklung im Mühlbauer Konzern nichts im Wege. C. Prognose-, Chancen- und Risikobericht 1. Prognosebericht a. Gesamtwirtschaftliche Entwicklung Im Jahr 2025 driftet die Weltwirtschaft weiter auseinander. Immer neue Ankündigungen von Zöllen, neuen Standards und Zertifizierungen erschweren den Handel und unterteilen die Welt in einzelne Handelssegmente. Das Institut für Weltwirtschaft in Kiel prognostiziert für den Fall eines transatlantischen Handelskriegs starke Einbußen für die EU und die USA. Die Handelspolitik unter US-Präsident Donald Trump beeinflusst die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erheblich. Maßnahmen wie höhere Zölle auf ausländische Produkte und Steuersenkungen für Unternehmen führen zu Unsicherheiten, insbesondere für exportorientierte Volkswirtschaften wie Deutschland[11]. In seiner ersten Prognose des Jahres 2025 geht der IWF von einem globalen BIP-Wachstum von 3,3 % aus, was leicht über der vorherigen Prognose von 3,2 % liegt, allerdings weiterhin unter dem langfristigen Durchschnitt von 3,7 % (2000-2019). In den USA wurde Anfang des Jahres die Wachstumsprognose für 2025 auf 2,7 % angehoben, unterstützt durch robuste Arbeitsmärkte und erhöhte Investitionen. Nach der Einführung und Änderung sämtlicher Einfuhrzölle durch US-Präsident Trump sanken die Erwartungen an die Konjunktur in den USA jedoch erheblich und schwanken zwischen Vorhersagen einer Rezession und eines Wachstums von 2,3 % in 2025. In der Eurozone, einschließlich Deutschland und Frankreich, wurden die Prognosen aufgrund eines schwächeren Fertigungssektors und politischer Unsicherheiten nach unten korrigiert. In China wurde die Wachstumsprognose leicht erhöht, bedingt durch kürzlich implementierte fiskalische Anreize. Die weltweite Inflation soll 2025 auf 4,2 % und 2026 auf 3,5 % sinken, wobei die fortschreitende Annäherung an die Zielwerte in entwickelten Volkswirtschaften schneller erfolgen dürfte als in Schwellenländern. Durch ständige Änderungen in der globalen Handelspolitik liegen zurzeit keine robusten Prognosen vor. Verschiedene Indikatoren deuten jedoch auf eine massive Eintrübung der Weltwirtschaft hin. Laut der OECD und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) gibt es mehrere Abwärtsrisiken für die globale Wirtschaft im Jahr 2025:[12] Handelskonflikte führen zu erhöhten Preisen: Die OECD warnt davor, dass zunehmende Handelsspannungen und weitere protektionistische Maßnahmen die Lieferketten stören, die Verbraucherpreise erhöhen und das Wachstum beeinträchtigen könnten. Ebenso bestehe die Gefahr, dass eine Eskalation geopolitischer Spannungen und Konflikte zu einem Anstieg der Energiepreise führen könnte. Langsame Erholung in China: Das Wachstum in China könnte schwächer ausfallen als erwartet, insbesondere, wenn strukturelle Herausforderungen wie eine langsame Stabilisierung des Immobilienmarktes und anhaltend niedrige Verbraucherausgaben bestehen bleiben. Da China eine Schlüsselrolle in der globalen Wirtschaft spielt, könnte ein langsameres Wachstum dort auch globale Auswirkungen haben. Finanzielle Instabilität und Schuldenkrisen: Insbesondere in Schwellenländern könnten hohe Schuldenlasten und finanzielle Instabilität zu größeren Krisen führen. Viele dieser Länder sind von internationalen Kapitalflüssen abhängig, und steigende Zinsen in fortgeschrittenen Volkswirtschaften könnten das Finanzumfeld verschärfen, was zu einer Verschlechterung der finanziellen Bedingungen führen könnte. b. Branchenbezogene Entwicklung. PRECISION PARTS & SYSTEMS. Laut VDMA dürfte auch im Jahr 2025 die Produktion im deutschen Maschinenbau sinken. Nach einem geschätzten Minus von 8 % in 2024 rechnet der Branchenverband für 2025 mit einem Rückgang der preisbereinigten Produktion um 2 %. Auch droht in der Branche erstmals wieder ein leichter Stellenabbau. Dabei sei der Wohlstand der Maschinen- und Anlagenbauer stark branchenabhängig, so Dietrich Birk, Geschäftsführer VDMA Baden-Württemberg. In der Medizintechnik, Luft- und Raumfahrt oder in der Rüstungsindustrie laufe es gut, im Bereich Automotive sehe es hingegen schlechter aus.[13] Auch das PwC-Maschinenbau-Barometer zeichnet ein deutlich negatives Bild der Aussichten für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau. Die größten Herausforderungen für die Branche sehen die Befragten in dem steigenden Kostendruck, dem Mangel an Fachkräften und den politischen Entwicklungen im Ausland. Zusätzlich hat auch die schwache Nachfrage für die Befragten an Bedeutung gewonnen. 6 von 10 Befragten sind über das schwierige Regulierungsumfeld besorgt.[14] AUTOMATION. RFID - Die Größe des RFID-Marktes wird von Mordor Intelligence im Jahr 2024 auf 14,98 Milliarden US-Dollar geschätzt und soll bis 2029 26,01 Milliarden US-Dollar erreichen, was einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 11,68 % im Prognosezeitraum (2024-2029) entspricht. Besonders die Region Asien-Pazifik werde besonders schnell wachsen und einen erheblichen Marktanteil halten.[15] Die Integration von RFID mit anderen aufkommenden Technologien wie Künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Blockchain wird das Potenzial der Technologie weiter erweitern. So können beispielsweise KI-gestützte Analysen in Verbindung mit RFID-Daten dazu beitragen, tiefere Einblicke in den Betrieb und die Lieferkette zu erhalten, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Die Blockchain-Technologie kann die Sicherheit und Transparenz in der Datenübertragung verbessern und die Rückverfolgbarkeit von Produkten in der gesamten Lieferkette optimieren. SRP - Der Halbleitermarkt wird voraussichtlich im Jahr 2025 einen Umsatz von rund 640,01 Milliarden Euro erzielen. Zwischen 2025 und 2029 wird für den Markt eine jährliche Wachstumsrate von 8,71 % erwartet, was zu einem Gesamtumsatz von etwa 893,14 Milliarden Euro im Jahr 2029 führen dürfte. Im globalen Vergleich wird China den größten Anteil am Halbleitermarkt ausmachen, mit einem Umsatz von rund 185,91 Milliarden Euro im Jahr 2025. Der weltweite Bedarf an Halbleitern wächst aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung und des steigenden Bedarfs an technologischen Innovationen in sämtlichen Industrien und Ländern, was zu einer verstärkten Nachfrage führt.[16] ATECH. Laut Prognose wird der Umsatz im Elektrofahrzeugsegment im Jahr 2025 voraussichtlich bei 714,5 Milliarden Euro liegen. Für das Jahr 2029 wird ein Marktvolumen von 901,9 Milliarden Euro prognostiziert, was einem jährlichen Umsatzwachstum von 6,01 % entspricht. In Bezug auf die Verkaufszahlen wird das mengenmäßige Marktvolumen im Jahr 2029 voraussichtlich 17,36 Millionen Fahrzeuge betragen. Im weltweiten Vergleich wird China den größten Umsatz im Elektrofahrzeugmarkt erzielen, mit voraussichtlich 344,3 Milliarden Euro im Jahr 2025. Die steigende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen wird durch eine zunehmende Sensibilisierung für Umweltfragen sowie durch die bessere Verfügbarkeit von Ladestationen begünstigt. Diese Entwicklungen tragen wesentlich zu einem dynamischen Wachstum in diesem Segment bei, das die Elektromobilität weiter vorantreiben wird. In Deutschland wird der Umsatz im Elektrofahrzeugsegment 2025 voraussichtlich bei etwa 62,2 Mrd. Euro liegen. Laut Prognose wird das Marktvolumen im Jahr 2029 auf 80,5 Mrd. Euro steigen, was einem erwarteten jährlichen Wachstum von 6,67 % entspricht. Deutschland bleibt führend in der Entwicklung und Produktion von Elektrofahrzeugen, da das Land eine starke Infrastruktur und eine hohe Nachfrage nach umweltfreundlichen Mobilitätslösungen hat.[17] TECURITY®. Der globale Markt für Identitätsprüfung wird auch im Jahr 2025 um etwa 12 % wachsen. Dieses Wachstum wird durch verschärfte regulatorische Anforderungen und die Notwendigkeit zur Einhaltung branchenweiter Industriestandards angetrieben. Die zunehmende Digitalisierung sowie Initiativen wie eID und Smart Infrastructure treiben die Branche voran. Regierungen und Unternehmen weltweit verlagern Identitätsprüfungsprozesse verstärkt in die digitale Welt. Wichtige technologische Trends in diesem Bereich sind unter anderem Cloud-Services für skalierbare Identity Management Lösungen, KI unterstützende Lösungen zur Antragsbearbeitung und Risikomanagement, Blockchain-Technologie zur sicheren Verwaltung digitaler Identitäten, multimodale Biometrie zur Kombination verschiedener Identifikationsmerkmale für die Identifikation und Verifikation in allen Bereichen, die unter dem Begriff „Know Your Customer“ (KYC) weltweit zusammengefasst werden. Daraus ergibt sich die Einhaltung regulatorischer Anforderungen bei Umsetzung und Betrieb dieser digitalen Lösungen, wie zum Beispiel definiert im AI Act und im Cyber Resilience Act der Europäischen Union für Produkte und Dienstleistungen in der EU. Die Absicherung der digitalen Lösungen, ob on premise, hybrid oder komplett in der Cloud, erfordern weitere Anstrengungen im Bereich der Cyber Security, wie kontinuierliche Prüfung, Auditierung des Softwareentwicklungsprozesses, regelmäßige Wartung der ausgelieferten Software und IT Lösungen, erweitertes Monitoring und umfangreiche Analysesysteme, um Cyberangriffe zu erkennen und abzuwehren. Darüber hinaus muss die Sensibilisierung der Nutzer dieser Lösungen zur Erkennung von Angriffen kontinuierlich erfolgen. Globale Organisationen wie die Weltbank (WB), die Internationale Organisation für Migration (IOM), die Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) und die Internationale Luftverkehrs-Vereinigung (IATA) fördern Initiativen zur Standardisierung von eID-Systemen sowie Verifikations- und Authentifizierungstechnologien. Multi-biometrische Verfahren und KI-gestützte Verifikationsmethoden gewinnen dabei weiter an Bedeutung. Die Überprüfung digitaler Identitäten ist sowohl für den privaten als auch für den öffentlichen Sektor von großer Relevanz. Insbesondere der Bereich digitaler Dienste und Grenzkontrollen zählt zu den am schnellsten wachsenden Sektoren. c. Prognose des Mühlbauer Konzerns PRECISION PARTS & SYSTEMS. Aufgrund eines von hartem Wettbewerb geprägten Marktumfeldes sowie der negativen Konjunkturentwicklung wird für das Jahr 2025 ein Auftragseingang sowie Umsatz unter dem Vorjahresniveau erwartet. Der Geschäftsbereich muss dabei den Herausforderungen seiner Märkte gerecht werden, u.a. der stetig wachsenden Volatilität der Maschinenbaubranche sowie dem anhaltenden Optimierungsdruck, um Kostensteigerungen zu bremsen bzw. zu kompensieren. Durch kontinuierliche Investitionen und Modernisierungen wird der Maschinenpark der Produktion stetig auf dem neuesten Stand gehalten. Als „One-Stop-Shop“ ist es das Ziel, mit Hilfe seiner enormen Fertigungstiefe und einer over-night-time-to-market-Mentalität seinen Kunden alles aus einer Hand bereitstellen zu können. Liefersicherheit und eine schnelle Reaktionszeit werden dabei durch das gut gefüllte Rohmaterial-Lager unterstützt. Allerdings gilt es, die in den letzten Jahren geschaffenen Produktionskapazitäten auch auszulasten. Es wird ein negatives Ergebnis im niedrigen einstelligen Bereich erwartet. AUTOMATION. In allen Geschäftsbereichen der AUTOMATION deutet sich bereits im ersten Halbjahr 2025 eine weltweit deutlich zurückhaltendere Nachfrage der Kunden als prognostiziert an. Hierbei führt besonders der eskalierende Handelskrieg zwischen den USA und China zu einem „Wait and see“-Verhalten in den Märkten der Mühlbauer Group. Bereits jetzt werden viele Investitionen auf Kundenseite ins Jahr 2026 verschoben. Im Bereich SRP ist das Jahr 2025 nach jahrelanger Entwicklung der Albatross-Plattform von einer Konsolidierung geprägt. Die Halbleiterindustrie befindet sich in einem Übergangsjahr, wobei deutliche Unterschiede zwischen den herkömmlichen Segmenten (stagnierend) und „Halbleitern für KI“ Segmenten (steigend) bestehen. Mühlbauer sieht sich dabei einer zunehmend erstarkenden asiatischen Konkurrenz und unterschiedlichen Bedürfnissen der US-amerikanischen und asiatischen Halbleiterindustrie gegenüber. Während in den letzten Jahren der US-amerikanische Markt im Fokus stand, gilt es 2025 im asiatischen Raum wieder zu alter Stärke zu kommen. In den anderen Bereichen RFID und Dokumente (DSRP) ist die AUTOMATION für das Jahr 2025 gut aufgestellt. Profitiert wird von einer hohen Fertigungstiefe, einzigartigem Know-how und zahlreichen Alleinstellungsmerkmalen in diesen Märkten. Unterstützt wird dies durch ein globales Servicenetzwerk und die Flankierung durch die weiteren Geschäftsbereiche der Mühlbauer Group PRECISION PARTS & SYSTEMS und TECURITY® und dadurch entstehende Synergien. Allerdings sieht sich auch hier die Mühlbauer Group einer innovativen Konkurrenz und einer zurückhaltenden Nachfrage gegenüber. Insgesamt wird für die Business Line AUTOMATION in 2025 mit einem rückläufigen Auftragseingang und einem Umsatzrückgang gerechnet, sowie mit einer leicht negativen Ergebnisentwicklung. ATECH. Das Geschäftsjahr 2024 stellt für die MB ATECH GmbH sowie auch für die gesamte europäische Batterieindustrie ein Jahr der Zäsur und Neuausrichtung dar. So kann man zwar sagen, dass alle Projekte der ersten Wachstumswelle - der europäischen Batterieindustrie sowie der MB ATECH GmbH selbst - zum Abschluss kamen, allerdings nicht immer erfolgreich. Wie den Medien in den letzten Monaten zu entnehmen war, konsolidieren sich manche der europäischen Batterieproduzenten und richten sich neu aus, während andere gar durch Insolvenz vor dem Neuaufbau stehen. Dies ging auch nicht spurlos an der MB ATECH GmbH vorbei. Der Geschäftsverlauf der MB ATECH GmbH folgte in 2024 dem typischen Bild einer jungen Gesellschaft in einem neuen, extrem von Innovation und Unsicherheit geprägten Marktumfeld. Während das Jahr 2024 finanzwirtschaftlich verdaut werden kann, geht die MB ATECH GmbH technologisch gestärkt hervor und ist bereit für die nächste Wachstumswelle der europäischen und US-amerikanischen Batterieindustrie. TECURITY®. Für die Einschätzung des Managements zur möglichen Geschäftsentwicklung in 2025 des Geschäftsbereichs TECURITY® stellen die fortgesetzt bestehenden Konflikte in den Regionen Ukraine und Naher Osten, US-Zölle und EU-Abwehrzölle im internationalen Handelsverkehr sowie Wettbewerbsverzerrungen durch staatlich subventionierte chinesische Unternehmen wesentliche Parameter dar. Entwickeln sich diese Parameter in 2025 negativ, möglicherweise sogar kumulativ negativ, ist das Potenzial für eine weltweite Eskalation gegeben. Eine derartige Internationalisierung würde mit hoher Wahrscheinlichkeit das Investitionsverhalten von Regierungen und Regierungsbehörden bei nationalen ID-Projekten negativ beeinflussen bzw. Einschränkungen in den nationalen Betreibermodellen für ID-Projekte zur Folge haben. Als bereits real eingetretene Konsequenz aus der Entwicklung dieser Parameter leiden insbesondere europäische Unternehmen unter rechtlich wirksam gewordenen Sanktionspaketen und unter den künstlich niedrig gehaltenen Produktionskosten zahlreicher chinesischer Wettbewerber. In den für den Geschäftsbereich TECURITY® relevanten Märkten wird sich der Wettbewerbsdruck durch die von den Global Playern forcierten Standards und Zusammenschlüsse bzw. Aufkäufe weiter verschärfen und mit einem fortgesetzten Preis- und Kostendruck verbunden sein, wobei die unter „Branchenbezogene Entwicklung“ aufgeführten Tendenzen die technischen Herausforderungen darstellen werden. Diesen erwarteten Gegebenheiten wird mit innovativen, durch Nutzung aus konzerninternen Synergieeffekten entwickelten Softwarelösungen und einer fortschreitenden Weiterentwicklung des Produktportfolios der im Mühlbauer-Konzern verbundenen Unternehmen sowie Kostensenkungsmaßnahmen begegnet, um dadurch einerseits den Vorsprung in den einzelnen Märkten zu sichern und andererseits Unabhängigkeit sowie Flexibilität zu wahren. Basierend auf dem beschriebenen Szenario prognostiziert der Geschäftsbereich für das Geschäftsjahr 2025 ein gleichbleibendes Niveau sowohl beim Auftragseingang als auch beim Umsatz im Vergleich zum Vorjahr. KONZERN. Für 2025 geht der Mühlbauer Konzern aufgrund der Entwicklungen in seinen einzelnen Geschäftsbereichen von einem leichten Rückgang bei Auftragseingang und Umsatz aus, bei einem allerdings moderat verbesserten operativen Ergebnis. Damit einhergehend wird auch eine entsprechende Entwicklung hinsichtlich der Rendite vor Steuern und des operativen Cashflows erwartet. Bezüglich der nichtfinanziellen Leistungsindikatoren sind wir bestrebt, unsere Prozesse fortlaufend zu optimieren und gehen vor diesem Hintergrund grundsätzlich von einer positiven Entwicklung in allen Bereichen bei allerdings einem Rückgang des Mitarbeitendenstamms aus. 2. Risiko- und Chancenbericht Die Risiken des Mühlbauer Konzerns werden sowohl top-down als auch bottom-up identifiziert, in einem geschäftsbereichsbezogenen Lagebericht dokumentiert und vom Management bewertet. Eine plausible Berechnung des möglichen Schadens mit ausführlicher Begründung, Nennung von Gegenmaßnahmen und deren zeitlicher Umsetzung sind zwingend vorgeschrieben und werden vom Management in Sitzungen mit Vorstand und Aufsichtsrat der Mühlbauer Group ausführlich besprochen. Die Dokumentation des gesetzlich vorgeschriebenen Risikomanagements erfolgt in einem Risikomanagement-Handbuch, welches von der gesamten Belegschaft weltweit eingesehen werden kann. Die Meldung neu identifizierter Risiken erfolgt schnell und unbürokratisch an die Risikoverantwortlichen, das Controlling oder auch direkt an den Vorstand. Im Mühlbauer Konzern sind gegenwärtig keine Entwicklungen, die bestandsgefährdend sein könnten, erkennbar. Ein Ausschluss aller Risiken ist jedoch nie vollständig möglich. Eine Beeinträchtigung des Absatzes in den einzelnen Exportmärkten könnte beispielsweise durch eine Eskalation terroristischer Aktivitäten, Naturkatastrophen, mögliche Pandemien oder Gesetzesänderungen bei Steuern und Zöllen erfolgen. Ungeachtet dessen ergeben sich für das Unternehmen derzeit die in den nachfolgenden Risikokategorien aufgeführten Risiken, die geeignet sind, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft wesentlich zu beeinträchtigen. Umfeld und Branchenrisiken. Die geopolitische Lage, insbesondere die Handelsbeziehungen zwischen den USA, China und Europa, könnte den internationalen Handel und die Zulieferketten von Mühlbauer beeinträchtigen. Zölle, Sanktionen oder Importbeschränkungen könnten den Zugang zu wichtigen Märkten und Ressourcen einschränken. Da von Zöllen betroffene Staaten oft mit Gegenmaßnahmen reagieren, besteht das Risiko eines Handelskriegs. Das wirtschaftliche Umfeld birgt das Risiko rückläufiger Nachfrage der Kunden aus dem industriellen Sektor. Geschäfte mit Regierungen und regierungsnahen Institutionen - ungeachtet der bei solchen Projekten naturgemäß auftretenden Schwankungen - sollten sich als stabiler erweisen. Mit dem fortgesetzten Ausbau seiner guten Marktpositionierung, dem Einstieg in neue Technologien und Zukunftsmärkte sowie der weiteren Stärkung der asiatischen Standorte für Produktaktivitäten im Halbleiterbereich steuert der Mühlbauer Konzern dieser Risikosituation entgegen. Im Regierungsgeschäft begegnet der Mühlbauer Konzern dieser Risikosituation durch die erfolgreiche Realisierung bedeutender Referenzprojekte und der Erweiterung von technischen Lösungen für sein Produktportfolio als Gesamtlösungsanbieter. Sowohl im öffentlichen als auch im privaten Sektor besteht die Gefahr, dass eine unzureichende oder verspätete Analyse der Marktentwicklung zu einer mangelnden Übereinstimmung zwischen den angebotenen Produkten und Lösungen einerseits und den Kundenbedürfnissen andererseits führt. Eine frühzeitige Reaktion auf Entwicklungen und Bedürfnisse der Branche erfolgt durch einen aktiven Dialog mit Kunden sowie intensiven Analysen und Recherchen zum Marktumfeld, zu den Kundenwünschen und zur Konkurrenz. Um die Technologie- und Marktführerschaft in den relevanten Märkten weiter ausbauen zu können, positioniert sich Mühlbauer mit seinen innovativen Maschinen- und Lösungskonzepten für gewöhnlich bereits in einem sehr frühen Stadium auf dem Markt. Eine latente Gefahr, dass Technologien durch andere Unternehmen kopiert werden, ist deshalb vorhanden. Dem möglichen Abfluss von Know-how durch Industriespionage oder durch Abwerben von Know-how-Tragenden wird mit verschiedensten Maßnahmen begegnet. Zu den zentralen Steuerungselementen zählen deshalb: die Absicherung von Kerntechnologien und -verfahren durch Patente, die gezielte Weiterentwicklung des technologischen Vorsprungs, die kontinuierliche Beobachtung des Marktes und der weitere Ausbau der internationalen Organisation. Mühlbauer‘s weltweite Geschäftsaktivitäten unterliegen einer intern organisierten Exportkontrolle hinsichtlich der Lieferung von Gütern in andere Länder. Aufgrund des Umfangs, der Komplexität und der permanenten Veränderungen bestehender Ausfuhrbestimmungen besteht ein nicht geringes Risiko der Nichteinhaltung geltender Vorschriften mit unterschiedlichsten Sanktionierungen als Folge. Als wirkungsvolle, das Risiko minimierende Maßnahmen auf Seiten Mühlbauers sind die Implementierung einer IT-systemgestützten Exportkontrolle, eine intensive Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Ausfuhrkontrolle sowie die Ausbildung von Mitarbeitenden zum Risikosachverhalt hervorzuheben. Gerade Geschäfte mit Regierungen oder regierungsnahen Institutionen sind oft mit komplexen Vertragskonstruktionen verbunden, dies oftmals unter Bezugnahme auf lokal geltendes Recht. Hieraus können Vertragsrisiken entstehen, denen Mühlbauer mit vertrags- und projektspezifischen Risikoanalysen begegnet. Falls erforderlich werden nach Möglichkeit projektbezogene Schutzmaßnahmen zur Risikominimierung eingeleitet. Aufgrund mitunter stark ambitionierter Lieferzeiten zur Bedienung von Kundenaufträgen müssen von Mühlbauer als Anbieter von Komplettsystemen in zunehmendem Maße bereits Ressourcen eingeplant und bereitgestellt werden, bevor auf Kundenseite die Projektfinanzierung vollständig gesichert ist. Besonders bei Großprojekten müssen so erhebliche liquide Mittel vorfinanziert werden. Um diesen Tendenzen entgegenzuwirken, stehen dem Unternehmen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, wie z. B. die verstärkte Einbindung von Kunden und Lieferanten in Projektfinanzierungen sowie die Nutzung vorhandener Liquiditätsreserven. Dennoch ist das weltweite Engagement des Mühlbauer Konzerns bei derartigen Projekten mit länderspezifischen Risiken verbunden. Gesellschaftliche und politische Entwicklungen können in bestimmten Ländern zu Situationen führen (soziale Unruhen, Krieg, Zahlungsunfähigkeit eines Staates, Bruch rechtsbeständiger Zusagen, Pandemien, etc.), die für den Mühlbauer Konzern eine Anbahnung bzw. Abwicklung von Aufträgen negativ beeinflussen. Eine Risikominimierung erfolgt durch eine länderspezifische Risikobeurteilung, die Abwägung möglicher Vertragsstörungen mittels eines individuellen Chancen-/Risikoprofils und das begleitende Projekt-Controlling mit lokaler Präsenz von Projektleitern. Umfeld- und Branchenrisiken können zusammenfassend durchaus auch den Mühlbauer Konzern treffen. Durch ständige Investitionen und Innovationen hat sich die Gruppe jedoch eine gute Marktposition erarbeitet. Außerdem hat die Gruppe eine gute Liquiditätslage. Daher werden die möglichen Auswirkungen dieser Risiken von der Geschäftsführung insgesamt nur als mittelschwer beurteilt. Technologierisiken. Mangelschäden oder Mangelfolgeschäden können entstehen, wenn Maschinen qualitative Mängel aufweisen, die bei der internen Produktqualifikation nicht rechtzeitig erkannt werden. Die dadurch fehlerhaft hergestellten und möglicherweise in Umlauf gebrachten Endprodukte können beim Kunden zu Produktionsausfallzeiten oder Neuproduktion führen und erhebliche Kosten verursachen, für die der Mühlbauer Konzern eventuell haftbar gemacht werden kann. Als weitere Folge ist eine Schädigung des Rufs des Konzerns denkbar. Vorbeugende Maßnahmen wie die interne Produktqualifikation bei Neuentwicklungen, die Auditierung von Prozessvorentwicklungen, Unterstützung bei der Installation von Qualitätsmanagement-Systemen für die Produktion beim Kunden sowie entsprechende Vertragsgestaltungen im Hinblick auf Vermögensschäden helfen, das Risiko auf einem kontrollierbaren Niveau zu halten. Durch unzureichende oder falsche Beurteilung des aktuellen und zukünftigen Marktes kann es zu falschen Auftragsauslösungen bei Entwicklungsprojekten und/oder Maschinen kommen. Die Folgen sind hohe Entwicklungskosten und kontinuierlich steigende Vorräte, welche aufgrund gegebenenfalls erforderlicher Wertberichtigungen eine Ergebnis- und Liquiditätsbelastung darstellen können. Um derartige Fehlentwicklungen zu vermeiden, stellt Mühlbauer bei sämtlichen Forschungs- und Entwicklungsprojekten den Kundennutzen zwingend in den Vordergrund. Soweit möglich wird in allen Phasen der Produktentwicklung eng mit dem Konzeptkunden zusammengearbeitet. Ein Expertenteam aus den Bereichen Forschung und Entwicklung, Produktion, Vertrieb und Service gibt die Richtung für Weiterentwicklungen vor und trifft Entscheidungen unter anderem auf Basis von Marktanalysen und Wirtschaftlichkeitsüberlegungen. Bei einer Unternehmensgruppe mit hohem Forschungs- und Entwicklungsanteil und einer ständigen Erweiterung des Produktportfolios steigt das Risiko, dass bei der Entwicklung neuartiger Technologielösungen fremde Schutzrechte verletzt werden und damit die Entwicklung, Produktion und Markteinführung neuartiger Produkte gestört wird. Der Mühlbauer Konzern versucht sich vor möglichen Schutzrechtsverletzungen zu schützen, indem systematische und IT-gestützte Recherchen durchgeführt werden, um Schutzrechte Dritter zu ermitteln und zu bewerten. Dadurch kann das Risiko minimiert werden und wird insgesamt eher als gering eingeschätzt. Allerdings stellt sich dieses Risiko für einzelne Märkte als sehr hoch dar. Zusammenfassend kann diese Risikogruppe somit mittlere Auswirkungen auf die Vermögens- und Finanzlage haben. Expansionsrisiken. Die Internationalisierung des Konzerns birgt das Risiko, dass für die Ingangsetzung neu gegründeter Gesellschaften bzw. Standorte neben hohen personellen Kapazitäten auch ein hoher Bedarf an liquiden Mitteln erforderlich ist, der während der Anlaufphase nicht vollständig aus organischen Einkünften der Niederlassung gedeckt werden kann. Diesem Risiko wird durch eine transparente Organisation verbunden mit einer klaren Zuordnung der Verantwortlichkeiten, dem ständigen Dialog mit der lokalen Organisation, Trainings zu den Arbeitsabläufen, dem Transfer der Unternehmenskultur sowie der forcierten Vermittlung des technologischen Know-hows offensiv begegnet. Aufgrund der guten Finanzstärke der Mühlbauer Group können Risiken in einzelnen Ländern gut abgefangen werden und mögliche Auswirkungen werden als gering eingestuft. IT-Risiken. Beeinträchtigungen der System- und Datenlandschaft können Prozesse im Unternehmen ganz oder teilweise stören. Zudem können Daten durch falsche oder unerlaubte Datenzugriffe verfälscht, zerstört oder kopiert werden. Diesen IT-Risiken begegnet die Mühlbauer Group durch regelmäßige Investitionen im Bereich Hard- und Software, den Einsatz von Virenscannern und Firewall-Systemen sowie Penetrationstests durch externe Dienstleister zur Überprüfung der IT-Sicherheit. Zusätzlich orientiert sich der Mühlbauer Konzern an den Anforderungen der Norm ISO/IEC 27001:2017 (Informationssicherheitsmanagement). Die Sensibilisierung der Belegschaft im Hinblick auf Datensicherheit und Datenmissbrauch sowie ein umfassendes Berechtigungsmanagement und Verschlüsselungskonzept helfen zudem, das Risiko auf einem überschaubaren Niveau zu halten. Die Auswirkungen auf die Vermögens- und Finanzlage werden eher als gering betrachtet. Personalrisiken. Der Wettbewerb um hochqualifizierte Fach- und Führungskräfte ist in der Branche und in den Regionen, in welchen sich der Mühlbauer Konzern bewegt, nach wie vor hoch und wird speziell in Deutschland durch die Auswirkungen des demographischen Wandels verschärft. Um seine Unternehmensstrategie umsetzen zu können, ist das Unternehmen gefordert, hochqualifiziertes Personal in einem intensiven Wettbewerbsumfeld zu finden und langfristig für das Unternehmen zu begeistern. Der Mühlbauer Konzern begegnet dieser Herausforderung mit intensiven Aus- und Weiterbildungsprogrammen für Nachwuchskräfte aus den eigenen Reihen, engen Kontakten zu ausgewählten Hochschulen, der Weiterentwicklung von loyalen Mitarbeitenden zu künftigen Führungskräften sowie durch internationales Recruiting. Eingebettet in sämtliche Personalentwicklungskonzepte ist die Vermittlung der firmeneigenen Unternehmenskultur. Nachfrageschwankungen können in einigen Bereichen zu Personalüberkapazitäten führen. Um diesem Risiko möglichst ohne Entlassungen entgegenwirken zu können, setzt Mühlbauer unter anderem auf einheitliche Qualifikationsstandards der Mitarbeitenden, um die Belegschaft bereichsübergreifend und flexibel einsetzen zu können. Zeitlich begrenzte Verpflichtungen helfen zusätzlich, diesem Risiko entgegenzuwirken. Das Risiko wird als gering eingeschätzt und hat nur geringe Auswirkungen auf die Vermögens- und Finanzlage. Beschaffungsrisiken. Ziel des Einkaufs ist es, qualitativ hochwertige Rohstoffe und Leistungen termingerecht und kostenoptimal zu beschaffen. Dieser Beschaffungsprozess kann mit Preis- und Bezugsrisiken sowie Qualitätsrisiken von Lieferantenseite verbunden sein. Durch Budgetvereinbarungen für Rohmaterialen und eine praktizierte globale Beschaffungsstrategie werden Preise für definierte Zeiträume fixiert und Single-Source-Situationen relativiert. Umfassende Verfahrens- und Prüfanweisungen für den Wareneingang regeln, dass nur qualitativ einwandfreie Güter in den Fertigungs- und Montageprozess gelangen. Derzeit kommt es aufgrund des Handelskonflikts zwischen den USA und China zunehmend zu Verzögerungen beim Transport, die zu Lieferengpässen und zur Unterbrechung der eng vernetzten globalen Lieferketten führen. Einschränkungen in der Produktion sind möglich, weil nicht alle Bauteile sofort verfügbar sein können. Dies kann zu drohenden Pönalzahlungen aus Lieferverzügen führen. Für die Mühlbauer Group ergibt sich jedoch die Möglichkeit, auf die ausgebaute interne Lieferkette zurückzugreifen und somit das Risiko aus Sicht des Managements abzufedern. Durch die hohe Fertigungstiefe ist die Mühlbauer Group verhältnismäßig unabhängig. Daher wird das Risiko relativ gering eingeschätzt und hat auch keine nennenswerten Auswirkungen auf die Vermögens- und Finanzlage. Compliance-Risiken. Compliance-Risiken bezeichnen das Risiko, dass sich Führungskräfte oder Mitarbeitende des Unternehmens nicht an die Gesetze und Vorschriften halten oder unternehmensinterne Richtlinien missachten. Diese Risiken können in allen Bereichen der Unternehmensgruppe auftreten. Zur Risikominimierung und zur Sicherung der Compliance hat die Mühlbauer Group eine Reihe von Maßnahmen festgelegt. Fachbereiche und von der Geschäftsführung beauftragte Personen stellen die Einhaltung der Gesetze und internen Vorschriften sicher. So verantwortet z. B. der Fachbereich Customs & Logistics die Einhaltung exportkontrolltechnischer und luftfahrtbehördlicher Auflagen, während der Datenschutzbeauftragte die Befolgung datenschutzrechtlicher Vorschriften kontrolliert. Darüber hinaus wurden Maßnahmen zur Minimierung der Risiken aus dem Compliance-Bereich Wirtschaftskriminalität ergriffen: Die Mühlbauer Group möchte über rechtswidriges Verhalten in ihren Reihen informiert werden, um solche Verhaltensweisen aufklären und abstellen zu können. Deshalb wurde ein digitales Hinweisgebersystem eingeführt. Es wird von einem unabhängigen deutschen Anbieter betrieben und ermöglicht es, eventuelle Rechtsverstöße rund um die Uhr anonym zu melden. Mühlbauer ermutigt alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Hinweise auf Rechtsverstöße mitzuteilen. Das Hinweisgebersystem dient der Entgegennahme und Bearbeitung von Meldungen zu Verstößen gegen das EU-Recht (öffentliche Aufträge, Finanzdienstleistungen, Produktsicherheit, Verkehrssicherheit, Umweltschutz, öffentliche Gesundheit, Datenschutz) und gegen das deutsche Recht (Strafvorschriften). Nicht vollständig ausgeschlossen werden können vorsätzliche kriminelle Handlungen. Das Risiko an sich wird als gering eingeschätzt, könnte aber unter Umständen hohe Auswirkungen auf die Vermögens- und Finanzlage haben. Um den Anforderungen des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetztes gerecht zu werden, steht darüber hinaus seit Anfang 2024 auf der Firmenwebseite ein Beschwerde-Tool zur Verfügung, welches den Mitarbeitenden, Geschäftspartnern, eventuell betroffenen Personen und sonstigen Steakholdern eine anonyme Meldung von menschenrechts- und umweltbezogenen Risiken und Verstößen in 25 Sprachen ermöglicht. Finanzwirtschaftliche Risiken. Der Mühlbauer Konzern nutzt neben einer regelmäßigen, intensiven Marktbeobachtung vertragliche Vereinbarungen, um durch Wechselkurs- beziehungsweise Zinsschwankungen bedingte Währungsrisiken zu minimieren. Über die jeweils erwarteten Netto-Cash-Flows einer Währungseinheit hinausgehende Finanzgeschäfte in Fremdwährung werden bei Bedarf nach Abschluss des Grundgeschäftes oder, soweit es die Markterwartung zulässt, auch zu einem späteren Zeitpunkt kursgesichert. Die fortgesetzt steigende Anzahl internationaler, großvolumiger Projekte kann zu Liquiditätsrisiken führen, die sich aus Zahlungsausfällen oder -verzögerungen ergeben können. Derartige Ausfallrisiken werden durch ein mit Eskalationsprozessen ausgestattetes konsequentes Forderungsmanagement, kombiniert mit einer regelmäßigen Berichterstattung sowie einer umfassenden Bonitätsprüfung von Neukunden, minimiert. Die Eingrenzung des Liquiditätsrisikos erfolgt mittels Abschlusses von Kreditlinien bei Banken sowie dem Vorhalten von Liquiditätsreserven. Extremes Wachstum führt zu steigenden Lagerbeständen. Diese erhöhen wiederrum den Finanzbedarf. Aus diesem Grunde vereinbart Mühlbauer mit seinen Kunden Anzahlungen. Aufgrund der Sicherungsmaßnahmen und der guten Finanzstärke der Mühlbauer Group kann das Risiko als gering eingestuft werden und kann im Fall der Fälle gut abgefangen werden. Rechnungslegungsprozess. Innerhalb des Mühlbauer Konzerns bestehen aufbau- und ablauftechnische Regelungen zur Vermeidung von Risiken in den Prozessen der Rechnungslegung. Für die im regional und funktional organisierten Bereich Finance tätigen Mitarbeitenden existieren umfangreiche Checklisten. Die Umsetzung und die Kontrolle der Beachtung der darin aufgeführten Inhalte sowohl bei der laufenden Buchhaltung als auch bei der Abschlusserstellung gewährleisten die einheitliche und vollständige Vorgehensweise im Konzern. Die Erfassung buchhalterischer Vorgänge erfolgt in den Einzelabschlüssen der Tochterunternehmen der Mühlbauer Holding AG im Wesentlichen durch ein konzernweit einheitliches Buchhaltungssystem. Parallel dazu werden die Buchhaltungsdaten direkt in ein Konsolidierungssystem übertragen. Eine Kontrolle dieser Meldedaten erfolgt durch den Abschlussverantwortlichen des jeweiligen Buchungskreises. Im Anschluss daran werden sämtliche Konsolidierungsvorgänge zur Erstellung des Konzernabschlusses der Mühlbauer Holding AG wie die Kapitalkonsolidierung, die Vermögens- und Schuldenkonsolidierung oder die Aufwands- und Ertragskonsolidierung im Konsolidierungssystem generiert und vollständig dokumentiert. In einem weiteren Arbeitsschritt durchlaufen die ermittelten Konzerndaten ein Plausibilisierungsraster. Hierbei werden vor allem die relativen und absoluten Veränderungen der einzelnen Konzernpositionen gegenüber Vergleichszeiträumen betrachtet. Um sicherzustellen, dass die im Bereich Finance implementierten IT-Systeme verlässlich arbeiten, durchlaufen Neueinführungen bzw. Änderungen an den relevanten Systemen vor der Inbetriebnahme im Produktivsystem stets eine systematische Testphase innerhalb eines Testsystems. Die implementierten IT-Systeme sind zentralistisch ausgerichtet und werden von der Konzernzentrale aus betreut. Die Erteilung von Zugriffsrechten auf IT-Systeme unterliegt einem Genehmigungsprozess. Aufgrund entsprechender Dokumentationen ist die Struktur der Zugriffsrechte jederzeit darstellbar. Weder aufbau- noch ablauftechnische Regelungen können absolut sicherstellen, dass die Risiken in den Prozessen der Rechnungslegung nicht eintreten. Insbesondere persönliche Ermessensentscheidungen innerhalb der einzelnen buchhalterischen Arbeitsschritte können grundsätzlich fehlerhaft sein. Ferner besteht die Gefahr, dass Kontrollen aus simplen Fehlern oder Irrtümern heraus in Einzelfällen nicht funktionieren oder Veränderungen von Umgebungsvariablen trotz entsprechender Überwachung verspätet erkannt werden. Letztlich können Kontrollsysteme auch durch kriminelle Handlungen, insbesondere gemeinschaftlich von mehreren Personen, umgangen werden. Das Risiko wird als eher gering eingeschätzt. Allerdings gehen mit den immer größer werdenden Kundenprojekten neue Controlling-Herausforderungen einher. Zusammenfassend wird dieser Risikogruppe eine mittlere Bedeutung für die Vermögens- und Finanzlage zugeschrieben. Sonstige Risiken. Gegen externe Einflüsse wie Sturm, Wasser oder Brand schützt sich der Mühlbauer Konzern durch ein umfangreiches Versicherungspaket, das regelmäßig geprüft und bedarfsorientiert angepasst wird. Des Weiteren bestehen rechtliche Risiken. Bezüglich wesentlicher rechtlicher Risiken wird auf die Angaben zu den sonstigen Rückstellungen im Konzernanhang verwiesen. Innerhalb der vorgenannten Risikokategorien werden quantifizierbare und nicht quantifizierbare Risiken im Rahmen der Risikoinventuren erhoben und an die Risikoadressaten gemeldet. Bei den quantifizierbaren Risiken werden die Risiken, gemessen an ihren jeweiligen Erwartungswerten, in geringe Risiken (unter 1 Mio. EUR), mittlere (1 Mio. EUR bis 5 Mio. EUR), hohe (5 Mio. EUR bis 10 Mio. EUR) und sehr hohe Risiken (10 Mio. EUR bis 17 Mio. EUR) unterteilt. Chancen. Große Chancen für den Mühlbauer Konzern bieten sich durch die starke Forschungs- und Entwicklungsintensität sowie durch die hohe Fertigungstiefe. Die für die weitere Geschäftsentwicklung des Mühlbauer Konzerns wesentlichen Chancen sind im Prognosebericht ausführlich dargestellt. Gesamtaussage. Trotz der anhaltenden geopolitischen Herausforderungen beurteilt die Geschäftsleitung zum Zeitpunkt der Erstellung des Konzernlageberichts die mittel- und langfristigen Geschäftsaussichten des Mühlbauer Konzerns u.a. im Hinblick auf das große Auftragspolster von ca. einer Milliarde Euro als gut. Zudem gelte es aber die nach Jahren des starken Wachstums eingeschlagene Konsolidierung erfolgreich umzusetzen. Gegenwärtig sind keine Entwicklungen zu erkennen, die bestandsgefährdend sein könnten. Insgesamt lassen sich weitere Risiken jedoch niemals vollständig ausschließen. So könnten beispielsweise auch Naturkatastrophen, eine Eskalation terroristischer Aktivitäten, sowie eine mögliche weitere Eskalation des Ukraine Krieges auf andere Länder, neue Pandemien oder Gesetzesänderungen bei Steuern und Zöllen in einzelnen Exportmärkten den Absatz von Technologielösungen beeinträchtigen.
Roding, 15.05.2025 Mühlbauer Holding AG Dr. Stefan Josef Mühlbauer Josef Markus Mühlbauer [1] https://ec.europa.eu/eurostat/de/web/products-euro-indicators/w/2-07012025-ap [2] https://ec.europa.eu/eurostat/de/web/products-euro-indicators/w/4-13022025-ap [3] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/2112/umfrage/veraenderung-des-bruttoinlandprodukts-im-vergleich-zum-vorjahr/ [4] https://apnews.com/article/economy-tariffs-trump-inflation-production-growth-86a09ee9948419d066c4b39959e32cd3 [5] https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/unsere-projekte/nachhaltig-wirtschaften/projektnachrichten/wirtschaftliche-konsequenzen-der-us-wahl-fuer-deutschland-und-europa? [6] https://www.china-briefing.com/news/chinas-economy-in-november-2024-mixed-signals-amid-challenges/?utm_source=chatgpt.com [7] https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/vdma-keine-rasche-erholung-im-maschinenbau/100093918.html [8] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/244000/umfrage/neuzulassungen-von-elektroautos-in-deutschland/ [9] https://www.iea.org/reports/world-energy-outlook-2024 [10] https://www.businesswire.com/news/home/20240202704151/en/Digital-Identity-Market-Analysis---Accelerated-Growth-and-Advancing-Technologies-from-2023-to-2033---ResearchAndMarkets.com [11] https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/unsere-projekte/nachhaltig-wirtschaften/projektnachrichten/wirtschaftliche-konsequenzen-der-us-wahl-fuer-deutschland-und-europa? [12] https://www.oecd.org/content/dam/oecd/en/publications/support-materials/2024/12/oecd-economic-outlook-volume-2024-issue-2_67bb8fac/EO116_de.pdf [13] https://www.tagesschau.de/wirtschaft/konjunktur/vdma-maschinenbau-jahresausblick-100.html [14] https://www.pwc.de/de/industrielle-produktion/ghost-templates/deutscher-maschinenbau-2025-wird-teurer-und-umsatzschwach.html [15] https://www.mordorintelligence.com/de/industry-reports/global-rfid-market [16] https://de.statista.com/outlook/tmo/halbleiter/weltweit [17] https://de.statista.com/outlook/mmo/elektrofahrzeuge/weltweit Bilanzscroll
Aktiva scroll
Gewinn- und Verlustrechnungscroll
Kapitalflussrechnung nach DRS 21Konzern-Kapitalflussrechnung vom 1. Januar bis 31. Dezember 2024der Mühlbauer Holding AGscroll
EigenkapitalspiegelENTWICKLUNG DES KONZERN-EIGENKAPITALS (HGB) VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2024DER MÜHLBAUER HOLDING AGscroll
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ENTWICKLUNG DES KONZERN-EIGENKAPITALS (HGB) VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2024DER MÜHLBAUER HOLDING AGscroll
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AnhangA. Allgemeine Angaben Grundlagen des Konzernabschlusses Bei dem Mutterunternehmen, der Mühlbauer Holding AG, handelt es sich um eine Aktiengesellschaft, gegründet und mit Sitz in Roding, Deutschland. Die Gesellschaft ist am Amtsgericht Regensburg unter der Registernummer HRB 14419 in das Handelsregister eingetragen. Die Aktien der Gesellschaft werden seit dem 10. Juli 2013 im Freiverkehr (Open Market) an der Wertpapierbörse Frankfurt und im Basic Board gehandelt. Die Mühlbauer Holding AG gilt nicht als „börsennotiert“ oder „kapitalmarktorientiert“ im Sinne des HGB bzw. AktG. Die Mühlbauer Holding AG ist ein Mutterunternehmen im Sinne des § 290 HGB. Der Konzernabschluss der Mühlbauer Holding AG wird nach den handelsrechtlichen Rechnungslegungsvorschriften und den aktienrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt. Auf die zu den einzelnen Posten der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung im Anhang gemachten Angaben wird im Gliederungsschema durch arabische Zahlen verwiesen. Der Konzernabschluss ist in Euro aufgestellt. Soweit nicht explizit auf eine abweichende Darstellung hingewiesen wurde, beziehen sich alle in diesem Konzernabschluss ausgewiesenen Beträge auf Tausend Euro („TEUR“). Negative Werte sind in Klammern dargestellt. B. Konsolidierungsmethoden In den Konzernabschluss sind neben der Mühlbauer Holding AG alle Tochtergesellschaften, bei denen der Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar die Mehrheit der Stimmrechte zusteht und sie somit die Kontrolle über diese Unternehmen ausüben kann, einbezogen. Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Neubewertungsmethode. Hierbei werden die Anschaffungskosten der erworbenen Anteile mit dem auf das Mutterunternehmen entfallenden neu bewerteten anteiligen Eigenkapital verrechnet. Die Vermögenswerte und Schulden des erworbenen Tochterunternehmens werden dabei mit ihren jeweiligen beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Verbleibende aktive Unterschiedsbeträge wurden als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen. Negative Unterschiedsbeträge werden als gesonderte Position nach dem Eigenkapital ausgewiesen. Zum Stichtag 31. Dezember 2024 besteht weder ein Geschäfts- oder Firmenwert noch ein negativer Unterschiedsbetrag. Tochterunternehmen werden von dem Zeitpunkt an in den Konzernabschluss einbezogen (Vollkonsolidierung), an dem die Kontrolle auf den Konzern übergegangen ist. Sie werden zu dem Zeitpunkt endkonsolidiert, an dem die Kontrolle endet. Die einzelnen Jahresabschlüsse der Konzernunternehmen und der Konzernabschluss sind mit Ausnahme der Muehlbauer (India) Private Limited, Bangalore, Indien, auf den Stichtag des Mutterunternehmens aufgestellt. Für die Muehlbauer (India) Private Limited, Bangalore, Indien, wurde daher ein Zwischenabschluss aufgestellt. Zwischenergebnisse, Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den vollkonsolidierten Unternehmen werden vollständig eliminiert. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden von Tochtergesellschaften wurden, sofern notwendig, geändert, um eine konzerneinheitliche Bilanzierung zu gewährleisten. Soweit in Einzelabschlüssen Wertberichtigungen auf Anteile einbezogener Gesellschaften oder konzerninterne Forderungen gebildet wurden, werden diese im Rahmen der Konsolidierung zurückgenommen. Die Währungsumrechnung der ausländischen Tochtergesellschaften erfolgte für die Posten der Bilanz nach der modifizierten Stichtagskursmethode mit dem Kurs am Bilanzstichtag, während für die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung mit den jeweiligen Jahresdurchschnittskursen umgerechnet worden ist. Unterschiede bei der Währungsumrechnung bei den Vermögenswerten und Schulden gegenüber der Umrechnung des Vorjahres werden ergebnisneutral innerhalb des Eigenkapitals in dem Posten „Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung“ ausgewiesen. Umrechnungsdifferenzen aus der Währungsumrechnung im Rahmen der Aufwands- und Ertragskonsolidierung sowie der Schuldenkonsolidierung werden ergebniswirksam behandelt. C. Konsolidierungskreis Der Konsolidierungskreis der Gesellschaft beinhaltet neben der Mühlbauer Holding AG selbst zum 31. Dezember 2024, weitere 9 inländische und 27 ausländische Tochtergesellschaften. Die Gesellschaften, von denen das Unternehmen unmittelbar bzw. mittelbar Anteile besitzt sind nachfolgend dargestellt. Gesellschaften mit einer Beteiligung von unter 50 % werden in den Konzernabschluss einbezogen, wenn es sich um Zweckgesellschaften handelt. Inländische Gesellschaften: scroll
Ausländische Gesellschaften: scroll
Die Muehlbauer Technologies Sdn. Bhd., Kuala Lumpur, Malaysia an der die Mühlbauer Holding AG zu 100 % beteiligt ist wird aufgrund der Eröffnung des Insolvenzverfahrens in 2024 gemäß § 296 Abs. 1 Nr. 1 HGB nicht mehr in den Konzernabschluss einbezogen und wurde dementsprechend in 2024 entkonsolidiert. Die Muehlbauer My Solutions (Projects) SDN.BHD., Cyberjaya, Malaysia wurde dagegen erstmalig in den Konzernabschluss einbezogen. D. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Auf die Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung wurden die folgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewandt: Immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden zu Anschaffungskosten angesetzt und entsprechend ihrer Nutzungsdauer um planmäßige lineare Abschreibungen vermindert. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen unter Zugrundelegung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer von drei Jahren. Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen angesetzt. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen unter Zugrundelegung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer, welche sich nach den allgemein steuerlich geltenden AfA-Tabellen richtet. Das abnutzbare unbewegliche Anlagevermögen wird linear abgeschrieben, beim beweglichen Anlagevermögen wird sowohl die lineare als auch für Vermögensgegenstände, die vor dem 1. Januar 2011 zugegangen sind, die degressive Abschreibungsmethode verwendet. Wurden Sonderabschreibungen nach steuerlichen Regelungen vorgenommen, erfolgte die Abschreibung grundsätzlich nach der linearen Methode. Im Jahr der Anschaffung oder Herstellung der Wirtschaftsgüter vermindert sich für dieses Jahr der Absetzungsbetrag um jeweils ein Zwölftel für jeden vollen Monat, der dem Monat der Anschaffung oder Herstellung vorangeht (pro rata temporis). Zugänge mit Anschaffungskosten von 250,01 EUR bis 800,00 EUR werden als Geringwertige Wirtschaftsgüter aktiviert und in dem Jahr der Anschaffung vollständig abgeschrieben. Außerplanmäßige Abschreibungen des Anlagevermögens auf den beizulegenden Wert werden vorgenommen, wenn voraussichtlich dauerhafte Wertminderungen vorliegen. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind zu Anschaffungskosten am Bilanzstichtag angesetzt. Die Anschaffungskosten werden grundsätzlich nach der gleitenden Durchschnittsmethode ermittelt. Nicht gängige und im Wert verminderte Bestände werden entsprechend dem Niederstwertprinzip abgewertet. Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse werden mit den Herstellungskosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips angesetzt. Die Herstellungskosten enthalten neben den direkt zurechenbaren Kosten auch angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten, Sondereinzelkosten der Fertigung sowie den Werteverzehr des Anlagevermögens, soweit dieser durch die Fertigung veranlasst ist. Fremdkapitalzinsen sowie Verwaltungskosten werden in den Herstellungskosten nicht berücksichtigt. Bei der Ermittlung des niedrigeren beizulegenden Wertes wird der Auftragswert unter Bezugnahme auf den Fertigstellungsgrad als Basis der Berechnung verwendet. Abwertungen für Bestandsrisiken, die sich aus erhöhter Lagerdauer und geminderter Verwertbarkeit ergeben, werden in angemessenem und ausreichendem Umfang vorgenommen. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände mit einer Restlaufzeit von nicht mehr als einem Jahr sind, sofern sie auf Euro lauten, grundsätzlich zu Nennwerten, unverzinsliche Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr mit dem Barwert angesetzt. Erkennbare Einzelrisiken sind durch Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird dem allgemeinen Kreditrisiko grundsätzlich durch eine Pauschalwertberichtigung Rechnung getragen. Forderungen in fremder Währung mit einer Laufzeit unter einem Jahr sind mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag aktiviert. Fremdwährungsforderungen mit einer Laufzeit über einem Jahr sind mit dem Kurs des Einbuchungstages bzw. dem niedrigeren Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag aktiviert. Liquide Mittel sind zu Nennwerten angesetzt. Soweit sie auf fremde Währung lauten, sind sie mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Die Rechnungsabgrenzungsposten auf der Aktivseite entsprechen den zeitanteilig vorgeleisteten Beträgen. Latente Steuern werden für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen und Schulden gebildet. Die Berechnung der latenten Steuern basiert auf den jeweils länderspezifischen Steuersätzen. Eine sich insgesamt ergebende Steuerbelastung wird als passive latente Steuer angesetzt, im Falle einer sich ergebenden Steuerentlastung wird vom Aktivierungswahlrecht Gebrauch gemacht. Latente Steuern aus Konsolidierungsmaßnahmen werden ebenfalls unter diesen Posten ausgewiesen. Zur Erfüllung von Verpflichtungen aus der Altersversorgung wurden Rückdeckungsversicherungen abgeschlossen, die ausschließlich der Erfüllung der eingegangenen Pensionsverpflichtungen dienen und dem Zugriff übriger Gläubiger entzogen sind. Der Anspruch aus den Rückdeckungsversicherungen wurde mit dem geschäftsplanmäßigen Deckungskapital der Versicherungsgesellschaft aktiviert und mit der zugrunde liegenden Pensionsverpflichtung verrechnet. Wenn der beizulegende Zeitwert der Rückdeckungsversicherungen den Wert der Pensionsverpflichtung zum Bilanzstichtag übersteigt, erfolgt der Ausweis des Überhangs unter der Position „Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung“. Das gezeichnete Kapital und die Rücklagen sind zum Nennwert angesetzt. Zuwendungen der öffentlichen Hand für Investitionen werden im Zeitpunkt der Aktivierung des korrespondierenden Vermögensgegenstands als Sonderposten für Zuwendungen zum Anlagevermögen erfasst und ratierlich entsprechend der Nutzungsdauer des betroffenen Vermögensgegenstandes aufgelöst. Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden versicherungsmathematisch unter Zugrundelegung biometrischer Wahrscheinlichkeiten (Richttafeln Heubeck 2018 G) nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Methode) ermittelt. Rentenanpassungen sind mit 1,8 % (Vorjahr 1,8 %) eingerechnet. Der zugrunde gelegte Rechnungszins für die Abzinsung der Pensionsverpflichtungen beläuft sich zum 31. Dezember 2024 auf 1,90 %; es handelt sich um den von der Deutschen Bundesbank ermittelten und veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Geschäftsjahre für eine angenommene Restlaufzeit von 15 Jahren. Im Vorjahr wurde ein Rechnungszins von 1,82 % zugrunde gelegt. Die Pensionsverpflichtung wurde mit dem Anspruch aus der Rückdeckungsversicherung verrechnet. Übersteigt der beizulegende Wert der Rückdeckungsversicherung den Wert der Pensionsverpflichtung, wurde der saldierte Wert unter der Position „Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung“ ausgewiesen. Der Unterschiedsbetrag nach § 253 Abs. 6 HGB beläuft sich im Geschäftsjahr auf TEUR -116. Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt. Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst. Verbindlichkeiten sind zu ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt. Fremdwährungsverbindlichkeiten mit einer Laufzeit unter einem Jahr sind mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag passiviert. Fremdwährungsverbindlichkeiten mit einer Laufzeit über einem Jahr sind mit dem Kurs des Einbuchungstages bzw. dem höheren Kurs am Bilanzstichtag passiviert. Die Rechnungsabgrenzungsposten auf der Passivseite enthalten Einnahmen, welche Erträge für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen. E. Erläuterungen zur Konzernbilanz Anlagevermögen 1. Immaterielle Vermögensgegenstände Die Entwicklung der immateriellen Vermögensgegenstände ergibt sich aus nachfolgender Übersicht: scroll
2. Sachanlagen Die Entwicklung der Sachanlagen ergibt sich aus nachfolgender Übersicht: scroll
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3. Finanzanlagen Die Finanzanlagen setzen sich zum 31. Dezember 2024 und 2023 wie folgt zusammen: scroll
4. Vorräte Die Vorräte setzen sich zum 31. Dezember 2024 und 2023 wie folgt zusammen: scroll
5. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände setzen sich zum 31. Dezember 2024 und 2023 wie folgt zusammen: scroll
Sämtliche zum Bilanzstichtag des abgelaufenen Geschäftsjahres und des Vorjahres ausgewiesenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr. Die sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten im Wesentlichen Umsatzsteuerforderungen in Höhe von 4.698 TEUR (Vorjahr 12.660 TEUR) und Ertragssteuerforderungen in Höhe von 6.567 TEUR (Vorjahr 9.061 TEUR), sowie Forderungen aus Investitionszuschüssen in Höhe von 310 TEUR (Vorjahr 1.612 TEUR). 6. Aktive latente Steuern Die latenten Steuern resultieren aus zeitlich abweichenden Wertansätzen zwischen den Steuerbilanzen der Gesellschaften und den Wertansätzen in der Konzernbilanz sowie aus steuerlichen Verlustvorträgen. Die aktiven und passiven latenten Steuern lassen sich inhaltlich folgenden Bilanzpositionen zuordnen: scroll
Der kombinierte Ertragssteuersatz zur Berechnung der latenten Steuern setzt sich in Deutschland zusammen aus der Körperschaftsteuer mit 15 % (Vorjahr 15 %), dem Solidaritätszuschlag mit 0,83 % (Vorjahr 0,83 %) und der Gewerbesteuer. Die Gewerbesteuerbelastung der Gesellschaften in Deutschland liegt zwischen 13,82 % und 15,75 %. Der kombinierte Ertragssteuersatz liegt somit zwischen 29,65 % und 31,58 %. Für ausländische Gesellschaften wurde der jeweils geltende Landessteuersatz herangezogen. Der gewichtete Konzernsteuersatz beträgt ca. 22 %. Insgesamt betragen die aktiven latenten Steuern aus steuerlichen Verlustvorträgen 10.728 TEUR (Vorjahr 5.725 TEUR). Verlustvorträge, für die aktive latente Steuern gebildet wurden, sind mindestens fünf Jahre vortragbar. 7. Eigenkapital a) Gezeichnetes Kapital Das Grundkapital der Mühlbauer Holding AG beträgt zum Bilanzstichtag 18.810.976,00 EUR und ist eingeteilt in 14.696.074 auf den Inhaber lautende Stückaktien und eine auf den Namen lautende Stückaktie mit einem rechnerischen Nennwert von jeweils EUR 1,28. Von dem Grundkapital wurden die im eigenen Besitz befindlichen Aktien mit deren rechnerischem Nennwert zum Abzug gebracht. Aus eigenen Aktien stehen der Mühlbauer Holding AG keine Rechte zu. In den Fällen des § 136 AktG ist das Stimmrecht aus den betroffenen Aktien kraft Gesetzes ausgeschlossen. Die Gesellschaft verfügte über 504.233 Stückaktien im rechnerischen Nennwert von 645.418,24 EUR. Der Anteil der Eigenen Aktien am Grundkapital beträgt somit unverändert zum 31. Dezember 2024 3,43%. Die Vorstände sind bis zum 07. August 2029 ermächtigt, das Grundkapital mit Zustimmung des Aufsichtsrates durch Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautender Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals, insgesamt jedoch höchstens um 9.400.000 EUR zu erhöhen, wobei das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden kann (Genehmigtes Kapital 2024/I). b) Bilanzgewinn Das Geschäftsjahr 2024 schließt mit einem Konzernjahresüberschuss von 11.541 TEUR ab. Die Entwicklung des Bilanzgewinns ergibt sich wie folgt: scroll
Der Bilanzgewinn zum 31. Dezember 2024 beinhaltet einen Gewinnvortrag in Höhe von 159.452 TEUR. 8. Sonderposten für Zuwendungen zum Anlagevermögen Der Sonderposten für Zuwendungen zum Anlagevermögen über 8.595 TEUR (Vorjahr 7.979 TEUR) erfasst als Wertberichtigung zum Anlagevermögen Zuschüsse sowie steuerfreie Investitionszulagen der öffentlichen Hand für bestimmte Investitionsmaßnahmen. Der Sonderposten löst sich ratierlich entsprechend der Nutzungsdauer der betroffenen Vermögensgegenstände ertragswirksam auf. Die Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens über 1.846 TEUR (Vorjahr 886 TEUR) enthält der Posten "Sonstige betriebliche Erträge" der Gewinn- und Verlustrechnung. 9. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen scroll
Es wird insgesamt ein saldierter Wert ausgewiesen, der bilanziell auf der Aktivseite als „Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung“ in Höhe von 11 TEUR und auf der Passivseite als „Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen“ in Höhe von 1.562 TEUR ausgewiesen wird. Die Zinserträge aus der Rückdeckungsversicherung in Höhe von 454 TEUR wurden mit den Zinsaufwendungen aus den Pensionsverpflichtungen in Höhe von 235 TEUR verrechnet und der Überhang entsprechend als Zinsertrag ausgewiesen. 10. Steuerrückstellungen Die Steuerrückstellungen betreffen Rückstellungen für Steuern vom Einkommen und vom Ertrag. 11. Sonstige Rückstellungen Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen vor allem Haftungs- und Prozessrisiken in Höhe von 36.064 TEUR (Vorjahr 36.306 TEUR). In den Haftungs- und Prozessrisiken ist eine Schadensersatzforderung eines ehemaligen indonesischen Geschäftspartners in Höhe von 28.257 TEUR enthalten. Der „Supreme Court of the Republic of Indonesia“ hat in dem in Indonesien geführten Rechtsstreit das erst- und zweitinstanzliche Urteil des „South Jakarta District Court“ und des „High Court of Jakarta“ bestätigt. Der Antrag auf Überprüfung der Entscheidung des „Supreme Court of the Republic of Indonesia“ wurde am 01.10.2018 abgelehnt, so dass an dieser Rückstellung festzuhalten ist. In den sonstigen Rückstellungen sind im Wesentlichen weltweit bestehende Garantierisiken in Höhe von 16.437 TEUR (Vorjahr 13.381 TEUR), Verpflichtungen im Personal- und Sozialbereich in Höhe von 12.476 TEUR (Vorjahr 11.737 TEUR), noch zu erbringende Lieferungen und Leistungen in Höhe von 15.807 TEUR (Vorjahr 1.934 TEUR) und zum Stichtag ausstehende Rechnungen in Höhe von 843 TEUR (Vorjahr 1.630 TEUR) enthalten. 12. Verbindlichkeiten scroll
F. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen 13. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen stellen sich wie folgt dar: scroll
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Restlaufzeit der sonstigen finanziellen Verpflichtungen: scroll
Weitere Haftungsverhältnisse und weitere sonstige finanzielle Verpflichtungen, die für die Finanzlage von wesentlicher Bedeutung sind, sind nicht vorhanden. G. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 14. Umsatzerlöse scroll
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15. Sonstige betriebliche Erträge Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen: scroll
16. Abschreibungen Im Berichtsjahr sind keine außerplanmäßigen Abschreibungen enthalten. 17. Sonstige betriebliche Aufwendungen Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen: scroll
In den nicht regelmäßigen und periodenfremden Aufwendungen sind Gewährleistungsaufwendungen in Höhe von 5.152 TEUR (Vorjahr 6.639 TEUR), Aufwendungen aus Verlusten aus Anlagenabgängen (inklusive Verlusten aus Abgängen aus dem Konsolidierungskreis) in Höhe von 4.738 TEUR (Vorjahr 35 TEUR), Aufwendungen aus Erhöhung der Einzel- und Pauschalwertberichtigung in Höhe von 570 TEUR (Vorjahr 1.244 TEUR), Forderungsverluste in Höhe von 830 TEUR (Vorjahr 548 TEUR), Spenden in Höhe von 94 TEUR (Vorjahr 174 TEUR), sowie sonstige periodenfremde Aufwendungen in Höhe von 1.703 TEUR (Vorjahr 960 TEUR) enthalten. Im Vorjahr waren noch Aufwendungen für Kursdifferenzen in Höhe von 1.504 TEUR enthalten. 18. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Im Posten "Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge" sind Erträge aus der Abzinsung von Rückstellungen gemäß § 277 (5) HGB in Höhe von 281 TEUR (Vorjahr 178 TEUR) enthalten. Die ebenfalls in der Position enthaltenen Zinserträge aus der Rückdeckungsversicherung stellen einen Nettoertrag nach Verrechnung mit Aufwendungen aus der Aufzinsung von Pensionsrückstellungen in Höhe von 454 TEUR dar. 19. Zinsen und ähnliche Aufwendungen Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen enthalten Aufwendungen aus der Aufzinsung von langfristigen Rückstellungen in Höhe von 256 TEUR (Vorjahr 232 TEUR) sowie Zinsaufwendungen i.S.d. § 233a AO in Höhe von 193 TEUR (Vorjahr 321 TEUR). 20. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Der Posten enthält einen periodenfremden Steueraufwand in Höhe von 2.018 TEUR (Vorjahr 3.770 TEUR) sowie latente Steuererträge in Höhe von 10.856 TEUR (Vorjahr 641 TEUR Steueraufwendungen). H. Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung Der ausgewiesene Finanzmittelfonds umfasst die kurzfristig verfügbaren liquiden Mittel. Ausgehend vom Konzern-Jahresergebnis wurden die wesentlichen nicht auszahlungswirksamen Aufwendungen sowie Änderungen im Netto-Umlaufvermögen berücksichtigt, um den Mittelzufluss aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit zu ermitteln. Der Mittelzufluss aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit wurde nach der indirekten Methode ermittelt. Weiter wurden die Mittelabflüsse aus Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit dargestellt. Die Ermittlung erfolgte hier nach der direkten Methode. I. Sonstige Angaben 21. Beschäftigte (Jahresdurchschnitt) Der durchschnittliche Personalbestand stellt sich wie folgt dar: scroll
22. Gesamtbezüge der Organe Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten im Berichtsjahr Bezüge in Höhe von 43 TEUR (Vorjahr 48 TEUR). Unter Heranziehung von § 314 Abs. 1 Nr. 6 HGB i.V.m. 286 Abs. 4 HGB wird auf die Angabe der Bezüge des Vorstands verzichtet. 23. Organe der Gesellschaft Vorstände Herr Dr. Stefan Josef Mühlbauer, Unternehmer (ab 08.08.2024) Herr Josef Markus Mühlbauer, Unternehmer (ab 08.08.2024) Herr Josef Mühlbauer, Unternehmer (bis 08.08.2024) 24. Aufsichtsrat Als Aufsichtsrat der Gesellschaft waren folgende Personen bestellt: Aktive Mitglieder scroll
25. GewinnverwendungsvorschlagDie Dividendenausschüttung der Mühlbauer Holding AG richtet sich gemäß § 58 Abs. 2 AktG nach dem im handelsrechtlichen Jahresabschluss der Mühlbauer Holding AG ausgewiesenen Bilanzgewinn. Nach dem handelsrechtlichen Abschluss der Mühlbauer Holding AG ist ein Bilanzgewinn von 66.510 TEUR ausschüttungsfähig. Es wird vorgeschlagen für 2024 vom Bilanzgewinn eine Dividende von 1,50 EUR (Vorjahr 1,00 Euro) je dividendenberechtigter Stückaktie auszuschütten und den verbleibenden Bilanzgewinn auf neue Rechnung vorzutragen. 26. Angaben zum Gesamthonorar des Konzernabschlussprüfers Das für Abschlussprüfungsleistungen im Geschäftsjahr berechnete Honorar beträgt 133 TEUR und entfällt in Höhe von 129 TEUR auf Abschlussprüfungsleistungen sowie in Höhe von 4 TEUR auf sonstige Beratungsleistungen. 27. Befreiung nach § 264 Abs. 3 HGB bzw. § 264b HGB Nachfolgend aufgeführte Tochterunternehmen haben von der Befreiung des § 264 Abs. 3 HGB bzw. § 264b HGB Gebrauch gemacht:
Roding, 15.05.2025 Mühlbauer Holding AG Die Vorstände Dr. Stefan Josef Mühlbauer Josef Markus Mühlbauer ErgebnisverwendungsbeschlussBeschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinns Der Vorsitzende erklärte, dass Vorstand und Aufsichtsrat vorschlagen, den im Jahresabschluss zum 31. Dezember 2024 ausgewiesenen Bilanzgewinn in Höhe von 67.293.026,46 EUR zur Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 1,50 EUR je dividendenberechtigter Stückaktie zu verwenden. Es ergebe sich ein Ausschüttungsbetrag von insgesamt 21.287.763,00 EUR. Damit ergebe sich ein Vortrag auf neue Rechnung in Höhe von 46.005.263,46 EUR. Der Vorsitzende stellte den zu diesem Tagesordnungspunkt bekannt gegebenen Beschlussvorschlag unter Bezugnahme auf obige Änderung unter Verwendung des Stimmabschnitts 2 zur Abstimmung. Abstimmungsergebnis zu Tagesordnungspunkt 2. Ich stelle fest und verkünde: Die Abstimmung ergab bei 13.284.695 Aktien, für die gültige Stimmen abgegeben wurden, dies entspricht 90,40 % des eingetragenen Grundkapitals, 13.284.695 Ja-Stimmen (= 100,00%) und 0 Nein-Stimmen (= 0,00%) sowie 0 Enthaltungen (= 0,00%). Die Hauptversammlung hat zu Tagesordnungspunkt 2 "Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinns" den Beschlussvorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat, wie im Bundesanzeiger vom 11.06.2025 veröffentlicht, mit der erforderlichen Mehrheit angenommen. Bericht des AufsichtsratsSehr geehrte Damen und Herren, verehrte Aktionäre, Der Mühlbauer Konzern erzielte im Berichtsjahr 2024 einen konsolidierten Rekordumsatz von 522,5 Mio. EUR. Im Vergleich zum Vorjahr (464,4 Mio. EUR) erhöhte sich damit das Umsatzvolumen um 58,1 Mio. EUR bzw. 12,5 %. Die Gesamtleistung verringerte sich um 9,6 Mio. EUR bzw. 1,9 % in 2024 auf 487,9 Mio. EUR (Vorjahr: 497,5 Mio. EUR). Das EBIT sank im Vergleich zum Vorjahr (66,3 Mio. EUR) deutlich um 51,2 Mio. EUR auf 15,1 Mio. EUR. Hauptsächlich ursächlich hierfür sind Rückstellungen für noch zu erbringende Leistungen im Bereich Semiconductor Backend (SRP) und eine signifikante Abwertung der unfertigen Erzeugnisse aufgrund der Insolvenz zweier Kunden. Der hohe Rückgang der erhaltenen Projektanzahlungen, getrieben durch Verumsatzungen im Wesentlichen im Bereich Semiconductor Backend (SRP), und die damit einhergehende Abnahme des Vorratsvermöges führten zu einer positiven Entwicklung des operativen Cash Flows in 2024, welcher mit 55,7 Mio. EUR um 16,9 Mio. EUR bzw. 43,6% über dem Niveau des Vorjahres (38,8 Mio. EUR) liegt. Begleitung des Vorstands und des Unternehmens Der Aufsichtsrat der Gesellschaft hat im Geschäftsjahr 2024 die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben mit der gebotenen Sorgfalt wahrgenommen. Er hat den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens beraten und dabei die Geschäftsentwicklung der Gesellschaft eng begleitet und überwacht. Bei wesentlichen Fragestellungen das Unternehmen betreffend war der Aufsichtsrat eingebunden. Zusätzlich zu persönlichen Kontakten mit einzelnen Aufsichtsratsmitgliedern hat der Vorstand mit schriftlichen Berichten das gesamte Gremium regelmäßig über die Entwicklung von Umsatz, Ertrag und Liquidität sowie die Erfüllung der Planungen des Konzerns und der einzelnen Gesellschaften informiert. In den Sitzungen des Aufsichtsrats im Jahresverlauf wurden jeweils die aktuelle Entwicklung, die kurz- und mittelfristigen geschäftlichen Perspektiven besprochen und die langfristige Wachstums- und Ertragsstrategie diskutiert. Der Vorstand unterrichtete den Aufsichtsrat regelmäßig über alle für das Unternehmen relevanten Risiken und das Risikomanagement. Besprochen und diskutiert wurde wiederkehrend auch die Weiterentwicklung der einzelnen Business Lines des Unternehmens, strategisch wie auch operativ, und deren Synchronisierung. Darüber hinaus wurde der Aufsichtsrat monatlich mit Hilfe von Lageberichten über die aktuelle Entwicklung der einzelnen Business Lines informiert. Aufgrund der Mitgliederzahl des Aufsichtsrats wurden keine Ausschüsse gebildet. Aufsichtsrat und Vorstand waren in allen vier Aufsichtsratssitzungen 2024 vollständig anwesend. Sitzungen und Schwerpunkte Der Aufsichtsrat hat sich in vier ordentlichen Sitzungen - 20. Juni (Bilanzsitzung für den Jahresabschluss 2023), 08. August, 07. Oktober und 20. Dezember 2024 - eingehend über die Lage und Entwicklung des Unternehmens, die strategische Unternehmensplanung und die wesentlichen Geschäftsvorfälle unterrichtet. In der Bilanzsitzung hat das Gremium, unter Teilnahme des bestellten Wirtschaftsprüfers, den Einzel- und Konzernabschluss der Mühlbauer Holding AG für das Geschäftsjahr 2024 mit dem Vorstand und dem Wirtschaftsprüfer diskutiert sowie dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands zugestimmt. Als weitere Schwerpunkte der Überprüfungs- und Beratungstätigkeit haben sich im Zeitraum dieses Berichts ergeben:
Veränderungen im Aufsichtsrat Im Geschäftsjahr 2024 kam es zu einer personellen Veränderung: die Amtszeit vom Herrn Dr. Stefan Mühlbauer endete mit der ordentlichen Hauptversammlung am 08.08.2024. An seine Stelle trat Herr Josef Mühlbauer in Folge der stattgefundenen Wahlen in den Aufsichtsrat ein und übernahm den Vorsitz. Frau Isabel Mühlbauer wurde ebenfalls erneut gewählt und bleibt weiterhin stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende. Frau Malgorzata Hanshew gehört dem Gremium weiterhin als Aufsichtsratsmitglied an. Rechnungslegung Als Abschlussprüfer wurde von der Hauptversammlung die Consaris AG Wirtschaftsprüfergesellschaft Steuerberatergesellschaft, Eggenfelden gewählt und vom Aufsichtsrat beauftragt. Der Abschlussprüfer hat den Jahresabschluss der Mühlbauer Holding AG und den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2024 sowie den Konzernlagebericht unter Einbeziehung der Buchführung geprüft und mit uneingeschränkten Prüfungsvermerken versehen. Rechtsgrundlage für die Erstellung des Konzernabschlusses und Konzernlageberichts ist § 290 Abs.1 S.1 HGB. Am 3. Juni 2025 fand die Bilanzsitzung des Aufsichtsrats statt. In dieser Sitzung wurden insbesondere der Jahresabschluss, der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht erörtert. Die entsprechenden Vorlagen wurden den Aufsichtsratsmitgliedern im Vorfeld der Sitzung ausgehändigt. Der Abschlussprüfer war bei der Beratung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts im Aufsichtsrat anwesend, berichtete ausführlich über den Verlauf und die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung und stand für ergänzende Auskünfte zur Verfügung. Nach eigener Prüfung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts stimmte der Aufsichtsrat dem Ergebnis der Prüfungen durch den Abschlussprüfer zu. Einwendungen hat der Aufsichtsrat nicht erhoben. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss 2024 in der Bilanzsitzung am 3. Juni 2025 ausdrücklich gebilligt. Der Jahresabschluss der Mühlbauer Holding AG zum 31. Dezember 2024 ist damit festgestellt (§ 172 Abs. 1 AktG). Der Aufsichtsrat schließt sich dem Vorschlag des Vorstands an, den Bilanzgewinn in Höhe von EUR 67.293.026,46 zur Zahlung einer Dividende je Aktie in Höhe von EUR 1,50, also EUR 21.287.769,00 zu verwenden. Der verbleibende Bilanzgewinn in Höhe von EUR 46.005.263,46 wird auf neue Rechnung vorgetragen. Bericht des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen Der Abschlussprüfer hat gleichfalls den vom Vorstand gemäß § 312 AktG aufgestellten Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen im Geschäftsjahr 2024 geprüft und über das Ergebnis der Prüfung berichtet. Hierzu wurde folgender Bestätigungsvermerk erteilt: „Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass
Der Aufsichtsrat hat den Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen im Geschäftsjahr 2024 geprüft und in seiner Sitzung vom 3. Juni 2025 erörtert. Er hat gegen die Erklärung des Vorstands und das Ergebnis der Prüfung des Abschlussprüfers keine Einwendungen erhoben. Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand, dem Management und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Mühlbauer-Gruppe für ihren engagierten Einsatz im Geschäftsjahr 2024.
Roding, den 3. Juni 2025 Für den Aufsichtsrat Josef Mühlbauer, Vorsitzender BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERSAn die Mühlbauer Holding AG, Roding Prüfungsurteile Wir haben den Konzernabschluss der Mühlbauer Holding AG und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2024, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2024 bis 31. Dezember 2024 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Mühlbauer Holding AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2024 bis zum 31. Dezember 2024 geprüft. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat. Grundlage für die Prüfungsurteile Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen. Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen. Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können. Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel in internen Kontrollen, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Eggenfelden, den 30. Mai 2025 consaris AG Dipl.-Betriebswirt (FH) Albert Schick, Wirtschaftsprüfer Diplom-Volkswirt Collin Späth, Wirtschaftsprüfer |
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