Nabaltec AG

Schwandorf

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024

BERICHT des Aufsichtsrats

Zufriedenstellende Entwicklung in relevanten Märkten

Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Aktionäre,

im Geschäftsjahr 2024 machte sich marktseitig eine leichte Aufwärtsdynamik gegenüber dem sehr herausfordernden Vorjahr bemerkbar. Die wirtschaftliche Gesamtsituation hinterlässt aber insbesondere in Deutschland und Europa noch ihre Spuren und die Nachfrage an den Märkten bleibt auf einem verhaltenen Niveau. Im Bereich E-Mobilität blieben weiterhin in Europa die Impulse aus, während China besonders im asiatischen Markt einen für europäische Unternehmen unattraktiven Preiskampf vorlegt. Unter diesen Gegebenheiten hat sich die Nabaltec in ihren relevanten Märkten durchaus zufriedenstellend entwickelt und die Situation des Unternehmens zeigt sich als stabil. Der Umsatz ist nur minimal unter der Prognose geblieben, während auf der Ertragsseite die prognostizierte EBIT-Marge leicht übertroffen werden konnte.

Der Aufsichtsrat hat die weitere Geschäftsentwicklung der Nabaltec insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Markt- und Konjunkturentwicklung jederzeit genau im Blick. Marktchancen ergeben sich mittelfristig im Markt für E-Mobilität, der weiterhin eine wichtige Rolle spielen wird. Mit der Kapazitätsausweitung bei Böhmiten und viskositätsoptimierten Hydroxiden stellt Nabaltec die Weichen für zukünftige Wachstumschancen.

ZUSAMMENARBEIT VON AUFSICHTSRAT UND VORSTAND

Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2024 die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung übertragenen Aufgaben ordnungsgemäß wahrgenommen und sich regelmäßig vom Vorstand ausführlich über die Entwicklung und Lage der Gesellschaft unterrichten lassen. Entsprechend den zugrunde liegenden Informationen hat der Aufsichtsrat den Vorstand beraten sowie mit größtmöglicher Sorgfalt überwacht und kontrolliert. Bei allen Entscheidungen, die für das Unternehmen von grundlegender Bedeutung waren, wurde der Aufsichtsrat frühzeitig miteinbezogen sowie unmittelbar und umfassend vom Vorstand informiert.

Sämtliche zustimmungsbedürftigen Geschäfte 2024 positiv beschieden

Wesentliche Geschehnisse sowie Fragen der Strategie, der Planung, der Geschäftsentwicklung, der Risikolage, des Risikomanagements, der Compliance und der Nachhaltigkeit hat der Aufsichtsrat sowohl intern als auch gemeinsam mit dem Vorstand erörtert. Zu den Berichten und Beschlussvorlagen des Vorstands hat der Aufsichtsrat nach eingehender Beratung und Prüfung sein Votum abgegeben. Sämtliche zustimmungsbedürftigen Geschäfte im Geschäftsjahr 2024 wurden positiv beschieden.

Nach Einschätzung des Aufsichtsrats sind derzeit alle drei Mitglieder des Gremiums als unabhängig einzustufen. Der Aufsichtsrat behält sich jedoch vor, Beratungs- oder Dienstverträge zwischen einzelnen Mitgliedern des Gremiums und der Gesellschaft zu genehmigen, wenn der Abschluss eines solchen Vertrags im Einzelfall nach übereinstimmender Auffassung von Vorstand und Aufsichtsrat im Interesse der Gesellschaft liegt.

Der Aufsichtsrat verzichtet auf die Bildung von Ausschüssen. Mit drei Mitgliedern hat der Aufsichtsrat die geeignete Größe, sämtliche Angelegenheiten im Gesamtaufsichtsrat zu erörtern und zu entscheiden. Im Rahmen der Beratungen, der Beschlüsse und des Kontrollauftrags sind im Berichtsjahr 2024 keine Interessenkonflikte bei einzelnen Aufsichtsratsmitgliedern aufgetreten. Auf die Bildung eines Prüfungsausschusses wurde weiterhin verzichtet. Auch diese Aufgaben werden vom Gesamtgremium wahrgenommen.

Der Aufsichtsrat hat im abgelaufenen Geschäftsjahr seine eigene Tätigkeit einer Selbstbeurteilung (Effizienzprüfung) unterzogen und ist erneut zu einem positiven Ergebnis gekommen. Schwerpunkte bei der Selbstbeurteilung waren vor allem die Verfahrensabläufe sowie die rechtzeitige und ausreichende Informationsversorgung.

ÄNDERUNGEN IN DER BESETZUNG VON VORSTAND UND AUFSICHTSRAT

Im Geschäftsjahr 2024 gab es keine Änderungen in der Besetzung des Vorstands.

Dirk A. Müller auf der Hauptversammlung am 25. Juni 2024 in den Aufsichtsrat gewählt

Zur Besetzung des Aufsichtsrats wurde auf der Hauptversammlung am 25. Juni 2024 über die Nachwahl eines Aufsichtsratsmitglieds und die Wahl eines Ersatzmitglieds entschieden. Professor Dr.-Ing. Jürgen G. Heinrich legte sein Amt als Aufsichtsratsmitglied der Gesellschaft aus persönlichen Gründen und im besten Einvernehmen zum Ende der Hauptversammlung am 25. Juni 2024 nieder. Dem Vorschlag des Aufsichtsrats, als Nachfolger Herrn Dirk A. Müller und als Ersatzmitglied Frau Astrid Witzany bis zur Beendigung der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das Geschäftsjahr 2026 beschließt, in den Aufsichtsrat zu wählen, wurde zugestimmt.

SITZUNGEN DES AUFSICHTSRATS UND SCHWERPUNKTE DER BERATUNG

Aufsichtsrat 2024 in vier Sitzungen getagt, jeweils alle Mitglieder anwesend

Im Berichtsjahr fanden vier turnusmäßige ordentliche Sitzungen des Aufsichtsrats statt: am 17. April, am 25. Juni im Anschluss an die Hauptversammlung, am 26. September sowie am 12. Dezember. Sämtliche Sitzungen des Jahres 2024 fanden als Präsenzsitzungen statt, bei denen jeweils alle Mitglieder des Aufsichtsrats anwesend waren. Im Jahr 2025 haben bis zur bilanzfeststellenden Aufsichtsratssitzung am 30. April 2025 (als Präsenzsitzung) keine weiteren Sitzungen stattgefunden. Ergänzend zu den Präsenzsitzungen haben sich die Mitglieder des Aufsichtsrats auch schriftlich und fernmündlich beraten. Außerhalb von Aufsichtsratssitzungen hat der Aufsichtsrat im Jahr 2024 keine Beschlüsse gefasst.

Im Geschäftsjahr 2024 wurden vor allem folgende Schwerpunkte intensiv erörtert:

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Jahresabschluss 2023 für AG und Konzern einschließlich Gewinnverwendungsvorschlag

Planung 2025 und mittelfristige Planung bis 2027

Investitionsprogramm 2025 und Finanzierungsplanung für den Zeitraum 2025 bis 2027

Vertriebsplanung Nabaltec-Konzern 2025

Maßnahmen im Zusammenhang mit der aktuellen gesamtwirtschaftlichen Lage und Genehmigung zum Abschluss notwendiger Rohstofflieferverträge

Die Zielsetzung und der Realisierungsstand bei Innovationsprojekten sowie die Wirksamkeit des Risikomanagementsystems, die Rechnungslegungsprozesse in der AG und im Konzern sowie die Überwachung des internen Kontrollsystems waren weitere Schwerpunkte der Arbeit des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2024. Weiterhin befasste sich der Aufsichtsrat themenübergreifend mit dem Bereich Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung (Environmental, Social, Governance - ESG).

Aufsichtsrat ausführlich über Marktentwicklungen, die Risiko- und Wettbewerbssituation sowie die Absatz-, Umsatz- und Ergebnisentwicklung informiert

Der Aufsichtsrat hat sich auch außerhalb der Sitzungen regelmäßig über wichtige Ereignisse, die für die Beurteilung der Lage und Entwicklung sowie die Leitung des Unternehmens von wesentlicher Bedeutung sind, informiert. Die aktuelle Situation des Unternehmens, die Entwicklung der Geschäftslage, wesentliche Geschäftsvorfälle sowie wichtige Entscheidungen des Vorstands waren zusätzlich Gegenstand der Gespräche zwischen Vorstand und Aufsichtsrat und wurden auch in schriftlichen Berichten behandelt. In Monats- und Quartalsberichten wurde der Aufsichtsrat insbesondere über Marktentwicklungen, die Risiko- und Wettbewerbssituation, die Absatz-, Umsatz- und Ergebnisentwicklung sowie den Grad der Planerreichung informiert. Weitere für die Geschäftsentwicklung wesentliche Aspekte, wie die Bereiche Energie, Ressourcen sowie die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland und Europa, wurden ebenfalls regelmäßig erörtert. Zu diesem Zweck stand der Vorsitzende des Aufsichtsrats in einem engen und regelmäßigen Informations- und Gedankenaustausch mit dem Vorstand.

PRÜFUNG VON JAHRES- UND KONZERNABSCHLUSS 2024

Die Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Nürnberg, hat den nach den Vorschriften des HGB aufgestellten Jahresabschluss und den Lagebericht der Nabaltec AG sowie den Konzernabschluss, der gemäß § 315e HGB auf der Grundlage der internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS aufgestellt wurde, sowie den Konzernlagebericht, jeweils zum 31. Dezember 2024, geprüft und mit uneingeschränkten Bestätigungsvermerken versehen.

Den Prüfauftrag hatte der Aufsichtsrat entsprechend dem Beschluss der Hauptversammlung vom 25. Juni 2024 erteilt. Als Prüfungsschwerpunkt für das Geschäftsjahr 2024 wurde durch den Abschlussprüfer die Bewertung der langfristigen Vermögenswerte im Konzernabschluss sowie der Finanzanlagen im Jahresabschluss festgelegt.

Die gesamten Abschlussunterlagen sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers lagen dem Aufsichtsrat rechtzeitig zur eigenen Prüfung vor. Die Mitglieder des Aufsichtsrats haben die Unterlagen eingehend geprüft. In der Bilanzsitzung am 30. April 2025 wurden die Unterlagen und die Berichte intensiv erörtert.

Der Abschlussprüfer war anwesend, berichtete über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung und stand für weitere Fragen zur Verfügung. Der Abschlussprüfer hat dem Aufsichtsrat auch seine Unabhängigkeit bestätigt; Umstände, die seine Befangenheit befürchten lassen, waren und sind nicht erkennbar. Nach der eigenen Prüfung von Jahresabschluss, Konzernabschluss, Lagebericht und Konzernlageberichtschließt sich der Aufsichtsrat dem Ergebnis der Prüfung des Abschlussprüfers Deloitte GmbH an. Weiter erklärt der Aufsichtsrat, dass nach dem abschließenden Ergebnis der Prüfung keine Einwendungen zu erheben sind. Der Aufsichtsrat hat deshalb die vom Vorstand aufgestellten Jahresabschlüsse für AG und Konzern zum 31. Dezember 2024 gebilligt. Der Jahresabschluss 2024 der Nabaltec AG ist damit festgestellt.

Aufgestellte Jahresabschlüsse für AG und Konzern zum 31. Dezember 2024 durch den Aufsichtsrat geprüft und gebilligt

DANK

Der Aufsichtsrat bedankt sich beim Vorstand und bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr stets großes Engagement sowie die erfolgreiche Arbeit in einem weiterhin fordernden Umfeld.

 

Schwandorf, 30. April 2025

GERHARD WITZANY

Vorsitzender des Aufsichtsrats

KONZERNLAGEBERICHT für das Geschäftsjahr 2024

1. Grundlagen des Konzerns

1.1 Geschäftsmodell des Konzerns

GESCHÄFTSTÄTIGKEIT

Umweltfreundliche und hochspezialisierte Produkte

Die Nabaltec AG entwickelt, produziert und vertreibt unter Einbeziehung ihrer Konzernunternehmen umweltfreundliche und zugleich hochspezialisierte Produkte auf der Basis mineralischer Rohstoffe. Der Nabaltec-Konzern gehört zu den weltweit führenden Anbietern von funktionalen Füllstoffen und Spezialoxiden auf Basis von Aluminiumhydroxid und Aluminiumoxid. Die Jahresproduktionskapazität aller Konzernunternehmen liegt derzeit bei rund 265.000 Tonnen.

Nabaltec-Produkte finden in einem sehr breit gefächerten Anwendungsspektrum ihren Einsatz:

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flammhemmende Füllstoffe für die Kunststoffindustrie, die z. B. bei Kabeln für Rechenzentren, Photovoltaik- und Windkraftanlagen, Tunneln, Flughäfen, Hochhäusern und elektronischen Geräten Verwendung finden,

Füllstoffe und Additive, die z. B. als Beschichtungsmaterial für Separatoren in Lithium-Ionen-Batterien, als mineralische Barriereschicht in Batteriedeckeln oder in "Gap-Fillern" und Klebstoffen zur Verbesserung der Wärmeleitfähigkeit eingesetzt werden,

keramische Rohstoffe zum Einsatz in der Feuerfestindustrie, in der technischen Keramik und Poliermittelindustrie,

hochspezialisierte keramische Massen für Ballistik, Mikroelektronik und keramische Filter.

Ausgezeichnete Wachstums -perspektiven für Nabaltec-Produkte

Der Einsatz von Nabaltec-Produkten erfolgt bevorzugt immer dann, wenn ein Höchstmaß an Qualität, Sicherheit, Umweltfreundlichkeit und Langlebigkeit gefordert ist. Diese Kombination wichtiger Eigenschaften ist die Basis für ausgezeichnet Wachstumsperspektiven. Die wesentlichen Treiber sind das global gestiegene Umweltbewusstsein, vielfältige internationale und nationale Gesetzgebungen sowie freiwillige Selbstverpflichtungen der Industrie zu umweltfreundlicheren Produkten. Der Bedarf an Brandschutz in der Kunststoff- und Kabelindustrie wird in den kommenden Jahren weiter wachsen; das belegen Marktforschungsstudien. Um von dieser Entwicklung zu profitieren, wurden im Produktsegment "Funktionale Füllstoffe" die Produktionskapazitäten für umweltfreundliche, flammhemmende Füllstoffe gezielt ausgebaut. Heute ist Nabaltec in diesem Bereich einer der führenden Anbieter weltweit. Mit Anwendungen in der E-Mobilität bedient Nabaltec einen weiterhin zukunftsträchtigen Markt. Mit viskositätsoptimierten Hydroxiden für das Thermomanagement und Böhmiten für Beschichtungsmaterial sieht sich Nabaltec als ein weltweit relevanter Hersteller.

Im Produktsegment "Spezialoxide" sieht Nabaltec insbesondere bei reaktiven Tonerden durch steigende Qualitätsanforderungen der Feuerfestindustrie gute Wachstumsperspektiven. Aufgrund der Vielzahl von Anwendungen und der relevanten Zielmärkte im Bereich der Technischen Keramik geht Nabaltec davon aus, ihre Marktposition langfristig festigen zu können.

Über den Vertrieb und die anwendungstechnische Beratung pflegt Nabaltec einen sehr engen Kontakt zu den Kunden. Diese Kundennähe ist die Basis für eine gezielte markt- und anwendungsorientierte Weiterentwicklung der Produkte.

UNTERNEHMENS- UND KONZERNSTRUKTUR

Nabaltec-Aktie seit 2006 im Open Market der Frankfurter Wertpapierbörse

Die Nabaltec AG mit Sitz in Schwandorf wurde 1994 gegründet und übernahm 1995 den Geschäftsbetrieb der Sparte Spezialoxide der VAW aluminium AG. Im September 2006 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Seit November 2006 sind die Aktien der Nabaltec AG im Open Market der Frankfurter Wertpapierbörse notiert, durchgängig in Qualitätssegmenten der Deutsche Börse AG. Seit März 2017 notiert die Nabaltec-Aktie im Marktsegment Scale.

Seit dem Börsengang 2006 verfügt Nabaltec über einen intakten Kapitalmarktzugang. Belege hierfür sind zum einen die Begebung der Unternehmensanleihe 2010, die Schuldscheindarlehen 2013, 2015 und 2022 sowie die 2017 durchgeführte Kapitalerhöhung. Dieser Zugang zum Kapitalmarkt, der jederzeit durch eine transparente und verlässliche Kommunikation gepflegt wird, sichert Nabaltec eine ausgewogene und weitgehend unabhängige Finanzierung.

Naprotec LLC und Nashtec LLC in Nabaltec USA Corporation gebündelt

Nabaltec ist über die im Jahr 2018 gegründete Nabaltec USA Corporation zu 100% an der Nashtec LLC (USA) sowie an der Naprotec LLC (USA) beteiligt. In der Nabaltec USA Corporation sind neben administrativen Aufgaben auch Vertriebsaktivitäten des Nabaltec-Konzerns für Nordamerika gebündelt. Die Nashtec LLC und die Naprotec LLC sind reine Produktionsgesellschaften, überwiegend für Produkte im Anwendungsbereich halogenfreier Flammschutz.

Darüber hinaus wurde im Jahr 2018 die Nabaltec (Shanghai) Trading Co., Ltd. mit Sitz in Shanghai, China, gegründet. Die Gesellschaft ist ein 100%iges Tochterunternehmen der Nabaltec und bietet mit einem Lager vor Ort kurze Lieferzeiten und eine Fakturierung in Landeswährung.

Weitere Beteiligungen oder Tochtergesellschaften existieren derzeit nicht.

Entsprechend den Charakteristika der Ziel- und Abnehmermärkte gliedert der Nabaltec-Konzern seine Tätigkeit in zwei Produktsegmente, die wiederum in Marktsegmente aufgeteilt sind.

PRODUKTSEGMENT
"FUNKTIONALE FÜLLSTOFFE"

Marktsegmente:

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Kabel

Harze, Dispersionen und Klebstoffe

Batterie

Gummi und Elastomere

PRODUKTSEGMENT
"SPEZIALOXIDE"

Marktsegmente:

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Feuerfest

Technische Keramik

Poliermittel

Adsorbentien und Katalyse

1.2 Ziele und Strategien

1. Optimierung des Kundennutzens durch fortlaufende Weiterentwicklung der Produktionsprozesse und der Produktqualität

Produkt- und Prozessentwicklung wird laufend optimiert

Durch den kontinuierlichen Austausch mit den Kunden optimiert Nabaltec eigene Produkte und Prozesse und richtet diese auf kundenspezifische Anforderungen aus. Produktverbesserungen und Scaling-up erfolgen in enger Abstimmung mit den Kunden. Insbesondere im Bereich der E-Mobilität wird Nabaltec vor neue Herausforderungen gestellt, die eine kontinuierliche Anpassung der Prozesse erfordern, um den Anforderungen dieses sich zügig entwickelnden Marktes gerecht zu werden. Darüber hinaus verfolgt Nabaltec für Kunden weltweit eine globale Freigabe- und Bereitstellungspolitik gleichwertiger Produkte aus verschiedenen Standorten. Diese Vorgehensweise bedient sich standardisierter Freigabe- und Change-Management-Prozesse und gewährleistet eine weitere Verbesserung des Kundennutzens bei gleichzeitiger Optimierung interner Abläufe.

Kontinuierliche Investition in Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten

Nabaltec investiert kontinuierlich in die internen Forschungs- und Entwicklungsabteilungen, das Analysenzentrum, eigene Technika und eine Pilotanlage. Nabaltec kooperiert darüber hinaus bereits seit Jahren mit verschiedenen Forschungsinstitutionen und beteiligt sich an Forschungskonsortien. Zur Optimierung der Prozesse gehören die sukzessive Automatisierung der Produktionsabläufe durch die neueste webbasierte Prozessleittechnik, eine effiziente Energienutzung, die durch die Zertifizierung nach DIN EN 50001 untermauert wird, und ein umfassender Umweltschutz. Nabaltec setzt sich dabei klare Ziele, den spezifischen Energieverbrauch zu reduzieren, nahezu abwasserfrei zu arbeiten und den CO 2 -Emissionsausstoß zu minimieren. Durch die Einführung von Verpackungen mit Recycling-Anteil schließt Nabaltec Materialkreisläufe.

Nabaltec wurde wiederholt von der unabhängigen, international anerkannten Nachhaltigkeits-Ratingagentur EcoVadis für ihre Leistungen im Bereich Environmental, Social & Governance (ESG) ausgezeichnet. Die Bewertung berücksichtigt internationale Nachhaltigkeitsstandards wie die Global Reporting Initiative, den Global Compact der Vereinten Nationen, dem das Unternehmen beigetreten ist, und die ISO 26000.

2. Gezielte Erweiterung der Produktpalette

Nabaltec erweitert das eigene Produktportfolio aktuell in drei Dimensionen:

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durch Neuentwicklungen von Produkten, häufig in enger Zusammenarbeit mit Schlüsselkunden. Beispielhaft ist die Entwicklung neuer keramifizierender Flammschutzmittel für Hitzebarrieren, etwa für Batteriegehäuse in Elektrofahrzeugen;

durch gezielte Weiterentwicklungen bestehender Produkte hinsichtlich Anwendungsperformance, die meist auf spezielle Kundenanforderungen ausgerichtet sind. Produkte aus dem Produktbereich Feinsthydroxide sind hierfür exemplarisch;

durch Weiterentwicklung bestehender Produkte für völlig neue Anwendungsfelder, beispielsweise wärmeleitfähige Kunststoffe.

Mit einer eigenen Pilotanlage am Standort Schwandorf verfügt Nabaltec über eine optimale Ausstattung für die Übertragung von Entwicklungsprodukten aus dem Labor bzw. Technikum in die Musterproduktion in einer Größenordnung von bis zu mehreren hundert Tonnen. Neben der Prozess- und Verfahrensentwicklung ist die Pilotanlage somit Basis für industrielle Produkteinführungen.

3. Strategische Erweiterung und Ausbau der Produktionskapazität viskositätsoptimierter Hydroxide und Böhmite

Um dem langfristig zu erwartenden Wachstum im für den Nabaltec-Konzern wirtschaftlich bedeutenden Markt für E-Mobilität gerecht zu werden und diesem konsequent zu folgen, setzt das Unternehmen auf den Ausbau der zwei relevanten Produktbereiche Viskositätsoptimierte Hydroxide und Böhmite. Bei Letzterem wird die Produktionskapazität von aktuell 10.000 Jahrestonnen auf 20.000 Jahrestonnen bis Mitte 2025 erhöht. Der Ausbau viskositätsoptimierter Hydroxide von aktuell 20.000 auf 50.000 Jahrestonnen erfolgt bis Anfang 2026 und spiegelt die stark steigende Nachfrage im Bereich des thermischen Managements wider.

4. Flexible und schnelle Anpassung der Kapazitäten und Kostenstrukturen dank zielgerichteter Controlling-Prozesse

Nabaltec verfolgt eine margenorientierte Kapazitätspolitik

Nabaltec verfolgt eine margenorientierte Kapazitätspolitik. Nachfrageschwankungen und Veränderungen in den Losgrößen müssen möglichst früh berücksichtigt werden, da die Produktionsprozesse in der Spezialchemie nur mit einer prozessimmanenten Verzögerung variiert werden können, wenn sie gleichzeitig wirtschaftlich bleiben sollen. Deshalb hat Nabaltec ein schnell wirksames und sehr differenziertes Controlling etabliert und verfügt damit über geeignete Instrumente, um die Kostenpositionen weitgehend an die Absatz- und Losgrößenschwankungen anzupassen.

5. Sicherstellung der Zukunftsinvestitionen durch eine starke Finanzierungsbasis

Um das Potenzial beider Produktsegmente im Markt voll ausschöpfen zu können, sind weiterhin Investitionen nötig. Das notwendige Know-how sowie diese Investitionstätigkeit sind gleichzeitig eine hohe Markteintrittsbarriere für mögliche neue Anbieter. Um die notwendigen Investitionsmittel zur Verfügung zu haben, setzt Nabaltec auf eine Finanzierungsbasis, die sich aus einem ausgewogenen Mix aus Eigen- und Fremdkapital zusammensetzt.

1.3 Steuerungssystem

Zielvereinbarungsprozess definiert Verantwortlichkeiten

Nabaltec hat einen den gesamten Konzern umspannenden Zielvereinbarungsprozess implementiert, der bis in die kleinsten Einheiten hinein mit differenzierten Zielvorgaben Verantwortlichkeiten definiert. Die Ergebnis-, Kosten- und Leistungsplanung unterstützt umfassend die Analyse zur Erreichung der Unternehmensziele. Soll-Ist-Vergleiche sind online verfügbar, signalisieren frühzeitig Handlungsbedarf und fördern den Prozess der Führung durch Zielvereinbarungen. Für alle Kostenstellen und Kostenträger wird monatlich ein Soll-Ist-Vergleich durchgeführt.

In allen kaufmännischen Bereichen wird die ERP-Software "Microsoft Dynamics 365 Business Central" eingesetzt. Die gesamte Darstellung der Kosten- und Leistungsrechnung, inkl. Ergebnisrechnung, erfolgt bei Nabaltec auf Basis der Controlling-Software "macs Complete". Die zentralen Steuerungsgrößen als Grundlage für die betriebswirtschaftlichen Entscheidungen im Konzern sind Umsatz und EBIT-Marge.

1.4 Grundzüge des Vergütungssystems der Organe

Die Vergütung des Vorstands und der Aufsichtsräte wird im Konzernanhang (dort Abschnitt 7.4) näher erläutert.

VORSTAND

Variables Vergütungssystem für die Vorstandsmitglieder

Die Vergütung der Vorstandsmitglieder enthält feste und variable Bestandteile, wobei sich Letztere jährlich wiederkehrend am geschäftlichen Erfolg orientieren und bezogen auf das Jahresfestgehalt nach oben begrenzt sind. Mit der Vergütung ist die gesamte Tätigkeit der jeweiligen Mitglieder des Vorstands für die Gesellschaft und deren Tochter- und Beteiligungsunternehmen abgegolten.

Die Bemessungsgrundlage für die variable Vergütung errechnet sich wie folgt: Von dem konsolidierten positiven Ergebnis nach IFRS vor Steuern unter Verrechnung der Anteile nicht kontrollierender Gesellschafter und nach Abzug eines Verlustvortrags aus dem Vorjahr erhält der Vorstandsvorsitzende eine Tantieme von 4% des Betrages und jedes weitere Vorstandsmitglied eine Tantieme von 2 % des Betrages, der 4,2 Mio. Euro überschreitet. Die variable Vergütung ist auf maximal 100 % des Jahresfestgehalts begrenzt.

Im Rahmen der festen Vergütungsbestandteile gewährt die Gesellschaft dem Vorstand neben dem Festgehalt Nebenleistungen in Form von Dienstwagennutzung, Unfallversicherung, den gesetzlichen Regelungen für Arbeitnehmer entsprechenden Zuschüssen zur Kranken- und Pflegeversicherung sowie zeitlich begrenzten Lohnfortzahlungen im Krankheits- und Todesfall. Darüber hinaus erhält der Vorstandsvorsitzende mit Eintritt des Pensionsfalles eine Pension in Höhe von maximal 67%, alle weiteren Vorstandsmitglieder erhalten eine Pension von bis zu 50 % des zuletzt erreichten Bruttojahresfestgehalts; des Weiteren wird einem hinterbliebenen Ehegatten Witwengeld von bis zu 75% der Pension im Falle des Vorstandsvorsitzenden und von bis zu 60% im Falle aller weiteren Vorstandsmitglieder gewährt.

Im Rahmen einer D&O-Versicherung mit einer Versicherungssumme bis zur Höhe von 25,0 Mio. Euro werden die Vorstände unter Beachtung des gesetzlich vorgeschriebenen Selbstbehalts von 10% des Schadens bis zur Höhe des Eineinhalbfachen ihrer festen jährlichen Vergütung versichert. Die anfallenden Versicherungsprämien trägt Nabaltec.

AUFSICHTSRAT

Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten jeweils eine feste, nach Schluss des Geschäftsjahres fällige Vergütung in Höhe von 18.000,00 Euro je Geschäftsjahr und ein Sitzungsgeld von 1.500,00 Euro je Aufsichtsratssitzung. Der Aufsichtsratsvorsitzende erhält eine feste, nach Schluss des Geschäftsjahres fällige Vergütung in Höhe von 27.000,00 Euro je Geschäftsjahr und ein Sitzungsgeld von 2.250,00 Euro je Aufsichtsratssitzung. Beginnt oder endet die Amtszeit eines Aufsichtsratsmitglieds während eines Geschäftsjahres, steht ihm die feste Vergütung zeitanteilig zu.

Mitglieder des Aufsichtsrats sind im Interesse der Gesellschaft in eine D&O-Versicherung einbezogen

Die Mitglieder des Aufsichtsrats sind (unverändert seit dem 1. Januar 2020) in eine im Interesse der Gesellschaft von dieser abgeschlossene Vermögensschadenshaftpflichtversicherung für Organe und andere Führungskräfte der Gesellschaft und der mit ihr verbundenen Unternehmen (D&O-Versicherung) mit einer Versicherungssumme von bis zu 25,0 Mio. Euro ohne Selbstbeteiligung der versicherten Mitglieder des Aufsichtsrats einbezogen. Die anfallenden Versicherungsprämien trägt Nabaltec.

Darüber hinaus erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrats den Ersatz ihrer Auslagen sowie eine eventuell auf die Aufsichtsratsvergütung anfallende gesetzliche Umsatzsteuer.

1.5 Forschung und Entwicklung

F&E-Aktivitäten nehmen eine zentrale Rolle im Unternehmen ein

Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten nehmen eine zentrale Rolle in der Gesamtstrategie von Nabaltec ein. Wichtige Elemente der F&E-Strategie sind der enge Schulterschluss und die gemeinsame Entwicklungsarbeit mit den Kunden. Der Fokus in allen Produktbereichen liegt darauf, den Kunden ein optimales Produkt liefern zu können und sie so zu unterstützen, dass ein Wettbewerbsvorteil generiert werden kann. Als ein führender Anbieter von hochspezialisierten Produkten betrachtet Nabaltec Forschung und Entwicklung als eine zentrale Kernkompetenz. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung lagen 2024 bei 2,5% vom Umsatz.

Die Ergebnisse aus der Zusammenarbeit mit den Kunden fließen unmittelbar in die Entwicklungsarbeit der technischen Bereiche Anwendungstechnik, Verfahrensentwicklung und Produktion ein. Dies gilt sowohl im Fall der Weiterentwicklung von etablierten Produkten als auch für die Entwicklung von Neuprodukten.

Um auch weiterhin auf dem weltweiten Markt erfolgreich zu sein, hat die Optimierung der Produktionsprozesse ebenfalls einen hohen Stellenwert in der F&E-Arbeit. Die Energie- und die Ressourceneffizienz sind hier schon seit jeher wesentliche Treiber und bekommen im Rahmen der ESG-Thematik zusätzliches Gewicht.

Nabaltec arbeitet intensiv mit Hochschulen und Instituten zusammen. Aktuell werden drei öffentlich geförderte Projekte der IGF (Industrielle Gemeinschaftsforschung) von Nabaltec-Mitarbeitern in projektbegleitenden Ausschüssen bearbeitet. Zu den Forschungspartnern gehören das Fraunhofer IAP in Potsdam, das Fraunhofer IWM in Freiburg, das SKZ in Würzburg, das EZD in Selb und die Papiertechnische Stiftung PTS in Heidenau. Darüber hinaus kooperiert Nabaltec mit der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Amberg-Weiden in Form einer Mitgliedschaft im PartnerCircle.

Neben dem Bestreben, neue Ideen für Produkte, Verfahren und Anwendungen auszuarbeiten und entsprechende Neuentwicklungen zu starten, sind die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten von Nabaltec auch darauf ausgerichtet, vorhandene Produkte und Verfahren weiterzuentwickeln und zu verfeinern.

Im Rahmen des Strategieprozesses greifen nach Produkt- und Anwendungsbereich zusammengestellte interdisziplinäre Teams aus Entwicklung, Vertrieb, Werks- und Verfahrensentwicklung die Erkenntnisse aus dem Markt auf und bringen sie in einen Kontext mit den identifizierten Trends. Dies gewährleistet eine zeitnahe und strategiekonforme Umsetzung von neuen Anwendungen, Prozessen und Produkten. Dabei unterstützt die eingeführte OKR-Methode den Prozess in seiner Effektivität, indem klar fokussierte Objectives und Key Results herausgearbeitet werden.

F&E-Aktivitäten bleiben auch weiterhin von Anforderungen im Bereich der Elektromobilität geprägt

Auch im Geschäftsjahr 2024 war im Bereich Forschung und Entwicklung ein Gros der Aktivitäten an den Anforderungen der E-Mobilität ausgerichtet. Die nächste Generation von Lithium-Ionen-Batteriezellen mit gesteigerten Energiedichten und damit höheren Speicherkapazitäten benötigt Separatorfolien mit immer dünneren Beschichtungen. Das erfordert die Entwicklung extrem feiner und dennoch gut dispergierbarer Böhmite. Erste Produkte konnten erfolgreich im Produktionsmaßstab hergestellt werden. Weitere Optimierungen am Produktionsprozess und die Entwicklung neuer Böhmit-Varianten finden statt, um den Kundenanforderungen nach hoher Feinheit und gleichzeitig niedriger Feuchteaufnahme in der Separatorbeschichtung nachzukommen.

Neu in der Entwicklungsarbeit ist neben der Kathodenkantenbeschichtung (Edge Coating) die Anodenbeschichtung. Auch hier spielt die enge Zusammenarbeit mit Rohstoffherstellern anderer Batteriezellkomponenten eine zentrale Rolle.

Weiterhin liegt ein Schwerpunkt der Tätigkeiten auf verfahrenstechnischen und produktionsbegleitenden Entwicklungen im Zusammenhang mit den laufenden Kapazitätserweiterungen bei Böhmiten. Projekte zu Prozess-, Kosten- und Qualitätsoptimierungen stehen dabei im Fokus.

Wärmemanagement und Flammschutz in Batteriesystemen in der E-Mobilität sind wichtige Entwicklungsfelder der Nabaltec

Anwendungen rund um das Wärmemanagement und den Flammschutz von Batteriesystemen haben 2024 signifikante Umsatzanteile erreicht. Die Arbeitsschwerpunkte der Anwendungstechnik und Entwicklung haben sich dadurch für die in Gap-Fillern und Klebebändern verwendeten APYRAL ® -HC-Produkte in Richtung anwendungstechnische Beratung und Hilfe beim Upscaling von Kundenprozessen verschoben. Darüber hinaus wird in enger Zusammenarbeit mit der Prozess- und Verfahrenstechnik, der Produktion und der Qualitätskontrolle/​Produktsicherheit an der Erweiterung der Produktionskapazitäten von gemahlenen Hydroxiden und viskositätsoptimierten Hydroxiden, zu denen die APYRAL ® -HC-Reihe gehört, gearbeitet. Parallel wird in enger Zusammenarbeit mit den Kunden an den nächsten Generationen von Wärmeleitprodukten gearbeitet.

Um im Falle des Entzündens und der Explosion einer Batteriezelle ein Übergreifen der Flammen auf das gesamte Fahrzeug zu verhindern, muss das Batteriegehäuse zusätzlich eine entsprechende Barriere-Funktion gewährleisten. Die eingesetzten Werkstoffe sollen eine mechanisch stabile Barriere ausbilden, die das Durchbrennen des Batteriedeckels verhindern.

Die von Nabaltec unter dem Namen ACTILOX ® HTB vorgestellten Produkte umfassen spezielle, auf die jeweilige Kunststoffmatrix optimierte Flammschutzmittel. Diese wurden intensiv weiterentwickelt und neben Anwendungen für Batteriedeckel auch bei Kunden bemustert, die ACTILOX ® HTB in anderen Transportanwendungen, Bauanwendungen und im Industrieanlagenbau testen.

Innovative und umweltfreundliche Produkte für den Flammschutz sind die Garanten für das langfristige Wachstum der Nabaltec

Die innovativen und umweltfreundlichen Produkte für den Flammschutz sind die Garanten für das langfristige Wachstum der Nabaltec. Das Konsortialprojekt "Tailoring the HFFR Performance of Recyclates" demonstriert, dass Nabaltec-Produkte die Kreislauffähigkeit anderer Stoffströme gewährleisten. Dabei wurde am Beispiel ausgewählter Abfallströme die Aufwertung von Post-Consumer- und industriellen Kunststoffrezyklaten zu halogenfrei flammgeschützten Spezialcompounds für Elektro- und Elektronikanwendungen aufgezeigt. Das 2024 abgeschlossene Projekt wurde am Fraunhofer LBF in Darmstadt durchgeführt.

In der Feuerfestindustrie sieht der Konzern seit Jahren einen Trend zum verstärkten Einsatz von hochreaktiven Aluminiumoxiden. Nabaltec hat daher die Entwicklungsaktivitäten im Anwendungsbereich Feuerfest auf die Erweiterung des Produktportfolios bei Reaktivtonerden ausgerichtet.

Viele neue Anwendungen in der technischen Keramik erfordern Materialien mit gesteigertem Eigenschaftsniveau, bei dem verfügbare Standard-Produkte an ihre Grenzen kommen. Nabaltec hat hierfür NABALOX ® HPA 40 entwickelt, ein neues, hochreines Aluminiumoxid mit einem Al2O3-Gehalt von über 99,9 %. Durch die reduzierte Primärpartikelgröße von etwa nur 200 nm zeigt sich das Material außerordentlich sinterreaktiv und kann somit bei deutlich niedrigeren Temperaturen gesintert werden. Diese Eigenschaften macht NABALOX ® HPA 40 zu einer exzellenten Wahl für Anwendungen wie zum Beispiel in der Halbleiterproduktion, in der Medizintechnik oder in Komponenten für erneuerbare Energien.

2. Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

2.1.1 GESAMTWIRTSCHAFTLICHE SITUATION

Weltwirtschaft wuchs 2024 insgesamt stabil, in der Eurozone blieb das Wachstum jedoch gedämpft, Deutschland blieb hinter den anderen Ländern der Eurozone zurück

Der Internationale Währungsfonds (IMF) veröffentlichte mit 3,2 % im Januar 2025 den Wert für das erwartete Wirtschaftswachstum des Jahres 2024. Damit blieb die globale Wirtschaft stabil, auch wenn das Maß an Stabilität unter den Ländern stark variierte. Das Wachstum in China lag mit 4,7% im Jahresvergleich unter den Erwartungen. Ein schneller als erwarteter Anstieg der Nettoexporte konnte die unerwartet starke Verlangsamung des Konsums nur teilweise ausgleichen, die auf die verzögerte Stabilisierung des Immobilienmarktes und anhaltend niedriges Verbrauchervertrauen zurückzuführen war. In der Eurozone blieb das Wachstum gedämpft, wobei Deutschland hinter den anderen Ländern des Euroraums zurückblieb. Dies war vor allem auf die anhaltende Schwäche in der Industrieproduktion und bei den Warenexporten zurückzuführen, selbst wenn der Konsum mit der Erholung der Realeinkommen anzog. In Japan schrumpfte die Wirtschaftsleistung leicht, bedingt durch vorübergehende Lieferkettenstörungen. Im Gegensatz dazu blieb die Dynamik in den Vereinigten Staaten robust. 1

Die deutsche Wirtschaft, so berichtet das Institut für Weltwirtschaft in Kiel (IfW), entwickelt weiterhin keine spürbare Aufwärtsdynamik. Seit fast drei Jahren wechselten sich in Deutschland die Quartale mit steigender und rückläufiger Wirtschaftsleistung ab. Im Ergebnis trete die ökonomische Aktivität praktisch auf der Stelle. Mit einer Konjunkturentwicklung von -0,2 % liegt Deutschland 2024 deutlich unter dem Durchschnitt im Euroraum von 0,8%. 2 Die Gesamtschau lässt die Wirtschaftsexperten des Kieler Instituts darauf schließen, dass die industrielle Schwäche in Deutschland nicht nur konjunktureller Natur ist, sondern in erheblichem Maße auch strukturellen Faktoren geschuldet ist. Hierfür spreche insbesondere der Stellenabbau bei bislang insgesamt moderater Ausweitung der Kurzarbeit. Ausweislich der aufwärtsgerichteten Industrieproduktion in der übrigen Welt, die längst zum vorpandemischen Trend zurückgefunden habe, leide die Industrie hierzulande neben zunehmender Konkurrenz insbesondere aus China auch unter standortspezifischen Wettbewerbsnachteilen. Insgesamt laste eine erhebliche Unsicherheit über die Ausrichtung der zukünftigen hiesigen Wirtschaftspolitik auf der deutschen Wirtschaft, die insbesondere die Investitionsbereitschaft hemme und auch das Konsumklima belaste. 3

1 IMF - World Economic Outlook, January 2025
2 Kieler Konjunkturberichte Nr. 119 (2024/​Q4), Weltwirtschaft im Winter 2024
3 Kieler Konjunkturberichte Nr. 120 (2024/​Q4), Deutsche Wirtschaft im Winter 2024

2.1.2 BRANCHENSITUATION

Hersteller in der Spezialchemie verzeichneten 2024 einen Produktionsrückgang von 2 %

Die Chemie- und Pharmaindustrie musste erneut auf ein schwieriges Jahr zurückblicken, in dem wichtige Impulse ausgeblieben sind. Gemäß dem Verband der Chemischen Industrie (VCI) verzeichnete die Produktion der chemisch-pharmazeutischen Industrie lediglich ein Plus von 2% gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt liegt der Output noch weit unter dem Niveau der vergangenen Jahre: Die Produktion der chemisch-pharmazeutischen Industrie fiel 2024 rund 16% niedriger aus als 2018, die Chemie verzeichnete ein Minus von 17%. Insbesondere bei Herstellern der Spezialchemie fiel die Bilanz ernüchternd aus: Bereits zum dritten Mal in Folge gab es dort einen Produktionsrückgang - 2024 lag er bei 2 %. Seit nunmehr vier Jahren in Folge liege die Chemie- und Pharmabranche laut VCI deutlich unter dem notwendigen Grundwert für einen rentablen Betrieb. Die Produktionsanlagen wurden 2024 im Schnitt nur zu 75% ausgelastet. Umsatzseitig führte dies zu einem Rückgang von 2 % gegenüber dem Vorjahr. 4

Der langfristige Trend einer steigenden Nachfrage nach halogenfreien, flammhemmenden Füllstoffen ist unverändert intakt

Der langfristige Trend einer steigenden Nachfrage nach halogenfreien, flammhemmenden Füllstoffen und insbesondere Aluminiumhydroxid bleibt im Grundsatz unverändert intakt. Unabhängige Marktprognosen gehen von einer durchschnittlichen jährlichen Nachfragesteigerung von weltweit 5,2 % bis 2028 aus (auf Basis ATH, Quelle: MarketsandMarkets, 2023). 5 Vor allem das wachsende öffentliche Bewusstsein für die Notwendigkeit von Brandschutz wie auch die zunehmende Substitution von potenziell umweltbelastenden Flammschutzmitteln durch das umweltfreundliche, halogenfreie Aluminiumhydroxid fördern das Marktwachstum. Diese Entwicklung wirkt sich insbesondere positiv auf den Produktbereich Feinsthydroxide aus. Auch für Böhmite mit ihren vielfältigen Anwendungsfeldern, allen voran in der E-Mobilität, sind die langfristigen Perspektiven nach Einschätzung von Nabaltec weiterhin gut, wenngleich es in diesem Bereich zu einer temporären Nachfragedelle gekommen ist. Der Produktbereich Viskositätsoptimierte Hydroxide konnte 2024 in den Anwendungsfeldern der Wärmeleitfähigkeit deutlich zulegen. Immer kürzere und schnellere Ladezyklen fordern ein leistungsstärkeres und möglichst kostengünstiges Batterie- und Bauteilmanagement bei der E-Mobilität.

Im Bereich der Spezialoxide wird der Feuerfestmarkt durch die schwächere Nachfrage aus der Stahlindustrie geprägt. Trotz des gegenwärtigen Nachfragedämpfers im Bereich Stahl hält der Trend zu höherwertigen Feuerfestprodukten und verschleißbeständigeren Keramiken weiterhin an. Nach Einschätzung von Marktexperten wird das Wachstum bei Feuerfestprodukten bei 4,3 % und in der technischen Keramik bei 6,5 % pro Jahr bis 2028 (Quelle: IMARC Group, 2023) liegen. 6

4 Pressemitteilung VCI, Jahresbilanz 2024, 13. Dezember 2024
5 MarketsandMarkets, Studie "Flame Retardants Market, Global Forecast to 2028‟, Update aus dem Jahr 2023
6 IMARC Group, Studie "Aluminum Oxide Market: Global Industry Trends, Share, Size, Growth, Opportunity and Forecast 2023-2028‟ aus dem Jahr 2023

2.2 Geschäftsverlauf

Nabaltec erzielte 2024 den zweitstärksten Umsatz der Unternehmensgeschichte, wenn gleich die Entwicklung konjunkturbedingt gebremst verlief

Das Jahr 2024 entwickelte sich für Nabaltec zwar verhalten, aber bereits mit einer positiven Umkehr gegenüber dem Vorjahr. Während 2023 sowohl der Absatz als auch der Umsatz rückläufig waren, konnte im Geschäftsjahr 2024 ein Zuwachs erzielt werden. In beiden Produktsegmenten "Funktionale Füllstoffe" und "Spezialoxide" wurde auf Gesamtjahressicht der Absatz gesteigert, wodurch die weiterhin intakte Nachfrage belegt wird. Auf der Abnehmerseite bleibt der Fokus auf geringen Lagerbeständen bei weiterhin kurzfristigem und sprunghaftem Orderverhalten bestehen. Der Konzernumsatz der Nabaltec belief sich 2024 auf TEUR 203.602 und stellt damit nach dem Rekordjahr 2022 (TEUR 218.839) den zweitstärksten Umsatz in der Geschichte des Unternehmens dar.

Beim operativen Ergebnis (EBIT) erzielte Nabaltec 2024 TEUR 22.258 nach TEUR 18.339 im Vorjahr (+21,4%). Die EBIT-Marge (bezogen auf die Gesamtleistung) wurde im Jahr 2024 auf 10,8 % gesteigert (Vorjahr: 9,1 %). Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag 2024 bei TEUR 34.177 und hatte im Jahr zuvor bei TEUR 31.003 gelegen, was einer Steigerung von +10,2 % entspricht.

Umsatzseitig wurde die Prognose um 0,3 Prozentpunkte leicht verfehlt; beim EBIT konnte die prognostizierte Marge übertroffen werden

Mit dem erzielten Umsatzplus von 1,7 % gegenüber dem Vorjahr wurde die Prognose der Nabaltec von einem leichten Umsatzwachstum in der Bandbreite von 2 % bis 4% minimal verfehlt. Ergebnisseitig übertraf Nabaltec bei der EBIT-Marge von 10,8 % die Prognose (EBIT-Marge in der Bandbreite von 8 % bis 10 %).

2.3 Lage

2.3.1 ERTRAGSLAGE

Im Geschäftsjahr 2024 erzielte der Nabaltec-Konzern einen Umsatz von TEUR 203.602 nach TEUR 200.133 im Vorjahr (+1,7 %). Mit 8,8 % war die Absatzmenge im Jahr 2024 deutlich überproportional zum Umsatz gestiegen. Der spürbare Preisdruck im Markt war in der Hauptsache durch Überkapazitäten und einen starken Wettbewerb begründet.

In den ersten drei Monaten 2024 lag der Konzernumsatz der Nabaltec bei TEUR 54.049 und somit 5,2 % hinter dem Vorjahr zurück (Q1/​2023: TEUR 57.038). Allerdings ließ der Jahresbeginn 2024 bereits eine positive Trendwende erahnen, denn gegenüber den Vorquartalen des Vorjahres konnte mit dem ersten Quartal 2024 bereits wieder Wachstum erzielt werden. Die Absatzmengen lagen im ersten Quartal 2024 lediglich 1,1 % hinter dem ersten Quartal des Vorjahres zurück. Dank einer sehr guten Entwicklung im zweiten Quartal 2024, in dem die Absatzdynamik insbesondere im Produktsegment "Funktionale Füllstoffe" merklich zunahm, erzielte das Unternehmen ein Umsatzplus von 10,7 % auf TEUR 54.323 (Q2/​2023: TEUR 49.059). Diese sehr hohe Dynamik konnte jedoch im weiteren Verlauf des Jahres nicht aufrechterhalten werden. Das dritte Quartal 2024 lag mit TEUR 49.793 in etwa auf dem Niveau des Vorjahres (Q3/​2023: TEUR 49.752). Im vierten Quartal 2024 wurde ein Konzernumsatz von TEUR 45.437 nach TEUR 44.284 erzielt (+2,6 %).

Im Produktsegment "Funktionale Füllstoffe‟ lag der Umsatz 2024 bei TEUR 148.028

Nach Produktsegmenten entwickelte sich der Umsatz des Unternehmens im Geschäftsjahr 2024 wie folgt: Im Produktsegment "Funktionale Füllstoffe" erzielte Nabaltec einen Umsatz von TEUR 148.028 nach TEUR 142.309 im Vorjahr. Dies entspricht einem Wachstum von 4,0%. Die Absatzmengen sind 2024 bei einer intakten Nachfrage insgesamt um 11,8% gestiegen, allerdings mussten zum Teil Preiszugeständnisse in Kauf genommen werden. Der Absatz im Produktbereich Böhmite zeigte sich enttäuschend und blieb rund ein Viertel hinter dem Vorjahr zurück. Insgesamt wurde ein Umsatz in diesem Produktbereich von TEUR 12.496 erzielt nach TEUR 17.320 im Jahr 2023. Der Anteil der Böhmite am Konzernumsatz sank damit auf rund 6 % nach etwa 9 % im Vorjahr.

Im Produktsegment "Spezialoxide" lag der Umsatz 2024 bei TEUR 55.574 nach TEUR 57.824 im Vorjahr (-3,9%). Dabei konnte auch in diesem Produktsegment der Absatz leicht gegenüber dem Vorjahr zulegen (+2,3%). Die anhaltende Schwäche der Stahlindustrie ließ jedoch noch keine wesentliche Verbesserung der Dynamik zu.

UMSATZ NACH PRODUKTSEGMENTEN 2024 (IN TEUR)

UMSATZ NACH REGIONEN 2024 (IN %)

Exportquote liegt mit 76,6 % auf einem hohen Niveau

Auf Gesamtjahressicht ist der Exportanteil leicht gestiegen und liegt mit 76,6 % (Vorjahr: 75,0%) auf einem weiterhin sehr hohen Niveau. Dabei sind die Hauptabnehmer der Nabaltec mit einem Anteil von 52,4% in Europa (ohne Deutschland).

Der Umsatzanteil in den USA ist gegenüber dem Vorjahr um 1,7 Prozentpunkte gestiegen. In Asien war der Umsatz leicht rückläufig.

Die Ordereingänge addierten sich über das Gesamtjahr 2024 auf TEUR 207.376. Im Geschäftsjahr 2023 hatte der Auftragseingang bei TEUR 176.436 gelegen. Aufträge waren über das Jahr 2024 hinweg weiterhin eher kurzfristiger Natur und wurden kundenseitig stark am aktuellen Bedarf geordert. Nabaltec beendete das Jahr 2024 mit einem Auftragsbestand in Höhe von TEUR 41.791 (Vorjahr: TEUR 38.017).

Gesamtleistung lag im Jahr 2024 bei TEUR 206.833

Die Gesamtleistung im Nabaltec-Konzern lag 2024 bei TEUR 206.833 nach TEUR 201.104 im Vorjahr. Maßgeblich für diese Entwicklung sind die gegenüber 2023 verbesserte Umsatzentwicklung wie auch der gestiegene Bestandsaufbau an fertigen und unfertigen Erzeugnissen in Höhe von TEUR 1.910 nach TEUR 556 im Vorjahr. Das Unternehmen hatte unterjährig bewusst Bestände aufgebaut, insbesondere fertige Erzeugnisse im Produktsegment "Spezialoxide", um dort die Lieferfähigkeit im Rahmen einer Generalsanierung eines Kalzinierofens im vierten Quartal zu gewährleisten.

Bei den sonstigen betrieblichen Erträgen lag Nabaltec zum Jahresende bei TEUR 4.285 (Vorjahr: TEUR 2.770). Diese beinhalten neben Währungsgewinnen (TEUR 1.277) insbesondere Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und verjährten Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 825 sowie Fördermittel in Höhe von TEUR 493.

OPERATIVE AUFWANDSQUOTEN IN RELATION ZUR GESAMTLEISTUNG (IN %)

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2024 2023
Materialaufwand 50,3 50,6
Personalaufwand 19,4 19,0
Sonstige betriebliche Aufwendungen 15,9 16,3

Die Abschreibungsquote (in Relation zur Gesamtleistung) betrug im Jahr 2024 5,8 % nach 6,3% im Vorjahr. Die Abschreibungen beliefen sich auf einen Gesamtwert von TEUR 11.919 nach TEUR 12.664 im Jahr zuvor. Trotz umfangreicher Investitionen waren die Abschreibungen rückläufig. Die im Bau befindlichen Anlagen werden überwiegend erst in den Jahren 2025 und 2026 fertiggestellt und in Betrieb gehen.

Kosten für Rohstoffe sanken 2024 bei einem leicht niedrigeren Niveau der Absatzkosten

Bei der Materialaufwandsquote (in Relation zur Gesamtleistung) erreichte das Unternehmen mit 50,3 % in etwa das Vorjahresniveau (Vorjahr: 50,6 %). Absolut lag der Materialaufwand aufgrund gestiegener Absatzmengen bei TEUR 104.051 nach TEUR 101.856 (+2,2 %). Die spezifischen Kosten für Rohstoffe und Energie waren 2024 rückläufig, gleichzeitig sank auch das Preisniveau beim Absatz.

Die Rohergebnismarge (in Relation zur Gesamtleistung) stieg von 50,7% im Vorjahr auf 51,8% im Jahr 2024. In absoluten Zahlen lag das Rohergebnis im Jahr 2024 bei TEUR 107.067 nach TEUR 102.018 im Vorjahr.

Bei einer Mitarbeiterzahl im Konzern von 501 Personen zum Jahresende 2024 (31. Dezember 2023: 516) stieg die Personalkostenquote (in Relation zur Gesamtleistung) im Vergleich zum Vorjahr minimal von 19,0% auf 19,4%. Zum Jahresbeginn 2024 und erneut im September wurden Tariferhöhungen umgesetzt. Darüber hinaus beinhalten die Personalkosten im Jahr 2024 analog zur Gewinnentwicklung leicht höhere Tantiemen und Prämien als im Vorjahr. Absolut war der Personalaufwand von TEUR 38.175 im Jahr 2023 auf TEUR 40.106 im Berichtsjahr gestiegen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen mit TEUR 32.784 weitgehend auf dem Niveau des Vorjahres von TEUR 32.840. Frachtkosten waren bei der gestiegenen Absatzmenge erhöht, gleichzeitig reduzierten sich Kosten für Reparaturen und Fremdleistungen. Die Kostenquote der sonstigen betrieblichen Aufwendungen, gemessen an der Gesamtleistung, lag bei 15,9% nach 16,3% im Vorjahr.

EBITDA 2024 bei TEUR 34.177 (+10,2 %)

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag bei TEUR 34.177 im Berichtsjahr nach TEUR 31.003 im Jahr zuvor (+10,2 %). Die EBITDA-Marge (in Relation zur Gesamtleistung) betrug 16,5% im Jahr 2024 (Vorjahr: 15,4 %).

Für das Jahr 2024 errechnet sich ein operatives Ergebnis (EBIT) von TEUR 22.258 nach TEUR 18.339 im Vorjahr. Die EBIT-Marge (bezogen auf die Gesamtleistung) liegt im Jahr 2024 bei 10,8 % (Vorjahr: 9,1 %).

EBIT (IN TEUR)

Das Ergebnis vor Steuern (EBT) betrug 2024 TEUR 20.179, nachdem es im Vorjahr bei TEUR 16.139 gelegen hatte. Darin enthalten ist das Finanzergebnis 2024 in Höhe von TEUR -2.079, das im Vorjahr TEUR -2.200 betragen hatte. Neben Zinsaufwendungen in Höhe von TEUR 4.707 konnten aufgrund der guten Cash-Situation Zinserträge in Höhe von TEUR 2.628 im Jahr 2024 realisiert werden.

Der Steueraufwand lag im Geschäftsjahr 2024 bei TEUR 5.918 nach TEUR 4.721 im Vorjahr.

Ergebnis je Aktie 2024 bei 1,62 Euro

Für das abgelaufene Geschäftsjahr errechnet sich damit ein Konzernergebnis von TEUR 14.261 nach TEUR 11.418 im Vorjahr. Dies entspricht einem Ergebnis je Aktie im Jahr 2024 von 1,62 Euro (Vorjahr: 1,30 Euro).

Insgesamt beurteilt der Vorstand die Ertragslage der Nabaltec daher als zufriedenstellend.

SEGMENTBERICHT: ENTWICKLUNGEN IN DEN PRODUKTSEGMENTEN

FUNKTIONALE FÜLLSTOFFE (IN TEUR)

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2024 2023
Umsatz 148.028 142.309
EBITDA 30.625 26.606
EBIT 21.506 16.929
Investitionen 25.818 12.318

Im Produktsegment "Funktionale Füllstoffe‟ sind die grundlegenden Markttreiber intakt

Im Produktsegment "Funktionale Füllstoffe" verbesserte sich der Umsatz 2024 um 4,0 % von TEUR 142.309 im Vorjahr auf TEUR 148.028. Die Absatzmenge stieg im Vergleichszeitraum in diesem Segment um 11,8%. Nabaltec rechnet für einen mittelfristigen Zeithorizont weiter mit einer positiven Dynamik beim Absatz und erwartet auch eine positive Preisentwicklung. Langfristig zeichnet sich im Produktsegment "Funktionale Füllstoffe" darüber hinaus ab, dass die grundlegenden Markttreiber für die Produkte intakt sind.

UMSÄTZE PRODUKTSEGMENT "FUNKTIONALE FÜLLSTOFFE" NACH QUARTALEN (IN TEUR)

Das EBITDA im Produktsegment "Funktionale Füllstoffe" stieg von TEUR 26.606 im Vorjahr auf TEUR 30.625 im Geschäftsjahr.

Produktsegment "Funktionale Füllstoffe‟ bildete auch 2024 den Investitionsschwerpunkt

Mit rund 80 % der Gesamtinvestitionen bildete das Produktsegment "Funktionale Füllstoffe" den Investitionsschwerpunkt 2024 im Nabaltec-Konzern. Investitionsausgaben wurden vor allem für den Ausbau der Kapazitäten in den Produktbereichen Böhmite und Viskositätsoptimierte Hydroxide getätigt, außerdem für Ersatzinvestitionen und für die Optimierung von Produktionsprozessen.

SPEZIALOXIDE (IN TEUR)

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2024 2023
Umsatz 55.574 57.824
EBITDA 3.552 4.397
EBIT 752 1.410
Investitionen 6.329 1.730

Umsatz im Produktsegment "Spezialoxide‟ lag bei TEUR 55.574 (-3,9 %)

Im Produktsegment "Spezialoxide" ergab sich ein Umsatz von TEUR 55.574 im Berichtsjahr nach TEUR 57.824 im Jahr zuvor (-3,9 %). In Summe war die Absatzmenge im Produktsegment um 2,3 % gestiegen. Die Schwäche der Stahlindustrie hinterlässt weiter ihre Spuren in diesem Segment.

UMSÄTZE PRODUKTSEGMENT "SPEZIALOXIDE" NACH QUARTALEN (IN TEUR)

Das EBITDA im Produktsegment "Spezialoxide" lag im abgelaufenen Geschäftsjahr bei TEUR 3.552 nach TEUR 4.397 im Vorjahr.

Rund 20 % der Gesamtinvestitionen flossen in das Produktsegment "Spezialoxide", vor allem in Ersatzinvestitionen und für die Prozessoptimierung.

2.3.2 FINANZLAGE

Das Finanzmanagement ist direkt dem Vorstand zugeordnet und umfasst schwerpunktmäßig das Management der Kapitalstruktur, die Liquiditätssteuerung, die Zins- und Devisenkursabsicherung sowie die Finanzmittelbeschaffung. Die Tochterunternehmen sind in das Konzernliquiditätsmanagement eingebunden.

Wechselkursschwankungen zwischen US-Dollar und Euro begegnet Nabaltec mit dem Einsatz von Devisenkurssicherungsinstrumenten, wenn dies aufgrund des Umfangs der Fremdwährungsgeschäfte angezeigt ist.

Der Finanzierungsbedarf für das angestrebte Wachstum sowie für die getätigten Investitionen wird mithilfe des Eigenkapitals, über Darlehen sowie über den operativen Cashflow sichergestellt.

Die Schuldscheindarlehensverträge der Nabaltec unterliegen Covenants, die sich an den "Leverage Coverage Ratios" bemessen. Im Geschäftsjahr 2024 kam es zu keinen Verletzungen der zum 31. Dezember 2024 geltenden Covenants.

Insgesamt beurteilt der Vorstand die Finanzlage der Nabaltec daher als sehr stabil.

2.3.2.1 Kapitalstruktur

Eigenkapital stieg 2024 auf TEUR 153.210

Das Grundkapital der Nabaltec beträgt TEUR 8.800. Das Konzerneigenkapital stieg zum 31. Dezember 2024 auf TEUR 153.210 nach TEUR 141.810 im Vorjahr. Der Zuwachs resultierte insbesondere aus dem positiven Konzernergebnis.

Die langfristigen Schulden lagen zum 31. Dezember 2024 bei TEUR 125.893 und damit leicht über dem Niveau des Vorjahres (TEUR 122.561 zum 31. Dezember 2023). Die kurzfristigen Schulden stiegen gegenüber dem 31. Dezember 2023 von TEUR 16.511 auf TEUR 19.155. Höhere kurzfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie aus Ertragsteuern waren hierfür ausschlaggebend.

STRUKTUR DER PASSIVA (IN %)

SONSTIGE FINANZIERUNGSINSTRUMENTE

Nabaltec hat Leasinggeschäfte mit Vertragslaufzeiten von bis zu zehn Jahren vereinbart. Im Geschäftsjahr 2024 wurden diese auf Grundlage der Wahlrechte nach IFRS 16.5 nicht im Konzernabschluss angesetzt. Außerdem bedient sich Nabaltec eines fortlaufenden Factorings für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, auch um eventuelle Ausfallrisiken zu minimieren. Weitere Instrumente, die dem Financial Engineering zugerechnet werden können, werden im Nabaltec-Konzern nicht eingesetzt.

2.3.2.2 Investitionen

Nabaltec investierte 2024 TEUR 32.147, die insbesondere in den Ausbau der Kapazitäten in den Produktbereichen Böhmite und Viskositätsoptimierte Hydroxide flossen

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat der Nabaltec-Konzern TEUR 32.147 in das Anlagevermögen investiert, nach TEUR 14.048 im Vorjahr. Im Jahr 2024 lag der Investitionsschwerpunkt auf dem Standort Schwandorf. Die Mittel flossen insbesondere in technische Anlagen und Maschinen für den Ausbau der Kapazitäten in den Produktbereichen Böhmite und Viskositätsoptimierte Hydroxide sowie für Ersatzinvestitionen, für Digitalisierungsprojekte und für die Prozessoptimierung am Standort Schwandorf.

Für 2025 plant die Nabaltec mit Investitionsausgaben auf dem Niveau des Vorjahres, vorrangig für den Kapazitätsausbau bei viskositätsoptimierten Hydroxiden und Böhmiten. Darüber hinaus sind Mittel für Ersatzinvestitionen, für die Prozessoptimierung, für Infrastrukturmaßnahmen und für Digitalisierungsprojekte geplant.

2.3.2.3 Liquidität

Der operative Cashflow des Nabaltec-Konzerns stieg auf TEUR 35.159, nachdem er im Vorjahr bei TEUR 16.452 gelegen hatte. Sowohl das verbesserte Periodenergebnis als auch starke Veränderungen im Working Capital wirkten sich positiv auf den Kapitalfluss aus. Das Vorratsvermögen wurde gegenüber dem Vorjahr deutlich reduziert und die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen nahmen zu.

Der Mittelabfluss für Investitionen stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr auf TEUR 32.103 gegenüber TEUR 13.994 im Vorjahr.

Dividendenauszahlung für das Geschäftsjahr 2023 lag bei TEUR 2.464

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit lag 2024 mit TEUR -3.492 auf dem Niveau des Vorjahres (TEUR -3.413). Darin enthalten ist eine Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2023 in Höhe von TEUR 2.464. Die gezahlten Zinsen lagen bei TEUR 3.539 und die erhaltenen Zinsen bei TEUR 2.511.

Free-Cashflow bei TEUR 3.056

Als Saldo aus operativem und investivem Cashflow ergibt sich für das Jahr 2024 ein Free-Cashflow in Höhe von TEUR 3.056. Im Vorjahr hatte der Free-Cashflow bei TEUR 2.458 gelegen.

Der Finanzmittelfonds des Nabaltec-Konzerns als Summe aus Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten lag zum 31. Dezember 2024 bei TEUR 86.527 nach TEUR 85.955 zum Bilanzstichtag des Vorjahres.

2.3.2.4 Vermögenslage

Die Konzernbilanzsumme stieg im Vergleich zum 31. Dezember 2023 von TEUR 280.882 auf TEUR 298.258 zum Ende des Berichtsjahres. Bei den Aktiva stiegen die langfristigen Vermögenswerte von TEUR 120.716 im Vorjahr auf TEUR 157.014 zum 31. Dezember 2024. Darin enthalten sind geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau in Höhe von TEUR 41.479 (31. Dezember 2023: TEUR 15.428) sowie Anlagen in Festgelder in Höhe von TEUR 15.000 (31. Dezember 2023: TEUR 0).

Die kurzfristigen Vermögenswerte sanken von TEUR 160.166 zum 31. Dezember 2023 auf TEUR 141.244 zum Bilanzstichtag 2024.

Der Vorstand beurteilt die Vermögenslage als stabil.

STRUKTUR DER AKTIVA (IN %)

2.4 Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

2.4.1 FINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN

Umsatzwachstum und EBIT-Marge werden als zentrale Steuerungsgrößen herangezogen

Der Geschäftserfolg der Nabaltec basiert auf einer langfristigen Wachstumsstrategie. Ziel der Konzernsteuerung ist es, dass der Konzern profitabel und kapitaleffizient wächst. Deshalb wird den Steuerungsgrößen Umsatz und EBIT-Marge große Bedeutung beigemessen. Entsprechend liegt der Fokus auf der kontinuierlichen Überwachung und Optimierung dieser beiden bedeutsamsten operativen finanziellen Leistungsindikatoren, die gleichzeitig die Basis für die operativen Entscheidungen bilden und somit als Grundlage für die Prognose dienen.

Nabaltec zieht zusätzlich die nachstehenden Renditekennzahlen zur Kontrolle des Konzernerfolgs heran. Das unternehmensinterne Controlling- und Steuerungssystem bildet die Grundlage für eine wertorientierte Steuerung des Konzerns durch den Vorstand der Nabaltec AG.

UMSATZ- UND KAPITALRENDITEN (IN %)

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2024 2023
Eigenkapitalrendite 9,3 8,1
Return on Capital Employed (ROCE) 11,5 10,2

Die Eigenkapitalrendite ergibt sich aus dem Verhältnis von Konzernjahresergebnis zum Eigenkapital.

Der Return on Capital Employed (ROCE) stellt das EBIT dem eingesetzten Kapital gegenüber (Anlagevermögen + Working Capital). Die verbesserte Kennzahl im Geschäftsjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr resultiert aus dem gestiegenen EBIT.

Diese beiden finanziellen Leistungsindikatoren werden nicht zur internen Steuerung des Konzerns herangezogen.

2.4.2 NICHTFINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN

Die nachstehend genannten nichtfinanziellen Leistungsindikatoren werden nicht zur konkreten internen Steuerung des Unternehmens bzw. des Konzerns herangezogen, werden von der Gesellschaft jedoch als wichtig für die weitere Entwicklung angesehen und daher laufend beobachtet.

Mitarbeiter

Ausbildungsquote langfristig auf einem hohen Niveau

Der Nabaltec-Konzern beschäftigte zum Jahresende 2024 insgesamt 501 Mitarbeiter (31. Dezember 2023: 516). Davon waren 484 Mitarbeiter (31. Dezember 2023: 500) in Deutschland tätig. In dieser Zahl enthalten sind auch 45 Auszubildende (31. Dezember 2023: 43). Nabaltec legt großen Wert auf eine gute Ausbildung. So stellten die Auszubildenden mit einer Quote von 9,0 % auch im Geschäftsjahr 2024 einen schon traditionell bemerkenswert großen Teil der Belegschaft. Die Auszubildenden von Nabaltec zählen regelmäßig zu den Jahrgangsbesten. Aktuell werden Ausbildungsplätze (m/​w/​d) in den Berufen Industriekaufmann, Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung, Fachinformatiker für Systemintegration, Chemielaborant, Chemikant, Produktionsfachkraft Chemie, Industriemechaniker und Elektroniker für Betriebstechnik sowie ein duales Studium Bio- und Umweltverfahrenstechnik angeboten.

Nabaltec bietet Mitarbeitern weitreichende Entwicklungsmöglichkeiten sowie zahlreiche Maßnahmen im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements

Unternehmensintern bietet Nabaltec Perspektiven und Weiterentwicklungsmöglichkeiten, um auch auf diesem Wege die Identifikation mit dem Unternehmen sowie den Einsatz und das Engagement der Mitarbeiter zu fördern. Im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements bietet das Unternehmen zahlreiche Maßnahmen zur Erhaltung und Förderung der Gesundheit an. Für das große Engagement in diesem Kontext bekam die Nabaltec von der AOK Bayern bereits zum wiederholten Male die Auszeichnung "Gesundes Unternehmen im Betrieblichen Gesundheitsmanagement" in Silber verliehen.

Kundenbeziehungen

Ziel von Nabaltec ist es, die eigene Marktposition kontinuierlich zu festigen und punktuell weiter auszubauen. Als Premiumanbieter legt das Unternehmen Wert auf eine hohe Qualität und einen sehr guten Kundenservice, was kundenseitig regelmäßig bestätigt wird.

Die Kundennachfrage in Nordamerika lag 2024 auf einem überdurchschnittlichen Niveau. Die Nashtec LLC in den USA hat den Hauptbedarf des Marktes sicher gedeckt. Für Nachfragespitzen konnte Nabaltec zusätzliche Mengen aus Deutschland kurzfristig bereitstellen. Mit den Produkten der Naprotec LLC hat Nabaltec den Ausbau des Kundenstamms intensiviert. Kundenseitig wächst kontinuierlich das Interesse an diesen Produkten und dem Ausbau der Geschäftsbeziehung.

Die Vertriebstochter in Shanghai richtet ihren Fokus auf die Bearbeitung des Markts der E-Mobilität aus. Die Bevorratung vor Ort ermöglicht Nabaltec kurze Lieferzeiten sowie eine Fakturierung in Landeswährung.

Um einen 360-Grad-Zugang zu wichtigen Märkten und Technologien gewährleisten zu können, ist das Unternehmen in mehreren europäischen Verbänden tätig. Neben den beiden Cefic-Fachgruppen pinfa (Phosphorus, Inorganic and Nitrogen Flame Retardants Association) und EPSA (European Producers of Specialty Alumina) ist Nabaltec auch im paneuropäischen Verband der Kunststofferzeuger PlasticsEurope Deutschland e. V., der Forschungsgesellschaft Kunststoffe e.V. sowie in der DKG (Deutsche Keramische Gesellschaft) und dem Wirtschaftsverband Deutsche Feuerfest-Industrie (DFFI) engagiert.

Über das Engagement in Verbänden besitzt Nabaltec einen sehr guten Zugang zu wichtigen Märkten

In den USA und China engagiert sich Nabaltec in der pinfa North America bzw. pinfa China. Nabaltec ist Mitglied der Amerikanischen Keramischen Gesellschaft (ACerS) und plant in dieser Region den Ausbau der Verbandsarbeit, um weitere wichtige Märkte abdecken zu können. Durch dieses Engagement können sehr frühzeitig wichtige Trends in den Hauptabsatzmärkten "Flammschutz" und "Keramik" auf globaler Ebene erkannt werden.

Managementsysteme

Nabaltec verfügt über integrierte Managementsysteme in den Bereichen Qualität und Umwelt sowie Arbeits- und Gesundheitsschutz. Im Jahr 2024 wurden die bestehenden Managementsysteme nach ISO 9001 und ISO 14001 am Standort Schwandorf im Rahmen von Überwachungsaudits erfolgreich bestätigt. Das Zertifikat des Arbeitssicherheits- und Gesundheitsmanagementsystems nach ISO 45001 wurde im Rahmen eines Wiederholungsaudits erfolgreich erneuert.

Um den Anforderungen eines sich stetig ändernden Energiemarktes effektiv begegnen zu können, besitzt Nabaltec ein zertifiziertes Energiemanagementsystem. Im Jahr 2024 wurde das Energiemanagementsystem nach ISO 50001 im Rahmen eines Überwachungsaudits überprüft und bestätigt.

Die Akkreditierung des Analysenzentrums der Nabaltec nach der Norm ISO/​IEC 17025 wurde auch im Jahr 2024 aufrechterhalten.

Ebenfalls wurden im Jahr 2024 die bestehenden Qualitätsmanagementsysteme nach ISO 9001 bei den Tochtergesellschaften Nashtec LLC und Naprotec LLC im Rahmen von Überwachungsaudits überprüft und bestätigt.

Unterzeichnung der Charta des UN Global Compact als Selbstverpflichtung zum Schutz der Menschenrechte und der Umwelt

Im November 2024 hat die Nabaltec die Charta des UN Global Compact unterzeichnet. Mit der Unterzeichnung verpflichtet sich das Unternehmen, den Schutz der Menschenrechte im unternehmerischen Einflussbereich zu fördern, internationale Arbeitsstandards zu garantieren, dem Schutz der Umwelt und des Klimas gerecht zu werden sowie Korruption und Bestechung zu bekämpfen.

Nachhaltigkeit und Umweltschutz

Nachhaltigkeit und verantwortungsbewusstes Wirtschaften sind fester Bestandteil der Unternehmensstrategie der Nabaltec.

Nabaltec nimmt für sich in Anspruch, mit den eigenen Produkten einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz und zur Verbesserung der Ökobilanz bei einer Vielzahl von Produkten zu leisten. Die zunehmende Bedeutung des Umweltschutzes ist eine der wichtigsten Triebfedern für den Erfolg von Nabaltec-Produkten auf den Weltmärkten. Sie sind beispielsweise Bestandteil von Lithium-Ionen-Batterien, die in der E-Mobilität einen wesentlichen Beitrag zur CO 2 -Reduzierung leisten. Andere Produkte finden sich in Kunststoffen wieder und ersetzen vorwiegend bromhaltige Flammschutzmittel. Damit werden die Produkte sicherer und sind leichter zu recyceln. Vor diesem Hintergrund ist es von zentraler Bedeutung, dass auch Forschung und Entwicklung, Produktion sowie vor- und nachgelagerte Logistik möglichst umweltschonend angelegt sind. Der schonende Umgang mit natürlichen Ressourcen ist ein zentrales Anliegen von Nabaltec und eine Grundvoraussetzung für die gesellschaftliche Akzeptanz des Konzerns. Nabaltec nimmt die Umweltverantwortung, die über den eigenen Standort deutlich hinausgeht, aktiv an.

Reduzierung des CO 2 -Ausstoßes durch Bezug thermischer Energie vom benachbarten Müllkraftwerk in Schwandorf

Im Rahmen der Rezyklierbarkeit wird im Produktsegment "Spezialoxide" Material wieder in den Produktionsprozess integriert. Im Produktsegment "Funktionale Füllstoffe" werden das Spülmaterial und sonstige nicht spezifische Materialien intern als Rohstoff wieder eingesetzt. Damit wird ein Beitrag zur nachhaltigen Verwendung von Rohstoffen geleistet. Das Thema Trennung von Stoffströmen zur Wiederverwendung stellt auch im Abfallbereich einen Schwerpunkt dar. Darüber hinaus wird ein wesentlicher Teil des Energiebedarfs von Nabaltec in Zusammenarbeit mit dem Zweckverband Müllverwertung Schwandorf durch den Einsatz regenerativer Energie gedeckt. Durch den Bezug von thermischer Energie in Form von Dampf vom benachbarten Müllkraftwerk leistet Nabaltec am Hauptsitz in Schwandorf einen Beitrag zur Reduzierung des CO 2 -Ausstoßes. Dem effizienten Umgang mit thermischer Energie, die einer der wichtigsten Energieträger bei Nabaltec ist, wird in diesem Zusammenhang eine besondere Bedeutung beigemessen. So setzt Nabaltec konsequent auf Wärmerekuperation bei den Trocknungsprozessen, indem die Wärme der Abluft wieder in den Trocknungsprozess zurückgeführt wird.

Generell ist Nabaltec bestrebt, die Produktionsprozesse für alle Anlagen so aufzubauen, dass diese einen geschlossenen Kreislauf darstellen. Im Umgang mit Chemikalien, wie z. B. Natronlauge, die zur Erzeugung von Feinsthydroxid verwendet wird, achtet Nabaltec konsequent darauf, dass diese nicht an die Umwelt abgegeben werden, sondern in einem geschlossenen Produktionskreislauf für den Wiedereinsatz genutzt werden können.

Um Nabaltec-Kunden in ihrem eigenen Streben nach einer CO 2 -Reduzierung zu unterstützen, stellt das Unternehmen Product Carbon Footprints zur Verfügung, die den gesamten vorgelagerten Wertschöpfungsprozess, den sogenannten Cradle-to-Gate-Ansatz berücksichtigen.

3. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

3.1 Prognosebericht

GESAMTAUSSAGE ZUR VORAUSSICHTLICHEN ENTWICKLUNG

Nabaltec sieht auch 2025 weitgehend intakte Absatzmärkte für die eigenen Produkte

Nabaltec sieht für die eigenen Produkte im Jahr 2025 weitgehend stabile Absatzmärkte, vor dem Hintergrund eines unsicheren Marktumfelds sowie verstärkter Volatilität jedoch auf niedrigem Niveau. Basierend auf der bisherigen Marktposition und der langjährig aufgebauten Reputation sieht Nabaltec mittelfristig gute Perspektiven für die eigenen Schlüsselprodukte.

KONJUNKTUR UND BRANCHE

Der IMF erwartet in seiner Prognose vom Januar 2025 ein globales Wachstum von 3,3 %

Der Internationale Währungsfonds prognostizierte im Januar 2025 für das aktuelle sowie das darauffolgende Geschäftsjahr jeweils ein globales Wachstum von 3,3 %. Die Prognose für 2025 bleibt dabei weitgehend unverändert gegenüber dem World Economic Outlook (WEO) aus Oktober 2024, was in erster Linie auf eine Aufwärtskorrektur in den Vereinigten Staaten zurückzuführen ist, die die Abwärtskorrektur in anderen wichtigen Volkswirtschaften ausgleichen. Die globale Gesamtinflation wird voraussichtlich auf 4,2 % im Jahr 2025 und auf 3,5 % im Jahr 2026 sinken, wo die Rückkehr zum Inflationsziel in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften früher erfolgt als in Schwellen- und Entwicklungsländern. 7

Die deutsche Wirtschaft kann sich nach Angaben des Kieler Instituts für Weltwirtschaft in absehbarer Zeit nicht aus der Stagnation lösen. Signale für eine spürbare wirtschaftliche Belebung seien kaum auszumachen. Eher mehren sich die Anzeichen, dass die wirtschaftliche Schwäche vor allem struktureller Natur und weniger konjunkturell bedingt sei. Für das Jahr 2025 drohe zudem zusätzlicher Gegenwind. Da die neue US-Regierung ihre protektionistischen Ankündigungen umsetzt, wird dies die Exporte voraussichtlich zusätzlich bremsen. Auch die vorläufige Haushaltsführung, die aufgrund der derzeitigen Regierungsbildung wohl weit bis in das kommende Jahr hinein gelten werde, könne die Wirtschaftsleistung zusätzlich bremsen, auch wenn die Effekte wohl eher gering seien. Die Prognose für Deutschland wurde durch das Institut nach unten angepasst und es wird mit einer Stagnation des Bruttoinlandsprodukts für das laufende Geschäftsjahr gerechnet. 8

7 IMF - World Economic Outlook Update, January 2025

8 Kieler Konjunkturberichte Nr. 120 (2024/​04)

PROGNOSE BIP-WACHSTUM GEGENÜBER VORJAHR (IN %)

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2025 2026
Welt gesamt 3,1 3,1
USA 2,4 1,7
Euroraum 0,9 1,1
Lateinamerika 2,5 2,1
Asien 4,9 4,8
Deutschland 0,1 0,7
Frankreich 0,7 0,8
Italien 0,8 0,9
Vereinigtes Königreich 1,4 1,4
Japan 1,1 0,7
China 4,4 4,0
Indien 6,3 6,9

Quelle: Institut für Weltwirtschaft, Kieler Konjunkturberichte Nr. 119 "Weltwirtschaft im Winter 2024‟, 12. Dezember 2024

Der VCI (Verband der Chemischen Industrie e. V.) erwartet für 2025 keine Besserung der Lage in der Chemieindustrie. Voraussichtlich soll das laufende Jahr ein geringes Produktionsplus von 0,5% bringen, wobei der Chemiebereich stagnieren soll. Wegen hoher Erzeugerpreise und niedrigem Auftragsbestand wird der Branchenumsatz erlahmen. Als Grund für das fehlende Industriewachstum nennt der Verband die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland, die unter hohen Produktionskosten und einer wachsenden Bürokratie leide. 9

Langfristige Perspektiven in den Zielmärkten weitgehend positiv

In den wichtigsten Zielmärkten der Nabaltec sind die langfristigen Perspektiven nach Meinung des Unternehmens weitgehend positiv. Kurzfristig ist aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Tendenzen weiterhin mit einer erhöhten Volatilität zu rechnen. Mittel- und langfristig rechnet Nabaltec aufgrund des zukunftsträchtige Produktportfolios wieder mit Zuwächsen in nahezu allen Produktbereichen.

9 VCI, Pressemitteilung zur Jahresbilanz 2024, 13. Dezember 2024

PROGNOSE DES GESCHÄFTSVERLAUFS

Für den überwiegen den Teil der Produktbereiche geht Nabaltec von einer stabilen Nachfrage aus

Insbesondere mit Blick auf die Schwäche der Chemiebranche verlief das Jahr 2024 für die Nabaltec AG durchaus zufriedenstellend. Während die Produktion bei den Herstellern der Spezialchemie um 2% zurückging und der Umsatz in der chemisch-pharmazeutischen Industrie ebenfalls um 2% rückläufig war, gelang es Nabaltec, ein leichtes absatzgetriebenes Wachstum zu erzielen. 10 An der Kurzfristigkeit des Orderverhaltens, das stark auf den jeweiligen Bedarf ausgerichtet ist, hat sich im Jahresverlauf 2024 nicht viel geändert. Auch zum Jahresstart 2025 war die Nachfrage erneut von Kurzfristigkeit geprägt. Für den überwiegenden Teil der Produktbereiche geht Nabaltec für das laufende Geschäftsjahr von einer stabilen Nachfrage aus. Insgesamt bleiben auch im Jahr 2025 Unsicherheiten im Zusammenhang mit Rohstoff- und Energiepreisen.

In den USA erwartet Nabaltec eine weiterhin gute Geschäftslage bei Nashtec und eine sukzessive Verbesserung bei Naprotec.

Innerhalb der "Funktionalen Füllstoffe" werden auch im Jahr 2025 die Feinsthydroxide der mit Abstand wichtigste Produktbereich bleiben. Der Produktbereich Böhmite für die E-Mobilität stagnierte in seiner Entwicklung zuletzt stark, denn auch weiterhin lassen der Kapazitätsaufbau bei der Produktion von Batteriezellen in Europa und ein Strukturwandel in der Automobilindustrie für eine europäische Wertschöpfung auf sich warten. Im Produktsegment "Spezialoxide" trat nach einem stark rückläufigen Geschäftsjahr 2023 im Jahr 2024 eine Seitwärtsbewegung auf niedrigem Niveau ein, die sich für das laufende Geschäftsjahr 2025 fortführen sollte.

10 VCI, Pressemitteilung zur Jahresbilanz 2024, 13. Dezember 2024

PROGNOSE DER ERTRAGS-, VERMÖGENS- UND FINANZLAGE

Nabaltec erwartet für das Jahr 2025 ein Umsatzwachstum von 3 % bis 5 % und eine EBIT- Marge von 7 % bis 9 %

Trotz des konjunkturell und branchenbezogen schwierigen Umfelds erwartet Nabaltec für das Jahr 2025 einen Umsatzanstieg in einer Bandbreite von 3 % bis 5 %. Ergebnisseitig erwartet Nabaltec eine EBIT-Marge in einer Bandbreite von 7% bis 9% nach 10,8% im Geschäftsjahr 2024. Die rückläufige EBIT-Marge im Vergleich zum Geschäftsjahr 2024 resultiert aus steigenden Energie- und Personalkosten sowie einer Zunahme der Abschreibungen. Die Prognose basiert auf der Annahme, dass sich die Wirtschaft und die für Nabaltec relevanten Branchen stabil entwickeln werden. Zum Zeitpunkt der Erstellung der Prognose ist weiterhin unklar, in welcher Geschwindigkeit oder mit welcher Dynamik sich die wirtschaftliche Lage global und in den für Nabaltec relevanten Märkten erholen wird. Mögliche Handelsbarrieren, Inflation, hohe Zinsen und eine unsichere Lage bremsen weltweit Konsum und Investitionen. Bei fortwährenden negativen volkswirtschaftlichen Verwerfungen aufgrund der geopolitischen Lage sind negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage nicht auszuschließen.

HINWEIS AUF UNSICHERHEITEN IM AUSBLICK

Die beschriebenen zukunftsgerichteten Aussagen und Informationen beruhen auf heutigen Erwartungen und Annahmen. Dies kann dazu führen, dass die tatsächlichen Geschäftsergebnisse von den hier getroffenen zukunftsgerichteten Aussagen und Prognosen abweichen.

3.2 Chancen- und Risikobericht

RISIKOMANAGEMENTSYSTEM

Wirksames Risikomanagement ist entscheidend für die langfristige Unternehmenssicherung

Die Bedeutung des Risikomanagements für den Nabaltec-Konzern ergibt sich aus der unternehmerischen Tätigkeit und den globalen Aktivitäten in einem entsprechend internationalen Wettbewerbs- und regulatorischen Umfeld sowie der Gesamtkomplexität der globalen Wirtschaft. Der Erfolg des Nabaltec-Konzerns wird ganz wesentlich durch das Erkennen der damit verbundenen Chancen und Risiken sowie den bewussten Umgang mit ihnen und die Beherrschung der Risiken beeinflusst.

Ein wirksames Risikomanagement ist ein Kernelement für die langfristige Sicherung des Unternehmens, seines wirtschaftlichen Erfolgs auf den internationalen Märkten und für die erfolgreiche nachhaltige Weiterentwicklung in der Zukunft.

Nabaltec entwickelt das Risikomanagement im Unternehmen und im Konzern ständig weiter. Durch die Fortentwicklung der Instrumente der Risikovorsorge auf allen Gebieten können Gefährdungen für das Unternehmen frühzeitig erkannt und ausgeschlossen werden. Integrale Bestandteile sind das Risikomanagement als fortlaufender Prozess, das Risiko-Controlling, eine umfassende Kommunikation und Dokumentation sowie ein internes Überwachungssystem. Alle intern und extern erkennbaren Risiken werden möglichst lückenlos erfasst, dokumentiert, bewertet und in eine Risikomatrix eingebunden. Diese Risikomatrix stellt das Grundgerüst für die Bewertung möglicher Risikolagen sowie zur Identifizierung der Schlüsselrisiken dar.

Ausgangspunkt der konkreten Prozesse im Risikomanagement von Nabaltec sind die Identifikation und Bewertung der unterschiedlichen Risikoarten und -profile, die vom Controlling überwacht und kontrolliert werden. Berichte über die Risiken des Geschäfts sowie laufende Statusberichte werden für den Vorstand erstellt und im Führungskreis diskutiert. Wichtiges Element ist dabei auch die umfassende operative Planung mit Zielvereinbarungen, die um regelmäßige Vorschaurechnungen ergänzt wird.

Einführung eines strategischen Planungssystems, um mittel- und langfristige Chancen zu nutzen und Risiken zu erkennen

Um mittel- und langfristige Chancen nutzen und um Risiken erkennen zu können, verfügt Nabaltec über ein System der strategischen Planung. In den Strategiefindungsprozess sind alle relevanten Bereiche eingebunden. Risiken, die aus wettbewerbs-, kartell-, steuer- und umweltrechtlichen Regelungen und Gesetzen entstehen, begegnet Nabaltec bereits im Vorfeld durch die Einbindung von Experten. Maßnahmen zur Qualitätssicherung begrenzen Produkt- und Umweltrisiken. Dazu gehören beispielsweise die Zertifizierung der Aktivitäten nach internationalen Normen, die ständige Verbesserung von Anlagen und Verfahren, die Neu- und Weiterentwicklung von Produkten sowie die Mitarbeit in internationalen Fachgremien.

Zum Risikomanagement gehört auch die regelmäßige Überprüfung der Effizienz der verwendeten Sicherungsinstrumente und der Zuverlässigkeit der Kontrollsysteme. Für Schadens- und Haftungsrisiken bestehen die entsprechenden Versicherungen, die die finanziellen Auswirkungen auf Liquidität, Finanzlage und Ertragssituation begrenzen und existenzgefährdende Situationen möglichst ausschließen.

ABSATZMARKT

Wesentliche absatzseitige Risiken sind der mögliche Verlust wichtiger Key Accounts, Marktanteilsverluste aufgrund von technologischen Neuentwicklungen oder das Vordringen von Wettbewerbern. Aufgrund der guten Positionierung von Nabaltec sowie eines permanenten Monitorings der Zielmärkte können diese Risiken begrenzt und die entsprechenden Marktmechanismen gleichzeitig als Chance im globalen Wettbewerb genutzt werden.

Die USA haben Anfang 2025 eine Reihe von Einfuhrzöllen auf Waren aus verschiedenen Ländern und für bestimmte Warengruppen verhängt. Weitere Handelsbarrieren sind möglich und können die Absatzsituation der Nabaltec negativ beeinflussen. Durch eigene Produktionsstandorte in den USA geht Nabaltec derzeit von einem geringen Risiko für ihre Produkte aus, da amerikanische Kunden, sofern möglich, direkt aus den US-Standorten beliefert werden.

Geopolitische Risiken können zu einer Beeinträchtigung auf der Absatzseite führen. Wirtschaftliche Rezession, Inflation sowie eine europäische oder globale Energiekrise können sich auch mittel- und langfristig negativ auf die Absatzsituation von Nabaltec auswirken. Weiterhin bestehen Risiken im Zusammenhang mit der Marktdurchdringung von Naprotec-Produkten in den USA. Sollten die Marktbedarfe auch in Zukunft wesentlich unter den ursprünglichen Annahmen bleiben, besteht das Risiko einer dauerhaften Minderauslastung, die zu Anpassungen der Wertansätze der Vermögenswerte führen kann. Ebenso sind bei einer erneuten Pandemiesituation negative Auswirkungen auf den Absatzmarkt nicht ausgeschlossen.

BESCHAFFUNGSMARKT

Versorgung mit den wichtigsten Energieträgern ist abgesichert

Nabaltec beobachtet die wirtschaftliche Situation ihrer Zulieferer sehr aufmerksam und hat für alle Produkte gezielt Alternativen aufgebaut. Die Energiesituation in Europa führt dazu, dass Nabaltec auch Lieferanten außerhalb Europas einbindet, was erhöhten Aufwand und Risiken in der Logistik zur Folge hat. In der Rohstoffversorgung arbeitet Nabaltec gewöhnlich mit mittel- und langfristigen Lieferverträgen. Die Versorgung mit den für den Produktionsprozess wichtigsten Energieträgern wie Elektrizität, Gas und Dampf ist gesichert, jedoch haben sich infolge des Kriegs in der Ukraine die Energiekosten stark nach oben entwickelt. Mit der Beendigung eines langfristigen Gasvertrages zum Jahresende 2024 ist für das Jahr 2025 mit einer Kostensteigerung zu rechnen. Aufgrund des derzeitigen Zukaufs von Gas und Strom am Spot-Markt kann es durch stark volatile Energiepreise zu außerplanmäßigen Kostenbelastungen kommen.

Die Beschaffungssituation auf dem Rohstoffmarkt hat sich für Nabaltec im Jahr 2024 gegenüber dem Jahr 2023 verbessert. Für 2025 wird eine Seitwärtsbewegung bzw. eine weitere leichte Entspannung durch die Gesellschaft erwartet.

Ein weiteres Risiko sind überproportional steigende Logistikkosten. Diesem Risiko kann Nabaltec einerseits durch eine Beteiligung der Kunden an den Logistikkosten und andererseits durch einen ausgewogenen Logistikmix begegnen. Beispielsweise verfügt Nabaltec über einen eigenen Gleisanschluss, der die Bahn als Transportmittel sehr attraktiv macht. Voraussichtlich ab Mitte 2025 wird am Terminal 4 bei der Weserport GmbH in Bremen ein Logistik-Hub im Auftrag von Nabaltec in Betrieb genommen, wodurch Nabaltec mehr Flexibilität bei der Rohstofflogistik gewinnt.

Darüber hinaus können mögliche Handelsbarrieren zu steigenden Beschaffungskosten führen.

FINANZMARKT

Devisenkursrisiken werden, wenn nötig, gezielt durch Kurssicherungsmaßnahmen im US-Dollar-Bereich begrenzt. Weiterhin wird dem Risiko durch Beschaffung, Produktion und Absatz der Produkte in derselben Fremdwährung begegnet.

Der Nabaltec-Konzern verfügt über eine detaillierte Finanz- und Liquiditätsplanung, die regelmäßig einem Soll-Ist-Vergleich unterzogen wird. Im Rahmen dieser erfolgt eine kurz-, mittel- und langfristige Überwachung der Liquiditätslage unter Berücksichtigung der geplanten Investitionen. Im Falle von zusätzlichem Liquiditätsbedarf werden entsprechende Finanzierungsmaßnahmen eingeleitet.

Im Geschäftsjahr 2024 kam es zu keinen Verletzungen der geltenden Covenants

Die Kreditverträge der Nabaltec (vgl. Abschnitt 6.10 "Kurz- und langfristige Verbindlichkeiten" im Anhang) unterliegen teilweise einer variablen Verzinsung sowie Financial Covenants, die sich an den Leverage Coverage Ratios bemessen. Der Kreditgeber hat die Möglichkeit, bei Nichteinhaltung der Covenants die Zinsmargen zu erhöhen oder von seinem außerordentlichen Kündigungsrecht Gebrauch zu machen. Im Geschäftsjahr kam es zu keinen Verletzungen der zum 31. Dezember 2024 geltenden Covenants. Im Rahmen der Planung für das Geschäftsjahr 2025 wurde kein wesentliches Zinsänderungsrisiko hinsichtlich der variablen Verzinsung sowie kein Risiko einer Verletzung der Covenants identifiziert.

Die Nabaltec nutzt zur Reduzierung eines potenziellen Ausfallrisikos von Kundenforderungen echtes Factoring (vgl. Abschnitt 6.4 "Forderungen aus Lieferungen und Leistungen" im Anhang). Mithilfe von Factoring kann ein wesentlicher Anteil der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen finanziert werden.

PERSONALBEREICH

Intensive Weiterbildungs- und Nachwuchskräfteprogramme

Personalrisiken ergeben sich insbesondere aus der Fluktuation von Mitarbeitern in Schlüsselpositionen, verstärkt durch den zunehmenden Renteneintritt der Babyboomer-Generation. Nabaltec begrenzt diese Risiken durch intensive Weiterbildungs- und Nachwuchskräfteprogramme zur Steigerung der Qualifikation der Mitarbeiter sowie durch leistungsgerechte Vergütung. Dem Ausfall von Schlüsselkräften wird durch die Etablierung von Fach- und Führungslaufbahnen und frühzeitige Nachfolgeplanungen begegnet. Darüber hinaus bietet das Unternehmen, auch im Konzern, gute Karrierechancen und Weiterentwicklungsmöglichkeiten an. Die eigene Marktstellung, das erarbeitete Renommee in der Branche, die hohe Verlässlichkeit und die bekanntermaßen starke Ausrichtung auf Forschung und Entwicklung machen Nabaltec in den eigenen Marktsegmenten und der Region zu einem attraktiven Arbeitgeber.

PRODUKTIONS-, PROZESS- UND IT-BEREICH

Produktionsspezifische Risiken sind überschaubar und beherrschbar

Nabaltec verfügt über ein integriertes Qualitätsmanagementsystem mit Zertifizierung nach ISO 9001, das unternehmensweit umgesetzt ist. Deshalb hält Nabaltec die produktionsspezifischen Risiken für überschau- und beherrschbar. Bei den geschäftskritischen IT-Anwendungen baut Nabaltec auf standardisierte Programme und redundant ausgelegte, qualitativ hochwertige Hardware. Die regelmäßig überprüfte Zugriffsstruktur gewährleistet den Datenschutz; die Datensicherheit wird durch allgemein etablierte Verfahren gewährleistet. Die Einhaltung der Datenschutzrichtlinien auf Basis der Gesetzeslage ist im Unternehmen und Konzern gesichert und wird zusätzlich durch einen externen Datenschutzbeauftragten überwacht. Die etablierten Mechanismen zur Cybersicherheit werden regelmäßig überprüft und aktiv kontrolliert (Penetrationstest). Darüber hinaus finden künftig verstärkt Awareness-Schulungen statt.

UMWELTSCHUTZ

Umweltrisiken können aus dem Überschreiten der zulässigen Grenzwerte für Lärm- und Staubbelastung oder durch den Austritt von Gefahrstoffen entstehen. Diesen Risiken tritt Nabaltec durch ein umfangreiches Umweltmanagement nach ISO 14001 entgegen, das zertifiziert ist sowie regelmäßig weiterentwickelt und auditiert wird. Die Produktionsprozesse von Nabaltec basieren auf weitgehend geschlossenen Kreisläufen, z. B. für Wasser und Lauge.

TECHNOLOGISCHE WEITERENTWICKLUNG

Mögliche technologische Risiken können durch die Substitution der Nabaltec-Produkte bei den Kunden aufgrund von Technologiewechseln, durch die Nichtnutzung neuer Technologien oder das Nichterkennen technologischer Entwicklungen seitens Nabaltec entstehen. Als Innovationsführer ist es das Ziel von Nabaltec, diese Risiken durch ständige, intensive Anstrengungen in der Forschung und Entwicklung und die ausgeprägte Kundennähe zu minimieren. In technologischen Weiterentwicklungen liegen vielmehr zahlreiche Chancen für Nabaltec, mit der eigenen Qualität Wettbewerbsvorteile zu generieren, durch schnelle Produktanpassungen neue Märkte zu besetzen sowie gemeinsam mit den Kunden Prozess-, Verarbeitungs- und Qualitätsvorteile und damit die Voraussetzungen für wirtschaftlichen Erfolg zu schaffen.

GESETZLICHE RAHMENBEDINGUNGEN

Gesetzliche Rahmenbedingungen sorgen aktuell für zusätzliche Marktchancen

Änderungen in den gesetzlichen Rahmenbedingungen könnten Risiken für Nabaltec entstehen lassen. Derzeit - und auf mittel- und langfristige Sicht ist keine Trendumkehr zu erkennen - sorgen regulatorische Änderungen vielmehr für zusätzliche Marktchancen. Denn im weltweiten Maßstab werden umweltschonende Produkte wie die von Nabaltec nachhaltig forciert, um umweltbelastende Materialien aus dem Stoffkreislauf zu entfernen.

Nabaltec unterliegt als energieintensiver Betrieb, der im internationalen Wettbewerb steht, diversen energie- und klimarechtlichen Regularien, wie unter anderem dem nationalen CO 2 -Preis. Durch veränderte oder neue gesetzliche Regelungen kann hieraus eine steigende Kostenbelastung bei Nabaltec resultieren.

GESAMTBEURTEILUNG DER CHANCEN- UND RISIKOLAGE DES KONZERNS

Risiken werden im Konzern gut gesteuert

Aufgrund der beschriebenen ständigen Beobachtung der für Nabaltec relevanten Märkte sowie wegen der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Produkte und der Anpassung an die Bedürfnisse aktueller und potenzieller Kunden bestehen derzeit - vorbehaltlich unerwarteter konjunktureller und geopolitischer Risiken - nach Ansicht des Vorstands keine wesentlichen Risiken für die künftige Entwicklung der Nabaltec AG und des Konzerns. Insgesamt sind die Risiken im Unternehmen und im Konzern nach Beurteilung des Vorstands in ihrer möglichen Wirkung begrenzt. Risiken, die den Fortbestand des Unternehmens oder des Konzerns gefährden, sind derzeit nicht zu erkennen.

 

Schwandorf, 28. März 2025

Nabaltec AG

Der Vorstand

JOHANNES HECKMANN

GÜNTHER SPITZER

DR. ALEXANDER RISCH

KONZERN GESAMTERGEBNISRECHNUNG für das Geschäftsjahr 1. Januar bis 31. Dezember 2024

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in TEUR Siehe Anhang 01.01. - 31.12.2024 01.01. - 31.12.2023
Umsatzerlöse 5.1 203.602 200.133
Veränderung des Bestandes an unfertigen und fertigen Erzeugnissen 5.2 1.910 556
Andere aktivierte Eigenleistungen 1.321 415
Gesamtleistung 206.833 201.104
Sonstige betriebliche Erträge 5.3 4.285 2.770
Materialaufwand 5.4 -104.051 -101.856
Rohergebnis 107.067 102.018
Personalaufwand 5.5 -40.106 -38.175
Abschreibungen 5.7 -11.919 -12.664
Sonstige betriebliche Aufwendungen 5.8 -32.784 -32.840
Betriebsergebnis (EBIT) 22.258 18.339
Zinsen und ähnliche Erträge 5.10 2.628 2.136
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 5.11 -4.707 -4.336
Ergebnis vor Steuern (EBT) 20.179 16.139
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 5.12 -5.918 -4.721
Konzernjahresergebnis nach Steuern 14.261 11.418
Ergebnis je Aktie (in EUR) 7.5 1,62 1,30
Konzernjahresergebnis nach Steuern 14.261 11.418
Posten, die zukünftig möglicherweise in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden
Fremdwährungsumrechnung (nach Steuern) 5.12 1.708 -1.042
Summe 1.708 -1.042
Posten, die zukünftig nicht in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste (nach Steuern) 5.12 -2.105 433
Summe -2.105 433
Sonstiges Ergebnis gesamt 5.12 -397 -609
Gesamtergebnis 13.864 10.809

KONZERNBILANZ zum 31. Dezember 2024

AKTIVA

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in TEUR Siehe Anhang 31.12.2024 31.12.2023
Langfristige Vermögenswerte 157.014 120.716
Immaterielle Vermögenswerte 1.482 880
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 6.1 207 219
Geleistete Anzahlungen 6.1 1.275 661
Sachanlagen 139.950 118.985
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 6.2 33.717 34.202
Technische Anlagen und Maschinen 6.2 59.696 64.012
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 6.2 5.058 5.343
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 6.2 41.479 15.428
Sonstige Vermögenswerte 6.6 15.000 0
Aktive latente Steuern 5.12 582 851
Kurzfristige Vermögenswerte 141.244 160.166
Vorräte 47.896 51.131
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 6.3 30.002 35.579
Unfertige Erzeugnisse 6.3 1.607 1.585
Fertige Erzeugnisse und Waren 6.3 16.287 13.967
Sonstige Vermögenswerte und Forderungen 6.821 23.080
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 6.4 633 1.447
Forderungen aus Ertragsteuern 6.5 1 517
Sonstige Vermögenswerte 6.6 6.187 21.116
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 6.7 86.527 85.955
SUMME AKTIVA 298.258 280.882

PASSIVA

in TEUR Siehe Anhang 31.12.2024 31.12.2023
Eigenkapital 153.210 141.810
Gezeichnetes Kapital 6.8 8.800 8.800
Kapitalrücklage 6.8 47.029 47.029
Andere Gewinnrücklage 6.8 9.699 9.699
Ergebnisvortrag 6.8 77.045 68.091
Konzernjahresergebnis nach Steuern 14.261 11.418
Sonstige erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen 6.8 -3.624 -3.227
Langfristige Schulden 125.893 122.561
Pensionsrückstellungen 6.9 31.389 27.920
Sonstige Rückstellungen 6.9 1.400 1.268
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 6.10 89.973 89.962
Passive latente Steuern 5.12 3.131 3.411
Kurzfristige Schulden 19.155 16.511
Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern 6.10 1.407 984
Sonstige Rückstellungen 6.9 205 558
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 6.10 883 971
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 6.10 12.323 10.124
Sonstige Verbindlichkeiten 6.10 4.337 3.874
SUMME PASSIVA 298.258 280.882

KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG für das Geschäftsjahr 1. Januar bis 31. Dezember 2024

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in TEUR Siehe Anhang 01.01. - 31.12.2024 01.01. - 31.12.2023
Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit
Ergebnis vor Steuern (EBT) 20.179 16.139
+ Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 5.7 11.919 12.664
-/​+ Gewinn/​Verlust aus Anlagenabgang -2 -28
- Zinserträge 5.10 -2.628 -2.136
+ Zinsaufwendungen 5.11 4.707 4.336
Operatives Ergebnis vor Working-Capital-Veränderungen 34.175 30.975
+/​- Zunahme/​Abnahme der Rückstellungen -859 -545
-/​+ Zunahme/​Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 743 4.037
+/​- Bestandsminderung/​Bestandserhöhung der Vorräte 6.3 3.235 -5.394
+/​- Zunahme/​Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 2.670 -6.610
Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit vor Steuern 39.964 22.463
- Gezahlte Ertragsteuern -4.805 -6.011
Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit 35.159 16.452
Cashflow aus der Investitionstätigkeit
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens 44 54
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen 6.2 -31.446 -13.609
- Auszahlungen für Investitionen in immaterielles Anlagevermögen 6.1 -701 -439
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -32.103 -13.994
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
- Dividende -2.464 -2.464
- Gezahlte Zinsen -3.539 -2.977
+ Erhaltene Zinsen 2.511 2.028
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -3.492 -3.413
Nettoveränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente -436 -955
Wechselkursbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds 1.008 -604
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 6.7 85.955 87.514
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 6.7 86.527 85.955

KONZERN-EIGENKAPITAL-VERÄNDERUNGSRECHNUNG für das Geschäftsjahr 1. Januar bis 31. Dezember 2024

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in TEUR Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Andere Gewinnrücklage Ergebnisvortrag inkl. Konzernjahresergebnis
Stand 01.01.2023 8.800 47.029 9.699 70.555
Dividendenzahlungen - - - -2.464
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste - - - -
Fremdwährungsumrechnung - - - -
Sonstiges Ergebnis - - - -
Konzernjahresergebnis nach Steuern - - - 11.418
Gesamtergebnis - - - 11.418
Stand 31.12.2023 8.800 47.029 9.699 79.509
Stand 01.01.2024 8.800 47.029 9.699 79.509
Dividendenzahlungen - - - -2.464
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste - - - -
Fremdwährungsumrechnung - - - -
Sonstiges Ergebnis - - - -
Konzernjahresergebnis nach Steuern - - - 14.261
Gesamtergebnis - - - 14.261
Stand 31.12.2024 8.800 47.029 9.699 91.306
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in TEUR Sonstige erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen Konzern Eigenkapital
Stand 01.01.2023 -2.618 133.465
Dividendenzahlungen - -2.464
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste 433 433
Fremdwährungsumrechnung -1.042 -1.042
Sonstiges Ergebnis -609 -609
Konzernjahresergebnis nach Steuern - 11.418
Gesamtergebnis -609 10.809
Stand 31.12.2023 -3.227 141.810
Stand 01.01.2024 -3.227 141.810
Dividendenzahlungen - -2.464
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste -2.105 -2.105
Fremdwährungsumrechnung 1.708 1.708
Sonstiges Ergebnis -397 -397
Konzernjahresergebnis nach Steuern - 14.261
Gesamtergebnis -397 13.864
Stand 31.12.2024 -3.624 153.210

ENTWICKLUNG DES KONZERNANLAGEVERMÖGENS für das Geschäftsjahr 1. Januar bis 31. Dezember 2024

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Anschaffungs-/​Herstellungskosten
in TEUR Stand 01.01.2024 Zugang Abgang Umbuchung Währungsdifferenzen Stand 31.12.2024
Immaterielle Vermögenswerte 4.325 701 0 0 0 5.026
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 3.664 41 0 46 0 3.751
Geleistete Anzahlungen 661 660 0 -46 0 1.275
Sachanlagen 327.533 31.446 93 0 5.056 363.942
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 66.751 918 1 77 1.261 69.006
Technische Anlagen und Maschinen 227.400 2.245 11 1.275 3.621 234.530
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 17.954 911 81 35 108 18.927
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 15.428 27.372 0 -1.387 66 41.479
Summe Anlagevermögen 331.858 32.147 93 0 5.056 368.968
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Kumulierte Abschreibungen
in TEUR Stand 01.01.2024 Zugang Abgang Währungsdifferenzen Stand 31.12.2024
Immaterielle Vermögenswerte 3.445 99 0 0 3.544
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 3.445 99 0 0 3.544
Geleistete Anzahlungen 0 0 0 0 0
Sachanlagen 208.548 11.820 51 3.675 223.992
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 32.549 1.834 1 907 35.289
Technische Anlagen und Maschinen 163.388 8.775 11 2.682 174.834
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 12.611 1.211 39 86 13.869
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0 0 0 0 0
Summe Anlagevermögen 211.993 11.919 51 3.675 227.536
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Buchwert
in TEUR Stand 31.12.2024 Stand 31.12.2023
Immaterielle Vermögenswerte 1.482 880
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 207 219
Geleistete Anzahlungen 1.275 661
Sachanlagen 139.950 118.985
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 33.717 34.202
Technische Anlagen und Maschinen 59.696 64.012
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 5.058 5.343
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 41.479 15.428
Summe Anlagevermögen 141.432 119.865

FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2023

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Anschaffungs-/​Herstellungskosten
in TEUR Stand 01.01.2023 Zugang Abgang Umbuchung Währungsdifferenzen Stand 31.12.2023
Immaterielle Vermögenswerte 3.886 439 0 0 0 4.325
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 3.659 5 0 0 0 3.664
Geleistete Anzahlungen 227 434 0 0 0 661
Sachanlagen 317.650 13.609 788 0 -2.938 327.533
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 67.415 76 0 0 -740 66.751
Technische Anlagen und Maschinen 226.090 2.173 728 1.977 -2.112 227.400
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 15.976 1.997 60 102 -61 17.954
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 8.169 9.363 0 -2.079 -25 15.428
Summe Anlagevermögen 321.536 14.048 788 0 -2.938 331.858
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Kumulierte Abschreibungen
in TEUR Stand 01.01.2023 Zugang Abgang Währungsdifferenzen Stand 31.12.2023
Immaterielle Vermögenswerte 3.311 134 0 0 3.445
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 3.311 134 0 0 3.445
Geleistete Anzahlungen 0 0 0 0 0
Sachanlagen 198.861 12.530 763 -2.080 208.548
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 31.274 1.796 0 -521 32.549
Technische Anlagen und Maschinen 155.945 9.667 712 -1.512 163.388
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 11.642 1.067 51 -47 12.611
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0 0 0 0 0
Summe Anlagevermögen 202.172 12.664 763 -2.080 211.993
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Buchwert
in TEUR Stand 31.12.2023 Stand 31.12.2022
Immaterielle Vermögenswerte 880 575
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 219 348
Geleistete Anzahlungen 661 227
Sachanlagen 118.985 118.789
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 34.202 36.141
Technische Anlagen und Maschinen 64.012 70.145
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 5.343 4.334
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 15.428 8.169
Summe Anlagevermögen 119.865 119.364

KONZERNANHANG für das Geschäftsjahr 1. Januar bis 31. Dezember 2024

1. Allgemeines

Die Nabaltec AG mit Sitz in Schwandorf, Deutschland, 1 wurde mit Gesellschaftsvertrag vom 14. Dezember 1994 unter der Firma Nabaltec GmbH mit Sitz in Schwandorf (eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Amberg unter HRB 3920) gegründet. Sie übernahm im Jahr 1995 den Geschäftsbetrieb der Sparte Spezialoxide von der VAW aluminium AG. Im Jahr 2006 erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft.

Gegenstand des Unternehmens ist gemäß § 2 der Satzung die Herstellung von Produkten auf Basis mineralischer Rohstoffe, insbesondere unter Verwendung von Aluminiumhydroxid und Aluminiumoxid, und der Vertrieb dieser Produkte.

Die Aktien der Nabaltec AG sind seit dem 24. November 2006 an der Frankfurter Wertpapierbörse im Open Market notiert. Sie werden seit dem 1. März 2017 in das Marktsegment "Scale" einbezogen.

Der vorliegende Konzernabschluss wurde am 28. März 2025 durch den Vorstand freigegeben.

1 Nabaltec AG, Alustraße 50-52, 92421 Schwandorf, Deutschland

2. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die im Folgenden dargestellten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind stetig angewendet worden.

2.1 Grundlagen der Rechnungslegung

Der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 wurde in Einklang mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB zu beachtenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Die IFRS umfassen die vom International Accounting Standards Board veröffentlichten IFRS, die International Accounting Standards (IAS) sowie die Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) und des früheren Standing Interpretations Committee (SIC).

Es handelt sich um den Konzernabschluss der Nabaltec AG. Alle für das Geschäftsjahr 2024 gültigen bzw. von der EU übernommenen Standards wurden, soweit sie für den Konzernabschluss einschlägig sind, angewendet.

Das Geschäftsjahr der Nabaltec AG verläuft jeweils vom 1. Januar bis zum 31. Dezember.

Der Konzernabschluss ist in Euro (EUR) dargestellt. Sofern nichts anderes angegeben ist, werden sämtliche Beträge entsprechend kaufmännischer Rundung auf Tausend Euro (TEUR) auf- oder abgerundet. Wir weisen darauf hin, dass bei der Verwendung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben Differenzen auftreten können.

Beim Bilanzausweis wird zwischen lang- und kurzfristigen Vermögenswerten und Schulden unterschieden, die im Konzernanhang gegebenenfalls detailliert nach ihrer Fristigkeit ausgewiesen werden.

Die Konzern-Gesamtergebnisrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

2.2 Angewandte Rechnungslegungsstandards

Für das Geschäftsjahr 2024 wurden alle Rechnungslegungsstandards angewandt, die für Geschäftsjahre, die am 1. Januar 2024 beginnen, verpflichtend anzuwenden sind. Dies umfasst insbesondere auch die folgenden Standards und Interpretationen, die erstmalig anzuwenden waren:

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Änderungen an IAS 1 - Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig und langfristige Schulden mit Covenants: Im Januar 2020 und Oktober 2022 hat das IASB-Änderungen an IAS 1 "Darstellung des Abschlusses" veröffentlicht, um die Vorschriften für die Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig zu präzisieren, wenn ein Unternehmen Nebenbedingungen in seinen Kreditvereinbarungen (sogenannte Covenants) erfüllen muss. Mit den Änderungen im Jahr 2022 werden Unklarheiten bei den Änderungen aus dem Jahr 2020 beseitigt, die insbesondere solche Nebenbedingungen betreffen, die nicht am Stichtag, sondern unterjährig zu erfüllen sind. Es wird nunmehr klar geregelt, dass lediglich solche Nebenbedingungen, die ein Unternehmen am oder vor dem Abschlussstichtag erfüllen muss, die Klassifizierung einer Schuld als kurz- oder langfristig beeinflussen. Covenants, die ein Unternehmen erst nach dem Bilanzstichtag zu erfüllen hat, sind für die Klassifizierung zum Bilanzstichtag unbeachtlich. In diesen Fällen hat das Unternehmen über ein bestehendes sofortiges Rückzahlungsrisiko der weiterhin als langfristig ausgewiesenen Schuld bei einem Covenant-Bruch innerhalb der nächsten zwölf Monate im Anhang zu berichten. Liegt am oder vor dem Abschlussstichtag ein Covenant-Bruch vor, in dessen Folge die Verbindlichkeit auf Verlangen des Kreditgebers sofort rückzahlbar wird, ist eine Schuld nur dann weiterhin als langfristig auszuweisen, wenn der Kreditnehmer zum Bilanzstichtag ein Recht hat, die Erfüllung um mindestens zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag zu verschieben. Andernfalls ist die Schuld als kurzfristig einzustufen. Auch hier wurde klargestellt, dass für die Beurteilung, ob ein solches Prolongationsrecht besteht, ausschließlich auf die Verhältnisse am Bilanzstichtag abzustellen ist. Das Recht muss dabei substanziell sein. Dies ist nur dann der Fall, wenn der Kreditgeber bis zum Bilanzstichtag einem Rückzahlungsaufschub um mehr als zwölf Monate zugestimmt hat. Eine spätere Zustimmung - auch wenn diese vor der Genehmigung des Abschlusses zur Veröffentlichung erfolgt - darf nicht mehr berücksichtigt werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein bestehendes Prolongationsrecht auch ausgeübt wird, ist für die Klassifizierung nicht relevant. Damit ist eine Schuld bei Vorliegen eines Prolongationsrechts selbst dann als langfristig zu klassifizieren, wenn sie voraussichtlich innerhalb der nächsten zwölf Monate beglichen wird. Umgekehrt hat ein Unternehmen, das zum Bilanzstichtag über kein Prolongationsrecht verfügt, eine Schuld ungeachtet potenzieller Refinanzierungsmöglichkeiten als kurzfristig auszuweisen. Die Änderungen sind rückwirkend anzuwenden und hatten keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss.

Änderungen an IFRS 16 - Leasingverbindlichkeiten in einem Sale-and Leaseback: Das IASB hat am 22. September 2022 Änderungen an IFRS 16 "Leasingverhältnisse" veröffentlicht. Die Änderung betrifft die Bilanzierung von Leasingverbindlichkeiten aus Sale-and-Lease-back-Transaktionen und schreibt vor, dass ein Leasingnehmer im Anschluss an einen Verkauf die Leasingverbindlichkeit so zu bewerten hat, dass er keinen Betrag im Gewinn oder Verlust erfasst, der sich auf das zurückbehaltene Nutzungsrecht bezieht. Die neu eingefügten Paragrafen erläutern unter anderem anhand von Beispielen mögliche Vorgehensweisen, insbesondere bei variablen Leasingzahlungen. Es ergaben sich keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss.

Änderungen an IAS 7 und IFRS 7 − Lieferantenfinanzierungsvereinbarungen: Das IASB hat am 22. Mai 2023 Änderungen an IAS 7 "Kapitalflussrechnung" und IFRS 7 "Finanzinstrumente: Angaben" veröffentlicht, die insbesondere zusätzliche Angabepflichten im Zusammenhang mit Lieferantenfinanzierungsvereinbarungen (Reverse-Factoring-Vereinbarungen) einführen und darauf abzielen, die Transparenz solcher Vereinbarungen und deren Auswirkungen auf die Verbindlichkeiten, Cashflows und das Liquiditätsrisiko im Abschluss eines Unternehmens zu erhöhen. Darüber hinaus enthalten die Änderungen Klarstellungen in Bezug auf die Merkmale von Lieferantenfinanzierungsvereinbarungen. Die Änderungen hatten keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss.

Die folgenden bereits veröffentlichten, aber noch nicht verpflichtend anzuwendenden Standards und Interpretationen wurden nicht vorzeitig angewandt:

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Änderungen an IAS 21 - Mangel an Umtauschbarkeit: Das IASB hat am 15. August 2023 Änderungen an IAS 21 "Auswirkungen von Wechselkursänderungen" veröffentlicht. Hintergrund der Änderungen sind Unterschiede in der Bilanzierungspraxis in Bezug auf die Abbildung eines Mangels an Umtauschbarkeit. Die Änderungen regeln, welcher Wechselkurs zu verwenden ist, wenn der Stichtagskurs nicht beobachtbar ist, und schließen damit eine Regelungslücke in IAS 21. Ist eine Währung nicht umtauschbar, sind im Anhang Informationen offenzulegen, durch die Abschlussadressaten ein Verständnis darüber erlangen können, wie sich die nicht umtauschbare Währung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie auf die Zahlungsströme des berichtenden Unternehmens auswirkt. Die Änderungen sind auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2025 beginnen. Eine vorzeitige Anwendung der Änderungen ist laut IASB zulässig. Die Änderungen werden keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben.

IFRS 18 - Darstellung und Angaben im Abschluss: Das IASB hat am 8. April 2024 "IFRS 18 - Darstellung und Angaben im Abschluss" veröffentlicht. IFRS 18 wird IAS 1 "Darstellung des Abschlusses" ersetzen. Der neue Standard führt im Wesentlichen die folgenden neuen Anforderungen ein. Unternehmen werden verpflichtet, alle Erträge und Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung in fünf Kategorien einzuteilen: die betriebliche Kategorie, die Investitions-Kategorie, die Finanzierungs-Kategorie, die Ertragsteuern-Kategorie und die Aufgegebene-Geschäftsbereiche-Kategorie. Zusätzlich werden Unternehmen verpflichtet, eine neu definierte Zwischensumme "Betriebsergebnis" darzustellen. Das Periodenergebnis der Unternehmen wird sich hierdurch nicht ändern. Darüber hinaus sind bestimmte unternehmensindividuelle Leistungskennzahlen (sogenannte Management-defined Performance Measures, MPMs) in einer gesonderten Anhangangabe im Konzernabschluss anzugeben. Außerdem werden verbesserte Leitlinien zur Gruppierung von Informationen innerhalb des Abschlusses eingeführt. Zusätzlich werden alle Unternehmen verpflichtet, das Betriebsergebnis als Startpunkt für die Kapitalflussrechnung zu verwenden, wenn sie den Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit nach der indirekten Methode darstellen. Die Änderungen sind - vorbehaltlich einer Übernahme in EU-Recht - auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2027 beginnen. Eine vorzeitige Anwendung der Änderungen ist laut IASB zulässig. Die Auswirkungen des neuen Standards werden zurzeit insbesondere im Hinblick auf die Struktur der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, die Kapitalflussrechnung und die zusätzlichen Angabepflichten für MPMs analysiert. Die Änderungen werden wesentliche Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben.

IFRS 19 - Tochterunternehmen, die keiner öffentlichen Rechenschaftspflicht unterliegen - Angaben: Das IASB hat am 9. Mai 2024 "IFRS 19 - Tochterunternehmen, die keiner öffentlichen Rechenschaftspflicht unterliegen - Angaben" veröffentlicht. IFRS 19 erlaubt bestimmten Tochterunternehmen, die IFRS-Rechnungslegungsstandards mit reduzierten Anhangangaben anzuwenden. IFRS 19 kann von einem Tochterunternehmen angewendet werden, wenn das Tochterunternehmen selbst keiner öffentlichen Rechenschaftspflicht unterliegt und sein Mutterunternehmen einen IFRS-Konzernabschluss erstellt. Eine öffentliche Rechenschaftspflicht liegt insbesondere dann vor, wenn das Tochterunternehmen Eigenkapital- oder Fremdkapitalinstrumente an einem öffentlichen Markt notiert hat. Wendet ein Tochterunternehmen in seinem Einzel- oder Konzernabschluss die vollständigen IFRS an, so reduziert die optionale Anwendung des IFRS 19 den Umfang der anzugebenden Anhangangaben gegenüber den anderen IFRS-Standards substanziell. Die Vorschriften zum Ansatz, Bewertung und Ausweis der anderen IFRS-Standards sind jedoch anzuwenden. Ein Tochterunternehmen, das IFRS 19 anwendet, hat in seiner ausdrücklichen und uneingeschränkten Erklärung über die Übereinstimmung mit den IFRS klar anzugeben, dass IFRS 19 angewendet wurde. Die Änderungen sind - vorbehaltlich einer Übernahme in EU-Recht - auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2027 beginnen. Eine vorzeitige Anwendung der Änderungen ist laut IASB zulässig. Die Änderungen werden mangels Relevanz keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben.

Änderungen an IFRS 9 und IFRS 7 - Klassifizierung und Bewertung von Finanzinstrumenten: Das IASB hat am 30. Mai 2024 Änderungen an IFRS 9 und IFRS 7 "Klassifizierung und Bewertung von Finanzinstrumenten" veröffentlicht. Die verabschiedeten Änderungen klären die Klassifizierung von finanziellen Vermögenswerten, die mit Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungs- (ESG) und ähnlichen Merkmalen verknüpft sind. In der Praxis wurde diskutiert, wie sich solche ESG-Merkmale auf die Folgebilanzierung, also die Bilanzierung zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum beizulegenden Zeitwert, auswirken. Die Folgebilanzierung hängt von den Zahlungsstromeigenschaften des finanziellen Vermögenswertes ab. Das IASB möchte mit den Änderungen klarstellen, wie die vertraglichen Zahlungsströme entsprechender Instrumente in diesem Kontext zu beurteilen sind. Darüber hinaus adressiert die Änderung die Erfüllung von Verbindlichkeiten durch elektronische Zahlungssysteme. Im Mittelpunkt der Diskussion standen Probleme bei der Anwendung der Ausbuchungsvorschriften in IFRS 9 bezüglich finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Verbindlichkeiten bei elektronischem Geldtransfer. Die Änderungen klären, zu welchem Zeitpunkt ein finanzieller Vermögenswert oder eine finanzielle Verbindlichkeit ausgebucht wird. Zudem wird ein Wahlrecht eingeführt, das es einem Unternehmen ermöglicht, eine finanzielle Verbindlichkeit auszubuchen, bevor es am Erfüllungstag Barmittel liefert, sofern bestimmte Kriterien erfüllt sind. Mit den Änderungen hat das IASB auch zusätzliche Angabepflichten im Hinblick auf Investitionen in Eigenkapitalinstrumente, die zum beizulegenden Zeitwert durch das sonstige Ergebnis bewertet werden, sowie auf Finanzinstrumente mit bedingten Merkmalen (z.B. ESG-Ziele) eingeführt. Die Änderungen sind - vorbehaltlich einer Übernahme in EU-Recht - auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2026 beginnen. Eine vorzeitige Anwendung der Änderungen ist laut IASB zulässig. Der Konzern erwartet keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss; eine vorzeitige Anwendung durch Nabaltec ist nicht vorgesehen.

Jährliche Verbesserungen an den IFRS Accounting Standards - Band 11: Das IASB hat am 18. Juli 2024 "Jährliche Verbesserungen an den IFRS Accounting Standards - Band 11" veröffentlicht. Die jährlichen Verbesserungen des IASB beschränken sich auf Änderungen, die entweder den Wortlaut eines IFRS-Standards klarstellen oder relativ geringfügige unbeabsichtigte Konsequenzen, Versehen oder Konflikte zwischen Anforderungen in den Standards korrigieren. Die Änderungen betreffen insgesamt fünf Standards. Beim IFRS 1 "Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards" wird die Verständlichkeit der Anforderungen an die Bilanzierung von Hedge Accounting durch IFRS-Erstanwender verbessert. Hinsichtlich IFRS 7 "Finanzinstrumente: Angaben" werden die Angaben zum Gewinn oder Verlust aus der Ausbuchung, die Angaben zu Kreditrisiken und die Angaben bei Abweichungen des Transaktionspreises vom beizulegenden Zeitwert präzisiert. Betreffend IFRS 9 "Finanzinstrumente" werden Unklarheiten bezüglich der Ausbuchung einer Leasingverbindlichkeit und der Ermittlung des Transaktionspreises beseitigt. Des Weiteren werden Unklarheiten im IFRS 10 "Konzernabschlüsse" betreffend die Bestimmung eines De-facto-Agenten sowie eine potenzielle Unklarheit hinsichtlich des Begriffs Anschaffungskostenmethode in IAS 7 "Kapitalflussrechnung" beseitigt. Die Änderungen sind - vorbehaltlich einer Übernahme in EU-Recht - auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2026 beginnen. Eine vorzeitige Anwendung der Änderungen ist laut IASB zulässig. Die Änderungen werden keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben.

Änderungen an IFRS 9 und IFRS 7 - Verträge, die sich auf naturabhängigen Strom beziehen: Das IASB hat am 18. Dezember 2024 Änderungen an IFRS 9 und IFRS 7 "Verträge, die sich auf naturabhängigen Strom beziehen" veröffentlicht. Die Änderungen sollen Unternehmen unterstützen, die Auswirkungen von PPA-Verträgen (power purchase agreements) in ihren Abschlüssen besser zu berücksichtigen. Bilanzielle Herausforderungen existieren bei derartigen Verträgen derzeit vor allem hinsichtlich der Anwendung der Eigenbedarfsausnahme ("own-use-exemption") sowie bei der Bilanzierung von Sicherungsgeschäften nach IFRS 9. Der Anwendungsbereich der Regelungen bezieht sich auf Verträge über naturabhängige Stromversorgung, bei denen ein Unternehmen Schwankungen bei der zugrunde liegenden Strommenge ausgesetzt ist, da die Quelle der Stromerzeugung von natürlichen Bedingungen (z. B. dem Wetter) abhängig ist. Solche Verträge sehen regelmäßig vor, dass der Käufer, den von einer bestimmten Anlage produzierten Strom entsprechend seinem Anteil abnimmt. Dies birgt das Risiko, dass ein Unternehmen während eines bestimmten Intervalls Strom kaufen muss, den es zu diesem Zeitpunkt nicht nutzen kann. Selbst wenn ein Unternehmen aufgrund der Gestaltung und der Funktionsweise des Strommarktes dazu gezwungen ist, ungenutzten Strom zu verkaufen, so ist die sogenannte Eigenbedarfsausnahme nach IFRS 9.2.4ff. ("own-use-exception") ab Anwendbarkeit der neuen Regelungen dennoch auf die o. g. Verträge anwendbar, wenn das Unternehmen im Rahmen des Vertrags bislang Nettokäufer von Strom war und dies auch erwartungsgemäß für die gesamte restliche Vertragslaufzeit sein wird. Die Änderungen enthalten zudem Erleichterungen hinsichtlich der Bilanzierung von Sicherungsgeschäften, z. B. ist es möglich, ein variables Nominalvolumen als gesichertes Grundgeschäft in einer Cashflow-Sicherungsbeziehung zu designieren. Zusätzlich zu den o. g. Änderungen sind neue Angabepflichten für Verträge über naturabhängige Stromversorgung enthalten. Die Änderungen sind - vorbehaltlich einer Übernahme in EU-Recht - auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2026 beginnen. Eine vorzeitige Anwendung der Änderungen ist laut IASB zulässig. Die Änderungen werden nach derzeitigem Stand keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben.

2.3 Tochterunternehmen und Konsolidierungskreis

Der Konzernabschluss beinhaltet den Abschluss des Mutterunternehmens und der von ihm beherrschten Unternehmen (seine Tochterunternehmen), soweit sie für die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich sind. Die Gesellschaft erlangt die Beherrschung, wenn sie

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Verfügungsmacht über das Beteiligungsunternehmen ausüben kann,

schwankenden Renditen aus ihrer Beteiligung ausgesetzt ist und

die Renditen aufgrund ihrer Verfügungsmacht der Höhe nach beeinflussen kann.

Die Zusammensetzung des Konzerns stellt sich wie folgt dar:

ANZAHL DER UNTERNEHMEN

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31.12.2024 31.12.2023
Nabaltec AG und vollkonsolidierte Tochterunternehmen
Inland 1 1
Ausland 4 4

Die folgenden Tochterunternehmen wurden in den Konzernabschluss der Nabaltec AG im Wege der Vollkonsolidierung einbezogen:

TOCHTERUNTERNEHMEN

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Stimmrechts- und Kapitalanteil
Firma der Tochtergesellschaft Hauptgeschäft Sitz 31.12.2024
in %
31.12.2023
in %
Nashtec LLC Produktion Corpus Christi, USA 100,00 100,00
Nabaltec USA Corporation Verwaltung und Vertrieb Corpus Christi, USA 100,00 100,00
Naprotec LLC Produktion Chattanooga, USA 100,00 100,00
Nabaltec (Shanghai) Trading Co., Ltd. Marketing und Vertrieb Shanghai, China 100,00 100,00

Der Konsolidierungskreis hat sich im Vergleich zum Konzernabschluss 2023 nicht geändert.

Im Geschäftsjahr 2018 hat die Nabaltec AG Grundstücke und Gebäude in Chattanooga, Tennessee, USA, für die Errichtung einer Produktionsanlage für veredelte Hydroxide erworben. Zu diesem Zweck wurde die Naprotec LLC als Produktionsgesellschaft gegründet. Die Anteile der Naprotec LLC wurden in die ebenfalls im Geschäftsjahr 2018 neu gegründete Tochtergesellschaft Nabaltec USA Corporation eingebracht. In diesem Zusammenhang wurden die Anteile der Nashtec LLC gleichfalls in die Nabaltec USA Corporation eingebracht.

Die Nabaltec AG hat darüber hinaus im Oktober 2018 die Nabaltec (Shanghai) Trading Co., Ltd. mit Sitz in Shanghai, China, gegründet. Die Gründung dieser Handelsgesellschaft ist die konsequente Weiterführung des Geschäftsausbaus der Nabaltec im asiatischen Raum.

Sämtliche Jahresabschlüsse der einbezogenen Gesellschaften, die nach nationalem Recht aufgestellt sind, wurden auf IFRS übergeleitet und an die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des Konzerns angepasst.

Die Abschlussstichtage aller in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften entsprechen jeweils dem 31. Dezember.

2.4 Konsolidierungsmethoden

Alle konzerninternen Vermögenswerte, Schulden, Eigenkapital, Erträge, Aufwendungen und Cashflows im Zusammenhang mit Geschäftsvorfällen zwischen Konzernunternehmen werden im Rahmen der Konsolidierung vollständig eliminiert. Die Anschaffungskosten des Erwerbs entsprechen dem beizulegenden Zeitwert der hingegebenen Vermögenswerte, der ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente und der entstandenen bzw. übernommenen Schulden zum Transaktionszeitpunkt (date of exchange) zuzüglich der dem Erwerb direkt zurechenbaren Kosten. Im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses identifizierbare Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten werden bei der Erstkonsolidierung mit ihren beizulegenden Zeitwerten im Erwerbszeitpunkt bewertet, unabhängig vom Umfang der nicht kontrollierenden Anteile. Der Überschuss der Anschaffungskosten des Erwerbs über den Anteil des Konzerns an dem zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Nettovermögen wird als Geschäfts- oder Firmenwert (Goodwill) angesetzt. Sind die Anschaffungskosten geringer als das zum beizulegenden Zeitwert bewertete Nettovermögen des erworbenen Tochterunternehmens, wird der Unterschiedsbetrag nach nochmaliger Überprüfung direkt in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung erfasst.

Die Auswirkungen aller wesentlichen konzerninternen Geschäftsvorfälle werden eliminiert. Dabei werden Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen Konzernunternehmen verrechnet. Zwischenergebnisse aus konzerninternen Verkäufen von Vermögenswerten, die noch nicht an Dritte weiterveräußert sind, werden eliminiert. Auf temporäre Unterschiede aus Konsolidierungsmaßnahmen werden die nach IAS 12 erforderlichen Steuerabgrenzungen vorgenommen.

Die Ergebnisse der im Laufe des Jahres erworbenen oder veräußerten Tochterunternehmen werden vom Zeitpunkt des Beginns bzw. bis zur Beendigung der Beherrschungsmöglichkeit in die Konzern-Gesamtergebnisrechnung einbezogen.

2.5 Währungsumrechnung

Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt.

In den in lokaler Währung aufgestellten Jahresabschlüssen der konsolidierten Gesellschaften werden monetäre Posten in fremder Währung (liquide Mittel, Forderungen, Verbindlichkeiten) zum Stichtagskurs bewertet. Die Währungsumrechnungsdifferenzen werden erfolgswirksam erfasst. Nichtmonetäre Posten in fremder Währung sind mit den historischen Kursen angesetzt.

Die Umrechnung der in ausländischer Währung aufgestellten Abschlüsse der einbezogenen Gesellschaften erfolgt auf der Grundlage des Konzeptes der funktionalen Währung gemäß IAS 21 "Auswirkungen von Änderungen der Wechselkurse" nach der modifizierten Stichtagskursmethode. Da die Tochtergesellschaften ihre Geschäfte in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht grundsätzlich selbstständig betreiben, ist die funktionale Währung identisch mit der Landeswährung der Gesellschaften.

Die Vermögenswerte und Schulden werden folglich zum Stichtagskurs, das Eigenkapital zu historischen Kursen und die Aufwendungen und Erträge zu monatlichen Durchschnittskursen umgerechnet. Der sich aus der Währungsumrechnung ergebende Unterschiedsbetrag wird erfolgsneutral verrechnet und im Eigenkapital gesondert unter "Sonstige erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen" ausgewiesen.

Währungsdifferenzen, die sich gegenüber der Vorjahresumrechnung im Konzern ergeben, werden erfolgsneutral im Eigenkapital unter "Sonstige erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen" erfasst.

Die Anfangsbestände der historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten sowie die kumulierten Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens sind mit dem Stichtagskurs des letzten Bilanzstichtags, die Abschreibungen und alle anderen Bewegungen des Geschäftsjahres mit dem monatlichen Durchschnittskurs umgerechnet. Als Folge der Umrechnung des Anlagevermögens der ausländischen Tochterunternehmen ergeben sich bei der Entwicklung des Anlagevermögens Umrechnungsdifferenzen, die im Anlagengitter in gesonderten Spalten dargestellt werden.

3. Verwendung von Annahmen und Schätzungen

Die Erstellung des Konzernabschlusses nach IFRS erfordert von der Unternehmensleitung bestimmte Annahmen sowie Schätzungen, die Auswirkungen auf die Wertansätze der Vermögenswerte und Schulden, die Angabe von Eventualforderungen und -verbindlichkeiten zum Bilanzstichtag sowie die ausgewiesenen Erträge und Aufwendungen haben. Durch die mit diesen Annahmen und Schätzungen verbundene Unsicherheit kann es jedoch unter Umständen in zukünftigen Perioden zur Notwendigkeit erheblicher Anpassungen des Buchwertes der betroffenen Vermögenswerte und Schulden kommen. Annahmen, Schätzungen und Ermessensentscheidungen unterliegen aufgrund eines zunehmend komplexen und unsicheren makroökonomischen und geopolitischen Umfelds, insbesondere aufgrund von geopolitischen Konflikten, fortdauernder Inflation, geänderten Zinssätzen sowie der zunehmenden Besorgnis einer Verlangsamung eines Wirtschaftswachstums in wichtigen Märkten im Vergleich zu den Vorjahren einer erhöhten Unsicherheit. Auswirkungen auf den Konzernabschluss können sich weiterhin aus volatilen Fremdwährungskursen, Zahlungsausfällen, sich verändernden Umsatzerlös- und Kostenstrukturen oder unsicheren Prognosen hinsichtlich der Höhe und des Zeitpunkts von Zahlungsflüssen ergeben. Diese Faktoren können sich auf beizulegende Zeitwerte und Buchwerte von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, Höhe und Zeitpunkt der Ergebnisrealisierung auswirken. Insofern können negative Abweichungen von den Annahmen Wertminderungen erforderlich machen, wohingegen positive Abweichungen unter Umständen auch Wertaufholungen auslösen können. Bei der Aktualisierung der im Rahmen der Erstellung des Konzernabschlusses getroffenen abschlussrelevanten Schätzungen und Ermessensentscheidungen wurden seitens der Unternehmensleitung verfügbare Informationen insbesondere über die voraussichtliche wirtschaftliche Entwicklung sowie länderspezifische staatliche Maßnahmen auf dem aktuell vorhandenen Kenntnisstand berücksichtigt.

Die Annahmen und Schätzungen beziehen sich im Wesentlichen auf:

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Pensionen und andere Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses: Die Bewertung der Pensionspläne wird anhand von versicherungsmathematischen Berechnungen ermittelt. Die versicherungsmathematische Bewertung erfolgt auf der Grundlage von Annahmen zu Abzinsungssätzen, erwarteten Erträgen aus Planvermögen, künftigen Lohn- und Gehaltssteigerungen, Sterblichkeit und künftigen Rentensteigerungen. Entsprechend der langfristigen Ausrichtung dieser Pläne unterliegen solche Schätzungen wesentlichen Unsicherheiten. Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen betrugen zum 31. Dezember 2024 TEUR 31.389 (Vorjahr: TEUR 27.920). Weitere Einzelheiten sind unter Punkt 6.9 "Kurz- und langfristige Rückstellungen" dargestellt.

Ansatz latenter Steuern: Bei der Beurteilung der Realisierbarkeit der latenten Steuern überprüft die Unternehmensleitung, ob es wahrscheinlich ist, dass alle aktiven latenten Steuern realisiert werden. Die endgültige Realisierbarkeit von aktiven latenten Steuern ist davon abhängig, ob in jenen Perioden, in denen die temporären Differenzen abzugsfähig werden, ausreichend steuerpflichtiges Einkommen erzielt wird. Ist dies nicht der Fall, können aktive latente Steuern nicht verwendet und infolgedessen nicht angesetzt werden. Die aktiven latenten Steuern (vor Saldierung mit passiven latenten Steuern) zum 31. Dezember 2024 betrugen TEUR 6.678 (Vorjahr: TEUR 6.141).

Wertminderung von nichtfinanziellen Vermögenswerten: Werthaltigkeitsprüfungen von sonstigen immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen sind anlassbezogen vorzunehmen und basieren grundsätzlich auf geschätzten künftigen abgezinsten Nettozahlungsströmen, die aus der fortgesetzten Nutzung eines Vermögenswertes und seinem Abgang am Ende der Nutzungsdauer zu erwarten sind. Faktoren wie geringere Umsatzerlöse und daraus resultierende niedrigere Nettozahlungsströme sowie Änderungen der verwendeten Abzinsungsfaktoren können zu einer Wertminderung führen. Verbesserte Faktoren können, falls notwendig, zu Zuschreibungen führen.

Die sich tatsächlich in zukünftigen Perioden einstellenden Beträge können von den Schätzungen abweichen. Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Kenntnis erfolgswirksam berücksichtigt.

4. Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

4.1 Umsatzrealisierung

Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Gütern werden entsprechend den Kriterien des IFRS 15 in Höhe der erwarteten Gegenleistung erfasst, wenn der Kunde die Verfügungsmacht über die vereinbarten Güter erlangt und Nutzen aus diesen ziehen kann.

Der Zeitpunkt der Übertragung der Verfügungsgewalt an den gelieferten Gütern stimmt regelmäßig mit dem Lieferzeitpunkt bzw. dem vertraglichen Zeitpunkt des Gefahrenübergangs überein. Die Umsatzerlöse des Konzerns werden ausschließlich zeitpunktbezogen realisiert. Insofern bringt die Umsatzrealisierung im Konzern keine signifikanten Ermessensentscheidungen mit sich. Die Zahlungsziele der Kunden bewegen sich in kurzfristigen Zeiträumen und es bestehen keine Finanzierungskomponenten.

Die Umsatzerlöse werden vermindert um variable Gegenleistungen (Erlösschmälerungen und Skonti) ausgewiesen.

Für detailliertere Angaben verweisen wir auf Punkt 5.1 "Umsatzerlöse".

4.2 Aufwandsrealisierung

Die Aufwendungen werden periodengerecht abgegrenzt. Betriebliche Aufwendungen werden dabei mit Inanspruchnahme der Leistung bzw. zum Zeitpunkt ihrer Verursachung ergebniswirksam erfasst.

4.3 Forschungs- und Entwicklungskosten

Der Nabaltec-Konzern investiert einen Teil seiner finanziellen Ressourcen in Forschungs- und Entwicklungsleistungen. Neben internen Entwicklungstätigkeiten in Bezug auf die individuelle Weiterentwicklung von entgeltlich erworbener Software umfasst dies insbesondere Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten zur Weiterentwicklung bestehender sowie zur Entwicklung neuer Produkte und Verfahren.

Forschungskosten werden als Aufwand in der Periode erfasst, in der sie angefallen sind. Ein immaterieller Vermögenswert, der aus der Entwicklung im Rahmen eines einzelnen Projekts entsteht, wird nur dann erfasst, wenn der Konzern die technische Realisierbarkeit der Fertigstellung des immateriellen Vermögenswertes, damit dieser zur internen Nutzung oder zum Verkauf zur Verfügung steht, sowie die Absicht nachweisen kann, den immateriellen Vermögenswert fertigzustellen und ihn zu nutzen oder zu verkaufen. Ferner muss der Konzern die Generierung eines künftigen wirtschaftlichen Nutzens durch den Vermögenswert, die Verfügbarkeit von Ressourcen zur Vollendung des Vermögenswertes und die Fähigkeit, die dem immateriellen Vermögenswert während seiner Entwicklung zurechenbaren Ausgaben zuverlässig ermitteln zu können, belegen.

Nach erstmaligem Ansatz der Entwicklungskosten wird das Anschaffungskostenmodell angewendet, nach dem der Vermögenswert zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsaufwendungen anzusetzen ist. Die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten umfassen die direkt zuordenbaren Personal- und sonstigen Einzelkosten sowie einen angemessenen Teil der Gemeinkosten. Die aktivierten Beträge werden nach Inbetriebnahme über die wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben.

Der aktivierte Betrag der Entwicklungskosten wird einmal jährlich auf Wertminderung überprüft, wenn der Vermögenswert noch nicht genutzt wird oder wenn unterjährig Indikatoren für eine Wertminderung vorliegen.

Bei Nabaltec werden grundsätzlich alle wesentlichen Entwicklungskosten aktiviert, die bei intern entwickelter Software in der Phase der Anwendungsentwicklung anfallen. Die Abschreibung dieser Kosten (grundsätzlich nach der linearen Methode) über die zu erwartende Nutzungsdauer beginnt zum Zeitpunkt der technischen Einsetzbarkeit der fertig entwickelten Software.

Da eigene Entwicklungsprojekte häufig behördlichen Genehmigungsverfahren und anderen Unwägbarkeiten unterliegen, sind die Bedingungen für eine Aktivierung der vor der Genehmigung entstandenen Kosten in der Regel nicht erfüllt oder ihr Umfang in der kurzen Phase zwischen Entwicklung bzw. Genehmigung und Markteinführung ist unwesentlich.

Zum 31. Dezember 2024 sind keine Entwicklungskosten aktiviert (Vorjahr: TEUR 0).

4.4 Immaterielle Vermögenswerte

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten, vermindert um entsprechende Abschreibungen, angesetzt. Die planmäßige Abschreibung immaterieller Vermögenswerte erfolgt grundsätzlich linear über die wirtschaftliche Nutzungsdauer.

Die planmäßige Abschreibungsdauer beträgt für:

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EDV-Software 4 bis 5 Jahre

Die Restwerte der Vermögenswerte, Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden werden am Ende jedes Geschäftsjahres überprüft und gegebenenfalls angepasst. Zum 31. Dezember 2024 sind keine solchen Anpassungen erfolgt.

Immaterielle Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer liegen nicht vor.

Zur Aktivierung von Entwicklungskosten als selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte wird auf Punkt 4.3 "Forschungs- und Entwicklungskosten" verwiesen.

4.5 Sachanlagen

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen entsprechend der voraussichtlichen Nutzungsdauer, angesetzt. Die Herstellungskosten enthalten neben den Einzelkosten angemessene Teile der zurechenbaren Gemeinkosten sowie gegebenenfalls auch Bauzeitzinsen.

Planmäßige Abschreibungen auf das Sachanlagevermögen werden nach der linearen Methode vorgenommen.

Die Abschreibungsdauer beträgt für:

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Betriebs- und Geschäftsgebäude 20 bis 50 Jahre

Technische Anlagen und Maschinen 5 bis 22 Jahre

Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 bis 20 Jahre

Die Restwerte der Vermögenswerte, Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden werden am Ende jedes Geschäftsjahres überprüft und gegebenenfalls angepasst. Zum 31. Dezember 2024 sind keine solchen Anpassungen erfolgt.

4.6 Fremdkapitalkosten

In unmittelbarem Zusammenhang mit dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung von qualifizierten Vermögenswerten (das sind Vermögenswerte, für die ein beträchtlicher Zeitraum erforderlich ist, um sie in ihren beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand zu versetzen) stehende Fremdkapitalkosten werden bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Vermögenswerte für ihre vorgesehene Nutzung oder zum Verkauf bereitstehen, zu den Herstellungskosten dieser Vermögenswerte hinzugerechnet; siehe hierzu Punkt 6.2 "Sachanlagen".

Erwirtschaftete Erträge aus der zwischenzeitlichen Anlage speziell aufgenommenen Fremdkapitals, bis zu dessen Ausgabe für qualifizierte Vermögenswerte, werden von den aktivierbaren Fremdkapitalkosten abgezogen.

Alle anderen Fremdkapitalkosten werden erfolgswirksam in der Periode erfasst, in der sie anfallen.

4.7 Zuwendungen der öffentlichen Hand

Investitionszuwendungen der öffentlichen Hand werden als Minderung der Anschaffungs- und Herstellungskosten des betroffenen Vermögenswertes (IAS 20.24, Alternative 2) erfasst. Die Auflösung erfolgt über die Nutzungsdauer des geförderten Vermögenswertes in Form von dadurch reduzierten Abschreibungsbeträgen.

Zuwendungen der öffentlichen Hand, die als Ausgleich für bereits angefallene Aufwendungen gezahlt werden, werden in der Periode in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, in der der entsprechende Anspruch entsteht.

4.8 Leasingverträge - Konzern als Leasingnehmer

Bei Vertragsbeginn beurteilt der Konzern nach IFRS 16, ob der Vertrag ein Leasingverhältnis begründet oder beinhaltet. Dies ist der Fall, wenn der Vertrag dazu berechtigt, die Nutzung eines identifizierten Vermögenswertes gegen Zahlung eines Entgeltes für einen bestimmten Zeitraum zu kontrollieren.

Sofern wesentlich, werden entsprechend IFRS 16 im Konzern Vermögenswerte für das gewährte Nutzungsrecht sowie korrespondierend Leasingverbindlichkeiten für die eingegangene Zahlungsverpflichtung zu Barwerten bilanziert. Entsprechend dem Wahlrecht nach IFRS 16.4 werden die Vorschriften seitens des Konzerns nicht auf Leasingverhältnisse über immaterielle Vermögenswerte angewendet.

Nabaltec hat beschlossen, von der Anwendungserleichterung des IFRS 16.5 Gebrauch zu machen und Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten für Leasingverhältnisse, denen Vermögenswerte von geringem Wert zugrunde liegen, sowie für kurzfristige Leasingverhältnisse nicht anzusetzen. Der Konzern erfasst die mit diesen Leasingverhältnissen in Zusammenhang stehenden Leasingzahlungen über die Laufzeit des Leasingverhältnisses linear als Aufwand.

Zum 31. Dezember 2024 sind aus Wesentlichkeitsaspekten keine Nutzungsrechte aktiviert und entsprechend keine Leasingverbindlichkeiten passiviert (Vorjahr: TEUR 0).

4.9 Wertminderung von nichtfinanziellen Vermögenswerten

Die Werthaltigkeit des aktivierten Buchwertes von immateriellen Vermögenswerten mit begrenzter Nutzungsdauer sowie von Vermögenswerten des Sachanlagevermögens wird auf Basis der zukünftig aus der Nutzung zu erwartenden Zahlungsströme (abgezinst mit einem risikoadäquaten Zinssatz) sowie auf Basis des Nettoveräußerungspreises überprüft (Impairment-Test), wenn besondere Ereignisse oder Marktentwicklungen eine Korrektur der geschätzten Nutzungsdauer oder einen Wertverfall anzeigen. An jedem Bilanzstichtag wird eine Einschätzung vorgenommen, ob Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass langfristige Vermögenswerte wertgemindert sein könnten. Liegen entsprechende Anhaltspunkte vor, wird der erzielbare Betrag (recoverable amount) des Vermögenswertes bestimmt und seinem Buchwert gegenübergestellt. Können den einzelnen Vermögenswerten keine eigenen, von anderen Vermögenswerten oder anderen Gruppen von Vermögenswerten weitgehend unabhängig generierten Mittelzuflüsse zugeordnet werden, wird deren Werthaltigkeit auf Basis der kleinsten übergeordneten zahlungsmittelgenerierenden Einheit von Vermögenswerten getestet. Des Weiteren erfolgt für noch nicht nutzungsbereite immaterielle Vermögenswerte jährlich eine Überprüfung auf Wertminderung. Falls der Nettobuchwert von Vermögenswerten größer ist als der erzielbare Betrag (höherer Wert aus Nutzungswert und Nettoveräußerungswert), wird eine außerplanmäßige Abschreibung durchgeführt. Bei der Festlegung der zukünftig zu erwartenden Zahlungsströme werden das aktuelle und zukünftig erwartete Ertragsniveau sowie geschäftsfeldspezifische, technologische, wirtschaftliche und allgemeine Entwicklungen berücksichtigt. Wenn der Grund für eine früher durchgeführte außerplanmäßige Abschreibung entfällt, wird - soweit dies zulässig ist - eine Zuschreibung auf die fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten vorgenommen.

4.10 Finanzielle Vermögenswerte

Bei der erstmaligen Erfassung wird ein finanzieller Vermögenswert nach IFRS 9 wie folgt eingestuft und bewertet:

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Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC)

Schuldinstrumente zu FVOCI: Investments in Schuldinstrumente, die zum beizulegenden Zeitwert mit Änderungen im sonstigen Ergebnis bewertet werden (FVOCI - debt)

Eigenkapitalinstrumente zu FVOCI: Eigenkapitalinvestments, die zum beizulegenden Zeitwert mit Änderungen im sonstigen Ergebnis bewertet werden (FVOCI - equity)

Finanzielle Vermögenswerte zu FVTPL: Investments zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen im Gewinn oder Verlust (FVTPL)

Finanzielle Vermögenswerte werden nach der erstmaligen Erfassung nicht reklassifiziert, es sei denn, der Konzern ändert sein Geschäftsmodell zur Steuerung der finanziellen Vermögenswerte. In diesem Fall werden alle betroffenen finanziellen Vermögenswerte am ersten Tag der Berichtsperiode reklassifiziert, die auf die Änderung des Geschäftsmodells folgt.

Ein finanzieller Vermögenswert wird zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, wenn beide der folgenden Bedingungen erfüllt sind und er nicht als FVTPL designiert wurde:

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Der Vermögenswert wird im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten, dessen Zielsetzung darin besteht, finanzielle Vermögenswerte zur Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme zu halten, und

die Vertragsbedingungen des finanziellen Vermögenswertes führen zu festgelegten Zeitpunkten zu Zahlungsströmen, die ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen.

Ein Schuldinstrument wird zu FVOCI designiert, wenn beide der folgenden Bedingungen erfüllt sind und es nicht als FVTPL designiert wurde:

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Das Schuldinstrument wird im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten, dessen Zielsetzung darin besteht, sowohl finanzielle Vermögenswerte zur Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme zu halten als auch finanzielle Vermögenswerte zu verkaufen; und

die Vertragsbedingungen führen zu festgelegten Zeitpunkten zu Zahlungsströmen, die ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen.

Beim erstmaligen Ansatz eines Eigenkapitalinvestments, das nicht zu Handelszwecken gehalten wird, kann der Konzern unwiderruflich wählen, Folgeänderungen im beizulegenden Zeitwert des Investments im sonstigen Ergebnis zu zeigen. Diese Wahl wird einzelfallbezogen für jedes Investment getroffen.

Alle finanziellen Vermögenswerte, die nicht zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zu FVOCI bewertet werden, werden zu FVTPL bewertet. Dies umfasst alle derivativen finanziellen Vermögenswerte sowie zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente und Finanzinstrumente, die freiwillig als FVTPL designiert wurden.

ERSTBEWERTUNG

Beim erstmaligen Ansatz von finanziellen Vermögenswerten werden diese zu ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet. Im Falle von finanziellen Vermögenswerten, für die keine erfolgswirksame Bewertung zum beizulegenden Zeitwert erfolgt, werden darüber hinaus Transaktionskosten einbezogen, die direkt dem Erwerb des finanziellen Vermögenswertes zuzurechnen sind.

Alle marktüblichen Käufe und Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten werden am Handelstag, d. h. an dem Tag, an dem die Verpflichtung zum Kauf oder Verkauf des Vermögenswertes bzw. der Verbindlichkeit eingegangen wurde, bilanziell erfasst. Marktübliche Käufe und Verkäufe sind Käufe oder Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten, die die Lieferung der Vermögenswerte innerhalb eines durch Marktvorschriften oder -konventionen festgelegten Zeitraums vorschreiben.

FOLGEBEWERTUNG

Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC)

Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten werden mittels der Effektivzinsmethode folgebewertet. Die fortgeführten Anschaffungskosten werden durch Wertminderungsaufwendungen gemindert. Zinserträge, Währungskursgewinne und -verluste sowie Wertminderungen werden im Gewinn oder Verlust erfasst. Das Ergebnis aus der Ausbuchung wird ebenfalls im Gewinn oder Verlust erfasst.

Schuldinstrumente zu FVOCI

Diese Vermögenswerte werden zum beizulegenden Zeitwert folgebewertet. Zinserträge, die mit der Effektivzinsmethode berechnet werden, Wechselkursgewinne und -verluste sowie Wertminderungen werden im Gewinn oder Verlust erfasst. Andere Nettogewinne oder -verluste werden im sonstigen Ergebnis erfasst. Bei der Ausbuchung wird das kumulierte sonstige Ergebnis in den Gewinn oder Verlust umgegliedert.

Eigenkapitalinvestments zu FVOCI

Diese Vermögenswerte werden zum beizulegenden Zeitwert folgebewertet. Dividenden werden als Ertrag im Gewinn oder Verlust erfasst, es sei denn, die Dividende stellt offensichtlich eine Deckung eines Teils der Kosten des Investments dar. Andere Nettogewinne oder -verluste werden im sonstigen Ergebnis erfasst und niemals in den Gewinn oder Verlust umgegliedert.

Finanzielle Vermögenswerte zu FVTPL

Diese Vermögenswerte werden zum beizulegenden Zeitwert folgebewertet. Nettogewinne und -verluste, einschließlich jeglicher Zins- oder Dividendenerträge, werden im Gewinn oder Verlust erfasst.

AUSBUCHUNG FINANZIELLER VERMÖGENSWERTE

Ein finanzieller Vermögenswert wird ausgebucht, wenn das Unternehmen die Verfügungsmacht über die vertraglichen Rechte auf Cashflows verliert, aus denen der finanzielle Vermögenswert besteht.

Wenn der Konzern seine vertraglichen Rechte auf Cashflows aus einem Vermögenswert überträgt und im Wesentlichen alle Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum an diesem Vermögenswert verbunden sind, weder vollständig überträgt noch vollständig zurückbehält und dabei auch die Verfügungsmacht an dem übertragenen Vermögenswert zurückbehält, erfasst der Konzern den übertragenen Vermögenswert weiter im Umfang seines anhaltenden Engagements.

Um Zahlungseingänge frühzeitig zu realisieren, werden teilweise Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an eine Factoringgesellschaft verkauft. Die betreffenden Forderungen werden zum Zeitpunkt des Verkaufs ausgebucht, da alle mit Eigentum an den Forderungen verbundenen Chancen und Risiken auf den Erwerber übertragen werden. Der vom Factoringpartner veranschlagte Sicherheitseinbehalt wird nach den allgemeinen Vorgaben des IFRS 9 in den kurzfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerten verbucht.

4.11 Wertminderung von finanziellen Vermögenswerten

Bei finanziellen Vermögenswerten oder einer Gruppe von finanziellen Vermögenswerten wird an jedem Bilanzstichtag ermittelt, ob eine Wertminderung vorliegt. Ein Wertminderungsaufwand wird sofort ergebniswirksam erfasst.

Finanzielle Vermögenswerte unterliegen einem einheitlichen Wertberichtigungsmodell (expected loss model), unterteilt in den vereinfachten Ansatz für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie den allgemeinen dreistufigen Ansatz für alle anderen finanziellen Vermögenswerte. Beim dreistufigen Ansatz sind bereits bei Zugang erwartete Verluste in Höhe des Barwertes eines erwarteten 12-Monats-Verlusts zu erfassen (Stufe 1). Liegt eine signifikante Erhöhung des Ausfallrisikos vor, ist die Risikovorsorge bis zur Höhe der erwarteten Verluste der gesamten Restlaufzeit aufzustocken (Stufe 2). Mit Eintritt eines objektiven Hinweises auf Wertminderungen hat die Zinsvereinnahmung auf Grundlage des Nettobuchwertes (Buchwert abzüglich Risikovorsorge) zu erfolgen (Stufe 3).

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich angemessener Wertberichtigungen ausgewiesen. Wertberichtigungen auf Forderungen werden entsprechend dem erwarteten Ausfall gebildet.

Sollten Zweifel an der Einbringlichkeit der sonstigen finanziellen Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten oder Finanzinstrumente zu FVOCI bestehen, werden entsprechende einzelfallbezogene Wertberichtigungen vorgenommen.

4.12 Vorräte

Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert bewertet.

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden zum Zeitpunkt des Zugangs mit ihren Anschaffungskosten zuzüglich Anschaffungsnebenkosten abzüglich Anschaffungspreisminderungen angesetzt. Zur Ermittlung der Anschaffungskosten wird die Methode des gewogenen Durchschnitts angewandt.

Fertige und unfertige Erzeugnisse werden mit ihren Herstellungskosten aktiviert. Die Herstellungskosten umfassen die direkt zurechenbaren Produktionskosten und anteilig zurechenbare fixe und variable Produktionsgemeinkosten. Die Gemeinkostenanteile sind auf Basis einer Normalbeschäftigung ermittelt. Vertriebskosten, Kosten der allgemeinen Verwaltung sowie Fremdkapitalkosten werden nicht aktiviert.

Im Rahmen einer Gruppenbewertung werden die fertigen Erzeugnisse zu Bewertungseinheiten zusammengefasst.

Für Bestandsrisiken, die sich aus erhöhter Lagerdauer oder geminderter Verwertbarkeit ergeben, werden Wertberichtigungen auf Vorräte unter Berücksichtigung der erzielbaren Nettoveräußerungswerte am Bilanzstichtag vorgenommen.

4.13 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Die bilanzierten Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen den Kassenbestand, Bankguthaben und kurzfristige Einlagen mit ursprünglichen Fälligkeiten von maximal drei Monaten. Für Zwecke der Konzern-Kapitalflussrechnung kommt die entsprechende Definition zur Anwendung. Dementsprechend entspricht der Finanzmittelfonds dem Bilanzposten "Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente". Die Bewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten.

4.14 Steuern

TATSÄCHLICHE ERTRAGSTEUERN

Die tatsächlichen Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden für die laufende sowie für frühere Perioden werden mit dem Betrag bemessen, in dessen Höhe eine Erstattung von der Steuerbehörde bzw. eine Zahlung an die Steuerbehörde erwartet wird. Der Berechnung des Betrages werden die Steuersätze und Steuergesetze zugrunde gelegt, die zum Bilanzstichtag gelten.

LATENTE STEUERN

Aktive und passive latente Steuern werden entsprechend IAS 12 "Ertragsteuern" nach der bilanzorientierten Verbindlichkeitsmethode für sämtliche temporären Differenzen zwischen den steuerlichen und den IFRS-Wertansätzen und für ergebniswirksame Konsolidierungsmaßnahmen gebildet. Aktive latente Steuern auf Verlustvorträge sowie auf temporäre Differenzen dürfen gemäß IAS 12.34 nur in dem Maße angesetzt werden, wie es wahrscheinlich ist, dass zukünftige steuerliche Gewinne entstehen werden, die eine Verrechnung dieser Verlustvorträge ermöglichen.

Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die nach der derzeitigen Rechtslage zum Realisationszeitpunkt gelten. Steuersatzänderungen werden berücksichtigt, sofern deren Änderung mit ausreichender Sicherheit feststeht.

Soweit eine Aufrechnung möglich ist, werden aktive und passive latente Steuern saldiert.

4.15 Eigenkapital

Die von den Gesellschaftern geleisteten Einlagen und Zahlungen in die Kapitalrücklage werden unter Abzug der mit dem Erwerb des Eigenkapitals direkt verbundenen Transaktionskosten und unter Berücksichtigung eines eventuellen Steuereffektes angesetzt.

4.16 Sonstige Rückstellungen

Gemäß IAS 37 "Rückstellungen, Eventualschulden und Eventualforderungen" werden Rückstellungen gebildet, soweit eine gegenwärtige Verpflichtung aus einem vergangenen Ereignis gegenüber Dritten besteht, die künftig wahrscheinlich zu einem Abfluss von Ressourcen führt und zuverlässig geschätzt werden kann.

Dies bedeutet, dass die Eintrittswahrscheinlichkeit über 50% liegen muss. Die Rückstellungen werden für die erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen in Höhe ihres wahrscheinlichen Eintritts berücksichtigt und nicht mit Rückgriffsansprüchen verrechnet. Langfristige sonstige Rückstellungen werden abgezinst. Der Erfüllungsbetrag umfasst auch die am Bilanzstichtag zu berücksichtigenden Kostensteigerungen.

Für Jubiläumsgeldverpflichtungen, die aufgrund von Betriebsvereinbarungen bestehen, wurde unter Zugrundelegung derselben Rechnungsgrößen wie für Rückstellungen für Pensionen und pensionsähnliche Verpflichtungen vorgesorgt (siehe nachstehend). Die Jubiläumsgeldverpflichtungen werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) berechnet.

4.17 Pensionsrückstellungen

Rückstellungen für Pensionen werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) gemäß IAS 19 ermittelt. Bei diesem Verfahren werden neben den am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften auch künftig zu erwartende Steigerungen von Renten und Gehältern bei vorsichtiger Einschätzung der relevanten Einflussgrößen berücksichtigt. Die Berechnung beruht auf versicherungsmathematischen Gutachten unter Berücksichtigung biometrischer Rechnungsgrundlagen.

Die (Netto-)Zinskomponente ist zum Periodenbeginn durch Multiplikation der (Netto-)Pensionsverpflichtung - d. h. der Verpflichtungsbestand abzüglich des Planvermögens - mit dem für die Bewertung der Pensionsverpflichtung zugrunde gelegten Diskontierungszinssatz zu ermitteln. Dadurch werden der aus der Aufzinsung der Verpflichtung resultierende Zinsaufwand und der erwartete Planvermögensertrag saldiert und zwingend erfolgswirksam im Periodenergebnis erfasst. Zugleich wird damit der erwartete Planvermögensertrag in Höhe des Diskontierungszinssatzes angenommen.

Abweichungen zwischen der tatsächlichen Rendite des Planvermögens beziehungsweise des Diskontierungszinssatzes am Abschlussstichtag und dem unterstellten Diskontierungszinssatz (= unterstellte Rendite des Planvermögens) gehen ebenso wie andere versicherungsmathematische Bewertungsanpassungen im Sinne einer Neubewertungskomponente in das sonstige Ergebnis ein.

Der Diskontierungszinssatz für die Abzinsung der (Netto-)Pensionsverpflichtung wird auf Grundlage erstrangiger, festverzinslicher Industrieanleihen am Markt ermittelt.

Die ergebniswirksam zu berücksichtigende Dienstzeitkomponente (service cost) umfasst unter anderem sowohl den laufenden als auch den gesamten nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand aus Planänderungen.

4.18 Finanzielle Verbindlichkeiten

Finanzielle Verbindlichkeiten im Sinne von IFRS 9 werden als "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten" oder als "übrige Verbindlichkeiten" klassifiziert.

Der Konzern legt die Klassifizierung seiner finanziellen Verbindlichkeiten mit dem erstmaligen Ansatz fest und überprüft diese Zuordnung am Ende eines jeden Geschäftsjahres, soweit dies zulässig und angemessen ist.

ERFOLGSWIRKSAM ZUM BEIZULEGENDEN ZEITWERT BEWERTETE FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN

Die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten werden zum Zeitpunkt der erstmaligen Erfassung mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Gewinne oder Verluste aus Änderungen des beizulegenden Zeitwertes werden sofort erfolgswirksam erfasst. Diese Kategorie umfasst derivative Finanzinstrumente mit negativen Marktwerten. Gewinne oder Verluste aus zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten werden erfolgswirksam erfasst.

ÜBRIGE VERBINDLICHKEITEN

Darlehen werden bei der erstmaligen Erfassung mit dem beizulegenden Zeitwert abzüglich der mit der Fremdkapitalaufnahme direkt verbundenen Transaktionskosten bewertet. Sie werden nicht als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet designiert.

Nach der erstmaligen Erfassung werden die verzinslichen Darlehen unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Differenzen zwischen historischen Anschaffungskosten und dem Rückzahlungsbetrag werden hierbei entsprechend der Effektivzinsmethode erfolgswirksam erfasst.

Die finanziellen Verbindlichkeiten, die sämtlich der Kategorie der übrigen Verbindlichkeiten zugeordnet sind, werden bei der erstmaligen Erfassung mit dem beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung abzüglich der mit der Fremdkapitalaufnahme verbundenen Transaktionskosten bewertet. Nach der erstmaligen Erfassung werden die finanziellen Verbindlichkeiten unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Eine finanzielle Verbindlichkeit wird ausgebucht, wenn sie getilgt ist, d. h. die Verpflichtung erfüllt, aufgehoben oder ausgelaufen ist.

5. Erläuterungen zur Konzern-Gesamtergebnisrechnung

5.1 Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse resultieren hauptsächlich aus der Lieferung von Produkten auf Basis von Aluminiumhydroxid und Aluminiumoxid an Kunden. Daneben werden keine weiteren Leistungen an Kunden erbracht. Die Verträge kommen hierbei regelmäßig durch die einzelnen Abrufe bzw. Bestellungen der Kunden zustande. Die Verträge bestehen somit ausschließlich aus einer separaten Leistungsverpflichtung: der Lieferung von Gütern. Eine Zusammenfassung von Verträgen oder Vertragsänderungen ist nicht einschlägig.

Bezüglich der Ermittlung des Transaktionspreises setzt sich bei Nabaltec die vereinbarte Gegenleistung aus fixen und variablen Bestandteilen zusammen. Die fixe Gegenleistung ist ein fest vereinbarter Betrag, der sich aus der jeweiligen Bestellung ergibt. Zu den variablen Gegenleistungen zählen Skonti und Boni. Diese werden umsatzmindernd im jeweiligen Geschäftsjahr periodisch korrekt erfasst. Aufgrund der kurzen Vertragslaufzeiten (einzelne Bestellungen) liegen keine wesentlichen Finanzierungskomponenten vor. Es gibt auch keine zahlungsunwirksamen Gegenleistungen von Kunden.

Bei Nabaltec existieren derzeit keine Verträge mit mehreren Leistungsverpflichtungen. Eine Allokation des Transaktionspreises anhand der Einzelveräußerungspreise ist daher nicht erforderlich.

Hinsichtlich des Zeitpunkts der Umsatzrealisierung erfolgt die Erlösrealisierung zeitpunktbezogen. Insbesondere existieren auch keine Produkte, die aufgrund praktischer oder vertraglicher Beschränkungen keine alternative Nutzungsmöglichkeit für das Unternehmen aufweisen. Der Zeitpunkt der Übertragung der Verfügungsgewalt an den gelieferten Gütern stimmt regelmäßig mit dem Lieferzeitpunkt bzw. dem vertraglichen Zeitpunkt des Gefahrenübergangs überein.

Zur Verteilung der Umsatzerlöse auf die Produktbereiche verweisen wir auf die Segmentberichterstattung und die zugehörigen Erläuterungen unter Punkt 7.7 "Segmentberichterstattung".

5.2 Andere aktivierte Eigenleistungen

Im Geschäftsjahr 2024 wurden Eigenleistungen in Höhe von TEUR 1.321 (Vorjahr: TEUR 415) für verschiedene technische Anlagen und Maschinen aktiviert, davon aktivierte Bauzeitzinsen in Höhe von TEUR 689 (Vorjahr: TEUR 182).

5.3 Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:

SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE

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in TEUR 2024 2023
Währungsgewinne 1.277 1.004
Übrige 721 320
Erträge aus der Auflösung von verjährten Verbindlichkeiten 606 0
Zuwendungen der öffentlichen Hand 493 4
Sachbezüge 239 238
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 219 20
Nutzwasserlieferungen 200 181
Mieten und Pachten 162 166
Leistungen Analysenzentrum 87 104
Rangier- und Gleisarbeiten 86 106
Magazin- und Schrottverkauf 72 76
Versicherungsentschädigungen 44 44
Gewinne aus dem Abgang von Sachanlagevermögen 44 28
Personaldienstleistungen 35 32
Auflösung Wertberichtigung von Forderungen 0 447
Gesamt 4.285 2.770

Die Zuwendungen der öffentlichen Hand bestehen im Geschäftsjahr 2024 im Wesentlichen aus einer Erstattung in Höhe von TEUR 412, welche aus der Verordnung über Maßnahmen zur Vermeidung von Carbon-Leakage durch den nationalen Brennstoffemissionshandel resultiert (sog. BECV-Beihilfe).

5.4 Materialaufwand

Der Materialaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

MATERIALAUFWAND

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in TEUR 2024 2023
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 101.025 99.448
Aufwendungen für bezogene Leistungen 3.026 2.408
Gesamt 104.051 101.856

Der Betrag der Bestandsabwertungen bzw. Wertminderungen von Vorräten, der als Aufwand erfasst worden ist, belief sich auf TEUR 722 (Vorjahr: TEUR 573).

5.5 Personalaufwand

Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

PERSONALAUFWAND

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in TEUR 2024 2023
Löhne und Gehälter 33.599 31.903
Sozialabgaben 5.879 5.589
Aufwendungen für Pensionsverpflichtungen 447 498
Übrige Aufwendungen für Altersvorsorge 181 185
Gesamt 40.106 38.175

Die Aufwendungen für Pensionsverpflichtungen erfüllen die Kriterien eines leistungsorientierten Pensionsplans im Sinne des IAS 19.

Bei den übrigen Aufwendungen für Altersvorsorge handelt es sich um Zuschüsse des Arbeitgebers zu Altersvorsorgeplänen der Arbeitnehmer, welche die Kriterien eines beitragsorientierten Pensionsplans im Sinne des IAS 19 erfüllen.

Zudem sind die von der Gesellschaft zu tragenden Anteile zur gesetzlichen Rentenversicherung in Höhe von TEUR 2.370 (Vorjahr: TEUR 2.301) in den Sozialabgaben enthalten, welche monatlich abgeführt werden.

5.6 Mitarbeiter

Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl im Konzern hat sich folgendermaßen entwickelt:

MITARBEITER

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2024 2023
Gewerbliche Mitarbeiter 250 262
Angestellte 213 208
Geringfügig Beschäftigte 3 4
Gesamt 466 474

Darüber hinaus wurden im Geschäftsjahr durchschnittlich 40 Auszubildende (Vorjahr: 38) beschäftigt.

5.7 Abschreibungen

Die vorgenommenen Abschreibungen auf das Anlagevermögen können der vorstehenden Darstellung "Entwicklung des Konzernanlagevermögens" entnommen werden.

Die Gesellschaft führt bei Vorliegen entsprechender Indikatoren einen Werthaltigkeitstest von immateriellen Vermögenswerten und von Vermögenswerten des Sachanlagevermögens durch. Dazu wird der Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten mit dem erzielbaren Betrag verglichen. Der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit wurde auf Basis des Nutzungswertes mithilfe der Discounted-Cashflow-Methode bestimmt. Diesen diskontierten Cashflows liegen Drei-Jahres-Prognosen zugrunde, die auf vom Management genehmigten Finanzplänen aufbauen. Die Cashflow-Prognosen berücksichtigen Erfahrungen aus der Vergangenheit und basieren auf der besten vom Management vorgenommenen Einschätzung über künftige Entwicklungen der Gesellschaft. Die Diskontierung der prognostizierten Cashflows erfolgt mit einem risikoadäquaten Zinssatz.

5.8 Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN

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in TEUR 2024 2023
Frachten 11.856 10.347
Fremdleistungen 7.853 8.795
Verkaufsprovisionen 3.262 3.361
Versicherungen 1.345 1.406
Übrige 1.152 1.661
Sonstige Verwaltungskosten 1.147 1.091
Leasingzahlungen (Miete und Leasing) 1.095 940
Sonstige Steuern 1.088 1.045
Rechts- und Beratungskosten 942 770
Währungsverluste 884 1.548
Personalnebenkosten 784 792
Reisekosten 693 671
Werbekosten 565 413
Wertberichtigungen von Forderungen 76 0
Verluste aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens 42 0
Gesamt 32.784 32.840

5.9 Forschung und Entwicklung

Im Geschäftsjahr wurden sämtliche Forschungs- und Entwicklungskosten in Höhe von insgesamt TEUR 5.167 (Vorjahr: TEUR 4.862) als Aufwand erfasst.

5.10 Zinsen und ähnliche Erträge

Die Zinsen und ähnlichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:

ZINSEN UND ÄHNLICHE ERTRÄGE

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in TEUR 2024 2023
Erträge aus Planvermögen (Rückdeckungsversicherung) 116 109
Zinserträge aus Guthaben bei Kreditinstituten 2.512 2.027
Gesamt 2.628 2.136

5.11 Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen können folgender Übersicht entnommen werden:

ZINSEN UND ÄHNLICHE AUFWENDUNGEN

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in TEUR 2024 2023
Zinsaufwendungen bei Kreditinstituten 2.873 2.633
Zinsaufwendungen aus Aufzinsung von Rückstellungen 1.253 1.165
Zinsaufwendungen aus Factoring 558 523
Avalprovision 12 8
Zinsaufwendungen aus sonstigen Aufzinsungen 11 7
Gesamt 4.707 4.336

5.12 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag teilen sich wie folgt auf:

STEUERN VOM EINKOMMEN UND VOM ERTRAG

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in TEUR 2024 2023
Tatsächliche Ertragsteuern:
Steueraufwand laufendes Jahr 5.712 4.456
Steueraufwand/​-ertrag Vorjahre -9 8
Latente Ertragsteuern:
Entstehung und Umkehr temporärer Differenzen 31 16
Erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis 184 241
Gesamt 5.918 4.721

Bei den Ertragsteueraufwendungen des Geschäftsjahres 2024 handelt es sich um die laufende Gewerbesteuer und Körperschaftsteuer zuzüglich Solidaritätszuschlag sowie um ausländische Ertragsteuern (US-Tochtergesellschaften und Nabaltec Shanghai).

Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die zum Realisationszeitpunkt gelten bzw. erwartet werden. Dabei werden die am Bilanzstichtag gültigen bzw. verabschiedeten steuerlichen Vorschriften berücksichtigt. Für die Berechnung der latenten Steuern in Deutschland wird ein Steuersatz von 29,13 % (Vorjahr: 29,13%) herangezogen. Er ergibt sich aus dem gültigen unveränderten Körperschaftsteuersatz von 15 %, dem Solidaritätszuschlag von unverändert 5,50 % und dem Gewerbesteuersatz von 13,30 % (Vorjahr: 13,30 %). Für die ausländischen Gesellschaften werden die jeweiligen nationalen Steuersätze zugrunde gelegt.

Die Ertragsteuereffekte im sonstigen Ergebnis als Teil des Konzerneigenkapitals gliedern sich je Bestandteil wie folgt auf:

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Vor Steuern Latente Steuern Nach Steuern
in TEUR 2024 2023 2024 2023 2024 2023
Fremdwährungsumrechnung 2.389 -1.461 -681 419 1.708 -1.042
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste -2.969 611 865 -178 -2.105 433
Gesamt -580 -850 184 241 -397 -609

Die folgende Tabelle zeigt die steuerliche Überleitungsrechnung von dem im jeweiligen Geschäftsjahr erwarteten Ertragsteueraufwand zum tatsächlich ausgewiesenen Steueraufwand laut Konzern-Gesamtergebnisrechnung:

ÜBERLEITUNGSRECHNUNG

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2024 2023
Steuersatz 29,13 % 29,13 %
in TEUR
Ergebnis vor Steuern 20.179 16.139
Erwarteter Steueraufwand 5.878 4.701
Abweichungen
1. Abweichender ausländischer Steuersatz -120 -78
2. Anpassung Steueraufwand Vorjahre -10 8
3. Neubewertung Verlustvortrag USA 0 31
4. Nicht berücksichtigte temporäre Differenzen USA 74 0
5. Nutzung bislang nicht erfasster Verluste 0 -50
6. Nicht abzugsfähige Aufwendungen 95 106
7. Sonstiges 1 3
Steueraufwand laut Konzern-Gesamtergebnisrechnung 5.918 4.721

Der Bestand an aktiven und passiven latenten Steuern stellt sich wie folgt dar:

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Konzernbilanz Konzern Gesamtergebnisrechnung
in TEUR Aktive latente Steuern 31.12.2024 31.12.2023 2024 2023
Sonstige Vermögenswerte 587 577 10 10
Pensionsrückstellungen 3.493 2.674 819 -265
Sonstige Rückstellungen 230 237 -7 -8
Verlustvortrag 2.361 2.614 -253 -448
Übrige 7 39 -32 -114
Summe aktive latente Steuern - brutto 6.678 6.141 537 -825
Saldierungen -6.096 -5.290 0 0
Summe aktive latente Steuern - netto 582 851 537 -825
Passive latente Steuern
Anlagevermögen 7.108 7.367 217 731
Vorräte 969 931 -38 -330
Übrige 1.150 403 -747 408
Summe passive latente Steuern - brutto 9.227 8.701 -568 809
Saldierungen -6.096 -5.290 0 0
Summe passive latente Steuern - netto 3.131 3.411 -568 809

Die aktive latente Steuer auf Verlustvorträge entfällt vollständig auf den bestehenden Verlustvortrag der Nabaltec USA Corporation von TEUR 11.242 (Vorjahr: TEUR 12.449). Dieser kann unter Beachtung der in den USA geltenden Regelungen zur Mindestbesteuerung dort genutzt werden. Latente Steueransprüche auf Verlustvorträge sind aber nur in dem Maße zu bilanzieren, als das Unternehmen über ausreichende zu versteuernde temporäre Differenzen verfügt oder soweit überzeugende substanzielle Hinweise dafür vorliegen, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das die ungenutzten steuerlichen Verluste vom Unternehmen verwendet werden können. Auf Basis von Annahmen und Einschätzungen des Managements über die zukünftige Geschäftsentwicklung liegen für die Realisierung dieser Steueransprüche überzeugende substanzielle Hinweise vor. Diese Einschätzung basiert auf den Erfahrungen der Vergangenheit und den aktuell vorliegenden Informationen und Prognosen. Dementsprechend wurden bei Gesellschaften, die im laufenden Jahr oder im Vorjahr ein negatives steuerliches Ergebnis erwirtschafteten und bei denen die aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge nicht durch einen Passivüberhang der latenten Steuern gedeckt sind, aktive latente Steuern auf Verlustvorträge nur in Höhe von TEUR 2.361 (Vorjahr: TEUR 2.614) angesetzt.

Die Abzugsfähigkeit von solchen vorgetragenen Verlusten ist in den USA auf 80 % des laufenden steuerpflichtigen Gewinns beschränkt.

Aktive und passive latente Steuern in den USA werden mit aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge verrechnet.

6. Erläuterungen zur Konzernbilanz

6.1 Immaterielle Vermögenswerte

Hinsichtlich der Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte verweisen wir auf die vorstehende Darstellung "Entwicklung des Konzernanlagevermögens".

Bei den immateriellen Vermögenswerten handelt es sich im Wesentlichen um EDV-Software und gewerbliche Schutzrechte.

Immaterielle Vermögenswerte waren zum 31. Dezember 2024 wie im Vorjahr nicht sicherungsübereignet.

Wesentliche Verpflichtungen zum Erwerb von immateriellen Vermögenswerten lagen nicht vor.

6.2 Sachanlagen

Die Entwicklung des Sachanlagevermögens ist in der vorstehenden Darstellung "Entwicklung des Konzernanlagevermögens" enthalten.

Wie bereits zum Vorjahresstichtag dienen keine Vermögenswerte des Sachanlagevermögens als Sicherheiten für Fremdkapital.

Für die langfristige Herstellung von verschiedenen technischen Anlagen, Gebäuden und Betriebsvorrichtungen wurden im Geschäftsjahr 2024 Fremdkapitalkosten in Höhe von TEUR 689 aktiviert (Vorjahr: TEUR 182). Der durchschnittliche Finanzierungskostensatz, der bei der Bestimmung der aktivierbaren Fremdkapitalkosten zugrunde gelegt worden ist, betrug 3,00 % (Vorjahr: 3,00 %).

6.3 Vorräte

Die Vorräte setzen sich wie folgt zusammen:

VORRÄTE

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in TEUR 31.12.2024 31.12.2023
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 30.002 35.579
Unfertige Erzeugnisse 1.607 1.585
Fertige Erzeugnisse und Waren 16.287 13.967
Gesamt 47.896 51.131

Es dienen ebenso wie bereits am Vorjahresstichtag keine Vorratsbestände als Sicherheiten für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.

Die Wertminderung von Vorräten, die als Aufwand erfasst worden ist, beläuft sich auf TEUR 722 (Vorjahr: TEUR 573).

6.4 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stellen sich folgendermaßen dar:

FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN

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in TEUR 31.12.2024 31.12.2023
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - brutto 848 1.586
Einzelwertberichtigungen -215 -139
Gesamt 633 1.447

Sämtliche Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind nicht verzinslich und haben eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr.

Am Bilanzstichtag waren die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen durch echtes Factoring in Höhe von TEUR 34.874 (Vorjahr: TEUR 30.076) gemindert. Beim echten Factoring übernimmt die Factoringgesellschaft das Ausfallrisiko der Forderungen. Hinsichtlich der Entwicklung des Wertberichtigungskontos sowie der Altersstruktur der Forderungen verweisen wir auf den Punkt 7.2 "Angaben zu Finanzinstrumenten".

6.5 Forderungen aus Ertragsteuern

Bei den Ertragsteuerforderungen in Höhe von TEUR 1 (Vorjahr: TEUR 517) handelt es sich um Steuererstattungsansprüche gegen ausländische Finanzbehörden, während es sich im Vorjahr um Erstattungsansprüche gegen inländischen Finanzbehörden handelt, die aus Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag resultieren.

6.6 Sonstige Vermögenswerte

Die sonstigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:

SONSTIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE

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in TEUR 31.12.2024 31.12.2023
Festgeldanlagen mit Laufzeit > 3 Monate 15.000 15.000
Forderungen aus Factoring 3.086 2.830
Übrige 1.386 796
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 19.472 18.626

SONSTIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE

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in TEUR 31.12.2024 31.12.2023
Umsatzsteuerforderungen 1.269 2.122
Aktive Rechnungsabgrenzungen 446 368
Sonstige nichtfinanzielle Vermögenswerte 1.715 2.490
Gesamt 21.187 21.116

Bei den zum 31. Dezember 2024 ausgewiesenen Forderungen aus Factoring in Höhe von TEUR 3.086 (Vorjahr: TEUR 2.830) handelt es sich überwiegend um die Sicherheitseinbehalte aus dem Factoring.

Von den sonstigen Vermögenswerten haben TEUR 15.000 (Vorjahr: TEUR 0) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

6.7 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente setzen sich zum Stichtag wie folgt zusammen:

ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE

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in TEUR 31.12.2024 31.12.2023
Guthaben bei Kreditinstituten 86.522 85.951
Kassenbestand 5 4
Gesamt 86.527 85.955

Guthaben bei Kreditinstituten werden mit variablen Zinssätzen für täglich kündbare Guthaben verzinst. Kurzfristige Einlagen erfolgen für unterschiedliche Zeiträume, die in Abhängigkeit vom jeweiligen Zahlungsmittelbedarf des Konzerns zwischen einem Tag und maximal drei Monaten betragen. Diese werden mit den jeweils gültigen Zinssätzen für kurzfristige Einlagen verzinst.

Für Zwecke der Konzern-Kapitalflussrechnung ergeben sich in Bezug auf den Finanzmittelfonds ebenso wie im Vorjahr keine Unterschiede zum bilanzierten Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten zum Abschlussstichtag.

Es liegen keine Verfügungsbeschränkungen bei den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten vor.

6.8 Eigenkapital

Die Veränderung des Eigenkapitals der Nabaltec AG ist in der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt.

GEZEICHNETES KAPITAL

Das voll eingezahlte Kapital (Grundkapital) beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 8.800 (Vorjahr: TEUR 8.800) und besteht aus 8.800.000 auf den Inhaber lautenden Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von EUR 1,00 je Stückaktie. Jede Stückaktie gewährt eine Stimme.

GENEHMIGTES KAPITAL

Der Vorstand wurde durch Beschluss der Hauptversammlung vom 16. Juni 2021 ermächtigt, das Grundkapital mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 31. Mai 2026 einmalig oder mehrmals um insgesamt bis zu TEUR 4.400 durch die Ausgabe von bis zu 4.400.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Aktien ohne Nennbetrag (Stückaktien) gegen Bar- und/​oder Sacheinlage zu erhöhen, wobei die Erhöhung der Anzahl der Aktien in demselben Verhältnis wie die Erhöhung des Grundkapitals zu erfolgen hat. Der Vorstand darf dabei mit Zustimmung des Aufsichtsrats über einen Ausschluss des Bezugsrechts entscheiden (Genehmigtes Kapital 2021/​I).

BEDINGTES KAPITAL

Das Grundkapital der Gesellschaft ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 16. Juni 2021 um bis zu TEUR 4.400 durch Ausgabe von bis zu 4.400.000 auf den Inhaber lautenden Aktien ohne Nennbetrag (Stückaktien) bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2021/​I). Das bedingte Kapital dient ausschließlich der Gewährung von Aktien an die Inhaber von Wandel- und/​oder Optionsschuldverschreibungen, die aufgrund der Ermächtigung durch die Hauptversammlung vom 16. Juni 2021 von der Gesellschaft begeben werden.

Bis dato sind keine derartigen Schuldverschreibungen begeben worden.

KAPITALRÜCKLAGE

Zum 31. Dezember 2024 beträgt die Kapitalrücklage TEUR 47.029 (Vorjahr: TEUR 47.029). Die Kapitalrücklage resultiert unter anderem aus der im September 2017 erfolgten Kapitalerhöhung. Durch den Emissionspreis von EUR 23,00 je Aktie wurde durch die Kapitalmaßnahme ein Agio von TEUR 17.600 erzielt. Gegenläufig wurden Transaktionskosten in Höhe von TEUR 335 (nach Steuern) mindernd erfasst. Die Kapitalrücklage enthält darüber hinaus ein Aufgeld aus dem im Jahr 2006 vollzogenen Börsengang. Dies resultierte aus der Ausgabe von 2.000.000 Stückaktien für EUR 15,50 je Aktie mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von EUR 1,00 je Aktie, wodurch ein Aufgeld in Höhe von EUR 14,50 je Aktie bzw. insgesamt TEUR 29.000 erzielt wurde, dem Transaktionskosten von TEUR 1.060 (nach Steuern) gegenüberstanden.

GEWINNRÜCKLAGE

Zum 31. Dezember 2024 beträgt die andere Gewinnrücklage TEUR 9.699 (Vorjahr: TEUR 9.699).

Für das Geschäftsjahr 2024 wird der Vorstand vorschlagen, aus dem nach deutschen handelsrechtlichen Grundsätzen ermittelten Bilanzgewinn der Nabaltec AG eine Dividende in Höhe von EUR 0,29 pro Aktie, d. h. insgesamt TEUR 2.552 auszuschütten.

ERGEBNISVORTRAG

Der Ergebnisvortrag resultiert aus den kumulierten Konzernjahresergebnissen abzüglich der jeweils vom Mutterunternehmen ausgeschütteten Dividenden.

Bezüglich der Entwicklung des Ergebnisvortrags verweisen wir auf die Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung.

SONSTIGE ERFOLGSNEUTRALE EIGENKAPITALVERÄNDERUNGEN

Ein sich aus der Währungsumrechnung ergebender Unterschiedsbetrag, versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus Pensionsrückstellungen sowie aus korrespondierenden latenten Steuern werden erfolgsneutral erfasst und im Eigenkapital unter dieser Postenbezeichnung gesondert ausgewiesen. Zum 31. Dezember 2024 betragen diese erfolgsneutralen Eigenkapitalveränderungen kumuliert TEUR -3.624 (Vorjahr: TEUR -3.227).

6.9 Kurz- und langfristige Rückstellungen

SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN

Die Entwicklung der sonstigen Rückstellungen ist in den folgenden Übersichten dargestellt:

GESCHÄFTSJAHR 2024

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in TEUR Stand 01.01.2024 Zuführung Verbrauch Auflösung Stand 31.12.2024
Rückstellungen aus dem Personalbereich 1.268 255 123 0 1.400
Rückstellungen für Umwelt und Entsorgung 358 0 139 219 0
Übrige Rückstellungen 200 204 199 0 205
Gesamt 1.826 459 461 219 1.605

GESCHÄFTSJAHR 2023

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in TEUR Stand 01.01.2023 Zuführung Verbrauch Auflösung Stand 31.12.2023
Rückstellungen aus dem Personalbereich 1.286 98 116 0 1.268
Rückstellungen für Umwelt und Entsorgung 358 0 0 0 358
Übrige Rückstellungen 219 199 218 0 200
Gesamt 1.863 297 334 0 1.826

Bei den Rückstellungen aus dem Personalbereich in Höhe von TEUR 1.400 (Vorjahr: TEUR 1.268) handelt es sich um Jubiläumsgeldverpflichtungen. Als Bewertungsverfahren wurde die Projected-Unit-Credit-Methode zugrunde gelegt, nach der die Finanzierung der Jubiläumsgeldverpflichtungen über Einmalprämien für den jährlichen Anwartschaftszuwachs unter Berücksichtigung von Trendannahmen erfolgt. Als biometrische Rechnungsgrundlagen wurden die Heubeck-Richttafeln 2018 G verwendet. Folgende weitere Annahmen liegen der Bewertung zugrunde: Rechnungszinssatz p. a. 3,50 %, Gehaltstrend p. a. 2,75 %, Rententrend p. a. 2,00 %, Fluktuation p. a. 1,00 %.

Die Rückstellungen für Umwelt und Entsorgung enthielt Reinigungskosten im Zusammenhang mit der Einstellung des Produktionsbereichs Mullit. Im Jahr 2024 wurde der Schweröltank abgerissen, was zur Auflösung der Rückstellung führte.

PENSIONSRÜCKSTELLUNGEN

Der Konzern hat leistungsorientierte Pensionspläne aufgelegt. Dadurch wird für einen Teil der Mitarbeiter Vorsorge für die Zeit nach der Pensionierung getroffen. Es handelt sich um Endgehaltspläne für Vorstände und Mitarbeiter aufgrund der Versorgungsordnung. Die Versorgungsordnung besitzt Gültigkeit für Mitarbeiter, die vor dem 1. Mai 1995 in die Gesellschaft eingetreten sind und zu diesem Stichtag in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis standen. Folglich sind keine Zugänge mehr zum Kreis der Bezugsberechtigten zu verzeichnen. Für einen Teil der Pläne werden Beiträge an eine Rückdeckungsversicherung geleistet. Aufgrund der Planausgestaltung ist der Arbeitgeber versicherungsmathematischen Risiken ausgesetzt. Die wesentlichsten sind dabei das Zinsrisiko und das Risiko der Langlebigkeit. Das Alter der im Rahmen des Pensionsplans erfassten Personen liegt derzeit zwischen 60 und 65 Jahren. Der Berechnung der Verpflichtungen liegt ein unterstelltes Renteneintrittsalter von 63 Jahren (Versorgungsordnung) bzw. 65 Jahren (Vorstände) zugrunde.

In den folgenden Tabellen werden sowohl die Zusammensetzung von in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung erfassten Aufwendungen für Versorgungsleistungen als auch die Zusammensetzung von in der Konzernbilanz für die jeweiligen Pläne angesetzten Beträgen dargestellt:

AUFWENDUNGEN FÜR VERSORGUNGSLEISTUNGEN

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in TEUR 2024 2023
Laufender Dienstzeitaufwand 447 498
Nettozinsaufwand 1.123 1.045
Aufwendungen für Versorgungsleistungen 1.570 1.543
Tatsächliche Erträge aus Planvermögen 60 59

Der Nettozinsaufwand setzt sich aus dem Zinsaufwand in Höhe von TEUR 1.204 (Vorjahr: TEUR 1.118) abzüglich der erwarteten Erträge aus Planvermögen in Höhe von TEUR 81 (Vorjahr: TEUR 73) zusammen. Der Zinsanteil aus der Zuführung der Pensionsrückstellungen sowie die Erträge aus dem Planvermögen werden im Finanzergebnis dargestellt. Die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste werden im sonstigen Ergebnis erfasst und entwickelten sich wie folgt:

ENTWICKLUNG DER VERSICHERUNGSMATHEMATISCHEN GEWINNE/​VERLUSTE

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in TEUR
Versicherungsmathematische Verluste zum 1. Januar 2023 -5.329
Gewinne aus der Änderung von biometrischen und finanziellen Annahmen 877
Erfahrungsbedingte Gewinne -252
Gewinne aus Planvermögen -14
Versicherungsmathematische Verluste zum 31. Dezember 2023 -4.718
Gewinne aus der Änderung von biometrischen und finanziellen Annahmen -2.599
Erfahrungsbedingte Verluste -349
Verluste aus Planvermögen -21
Versicherungsmathematische Verluste zum 31. Dezember 2024 -7.687

Die Änderungen des Barwertes der leistungsorientierten Verpflichtungen stellen sich wie folgt dar:

LEISTUNGSORIENTIERTE VERPFLICHTUNGEN

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in TEUR
Leistungsorientierte Verpflichtungen zum 1. Januar 2023 29.931
Zinsaufwand 1.118
Laufender Dienstzeitaufwand 498
Gezahlte Leistungen -1.021
Versicherungsmathematische Gewinne/​Verluste -625
Leistungsorientierte Verpflichtungen zum 31. Dezember 2023 29.901
Zinsaufwand 1.204
Laufender Dienstzeitaufwand 446
Gezahlte Leistungen -1.095
Versicherungsmathematische Gewinne/​Verluste 2.948
Leistungsorientierte Verpflichtungen zum 31. Dezember 2024 33.404

Von den leistungsorientierten Verpflichtungen zum 31. Dezember 2024 in Höhe von TEUR 33.404 (Vorjahr: TEUR 29.901) ist ein Verpflichtungsbetrag in Höhe von TEUR 10.498 (Vorjahr: TEUR 9.654) mit einem Deckungskapital in Höhe von TEUR 2.015 (Vorjahr: TEUR 1.981) rückdeckungsversichert.

Für die Geschäftsjahre 2025 und 2026 wird mit Rentenzahlungen in Höhe von ca. TEUR 1.136 bzw. TEUR 1.202 gerechnet.

Die Änderungen des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens stellen sich wie folgt dar:

BEIZULEGENDER ZEITWERT DES PLANVERMÖGENS

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in TEUR
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 1. Januar 2023 1.947
Arbeitgeberbeiträge 36
Gezahlte Leistungen -61
Erwartete Rendite 73
Versicherungsmathematische Gewinne/​Verluste -14
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 31. Dezember 2023 1.981
Arbeitgeberbeiträge 36
Gezahlte Leistungen -61
Erwartete Rendite 81
Versicherungsmathematische Gewinne/​Verluste -22
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 31. Dezember 2024 2.015

Bei dem Planvermögen handelt es sich um den Aktivwert einer Rückdeckungsversicherung, der gemäß IAS 19.7 (b) als Planvermögen zu behandeln ist.

Der Konzern rechnet für das Geschäftsjahr 2025 mit Beiträgen zum Planvermögen in Höhe von TEUR 36.

Der bilanzierte Wert der Pensionsrückstellungen lässt sich zum Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung wie folgt überleiten:

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in TEUR 31.12.2024 31.12.2023 31.12.2022 31.12.2021 31.12.2020
Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung 33.404 29.901 29.931 45.181 46.370
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens 2.015 1.981 1.947 1.912 1.878
Pensionsrückstellungen 31.389 27.920 27.985 43.269 44.492

Nachfolgend werden die Grundannahmen zur Ermittlung der Pensionsverpflichtungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses dargestellt:

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in % 2024 2023
Abzinsungssatz 3,50 4,10
Gehaltstrend 2,75 2,75
Rententrend 2,00 2,00
Fluktuation 1,00 1,00

Sterblichkeit nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses bei Rentnern im Alter von 65 Jahren gemäß Heubeck-Richttafeln 2018 G.

Im Geschäftsjahr erfolgte eine weitere pauschale Anpassung des zugrunde liegenden Rententrends um zusätzlich 8% zur Berücksichtigung der Inflationsdynamik.

Es ergeben sich folgende Auswirkungen auf die Pensionsverpflichtung, sofern sich die versicherungsmathematischen Annahmen ändern:

PENSIONSVERPFLICHTUNG

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in TEUR + 25 BP -25 BP
Abzinsungssatz 32.281 34.588
Gehaltstrend 33.590 33.219
Rententrend 34.365 32.483

Die vorstehende Sensitivitätsanalyse basiert auf der Änderung einer Annahme, während alle anderen Änderungen konstant gehalten werden. In der Realität ist es jedoch nicht unwahrscheinlich, dass Veränderungen in einigen Annahmen miteinander korrelieren können.

Die Methoden und Arten von Annahmen zur Vorbereitung der Sensitivitätsanalyse haben sich im Vergleich zur Vorperiode nicht geändert.

6.10 Kurz- und langfristige Verbindlichkeiten

BUCHWERTE

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in TEUR Buchwert davon Laufzeit ≤ 1 Jahr davon Laufzeit > 1 - 5 Jahre davon Laufzeit > 5 Jahre
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 31.12.2024 90.856 883 89.973 -
31.12.2023 90.933 971 44.982 44.980
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 31.12.2024 12.323 12.323 - -
31.12.2023 10.124 10.124 - -
Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern 31.12.2024 1.407 1.407 - -
31.12.2023 984 984 - -
Sonstige Verbindlichkeiten 31.12.2024 4.337 4.337 - -
31.12.2023 3.874 3.874 - -
Gesamt 31.12.2024 108.923 18.950 89.973 -
31.12.2023 105.915 15.953 44.982 44.980

VERBINDLICHKEITEN GEGENÜBER KREDITINSTITUTEN

Die Nabaltec AG hat ein Schuldscheindarlehen mit einem Volumen von TEUR 90.000 mit Valuta April 2022 erfolgreich begeben. Der Emissionserlös diente zur Refinanzierung bestehender Schuldscheindarlehen in Höhe von TEUR 39.000 und eines bilateralen Bankdarlehens in Höhe von TEUR 20.000, fällig im April 2022.

Darüber hinaus dienen die Mittel zur Finanzierung weiterer Wachstumsprojekte, insbesondere zur Kapazitätserweiterung im Produktbereich Böhmit sowie bei viskositätsoptimierten Aluminiumhydroxiden, die vor allem als Verbundstoffe in der Elektromobilität zum Einsatz kommen. Das Volumen verteilt sich auf fixe und variable Tranchen mit Laufzeiten von fünf und sieben Jahren. Das Schuldscheindarlehen wurde ohne breite Vermarktung im Rahmen eines "Private Placements" unter Beteiligung von fünf Investoren platziert.

Der Schuldscheindarlehensvertrag der Nabaltec AG unterliegt Covenants, die sich an den "Leverage Coverage Ratios" (Net Debt /​ EBITDA) bemessen. Der Kreditgeber hat die Möglichkeit, bei Nichteinhaltung der Covenants die Zinsmargen zu erhöhen, oder er könnte von seinem außerordentlichen Kündigungsrecht Gebrauch machen. Im Berichtsjahr 2024 kam es zu keinen Verletzungen der zum 31. Dezember 2024 wirksamen Covenants. Auch für 2025 wird mit keinen Covenant-Verletzungen gerechnet.

VERBINDLICHKEITEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben eine Restlaufzeit von maximal 90 Tagen.

Die Buchwerte der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen entsprechen aufgrund dieser Kurzfristigkeit annähernd ihrem beizulegenden Zeitwert.

VERBINDLICHKEITEN AUS ERTRAGSTEUERN

Diese umfassen ausstehende Steuerzahlungen in Deutschland und bei Tochterunternehmen, die aus den lokalen Ertragsteuern für das abgelaufene Geschäftsjahr resultieren.

SONSTIGE VERBINDLICHKEITEN

Die kurzfristigen sonstigen Verbindlichkeiten entfallen auf die im Folgenden aufgeführten finanziellen bzw. nichtfinanziellen Verbindlichkeiten:

SONSTIGE VERBINDLICHKEITEN

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in TEUR 31.12.2024 31.12.2023
Abschluss und Prüfung 229 251
Übrige 82 94
Berufsgenossenschaft 8 27
Kurzfristige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 319 372
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in TEUR 31.12.2024 31.12.2023
Boni und andere erfolgsabhängige Vergütungen 2.326 1.900
Ausstehender Urlaubsanspruch 1.098 972
Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt 333 344
Sonstige Verbrauchsteuern 207 204
Verbindlichkeiten Sozialaufwendungen 46 49
Erfindervergütungen 7 32
Demografiebetrag II 1 1
Kurzfristige sonstige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten 4.018 3.502
Kurzfristige sonstige Verbindlichkeiten (gesamt) 4.337 3.874

Die Verbindlichkeiten für Boni und andere erfolgsabhängige Vergütungen entstehen in Abhängigkeit von deren Zielerreichung. Die Verbindlichkeit aus ausstehenden Urlaubsansprüchen wurde mitarbeiterbezogen gebildet.

Die Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt resultieren im Wesentlichen aus zum Stichtag noch nicht abgeführter Lohn- und Kirchensteuer für das abgelaufene Geschäftsjahr.

Aufgrund der Kurzfristigkeit entsprachen die Buchwerte der kurzfristigen sonstigen Verbindlichkeiten annähernd ihrem beizulegenden Zeitwert.

7. Sonstige Angaben

7.1 Sonstige finanzielle Verpflichtungen

VERPFLICHTUNGEN AUS LEASINGVERHÄLTNISSEN-KONZERN ALS LEASINGNEHMER

Der Konzern hat finanzielle Verpflichtungen aus eingegangenen Leasingverhältnissen.

Zum Stichtag 31. Dezember 2024 bestehen keine Leasingverträge für technische Anlagen und Maschinen im Rahmen von Sale-and-lease-back-Transaktionen. Die Restlaufzeiten aller Verträge belaufen sich im Wesentlichen auf 1 bis 10 Jahre.

Im laufenden Geschäftsjahr wurden TEUR 1.095 (Vorjahr: TEUR 940) aus Leasingverhältnissen (ausschließlich kurzfristige Leasingverhältnisse oder Leasingvereinbarungen über geringwertige Vermögenswerte) aufwandswirksam erfasst.

Die Summe der künftigen Leasingzahlungen setzt sich nach Fälligkeit wie folgt zusammen:

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in TEUR 31.12.2024 31.12.2023
Leasingzahlungen innerhalb 1 Jahres 1.911 898
Leasingzahlungen zwischen 1 und 5 Jahren 7.920 7.169
Leasingzahlungen über 5 Jahre 5.467 4.968
Gesamt 15.298 13.035

Die Summe der künftigen Leasingzahlungen beinhaltet künftige Zahlungsverpflichtungen i. H. v. 6.780 TEUR (Vorjahr: 6.780 TEUR) für Leasingverhältnisse, die bereits eingegangen worden sind, aber noch nicht begonnen haben.

EVENTUALVERBINDLICHKEITEN UND HAFTUNGSVERHÄLTNISSE

Zum Geschäftsjahresende waren folgende Haftungsverhältnisse zu vermerken:

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in TEUR 31.12.2024 31.12.2023
Verbindlichkeiten aus Vertragserfüllungsbürgschaften
Gesonderte Netzentgelte für Gas 1.253 1.392
Investitionskosten der Weserport GmbH 1.000 1.000

Die Vertragserfüllungsbürgschaft, die vollumfänglich Verbindlichkeiten wegen gesonderter Netzentgelte für Gas betrifft, beträgt zum 31. Dezember 2024 TEUR 1.253. Die Bürgschaft wird jährlich kontinuierlich um EUR 139.200,00 reduziert und läuft bis 31. Dezember 2032. Die Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme wird als gering eingestuft, da die Geschäftsführung aufgrund der positiven Liquiditätssituation der Gesellschaft davon ausgeht, dass die Zahlungsverpflichtungen laufend erfüllt werden.

Im Jahr 2023 wurde eine weitere Vertragserfüllungsbürgschaft, die vollumfänglich Verbindlichkeiten wegen der Absicherung der Investitionskosten für die Weserport GmbH betrifft, in Höhe von TEUR 1.000 unterzeichnet. Die Bürgschaft ist bis zum 31. Dezember 2029 befristet. Die Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme wird als gering eingestuft, da die Geschäftsführung aufgrund der positiven Liquiditätssituation der Gesellschaft davon ausgeht, dass die Zahlungsverpflichtungen laufend erfüllt werden.

Zum 31. Dezember 2024 lagen Bestellobligos in Höhe von TEUR 21.008 (Vorjahr: TEUR 10.132) aus Investitionsaufträgen vor.

7.2 Angaben zu Finanzinstrumenten

BUCHWERTE, WERTANSÄTZE, BEIZULEGENDE ZEITWERTE NACH BEWERTUNGSKATEGORIEN

Die nachfolgende Tabelle zeigt Buchwerte und beizulegende Zeitwerte sämtlicher im Konzernabschluss erfasster Finanzinstrumente:

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Bewertungskategorie gemäß IFRS 9 Buchwert Beizulegender Zeitwert
in TEUR 2024 2023 2024 2023
Finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen AC 633 1.447 633 1.447
Sonstige Vermögenswerte und Forderungen
Sonstige nichtderivative Forderungen und finanzielle Vermögenswerte AC 19.472 18.626 19.472 18.626
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente AC 86.527 85.955 86.527 85.955
Finanzielle Verbindlichkeiten
Finanzielle Verbindlichkeiten, zu Anschaffungskosten bewertet
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten AC 90.856 90.933 90.856 90.933
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen AC 12.323 10.124 12.323 10.124
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Sonstige nichtderivative finanzielle Verbindlichkeiten AC 319 372 319 372

Für die Bewertungskategorien gemäß IFRS 9 wurden die folgenden Abkürzungen benutzt:

ABKÜRZUNGEN

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AC Amortised Cost Finanzinstrumente, die zu fortgeführten Anschaffungskosten zu bewerten sind
FVOCI (debt) Fair Value through Other Comprehensive Income - debt instrument Schuldinstrumente, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten sind (recycling)
FVOCI (equity) Fair Value through Other Comprehensive Income - equity instrument Eigenkapitalinstrumente, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten sind (non recycling)
FVTPL Fair Value through Profit and Loss Finanzinstrumente, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten sind

Der beizulegende Zeitwert der Darlehen sowie der sonstigen finanziellen Vermögenswerte entspricht näherungsweise dem Buchwert.

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen Forderungen haben Restlaufzeiten von weniger als einem Jahr. Daher entsprechen deren Buchwerte zum Abschlussstichtag näherungsweise dem beizulegenden Zeitwert.

NETTOERGEBNIS NACH BEWERTUNGSKATEGORIEN

Im Folgenden werden die Ertrags- und Aufwandsposten aus Finanzinstrumenten nach den Bewertungskategorien des IFRS 9 dargestellt:

BEWERTUNGSKATEGORIE GEMÄSS IFRS 9

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aus der Folgebewertung
in TEUR aus Zinsen zum Fair Value Währungsumrechnung Wertberichtigung Nettoergebnis 2024
Amortised Cost AC 2.511 - 604 -76 3.039
Fair Value through Other Comprehensive Income - debt instrument FVOCI (debt) - - - - -
Fair Value through Other Comprehensive Income - equity instrument FVOCI (equity) - - - - -
Fair Value through Profit and Loss FVTPL - - - - -
Other Liabilities AC -3.442 - -211 - -3.653
Gesamt 2024 -931 - 393 -76 -614

BEWERTUNGSKATEGORIE GEMÄSS IFRS 9

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aus der Folgebewertung
in TEUR aus Zinsen zum Fair Value Währungsumrechnung Wertberichtigung Nettoergebnis 2023
Amortised Cost AC 2.027 - -641 447 1.833
Fair Value through Other Comprehensive Income - debt instrument FVOCI (debt) - - - - -
Fair Value through Other Comprehensive Income - equity instrument FVOCI (equity) - - - - -
Fair Value through Profit and Loss FVTPL - - - - -
Other Liabilities AC -3.163 - 97 - -3.066
Gesamt 2023 -1.136 - -544 447 -1.233

Zinserträge bzw. -aufwendungen aus Finanzinstrumenten sind in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung unter "Zinsen und ähnliche Erträge" bzw. "Zinsen und ähnliche Aufwendungen" ausgewiesen. Die Zinserträge aus finanziellen Vermögenswerten der Bewertungskategorie "Amortised Cost" betreffen im Wesentlichen Zinserträge aus Kontokorrentguthaben sowie kurz- und langfristigen Einlagen. Die Zinsaufwendungen aus finanziellen Verbindlichkeiten der Bewertungskategorie "Other Liabilities" betreffen im Wesentlichen Zinsaufwendungen aus Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.

Die nach der Effektivzinsmethode berechneten Gesamtzinsaufwendungen betragen für die Schuldscheindarlehen TEUR 2.884 (Vorjahr: TEUR 2.640).

Das Ergebnis aus der Währungsumrechnung finanzieller Vermögenswerte der Bewertungskategorie "Amortised Cost" bzw. Verbindlichkeiten der Bewertungskategorie "Other Liabilities" resultiert aus Forderungen bzw. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, sofern sie in Fremdwährung valutieren. Es wird in den "sonstigen betrieblichen Erträgen" bzw. "sonstigen betrieblichen Aufwendungen" erfasst.

Bei dem Ergebnis aus Wertberichtigungen handelt es sich im Wesentlichen um Zuführungen zu bzw. Auflösungen von Einzelwertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Diese Beträge sind in den "sonstigen betrieblichen Erträgen" bzw. "sonstigen betrieblichen Aufwendungen" erfasst.

AUSFALLRISIKO

Ausfallrisiken resultieren hauptsächlich aus den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Um diese Ausfallrisiken zu minimieren, werden Factoring-Transaktionen eingesetzt. Mit den entsprechenden vertraglichen Vereinbarungen wird hierbei das Risiko der Zahlungsunfähigkeit des Schuldners auf den Vertragspartner übertragen. Die entsprechenden Beträge werden folglich vollständig ausgebucht und nicht weiter als Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bilanziert. Hiervon ausgenommen sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, welche vom Factor nicht angenommen werden, z.B. aufgrund der Überschreitung eines Kreditlimits.

Die in der Bilanz ausgewiesenen Beträge verstehen sich abzüglich der Wertberichtigung für erwartete uneinbringliche Forderungen, die seitens des Managements entsprechend dem expected loss model ermittelt wurden. Einzelwertberichtigungen werden vorgenommen, sobald eine Indikation besteht, dass Forderungen uneinbringbar werden. Die Indikationen beruhen auf intensiven Kontakten im Rahmen des Forderungsmanagements.

Aus den finanziellen Vermögenswerten des Konzerns, die u. a. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie sonstige Vermögenswerte beinhalten, ergibt sich bei Ausfall eines Kontrahenten ein maximales Ausfallrisiko in Höhe des Buchwertes der entsprechenden Instrumente.

Im Konzern liegt keine wesentliche Konzentration von Ausfallrisiken vor, da diese über eine große Anzahl von Vertragspartnern und Kunden verteilt sind. Zusätzlich sind die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen durch eine Kreditausfallversicherung abgesichert. Es bestehen wie im Vorjahr keine Eigentums- und Verfügungsbeschränkungen.

Die folgende Übersicht zeigt die Entwicklung der Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen:

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in TEUR 2024 2023
Stand 01.01. 139 586
Aufwandswirksame Zuführungen 76 0
Auflösung 0 -447
Stand 31.12. 215 139

Die Altersstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stellt sich wie folgt dar:

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in TEUR Buchwert weder überfällig noch wertgemindert überfällig, aber nicht wertgemindert
< 3 Monate 3 - 6 Monate > 6 - 12 Monate > 12 Monate
31.12.2024 633 633 0 0 0 0
31.12.2023 1.447 1.447 0 0 0 0

Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug befindlichen Bestandes der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden.

Es lagen weder überfällige noch wertgeminderte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aufgrund geänderter Konditionen vor.

Bei den Festgeldanlagen in Höhe von TEUR 15.000 (Vorjahr: TEUR 15.000) deuten ebenfalls keine Anzeichen darauf hin, dass die betreffenden Kreditinstitute ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen können.

Für die weiteren finanziellen Vermögenswerte wurden keine Wertberichtigungen vorgenommen. Zum Bilanzstichtag bestehen diesbezüglich keine zu erwartenden Wertminderungen.

LIQUIDITÄTSRISIKO

Der Konzern überwacht laufend das Risiko eines Liquiditätsengpasses. Dabei werden u. a. die Laufzeiten finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie erwartete Cashflows aus der Geschäftstätigkeit berücksichtigt. Ziel des Konzerns ist es, durch Nutzung von Kontokorrentkrediten und Darlehen den Finanzmittelbedarf kontinuierlich zu decken und dabei gleichzeitig größtmögliche Flexibilität zu gewährleisten. Der Konzern verfügt zum 31. Dezember 2024 über bestehende, nicht ausgenutzte Kreditrahmenverträge in Höhe von TEUR 2.000 (Vorjahr: TEUR 2.000).

Die folgende Tabelle zeigt die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zahlungsmittelabflüsse der finanziellen Verbindlichkeiten. Einbezogen wurden alle finanziellen Verbindlichkeiten, die zum Bilanzstichtag im Bestand waren und für die bereits Zahlungen vertraglich vereinbart waren. Planzahlen für zukünftige neue Verbindlichkeiten wurden nicht berücksichtigt. Fremdwährungsbeträge wurden jeweils mit dem Stichtagskurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Die variablen Zinszahlungen aus den Finanzinstrumenten wurden unter Zugrundelegung der zuletzt vor dem Bilanzstichtag gefixten Zinssätze ermittelt. Jederzeit rückzahlbare finanzielle Verbindlichkeiten werden dem frühesten Zeitraster zugeordnet.

ZAHLUNGSMITTELABFLÜSSE (UNDISKONTIERT)

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in TEUR Gesamt davon Laufzeit ≤ 1 Jahr davon Laufzeit > 1 - 5 Jahre davon Laufzeit > 5 Jahre
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 31.12.2024 100.493 3.416 97.077 -
31.12.2023 105.788 4.013 56.043 45.732
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 31.12.2024 12.323 12.323 - -
31.12.2023 10.124 10.124 - -
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 31.12.2024 319 319 - -
31.12.2023 372 372 - -
Gesamt (finanzielle Verbindlichkeiten) 31.12.2024 113.135 16.058 97.077 0
31.12.2023 116.284 14.509 56.043 45.732

WÄHRUNGSRISIKO

Die Währungsrisiken des Konzerns resultieren aus seiner operativen Tätigkeit.

Zwar agieren die einzelnen Konzernunternehmen überwiegend in ihrer jeweiligen funktionalen Währung, jedoch sind sie Fremdwährungsrisiken im Zusammenhang mit geplanten Zahlungen außerhalb ihrer funktionalen Währung ausgesetzt.

Währungsrisiken werden gemäß IFRS 7 mittels Sensitivitätsanalysen dargestellt. Diese stellen die Effekte auf das Ergebnis vor Steuern (aufgrund der Änderung der ergebniswirksamen Folge- bzw. Stichtagsbewertung finanzieller Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten) sowie gegebenenfalls auf das Eigenkapital dar, die aus Auf-bzw. Abwertungen des Euro gegenüber sämtlichen Fremdwährungen resultieren. Im Rahmen dieser Analysen wird auf Finanzinstrumente abgestellt, die in einer von der lokalen funktionalen Währung abweichenden Währung denominiert und monetärer Art sind. Auf die Angabe wechselkursbedingter Differenzen aus der Umrechnung von Abschlüssen in die Konzernwährung Euro wird somit gemäß den Anforderungen des IFRS 7 verzichtet. Zum Bilanzstichtag ergaben sich wie im Vorjahr keine Auswirkungen auf das Eigenkapital, da keine Cashflow Sicherungsbeziehungen designierte Währungsderivate vorlagen.

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Kursentwicklung
in %
Ergebnisauswirkung vor Steuern
in TEUR
Auswirkungen auf das Eigenkapital *
in TEUR
2024
USD +10 463 0
USD -10 -463 0
2023
USD +10 269 0
USD -10 -269 0

* Ohne Darstellung der Auswirkungen auf das Ergebnis vor Steuern

ZINSÄNDERUNGSRISIKO

Das Risiko von Schwankungen der Marktzinssätze, dem der Konzern ausgesetzt ist, resultiert überwiegend aus finanziellen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit variablem Zinssatz. Die Steuerung der Zinsaufwendungen des Konzerns erfolgt durch eine Kombination von festverzinslichem und variabel verzinslichem Fremdkapital.

Zinsänderungsrisiken werden gemäß den Anforderungen des IFRS 7 mittels Sensitivitätsanalysen dargestellt. Diese stellen die Effekte von hypothetischen Änderungen der Marktzinssätze auf laufende Zinszahlungen bzw. Zinserträge und -aufwendungen im Ergebnis vor Steuern sowie gegebenenfalls auf das Eigenkapital wie folgt dar:

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Erhöhung/​ Verringerung in Basispunkten Ergebnisauswirkung vor Steuern
in TEUR
Auswirkungen auf das Eigenkapital *
in TEUR
2024
Europa +100 578 0
USA +100 0 0
Europa -100 -578 0
USA -100 0 0
2023
Europa +100 579 0
USA +100 0 0
Europa -100 -579 0
USA -100 0 0

* Ohne Darstellung der Auswirkungen auf das Ergebnis vor Steuern

Zum Bilanzstichtag ergaben sich wie im Vorjahr keine Auswirkungen auf das Eigenkapital, da keine Cashflow Sicherungsbeziehungen designierte Zinsderivate vorlagen.

7.3 Zusätzliche Angaben zum Kapitalmanagement

Bei der Nabaltec AG ist ein solides Kapitalmanagement im Einsatz, das es dem Konzern ermöglichen soll, seinen Wachstumskurs weiter fortzusetzen sowie die Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit zu gewährleisten. Dabei wird insbesondere auf ein langfristig ausgewogenes Verhältnis zwischen Eigen- und Fremdkapital geachtet.

Im Folgenden sind das Eigenkapital und die im Zuge des Kapitalmanagements erfassten Fremdkapitalpositionen der Nabaltec AG zum 31. Dezember 2024 und 2023 dargestellt:

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31.12.2024
in TEUR
31.12.2023
in TEUR
Veränderung
in %
Eigenkapital 153.210 141.810 8,04
als % vom Gesamtkapital 62,77 60,93 3,02
Langfristige Finanzschulden 89.973 89.962 0,01
Kurzfristige Finanzschulden 883 971 -9,06
Fremdkapital * 90.856 90.933 -0,09
als % vom Gesamtkapital 37,23 39,07 -4,71
Gesamtkapital im Sinne des Kapitalmanagements 244.066 232.743 4,87

* Die Gesellschaft definiert Fremdkapital als Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.

Das Eigenkapital hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um TEUR 11.400 auf TEUR 153.210, bedingt im Wesentlichen durch das positive Konzernergebnis in Höhe von TEUR 14.261 sowie durch den gegenläufigen Effekt der Erhöhung der versicherungsmathematischen Verluste um TEUR 2.105, erhöht.

Das Fremdkapital hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um TEUR 77 auf TEUR 90.856, bedingt im Wesentlichen durch die Veränderungen der Kontokorrentverbindlichkeiten, verringert.

Insgesamt führten diese Kapitaleffekte im Jahr 2024 zu einer Erhöhung der Eigenkapitalquote (in Prozent vom Gesamtkapital) auf 62,77 % gegenüber 60,93 % im Vorjahr. Das Verhältnis Fremdkapital zu Gesamtkapital im Sinne des Kapitalmanagements sank von 39,07 % zum 31. Dezember 2023 auf 37,23 % zum 31. Dezember 2024.

Im Rahmen der weiteren Unternehmensentwicklung optimiert der Konzern permanent sein Finanzmanagement, verbunden mit einer kontinuierlichen Überwachung und Steuerung der Eigenkapitalquote.

Ziel dieses Finanzmanagements ist es, alle notwendigen Investitionen zu finanzieren, gegenüber den Geschäftspartnern der Nabaltec AG eine hohe Solvenz darzustellen sowie die Kapitalkosten zu optimieren.

Die Nabaltec AG unterliegt keinen satzungsmäßigen oder aufsichtsrechtlichen Kapitalerfordernissen. Zu Covenants aus Kreditverträgen wird auf Punkt 6.10 "Kurz- und langfristige Verbindlichkeiten" verwiesen.

7.4 Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Als nahestehende Unternehmen und Personen im Sinne des IAS 24 "Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen" gelten Unternehmen und Personen dann, wenn eine der Parteien direkt oder indirekt über die Möglichkeit verfügt, die andere Partei zu beherrschen oder einen maßgeblichen Einfluss auszuüben, oder an der gemeinsamen Führung des Unternehmens beteiligt ist.

Als nahestehende Personen bzw. Unternehmen wurden identifiziert:

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die Mitglieder des Vorstands (siehe Punkt 7.8 "Organe der Gesellschaft") und deren nahe Familienangehörige,

die Mitglieder des Aufsichtsrats (siehe Punkt 7.8 "Organe der Gesellschaft") und deren nahe Familienangehörige,

Unternehmen, die von den Mitgliedern des Vorstands oder Aufsichtsrats oder deren nahen Familienangehörigen direkt oder indirekt beherrscht werden.

Die Mitglieder des Vorstands erhielten im Geschäftsjahr 2024 kurzfristige Bezüge in Höhe von insgesamt TEUR 2.475 (Vorjahr: TEUR 2.248). Des Weiteren fand keine Zuführung für die Rückstellungen für Jubiläen TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 0) statt. Darüber hinaus wurden Aufwendungen für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Höhe von TEUR 591 (Vorjahr: TEUR 581) getätigt.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten im Geschäftsjahr 2024 Aufsichtsratsbezüge in Höhe von insgesamt TEUR 84 (Vorjahr: TEUR 84).

Zum 31. Dezember 2024 bzw. 2023 bestanden folgende Forderungen gegen und Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Personen und Unternehmen:

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Forderungen Verbindlichkeiten
in TEUR 31.12.2024 31.12.2023 31.12.2024 31.12.2023
Von Mitgliedern des Aufsichtsrats beherrschte Unternehmen 0 0 0 0
Von Mitgliedern des Vorstands beherrschte Unternehmen 4 4 130 0

Im Geschäftsjahr 2024 bzw. 2023 wurden neben den Vergütungen für die Mitglieder des Vorstands bzw. des Aufsichtsrats die folgenden Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Personen und Unternehmen erfasst:

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Erbrachte Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Erträge Empfangene Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Aufwendungen
in TEUR 2024 2023 2024 2023
Von Mitgliedern des Aufsichtsrats beherrschte Unternehmen 0 0 0 0
Von Mitgliedern des Vorstands beherrschte Unternehmen 35 32 1.106 1.347

Transaktionen mit Unternehmen, die von Mitgliedern des Vorstands beherrscht werden, umfassen Dienstleistungen im Rahmen der Abwicklung der Personalwirtschaft und sonstige Dienstleistungen (Erträge in Höhe von TEUR 35, im Vorjahr von TEUR 32) sowie Anlagenplanungen (Aufwendungen in Höhe von TEUR 1.106, im Vorjahr von TEUR 1.347).

7.5 Ergebnis je Aktie

Die Anzahl der ausstehenden Aktien entwickelte sich während des Geschäftsjahres wie folgt:

ANZAHL AKTIEN

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2024 2023
Ausstehende Stammaktien per 01.01. 8.800.000 8.800.000
Es fanden in den Geschäftsjahren keine Transaktionen statt. 0 0
Ausstehende Stammaktien per 31.12. 8.800.000 8.800.000
Durchschnittlich unverwässerte Anzahl der ausstehenden Stammaktien 8.800.000 8.800.000

Bei der Berechnung des unverwässerten Ergebnisses je Aktie wird das den Inhabern von Stammaktien der Gesellschaft zuzurechnende Ergebnis durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl an Stammaktien, die sich während des Geschäftsjahres im Umlauf befinden, geteilt.

Gemäß IAS 33 "Ergebnis je Aktie" sind zur Ermittlung des verwässerten Ergebnisses je Aktie zusätzlich die Effekte potenzieller Stammaktien zu berücksichtigen. Derartige verwässernde Effekte bestehen derzeit nicht. Somit ist das unverwässerte Ergebnis je Aktie gleich dem verwässerten Ergebnis je Aktie für die Geschäftsjahre 2024 und 2023.

Das Ergebnis je Aktie stellt sich somit wie folgt dar:

ERGEBNIS JE AKTIE

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2024 2023
Konzernergebnis nach Steuern (in TEUR) 14.261 11.418
Durchschnittlich unverwässerte Anzahl der ausstehenden Stammaktien 8.800.000 8.800.000
Ergebnis je Aktie (in EUR) 1,62 1,30

Im Weiteren verweisen wir auf die Ausführungen unter Punkt 6.8 "Eigenkapital".

7.6 Angaben zur Konzern-Kapitalflussrechnung

Die Konzern-Kapitalflussrechnung zeigt Herkunft und Verwendung der Zahlungsmittelströme. Entsprechend IAS 7 "Kapitalflussrechnung" werden Cashflows aus der betrieblichen Tätigkeit sowie aus der Investitions- und aus der Finanzierungstätigkeit unterschieden.

Der Finanzmittelfonds laut Konzern-Kapitalflussrechnung entspricht der unter Punkt 6.7 dargestellten Position "Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente" der Bilanz.

Die gezahlten bzw. erhaltenen Zinsen und Ertragsteuern sind direkt aus der Konzern-Kapitalflussrechnung ersichtlich.

Die bilanzwirksamen Veränderungen der Finanzierungstätigkeit zuzuordnenden Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten resultieren aus Veränderungen der Kontokorrentverbindlichkeiten in Höhe von TEUR -88 sowie aus zahlungsunwirksamen Aufzinsungen originärer Transaktionskosten in Höhe von TEUR 11.

7.7 Segmentberichterstattung

Die operativen Segmente entsprechen den Geschäftssegmenten des Konzerns.

Die Risiken sowie die internen Organisations- und Berichtsstrukturen des Konzerns werden überwiegend durch die Unterscheidung der hergestellten Produkte bestimmt.

GESCHÄFTSSEGMENTE

Nabaltec ist in die zwei Produktsegmente "Funktionale Füllstoffe" und "Spezialoxide" unterteilt. Jedes Segment stellt dabei ein strategisches Geschäftssegment dar, dessen Produktpalette und Märkte sich von dem jeweils anderen unterscheiden.

Im Produktsegment "Funktionale Füllstoffe" werden vor allem halogenfreie, flammhemmende Füllstoffe für die Kunststoff- und Kabelindustrie sowie Additive produziert und abgesetzt.

Im Produktsegment "Spezialoxide" werden keramische Rohstoffe und keramische Massen für eine Vielzahl von Anwendungen in der technischen Keramik sowie der Feuerfestindustrie hergestellt und vertrieben.

Die Spalte "Sonstiges" umfasst Vermögenswerte und Schulden, die sich nicht einzelnen Segmenten zuordnen lassen. Dabei handelt es sich insbesondere um die Liquiden Mittel und sonstige Vermögenswerte (Segmentvermögen) sowie um Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Rückstellungen für Pensionen/​ Jubiläen und passive latente Steuern (Segmentschulden).

Die Verrechnungspreise zwischen den Geschäftssegmenten werden grundsätzlich anhand marktüblicher Konditionen wie unter fremden Dritten ermittelt. Segmenterträge, Segmentaufwendungen und Segmentergebnis umfassen Transfers zwischen den Produktsegmenten, die im Rahmen der Konsolidierung eliminiert werden. In den Geschäftsjahren 2024 und 2023 fanden zwischen den Geschäftssegmenten keine Transaktionen statt.

GESCHÄFTSJAHR ZUM 31. DEZEMBER 2024

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in TEUR Funktionale Füllstoffe Spezialoxide Sonstiges Nabaltec-Konzern
Umsatzerlöse
Erlöse mit externen Kunden 148.028 55.574 - 203.602
Segmentergebnis
EBITDA 30.625 3.552 - 34.177
EBIT 21.506 752 - 22.258
Vermögenswerte und Schulden
Segmentvermögen 151.757 44.974 101.527 298.258
Segmentschulden 14.466 3.806 126.776 145.048
Sonstige Segmentinformationen
Investitionen
- Sachanlagen 25.327 6.119 - 31.446
- Immaterielle Vermögenswerte 491 210 - 701
Abschreibungen
- Sachanlagen 9.058 2.762 - 11.820
- Immaterielle Vermögenswerte 61 38 - 99

GESCHÄFTSJAHR ZUM 31. DEZEMBER 2023

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in TEUR Funktionale Füllstoffe Spezialoxide Sonstiges Nabaltec-Konzern
Umsatzerlöse
Erlöse mit externen Kunden 142.309 57.824 - 200.133
Segmentergebnis
EBITDA 26.606 4.397 - 31.003
EBIT 16.929 1.410 - 18.339
Vermögenswerte und Schulden
Segmentvermögen 138.315 41.612 100.955 280.882
Segmentschulden 11.628 3.912 123.532 139.072
Sonstige Segmentinformationen
Investitionen
- Sachanlagen 12.033 1.576 - 13.609
- Immaterielle Vermögenswerte 285 154 - 439
Abschreibungen
- Sachanlagen 9.593 2.937 - 12.530
- Immaterielle Vermögenswerte 84 50 - 134

INFORMATIONEN NACH REGIONEN

Die Regionen sind in Deutschland, übriges Europa, USA und den Rest der Welt unterteilt.

GESCHÄFTSJAHR ZUM 31. DEZEMBER 2024

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in TEUR Deutschland Übriges Europa USA Rest der Welt Summe
Umsatzerlöse
Erlöse mit externen Kunden 47.616 106.759 27.763 21.464 203.602
Sonstige Segmentinformationen
Segmentvermögen 256.063 - 38.835 3.360 298.258
Investitionen
- Sachanlagen 30.615 - 831 - 31.446
- Immaterielle Vermögenswerte 701 - - - 701

GESCHÄFTSJAHR ZUM 31. DEZEMBER 2023

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in TEUR Deutschland Übriges Europa USA Rest der Welt Summe
Umsatzerlöse
Erlöse mit externen Kunden 50.049 103.963 23.811 22.310 200.133
Sonstige Segmentinformationen
Segmentvermögen 239.772 - 37.002 4.108 280.882
Investitionen
- Sachanlagen 12.635 - 974 - 13.609
- Immaterielle Vermögenswerte 439 - - - 439

Im Geschäftsjahr 2024 wurde mit einem Kunden ein Umsatz von mehr als 10% des Gesamtumsatzes erzielt. Der Umsatz dieses Kunden betrug im Jahr 2024 TEUR 20.865 und ist im Segment "Funktionale Füllstoffe" enthalten. Im Geschäftsjahr 2023 wurde mit keinem Kunden ein Umsatz von mehr als 10% des Gesamtumsatzes erzielt.

Die langfristigen Vermögenswerte des Konzerns befinden sich in Deutschland und den USA. Als langfristiges Vermögen werden dabei Vermögenswerte berücksichtigt, die in der operativen Geschäftstätigkeit eingesetzt werden und die dazu gedacht sind, länger als zwölf Monate im Unternehmen zu verbleiben. Ausschlaggebend für die Zuordnung war dabei der Standort der jeweiligen Vermögenswerte.

7.8 Organe der Gesellschaft

VORSTAND

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Herr Johannes Heckmann (Vorstandsvorsitzender)

Herr Günther Spitzer (Finanzvorstand)

Herr Dr. Alexander Risch (Vorstand Operatives Geschäft)

AUFSICHTSRAT

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Herr Gerhard Witzany (Vorsitzender)

Herr Dr. Dieter J. Braun (stellv. Vorsitzender)

Herr Prof. Dr.-Ing. Jürgen G. Heinrich bis 25.06.2024

Herr Dirk A. Müller ab 25.06.2024

7.9 Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Derartige berichtspflichtige Ereignisse nach dem Bilanzstichtag sind nicht zu verzeichnen.

7.10 Honorare des Abschlussprüfers

Das Abschlussprüferhonorar für Abschlussprüfungsleistungen (einschließlich des Konzernabschlusses 2024) beläuft sich auf TEUR 138 (Vorjahr: TEUR 134). Für andere Bestätigungsleistungen erhielt der Abschlussprüfer ein Honorar in Höhe von TEUR 18 (Vorjahr: TEUR 12) und für Steuerberatungsleistungen ein Honorar in Höhe von TEUR 55 (Vorjahr: TEUR 32). Sonstige Leistungen wurden - wie im Vorjahr - nicht erbracht.

 

Schwandorf, 28. März 2025

Nabaltec AG

Der Vorstand

JOHANNES HECKMANN

GÜNTHER SPITZER

DR. ALEXANDER RISCH

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Nabaltec AG, Schwandorf

PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben den Konzernabschluss der Nabaltec AG, Schwandorf, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2024, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 sowie dem Konzernanhang, einschließlich wesentlicher Informationen zu den Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Nabaltec AG, Schwandorf, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den vom International Accounting Standards Board (IASB) herausgegebenen IFRS ® Accounting Standards (im Folgenden "IFRS Accounting Standards"), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2024 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 und

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

GRUNDLAGE FÜR DIE PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

SONSTIGE INFORMATIONEN

Die gesetzlichen Vertreter bzw. der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen

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den Bericht des Aufsichtsrats, der uns nach dem Datum dieses Bestätigungsvermerks zur Verfügung gestellt wird,

alle übrigen Teile des Geschäftsberichts, welcher uns erst nach dem Datum dieses Bestätigungsvermerks zur Verfügung gestellt wird,

aber nicht den Konzernabschluss, nicht die inhaltlich geprüften Angaben im Konzernlagebericht und nicht unseren dazugehörigen Bestätigungsvermerk.

Der Aufsichtsrat ist für den Bericht des Aufsichtsrats verantwortlich. Im Übrigen sind die gesetzlichen Vertreter für die sonstigen Informationen verantwortlich.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

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wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zu den inhaltlich geprüften Angaben im Konzernlagebericht oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

VERANTWORTUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER UND DES AUFSICHTSRATS FÜR DEN KONZERNABSCHLUSS UND DEN KONZERNLAGEBERICHT

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS Accounting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht, den Konzern zu liquidieren, oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs, oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES KONZERNLAGEBERICHTS

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass eine aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellung nicht aufgedeckt wird, ist höher als das Risiko, dass eine aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellung nicht aufgedeckt wird, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

erlangen wir ein Verständnis von den für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollen und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit der internen Kontrollen des Konzerns bzw. dieser Vorkehrungen und Maßnahmen abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS Accounting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

planen wir die Konzernabschlussprüfung und führen sie durch, um ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftsbereiche innerhalb des Konzerns einzuholen als Grundlage für die Bildung der Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchsicht der für Zwecke der Konzernabschlussprüfung durchgeführten Prüfungstätigkeiten. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel in internen Kontrollen, die wir während unserer Prüfung feststellen.

 

Nürnberg, den 31. März 2025

Deloitte GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. Alexander Hofmann, Wirtschaftsprüfer

gez. Johannes Gräbner, Wirtschaftsprüfer