Northern Data AGFrankfurt am MainKonzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021Bericht des AufsichtsratsSehr geehrte Damen und Herren, das Geschäftsjahr 2021 war ein Jahr des Wachstums für die Northern Data AG, geprägt von einer guten und engen Zusammenarbeit zwischen Aufsichtsrat und Vorstand. Der Aufsichtsrat setzt sich gemäß den Satzungsbestimmungen der Northern Data AG aus drei Mitgliedern zusammen. Im Jahr 2021 waren das der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Herr Dr. Tom Oliver Schorling, der stellvertretende Vorsitzende, Herr Dr. Bernd Hartmann, sowie Herr Hermann-Josef Lamberti. Dem Vorstand gehörten im gesamten Geschäftsjahr 2021 neben dem Vorsitzenden, Herrn Aroosh Thillainathan, die Mitglieder Herr Stefan Sickenberger (COO) sowie Herr Dr. Mathias Dähn (CFO) an. Eine Anzahl von insgesamt 27 Sitzungen des Aufsichtsrats 2021 sind auch im Berichtsjahr Ausdruck der intensiven Begleitung der Geschäftsentwicklung durch den Aufsichtsrat. An allen Sitzungen nahm der Aufsichtsrat geschlossen teil. Der Corona-Pandemie geschuldet, gab es nur eine Präsenzsitzung, 15 Sitzungen fanden dagegen per Video und 11 telefonisch statt. In einzelnen Fällen hat der Aufsichtsrat außerhalb von Sitzungen Beschlüsse im schriftlichen Verfahren gefasst. Der Aufsichtsrat hat die Geschäftsführung des Vorstands im Geschäftsjahr 2021 durchgehend überwacht und den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens beratend begleitet. Dies umfasste insbesondere den Geschäftsverlauf, die Ertrags- und Finanzlage sowie die Investitionsvorhaben der Gesellschaft. Der Vorstand kam seinen Informationspflichten stets in angemessenem Umfang nach. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat in schriftlicher und mündlicher Form regelmäßig, zügig und umfassend über alle relevanten Fragen der Unternehmensplanung, den Gang der Geschäfte, die strategische Weiterentwicklung sowie die aktuelle Lage und Gesamtentwicklung des Konzerns unterrichtet. Hinsichtlich des operativen Geschäfts der Gesellschaft wurde das Jahr 2021 maßgeblich von Akquisitionen und Neugründungen geprägt sowie der Ausweitung unserer Multi-Standort-Strategie und der folglichen Veräußerung der texanischen Tochter Whinstone US, Inc. Im Februar 2021 befasste sich der Aufsichtsrat mit der Kündigung der Wandelschuldverschreibung 2019 sowie dem Erwerb einer Immobilie in Norwegen, um dort ein weiteres Rechenzentrum auszubauen. In einer weiteren Sitzung Ende Februar 2021 wurde der Erwerb der Hydro66 Gruppe und somit auch des Rechenzentrums Boden in Schweden sowie nachfolgend die dazu notwendige Sachkapitalerhöhung beschlossen. Im Marz 2021 stimmte der Aufsichtsrat dem Erwerb eines Standortes in North Dakota, USA, sowie der damit verbundenen Gründung von Tochtergesellschaften in den USA zu. Ende März 2021 stimmte der Aufsichtsrat zudem einer Barkapitalerhöhung und deren Volumen zu. Der Veräußerung der texanischen Tochter Whinstone US Inc. an Riot Blockchain Inc. hat der Aufsichtsrat im April 2021 zugestimmt. In Sitzungen im August 2021 stimmte der Aufsichtsrat dem Erwerb eines weiteren Standortes in Norwegen sowie dem Erwerb einer Gesellschaft in Georgia, USA, mit einem bereits in Betrieb befindlichen Rechenzentrum zu. Außerdem wurde der Erwerb der Decentric Europe B.V. in Form einer Barkomponente sowie einer Sachkapitalerhöhung beschlossen. Der Beschluss, die Bitfield N.V. sowie deren Tochtergesellschaften im Zuge einer Sachkapitalerhöhung zu erwerben, wurde im September 2021 getroffen. Weitere Themen waren Personalien sowie eine Anzeige der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), die seitens der Staatsanwaltschaft in der Ablehnung der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens mangels Anfangsverdachts resultierte. Mehrere Sitzungen in der zweiten Jahreshälfte beschäftigten sich schließlich mit dem Jahresabschluss 2020, insbesondere der Umstellung der Rechnungslegung auf das IFRS-Format, und fanden im Austausch mit dem Abschlussprüfer statt. Prüfung und Feststellung des Jahresabschlusses Der vorliegende Jahresabschluss und Konzernabschluss der Northern Data AG für das Geschäftsjahr 2021 sind von der durch die Hauptversammlung als Abschlussprüfer gewählten KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. Der Aufsichtsrat hat sowohl den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2021 der Northern Data AG als auch den Konzernjahresabschluss, insbesondere mit Blick auf die Rechtmäßigkeit, Ordnungsmäßigkeit und Zweckmäßigkeit, geprüft und die Unterlagen auf Grundlage eines Entwurfs des Prüfungsberichts mit dem Vorstand und dem Abschlussprüfer im Einzelnen besprochen. Der Abschlussprüfer hat in mehreren Aufsichtsratssitzungen über den Fortgang der Prüfung berichtet und an der Aufsichtsratssitzung vom 29. August 2022 teilgenommen, in dem über die Ergebnisse der Prüfung insgesamt und über die einzelnen Prüfungsschwerpunkte berichtet wurde. Er stand für die Beantwortung aller aufkommenden Fragen der Mitglieder des Aufsichtsrats zur Verfügung. Die Mitglieder des Aufsichtsrats haben die Prüfungsberichte und die Bestätigungsvermerke zur Kenntnis genommen, kritisch gewürdigt und sie, ebenso wie die Prüfungen selbst, untereinander und mit dem Abschlussprüfer diskutiert. Dies schloss eine Befragung zu Art und Umfang der Prüfung sowie zu den Prüfungsergebnissen ein. Dabei konnte sich der Aufsichtsrat von der Ordnungsmäßigkeit der Prüfungen und der Prüfungsberichte überzeugen. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2021 der Northern Data AG und den Konzernabschluss unter Berücksichtigung der Prüfungsberichte des Abschlussprüfers abschließend gewürdigt und erhebt nach dem Ergebnis seiner Prüfung keine Einwände. Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss mit Aufsichtsratsbeschluss vom 29. August 2022 gebilligt und damit festgestellt; ferner hat er den Konzernabschluss gebilligt. Der Aufsichtsrat bedankt sich bei den Vorstandsmitgliedern sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gesellschaft in diesem herausfordernden Jahr für ihr persönliches Engagement, ihren tatkräftigen Einsatz im Interesse des Unternehmens sowie für die im Geschäftsjahr 2021 erzielten Erfolge. Den Aktionärinnen und Aktionären dankt der Aufsichtsrat für das Interesse an unserer Gesellschaft und für das entgegengebrachte Vertrauen.
Frankfurt am Main, 29. August 2022 Dr. Tom Oliver Schorling, Aufsichtsratsvorsitzender 1 Inhaltsverzeichnis 1 Inhaltsverzeichnis 2 Jahresbericht 2.1 Konzern-Gesamtergebnisrechnung 2.2 Konzernbilanz 2.3 Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung 2.4 Konzern-Kapitalflussrechnung Anhangangaben 3 Informationen zum Unternehmen und Grundlagen der Abschlusserstellung 3.1 Berichtendes Unternehmen 3.2 Grundlagen der Abschlusserstellung 3.3 Grundsätze der Konsolidierung 3.4 Bewertungsprämisse der Unternehmensfortführung (Going Concern) 3.5 Angewendete IFRS-Standards 3.6 Ermessensentscheidungen und Schätzungsunsicherheiten 3.7 Implikationen COVID-19 und Krieg in der Ukraine 3.7.1 Auswirkungen auf die Ermessensentscheidungen und Schätzung des Managements 3.7.2 Allgemeine Auswirkungen auf den Konzernabschluss 2021 3.8 Grundsätze der Bilanzierung und Bewertung 3.8.1 Unternehmenszusammenschlüsse 3.8.2 Geschäftsvorfälle in Fremdwährung 3.8.3 Finanzinstrumente 3.8.4 Immaterielle Vermögenswerte (ohne Geschäfts- oder Firmenwert) 3.8.5 Geschäfts- oder Firmenwerte 3.8.6 Sachanlagevermögen 3.8.7 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 3.8.8 Vorräte 3.8.9 Rückstellungen 3.8.10 Eventualverbindlichkeiten und nicht bilanzierte vertragliche Verpflichtungen 3.8.11 Eigenkapital 3.8.12 Ertragsteuern 3.8.13 Leasing 3.8.14 Grundsätze der Umsatzrealisierung 3.8.15 Finanzierungserträge und -aufwendungen 3.8.16 Ergebnis je Aktie 3.8.17 Anteilsbasierte Vergütungen 4 Unternehmenszusammenschlüsse 5 Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung 5.1 Umsatzerlöse 5.1.1 Ausstehende Leistungsverpflichtungen 5.1.2 Vertragsvermögenswerte und Vertragsverbindlichkeiten 5.2 Sonstige Erträge 5.3 Materialaufwand 5.4 Personalaufwand und Mitarbeiterzahl 5.5 Sonstige Aufwendungen 5.6 Finanzergebnis 5.7 Ertragsteuern 5.8 Ergebnis je Aktie 6 Angaben zur Bilanz 6.1 Geschäfts- oder Firmenwerte und sonstige immaterielle Vermögenswerte 6.2 Sachanlagen 6.3 Leasing 6.4 Vorräte 6.5 Sonstige Vermögenswerte 6.6 Eigenkapital 6.6.1 Grundsätze und Ziele des Kapitalmanagements 6.6.2 Erläuterungen zum Eigenkapital 6.7 Rückstellungen 6.8 Finanzverbindlichkeiten 6.8.1 Zusammensetzung und Restlaufzeiten 6.8.2 Day One Gain or Loss 6.9 Sonstige Verbindlichkeiten 7 Sonstige Erläuterungen 7.1 Angaben zur Konzern-Kapitalflussrechnung 7.2 Angaben zu Finanzinstrumenten 7.3 Angaben zu finanziellen Risiken und zur Risikovorsorge 7.3.1 Kreditrisiko 7.3.2 Währungsrisiko 7.3.3 Länderrisiko und Ausfallrisiko 7.3.4 Liquiditätsrisiko 7.3.5 Strompreisänderungsrisiko 7.4 Geschäftsvorfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen 7.4.1 Nahestehende Unternehmen 7.4.2 Nahestehende Personen 7.4.3 Directors' Dealings 7.5 Anteilsbasierte Vergütungen 7.5.1 Beschreibung der anteilsbasierten Vergütungsvereinbarung 7.5.2 Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte 7.5.3 Überleitung ausstehender Aktienoptionen 7.5.4 Im Gewinn oder Verlust erfasste Aufwendungen 7.6 Leistungen an Arbeitnehmer 7.7 Segmentberichterstattung 7.8 Sonstige finanzielle Verpflichtungen 7.9 Sonstige Sachverhalte 7.10 Honorare und Dienstleistungen des Abschlussprüfers 7.11 Aufstellung des Anteilsbesitzes der Northern Data AG nach § 313 Abs. 2 Nr. 1 bis 4 HGB.. 7.12 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 7.13 Tag der Freigabe der Veröffentlichung 7.14 Versicherung der gesetzlichen Vertreter 2 Jahresbericht 2.1 Konzern-Gesamtergebnisrechnung scrollen
Die vorstehende Konzern-Gesamtergebnisrechnung ist in Verbindung mit dem nachstehenden Anhang zu lesen. 2.2 KonzernbilanzAKTIVA scrollen
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Die vorstehende Konzernbilanz ist in Verbindung mit dem nachstehenden Anhang zu lesen. 2.3 Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung scrollen
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2.4 Konzern-Kapitalflussrechnung scrollen
AnhangAnhangangaben 3 Informationen zum Unternehmen und Grundlagen der Abschlusserstellung 3.1 Berichtendes Unternehmen Die Northern Data AG (nachfolgend auch "Gesellschaft") ist eine börsennotierte Aktiengesellschaft mit eingetragenem Firmensitz in Frankfurt am Main, Deutschland. Die Geschäftsadresse lautet: An der Welle 3, 60322 Frankfurt am Main. Die Northern Data AG ist beim Amtsgericht Frankfurt am Main eingetragen (HRB 106.465). Die Northern Data AG als Mutterunternehmen bildet gemeinsam mit ihren direkten sowie indirekten Tochtergesellschaften die Northern Data Gruppe (nachfolgend auch "Northern Data" oder "Gruppe"). Northern Data entwickelt und betreibt globale Infrastrukturlösungen im Bereich High Performance Computing (HPC). Der Fokus liegt hierbei auf dem Mining von Kryptowährungen, der Bereitstellung von Hosting-Dienstleistungen und der dazu erforderlichen Hardware sowie dem Ausbau von stationären wie auch mobilen Rechenzentren zur künftigen Entwicklung eines HPC-Geschäftsfeldes. Die Aktien der Northern Data AG werden im Freiverkehr der Frankfurter Wertpapierbörse und der Börse München (m:access) gehandelt. Bis 2020 war die Northern Data AG vor allem im Mining-Hardware Geschäft tätig und begann den Aufbau von stationären und mobilen Rechenzentren. Mit den im Geschäftsjahr 2021 durchgeführten Akquisitionen von Decentric Europe B.V., Amsterdam, Niederlande; Bitfield N.V, Amsterdam, Niederlande; Hydro66 Svenska AB, Boden, Schweden und North Georgia Data LLC, Commerce, Georgia, USA wurde das Geschäftsmodell auf die Bereitstellung von Rechenleistung zum Schürfen von Kryptowährungen umgestellt, mit dem Ziel, künftig auch das HPC-Geschäftsmodell bedienen zu können. Aufgrund der Entkonsolidierung der Whinstone US, Inc., Rockdale, Texas, USA im Mai des Geschäftsjahres sowie der oben genannten Akquisitionen und Effekten aus der Umstellung des Geschäftsmodells ist die Vergleichbarkeit der Zahlen der Berichtsperiode mit den entsprechenden Vergleichsperioden des Vorjahres eingeschränkt. In den Anhangangaben 6.8 "Finanzverbindlichkeiten" und 7.2 "Angaben zu Finanzinstrumenten" erfolgte eine Veränderung des Ausweises einer Finanzverbindlichkeit in den Vorjahresangaben. 3.2 Grundlagen der Abschlusserstellung Die Northern Data AG erstellt ihren Konzernabschluss nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) sowie den Interpretationen des International Financial Reporting Standards Interpretations Committee (IFRS IC), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind. Darüber hinaus erfolgt die Anwendung von handelsrechtlichen Vorschriften nach § 315e Abs. 1 Handelsgesetzbuch (HGB) in diesem Abschluss. Den Abschlüssen der in den Konzern einbezogenen Unternehmen liegen einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden nach IFRS zugrunde. Das Geschäftsjahr aller in den Konzern einbezogenen Unternehmen entspricht dem Kalenderjahr. Beim Bilanzausweis wird zwischen kurz- und langfristigen Vermögenswerten und Schulden unterschieden. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert. Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfolgt bis auf folgende Ausnahmen grundsätzlich auf Basis der historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten: scrollen
Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt, welcher die Berichtswährung ist. Die Zahlenangaben erfolgen, soweit nicht anders vermerkt, grundsätzlich in TEUR. Die dargestellten Tabellen und Angaben können rundungsbedingte Differenzen enthalten. Die Northern Data Software GmbH hat für das Geschäftsjahr 2021 die Befreiungsvorschrift gemäß § 264 Abs. 3 HGB in Anspruch genommen und die hierfür erforderlichen Erklärungen im elektronischen Bundesanzeiger zur Bekanntmachung eingereicht. 3.3 Grundsätze der Konsolidierung Konsolidierungskreis Tochterunternehmen sind Gesellschaften, die direkt oder indirekt von der Northern Data AG beherrscht werden. Beherrschung (Control) besteht ausschließlich dann, wenn die Northern Data AG schwankenden Renditen aus ihrem Engagement in einem Beteiligungsunternehmen ausgesetzt ist bzw. Anrechte auf diese besitzt und die Fähigkeit hat, diese Renditen mittels ihrer Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen zu beeinflussen. In den Konzernabschluss der Northern Data AG werden nach den Grundsätzen der Vollkonsolidierung alle in- und ausländischen Tochtergesellschaften einbezogen, bei denen die Northern Data AG direkt oder indirekt die Beherrschung ausübt und die nicht von untergeordneter Bedeutung sind. scrollen
Die nichtkonsolidierten Tochtergesellschaften wurden aus Gründen der Wesentlichkeit nicht in den Konsolidierungskreis einbezogen. Eine vollständige Aufstellung des Anteilsbesitzes findet sich in der Anhangangabe 7.10 "Aufstellung des Anteilsbesitzes der Northern Data AG nach § 313 Abs. 2 Nr. 1 bis 4 HGB". Konsolidierungsmethoden Im Geschäftsjahr neu erworbene Unternehmen werden ab dem Zeitpunkt der Kontrollübernahme nach IFRS 10 in den Konzernabschluss mit einbezogen und nach der Erwerbsmethode vollkonsolidiert. Ab dem Zeitpunkt des Kontrollverlusts werden Tochterunternehmen entkonsolidiert. Die Kapitalkonsolidierung erfolgt durch Verrechnung der Beteiligungsbuchwerte mit dem anteiligen Eigenkapital der Tochterunternehmen. Die Erstkonsolidierung erfolgt bei Unternehmenserwerben gemäß IFRS 3 nach der Erwerbsmethode durch Verrechnung der Anschaffungskosten mit den beizulegenden Zeitwerten der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte sowie der übernommenen Schulden und Eventualschulden zum Erwerbszeitpunkt. Soweit die Anschaffungskosten der Beteiligung das anteilig erworbene neu bewertete Eigenkapital übersteigen, entsteht ein Geschäfts- oder Firmenwert. Handelt es sich um einen passiven Unterschiedsbetrag mit Fremdkapitalcharakter, erfolgt eine erneute Überprüfung der Kaufpreisermittlung und -allokation. Sofern diese korrekt erfolgt ist, wird ein restlicher negativer Unterschiedsbetrag im Jahr der Anschaffung in den sonstigen Erträgen erfasst. Konzerninterne Transaktionen werden eliminiert. Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den konsolidierten Gesellschaften werden gegeneinander aufgerechnet. Zwischenergebnisse werden eliminiert und konzerninterne Erträge mit den korrespondierenden Aufwendungen verrechnet. Im Zuge von Transaktionen, bei denen Anteilseigner der Northern Data Unternehmensanteile von dritten Unternehmen gegen die Gewährung von Eigenkapitalinstrumenten der Northern Data einlegen, erfolgt die Bilanzierung der Transaktion nicht gemäß IFRS 3. Im Rahmen der Erstkonsolidierung werden die erworbenen Nettovermögenswerte mit Ihrem Zeitwert angesetzt und als Einlage dem Eigenkapital zugeführt. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Zeitwert der ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente und dem Zeitwert der erworbenen Nettovermögenswerte wird nicht angesetzt. Währungsumrechnung Die Abschlüsse von Tochterunternehmen aus Ländern außerhalb des Euroraums werden nach dem Konzept der funktionalen Währung umgerechnet. Für die Tochterunternehmen richtet sich die funktionale Währung nach dem primären Umfeld, in dem diese ihre Geschäftstätigkeit jeweils ausüben. In der Gruppe entspricht die funktionale Währung aller Gesellschaften der jeweiligen Landeswährung. Die Berichtswährung des Konzernabschlusses ist der Euro (EUR). Geschäftsvorfälle in fremder Währung werden mit den relevanten Fremdwährungskursen zum Transaktionszeitpunkt umgerechnet. In Folgeperioden werden die monetären Vermögenswerte und Schulden zum Stichtagskurs bewertet und die Umrechnungsdifferenzen erfolgswirksam erfasst. Nichtmonetäre Posten, die zu historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten in einer Fremdwährung bewertet wurden, werden mit dem Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls umgerechnet. Darüber hinaus sind nichtmonetäre Posten, welche zu ihrem beizulegenden Zeitwert in einer Fremdwährung bewertet werden, zu dem Kurs umzurechnen, der am Tag der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts gültig war. Die Abschlüsse der ausländischen Tochterunternehmen, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, werden nach der modifizierten Stichtagskursmethode in die Konzernwährung Euro umgerechnet. Dabei werden Posten der Gewinn- und Verlustrechnung vereinfachend zum Jahresdurchschnittskurs umgerechnet. Das Eigenkapital wird mit historischen Kursen, Vermögens- und Schuldposten zum Stichtagskurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Sämtliche aus der Umrechnung der Fremdwährungsabschlüsse resultierende Differenzen werden im sonstigen Ergebnis erfasst. Die der Währungsumrechnung zugrundeliegenden Euro-Wechselkurse sind nachfolgend abgebildet: scrollen
3.4 Bewertungsprämisse der Unternehmensfortführung (Going Concern) Die Erstellung des Konzernabschlusses erfordert eine Beurteilung der Prämisse der Unternehmensfortführung. Der Vorstand hat die Prognosen für einen Zeitraum von mindestens zwölf Monaten ab dem Datum der Genehmigung des Konzernabschlusses überprüft. Der Vorstand hat die Auswirkungen von COVID-19 und des Ukraine Krieges wie auch die nachteilige Entwicklung der Kurse von Kryptowährungen sowie Risiken aus einer möglichen Umstellung des Ethereum und Netzwerkalgorithmus von PoW auf PoS berücksichtigt. Trotz des Vorliegens dieser Risiken geht die Northern Data AG in ihrer Liquiditätsplanung für den Prognosezeitraum von einer ausgeglichenen Liquiditätslage und der Fortführung der Unternehmenstätigkeit aus. Dies setzt jedoch den Eintritt einer Reihe von Annahmen voraus, die der Liquiditätsplanung der Gesellschaft zugrunde liegen. Da die Gesellschaft den wesentlichen Teil ihrer Umsatzerlöse mit dem Mining von Kryptowährungen erzielt, ist die Gesellschaft von im ersten Halbjahr 2022 zu verzeichnenden Rückgängen der Kurse für Kryptowährungen, insbesondere für Bitcoin und Ethereum, und der damit einhergehenden Verringerung der Mining-Profitabilität betroffen. Die Gesellschaft plante, den weiteren Ausbau ihrer Infrastruktur zu einem wesentlichen Teil durch weitere Zuflüsse aus den Mining- Aktivitäten zu finanzieren und gleichzeitig einen Teil der durch Mining generierten Ethereum-Assets langfristig zu halten. Infolge der rückläufigen Entwicklungen der Mining-Profitabilität im ersten Halbjahr 2022 ist unter den derzeit gegebenen Voraussetzungen der weitere geplante Ausbau der Infrastruktur davon abhängig, dass eine Fremdfinanzierung realisiert werden kann. Sofern eine Fremdfinanzierung nicht realisiert werden kann, ist unter der derzeit gegebenen Mining-Profitabilität die Fähigkeit der Gesellschaft, künftige Auszahlungen für den operativen Betrieb des Mining-Geschäfts zu decken, davon abhängig, dass der weitere geplante Ausbau der Infrastruktur zu einem Teil auf einen späteren Zeitpunkt verschoben oder ggf. unterlassen wird, sowie davon, dass eine weitere Verringerung der Mining-Profitabilität-auch beispielsweise infolge einer möglichen Umstellung des Ethereum-Konsensalgorithmus von "Proof-of-Work" (PoW) auf "Proof-of-Stake" (PoS) - in einem Maße, in dem auch unter Aufschub des Ausbaus der Infrastruktur zur Deckung der operativen Ausgaben nicht ausreichen würde, nicht eintritt. Diese Ereignisse und Gegebenheiten weisen auf das Bestehen einer Unsicherheit in Bezug auf die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit hin. Obwohl eine solche Unsicherheit grundsätzlich existiert, geht der Vorstand in Anbetracht der Liquiditätsplanung, unter Einbezug aller Chancen und Risiken und unter Nutzung existierender Steuerungsinstrumente wie Investitionsverschiebung bzw. -streichung, Kostenreduzierung, Fremdfinanzierung von einer ausgeglichenen Liquiditätslage und der Fortführung der Unternehmenstätigkeit aus. 3.5 Angewendete IFRS-Standards Standards, Interpretationen und Änderungen, die im abgelaufenen Geschäftsjahr erstmals verbindlich anzuwenden waren, sowie in zukünftigen Berichtsperioden verbindlich anzuwenden sind Im Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2021 wurden folgende vom IASB bereits verabschiedete neue bzw. geänderte Rechnungslegungsnormen nicht berücksichtigt, sofern eine Verpflichtung zur Anwendung, mit Ausnahme der bereits zum 1. Januar 2021 verpflichtend anzuwendenden Standards, noch nicht gegeben war. Auswirkungen aus diesen neuen bzw. geänderten Rechnungslegungsnormen auf den Abschluss sind zum Teil noch in Prüfung. Die Änderungen an den Standards in Bezug auf Mietkonzessionen, Versicherungsverträge und Auswirkungen der IBOR-Reform sind bereits ab dem 01. Januar 2021 anzuwenden. scrollen
Stand per 12.August 2022 gemäß EFRAG EU Endorsement Status Report. 3.6 Ermessensentscheidungen und Schätzungsunsicherheiten Ermessensentscheidungen sind im Rahmen der Aufstellung des Konzernabschlusses in zweifacher Hinsicht zu beachten. Neben der Notwendigkeit unbestimmte Begriffe und Regeln auszulegen, sind vom Management (zukunftsgerichtete) Annahmen zu treffen und Schätzungen vorzunehmen, die Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können. Schätzunsicherheiten ergeben sich auch aus zukunftsgerichteten Unternehmensplanungen. Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (ohne Geschäfts- oder Firmenwert) Bei der Schätzung der Nutzungsdauer der Vermögenswerte sind Ermessensentscheidungen seitens des Managements der Gruppe erforderlich. Im Rahmen dieser Beurteilung berücksichtigt Northern Data unter anderem die bereits gesammelten Erfahrungswerte aus vergleichbaren Vermögenswerten sowie aus aktuellen und zukünftigen technologischen Veränderungen. Northern Data ermittelt an jedem Abschlussstichtag, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung von nichtfinanziellen Vermögenswerten vorliegen. Liegen solche Anhaltspunkte vor oder ist eine jährliche Überprüfung eines Vermögenswerts auf Werthaltigkeit erforderlich, so nimmt Northern Data eine Schätzung des erzielbaren Betrags des jeweiligen Vermögenswerts vor. Der erzielbare Betrag ist für jeden einzelnen Vermögenswert zu bestimmen, es sei denn, ein Vermögenswert erzeugt keine Mittelzuflüsse, die weitestgehend unabhängig von denen anderer Vermögenswerte oder anderer Gruppen von Vermögenswerten sind. Übersteigt der Buchwert eines Vermögenswerts oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit den jeweils erzielbaren Betrag, so ist der Vermögenswert wertgemindert und wird auf seinen erzielbaren Betrag abgeschrieben. Zur Ermittlung des Nutzungswerts werden die erwarteten künftigen Cashflows unter Zugrundelegung eines Abzinsungssatzes vor Steuern, der die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich des Zinseffekts und der spezifischen Risiken des Vermögenswerts widerspiegelt, auf ihren Barwert abgezinst. Zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten werden kürzlich erfolgte Markttransaktionen berücksichtigt. Sind keine derartigen Transaktionen identifizierbar, wird ein angemessenes Bewertungsmodell angewandt. Dieses stützt sich auf Bewertungsmultiplikatoren, Börsenkurse von börsengehandelten Anteilen an Unternehmen oder andere zur Verfügung stehende Indikatoren für den beizulegenden Zeitwert. Ferner ist mit Blick auf die GPU-Hardware anzumerken, dass der 19. September 2022 als vorläufiges Datum für den Übergang vom Proof of Work-Mining-Konsens (PoW) zu Proof-of-Stake (PoS) genannt wurde. Somit wird das Ethereum-Netzwerk zum Staking übergehen. Es wurden bereits diverse Test-Forks erfolgreich abgeschlossen. Die weiteren Merge-Tests werden im August 2022 erwartet. Der Übergang zum PoS wird insbesondere den Stromverbrauch um mehr als 99 Prozent reduzieren. Northern Data hat bereits verschiedene GPU Cluster installiert: scrollen
Im Vergleich zur MI50 und Nvidia A100 sind die RX5700 und A6000 GPUs kostengünstigere, aber etwas langsamere Produkte. Die Menge an installierten Grafikkarten ermöglicht es Northern Data mit anderen GPU Installationen zu konkurrieren. Eine große Anzahl der Anwendersoftware läuft auf AMD sowie NVIDIA Hardware. Das bedeutet, dass diese Hardware nicht nur für die Bereitstellung der Rechnerleistung im Bereich des Ethereum-Minings, sondern auch für den HPC-Anwendungsbereich genutzt werden können. Die Software wie z. B. Alya, ein hochleistungsfähiges Programm zur Berechnung von Mechanik-Code zur Lösung komplexer gekoppelter Multiphysik/Multiskalen-Probleme, die meist aus dem Bereich des Ingenieurwesens stammen, wird auf GPU basierten Hardware Units installiert. Solche Software wie "HiFun" (High Resolution Flow Solver on Unstructured Meshes) wird auf NVIDIA-GPUs installiert. Der zum 31.12.2021 angesetzte Buchwert ist auch in einem Szenario, in dem die Hardware ggf. durch Veräußerung an Dritte realisiert würde, gedeckt, da die Hardware durch das dargestellte Nutzungsportfolio der GPUs auch durch Dritte genutzt werden könnte. In einem solchen Falle ergäbe sich ein beizulegender Zeitwert abzüglich der Kosten der Veräußerung, der die zum 31.12.2021 angesetzten Buchwerte übersteigt. Northern Data zieht bei ihrer Wertminderungsbeurteilung die jüngsten Entwicklungen der Markwerte von GPUs heran, um somit den beizulegenden Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten zu ermitteln. Vor diesem Hintergrund wird seitens der Gesellschaft kein Risiko für eine potenzielle Abwertung der GPU-Server gesehen. Wertminderungsaufwendungen werden erfolgswirksam erfasst. Dies gilt nicht für zuvor neu bewertete Vermögenswerte, sofern die Wertsteigerungen aus der Neubewertung im sonstigen Ergebnis erfasst wurden. Bei diesen wird auch die Wertminderung bis zur Höhe des Betrags aus einer vorangegangenen Neubewertung im sonstigen Ergebnis erfasst. Leasing Ermessensentscheidungen lagen bei der Beurteilung vor, ob bereits bestehende Leasingverhältnisse verlängert werden. Bei der Beurteilung der Wahrscheinlichkeit wurden wirtschaftliche und operative Faktoren berücksichtigt. Umsatzrealisierung Bereitstellung von Rechenleistung für das Mining von Kryptowährungen Die Gruppe betreibt mehrere Rechenzentren, um Rechenleistungen direkt in einen Krypto-Mining-Pool bereitzustellen oder eigenständig an Dritte zu veräußern. Ermessensentscheidungen sind erforderlich bei der Beurteilung, ob Verträge mit Dritten in den Anwendungsbereich des IFRS 15 einzuordnen sind. Hierbei berücksichtigt Northern Data insbesondere, ob der Vertrag mit wirtschaftlicher Substanz ausgehandelt wurde. Bei der Bestimmung der Gegenleistung, die Northern Data für die Übertragung der zugesagten Produkte oder Dienstleistungen eines Kunden voraussichtlich erhalten wird, übt die Gesellschaft Ermessen aus. Dieses schließt Schätzungen ein, in welcher Höher die Gegenleistung zu erfolgen hat. In einigen Fällen obliegt der Gesellschaft die Ermessensentscheidung, ob die Gegenleistung zahlungswirksam (FIAT-Währung) oder nicht zahlungswirksam (Kryptowährung) ist. Bei nicht zahlungswirksamen Rechenleistungen liegen insbesondere bei der Einbeziehung von Handelsplattformen 1 oder webbasierte Listen 2 für Krypto-Währungskurse und die Wahl des Stichtages signifikante Ermessensentscheidungen seitens der Managements der Northern Data vor. Etwaige nachträgliche Kursverluste oder -erhöhungen werden nicht in den Umsatzerlösen, sondern in den sonstigen Aufwendungen bzw. Erträgen erfolgswirksam erfasst. Des Weiteren beinhalten Verträge zur Bereitstellung von Rechenleistung nur sehr selten signifikante Finanzierungskomponenten. Engineering und Hosting Es kann vorkommen, dass mit demselben Kunden mehrere Verträge abgeschlossen werden. Diese Verträge behandelt die Gruppe für Bilanzierungszwecke als einen Vertrag, wenn die Verträge gleichzeitig oder mit geringem Zeitabstand geschlossen werden und wirtschaftlich miteinander zusammenhängen. Ermessensausübungen sind erforderlich bei der Beurteilung, ob verschiedene Verträge miteinander verbunden sind. Dabei wird berücksichtigt, ob ein einziger wirtschaftlicher Zweck ausgehandelt wurde, ob die Gegenleistung für den einen Vertrag von der Erfüllung des anderen Vertrags abhängt oder ob einige oder alle Produkte in den Verträgen eine einzige Leistungsverpflichtung darstellen. In der Regel sind Produkte und Dienstleistungen als separate Leistungsverpflichtungen einzustufen. Der ihnen zugeordnete Teil des Vertragspreises wird separat erfasst. Die Bestimmung, ob ein Produkt oder eine Dienstleistung als separate Leistungsverpflichtung betrachtet wird, ist jedoch mit Ermessensausübungen verbunden. Insbesondere bei Engineering- und Hosting-Aktivitäten ist Ermessen erforderlich, um zu beurteilen, ob diese Dienstleistungen erheblich voneinander abhängig sind. In der Regel betreffen Engineering Leistungen grundsätzliche Konzeptionen, während es sich beim Hosting um einfache Betriebs- und Instandhaltungsmaßnahmen handelt. Grundsätzliche Ermessensentscheidungen Bei der Ermittlung der Einzelveräußerungspreise kommen zwei unterschiedliche Ansätze zur Anwendung. Wenn die Einzelveräußerungspreise für ein Angebot beobachtbar und ausreichend einheitlich für alle Kunden sind (das heißt nicht sehr unterschiedlich sind), erfolgt die Schätzung der Einzelveräußerungspreise auf Basis von Preisen aus der Vergangenheit. Dieses Vorgehen kommt bei standardisierten Produkten und Dienstleistungen zur Anwendung.
1 Kraken, Coinbase und Binance
Insbesondere bei neuartigen Produkten und Dienstleistungen, bei denen die Einzelveräußerungspreise nicht direkt beobachtbar sind, erfolgt die Schätzung anhand der Kosten zuzüglich Marge. Es erfolgt eine stetige Überprüfung der Inputparameter seitens des Managements der Northern Data, um sicherzustellen, dass die Inputparameter objektivierbar sind. Sofern es zu signifikanten Änderungen von Sachverhalten kommt, erfolgt eine Anpassung der Schätzung. Es bestehen seitens der Northern Data Ermessensausübungen bei der Bestimmung des Zeitpunkts für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts bei nicht zahlungswirksamen Gegenleistungen. Ermessen liegt bei der Beurteilung vor, ob Umsätze aus den Produkten und Dienstleistungen (Hosting und Bereitstellung von Rechenleistungen) über den Zeitraum oder den Zeitpunkt zu realisieren sind. Dabei wird insbesondere berücksichtigt, ob der Kunde bereits über Verfügungsgewalt verfügt und wirtschaftlichen Nutzenzufluss aus dem Produkt bzw. der Dienstleistung erzielt, während diese erbracht wird. Bei Northern Data trifft dieses insbesondere auf das Hosting- und die Engineering-Leistungen zu. Bei der Ermittlung des Zeitpunktes greift die Gruppe auf einen Vereinfachungsgrundsatz zurück (Right to Invoice), da eine monatliche Abrechnung erfolgt und somit seitens der Gruppe ein Anspruch auf die geleisteten Arbeitsstunden besteht. Die Umsätze werden demnach in der Höhe des Betrags erfasst, den das Unternehmen in Rechnung stellen darf. Ermessenausübungen und Schätzunsicherheiten liegen bei variablen Vergütungen vor. In diesem Kontext kommt es zu einer Umsatzrealisierung, wenn diese als hinreichend sicher eingestuft werden. Ermessensausübungen und Schätzungen, die im Zusammenhang mit der Umsatzrealisierung stehen, können Auswirkungen auf die zeitliche Verteilung und die Höhe der zu realisierenden Umsatzerlöse haben. Kaufpreisallokation Für die Kaufpreisallokation im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen sind Annahmen hinsichtlich des Ansatzes und der Bewertung von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten zu treffen. Die Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts der erworbenen Vermögenswerte und der übernommenen Verbindlichkeiten zum Zeitpunkt des Erwerbs sowie der Nutzungsdauern der erworbenen immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen ist mit Annahmen verbunden. Die Bewertung immaterieller Vermögenswerte basiert in hohem Maße auf prognostizierten Cashflows und Diskontierungsraten. Die tatsächlichen Cashflows können von den bei der Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte zugrunde gelegten Cashflows signifikant abweichen, was zu anderen Werten und Wertminderungen führen kann. Zum Aufstellungszeitpunkt ist davon auszugehen, dass hinsichtlich der Schätzunsicherheiten oder Ermessensentscheidung kein wesentliches Risiko besteht, dass es zu einer wesentlichen Veränderung der Buchwerte in der nächsten Berichtsperiode kommt. Wertminderungen der Geschäfts- oder Firmenwerte In Übereinstimmung mit der unten dargelegten Bilanzierungsmethode werden Geschäfts- oder Firmenwerte mindestens einmal jährlich und zusätzlich, wenn Anzeichen für eine mögliche Wertminderung vorliegen, einem Wertminderungstest unterzogen. Dabei werden die Geschäfts- oder Firmenwerte zunächst einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit zugeordnet und auf Basis zukunftsorientierter Annahmen auf Werthaltigkeit getestet. Details hierzu werden in den Anhangangaben 3.8.5 "Geschäfts- oder Firmenwerte" und 6.1 "Geschäfts- oder Firmenwerte und sonstige immaterielle Vermögenswerte" beschrieben. Finanzinstrumente Die Angaben zu den jeweiligen Ermessensentscheidungen und Schätzunsicherheiten befinden sich in Anhangangabe 3.8.3.2 "Beizulegender Zeitwert" und in Anhangangabe 7.2 "Angaben zu Finanzinstrumenten". Aktive latente Steuern Aktive latente Steuern werden für alle nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge in dem Maße angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass für diese ein zukünftig zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, sodass die Verlustvorträge tatsächlich genutzt werden können. Bei der Ermittlung des Wertansatzes der aktiven latenten Steuern ist eine wesentliche Ermessensentscheidung des Vorstands bezüglich des erwarteten Eintrittszeitpunkts und der Höhe des künftig zu versteuernden Einkommens erforderlich. Weitere Einzelheiten sind in der Anhangangabe 5.7 "Ertragsteuern" dargestellt. Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen Ermessensentscheidungen lagen bei der Identifizierung von Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen, insbesondere bei der Bestimmung eines maßgeblichen Einflusses zwischen Northern Data und anderen Gesellschaften, im Geschäftsjahr 2021 vor. 3.7 Implikationen COVID-19 und Krieg in der Ukraine 3.7.1 Auswirkungen auf die Ermessensentscheidungen und Schätzung des Managements Ermessensausübungen und Schätzungen (siehe Anhangangabe 3.6 "Ermessensentscheidungen und Schätzungsunsicherheiten") des Managements können sich auf die Bewertung von und Angaben zu Vermögenswerten und Schulden sowie auf die für den Berichtszeitraum ausgewiesenen Erträge und Aufwendungen auswirken. Aufgrund der weltweiten Folgen der bestehenden COVID-19-Pandemie unterliegen diese Ermessensausübungen und Schätzungen des Managements nach wie vor Unsicherheiten. Die Pandemie hat unter anderem die Lieferketten stark beeinflusst. Northern Data arbeitet im Wesentlichen mit asiatischen Unternehmen, die auf die Herstellung der Whatsminer und GPU-basierten Server spezialisiert sind, zusammen. Um künftige Engpässe bei der Auslieferung der Hardware zu vermeiden, wurde der wesentliche Bestand an Hardware seit 2020 sukzessiv aufgebaut und in Betrieb genommen. Am Ende des Geschäftsjahres 2021 wurden weitere Kaufverträge für die Server, die im Zeitraum von 2022 bis 2023 ausgeliefert werden, geschlossen. Die chinesische Zero-COVID-Strategie könnte zu Lieferverzögerungen führen. Weiterhin werden diese durch den Ausbruch des Kriegs in der Ukraine und der daraus resultierenden globalen wirtschaftlichen Ungewissheit ebenfalls beeinflusst. Die russische Invasion in der Ukraine und infolgedessen die Sanktionen seitens EU und USA gegen Russland führen zu einer erheblichen Beeinträchtigung der wirtschaftlichen Entwicklung. Vor allem ist der Energiesektor in der Europäischen Union stark betroffen. Die energieintensive Bereitstellung der Rechnerleistung im Rahmen von Kryptomining oder im HPC-Bereich wird im Wesentlichen in den Data Centern in Norwegen, Schweden und Nordamerika durchgeführt. Die skandinavischen Rechenzentren werden mittels der lokalen Wasserkraft als regenerative Energiequelle betrieben. Nichtdestotrotz führt die Energieknappheit zu steigenden Preisen. Für die ausführlichen Angaben dazu wird auf den Risiko- und Chancen- sowie Prognosebericht verwiesen. Die tatsächlichen Beträge können von den Ermessensausübungen und Schätzungen des Managements abweichen. Änderungen dieser Ermessensausübungen und Schätzungen könnten wesentliche Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben. Im Rahmen der stetigen Aktualisierung der Ermessensausübungen und Schätzungen seitens des Managements wurden alle verfügbaren Informationen zu den erwarteten wirtschaftlichen Entwicklungen staatlichen Maßnahmen berücksichtigt. Diese Informationen wurden auch in die Evaluation der Werthaltigkeit und Einbringlichkeit von Vermögenswerten und Forderungen einbezogen. Da die Pandemie weiter anhält, ist es nach wie vor herausfordernd, ihre Dauer und das Ausmaß der Auswirkungen auf Vermögenswerte, Schulden, Ertragslage und Cashflows vorherzusagen. Die Gruppe hat die zugrunde liegenden Schätzungen und Annahmen auf Grundlage des zum jeweiligen Zeitpunkt vorhandenen Wissens und der besten verfügbaren Informationen erstellt und erwartet, dass sich die Corona-Lage grundsätzlich durch Verfügbarkeit von Impfstoffen und weiterführenden Studien verbessern wird. Ein Ende und die damit verbundenen wirtschaftlichen sowie geopolitischen Folgen sind derzeit Aufgrund der derzeitigen Ausgangslage schwer zu prognostizieren oder abzuschätzen. Somit ist das Ausmaß auf die Vermögens-, Finanz-, und Ertragslage nur schwer abzuschätzen. 3.7.2 Allgemeine Auswirkungen auf den Konzernabschluss 2021 Die Auswirkungen der weltweiten Lieferengpässe und Einschränkungen in der Logistik auf das Hardwaregeschäft der Northern Data Gruppe bestehen weiterhin, was insgesamt Auswirkungen auf Lieferungen und Installation von Hardware und somit im Vergleich zum Jahr 2020 zu Verzögerungen geführt hat. Im Verlauf des zweiten Halbjahres 2021 konnten die Zeitpläne im Wesentlichen eingehalten werden. Insgesamt sind der Einfluss der COVID-19 Pandemie und der Krieg in der Ukraine auf den Konzernabschluss der Northern Data Gruppe nicht signifikant. 3.8 Grundsätze der Bilanzierung und Bewertung Im Folgenden werden die wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze dargestellt. 3.8.1 Unternehmenszusammenschlüsse Unternehmenszusammenschlüsse werden im Zeitpunkt des Kontrollübergangs nach der Erwerbsmethode bilanziert. Dabei werden die nach den Vorschriften des IFRS 3 identifizierten Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten des erworbenen Unternehmens mit dem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt bewertet und den Kosten der übertragenen Gegenleistung gegenübergestellt. Ein etwaiger Geschäfts- oder Firmenwert wird bestimmt durch den Überschuss der Anschaffungskosten des Erwerbs über den Wert der ansatzfähigen Vermögenswerte und Schulden. Geschäfts- oder Firmenwerte werden mindestens einmal jährlich sowie zusätzlich bei Anzeichen einer potenziellen Wertminderung auf Wertberichtigungsbedarf untersucht. Eine etwaige Wertminderung wird aufwandswirksam erfasst. Der Werthaltigkeitstest erfolgt im Einklang mit IAS 36. Anschaffungsnebenkosten des Erwerbs werden aufwandswirksam erfasst mit Ausnahme von Transaktionskosten im Zusammenhang mit der Ausgabe neuer Aktien. Im Zuge von Transaktionen, bei denen Anteilseigner der Northern Data Unternehmensanteile von dritten Unternehmen gegen die Gewährung von Eigenkapitalinstrumenten der Northern Data einlegen, erfolgt die Bilanzierung der Transaktion nicht gemäß IFRS 3. Im Rahmen der Erstkonsolidierung werden die erworbenen Nettovermögenswerte mit Ihrem Zeitwert angesetzt und als Einlage dem Eigenkapital zugeführt. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Zeitwert der ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente und dem Zeitwert der erworbenen Nettovermögenswerte wird nicht angesetzt. 3.8.2 Geschäftsvorfälle in Fremdwährung Geschäftsvorfälle in Fremdwährung werden zum Kassakurs am Tag der Transaktion in die entsprechende funktionale Währung der Konzernunternehmen umgerechnet. Nicht monetäre Vermögenswerte und Schulden, die mit dem beizulegenden Zeitwert in einer Fremdwährung bewertet werden, werden zu dem Kurs umgerechnet, der zum Zeitpunkt der Ermittlung des Zeitwertes gültig ist. Nicht monetäre Posten, die zu historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten in einer Fremdwährung bewertet werden, werden mit dem Wechselkurs am Tag der Transaktion umgerechnet. Währungsumrechnungsdifferenzen werden grundsätzlich im Gewinn oder Verlust der Periode erfasst und innerhalb der Finanzierungsaufwendungen ausgewiesen. 3.8.3 Finanzinstrumente Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der einen finanziellen Vermögenswert bei einer und eine finanzielle Verbindlichkeit oder ein Eigenkapitalinstrument bei einer anderen Einheit begründet. 3.8.3.1 Ausführungen zu Zinserträgen und Zinsaufwendungen Zinserträge und -aufwendungen werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode im Zinsergebnis erfasst. Der Effektivzinssatz ist der Zinssatz, der die geschätzten künftigen Zahlungsaus- oder -eingänge während der voraussichtlichen Laufzeit des finanziellen Vermögenswertes auf den Buchwert des finanziellen Vermögenswertes oder auf den Buchwert der finanziellen Verbindlichkeit diskontiert. Bei der Ermittlung des Effektivzinses werden alle vertraglichen vereinbarten Zahlungsströme als auch alle im Zusammenhang mit dem Vermögenswert oder der Verbindlichkeit stehenden Gebühren, die integraler Teil des Effektivzinssatzes sind, sowie die direkten und inkrementellen Transaktionskosten und alle sonstigen Agios und Disagios, berücksichtigt. Die Zinserträge und -aufwendungen werden durch die Anwendung des Effektivzinssatzes auf den Bruttobuchwert des Vermögenswertes oder auf den Buchwert der Verbindlichkeit angewendet. Wenn der Vermögenswert nicht in der Bonität beeinträchtigt ist, erfolgt die Berechnung der Zinserträge auf den Bruttobuchwert. Für finanzielle Vermögenswerte, die nach der erstmaligen Erfassung in der Bonität beeinträchtigt werden, werden die Zinserträge auf den Nettobuchwert berechnet. 3.8.3.2 Beizulegender Zeitwert Der beizulegende Zeitwert ist der Preis, der am Bewertungsstichtag in einer Transaktion zwischen unabhängigen Marktteilnehmern bei Verkauf eines Vermögenswertes erzielt oder bei Übertragung einer Verbindlichkeit bezahlt werden würde. Der beizulegende Zeitwert von in aktiven Märkten gehandelten Vermögenswerten wird auf Grundlage der Preisnotierungen ermittelt, sofern diese im Rahmen von regelmäßigen und aktuellen Transaktionen verwendete Preise darstellen. Der beizulegende Zeitwert einer Schuld spiegelt das Risiko der Nichterfüllung wider. Sofern keine notierten Preise auf einem aktiven Markt existieren, verwendet Northern Data Bewertungsverfahren, welche die Verwendung relevanter, beobachtbarer Inputparameter maximieren und die Verwendung nicht beobachtbarer Inputparameter minimieren. In die verwendeten Bewertungsverfahren fließen alle Faktoren ein, welche Marktteilnehmer bei der Preisfindung einer solchen Transaktion berücksichtigen würden. Die Ermittlung beizulegender Zeitwerte ist mit Ermessensentscheidungen und Schätzungsunsicherheiten behaftet. Sofern verfügbar, bestimmt Northern Data den beizulegenden Zeitwert finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Verbindlichkeiten auf Basis notierter Preise auf einem aktiven Markt für diese. Den vorzunehmenden Schätzungen liegen Annahmen und Parameter zugrunde, die auf einer sachgerechten Ausübung von Ermessensspielräumen durch das Management basieren, insbesondere in Bezug auf die angemessene Auswahl und Anwendung von Parametern, Annahmen und Modellierungstechniken bei der Bewertung der Finanzinstrumente, für die keine Marktpreise oder am Markt beobachtbaren Vergleichsparameter vorliegen. Bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes berücksichtigt Northern Data Faktoren wie Geld- und Briefspannen wie auch Adress- und Bonitätsrisiken. Sofern der beizulegende Zeitwert eines finanziellen Vermögenswertes oder einer finanziellen Verbindlichkeit aus einem Modellierungsverfahren abgeleitet wird, basieren die in diesem Modell verwendeten Parameter in der Regel auf einem Briefkurs (Anhangangabe 7.2 "Angaben zu Finanzinstrumenten"). Hat ein Vermögenswert oder eine Verbindlichkeit, der bzw. die mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet wird, einen Geld- und einen Briefkurs, dann bewertet Northern Data Vermögenswerte bzw. Long-Positionen mit dem Geldkurs und Verbindlichkeiten bzw. Short-Positionen mit dem Briefkurs. Die Nutzung von Bewertungsverfahren bzw. -modellen erfordert das Treffen von Annahmen und Einschätzungen durch das Management, deren Umfang von der Transparenz in Bezug auf die finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten und deren Märkte sowie von der Komplexität dieser Vermögenswerte und Verbindlichkeiten abhängt. Sind für Wertermittlungen Managemententscheidungen in signifikantem Umfang erforderlich, werden diese identifiziert und dokumentiert. Im Rahmen der Validierung der eingesetzten Modelle und Bewertungen werden insbesondere Subjektivitäts- und Einschätzungsfragen beurteilt. Bewertungen, welche der Stufe 1 zuzuweisen sind, berücksichtigen grundsätzlich keine Einschätzungen des Managements. In der Stufe 2 bzw. bei der Bewertung mittels branchenüblicher Modelle und der Heranziehung von Eingangsparameter, die in aktiven Märkten beobachtbar sind, ist die Berücksichtigung von Einschätzungen des Managements eher begrenzt. In Stufe 3 werden im Rahmen der Bewertung mittels branchenüblicher Modelle auch nicht beobachtbare Eingangsparameter, so auch historische Daten, verwendet (insbesondere historische Volatilitäten, historische Spreads), womit in breiterem Maße Einschätzungen des Managements einfließen. Grundsätzlich gibt es für die finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten, deren beizulegenden Zeitwerte anzugeben sind, keine Handelsaktivität, so dass bei der Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes signifikante Einschätzungen durch das Management einfließen und es zu keiner FVTPL Klassifizierung und Bewertung kommt. Kann Northern Data auf Bewertungsergebnisse aus mehreren Bewertungsverfahren zurückgreifen, entscheidet sich das Management für den Schätzwert innerhalb der Bandbreite, der den beizulegenden Zeitwert am besten widerspiegelt. Darüber hinaus können Bewertungsanpassungen durch das Management zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts notwendig sein. Bewertungsanpassungen sind Bestandteil des Bewertungsprozesses. Der beste Nachweis für den beizulegenden Zeitwert beim erstmaligen Ansatz eines finanziellen Vermögenswertes oder einer finanziellen Verbindlichkeit kann der Transaktionspreis sein, das heißt der beizulegende Zeitwert der übertragenen oder erhaltenen Gegenleistung. Stellt Northern Data fest, dass beim erstmaligen Ansatz der beizulegende Zeitwert vom Transaktionspreis abweicht, bewertet Northern Data diesen finanziellen Vermögenswert oder diese finanzielle Verbindlichkeit beim erstmaligen Ansatz mit dem beizulegenden Zeitwert. Die Bilanzierung des sich daraus ergebenden Differenzbetrags ist in der Anhangangabe 6.8 "Finanzverbindlichkeiten" dargestellt. Handelt es sich bei der ermittelten Differenz um einen Gewinn, wird dieser auf der Basis einer systematischen Methode nur in dem Maße in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, in dem sich dies aus der Änderung von Faktoren (einschließlich der Zeit) ergibt, die Marktteilnehmer bei der Preisbildung für die Verbindlichkeit berücksichtigen würden, bzw. über die erwartete Laufzeit der Transaktion. Stellt die ermittelte Differenz einen Verlust dar, wird dieser erfasst, wenn es wahrscheinlich ist, dass ein Verlust eingetreten ist und dieser verlässlich geschätzt werden kann. Entscheidung über die Erfassung und Abgrenzung der Differenzen erfordert Managemententscheidungen (Siehe Anhangangabe 6.8.2 "Day One Gain or Loss"). Stehen für die Bewertung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten keine Marktwerte zur Verfügung, erfolgt die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte mittels Bewertungsmodellen. Die Wahl des Modells, der verwendeten Annahmen und Verfahren als auch der Inputparameter werden durch eine Expertenschätzung entschieden. Parameter sowie Kurs- und Preisangaben stammen aus Drittquellen einschließlich Börsen. Die Quellen für die verwendeten Inputparameter werden geprüft und bewertet, um die Qualität des zu ermittelnden beizulegenden Zeitwertes sicherstellen zu können. Die Ergebnisse werden, sofern möglich, mit tatsächlichen Transaktionen am Markt verglichen, um eine Kalibrierung der Modellbewertungen anhand von Marktpreisen sicherzustellen. Kann keine Verifizierung aufgrund fehlender beobachtbarer Daten erfolgen, wird der Schätzwert des beizulegenden Zeitwerts mittels geeigneter Verfahren auf seine Angemessenheit beurteilt. IFRS 13 Fair Value Es erfolgt eine Darstellung der Fair Value Hierarchie des IFRS 13: Stufe 1: Notierte Preise (unbereinigt) auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte und Verbindlichkeiten. Stufe 2: Bewertungsparameter, bei denen es sich nicht um die in Stufe 1 berücksichtigten, notierten Preise handelt, die sich aber für den Vermögenswert oder die Verbindlichkeit entweder direkt (das heißt als Preis) oder indirekt (das heißt als Ableitung von Preisen) beobachten lassen. Stufe 3: Bewertungsparameter für Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten beruhen. Werden bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes eines Vermögenswertes oder einer Verbindlichkeit Inputparameter verwendet, die unterschiedliche Stufen der Fair-Value-Hierarchie zugewiesen werden können, wird die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert in ihrer Gesamtheit der Stufe der Fair-Value-Hierarchie zugeordnet, die dem niedrigsten Inputparameter entspricht, der für den ermittelten beizulegenden Zeitwert insgesamt wesentlich ist. Umgruppierungen zwischen den verschiedenen Stufen der Fair-Value-Hierarchie erfasst Northern Data zum Ende der Berichtsperiode, in der die Änderung eingetreten ist. Weitere Informationen zu den Annahmen bei der Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte sind in der nachstehenden Anhangangabe 7.2 "Angaben zu Finanzinstrumenten" enthalten. Bewertungstechniken und wesentliche, nicht beobachtbare Inputfaktoren Die nachstehende Tabelle zeigt die Bewertungstechniken, die bei der Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte der Stufen 2 und 3 verwendet wurden, sowie die verwendeten wesentlichen, nicht beobachtbaren Inputparameter. Da für die zum beizulegenden Zeitwert zu bewertenden finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten keine vergleichbaren Werte verfügbar sind und so die beizulegenden Zeitwerte anhand komplexerer Modellierungstechniken zu bestimmen sind, werden Bewertungstechniken wie das DCF-Verfahren, welche aktuelle Marktkonditionen für Kredit-, Zins-, Liquiditäts- und sonstige Risiken berücksichtigen, eingesetzt. Bei Modellierungstechniken für Eigenkapitaltitel können auch Ertragsmultiplikatoren eingesetzt werden. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten werden in der folgenden Tabelle nicht abgebildet, da deren Buchwerte angemessene Näherungswerte des beizulegenden Zeitwertes repräsentieren. scrollen
Die beizulegenden Zeitwerte strukturierter finanzieller Verbindlichkeiten werden durch die Diskontierung der vertraglichen Zahlungsströme mittels der relevanten kreditrisikoadjustierten Zinsstrukturkurve berechnet. Die mit dem Basisvertrag verbundenen derivativen Komponenten bzw. Derivate werden mittels anerkannter DCF-Verfahren als auch Optionspreismodellen bewertet. Northern Data diskontiert festverzinsliche und variabel verzinsliche Forderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als zwölf Monaten mittels eines laufzeitadäquaten Zinssatzes, unter der Berücksichtigung spezifischer Länderrisiken, der individuellen Bonität der Kunden und der Risikostruktur des finanzierten Projekts. Unter Berücksichtigung dieser Aspekte ermittelt Northern Data auch die Wertberichtigungen auf diese Forderungen. Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten basieren soweit möglich auf Preisen zum Bilanzstichtag, die von Börsen zur Verfügung gestellt werden. Den beizulegenden Zeitwert von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen Finanzschulden sowie von sonstigen langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten bestimmt Northern Data durch Abzinsung der erwarteten künftigen Zahlungsströme mit den für Finanzschulden mit vergleichbaren Konditionen und Restlaufzeiten aktuell geltenden Zinsen (Level 2). Darlehen, die strukturierte Produkte sind bzw. eingebettete Derivate haben, werden der Bewertungshierarchie Level 3 zugewiesen, wenn bei der Bewertung nicht am Markt beobachtbare Inputparameter herangezogen werden. 3.8.3.3 Wertminderung Für finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden (sonstige Forderungen, Zahlungsmittel/Zahlungsmitteläquivalente, Vertragsvermögenswerte und Forderungen aus Warenlieferungen und Leistungen) erfolgt mittels des Modells der erwarteten Kreditverluste (expected credit loss, ECL) die Ermittlung der Wertminderungen nach IFRS 9. Die Ermittlung der Risikovorsorge und der Wertminderungen ist mit Ermessensentscheidungen und Schätzungsunsicherheiten behaftet. Schätzungsunsicherheiten ergeben sich im Rahmen der Bildung von Risikovorsorge bei der Abbildung der erwarteten direkten als auch der indirekten Auswirkungen, wie zum Beispiel Störung der Lieferketten als auch der Corona-Pandemie. Klima- und Umweltrisiken können Einfluss auf die einzelnen Risikoarten haben, insbesondere das Kreditrisiko sowie die Risikovorsorge (weitere Ausführungen zu den Environmental-Social-Governance-(ESG-) Risiken siehe Lagebericht). Der erwartete Kreditverlust entspricht dem Bruttobuchwert, abzüglich Sicherheiten, multipliziert mit der Ausfallwahrscheinlichkeit und einem Faktor, der die Verlustquote im Falle eines Ausfalls wiedergibt. Erwartete Kreditverluste sind die wahrscheinlichkeitsgewichteten Schätzungen der Kreditverluste. Die Ermittlung des Wertberichtigungsbedarfs stellt eine zukunftsgerichtete Bewertung künftiger Kreditverluste dar, die in erheblichem Maß mit Schätzungen verbunden ist. Kreditverluste sind als Barwert der Zahlungsausfälle bemessen. Der erwartete Kreditverlust ist mit dem Effektivzinssatz des finanziellen Vermögenswertes zu diskontieren. Die Ermittlung des Risikovorsorgebedarfs erfolgt gemäß IFRS 9 in drei verschiedene Stufen, welche sich im Hinblick auf den Betrachtungszeitraum, die Risikovorsorge und die Zinserfassung unterscheiden. Grundsätzlich werden Finanzinstrumente in die erste Stufe eingeordnet, es sei denn es handelt sich zum Zugangszeitpunkt um bereits wertgeminderte Vermögenswerte. scrollen
Bei der Prognose des Exposure-Verlaufs über die Gesamtlaufzeit des finanziellen Vermögenswertes werden insbesondere auch vertragliche und gesetzliche Kündigungsrechte berücksichtigt. Die Festlegung, ob das Ausfallrisiko eines finanziellen Vermögenswertes seit der erstmaligen Erfassung signifikant angestiegen ist, erfolgt sowohl anhand quantitativer als auch qualitativer Informationen und Analysen, die auf vergangenen Erfahrungen der Northern Data und fundierten Einschätzungen, inklusive zukunftsgerichteter Informationen, beruhen. Der Überfälligkeit einer Forderung kommt dabei ein wesentliches Gewicht zu. Eine signifikante Erhöhung des Ausfallrisikos wird angenommen, wenn sich die intern ermittelte Ausfallwahrscheinlichkeit auf Basis von unternehmensspezifischen Ratings seit der erstmaligen Erfassung um mindestens eine Rating-Kategorie verschlechtert hat (weitere Angaben zur Risikovorsorge von Forderungen aus Lieferung und Leistung werden in der Anhangangabe 7.3.3 "Länderrisiko und Ausfallrisiko" erläutert). Im Berichtszeitraum bzw. seit dem erstmaligen Ansatz der betreffenden finanziellen Vermögenwerte sind keine signifikanten Änderungen im Adressausfallrisiko eingetreten. Sind objektive Hinweise für einen tatsächlichen Ausfall gegeben, erfolgt der Transfer in Stufe 3. Liegen externe Ratinginformationen vor, erfolgt die Ermittlung des erwarteten Kreditausfalls auf Basis dieser Daten. Anderenfalls bestimmt ND die Ausfallquoten auf Basis von historischen Ausfallraten unter Berücksichtigung zukunftsgerichteter Informationen zu volkswirtschaftlichen Entwicklungen. Bei den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten handelt es sich um täglich bzw. kurzfristig fällige Forderungen gegenüber Banken mit Sitz in Deutschland, den USA und Kanada. Die Gruppe wählt dabei grundsätzlich Banken, die über ein Investment Grade Rating verfügen (Rating: A+, AA, A-). Aufgrund der Kurzfristigkeit der Forderungen gegen bonitätsstarke Banken macht Northern Data Gebrauch von der Low Credit Risk-Ausnahmeregelung. Vermögenswerte, die ein Investment Grade-Rating besitzen, werden stets der Stufe 1 zugeordnet. Bei den langfristigen Vermögenswerten bzw. Forderungen handelt es sich insbesondere um geleitstete Kautionen für Stromlieferverträge. Weitere Ausführungen zu den Wertminderungen werden äquivalent im nächsten Absatz dargestellt. Die erwarteten Kreditverluste für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Forderungen aus Finanzierungsleasing sowie für Vertragssalden werden mittels eines vereinfachten Verfahrens, einer Risikomatrix, ermittelt. Die erwarteten Kreditverluste resultieren im Wesentlichen aus den Überwachungsergebnissen des Forderungsmanagements. Hierbei werden im Wesentlichen die Zahlungsziele und Überfälligkeiten ermittelt. Die Ermittlung der erwarteten Kreditverluste aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie für die sonstigen Vertragsvermögenswerte erfolgt auf kollektiver Basis, wobei das jeweilige Portfolio einem Gruppenunternehmen entspricht. Der Standard sieht vor, die über die gesamte Restlaufzeit erwarteten Verluste ab dem Zeitpunkt der Erfassung der Forderungen zu berücksichtigen. Über die Laufzeit erwartete Kreditverluste sind erwartete Kreditverluste, die aus allen möglichen Ausfallereignissen während der erwarteten Laufzeit des Finanzinstruments resultieren. Dies erfordert erhebliche Ermessensentscheidungen bezüglich der Frage, inwieweit die erwarteten Kreditausfälle durch Veränderungen bei den wirtschaftlichen Faktoren beeinflusst werden. Diese Einschätzung wird auf Grundlage gewichteter Wahrscheinlichkeiten bestimmt. Annahmen über zukünftige Entwicklungen und insbesondere makroökonomische Aspekte werden in der Bewertung berücksichtigt. Als "ausgefallen" stuft Northern Data einen finanziellen Vermögenswert ein, wenn es als unwahrscheinlich beurteilt wird, dass der Schuldner seine Verpflichtung vollständig erfüllt und Northern Data auf Maßnahmen, wie die Verwertung von Sicherheiten (falls vorhanden), zurückgreifen muss. Weitere ergänzende Angaben bezüglich der Risikovorsorge und dem Adressrisiko werden in Anhangangabe 7.3.3 "Länderrisiko und Ausfallrisiko" dargestellt. Abschreibungen Der Bruttobuchwert eines finanziellen Vermögenswertes wird abgeschrieben, wenn Northern Data nach angemessener Einschätzung nicht davon ausgeht, dass der finanzielle Vermögenswert ganz oder teilweise realisierbar ist. Northern Data schreibt den Bruttobuchwert ab, wenn der finanzielle Vermögenswert überfällig ist, basierend auf vergangenen Erfahrungen bei der Realisierung solcher Vermögenswerte. Northern Data führt eine individuelle Einschätzung über den Zeitpunkt und die Höhe der Abschreibung durch, basierend darauf, ob eine angemessene Erwartung an die Einziehung vorliegt. Northern Data erwartet keine signifikante Einziehung des abgeschriebenen Betrages. 3.8.3.4 Klassifizierung und Bewertung Finanzielle Vermögenswerte Die Klassifizierung und Bewertung der finanziellen Vermögenswerte und Schulden erfolgt auf der Basis des Geschäftsmodells der Northern Data und dem Charakter der Zahlungsströme: Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte scrollen
Zu den zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten zählen: scrollen
Zu fortgeführten Anschaffungskosten werden finanzielle Vermögenswerte klassifiziert, mit denen der Zweck bzw. das Geschäftsmodell des Haltens verfolgt wird, deren Vertragsbedingungen zu festgelegten Zeitpunkten zu Zahlungsströmen führen, die ausschließlich Tilgung und Zinszahlung auf ausstehende Rückzahlungs-/Kapitalbeträge darstellen und deren vertragliche Zahlungsströme vereinnahmt werden sollen. Northern Data trifft eine Einschätzung der Ziele des Geschäftsmodells, in dem der finanzielle Vermögenswert gehalten wird, auf Gesamtgeschäftsebene, da dies am besten die Art, wie das Geschäft gesteuert und Informationen an das Management gegeben werden, widerspiegelt. Die zu berücksichtigenden Informationen schließen ein: scrollen
Für die Feststellung, ob die vertraglichen Zahlungsströme ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen darstellen, bezieht sich Northern Data darauf, dass scrollen
Bei der Einschätzung, ob die vertraglichen Zahlungsströme ausschließlich Zins- und Tilgungszahlungen auf den Kapitalbetrag sind, berücksichtigt Northern Data die vertraglichen Vereinbarungen des finanziellen Vermögenswertes. Dies umfasst eine Einschätzung, ob der finanzielle Vermögenswert eine vertragliche Vereinbarung enthält, die den Zeitpunkt oder den Betrag der vertraglichen Zahlungsströme ändern könnte, so dass diese nicht mehr diese Bedingungen erfüllen. Bei der Beurteilung berücksichtigt Northern Data insbesondere bestimmte Ereignisse, die den Betrag oder den Zeitpunkt der Zahlungsströme ändern würden, Bedingungen, die den Zinssatz, inklusive variabler Zinssätze, anpassen würden, vorzeitige Rückzahlungs- und Verlängerungsmöglichkeiten sowie Bedingungen, die den Anspruch von Northern Data auf Zahlungsströme eines speziellen Vermögenswertes einschränken (zum Beispiel keine Rückgriffsrechte). Eine vorzeitige Rückzahlungsmöglichkeit steht im Einklang mit dem Kriterium der ausschließlichen Zins- und Tilgungszahlungen, wenn der Betrag der vorzeitigen Rückzahlung im Wesentlichen nicht geleistete Zins- und Tilgungszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag umfasst, wobei ein angemessenes Entgelt für die vorzeitige Beendigung des Vertrages enthalten sein kann. Zusätzlich wird eine Bedingung für einen finanziellen Vermögenswert, der gegen einen Auf- oder Abschlag gegenüber dem vertraglichen Nennbetrag erworben worden ist, die es erlaubt oder erfordert, eine vorzeitige Rückzahlung zu einem Betrag, der im Wesentlichen den vertraglichen Nennbetrag plus aufgelaufener (jedoch nicht gezahlter) Vertragszinsen (die ein angemessenes Entgelt für die vorzeitige Beendigung des Vertrages beinhalten können) darstellt, zu leisten, als im Einklang mit dem Kriterium behandelt, sofern der beizulegende Zeitwert der vorzeitigen Rückzahlungsmöglichkeit zu Beginn nicht signifikant ist. Alle finanziellen Vermögenswerte, die nicht zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert (FVOCI) klassifiziert bzw. finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind, werden zum beizulegenden Zeitwert folgebewertet. Nettogewinne und -verluste, einschließlich jeglicher Zins- oder Dividendenerträge, werden im Gewinn oder Verlust im Finanzergebnis erfasst. Finanzielle Vermögenswerte werden nach der erstmaligen Erfassung nicht reklassifiziert, es sei denn, Northern Data ändert ihr Geschäftsmodell zur Steuerung der finanziellen Vermögenswerte. In diesem Fall werden alle betroffenen finanziellen Vermögenswerte am ersten Tag der Berichtsperiode reklassifiziert, die von der Änderung betroffen sind. Bei der Reklassifizierung finanzieller Vermögenswerte erfolgt eine prospektive Anpassung ab dem Zeitpunkt der Reklassifizierung. Zuvor erfasste Gewinne, Verluste (einschließlich Wertminderungsaufwendungen oder -erträge) oder Zinsen, werden nicht angepasst. Bei der erstmaligen Erfassung kann Northern Data unwiderruflich entscheiden, finanzielle Vermögenswerte, die ansonsten die Bedingungen für die Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zu nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet erfüllen, als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert klassifizieren, wenn dies dazu führt, dass ansonsten auftretende Rechnungslegungsanomalien ("accounting mismatch") beseitigt oder signifikant verringert werden. Finanzielle Vermögenswerte, die als zu fortgeführten Anschaffungskosten klassifiziert wurden, werden zu fortgeführten Anschaffungskosten mittels der Effektivzinsmethode (siehe Anhangangabe 3.8.3.2 "Beizulegender Zeitwert"; 5.6 "Finanzergebnis"; 7.2 "Angaben zu Finanzinstrumenten" ) folgebewertet. Die Zugangsbewertung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert (siehe Anhangangabe 3.8.3.2 "Beizulegender Zeitwert"; 5.6 "Finanzergebnis"; 7.2 "Angaben zu Finanzinstrumenten"). Die fortgeführten Anschaffungskosten werden durch Wertminderungsaufwendungen und Rückzahlungen gemindert. Zinserträge, Währungskursgewinne und -verluste sowie Wertminderungen werden im Gewinn oder Verlust erfasst. Ein Gewinn oder Verlust aus der Ausbuchung wird im Gewinn oder Verlust erfasst. Finanzielle Vermögenswerte, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert (mit recycling) klassifiziert wurden, werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet, wobei Währungskursgewinne und -verluste sowie Wertminderungen in der Gewinn- und Verlustrechnung und andere Nettogewinne oder -verluste im sonstigen Ergebnis erfasst werden. Bei der Ausbuchung wird das kumulierte sonstige Ergebnis in den Gewinn oder Verlust umgegliedert. Zinserträge werden mit der Effektivzinsmethode berechnet und ebenfalls in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Eigenkapitalinvestments, die als erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet (ohne recycling) klassifiziert wurden, werden zum beizulegenden Zeitwert folgebewertet. Dividenden werden als Ertrag in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, es sei denn, die Dividende stellt offensichtlich eine Deckung eines Teils der Kosten des Investments dar. Andere Nettogewinne oder -verluste werden im sonstigen Ergebnis erfasst, wobei keine Umgliederung in die Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt. Finanzielle Verbindlichkeiten Die finanziellen Verbindlichkeiten klassifiziert Northern Data nach scrollen
Zu den zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanziellen Verbindlichkeiten zählen: scrollen
Einige strukturierte finanzielle Verbindlichkeiten (Verbindlichkeiten mit eingebetteten Derivaten) bestehen aus einer derivativen als auch einer nicht-derivativen Komponente. Die derivative Komponente bzw. die eingebetteten Derivate sind mit der nicht-derivativen Komponente der finanziellen Verpflichtung, dem Basisvertrag, untrennbar verbunden. Sind die wirtschaftlichen Merkmale und die Risiken des eingebetteten Derivates nicht eng mit denjenigen des Basisvertrages verknüpft und wird die betreffende strukturierte finanzielle Verbindlichkeit nicht als zum beizulegenden Zeitwert bewertet erfasst, wird das eingebettete Derivat vom Basisvertrag getrennt und zum beizulegenden Zeitwert erfasst, wobei Wertänderungen in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst werden. Der Basisvertrag der finanziellen Verbindlichkeit wird nach den entsprechenden Rechnungslegungsstandards bewertet. Das Finanzderivat wird nach den Regelungen des IFRS 9 erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Sind für getrennt zu bilanzierende strukturierte finanzielle Verbindlichkeiten die Voraussetzungen für die Inanspruchnahme der Fair Value Option gegeben (siehe Anhangangabe 7.2 "Angaben zu Finanzinstrumenten"), werden diese strukturierten finanziellen Verbindlichkeiten als eine einheitliche Verbindlichkeit erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Northern Data bewertet die finanziellen Verbindlichkeiten - mit Ausnahme der Verbindlichkeiten, für welche die Fair Value Option ausgeübt wurde - zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode (Anhangangabe 5.6 "Finanzergebnis" und 7.2 "Angaben zu Finanzinstrumenten"). Zinsaufwendungen und Fremdwährungsumrechnungsdifferenzen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Gewinne oder Verluste aus der Ausbuchung werden ebenfalls in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Finanzielle Verbindlichkeiten, die in Ausübung der Fair Value Option erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert klassifiziert wurden, werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet und Nettogewinne oder -verluste, einschließlich Zinsaufwendungen, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die sich aus dem eigenen Kreditrisiko ergebenden Zeitwertveränderungen von zum beizulegenden Zeitwert klassifizierten finanziellen Verbindlichkeiten werden erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis (ohne Recycling) erfasst. Finanzielle Verbindlichkeiten, welche sich aus einem Kassainstrument und mehreren Finanzderivaten zusammensetzen, welche nach IFRS 9 getrennt vom Kassainstrument zu bilanzieren wären, werden in ihrer Gesamtheit als finanzielle Verbindlichkeit erfolgswirksam zum beizuliegenden Zeitwert bewertet. Northern Data nimmt die Fair Value Option in Anspruch, um die Komplexität aus der Abbildung strukturierter Verbindlichkeiten zu reduzieren und die Verlässlichkeit der Bewertung in der der Bilanz auszuweisenden Position zu erhöhen. Northern Data erlaubt eine Klassifizierung als zum beizulegenden Zeitwert bewertet nur für diejenigen finanziellen Verbindlichkeiten, für die der beizulegende Zeitwert verlässlich bestimmbar ist. Finanzverbindlichkeiten, welche aufgrund mehrerer eingebetteten Derivate in Ausübung der Fair Value Option (Anhangangabe 6.8 "Finanzverbindlichkeiten") als eine einheitliche finanzielle Verbindlichkeit zum erfolgswirksam beizulegenden Zeitwert bewertet werden, sind in 7.2 "Angaben zu Finanzinstrumenten" ausgewiesen. Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über die grundsätzlichen Bewertungskategorien und deren Abkürzung. scrollen
3.8.3.5 Ansatz und Ausbuchung Ein marktüblicher Kauf oder Verkauf finanzieller Vermögenswerte ist entweder zum Handels- oder zum Erfüllungstag anzusetzen bzw. auszubuchen. Die gewählte Methode muss konsequent auf alle Käufe und Verkäufe finanzieller Vermögenswerte, die in gleicher Weise gemäß IFRS 9 klassifiziert sind, angewendet werden. Northern Data wendet die Methode der Bilanzierung zum Handelstag an. Northern Data bucht einen finanziellen Vermögenswert aus, wenn ihr vertragliches Anrecht auf Zahlungsströme aus dem finanziellen Vermögenswert ausläuft oder sie ihr Anrecht auf den Bezug von vertraglichen Zahlungsströmen in einer Transaktion überträgt, in der entweder im Wesentlichen alle mit dem Eigentum des finanziellen Vermögenswertes verbundenen Risiken und Chancen übertragen werden oder wenn Northern Data im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen weder überträgt noch behält und sie nicht die Verfügungsmacht über den übertragenen Vermögenswert behält. In diesen Fällen werden die übertragenen Vermögenswerte nicht ausgebucht. Wird der finanzielle Vermögenswert an eine dritte Partei übergeben, erfolgt die Ausbuchung auch nur dann, wenn das Anrecht auf damit verbundene Zahlungsströme gleichfalls auf die dritte Partei übertragen wird. Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte an den Cash Flows aus dem finanziellen Vermögenswert auslaufen oder der finanzielle Vermögenswert auf einen Dritten übertragen wird. Forderungen, einschließlich der damit verbundenen Wertminderungsaufwendungen, werden ausgebucht, wenn sie als uneinbringlich eingestuft werden. Northern Data bucht eine finanzielle Verbindlichkeit aus, wenn die vertraglichen Verpflichtungen erfüllt, aufgehoben oder ausgelaufen sind. Des Weiteren bucht Northern Data eine finanzielle Verbindlichkeit aus, wenn dessen Vertragsbedingungen geändert werden und die Zahlungsströme der angepassten Verbindlichkeit signifikant anders sind. In diesem Fall wird eine neue finanzielle Verbindlichkeit, basierend auf den angepassten Bedingungen zum beizulegenden Zeitwert, erfasst. Bei der Ausbuchung einer finanziellen Verbindlichkeit wird die Differenz zwischen dem Buchwert der getilgten Verbindlichkeit und dem gezahlten Entgelt (einschließlich übertragener unbarer Vermögenswerte oder übernommener Verbindlichkeiten) in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. 3.8.3.6 Modifikationen finanzieller Vermögenswerte Werden Vertragsbedingungen finanzieller Vermögenswerte neu verhandelt oder modifiziert, wobei die Modifikation nicht zu einer Ausbuchung führt, wird ein Gewinn oder Verlust in Höhe der Differenz zwischen den ursprünglichen vertraglichen Zahlungsstrom und den modifizierten, mit dem ursprünglichen Effektivzins abgezinsten Zahlungsstrom, ergebniswirksam erfasst. Signifikante Modifikationen bzw. Neuverhandlungen führen zu einer Ausbuchung der bilanzierten ursprünglichen Vereinbarung und der Erfassung eines neuen finanziellen Vermögenswerts entsprechend der neuverhandelten Vertragsbedingungen. Für kreditrisikodeterminierte Modifikationen, beurteilt Northern Data, ob die modifizierten Vertragsbedingungen zu einem wesentlich modifizierten finanziellen Vermögenswert führen und somit auszubuchen sind. Diese Beurteilung beinhaltet eine quantitative Bewertung der Auswirkungen der Zahlungsstromänderungen durch die modifizierten Vertragsbedingungen, ggf. unter der Berücksichtigung qualitativer Aspekte der Auswirkungen modifizierter Vertragsbedingungen. Bei Modifikationen, die zur Ausbuchung des ursprünglichen finanziellen Vermögenswerts führen und wenn es Anzeichen einer Wertminderung des neuen finanziellen Vermögenswertes bei Ersterfassung gibt, wird der neue finanzielle Vermögenswert als ausfallgefährdeter finanzieller Vermögenswert in Stufe 3 klassifiziert. Eine wesentliche Änderung der Vertragsbedingungen einer finanziellen Verbindlichkeit kann ebenfalls zu einer Ausbuchung der ursprünglichen finanziellen Verbindlichkeit führen. Ein quantitatives Kriterium, das zu einer substanziellen Änderung der Vertragsbedingungen führt, liegt vor, wenn der abgezinste Barwert der Zahlungsströme nach den neuen Vertragsbedingungen um mindestens 10 Prozent vom abgezinsten Barwert der verbleibenden Zahlungsströme des ursprünglichen Schuldinstruments abweicht. 3.8.3.7 Saldierung Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden nur dann saldiert und mit ihrem Nettobetrag in der Bilanz ausgewiesen, wenn es einen Rechtsanspruch darauf gibt und beabsichtigt ist, den Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen oder gleichzeitig mit der Verwertung des betreffenden Vermögenswerts die dazugehörige Verbindlichkeit abzulösen. 3.8.3.8 Als Finanzinstrument zu klassifizierender Stromliefervertrag Verträge, die der Beschaffung und zum Absatz von Strom dienen bzw. die zum Zwecke des Empfangs oder der Lieferung nichtfinanzieller Posten gemäß dem erwarteten Einkaufs-, Verkaufs- oder Nutzungsbedarf von Northern Data abgeschlossen und gehalten werden, sind als Eigenverbrauchsverträge eingestuft. Sie werden nicht als schwebende Geschäfte gemäß den Regelungen des IAS 37 im Abschluss abgebildet. Verträge, die eine Nettoabwicklung vorsehen, ebenso wie Rückverkäufe von künftig zu liefernden Mengen sind als Finanzinstrumente zu klassifizieren und somit nach IFRS 9 erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten. 3.8.4 Immaterielle Vermögenswerte (ohne Geschäfts- oder Firmenwert) Immaterielle Vermögenswerte (ohne Geschäfts- oder Firmenwert) werden grundsätzlich zu fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen (außer bei Vermögenswerten mit unbestimmter wirtschaftlicher Nutzungsdauer) und Wertminderungsaufwendungen, angesetzt. Kryptowährungen, die langfristig von der Northern Data Gruppe gehalten werden, werden gemäß der Neubewertungsmethode bilanziert. Die Erstbewertung erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Diese werden zum Zeitpunkt der Anschaffung, d.h. des Handels auf der jeweiligen Handelsplattform, erfasst. Der Durchschnitt der Schlusskurse von Coinmarketcap, Coinbase und Binance am Tag des Zugangs findet Anwendung. Nach erstmaligem Ansatz werden Kryptowährungen, die langfristig gehalten werden, zum Neubewertungsbetrag fortgeführt. Die Bewertung in den Folgeperioden erfolgt mittels des First-In-First-Out-Verfahrens. Führt eine Neubewertung zu einer Erhöhung des Buchwerts, wird die Wertsteigerung in der Neubewertungsrücklage im Eigenkapital erfasst. Führt eine Neubewertung zu einer Verringerung des Buchwerts, wird die Wertminderung in den sonstigen Aufwendungen erfasst. Eine Verringerung wird direkt im sonstigen Ergebnis erfasst, soweit sie das Guthaben der Neubewertungsrücklage nicht übersteigt. Kryptowährungen unterliegen einer unbestimmten Nutzungsdauer. Selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte werden, soweit die Voraussetzungen (technische Realisierbarkeit, Beabsichtigung der Fertigstellung, Fähigkeit zur Nutzung und Verkauf etc.) des IAS 38.57 kumulativ erfüllt sind, aktiviert. Sofern die Kriterien nicht erfüllt sind, erfolgt eine Erfassung im Aufwand. Die wirtschaftlichen Nutzungsdauer, die Restbuchwerte und die Abschreibungsmethode der immateriellen Vermögenswerte werden mindestens an jedem Bilanzstichtag überprüft. Die voraussichtlichen Nutzungsdauern sind wie folgt: scrollen
Wenn die Erwartungen von den bisherigen Schätzungen abweichen, werden die entsprechenden Änderungen gemäß IAS 8 als Änderungen von Schätzungen erfasst. Gewinne bzw. Verluste aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten werden als Unterschiedsbetrag zwischen den Veräußerungserlösen und den Buchwerten der immateriellen Vermögenswerte ermittelt und unter der Position "Sonstige Erträge" im Falle eines Gewinns bzw. unter der Position "Sonstige Aufwendungen" im Falle eines Verlusts in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Kryptowährungen, die kurzfristig gehalten werden, sind in den sonstigen Vermögenswerten ausgewiesen und werden mit dem Anschaffungskosten-Modell bewertet. Die Erstbewertung und Folgebewertung erfolgt anhand des Durchschnitts der Schlusskurse von etablierten Krypto-Handelsplattformen. Die Bewertung erfolgt mittels des First-In-First-Out-Verfahrens. 3.8.5 Geschäfts- oder Firmenwerte Die Geschäfts- oder Firmenwerte werden jährlich bzw. anlassbezogen auf Wertminderungen getestet, indem der Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit bzw. Einheiten ("carrying amount") mit ihrem erzielbaren Betrag ("recoverable amount") verglichen wird. Der erzielbare Betrag entspricht dem höheren der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten ("fair value less cost of disposal") und dem Nutzungswert eines Vermögenswerts ("value in use"). Der Konzern ermittelt hierfür grundsätzlich den beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten. Übersteigt der Buchwert den erzielbaren Betrag, liegt eine Wertminderung vor, und es ist auf den erzielbaren Betrag abzuschreiben. Wenn der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten höher ist als der Buchwert, ist es nicht notwendig, den Nutzungswert zu berechnen; der Vermögenswert ist dann nicht wertgemindert. Zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich der Veräußerungskosten wird ein angemessenes Bewertungsverfahren angewandt. Dieses stützt sich auf Discounted-Cashflow-Bewertungsmodelle oder zur Verfügung stehende Markdaten (Inputfaktoren) für den beizulegenden Zeitwert. Eine spätere Zuschreibung infolge des Wegfalls der Gründe für einen zuvor erfassten Wertminderungsaufwand des Geschäfts- oder Firmenwerts ist nicht zulässig. Die Geschäfts- oder Firmenwerte werden in der funktionalen Währung erfasst und eine Umrechnung findet zum Stichtagskurs statt. 3.8.6 Sachanlagevermögen Das Sachanlagevermögen wird zu fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen und gegebenenfalls Wertminderungen, bewertet. Die Anschaffungskosten beinhalten die direkt dem Erwerb zurechenbaren Kosten sowie Fremdkapitalkosten, sofern die Ansatzkriterien hierfür erfüllt sind. Kosten des nachträglichen Herstellungs- und Anschaffungsvorgangs werden im Buchwert der Sachanlage zum Zeitpunkt des Anfalls der Kosten erfasst, wenn es wahrscheinlich ist, dass ein mit der Sachanlage verbundener künftiger wirtschaftlicher Nutzen dem Unternehmen zufließen wird, und wenn die Anschaffungs- und Herstellungskosten der Sachanlage verlässlich bewertet werden können. Reparatur- und Instandhaltungsaufwendungen werden zum Zeitpunkt der Entstehung als Aufwand erfasst. Grundstücke und Gebäude werden getrennt voneinander erfasst. Grundstücke unterliegen einer unbestimmten Nutzungsdauer und werden nicht abgeschrieben. scrollen
Der Abschreibungsbetrag der Sachanlage wird nach Abzug des geschätzten Restwerts ermittelt. Die geschätzten Restwerte und wirtschaftliche Nutzungsdauern werden zu jedem Bilanzstichtag überprüft und gegebenenfalls angepasst. Sachanlagen werden auf Wertminderungen überprüft, wenn Ereignisse oder veränderte Umstände vermuten lassen, dass eine Wertminderung eingetreten sein könnte. Eine Wertminderung erfolgt in der Höhe, in welcher der geschätzte Restwert den erzielbaren Betrag übersteigt. Gegebenenfalls wird die Restnutzungsdauer entsprechend angepasst. Sind die Gründe für eine zuvor erfasste Wertminderung entfallen, werden diese Vermögenswerte erfolgswirksam zugeschrieben, wobei diese Wertaufholung nicht den Buchwert übersteigen darf, der sich ergeben hätte, wenn in früheren Perioden keine Wertminderung erfasst worden wäre. Gewinne bzw. Verluste aus Abgängen von Sachanlagen werden als Unterschiedsbetrag zwischen den Veräußerungserlösen und den Buchwerten der Sachanlagen ermittelt und unter dem Posten "Sonstige Erträge " im Falle eines Gewinns bzw. unter dem Posten "Sonstige Aufwendungen" im Falle eines Verlusts in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. 3.8.7 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Zahlungsmitteläquivalente umfassen alle liquiditätsnahen Vermögenswerte, die zum Zeitpunkt der Anschaffung eine Restlaufzeit von weniger als drei Monaten haben. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, die aufgrund ihrer kurzfristigen Fälligkeit ihren beizulegenden Zeitwerten als auch ihrem Nennbetrag entsprechen. 3.8.8 Vorräte Die Vorräte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten oder zu einem jeweils niedrigeren Nettoveräußerungswert bewertet. Die Anschaffungskosten von Vorräten (mit Ausnahme der erhaltenen Anzahlungen) basieren grundsätzlich auf dem First-in-first-out-Verfahren. Der Nettoveräußerungswert wird als geschätzter Verkaufspreis der Vorräte abzüglich geschätzter Veräußerungskosten ermittelt. 3.8.9 Rückstellungen Rückstellungen werden gebildet, wenn der Konzern aus einem Ereignis der Vergangenheit eine gegenwärtige Verpflichtung hat und diese Verpflichtung wahrscheinlich zu einem Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen führen wird, deren Höhe verlässlich geschätzt werden kann. Die Rückstellungshöhe entspricht der bestmöglichen Schätzung des Erfüllungsbetrags der gegenwärtigen Verpflichtung zum Bilanzstichtag, wobei erwartete Erstattungen Dritter nicht saldiert, sondern als separater Vermögenswert angesetzt werden, sofern die Realisation so gut wie sicher ist. Ist der Zinseffekt wesentlich, wird die Rückstellung mit dem fristenkongruenten risikoadäquaten Marktzins vor Steuern abgezinst. Spätere Aufzinsungen werden als Finanzierungsaufwendungen ausgewiesen. Rückstellungen für Rückbauverpflichtungen werden auf Basis von vertraglichen Verpflichtungen gebildet, die den Rückbau der jeweiligen Vermögenswerte vorsehen und denen sich Northern Data nicht entziehen kann. Die Rückstellungshöhe entspricht der bestmöglichen Einschätzung der Gruppe bezüglich des Erfüllungsbetrags zum Bilanzstichtag. Eine Diskontierung wird aufgrund des wesentlichen Zinseffekts vorgenommen. 3.8.10 Eventualverbindlichkeiten und nicht bilanzierte vertragliche Verpflichtungen Eventualverbindlichkeiten und nicht bilanzierte vertragliche Verpflichtungen, die auf gegenwärtigen Verpflichtungen beruhen, sind im Konzernabschluss so lange nicht passiviert, bis eine Inanspruchnahme wahrscheinlich ist. Im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses werden Eventualverbindlichkeiten jedoch im Einklang mit IFRS 3 berücksichtigt, wenn ihr Zeitwert zuverlässig zu ermitteln ist. 3.8.11 Eigenkapital Transaktionskosten im Zusammenhang mit der Begebung von Eigenkapitalinstrumenten werden unter Berücksichtigung der Steuereffekte als Abzug vom Eigenkapital behandelt. Die erhaltenen Zuflüsse nach Abzug der direkt zurechenbaren Transaktionskosten werden dem Grundkapital (Nominalwert) und der Kapitalrücklage zugeführt. 3.8.12 Ertragsteuern Der Steueraufwand umfasst tatsächliche und latente Steuern. Tatsächliche Steuern und latente Steuern werden im Gewinn oder Verlust erfasst, ausgenommen in dem Umfang, in dem sie mit einem Unternehmenszusammenschluss oder mit einem direkt im Eigenkapital oder im sonstigen Ergebnis erfassten Posten verbunden sind. Der Konzern hat festgelegt, dass Zinsen und Strafen auf Ertragsteuern, einschließlich unsicherer Steuerposten, nicht die Definition von Ertragsteuern erfüllen und deshalb nach IAS 37 bilanziert werden. 3.8.12.1 Tatsächliche Steuern Tatsächliche Steuern sind die erwartete Steuerschuld oder Steuerforderung auf das für das Geschäftsjahr zu versteuernde Einkommen oder den steuerlichen Verlust, und zwar auf der Grundlage von Steuersätzen, die am Abschlussstichtag gelten oder in Kürze gelten werden, sowie alle Anpassungen der Steuerschuld für frühere Jahre. Der Betrag der erwarteten Steuerschuld oder Steuerforderung spiegelt den Betrag wider, der unter Berücksichtigung steuerlicher Unsicherheiten, sofern vorhanden, die beste Schätzung darstellt. Tatsächliche Steuerschulden beinhalten auch alle Steuerschulden, die als Folge der Festsetzung von Dividenden entstehen. Tatsächliche Steueransprüche und -schulden werden nur unter bestimmten Bedingungen saldiert. 3.8.12.2 Latente Steuern Latente Steuern werden im Hinblick auf temporäre Differenzen zwischen den Buchwerten der Vermögenswerte und Schulden für Konzernrechnungslegungszwecke und den verwendeten Beträgen für steuerliche Zwecke erfasst. Latente Steuern werden nicht erfasst für scrollen
Ein latenter Steueranspruch wird für noch nicht genutzte steuerliche Verluste, noch nicht genutzte Steuergutschriften und abzugsfähige temporäre Differenzen in dem Umfang erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass künftige zu versteuernde Ergebnisse zur Verfügung stehen werden, für die sie genutzt werden können. Zukünftig zu versteuernde Gewinne werden auf Basis der Umkehr zu versteuernder temporärer Differenzen ermittelt. Sollte der Betrag nicht ausreichen, um latente Steueransprüche vollständig zu aktivieren, werden die zukünftig zu versteuernden Gewinne - unter Berücksichtigung der Umkehr temporärer Differenzen - auf Basis der individuellen Geschäftspläne der Tochterunternehmen ermittelt. Latente Steueransprüche werden an jedem Abschlussstichtag überprüft und in dem Umfang reduziert, in dem es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass der damit verbundene Steuervorteil realisiert werden wird; Zuschreibungen werden vorgenommen, wenn sich die Wahrscheinlichkeit zukünftig zu versteuernder Ergebnisse verbessert. Nicht bilanzierte latente Steueransprüche werden an jedem Abschlussstichtag neu beurteilt und in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass ein künftiges zu versteuerndes Ergebnis die Realisierung gestatten wird. Latente Steuern werden anhand der Steuersätze bewertet, die erwartungsgemäß auf temporäre Differenzen angewendet werden, sobald sie sich umkehren, und zwar unter Verwendung von Steuersätzen, die am Abschlussstichtag gültig oder angekündigt sind. Latente Steuern reflektieren eine etwaig enthaltene Unsicherheit in den Ertragsteuern. Die Bewertung latenter Steuern spiegelt die steuerlichen Konsequenzen wider, die sich aus der Erwartung des Konzerns im Hinblick auf die Art und Weise der Realisierung der Buchwerte seiner Vermögenswerte bzw. der Erfüllung seiner Schulden zum Abschlussstichtag ergeben. Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden werden saldiert, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. 3.8.13 Leasing Northern Data beurteilt bei Vertragsabschluss, ob es sich bei dem Vertrag gemäß IFRS 16 um ein Leasingverhältnis handelt oder ob der Vertrag ein solches beinhaltet. IFRS 16 definiert ein Leasingverhältnis als einen Vertrag, der dazu berechtigt, die Nutzung eines identifizierten Vermögenswerts gegen Zahlung eines Entgelts für einen bestimmten Zeitraum zu kontrollieren. Ein Leasingvertrag gewährt das Recht, die Nutzung eines identifizierten Vermögenswerts zu kontrollieren, sofern der Leasingnehmer während des gesamten Verwendungszeitraums berechtigt ist, im Wesentlichen den gesamten wirtschaftlichen Nutzen aus der Verwendung des identifizierten Vermögenswerts zu ziehen (beispielsweise durch das exklusive Recht auf Nutzung des Vermögenswerts während dieses Zeitraums) und über die Nutzung des identifizierten Vermögenswerts während des Verwendungszeitraums zu entscheiden. Als Leasingnehmer sind die Rechte und Verpflichtungen aus grundsätzlich allen Leasingverhältnissen in der Bilanz als Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten zu erfassen. Die Leasingverbindlichkeit ist dabei zum Bereitstellungszeitpunkt mit dem Barwert der künftigen Leasingzahlungen zu bewerten. Dazu gehören feste Zahlungen abzüglich zu erhaltender etwaiger Leasinganreize, variable Leasingraten, die an einen Index oder (Zins-) Satz gekoppelt sind, Beträge, die von Northern Data voraussichtlich im Rahmen von Restwertgarantien zu entrichten sind, der Ausübungspreis einer Kaufoption, wenn Northern Data diese Option mit hinreichender Sicherheit ausüben wird, und Strafzahlungen für die Kündigung des Leasingvertrags, wenn aus der Vertragslaufzeit hervorgeht, dass der Leasingnehmer die Kündigungsoption wahrnehmen wird. Die Leasingraten werden mit dem jeweils dem Leasingvertrag zugrunde liegenden Zinssatz diskontiert. Wenn dieser Zinssatz nicht ohne Weiteres bestimmt werden kann, verwendet Northern Data den Grenzfremdkapitalzinssatz. Im Allgemeinen wendet Northern Data für Diskontierungszwecke einen Grenzfremdkapitalzinssatz an, der an das länderspezifische Risiko, das vertragswährungsbezogene Risiko und die Vertragslaufzeit angepasst wird. Das Nutzungsrecht wird zu Anschaffungskosten bewertet. Die Kosten des Nutzungsrechts umfassen den Betrag der erstmaligen Bewertung der Leasingverbindlichkeit zuzüglich bei oder vor Bereitstellung geleisteter Leasingzahlungen zuzüglich anfänglicher direkter Kosten und etwaiger Rückbauverpflichtungen sowie abzüglich erhaltener Leasinganreize. Der Konzern übt das Wahlrecht aus, die Ansatz- und Bewertungsvorschriften gemäß IFRS 16 nicht für Leasingverhältnisse, bei denen der zugrundeliegende Vermögenswert von geringem Wert (bis EUR 5.000) ist, anzuwenden. Ferner wird von der Erleichterung Gebrauch gemacht, Leasingverhältnisse, deren Laufzeit weniger als 12 Monate umfasst, als kurzfristige Leasingverhältnisse einzustufen. Sowohl die Leasingzahlungen für Vermögenswerte von geringem Wert als auch kurzfristige Leasingverhältnisse werden als Aufwand erfasst. Vom Wahlrecht des IFRS 16.15, Leasing- und Nicht-Leasing-Komponenten einheitlich nach IFRS 16 zu bilanzieren, macht die Gesellschaft keinen Gebrauch. Nach dem Bereitstellungsdatum werden die Leasingraten in Tilgungs- und Zinszahlungen unterteilt. Die Leasingverbindlichkeit wird anschließend durch Erhöhung des Buchwerts um die Zinskosten der Leasingverbindlichkeit unter Heranziehung des Effektivzinssatzes und durch Verringerung des Buchwerts um die geleisteten Leasingraten bewertet. Der Buchwert der Leasingverbindlichkeit wird neu bewertet, sofern es zu einer Neubewertung bzw. Änderung des Leasingvertrags kommt (einschließlich einer geänderten Beurteilung, ob eine Verlängerungs- oder Kündigungsoption mit hinreichender Sicherheit ausgeübt werden wird). In der Folge wird das Nutzungsrecht zu den Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen bewertet und um bestimmte Neubewertungen der Leasingverbindlichkeit angepasst. Grundsätzlich wird das Nutzungsrecht linear über die Laufzeit des Leasingvertrags oder die Nutzungsdauer des Leasingvermögenswerts abgeschrieben, je nachdem, welcher Zeitraum kürzer ist. scrollen
Die Aufwendungen für Leasingverhältnisse stellen Abschreibungsaufwand für Nutzungsrechte (Right-of-Use Assets) und Zinsaufwendungen für Schulden aus dem Leasingverhältnis dar. Als Leasinggeber werden die vermieteten Produkte (Operating Lease) zu Anschaffungskosten bewertet. Anfängliche direkte Kosten, die bei den Verhandlungen und beim Abschluss eines Operating-Leasingvertrags ggfs. entstehen, werden dem Buchwert des Leasinggegenstands hinzugerechnet und zusammen mit diesem über die Laufzeit des Leasingvertrags auf den Restwert abgeschrieben. Bei der Bestimmung der Laufzeit eines Leasingverhältnisses werden neben der unkündbaren Grundlaufzeit auch Verlängerungszeiträume berücksichtigt, soweit die Ausübung der zugrunde liegenden Verlängerungsoptionen als hinreichend sicher gilt. 3.8.14 Grundsätze der Umsatzrealisierung Die folgende Tabelle gibt Auskunft über Art und Zeitpunkt der Erfüllung von Leistungsverpflichtungen aus Verträgen mit Kunden, einschließlich wesentlicher Zahlungsbedingungen, und die damit verbundenen Grundsätze der Erlösrealisierung. scrollen
Eine Vertragsverbindlichkeit wird erfasst, wenn der Kunde die Zahlung leistet oder diese fällig wird bevor Northern Data die entsprechenden Güter oder Dienstleistungen auf den Kunden überträgt und Northern Data vor Übertragung eines Guts oder einer Dienstleistung auf den Kunden einen unbedingten Anspruch auf eine bestimmte Gegenleistung hat. Vertragsverbindlichkeiten werden als Erlöse erfasst, sobald Northern Data seine vertraglichen Verpflichtungen erfüllt bzw. sobald die Verfügungsgewalt über die entsprechenden Güter oder Dienstleistungen auf den Kunden übertragen wird. Ein Vertragsvermögenswert wird erfasst, sofern Northern Data aufgrund der Erfüllung einer vertraglichen Leistungsverpflichtung Erlöse erfasst hat, bevor der Kunde eine Zahlung geleistet hat bzw. bevor - unabhängig von der Fälligkeit - die Voraussetzungen für eine Rechnungstellung und damit den Ansatz einer Forderung vorliegen. Ergänzende Erläuterungen befinden sich in Anhangangabe 5.1 "Umsatzerlöse". 3.8.15 Finanzierungserträge und -aufwendungen Die Finanzerträge und Finanzierungsaufwendungen der Gesellschaft umfassen: scrollen
3.8.16 Ergebnis je Aktie Das Ergebnis je Aktie wird berechnet als Konzernjahresergebnis nach Steuern, welches den Anteilseignern des Mutterunternehmens zusteht, dividiert durch gewichtete durchschnittliche Anzahl der während der Berichtsperiode ausstehenden Stammaktien. Dem verwässerten Ergebnis je Aktie liegt die Annahme der Ausübung sonstiger Kontrakte zur Emission von Stammaktien wie Aktienoptionen sowie der Bedienung der Wandelanleihe in Aktien zugrunde. 3.8.17 Anteilsbasierte Vergütungen Im Rahmen anteilsbasierter Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumenten wird der beizulegende Zeitwert am Tag der Gewährung anteilsbasierter Vergütungsvereinbarungen an Arbeitnehmer als Aufwand mit einer entsprechenden Erhöhung des Eigenkapitals über den Zeitraum erfasst, in dem die Arbeitnehmer einen uneingeschränkten Anspruch auf die Prämien erwerben. Der als Aufwand erfasste Betrag wird angepasst, um die Anzahl der Prämien widerzuspiegeln, für die die entsprechenden Dienstbedingungen und marktunabhängigen Leistungsbedingungen erwartungsgemäß erfüllt werden, sodass der letztlich als Aufwand erfasste Betrag auf der Anzahl der Prämien basiert, die die entsprechenden Dienstbedingungen und marktunabhängigen Leistungsbedingungen am Ende des Erdienungszeitraums erfüllen. Für anteilsbasierte Vergütungsprämien mit Nichtausübungsbedingungen wird der beizulegende Zeitwert am Tag der Gewährung unter Berücksichtigung dieser Bedingungen ermittelt. Eine Anpassung der Unterschiede zwischen erwarteten und tatsächlichen Ergebnissen ist nicht vorzunehmen. 4 Unternehmenszusammenschlüsse Zusammenschluss mit Northern Data Services (UK) Ltd. (Hydro66 UK Ltd.) Aufgrund des Vertrags vom 23. Februar 2021 hat die Northern Data AG sämtliche Anteile an der Hydro66 UK Ltd., London, Großbritannien, erworben und damit die Beherrschung über das Unternehmen und dessen Tochterunternehmen erlangt. Der Erwerb erfolgte mit Wirkung zum 9. März 2021 durch die Ausgabe von 338.273 eigenen Aktien sowie eine Barzahlung von TEUR 1.752, was auf Basis des Aktienkurses zum Erwerbszeitpunkt einem Gegenwert von TEUR 34.317 entspricht. Im Rahmen des Erwerbs der Hydro66 UK Ltd. hat die Northern Data AG auch Beherrschung über die unmittelbaren Tochterunternehmen der Hydro66 UK Ltd. erlangt: Hydro66 Property Services AB, Hydro66 Svenska AB und Hydro66 Services AB (alle mit Sitz in Boden, Schweden). Aufgrund des Gesellschafterbeschlusses vom 5. Juli 2021 wurde die Hydro66 UK Ltd. in Northern Data Services (UK) Ltd. umbenannt. Die Hydro Gruppe betreibt ein HPC-Rechenzentrum in Boden, Schweden. Sie installiert und betreibt Infrastruktur für verschiedene HPC-Anwendungen wie zum Beispiel Krypto-Mining, künstliche Intelligenz, Blockchain oder Big Data Analytics. Das strategische Ziel von Northern Data mit dem Zusammenschluss der Hydro Gruppe ist die Erschließung geeigneter Locations in Regionen mit günstigen klimatischen Bedingungen, sowie den Zugang von erneuerbaren Energien. In der folgenden Übersicht sind die im Rahmen des Erwerbs der Hydro Gruppe übertragene Gegenleistung sowie die Werte der zum Erwerbszeitpunkt identifizierten Vermögenswerte und übernommenen Schulden dargestellt: scrollen
Die erworbenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen umfassen Bruttobeträge der vertraglichen Forderungen von TEUR 84. Zum Erwerbszeitpunkt wurden davon keine Forderungen als voraussichtlich uneinbringlich eingeschätzt. Der Geschäfts- oder Firmenwert ist insbesondere auf die Standortvorteile, die Fertigkeiten und das Know-How der Mitarbeiter sowie auf die durch den Erwerb erwarteten Synergien aus der Eingliederung der erworbenen Gesellschaften in das Geschäft der Northern Data Gruppe zurückzuführen. Zwischen dem Erwerbszeitpunkt und dem 31. Dezember 2021 trugen die erworbene Gesellschaft und ihre Tochterunternehmen konsolidierte Umsatzerlöse von insgesamt TEUR 3.244 und einen konsolidierten Ergebnisbeitrag von TEUR -12.651 zu dem Ergebnis der Gruppe bei. Hätte der Erwerb bereits am 1. Januar 2021 stattgefunden, wären in der Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns konsolidierte Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 4.316 und ein konsolidiertes Ergebnis vor Steuern in Höhe von TEUR -12.224 ausgewiesen worden. Bei dem Konzern sind mit dem Unternehmenszusammenschluss verbundene Kosten von TEUR 623 für Rechtsberatung und Due Diligence angefallen. Diese Kosten sind in den sonstigen Aufwendungen erfasst. Veräußerung der Whinstone US, Inc. Mit dem Vertrag vom 8. April 2021 hat Northern Data die amerikanische Tochtergesellschaft Whinstone US, Inc., Rockdale, Texas, die das High-Performance-Rechenzentrum am Standort Rockdale/Texas betreibt, mit Wirkung zum 26. Mai 2021 an die in den USA ansässige Riot Blockchain Inc., Castle Rock, Colorado verkauft. Der Verkaufspreis setzt sich aus einer Barzahlung in Höhe von TEUR 43.271 und zusätzlich 11,8 Mio. Stammaktien von Riot Blockchain Inc., Castle Rock, Colorado zusammen. Auf Grundlage des Aktienkurses von Riot Blockchain Inc. von USD 27,64 entsprach der Gesamtwert der Aktien am Transaktionsstichtag TEUR 266.486. Der Gesamtwert der erhaltenen Gegenleistung beträgt inklusive zukünftiger Rückerstattungen seitens des Stromlieferanten TEUR 358.681. Daraus ergibt sich im Konzern ein Entkonsolidierungsergebnis von TEUR 159.451, welches in den sonstigen Erträgen ausgewiesen wird. Zusammenschluss mit North Georgia Data LLC Am 30. Juli 2021 hat die Northern Data US Holdings, Inc., ein Tochterunternehmen der Northern Data AG, 100 Prozent der Anteile an der North Georgia Data LLC, Maysville, USA, erworben und damit die Beherrschung über das Unternehmen erlangt. Die North Georgia Data LLC besitzt und betreibt ein Hochleistungsrechenzentrum auf einem eigenen Grundstück in Maysville, Georgia, USA. Das Unternehmen verwendet die intern generierte Rechenleistung für das Mining von Kryptowährung. Darüber hinaus werden durch die Gesellschaft die internen Miner installiert, betrieben und gewartet. Zum Zeitpunkt der Transaktion hatte das Rechenzentrum der North Georgia Data LLC eine Kapazität von 7,5 MW. Der Zusammenschluss mit der North Georgia Data LLC erfolgte im Rahmen des Expansionskurses der Northern Data AG im nordamerikanischen Raum. Das strategische Ziel des Zusammenschlusses war die Möglichkeit einer Kapazitätserweiterung mit eigenen mobilen Rechenzentren am Standort Georgia sowie eine weitere potenzielle Kapazitätserweiterung durch Erwerb der benachbarten Grundstücke. Der Zusammenschluss mit der North Georgia Data LLC erfolgte durch eine Barzahlung von TEUR 6.490. Die folgende Übersicht stellt zusammenfassend die im Rahmen des Unternehmenserwerbs übertragene Gegenleistung sowie die Werte, die zum Erwerbszeitpunkt identifizierten, Vermögenswerte und übernommenen Schulden dar: scrollen
Es wird nicht erwartet, dass ein Teil des erfassten Geschäfts- oder Firmenwerts für Steuerzwecke abzugsfähig ist. Siehe Anhangangabe 6.1 "Geschäfts- oder Firmenwerte und sonstige immaterielle Vermögenswerte" zu Änderungen des Geschäfts- oder Firmenwerts infolge des Unternehmenserwerbs. Die erworbenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen umfassen Bruttobeträge der vertraglichen Forderungen von TEUR 16, zum Erwerbszeitpunkt wurden davon keine Forderungen als voraussichtlich uneinbringlich eingeschätzt. Der Geschäfts- oder Firmenwert ist auf die Vorteile der North Georgia Data LLC im Hinblick auf die Verfügbarkeit der Rechenzentrumskapazitäten, die zur Deckung der Nachfrage der eigenen Kapazitätsbedarfe genutzt werden können, die Erweiterungsmöglichkeit dieser Kapazitäten und die zuverlässige Energieversorgung am Standort zurückzuführen. Zwischen dem Erwerbszeitpunkt und dem 31. Dezember 2021 trug die erworbene Gesellschaft konsolidierte Umsatzerlöse von TEUR 314 und einen konsolidierten Ergebnisbeitrag von TEUR -509 zu dem Ergebnis der Gruppe bei. Hätte der Erwerb bereits am 1. Januar 2021 stattgefunden, wären in der Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns konsolidierte Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 1.173 und ein konsolidiertes Ergebnis vor Steuern in Höhe von TEUR -640 ausgewiesen worden. Zusammenschluss mit Decentric Europe B.V. Aufgrund des Vertrags vom 12. August 2021 hat die Northern Data AG sämtliche Anteile an der Decentric Europe B.V., Amsterdam, Niederlande, ("Decentric") erworben und damit die Beherrschung über das Unternehmen erlangt. Die Transaktion umfasst eine Barkomponente, die mit zuvor bestehenden Verbindlichkeiten der Northern Data verrechnet und sodann in Form eines Darlehens in Höhe von insgesamt TEUR 191.076 durch Block.one als nahestehendes Unternehmen gestundet wurde. Das Darlehen ist innerhalb von 12 Monaten nach Vertragsabschluss zurückzuzahlen. Ferner wurden 2.306.294 Aktien der Northern Data AG im Wege einer Sachkapitalerhöhung bei Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre ausgegeben. Dies entsprach zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses bei einem Marktwert von EUR 74 pro Aktie einem Betrag von TEUR 170.668. Die Kapitalerhöhung wurde am 12. August 2021 beschlossen. Decentric ist spezialisiert auf die Bereitstellung von Rechenleistung mittels GPU-Hardware, die im Geschäftsjahr 2020 wie auch im Laufe des Geschäftsjahres 2021 zuvor von Northern Data an Decentric geliefert und sukzessive in Betrieb genommen worden war. Decentric konnte bis zum Transaktionszeitpunkt bereits Erträge aus der Bereitstellung von Rechenleistung für das Mining von Kryptowährungen erwirtschaften. Ein endgültiger Vertrag über den Betrieb der Hardware von Decentric durch Northern Data wurde anders als ursprünglich vorgesehen nicht abgeschlossen. Im dritten Quartal 2021 erfolgte schließlich die Übernahme der Gesellschaft mit dem Ziel, in das Mining-Geschäft einzusteigen und an den Gesamtgewinnen aus Bereitstellung der Rechenleistung partizipieren zu können. Im Zuge des Erwerbs wurde Northern Data insbesondere der rechtliche Eigentümer von mehr als 24.000 zuvor von Northern Data an Decentric gelieferten Serversystemen, die dem strategischen Aufbau des Anlagevermögens im Bereich der Hochleistungs-Server der Northern Data Gruppe dienen. Infolge der Akquisition der Decentric kam es in den Geschäftsjahren 2020 und 2021 seitens Northern Data zu keiner Umsatzlegung aus der Lieferung von Mining-Hardware und dem Betrieb der Hardware. Da die von Decentric geleisteten Zahlungen nicht unter einem Vertrag i.S.d. IFRS 15 vereinnahmt wurden, erfolgte die bilanzielle Erfassung bis zum Transaktionszeitpunkt als sonstige Verbindlichkeit. Aufgrund der vorgenannten Punkte wird der Erwerb der Decentric nicht als Unternehmenszusammenschluss im Sinne des IFRS 3 angesehen. Vielmehr handelt es sich um einen Erwerbsvorgang mit Gesellschaftern, der unter anderem die Ausgabe von eigenen Aktien beinhaltet. Dies hat zur Folge, dass nach Aufrechnung der zuvor von Decentric geleisteten und von der Gruppe passivierten Zahlungen, insbesondere mit der Barkomponente der Transaktion, der verbleibende Unterschiedsbetrag vom Eigenkapital der Northern Data Gruppe abgesetzt wird (TEUR 165.718). Bei dem Konzern sind mit dem Unternehmenszusammenschluss verbundene Kosten von TEUR 1.292 für Rechtsberatung und Due Diligence angefallen. Diese Kosten sind in den sonstigen Aufwendungen erfasst. Zusammenschluss mit Bitfield N.V. Mit der Unterzeichnung des Vertrags vom 26. September 2021 wurde vereinbart, dass die Northern Data AG 100 Prozent der Anteile der Bitfield N.V., Amsterdam, Niederlande, von Block.one als nahestehendes Unternehmen erwirbt. Bereits bei Vertragsabschluss erklärten 86,6 Prozent der Anteilseigner der Bitfield N.V. den Erwerb von Northern Data-Aktien gegen ein bei Vertragsabschluss festgelegtes Tauschverhältnis und einen festgelegten Fremdwährungskurs. Mit dem Erwerb der 88,6 Prozent der Anteile an der Bitfield N.V. erlangte Northern Data Kontrolle mit Wirkung vom 20. Oktober 2021. Für die verbleibenden Minderheitenanteile wurden nach den Bestimmungen des Vertrags vom 26. September 2021 die gleichen Tauschverhältnisse und der gleiche Fremdwährungskurs bestimmt wie für die bereits erhaltenen Aktien der Bitfield. Northern Data hatte bei Vertragsabschluss damit die Option auf den Erwerb der verbleibenden Minderheitenanteile als Eigenkapitalinstrument erfasst. Die verbliebenen Minderheitenanteile wurden am 5. Dezember 2021 gewandelt und damit der 100 Prozent Erwerb der Bitfield N.V. abgeschlossen. Somit hat Northern Data bis Ende 2021 die Gesamtheit der Anteile erworben und damit ihren Kapitalanteil auf 100 Prozent aufgestockt. Die Transaktion erfolgt in Form einer Sachkapitalerhöhung gegen Ausgabe von insgesamt 5.065.545 Mio. Aktien der Northern Data AG, was auf Basis des im Anteilskauf- und Einbringungsvertrag festgelegten Aktienkurses einem Gegenwert von TEUR 302.742 entspricht. Bereits geleistete Anzahlungen wurden in Abzug gebracht. Im Rahmen des Erwerbs der Bitfield N.V. hat die Northern Data AG auch Beherrschung über die unmittelbaren Tochterunternehmen der Bitfield N.V. erlangt: 1277963 B.C. Ltd., Vancouver, Kanada sowie Minondo Ltd., Gibraltar, Gibraltar ("Bitfield" oder "Bitfield Gruppe"). Bitfield ist spezialisiert auf die Bereitstellung von Rechenleistung mittels ASIC-Miner zum Mining von Bitcoin, die zuvor im Geschäftsjahr 2020 wie auch im Laufe des Geschäftsjahres 2021 von Northern Data an Bitfield geliefert und sukzessive in Betrieb genommen worden waren. Bitfield konnte bis zum Transaktionszeitpunkt bereits Erträge aus der Bereitstellung von Rechenleistung für das Mining von Bitcoin erwirtschaften. Im dritten Quartal 2021 erfolgte schließlich die Übernahme der Bitfield Gruppe mit dem Ziel, in das Mining-Geschäft einzusteigen und an den Gesamtgewinnen aus Bereitstellung der Rechenleistung partizipieren zu können. Im Zuge des Erwerbs wurde Northern Data insbesondere der rechtliche Eigentümer von mehr als 6.600 zuvor von Northern Data an Bitfield gelieferten Serversysteme, die dem strategischen Aufbau des Anlagevermögens im Bereich der Hochleistungs-Server der Northern Data Gruppe dienen. Infolge der Akquisition der Bitfield kam es in den Geschäftsjahren 2020 und 2021 zu keiner Umsatzlegung aus der Lieferung von Mining-Hardware und der Erbringung von weiteren Leistungen, insbesondere dem Betrieb der Hardware. Da die von Bitfield geleisteten Zahlungen nicht unter einem Vertrag i.S.d. IFRS 15 vereinnahmt wurden, erfolgte die bilanzielle Erfassung bis zum Transaktionszeitpunkt als sonstige Verbindlichkeit. Aufgrund der vorgenannten Punkte wird der Erwerb der Bitfield nicht als Unternehmenszusammenschluss im Sinne des IFRS 3 angesehen. Vielmehr handelt es sich um einen Erwerbsvorgang mit Gesellschaftern, der ausschließlich die Ausgabe von eigenen Aktien beinhaltet. Dies hat zur Folge, dass nach Aufrechnung der zuvor von Bitfield geleisteten und von der Gruppe passivierten Zahlungen der verbleibende Unterschiedsbetrag vom Eigenkapital der Northern Data Gruppe abgesetzt wird (TEUR 253.869). Bei dem Konzern sind mit dem Unternehmenszusammenschluss verbundene Kosten von TEUR 1.323 für Rechtsberatung und Due Diligence angefallen. Diese Kosten sind in den sonstigen Aufwendungen erfasst. 5 Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung 5.1 Umsatzerlöse Die Gruppe erzielt derzeit den wesentlichen Teil ihrer Umsatzerlöse mit dem Mining von Krypto-Assets und plant in der Zukunft den weiteren Ausbau der Infrastruktur. Im Geschäftsjahr konnte die Gesellschaft hieraus wesentliche Erträge und Mittelzuflüsse generieren. Im nachfolgenden Abschnitt werden umfassende und ergänzende Angaben zu Kundenverträgen gemacht. Dazu gehören insbesondere Erläuterungen, wie die Northern Data Gruppe Umsatzerlöse erfasst sowie Informationen zur Aufteilung der Umsatzerlöse zu Forderungen aus Lieferung und Leistung sowie, sofern vorhanden, kundenbezogene Verpflichtungen. Die Umsatzerlöse stammen aus Europa und den USA im Wesentlichen aus der Bereitstellung von Rechenleistung für das Mining von Kryptowährungen, Hardwareverkäufen, Hosting und Colocation Services. Darüber hinaus wurden Umsatzerlöse im Rahmen des Beratungs- und Engineering-Geschäfts in Kanada erzielt. Aufgliederung der Umsatzerlöse Die nachfolgende Tabelle zeigt de Aufgliederung der Umsatzerlöse nach geografischen Hauptmärkten. scrollen
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Aufgliederung der Umsatzerlöse nach Umsatzklassen. Eine Überleitung auf die berichtspflichtigen Segmente erfolgt in der Anhangangabe 7.7 "Segmentberichterstattung". scrollen
Die Umsatzklassen werden mit Ausnahme der "Bereitstellung von Rechenleistung für das Mining von Kryptowährungen" ausschließlich dem Segment "Hardware & Sonstiges" zugeordnet. Die dargestellten Umsatzklassen zeigen ausschließlich Außenumsätze. Ergänzende Anhangangaben befinden sich in 7.7 "Segmentberichterstattung". 5.1.1 Ausstehende Leistungsverpflichtungen Der Teil des Transaktionspreises eines Kundenvertrags, der den noch ausstehenden Leistungsverpflichtungen zugeordnet ist, entspricht den Umsatzerlösen aus dem Vertrag, die noch nicht realisiert wurden. Enthalten sind hier sowohl die als Vertragsverbindlichkeiten erfassten Beträge als auch die vertraglich vereinbarten, aber noch nicht fälligen Beträge. Wie nach IFRS 15 zulässig, werden keine Angaben zu den verbleibenden Leistungsverpflichtungen zum 31. Dezember 2021 oder zum 31. Dezember 2020 gemacht, die eine erwartete ursprüngliche Laufzeit von einem Jahr oder weniger haben. 5.1.2 Vertragsvermögenswerte und Vertragsverbindlichkeiten Die folgende Tabelle gibt Auskunft über Forderungen und Vertragsverbindlichkeiten aus Verträgen mit Kunden. scrollen
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beinhalten ausschließlich Forderungen gegen Kunden, die bis zum jeweiligen Stichtag erbracht wurden. Die Vertragsverbindlichkeiten betreffen die von Kunden erhaltenen Anzahlungen für zukünftige Engineering Services und Hosting-Dienstleistungen, die in der nachfolgenden Abrechnungsperiode (darauffolgender Monat) realisiert werden. Die Bestände der Vertragsverbindlichkeiten aus der Berichtsperiode 2020 stammten im Wesentlichen aus der verkauften US-Gesellschaft. Die in der Berichtsperiode erfassten Erlöse aus den Leistungsverpflichtungen betragen TEUR 622. Die Risikovorsorge für finanzielle Vermögenswerte wird in der Anhangangabe 7.3.1 "Kreditrisiko" im Detail dargestellt. Zum Ende des Geschäftsjahres 2020 wurden mit der Decentric Europe B.V., Amsterdam, Niederlande (nachfolgende "Decentric") und der Bitfield N.V., Amsterdam, Niederlande (vormals Bitfield AG, Hofheim am Taunus) (nachfolgend "Bitfield"), Vereinbarungen abgeschlossen. Diese umfassen neben Hosting-Dienstleistungen auch Vereinbarungen bezüglich der Lieferung von Hardware, die im Verlauf des Jahres 2021 installiert werden soll. Im Geschäftsjahr 2021 hat Northern Data die genannten Gesellschaften erworben. Da die Vereinbarungen nach Einschätzung der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 die Kriterien für einen Vertrag i.S.d. IFRS 15.9 nicht erfüllten und ein wirtschaftlicher Kontrollübergang nicht stattfand, kam es zu keiner Umsatzrealisierung bezüglich dieser Gesellschaften im Jahr 2020 (siehe Geschäftsbericht 2020). Da ein Vertrag im Sinne des IFRS 15.9 infolge der Erwerbe der Gesellschaften auch in 2021 nicht zustande kam, kommt es auch im Geschäftsjahr 2021 nicht zu einer Umsatzrealisierung bezüglich dieser Gesellschaften. Da die von diesen Gesellschaften im Geschäftsjahr 2020 erhaltenen Zahlungen in der Erwartung geleistet worden waren, dass ein Vertrag i.S.d. IFRS 15.9 letztlich geschlossen würde, wurden die erhaltenen Zahlungen in der Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2020 im operativen Cashflow ausgewiesen. Da die Zahlungen nicht unter einem Vertrag i.S.d. IFRS 15.9 vereinnahmt wurden, erfolgte die bilanzielle Erfassung als sonstige Verbindlichkeit (siehe dazu Anhangangabe 4"Unternehmenszusammenschlüsse", 6.9"Sonstige Verbindlichkeiten" sowie die Erläuterungen zu Geschäftsvorfällen mit nahestehenden Unternehmen unter Anhangangabe 7.4.1 "Nahestehende Unternehmen"). 5.2 Sonstige Erträge Die sonstigen Erträge setzen sich wie folgt zusammen: scrollen
Die sonstigen Erträge beinhalten in der Berichtsperiode im Wesentlichen das Entkonsolidierungsergebnis der Whinstone US, Inc. (TEUR 159.451) sowie Erstattungen aus Stromverträgen der Whinstone US, Inc. (TEUR 104.453), die auf wetterbedingte Stromausfälle im Februar 2021 zurückzuführen sind. Dem Konzern wurden staatliche Unterstützungsmaßnahmen gewährt. Die im Geschäftsjahr 2021 erhaltenen Zuwendungen der öffentlichen Hand sind im Kontext der Coronahilfen in Deutschland und Kanada entstanden. Sie beliefen sich auf TEUR 145 und bezogen sich auf staatliche Lohn- und Gehaltshilfen. Diese Zuwendungen wurden mit Entstehen des Anspruchs in den sonstigen Erträgen erfasst. 5.3 Materialaufwand Der Materialaufwand i.H.v. TEUR 76.319 (Vorjahr TEUR 10.285) resultiert im Geschäftsjahr 2021 im Wesentlichen aus dem Strombezug für Rechenzentren, Beschaffung von Hardware und sonstigen Aufwendungen für Mining und Hashing. Der Anstieg der Materialaufwendungen gegenüber dem Vorjahr ist vor allem durch die Änderung des Geschäftsmodells und zusätzliche Geschäftsaktivitäten im In- und Ausland verursacht. 5.4 Personalaufwand und Mitarbeiterzahl Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen: scrollen
Die durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten teilt sich wie folgt auf: scrollen
Die durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten verteilt sich im Vorjahr und im Geschäftsjahr wie folgt auf die Regionen: scrollen
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Die Gesamtanzahl der Beschäftigten in der Gruppe betrug zum Ende des Geschäftsjahres 162 Mitarbeiter, davon sind sechs Mitarbeiter obere Führungskräfte. Bezüglich der Aufwendungen und weiterer Angaben zu anteilsbasierten Vergütungen wird auf die Anhangangabe 7.5 "Anteilsbasierte Vergütungen" und bezüglich betrieblicher Altersversorgungen auf die Anhangangabe 7.6 "Leistungen an Arbeitnehmer" verwiesen. 5.5 Sonstige Aufwendungen Die sonstigen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen: scrollen
Die übrigen Aufwendungen beinhalten in der Berichtsperiode insbesondere die Zuführung zu einer Rückstellung für Umsatzsteuerrisiken eines Tochterunternehmens (TEUR 2.496). Die Wertminderung der sonstigen Forderungen bezieht sich auf Forderungen aus einem Stromliefervertrag. 5.6 Finanzergebnis scrollen
Zinsen und ähnliche Aufwendungen ergeben sich im Wesentlichen aus zwei kurzfristigen Gesellschafterdarlehen und den daraus zurückgezahlten Zinsen. Ein Gesellschafterdarlehen wurde noch im Geschäftsjahr 2021 abgelöst und somit gänzlich getilgt. Das Ergebnis aus Finanzinstrumenten der Kategorie FVTPL beinhaltet ausschließlich Bewertungsergebnisse und Abgangsergebnisse. Die Aufwendungen und Erträge werden jeweils saldiert dargestellt. Auf die Kategorie FVTPL entfällt die Wandelanleihe (siehe Anhangangabe 7.2 "Angaben zu Finanzinstrumenten"), für deren Klassifizierung die Fair Value Option ausgeübt wurde. Der als Finanzinstrument zu klassifizierende Stromliefervertrag war nach IFRS verpflichtend als FVTPL zu kategorisieren. Hierbei wurden bestimmte Strommengen im Rahmen eines Termingeschäfts bezogen. Die nicht genutzten Strommengen wurden zum Spotpreis abgegeben. Die Aufwendungen und Erträge werden jeweils als Saldo (netto) dargestellt. Finanzielle Risiken und mögliche Wertminderungen, die aus dem Finanzergebnis resultieren, werden in der Anhangangabe 7.3 "Angaben zu finanziellen Risiken und zur Risikovorsorge" erläutert. 5.7 Ertragsteuern Unter den Ertragsteuern werden die gezahlten bzw. geschuldeten tatsächlichen Steuern der einbezogenen Unternehmen sowie die latenten Steuern ausgewiesen. scrollen
Latenter Steueraufwand aufgrund temporärer Differenzen beinhaltet im Geschäftsjahr 2021 passive latente Steuern im Wesentlichen Erträge aus der Fortschreibung der aufgedeckten stillen Reserven in Höhe von insgesamt TEUR 1.410. Der für die Northern Data AG maßgebliche nominelle Steuersatz beläuft sich im Geschäftsjahr auf 31,9 Prozent (im Vorjahr 27,4 Prozent). Die Änderung des Steuersatzes resultiert aus dem Umzug der Northern Data AG. Folgende Übersicht stellt die Ursachen für den Unterschied zwischen dem erwarteten und dem ausgewiesenen Steueraufwand im Konzern dar: scrollen
Die in der Konzernbilanz ausgewiesenen Steuerverbindlichkeiten resultieren aus den Ertragsteuern der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen für das Geschäftsjahr 2021 sowie teilweise für das Vorjahr. Die Unternehmen unterliegen den jeweiligen steuerlichen Rechtsvorschriften ihres Landes. Bei der Beurteilung der Steueransprüche und Steuerschulden kann die Interpretation steuerlicher Rechtsvorschriften mit Unsicherheiten behaftet sein, eine abweichende Sichtweise der jeweiligen Finanzbehörde kann nicht ausgeschlossen werden. Änderungen der Annahmen über die richtige Interpretation von steuerlichen Vorschriften fließen in die Bilanzierung ungewisser Ansprüche und Schulden aus Ertragsteuern ein. Der Ansatz bilanzierter unsicherer Ertragsteuerposten erfolgt mit dem wahrscheinlichsten Wert. Latente Steuern wurden auf temporäre Differenzen zwischen den Wertansätzen in den IFRS-Bilanzen der Konzernunternehmen einschließlich aufgedeckter stiller Reserven und den Steuerbilanzen sowie auf voraussichtlich nutzbare steuerliche Verlustvorträge angesetzt. Für die Bewertung der latenten Steuern wurden Steuersätze herangezogen, für die erwartet wird, dass sie im Zeitpunkt der Umkehrung oder Realisierung der Latenzen gültig sein werden. Dabei werden die Steuersätze und Steuervorschriften zugrunde gelegt, die zum Bilanzstichtag gelten oder voraussichtlich in Kürze gelten werden. Die aktiven latenten Steuern beruhen auf folgenden temporären Differenzen und steuerlichen Verlustvorträgen: scrollen
Der Ansatz von aktiven latenten Steuern auf Sachanlagen erfolgt aufgrund der unterschiedlichen bilanziellen Beurteilung auf Ebene des Konzernabschlusses. Die passiven latenten Steuern resultieren aus folgenden temporären Differenzen: scrollen
Die passiven latenten Steuern resultieren vorwiegend aus Währungsumrechnung sowie aus temporären Differenzen im Rahmen Bilanzierung von Aufwendungen im Zusammenhang mit Eigenkapitalbeschaffungsmaßnahmen. Die im Geschäftsjahr ergebniswirksam erfassten Erträge und Aufwendungen aus latenten Steuern entfallen auf folgende temporäre Differenzen und steuerliche Verlustvorträge: scrollen
5.8 Ergebnis je Aktie Die folgende Tabelle zeigt die Berechnung des unverwässerten und verwässerten Ergebnisses je Stammaktie, das auf die Gesellschafter des Mutterunternehmens entfällt: scrollen
6 Angaben zur Bilanz 6.1 Geschäfts- oder Firmenwerte und sonstige immaterielle Vermögenswerte scrollen
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Die Forschungs- und Entwicklungskosten beliefen sich im Geschäftsjahr 2021 auf TEUR 2.775 (Vorjahr TEUR 195). Langfristig gehaltene Kryptowährungen der Northern Data Gruppe werden nach der Neubewertungsmodell bilanziert. Der Stichtag der Neubewertung ist der 31. Dezember 2021. Der Buchwert der neu bewerteten Kryptowährungen beträgt TEUR 59.419. Die Nutzungsdauer von Kryptowährungen ist aufgrund ihrer Eigenschaften als unbegrenzt anzusehen. Wertminderungstest Die immateriellen Vermögenswerte setzen sich im Wesentlichen aus dem Geschäfts- oder Firmenwert und Kundenstämmen zusammen, die im Zuge der Übernahmen der North Georgia Data LLC, US, Hydro66, Svenska AB und der Kelvin Emtech Gruppe erworben wurden. Details zum Erwerb der Gesellschaften können in der Anhangangabe 4 "Unternehmenszusammenschlüsse" entnommen werden. Die Bestimmung der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (ZGE) richtet sich grundsätzlich nach den Standorten der Rechenzentren. Somit ergeben sich folgende ZGEs mit der Bezeichnung "Schweden -Mining", "Schweden - HPC", "USA-Georgia" sowie "Kanada - Kelvin Emtech". Die Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern mindestens einmal jährlich einem Wertminderungstest nach IAS 36 auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten getestet. Dabei wird die entsprechende zahlungsmittelgenerierenden Einheit analog zu den Erläuterungen in der Anhangangabe 3.8.3.3 "Wertminderung" beschriebenen Vorgehensweise einem Wertminderungstest unterzogen. Der Nutzungswert wurde als erzielbarer Betrag ermittelt. Der Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von TEUR 24.771 für den Erwerb der Hydro66 UK Ltd wurde zu 46 Prozent auf die ZGE "Schweden-Mining" allokiert und der restliche Anteil auf die ZGE "Schweden-HPC". Der Geschäfts- oder Firmenwert der beiden anderen erworbenen ZGEs wurden jeweils zu 100 Prozent auf die jeweiligen ZGEs verteilt. Für die erstmaligen Wertminderungstests der Geschäfts- oder Firmenwerte zum 31. Dezember 2021 wurde für die ZGEs "Schweden-Mining" und "Schweden-HPC" sowie "USA-Georgia" ein Kapitalisierungszinssatz nach Steuern (WACC) verwendet. Aufgrund der erstmaligen Durchführung sind keine Angaben zum Vorjahr vorhanden mit Ausnahme der ZGE "Kanada - Kelvin Emtech", da bereits hier im Vorjahr auf identischer Basis ein Wertminderungstest durchgeführt wurde. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Verteilung Buchwerte des Geschäfts- oder Firmenwertes zum 31. Dezember 2021 nach Wertminderung. scrollen
Schweden - Mining Für die ZGE "Schweden - Mining" wurde ein WACC in Höhe von 11,0 Prozent (Vorsteuer 13,9 Prozent) ermittelt. Der Diskontierungszinssatz beruht auf einem Basiszinssatz in Höhe von 0,6 Prozent und einer Marktrisikoprämie in Höhe von 3,9 Prozent. Weiterhin werden ein aus einer Peergroup abgeleiteter Betafaktor, ein Fremdkapital-Spread sowie eine typisierte Kapitalstruktur berücksichtigt. Der Wertminderungstest stellt auf den aktuellen Planungsstand der Northern Data ab. Die Planung bildet die Jahre 2022 bis 2026 ab. Der Detailplanungszeitraum unterliegt für 2022 der vom Management verabschiedeten und vom Aufsichtsrat freigegebenen Unternehmensplanung; die Detailplanungen für 2022 bis 2026 basieren auf der vom Vorstand verabschiedeten Mehrjahresplanung. Der erzielbare Betrag zum 31. Dezember 2021 TEUR 32.425 wird auf Basis eines Nutzungswerts unter Verwendung von Cashflow Prognosen ermittelt. Es wurden lediglich die bereits im Geschäftsjahr 2021 angezahlten Investitionen in Miner sowie der Miner Bestand zum Jahresende 2021 in den Wertminderungstest einbezogen. Aufgrund der Marktentwicklung im Mining wurde für Zwecke des Wertminderungstest keine ewige Rente berücksichtigt und damit auch keine Reinvestitionen in Miner unterstellt. Es wurde lediglich ein Zyklus unter Annahme einer wirtschaftlichen Nutzungsdauer der Miner von fünf Jahren abgebildet. Des Weiteren geht das Management aufgrund geringerer Krypto-Währungskurse von rückläufigen Umsätzen aus und aufgrund von steigenden Energiepreisen insbesondere Strom von einer geringen EBITDA-Marge. Auf der Grundlage des erstmaligen Wertminderungstests nach IAS 36 ergibt sich zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 eine Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwertes für die ZGE "Schweden -Mining" in Höhe von TEUR 5.681. Aufgrund der erstmaligen Durchführung eines Wertminderungstest erfolgt keine Angabe über bisherige Vergleichswerte. Schweden - HPC Für die ZGE "Schweden-HPC" wurde ein WACC in Höhe von 15,5 Prozent (Vorsteuer 19,5 Prozent) ermittelt. Der Diskontierungszinssatz beruht auf einem Basiszinssatz in Höhe von 1,9 Prozent und einer Marktrisikoprämie in Höhe von 3,9 Prozent. Weiterhin werden ein aus einer Peergroup abgeleiteter Betafaktor, ein Fremdkapital-Spread sowie eine typisierte Kapitalstruktur berücksichtigt. Es wurde auf Basis von technologischen und gesamtunternehmerischen Entwicklungen eine Wachstumsrate von 1,0 Prozent angenommen. Des Weiteren geht das Management aufgrund des neuen HPC-Konzepts von steigenden Umsätzen aus, so dass sich die EBITDA-Margen erhöhen würde. Der Detailplanungszeitraum beträgt fünf Jahre und unterliegt für 2022 der vom Management verabschiedeten und vom Aufsichtsrat freigegebenen Unternehmensplanung; die Detailplanungen für 2023 bis 2026 basieren auf der vom Vorstand verabschiedeten Mehrjahresplanung. Es wurden lediglich die bereits im Geschäftsjahr 2021 angezahlten Investitionen in Rechner sowie der Bestand zum Jahresende 2021 in den Wertminderungstest einbezogen. Für die Ermittlung des "Terminal Value" wurden nachhaltige Reinvestitionen auf Basis von Annuitäten berücksichtigt. Der erzielbare Betrag zum 31. Dezember 2021 TEUR 131.751 wird auf Basis eines Nutzungswerts unter Verwendung von Cashflow-Prognosen ermittelt. Zum 31. Dezember 2021 lag somit keine Wertminderung vor. USA - Georgia Für den ersten Wertminderungstest des Geschäfts- oder Firmenwerts der ZGE "Georgia" zum 31. Dezember 2021 wurde ein Kapitalisierungszinssatz nach Steuern (WACC) von 10,9 Prozent (Vorsteuer 14,6 Prozent) angewendet. Der Diskontierungssatz beruht auf einem Basiszinssatz in Höhe von 0,6 Prozent und einer Marktrisikoprämie in Höhe von 3,9 Prozent. Der erzielbare Betrag zum 31. Dezember 2021 TEUR 0 wird auf Basis eines Nutzungswerts unter Verwendung von Cashflow Prognosen ermittelt. Auf der Grundlage des erstmaligen Wertminderungstests nach IAS 36 hat sich zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 eine Wertminderung für die ZGE "Georgia" in Höhe von TEUR 11.665 ergeben, wovon TEUR 5.384 auf den Goodwill entfallen. Wie nach IAS 36 erforderlich, wäre der restliche Wertminderungsbedarf auf die übrigen Assets zu verteilen. Allerdings liegen für die Hardware zum Bilanzstichtag keine Hinweise vor, dass der beizulegende Zeitwert unter den Buchwert gesunken ist, so dass keine weitere Wertminderung durchgeführt wird. Aufgrund der erstmaligen Durchführung eines Wertminderungstest erfolgt keine Angabe über bisherige Vergleichswerte. Die übrigen Sachanlagen bestehen im Wesentlichen aus Grundstücken und Gebäuden. Des Weiteren geht das Management von steigenden Umsätzen für 2022 aufgrund des neuen HPC- Konzepts aus, so dass sich die EBITDA-Margen erhöhen werden. Ab 2023 ist allerdings ein leichter wirtschaftlicher Rückgang zu erwarten. Der Detailplanungszeitraum beträgt fünf Jahre und unterliegt für 2022 der vom Management verabschiedeten und vom Aufsichtsrat freigegebenen Unternehmensplanung; die Detailplanungen für 2023 bis 2026 basieren auf der vom Vorstand verabschiedete Mehrjahresplanung. Kanada - Kelvin Emtech Für den Wertminderungstest des Geschäfts- oder Firmenwerts der Kelvin Emtech Group zum 31. Dezember 2021 wurden die Gesellschaften der Kelvin Emtech Group zu einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit zusammengefasst. Der Geschäfts- oder Firmenwert wurde vollständig dieser zahlungsmittelgenerierenden Einheit zugeordnet. Es wurde ein Kapitalisierungszinssatz nach Steuern (WACC) von 5,9 Prozent (Vorsteuer 8 Prozent) zugrunde gelegt. Der Diskontierungssatz beruht auf einem Basiszinssatz in Höhe von 1,9 Prozent und einer Marktrisikoprämie in Höhe von 3,9 Prozent. Der erzielbare Betrag in Höhe von TEUR 5.622 der zahlungsmittelgenerierenden Einheit wurde auf Basis der Nutzungswerte aus der Diskontierung von Free-Cashflows unter Verwendung von EBIT-Prognosen ermittelt, die auf der verabschiedeten Planung des Vorstands für die Jahre 2022 bis 2026 beruhen. Die Cashflow-Prognosen enthalten spezifische Schätzungen für fünf Jahre und einen geschätzten Terminal Value im Anschluss. 6.2 Sachanlagen scrollen
6.3 Leasing Leasingverhältnisse als Leasingnehmer Die bestehenden Leasingverhältnisse beziehen sich im Wesentlichen auf die Anmietung von Büroräumen und sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung. Die Laufzeit der Leasingvereinbarungen beträgt typischerweise mindestens zwei Jahre mit einer Option auf Verlängerung. Die Leasingvereinbarungen können nach Ablauf des Leasingzeitraums grundsätzlich verlängert werden. Die Leasingzahlungen werden in unregelmäßigen Abständen erneut verhandelt, um Marktentwicklungen agil reflektieren zu können. Die Northern Data mietet diverse kleinere Büroräumlichkeiten mit vertraglichen Laufzeiten unter einem Jahr. Die Northern Data hat beschlossen, für diese Leasingvereinbarungen weder Nutzungsrechte noch Leasingverbindlichkeiten zu erfassen. Die Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse beliefen sich im Geschäftsjahr 2021 auf TEUR 214 (Vorjahr TEUR 113). Die Aufwendungen für geringwertige Leasingverbindlichkeiten liegen bei TEUR 113 (Vorjahr TEUR 586). i. Nutzungsrechte scrollen
ii. In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Beträge scrollen
iii. In der Kapitalflussrechnung erfasste Beträge scrollen
iv. Verlängerungsoptionen Einige Immobilien-Leasingverhältnisse enthalten Verlängerungsoptionen, die bis zu einem Jahr vor Ablauf der unkündbaren Vertragslaufzeit von der Gesellschaft ausübbar sind. Die Verlängerungsoptionen sind nur von der Gesellschaft und nicht vom Leasinggeber ausübbar. Der Konzern beurteilt am Bereitstellungsdatum, ob die Ausübung von Verlängerungsoptionen hinreichend sicher ist. Der Konzern bestimmt erneut, ob die Ausübung einer Verlängerungsoption hinreichend sicher ist, wenn ein signifikantes Ereignis oder eine signifikante Änderung von Umständen, dass das Ereignis bzw. die Änderung, die innerhalb seiner Kontrolle liegt, eintreten. Derzeit wurden keine Verlängerungsoptionen seitens der Gesellschaft als hinreichend sicher eingestuft. Angaben zu den Restlaufzeiten der Leasingverbindlichkeiten werden in der Tabelle der Anhangangabe 6.8.1 "Zusammensetzung und Restlaufzeiten" erläutert. Leasingverhältnisse als Leasinggeber Die Northern Data Gruppe hat im Geschäftsjahr 2021 Server an Kunden im Rahmen eines Operate Lease bereitgestellt. Die hieraus generierten Erträge belaufen sich auf TEUR 2.573. Die Tabelle im Abschnitt der Sachanlagen (6.2 "Sachanlagen) beinhaltet Informationen über die Operating Leasingverhältnisse der Hardware. Die Hardware mit Anschaffungskosten von TEUR 6.295 und einer Abschreibung von TEUR 521 im Geschäftsjahr 2021 hat zum 31. Dezember einen Restbuchwert von TEUR 5.770 unter Berücksichtigung von Währungseffekten. 6.4 Vorräte Die Vorräte in Höhe von TEUR 4.689 (Vorjahr TEUR 11.875) betreffen im Wesentlichen Hardwarebestände, die zur Veräußerung gehalten werden. 6.5 Sonstige Vermögenswerte Als sonstige Vermögenswerte werden in der Konzernbilanz ausgewiesen: scrollen
Die Kautionen betreffen vor allem Vereinbarungen mit Stromlieferanten sowie langfristige Mietverträge. Der Rückgang der Kautionen bzw. Sicherheitsleistungen ist auf die für einen Stromliefervertrag zu zahlenden Sicherheitsleistungen zurückzuführen. Die Vorauszahlungen in den finanziellen Vermögenswerten (kurzfristig) sind im Wesentlichen aktive Rechnungsabgrenzungsposten. Die sonstigen Forderungen bestehen im Wesentlichen aus Forderungen, die im Zusammenhang mit dem Verkauf der Whinstone stehen. Die Steuern, die keine Ertragsteuern sind, beziehen sich auf Umsatzsteuer. 6.6 Eigenkapital 6.6.1 Grundsätze und Ziele des Kapitalmanagements Das Hauptziel der Northern Data Gruppe in Bezug auf das Kapitalmanagement ist die Sicherstellung einer soliden Kapital- und Liquiditätsbasis für die operative Geschäftstätigkeit und nachhaltiges Wachstum des Konzerns. In diesem Zusammenhang sollen auch das Vertrauen und Renditeerwartungen der Aktionäre gewahrt sowie Interessen der Stakeholder berücksichtigt werden. Als eine junge und wachsende Unternehmensgruppe überwacht Northern Data das Kapital mithilfe der Eigenkapitalquote sowie dem Verhältnis von EBITDA zum Eigenkapital (Return on Equity). Eine extern festgelegte Zielgröße für das Verhältnis von Eigen- und Fremdkapital besteht nicht. Zur Erfüllung der Wachstumsziele und zur Sicherstellung der Kapital- und Liquiditätsbasis werden Kapitalerhöhungen sowie Herausgaben neuer Aktien im Rahmen der Zusammenschlüsse mit anderen Unternehmen durchgeführt. Außerdem erfolgt durch entsprechende Vertragsgestaltung eine Vorfinanzierung der Beschaffungsvorgänge über Anzahlungen der Kunden im Rahmen der operativen Geschäftstätigkeit. Um künftig eine ausgewogene Eigen- und Fremdkapitalfinanzierung zu ermöglichen, erwägt die Gruppe Finanzierungsverträge mit diversen Kreditinstituten abzuschließen. Es wurden keine Dividenden gezahlt. Steuerliche Konsequenzen entstehen deshalb nicht. Die zur Überwachung des Kapitals eingesetzten Kennzahlen stellen sich wie folgt dar: scrollen
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6.6.2 Erläuterungen zum Eigenkapital Das gezeichnete Kapital beträgt zum Stichtag EUR 23.815.514 (Vorjahr: EUR 14.639.684) und ist in 23.815.514 Aktien mit einem Nennwert von EUR 1 je Aktie eingeteilt. Unter teilweiser Verwendung des am 10. November 2020 von der ordentlichen Hauptversammlung beschlossenen und am 8. Dezember 2020 in das Handelsregister eingetragenen genehmigten Kapitals 2020/II wurde im Dezember 2020 eine Grundkapitalerhöhung gegen Bareinlage um EUR 900.000 begonnen und im Januar 2021 abgeschlossen. Sie wurde am 23. Dezember 2020 beim Amtsgericht Frankfurt am Main angemeldet, die Eintragung im Handelsregister erfolgte am 6. Januar 2021. Der bereits im Dezember 2020 erhaltene Bruttoerlös aus der Kapitalerhöhung betrug rund TEUR 52.470. Der Betrag war zum 31. Dezember 2020 im Eigenkapital unter dem Posten "zur Durchführung der beschlossenen Kapitalerhöhung geleistete Einlagen" ausgewiesen. Mit der Eintragung im Handelsregister am 6. Januar 2021 erfolgte eine Umbuchung in das gezeichnete Kapital, der Restbetrag von TEUR 51.570 wurde in die Kapitalrücklage eingestellt. Aufgrund der am 30. August 2019 in Fassung des Beschlusses der Hauptversammlung vom 30. Dezember 2019 beschlossenen bedingten Erhöhung des Grundkapitals (Bedingtes Kapital 2019/I) sind im Januar 2021 im Zusammenhang mit der Bedienung der Wandelanleihe Bezugsaktien im Nennwert von EUR 1.750 ausgegeben worden. Das Grundkapital der Northern Data AG erhöhte sich dadurch auf EUR 15.541.434. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Nennwert der emittierten Aktien und dem darauf entfallenden Wert der Wandelanleihe (insgesamt TEUR 12) wurde in die Kapitalrücklage eingestellt.
3 Die Kennzahl "Return on Equity" definiert sich
als das Verhältnis von EBITDA zu Eigenkapital.
Im Rahmen des Zusammenschlusses mit der Northern Data Services (UK) Limited (Hydro66 UK Ltd.) wurde im März 2021 eine Sachkapitalerhöhung durchgeführt. Dabei wurde aufgrund der von der Hauptversammlung vom 10. November 2020 erteilten Ermächtigung die Erhöhung des Grundkapitals um EUR 338.273 auf EUR 15.879.707 durchgeführt, und zwar durch die Ausgabe von 338.273 Stück auf den Inhaber lautenden Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von jeweils EUR 1,00. Zur Zeichnung zugelassen wurden die Gesellschafter der Hydro66 UK Ltd. gegen Einbringung ihrer jeweiligen Geschäftsanteile an der Hydro66 UK Ltd. Die Kapitalerhöhung wurde im ersten Quartal 2021 in voller Höhe von EUR 338.273 gegen Sacheinlage vollzogen. Die Sacheinlagen wurden durch Übertragung sämtlicher Geschäftsanteile an die Northern Data AG mit Eintragung im Handelsregister am 9. März 2021 geleistet. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem beizulegenden Zeitwert (Börsenkurs) zum Transaktionszeitpunkt und dem Nennwert der emittierten Aktien (insgesamt TEUR 32.227) wurde in die Kapitalrücklage eingestellt. Unter teilweiser Ausnutzung des am 10. November 2020 von der ordentlichen Hauptversammlung beschlossenen und am 8. Dezember 2020 in das Handelsregister eingetragenen genehmigten Kapitals 2020/II wurde im April 2021 eine Grundkapitalerhöhung gegen Bareinlage um EUR 563.968 auf EUR 16.443.675 durchgeführt. Der Bruttoerlös aus der Kapitalerhöhung betrug rund TEUR 58.575. Der den Nennwert der emittierten Aktien übersteigende Betrag (insgesamt TEUR 58.011) wurde in die Kapitalrücklage eingestellt. Im Rahmen des Zusammenschlusses mit der Decentric Europe B.V. wurde im August 2021 eine Sachkapitalerhöhung durchgeführt. Unter teilweiser Ausnutzung des am 28. April 2021 von der Hauptversammlung beschlossenen und am 26. Juli 2021 in das Handelsregister eingetragenen genehmigten Kapitals 2021 wurde im August 2021 eine Grundkapitalerhöhung gegen Sacheinlage um EUR 2.306.294 auf EUR 18.749.969 durchgeführt, und zwar durch die Ausgabe von 2.306.294 Stück auf den Inhaber lautenden Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von jeweils EUR 1,00. Zur Zeichnung zugelassen wurde die Gesellschafterin der Decentric Europe B.V., Block.one, gegen Einbringung ihrer Geschäftsanteile an der Decentric Europe B.V. Die Sacheinlage wurde durch Übertragung sämtlicher Geschäftsanteile an die Northern Data AG mit Eintragung im Handelsregister am 14. September 2021 geleistet. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem beizulegenden Zeitwert (Börsenkurs) zum Transaktionszeitpunkt und dem Nennwert der emittierten Aktien (insgesamt TEUR 165.131) wurde in die Kapitalrücklage eingestellt. Im Zuge der bilanziellen Abbildung des Erwerbs der Decentric Europe B.V. wurde die Kapitalrücklage um TEUR 165.718 herabgesetzt (siehe Anhangangabe 4 "Unternehmenszusammenschlüsse"). Im Rahmen des Zusammenschlusses mit der Bitfield N.V. wurden im Zeitraum von Oktober bis Dezember 2021 zwei Sachkapitalerhöhungen durchgeführt. Unter teilweiser Ausnutzung des am 28. April 2021 von der Hauptversammlung beschlossenen und am 26. Juli 2021 in das Handelsregister eingetragenen genehmigten Kapitals 2021 wurde am 19. Oktober 2021 eine Grundkapitalerhöhung gegen Sacheinlage um EUR 4.490.142 auf EUR 23.240.111 durchgeführt, und zwar durch die Ausgabe von 4.490.142 Stück auf den Inhaber lautenden Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von jeweils EUR 1,00. Zur Zeichnung zugelassen wurden die Gesellschafter der Bitfield N.V., unter anderem Block.one, gegen Einbringung ihrer Geschäftsanteile an der Bitfield N.V. Die Sacheinlagen wurden durch Übertragung sämtlicher Geschäftsanteile an die Northern Data AG mit Eintragung im Handelsregister am 2. November 2021 geleistet. Ferner wurde unter teilweiser Ausnutzung des am 28. April 2021 von der Hauptversammlung beschlossenen und am 26. Juli 2021 in das Handelsregister eingetragenen genehmigten Kapitals 2021 am 6. Dezember 2021 eine Grundkapitalerhöhung gegen Sacheinlage um EUR 575.403 auf EUR 23.815.514 durchgeführt, und zwar durch die Ausgabe von 575.403 Stück auf den Inhaber lautenden Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von jeweils EUR 1,00. Zur Zeichnung zugelassen wurden die Gesellschafter der Bitfield N.V. gegen Einbringung ihrer Geschäftsanteile an der Bitfield N.V. Die Sacheinlagen wurden durch Übertragung sämtlicher Geschäftsanteile an die Northern Data AG mit Eintragung im Handelsregister am 15. Dezember 2021 geleistet. Der im Rahmen der vorgenannten Kapitalerhöhungen entstandene Unterschiedsbetrag zwischen dem beizulegenden Zeitwert (Börsenkurs) zum Transaktionszeitpunkt und dem Nennwert der emittierten Aktien (insgesamt TEUR 297.677) wurde in die Kapitalrücklage eingestellt. Im Zuge der bilanziellen Abbildung der Transaktion wurde die Kapitalrücklage um TEUR 253.869 herabgesetzt (siehe Anhangangabe 4 "Unternehmenszusammenschlüsse"). Im Eigenkapital werden außerdem kumulierte Effekte aus der Bewertung der Wandelanleihe (siehe 7.2 "Angaben zu Finanzinstrumenten") ausgewiesen. Von der Kapitalrücklage wurden die im Rahmen der Kapitalbeschaffungsmaßnahmen angefallenen Transaktionskosten direkt in Abzug gebracht. Die Umrechnungsdifferenzen resultieren aus der Umrechnung der Abschlüsse der nicht im Euroraum ansässigen Konzerngesellschaften. 6.7 Rückstellungen scrollen
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6.8 Finanzverbindlichkeiten 6.8.1 Zusammensetzung und Restlaufzeiten scrollen
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4 Korrigierter Laufzeitausweis; siehe
Anhangangabe 3.1 "Berichtendes Unternehmen"
Für die in der vorherigen Tabelle ausgewiesenen Verbindlichkeiten (Wandelanleihe, Darlehen), welche nicht auf einem aktiven Markt gehandelt werden, erfolgt die Bewertung mittels des in Anhangangabe 3.8.3 "Finanzinstrumente" genannten Verfahrens. Die Auszahlung des Gesellschafterdarlehen erfolgte am 12. August 2021 in voller Höhe (TEUR 114.780). Auf Basis der vereinbarten Zinssätze des Gesellschafterdarlehens wurde ein Effektivzins ermittelt, auf dessen Basis die Transaktionskosten der Tranchen über die Laufzeit amortisiert werden. Im Rahmen des Gesellschafterdarlehens wurden keine Sicherheiten gestellt. Das Darlehen unterliegt mit einem nominalen Zinssatz von 7,5 Prozent einer festen Verzinsung. Die Leasingverbindlichkeiten stammen im Wesentlichen aus Miet- und Pachtverträgen. 6.8.2 Day One Gain or Loss Zwischen dem Transaktionspreis im Zeitpunkt der erstmaligen Erfassung der Verbindlichkeiten und dem mittels des unter Punkt 3.8.3 "Finanzinstrumente" genannten Bewertungsverfahren ermittelten Fair Value ergaben sich Differenzen. Die noch erfolgswirksam darzustellenden Differenzen aus der Wandelanleihe im Vorjahr betrug TEUR 708. Mit Ausübung des Clean Up Calls wurden diese im Finanzergebnis (siehe Anhangangabe 5.6 "Finanzergebnis") erfasst. 6.9 Sonstige Verbindlichkeiten scrollen
Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Dritten beinhalten im Wesentlichen Personalverbindlichkeiten sowie Verbindlichkeiten aus anderen Steuern. Der Rückgang in den sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Dritten ist auf die Konsolidierung der Decentric wie auch der Bitfield Gruppe zurückzuführen. 7 Sonstige Erläuterungen 7.1 Angaben zur Konzern-Kapitalflussrechnung Die Kapitalflussrechnung zeigt auf, wie sich die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente während des Geschäftsjahres verändert haben. Dabei wird im Einklang mit IAS 7 "Kapitalflussrechnungen" zwischen Mittelveränderungen aus operativer, Investitions- und Finanzierungstätigkeit unterschieden. Die Veränderungen der Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeit im Geschäftsjahr 2021 stellen sich wie folgt dar: scrollen
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Die Veränderungen der Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeit im Geschäftsjahr 2020 stellten sich wie folgt dar: scrollen
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7.2 Angaben zu Finanzinstrumenten Die nachstehende Tabelle zeigt die Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Verbindlichkeiten, einschließlich ihrer Stufen in der Fair-Value-Hierarchie. In dieser Tabelle sind keine beizulegenden Zeitwerte für finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten abgebildet, wenn deren Buchwert einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert darstellt. scrollen
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Die nachstehende Tabelle zeigt die Bestände des Geschäftsjahres 2020: scrollen
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Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die sonstigen kurzfristig fälligen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten haben eine kurze Restlaufzeit. Daher entsprechen deren Buchwerte zum Abschlussstichtag näherungsweise dem beizulegenden Zeitwert. Der Buchwert der kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten stellt eine Näherung des beizulegenden Zeitwertes aufgrund der Fristigkeit zum Abschlussstichtag dar. Das maximale Credit Exposure der Northern Data entspricht dem Buchwert der Adressrisiken unterliegenden Vermögenswerten. Die nachstehende Tabelle zeigt die Überleitung des Anfangsbestandes auf den Endbestand für beizulegende Zeitwerte der Stufe 3 in Ausübung der Fair Value Option. scrollen
Korrigierter Vorjahreswert; siehe Anhangangabe 3.1 "Berichtendes Unternehmen" Weitere Erläuterungen zur Tabelle mit der Veränderung der beizulegenden Zeitwerte der Stufe 3: Der Rückgang der in Ausübung der Fair Value Option zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzverbindlichkeiten ist auf die Ausübung des Clean up-Calls der Wandelanleihe durch den Emittenten zurückzuführen. In der zweiten Hälfte der Berichtsperiode hat die Gruppe ein Gesellschafterdarlehen aufgenommen, welches zum Nennwert ausgezahlt wurde. Als Darlehenszinssatz wurde ein im Zeitpunkt der Begebung des Darlehens dem Marktzinssatz äquivalenter fester Zinssatz für die gesamte Laufzeit des Darlehens vereinbart. Dies führt dazu, dass der erhaltene Darlehensbetrag bzw. der Transaktionspreis nahezu dem beizulegenden Zeitwert im Zugangszeitpunkt entspricht. Bei dem Darlehen handelt es sich um eine nachrangige Darlehensverbindlichkeit, welche aus den künftigen Erlösen jederzeit, jedoch spätestens zum 31. August 2022 zurückzuführen ist. Wandelanleihe Die von der Northern Data emittierte Wandelschuldverschreibung wurde nominal in Höhe von TEUR 10.450 im Geschäftsjahr 2019 und die verbleibenden TEUR 9.550 zu Beginn des Geschäftsjahres 2020 platziert. Aufgrund der Ausgestaltung der Konditionen der Wandelanleihe übten Investoren bereits zum ersten Zeitpunkt, zu dem diese von Ihrem Wandlungsrecht erstmals Gebrauch machen konnten, dieses Recht für ein Wandlungsvolumen von TEUR 19.395 aus. Northern Data übte das Wandelanleihe-Emittentenrecht im ersten Wandlungszeitraum bis zum 30. Juni 2020 dahingehend aus, dass die Gruppe einen Teil der Wandlung in 2.214.250 in Aktien bediente und TEUR 4.412 in Bar erfüllte. Im zweiten Halbjahr 2020 machten weitere Investoren von ihrem Wandlungsrecht Gebrauch, sodass TEUR 509 Wandlungsvolumen seitens Northern Data ausschließlich in Aktien erfüllt wurden. Für den am 31. Dezember 2020 verbliebenen Nominalbetrag in Höhe von TEUR 82 machte Northern Data als Emittentin von ihrem Recht der Ziehung des Clean-up Calls Gebrauch. Stromvertrag Die aus den steigenden Energiepreisen resultierenden Risiken (siehe ergänzend Anhangangabe 7.3.5 "Strompreisänderungsrisiko") werden durch eine strukturierte Beschaffung auf dem Strommarkt sowie durch den Abschluss weiterführender langfristiger Stromverträge begrenzt. Die zum 31. Dezember 2021 bestehenden Verträge fallen unter die sogenannten "own use exemption" und werden daher nicht als derivative Finanzinstrumente klassifiziert und bewertet. 7.3 Angaben zu finanziellen Risiken und zur Risikovorsorge Die Northern Data ist einer Reihe verschiedener finanzieller Risiken ausgesetzt, die im Lagebericht als Strompreisrisiken, Liquiditätsrisiko, Länderrisiko, Währungsrisiko und Zinsrisiko erläutert werden. Das Risikomanagement erfolgt durch die Konzernfinanzabteilung. Die Konzernfinanzabteilung identifiziert, bewertet und sichert finanzielle Risiken in enger Zusammenarbeit mit den operativen Einheiten des Konzerns ab. Auf Änderungen der Risikolage wird mit entsprechenden Maßnahmen reagiert. Ziel des Risikomanagements ist es, die finanziellen Risiken durch geplante Maßnahmen zu reduzieren. 7.3.1 Kreditrisiko Das Kreditrisiko wird auf Konzernebene gesteuert. Kreditrisiken entstehen aus Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, kurzfristigen Finanzanlagen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie den sonstigen Forderungen. Kundenrisiken werden systematisch im jeweiligen Tochterunternehmen erfasst, analysiert und gesteuert, wobei sowohl interne als auch externe Informationsquellen genutzt werden (siehe hierzu ergänzend Anhangangabe 3.8.3.3 "Wertminderung"). Das maximale Ausfallrisiko wurde durch die Buchwerte der in der Bilanz angesetzten finanziellen Vermögenswerte wiedergegeben. Sicherheiten oder sonstige Kreditverbesserungen, welche das Ausfallrisiko aus finanziellen Vermögenswerten mindern würden, bestanden nicht. Der Konzern betrachtet einen finanziellen Vermögenswert als ausgefallen, wenn es unwahrscheinlich ist, dass der Schuldner seine Kreditverpflichtung vollständig an den Konzern zahlen kann, ohne dass der Konzern auf Maßnahmen wie die Verwertung von Sicherheiten (falls welche vorhanden sind) zurückgreifen muss. Dies ist im Wesentlichen bei einer Überfälligkeit von mehr als 180 Tagen der Fall. Kreditrisiken entstehen im Zusammenhang durch Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen, sowie Vertragsvermögenswerte. Da das Geschäftsmodell der Gruppe auf einem ausgewählten Kundenstamm basiert, ist das Risiko und somit ein signifikanter Forderungsausfall als gering einzustufen. Soweit Ausfallrisiken erkennbar sind, wird diesen durch ein aktives Forderungsmanagement sowie Kreditwürdigkeitsprüfungen der Kundinnen entgegengewirkt. Indikatoren dafür, dass ein finanzieller Vermögenswert in der Bonität beeinträchtig ist, umfassen die folgenden beobachtbaren Daten: scrollen
7.3.2 Währungsrisiko Die Gruppe ist Währungsrisiken ausgesetzt, die nur von untergeordneter Bedeutung sind. Umsätze werden im Wesentlichen in US-Dollar generiert. Translationsrisiken aus der Umrechnung von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten ausländischer Tochtergesellschaften in die Berichtswährung werden generell nicht gesichert. Eine hypothetische Änderung des US-Dollar Kurses zum Bilanzstichtag um +/- 5 Prozent würde zu einer theoretischen Änderung des für das Jahr 2022 prognostizierte EBITDA der Gruppe um TEUR 1.000 führen, wobei die Kursschwankung eine hypothetische Auswirkung auf die Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 11.000 aufweist. Aufgrund des konzernweiten Cash-Managements werden die konzerninternen Forderungen und Verbindlichkeiten in Euro geführt. Dadurch können denjenigen Tochtergesellschaften von Northern Data, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, Effekte in der Gewinn- und Verlustrechnung aus währungsbedingten Kursschwankungen entstehen. Ferner können die liquiden Mittel der Konzernunternehmen Devisen beinhalten. 7.3.3 Länderrisiko und Ausfallrisiko Das Länder- und Ausfallrisiko ist das Risiko von finanziellen Verlusten, falls ein Kunde oder die Vertragspartei eines Finanzinstruments seinen bzw. ihren vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommt. Das Ausfallrisiko entsteht grundsätzlich aus den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Die Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte und Vertragsvermögenswerte entsprechen dem maximalen Ausfallrisiko. Die Risikovorsorge für finanzielle Vermögenswerte in der Berichtsperiode 2021 wurden in Höhe von TEUR 18 im Finanzergebnis (siehe Anhangangabe 5.6 "Finanzergebnis") erfasst. Die Risikovorsorge für Vertragsvermögenswerte (siehe Anhangangabe 5.1.2 "Vertragsvermögenswerte und Vertragsverbindlichkeiten") wurde in Höhe von TEUR 13 erfasst. Forderungen aus Lieferung und Leistung Das Ausfallrisiko des Konzerns wird hauptsächlich durch die individuellen Merkmale jedes Kunden beeinflusst. Das Risikomanagement der Northern Data Gruppe berücksichtigt jedoch auch die Faktoren, die das Ausfallrisiko der Kundenbasis, einschließlich des Ausfallrisikos der Branchen, Länder und Regionen, in denen die Kunden tätig sind, beeinflussen können. Genaue Angaben zur Konzentration der Umsätze in bestimmten Bereichen enthält Anhangangabe 5.1 "Umsatzerlöse". Das Risikomanagement hat in Zusammenarbeit mit dem Forderungsmanagement eingeführt, dass Neukunden zunächst individuell hinsichtlich ihrer Kreditwürdigkeit analysiert werden, bevor Northern Data standardisierte oder im Wesentlichen individuelle Liefer- und Zahlungskonditionen anbietet. Diese Analyse umfasst externe Ratings, soweit erhältlich, Auskünfte von Kreditagenturen, Brancheninformationen. Der Konzern begrenzt sein Ausfallrisiko bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen durch Festlegung eines maximalen Zahlungsziels auf einen Monat. Die Mehrheit der Kunden unterhalten eine beständige Geschäftsbeziehung mit dem Konzern. Für keinen dieser Kunden wurden Beträge ausgebucht oder wurde eine beeinträchtigte Bonität festgestellt. Zur Überwachung des Ausfallrisikos werden die Kunden hinsichtlich ihrer Kreditwürdigkeit in Gruppen eingeteilt. Dabei wird grundsätzliche aufgrund der geringen Anzahl der Kunden eine geografische Abgrenzung vorgenommen. Ebenso berücksichtigt werden Branche, Altersstruktur sowie Auftreten und Dauer von Zahlungsproblemen. Der Konzern beobachtet die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in USA, Kanada und Europa. Der Konzern verlangt für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen keine Sicherheiten. Der Konzern hat keine Forderungen aus Lieferungen und Leistungen oder Vertragsvermögenswerte, für die keine Wertminderungen aufgrund von Sicherheiten erfasst wurden. Das Ausfallrisiko bzw. die Risikovorsorgen für den 31. Dezember 2021 beläuft sich auf TEUR 14 und resultiert im Wesentlichen aus dem kanadischen Engineering Geschäft. 7.3.4 Liquiditätsrisiko Das Liquiditätsrisiko ist das Risiko, dass der Konzern möglicherweise nicht in der Lage ist, seine finanziellen Verbindlichkeiten vertragsgemäß durch Lieferung von Zahlungsmitteln oder anderen finanziellen Vermögenswerten zu erfüllen. Das Ziel des Konzerns in der Steuerung der Liquidität ist es, sicherzustellen, dass - soweit möglich - stets ausreichend liquide Mittel verfügbar sind, um unter normalen wie auch unter angespannten Bedingungen den Zahlungsverpflichtungen bei Fälligkeit nachkommen zu können, ohne untragbare Verluste zu erleiden oder die Reputation des Konzerns zu schädigen. Liquiditätsrisiken werden für die ganze Gruppe zentral durch das operative Cash-Management von Northern Data überwacht und gesteuert. Das Risiko eines etwaigen Liquiditätsengpasses wird mittels periodischer Liquiditätsplanung sowie monatlicher Cashflow-Analysen überwacht. Die Fälligkeiten der finanziellen Verbindlichkeiten werden in der Anhangangabe 6.8.1 "Zusammensetzung und Restlaufzeiten" dargestellt. 7.3.5 Strompreisänderungsrisiko Das Strompreisänderungsrisiko ist das Risiko, dem der Konzern aufgrund von höheren oder geringeren Strompreisen am Marken ausgesetzt ist. Im Geschäftsjahr 2021 wurde dieses Risiko aufgrund von bestehenden Verträgen grundsätzlich als moderat eingeschätzt. Das Strompreisrisiko wird grundsätzlich zentral durch das Finanz- und Vertragsmanagement überwacht. Weitere Maßnahmen zur gezielten Strompreisabsicherung werden nicht berücksichtigt. Eine hypothetische Änderung des Strompreises zum Bilanzstichtag um +/- 5 Prozent würde zu einer theoretischen Änderung des für das Jahr 2022 prognostizierte EBITDA der Gruppe um TEUR 4.406 führen. 7.4 Geschäftsvorfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen Als nahestehende Personen oder Unternehmen im Sinne des IAS 24 gelten natürliche Personen oder Unternehmen, die von der Northern Data beeinflusst werden können, die einen Einfluss auf die Northern Data ausüben können oder die unter dem Einfluss einer anderen der Northern Data nahestehenden Partei stehen. 7.4.1 Nahestehende Unternehmen Zum Bilanzstichtag und während des gesamten abgelaufenen Geschäftsjahres kann keine Partei einen beherrschenden Einfluss auf die Northern Data AG ausüben. Ein maßgeblicher Einfluss konnte durch die Block.one Gruppe ausgeübt werden. Bei den nahestehenden Unternehmen handelt es sich neben der Block.one Gruppe um nicht-konsolidierte Tochtergesellschaften. Northern Data unterhält mit einigen ihrer nicht-konsolidierten Tochtergesellschaften Beziehungen im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. Im Folgenden werden die Transaktionen mit derartigen Konzerngesellschaften ausgewiesen. Die Transaktionen betreffen Abruf von liquiden Mitteln bzw. Verrechnungen im Rahmen der gruppeninternen Credit Facility Agreements. scrollen
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Die offenen Salden zum Ende der Berichtsperiode sind unbesichert und werden durch Barzahlung oder Saldierung der Forderungen und Verbindlichkeiten ausgeglichen. Im Dezember 2020 wurden durch die Northern Data AG Hardwareliefer- und Dienstleistungsverträge mit den Gesellschaften Decentric und Bitfield abgeschlossen. Decentric war ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der Block.one Gruppe. Bitfield wurde zum Stichtag zum 31. Dezember 2020 zu 27,1 Prozent von der Block.one Gruppe, zu 13,0 Prozent von der zu Christian Angermayer zugehörigen Apeiron Investment Gruppe Limited und zu 2,9 Prozent direkt von Marco Beckmann bzw. zu 12,9 Prozent von der zu Marco Beckmann zugehörigen Beckmann Capital GmbH gehalten. Christian Angermayer und Marco Beckmann waren zum 31. Dezember 2020 zu 16,7 Prozent bzw. 19,9 Prozent mittels der Gesellschaften Apeiron Investment Gruppe Limited und Cryptology Asset Gruppe P.L.C. bzw. BlackMars GmbH und Singularity AG an der Northern Data Gruppe beteiligt. Im dritten Quartal 2021 erfolgte die Übernahme der Gesellschaften Bitfield und Decentric durch die Northern Data AG. Es wird auf die Erläuterungen im Abschnitt Abschnitt 4. "Unternehmenszusammenschlüsse" verwiesen, wonach die Transaktionen u.a. in Form einer Sachkapitalerhöhung gegen Ausgabe von Aktien der Northern Data AG durchgeführt wurden. Im Zuge des Erwerbs der Decentric Europe B.V. (siehe Abschnitt 4. "Unternehmenszusammenschlüsse") wurde seitens Block.one ein Gesellschafterdarlehen in Höhe von USD 130 Mio. ausgegeben, welches bis zum dritten Quartal 2022 von Northern Data zurückgezahlt wird. Zum 31. Dezember 2021 ergab sich eine Restschuld von TEUR 76.891 (siehe Abschnitt 6.8.1 "Zusammensetzung der Restlaufzeit") Für Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen bestehen keine Garantien. Es erfolgten keine Wertberichtigungen auf Forderungen gegenüber nahestehenden Unternehmen. 7.4.2 Nahestehende Personen Als nahestehende Personen gelten die Personen, die einen maßgeblichen Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik der Northern Data ausüben, einschließlich ihrer nahen Familienangehörigen. Dazu zählen die Vorstandsmitglieder und Aufsichtsratsmitglieder der Northern Data. Vorstand Während des vergangenen Geschäftsjahres gehörten dem Vorstand der Northern Data folgende Personen an: scrollen
Die Mitglieder des Vorstands nahmen folgende konzerninterne Mandate wahr: scrollen
Die Gesamtbezüge des Vorstands stellen sich wie folgt dar: scrollen
Zusätzliche Angaben zu anteilsbasierten Vergütungsprogrammen im Rahmen der Vorstandsvergütung: scrollen
Aufsichtsrat scrollen
Die Vergütung des Aufsichtsrats im abgelaufenen Geschäftsjahr belief sich auf TEUR 270 (Vorjahr TEUR 143). Jedes reguläre Aufsichtsratsmitglied der Gesellschaft erhält neben dem Ersatz seiner Auslagen eine feste jährliche Vergütung in Höhe von TEUR 60. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält eine feste jährliche Vergütung in Höhe von TEUR 120 und sein Stellvertreter eine solche in Höhe von TEUR 90. 7.4.3 Directors' Dealings Nach Art. 19 Abs. 1 der Marktmissbrauchsverordnung (Verordnung (EU) Nr. 596/2014) müssen die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat sowie bestimmte Angehörige alle Verkäufe und Käufe von Northern Data Aktien und anderer darauf bezogener Rechte unverzüglich veröffentlichen, sofern die Wertgrenze von EUR 20.000 innerhalb des Kalenderjahres überschritten wird. Nachstehende Tabelle zeigt eine Auflistung der veröffentlichten Transaktionen im Geschäftsjahr 2021: scrollen
7.5 Anteilsbasierte Vergütungen 7.5.1 Beschreibung der anteilsbasierten Vergütungsvereinbarung Zum 31. Dezember 2021 existieren in der Gruppe die anteilsbasierten Vergütungsvereinbarungen Aktienoptionsprogramm 2020 ("AOP 2020") und Aktienoptionsprogramm 2021 ("AOP 2021"), die einen Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente vorsehen. Im Rahmen der Aktienoptionsprogramme sind die Mitglieder des Vorstandes und Mitarbeiter der Gesellschaft sowie Mitglieder der Leitungsorgane und Mitarbeiter verbundener Unternehmen berechtigt, Aktien der Northern Data AG zu erwerben. Dabei haben die Inhaber ausübbarer Optionen das Recht, unter bestimmten Voraussetzungen Aktien zum Basispreis (entspricht dem ungewichteten, arithmetischen Mittelwert der in der Schlussauktion im XETRA®-Handel oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem bzw. Nachfolgekurs festgestellten Preise während der letzten zehn Börsenhandelstage vor dem Tag der Gewährung der Option) zu erwerben. Alle Optionen sind grundsätzlich durch physische Lieferung der Aktien zu erfüllen. Die Gesellschaft ist jedoch nach ihrem freien Ermessen berechtigt, die Erfüllung durch einen zu gewährenden Barausgleich vorzunehmen. Der zu gewährende Barausgleich berechnet sich dabei aus der Differenz zwischen dem Basispreis und dem ungewichteten, arithmetischen Mittelwert der in der Schlussauktion im XETRA®-Handel oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem bzw. Nachfolgekurs festgestellten Preise der Aktien der Northern Data AG während der letzten zehn Börsenhandelstage vor Ausübung der Option. In den Geschäftsjahren 2020 und 2021 wurden insgesamt 1.555.953 Aktienoptionen an die Mitglieder des Vorstandes und Mitarbeiter der Gesellschaft sowie Mitglieder der Leitungsorgane und Mitarbeiter verbundener Unternehmen ausgegeben. Die Optionen, mit Ausnahme der inzwischen verfallenen Optionen, können erstmals nach Ablauf einer Haltefrist von vier Jahren ab dem jeweiligen Ausgabetag ausgeübt werden. Ferner sehen die Ausübungsbedingungen vor, dass die Optionsberechtigten die Optionen nur ausüben können, wenn der Optionsinhaber grundsätzlich über drei Jahre im Unternehmen verbleibt (Vesting Period) und die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (compound annual growth rate (CAGR)) des Umsatzes der Gruppe im Referenzzeitraum mindestens 25 Prozent beträgt. 7.5.2 Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte Der beizulegende Zeitwert von AOP 2020 und AOP 2021 wurde nach der Black-Scholes-Formel bestimmt. Dienst- und marktunabhängige Leistungsbedingungen, die mit den Geschäftsvorfällen verbunden sind, wurden bei der Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes nicht berücksichtigt. Die Parameter, die bei der Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte am Tag der Gewährung des AOP 2020 verwendet wurden, umfassen insbesondere: scrollen
Die Parameter, die bei der Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte am Tag der Gewährung des AOP 2021 verwendet wurden, umfassen insbesondere: scrollen
Die erwartete Laufzeit der Instrumente basiert jeweils auf dem allgemeinen Verhalten von Optionsinhabern. Die erstmalige Möglichkeit zur Ausübung der Optionen besteht vier Jahre nach Gewährung. Der Optionsinhaber hat im Anschluss das Recht, die Optionen über einen Zeitraum von fünf Jahren auszuüben. Im Rahmen der Bewertung der Optionen wird davon ausgegangen, dass die Optionsinhaber das Recht zum Bezug der Aktien unmittelbar nach vier Jahren ausüben werden. 7.5.3 Überleitung ausstehender Aktienoptionen Die Anzahl der Aktienoptionen unter AOP 2020 und AOP 2021 entwickelte sich wie folgt: scrollen
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7.5.4 Im Gewinn oder Verlust erfasste Aufwendungen Im Zusammenhang mit der anteilsbasierten Vergütungsvereinbarung wurden im Geschäftsjahr 2021 Aufwendungen in Höhe von TEUR 5.356 (Vorjahr: TEUR 704) im Personalaufwand erfasst. 7.6 Leistungen an Arbeitnehmer In der Gruppe bestehen betriebliche Altersversorgungen in Form von beitragsorientierten Plänen. Beitragsorientierte Versorgungspläne liegen in Form von Alters-, Invaliditäts- und Hinterbliebenenleistungen vor, deren Höhe sich nach der Dienstzugehörigkeit und dem Gehalt richtet. Die im Inland abzuführenden Arbeitgeberbeiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung sind als solche beitragsorientierten Pläne zu sehen. Die Zahlungen an beitragsorientierte Pensionspläne beziehen sich in der Gruppe überwiegend auf Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung in Deutschland. In der Berichtsperiode betrug der Aufwand im Zusammenhang mit beitragsorientierten Pensionsplänen TEUR 598 (Vorjahr: TEUR 176). 7.7 Segmentberichterstattung Gemäß IFRS 8 ist eine Abgrenzung von operativen Segmenten auf Basis der unternehmensinternen Steuerung und Berichterstattung vorzunehmen. Die Organisations- und Berichtsstruktur der Northern Data Gruppe orientiert sich an einer Steuerung nach Geschäftsbereichen. Auf Basis des von ihm eingerichteten Berichtswesens beurteilt der Vorstand als Hauptentscheidungsträger den Erfolg der verschiedenen Segmente und die Zuteilung der Ressourcen. Die Segmentierung stellt sich wie folgt dar: Mining Der Geschäftsbereich Mining umfasst die Bereitstellung von Rechenleistung für Krypto-Mining. Hardware & Sonstiges Der Geschäftsbereich Sonstiges umfasst insbesondere die Bereitstellung der erforderlichen Hardware für Krypto-Mining Aktivitäten sowie den Ausbau von stationären und mobilen Rechenzentren sowie Hosting-Leistungen. Die Bilanzierungsgrundsätze der Segmente sind grundsätzlich dieselben, die für die externe Rechnungslegung angewandt werden. Für Details wird auf den Abschnitt 3.8 "Grundsätze der Bilanzierung und Bewertung" verwiesen. Wichtigste finanzielle Ziel- und Steuerungsgrößen für die Northern Data Gruppe sind Umsatz sowie EBITDA. Geschäfte zwischen den Segmenten finden in unwesentlichem Umfang statt. Informationen bezüglich der Ergebnisse jedes berichtspflichtigen Segments sind nachstehend aufgeführt: scrollen
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In der Überleitungsspalte sind die aus Konsolidierungsvorgängen resultierenden Effekte ebenso enthalten wie die Beträge, die sich aus der unterschiedlichen Definition von Inhalten der Segmentposten im Vergleich zu den dazugehörigen Konzernposten ergeben. Die eliminierten Umsätze der Segmente, die mit anderen, ebenfalls konsolidierten Segmenten erzielt wurden, sind in der Überleitungsspalte zu den Umsatzerlösen erkennbar. Die Beträge in der Überleitungsspalte zum Konzern-EBIT beinhalten die Effekte aus erfolgswirksamen Konsolidierungsvorgängen, in denen Erträge und Aufwendungen bei zwei Partnern sich nicht in derselben Höhe oder derselben Periode gegenüberstehen. Im Folgenden werden Informationen auf Unternehmensebene im Einklang mit IFRS 8.31 ff. angegeben. Die Außenumsätze der Northern Data Gruppe gliedern sich anhand der geografischen Regionen (Sitz der einbezogenen Unternehmen) wie folgt auf. scrollen
Die Buchwerte der langfristigen Vermögenswerte teilen sich wie folgt auf. scrollen
Für die Darstellung der Informationen über geografische Regionen werden die Umsätze wie auch die langfristigen Vermögenswerte entsprechend dem Sitz der jeweiligen Gesellschaft der Northern Data angegeben. Die langfristigen Vermögenswerte je Region ergeben sich aus den langfristigen Vermögenswerten abzüglich aktiver latenter Steuern, Anteilen an anderen Unternehmen sowie sonstigen finanziellen Vermögenswerten. Aufgrund von konzerninternem Leistungsaustausch werden die Umsätze teils abweichend von dem geografischen Standort der langfristigen Vermögenswerte gelegt. Die Umsatzerlöse mit zwei Kunden aus dem Segment Mining machen annähernd TEUR 132.652 (Vorjahr TEUR 0) der Gesamterlöse des Konzerns aus. 7.8 Sonstige finanzielle Verpflichtungen Zum Stichtag bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen in Höhe von TEUR 254.588 (Vorjahr: TEUR 133.701). Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen beinhalten insbesondere kurzfristige Bestellobligos aufgrund von Hardwareverträgen. Zudem bestehen finanzielle Verpflichtungen aus geringwertigen bzw. kurzfristigen Miet- und Leasingverhältnissen mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr in Höhe von TEUR 354 (Vorjahr TEUR 205) und mit einer Restlaufzeit von einem bis fünf Jahre in Höhe von TEUR 972 (Vorjahr TEUR 399). Für finanzielle Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverhältnissen wird zudem auf die Erläuterung 6.8 "Finanzverbindlichkeiten" verwiesen. 7.9 Sonstige Sachverhalte Die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main prüfte eine Verdachtsanzeige der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) vom 10. Februar 2021 wegen angeblicher Marktmanipulation. Nach Prüfung der Anzeige und Stellungnahme des Unternehmens hat die Staatsanwaltschaft am 26. November 2021 die Vorermittlungen mangels Anfangsverdachts des strafbaren Verhaltens eingestellt. Mit Schreiben vom 26. November 2021 hat die BaFin eine weitere Stellungnahme abgegeben, in der sie erneut zu ihrem Vorwurf vorgetragen hat und ausführte, "Hinweise auf weitere Marktmanipulationen" zu erkennen. Die Staatsanwaltschaft hat diese neuerliche Eingabe wiederum geprüft, ohne dass sie bislang einen Anfangsverdacht bejaht hat. Es obliegt der Staatsanwaltschaft zu entscheiden, ob überhaupt Ermittlungen aufzunehmen sind oder ob auch dieser Stellungnahme keine Folge gegeben wird. Die Gesellschaft ist der Überzeugung, dass sich aus den genannten Sachverhalten kein Anfangsverdacht strafbaren Verhaltens ergibt und sich im Übrigen keine hinreichende Wahrscheinlichkeit einer Sanktionsverhängung ergibt. Dementsprechend wurde zum 31. Dezember 2021 keine Rückstellung in Bezug auf diese Sachverhalte gebildet. 7.10 Honorare und Dienstleistungen des Abschlussprüfers Gemäß § 315e Abs. 1 HGB i.V.m. § 314 Abs. 1 Nr.9 HGB sind die Honorare und Dienstleistungen für den Konzernabschlussprüfer wie folgt anzugeben: scrollen
Das Honorar für Abschlussprüfungsleistungen der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft bezog sich auf die Prüfung des Konzernabschlusses und des Jahresabschlusses der Gesellschaft, sowie verschiedene Jahresabschlussprüfungen ihrer Tochterunternehmen. 7.11 Aufstellung des Anteilsbesitzes der Northern Data AG nach § 313 Abs. 2 Nr. 1 bis 4 HGB scrollen
* Keine Angaben, da Le Groupe Berman Inc. ab
2020 vollständig Teil der Kelvin Emtech Inc. ist
7.12 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Februar 2022 Northern Data gab am 21. Februar 2022 bekannt, dass Dr. Mathias Dähn seine Tätigkeit als Finanzvorstand Ende Februar 2022 beendet. Christopher Yoshida übernahm die Leitung des Finanzresorts, neben seiner Tätigkeit als Präsident des Nordamerika-Geschäfts. März 2022 Northern Data ging im März 2022 eine Kooperation mit dem US-amerikanischen Bundesstaat Oklahoma und weiteren Partnern ein, um einen weiteren Rechenzentrumsstandort in Nordamerika zu etablieren. Geplant ist ein Standort mit einer Kapazität von bis zu 250 Megawatt, der dem HPC-Bereich dienen soll. Die vollständige Betriebsbereitschaft soll 2024 hergestellt sein. Durch die Nachtragsmeldungen ergeben sich keine Effekte auf den Konzernabschluss. Es sind keine weiteren wesentlichen konzernspezifischen Ereignisse oder Entwicklungen nach dem Stichtag des Konzernabschlusses bekannt, die zu einer wesentlichen Änderung des Ausweises oder Wertansatzes der einzelnen Vermögenswerte oder Schuldposten zum 31. Dezember 2021 geführt hätten. Mai 2022 Bedingt durch die seit Dezember 2021 sinkenden Kurse am Krypto-Währungsmarkt beschloss der Vorstand den gesamten Bestand an Kryptowährung im Mai 2022 zu veräußern. Seitdem wird die erzielte Vergütung in Kryptowährung für die erbrachte Rechenleistung täglich gewandelt, mit dem Ziel sicherzustellen, dass die Liquiditätsreserve stabil gehalten wird und das Cash- und Kostenmanagement stets überwacht wird. 7.13 Tag der Freigabe der Veröffentlichung Der Konzernabschluss wurde 29. August 2022 durch den Vorstand zur Veröffentlichung und zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat hat den Konzernabschluss am selben Tag genehmigt. 7.14 Versicherung der gesetzlichen Vertreter Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
Frankfurt am Main, den 29. August 2022 Aroosh Thillainathan, Vorstandsvorsitzender Stefan Sickenberger, Vorstand KonzernlageberichtGrundlagen des Konzerns Geschäftsmodell Die Northern Data Gruppe (im Folgenden auch Northern Data, Konzern oder Gruppe) mit Sitz in Frankfurt am Main entwickelt und betreibt globale Infrastrukturlösungen im Bereich High Performance Computing (HPC). Der Fokus liegt hierbei auf dem Mining von Kryptowährungen, der Bereitstellung von Hosting-Dienstleistungen und der dazu erforderlichen Hardware sowie dem Ausbau von stationären als auch mobilen Rechenzentren zur künftigen Entwicklung eines HPC-Geschäftsfeldes. Im Geschäftsjahr 2021 ist Northern Data im Rahmen der Bereitstellung von Rechenleistung für Krypto-Mining in den Krypto-Markt eingestiegen. Im Berichtsjahr beschäftigte die Gruppe hierfür im Durchschnitt 144 Mitarbeiter weltweit. Die wesentlichen Geschäftsaktivitäten der Northern Data Gruppe sind im Geschäftsjahr 2021 erstmalig in zwei Segmente unterteilt: scrollen
Mining Der Krypto-Mining Bereich bildet den Schwerpunkt des Geschäftsmodells im Berichtsjahr. Die Umsätze im Geschäftsbereich werden in erster Linie mit externen Kunden im Krypto-Mining-Bereich sowie direkt über einen Mining-Pool realisiert. Die Vergütung für die erzeugte Rechenleistung erfolgt im Wesentlichen in der entsprechenden Kryptowährung. Hardware & Sonstiges Das Angebot von Northern Data zielt darauf ab, sowohl stationäre als auch mobile Rechenzentren bei einem hohen Automationsgrad energieeffizient zu planen, zu errichten und zu betreiben. Eigene Software- und Hardware-Entwicklungen tragen dazu bei, den angestrebten hohen Automationsgrad und die gleichmäßige Auslastung der Rechenzentren zu erreichen. Die mobilen Rechenzentren der Gruppe sind Eigenentwicklungen, wohingegen die stationären Rechenzentren entweder selbst errichtet oder entsprechende Anlagen erworben werden. Bei Bedarf werden diese baulich an die Bedürfnisse von Northern Data angepasst. Die Rechenzentren befinden sich in Nordamerika und Europa. Northern Data beschafft, installiert und betreibt in ihren Rechenzentren Server-Hardware, die im Eigentum der Kunden ist oder der Northern Data Gruppe zuzurechnen ist. Das unterscheidet die Gruppe von Co-Location-Anbietern, die in ihren Rechenzentren Serverplätze für unterschiedliche Anwendungen ihrer Kunden vermieten. Das Geschäftsmodell von Northern Data ist durch den Design-to-Cost-Ansatz geprägt, bei dem die Kosten- und Energieeffizienz der Serverarchitektur im Vordergrund stehen. Northern Data berät ihre Kunden entsprechend bei der Auswahl der Hardware. Im Bereich Beschaffung arbeitet die Gruppe unter anderem mit bekannten Herstellern wie Gigabyte und AMD zusammen. Darüber hinaus hat die Gruppe im Geschäftsjahr 2021 weiter an der Entwicklung des HPC-Geschäftsfeldes gearbeitet. Beim HPC wird eine hohe Rechenleistung in kurzer Zeit erbracht. Anwendungsbereiche sind beispielsweise Krypto-Mining, Blockchain, künstliche Intelligenz, Big Data Analytics oder Rendering. Grundsätzlich stellt HPC ein Vielfaches an Rechenleistung und Speicherkapazität im Vergleich zu herkömmlichen Server-Systemen zur Verfügung. Dies geht mit einer erhöhten Wärmeentwicklung einher und erfordert daher ein besonderes Wärmemanagement. Die beim Betrieb der Rechenzentren von Northern Data erbrachte HPC-Rechenleistung basiert auf zwei verschiedenen Arten von Mikrochips, spezialisiert auf unterschiedliche Anwendungen: ASIC-Chips (Application-Specific Integrated Circuit) und GPUs (Graphic Processing Unit). Während ASIC-Chips von Northern Data ausschließlich für die Erzeugung der Rechenleistung für die Bitcoin-Blockchain verwendet werden, dienen GPUs dem Altcoin-Mining, sind aber auch für Anwendungen der Künstlichen Intelligenz, Big Data Analytics oder Rendering geeignet. Mit dem Abschluss der Akquisitionen der Decentric Europe B.V., Amsterdam, Niederlande ("Decentric") und Bitfield N.V., Den Haag, Niederlande (vormals Bitfield AG, Hofheim am Taunus) ("Bitfield") im August und Oktober 2021 hat die Gruppe aktuell - im Zuge der Entwicklung des zukunftsorientierten HPC-Geschäftsfeldes - einen hohen Fokus auf der Bereitstellung von Rechenleistung für Krypto-Mining, hierbei auch unter Verwendung eigener Hardware. Aufgrund der erstmaligen Segmentierung der Geschäftsbereiche werden keine Angaben zu Vergleichszahlen gemacht. Konzernhistorie Die Northern Bitcoin AG als Vorgängerin der Northern Data AG war in den Jahren 2018 und 2019 im Bereich Bitcoin-Mining tätig. Die Geschäftstätigkeit umfasste im Wesentlichen den Ausbau und Betrieb der Infrastruktur für Bitcoin-Mining. Im Geschäftsjahr 2020 erfolgte der Zusammenschluss der Whinstone US, Inc., Rockdale, Texas, USA, und der Northern Data AG. Die Whinstone US, Inc. agierte als Betreiber von auf Blockchain-Anwendungen wie Bitcoin-Mining spezialisierter Datacenter und hatte bereits Ende 2019 begonnen, in den Aufbau eines skalierbaren Rechenzentrums zu investieren. Durch den Zusammenschluss der Whinstone US, Inc. und der Northern Data AG ist die Northern Data Gruppe mit der Northern Data AG als Konzernmuttergesellschaft im Geschäftsjahr 2020 entstanden. Nach dem Zusammenschluss mit der Whinstone US, Inc. wurde seitens Northern Data in den Ausbau des HPC-Rechenzentrums in Rockdale, Texas, USA, insbesondere für Kundenanwendungen im Bereich Blockchain und Bitcoin-Mining investiert, mit dem Ziel, Wettbewerbsvorteile aus niedrigen Betriebskosten zu erlangen. Ferner wurde das Geschäftsmodell weiterentwickelt und ein Profit-Share-Modell 1 im Rahmen der Hosting-Dienstleistungen entwickelt. Im Verlauf der zweiten Jahreshälfte 2020 wurden erstmalig Umsätze aus den Kundenbeziehungen der Whinstone US, Inc. realisiert. Darüber hinaus begann Northern Data im Jahr 2020 eigene Rechenzentren in Europa aufzubauen. Im Dezember 2020 wurden ferner Hardwareliefer- und Dienstleistungsverträge mit den Gesellschaften Decentric und Bitfield abgeschlossen. Decentric war ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der Block.one Gruppe, die zum 31. Dezember 2020 3,2 Prozent an der Northern Data Gruppe hielt. Die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft bestand in der Erzeugung von Rechenleistung mit Hilfe von GPU- Servern für Krypto-Mining und andere HPC-Anwendungen. Bitfield wurde zum Stichtag zu 27,1 Prozent von der Block.one Gruppe, zu 13,0 Prozent von der zu Christian Angermayer zugehörigen Apeiron Investment Gruppe Limited und zu 2,9 Prozent direkt von Marco Beckmann bzw. zu 12,9 Prozent von der zu Marco Beckmann zugehörigen Beckmann Capital GmbH gehalten. Christian Angermayer und Marco Beckmann waren zum 31. Dezember 2020 zu 16,7 Prozent bzw. 19,9 Prozent mittels der Gesellschaften Apeiron Investment Gruppe Limited und Cryptology Asset Gruppe P.L.C. bzw. BlackMars GmbH und Singularity AG an der Northern Data Gruppe beteiligt. Bitfield ist auf die Bereitstellung von Rechenleistung für Bitcoin-Mining fokussiert. Die Rechenleistung wird mittels ASIC-Minern erzeugt und in Bitcoins entlohnt. Die genannten Verträge umfassten insbesondere Hardware-Lieferverträge sowie Dienstleistungsverträge zum Betrieb der gelieferten Hardware. Trotz jeweils beidseitiger Erfüllung aller diesbezüglichen vertraglichen Verpflichtungen fand 2020 aufgrund der Einschätzung von Northern Data, dass die Kriterien für einen Vertrag i.S.d. IFRS 15.9 nicht erfüllt waren, und mangels des wirtschaftlichen Kontrollübergangs zum 31. Dezember 2020 keine Umsatzrealisierung mit diesen Gesellschaften über die Hardwarelieferungen statt. Ebenso fand trotz beidseitiger Erfüllung aller diesbezüglichen vertraglichen Verpflichtungen keine Umsatzrealisierung aus Dienstleistungen an Bitfield statt. Im Geschäftsjahr 2021 erfolgte die Auslieferung weiterer Hardwareeinheiten an Decentric und Bitfield, die durch die Northern Data Gruppe sukzessive im Betrieb genommen wurden. Die erzeugte Rechnerleistung wurde von den Gesellschaften vereinnahmt und an den jeweiligen Mining-Pool veräußert. Als Vergütung erhielten die Gesellschaften Bitcoins bzw. Ethereum. Im dritten Quartal 2021 erfolgte die Übernahme der Gesellschaften mit dem Ziel, in das Mining-Geschäft einzusteigen und an den Gesamtgewinnen aus Bereitstellung der Rechenleistung partizipieren zu können. Durch den Erwerb fand insbesondere der Übergang des rechtlichen Eigentums der den Gesellschaften zur Verfügung gestellten Hardware zwischen Northern Data und diesen Gesellschaften statt. Infolge der Transaktionen stand der Northern Data Gruppe im Nachgang das volle Ertragspotenzial aus den Aktivitäten der Gesellschaften zu. Im März 2021 wurde mit dem Erwerb der Hydro66 Gruppe die Übernahme eines Rechenzentrumsstandort in Boden, Schweden, abgeschlossen und in der Folge die Rechenkapazitäten weiter ausgebaut. Im Mai 2021 fand die Veräußerung der Whinstone US, Inc. an die Riot Blockchain Inc., USA statt. Unternehmensführung Vorstand Die Northern Data AG wird durch den Vorstand geführt. Die strategische Entwicklung des Konzerns erfolgt in enger Abstimmung mit dem Aufsichtsrat. Der Aufsichtsrat ist über die neuen Strategien sowie Chancen und Risiken von dem Vorstand stets in Kenntnis gesetzt. Der Vorstand ist für die strategische Entwicklung sowie erfolgreiche Geschäftsführung von Northern Data verantwortlich. Im Geschäftsjahr 2021 bestand der Vorstand aus drei Mitgliedern - dem Vorstandsvorsitzenden (CEO) Aroosh Thillainathan, Betriebsvorstand (COO) Stefan Sickenberger und Finanzvorstand (CFO) Dr. Mathias Dähn. Seit März 2022 besteht der Vorstand aus zwei Mitgliedern - Aroosh Thillainathan und Stefan Sickenberger. Aufsichtsrat Der Aufsichtsrat dient als Überwachungsorgan des Vorstands und besteht aus drei Mitgliedern: Dr. Tom Oliver Schorling (Vorsitzender), Hermann-Josef Lamberti und Dr. Bernd Hartmann. Konzernstruktur An der Spitze des Konzerns steht die Northern Data AG. Sie nimmt Aufgaben der Konzernführung in den Bereichen Finanzen, Investor Relations, Controlling, Recht und Compliance sowie Einkauf und Personal wahr. Zudem sind zentrale Führungs- und Verwaltungsfunktionen für die Gruppe in der Northern Data AG integriert und es erfolgt der Vertrieb von Rechenleistung. Zur Northern Data Gruppe gehören die folgenden wesentlichen Tochtergesellschaften (Stand 31. Dezember 2021): scrollen
Die US-amerikanische Tochtergesellschaft Whinstone US, Inc., die das HPC-Rechenzentrum am Standort Rockdale/Texas betreibt, wurde mit Wirkung zum 26. Mai 2021 an die in den USA ansässige Riot Blockchain Inc. verkauft und ist aus dem Konsolidierungskreis der Northern Data Gruppe ausgeschieden. Forschung und Entwicklung Die Northern Data Gruppe bewegt sich in einem stark innovationsgetriebenen Umfeld, daher sind die aktiv betriebene Forschung und Entwicklung entscheidend für den Geschäftserfolg. Forschung und Entwicklung finden insbesondere in den Bereichen Software und Hardware sowie bei Planung, Entwicklung und Bau von Rechenzentren statt. Das Ziel der Aktivitäten ist die zeitliche Optimierung der Setup- und Betriebsprozesse. Durch eine stärkere prozessoptimierte Digitalisierung und Benutzerführung sowie durch die softwareseitige Optimierung der eingesetzten Hardware sollen sowohl die Stromnutzung als auch die Rechenleistung umgebungsspezifisch angepasst werden. Außerdem wird an den Kühlungskonzepten gearbeitet, um die sogenannte "Power Usage Effectiveness" (PUE), die ein Maß für die Energieeffizienz von Rechenzentren darstellt, permanent zu verbessern. Ebenso werden mobile Rechenzentren weiterentwickelt. Hier geht es beispielsweise um den Einsatz erneuerbarer Rohstoffe (wie Holz) wie auch um die Prozessoptimierung im Bereich Deployment und Automatisierung von Arbeiten. Die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen beliefen sich im Geschäftsjahr 2021 auf insgesamt TEUR 2.775 (Vorjahr TEUR 195). Wirtschaftsbericht Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen Die Weltwirtschaft erholte sich laut Internationalem Währungsfonds (IWF) trotz des Auftretens immer neuer Varianten des COVID-19-Virus im Gesamtjahr 2021. Nach einem über den Erwartungen liegenden Jahresauftakt verringerte sich die Dynamik des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) ab dem zweiten Quartal mit zunehmenden Infektionen in vielen Schwellen- und Entwicklungsländern sowie durch Unterbrechungen in den globalen Lieferketten. 3 Die Lieferunterbrechungen hielten im zweiten Halbjahr an und bremsten die weltweite Produktion, insbesondere in Europa und den Vereinigten Staaten. Das Auftreten neuer Virusvarianten belastete zusätzlich, ebenso wie die infolge steigender Energie-, Rohstoff- und Transportpreise zunehmende Inflation. 4 Für das Gesamtjahr 2021 betrug das weltweite BIP-Wachstum laut IWF 6,1 Prozent. 5 Laut Marktforschungsunternehmen Intersect360 Research verzeichnete der globale Markt für High Performance Computing nach dem Pandemie-bedingten Rückgang des Vorjahres 2021 eine Markterholung durch wieder anziehende Nachfrage. Abhängig von COVID-19-Effekten, Lieferverzögerungen und der Entwicklung im Exascale- Computing wuchs der HPC-Markt nach Ansicht von Intersect360 Research 2021 um 5,2 Prozent 6. Zuvor war noch ein Wachstum vom 16,4 Prozent erwartet worden. In den kommenden fünf Jahren wird die HPC- und KI-Ausbildung wieder ein stabiles Wachstumsniveau erreichen. Die erwartete durchschnittliche Wachstumsrate beläuft sich auf 7,7 Prozent. 2021 bestimmte das sogenannte Flipping die Diskussion um die beiden größten Kryptowährungen, Bitcoin und Ethereum, also die Verdrängung von Bitcoin als wertvollstes Asset im Krypto-Universum durch Ethereum. Unterdessen setzten sich Kryptowährungen als etablierte Asset-Klasse weiter durch. Die US-Krypto-Börse Coinbase war ab April 2021 als erste Bitcoin-Handelsplattform ein börsennotiertes Unternehmen. Ebenso historisch war im Juni 2021 die Anerkennung von Bitcoin als offizielle Landeswährung im lateinamerikanischen Land El Salvador. In China folgte auf das Mining-Verbot im Juni unterdessen im September 2021 ein sogenanntes Krypto-Transaktionsverbot. Dem Mining-Verbot in China folgten Investitionen US-amerikanischer sowie kanadischer Mining-Unternehmen und der damit verbundene Aufstieg der USA zur weltweit größten Krypto-Nation. 7 Insgesamt wuchs die Marktkapitalisierung aller vorhandenen Kryptowährungen gegenüber dem Ende des Vorjahres weiter an und stieg auf USD 2.211 Mrd. zum 31. Dezember 2021. Der Aufschwung unterlag dabei der Kryptowährungen eigenen Volatilität. So startete der Bitcoin 2021 mit einem Kurs von TUSD 30/BTC und erreichte bis Mitte April bei mehr als TUSD 64/BTC ein neues Allzeithoch. Insbesondere aufgrund des Mining-Verbots in China sank der Bitcoinkurs bis auf TUSD 30/BTC am 20. Juli 2021. Die Erholung der Bitcoin-Notierungen im weiteren Jahresverlauf bis auf TUSD 67/BTC war nicht nachhaltig. Der Bitcoin beendete das Jahr 2021 mit einem Schlusskurs von rund TUSD 46/BTC. Seit Anfang 2022 sank der BTC-Kurs von TUSD 46/BTC auf TUSD 20/BTC zum 30. Juni 2022. 8
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https://www.imf.org/-/media/Files/Publications/WEO/2021/October/English/text.ashx
Die zweitgrößte Kryptowährung Ethereum entwickelte sich im Jahr 2021 besser als der Bitcoin und stieg von rund USD 730/ETH zu Jahresbeginn bis auf einen neuen Rekordwert von über USD 4.800/ETH Anfang November 2021. Wachstumstreiber bei Ethereum waren neben dem verstärkten Interesse institutioneller Investoren infolge der verbesserten Handelbarkeit in Form von Futures und ETFs die praktischen Anwendungsfälle der Ethereum-Blockchain, beispielsweise mit Non-Fungible Tokens (NFTs). Positiv wirkte sich auch mit dem sogenannten "London-Upgrade" das Ethereum Improvement Protocol EIP-1559 aus, das ein Schritt zur Senkung des Energiebedarfs von Ethereum ist. Bis zum 31. Dezember 2021 verringerte sich der Ethereum-Kurs infolge der allgemeinen Korrektur auf rund USD 3.700/ETH. 9 Der ETH-Kurs entwickelte sich 2022 analog zum BTC-Kurs und belief sich auf ca. USD 1.100/ETH zum 30.Juni 2022. 10 Geschäftsverlauf Die Northern Data Gruppe befand sich im Geschäftsjahr 2021 weiterhin in der Markterschließungs- und Etablierungsphase. Diese zeichnet sich durch die Errichtung von Rechenzentren sowie die Rekrutierung qualifizierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Akquise neuer Kunden aus. Parallel dazu expandierte die Gruppe im Berichtszeitraum weiter durch die Akquisition von Gesellschaften, die sich bereits am Markt befinden, wie auch durch die Neugründung eigener Tochtergesellschaften. Wichtige Schritte in der Berichtsperiode waren hierbei die Errichtung und Erweiterung der Rechenzentren in Nordamerika, der weitere Ausbau eines "Distributed-Computing-Clusters" an Standorten in den Niederlanden, Skandinavien, Deutschland und Kanada, die Übernahme der britisch-schwedischen Hydro Gruppe und der Bitfield Gruppe wie auch Decentric sowie die Vereinbarung von weiteren Forschungs- und Technologiepartnerschaften. Im Geschäftsjahr 2021 stellte Northern Data ihr Geschäftsmodell von einem Mega-Site-Ansatz auf einen Multi-Site-Ansatz um. Dadurch ist Northern Data künftig in der Lage, auch in Zeiten einer weltweiten Pandemie zeitgleich Rechenzentren in verschiedenen Regionen und Ländern mit unterschiedlichen Teams sowie lokalen Lieferanten zu entwickeln und aufzubauen. Das Ziel ist dabei, die pandemiebedingten Einflüsse auf die Geschäftstätigkeit der Northern Data Gruppe so gering wie möglich zu halten. Im März 2021 baute Northern Data ihre Kapazitäten mit dem Erwerb der Hydro66 Gruppe und der damit verbundenen Übernahme eines Rechenzentrumsstandort in Boden, Schweden, weiter aus. Das Rechenzentrum dient der Nutzung der eigenen GPU-basierten-High-Performance-Computing-Hardware der Northern Data Gruppe. Zur Finanzierung der beschleunigten Expansion mit Fokus auf wertsteigernde HPC-Dienstleistungen veräußerte Northern Data im Mai 2021 ihre US-amerikanische Tochtergesellschaft Whinstone US, Inc. an Riot Blockchain Inc., einen in den USA ansässigen börsennotierten Bitcoin-Miner. Der Transaktionserlös soll für den weiteren Ausbau der sechs bestehenden bzw. in Bau befindlichen HPC-Standorte in Kanada, Deutschland, den Niederlanden und Skandinavien dienen. Im Mai 2021 hat Northern Data einen Vertrag über umfangreiche Lieferungen von Mining-Equipment an das kanadische Blockchain-Technologie-Unternehmen Digihost Technology Inc. geschlossen.
9 https://coinmarketcap.com/charts/
Im Laufe des Geschäftsjahres 2021 wurden neben Lieferungen an zwei zusätzliche Kunden weitere Hardware-Einheiten an die Gesellschaften Decentric und Bitfield geliefert und sukzessive in Betrieb genommen. Im ersten Halbjahr 2021 erhielten die Gesellschaften die Vergütung in Kryptowährung für die an die jeweiligen Pools gelieferte Rechnerleistung. Beide Gesellschaften konnten bereits im ersten Halbjahr 2021 Erträge aus der Bereitstellung von Rechenleistung für das Mining von Kryptowährungen erwirtschaften. Ein endgültiger Vertrag über den Betrieb der Hardware von Decentric durch Northern Data wurde anders als ursprünglich vorgesehen nicht abgeschlossen. Im dritten Quartal 2021 erfolgte die Übernahme der Gesellschaften mit dem Ziel, in das Mining-Geschäft einzusteigen und an den Gesamtgewinnen aus Bereitstellung der Rechenleistung partizipieren zu können. Durch den Erwerb fand unter anderem die Übereignung der zuvor durch Northern Data an die Gesellschaften ausgelieferten Hardware statt. Infolge der Akquisitionen von Decentric und Bitfield kam es im Geschäftsjahr 2021 zu keiner Umsatzlegung aus der Lieferung von Mining-Hardware und den vereinbarten Dienstleistungen, u. a. dem Betrieb der Hardware. Im Laufe des Jahres 2021 wurden außerdem zwei weitere Sites in Norwegen an den Standorten Notodden und Aurland fertiggestellt. Das strategische Wachstumsprojekt des "Distributed-Computing-Clusters", einer cloudbasierten GPU-HPC-Lösung für Anwendungsfälle wie künstliche Intelligenz, Deep-/Machine Learning, Big-Data-Analyse oder dem Rendering von CGI-Projekten (Computer Generated Imagery) wurde an den Standorten Deutschland, Niederlande, Norwegen und Schweden weiter vorangetrieben. Mit dieser neuen Lösung beabsichtigt Northern Data ihre bisherigen Aktivitäten in den Bau- und Betriebsbereichen von Rechenzentren sowie Managed-Services-Leistungen um das Feld eines Cloud-Anbieters für den HPC-Massenmarkt und rechenintensive Enterprise-Kunden zu erweitern. Dieses Projekt nimmt weiterhin einen vorrangigen Fokus der Teams innerhalb von Northern Data ein. Im Bereich "Pod Engineering" realisierte Northern Data eine neue, modulare Bauweise von Rechenzentren in mobilen Containern inklusive Kühlung durch Außenluft. Nach Abschluss der Testphase startete Northern Data im Geschäftsjahr 2021 die Produktion von 51 Exemplaren der neuen Pod-Generation, um die sofortige Lieferbarkeit der neuen Lösung für mobile Datacenter zu ermöglichen. Für wesentliche Ereignisse nach der Berichtsperiode wird auf den Konzernanhang verwiesen. Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage Die Vergleichbarkeit der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der aktuellen Berichtsperiode mit den entsprechenden Vergleichsperioden des Vorjahres ist nur eingeschränkt möglich, da sich durch die Erstkonsolidierung der erworbenen und neu gegründeten Tochtergesellschaften und eine Umstellung des Geschäftsmodells neue Grundlagen ergeben haben. Vermögenslage Aufgrund der Erstkonsolidierung der erworbenen und neu gegründeten Tochtergesellschaften haben sich nahezu alle Vermögens- und Schuldposten sowie die Bilanzsumme im Vergleich zum Stichtag des Vorjahres deutlich erhöht. Sie sind demzufolge nur bedingt mit dem Vorjahr vergleichbar. Auf der Aktivseite werden mit TEUR 460.675 (Vorjahr: TEUR 407.562) langfristige Vermögenswerte bilanziert. Die immateriellen Vermögenswerte betragen in Summe TEUR 85.636 (Vorjahr: TEUR 138.163), die Sachanlagen betragen in Summe TEUR 354.573 (Vorjahr: TEUR 234.201). Die langfristigen immateriellen Vermögenswerte beinhalten im Wesentlichen den zum langfristigen Halten bestimmten Bestand an Kryptowährungen (TEUR 59.419; Vorjahr: TEUR 0) und die aus der Erstkonsolidierung der Kelvin Emtech Gruppe und Hydro Gruppe resultierenden Goodwills nach Berücksichtigung des Wertminderungsbedarfs (TEUR 1.008 bzw. TEUR 19.090). Bei der Entwicklung der Sachanlagen stehen den Zugängen aus Investitionen (TEUR 200.405) und Erstkonsolidierung der Hydro Gruppe (TEUR 10.456) im Wesentlichen Abgänge aus der Entkonsolidierung der Whinstone US, Inc. in Höhe von TEUR 54.177 gegenüber. Es wird auf die einschlägigen Ausführungen im Abschnitt Geschäftsmodell und Konzernhistorie verwiesen. Darüber hinaus werden unter den langfristigen Vermögenswerten Nutzungsrechte aus Leasingverträgen (TEUR 8.908; Vorjahr: TEUR 12.933) ausgewiesen. Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte beinhalten hauptsächlich geleistete Kautionen. Die kurzfristigen Vermögenswerte belaufen sich auf TEUR 338.093 (Vorjahr: TEUR 95.015). Sie beinhalten vor allem liquide Mittel (TEUR 221.597; Vorjahr: TEUR 73.862) sowie sonstige kurzfristige Vermögenswerte (TEUR 102.484; Vorjahr: TEUR 6.702). Die sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte (TEUR 102.484; Vorjahr: TEUR 6.702) beinhalten zum Stichtag vor allem Forderungen, die im Zusammenhang mit dem Verkauf der Whinstone stehen (TEUR 52.749; Vorjahr: TEUR 0), Umsatzsteuerforderungen (TEUR 20.176; Vorjahr: TEUR 5.760) sowie den zum Stichtag kurzfristig gehaltenen Anteil an Kryptowährungen (TEUR 18.799; Vorjahr: TEUR 58). Die aktiven latenten Steuern in Höhe von TEUR 8.401 resultieren im Wesentlichen aus der Erstkonsolidierung der Decentric Europe B.V. Auf der Passivseite werden das Konzerneigenkapital in Höhe von TEUR 612.269 (Vorjahr: TEUR 176.525) sowie die kurz- und langfristigen Schulden in Höhe von insgesamt TEUR 186.499 (Vorjahr: TEUR 326.052) ausgewiesen. Nach den in der Berichtsperiode durchgeführten Kapitalerhöhungsmaßnahmen und aufgrund des erwirtschafteten Ergebnisses hat sich das Eigenkapital weiter erhöht. Bezüglich der Einzelheiten zu den Kapitalerhöhungsmaßnahmen wird auf die Ausführungen zur Finanzlage bzw. auf den Konzernanhang verwiesen. Die kurz- und langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten betragen insgesamt TEUR 106.347 (Vorjahr: TEUR 79.684). Sie beinhalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (TEUR 20.410, Vorjahr: TEUR 20.246), Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern und Dritten (insgesamt TEUR 76.891; Vorjahr: TEUR 27.566) sowie Leasingverbindlichkeiten (TEUR 9.046, Vorjahr: TEUR 14.771). Die sonstigen Verbindlichkeiten gegenüber Dritten (TEUR 12.850, Vorjahr: TEUR 219.975) sind überwiegend kurzfristig (TEUR 12.497; Vorjahr: TEUR 217.938) und resultieren im Wesentlichen aus erhaltenen Anzahlungen (TEUR 4.535; Vorjahr: TEUR 213.346) sowie Kautionen (TEUR 5.030; Vorjahr: TEUR 0). Der Rückgang in den sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten ist auf die Konsolidierung der Decentric wie auch der Bitfield Gruppe zurückzuführen. Die Ertragsteuerverbindlichkeiten belaufen sich auf TEUR 33.584 (Vorjahr: TEUR 7.131). Die passiven latenten Steuern resultieren überwiegend aus der Währungsumrechnung, temporären Differenzen im Rahmen der Bilanzierung von Aufwendungen im Zusammenhang mit Eigenkapitalbeschaffungsmaßnahmen sowie der Aufdeckung stiller Reserven im Rahmen der Erstkonsolidierung der Kelvin Emtech Gruppe. Sie belaufen sich zum Stichtag auf insgesamt TEUR 8.133 (Vorjahr: TEUR 14.354). Der Rückgang der passiven latenten Steuern ist insbesondere auf die Entkonsolidierung der Whinstone zurückzuführen. Finanzlage Folgende Kapitalbeschaffungs- bzw. Finanzierungsmaßnahmen wurden im Berichtszeitraum durchgeführt. Unter teilweiser Verwendung des am 10. November 2020 von der ordentlichen Hauptversammlung beschlossenen und am 8. Dezember 2020 in das Handelsregister eingetragenen genehmigten Kapitals 2020/II wurde im Dezember 2020 eine Grundkapitalerhöhung gegen Bareinlage um EUR 900.000 begonnen und im Januar 2021 abgeschlossen. Sie wurde am 23. Dezember 2020 beim Amtsgericht Frankfurt am Main angemeldet, die Eintragung im Handelsregister erfolgte am 6. Januar 2021. Der bereits im Dezember 2020 erhaltene Bruttoerlös aus der Kapitalerhöhung betrug rund TEUR 52.470. Der Betrag war zum 31. Dezember 2020 im Eigenkapital unter dem Posten "zur Durchführung der beschlossenen Kapitalerhöhung geleistete Einlagen" ausgewiesen. Mit der Eintragung im Handelsregister am 6. Januar 2021 erfolgte eine Umbuchung in das gezeichnete Kapital, der Restbetrag von TEUR 51.570 wurde in die Kapitalrücklage eingestellt. Aufgrund der am 30. August 2019 in Fassung des Beschlusses der Hauptversammlung vom 30. Dezember 2019 beschlossenen bedingten Erhöhung des Grundkapitals (Bedingtes Kapital 2019/I) sind im Januar 2021 im Zusammenhang mit der Bedienung der Wandelanleihe Bezugsaktien im Nennwert von EUR 1.750 ausgegeben worden. Das Grundkapital der Northern Data AG erhöhte sich dadurch auf EUR 15.541.434. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Nennwert der emittierten Aktien und dem darauf entfallenden Wert der Wandelanleihe (insgesamt TEUR 12) wurde in die Kapitalrücklage eingestellt. Im Rahmen des Zusammenschlusses mit der Northern Data Services (UK) Limited (Hydro66 UK Ltd.) wurde im März 2021 eine Sachkapitalerhöhung durchgeführt. Dabei wurde aufgrund der von der Hauptversammlung vom 10. November 2020 erteilten Ermächtigung die Erhöhung des Grundkapitals um EUR 338.273 auf EUR 15.879.707 durchgeführt, und zwar durch die Ausgabe von 338.273 Stück auf den Inhaber lautenden Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von jeweils EUR 1,00. Zur Zeichnung zugelassen wurden die Gesellschafter der Hydro66 UK Ltd. gegen Einbringung ihrer jeweiligen Geschäftsanteile an der Hydro66 UK Ltd. Die Kapitalerhöhung wurde im ersten Quartal 2021 in voller Höhe von EUR 338.273 gegen Sacheinlage vollzogen. Die Sacheinlagen wurden durch Übertragung sämtlicher Geschäftsanteile an die Northern Data AG mit Eintragung im Handelsregister am 9. März 2021 geleistet. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem beizulegenden Zeitwert (Börsenkurs) zum Transaktionszeitpunkt und dem Nennwert der emittierten Aktien (insgesamt TEUR 32.227) wurde in die Kapitalrücklage eingestellt. Unter teilweiser Ausnutzung des am 10. November 2020 von der ordentlichen Hauptversammlung beschlossenen und am 16. März 2020 in das Handelsregister eingetragenen genehmigten Kapitals 2020/II wurde im April 2021 eine Grundkapitalerhöhung gegen Bareinlage um EUR 563.968 auf EUR 16.443.675 durchgeführt. Der Bruttoerlös aus der Kapitalerhöhung betrug rund TEUR 58.575. Der den Nennwert der emittierten Aktien übersteigende Betrag (insgesamt TEUR 58.011) wurde in die Kapitalrücklage eingestellt. Im Rahmen des Zusammenschlusses mit der Decentric Europe B.V. wurde im August 2021 eine Sachkapitalerhöhung durchgeführt. Unter teilweiser Ausnutzung des am 28. April 2021 von der Hauptversammlung beschlossenen und am 26. Juli 2021 in das Handelsregister eingetragenen genehmigten Kapitals 2021 wurde im August 2021 eine Grundkapitalerhöhung gegen Sacheinlage um EUR 2.306.294 auf EUR 18.749.969 durchgeführt, und zwar durch die Ausgabe von 2.306.294 Stück auf den Inhaber lautenden Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von jeweils EUR 1,00. Zur Zeichnung zugelassen wurde die Gesellschafterin der Decentric Europe B.V. gegen Einbringung ihrer Geschäftsanteile an der Decentric Europe B.V. Die Sacheinlage wurde durch Übertragung sämtlicher Geschäftsanteile an die Northern Data AG mit Eintragung im Handelsregister am 14. September 2021 geleistet. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem beizulegenden Zeitwert (Börsenkurs) zum Transaktionszeitpunkt und dem Nennwert der emittierten Aktien (insgesamt TEUR 165.131) wurde in die Kapitalrücklage eingestellt. Im Zuge der bilanziellen Abbildung des Erwerbs der Decentric Europe B.V. wurde die Kapitalrücklage um TEUR 165.718 herabgesetzt (siehe Konzernanhang). Im Rahmen des Zusammenschlusses mit der Bitfield N.V. wurden im Zeitraum von Oktober bis Dezember 2021 zwei Sachkapitalerhöhungen durchgeführt. Unter teilweiser Ausnutzung des am 28. April 2021 von der Hauptversammlung beschlossenen und am 26. Juli 2021 in das Handelsregister eingetragenen genehmigten Kapitals 2021 wurde am 19. Oktober 2021 eine Grundkapitalerhöhung gegen Sacheinlage um EUR 4.490.142 auf EUR 23.240.111 durchgeführt, und zwar durch die Ausgabe von 4.490.142 Stück auf den Inhaber lautenden Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von jeweils EUR 1,00. Zur Zeichnung zugelassen wurden die Gesellschafter der Bitfield N.V. gegen Einbringung ihrer Geschäftsanteile an der Bitfield N.V. Die Sacheinlagen wurden durch Übertragung sämtlicher Geschäftsanteile an die Northern Data AG mit Eintragung im Handelsregister am 2. November 2021 geleistet. Ferner wurde unter teilweiser Ausnutzung des am 28. April 2021 von der Hauptversammlung beschlossenen und am 26. Juli 2021 in das Handelsregister eingetragenen genehmigten Kapitals 2021 am 6. Dezember 2021 eine Grundkapitalerhöhung gegen Sacheinlage um EUR 575.403 auf EUR 23.815.514 durchgeführt, und zwar durch die Ausgabe von 575.403 Stück auf den Inhaber lautenden Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von jeweils EUR 1,00. Zur Zeichnung zugelassen wurden die Gesellschafter der Bitfield N.V. gegen Einbringung ihrer Geschäftsanteile an der Bitfield N.V. Die Sacheinlagen wurden durch Übertragung sämtlicher Geschäftsanteile an die Northern Data AG mit Eintragung im Handelsregister am 15. Dezember 2021 geleistet. Der im Rahmen der vorgenannten Kapitalerhöhungen entstandene Unterschiedsbetrag zwischen dem beizulegenden Zeitwert (Börsenkurs) zum Transaktionszeitpunkt und dem Nennwert der emittierten Aktien (insgesamt TEUR 297.677) wurde in die Kapitalrücklage eingestellt. Im Zuge der bilanziellen Abbildung der Transaktion wurde die Kapitalrücklage um TEUR 253.869 herabgesetzt (siehe Konzernanhang). Der Bestand an liquiden Mitteln beträgt zum Stichtag TEUR 221.597 (Vorjahr: TEUR 73.862). Der Cashflow aus der laufenden Tätigkeit beträgt TEUR 88.066 (Vorjahr: TEUR 183.484). Der Cashflow im Geschäftsjahr 2021 ist geprägt durch Einzahlungen für die bis zum Bilanzstichtag erbrachten Leistungen sowie veräußerte Kryptowährungen. Andererseits erfolgten im Geschäftsjahr Auszahlungen an Lieferanten für die Hardwarelieferungen und Auszahlungen für diverse bezogene Vorleistungen. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit (TEUR 126.618; Vorjahr: TEUR -211.577) beinhaltet im Wesentlichen die Einzahlungen aufgrund des Verkaufs der Anteile an der Riot Blockchain, Inc. (TEUR 328.007; Vorjahr: TEUR 0) sowie die in der Berichtsperiode vorgenommenen Investitionen in Sachanlagen (TEUR -200.334; Vorjahr: TEUR -216.139). Die Investitionen in das Sachanlagevermögen betreffen vorwiegend den Bau von Rechenzentren und die geleisteten Anzahlungen für Hardware. Den Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis (TEUR - 35.689; Vorjahr: Einzahlungen aus Zugängen TEUR 8.297) stehen Einzahlungen aus Abgängen aus dem Konsolidierungskreis (TEUR 34.613; Vorjahr: TEUR 0) gegenüber. Der negative Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit (TEUR -69.033; Vorjahr: TEUR 99.058) resultiert im Geschäftsjahr 2021 im Wesentlichen aus Barkapitalerhöhungen (TEUR 58.575; Vorjahr: TEUR 104.172), denen Auszahlungen aus der Tilgung von Leasing- und Darlehensverbindlichkeiten (insgesamt TEUR -27.866; Vorjahr: TEUR -18.189) und Auszahlungen aus der Tilgung von Finanzverbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern (TEUR - 89.930; Vorjahr: TEUR -3.020) gegenüberstehen. Der Finanzmittelbestand (TEUR 221.597; Vorjahr: TEUR 73.861) setzt sich aus Guthaben bei Kreditinstituten abzüglich jederzeit fälliger Bankverbindlichkeiten zusammen. Ertragslage Northern Data weist einen Konzernumsatz von TEUR 189.860 (Vorjahr: TEUR 16.377) sowie ein EBITDA von TEUR 320.058 (Vorjahr: TEUR -12.345) aus. Die Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2021 in Höhe von TEUR 189.860 (Vorjahr: TEUR 16.377) resultieren im Wesentlichen aus der Bereitstellung von Rechenleistung für Krypto-Mining (TEUR 110.657; Vorjahr: TEUR 0), Verkäufen von Hardware (TEUR 52.113; Vorjahr: TEUR 0) und Hosting- und HPC-Dienstleistungen (TEUR 12.512; Vorjahr: TEUR 11.348). Die hierfür bezogenen Vorleistungen werden unter dem Materialaufwand (TEUR 76.319; Vorjahr: TEUR 10.285) ausgewiesen. Die sonstigen Erträge (TEUR 302.961; Vorjahr: TEUR 2.401) resultieren im Geschäftsjahr im Wesentlichen aus dem Entkonsolidierungsergebnis der Whinstone US, Inc. (TEUR 159.451) sowie Erstattungen aus Stromverträgen der Whinstone US, Inc. (TEUR 104.453) für nicht abgenommene Strom-Einheiten. Der Anstieg des Personalaufwands um TEUR 13.622 auf TEUR 19.169 (Vorjahr: TEUR 5.547) resultiert vorwiegend aus dem Zugang neuer Gesellschaften sowie aus dem Wachstum der Gruppe. Die sonstigen Aufwendungen (TEUR 77.275; Vorjahr: TEUR 15.291) beinhalten im Wesentlichen Rechts- und Beratungskosten (TEUR 26.244; Vorjahr: TEUR 5.647), die Wertminderung einer Forderung aus Stromverträgen (TEUR 21.840; Vorjahr: TEUR 0) sowie Aufwendungen aus Währungsumrechnungen (TEUR 8.354; Vorjahr: TEUR 5.068). Der US-Dollar wertete gegenüber dem Euro im Geschäftsjahr 2021 deutlich auf, sodass der Euro zum 31. Dezember 2021 von USD 1,23 im Vergleich zum Vorjahresende auf USD 1,13 nachgab. 11 Die aus dieser Entwicklung resultierende Differenz aus Währungsumrechnung ist mit TEUR 5.831 im sonstigen Ergebnis erfasst. Ferner entfallen TEUR 8.354 auf Aufwendungen aus Währungsumrechnung und TEUR 27.379 auf Erträge aus Währungsumrechnung. Hieraus ergibt sich im Geschäftsjahr ein EBITDA in Höhe von TEUR 320.058 (Vorjahr: TEUR -12.345). 12 In den Abschreibungen und Wertminderungen (TEUR 65.932; Vorjahr: TEUR 18.131) sind im Geschäftsjahr unter anderem laufende Abschreibungen auf die im Rahmen der Unternehmenszusammenschlüsse aufgedeckten stillen Reserven (TEUR 6.439; Vorjahr: TEUR 8.609) sowie Wertminderungsaufwendungen auf Geschäfts- und Firmenwerte in Höhe von TEUR 11.065 (Vorjahr: TEUR 0) enthalten. Die Finanzaufwendungen von TEUR 7.170 (Vorjahr: TEUR 53.252) setzen sich im Wesentlichen aus Zinsaufwendungen für aufgenommene Darlehen (TEUR 4.884; Vorjahr: TEUR 1.912) zusammen. Die Finanzerträge (TEUR 89.765; Vorjahr: TEUR 16) beinhalten insbesondere Erträge aus der Bewertung eines eingebetteten Derivats aus Stromverträgen zum Fair Value (TEUR 28.109) sowie Erträge aus dem Verkauf der Wertpapiere der Riot Blockchain, Inc. (TEUR 61.521). Die Ertragsteueraufwendungen (TEUR 49.562; Vorjahr: TEUR 547) enthalten effektive Steueraufwendungen in Höhe von TEUR 41.933 (Vorjahr: TEUR 7.025) und Aufwendungen aus latenten Steuern in Höhe von TEUR 7.629 (Ertrag im Vorjahr: TEUR 6.478). Die Aufwendungen aus latenten Steuern resultieren im Wesentlichen aus der Währungsumrechnung, temporären Differenzen im Rahmen der Bilanzierung von Aufwendungen im Zusammenhang mit Eigenkapitalbeschaffungsmaßnahmen sowie aus der Saldierung mit aktiven latenten Steuern. Insgesamt wird ein Konzernjahresergebnis von TEUR 287.159 (Vorjahr: TEUR -84.258) ausgewiesen. Dabei ist das Konzernjahresergebnis des Geschäftsjahres 2021 durch wesentliche Sondereffekte in Höhe von TEUR 230.504 beeinflusst. Die Sondereffekte umfassen im Wesentlichen die Erstattungen aus Stromverträgen der Whinstone aufgrund von wetterbedingten Stromausfällen und die Effekte aus dem Verkauf der Whinstone. Das um Sondereffekte bereinigte Konzernjahresergebnis beträgt dementsprechend EUR 56.655. Finanzielle Leistungsindikatoren Northern Data Gruppe Die Kennzahlen Umsatzerlöse sowie das EBITDA tragen zur Steuerung der Gruppe bei und dienen als Grundlage der strategischen Entscheidungen.
11 US dollar (USD) (europa.eu)
Das EBITDA (Ergebnis aus Betriebstätigkeit vor Abschreibungen) 13 dient als betriebswirtschaftlich wichtige Kennzahl zur Messung der Profitabilität der Northern Data. Im Geschäftsjahr 2021 lag die operative Ertragskraft leicht unter den Erwartungen des Konzerns. Die für das Geschäftsjahr 2021 prognostizierten Umsatzerlöse im Bereich von EUR 180 Mio. bis EUR 220 Mio. wurden erreicht. Das um Sondereffekte bereinigte EBITDA lag mit EUR 89,6 Mio. leicht (-10,4 Prozent) unter dem prognostizierten, um Sondereffekte bereinigten EBITDA im Bereich von EUR 100 Mio. bis EUR 125 Mio. Die Sondereffekte umfassen im Wesentlichen die Erstattungen aus Stromverträgen der Whinstone aufgrund von wetterbedingten Stromausfällen und die Effekte aus dem Verkauf der Whinstone. Geschäftsbereiche Bei der Beurteilung der operativen Leistungsfähigkeit fokussiert sich das Northern Data Management auf die Kerngeschäfte, die aus den Segmenten "Mining" und "Hardware & Sonstiges" bestehen. Dabei verwendet das Northern Data Management zur Segmentsteuerung die finanziellen Leistungsindikatoren Umsatz und EBITDA. Das Segment "Mining" und das Segment "Hardware & Sonstiges" werden in dieser Berichtsperiode erstmalig als eigenständige Segmente identifiziert und ausgewiesen. Aufgrund dessen werden keine Angaben zu Vergleichszahlen auf Geschäftsbereichsebene gemacht. Für die Berichtsperiode erwirtschafte das Segment Mining TEUR 135.541 Außenumsätze. Das Umsatzergebnis liegt somit im erwarteten Zielkorridor der Gruppe. Der Umsatz in diesem Segment ist im Wesentlichen auf die erzeugte Rechenleistung im Bereich des Krypto-Minings zurückzuführen. Die Umsatzerlöse sind hiermit volumengetrieben und hängen außerdem unmittelbar von der Entwicklung des Krypto-Währungskurses ab. Das EBITDA des Segments beträgt TEUR 310.798. In der Berichtsperiode erzielte das Segment "Hardware & Sonstiges" Außenumsätze in Höhe von TEUR 54.319. Wesentliche Umsatztreiber darin sind Hardwareverkäufe. Das Segment weist ein EBITDA in Höhe von TEUR 70.102 auf. Nicht finanzielle Leistungsindikatoren Umweltschutz Ein Fokus der Gruppe liegt auf ressourcenbewusstem Wirtschaften sowie dem Schutz der Umwelt. Die Erzeugung der Rechenleistung sowie die Kühlung der Geräte benötigen ein hohes Maß an Energie. Die Rechenzentren in Skandinavien beziehen den Strom aus Wasser-Energie. Des Weiteren wird die Software zur schonenden Nutzung der Server stets optimiert. Der schonende Umgang mit Ressourcen ist für die Northern Data Gruppe nicht nur aus ökologischer, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht von zentraler Bedeutung. Bereits beim Ausbau der neuen Rechenzentren sowie beim Betrieb bereits bestehender Anlagen setzt die Northern Data Gruppe auf Energieeffizienz. Mitarbeiter Die Northern Data Gruppe befindet sich im ständigen
Wachstum. Zum 31. Dezember 2021 beschäftigte der
Konzern insgesamt 162 Mitarbeiter und somit 3,2 Prozent
mehr als zum Vorjahresende. Der Anstieg derMitarbeiter ist
im Wesentlichen auf die neugegründeten
US-Gesellschaften sowie den Ausbau des
Mining-Geschäftsfeldes zurückzuführen.
13 Der Leistungsindikator EBITDA ist nach den
IFRS nicht definiert. Northern Data definiert EBITDA als
das Konzernergebnis Gewinn vor Ertragsteuern,
Finanzerträgen und Finanzaufwendungen sowie
Abschreibungen und Wertminderungen. Zur Berechnung von
EBITDA wird auf die Konzern-Gesamtergebnisrechnung
verwiesen.
Ethische Grundsätze Der gruppenweite Verhaltenskodex (Code of Business Conduct & Ethics) spiegelt soziale, kulturelle und gesellschaftlichen Normen wider. Chancen-, Risiko- und Prognosebericht Chancen- und Risikomanagement bei Northern Data Für Northern Data ist die systematische Auseinandersetzung mit potenziellen Chancen und Risiken einer der Grundsteine für verantwortungsvolle Unternehmensführung. Die Identifizierung und das schnelle Ergreifen von Chancen sowie die Minderung von Risiken sind wesentlich für den Erfolg des Unternehmens. Northern Data definiert Chancen und Risiken als Ereignisse, die bei ihrem Eintritt zu positiven oder negativen Abweichungen von ihren Unternehmenszielen führen. Um vorausschauend und kontrolliert zu handeln, identifiziert Northern Data potenzielle Chancen und Risiken und bewertet diese in Hinsicht auf ihre Eintrittswahrscheinlichkeit und möglichen Schadensausmaß. Das operative Liquiditätsmanagement wird auf der Ebene der Muttergesellschaft koordiniert und erfolgt in Zusammenarbeit mit den Tochtergesellschaften weltweit. Im Rahmen der wirtschaftlichen Möglichkeiten werden die Krypto-Währungsbestände täglich gewechselt, um die Liquidität zu sichern und geplante Investitionen durchführen zu können. Neben der jährlichen Forecastplanung erfolgt die laufende Liquiditätsplanung auf wöchentlicher Basis mit dem Ziel, sicherzustellen, dass die Northern Data Gruppe jederzeit auf ausreichende Reserven an liquiden Mitteln zugreifen kann. Auf diese Weise können die Schwankungen im Working-Capital, die auf sinkende Krypto-Währungskurse sowie steigende Strompreise zurückzuführen sind, im Geschäftsjahr 2022 bewältigt werden. Northern Data verfügt zum 30. Juni 2022 über keine Finanzierungsverträge. Die Verantwortung für die Entwicklung und Aufrechterhaltung eines effektiven Risikomanagementsystems (RMS) übernimmt bei Northern Data der Vorstand. Die Identifizierung und Analyse der Chancen und Risiken wird vom Risk & Compliance Team gesteuert und durchgeführt. Um Ganzheitlichkeit zu garantieren, arbeitet das Risk & Compliance Team konzernweit in enger Abstimmung mit den jeweils von den Chancen bzw. Risiken betroffenen Abteilungen und Gesellschaften. Aufbau des Risikomanagementsystems Der Risikomanagementprozess der Northern Data ist in die Prozesslandschaft der Northern Data integriert. Die einzelnen Schritte des Risikomanagementprozesses sind miteinander verknüpft. Sie sind als kontinuierlicher Kreislauf angelegt, der eine zeitnahe Rückmeldung an alle an den Risikomanagementaktivitäten beteiligten Funktionen ermöglicht.
Ziele des RMS Das Ziel des RMS ist es, die für Entscheidungsträger notwendige Transparenz bezüglich der Risiken zu schaffen, die Risikokultur zu fördern und ein gemeinsames Verständnis von Risiken innerhalb des Unternehmens aufzubauen. Identifikation und Überwachung von Risiken Die Identifikation und Bewertung von Risiken erfolgt sowohl fortlaufend durch den Risikoverantwortlichen als auch halbjährig durch das Risk & Compliance Team unter Einsatz verschiedener Instrumente wie Workshops und Self-Assessments. Zusätzlich hat Northern Data eine Ad-hoc-Berichterstattung implementiert, in deren Rahmen das Risk & Compliance Team und der Vorstand über aktuelle Risikoereignisse und -änderungen informiert werden. Bewertung von Risiken Alle einzelnen identifizierten Risiken werden hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und ihrer potenziellen Auswirkungen innerhalb eines Zeitraums von einem Jahr bewertet. Die identifizierten Risiken werden anschließend zusammengefasst. Die Zusammenfassung wird unter Verwendung der folgenden Risikomatrix dargestellt:
Die Eintrittswahrscheinlichkeit stellt die Wahrscheinlichkeit dar, mit der eine bestimmte Auswirkung eines Risikos innerhalb des festgelegten Zeitraums von einem Jahr eintreten könnte. Die Bewertung der möglichen Auswirkung erfolgt mittels quantitativer oder qualitativer Skalen. Die quantitative Skala bezieht sich auf die potenzielle finanzielle Gewinnauswirkung (EBITDA). Die qualitative Skala berücksichtigt Auswirkungen auf Marke & Reputation, Kunden & Markt, aber auch auf die finanzielle Performance sowie sich ändernde regulatorische Anforderungen. Bei der Bewertung einzelner Risiken werden sowohl Brutto- als auch Nettorisiken berücksichtigt. Das Bruttorisiko stellt das inhärente Risiko vor Berücksichtigung risikomindernder Maßnahmen dar. Das Nettorisiko ist das nach Betrachtung aller risikomindernden Maßnahmen verbleibende Restrisiko. Die in diesem Bericht dargestellten Risiken spiegeln ausschließlich das Nettorisiko wider. Auf Basis der Bewertung und der jeweiligen Kombination aus Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung werden Risiken als gering, moderat, signifikant oder wesentlich eingestuft. Die wesentlichen Risiken werden in diesem Bericht ausführlich beschrieben. Steuerung von Risiken und Chancen Risikoverantwortliche sind für die Entwicklung und Implementierung effektiver Maßnahmen zur Minderung von Risiken innerhalb ihres Verantwortungsbereichs zuständig. Je nach Art, Charakteristik und Bewertung der Risiken wenden die Risikoverantwortlichen unter Berücksichtigung von Kosten und Wirksamkeit unterschiedliche Risikostrategien zur Minderung des Risikos an. Mögliche Risikostrategien sind die Risikoakzeptanz,-vermeidung,- minderung oder die Übertragung eines Risikos auf Dritte. Verbesserungen des Risikomanagements und Berichterstattung Das Risk & Compliance Team berichtet in einem halbjährigen Turnus an den Vorstand über die unternehmensweite Risikosituation. Chancen- und Risikoprofil Die Chancen und Risiken, die Northern Data in Anbetracht Ihres Geschäftsmodells identifiziert hat, sind nachfolgend in strategische, operationale, und finanzwirtschaftliche Chancen und Risiken gegliedert aufgeführt. Chancenbericht Die Chancen werden von Northern Data stets beobachtet und analysiert. Das Management der Gruppe verfolgt die neuesten Entwicklungen im Bereich der Kryptowährung sowie im HPC-Geschäft. Die Gesellschaft profitiert vor allem von einer weltweiten Entwicklung im Mining- Bereich. Die Geschäftsführung optimiert die Gruppenstruktur und treibt die weltweite Expansion voran. Die Akquisitionsmöglichkeiten liegen stets im Fokus. Im Folgenden werden die wesentlichen Chancen beschrieben, die sich auf beide Segmente bzw., soweit angegeben, auf konkrete Segmente beziehen. Strategische Chancen Chancen durch wachsendes Interesse in Bezug auf Kryptowährungen (Segment: Mining) Verschiedenen Einschätzungen zufolge scheint das Interesse an Kryptowährungen weiterhin anzusteigen. 14 Grundsätzlich steigt die Nachfrage nach dezentralisierten Blockchain Technologien an. Die dezentralisierten Blockchain Technologien haben ihr Potenzial noch nicht ausgeschöpft, da sie in der breiten Masse noch nicht angekommen sind. Nachdem sich in der Vergangenheit vor allem Privatanleger mit Kryptowährungen auseinandergesetzt haben, wächst nun auch die Bedeutung von Krypto-Assets für institutionelle Investoren und Anleger. Dementsprechend nimmt der Krypto-Trend eine noch dynamischere Entwicklung ein. 15 Für Northern Data besteht somit die Chance, dass die Profitabilität ihrer Mining-Aktivitäten zunimmt. Zudem ergibt sich die Aussicht auf eine höhere Nachfrage nach Kundenaufträgen im Segment "Hardware & Sonstiges" mit nicht nur attraktiveren Konditionen, sondern auch höheren Gewinnbeteiligungsvereinbarungen. Chancen durch erhöhte Nachfrage nach Digitalisierung und cloudbasierten Lösungen Neben dem Krypto-Trend ist auch die Nachfrage nach Digitalisierung und cloudbasierten Lösungen weiter gestiegen. Im IT-Servicemarkt könnten Cloud-Verträge schon bald das umsatzstärkste Segment darstellen. Northern Data befindet sich gerade in der Entwicklungs- und Markterschließungsphase in Hinsicht auf ihre cloudbasierten Lösungen. Durch die wachsende Nachfrage in der allgemeinen Branche entsteht somit für Northern Data die Chance, ihr neues Produktsegment schnell und erfolgreich im Markt zu etablieren und von vorteilhafter Vertragsgestaltung zu profitieren. Chancen durch allgemeinen Fokus auf Nachhaltigkeit Nachhaltigkeit ist der wichtigste Megatrend unserer Zeit. Da sich der Trend zunehmend ausbreitet und stets weiterentwickelt, ist es für Unternehmen essenziell, sich nachhaltig im Rahmen der Erhaltung und Schonung der natürlichen Ressourcen an die globale Wirtschaftslage anzupassen. Northern Data entwickelt und betreibt ihre Rechenzentren mit höchstem Interesse an nachhaltiger Unternehmung. Durch diese Konformität zum Umweltschutz ergibt sich die Chance, sich von weniger an die Voraussetzungen angepassten Wettbewerbern abzusetzen. Chancen durch Diversifizierung der Rechenzentrumsstandorte (Segment: Hardware & Sonstiges) Der strategische Übergang von einem Mega-Site-Ansatz zu einem Multi-Site-Ansatz kann Northern Data in verschiedenen Ländern in Zusammenarbeit mit den lokalen Zulieferern und Mitarbeitern ermöglichen, die Data Center zu entwickeln und aufzubauen. Dadurch wird die Bindung an einem Ort und die entsprechenden Regularien reduziert und das Risiko diversifiziert.
14 Studien der Bank of America zeigt: Interesse
an Kryptowährungen selbst nach Abverkauf von Bitcoin
& Co. nicht eingefroren | 18.07.22 | finanzen.at
Chancen durch datensensitive Kunden Northern Data ist ein Anbieter von HPC-Anwendungen, der nicht dem US-amerikanischen Cloud Act unterliegt. Dieses US-Gesetz verpflichtet amerikanische Internet-Firmen und IT-Dienstleister, den US-Behörden Zugriff auf gespeicherte Daten zu gewähren; selbst dann, wenn die Speicherung nicht in den USA erfolgt. Aufgrund der großen Kapazitäten, die Northern Data gleichzeitig anbieten kann, besteht daher die Chance, dass sich Unternehmen entschließen, Rechenkapazitäten von einem US-Anbieter zu Northern Data zu verlagern. Risikobericht Wie oben beschrieben trägt der Vorstand der Northern Data Gruppe die Verantwortung für die Einrichtung sowie Aufrechterhaltung eines angemessenen Risiko- Managementsystems. Die identifizierten Risiken wurden an den Vorstand berichtet. Nachfolgend werden sämtliche strategische, operative sowie Compliance-Risiken in der Reihenfolge nach Eintrittswahrscheinlichkeit dargestellt. Die identifizierten unten beschriebenen Risiken beziehen sich auf alle Segmente bzw., soweit angegeben, auf konkrete Segmente der Northern Data. Märkte, Wettbewerb und Strategie Risiken aus nicht-effektivem Wachstum Northern Data befindet sich aktuell in der Markterschließungsphase. So entwickelt die Gruppe aktuell verschiedene Standorte und erweitert ihre operationalen Kapazitäten. Die Erschließung neuer Standorte beansprucht die Management-, Betriebs- und Finanzsysteme bei Northern Data stark. So müssen Prozesse, Strukturen und jegliche Art von Organisation stets neu angepasst und ausgeweitet werden. Mögliche Anpassungen oder Veränderungen, was die Wachstumsstrategie von Northern Data angeht, könnten sich dementsprechend auf Geschäfts- und Finanzergebnisse auswirken, sofern Management-, Betriebs-, und Finanzsysteme nicht optimal ausgerichtet sind. Risiken aus der Bereitstellung von Rechenleistung für Krypto-Mining als Geschäftstätigkeit (Segment: Mining) Bedingt durch die Bereitstellung von Rechenleistung für Krypto-Mining in den Geschäftsfeldern Bitcoin und Altcoin-Mining ("for own Account & 3rd Party") unterliegt die Gruppe der hohen Volatilität des Preises der erwirtschafteten Kryptowährungen sowie der Mining-Profitabilität. Die Krypto-Währungskurse sind unberechenbar und werden durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Im ersten Halbjahr 2022 haben sich die Krypto-Währungskurse rückläufig entwickelt und sind somit der generellen Aktienmarktentwicklung und insbesondere dem Technologiesektor gefolgt. Da sich die Profitabilität des Mining-Geschäftes aus der eigenen Kostenbasis, dem Krypto-Währungskurs und weiteren Komponenten wie dem Schwierigkeitsgrad (der "Difficulty") und dem Marktanteil der globalen Hashrate zusammensetzt, ergibt sich infolge der gesunkenen Krypto-Währungskurse gegenüber dem Geschäftsjahresende eine Verringerung der Mining-Profitabilität und damit einhergehend eine Verringerung der Umsatzerlöse. Dem folgt ein geringerer operativer Cash-Flow. Ein weiterer Verfall der Krypto-Währungskurse kann sich nachteilig auf die Liquiditätslage der Gruppe auswirken. Die Gruppe beschloss im Geschäftsjahr 2022, den gesamten Krypto-Währungsbestand zu veräußern, ab Ende Mai 2022 die in Kryptowährung erzielte Vergütung täglich zu verkaufen sowie die Vergütung für die Bereitstellung von Rechenleistung zum Teil in Fiat-Währungen zu beziehen, mit dem Ziel, das Krypto-Währungsrisiko zu vermeiden bzw. gering zu halten und die Liquidität der Gesellschaft zu sichern. Außerdem kann eine Beeinträchtigung der Liquidität durch eine Verringerung der Investitionsausgaben kompensiert werden. Compliance Risiken Risiko durch Gesetze und Regulierungen im Ausland Durch ihre Aktivitäten im Ausland ist die Gruppe auch möglichen politischen Risiken und Rechtsunsicherheiten in diesen Ländern ausgesetzt. Zum einen betrifft dies Adressrisiken aufgrund fehlender politischer Sicherheit und Akzeptanz der Geschäftsstandorte, und zum anderen ergibt sich eine weitere Unsicherheitslage durch das Agieren staatlicher Regierungen und Zentralbanken in Anbetracht von Kryptowährungen. Um Adressrisiken entgegenzuwirken, beschränkt sich Northern Data in ihrer Wachstumsstrategie auf Standorte, die in politisch stabilen Regionen und Ländern liegen. Außerdem setzt man auf langfristige, beständige Vertragspartner, zu denen Northern Data eine langfristige Beziehung pflegt. Rechtliche Risiken Wir verweisen auf unsere Ausführungen im Abschnitt 7.9 Sonstige Sachverhalte im Konzernanhang. Operative Risiken Risiken aus der Umstellung des Netzwerkes bei Ethereum von PoW- auf PoS-Algorithmus (Segment: Mining) Der Großteil der bei Northern Data befindlichen GPU-Server ist auf den "Proof-of-Work" Konsensalgorithmus für Ethereum eingestellt. Die Ethereum Community plant schon seit längerem eine Umstellung des Konsensalgorithmus von "Proof-of-Work" (PoW) auf "Proof-of- Stake" (PoS). Sollte diese Umstellung auf PoS eintreten, sind die GPU-Server nicht mehr für das Ethereum-Mining einsetzbar. Für diesen Fall forciert Northern Data aktiv die Umstellung der GPU-Server für das Cloud-Computing Business. Alternativ könnten andere Altcoins mit dem PoW-Konsensalgorithmus generiert werden. Soweit es Northern Data nicht gelingt, die GPU-basierten Server mit alternativen Anwendungszwecken auszulasten, kann dies möglicherweise negative Auswirkungen auf die Ertragskraft und die Liquiditätslage der Gesellschaft haben. Strompreis- und - Verfügbarkeitsrisiko (Segment: Mining) Eine sichere und kostengünstige Stromversorgung ist für das Geschäft von Northern Data von zentraler Bedeutung. Für die Gruppe ist daher zum einen die Entwicklung der Preise auf den globalen Energiemärkten und deren mögliche Volatilität von großer Wichtigkeit. Um dem Risiko aus Strompreisschwankungen zu entgehen, werden langfristige Verträge mit den Stromlieferanten und Netzbetreibern geschlossen. Zum anderen hat jeder Umstand, der zu einer Unterbrechung der Energieversorgung der Rechenzentren führt, direkte Auswirkungen auf die Rechenleistung. Das könnte dann der Fall sein, wenn bei den Energieversorgern technische Ausfälle auftreten, die die Energieerzeugung und deren Übertragung negativ beeinflussen. In diesem Zusammenhang könnten sich auch administrative Entscheidungen, wie z. B. strengere Umweltauflagen oder Abgaben im Zusammenhang mit der Energieversorgung, negativ auswirken. Auch direkte Schäden an den Rechenzentren, bspw. durch schwere Witterungseinflüsse, könnten Ausfälle verursachen. Das Verfügbarkeitsrisiko soll indes durch die Auswahl von Standorten mit guten, vordefinierten Bedingungen (bzgl. Strom- und Netzkapazitäten) minimiert werden. Risiken aus technischem Fortschritt Auch Marktentwicklungen, Technologietrends oder neue wissenschaftliche Erkenntnisse können Risiken darstellen, wenn sie zu spät erkannt werden. Neue technische Entwicklungen seitens der Konkurrenz könnten dazu führen, dass sich die Wettbewerbsfähigkeit von Northern Data verringert. Ebenso sind das Auftreten von neuen starken Wettbewerbern oder von neuen Geschäftsmodellen möglich, die zuvor nicht oder nicht rechtzeitig erkannt wurden. Um neue technische Entwicklungen und Trends nicht zu verpassen, investiert Northern Data aktiv in Forschung & Entwicklung und ist so in der Lage, stets mit der Zeit zu gehen. Risiken aus Verlust von Know-how Die Geschäftstätigkeit von Northern Data gründet auf Know-how, das von wenigen Schlüsselpersonen in der Gruppe entwickelt wurde. Das Ausscheiden solcher Personen innerhalb dieser Schlüsselfunktionen kann erhebliche negative Auswirkungen haben. Sollten solche Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter ausscheiden oder Northern Data diese verlieren oder keine weiteren geeigneten Fach- und Führungskräfte auf Dauer einstellen können, könnte dies die Geschäftstätigkeit der Gruppe gefährden. Cyber- und Informationssicherheitsrisiken Weltweit lässt sich eine Zunahme der Cyberkriminalität erkennen. Für die Geschäftstätigkeit von Northern Data stellt eine funktionale Sicherheit der unternehmensinternen Netzwerke ein überaus wichtiges Fundament dar. Im Falle eines Cyberangriffs kann es für Northern Data zu Reputationsschäden sowie zum Verlust einiger oder aller digitaler Vermögenswerte kommen. Aus diesem Grund unternimmt Northern Data höchste Anstrengungen, um die eigene Informationstechnologie sowie die Sicherheit der in den Datenzentren betriebenen Software zu schützen. Der Konzern ist sich bewusst, welche Risiken die zunehmende Professionalisierung der Computerkriminalität birgt. Deshalb werden die Systeme permanent überprüft, die mögliche Angriffe abwehren und sensible Daten schützen sollen. Risiken durch Fachkräftemangel Northern Data befindet sich aktuell in der Wachstumsphase und Markterschließungsphase. Während neue Standorte erschlossen und weiterentwickelt werden, muss auch die allgemeine Arbeitskraft mitwachsen. Für Northern Data ergibt sich das Risiko, dass gewisse Stellen (die besondere Kenntnisse oder Erfahrungen voraussetzen) nicht mit der optimalen Expertise besetzt werden können bzw. die Gruppe in Bezug auf Gehälter in Vorleistung treten muss, um sich für Arbeitnehmer attraktiver zu präsentieren. Um dem Risiko entgegenzuwirken, investiert Northern Data verstärkt in Recruiting-Aktivitäten mit dem Ziel, Potenziale bestmöglich auszunutzen. Risiken aus Lieferengpässen (Segment: Hardware & Sonstiges) Die globale Knappheit an Silizium-Chips und weitere Covid-19-bedingte Produktionsengpässe führen zu Verzögerungen bei der Herstellung von Servern. Verknappungen in der internationalen Transportkapazität können zu verzögerten Lieferungen führen. Dadurch kann die Rechenleistung nicht in geplantem Volumen erzeugt und in Kryptowährung umgewandelt werden. Diese Lieferengpässe könnten die Wachstumsprognosen der Northern Data Gruppe negativ beeinflussen. Zum 30. Juni 2022 war der Anlagebestand der notwendigen Server im Wesentlichen aufgebaut. Finanzielle Risiken Zinsänderungsrisiko Soweit Northern Data Verträge mit Zinsvereinbarungen getroffen hat, wurden feste und keine variablen Zinsen vereinbart. Damit begegnet Northern Data dem Risiko, dass sich im Szenario steigender Zinsen die Aufwendungen für die Refinanzierungsmittel verteuern und sich somit als höherer Zinsaufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung niederschlagen. Sowohl bei einer vorteilhaften wirtschaftlichen Entwicklung von Northern Data als auch aufgrund von Änderungen der Marktbedingungen und Markterwartungen kann sich die Situation ergeben, dass sich Northern Data am Markt aktuell günstiger refinanzieren oder vorteilhafter Mittel anlegen könnte, als dies zu den fest vereinbarten Zinsen möglich ist. Daraus ergibt sich für Northern Data ein Vermögenswertrisiko. Die Gruppe bilanziert festverzinsliche Verbindlichkeiten erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert. Steigende Zinsen können unter anderem die Ergebnisse eines etwaigen Wertminderungstests der Sachanlagen negativ beeinflussen. Im Geschäftsjahr 2021 lagen keine Anhaltspunkte für eine Wertminderung vor. Währungsrisiken Einige Unternehmen der Northern Data Gruppe befinden sich außerhalb der Eurozone. Die Berichtswährung von Northern Data ist der Euro, womit die Unternehmen für die Erstellung des Konzernabschlusses die Abschlüsse dieser Gesellschaften in Euro auszuweisen haben. Northern Data ist Risiken in Zusammenhang mit Wechselkursänderungen ausgesetzt, wenn Geschäfte mit internationalen Vertragspartnern abgeschlossen werden und daraus zukünftige Zahlungsströme in Fremdwährungen bzw. nicht in der funktionalen Währung der Unternehmensgruppe lauten. Zur Verminderung des Währungsrisikos werden die Verträge von Northern Data so ausgestaltet, dass die Northern Data gegenüber zu erbringenden Forderungen auf dieselbe Währung lauten, wie die von der Gruppe zu erfüllenden Zahlungsverpflichtungen. Innerhalb der Gruppe erfolgt die Abwicklung der Geschäfte einschließlich gruppeninterner Finanzierungen und Investitionen vorwiegend in Euro und US-Dollar, um das Risiko von Währungsschwankungen zu begrenzen. Eine hypothetische Änderung des US-Dollar Kurses zum Bilanzstichtag um +/- 5 Prozent würde zu einer theoretischen Änderung des für das Jahr 2022 prognostizierte EBITDA der Gruppe um TEUR 1.000 führen, wobei die Kursschwankung eine hypothetische Auswirkung auf die Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 11.000 aufweist. Liquiditätsrisiken Die Aufbauphasen der Datenzentren sind mit detaillierten Zeitplänen und umfangreicheren Anschaffungen verbunden. Das Liquiditätsrisiko bezeichnet die Gefahr, dass Northern Data ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen kann. Im Falle, dass Northern Data nicht genügend Erträge erwirtschaftet, wäre die Gruppe zur Deckung ihres Finanzierungsbedarfes auf weitere Eigen- und/oder Fremdfinanzierung angewiesen. Sollte diese Finanzierung scheitern, kann dies erhebliche nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gruppe haben. Im Rahmen der Notierung der Aktien im Freiverkehr an der Börse München ist Northern Data auch der Bewertung durch den Kapitalmarkt ausgesetzt. Insofern kann Northern Data in seinem Geschäftsmodell hinsichtlich der über den Kapitalmarkt zu erreichenden Finanzierung eingeschränkt sein. Um eine Zahlungsunfähigkeit oder einen nachhaltigen Imageschaden zu verhindern, ist das Geschäftsmodell von Northern Data darauf ausgerichtet, fortlaufend Mittelzuflüsse zu erzielen, die kontinuierlich anwachsen bzw. auflaufen oder als Basis für Wachstumsinvestitionen genutzt werden können. Geänderte Einschätzung von Risiken nach dem Ende des Berichtszeitraums Auswirkungen des Ukraine-Kriegs Northern Data hat keine direkten Geschäftsbeziehungen in die Ukraine oder Russische Föderation und bezieht auch indirekt keine Leistungen aus diesen Regionen. Die aktuelle Situation in der Ukraine sowie die Sanktionen gegen Russland bergen nicht einschätzbare Risiken für die globale wirtschaftliche Entwicklung und somit auch für die wirtschaftliche Entwicklung von Northern Data. Auswirkungen der Kryptowährung-Preisentwicklung Aufgrund der rückläufigen Entwicklung der Krypto-Währungskurse und des Aktienmarkts ergeben sich infolge der gegenüber dem Geschäftsjahresende gesunkenen Krypto-Kurse geringere Umsatzerlöse. Durch die Verringerung der Investitionsausgaben kann bei dem Verfall der Krypto-Währungskurse der Liquiditätsbedarf angepasst und den daraus resultierenden Risiken auf die Liquidität entgegengewirkt werden. Gesamteinschätzung des Vorstands In den vorangegangenen Abschnitten wurde über Chancen und die wesentlichen Einzelrisiken berichtet. Die Gesamtrisikosituation der Gruppe setzt sich aus den Einzelrisiken aller Risikokategorien der Tochtergesellschaften und der Zentralbereiche zusammen. Trotz des Vorliegens dieser Risiken geht die Northern Data Gruppe in ihrem Basis- und seinem Risikoszenario der Liquiditätsplanung für den Prognosezeitraum von einer ausgeglichenen Liquiditätslage und der Fortführung der Unternehmenstätigkeit aus. Dies setzt jedoch den Eintritt einer Reihe von Annahmen voraus, die der Liquiditätsplanung der Gesellschaft zugrunde liegen. Da die Gesellschaft den wesentlichen Teil ihrer Umsatzerlöse mit dem Mining von Kryptowährungen erzielt, ist die Gesellschaft von im ersten Halbjahr 2022 zu verzeichnenden Rückgängen der Kurse für Kryptowährungen, insbesondere für Bitcoin und Ethereum, und der damit einhergehenden Verringerung der Mining-Profitabilität betroffen. Die Gesellschaft plante, den weiteren Ausbau ihrer Infrastruktur zu einem wesentlichen Teil durch weitere Zuflüsse aus den Mining-Aktivitäten zu finanzieren und gleichzeitig einen Teil der durch Mining generierten Ethereum-Assets langfristig zu halten. Infolge der rückläufigen Entwicklungen der Mining-Profitabilität im ersten Halbjahr 2022 ist unter den derzeit gegebenen Voraussetzungen der weitere geplante Ausbau der Infrastruktur davon abhängig, dass eine Fremdfinanzierung realisiert werden kann. Sofern eine Fremdfinanzierung nicht realisiert werden kann, ist unter der derzeit gegebenen Mining-Profitabilität die Fähigkeit der Gesellschaft, künftige Auszahlungen für den operativen Betrieb des Mining-Geschäfts zu decken, davon abhängig, dass der weitere geplante Ausbau der Infrastruktur zu einem Teil auf einen späteren Zeitpunkt verschoben oder ggf. unterlassen wird, sowie davon, dass eine weitere Verringerung der Mining-Profitabilität - auch beispielsweise infolge einer möglichen Umstellung des Ethereum-Konsensalgorithmus von "Proof-of-Work" (PoW) auf "Proof-of- Stake" (PoS) - in einem Maße, in dem auch unter Aufschub des Ausbaus der Infrastruktur zur Deckung der operativen Ausgaben nicht ausreichen würde, nicht eintritt. Diese Ereignisse und Gegebenheiten weisen auf das Bestehen einer Unsicherheit in Bezug auf die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit hin. Obwohl eine solche Unsicherheit grundsätzlich existiert, geht der Vorstand in Anbetracht der Liquiditätsplanung, unter Einbezug aller Chancen und Risiken und unter Nutzung existierender Steuerungsinstrumente wie Investitionsverschiebung bzw. -streichung, Kostenreduzierung, Fremdfinanzierung von einer ausgeglichenen Liquiditätslage und der Fortführung der Unternehmenstätigkeit aus. Prognosen und künftige Entwicklung Gesamtwirtschaftliche Entwicklung Laut Internationalem Währungsfonds (IWF) wird sich das globale Wachstum 2022 insbesondere als Folge des Krieges in der Ukraine verlangsamen. Insbesondere sollen sich wirtschaftliche Entwicklungen, die bereits die Erholung von der Pandemie beeinträchtigt haben, noch verstärken. So nahmen Rohstoffpreise und Versorgungsunterbrechungen weiter zu, nachdem der allgemeine Preisdruck die Zentralbanken bereits veranlasst hatte, die Geldpolitik zunehmend zu straffen. Wachstumshemmend könnte sich die chinesische Wirtschaft angesichts umfassenderer Sperrungen als Teil der strikten Null-COVID-Strategie stärker abschwächen als bislang angenommen. Für 2022 rechnet der IWF im April 2022 mit einem Rückgang des globalen Wirtschaftswachstums auf 3,6 Prozent. Das sind 0,8 Prozentpunkte weniger als noch im Januar des laufenden Jahres angenommen. 16 Im Juni 2022 wurde die Prognose um weitere 0,4 Prozentpunkte gesenkt. Der IWF geht von einem Wirtschaftswachstum von 3,2 Prozent in 2022 aus. 17 Umsatzentwicklung Ab dem 1. Januar 2022 wird die Gruppe nach den drei Segmenten gesteuert: Mining, HPC und Sonstiges. Die Prognose für das Geschäftsjahr 2022 wird dementsprechend aufgestellt. Im Jahr 2022 plant die Gruppe einen GPU-basierten Distributed Computing Cluster für HPC-Anwendungen an den Standorten in Norwegen, Schweden, den Niederlanden, Kanada und Deutschland aufzubauen. Die Aufgaben werden auf mehrere Computersysteme aufgeteilt, um die Effizienz und Leistung zu steigern. Dadurch können die notwendigen Voraussetzungen für Anwendungen in den Bereichen künstliche Intelligenz, Deep Learning, Rendering oder Internet of Things ("loT") geschaffen werden. Durch die Übernahme der Decentric im August 2021 befindet sich ein Großteil der GPU-Server in betriebsbereitem Zustand. Die Gesellschaft hat die Installation der restlichen GPU-Server zum Ende des Geschäftsjahres 2021 abgeschlossen. Seit August 2021 werden Umsatzerlöse aus Rechenleistungsveräußerung generiert. Mit dem Erwerb der wesentlichen Mehrheit an der Bitfield im Jahr 2021 sichert sich Northern Data den Zugang zum Bitcoin-Markt. Northern Data erzielt seit September 2021 die ersten Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Rechenleistung durch Bitfield. Des Weiteren gewann die Gruppe 2021 zwei weitere Hardware-Kunden auf dem US-Markt. Die Northern Data AG beliefert die Kunden mit Hardware und stellt die Hosting-Dienstleitung für den jeweiligen Kunden bereit. Das variable gewinnabhängige Vergütungsmodell wird bei diesen Kunden beibehalten. Auf Grundlage der bisherigen Entwicklung im Geschäftsjahr 2022, unter Berücksichtigung der dargestellten Chancen und Risiken sowie in Abhängigkeit von der Entwicklung der Mining-Profitabilität (Bear Case: BTC: 0,06 EUR/TH/Tag; ETH: 0,01 EUR/MH/Tag; Base Case: BTC: 0,07 EUR/TH/Tag; ETH: 0,01 EUR/MH/Tag; Bull Case: BTC: 0,10 EUR/TH/Tag; ETH: 0,01 EUR/MH/Tag) rechnet der Vorstand im Geschäftsjahr 2022 für die Gruppe mit folgenden Umsatzerlösen: scrollen
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https://www.imf.org/-/media/Files/Publications/WEO/2022/Update/January/English/text.ashx
Ergebnisentwicklung Die operative EBITDA-Prognose beinhaltet das laufende Geschäft. Derzeit treibt die Gruppe den Ausbau der bestehenden Data Centers und die Auslieferung der ausstehenden Server voran. Die EBITDA-Prognose wurde auf Basis des seit 2020 sukzessiv aufgebauten Serverbestandes sowie der bereits in 2021 dafür ausgebauten Rechenzentren aufgestellt. Des Weiteren stehen die Mining-Profitabilität sowie die Unsicherheiten im Energiesektor im Vordergrund. Sollte die Mining-Profitabilität sinken und die Strompreise signifikant steigen, kann diese Entwicklung für Northern Data das Risiko darstellen, dass die Prognose nicht erreicht werden kann. Es wird auf entsprechende Ausführungen im Risikobericht verwiesen. Im Geschäftsjahr 2022 rechnet der Vorstand für die Gruppe mit einem folgenden EBITDA vor Sondereffekten: scrollen
Die Mining-Profitabilität ist unmittelbar vom jeweiligen Krypto-Währungskurs sowie der Größe des jeweiligen Netzwerks abhängig. Die Mining-Profitabilität dient als Kerngröße für die Berechnung der Profitabilität der Rechenleistung. Für die Berechnungen wurde ein konservativer Ansatz gewählt und die Mining-Profitabilität für Ethereum und Bitcoin im Rahmen der oben genannten Bandbreiten als Annahme getroffen. Die Mining-Profitabilität ist für die Prognose der Northern Data Gruppe von zentraler Bedeutung. Im Folgenden ist daher die Entwicklung der BTC- wie auch der ETH-Mining-Profitabilität separat dargestellt.
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https://bitinfocharts.com/comparison/bitcoin-mining_profitability.html#3y
Gesamtaussage zur voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns Der Vorstand erwartet im Geschäftsjahr 2022 einen Umsatz von EUR 200 - 250 Mio. und ein EBITDA von EUR 6 - 40 Mio. Bei den Angaben hinsichtlich der zukünftigen Geschäftsentwicklung handelt es sich um die Annahmen, die auf der heutigen Marktsituation basieren. Ändert sich die heutige Marktlage, so kann die Änderung eine Auswirkung auf die prognostizierten Kennzahlen haben. Wesentlich für die Erreichung der Prognose ist die Mining-Profitabilität bei Bitcoin und Ethereum, die planmäßige Auslieferung der Hardware und der planmäßige Aufbau der Rechenzentrums- und Hosting-Kapazitäten. Zudem können sich Effekte aus der Bilanzierung von Krypto-Währungspositionen und -geschäften ergeben.
Frankfurt am Main, den 29. August 2022 Aroosh Thillainathan, Vorstandsvorsitzender Stefan Sickenberger, Vorstand Bestätigungsvermerk des unabhängigen AbschlussprüfersAn die Northern Data AG, Frankfurt am Main Prüfungsurteile Wir haben den Konzernabschluss der Northern Data AG, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Northern Data AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 geprüft. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse scrollen
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat. Grundlage für die Prüfungsurteile Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen. Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit Wir verweisen auf Abschnitt "3.4 Bewertungsprämisse der Unternehmensfortführung (Going Concern)" im Konzernanhang sowie auf die Angaben in dem Abschnitt "Chancen-, Risiko- und Prognosebericht" des Konzernlageberichts, in denen die gesetzlichen Vertreter beschreiben, dass die Northern Data in ihrer Liquiditätsplanung für den Prognosezeitraum von einer ausgeglichenen Liquiditätslage ausgeht. Dies setzt jedoch den Eintritt einer Reihe von Annahmen voraus, die der Liquiditätsplanung des Konzerns zugrunde liegen. Da die Northern Data den wesentlichen Teil ihrer Umsatzerlöse mit dem Mining von Kryptowährungen erzielt, ist die Gruppe von im ersten Halbjahr 2022 zu verzeichnenden Rückgängen der Kurse für Kryptowährungen, insbesondere für Bitcoin und Ethereum, und der damit einhergehenden Verringerung der Mining-Profitabilität betroffen. Die Gesellschaft plante, den weiteren Ausbau ihrer Infrastruktur zu einem wesentlichen Teil durch weitere Zuflüsse aus den Mining-Aktivitäten zu finanzieren und gleichzeitig einen Teil der durch Mining generierten Ethereum-Assets langfristig zu halten. Infolge der rückläufigen Entwicklungen der Mining-Profitabilität im ersten Halbjahr 2022 ist unter den derzeit gegebenen Voraussetzungen der weitere geplante Ausbau der Infrastruktur davon abhängig, dass eine Fremdfinanzierung realisiert werden kann. Sofern eine Fremdfinanzierung nicht realisiert werden kann, ist unter der derzeit gegebenen Mining-Profitabilität die Fähigkeit der Gesellschaft und des Konzerns, künftige Auszahlungen für den operativen Betrieb des Mining-Geschäfts zu decken, davon abhängig, dass der weitere geplanten Ausbau der Infrastruktur zu einem Teil auf einen späteren Zeitpunkt verschoben oder ggf. unterlassen wird, sowie davon, dass eine weitere Verringerung der Mining-Profitabilität-auch beispielsweise infolge einer möglichen Umstellung des Ethereum-Konsensalgorithmus von "Proof-of-Work" (PoW) auf "Proof-of- Stake" (PoS) - in einem Maße, in dem auch unter Aufschub des Ausbaus der Infrastruktur zur Deckung der operativen Ausgaben nicht ausreichen würde, nicht eintritt. Wie im Abschnitt "3.4 Bewertungsprämisse der Unternehmensfortführung (Going Concern)" im Konzernanhang sowie im Abschnitt "Chancen-, Risiko- und Prognosebericht" des Konzernlageberichts beschrieben, deuten diese Ereignisse und Gegebenheiten auf das Bestehen einer Unsicherheit hin, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit auf-werfen kann und die ein bestandsgefährdendes Risiko im Sinne des § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB darstellt. Unsere Prüfungsurteile sind bezüglich dieses Sachverhalts nicht modifiziert. Sonstige Informationen Die gesetzlichen Vertreter bzw. der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen den Geschäftsbericht. Die sonstigen Informationen umfassen nicht den Konzernabschluss, die inhaltlich geprüften Konzernlageberichtsangaben sowie unseren dazugehörigen Bestätigungsvermerk. Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab. Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen scrollen
Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu. Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können. Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus scrollen
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Mannheim, den 29. August 2022 KPMG
AG
Bodo Rackwitz, Wirtschaftsprüfer Matthias Manfred Forstreuter, Wirtschaftsprüfer |
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