Northern Data AGFrankfurt am MainKonzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNLAGEBERICHT Grundlagen des Konzerns Geschäftsmodell Unternehmensführung Überblick über die Konzernstruktur zum 31. Dezember 2023 Wirtschaftsbericht Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen Geschäftsverlauf Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage Finanzielle Leistungsindikatoren Nicht finanzielle Leistungsindikatoren Chancen-, Risiko- und Prognosebericht Chancen-, Risiko- und Prognosebericht bei der Northern Data Gruppe Chancenbericht Strategische Chancen Risikobericht Strategische Risiken Operative Risiken Wirtschaftliche, politische, gesellschaftliche und regulatorische Risiken Compliance-Risiken Finanzielle Risiken Geänderte Einschätzung von Risiken nach dem Ende des Berichtszeitraums Gesamteinschätzung des Vorstands Prognose und künftige Entwicklung Gesamtaussage zur voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns KONZERNABSCHLUSS Konzern-Gesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr bis zum 31. Dezember Konzernbilanz zum 31. Dezember Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für das Geschäftsjahr bis zum 31. Dezember Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr bis zum 31. Dezember ANGABEN ZUM KONZERNABSCHLUSS 1 Informationen zum Konzern und Grundlagen der Konzernabschlusserstellung 1.1 Berichtendes Unternehmen 1.2 Grundlagen der Abschlusserstellung 1.3 Grundsätze der Konsolidierung 1.4 Bewertungsprämisse der Unternehmensfortführung (Going Concern) 1.5 Angewendete IFRS-Standards 1.6 Ermessensentscheidungen und Schätzungsunsicherheiten 1.7 Implikationen des Krieges in der Ukraine 1.8 Grundsätze der Bilanzierung und Bewertung 2 Änderungen des Konsolidierungskreises Erwerb von Anteilen an 1102 McKinzie LLC Erwerb von Anteilen an Damoon Limited Unternehmenszusammenschlüsse im Vorjahr 2022 3 Angaben zur Gesamtergebnisrechnung 3.1 Umsatzerlöse 3.2 Sonstige betriebliche Erträge 3.3 Materialaufwand 3.4 Personalaufwand und Mitarbeiterzahl 3.5 Sonstige betriebliche Aufwendungen 3.6 Finanzergebnis 3.7 Ertragsteuern 3.8 Ergebnis je Aktie 4 Angaben zur Bilanz 4.1 Geschäfts- oder Firmenwert und sonstige immaterielle Vermögenswerte 4.2 Sachanlagen 4.3 Leasingverhältnisse 4.4 Vorräte 4.5 Sonstige Vermögenswerte 4.6 Eigenkapital 4.7 Rückstellungen 4.8 Finanzverbindlichkeiten 4.9 Sonstige Verbindlichkeiten 5 Sonstige Erläuterungen 5.1 Angaben zur Konzern-Kapitalflussrechnung 5.2 Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten 5.3 Geschäftsvorfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen 5.4 Anteilsbasierte Vergütungen 5.5 Leistungen an Arbeitnehmer 5.6 Segmentberichterstattung 5.7 Sonstige finanzielle Verpflichtungen 5.8 Sonstige Sachverhalte 5.9 Honorare und Dienstleistungen des Abschlussprüfers 5.10 Aufstellung des Anteilsbesitzes der Northern Data AG nach § 313 Abs. 2 Nr. 1 bis 4 HGB 5.11 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 5.12 Tag der Freigabe der Veröffentlichung 5.13 Versicherung der gesetzlichen Vertreter BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS Bericht des AufsichtsratsSehr geehrte Damen und Herren, der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2023 die ihm nach Gesetz und Satzung der Northern Data AG (im Folgenden auch als Gesellschaft bzw. Unternehmen bezeichnet) obliegenden Aufgaben kontinuierlich wahrgenommen. Der Aufsichtsrat hat sich während des gesamten Jahres mit dem Vorstand beraten und war in alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung eingebunden. Zusammensetzung von Aufsichtsrat und Vorstand Gemäß den Bestimmungen der Satzung der Northern Data AG besteht der Aufsichtsrat aus drei Mitgliedern. Im Jahr 2023 waren dies der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Herr Dr. Tom Oliver Schorling, der stellvertretende Vorsitzende, Herr Dr. Bernd Hartmann, sowie - bis zu seinem Ausscheiden am 17. Januar 2023 - Herr Hermann-Josef Lamberti. Sein Amt wurde von Bertram Pachaly als Ersatzmitglied gemäß § 104 AktG mit Wirkung zum 18. Januar 2023 übernommen. Aufsichtsrat und Vorstand danken Herrn Lamberti, der seit November 2020 Mitglied des Aufsichtsrats ist, für die hervorragende Zusammenarbeit und sein Engagement für das Unternehmen. Mit seiner umfangreichen, tiefgreifenden Erfahrung und seinem exzellenten Fachwissen war er für ein junges Unternehmen wie die Northern Data AG ein unschätzbarer aktiver Berater. Im Geschäftsjahr 2023 hatte der Vorstand ein Mitglied, den Vorsitzenden Aroosh Thillainathan. Arbeit und Themen im Plenum des Aufsichtsrats Im Geschäftsjahr 2023 fanden insgesamt 15 Aufsichtsratssitzungen statt, an denen der Aufsichtsrat in seiner Gesamtheit teilnahm. Sechs Sitzungen wurden persönlich abgehalten, neun als Videokonferenz. In 31 Fällen fasste der Aufsichtsrat Beschlüsse außerhalb von Sitzungen im schriftlichen Verfahren. Der Aufsichtsrat hat die Geschäftsführung des Vorstands im Geschäftsjahr 2023 durchgehend überwacht und den Vorstand bei der Leitung der Gesellschaft beratend begleitet. Dies umfasste insbesondere die Geschäftsentwicklung, die Ertrags- und Finanzlage sowie die Investitionspläne der Gesellschaft. Der Vorstand kam seinen Informationspflichten stets in angemessenem Umfang nach. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat in schriftlicher und mündlicher Form regelmäßig, zügig und umfassend über alle relevanten Fragen der Unternehmensplanung, den Gang der Geschäfte, die strategische Weiterentwicklung sowie die aktuelle Lage und Gesamtentwicklung des Konzerns unterrichtet. Teilnahme an den Aufsichtsratssitzungen scrollen
Überblick über Sitzungen und Beschlüsse Was das operative Geschäft der Gesellschaft anbelangt, war das Jahr 2023 vor allem durch die Aufnahme und Beschaffung von neuem Kapital geprägt. Im Mittelpunkt standen dabei zwei Barkapitalerhöhungen, zwei Sachkapitalerhöhungen und zwei Emissionen von Wandelschuldverschreibungen (besprochen im Rahmen von sechs Sitzungen im April, Juni, Juli, September, Oktober und Dezember) sowie die EUR 575 Mio. schwere Fremdfinanzierungsfazilität, die Northern Data Anfang November mit einem Unternehmen der Tether-Gruppe abgeschlossen hat, um weitere Investitionen in die drei Geschäftsbereiche Taiga Cloud, Ardent Data Centers und Peak Mining zu tätigen. Der Aufsichtsrat hielt im Oktober und November insgesamt fünf Sitzungen ab, um diese Kreditfazilität vorzubereiten und zu genehmigen. Der Aufsichtsrat lud die Mitglieder des globalen Managementteams der Gesellschaft, einschließlich des Vorstands und der Rechtsberater, in verschiedenen Konstellationen ein. Der Aufsichtsrat war in alle Investitionsentscheidungen umfassend eingebunden. In vier Sitzungen zu Beginn des Jahres standen der Jahres- und Konzernabschluss 2022 der Gesellschaft und die Anforderungen an die Prüfung durch den Abschlussprüfer KPMG im Mittelpunkt. Der Aufsichtsrat lud auch Mitglieder des globalen Managementteams der Gesellschaft, einschließlich des Vorstands, sowie Vertreter des Wirtschaftsprüfers und des Steuerberaters in verschiedenen Konstellationen ein. Weitere Entscheidungen im Laufe des Jahres betrafen u. a. folgende Themen: der gerichtliche Vergleich mit Riot Platforms (März), GPU-Hardware-Verkäufe (April, Mai), Kundenverträge im Cloud-Segment (April), das Leasing von Rechenzentrumskapazitäten für das Cloud-Geschäft (August, September), Standortausbau und Hosting-Vereinbarungen im Mining-Segment (August, Dezember), D&O-Verträge (September), die Strukturierung des Cloud-Geschäfts (Dezember) und das Mitarbeiteraktienoptionsprogramm (Dezember). Prüfung und Feststellung des Jahresabschlusses Der vorliegende Jahresabschluss und Konzernabschluss der Northern Data AG für das Geschäftsjahr 2023 sind von der durch die Hauptversammlung als Abschlussprüfer gewählten Liebhart & Kollegen Wirtschaftsprüfer Steuerberater in Verbindung mit Harris & Trotter LLP geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. Der Aufsichtsrat hat sowohl den Jahresabschluss der Northern Data AG zum 31. Dezember 2023 als auch den Konzernjahresabschluss, insbesondere mit Blick auf die Rechtmäßigkeit, Ordnungsmäßigkeit und Zweckmäßigkeit, geprüft und die Unterlagen auf Grundlage eines Entwurfs des Prüfungsberichts mit dem Vorstand und dem Abschlussprüfer im Einzelnen besprochen. Der Abschlussprüfer hat in mehreren Aufsichtsratssitzungen über den Fortgang der Prüfung berichtet und an der Aufsichtsratssitzung vom 10. Juli 2024 teilgenommen, in der über die Ergebnisse der Prüfung insgesamt und über die einzelnen Prüfungsschwerpunkte berichtet wurde. Er stand für die Beantwortung aller aufkommenden Fragen der Mitglieder des Aufsichtsrats zur Verfügung. Die Mitglieder des Aufsichtsrats haben die Prüfungsberichte und die Bestätigungsvermerke zur Kenntnis genommen, kritisch gewürdigt und sie, ebenso wie die Prüfungen selbst, untereinander und mit dem Abschlussprüfer diskutiert. Dies schloss einen Fragebogen zu Art und Umfang der Prüfung sowie zu den Prüfungsergebnissen ein. Dabei konnte sich der Aufsichtsrat von der Ordnungsmäßigkeit der Prüfungen und der Prüfungsberichte überzeugen. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2023 der Northern Data AG und den Konzernabschluss unter Berücksichtigung der Prüfungsberichte des Abschlussprüfers abschließend gewürdigt und erhebt nach dem Ergebnis seiner Prüfung keine Einwände. Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss mit Aufsichtsratsbeschluss vom 10. Juli 2024 gebilligt und damit festgestellt; ferner hat er den Konzernabschluss gebilligt. Danksagung Der Aufsichtsrat bedankt sich bei den Vorstandsmitgliedern sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gesellschaft für ihr persönliches Engagement, ihre geleistete Arbeit im Interesse des Unternehmens sowie für die im Geschäftsjahr 2023 erzielten Erfolge. Den Aktionärinnen und Aktionären dankt der Aufsichtsrat für das Interesse an unserer Gesellschaft und für das entgegengebrachte Vertrauen. Mit freundlichen Grüßen
Dr. Tom Oliver Schorling, Vorsitzender des Aufsichtsrats KonzernlageberichtGrundlagen des Konzerns Geschäftsmodell Die Northern Data Gruppe (im Folgenden auch Northern Data, Konzern oder Gruppe) mit Sitz in Frankfurt am Main entwickelt und betreibt globale Infrastrukturlösungen im Bereich High Performance Computing (HPC). HPC zeichnet sich durch die Bereitstellung von Rechenleistung innerhalb kurzer Zeit aus. HPC beschleunigt die Datenverarbeitung und bietet ein Vielfaches der Rechenleistung und der Speicherkapazität herkömmlicher Serversysteme. Dies geht mit einer erhöhten Wärmeentwicklung einher und erfordert daher auch ein besonderes Wärmemanagement. Die beim Betrieb der Rechenzentren der Northern Data Gruppe erbrachte HPC-Rechenleistung basiert auf zwei verschiedenen Arten von Mikrochips, die auf unterschiedliche Anwendungen spezialisiert sind: ASIC-Chips (Application-Specific Integrated Circuits), die das Bitcoin-Mining ermöglichen, und GPUs (Graphic Processing Units), die das Cloud Computing ermöglichen. Im Jahr 2023 berichtet die Northern Data AG erstmals über drei Segmente: "Peak Mining", "Taiga Cloud" und "Ardent Data Centers". Der Grund für diese neue Berichtsstruktur (bisher "Mining" und "Hardware & Sonstiges") ist die strikte Zuordnung von Anwendungsfällen zu den entsprechenden eigenständig agierenden Geschäftsbereichen der Gruppe. Die Segmente werden im Folgenden beschrieben: Peak Mining: Entwickler, Erbauer und Betreiber von Mining-Rechenzentren, die eigene Bitcoin-Mining-Hardware zur Erzeugung von Hash-Power nutzen Die Haupttätigkeit von Peak Mining ist das Bitcoin-Mining auf eigene Rechnung. Zu diesem Zweck kauft Peak Mining hocheffiziente Bitcoin-Mining-Hardware - Application Specific Integrated Circuits (ASICs) - und betreibt diese in eigenen, eigens dafür errichteten Mining-Rechenzentren. Die ASIC-Maschinen verbrauchen Strom und erzeugen Rechenergebnisse, die als Hashrate bezeichnet werden. Die Hashrate wird direkt an Mining-Pools gesendet, die als Hashrate-Aggregatoren und Risikominderer die Volatilität der Mining Rewards reduzieren. Einfach ausgedrückt: Die Hashrate von Peak Mining wird vom Pool verwendet, um das Bitcoin-Netzwerk zu sichern. Im Gegenzug erhält Peak Mining eine variable Vergütung in Form von Rewards und Transaktionsgebühren, die in Bitcoin gezahlt werden. Peak Mining ist nicht dem Block Reward-Risiko ausgesetzt, das Miner haben, wenn sie direkt im Bitcoin-Netzwerk minen, da der Pool einen Marktpreis für die täglich bereitgestellte Anzahl auszahlt. Das Betriebsteam von Peak Mining installiert, verwaltet und wartet die ASIC-Maschinen, um eine hohe Betriebszeit und lange Lebensdauer der Maschinen zu gewährleisten. Die Führung von Peak Mining sucht und wählt Standorte für eine zukünftige Expansion auf Grundlage attraktiver langfristiger Strompreise. Taiga Cloud: Regionaler europäischer Anbieter von generativen KI-Cloud-Diensten Taiga Cloud bietet Kunden Zugang zu GPU-Hardware. Die Verträge werden an Kunden mit einer Gebühr pro GPU, pro Stunde und für eine vereinbarte Zeitspanne verkauft. Das Cloud-Angebot konzentriert sich auf die Bereitstellung von Rechenleistung für generative KI-Zwecke - wo und wann Unternehmen sie benötigen. Die Einnahmen werden durch Partnerschaften mit Unternehmen erzielt, deren Kunden Rechenleistung benötigen. Bei diesen Partnern handelt es sich um bekannte Hersteller wie NVIDIA, Gigabyte und AMD, die bereits über enge Beziehungen zu Endkunden verfügen und die notwendigen Dienstleistungen zur Unterstützung der ML- und KI-Anforderungen ihrer Kunden anbieten. Die gesamte Cloud von Taiga Cloud ist zu 100 Prozent klimaneutral und wird mit einer Power Usage Effectiveness (PUE) von weniger als 1,2 betrieben und gekühlt. Durch die Unterbringung von GPU-Inseln in seinen europäischen Rechenzentren bietet Taiga Cloud hohe Geschwindigkeit, niedrige Latenz und eine datenunabhängige Rechenleistung und hilft seinen Kunden, ihre ESG-Ziele zu erreichen. Ardent Data Centers: Anbieter von Rechenzentrumsumgebungen, die speziell mit Flüssigkeitskühlungstechnologie gebaut werden Ardent Data Centers verwaltet die Rechenzentren der Northern Data Gruppe, einschließlich deren Erwerb oder Planung, Bau oder Umbau und Betrieb. Der Geschäftsbereich beschafft, installiert und verwaltet in seinen Rechenzentren Server-Hardware, die sich im Eigentum der Kunden befindet oder den anderen Geschäftsbereichen der Northern Data Gruppe zuzurechnen ist. Ardent Data Centers konzentriert sich auf den Aufbau des effizientesten, zukunftssichersten Netzwerks von HPC-Co-Location-Kapazitäten auf dem Markt. So dient die Infrastruktur als Plattform für Co-Location-Dienste sowie für das konzerneigene Cloud-Geschäft (Taiga Cloud). Die Rechenzentren befinden sich in Nordamerika und Europa. Der Umsatz in diesem Segment wird hauptsächlich durch Co-Location und Engineering erzielt. Unternehmensführung Geschäftsleitung Die Northern Data AG wird durch den Vorstand geführt. Die strategische Entwicklung des Konzerns erfolgt in enger Abstimmung mit dem Aufsichtsrat. Der Aufsichtsrat wird vom Vorstand stets über neue Strategien sowie Chancen und Risiken informiert. Der Vorstand ist für die strategische Entwicklung und die erfolgreiche Geschäftsführung von Northern Data verantwortlich. Im Geschäftsjahr 2023 besteht der Vorstand aus einer Person, dem Vorstandsvorsitzenden Aroosh Thillainathan. Aufsichtsrat Der Aufsichtsrat agiert als Aufsichtsorgan des Vorstands und bestand im Geschäftsjahr 2023 aus drei Mitgliedern: Dies waren der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Herr Dr. Tom Oliver Schorling, der stellvertretende Vorsitzende, Herr Dr. Bernd Hartmann, sowie - bis zu seinem Ausscheiden am 17. Januar 2023 - Herr Hermann-Josef Lamberti. Sein Amt wurde von Bertram Pachaly als Ersatzmitglied gemäß § 104 AktG mit Wirkung zum 18. Januar 2023 übernommen. Überblick über die Konzernstruktur zum 31. Dezember 2023 Die Northern Data Gruppe wird von der Northern Data AG geführt, registriert in Frankfurt am Main (Deutschland). Die Gesellschaft nimmt zentrale Management- und Verwaltungsfunktionen für die Unternehmen der Gruppe wahr, wie z. B. Finanzen, Investor Relations, Risiko, Personalwesen und andere allgemeine und administrative Aufgaben. Zur Gruppe gehören folgende wichtige Tochtergesellschaften: scrollen
Wesentliche Veränderungen gegenüber dem Vorjahr Im Geschäftsjahr 2023 gab es bei den Tochtergesellschaften der Northern Data Gruppe folgende wesentliche Veränderungen: scrollen
Wirtschaftsbericht Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen Weltwirtschaft Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) wuchs die Weltwirtschaft 2023 nur noch um 3,1 Prozent gegenüber 3,5 Prozent im Vorjahr. Vor allem die Verschärfung der Geldpolitik zur Eindämmung der Inflation wirkte sich negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung aus. Länder, die stark von russischen Energieimporten abhängig sind, erlebten aufgrund des starken Preisanstiegs einen stärkeren Wirtschaftsabschwung. Dennoch erwies sich die Weltwirtschaft als widerstandsfähig und erholte sich weiterhin langsam von den Auswirkungen der Pandemie, der russischen Invasion in der Ukraine und dem starken Anstieg der Lebenshaltungskosten im Laufe des Jahres. 1 Peak Mining - Bitcoin Mining Der Kryptomarkt hat sich 2023 im Vergleich zum schwierigen Vorjahr deutlich erholt. Insbesondere die Kombination aus rückläufigen Kryptowährungspreisen und steigenden Energiekosten wirkte sich nachteilig aus. Das Umfeld für Kryptowährungen hellte sich mit der allgemeinen Verbesserung der makroökonomischen Bedingungen auf, insbesondere mit dem Rückgang der Inflation, dem Ende der Zinserhöhungen und der Erwartung sinkender Zinssätze im Jahr 2024. Darüber hinaus haben die Anzeichen für die Zulassung des ersten Bitcoin-ETF in den USA das Interesse an Kryptowährungen erhöht, da mehr Anleger einfachen und regulierten Zugang zu dieser Anlageklasse erhalten werden. 2 Bitcoin-Spot-ETFs wurden nach dem Ende des Berichtszeitraums Anfang Januar 2024 genehmigt. 3 Darüber hinaus trugen auch die technologischen Entwicklungen zu einer positiven Bitcoin-Stimmung und damit zu steigenden Preisen bei. Dazu gehörte auch das bevorstehende Bitcoin Halving, das schließlich im April 2024 stattfand. Das Bitcoin Halving nach Ende des Berichtszeitraums hat die Zahl der neu geschaffenen Bitcoins pro Block von derzeit 6,25 auf 3,125 halbiert, sodass weniger neue Bitcoins in Umlauf kamen. 4 Insgesamt wuchs der Kryptowährungsmarkt im Geschäftsjahr 2023 um rund 110 Prozent und erreichte zum 31. Dezember 2023 eine Marktkapitalisierung von über EUR 1,5 Bio. (USD 1,6 Bio.). 5 Der Bitcoin verzeichnete einen Anstieg von über 155 Prozent auf rund EUR 42.300/BTC. 6
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https://www.reuters.com/technology/why-us-bitcoin-etf-is-game-changer-crypto-2024-01-10/
5 https://coinmarketcap.com/charts/
Taiga Cloud - Cloud-Dienste Im Gesamtjahr 2023 stiegen die weltweiten Ausgaben für Cloud-Infrastruktur laut dem Marktforschungsunternehmen Canalys um 18 Prozent auf EUR 230 Mrd. (USD 247 Mrd.). Gleichzeitig nahm der Einfluss der Optimierung der Unternehmens-IT auf den Markt für Cloud-Dienste ab, da mehr Kunden in Erwartung höherer Nutzungsanforderungen ihr Engagement bei Hyperscalern ausweiteten. Zur gleichen Zeit nahmen die Bemühungen um die Migration in die Cloud wieder zu, und die Nachfrage nach neuen Produkten, insbesondere nach KI-Anwendungen, nahm zu. Hier beschleunigt sich die Integration von generativer KI in Mainstream-Softwareprodukte, was zu einer schnelleren Kommerzialisierung von generativen KI-Anwendungen und einem damit verbundenen Anstieg der Investitionen in KI-Cloud-Funktionen führen könnte. 7
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https://www.canalys.com/newsroom/worldwide-cloud-q4-2023
Ardent Data Centers - Rechenzentrumsinfrastruktur Das Marktforschungsunternehmen Global Market Insights geht davon aus, dass der Markt für Rechenzentrumsinfrastruktur im Jahr 2023 um mindestens 12 Prozent auf EUR 60 Mrd. (USD 64 Mrd.) wächst. 8 Laut den Branchenexperten von Clifford Chance treiben die Digitalisierung von Geschäftsprozessen und die zunehmende Nutzung von Streaming und Internet die Nachfrage nach Daten und den Markt für Rechenzentren an. Die Branche für Rechenzentrumsinfrastruktur hat im Jahr 2023 neue Wege zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Verringerung der Umweltauswirkungen erforscht, wie z. B. die Konstruktion höherer Gebäude, effizientere Hardware und Infrastruktur sowie eine stärkere Konzentration auf die Nutzung erneuerbarer Energien. Im Jahr 2023 hat insbesondere der Durchbruch der künstlichen Intelligenz (KI) zu einem Anstieg der Nachfrage nach spezialisierten, leistungsstarken Rechenplattformen im Rechenzentrumssektor geführt. 9
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https://www.gminsights.com/industry-analysis/data-center-infrastructure-market
Geschäftsverlauf Die Northern Data Gruppe hat im Geschäftsjahr 2023 ihre Markterschließung und Etablierung vorangetrieben. Insbesondere wurden die Geschäftsaktivitäten, die bisher den Segmenten "Mining" und "Hardware & Sonstiges" zugeordnet waren, in drei unabhängige Geschäftsbereiche aufgeteilt: scrollen
Wie im vergangenen Geschäftsjahr machten die Einnahmen aus Bitcoin-Mining (Peak Mining) den größten Teil des Konzernumsatzes aus. Da die Nachfrage nach Rechenleistung im Jahr 2023 anstieg, wurde ein signifikantes Wachstum der Einnahmen aus Cloud Computing (Taiga Cloud) erzielt. Der Umsatz von Ardent Data Centers wurde überwiegend intern generiert. Das Geschäftsjahr war vor allem durch erhebliche Wachstumsinvestitionen in allen drei Geschäftsbereichen gekennzeichnet. Rund EUR 1 Mrd. (mehr als USD 1 Mrd.) wurden durch Kapitalerhöhungen, Wandelschuldverschreibungen und eine Kreditfazilität aufgenommen. So erhielt Taiga Cloud Zugang zu mehr als 10.000 begehrten NVIDIA H100 Tensor Core GPUs. Der Betrieb von Peak Mining wurde durch die Anschaffung neuer Hardware skaliert und die Entwicklung der Blockchain mit spezieller flüssigkeitsgekühlter Mining-Technologie unterstützt, und das Portfolio von Ardent Data Centers wurde erweitert. Peak Mining Das Geschäftsjahr 2023 bot generell gute Bedingungen für das Bitcoin-Mining, da der Bitcoin-Preis von einem Januar-Niveau von EUR 17.000 um mehr als das 2,5-fache auf rund EUR 42.000 zum Jahresende stieg. Gleichzeitig gab es einen linearen Anstieg der Hashrate, die sich im Laufe des Jahres von etwa 253 Exahash pro Sekunde (EH/s) auf etwa 500 EH/s im Vergleich zum Bitcoin-Preis verdoppelte. Peak Mining nutzte weiterhin die Flexibilität der auf Tagesbasis abgeschlossenen Stromverträge, um durch eine gezielte Steuerung der Nutzungszeit der Hashpower eine maximale Rentabilität sicherzustellen. Zu diesem Zweck schaltete Peak Mining die Mining-Hardware flexibel ein und aus oder verlegte sie an Standorte mit niedrigeren Betriebskosten. So wurden durchschnittliche Stromkosten von EUR 40 / MWh erreicht. Damit war das Bitcoin-Mining mit durchschnittlichen Einnahmen von EUR 25.973 pro Coin bei Produktionskosten von EUR 15.660 erneut profitabler als im Vorjahr. Insgesamt wurden im Jahr 2023 2.298 Bitcoins produziert. Die Strategie, nur für eigene Rechnung zu minen und alle täglich produzierten Coins zu verkaufen, wurde beibehalten. Die Zahl der installierten Self-Mining-Hardware stieg im Laufe des Jahres um rund zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr, mit einem Spitzenwert von 40.643 installierten Geräten und einer installierten Hashrate von 3,78 EH/s im Mai 2023. Zum Jahresende waren 35.639 Self-Mining-ASIC-Server mit einer Hashrate von 3,34 EH/s installiert, da bestimmte Standorte mit höheren Strompreisen abgeschaltet wurden und das Unternehmen das gesamte Hardware-Portfolio optimieren wollte. Die Investitionen wurden hauptsächlich in neue, moderne Maschinen mit Flüssigkeitskühlung getätigt. Der Geschäftsbereich Peak Mining erwarb im Jahr 2023 mehr als 7 EH/s der neuesten Generation von flüssigkeitsgekühlten WhatsMiners von MicroBT (Modelle M53S+/M53S++ und M50S+/M50S++) für EUR 140 Mio. (USD 150 Mio.). Im November kündigte Peak Mining den Baubeginn seiner 30-MW-Anlage in Grand Forks, North Dakota, an. Die Anlage, die seit Mai 2024 in Betrieb ist, verfügt über eine Direct-to-Chip-Flüssigkeitskühltechnologie. Die erste Charge der flüssigkeitsgekühlten M53S++ Miners von MicroBT wird in den Vereinigten Staaten zusammengebaut und an diesem Standort installiert. Taiga Cloud Im Geschäftsjahr 2023 wurden zwei Sachkapitalerhöhungen und Wandelschuldverschreibungen der Northern Data AG genutzt, um das Unternehmen Damoon Limited, Dundalk, Irland, zu erwerben, das wiederum mehr als 10.000 NVIDIA H100 Tensor Core GPUs (20 NVIDIA H100 GPU Pods mit je 512 H100 GPUs) im Wert von rund EUR 400 Mio. erwarb. Die Transaktion wurde in mehreren Phasen abgeschlossen. Gemäß IFRS werden alle Phasen Ende Dezember 2023 wirksam, wodurch Taiga Cloud Zugang zu mehr als 10.000 hocheffizienten NVIDIA H100 Tensor Core GPUs erhält. Die erworbene Hardware wurde in Zusammenarbeit mit GIGABYTE in Pods mit 512 GPUs konfiguriert, die zu Inseln mit vier Pods (2.048 GPUs) verbunden sind, wobei NVIDIA BlueField DPUs und die NVIDIA Quantum-2 InfiniBand-Plattform zum Einsatz kamen. Diese Konfiguration ermöglicht ein effizientes und schnelles Training von großen Sprachmodellen (Large Language Models - LLMs) und liefert Unternehmen KI-Ergebnisse in einem viel kürzeren Zeitrahmen. Die NVIDIA H100 GPU-Inseln von Taiga Cloud sind auf die mit sauberer Energie betriebenen Rechenzentren von Ardent Data Centers in Schweden und Norwegen sowie auf mehrere externe Rechenzentren von Co-Location-Anbietern verteilt, was zusätzliche Ausfallsicherheit und Redundanz sowie europäische Datenhoheit bietet. Im September erhielt Taiga Cloud die Zertifizierung als Elite-Partner von NVIDIA und den Status eines offiziellen Cloud Service Providers (CSP) im NVIDIA Partner Network (NPN). Der Elite-Status ist die höchste Stufe der Partnerschaft und ist für NVIDIA-Partner reserviert, die den größten Beitrag zum NVIDIA-Ökosystem leisten. Eine weitere Investition wurde Ende November angekündigt. Sie umfasste mehr als EUR 330 Mio., die durch eine Fremdfinanzierungsfazilität für die Northern Data AG bereitgestellt wurden, die in 384 Serverschränke mit Cray XD-Supercomputern von Hewlett Packard Enterprise (HPE) investiert wurden, die aus ca. 8.200 NVIDIA H100 Tensor Core GPUs bestehen. Die HPE Cray XD-Supercomputer wurden entwickelt, um generative KI und andere groß angelegte KI-Projekte für Taiga Cloud-Kunden zu unterstützen. Taiga Cloud-Kunden erhalten Zugang zu HPE-Technologie, die speziell für generative KI entwickelt wurde und den Umfang und die Leistung eines Supercomputers bietet, die für einen wachsenden Markt rechenintensiver KI-Workloads erforderlich sind. Die HPE Cray-Supercomputer sind auf Geschwindigkeit, Rechenleistung und Energieeffizienz ausgelegt. Die ersten H100-Grafikprozessoren sind seit Dezember 2023 in Betrieb, und der Rollout wird 2024 fortgesetzt. Taiga Cloud verfügt über das größte Cluster von NVIDIA A100 Tensor Core und H100 Tensor Core GPUs in Europa. Die ersten Kunden wurden im Jahr 2023 gewonnen. Ende Dezember 2023 hat sich Taiga Cloud einen Vertrag über USD 30 Mio. für H100 und A100 für 12 Monate gesichert. Darüber hinaus sind drei Kundenverträge in der Pipeline. Die vier Verträge umfassen insgesamt mehr als 6000 H100-GPUs. Die Vertragslaufzeiten reichen von einem Monat bis zu 36 Monaten, und die Anzahl der GPUs kann von weniger als 512 GPUs bis zu mehr als 2.048 GPUs variieren. Ardent Data Centers Im Jahr 2023 konzentrierte sich Ardent auf die Unterstützung seiner Schwestergeschäftsbereiche Taiga Cloud und Peak Mining sowie auf die Erweiterung seines Portfolios an Tier-3-Rechenzentren, um Co-Location-Dienste in Europa und den USA anzubieten. Im Geschäftsjahr handelte der Geschäftsbereich fünf Co-Location-Vereinbarungen für vier Standorte zur Unterbringung der NVIDIA H100 GPU-Inseln von Taiga Cloud aus und setzte eine Investitionsstrategie in Höhe von EUR 110 Mio. um, die darauf abzielt, die Fähigkeit von Ardent Data Centers zur Bereitstellung von Co-Location-Diensten für HPC-Computing in ganz Europa und den Vereinigten Staaten zu verbessern. Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage Der Vergleich der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der aktuellen Berichtsperiode mit der entsprechenden Vergleichsperiode des Vorjahres ist nur eingeschränkt möglich, da zum Ende des Jahres 2023 bestimmte Investitionen vorgenommen wurden. Vermögenslage Im Geschäftsjahr 2023 stieg die Bilanzsumme der Northern Data AG um 129,72 Prozent auf TEUR 1.035.084 (31. Dezember 2022: TEUR 450.586). Insgesamt stieg der Anteil des Anlagevermögens an der Bilanzsumme im Jahr 2023 um 12,91 Prozent (31. Dezember 2022: 29,77 Prozent) auf TEUR 365.290 (31. Dezember 2022: TEUR 323.535). Dies ist hauptsächlich auf einen Anstieg der Sachanlagen zurückzuführen. Das Sachanlagevermögen stieg um 15,42 Prozent auf insgesamt TEUR 326.348 (31. Dezember 2022: TEUR 282.745). Dies resultiert aus zusätzlichen geleisteten Anzahlungen für GPUs und Miner und wird durch planmäßige Abschreibungen in Höhe von TEUR 60.882 sowie zusätzliche Wertminderungen in Höhe von TEUR 12.420 auf ASIC-Miner, die für das Bitcoin-Mining genutzt werden, in Höhe von TEUR 41.487 auf PODs und in Höhe von TEUR 5.856 auf mobile Umspannwerke (Vorjahr: Wertminderungen in Höhe von TEUR 64.592 auf GPUs, die zuvor für das Ethereum-Mining genutzt wurden) gemindert. Der Geschäfts- oder Firmenwert blieb mit TEUR 13.376 konstant (31. Dezember 2022: TEUR 13.376). Die sonstigen immateriellen Vermögenswerte stiegen um 112,50 Prozent auf insgesamt TEUR 3.774 (31. Dezember 2022: TEUR 1.766), was hauptsächlich auf einen erworbenen immateriellen Vermögensgegenstand zurückzuführen war. Die Nutzungsrechte aus Leasingvereinbarungen verringerten sich um 32,94 Prozent auf insgesamt TEUR 6.834 (31. Dezember 2022: TEUR 10.191), was in erster Linie auf die Amortisation bestehender Leasingvereinbarungen zurückzuführen war. Die Anteile an anderen Unternehmen verringerten sich auf insgesamt TEUR 6.464 (31. Dezember 2022: TEUR 9.851), was hauptsächlich auf die geringere Marktbewertung der Anteile an Lancium zurückzuführen war. Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte erhöhten sich um 48,25 Prozent auf insgesamt TEUR 3.767 (31. Dezember 2022: TEUR 2.541), was hauptsächlich auf die Energiesteuerforderungen in Schweden zurückzuführen war. Die bilanzierten aktiven latenten Steuern erhöhten sich auf insgesamt TEUR 4.727 (31. Dezember 2022: TEUR 3.065), trotz eines Rückgangs der temporären Differenzen zwischen der Steuerbasis der Vermögenswerte und ihrem Buchwert gemäß IFRS. Dies ist darauf zurückzuführen, dass eine geringere Saldierung von aktiven latenten Steuern und passiven latenten Steuern zu einem höheren Betrag an aktiven latenten Steuern führt. Die kurzfristigen Vermögenswerte belaufen sich insgesamt auf TEUR 669.794 (31. Dezember 2022: TEUR 127.051). Hier stiegen die Vorräte auf TEUR 56.534 (31. Dezember 2022: TEUR 7.200), was hauptsächlich auf den Kauf von Vorräten und höhere Vorratsbestände zum Jahresende zurückzuführen war. Die Summe der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stieg auf TEUR 8.614 (31. Dezember 2022: TEUR 2.908), was auf eine verstärkte Aktivität im Cloud-Geschäftssegment zurückzuführen war. Die Ertragsteuerforderungen sanken auf TEUR 5.004 (31. Dezember 2022: TEUR 5.122), was hauptsächlich auf erwartete Erstattungen für vorausgezahlte Steuern in Gibraltar und Kanada zurückzuführen war. Die kurzfristigen Vermögenswerte, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert werden, betragen TEUR 18.423 (31. Dezember 2022: TEUR 0). Die sonstigen Vermögenswerte erhöhten sich auf TEUR 338.227 (31. Dezember 2022: TEUR 71.942), was hauptsächlich auf einen Anstieg der Vorauszahlungen und Anzahlungen zurückzuführen war. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente stiegen um 509,32 Prozent auf TEUR 242.992 (31. Dezember 2022: TEUR 39.879), bedingt durch eine stärkere Inanspruchnahme von Finanzierungsmitteln. Eigenkapital und Schulden Der Eigenkapitalanteil stieg um 104,33 Prozent auf TEUR 734.384 (31. Dezember 2022: TEUR 359.407). Das gezeichnete Kapital stieg auf TEUR 48.734 (31. Dezember 2022: TEUR 23.816), da neue Aktien ausgegeben wurden. Darüber hinaus hat die Ausgabe der Pflichtwandelanleihe das Eigenkapital um TEUR 86.954 erhöht. Die Kapitalrücklage stieg um 99,28 Prozent auf TEUR 835.756 Euro (31. Dezember 2022: TEUR 419.392), was sich auf die zusätzlichen Aktienoptionen aus dem im Jahr 2023 aufgelegten Aktienoptionsprogramm zurückführen lässt. Die Umrechnungsdifferenzen verringerten sich geringfügig auf TEUR -10.338 (31. Dezember 2022: TEUR -10.780) aufgrund von Wechselkursschwankungen. Die langfristigen Verbindlichkeiten belaufen sich auf insgesamt TEUR 178.081 (31. Dezember 2022: TEUR 10.077). Der Anstieg war im Wesentlichen auf die Aufnahme von Darlehen in Form eines Gesellschafterdarlehens in Höhe von TEUR 171.858 zurückzuführen. Die Leasingverbindlichkeiten beliefen sich auf TEUR 5.165 (31. Dezember 2022: TEUR 7.872), was einem Rückgang von 34,39 Prozent entspricht, der vor allem auf die Abschreibung bestehender Leasingvereinbarungen zurückzuführen war. Die Rückstellungen blieben konstant bei TEUR 5 (31. Dezember 2022: TEUR 5). Die latenten Steuerschulden sanken auf TEUR 1.053 (31. Dezember 2022: TEUR 2.200), was auf eine Änderung der temporären Differenzen zwischen dem steuerlichen Wertansatz von Vermögenswerten gegenüber den Buchwerten nach IFRS und der Auswirkungen der Saldierung zurückzuführen war. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten beliefen sich auf insgesamt TEUR 122.619 (31. Dezember 2022: TEUR 81.102). Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stiegen um 74,47 Prozent auf TEUR 62.510 (31. Dezember 2022: TEUR 35.829) als Ergebnis der Investitionstätigkeit. Die Leasingverbindlichkeiten sanken aufgrund der oben beschriebenen Abschreibung bestehender Leasingvereinbarungen um 26,19 Prozent auf TEUR 2.054 (31. Dezember 2022: TEUR 2.783). Die Ertragsteuerverbindlichkeiten sanken auf TEUR 20.091 (31. Dezember 2022: TEUR 27.992). Bei den kurzfristigen Rückstellungen war ein Anstieg um 69,05 Prozent auf TEUR 3.244 zu verzeichnen (31. Dezember 2022: TEUR 1.919), was sich auf eine Erhöhung der Steuerrückstellung zurückführen lässt. Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten erhöhten sich auf TEUR 34.261 (31. Dezember 2022: TEUR 12.357), was hauptsächlich auf Finanzierungskosten im Zusammenhang mit Kapitalmaßnahmen zurückzuführen war. Liquiditätsentwicklung Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, die Guthaben bei Kreditinstituten umfassen, betrugen zum Bilanzstichtag TEUR 242.992 (Vorjahr: TEUR 39.879). Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit betrug TEUR -17.601 (Vorjahr: TEUR 960). Der Cashflow im Geschäftsjahr 2023 besteht im Wesentlichen aus der Inanspruchnahme des Working Capital, der Erhöhung der kurzfristigen Verbindlichkeiten und dem Abbau der kurzfristigen Forderungen sowie dem Verkauf von Kryptowährungen, die durch eigenes Mining generiert wurden. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit (TEUR -84.672; Vorjahr: TEUR -95.217) umfasst im Wesentlichen die Investitionen in das Sachanlagevermögen (TEUR -95.332; Vorjahr: TEUR -100.151). Die Investitionen in Sachanlagen betreffen im Wesentlichen den Geschäftsbereich "Taiga Cloud" und die Investition in MicroBT-Server. Der positive Cashflow aus Finanzierungstätigkeit (TEUR 305.106; Vorjahr: TEUR -82.914) im Geschäftsjahr 2023 resultiert im Wesentlichen aus der Ausgabe von Aktien und dem damit verbundenen Erwerb der Tochtergesellschaft Damoon Ltd. (TEUR 133.123; Vorjahr: TEUR 0) sowie aus der Aufnahme eines Darlehens (TEUR 175.400; Vorjahr: TEUR 0). Ertragslage Die Northern Data Gruppe weist einen Konzernumsatz von TEUR 77.527 (Vorjahr: TEUR 193.287) sowie ein EBITDA von TEUR -28.232 (Vorjahr: TEUR -58.117) aus. Die Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2023 in Höhe von TEUR 77.527 (Vorjahr: TEUR 193.287) resultieren im Wesentlichen aus der Bereitstellung von Rechenleistung für das Mining von Kryptowährungen (TEUR 59.838; Vorjahr: TEUR 163.315), Umsatzerlösen aus Cloud-Computing-Diensten (TEUR 14.256; Vorjahr: TEUR 1.390), dem Verkauf von Hardware (TEUR 58; Vorjahr: TEUR 25.544) und Hosting- und HPC-Dienstleistungen (TEUR 410; Vorjahr: TEUR 3.038). Die hierfür anfallenden Kosten werden unter dem Materialaufwand (TEUR 41.398; Vorjahr: TEUR 98.864) ausgewiesen und beinhalten vor allem Stromkosten in Höhe von TEUR 38.383 (Vorjahr: TEUR 59.980). Die sonstigen Erträge (TEUR 33.479; Vorjahr: 56.181 TEUR) resultieren im Wesentlichen aus dem Verkauf von Vermögenswerten (TEUR 10.984) und vorteilhaften Währungsumrechnungsdifferenzen in Höhe von TEUR 16.249 (Vorjahr: TEUR 38.608). Im Vorjahr resultierten die sonstigen Erträge im Wesentlichen aus vorteilhaften Währungsumrechnungsdifferenzen in Höhe von TEUR 38.608 und Erstattungen aus rückforderbaren Energiesteuern. Der Rückgang des Personalaufwands um TEUR 13.395 auf TEUR 36.503 (Vorjahr: TEUR 49.898) ist im Wesentlichen auf einen geringeren durchschnittlichen Personalbestand im Geschäftsjahr zurückzuführen. Die sonstigen Aufwendungen (TEUR 61.337; Vorjahr: TEUR 158.823) beinhalten im Wesentlichen Rechts- und Beratungskosten (TEUR 20.945; Vorjahr: TEUR 24.025), Aufwendungen aus Währungsumrechnung (TEUR 23.092; Vorjahr: TEUR 24.792) und den Verlust aus der Veräußerung von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten (TEUR 2.705; Vorjahr: TEUR 12.182). Der US-Dollar verlor im Geschäftsjahr 2023 gegenüber dem Euro an Wert, was dazu führte, dass der Euro von USD 1,07 am 31. Dezember 2022 auf USD 1,11 am Ende des Berichtszeitraums anstieg. Die sich aus dieser Entwicklung ergebenden günstigen Differenzen aus der Währungsumrechnung werden im Sonstigen Gesamtergebnis in Höhe von TEUR 442 erfasst. Hieraus ergibt sich im Geschäftsjahr ein EBITDA in Höhe von TEUR -28.232 (Vorjahr: TEUR -58.117). Die Abschreibungen und Wertminderungen (TEUR 124.929; Vorjahr: TEUR 207.234) im Geschäftsjahr beinhalten u. a. Abschreibungen von TEUR 60.882 (Vorjahr: 91.318 TEUR) für Sachanlagen; Wertminderungen in Höhe von TEUR 12.420 bei ASIC-Minern, die für das Bitcoin-Mining verwendet werden, und TEUR 41.487 in Bezug auf PODs und TEUR 5.855 in Bezug auf mobile Umspannwerke; Wertminderungen bei Kryptowährungen in Höhe von TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 29.050) sowie Wertminderungsaufwendungen auf Geschäfts- und Firmenwerte in Höhe von TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 5.714). Der Rückgang der Abschreibungen auf Sachanlagen im Vergleich zum Vorjahr resultiert aus dem Alter der genutzten Vermögenswerte sowie aus Wertminderungen, die zum Ende des Vorjahres vorgenommen wurden. Die Finanzaufwendungen von TEUR 1.448 (Vorjahr: TEUR 3.166) beinhalten im Wesentlichen Zinsaufwendungen für Fremdkapital und die Pflichtwandelanleihe (TEUR 1.158). Im Vorjahr betrafen die Finanzaufwendungen im Wesentlichen Zinsaufwendungen für die Gesellschafterdarlehen in Höhe von TEUR 2.824. Die Finanzaufwendungen von TEUR 1.084 (Vorjahr: TEUR 99) umfassen im Wesentlichen Zinserträge auf Umsatzsteuerforderungen. Die Ertragsteuern der Periode betragen TEUR 2.470 Steuerertrag; (Vorjahr: TEUR 2.643 Steuerertrag) und beinhalten einen tatsächlichen Steueraufwand von TEUR 382 (Vorjahr: TEUR 3.501 Steuerertrag) und einen latenten Steuerertrag von TEUR 2.852 (Vorjahr: TEUR 858 latenter Steueraufwand). Der Ertrag aus latenten Steuern resultierte im Wesentlichen aus temporären Differenzen zwischen den steuerlichen und den bilanziellen Wertansätzen von Vermögenswerten sowie aus der Saldierung mit aktiven latenten Steuern. Insgesamt wird ein Konzernverlust für das Jahr von TEUR -151.055 (Vorjahr: Konzernverlust TEUR -265.775) ausgewiesen. Finanzielle Leistungsindikatoren Northern Data Gruppe Die Kennzahlen Umsatzerlöse und bereinigtes EBITDA (Ergebnis aus Betriebstätigkeit vor Abschreibungen) tragen zur Steuerung des Konzerns bei und dienen als Grundlage für strategische Entscheidungen. Das bereinigte EBITDA ist eine Finanzkennzahl, die definiert ist als Northern Datas EBITDA, bereinigt um die Effekte bestimmter nicht zahlungswirksamer und/oder anderer Posten, die nicht die laufende strategische Geschäftstätigkeit widerspiegeln. Das EBITDA wird als Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen berechnet. Das Management ist der Ansicht, dass diese Leistungskennzahl einen Schlüsselindikator für das Kerngeschäft der Gruppe darstellt. Die für das Geschäftsjahr 2023 prognostizierten Umsatzerlöse im Bereich von EUR 65 Mio. bis EUR 75 Mio. wurden übertroffen. Das bereinigte EBITDA lag mit EUR -5.5 Mio. in der Prognose für das bereinigte EBITDA in der Bandbreite von EUR -20 Mio. bis EUR -5 Mio. Bei den Anpassungen werden die Auswirkungen nicht zahlungswirksamer und einmaliger Posten zurückaddiert. Zu diesen gehören derzeit (i) Aufwendungen für den Aktienoptionsplan, (ii) Rechtskosten, (iii) Systemimplementierung und (iv) das Umstrukturierungsprojekt. scrollen
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Geschäftsbereiche Bei der Bewertung der operativen Leistung konzentriert sich das Northern Data Management auf das Kerngeschäft, das für 2023 aus den Segmenten "Peak Mining", "Ardent Data Centers" und "Taiga Cloud" besteht (Vorjahr: "Mining" und "Hardware & Sonstiges"). Dabei verwendet das Northern Data Management zur Segmentsteuerung die finanziellen Leistungsindikatoren Umsatz und bereinigtes EBITDA. In der Berichtsperiode erzielte das Segment "Peak Mining" Außenumsätze in Höhe von TEUR 62.802 (Vorjahr: TEUR 184.739). Das Umsatzergebnis liegt somit über dem erwarteten Zielkorridor der Gruppe. Der Umsatz in diesem Segment ist im Wesentlichen auf die erzeugte Rechenleistung im Bereich des Krypto-Minings zurückzuführen. Die Umsatzerlöse sind hiermit volumengetrieben und hängen außerdem unmittelbar von der Entwicklung des Kryptowährungskurses ab. Das EBITDA des Segments beläuft sich auf TEUR -13.677 (Vorjahr: TEUR 95.941). In der Berichtsperiode erzielte das Segment "Ardent Data Centers" Außenumsätze in Höhe von TEUR 469 (Vorjahr: TEUR 7.158). Wesentliche Umsatztreiber darin sind Hardwareverkäufe. Das Segment weist ein EBITDA in Höhe von TEUR 11.329 aus (Vorjahr: TEUR -122.880). Das Segment "Taiga Cloud" erwirtschaftete im Berichtszeitraum TEUR 14.256 an externen Umsatzerlösen (Vorjahr: TEUR 1.390), die auf Cloud-Computing-Dienstleistungen zurückzuführen sind. Das Umsatzergebnis liegt somit leicht über dem erwarteten Zielkorridor der Gruppe. Das Segment wies ein EBITDA von TEUR -11.548 (Vorjahr: TEUR 2.949) aus. Nicht finanzielle Leistungsindikatoren Umweltschutz Ein Fokus der Gruppe liegt auf ressourcenbewusstem Wirtschaften sowie dem Schutz der Umwelt. Die Erzeugung der Rechenleistung sowie die Kühlung der Geräte benötigen viel Energie. Die Rechenzentren in Skandinavien beziehen den Strom hauptsächlich aus Wasserkraft. Des Weiteren wird die Software zur schonenden Nutzung der Server stets optimiert. Der schonende Umgang mit Ressourcen ist für die Northern Data Gruppe nicht nur aus ökologischer, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht von zentraler Bedeutung. Bereits beim Ausbau der neuen Rechenzentren sowie beim Betrieb bereits bestehender Anlagen setzt die Northern Data Gruppe auf Energieeffizienz. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen Zum 31.Dezember 2023 beschäftigte der Konzern insgesamt 145 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und somit 30,06 Prozent weniger als zum Vorjahresende. Ethische Grundsätze Der gruppenweite Verhaltenskodex (Code of Business Conduct & Ethics) spiegelt soziale, kulturelle und gesellschaftliche Normen wider. Chancen-, Risiko- und Prognosebericht Chancen-, Risiko- und Prognosebericht bei der Northern Data Gruppe Für die Northern Data Gruppe ist die systematische Auseinandersetzung mit potenziellen Chancen und Risiken einer der Grundpfeiler für verantwortungsvolle Unternehmensführung. Die Identifizierung und das schnelle Ergreifen von Chancen sowie die Minderung von Risiken sind wesentlich für den Erfolg der Gruppe. Die Northern Data Gruppe definiert Chancen und Risiken als Ereignisse, die bei ihrem Eintritt zu positiven oder negativen Abweichungen von ihren Unternehmenszielen führen. Um vorausschauend und kontrolliert zu handeln, identifiziert die Northern Data Gruppe potenzielle Chancen und Risiken und bewertet diese in Hinsicht auf ihre Eintrittswahrscheinlichkeit und mögliche Auswirkungen. Als internationaler Konzern ergeben sich für die Northern Data Gruppe makroökonomische, segmentspezifische und gruppenspezifische Risiken und Chancen. In diesem Chancen- und Risikobericht werden die für die Northern Data Gruppe als wesentlich erachteten Risiken und Chancen dargestellt. Die Verantwortung für die Entwicklung und Aufrechterhaltung eines effektiven Risikomanagementsystems (RMS) trägt bei der Northern Data Gruppe der Vorstand. Die unmittelbare Verantwortung für die frühzeitige und kontinuierliche Identifizierung, Bewertung und Steuerung von Risiken und Chancen liegt beim Vorstand sowie bei der operativen Führungsebene der jeweiligen Geschäftsbereiche und Segmente. Um einen ganzheitlichen Ansatz zu gewährleisten, arbeitet das Risk & Compliance Team der Northern Data Gruppe konzernweit in enger Abstimmung mit den Risikoverantwortlichen der entsprechenden Abteilungen, Segmente und wesentlichen Gesellschaften, die von den Chancen bzw. Risiken betroffen sind. Aufbau des Risikomanagementsystems (RMS) Die Risikomanagementrichtlinie gibt die strategischen Grundsätze für die Entwicklung, Einführung und den Betrieb des RMS der Northern Data Gruppe vor. Das RMS der Northern Data regelt die organisatorischen Aufgaben, Zuständigkeiten und Befugnisse sowie die Prozesse zur Identifizierung, Bewertung, Steuerung und Meldung von Risiken. Es wird regelmäßig überprüft und weiterentwickelt, um den sich wandelnden Ansprüchen der Gruppe gerecht zu werden. Dadurch ist sichergestellt, dass das RMS den aktuellen Anforderungen entspricht und das Risikomanagement wirksam unterstützt. Das RMS wurde gemäß der ISO 27001-Zertifizierung automatisiert, und das Risikoregister wurde in das unternehmensweit genutzte System Jira integriert. Der Risikomanagementprozess ist in die Geschäftsprozesse von Northern Data eingebettet. Sie sind als kontinuierlicher Kreislauf angelegt, der eine zeitnahe Rückmeldung an alle an den Risikomanagementaktivitäten beteiligten Funktionen ermöglicht. Der Risikomanagementprozess von Northern Data
Ziele des Risikomanagementsystems Die Ziele des Risikomanagementsystems sind die frühzeitige Erkennung von Risiken, die die Fähigkeit der Gruppe zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit gefährden könnten, die Aufrechterhaltung der Transparenz für die Entscheidungsträger zur Festlegung entsprechender Maßnahmen, die Förderung einer risikobewussten Kultur und die Aufrechterhaltung eines gemeinsamen Verständnisses von Risiken innerhalb der Northern Data Gruppe. Identifizierung und Überwachung von Risiken und Chancen Die Identifizierung und Bewertung von Risiken und Chancen erfolgt im Rahmen von bestehenden Prozessen (darunter Workshops und Self-Assessments) sowohl durch die Risikoverantwortlichen im Tagesgeschäft als auch jährlich durch das Risk & Compliance Team. Northern Data hat zudem ein Berichtsverfahren für akute Risikoereignisse und größere Änderungen der Wesentlichkeit eingeführt, die an das Risk & Compliance Team und den Vorstand weitergegeben werden müssen. Risikomanagement Alle ermittelten Einzelrisiken werden laufend auf ihre Eintrittswahrscheinlichkeit und ihre potenziellen Auswirkungen bewertet. Die identifizierten Risiken werden dann zusammengefasst und anhand der folgenden Skala eingestuft: scrollen
Die Zusammenfassung wird unter Verwendung der folgenden Risikomatrix dargestellt:
Die Eintrittswahrscheinlichkeit stellt die Wahrscheinlichkeit dar, mit der eine bestimmte Auswirkung eines Risikos innerhalb des festgelegten Zeitraums von einem Jahr eintreten könnte. Die Bewertung der möglichen Auswirkung erfolgt mittels quantitativer oder qualitativer Skalen. Die quantitative Skala bezieht sich auf die potenzielle Auswirkung des Betriebsergebnisses auf das EBIT sowie auf die Berücksichtigung des KPI im Verhältnis zum bereinigten EBITDA (siehe Abschnitt "Finanzielle Leistungsindikatoren" im Konzernlagebericht). Die qualitative Skala berücksichtigt die Auswirkungen auf die Reputation der Northern Data Gruppe, die finanzielle Performance, die Kunden sowie sich ändernde regulatorische Anforderungen. Bei der Bewertung einzelner Risiken werden Nettorisiken herangezogen. Das Nettorisiko ist das nach Betrachtung aller nach vernünftigem Ermessen durchführbaren risikomindernden Maßnahmen verbleibende Restrisiko. Die in diesem Bericht dargestellten Risiken spiegeln ausschließlich das Nettorisiko wider. Auf Basis der Bewertung und der jeweiligen Kombination aus Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung werden Risiken als gering, moderat, signifikant oder wesentlich eingestuft. Die derzeit identifizierten wesentlichen Risiken werden in diesem Bericht ausführlich beschrieben. Steuerung von Risiken und Chancen Risikoverantwortliche sind für die Entwicklung und Implementierung effektiver Maßnahmen zur Minderung von Risiken innerhalb ihres Verantwortungsbereichs zuständig. Je nach Art, Merkmalen und Bewertung der Risiken können die Risikoverantwortlichen verschiedene Maßnahmen oder eine Kombination von Maßnahmen ergreifen, um das Risiko nach Abwägung von Kosten und Nutzen zu verringern. Mögliche Risikomaßnahmen sind Akzeptanz, Vermeidung, Minderung oder die Übertragung eines Risikos auf Dritte. Verbesserungen des Risikomanagements und der Berichterstattung Das Risk & Compliance Team berichtet in jährlichem Turnus an den Vorstand über die gruppenweite Risikosituation. Die Berichterstattung über unterjährig auftretende Risikoereignisse und größere Änderungen der Wesentlichkeit von bereits gemeldeten Risiken erfolgt ad hoc. Im Jahr 2023 wurde das RMS gemäß ISO 27001 automatisiert und das Risikoregister in Jira integriert. Um die Risikokultur der Northern Data Gruppe zu unterstützen und kontinuierlich zu fördern, werden Risikoaktivitäten für die gesamte Northern Data Gruppe durchgeführt, wie z. B. obligatorische Schulungen zu ethischem Verhalten, Verhaltenskodex und Risikomanagement. Chancenbericht Das Chancenmanagement beruht auf strategischer Planung und den daraus resultierenden Maßnahmen für die Entwicklung der Gruppe und ihrer Segmente. Die unmittelbare Verantwortung für die frühzeitige und kontinuierliche Identifizierung, Bewertung und Steuerung von Chancen liegt beim Vorstand sowie bei der operativen Führungsebene der jeweiligen Geschäftsbereiche und Segmente. Das Management nutzt detaillierte Auswertungen zu aktuellen und zukünftigen Trends in Bezug auf Technologien, Produkte und Marktpotenziale in den Tätigkeitsfeldern der Gruppe. Die im Rahmen dieser strategischen Analysen identifizierten potenziellen Chancen werden anschließend in Planungsgesprächen zwischen Vorstand, Aufsichtsrat und den operativen Führungskräften auf kritische Erfolgsfaktoren und bestehende externe Rahmenbedingungen und Möglichkeiten hin untersucht und in Form von konkreten Maßnahmen, Zielen und Meilensteinen umgesetzt. Der Fortschritt und der Erfolg dieser Maßnahmen werden von den operativen Führungskräften sowie vom Vorstand und den Geschäftsführern der jeweiligen Segmente laufend überwacht und analysiert. Das Management der Gruppe verfolgt die neuesten Entwicklungen in den Bereichen Kryptowährungen und generative KI. Die Gruppe profitiert vor allem von einer weltweiten Entwicklung im Bereich Mining von Kryptowährungen. Darüber hinaus baut die Northern Data Gruppe das Geschäft im Bereich Cloud-Lösungen aus und schafft zusätzliche Wachstumsmöglichkeiten, indem sie sich auf die schnell wachsende generative KI-Branche konzentriert. Das Wachstum wurde durch die neueste von NVIDIA entwickelte Technologie angekurbelt, die eine neue Welle von Produkten und Diensten ausgelöst hat, vor allem OpenAI mit ihrem konversationellen Large Language Model (LLM), bekannt als ChatGPT, ihrem Text-zu-Bild-Generator Dall-E und ihrer neuesten Text-zu-Video-Implementierung, Sora. Dies hat einen Megatrend ausgelöst, bei dem andere Hyperscaler, Unternehmen und Start-ups ebenfalls in generative KI investieren. Die wichtigsten Chancen, die sich für die Northern Data Gruppe oder die einzelnen Segmente - "Peak Mining", "Taiga Cloud" und "Ardent Data Centers" - im Jahr 2023 ergaben, werden im Folgenden beschrieben. Strategische Chancen In diesem Chancenbericht gibt die Northern Data Gruppe einen strategischen Überblick über die wesentlichen Chancen, geordnet nach ihrer Bedeutung, um so den Fokus und die Bemühungen der Northern Data Gruppe auf die Maximierung des potenziellen Nutzens für unsere Gruppe auszurichten. Chancen durch anhaltendes Interesse in Bezug auf Kryptowährungen (Segment: Peak Mining) Nach dem schweren Rückschlag, den die Finanzmärkte und die Kryptowährungsmärkte im Allgemeinen im Geschäftsjahr 2022 erlitten, stellten viele Analysten die Überlebensfähigkeit von Kryptowährungen infrage. Im Dezember 2022 lag der Bitcoin-Preis mitten in einem Bärenmarkt, bei dem sich die Anleger eine baldige Trendwende erhofften, unter TEUR 16 (TUSD 17,6) und damit auf einem Dreijahrestief 10. Eine CoinWire-Umfrage vom Dezember 2022 ergab, dass 64 Prozent der Anleger glaubten, der Markt stehe kurz vor der Talsohle und der Bitcoin werde bis Ende 2023 auf TEUR 33 (TUSD 35) steigen. 11 Diese Vorhersage bewahrheitete sich, und bis Ende Dezember 2023 verzeichnete der Kryptowährungsmarkt großartige Renditen, wobei allein der Bitcoin im bisherigen Jahresverlauf eine Rendite von bis zu 140 Prozent erzielte und kurz vor dem Jahreswechsel die Marke von TEUR 40 durchbrach. 12 , 13 Das bedeutet, dass allein der Bitcoin Mitte Dezember 2023 eine Marktkapitalisierung von rund EUR 800 Mrd. hatte. 14 Darüber hinaus werden Kryptowährungen von einer wachsenden Zahl von mehr als 500 Millionen Menschen auf der ganzen Welt genutzt. 15 Dabei wird jedoch nicht berücksichtigt, wie die Einführung der Bitcoin-ETFs den Zugang von Billionen von Dollar an Kapital zu Bitcoin-Spots über ein reguliertes Anlageinstrument ermöglicht und wie dies die Akzeptanz von Bitcoin erhöhen wird. 16
10 Bitcoin Dezember 2022: Is the Bear Market
finally losing steam? (watcher.guru)
11 crypto-report-2022-final-3.pdf (coinwire.com)
12
https://www.cnbc.com/2024/01/05/bitcoin-has-surged-67-percent-in-value-since-september.html
13
https://en.econostrum.info/bitcoin-more-than-doubles-in-2023-surging-to-43k/
15
https://www.statista.com/statistics/1202503/global-cryptocurrency-user-base/
16
https://edition.cnn.com/2024/01/10/markets/bitcoin-etf-sec/index.html
Nur zwei Faktoren bestimmen den Marktpreis von Bitcoins: Angebot und Nachfrage. Der wichtigste treibende Faktor auf Nachfrageseite für die Preisfindung von Bitcoins ist die zunehmende weltweite Akzeptanz des Vermögenswerts, seine zunehmende Nutzung und die Einbeziehung von Bitcoin als Anlageklasse in das traditionelle Finanzökosystem. Gleichzeitig ist das Grundprinzip des Bitcoins, ein vorhersehbares und endliches Angebot zu haben, der Hauptantrieb für die Angebotsseite des Preisfindungsprozesses. Regelmäßige Halving-Ereignisse, die alle vier Jahre stattfinden (zuletzt im April 2024), dürften aufgrund des damit verbundenen Liquiditätsschocks zu einem höheren Bitcoin-Preis führen, während die Nachfrage voraussichtlich konstant bleiben oder steigen wird. Andererseits tragen makroökonomische Faktoren wie steigende globale Zinssätze, weltweite Unsicherheit und wirtschaftliche Stagnation in der Regel zur Volatilität bei und dämpfen die Aufwärtsbewegung des Bitcoin-Kurses. Die Northern Data Gruppe ist zuversichtlich, dass der Bitcoin-Preis langfristig (5+ Jahre) aufgrund der steigenden Nachfrage und des begrenzten und schrumpfenden Angebots steigen wird und damit den erwarteten makroökonomischen Gegenwind ausgleicht. Chancen, die sich durch die Nutzung von "gestrandeter" und ungenutzter Energie von klassischen Erzeugern von (erneuerbarer) Energie ergeben (Segment: Peak Mining) Für Anlagen zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen gibt es Anreize, ihre maximale Kapazität zur Lieferung von Strom gemäß ihren vertraglichen Vereinbarungen auch dann auszunutzen, wenn keine Nachfrage besteht. Darüber hinaus gibt es Gebiete, in denen aufgrund von Überangeboten, Nachfrage- und/oder Angebotsänderungen oder allgemeinen Netzengpässen Strom im Überfluss vorhanden ist, sodass die Stromerzeuger ihren Strom nicht verkaufen können und gezwungen sind, ihn entweder abzuschalten oder zu verschwenden. In beiden Fällen kann dieses Überangebot an Elektrizität zu niedrigen oder bisweilen sogar negativen Strompreisen führen, was sich negativ auf die finanzielle Situation von Vermögensverwaltern für erneuerbare Energien auswirkt. Mit dem starken (und notwendigen) Wachstum im Bereich der erneuerbaren Energien nimmt dieses Ungleichgewicht auf der ganzen Welt zu und wird damit zu einem weltweiten Problem. Die Merkmale des Bitcoin-Minings, wie die Tatsache, dass der Strom in abgelegenen Gebieten in der Nähe jeglicher Form der Stromerzeugung verbraucht werden kann, und die Möglichkeit, den Stromverbrauch in Zeiten eines Überangebots und/oder einer geringen Marktnachfrage schnell anzupassen, bieten starke Anreize und Synergien für den Aufbau zusätzlicher Kapazitäten für erneuerbare Energien. 17 Dies ist erwiesen und wird sowohl von der neuesten akademischen Forschung als auch von der ERCOT-Geschäftsführung unterstützt. 18 Es zeichnet sich ab, dass bestehende und neue Erzeuger von (erneuerbarer) Energie sowie Netzbetreiber das Bitcoin-Mining als Möglichkeit nutzen könnten, um die finanziellen Erträge zu steigern und das Netz zu stabilisieren. Dies schafft zusätzliche Wachstumsmöglichkeiten für erneuerbare Energien in Gebieten, in denen ein Ungleichgewicht zwischen Stromangebot und -nachfrage oder ein Überangebot an Erzeugern erneuerbarer Energien besteht, was zu einem Phänomen namens "Kannibalisierung" führt. 19 All dieses zusätzliche Wachstum würde durch Bitcoin-Mining-Unternehmen wie das Segment Peak Mining der Northern Data Gruppe ermöglicht, finanziert und erleichtert werden.
17 bitcoins-role-esg-imperative.pdf (kpmg.com)
Aufgrund der abgeschlossenen Stromabnahmeverträge und der Fähigkeit der Northern Data Gruppe, die Produktion kurzfristig zu steigern, ergeben sich Chancen, von niedrigen und bisweilen negativen Strompreisen zu profitieren. Darüber hinaus besteht für das Segment Peak Mining der Northern Data Gruppe die Möglichkeit, sich an der Seite der Netzverwalter an der Erbringung von Netzausgleichsleistungen zu beteiligen, was der Gruppe zusätzliche diversifizierte Einnahmen verschaffen könnte. Chancen durch erhöhte Nachfrage nach Digitalisierung und cloudbasierten Lösungen (Segment: Taiga Cloud) Die wachsende Nachfrage in der Industrie, getrieben durch strukturelle Megatrends wie die Digitalisierung, die Ausschöpfung von erheblichem Aufholpotenzial bei der Webpräsenz und die fortschreitende Verlagerung von lokalen zu Cloud-Umgebungen, bietet der Northern Data Gruppe die Chance, ihr Cloud-Segment (Taiga & Cloud) schnell und erfolgreich am Markt zu etablieren und von den Wachstumschancen zu profitieren. Angesichts der zunehmenden Verbreitung von KI und des Drucks, mit der Nachfrage nach KI-basierten Diensten und Tools Schritt zu halten, werden die meisten Unternehmen bis 2024 für mindestens 30 Prozent der KI- und Automatisierungsinitiativen kodierungsfreie Entwicklungstools einsetzen. Die Trends zeigen weiterhin, dass 85 Prozent der Unternehmen bis 2026 menschliches Fachwissen mit KI, ML, natürlicher Sprachverarbeitung (Natural Language Processing - NLP) und Mustererkennung kombinieren werden, um die Prognosen zu verbessern und die Mitarbeiterproduktivität um 25 Prozent zu steigern. 20
20 40 cloud computing stats and trends to know
in 2023 | Google Cloud Blog
Taiga Cloud bietet generative KI-Infrastruktur as a Service (IaaS), erweitert die ML- und KI-Dienste und entwickelt den Software-Stack weiter, um seinen Kunden eine zusätzliche Service-Ebene zur Ergänzung des IaaS anzubieten. Taiga Cloud, ein Elite CSP Partner von NVIDIA, hat sich nun als größter Generative AI IaaS-Anbieter in Europa etabliert. Dies bietet einen Wettbewerbsvorteil, da es der Region Größe, Schnelligkeit, Souveränität und Nachhaltigkeit einbringt. Chancen durch allgemeinen Fokus auf Nachhaltigkeit Nachhaltigkeit ist für die Northern Data Gruppe ein wichtiger Schwerpunktbereich. Für Unternehmen ist es wichtig, sich der globalen Wirtschafts- und Umweltsituation auf nachhaltige Weise anzupassen und dabei die natürlichen Ressourcen zu erhalten und zu schützen. Die Northern Data Gruppe entwickelt und betreibt ihre Rechenzentren mit höchstem Interesse an nachhaltigem unternehmerischem Handeln und investiert in energieeffiziente Technologien, wie z. B. fortschrittliche Flüssigkeitskühlungssysteme und erneuerbare Energiequellen, die mit der Infrastruktur der Gruppe verbunden sind. Durch diesen Fokus ergibt sich für die Northern Data Gruppe die Chance, sich von den Wettbewerbern abzusetzen, während sich diese Strategie weiterentwickelt. Chancen durch Diversifizierung der Rechenzentrumsstandorte (Segment: Ardent Data Centers) Die Diversifizierung der Rechenzentrumsstandorte von Ardent Data Centers bietet erhebliche Vorteile bei der Minderung von Risiken und der Verbesserung der betrieblichen Ausfallsicherheit. Durch die strategische Verteilung der Rechenzentren auf mehrere geografische Regionen kann Ardent die Zuverlässigkeit, Skalierbarkeit, Disaster-Recovery-Fähigkeit, die Einhaltung von Vorschriften und die Minderung geopolitischer Risiken verbessern. Investitionen in die Diversifizierung sind entscheidend für den Schutz von Datenbeständen, die Aufrechterhaltung des Kundenvertrauens und die Wahrung des Wettbewerbsvorteils im heutigen dynamischen Geschäftsumfeld. Risikobericht Wie oben erwähnt, trägt der Vorstand der Northern Data Gruppe die Verantwortung für die Einrichtung sowie Aufrechterhaltung eines angemessenen RMS. Die identifizierten Risiken wurden an den Vorstand berichtet. Nachfolgend werden sämtliche bekannte, wesentliche strategische, operative sowie Compliance-Risiken in der Reihenfolge nach Eintrittswahrscheinlichkeit dargestellt. Die identifizierten unten beschriebenen Risiken beziehen sich auf alle Segmente bzw., soweit angegeben, auf konkrete Segmente der Northern Data Gruppe. Insgesamt wurden keine Risiken identifiziert, die die Fähigkeit der Northern Data Gruppe zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit gefährden könnten. Strategische Risiken Risiken in Bezug auf die Volatilität des Bitcoin-Marktes - Risikoklassifizierung: wesentlich (Segment: Peak Mining) Der Preis des Bitcoins ist volatil. Er ist weithin als Ware anerkannt, und die Northern Data Gruppe hat keinen Einfluss auf den Preis des Vermögenswerts. Das bedeutet, dass auch die Einnahmen und Margen schwanken. Dies liegt daran, dass die Kosten (Energie-, Personal- und andere Kosten) größtenteils fix sind, während der Preis, ein wichtiger Einnahmefaktor, stark schwankt. Als sich der Kryptowährungsmarkt im dritten Quartal 2022 in einen Bärenmarkt verwandelte, wurden alle Mining-Unternehmen in Mitleidenschaft gezogen. Eine ähnliche Baissephase hat der Markt bereits dreimal erlebt; jedes Mal hielt sie länger als 20 Monate an und führte zu einem Rückgang des Bitcoin-Preises von mehr als 70 Prozent gegenüber seinem Höchststand. Der aktuelle Bärenmarkt wurde durch den Zusammenbruch des Terra-Ökosystems, den Zusammenbruch von FTX, massive Abzüge durch Nutzer und erhebliche Angst, Unsicherheit und Zweifel angeheizt. 21 Bis Ende Dezember 2022 war der Bitcoin-Preis gegenüber seinem Höchststand im Jahr 2021 um 75 Prozent gesunken, was auch das Segment für das Mining von Kryptowährungen beeinträchtigte und einen deutlichen Rückgang der Umsatzerlöse zur Folge hatte. 22
21 The Collapse of FTX: What Went Wrong With the
Crypto Exchange? (investopedia.com)
22 Surviving the Perfect Storm - 2022 End of
Year Mining Report | Galaxy
Umgekehrt hat sich der Bitcoin-Preis im Laufe des Jahres 2023 seit den letzten Tiefstständen im Dezember 2022 deutlich erholt. Die Margen haben sich verbessert, aber nur bis zu einem gewissen Grad. Mit dem Preisanstieg stieg auch die Hashrate, da dies neue Marktteilnehmer anlockte und neue Investitionen der derzeitigen Teilnehmer förderte, was die positiven Auswirkungen steigender Preise auf die Margen dämpfte. Trotz der allgemeinen Verbesserung der Bitcoin-Mining-Margen und des Cashflows könnte jede Abwärtsvolatilität oder jedes Black-Swan-Ereignis sie also wieder nach unten drücken. Wenn der Bitcoin-Preis zu stark fällt und damit auch die Rewards für die erzeugte Hashpower zurückgehen, ist der Geschäftsbetrieb für einen gewissen Zeitraum möglicherweise nicht mehr rentabel. Risiken aufgrund des Halvings - Risikoklassifizierung: moderat (Segment: Peak Mining) Beim Halving im April 2024 23 wurden die Block-Rewards für das Bitcoin-Mining halbiert, d. h. die Umsatzerlöse aus dem Mining gingen sofort um 50 Prozent (ceteris paribus) zurück. Dieser Umsatzrückgang wird in der Regel teilweise kompensiert, wenn die am wenigsten effizienten Miner oder Produzenten mit den höchsten Energiekosten ihre Tätigkeit einstellen müssen, sodass die anteilige Vergütung für die bestehenden (effizienteren) Miner oder Produzenten (mit niedrigeren Energiekosten) wieder steigt. Es ist ungewiss, wie lange eine solche Phase niedrigerer Umsatzerlöse andauern wird, bevor Marktteilnehmer den Betrieb einstellen, und es könnte auch für die Northern Data Gruppe eine weiterhin geringe Rentabilität bedeuten.
23 Bitcoin Halving 2024: Everything You Need to
Know | IG International
Im Jahr 2023 war dies kein aktives Risiko, und für 2024 stellt es sicherlich ein Risiko dar. Die beste Minderungsstrategie aus betrieblicher Sicht ist der Kauf von effizienten Minern und/oder der Zugang zu niedrigen Stromkosten, was zu einer stärkeren Wettbewerbsposition bei eventuellen Halving-Ereignissen führen wird. Weitere Strategien könnten auf finanzieller oder bilanzieller Basis umgesetzt werden, indem genügend Finanzmittel erworben oder gesichert werden, um kurz- oder mittelfristige negative Cashflow-Situationen zu überstehen, bevor die weniger effiziente Konkurrenz ihr Geschäft einstellt und sich der Hash-Preis (Einnahmen pro produzierter Berechnung/Hash) erholt. Da sich das Marktangebot an neuen Bitcoins halbiert und eine stabile Nachfrage (in Form von Fiat-Käufen von Bitcoin) angenommen wird, ist es plausibel, dass der Bitcoin-Preis steigt, da Angebot und Nachfrage nicht im Gleichgewicht sind. Dies kann die geringeren Block-Rewards ausgleichen. Dies ist jedoch keine Selbstverständlichkeit, und es kann lange dauern, bis der Preis aufgrund der Verringerung des Angebots steigt. Risiken aus nicht-effektivem Wachstum - Risikoklassifizierung: moderat Im Einklang mit seiner Expansionsstrategie verfolgt Northern Data das Ziel, in den nächsten drei Jahren und darüber hinaus seine Marktposition in allen Segmenten auszubauen und durch nachhaltige, leistungsstarke und souveräne Cloud-Lösungen in Europa und weltweit ein profitables Wachstum zu erzielen. So entwickelt die Gruppe aktuell verschiedene Standorte und erweitert ihre operationalen Kapazitäten. Die Erschließung neuer Standorte beansprucht die Management-, Betriebs- und Finanzsysteme bei der Northern Data Gruppe stark. So müssen Prozesse, Strukturen und jegliche Art von Organisation regelmäßig neu angepasst und ausgeweitet werden. Mögliche Anpassungen oder Veränderungen, was die Wachstumsstrategie der Northern Data Gruppe angeht, könnten sich dementsprechend auf Geschäfts- und Finanzergebnisse auswirken, sofern Management-, Betriebs-, und Finanzsysteme nicht optimal ausgerichtet sind. Operative Risiken Strompreis- und Verfügbarkeitsrisiko - Risikoklassifizierung: wesentlich (Segment: Peak Mining, Taiga Cloud) Eine sichere, verlässliche und kostengünstige Stromversorgung ist für das Geschäft der Northern Data Gruppe von zentraler Bedeutung. Im Bereich Mining sind die Strompreise in den Märkten, in denen die Northern Data Gruppe tätig ist, volatil und wirken sich direkt auf die Rentabilität aus. Eine Möglichkeit, den Schwankungen der Strompreise zu begegnen, sind Sicherungsgeschäfte oder längerfristige Festpreisverträge mit den Stromanbietern. Angesichts der Schwankungen der Bitcoin-Preise birgt die Absicherung von Strom zu einem zu hohen Preis jedoch auch Risiken. Es ist daher von größter Bedeutung, diese Entscheidungen sorgfältig zu treffen und einen taktischen Ansatz hinsichtlich der auf dem Markt vorhandenen Strompreismöglichkeiten zu wählen. Darüber hinaus können einige unerwartete Ereignisse, die außerhalb der Kontrolle des Unternehmens liegen, zu Unterbrechungen in der Energieversorgung der Rechenzentren führen und sich direkt auf die Rechenleistung auswirken. Für das Segment Peak Mining sind die Auswirkungen geringer als für Taiga Cloud, da es keine Kunden mit potenziellen Betriebszeitgarantien gibt und die Anforderungen an die Zuverlässigkeit der Stromversorgung geringer sind. Diese Situationen entstehen, wenn technische Störungen oder Ausfälle bei Stromversorgern auftreten, die sich negativ auf die Stromversorgung der Rechenzentren auswirken. In diesem Zusammenhang könnten sich auch administrative Entscheidungen, wie z. B. strengere Umweltauflagen oder Abgaben im Zusammenhang mit der Energieversorgung, negativ auswirken. Auch direkte Schäden an den Rechenzentren, beispielsweise durch schwere Witterungseinflüsse, könnten Ausfälle verursachen. Das Verfügbarkeitsrisiko soll durch die Auswahl von Standorten mit guter Infrastruktur, verlässlichen Stromquellen bzw. -netzen und vordefinierten Bedingungen (bzgl. Strom- und Netzkapazitäten) minimiert werden. Cyber- und Informationssicherheitsrisiken - Risikoklassifizierung: wesentlich Weltweit ist eine Zunahme und Professionalisierung der Cyberkriminalität zu beobachten. Die rasante Entwicklung der Technologie, einschließlich des Einsatzes von künstlicher Intelligenz, und die zunehmende Abhängigkeit von digitalen Systemen haben zu häufigeren und ausgefeilteren Cyberangriffen geführt, die neue Sicherheitsherausforderungen für Unternehmen mit sich bringen. Für die Geschäftstätigkeit der Northern Data Gruppe stellt eine funktionale Sicherheit der gruppeninternen Netzwerke und Systeme ein überaus wichtiges Fundament dar. Im Falle eines Cyberangriffs kann es für die Northern Data Gruppe zu Reputationsschäden, Betriebsstörungen, dem Verlust von geistigem Eigentum sowie dem Verlust einiger oder aller digitaler Vermögenswerte kommen. Aus diesem Grund unternimmt Northern Data höchste Anstrengungen, um die eigene Informationstechnologie zu schützen sowie die Sicherheit in ihren Datenzentren zu gewährleisten. Die Gruppe ist sich der Risiken bewusst, die sich aus der zunehmenden Professionalisierung der Computerkriminalität, dem Einsatz von künstlicher Intelligenz bei Cyberangriffen und der Ausbreitung der "Cybercrime-as-a-Service"-Untergrundwirtschaft und des "Cybercrime-as-a-Service"-Ökosystems ergeben. Um diesen Risiken zu begegnen, setzt die Gruppe unter anderem auf modernste Sicherheitssysteme, Schwachstellenmanagement, regelmäßige Aktualisierungen, Multi-Faktor-Authentifizierung, risikobasierten Authentifizierungsschutz, ständige Überprüfung der Systeme, robuste Datenverschlüsselung und die Umsetzung von Prozessen und Verfahren, die den internationalen Rahmenvorschriften für den Informationsschutz entsprechen. Mit der Sicherheitszertifizierung (ISO 27001) hat die Northern Data Gruppe ein Managementsystem für Informationssicherheit eingeführt, das speziell die Schaffung und Aufrechterhaltung eines Rahmens für den Schutz sensibler Informationen und die Gewährleistung von Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit unterstützt. Darüber hinaus sind alle Mitarbeiter verpflichtet, globale Sicherheitsrichtlinien, Sicherheitsstandards, Verfahren und Best Practices zu befolgen, was durch die Teilnahme an obligatorischen Sicherheits- und Compliance-Schulungen untermauert wird. Risiken aus technischem Fortschritt - Risikoklassifizierung: signifikant (Segment: Taiga Cloud) Auch Marktentwicklungen, Technologietrends oder neue wissenschaftliche Erkenntnisse können Risiken darstellen, wenn sie zu spät erkannt werden. Neue technische Entwicklungen seitens der Konkurrenz könnten dazu führen, dass sich die Wettbewerbsfähigkeit der Northern Data Gruppe verringert. Ebenso sind das Auftreten von neuen starken Wettbewerbern oder von neuen Geschäftsmodellen möglich, die zuvor nicht oder nicht rechtzeitig erkannt wurden. Um neue technische Entwicklungen und Trends nicht zu verpassen, arbeitet die Northern Data Gruppe eng mit marktführenden Partnern wie NVIDIA zusammen, um Zugang zu den neuesten Technologien und Produkten zu erhalten und so mit der Zeit Schritt zu halten. Risiko, dass die Northern Data Gruppe kurzfristig keine ausreichende Anzahl an Kunden gewinnen kann - Risikoklassifizierung: moderat (Segment: Taiga Cloud) Aufgrund des wettbewerbsintensiven Marktsegments besteht das Risiko, dass die Northern Data Gruppe nicht in der Lage ist, kurzfristig eine ausreichende Anzahl an Kunden zu gewinnen, um stabile Umsatzerlöse zu erwirtschaften und das anvisierte schnelle Wachstum im Segment für Taiga Cloud zu erreichen. Northern Data begegnet diesem Risiko, indem strategische Partnerschaften mit NVIDIA und anderen Anbietern eingegangen werden, um gemeinsam die Nachfrage nach cloudbasierten Angeboten im Bereich der generativen AI zu steigern. Die Northern Data Gruppe hat im Jahr 2023 bereits den Status Elite Partner bei NVIDIA erreicht und wurde 2022 als Cloud Service Provider eingestuft, was zusätzliche Synergieeffekte schafft und ihre Marktposition stärkt. Risiken durch Fachkräftemangel im Cloud-Team - Risikoklassifizierung: moderat (Segment: Taiga Cloud) Es besteht das Risiko, dass bestimmte Positionen (die besondere Kenntnisse oder Erfahrungen erfordern) nicht mit den optimalen Mitarbeitern mit dem entsprechenden Fachwissen besetzt werden können. Dies hat zur Folge, dass die Northern Data Gruppe möglicherweise nicht in der Lage ist, die Vertriebs- und Kundenbetreuungsfunktionen im Taiga Cloud-Segment (Taiga Cloud) schnell zu skalieren, um die notwendigen internen Kapazitäten zur Erreichung und Aufrechterhaltung des angestrebten Wachstums zu schaffen. Um diesem Risiko entgegenzuwirken, investiert die Gruppe verstärkt in Recruiting-Aktivitäten. Risiken in Bezug auf bauliche und betriebliche Anforderungen und Kundenakquise - Risikoklassifizierung: moderat (Segment: Ardent Data Centers) Der Bau und Betrieb eines flüssigkeitsgekühlten Co-Location-Rechenzentrums bergen einige inhärente Risiken, die sorgfältig gehandhabt werden müssen, um betriebliche Stabilität, Effizienz und Sicherheit zu gewährleisten. Zu diesen Risiken gehören u. a. die Komplexität der Umsetzung, die Herausforderungen bei Wartung und Energieeffizienz, die Auswirkungen auf die Umwelt und die Einhaltung von Vorschriften. Die wirksame Bewältigung dieser inhärenten Risiken erfordert eine umfassende Planung, proaktive Strategien zur Risikominderung sowie laufende Überwachungs- und Wartungsmaßnahmen. Die Betreiber von Rechenzentren sollten Sicherheit, Zuverlässigkeit und Umweltverträglichkeit in den Vordergrund stellen und gleichzeitig Flüssigkeitskühltechnologien zur Optimierung von Leistung und Effizienz einsetzen. Die Kundenakquise stellt auch deshalb ein Risiko dar, weil die etablierten Dienstleister bereits über einen breiten Kundenstamm und langjährige Geschäftsbeziehungen verfügen. Ardent Data Centers ist bestrebt, dieses Risiko durch seine Beziehung zu Taiga Cloud als Ankermieter in seinen Einrichtungen zu mindern, was durch die verschiedenen Beziehungen von Ardent Data Centers zu Maklern und Partnern auf der ganzen Welt weiter gemildert wird. Risiken aus Verlust von technischem Know-how - Risikoklassifizierung: niedrig Hochqualifiziertes und gut ausgebildetes Personal ist die Basis für den wirtschaftlichen Erfolg der Northern Data Gruppe. Neben der erfolgreichen Rekrutierung von qualifiziertem Personal legt die Gruppe großen Wert auf die persönliche Entwicklung und die langfristige Bindung von Leistungsträgern innerhalb der Gruppe, insbesondere derjenigen, die strategisch wichtig sind. Sollte es der Gruppe nicht gelingen, Führungskräfte und Mitarbeiter mit Fachkenntnissen bzw. technologischem Wissen zu entwickeln und zu halten, besteht das Risiko, dass die Northern Data Gruppe nicht in der Lage ist, ihre Geschäfte effektiv zu führen und ihre Wachstumsziele innerhalb der Geschäftsbereiche zu erreichen. Die konzentrierte Ansammlung von strategischen Kenntnissen und Fähigkeiten kann erhebliche Auswirkungen auf die Performance der Gruppe haben, wenn gut qualifiziertes Personal nicht mehr zur Verfügung steht. Der Konzern wirkt diesem Risiko durch eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Kompetenzen der Belegschaft und des Managements entgegen. Im Jahr 2022 wurde den Mitarbeitern der Gruppe ein Coaching-Programm angeboten, das sich auf die Weiterentwicklung von Talenten und Führungskompetenzen konzentriert. Dieses Programm wird weiter fortgesetzt. Zudem führt die Northern Data Gruppe Gehaltsvergleiche durch, um sicherzustellen, dass die Gruppe wettbewerbsfähige Pakete zur Bindung der Mitarbeiter anbietet. Ferner hat die Gruppe ein Leistungsmanagementsystem zur Beobachtung, Überwachung und Verbesserung der Leistung im gesamten Unternehmen eingeführt, um zu gewährleisten, dass die Mitarbeiter die entsprechenden Möglichkeiten haben, sich in ihrer beruflichen Laufbahn weiterzuentwickeln. Die Teamstrukturen werden regelmäßig überprüft, um Silos und potenzielle Anhäufungen von geistigem Eigentum bei bestimmten Personen zu vermeiden. Darüber hinaus wurde eine neue Software eingeführt, um die Organigramme und die Bereiche, in denen zusätzliche Unterstützung benötigt wird, besser zu verstehen. Wirtschaftliche, politische, gesellschaftliche und regulatorische Risiken Risiken, die sich aus der Unsicherheit in der Weltwirtschaft und/oder den Finanzmärkten sowie aus gesellschatlicher und politischer Instabilität durch staatliche Konflikte, terroristische Anschläge, Unruhen, Krieg ergeben - Risikoklassifizierung: moderat. Die weltweit agierende Northern Data Gruppe wird von zahlreichen externen Faktoren beeinflusst, die schwer vorhersehbar sind, sich schnell entwickeln können und sich dem Einfluss und der Kontrolle der Gruppe entziehen. Dazu gehören u. a.: Krisen auf den Kredit- oder Liquiditätsmärkten, regionale oder globale Rezessionen, starke Schwankungen der Rohstoffpreise, Wechselkurse oder Zinssätze, Inflation oder Deflation, ungünstige geopolitische Ereignisse (wie der Einmarsch Russlands in die Ukraine, der Krieg in Gaza und die Unruhen in den USA aufgrund der Krise der illegalen Migration an der Südgrenze), zunehmende militärische Spannungen auf der ganzen Welt (z. B. in China, Taiwan) und insbesondere innerhalb der europäischen Grenzen, die Weltpolitik, einschließlich der Vereinigten Staaten, der Europäischen Union, Russlands und Chinas, sowie globale Pandemien. Jedes dieser Ereignisse könnte nachteilige Auswirkungen auf den Betrieb, die Logistik, den Ruf, das Geschäft, die Wettbewerbs- oder Finanzlage, den Gewinn und den Cashflow der Northern Data Gruppe haben. Die Lage in der Ukraine hat sich zu einem Zermürbungskrieg entwickelt, dessen Dauer und Ausgang ungewiss sind. Die Northern Data Gruppe verfolgt in den vom Krieg betroffenen Ländern aktiv keine geschäftlichen Aktivitäten. Die Ukraine, Russland und Weißrussland sind keine Zielländer für Unternehmen von Northern Data; in den genannten Ländern gibt es keine Standorte mit Rechenzentren. Vor diesem Hintergrund wirkte sich der Krieg aufgrund der steigenden Strompreise in Europa und der erhöhten Beschaffungskosten nur indirekt auf den Geschäftsverlauf oder die Finanzlage der Gruppe aus. Dennoch beobachtet und bewertet die Northern Data Gruppe kontinuierlich die globalen und politischen Entwicklungen und kann nicht ausschließen, dass der Eintritt eines oder mehrerer der mit diesem Risikofaktor verbundenen Risiken erhebliche Auswirkungen haben könnte. Risiken durch internationale Gesetze und Vorschriften - Risikoklassifizierung: moderat Die Gesetze, regulatorischen Anforderungen und Standards in Deutschland, der Europäischen Union, den Vereinigten Staaten und anderswo sind nach wie vor sehr strikt. Die internationalen Geschäftsaktivitäten und -prozesse der Northern Data Gruppe setzen sie zahlreichen und oft widersprüchlichen Gesetzen und Vorschriften, Richtlinien, Standards oder anderen Anforderungen und manchmal sogar widersprüchlichen regulatorischen Anforderungen aus. Als europäisches Unternehmen mit Sitz in Deutschland und Tochtergesellschaften in Europa, Großbritannien und den Vereinigten Staaten hält sich die Northern Data Gruppe an die Governance-bezogenen und aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland, der Europäischen Union, Großbritannien, den USA und anderen Ländern, in denen das Unternehmen tätig ist. Das Kryptowährungssegment der Northern Data Gruppe, Peak Mining, und das Cloud-Geschäft, Taiga Cloud, unterliegen zahlreichen Risiken, die mit der internationalen Geschäftstätigkeit und den damit verbundenen Folgen verbunden sind, wie z. B. Änderungen der Steuergesetze sowie die Einführung neuer Steuerkonzepte, die digitalisierten Geschäftsmodellen schaden. Da es sich um eine energieintensive Tätigkeit handelt, wird das Mining von Kryptowährungen in Zeiten drohender Energieknappheit auch von den Regulierungsbehörden besonders genau unter die Lupe genommen. Weitere Unsicherheitsfaktoren sind die Maßnahmen nationaler Regierungen und Zentralbanken in Bezug auf Kryptowährungen, Einfuhr- und Ausfuhrbestimmungen sowie Handelssanktionen, Embargos und neu entstehende Gesetze zu Cybersicherheit sowie zu Compliance und Offenlegung von ESG-Aspekten. Mit der Expansion der Northern Data Gruppe in neue Länder und Märkte, einschließlich Märkten mit mittlerem Risiko, könnten sich diese Risiken verstärken. Die Anwendung der jeweiligen lokalen Gesetze und Vorschriften auf die Geschäftstätigkeit ist manchmal unklar, kann sich im Laufe der Zeit ändern und ist oft von Land zu Land unterschiedlich. Die Einhaltung dieser unterschiedlichen Gesetze und Vorschriften, einschließlich der kartellrechtlichen Vorschriften, kann mit erheblichen Kosten verbunden sein. Die Nichteinhaltung kann zur Verhängung von Sanktionen oder zur Annullierung von Aufträgen aufgrund mutmaßlicher Non-Compliance führen. Jedes dieser Ereignisse könnte erhebliche nachteilige Auswirkungen auf die Northern Data Gruppe, die lokalen Tochtergesellschaften oder die Segmente der Gruppe haben, was wiederum erhebliche nachteilige Auswirkungen auf die Geschäfts- und Finanzlage der Northern Data Gruppe haben könnte. Die Northern Data Gruppe hat Maßnahmen ergriffen, um die beschriebenen Risiken und negativen Auswirkungen anzugehen und zu mindern. So ist die Northern Data Gruppe beispielsweise bestrebt, ihre Wachstumsstrategie auf Standorte in politisch stabilen Regionen und Ländern zu beschränken, neue und strengere regulatorische Anforderungen zu überwachen, globale Prozesse und Verfahren kontinuierlich zu verbessern und zu standardisieren sowie externe Steuerberater, Anwaltskanzleien und Behörden in den betreffenden Ländern zu konsultieren. Datenschutz und Privatsphäre - Risikoklassifizierung: moderat Die Nichteinhaltung der immer komplexeren, strengeren oder sogar widersprüchlichen Datenschutzgesetze oder die Nichterfüllung der vertraglichen Anforderungen der Kunden der Northern Data Gruppe in Bezug auf die Dienstleistungen könnte zu zivilrechtlichen Verpflichtungen und Geldstrafen sowie zum Verlust von Kunden führen. Als globaler Anbieter von Cloud-Diensten ist die Northern Data Gruppe verpflichtet, die lokalen Gesetze einzuhalten, wo immer sie geschäftlich tätig ist. Eines der relevanten europäischen Datenschutzgesetze ist die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Internationale Datenübermittlungen in Drittländer, die kein angemessenes Datenschutzniveau bieten, erfordern zusätzliche Schutzmaßnahmen, einschließlich Folgenabschätzungen, um eine Übermittlung aus der EU in ein Drittland gemäß den neuen EU-Standardvertragsklauseln zu rechtfertigen. Darüber hinaus zielen die sich entwickelnden Datenschutzgesetze, Verordnungen und anderen Standards weltweit zunehmend auf den Schutz personenbezogener Daten ab. Die sich ändernden Kriterien wirken sich auch auf die vorschriftsmäßige Nutzung neuer Technologien wie maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz aus. Die Nichteinhaltung der geltenden Datenschutzgesetze durch die Gruppe oder einen Unterauftragsverarbeiter bei der Verarbeitung personenbezogener Daten kann zu Risiken führen. Dazu gehören unter anderem: die obligatorische Offenlegung von Verstößen gegenüber betroffenen Personen, Kunden und Datenschutzaufsichtsbehörden; Untersuchungen und Verwaltungsmaßnahmen durch Datenschutzaufsichtsbehörden, wie die Anweisung, nicht konforme Datenverarbeitungstätigkeiten zu ändern oder einzustellen, einschließlich der Anweisung, keine nicht konformen Unterauftragsverarbeiter mehr einzusetzen; oder die Möglichkeit von Schadensersatzansprüchen von Kunden und Personen, Vertragskündigungen und potenziellen Geldbußen. Darüber hinaus warnen das deutsche Bundesamt für Verfassungsschutz und Sicherheitsexperten weiterhin vor Risiken im Zusammenhang mit der weltweit zunehmenden Zahl von Cybersecurity-Angriffen, die darauf abzielen, Unternehmensdaten und personenbezogene Daten zu erlangen oder zu kompromittieren. Jedes dieser Ereignisse könnte erhebliche nachteilige Auswirkungen auf das Geschäft, den Ruf oder die finanzielle Lage von Northern Data haben. Die Northern Data Gruppe hat Maßnahmen ergriffen, um die beschriebenen Risiken und negativen Auswirkungen anzugehen und zu mindern. So hat die Northern Data Gruppe beispielsweise interne Prozesse und Maßnahmen implementiert, um die Gruppe in die Lage zu versetzen, die geltenden Datenschutzanforderungen erfolgreich und in ausreichendem Maße zu erfüllen; sie hat ein kompetentes und ressourcenstarkes internes IT-Team eingerichtet; sie überprüft kontinuierlich die bestehenden Standards und Richtlinien der Northern Data Gruppe, um Änderungen der geltenden Gesetze und Vorschriften zu berücksichtigen, und sie verfolgt aktiv die rechtlichen Entwicklungen. Compliance-Risiken Ethisches Verhalten - Risikoklassifizierung: moderat Das weltweite Geschäft der Northern Data Gruppe ist Risiken ausgesetzt, die mit unethischem Verhalten und der Nichteinhaltung von Richtlinien durch Mitarbeiter, Partner und Dritte zusammenhängen. Die Northern Data Gruppe unterliegt Risiken und den damit verbundenen Konsequenzen u. a. in den folgenden Bereichen: Nichteinhaltung der Konzernrichtlinien und Verstöße gegen Compliance-bezogene Regeln, Vorschriften und rechtliche Anforderungen, darunter Kartellrecht, Antikorruptions- und Antibestechungsgesetze in Deutschland, der US Foreign Corrupt Practices Act, der UK Bribery Act und andere lokale Gesetze, die korruptes Verhalten verbieten; unethisches und betrügerisches Verhalten, das zu Strafanzeigen, Bußgeldern und Ansprüchen der betroffenen Parteien führt; geheime Absprachen mit externen Dritten; sowie Betrug und Korruption. Jedes dieser Ereignisse könnte erhebliche nachteilige Auswirkungen auf das Geschäft, den Ruf oder die finanzielle Lage der Northern Data Gruppe haben. Die Northern Data Gruppe hat Maßnahmen ergriffen, um die beschriebenen Risiken und negativen Auswirkungen anzugehen und zu mindern. So hat die Gruppe beispielsweise Compliance-Richtlinien und -Verfahren eingeführt, um vor der Zusammenarbeit mit Dritten eine Due-Diligence-Prüfung durchzuführen, und die damit verbundenen Geschäftsprozesse verbessert, um künftige und weitere Verstöße zu verhindern. Die Northern Data Gruppe hat auch die Whistleblowing-Plattform "Northern Data - Speak up!" verbessert, über die Personen innerhalb und außerhalb des Unternehmens vertraulich oder anonym Bedenken bezüglich Ethik und Compliance melden können. Finanzielle Risiken Finanzierungsbedarf - Risikoklassifizierung: signifikant (Segment: Peak Mining, Ardent Data Centers) Da die Northern Data Gruppe attraktive Gelegenheiten ergreifen muss, wenn sie sich bieten, könnte die Northern Data Gruppe verbindliche Verträge abschließen und Verpflichtungen für neue Projekte eingehen, bevor die erforderliche Finanzierung für deren Umsetzung sichergestellt wurde. In dieser Situation besteht für die Gruppe das Risiko, dass sie ihren Verpflichtungen aus diesen Verträgen nicht nachkommt und möglicherweise Wachstumschancen verpasst, wenn die Finanzierung nicht rechtzeitig gesichert werden kann. Liquiditätsrisiken - Risikoklassifizierung: moderat Das Liquiditätsrisiko bezeichnet die Gefahr, dass die Northern Data Gruppe ihren kurzfristigen finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen kann. Für den Fall, dass nicht genügend freier Cashflow erwirtschaftet wird, wäre die Gruppe zur Deckung ihres Finanzierungsbedarfs auf weitere Eigen- und/oder Fremdfinanzierung angewiesen. Sollte es nicht gelingen, eine ausreichende externe Finanzierung zu beschaffen, könnte dies erhebliche nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gruppe haben. Im Rahmen der Notierung der Aktien im Freiverkehr an der Börse München ist die Northern Data Gruppe auch der Bewertung durch den Kapitalmarkt ausgesetzt. Insofern kann die Northern Data Gruppe in ihrem Geschäftsmodell hinsichtlich der über die Kapitalmärkte zu erreichenden Finanzierung eingeschränkt sein. Um eine Zahlungsunfähigkeit oder einen nachhaltigen Imageschaden zu verhindern, ist das Geschäftsmodell der Northern Data Gruppe darauf ausgerichtet, fortlaufend Mittelzuflüsse zu erzielen, die kontinuierlich anwachsen bzw. auflaufen oder als Basis für Wachstumsinvestitionen genutzt werden können. Das operative Liquiditätsmanagement wird auf der Ebene der Muttergesellschaft koordiniert und erfolgt in Zusammenarbeit mit den Tochtergesellschaften weltweit. Im Rahmen der wirtschaftlichen Möglichkeiten werden die Kryptowährungsbestände täglich liquidiert, um die Liquidität zu sichern und die erfolgreiche Entwicklung der geplanten Investitionen der Gruppe zu gewährleisten. Neben der jährlichen Forecastplanung erfolgt die laufende Liquiditätsplanung auf wöchentlicher Basis mit dem Ziel, sicherzustellen, dass die Northern Data Gruppe jederzeit auf ausreichende Reserven an liquiden Mitteln zugreifen kann. Auf diese Weise ließen sich die Schwankungen im Working-Capital, die auf sich ändernde Kryptowährungspreise sowie steigende Strompreise zurückzuführen sind, im Geschäftsjahr 2023 steuern. Hinzu kamen Maßnahmen zum Kostenmanagement wie die Drosselung der Produktion auf Anweisung des Betriebsleitungsteams. Im Wesentlichen ist die Northern Data Gruppe in der Lage, die mit dem Mining von Kryptowährungen verbundene direkte Kostenbasis in Zeiten, in denen die Mining-Rentabilität geringer ist oder weniger günstige Bitcoin-Preisänderungen zu verzeichnen sind, effizienter zu verwalten. Die Northern Data Gruppe hat mit der Tether Group im November 2023 eine Fremdfinanzierungsfazilität in Höhe von EUR 575 Mio. abgeschlossen, die zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts nur teilweise in Anspruch genommen wurde. Diese Finanzierungsfazilität ist Teil der umfassenden Liquiditätsmanagementstrategie der Northern Data Gruppe. Zinsänderungsrisiko - Risikoklassifizierung: moderat Das Zinsänderungsrisiko bezeichnet das Risiko, dass die beizulegenden Zeitwerte oder zukünftigen Zinszahlungen für gegenwärtige und künftige finanziellen Verbindlichkeiten aufgrund von Änderungen der Marktzinssätze schwanken. Die Northern Data Gruppe hat mit der Tether Group im November 2023 eine Fremdfinanzierungsfazilität in Höhe von EUR 575 Mio. abgeschlossen. Diese Fazilität wird zu einem marktüblichen Zinssatz verzinst, der sich an den aktuellen Marktzinsen orientiert. Infolgedessen könnten Schwankungen der Marktzinsen dazu führen, dass die Northern Data Gruppe höhere Zinsen für die Fazilität zahlt. Währungsrisiken - Risikoklassifizierung: niedrig Einige Unternehmen der Northern Data Gruppe befinden sich außerhalb der Eurozone. Die Gruppe unterliegt einem Risiko aus der Umrechnung des Nettovermögens von Tochtergesellschaften in Fremdwährung in ihre Berichtswährung, den Euro. Die Northern Data Gruppe ist Risiken im Zusammenhang mit Wechselkursänderungen ausgesetzt, wenn Geschäfte mit internationalen Vertragspartnern abgeschlossen werden und daraus zukünftige Zahlungsströme auf Fremdwährungen bzw. nicht auf die funktionale Währung der Unternehmensgruppe lauten. Die Gruppe ist in ihrer Bilanz hauptsächlich Umrechnungsrisiken aus dem US-Dollar, dem kanadischen Dollar, der norwegischen Krone, dem Schweizer Franken, der schwedischen Krone und dem britischen Pfund ausgesetzt. Zur Verminderung des Währungsrisikos werden die Verträge der Northern Data Gruppe so ausgestaltet, dass der Northern Data Gruppe gegenüber zu erbringende Forderungen auf dieselbe Währung lauten, wie die von der Gruppe zu erfüllenden Zahlungsverpflichtungen. Innerhalb der Gruppe erfolgt die Abwicklung der Geschäfte einschließlich gruppeninterner Finanzierungen und Investitionen vorwiegend in Euro und US-Dollar, um das Risiko von Währungsschwankungen zu begrenzen. Eine hypothetische Änderung des US-Dollar-Kurses zum Bilanzstichtag um +/- 5 Prozent würde zu einer theoretischen Änderung des für das Jahr 2024 prognostizierte EBITDA der Gruppe um TEUR 524 führen, wobei die Kursschwankung eine hypothetische Auswirkung auf die Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 1.920 aufweist. Geänderte Einschätzung von Risiken nach dem Ende des Berichtszeitraums Unruhen im Nahen Osten - Risikoklassifizierung: niedrig Taiga Cloud hat im ersten Quartal 2024 einen bedeutenden Vertrag mit Kunden aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) geschlossen. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Berichts waren die VAE nicht in den Krieg in Gaza verwickelt. Daher erwartet die Northern Data Gruppe keine Auswirkungen für Taiga Cloud auf das Geschäft mit Kunden in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die Northern Data Gruppe kann jedoch nicht das sehr geringe Risiko ausschließen, dass der Vertrag betroffen sein könnte. Gesamteinschätzung des Vorstands In den vorangegangenen Abschnitten wurde über die wichtigsten Chancen und die wesentlichen Einzelrisiken berichtet. Die Gesamtrisikosituation der Gruppe setzt sich aus den Einzelrisiken aller Risikokategorien der Tochtergesellschaften, der Zentralbereiche und der Segmente zusammen. Trotz dieser Risiken geht die Liquiditätsplanung der Northern Data Gruppe für den Prognosezeitraum von einer ausgeglichenen Liquiditätslage und der Fortführung der Konzernaktivitäten aus. Dies setzt jedoch den Eintritt einer Reihe von Annahmen voraus, die der Liquiditätsplanung der Gruppe zugrunde liegen. Da die Northern Data Gruppe weiterhin einen erheblichen Teil ihrer Einnahmen aus dem Bitcoin-Mining erzielt, ist sie von der Entwicklung des Bitcoin-Preises, der Bitcoin-Hashrate und der damit verbundenen Entwicklung der Mining-Rentabilität abhängig. Dazu gehören auch Risiken aus dem Halving, die zu einem Rückgang der Mining-Einnahmen, der Rentabilität und des Cashflows führen könnten. Darüber hinaus hat die Gruppe umfangreiche Investitionen in den Bereichen Taiga Cloud, Ardent Data Centers und Peak Mining geplant und gestartet. Die Investitionen sollen zu einem großen Teil durch die Aufnahme eines Gesellschafterdarlehens finanziert werden, von dem ein Teil bereits 2023 und ein weiterer Teil 2024 in Anspruch genommen wurde. Das Gesellschafterdarlehen sieht eine Reihe von finanziellen Bedingungen (Covenants) vor, die zu verschiedenen Zeitpunkten einzuhalten sind. Die Erfüllung der Covenants hängt davon ab, dass die mit den Investitionen verbundenen wesentlichen Wachstumsannahmen, insbesondere im Bereich Taiga Cloud, erfüllt werden. Da Taiga Cloud als relativ neues Geschäftsfeld bisher nur in relativ geringem Umfang Umsätze generiert, ist diese Annahme mit erheblichen Unsicherheiten behaftet; so könnte es beispielsweise nicht gelingen, Kundenverträge im geplanten Umfang abzuschließen und daraus profitable Umsätze zu erzielen. Bei Nichteinhaltung der finanziellen Covenants wäre der Kreditgeber berechtigt, das Darlehen zu kündigen und die ausgezahlten Mittel zurückzufordern. In einem solchen Fall wäre die Northern Data Gruppe unter den derzeitigen Bedingungen nicht in der Lage, den Darlehensbetrag direkt zurückzuzahlen, es sei denn, es könnten z. B. andere Fremd- oder Eigenkapitalfinanzierungen realisiert oder Teile der erworbenen Hardware an Dritte verkauft werden. Prognose und künftige Entwicklung Gesamtwirtschaftliche Entwicklung Der Internationale Währungsfonds (IWF) 24 erwartet, dass die Weltwirtschaft in den Jahren 2024 und 2025 um 3,2 Prozent wachsen wird, 0,1 Prozentpunkte mehr im Jahr 2024 und 0,3 Prozentpunkte weniger im Jahr 2025 als in seiner Prognose vom Januar. Das Wachstum wird damit unter dem langfristigen Durchschnitt von 3,8 Prozent bleiben. Das historisch niedrige Expansionstempo spiegelt die straffe Geldpolitik und die Rücknahme der fiskalischen Unterstützung sowie das niedrige zugrunde liegende Produktivitätswachstum wider. Angesichts der weltweiten Straffung der Geldpolitik und der damit verbundenen Abschwächung der Arbeitsmärkte erwartet der IWF einen Rückgang der weltweiten Inflation von durchschnittlich 6,8 Prozent im Jahr 2023 auf 5,9 Prozent im Jahr 2024 und 4,5 Prozent im Jahr 2025.
24
https://www.imf.org/-/media/Files/Publications/WEO/2024/April/English/text.ashx
Risiken bestehen in neuen Preisspitzen infolge geopolitischer Spannungen, einschließlich des Krieges in der Ukraine und des Konflikts im Gazastreifen und in Israel, sowie in einer anhaltenden Kerninflation bei weiterhin angespannten Arbeitsmärkten, was die Zinserwartungen erhöhen und die Preise von Vermögenswerten senken könnte. Ein unterschiedliches Tempo bei den Inflationszielen in den großen Volkswirtschaften könnte auch zu Währungsschwankungen führen und den Finanzsektor unter Druck setzen. In China könnte das Wachstum ins Stocken geraten, wenn nicht umfassend auf den kränkelnden Immobiliensektor reagiert wird, was Auswirkungen auf die Handelspartner hätte. Angesichts der hohen Staatsverschuldung in vielen Volkswirtschaften könnte eine disruptive Wende hin zu Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen die Wirtschaftstätigkeit schwächen, das Vertrauen untergraben und die Unterstützung für Reformen und Ausgaben zur Verringerung der Risiken des Klimawandels untergraben. Die geoökonomische Fragmentierung könnte zunehmen, wobei höhere Hindernisse für den Waren-, Kapital- und Personenverkehr zu einer Verlangsamung der Angebotsseite führen könnten. Auf der anderen Seite könnte eine lockerere Finanzpolitik als erforderlich und in den Projektionen angenommen die Wirtschaftstätigkeit kurzfristig ankurbeln, auch wenn sie das Risiko einer kostspieligeren politischen Anpassung zu einem späteren Zeitpunkt birgt. Die Inflation könnte angesichts des weiteren Anstiegs der Erwerbsbeteiligung schneller als erwartet sinken, sodass die Zentralbanken ihre Lockerungspläne vorziehen könnten. Künstliche Intelligenz und stärkere Strukturreformen als erwartet könnten die Produktivität steigern. Prognose Northern Data Gruppe Seit dem 1. Januar 2023 wird die Gruppe in drei Segmenten geleitet, die den Kerngeschäftsbereichen zugeordnet sind: scrollen
Zentrale Funktionen wie Recht, Finanzen, Investor Relations und Strategie sind auf Konzernebene angesiedelt und unterstützen alle drei Geschäftsbereiche. Die Prognose umfasst alle zum Zeitpunkt der Berichtserstellung bestätigten Investitionen der Gruppe und berücksichtigt die damit verbundenen Chancen und Risiken. Peak Mining: Im Januar 2024 begann der Geschäftsbereich mit einer installierten Exahash-Kapazität (EH) von 3,3 EH. Um diese Kapazität bis zum Ende des Jahres auf bis zu 7,9 EH zu erhöhen, investierte das Unternehmen in hocheffiziente Miner. Die Prognosen für das Jahr 2024 berücksichtigen die jüngsten Entwicklungen auf dem Weltmarkt, einschließlich des Bitcoin-Halvings, das am 20. April 2024 stattfand und die Gesamtmenge der täglich produzierten Bitcoins von 900 auf 450 reduzierte. Die Mining-Rentabilitätsprognosen wurden mit vorsichtigen Annahmen zwischen EUR 0,04 und 0,06 pro Terahash erstellt, wobei die Auswirkungen des Bitcoin-Halvings sowie eine effizientere Mining-Hardware, die zu einer höheren globalen Hashrate führt, berücksichtigt wurden. Die Stromkosten werden voraussichtlich auf dem Niveau des Vorjahres bleiben. Die erwartete Betriebszeit hat sich verbessert und liegt im Durchschnitt bei 80 bis 90 Prozent, und das Unternehmen geht davon aus, dass sie weiter optimiert werden kann. Durch die Umstellung auf eine direkte Chips-Flüssigkeitskühlung sind die Systeme weniger anfällig für Temperaturschwankungen in den Sommermonaten und gewährleisten das ganze Jahr über eine gleichbleibende und zuverlässige Leistung. Das Hauptrisiko für das Geschäftsjahr 2024 besteht in möglichen Verzögerungen bei der Lieferung kritischer Infrastrukturkomponenten. Diese Komponenten sind für die geplante Exahash-Expansion von Peak Mining unerlässlich. Da das Unternehmen bei der Beschaffung dieser Komponenten auf externe Dritte angewiesen ist, könnten etwaige Lieferverzögerungen die Expansionspläne des Unternehmens gefährden. Um dieses Risiko zu minimieren, wird eine diversifizierte Beschaffungsstrategie verfolgt, und es werden enge Beziehungen zu mehreren Lieferanten unterhalten. Angesichts der bereits konservativen Annahmen für die Mining-Rentabilität, die Strompreise und die Betriebszeit erwartet Northern Data keine weiteren Risiken für das Mining-Geschäft. Es wird zudem auf entsprechende Ausführungen im Risikobericht verwiesen. Der neu ausgehandelte Vertrag mit einem großen Mining-Hardware-Lieferanten hat das Unternehmen in die Lage versetzt, nach dem Halving-Ereignis im Jahr 2024 einen Wettbewerbsvorteil zu behalten. Die bestehende Hardware-Infrastruktur wurde mit modernster Technologie aufgerüstet, um optimale Leistung und Effizienz zu gewährleisten. Darüber hinaus hat das Unternehmen seine Aktivitäten durch die Errichtung neuer, hochmoderner Mining-Facilities in Texas und Paraguay erweitert. Diese Standorte werden mit der neuesten Generation von flüssigkeitsgekühlten Minern ausgestattet sein, die es dem Unternehmen ermöglichen, die angestrebte Hashrate von 7,9 EH zu erreichen. Der Einsatz von flüssigkeitsgekühlten Minern steigert nicht nur die Rechenleistung, sondern fördert auch die Energieeffizienz und die Nachhaltigkeit und entspricht damit der wachsenden Bedeutung der Umweltverantwortung in der Branche. Vor dem Hintergrund des Bitcoin-Halvings wurde eine strategische Neuausrichtung vorgenommen. Infolgedessen wurde beschlossen, kleinere Mining-Einrichtungen, die zuvor dem Mining-Betrieb gewidmet waren, phasenweise zu schließen. Dieser strategische Schritt wirkte sich auf etwa 2 EH an Mining-Kapazität aus. Die für Ersatzinvestitionen vorgesehenen Mittel wurden auf strategisch wertvollere Standorte umgeleitet, die mit den langfristigen Zielen des Unternehmens im Einklang stehen. Für das Geschäftsjahr 2024 erwartet das Management für das Segment Peak Mining einen Umsatz zwischen EUR 80 und EUR 90 Mio. und ein bereinigtes EBITDA zwischen EUR 7 und EUR 15 Mio. Bitcoin-Mining-Rentabilität (in USD) - Januar 2023 - Dezember 2023
Taiga Cloud: Im Jahr 2023 leistete das Cloud-Computing-Geschäft erstmals einen wesentlichen Beitrag zum Umsatz, angetrieben durch den Einsatz von 2.480 A100-GPUs und die Umnutzung von A6000-GPUs, die zuvor für das Ethereum-Mining verwendet wurden. Im Jahr 2024 wird sich die Landschaft jedoch grundlegend verändern. Durch eine Sachkapitalerhöhung auf Konzernebene und eine weitere Fremdfinanzierung hat die Gruppe erhebliche Investitionen in die neueste Hardware-Generation von NVIDIA, die leistungsstarken H100 Tensor Core GPUs, getätigt. Die neu erworbene Hardware wird im Laufe dieses Jahres an mehreren Standorten in Europa strategisch eingesetzt werden. Diese Einrichtungen sind als klimaneutrale, nachhaltige Rechenzentren mit geringer Latenz konzipiert und gewährleisten einen umweltbewussten und effizienten Betrieb. Bis Ende 2024 sollen mehr als 20.000 H100 GPUs in Betrieb sein, was eine erhebliche Ausweitung der Rechenkapazitäten der Gruppe bedeutet. Die NVIDIA H100 Tensor Core GPU ist eine leistungsstarke Grafikkarte, die speziell für anspruchsvolle Workloads in den Bereichen High-Performance Computing (HPC) und Künstliche Intelligenz (KI) entwickelt wurde und daher sehr vielseitig ist. Sie eignet sich ideal für das Training und die Inferenz großer neuronaler Netze und Sprachmodelle, rechenintensive Anwendungen in Bereichen wie Biowissenschaften, Physik, Chemie, Klimaforschung und anderen wissenschaftlichen Disziplinen oder anspruchsvolle Grafikberechnungen und Visualisierungen in Bereichen wie Medizin, Technik und Unterhaltungsindustrie. Dementsprechend hoch ist die Kundennachfrage, und Anfang 2024 war bereits ein großer Teil der künftig verfügbaren Kapazität der H100 GPUs verkauft. Bis Mitte 2024 wird bereits mehr als die Hälfte der neu erworbenen H100 GPUs installiert sein. Nach der Installation rechnet der Geschäftsbereich Taiga Cloud mit einer Auslastung von mehr als 80 Prozent, da er sich zunächst vor allem auf langfristig reservierte Kapazitäten mit Laufzeiten von 3-24 Monaten konzentrieren wird. Der Preis pro GPU-Stunde hängt vom Volumen und der Dauer ab und liegt zwischen EUR 2,40 und EUR 3,00 pro GPU-Stunde. Die A100 GPUs werden ebenfalls hauptsächlich als reservierte Kapazität mit langfristigen Verträgen verkauft, wobei die Preise zwischen EUR 1,6 und 2,0 liegen und die Auslastung bei 60 bis 80 Prozent liegt. Die A6000 GPUs werden zunehmend nach Bedarf verkauft, was zu einer etwas volatileren Auslastung führt, und aufgrund der Anwendungsfälle ist der Preis niedriger. Der primäre Risikofaktor für das Geschäftsjahr 2024 dreht sich um mögliche Verzögerungen bei der Beschaffung und Lieferung kritischer Infrastrukturkomponenten sowie um die rechtzeitige Bereitschaft des externen Co-Location-Anbieters von Taiga Cloud. Insgesamt zeigt sich, dass die schnell wachsende Nachfrage nach Cloud-Diensten zu Engpässen bei der Infrastruktur von Rechenzentren und kritischen Rohstoffen führt. Dementsprechend kann es zu Verzögerungen bei der Lieferung kritischer Infrastrukturkomponenten sowohl für Taiga Cloud als auch für seine externen Co-Location-Anbieter kommen, was zu Verzögerungen bei der Inbetriebnahme führen kann. Taiga Cloud steht jedoch in ständigem Austausch mit seinen Lieferanten und Co-Location-Anbietern, um mögliche Engpässe frühzeitig zu erkennen und nach Möglichkeit entsprechend zu reagieren. Um dieses Risiko zu minimieren, verfolgt Taiga Cloud auch eine diversifizierte Beschaffungsstrategie und unterhält enge Beziehungen zu mehreren Lieferanten. Das Risiko sinkender Preise im Markt wird zunächst durch langfristige Verträge minimiert. Darüber hinaus arbeitet Taiga Cloud mit starken strategischen Partnern daran, die Produktpalette zu erweitern und damit den potenziellen Kundenstamm und die Produktmarge weiter zu erhöhen. Mit der signifikanten Erweiterung der hochmodernen GPU-Ressourcen von Taiga Cloud erwartet das Management für das Geschäftsjahr 2024 im Segment Taiga Cloud einen Umsatz zwischen EUR 120 und EUR 150 Mio. und ein bereinigtes EBITDA zwischen EUR 50 und EUR 65 Mio. Ardent Data Centers: Der Geschäftsbereich Ardent Data Centers konzentriert sich auf den Aufbau von Rechenzentren mit hohem Standard, um Co-Location-Dienste anzubieten, und möchte der weltweit führende Anbieter von Rechenzentrumslösungen der nächsten Generation mit hoher Dichte und Leistung werden. Derzeit bietet Ardent Data Centers Co-Location-Dienste im bestehenden Rechenzentrum in Boden, Schweden, an, wo der Geschäftsbereich hauptsächlich Taiga Cloud sowie einige externe Kunden bedient. Darüber hinaus wurde bereits ein weiteres Rechenzentrum in Pittsburgh mit einer Kapazität von 20 MW erworben, das derzeit umgerüstet wird. Weitere Wachstumsmöglichkeiten werden derzeit geprüft und sollen ab dem Geschäftsjahr 2025 in größerem Umfang zur Generierung von externen Umsatzerlösen beitragen. Für das Geschäftsjahr 2024 erwartet das Management für das Segment Ardent Data Centers einen Umsatz zwischen EUR 12 Mio. und EUR 15 Mio. und ein bereinigtes EBITDA zwischen EUR -3 Mio. und EUR -1 Mio. Gesamtaussage zur voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns Die Northern Data Gruppe rechnet für das Geschäftsjahr 2024 mit prognostizierten Umsatzerlösen von EUR 200 Mio. bis EUR 240 Mio. Das für das Geschäftsjahr 2024 prognostizierte bereinigte EBITDA des Konzerns wird voraussichtlich in einer Spanne von EUR 50 Mio. bis EUR 80 Mio. liegen. Konzern-Gesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr bis zum 31. Dezemberscrollen
Die oben dargestellte Konzern-Gesamtergebnisrechnung sollte in Verbindung mit dem nachstehenden Anhang gelesen werden. Konzernbilanz zum 31. DezemberAKTIVA scrollen
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Die vorstehende Konzernbilanz sollte in Verbindung mit dem nachstehenden Anhang gelesen werden. Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für das Geschäftsjahr bis zum 31. Dezemberscrollen
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Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr bis zum 31. Dezemberscrollen
Für weitere Informationen siehe Anhangangabe 5.1 zur Konzern-Kapitalflussrechnung. Angaben zum Konzernabschluss 1 Informationen zum Konzern und Grundlagen der Konzernabschlusserstellung 1.1 Berichtendes Unternehmen Die Northern Data AG (nachfolgend auch "Gesellschaft") ist eine börsennotierte Aktiengesellschaft mit eingetragenem Firmensitz in Frankfurt am Main, Deutschland. Die Geschäftsadresse lautet: An der Welle 3, 60322 Frankfurt am Main. Die Northern Data AG ist beim Amtsgericht Frankfurt am Main eingetragen (HRB 106 465). Die Northern Data Gruppe (im Folgenden auch Northern Data, Konzern oder Gruppe) mit Sitz in Frankfurt am Main entwickelt und betreibt globale Infrastrukturlösungen im Bereich High Performance Computing (HPC). HPC zeichnet sich durch die Bereitstellung von Rechenleistung innerhalb kurzer Zeit aus. HPC beschleunigt die Datenverarbeitung und bietet ein Vielfaches der Rechenleistung und der Speicherkapazität herkömmlicher Serversysteme. Dies geht mit einer erhöhten Wärmeentwicklung einher und erfordert daher auch ein besonderes Wärmemanagement. Die beim Betrieb der Rechenzentren der Northern Data Gruppe erbrachte HPC-Rechenleistung basiert auf zwei verschiedenen Arten von Mikrochips, die auf unterschiedliche Anwendungen spezialisiert sind: ASIC-Chips (Application-Specific Integrated Circuits), die das Bitcoin-Mining ermöglichen, und GPUs (Graphic Processing Units), die das Cloud Computing ermöglichen. Im Jahr 2023 wurde die Infrastruktur für (HPC) entwickelt und ausgebaut. Um dieses Ziel zu erreichen, hat Northern Data drei unabhängige Geschäftsbereiche eingerichtet: "Peak Mining", "Ardent Data Centers" und "Taiga Cloud". Gemessen an den Umsatzerlösen stellte "Peak Mining" im Berichtsjahr die Hauptgeschäftstätigkeit der Gruppe dar. Peak Mining war mit seinen Geschäftsaktivitäten im Bereich Bitcoin-Mining auch in diesem Geschäftsjahr für den Großteil der Umsatzerlöse verantwortlich, jedoch wurde im Cloud-Segment (Taiga Cloud) erstmals ein signifikanter Anstieg der Umsatzerlöse verzeichnet. Die Aktien der Northern Data AG werden im Freiverkehr der Frankfurter Wertpapierbörse und der Börse München (m:access) gehandelt. 1.2 Grundlagen der Abschlusserstellung Die Northern Data AG erstellt ihren Konzernabschluss nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) sowie den Interpretationen des International Financial Reporting Standards Interpretations Committee (IFRS IC), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind. Darüber hinaus erfolgt die Anwendung von handelsrechtlichen Vorschriften nach § 315e Abs. 1 Handelsgesetzbuch (HGB) in diesem Abschluss. Den Abschlüssen der in den Konsolidierungskreis einbezogenen Unternehmen liegen einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden nach IFRS zugrunde. Das Geschäftsjahr aller in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen entspricht dem Kalenderjahr. Beim Ausweis in der Konzernbilanz wird zwischen kurz- und langfristigen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten unterschieden. Die Konzern-Gesamtergebnisrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfolgt bis auf folgende Ausnahmen grundsätzlich auf Basis der historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten: • Finanzielle Vermögenswerte, deren Cashflows nicht ausschließlich aus Tilgung oder Zinszahlungen bestehen, werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. • Monetäre Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in Fremdwährungen werden zu Stichtagskursen umgerechnet. • Kurzfristige Vermögenswerte in Kryptowährungen sowie Kryptowährungen werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Der Konzernabschluss wird in Euro (EUR) aufgestellt, welcher die Berichtswährung ist. Die Zahlenangaben erfolgen, soweit nicht anders vermerkt, grundsätzlich in Tausend Euro (TEUR). Die dargestellten Tabellen und Angaben können rundungsbedingte Differenzen enthalten. Die Northern Data Software GmbH und die ND CS (Services) GmbH haben für das Geschäftsjahr 2023 die Befreiungsvorschrift gemäß § 264 Abs. 3 HGB in Anspruch genommen. 1.3 Grundsätze der Konsolidierung 1.3.1 Konsolidierungskreis Tochterunternehmen sind Gesellschaften, die direkt oder indirekt von der Northern Data AG beherrscht werden. Beherrschung (Control) besteht ausschließlich dann, wenn die Northern Data AG schwankenden Renditen aus ihrem Engagement in einem Beteiligungsunternehmen ausgesetzt ist bzw. Anrechte auf diese besitzt und die Fähigkeit hat, diese Renditen mittels ihrer Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen zu beeinflussen. In den Konzernabschluss der Northern Data AG werden nach den Grundsätzen der Vollkonsolidierung alle in- und ausländischen Tochterunternehmen einbezogen, bei denen die Northern Data AG direkt oder indirekt die Beherrschung ausübt und die nicht von untergeordneter Bedeutung sind. scrollen
Die Veränderung der Anzahl der konsolidierten und nicht konsolidierten Tochterunternehmen resultiert aus der Verschmelzung von Tochterunternehmen, der Konsolidierung von bisher nicht konsolidierten Tochterunternehmen und dem Erwerb von Vermögenswerten. Ein nicht konsolidiertes Tochterunternehmen ist aufgrund seiner Auflösung im Geschäftsjahr 2023 abgegangen. Die nicht konsolidierten Tochterunternehmen wurden aus Gründen der Wesentlichkeit nicht in den Konsolidierungskreis einbezogen. Eine vollständige Aufstellung des Anteilsbesitzes findet sich in der Anhangangabe 5.10 "Aufstellung des Anteilsbesitzes der Northern Data AG nach § 313 Abs. 2 Nr. 1 bis 4 HGB". 1.3.2 Konsolidierungsmethoden Im Geschäftsjahr neu erworbene Unternehmen werden ab dem Zeitpunkt der Übertragung der Beherrschung nach IFRS 10 in den Konzernabschluss einbezogen und nach der Erwerbsmethode vollkonsolidiert. Ab dem Zeitpunkt des Beherrschungsverlusts werden Tochterunternehmen entkonsolidiert. Die Kapitalkonsolidierung erfolgt durch Verrechnung der Beteiligungsbuchwerte mit dem anteiligen Gruppeneigenkapital der Tochterunternehmen. Die Erstkonsolidierung erfolgt bei Unternehmenserwerben gemäß IFRS 3 nach der Erwerbsmethode durch Verrechnung der Anschaffungskosten mit den beizulegenden Zeitwerten der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte sowie der übernommenen Schulden und Eventualschulden zum Erwerbszeitpunkt. Soweit die Anschaffungskosten der Beteiligung das anteilig erworbene neu bewertete Eigenkapital übersteigen, entsteht ein Geschäfts- oder Firmenwert. Handelt es sich um einen passiven Unterschiedsbetrag mit Fremdkapitalcharakter, erfolgt eine erneute Überprüfung der Kaufpreisermittlung und -allokation. Sofern diese korrekt erfolgt ist, wird ein verbleibender negativer Unterschiedsbetrag im Jahr der Anschaffung in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst. Konzerninterne Transaktionen werden eliminiert. Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den konsolidierten Gesellschaften werden gegeneinander aufgerechnet. Zwischenergebnisse werden eliminiert und konzerninterne Erträge mit den korrespondierenden Aufwendungen verrechnet. Im Zuge von Transaktionen, bei denen Anteilseigner von Northern Data Unternehmensanteile von dritten Unternehmen gegen die Gewährung von Eigenkapitalinstrumenten von Northern Data einlegen, erfolgt die Bilanzierung der Transaktion nicht gemäß IFRS 3. Im Rahmen der Erstkonsolidierung werden die erworbenen Nettovermögenswerte mit ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt und als Einlage dem Eigenkapital zugeführt. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem beizulegenden Zeitwert der ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente und dem beizulegenden Zeitwert der erworbenen Nettovermögenswerte wird nicht angesetzt. 1.3.3 Währungsumrechnung Die Abschlüsse von Tochterunternehmen aus Ländern außerhalb des Euroraums werden nach dem Konzept der funktionalen Währung umgerechnet. Für die Tochterunternehmen richtet sich die funktionale Währung nach dem primären Umfeld, in dem diese ihre Geschäftstätigkeit jeweils ausüben. In der Gruppe entspricht die funktionale Währung aller Gesellschaften der jeweiligen Landeswährung. Die Berichtswährung des Konzernabschlusses ist der Euro (EUR). Geschäftsvorfälle in fremder Währung werden mit den relevanten Fremdwährungskursen zum Transaktionszeitpunkt umgerechnet. In Folgeperioden werden die monetären Vermögenswerte und Schulden zum Stichtagskurs bewertet und die Umrechnungsdifferenzen erfolgswirksam erfasst. Nicht-monetäre Posten, die zu historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten in einer Fremdwährung bewertet wurden, werden mit dem Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls umgerechnet. Darüber hinaus sind nicht-monetäre Posten, welche zu ihrem beizulegenden Zeitwert in einer Fremdwährung bewertet werden, zu dem Kurs umzurechnen, der am Tag der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts gültig war. Die Abschlüsse der ausländischen Tochterunternehmen, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, werden nach der modifizierten Stichtagskursmethode in die Konzernwährung Euro umgerechnet. Dabei werden Posten der Gesamtergebnisrechnung vereinfachend zum Jahresdurchschnittskurs umgerechnet. Das Eigenkapital wird mit historischen Kursen, Vermögenswerte und Schulden zum Stichtagskurs am Abschlussstichtag umgerechnet. Sämtliche aus der Umrechnung der Fremdwährungsabschlüsse resultierenden Differenzen werden im sonstigen Ergebnis erfasst. Die der Währungsumrechnung zugrunde liegenden Euro-Wechselkurse sind nachfolgend abgebildet: scrollen
1.4 Bewertungsprämisse der Unternehmensfortführung (Going Concern) Die Erstellung des Konzernabschlusses erfordert eine Beurteilung der Prämisse der Unternehmensfortführung. Der Vorstand hat die Prognosen für einen Zeitraum von mindestens zwölf Monaten ab dem Datum der Genehmigung des Konzernabschlusses überprüft. Der Vorstand hat dabei die mögliche nachteilige Entwicklung des Bitcoin-Kurses sowie die Auswirkungen im Zusammenhang mit der erwarteten Halbierung der Belohnung für das Bitcoin Mining ("Halving") ab dem zweiten Quartal 2024 berücksichtigt. Darüber hinaus hat der Vorstand Risiken aus der geplanten Geschäftsausweitung und der damit verbundenen Fremdfinanzierung durch Gesellschafterdarlehen berücksichtigt. Da der Konzernweiterhin einen wesentlichen Teil seiner Umsatzerlöse mit dem Bitcoin-Mining erzielt, ist der Konzern von der Entwicklung des Bitcoin-Kurses und der damit einhergehenden Entwicklung der Mining-Profitabilität abhängig. Dies beinhaltet Risiken aus dem erwarteten Halving, das einen Rückgang der Mining-Umsätze, -Profitabilität und -Cash Flows nach sich ziehen könnte. Zudem hat die Gesellschaft umfassende Investitionen in den Segmenten Taiga Cloud, Ardent Data Centers und Peak Mining geplant und begonnen. Die Investitionen sollen in wesentlichem Umfang durch die Aufnahme eines Gesellschafterdarlehens finanziert werden, das teilweise bereits 2023 in Anspruch genommen wurde und zu einem weiteren Teil 2024 in Anspruch genommen werden soll. Das Gesellschafterdarlehen sieht eine Reihe von einzuhaltenden finanziellen Voraussetzungen ("Covenants") vor, die zu verschiedenen Zeitpunkten eingehalten werden müssen. Die Erfüllung der Covenants ist davon abhängig, dass die mit den Investitionen verbundenen wesentlichen Wachstumsannahmen, insbesondere im Bereich Taiga Cloud, erfüllt werden. Im Falle einer Nichterfüllung der finanziellen Covenants wäre der Darlehensgeber berechtigt, das Darlehen zu kündigen und die aus dem Darlehen ausgezahlten Mittel zurückzufordern. In einem solchen Fall wäre unter den derzeit gegeben Voraussetzungen die Fähigkeit der Gesellschaft, den Darlehensbetrag unmittelbar zurückzuführen, nicht gegeben, es sei denn, dass beispielsweise andere Fremd- oder Eigenkapitalfinanzierungen realisiert oder Teile der erworbenen Hardware an Dritte veräußert werden könnten. Obwohl eine solche Unsicherheit grundsätzlich existiert, geht der Vorstand in Anbetracht der Liquiditätsplanung, unter Einbezug aller Chancen und Risiken und unter Nutzung existierender Steuerungsinstrumente wie Investitionsverschiebung bzw. -streichung, Kostenreduzierung, Veräußerung von Hardware sowie zusätzlicher Eigen- oder Fremdfinanzierung, von einer ausgeglichenen Liquiditätslage aus. Nach Prüfung des Jahresbudgets, der Pläne und der Finanzierungsvereinbarungen der Gruppe ist die Unternehmensleitung der Ansicht, dass die Gruppe über ausreichende Ressourcen verfügt, um ihre Geschäftstätigkeit fortzusetzen, und dass es daher angemessen ist, bei der Erstellung des im Geschäftsbericht enthaltenen Konzernabschlusses weiterhin von der Annahme der Unternehmensfortführung auszugehen. 1.5 Angewendete IFRS-Standards Standards, Interpretationen und Änderungen, die im abgelaufenen Geschäftsjahr erstmals verbindlich anzuwenden waren, sowie in zukünftigen Berichtsperioden verbindlich anzuwenden sind Im Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2023 wurden folgende vom IASB bereits verabschiedete neue bzw. geänderte Rechnungslegungsnormen nicht berücksichtigt, sofern eine Verpflichtung zur Anwendung, mit Ausnahme der bereits zum 1. Januar 2023 verpflichtend anzuwendenden Standards, noch nicht gegeben war. Auswirkungen aus diesen neuen bzw. geänderten Rechnungslegungsnormen auf den Abschluss sind zum Teil noch in Prüfung. Stand zum 27. Juni 2024 gemäß Endorsement Status Report der EFRAG scrollen
1.6 Ermessensentscheidungen und Schätzungsunsicherheiten Ermessensentscheidungen sind im Rahmen der Aufstellung des Konzernabschlusses in zweifacher Hinsicht zu beachten. Neben der Notwendigkeit, unbestimmte Begriffe und Regeln auszulegen, sind von der Unternehmensleitung (zukunftsgerichtete) Annahmen zu treffen und Schätzungen vorzunehmen, die Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben können. Schätzungsunsicherheiten ergeben sich auch aus zukunftsgerichteten Unternehmensplanungen. 1.6.1 Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (ohne Geschäfts- oder Firmenwert) Bei der Schätzung der Nutzungsdauer der Vermögenswerte sind Ermessensentscheidungen seitens der Unternehmensleitung der Gruppe erforderlich. Im Rahmen dieser Beurteilung berücksichtigt Northern Data unter anderem die bereits gesammelten Erfahrungswerte aus vergleichbaren Vermögenswerten sowie aus aktuellen und zukünftigen technologischen Veränderungen. Northern Data ermittelt an jedem Abschlussstichtag, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung von nichtfinanziellen Vermögenswerten vorliegen. Liegen solche Anhaltspunkte vor oder ist eine jährliche Überprüfung eines Vermögenswerts auf Werthaltigkeit erforderlich, so nimmt Northern Data eine Schätzung des erzielbaren Betrags des jeweiligen Vermögenswerts vor. Der erzielbare Betrag ist für jeden einzelnen Vermögenswert zu bestimmen, es sei denn, ein Vermögenswert erzeugt keine Mittelzuflüsse, die weitestgehend unabhängig von denen anderer Vermögenswerte oder anderer Gruppen von Vermögenswerten sind. Übersteigt der Buchwert eines Vermögenswerts oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit den jeweils erzielbaren Betrag, so ist der Vermögenswert wertgemindert und wird auf seinen erzielbaren Betrag abgeschrieben. Zur Ermittlung des Nutzungswerts werden die erwarteten künftigen Cashflows unter Zugrundelegung eines Abzinsungssatzes vor Steuern, der die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich des Zinseffekts und der spezifischen Risiken des Vermögenswerts widerspiegelt, auf ihren Barwert abgezinst. Zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten werden kürzlich erfolgte Markttransaktionen berücksichtigt. Sind keine derartigen Transaktionen identifizierbar, wird ein angemessenes Bewertungsmodell angewandt. Dieses stützt sich auf Bewertungsmultiplikatoren, Börsenkurse von börsengehandelten Anteilen an Unternehmen oder andere zur Verfügung stehende Indikatoren für den beizulegenden Zeitwert. Wertminderungsaufwendungen werden erfolgswirksam erfasst. Dies gilt nicht für zuvor neu bewertete Vermögenswerte, sofern die Wertsteigerungen aus der Neubewertung im sonstigen Ergebnis erfasst wurden. Bei diesen wird auch die Wertminderung bis zur Höhe des Betrags aus einer vorangegangenen Neubewertung im sonstigen Ergebnis erfasst. 1.6.2 Zur Veräußerung gehaltene langfristige VermögenswerteDas Management entscheidet nach eigenem Ermessen, wann Vermögenswerte (oder Veräußerungsgruppen) die Kriterien für eine Klassifizierung als zur Veräußerung gehalten erfüllen. Gemäß IFRS 5 "Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche" wird ein Vermögenswert (oder eine Veräußerungsgruppe) als zur Veräußerung gehalten klassifiziert, wenn sein Buchwert überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert wird und ein Verkauf als höchstwahrscheinlich gilt. Bei dieser Beurteilung berücksichtigt die Unternehmensleitung Faktoren wie: scrollen
Sobald der Vermögenswert (oder die Veräußerungsgruppe) als zur Veräußerung gehalten klassifiziert ist, wird er mit dem niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bewertet. Dies erfordert erhebliche Schätzungen und ist mit Folgendem verbunden: scrollen
Die Beurteilungen und Schätzungen beruhen auf den zum Zeitpunkt der Bewertung verfügbaren Informationen und können Änderungen der Marktbedingungen unterliegen. Da die Schätzungen mit inhärenten Unsicherheiten und Änderungen der Marktbedingungen behaftet sind, können die endgültigen Bewertungen der zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte beeinflusst werden. Einzelheiten sind in den Anhangangaben 1.8.7 und 4.2.2 "Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte" zu finden. 1.6.3 Leasingverhältnisse Ermessensentscheidungen lagen bei der Beurteilung vor, ob bereits bestehende Leasingverhältnisse verlängert werden. Bei der Beurteilung der Wahrscheinlichkeit wurden wirtschaftliche und operative Faktoren berücksichtigt. 1.6.4 Umsatzrealisierung 1.6.4.1 Bereitstellung von Rechenleistung für das Mining von Kryptowährungen Die Gruppe betreibt mehrere Rechenzentren, um Rechenleistung direkt in einem Kryptomining-Pool bereitzustellen oder eigenständig an Dritte zu veräußern. Ermessensentscheidungen sind erforderlich bei der Beurteilung, ob Verträge mit Dritten in den Anwendungsbereich des IFRS 15 einzuordnen sind. Hierbei berücksichtigt Northern Data insbesondere, ob der Vertrag mit wirtschaftlicher Substanz ausgehandelt wurde. Bei der Bestimmung der Gegenleistung, die Northern Data für die Übertragung der zugesagten Produkte oder Dienstleistungen eines Kunden voraussichtlich erhalten wird, übt die Gesellschaft Ermessen aus. Dies schließt Schätzungen ein, in welcher Höhe die Gegenleistung zu erfolgen hat. In einigen Fällen obliegt der Gesellschaft die Ermessensentscheidung, ob die Gegenleistung zahlungswirksam (FIAT-Währung) oder nicht zahlungswirksam (Kryptowährung) ist. Bei nicht zahlungswirksamen Rechenleistungen liegen insbesondere bei der Einbeziehung der Handelsplattform Coinbase für Wechselkurse von Kryptowährungen und der Wahl des Stichtags signifikante Ermessensentscheidungen seitens des Managements von Northern Data vor. Etwaige nachträgliche Kursverluste oder -gewinne werden nicht in den Umsatzerlösen, sondern in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen bzw. Erträgen erfolgswirksam erfasst. Des Weiteren beinhalten Verträge zur Bereitstellung von Rechenleistung nur sehr selten signifikante Finanzierungskomponenten. 1.6.4.2 Engineering, Hosting und Cloud-Computing Es kann vorkommen, dass mit demselben Kunden mehrere Verträge im Sinne von IFRS 15 abgeschlossen werden. Diese Verträge behandelt die Gruppe für Bilanzierungszwecke als einen Vertrag, wenn die Verträge gleichzeitig oder mit geringem Zeitabstand geschlossen werden und wirtschaftlich miteinander zusammenhängen. Ermessensausübungen sind erforderlich bei der Beurteilung, ob verschiedene Verträge miteinander verbunden sind. Dabei wird berücksichtigt, ob ein einziger wirtschaftlicher Zweck ausgehandelt wurde, ob die Gegenleistung für den einen Vertrag von der Erfüllung des anderen Vertrags abhängt oder ob einige oder alle Produkte in den Verträgen eine einzige Leistungsverpflichtung darstellen. In der Regel sind Produkte und Dienstleistungen als separate Leistungsverpflichtungen einzustufen. Der ihnen zugeordnete Teil des Vertragspreises wird separat erfasst. Die Bestimmung, ob ein Produkt oder eine Dienstleistung als separate Leistungsverpflichtung betrachtet wird, ist jedoch mit Ermessensausübungen verbunden. Insbesondere bei Engineering- und Hosting-Aktivitäten ist Ermessen erforderlich, um zu beurteilen, ob diese Dienstleistungen erheblich voneinander abhängig sind. In der Regel betreffen Engineering-Leistungen grundsätzliche Konzeptionen, während es sich beim Hosting um einfache Betriebs- und Instandhaltungsmaßnahmen handelt. 1.6.4.3 Grundsätzliche Ermessensentscheidungen Es bestehen seitens Northern Data Ermessensausübungen bei der Bestimmung des Zeitpunkts für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts bei nicht zahlungswirksamen Gegenleistungen. Ermessen liegt bei der Beurteilung vor, ob Umsätze aus den Produkten und Dienstleistungen (Hosting und Bereitstellung von Rechenleistungen) über den Zeitraum oder zu einem Zeitpunkt zu realisieren sind. Dabei wird insbesondere berücksichtigt, ob der Kunde bereits die Verfügungsgewalt hat und einen wirtschaftlichen Nutzen aus dem Produkt bzw. der Dienstleistung erzielt, während diese erbracht wird. Bei Northern Data trifft dieses insbesondere auf Hosting- und Engineering-Leistungen zu. Bei der Ermittlung des Zeitpunktes greift die Gruppe auf einen Vereinfachungsgrundsatz zurück (Recht auf Rechnungsstellung), da eine monatliche Abrechnung erfolgt und somit seitens der Gruppe ein Anspruch auf die geleisteten Arbeitsstunden besteht. Die Umsätze werden demnach in der Höhe des Betrags erfasst, den das Unternehmen in Rechnung stellen darf. Ermessensausübungen und Schätzungen, die im Zusammenhang mit der Umsatzrealisierung stehen, können Auswirkungen auf die zeitliche Verteilung und die Höhe der zu realisierenden Umsatzerlöse haben. 1.6.5 Kaufpreisallokation Für die Kaufpreisallokation im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen sind Annahmen hinsichtlich des Ansatzes und der Bewertung von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten zu treffen. Die Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts der erworbenen Vermögenswerte und der übernommenen Verbindlichkeiten zum Zeitpunkt des Erwerbs sowie der Nutzungsdauern der erworbenen immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen ist mit Annahmen verbunden. Die Bewertung immaterieller Vermögenswerte basiert in hohem Maße auf prognostizierten Cashflows und Abzinsungssätzen. Die tatsächlichen Cashflows können von den bei der Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte zugrunde gelegten Cashflows signifikant abweichen, was zu anderen Werten und Wertminderungsaufwendungen führen kann. Zum Aufstellungszeitpunkt ist davon auszugehen, dass hinsichtlich der Schätzungsunsicherheiten oder Ermessensentscheidungen kein wesentliches Risiko besteht, dass es in der nächsten Berichtsperiode zu einer wesentlichen Veränderung der Buchwerte kommt. Etwaige Ermessensausübungen und Schätzungen im Zusammenhang mit Unternehmenszusammenschlüssen beziehen sich auf das Vorjahr. In der aktuellen Berichtsperiode gab es keine Unternehmenszusammenschlüsse im Sinne von IFRS 3. 1.6.6 Wertminderungen von Geschäfts- oder Firmenwerten In Übereinstimmung mit der unten dargelegten Bilanzierungsmethode werden Geschäfts- oder Firmenwerte mindestens einmal jährlich und zusätzlich, wenn Anzeichen für eine mögliche Wertminderung vorliegen, einem Wertminderungstest unterzogen. Dabei werden die Geschäfts- oder Firmenwerte zunächst einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit zugeordnet und auf Basis zukunftsgerichteter Annahmen auf Werthaltigkeit geprüft. Details hierzu werden in den Anhangangaben 1.8.5 "Geschäfts- oder Firmenwerte" und 4.1 "Geschäfts- oder Firmenwerte und sonstige immaterielle Vermögenswerte" beschrieben. 1.6.7 Finanzinstrumente Die Angaben zu den jeweiligen Ermessensentscheidungen und Schätzungsunsicherheiten befinden sich in den Anhangangaben 1.8.3.2 "Beizulegender Zeitwert nach IFRS 13", 1.8.3.3 "Wertminderungen" und 5.2 "Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten". 1.6.8 Aktive latente Steuern Aktive latente Steuern werden für alle nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge in dem Maße angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass für diese ein zukünftig zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, sodass die Verlustvorträge tatsächlich genutzt werden können. Bei der Ermittlung des Wertansatzes der aktiven latenten Steuern ist eine wesentliche Ermessensentscheidung des Vorstands bezüglich des erwarteten Eintrittszeitpunkts und der Höhe des künftig zu versteuernden Ergebnisses erforderlich. Weitere Einzelheiten sind in der Anhangangabe 3.7 "Ertragsteuern" dargestellt. 1.6.9 Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen Ermessensentscheidungen liegen bei der Identifizierung von Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen, insbesondere bei der Bestimmung eines maßgeblichen Einflusses zwischen Northern Data und anderen Gesellschaften, vor. 1.7 Implikationen des Krieges in der Ukraine 1.7.1 Auswirkungen auf die Ermessensentscheidungen und Schätzungen des Managements Ermessensentscheidungen und Schätzungen (siehe Anhangangabe 1.6 "Ermessensentscheidungen und Schätzungsunsicherheiten") des Managements können sich auf die Bewertung von und Angaben zu Vermögenswerten und Schulden sowie auf die für den Berichtszeitraum ausgewiesenen Erträge und Aufwendungen auswirken. Aufgrund der weltweiten Folgen des anhaltenden Krieges in der Ukraine unterliegen diese Ermessensausübungen und Schätzungen des Managements nach wie vor Unsicherheiten. Im Jahr 2023 dauerte der russische Krieg in der Ukraine an. Die Lage in der Ukraine hat sich zu einem Zermürbungskrieg entwickelt, dessen Dauer und Ausgang ungewiss sind. Die Northern Data Gruppe verfolgt in den vom Krieg betroffenen Ländern aktiv keine geschäftlichen Aktivitäten. Die Ukraine, Russland und Weißrussland sind keine Zielländer für Unternehmen von Northern Data; in den genannten Ländern gibt es keine Standorte mit Rechenzentren. Vor diesem Hintergrund wirkte sich der Krieg aufgrund der zuvor steigenden Strompreise in Europa und der erhöhten Beschaffungskosten nur indirekt auf den Geschäftsverlauf oder die Finanzlage der Gruppe aus. Die gestiegenen Kosten konnte die Gruppe teilweise durch langfristige Strompreisverträge und Sicherungsgeschäfte kompensieren. Die energieintensive Bereitstellung der Rechnerleistung im Rahmen von Kryptomining oder im HPC-Bereich wird im Wesentlichen in den Rechenzentren in Norwegen, Schweden und Nordamerika durchgeführt. Die skandinavischen Rechenzentren werden mittels der lokalen Wasserkraft als regenerative Energiequelle betrieben. Gleichwohl führt die Energieknappheit zu steigenden Preisen. Der Anstieg der Energiepreise schwächte sich im Laufe des Jahres ab, und gegen Ende des Jahres begann sich das hohe Inflationsniveau zu beruhigen. Ausführliche Angaben dazu sind im Risiko- und Chancenbericht sowie im Prognosebericht enthalten. Die tatsächlichen Beträge können von den Ermessensausübungen und Schätzungen des Managements abweichen. Änderungen dieser Ermessensausübungen und Schätzungen könnten wesentliche Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben. Im Rahmen der stetigen Aktualisierung der Ermessensausübungen und Schätzungen seitens des Managements wurden alle verfügbaren Informationen zu den erwarteten wirtschaftlichen Entwicklungen und staatlichen Maßnahmen berücksichtigt. Diese Informationen wurden auch in die Beurteilung der Werthaltigkeit und der Einbringlichkeit von Vermögenswerten und Forderungen einbezogen. Die Gruppe hat die zugrunde liegenden Schätzungen und Annahmen auf Basis des zum jeweiligen Zeitpunkt vorhandenen Wissens und der besten verfügbaren Informationen erstellt. Ein Ende und die damit verbundenen wirtschaftlichen sowie geopolitischen Folgen sind derzeit aufgrund der aktuellen Ausgangslage schwer zu prognostizieren oder abzuschätzen. Somit ist auch das Ausmaß der Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage nur schwer abzuschätzen. 1.7.2 Allgemeine Auswirkungen auf den Konzernabschluss 2023 Insgesamt ist der Einfluss des Krieges in der Ukraine auf den Konzernabschluss der Northern Data Gruppe nicht signifikant. 1.8 Grundsätze der Bilanzierung und Bewertung Im Folgenden werden die wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze dargestellt. 1.8.1 Unternehmenszusammenschlüsse Unternehmenszusammenschlüsse werden zum Zeitpunkt des Übergangs der Beherrschung nach der Erwerbsmethode bilanziert. Dabei werden die nach den Vorschriften des IFRS 3 identifizierten Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten des erworbenen Unternehmens mit dem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt bewertet und den Kosten der übertragenen Gegenleistung gegenübergestellt. Ein etwaiger Geschäfts- oder Firmenwert wird bestimmt durch den Überschuss der Anschaffungskosten des Erwerbs über den Wert der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden. Geschäfts- oder Firmenwerte werden mindestens einmal jährlich auf Wertminderung geprüft; eine zusätzliche Prüfung erfolgt, wenn Anhaltspunkte für eine potenzielle Wertminderung vorliegen. Eine etwaige Wertminderung wird aufwandswirksam erfasst. Der Werthaltigkeitstest erfolgt im Einklang mit IAS 36. Mit Ausnahme von Transaktionskosten im Zusammenhang mit der Ausgabe neuer Aktien, die im Eigenkapital erfasst werden, werden Nebenkosten des Erwerbs aufwandswirksam erfasst. Die IFRS gelten nicht für den Erwerb eines Vermögenswerts oder einer Gruppe von Vermögenswerten, die nicht die Definition eines Geschäftsbetriebs gemäß IFRS 3 erfüllen. Bei solchen Transaktionen identifiziert und bilanziert der Erwerber die einzelnen erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte, einschließlich immaterieller Vermögenswerte, die die Definitions- und Ansatzkriterien von IAS 38 erfüllen, sowie die übernommenen Schulden. In solchen Fällen werden die Kosten der Gruppe den einzelnen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten auf der Grundlage ihrer relativen beizulegenden Zeitwerte zum Zeitpunkt des Erwerbs zugewiesen. Solche Transaktionen oder Ereignisse führen nicht zu einem Geschäfts- oder Firmenwert. Im Rahmen von Transaktionen, bei denen Aktionäre von Northern Data Aktien Dritter im Austausch gegen Eigenkapitalinstrumente von Northern Data einbringen, wird die Transaktion nicht nach IFRS 3 bilanziert. Im Rahmen der Erstkonsolidierung wird das erworbene Nettovermögen zum beizulegenden Zeitwert erfasst und als Einlage in das Eigenkapital eingebracht. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem beizulegenden Zeitwert der ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente und dem beizulegenden Zeitwert der erworbenen Nettovermögenswerte wird nicht angesetzt. 1.8.2 Geschäftsvorfälle in Fremdwährung Geschäftsvorfälle in Fremdwährung werden zum Kassakurs am Tag der Transaktion in die entsprechende funktionale Währung der Konzernunternehmen umgerechnet. Nicht-monetäre Vermögenswerte und Schulden, die mit dem beizulegenden Zeitwert in einer Fremdwährung bewertet werden, werden zu dem Kurs umgerechnet, der zum Zeitpunkt der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts gültig ist. Nicht-monetäre Posten, die zu historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten in einer Fremdwährung bewertet werden, werden mit dem Wechselkurs am Tag der Transaktion umgerechnet. Währungsumrechnungsdifferenzen werden grundsätzlich im Gewinn oder Verlust der Periode erfasst und innerhalb der Finanzaufwendungen ausgewiesen. 1.8.3 Finanzinstrumente Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei dem einen Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und bei dem anderen Unternehmen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalinstrument führt. 1.8.3.1 Angaben zu Zinserträgen und Zinsaufwendungen Zinserträge und -aufwendungen aus allen verzinslichen Vermögenswerten und Schulden werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode als Zinsertrag bzw. Zinsaufwand erfasst. Anhand der Effektivzinsmethode werden die fortgeführten Anschaffungskosten berechnet und die Zinserträge oder Zinsaufwendungen mithilfe der künftigen vertraglichen Cashflows über den jeweiligen Zeitraum verteilt. Berücksichtigt werden dabei Gebühren, die als integraler Bestandteil des Effektivzinssatzes eingestuft werden, direkte und zusätzliche Transaktionskosten sowie alle anderen Agien und Disagien. 1.8.3.2 Beizulegender Zeitwert nach IFRS 13 Der beizulegende Zeitwert ist der Preis, der am Bewertungsstichtag in einer Transaktion zwischen unabhängigen Marktteilnehmern bei Verkauf eines Vermögenswerts erzielt oder bei Übertragung einer Verbindlichkeit bezahlt werden würde. Die zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumente wurden wie nachfolgend dargestellt den drei Stufen der Fair-Value-Hierarchie nach IFRS zugeordnet: Stufe 1: Notierte (nicht bereinigte) Preise auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte und Verbindlichkeiten. Stufe 2: Finanzinstrumente, die mit auf beobachtbaren Marktdaten basierenden Bewertungstechniken bewertet werden, und Finanzinstrumente, bei denen der beizulegende Zeitwert anhand von ähnlichen, an aktiven Märkten gehandelten Instrumenten ermittelt werden kann oder bei denen zur Ableitung der Bewertung eine Bewertungstechnik angewendet wird, aber alle bei dieser Bewertungstechnik verwendeten Inputfaktoren beobachtbare Marktdaten sind. Stufe 3: Bewertungsparameter für Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten beruhen. Werden bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts eines Vermögenswerts oder einer Verbindlichkeit Inputfaktoren verwendet, die unterschiedlichen Stufen der Fair-Value-Hierarchie zugewiesen werden können, wird die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert in ihrer Gesamtheit der Stufe der Fair-Value-Hierarchie zugeordnet, die dem niedrigsten Inputfaktor entspricht, der für den ermittelten beizulegenden Zeitwert insgesamt wesentlich ist. Der beizulegende Zeitwert eines Finanzinstruments an einem aktiven Markt wird auf Grundlage der Preisnotierungen ermittelt, sofern diese im Rahmen von regelmäßigen und aktuellen Transaktionen verwendete Preise darstellen. Im beizulegenden Zeitwert eines Finanzinstruments wird zudem das entsprechende Kreditrisiko berücksichtigt (auf der Aktivseite das Kontrahentenrisiko und auf der Passivseite das eigene Kreditrisiko). Sofern auf einem aktiven Markt keine notierten Preise existieren, verwendet Northern Data Bewertungsverfahren, welche die Verwendung relevanter, beobachtbarer Inputfaktoren maximieren und die Verwendung nicht beobachtbarer Inputfaktoren minimieren. In die verwendeten Bewertungsverfahren fließen alle Faktoren ein, die die Marktteilnehmer bei der Preisfindung einer solchen Transaktion berücksichtigen würden. Umgruppierungen zwischen den verschiedenen Stufen der Fair-Value-Hierarchie erfasst Northern Data zum Ende der Berichtsperiode, in der die Änderung eingetreten ist. Am Ende der Berichtsperiode wird überprüft, ob Umgruppierungen zwischen den Bewertungsstufen vorzunehmen sind. Im Berichtsjahr erfolgten keine Umgruppierungen zwischen den einzelnen Hierarchiestufen. Bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts berücksichtigt Northern Data Faktoren wie Geld- und Briefspannen. Hat ein Vermögenswert oder eine Verbindlichkeit, der bzw. die mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet wird, einen Geld- und einen Briefkurs, dann bewertet Northern Data Vermögenswerte bzw. Long-Positionen mit dem Geldkurs und Verbindlichkeiten bzw. Short-Positionen mit dem Briefkurs. In den meisten Fällen entspricht der beizulegende Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt dem Transaktionspreis oder den Anschaffungskosten. Stellt Northern Data fest, dass beim erstmaligen Ansatz der beizulegende Zeitwert vom Transaktionspreis abweicht, bewertet Northern Data Finanzinstrumente beim erstmaligen Ansatz mit dem beizulegenden Zeitwert. Handelt es sich bei der ermittelten Differenz um einen Gewinn, wird dieser auf der Basis einer systematischen Methode nur in dem Maße in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, in dem sich diese Differenz aus der Änderung von Faktoren, die Marktteilnehmer bei der Preisbildung für die Verbindlichkeit berücksichtigen würden, bzw. über die erwartete Laufzeit der Transaktion ergibt. Stellt die ermittelte Differenz einen Verlust dar, wird dieser erfasst, wenn es wahrscheinlich ist, dass ein Verlust eingetreten ist und dieser verlässlich geschätzt werden kann. Bewertungstechniken und wesentliche, nicht beobachtbare Inputfaktoren Da für die zum beizulegenden Zeitwert zu bewertenden finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten keine vergleichbaren Werte verfügbar sind und so die beizulegenden Zeitwerte anhand von Modellierungstechniken zu bestimmen sind, werden Bewertungstechniken wie die Discounted-Cashflow-Methode (DCF), der Nettoinventarwert (NIW) sowie die Monte-Carlo-Simulation bei komplexen Optionen, die aktuelle Marktkonditionen für Kredit-, Zins-, Aktienkurs-, Liquiditäts- und sonstige Risiken berücksichtigen, eingesetzt. Die nachstehende Tabelle zeigt die Bewertungstechniken, die bei der Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte der Stufen 2 und 3 verwendet wurden, sowie die verwendeten wesentlichen, nicht beobachtbaren Inputfaktoren. scrollen
Bewertungsparameter, notierte Inputfaktoren sowie Kurs- und Preisangaben stammen aus Drittquellen einschließlich Börsen. Die Quellen für die verwendeten Inputfaktoren werden geprüft und bewertet, um die Qualität des zu ermittelnden beizulegenden Zeitwerts sicherstellen zu können. Die Ergebnisse werden, sofern möglich, mit tatsächlichen Transaktionen am Markt verglichen, um eine Kalibrierung der Modellbewertungen anhand von Marktpreisen sicherzustellen. Kann eine Verifizierung aufgrund fehlender beobachtbarer Daten nicht erfolgen, wird die Schätzung des beizulegenden Zeitwerts mittels geeigneter Verfahren auf ihre Angemessenheit beurteilt. Die Ermittlung von beizulegenden Zeitwerten für Finanzinstrumente ist mit Ermessensentscheidungen und Schätzungsunsicherheiten behaftet. Sofern verfügbar, bestimmt Northern Data den beizulegenden Zeitwert finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Verbindlichkeiten auf Basis notierter Preise auf einem aktiven Markt für diese Instrumente. Stehen für die Bewertung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten keine Marktwerte zur Verfügung, erfolgt die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte mittels Bewertungsmodellen. Bei der Bewertung von Finanzinstrumenten, für die keine Marktpreise oder am Markt beobachtbaren Vergleichsparameter vorliegen, sind Schätzungen, Annahmen und Modellierungstechniken heranzuziehen. Zudem basieren die Parameter auf einer sachgerechten Ausübung von Ermessensspielräumen durch das Management, insbesondere in Bezug auf die angemessene Auswahl und Anwendung von Parametern. Die Nutzung von Bewertungstechniken bzw. -modellen erfordert, dass das Management Annahmen trifft und Schätzungen vornimmt. Der Umfang dieser Annahmen und Schätzungen hängt vom Umfang der Transparenz in Bezug auf die Finanzinstrumente und deren Märkte sowie von der Komplexität dieser Vermögenswerte und Verbindlichkeiten ab. Sind für Wertermittlungen Managemententscheidungen in signifikantem Umfang erforderlich, werden diese identifiziert und dokumentiert. Im Rahmen der Validierung der eingesetzten Modelle und Bewertungen werden insbesondere Subjektivitäts- und Einschätzungsfragen beurteilt. Bewertungen, welche der Stufe 1 zuzuordnen sind, berücksichtigen grundsätzlich keine Einschätzungen des Managements. In Stufe 2 bzw. bei der Bewertung mittels branchenüblicher Modelle und der Heranziehung von Inputfaktoren, die in aktiven Märkten beobachtbar sind, ist die Berücksichtigung von Einschätzungen des Managements eher begrenzt. In Stufe 3 werden im Rahmen der Bewertung mittels branchenüblicher Modelle auch nicht beobachtbare Inputfaktoren, so auch historische Daten, verwendet, womit in breiterem Maße Einschätzungen des Managements einfließen. Kann Northern Data auf Bewertungsergebnisse aus mehreren Bewertungsverfahren zurückgreifen, entscheidet sich das Management für den Schätzwert innerhalb der Bandbreite, der den beizulegenden Zeitwert am besten widerspiegelt. Darüber hinaus können Bewertungsanpassungen durch das Management zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts notwendig sein. Bewertungsanpassungen sind Bestandteil des Bewertungsprozesses. Die Wahl des Modells, die verwendeten Annahmen und Methoden sowie die Inputfaktoren basieren auf Expertenschätzungen. Weitere Informationen zu den Annahmen bei der Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte sind Anhangangabe 5.2 "Angaben zu Finanzinstrumenten" zu entnehmen. 1.8.3.3 Wertminderungen Für zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte werden die Wertminderungsaufwendungen nach IFRS 9 mithilfe des Modells der erwarteten Kreditverluste (expected credit loss, ECL) ermittelt. Der erwartete Kreditverlust entspricht dem Bruttobuchwert, multipliziert mit der Ausfallwahrscheinlichkeit und einem Faktor, der die Verlustquote im Falle eines Ausfalls, abzüglich Sicherheiten, wiedergibt. Erwartete Kreditverluste sind die wahrscheinlichkeitsgewichteten Schätzungen der Kreditverluste. Die Ermittlung des Wertberichtigungsbedarfs stellt eine zukunftsgerichtete Bewertung künftiger Kreditverluste dar. Der erwartete Kreditverlust ist mit dem Effektivzinssatz des finanziellen Vermögenswerts abzuzinsen. Die Ermittlung der Wertberichtigungen und der Wertminderungsaufwendungen ist mit Ermessensentscheidungen und Schätzungsunsicherheiten behaftet. Schätzungsunsicherheiten ergeben sich im Rahmen der Bildung der Risikovorsorge bei der Abbildung sowohl der erwarteten direkten als auch der indirekten Auswirkungen. Klima- und Umweltrisiken können Einfluss auf das Kreditrisiko sowie die Risikovorsorge haben. Es wurden jedoch keine derartigen Risiken identifiziert. Die Ermittlung des Risikovorsorgebedarfs erfolgt gemäß IFRS 9 in drei Stufen. Stufe 1: Northern Data erfasst eine Wertberichtigung für Kreditverluste in Höhe der erwarteten 12-Monats-Kreditverluste für finanzielle Vermögenswerte; dabei wird unterstellt, dass sich das Kreditrisiko seit dem erstmaligen Ansatz nicht signifikant erhöht hat. Stufe 2: Wird am Bewertungsstichtag eine signifikante Erhöhung des Ausfallrisikos festgestellt, ist eine Wertberichtigung für die Restlaufzeit der Forderung zu erfassen (über die Laufzeit erwartete Kreditverluste bzw. lifetime expected credit loss). Der erwartete Verlust ist eine wahrscheinlichkeitsgewichtete Schätzung von Kreditverlusten. Die Erfassung der Zinserträge erfolgt auf der Basis des Bruttobuchwerts. Stufe 3: Sofern objektive Hinweise für eine Wertminderung vorliegen, sind finanzielle Vermögenswerte der Stufe 3 zuzuordnen. Die Ermittlung der Wertberichtigung erfolgt auf Basis der über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste. Die Erfassung der Zinserträge erfolgt auf der Basis des Bruttobuchwerts abzüglich der zu bildenden Wertberichtigung. Wenn finanzielle Vermögenswerte in der Bonität beeinträchtigt sind, werden die Zinserträge mittels des Effektivzinssatzes ermittelt, der auf den Betrag der fortgeführten Anschaffungskosten angewendet wird (Bruttobuchwert eines finanziellen Vermögenswerts nach Wertberichtigungen). Die Festlegung, ob das Kreditrisiko eines finanziellen Vermögenswerts seit der erstmaligen Erfassung signifikant angestiegen ist, erfolgt sowohl anhand quantitativer als auch qualitativer Informationen und Analysen, die auf vergangenen Erfahrungen von Northern Data und fundierten Einschätzungen, einschließlich zukunftsgerichteter Informationen, beruhen. Der Überfälligkeit einer Forderung kommt dabei ein wesentliches Gewicht zu. Eine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos und damit des Ausfallrisikos wird angenommen, wenn die intern ermittelte Ausfallwahrscheinlichkeit auf Basis von unternehmensspezifischen Ratings seit der erstmaligen Erfassung gestiegen ist. Sind objektive Hinweise für einen tatsächlichen Ausfall gegeben, erfolgt der Transfer in Stufe 3. Liegen externe Ratinginformationen vor, erfolgt die Ermittlung des erwarteten Kreditausfalls auf Basis dieser Daten. Anderenfalls bestimmt Northern Data die Ausfallquoten auf Basis von historischen Ausfallraten unter Berücksichtigung zukunftsgerichteter Informationen zu volkswirtschaftlichen Entwicklungen. Zu den Anhaltspunkten dafür, dass ein finanzieller Vermögenswert in seiner Bonität beeinträchtigt ist und somit der Stufe 3 zuzuordnen ist, gehören signifikante finanzielle Schwierigkeiten der Kunden, ein Vertragsbruch wie beispielsweise Ausfall oder eine Überfälligkeit von mehr als 90 Tagen sowie die Wahrscheinlichkeit, dass ein Insolvenz- oder ein sonstiges Sanierungsverfahren in Bezug auf einen Kunden eröffnet wird. Northern Data stuft einen finanziellen Vermögenswert als "ausgefallen" ein, wenn es unwahrscheinlich ist, dass der Schuldner seine Kreditverpflichtung gegenüber Northern Data vollständig erfüllt, ohne dass Northern Data auf Maßnahmen wie die Verwertung von Sicherheiten zurückgreifen muss. Das ist hauptsächlich für Schuldner der Fall, bei denen eine Überfälligkeit von mehr als 180 Tagen vorliegt. Die Wertminderung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird anhand einer Wertberichtigungstabelle ermittelt. Wertminderungen werden anhand des Datums der Überfälligkeit ermittelt, basierend auf einem Rating und unter Berücksichtigung makroökonomischer Faktoren und zukunftsgerichteter Informationen. Der Bruttobuchwert eines finanziellen Vermögenswerts wird abgeschrieben, wenn Northern Data nach angemessener Einschätzung nicht davon ausgeht, dass der finanzielle Vermögenswert ganz oder teilweise realisierbar ist. Northern Data schreibt den Bruttobuchwert ab, wenn der finanzielle Vermögenswert überfällig ist, basierend auf vergangenen Erfahrungen bei der Realisierung solcher Vermögenswerte. Northern Data führt eine individuelle Einschätzung über den Zeitpunkt und die Höhe der Abschreibung durch, basierend darauf, ob nach angemessener Einschätzung eine Realisierung möglich ist. Northern Data erwartet keine signifikante Einziehung des abgeschriebenen Betrags. Weitere ergänzende Angaben zur Risikovorsorge und zum Kontrahentenrisiko werden in Anhangangabe 5.2.1 "Kreditrisiko" dargestellt. Klassifizierung und Bewertung Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden auf Grundlage des Geschäftsmodells von Northern Data und der Art der Cashflows klassifiziert und bewertet, wobei eine Einstufung dahingehend erfolgt, ob die Zahlungen ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen (Solely Payments of Principal and Interest, SPPI) darstellen. Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über die grundsätzlichen Bewertungskategorien und deren Abkürzung: scrollen
Finanzielle Vermögenswerte Zu den zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten zählen: scrollen
Northern Data beurteilt die Zielsetzungen des Geschäftsmodells, in dem der finanzielle Vermögenswert gehalten wird, auf Gesamtgeschäftsebene, da dies am besten die Art widerspiegelt, wie das Geschäft gesteuert wird und Informationen an das Management weitergegeben werden. Die zu berücksichtigenden Informationen beinhalten die angegebene Strategie des Managements für die Realisierung der vertraglichen Cashflows, die Methode, mit der die Ergebnisse auf Gesamtgeschäftsebene beurteilt und an das Konzernmanagement berichtet werden, sowie die Risiken, die sich auf die Ergebnisse des Geschäftsmodells und die Art der Steuerung dieser Risiken auswirken. Die vertraglichen Cashflows müssen das SPPI-Kriterium erfüllen und im Einklang mit einer elementaren Kreditvereinbarung stehen. Der "Kapitalbetrag" ist der beizulegende Zeitwert des finanziellen Vermögenswerts beim erstmaligen Ansatz. Die Zinsen sind definiert als das Entgelt für den Zeitwert des Geldes und für das Ausfallrisiko, das mit dem über einen bestimmten Zeitraum ausstehenden Kapitalbetrag verbunden ist, sowie für andere grundlegende Kreditrisiken, das Liquiditätsrisiko und Kosten (zum Beispiel Verwaltungskosten) zuzüglich einer Gewinnmarge. Finanzielle Vermögenswerte, die im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten werden, dessen Zielsetzung die Vereinnahmung vertraglicher Cashflows ist (Geschäftsmodell: Halten und Verkaufen) werden klassifiziert und in der Folge zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Finanzielle Vermögenswerte, die als zu fortgeführten Anschaffungskosten klassifiziert wurden, werden in Folgeperioden zu fortgeführten Anschaffungskosten mittels der Effektivzinsmethode (siehe Anhangangaben 1.8.3.2 "Beizulegender Zeitwert nach IFRS 13", 3.6 "Finanzergebnis" und 5.2 "Angaben zu Finanzinstrumenten") bewertet. Die Zugangsbewertung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert (siehe Anhangangaben 1.8.3.2 "Beizulegender Zeitwert nach IFRS 13", 3.6 "Finanzergebnis" und 5.2 "Angaben zu Finanzinstrumenten"). Die fortgeführten Anschaffungskosten werden durch Wertminderungsaufwendungen und Rückzahlungen gemindert. Zinserträge, Währungskursgewinne und -verluste sowie Wertminderungen werden erfolgswirksam erfasst. Gewinne oder Verluste aus der Ausbuchung werden erfolgswirksam erfasst. Finanzielle Vermögenswerte, die im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten werden, dessen Zielsetzung sowohl die Vereinnahmung vertraglicher Cashflows als auch der Verkauf der finanziellen Vermögenswerte ist (Geschäftsmodell: Halten und Verkaufen), werden in der Konzernbilanz als finanzielle Vermögenswerte erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert angesetzt. Währungskursgewinne und -verluste sowie Wertminderungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgswirksam erfasst. Die übrigen Nettogewinne oder -verluste werden im sonstigen Ergebnis erfasst. Bei der Ausbuchung wird das kumulierte sonstige Ergebnis in den Gewinn oder Verlust umgegliedert. Zinserträge werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode berechnet und ebenfalls in der Gesamtergebnisrechnung erfasst. Eine Beteiligung, die weder zu Handelszwecken gehalten wird noch als bedingte Gegenleistung, die von einem Erwerber im Rahmen eines nach IFRS 3 bilanzierten Unternehmenszusammenschlusses erfasst wurde, einzustufen ist, wird erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis (ohne Recycling) bewertet. Dividenden werden als Ertrag in der Gesamtergebnisrechnung erfasst, es sei denn, die Dividende stellt offensichtlich eine Deckung eines Teils der Kosten der Beteiligung dar. Andere Nettogewinne oder -verluste werden im sonstigen Ergebnis erfasst, wobei keine Umgliederung in der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt. Die Northern Data stuft eine Unternehmensbeteiligung als zum FVOCI bewertete Kapitalbeteiligung ein, da es sich um eine Beteiligung handelt, die Northern Data langfristig zu strategischen Zwecken zu halten beabsichtigt. Alle finanziellen Vermögenswerte, die weder zu fortgeführten Anschaffungskosten noch erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurden und die somit erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, werden in Folgeperioden mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Nettogewinne und -verluste, einschließlich jeglicher Zins- oder Dividendenerträge, werden in der Gesamtergebnisrechnung unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Bei der erstmaligen Erfassung kann Northern Data unwiderruflich entscheiden, finanzielle Vermögenswerte, die ansonsten die Bedingungen für die Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert erfüllen, als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu klassifizieren, wenn dies dazu führt, dass ansonsten auftretende Bewertungs- oder Ansatzinkongruenzen (sogenannte Rechnungslegungsanomalien) beseitigt oder signifikant verringert werden (Fair-Value-Option). Finanzielle Vermögenswerte werden nach der erstmaligen Erfassung nicht umgegliedert, es sei denn, Northern Data ändert ihr Geschäftsmodell zur Steuerung der finanziellen Vermögenswerte. In diesem Fall werden alle von der Änderung betroffenen finanziellen Vermögenswerte am ersten Tag der Berichtsperiode umgegliedert. Bei der Umgliederung finanzieller Vermögenswerte erfolgt eine prospektive Anpassung ab dem Zeitpunkt der Umgliederung. Zuvor erfasste Gewinne, Verluste (einschließlich Wertminderungsaufwendungen oder Erträge aus Wertaufholungen) oder Zinsen werden nicht angepasst. Finanzverbindlichkeiten Zu den zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten zählen: scrollen
Northern Data bewertet finanzielle Verbindlichkeiten - mit Ausnahme der Verbindlichkeiten, für welche die Fair-Value-Option ausgeübt wurde - zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode (Anhangangaben 3.6 "Finanzergebnis" und 5.2 "Angaben zu Finanzinstrumenten"). Zinsaufwendungen und Umrechnungsdifferenzen werden in der Gesamtergebnisrechnung erfasst. Gewinne oder Verluste aus der Ausbuchung werden ebenfalls in der Gesamtergebnisrechnung erfasst. Differenzkontrakte, beispielsweise Derivate auf Energiepreise, fallen in den Anwendungsbereich von IFRS 9 und werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Hybride Verträge über finanzielle Verbindlichkeiten enthalten sowohl ein eingebettetes Derivat als auch eine nicht-derivative Komponente, den Vertrag. Wenn die wirtschaftlichen Merkmale und Risiken der eingebetteten Derivate nicht eng mit denen des Basisvertrags der finanziellen Verbindlichkeit verbunden sind und der hybride Vertrag der finanziellen Verbindlichkeit selbst nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird, wird das eingebettete Derivat getrennt und separat als Derivat bilanziert. Pflichtwandelanleihen werden bewertet, um festzustellen, ob sie vollständig als Fremdkapital oder aufgeteilt in eine Eigenkapital- und eine Fremdkapitalkomponente zu bilanzieren sind. Die direkt zurechenbaren Kosten sowie die Fremdkapitalkomponente, die dem Barwert der künftigen Zinszahlungen entsprach, wurden von den Emissionserlösen abgezogen. Die Fremdkapitalkomponente wird als finanzielle Verbindlichkeit verbucht. Der verbleibende Betrag stellt die Eigenkapitalkomponente dar. Derivate und vom Basisvertrag getrennte eingebettete Derivate, die nicht als Sicherungsinstrumente im Rahmen der Bilanzierung von Sicherungsgeschäften eingestuft sind, werden als FVPL klassifiziert. Gewinne oder Verluste aus der Ausbuchung werden erfolgswirksam erfasst. Ansatz und Ausbuchung Ein marktüblicher Kauf oder Verkauf finanzieller Vermögenswerte ist entweder zum Handels- oder zum Erfüllungstag anzusetzen bzw. auszubuchen. Northern Data wendet in diesem Zusammenhang die Methode der Bilanzierung zum Handelstag an. Northern Data bucht einen finanziellen Vermögenswert aus, wenn ihre vertraglichen Rechte auf Erhalt der Cashflows aus dem finanziellen Vermögenswert auslaufen oder sie ihre Rechte auf den Erhalt der vertraglichen Cashflows in einer Transaktion überträgt, in der entweder im Wesentlichen alle mit dem Eigentum des finanziellen Vermögenswerts verbundenen Risiken und Chancen übertragen werden oder Northern Data nicht mehr im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen des finanziellen Vermögenswerts zurückbehält, aber nicht die Verfügungsmacht über den Vermögenswert behält. Northern Data bucht eine finanzielle Verbindlichkeit aus, wenn die vertraglichen Verpflichtungen erfüllt oder aufgehoben sind oder auslaufen. Bei der Ausbuchung einer finanziellen Verbindlichkeit wird die Differenz zwischen dem Buchwert der getilgten Verbindlichkeit und der gezahlten Gegenleistung erfolgswirksam erfasst. Wenn die Vertragsbedingungen von finanziellen Vermögenswerten oder finanziellen Verbindlichkeiten neu verhandelt oder geändert werden und diese Änderung nicht zu einer Ausbuchung führt, wird ein Gewinn oder Verlust in Höhe der Differenz zwischen den ursprünglichen vertraglichen Cashflows und den geänderten, mit dem ursprünglichen Effektivzins abgezinsten Cashflows erfolgswirksam erfasst. Signifikante Änderungen führen zu einer Ausbuchung der bilanzierten ursprünglichen Vereinbarung und der Erfassung eines neuen finanziellen Vermögenswerts oder einer neuen finanziellen Verbindlichkeit entsprechend den neu verhandelten Vertragsbedingungen. Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden nur dann saldiert und mit ihrem Nettobetrag in der Konzernbilanz ausgewiesen, wenn ein Rechtsanspruch darauf besteht und beabsichtigt ist, den Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen oder gleichzeitig mit der Verwertung des betreffenden Vermögenswerts die dazugehörige Verbindlichkeit abzulösen. 1.8.4 Immaterielle Vermögenswerte (ohne Geschäfts- oder Firmenwert) Immaterielle Vermögenswerte (ohne Geschäfts- oder Firmenwerte) werden grundsätzlich zu fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen (außer bei Vermögenswerten mit unbestimmter wirtschaftlicher Nutzungsdauer) und Wertminderungsaufwendungen, angesetzt. Im Jahr 2022 wurden alle verbleibenden Guthaben aus langfristig gehaltenen Kryptowährungen, die nach der Neubewertungsmethode bilanziert wurden, aufgrund einer Änderung des Geschäftsmodells vom langfristigen Halten zum ausschließlichen Halten und Verkaufen von Kryptowährungen in die sonstigen Vermögenswerte umklassifiziert. Die Erstbewertung aller Kryptowährungen erfolgt auf Basis des Tageskurses bei Bezug von Krypto als Entgelt für Hash-Power. Die Folgebewertung erfolgt nach der First-in-first-out-Methode. Zum Bilanzstichtag wurden Kryptowährungen zum beizulegenden Zeitwert zum Kassastichtagskurs bewertet. Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte werden, soweit die Voraussetzungen (technische Realisierbarkeit, Absicht der Fertigstellung, Fähigkeit zur Nutzung und zum Verkauf usw.) des IAS 38.57 kumulativ erfüllt sind, aktiviert. Sind die Kriterien nicht erfüllt, erfolgt eine aufwandswirksame Erfassung. Separat erworbene Lizenzen und Genehmigungen werden zu historischen Kosten ausgewiesen. Lizenzen und Genehmigungen, die im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses oder einer Transaktion erworben werden, die als Erwerb einer Gruppe von Vermögenswerten klassifiziert ist, werden mit dem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt angesetzt. Sie haben eine begrenzte Nutzungsdauer und werden in der Folge zu Anschaffungskosten abzüglich der kumulierten Abschreibungen und Wertminderungen angesetzt. Die wirtschaftliche Nutzungsdauer, die Restbuchwerte und die Abschreibungsmethode der immateriellen Vermögenswerte werden mindestens an jedem Abschlussstichtag überprüft. Die voraussichtlichen Nutzungsdauern sind wie folgt: scrollen
Wenn die Erwartungen von den bisherigen Schätzungen abweichen, werden die entsprechenden Änderungen gemäß IAS 8 als Änderungen von Schätzungen erfasst. Gewinne bzw. Verluste aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten werden als Unterschiedsbetrag zwischen den Veräußerungserlösen und den Buchwerten der immateriellen Vermögenswerte ermittelt und in der Gesamtergebnisrechnung unter der Position "Sonstige betriebliche Erträge" im Falle eines Gewinns bzw. unter der Position "Sonstige betriebliche Aufwendungen" im Falle eines Verlusts erfasst. 1.8.5 Geschäfts- oder Firmenwerte Geschäfts- oder Firmenwerte werden jährlich oder wenn Ereignisse oder veränderte Umstände darauf hindeuten, dass der Geschäfts- oder Firmenwert wertgemindert sein könnte, auf Wertminderung geprüft, indem der Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit bzw. Einheiten mit ihrem erzielbaren Betrag verglichen wird. Der erzielbare Betrag entspricht dem höheren der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert eines Vermögenswerts. Die Gruppe ermittelt hierfür grundsätzlich den beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten. Übersteigt der Buchwert den erzielbaren Betrag, so ist der Vermögenswert wertgemindert und auf seinen erzielbaren Betrag abzuschreiben. Wenn der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten höher ist als der Buchwert, ist es nicht notwendig, den Nutzungswert zu berechnen; der Vermögenswert ist dann nicht wertgemindert. Zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich der Veräußerungskosten wird ein angemessenes Bewertungsverfahren angewendet. Dieses stützt sich auf Discounted-Cashflow-Bewertungsmodelle oder zur Verfügung stehende Marktdaten (Inputfaktoren) für den beizulegenden Zeitwert. Eine Zuschreibung in Folgeperioden infolge des Wegfalls der Gründe für einen zuvor erfassten Wertminderungsaufwand des Geschäfts- oder Firmenwerts ist nicht zulässig. Geschäfts- oder Firmenwerte werden in der funktionalen Währung erfasst und zum Stichtagskurs umgerechnet. 1.8.6 Sachanlagen Sachanlagen werden zu fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen und gegebenenfalls Wertminderungen, bewertet. Anlagen im Bau werden zu Herstellungskosten angesetzt, vermindert gegebenenfalls um kumulierte Wertminderungen. Geleistete Anzahlungen für das Anlagevermögen werden unter den Anlagen im Bau ausgewiesen und zu Anschaffungskosten angesetzt. Die Anschaffungskosten beinhalten die direkt dem Erwerb zurechenbaren Kosten sowie Fremdkapitalkosten, sofern die Ansatzkriterien hierfür erfüllt sind. Nachträgliche Anschaffungs- oder Herstellungskosten werden im Buchwert der Sachanlage zum Zeitpunkt des Anfalls der Kosten erfasst, wenn es wahrscheinlich ist, dass ein mit der Sachanlage verbundener künftiger wirtschaftlicher Nutzen dem Unternehmen zufließen wird, und wenn die Anschaffungs- und Herstellungskosten der Sachanlage verlässlich bewertet werden können. Reparatur- und Instandhaltungsaufwendungen werden zum Zeitpunkt der Entstehung als Aufwand erfasst. Grundstücke und Gebäude werden getrennt voneinander erfasst. Grundstücke unterliegen einer unbestimmten Nutzungsdauer und werden nicht planmäßig abgeschrieben. scrollen
Der Abschreibungsbetrag von Sachanlagen wird nach Abzug des geschätzten Restwerts ermittelt. Die geschätzten Restwerte und wirtschaftlichen Nutzungsdauern werden zu jedem Abschlussstichtag überprüft und gegebenenfalls angepasst. Sachanlagen werden auf Wertminderungen überprüft, wenn Ereignisse oder veränderte Umstände darauf hindeuten, dass eine Wertminderung eingetreten sein könnte. Ein Wertminderungsaufwand wird in der Höhe erfasst, in welcher der geschätzte Restwert den erzielbaren Betrag übersteigt. Gegebenenfalls wird die Restnutzungsdauer entsprechend angepasst. Bei Wegfall der Gründe für einen zuvor erfassten Wertminderungsaufwand wird eine Wertaufholung erfolgswirksam erfasst. Diese Wertaufholung darf nicht den Buchwert übersteigen, der sich ergeben hätte, wenn in früheren Perioden keine Wertminderung erfasst worden wäre. Gewinne bzw. Verluste aus Abgängen von Sachanlagen werden als Unterschiedsbetrag zwischen den Veräußerungserlösen und den Buchwerten der Sachanlagen ermittelt und in der Gesamtergebnisrechnung unter der Position "Sonstige betriebliche Erträge" im Falle eines Gewinns bzw. unter der Position "Sonstige betriebliche Aufwendungen" im Falle eines Verlusts erfasst. 1.8.7 Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte Langfristige Vermögenswerte (oder Veräußerungsgruppen) werden als zur Veräußerung gehalten klassifiziert, wenn ihr Buchwert überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert wird und ein Verkauf als höchstwahrscheinlich gilt. Sie werden mit dem niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bewertet, mit Ausnahme von Vermögenswerten, die zum beizulegenden Zeitwert angesetzt werden, und vertraglichen Rechten aus Versicherungsverträgen, die von dieser Anforderung ausdrücklich ausgenommen sind. Ein Wertminderungsaufwand wird für jede anfängliche oder spätere Abschreibung des Vermögenswerts (oder der Veräußerungsgruppe) zum beizulegenden Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten erfasst. Ein Gewinn wird für alle späteren Erhöhungen des beizulegenden Zeitwerts abzüglich der Veräußerungskosten eines Vermögenswerts (oder einer Veräußerungsgruppe) erfasst, jedoch nicht über einen zuvor erfassten kumulierten Wertminderungsaufwand hinaus. Ein Gewinn oder Verlust, der zum Zeitpunkt der Veräußerung des langfristigen Vermögenswerts (oder der Veräußerungsgruppe) noch nicht erfasst wurde, wird zum Zeitpunkt der Ausbuchung erfasst. Langfristige Vermögenswerte (einschließlich solcher, die Teil einer Veräußerungsgruppe sind) werden nicht abgeschrieben, solange sie als zur Veräußerung gehalten klassifiziert sind. Zinsen und sonstige Aufwendungen, die den Verbindlichkeiten einer als zur Veräußerung gehalten klassifizierten Veräußerungsgruppe zuzuordnen sind, werden weiterhin erfasst. Langfristige Vermögenswerte, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert sind, und die Vermögenswerte einer Veräußerungsgruppe, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert ist, werden in der Bilanz getrennt von den anderen Vermögenswerten ausgewiesen. Die Verbindlichkeiten einer Veräußerungsgruppe, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert ist, werden in der Bilanz getrennt von anderen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Ein aufgegebener Geschäftsbereich ist ein Unternehmensbestandteil, der veräußert wurde oder als zur Veräußerung gehalten eingestuft ist und der einen gesonderten, wesentlichen Geschäftszweig oder geografischen Geschäftsbereich darstellt, Teil eines einzelnen, abgestimmten Plans zur Veräußerung eines solchen Geschäftszweigs oder Geschäftsbereichs ist oder ein Tochterunternehmen darstellt, das ausschließlich mit der Absicht der Weiterveräußerung erworben wurde. Die Ergebnisse der aufgegebenen Geschäftsbereiche werden in der Gewinn- und Verlustrechnung gesondert ausgewiesen. 1.8.8 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Bankkonten sowie alle liquiditätsnahen Vermögenswerte, die zum Zeitpunkt der Anschaffung eine Restlaufzeit von weniger als drei Monaten haben. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. 1.8.9 Vorräte Die Vorräte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten oder zu einem jeweils niedrigeren Nettoveräußerungswert bewertet. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten von Vorräten (mit Ausnahme der erhaltenen Anzahlungen) basieren grundsätzlich auf dem First-in-first-out-Verfahren. Der Nettoveräußerungswert wird als geschätzter Verkaufspreis der Vorräte abzüglich geschätzter Veräußerungskosten ermittelt. 1.8.10 Rückstellungen Rückstellungen werden gebildet, wenn die Gruppe aufgrund eines Ereignisses in der Vergangenheit eine gegenwärtige Verpflichtung hat und diese Verpflichtung wahrscheinlich zu einem Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen führen wird, deren Höhe verlässlich geschätzt werden kann. Die Rückstellungshöhe entspricht der bestmöglichen Schätzung des Erfüllungsbetrags der gegenwärtigen Verpflichtung zum Abschlussstichtag, wobei erwartete Erstattungen Dritter nicht saldiert, sondern als separater Vermögenswert angesetzt werden, sofern die Realisierung so gut wie sicher ist. Ist der Zinseffekt wesentlich, wird die Rückstellung mit dem fristenkongruenten risikoadäquaten Marktzins vor Steuern abgezinst. Aufzinsungen in Folgeperioden werden als Finanzaufwendungen erfasst. 1.8.11 Eigenkapital Transaktionskosten im Zusammenhang mit der Begebung von Eigenkapitalinstrumenten werden unter Berücksichtigung der Steuereffekte als Abzug vom Eigenkapital behandelt. Die erhaltenen Zuflüsse nach Abzug der direkt zurechenbaren Transaktionskosten werden dem Grundkapital (Nominalwert) und der Kapitalrücklage zugeführt. 1.8.12 Eventualverbindlichkeiten und nicht bilanzierte vertragliche Verpflichtungen Eventualverbindlichkeiten und nicht bilanzierte vertragliche Verpflichtungen, die auf gegenwärtigen Verpflichtungen beruhen, werden im Konzernabschluss erst dann passiviert, wenn eine Inanspruchnahme wahrscheinlich ist. Im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses werden Eventualverbindlichkeiten jedoch im Einklang mit IFRS 3 erfasst, wenn ihr beizulegender Zeitwert verlässlich ermittelt werden kann. 1.8.13 Ertragsteuern Der Steueraufwand umfasst tatsächliche und latente Steuern. Tatsächliche Steuern und latente Steuern werden im Gewinn oder Verlust erfasst, ausgenommen in dem Umfang, in dem sie mit einem Unternehmenszusammenschluss oder mit einem direkt im Eigenkapital oder im sonstigen Ergebnis erfassten Posten verbunden sind. Der Konzern hat festgelegt, dass Zinsen und Strafgelder auf Ertragsteuern, einschließlich unsicherer Steuerpositionen, nicht die Definition von Ertragsteuern erfüllen und deshalb nach IAS 37 bilanziert werden. 1.8.13.1 Tatsächliche Steuern Tatsächliche Steuern sind die erwartete Steuerschuld oder Steuerforderung auf den für das Geschäftsjahr zu versteuernden Gewinn oder den steuerlichen Verlust, und zwar auf der Grundlage von Steuersätzen, die am Abschlussstichtag gelten oder in Kürze gelten werden, sowie alle Anpassungen der Steuerschuld für frühere Jahre. Der Betrag der erwarteten Steuerschuld oder Steuerforderung spiegelt den Betrag wider, der unter Berücksichtigung etwaiger unsicherer Steuerpositionen die beste Schätzung darstellt. Tatsächliche Steuerschulden beinhalten auch alle Steuerschulden, die als Folge der Festsetzung von Dividenden entstehen. Tatsächliche Steueransprüche und -schulden werden nur unter bestimmten Bedingungen saldiert. 1.8.13.2 Latente Steuern Latente Steuern werden im Hinblick auf temporäre Differenzen zwischen den Buchwerten der Vermögenswerte und Schulden für Konzernrechnungslegungszwecke und den verwendeten Beträgen für steuerliche Zwecke erfasst. Latente Steuern werden nicht erfasst für: scrollen
Ein latenter Steueranspruch wird für noch nicht genutzte steuerliche Verluste, noch nicht genutzte Steuergutschriften und abzugsfähige temporäre Differenzen in dem Umfang erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass künftige zu versteuernde Ergebnisse zur Verfügung stehen werden, für die sie genutzt werden können. Zukünftig zu versteuernde Gewinne werden auf Basis der Auflösung der zu versteuernden temporären Differenzen ermittelt. Sollte der Betrag nicht ausreichen, um latente Steueransprüche vollständig zu aktivieren, werden die zukünftig zu versteuernden Gewinne - unter Berücksichtigung der Auflösung temporärer Differenzen - auf Basis der individuellen Geschäftspläne der Tochterunternehmen ermittelt. Latente Steueransprüche werden an jedem Abschlussstichtag überprüft und in dem Umfang reduziert, in dem es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass der damit verbundene Steuervorteil realisiert wird; Zuschreibungen werden vorgenommen, wenn die Wahrscheinlichkeit, dass künftig zu versteuernde Ergebnisse vorhanden sind, zunimmt. Nicht bilanzierte latente Steueransprüche werden an jedem Abschlussstichtag neu beurteilt und in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass ein künftiges zu versteuerndes Ergebnis die Realisierung ermöglicht. Latente Steuern werden anhand der Steuersätze bewertet, die voraussichtlich auf temporäre Differenzen zum Zeitpunkt ihrer Auflösung angewendet werden, und zwar unter Verwendung von Steuersätzen, die am Abschlussstichtag gültig oder angekündigt sind. Latente Steuern spiegeln gegebenenfalls enthaltene Unsicherheiten bezogen auf Ertragsteuern wider. Die Bewertung latenter Steuern spiegelt die steuerlichen Folgen wider, die sich aus der Erwartung der Gruppe mit Blick auf die Art und Weise der Realisierung der Buchwerte ihrer Vermögenswerte bzw. der Erfüllung ihrer Schulden zum Abschlussstichtag ergeben. Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden werden saldiert, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. 1.8.14 Leasingverhältnisse Northern Data beurteilt bei Vertragsabschluss, ob der Vertrag ein Leasingverhältnis gemäß IFRS 16 begründet oder ein solches beinhaltet. IFRS 16 definiert ein Leasingverhältnis als einen Vertrag, der dazu berechtigt, die Nutzung eines identifizierten Vermögenswerts gegen Zahlung eines Entgelts für einen bestimmten Zeitraum zu kontrollieren. Ein Leasingvertrag gewährt das Recht, die Nutzung eines identifizierten Vermögenswerts zu kontrollieren, sofern der Leasingnehmer während des gesamten Nutzungszeitraums berechtigt ist, im Wesentlichen den gesamten wirtschaftlichen Nutzen aus der Nutzung des identifizierten Vermögenswerts zu ziehen (beispielsweise durch das exklusive Recht auf Nutzung des Vermögenswerts während dieses Zeitraums) und über die Nutzung des identifizierten Vermögenswerts während des Nutzungszeitraums zu entscheiden. Als Leasingnehmer sind die Rechte und Verpflichtungen aus grundsätzlich allen Leasingverhältnissen in der Bilanz als Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten zu erfassen. Die Leasingverbindlichkeit ist dabei zum Bereitstellungszeitpunkt mit dem Barwert der künftigen Leasingzahlungen zu bewerten. Dazu gehören feste Zahlungen abzüglich zu erhaltender etwaiger Leasinganreize, variable Leasingzahlungen, die an einen Index oder (Zins-)Satz gekoppelt sind, Beträge, die von Northern Data voraussichtlich im Rahmen von Restwertgarantien zu entrichten sind, der Ausübungspreis einer Kaufoption, wenn Northern Data diese Option mit hinreichender Sicherheit ausüben wird, und Strafzahlungen für die Kündigung des Leasingvertrags, wenn aus der Vertragslaufzeit hervorgeht, dass der Leasingnehmer die Kündigungsoption wahrnehmen wird. Die Leasingzahlungen werden mit dem jeweils dem Leasingvertrag zugrunde liegenden Zinssatz abgezinst. Wenn dieser Zinssatz nicht ohne Weiteres bestimmt werden kann, verwendet Northern Data den Grenzfremdkapitalzinssatz. Im Allgemeinen verwendet Northern Data für Abzinsungszwecke einen Grenzfremdkapitalzinssatz, der an das länderspezifische Risiko, das mit der Vertragswährung verbundene Risiko und die Vertragslaufzeit angepasst wird. Das Nutzungsrecht wird zu Anschaffungskosten bewertet. Die Anschaffungskosten des Nutzungsrechts umfassen den Betrag der erstmaligen Bewertung der Leasingverbindlichkeit zuzüglich bei oder vor Bereitstellung geleisteter Leasingzahlungen zuzüglich anfänglicher direkter Kosten und etwaiger Rückbauverpflichtungen sowie abzüglich erhaltener Leasinganreize. Nach dem Bereitstellungsdatum werden die Leasingzahlungen in Tilgungs- und Zinszahlungen unterteilt. Die Leasingverbindlichkeit wird anschließend durch Erhöhung des Buchwerts zur Berücksichtigung des Zinsaufwands für die Leasingverbindlichkeit unter Heranziehung des Effektivzinssatzes und durch Verringerung des Buchwerts um die geleisteten Leasingzahlungen bewertet. Der Buchwert der Leasingverbindlichkeit wird neu bewertet, sofern es zu einer Neubeurteilung bzw. Änderung des Leasingvertrags kommt (einschließlich einer geänderten Beurteilung, ob eine Verlängerungs- oder Kündigungsoption mit hinreichender Sicherheit ausgeübt werden wird). In der Folge wird das Nutzungsrecht zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen bewertet und um bestimmte Neubewertungen der Leasingverbindlichkeit angepasst. Grundsätzlich wird das Nutzungsrecht linear über die Laufzeit des Leasingvertrags oder die Nutzungsdauer des Leasinggegenstands abgeschrieben, je nachdem, welcher Zeitraum kürzer ist. Der Konzern übt das Wahlrecht aus, die Ansatz- und Bewertungsvorschriften gemäß IFRS 16 nicht für Leasingverhältnisse anzuwenden, bei denen der zugrunde liegende Vermögenswert von geringem Wert (bis EUR 5.000) ist. Ferner wird von der Erleichterung Gebrauch gemacht, Leasingverhältnisse, deren Laufzeit weniger als zwölf Monate umfasst, als kurzfristige Leasingverhältnisse einzustufen. Sowohl die Leasingzahlungen für Vermögenswerte von geringem Wert als auch kurzfristige Leasingverhältnisse werden als Aufwand erfasst. Vom Wahlrecht des IFRS 16.15, Leasing- und Nichtleasingkomponenten einheitlich nach IFRS 16 zu bilanzieren, macht die Gruppe keinen Gebrauch. Die Aufwendungen für Leasingverhältnisse stellen Abschreibungsaufwand für Nutzungsrechte und Zinsaufwendungen für Leasingverbindlichkeiten dar. Als Leasinggeber werden Leasinggegenstände (Operating-Leasingverhältnisse) zu Anschaffungskosten bewertet. Anfängliche direkte Kosten, die bei den Verhandlungen und beim Abschluss eines Operating-Leasingverhältnisses gegebenenfalls entstehen, werden dem Buchwert des Leasinggegenstands hinzugerechnet und zusammen mit diesem über die Laufzeit des Leasingvertrags auf den Restwert abgeschrieben. Bei der Bestimmung der Laufzeit eines Leasingverhältnisses werden neben der unkündbaren Grundlaufzeit auch Verlängerungszeiträume berücksichtigt, soweit die Ausübung der zugrunde liegenden Verlängerungsoptionen als hinreichend sicher gilt. 1.8.15 Umsatzrealisierung Die folgende Tabelle gibt Auskunft über Art und Zeitpunkt der Erfüllung von Leistungsverpflichtungen aus Verträgen mit Kunden, einschließlich wesentlicher Zahlungsbedingungen, und die damit verbundenen Grundsätze für die Umsatzrealisierung. scrollen
Eine Vertragsverbindlichkeit wird erfasst, wenn der Kunde die Zahlung leistet oder diese fällig wird, bevor Northern Data die entsprechenden Güter oder Dienstleistungen auf den Kunden überträgt und Northern Data vor Übertragung eines Guts oder einer Dienstleistung auf den Kunden einen unbedingten Anspruch auf eine bestimmte Gegenleistung hat. Vertragsverbindlichkeiten werden als Umsatzerlöse erfasst, sobald Northern Data ihre vertraglichen Verpflichtungen erfüllt bzw. sobald die Verfügungsgewalt über die entsprechenden Güter oder Dienstleistungen auf den Kunden übertragen wird. Ergänzende Erläuterungen befinden sich in Anhangangabe 3.1 "Umsatzerlöse". 1.8.16 Finanzerträge und Finanzaufwendungen Die Finanzerträge und Finanzaufwendungen des Konzerns umfassen: scrollen
1.8.17 Ergebnis je Aktie Das Ergebnis je Aktie wird berechnet als Konzernjahresergebnis nach Steuern, das den Anteilseignern des Mutterunternehmens zuzurechnen ist, dividiert durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl der während der Berichtsperiode ausstehenden Stammaktien. Dem verwässerten Ergebnis je Aktie liegt die Annahme der Ausübung sonstiger Kontrakte zur Emission von Stammaktien wie Aktienoptionen sowie der Bedienung der Wandelanleihe in Aktien zugrunde. 1.8.18 Anteilsbasierte Vergütungen Im Rahmen anteilsbasierter Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente wird der beizulegende Zeitwert am Tag der Gewährung anteilsbasierter Vergütungsvereinbarungen an die Beschäftigten als Aufwand mit einer entsprechenden Erhöhung des Eigenkapitals über den Zeitraum erfasst, in dem die Beschäftigten einen uneingeschränkten Anspruch auf die Prämien erwerben. Der als Aufwand erfasste Betrag wird angepasst, um die Anzahl der Prämien widerzuspiegeln, für die die entsprechenden Dienstbedingungen und marktunabhängigen Leistungsbedingungen erwartungsgemäß erfüllt werden, sodass der letztlich als Aufwand erfasste Betrag auf der Anzahl der Prämien basiert, die die entsprechenden Dienstbedingungen und marktunabhängigen Leistungsbedingungen am Ende des Erdienungszeitraums erfüllen. Für anteilsbasierte Vergütungsprämien mit Nichtausübungsbedingungen wird der beizulegende Zeitwert am Tag der Gewährung unter Berücksichtigung dieser Bedingungen ermittelt. Eine Anpassung der Unterschiede zwischen erwarteten und tatsächlichen Ergebnissen ist nicht vorzunehmen. 2 Änderungen des Konsolidierungskreises Erwerb von Anteilen an 1102 McKinzie LLC Am 1. Dezember 2023 erwarb die Konzerngesellschaft Peak Mining LLC ("Peak Mining") 100 Prozent der Anteile an 1102 McKinzie LLC, einem 300-MW-Mining-Rechenzentrum in Corpus Christi, Texas, USA, für einen Gesamtkaufpreis von TUSD 13.600. Da die Definition eines Geschäftsbetriebs nicht erfüllt ist, wird der Erwerb von 1102 McKinzie LLC nicht als Unternehmenszusammenschluss im Sinne von IFRS 3 betrachtet. Erwerb von Anteilen an Damoon Limited Am 22. Dezember 2023 erwarb die Northern Data AG gegen Ausgabe von 10.478.826 neuen Aktien der Northern Data AG an den Verkäufer 48,07 Prozent der Anteile an der Damoon Ltd. in Dundalk (Irland) ("Damoon"). Am 12. Dezember 2023 wurden gegen Ausgabe einer Pflichtwandelanleihe im Nennbetrag von TEUR 87.402 in der Stückelung von 1 EUR zu einem Zinssatz von 0,5 Prozent weitere 21,85 Prozent der Anteile an Damoon erworben. Nach Abschluss dieser ersten beiden Erwerbsschritte wurde der Northern Data AG eine einseitige, bis zum 31. Dezember 2024 ausübbare Option zum Erwerb der restlichen 30,08 Prozent der Anteile an Damoon eingeräumt. Diese wurden gegen Ausgabe von 6.556.949 neuen Aktien in der Northern Data AG erworben und trat am 3. Januar 2024 in Kraft. Zum Bilanzstichtag des Geschäftsjahres 2023 hielt die Northern Data AG wirtschaftlich gesehen 100 Prozent der Anteile an Damoon (und ihrem Tochterunternehmen Damoon Norway AS). Damoon ist im Bereich der Bereitstellung von GPU-Hardware tätig. Da der Erwerb von Damoon nicht die Definition eines Unternehmens erfüllt, ist kein Unternehmenszusammenschluss im Sinne von IFRS 3 erfolgt. Northern Data hat TEUR 730.000 durch Partnerschaften mit GIGABYTE und HPE investiert. Northern Datas Cloud-Geschäft, welches seit 2023 als Taiga Cloud tätig ist, hat 20 NVIDIA H100 GPU Pods zu einem Kaufpreis von TEUR 400.000 erworben. Lieferungen werden in den nächsten 9 Monaten erwartet. Am 29. November 2023 gab Taiga Cloud eine weitere Investition von TEUR 330.000 mit Hewlett Packard Enterprise (HPE) für die Lieferung von HPE Cray XD-Supercomputern, ausgestattet mit den oben erwähnten NVIDIA H100 GPU Tensor Core GPUs, bekannt. Unternehmenszusammenschlüsse im Vorjahr 2022 Veräußerung der Groupe Kelvin Emtech Inc. Nach der Vereinbarung vom 30. Dezember 2022 veräußerte Northern Data ihr kanadisches Tochterunternehmen Groupe Kelvin Emtech Inc., Québec, Kanada - bestehend aus Groupe Kelvin Emtech Inc., dem alleinigen Anteilseigner der Kelvin Emtech Inc., KE Technologies Inc., CEDTECH Construction Inc. und Le Groupe Berman Inc. - an die Ouellette Holdco. Der Verkaufspreis in Höhe von TEUR 460 wurde nicht in bar gezahlt; die Northern Data AG und ihre verbundenen Unternehmen sind stattdessen berechtigt, weitere Engineering-Leistungen, die von der Groupe Kelvin Emtech Inc. erbracht werden, in entsprechender Höhe zu beziehen. Daraus ergibt sich für die Gruppe ein Entkonsolidierungsverlust von TEUR -4.323, welcher in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen im Vorjahr ausgewiesen wird. 3 Angaben zur Gesamtergebnisrechnung 3.1 Umsatzerlöse Die Gruppe erzielt derzeit den größten Teil ihrer Umsatzerlöse aus dem Mining von Kryptowährungen und Cloud Computing. Im Geschäftsjahr konnte die Gesellschaft hieraus wesentliche Einnahmen und Mittelzuflüsse vereinnahmen. Im Geschäftsjahr 2023 trug der Bereich Cloud Computing erstmals zu den Umsatzerlösen bei. Im nachfolgenden Abschnitt werden umfassende und ergänzende Angaben zu den Kundenverträgen gemacht. Dazu gehören insbesondere Erläuterungen, wie die Northern Data Gruppe Umsatzerlöse erfasst, nebst Angaben zur Zuordnung der Umsatzerlöse zu den Forderungen aus Lieferung und Leistung sowie, sofern vorhanden, den kundenbezogenen Verpflichtungen. Die Umsatzerlöse wurden in Europa und in den USA hauptsächlich durch die Bereitstellung von Rechenleistung für das Mining von Kryptowährungen und Cloud-Computing-Dienstleistungen erzielt. Die Einnahmen aus dem Bereich Cloud Computing stammen derzeit aus Deutschland und Irland. Aufgliederung der Umsatzerlöse Die nachfolgende Tabelle zeigt die Aufgliederung der Umsatzerlöse nach geografischen Hauptmärkten: scrollen
Die folgende Tabelle zeigt die Aufgliederung der Umsatzerlöse nach Umsatzklassen. Eine Überleitung auf die berichtspflichtigen Segmente erfolgt in Anhangangabe 5.6 "Segmentberichterstattung". scrollen
Im Jahr 2023 waren die Geschäftsaktivitäten in die folgenden drei Segmente unterteilt: scrollen
Der Verkauf von Hardware ist eine weitere Einnahmequelle, die den drei Segmenten zugeordnet werden kann, je nachdem, wo die Maschinen für den Wiederverkauf erworben werden. Die dargestellten Umsatzklassen zeigen nur externe Umsätze. Ergänzende Einzelheiten befinden sich in Anhangangabe 5.6 "Segmentberichterstattung". 3.1.1 Ausstehende Leistungsverpflichtungen Der Teil des Transaktionspreises eines Kundenvertrags, der den noch ausstehenden Leistungsverpflichtungen zuzuordnen ist, entspricht den aus dem Vertrag noch nicht realisierten Umsatzerlösen. Enthalten sind hier sowohl die als Vertragsverbindlichkeiten erfassten Beträge als auch die vertraglich vereinbarten, aber noch nicht fälligen Beträge. Wie nach IFRS 15 zulässig, werden keine Angaben zu den verbleibenden Leistungsverpflichtungen gemacht, die zum 31. Dezember 2023 oder zum 31. Dezember 2022 eine erwartete ursprüngliche Laufzeit von einem Jahr oder weniger aufweisen. Keine dieser Leistungsverpflichtungen überschreitet eine Laufzeit von zwölf Monaten. 3.1.2 Vertragliche Verpflichtungen Die folgende Tabelle gibt Auskunft über Forderungen und Verbindlichkeiten aus Verträgen mit Kunden scrollen
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beinhalten ausschließlich Forderungen gegen Kunden für Leistungen, die bis zum jeweiligen Stichtag erbracht wurden. Die in der Berichtsperiode erfassten Umsatzerlöse, die zu Beginn der Periode im Saldo der Vertragsverbindlichkeiten enthalten waren, beliefen sich auf TEUR 213 (Vorjahr: TEUR 20.841). Weitere Informationen zu Rückstellungen für Kreditrisiken bei finanziellen Vermögenswerten finden sich in Anhangangabe 5.2.1 "Angaben zu finanziellen Risiken und zur Risikovorsorge - Kreditrisiko" in den Angaben zum Konzernabschluss. 3.2 Sonstige betriebliche Erträge Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen: scrollen
Die Erträge aus Erstattungen von sonstigen Steuern im Berichtszeitraum betreffen im Wesentlichen rückforderbare Energiesteuern (TEUR 2.188; Vorjahr: TEUR 10.200). Die Erträge aus Steuererstattungen im Geschäftsjahr 2023 beziehen sich auf Steuern aus früheren Zeiträumen. 3.3 Materialaufwand Der Materialaufwand setzt sich wie folgt zusammen: 3.4 Personalaufwand und Mitarbeiterzahl Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen: scrollen
Die durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten teilt sich wie folgt auf: scrollen
Die durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten verteilt sich im Vorjahr und im Geschäftsjahr wie folgt auf die Regionen: scrollen
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Die durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten in der Gruppe betrug im Berichtsjahr 144, davon sind sechs obere Führungskräfte. Bezüglich der Aufwendungen und weiterer Angaben zu anteilsbasierten Vergütungen wird auf die Anhangangabe 5.4 "Anteilsbasierte Vergütungen" und bezüglich betrieblicher Altersversorgungen auf die Anhangangabe 5.5 "Leistungen an Arbeitnehmer" verwiesen. 3.5 Sonstige betriebliche Aufwendungen Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen: scrollen
Zu den sonstigen betrieblichen Aufwendungen, die im Berichtszeitraum als "Sonstige" eingestuft wurden, gehören insbesondere allgemeine Verwaltungskosten für Büro- und Computerbedarf. 3.6 Finanzergebnis scrollen
Der Anstieg der Zinsen und ähnlichen Erträge im Geschäftsjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr resultiert hauptsächlich aus Zinsen auf Mehrwertsteuerforderungen, die von den Steuerbehörden in Norwegen erhalten wurden. Im Geschäftsjahr 2023 handelt es sich bei den Finanzaufwendungen im Wesentlichen um Zinsen aus dem Gesellschafterdarlehen und einer Wandelanleihe, berechnet nach der Effektivzinsmethode. Einzelheiten zum Gesellschafterdarlehen sind in Anhangangabe 5.3.1 "Verbundene Unternehmen" und zu den Wandelanleihen in Anhangangabe 4.6 "Eigenkapital" zu finden. Im Vorjahr resultierten die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen hauptsächlich aus der Verzinsung von Gesellschafterdarlehen, die im Vorjahr vollständig getilgt wurden. Aufwendungen und Erträge werden saldiert. Finanzielle Risiken und mögliche Wertminderungen, die aus dem Finanzergebnis resultieren, werden in der Anhangangabe 5.2.1 "Angaben zu finanziellen Risiken und zur Risikovorsorge" erläutert. 3.7 Ertragsteuern Unter den Ertragsteuern werden die gezahlten bzw. geschuldeten tatsächlichen Steuern der einbezogenen Unternehmen sowie die latenten Steuern ausgewiesen. scrollen
Der latente Steuerertrag aufgrund temporärer Differenzen im Geschäftsjahr 2023 ist maßgeblich auf Sachverhalte bezüglich des Anlagevermögens zurückzuführen. Der ausgewiesene latente Steuerertrag aufgrund steuerlicher Verlustvorträge in Höhe von TEUR 782 beinhaltet Zinsaufwendungen an verbundene Unternehmen, die im Geschäftsjahr 2023 nicht in voller Höhe abzugsfähig waren, aber in zukünftige Perioden vorgetragen und dann abgezogen werden können. Der für die Northern Data AG maßgebliche nominale Steuersatz betrug im Geschäftsjahr 31,9 Prozent (Vorjahr: 31,9 Prozent). Folgende Übersicht stellt die Ursachen für den Unterschied zwischen dem erwarteten und dem ausgewiesenen Steueraufwand im Konzern dar: scrollen
Die in der Konzernbilanz ausgewiesenen Steuerverbindlichkeiten ergeben sich aus den Ertragsteuern der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen für das Geschäftsjahr 2023 sowie teilweise auch für das Vorjahr. Die Unternehmen unterliegen den steuerlichen Rechtsvorschriften der jeweiligen Länder. Bei der Beurteilung der Steueransprüche und der Steuerschulden kann die Interpretation steuerlicher Rechtsvorschriften mit Unsicherheiten behaftet sein, sodass eine abweichende Sichtweise der jeweiligen Finanzbehörde nicht ausgeschlossen werden kann. Änderungen der Annahmen über die richtige Interpretation der steuerlichen Vorschriften fließen in die Bilanzierung ungewisser Ansprüche und Schulden aus Ertragsteuern ein. Der Ansatz bilanzierter unsicherer Ertragsteuerposten erfolgt mit dem wahrscheinlichsten Wert. Latente Steuern wurden auf temporäre Differenzen zwischen den Wertansätzen in den IFRS-Bilanzen der Konzernunternehmen einschließlich aufgedeckter stiller Reserven und den Steuerbilanzen sowie auf voraussichtlich nutzbare steuerliche Verlustvorträge angesetzt. Für die Bewertung der latenten Steuern wurden Steuersätze herangezogen, für die erwartet wird, dass sie zum Zeitpunkt der Umkehrung oder der Realisierung der Latenzen gültig sein werden. Dabei werden die Steuersätze und Steuervorschriften zugrunde gelegt, die zum Bilanzstichtag gelten oder voraussichtlich in Kürze gelten werden. IFRIC 23 beinhaltet Klarstellungen, wie die in IAS 12 festgelegten Ansatz- und Bewertungsvorschriften anzuwenden sind, wenn Unsicherheit bezüglich der ertragsteuerlichen Behandlung besteht, und umfasst tatsächliche und latente Steueransprüche oder Steuerschulden. Gemäß IFRIC 23 können unsichere steuerliche Behandlungen gesondert oder zusammen mit einer oder mehreren anderen unsicheren steuerlichen Behandlungen zusammengefasst zu berücksichtigen sein. Hierbei ist diejenige Methode zu wählen, die sich besser für die Vorhersage der Auflösung der Unsicherheit eignet. Bei der Beurteilung ist davon auszugehen, dass eine Steuerbehörde sämtliche Beträge prüfen wird, zu deren Prüfung sie befugt ist, und dass sie für deren Prüfung über sämtliche einschlägige Informationen verfügt. Wenn es als unwahrscheinlich angesehen wird, dass die Steuerbehörde eine unsichere steuerliche Behandlung akzeptiert, so ist zur Berücksichtigung der Auswirkung der Unsicherheit in Abhängigkeit davon, welche Methode sich besser für die Vorhersage der Auflösung der Unsicherheit eignet, entweder der wahrscheinlichste Betrag oder der Erwartungswert auf jede unsichere steuerliche Behandlung anzuwenden. Die Unternehmen des Konzerns sind weltweit in einer Vielzahl von Ländern ertragsteuerpflichtig. Bei der Beurteilung der weltweiten Ertragsteueransprüche und -schulden kann insbesondere die Interpretation von steuerlichen Vorschriften mit Unsicherheiten behaftet sein. Eine unterschiedliche Sichtweise der jeweiligen Finanzbehörden bezüglich der richtigen Interpretation von steuerlichen Normen kann nicht ausgeschlossen werden. Änderungen der Annahmen über die richtige Interpretation von steuerlichen Normen wie zum Beispiel aufgrund geänderter Rechtsprechungen fließen in die Bilanzierung der ungewissen Ertragsteueransprüche und -schulden im entsprechenden Wirtschaftsjahr ein. Der Gesamtbetrag an steuerlichen Verlustvorträgen beläuft sich auf TEUR 345.396 (davon TEUR 270.141 für Körperschaftsteuer und andere vergleichbare ausländische Steuern und TEUR 75.255 für Gewerbesteuer). Eine Aktivierung von aktiven latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge wurde nur vorgenommen, sofern es auf Basis der Planung als wahrscheinlich erachtet wird, dass zukünftig ein zu versteuerndes Ergebnis zur Verrechnung dieser Verluste zur Verfügung steht. Für körperschaftsteuerliche und gewerbesteuerliche Verlustvorträge von TEUR 205.977 werden keine aktiven latenten Steuern gebildet. Auf temporäre Differenzen in Höhe von TEUR 122.492 wurden keine aktiven latenten Steuern gebildet. Passive latente Steuern in Bezug auf temporäre Differenzen mit Anteilen an Tochterunternehmen (sog. "Outside Basis Differences") werden nicht bilanziert, da die Gesellschaft den Zeitpunkt der Umkehr kontrollieren kann und eine Umkehr in absehbarer Zeit nicht erwartet wird. Im Hinblick auf die ausgewiesenen aktiven latenten Steuern in Höhe von TEUR 4.727 haben auch Konzernunternehmen einen Überhang an aktiven latenten Steuern aktiviert, obwohl diese die aktuelle Periode mit einem negativen steuerlichen Ergebnis abgeschlossen haben. Diese Unternehmen arbeiten auf Cost-Plus-Basis und werden voraussichtlich in zukünftigen Perioden ein ausreichendes zu versteuerndes Einkommen erzielen, welches die ausgewiesenen aktiven latenten Steuern in Höhe von TEUR 4.727 übersteigt. Die aktiven latenten Steuern beruhen auf folgenden temporären Differenzen und steuerlichen Verlustvorträgen: scrollen
Der Ansatz von aktiven latenten Steuern auf Sachanlagen erfolgt aufgrund der unterschiedlichen bilanziellen Beurteilung auf Ebene des Konzernabschlusses. Die passiven latenten Steuern ergeben sich aus folgenden temporären Differenzen: scrollen
Die passiven latenten Steuern resultieren vorwiegend aus der Währungsumrechnung. Die im Geschäftsjahr ergebniswirksam erfassten Erträge und Aufwendungen aus latenten Steuern entfallen auf folgende temporäre Differenzen und steuerliche Verlustvorträge: scrollen
3.8 Ergebnis je Aktie Die folgende Tabelle zeigt die Berechnung des unverwässerten und des verwässerten Ergebnisses je Stammaktie, das auf die Gesellschafter des Mutterunternehmens entfällt: scrollen
Im Geschäftsjahr 2023 beinhaltet die verwässerte Anzahl der Aktien Pflichtwandelanleihen, und die damit verbundenen Zinsaufwendungen werden bei der Berechnung des Ergebnisses je Aktie berücksichtigt. 4 Angaben zur Bilanz 4.1 Geschäfts- oder Firmenwert und sonstige immaterielle Vermögenswerte scrollen
Im vorangegangenen Geschäftsjahr waren die ausgewiesenen Werte für Abgänge aus Anschaffungs- und Herstellungskosten sowie kumulierte Amortisation für entgeltlich erworbene Lizenzen und andere Rechte um TEUR 1.439 zu hoch ausgewiesen. Daher wurden diese Zahlen in der obigen Aufstellung angepasst. Die Eröffnungsbilanz des Nettobuchwerts ist unverändert und entspricht der des Vorjahres. Es gibt keine Auswirkungen auf andere Abschnitte des Abschlusses. 4.1.1 Entgeltlich erworbene Lizenzen und andere Rechte Im Dezember 2023 erwarb die Gruppe einen immateriellen Vermögenswert in Höhe von TEUR 3.600 im Zusammenhang mit einer vom Electric Reliability Council of Texas (ERCOT) genehmigten Lizenz für 300 MW Leistung für ihren kürzlich erworbenen Standort in Corpus Christi, Texas, USA. Die erste Ausbauphase ist im Gange und wird bis zum Ende des ersten Halbjahres 2024 eine Miningkapazität von 100 MW erbringen. 4.1.2 Wertminderungstest Die immateriellen Vermögenswerte umfassen hauptsächlich den Geschäfts- oder Firmenwert und erworbene immaterielle Vermögenswerte im Zusammenhang mit dem Erwerb von 1102 McKinzie LLC. Die Bestimmung der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (ZGE) richtet sich grundsätzlich nach dem Standort der Rechenzentren. Somit ergeben sich folgende ZGEs mit der Bezeichnung "Schweden-Mining" bzw. "Schweden-HPC". Der Geschäfts- oder Firmenwert wird nicht planmäßig abgeschrieben, sondern gemäß IAS 36 mindestens einmal jährlich auf der Grundlage des beizulegenden Zeitwerts abzüglich der Veräußerungskosten auf Wertminderung geprüft. Dabei wird die entsprechende zahlungsmittelgenerierende Einheit analog zu den in den Erläuterungen in der Anhangangabe 1.8.3.3 "Wertminderung" beschriebenen Vorgehensweise einem Wertminderungstest unterzogen. Der Nutzungswert wurde als erzielbarer Betrag ermittelt. Der Geschäfts- oder Firmenwert in einer ursprünglichen Höhe von TEUR 24.771 für den Erwerb von Hydro66 UK Ltd im Jahr 2021 wurde zu 46 Prozent der ZGE "Schweden-Mining" und 54 Prozent der ZGE "Schweden-HPC" zugeordnet. Der der zahlungsmittelgenerierenden Einheit "Schweden-Mining" zugeordnete Geschäfts- oder Firmenwert wurde im Jahr 2022 vollständig wertgemindert. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Verteilung der Buchwerte des Geschäfts- oder Firmenwertes zum 31.Dezember 2023 bzw. 2022: scrollen
4.1.2.1 Schweden-HPC Für die ZGE "Schweden-HPC" wurde ein WACC von 10,9 Prozent (13,7 Prozent vor Steuern) ermittelt. Der Diskontierungssatz basiert auf einem risikofreien Zinssatz von 2,7 Prozent und einer Marktrisikoprämie von 6,5 Prozent. Außerdem werden ein aus einer Peer Group abgeleiteter Beta-Faktor, ein Credit Spread und eine typisierte Kapitalstruktur berücksichtigt. Der Wertminderungstest basiert auf dem aktuellen Planungsstand von Northern Data. Die Planung umfasst den Zeitraum 2024 bis 2028. Der Detailplanungszeitraum 2023 unterliegt der vom Management genehmigten und vom Aufsichtsrat freigegebenen Planung der Gesellschaft. Die Detailplanung 2024 bis 2028 basiert auf der vom Vorstand genehmigten Mehrjahresplanung. In den Wertminderungstest wurden nur die im Geschäftsjahr 2023 bereits zugesagten Investitionen in GPUs und das GPUs-Portfolio zum Ende des Jahres 2023 einbezogen. Zur Ermittlung des "Terminal Value" wurden nachhaltige Reinvestitionen auf Basis von Annuitäten berücksichtigt. Es wird eine ewige Wachstumsrate von zwei Prozent angenommen. Darüber hinaus geht das Management davon aus, dass die Einnahmen durch den Verkauf von mehr GPU-Stunden mit mehr GPU-Kapazität (50 bis 85 Prozent) und zu einem höheren Durchschnittspreis an Kunden steigen werden und somit zu einem erhöhten EBITDA und Cashflow beitragen. Der erzielbare Betrag zum 31. Dezember 2023 in Höhe von TEUR 556.257 (Vorjahr: TEUR 156.068) wird auf Basis eines Nutzungswerts unter Verwendung von Cashflow-Prognosen ermittelt. Auf Basis des Wertminderungstests nach IAS 36 ergab sich zum 31. Dezember 2023 bzw. 31. Dezember 2022 keine Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwertes für die ZGE "Schweden-HPC". 4.1.2.2 Schweden-Mining Auf Basis des Wertminderungstests nach IAS 36 wurde der Geschäfts- oder Firmenwert für die zahlungsmittelgenerierende Einheit "Schweden-Mining" im Vorjahr um 5.714 TEUR wertgemindert. Der Wertminderungsaufwand des Vorjahres wird in der Gesamtergebnisrechnung unter "Abschreibungen und Wertminderungen" ausgewiesen. 4.2 Sachanlagen scrollen
4.2.1 Abgang von Sachanlagen Im Jahr 2023 veräußerte die Gruppe Anlagen mit einem Nettobuchwert von insgesamt TEUR 4.711 (Vorjahr: TEUR 251) gegen eine Barzahlung von TEUR 12.991. Die Nettogewinne aus diesen Abgängen wurden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. 4.2.2 Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte Der Rückgang des Marktpreises der bestehenden M30S- und M30S+ Miner in Verbindung mit dem nächsten Halving der Bitcoin-Blockchain, das für April 2024 erwartet wird, deutete darauf hin, dass ein eine Wertminderung auslösendes Ereignis eingetreten war. Die durchgeführte Bewertung ergab, dass der beizulegende Zeitwert der M30S und M30S+ Miner der Gesellschaft zum 31. Dezember 2023 unter ihrem Nettobuchwert lag, und es wurde eine Wertminderung in Höhe von TEUR 12.420 (Vorjahr TEUR 12.113) verbucht, wodurch der Nettobuchwert der M30S und M30S+ Miner der Gesellschaft auf ihren geschätzten beizulegenden Zeitwert gesenkt wurde. Der geschätzte beizulegende Zeitwert der M30S und M30S+ Miner der Gesellschaft wurde aufgrund der notierten Marktpreise für ähnliche Vermögenswerte in Stufe 2 der Zeitwerthierarchie eingestuft. Diese Vermögenswerte, die Teil des Geschäftsbetriebs von Peak Mining sind, werden, auf der Grundlage der Entscheidung des Managements, diese im nächsten Jahr zu ersetzen, als Veräußerungsgruppe von zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten klassifiziert. Der Buchwert wird in erster Linie durch ein Veräußerungsgeschäft und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert. Aus den folgenden Gründen ist Northern Data der Ansicht, dass die folgenden Kriterien erfüllt sind, damit diese Vermögenswerte als zur Veräußerung gehalten eingestuft werden können. Die Vermögenswerte sind in ihrem gegenwärtigen Zustand sofort veräußerbar, wobei nur Bedingungen gelten, die für den Verkauf solcher Vermögenswerte üblich sind, und ihre Veräußerung ist höchstwahrscheinlich. Das Management hat sich zu einem Plan zum Verkauf der Vermögenswerte verpflichtet, und ein aktives Programm zur Suche nach Käufern und zur Umsetzung des Plans wurde eingeleitet. Die Vermögenswerte werden aktiv zum Verkauf angeboten, und zwar zu einem Preis, der in einem angemessenen Verhältnis zu ihrem aktuellen beizulegenden Zeitwert steht. Der Abschluss der Veräußerung der Vermögenswerte wird innerhalb eines Jahres ab dem Zeitpunkt der Klassifizierung erwartet. 4.2.3 Wertminderung von sonstigen Sachanlagen Weitere Wertminderungsaufwendungen in Höhe von TEUR 46.144 (Vorjahr: TEUR 0) beziehen sich auf Pods, deren Buchwert auf den Marktwert abgeschrieben wurde. Der geschätzte beizulegende Zeitwert der Pods der Gesellschaft wurde aufgrund der notierten Marktpreise für ähnliche Vermögenswerte in Stufe 2 der Zeitwerthierarchie eingestuft. 4.3 Leasingverhältnisse 4.3.1 Leasingverhältnisse als Leasingnehmer Die bestehenden Leasingverhältnisse beziehen sich im Wesentlichen auf die Anmietung von Büroräumen und sonstiger Betriebs- und Geschäftsausstattung. Die Laufzeit der Leasingvereinbarungen beträgt in der Regel mindestens zwei Jahre mit einer Verlängerungsoption. Die Leasingvereinbarungen können nach Ablauf des Leasingzeitraums grundsätzlich verlängert werden. Die Leasingzahlungen werden in unregelmäßigen Abständen neu ausgehandelt, um die Marktentwicklung flexibel zu berücksichtigen. Northern Data mietet verschiedene kleinere Büroräumlichkeiten mit vertraglichen Laufzeiten von unter einem Jahr. Die Gesellschaft hat beschlossen, für diese Leasingvereinbarungen weder Nutzungsrechte noch Leasingverbindlichkeiten zu bilanzieren. Die Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse betrugen im Geschäftsjahr 2023 TEUR 203 (Vorjahr: TEUR 356). Die Aufwendungen für geringwertige Leasingverbindlichkeiten betrugen TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 6). 4.3.1.1 Nutzungsrechte aus Leasingvereinbarungen scrollen
4.3.1.2 In der Gesamtergebnisrechnung erfasste Beträge scrollen
4.3.1.3 In der Kapitalflussrechnung erfasste Beträge scrollen
4.3.1.4 Verlängerungsoptionen Einige Immobilien-Leasingverhältnisse sehen Verlängerungsoptionen vor, die bis zu einem Jahr vor Ablauf der unkündbaren Vertragslaufzeit von der Gesellschaft ausübbar sind. Die Verlängerungsoptionen können nur von der Gesellschaft und nicht vom Leasinggeber ausgeübt werden. Der Konzern beurteilt am Bereitstellungsdatum, ob die Ausübung der Verlängerungsoptionen hinreichend sicher ist. Wenn ein signifikantes Ereignis oder eine signifikante Änderung von Umständen eintritt, bestimmt die Gruppe erneut, ob die Ausübung einer Verlängerungsoption hinreichend sicher ist, sofern das Ereignis bzw. die Änderung innerhalb ihrer Kontrolle liegt. Derzeit wurden keine Verlängerungsoptionen seitens der Gesellschaft als hinreichend sicher eingestuft. Angaben zu den Restlaufzeiten der Leasingverbindlichkeiten werden in der Tabelle in Anhangangabe 4.8 "Finanzverbindlichkeiten" erläutert. 4.4 Vorräte Vorräte in Höhe von TEUR 56.534 (Vorjahr: TEUR 7.200) betreffen hauptsächlich die zur Veräußerung bestimmten Hardwarebestände. Im Geschäftsjahr 2023 wurde ein Betrag in Höhe von TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 220) als Aufwand für zum Nettoveräußerungswert bewertete Vorräte erfasst. Dieser wird im Materialaufwand erfasst (siehe Anhangangabe 3.3 "Materialaufwand"). 4.5 Sonstige Vermögenswerte Als sonstige Vermögenswerte werden in der Konzernbilanz ausgewiesen: scrollen
Die Kautionen (langfristig) betreffen hauptsächlich Vereinbarungen mit Stromlieferanten sowie langfristige Mietverträge. Bei den Vorauszahlungen innerhalb der finanziellen Vermögenswerte (kurzfristig) handelt es sich im Wesentlichen um aktive Rechnungsabgrenzungsposten. Die sonstigen Forderungen bestehen im Wesentlichen aus Forderungen aus durchlaufenden Kassenposten im Zusammenhang mit dem Erwerb eines Vermögenswerts. Die Steuern, die keine Ertragsteuern sind, beziehen sich auf Umsatzsteuer. 4.6 Eigenkapital Weder im Geschäftsjahr 2023 noch im Vorjahr wurden Dividenden ausgeschüttet. Die zur Überwachung des Kapitals eingesetzten Kennzahlen stellen sich wie folgt dar: scrollen
25 1 Die Eigenkapitalrendite definiert sich als
das Verhältnis von EBITDA zum Eigenkapital.
4.6.1 Erläuterungen zum Eigenkapital Das gezeichnete Kapital beträgt zum Stichtag EUR 48.734.176 (Vorjahr: EUR 23.815.514) und ist in 48.734.176 Stammaktien mit einem Nennwert von EUR 1 je Aktie eingeteilt. Unter teilweiser Ausnutzung des Genehmigten Kapitals 2021 / II wurde am 12. April 2023 eine Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen vom Vorstand beschlossen und am 27. April 2023 in das Handelsregister eingetragen. Das Grundkapital der Gesellschaft wurde von EUR 23.815.514 um EUR 2.381.551 auf EUR 26.197.065 durch Ausgabe von 2.381.551 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien erhöht. Jede Aktie wurde mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital der Gesellschaft von EUR 1,00 mit voller Gewinnberechtigung ab dem 1. Januar 2022 gegen Bareinlagen unter teilweiser Ausnutzung des bestehenden genehmigten Kapitals und unter Ausschluss des gesetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre der Gesellschaft ausgegeben. Unter teilweiser Ausnutzung des Genehmigten Kapitals 2023 / I wurde am 25. Juni 2023 eine Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen vom Vorstand beschlossen und am 6. Juli 2023 in das Handelsregister eingetragen. Das Grundkapital der Gesellschaft wurde von EUR 26.197.065 um EUR 2.619.706 auf EUR 28.816.771 durch Ausgabe von 2.619.706 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien erhöht. Jede Aktie wurde mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital der Gesellschaft von EUR 1,00 mit voller Gewinnberechtigung ab dem 1. Januar 2022 gegen Bareinlagen unter teilweiser Ausnutzung des bestehenden genehmigten Kapitals und unter Ausschluss des gesetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre der Gesellschaft ausgegeben. Durch die jeweils 10-prozentigen Kapitalerhöhungen entstand ein Nettoerlös von EUR 32,3 Mio. bzw. EUR 48,0 Mio. Unter teilweiser Ausnutzung des vom Vorstand am 7. September 2023 beschlossenen Bedingten Kapitals 2023 wurde am 26. Oktober 2023 eine Kapitalerhöhung gegen Ausgabe einer Pflichtwandelanleihe beschlossen und am 3. November 2023 in das Handelsregister eingetragen. Das Grundkapital der Gesellschaft wurde von EUR 28.816.771 auf EUR 31.698.405 gegen Ausgabe einer Pflichtwandelanleihe unter Ausschluss des Bezugsrechts in Höhe von EUR 52.878.000, eingeteilt in 52.878 Teilschuldverschreibungen im Nennbetrag von je EUR 1.000 mit einer Verzinsung von 0,5 Prozent p.a. und einer anfänglichen Wandelbarkeit von EUR 18,35 je Stückaktie gegen Ausgabe von 2.881.634 auf den Inhaber lautenden Stückaktien erhöht. Im Rahmen des Erwerbs der Damoon Ltd. mit Sitz in Dundalk (Irland) ("Damoon") wurden zwei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen beschlossen und im Zeitraum von September 2023 bis Januar 2024 durchgeführt. Unter teilweiser Ausnutzung des Genehmigten Kapitals 2023 / I hat der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats am 11. September 2023 eine Kapitalerhöhung von EUR 31.698.405 gegen Sacheinlagen in Höhe von EUR 10.478.826 auf EUR 42.177.231 durch Ausgabe von 10.478.826 auf den Inhaber lautenden Stückaktien unter Ausschluss des gesetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre der Gesellschaft mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von je EUR 1,00 beschlossen und am 22. Dezember 2023 in das Handelsregister eingetragen. Dabei erwarb die Northern Data AG 48,07 Prozent der Anteile an Damoon. Aufgrund der bedingten Erhöhung des Grundkapitals und der Eintragung einer Kapitalerhöhung unter teilweiser Ausnutzung des Genehmigten Kapitals 2023 / I von EUR 28.816.771 gegen Sacheinlagen um EUR 10.478.826 auf EUR 39.295.597 sowie der Eintragung des Genehmigten Kapitals 2023 / II in das Handelsregister wurde eine zweite Sachkapitalerhöhung unter teilweiser Ausnutzung des Genehmigten Kapitals 2023 / II am 11. September 2023 beschlossen und am 3. Januar 2024 gegen Ausgabe von 6.556.949 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien von EUR 42.177.231 auf EUR 48.734.180 durchgeführt. Jede Aktie wurde gegen Sacheinlage mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital der Gesellschaft von EUR 1,00 mit voller Gewinnanteilsberechtigung ab dem 1. Januar 2022 und unter Ausschluss des gesetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre der Gesellschaft ausgegeben. Dadurch erwarb die Northern Data AG weitere 30,08 Prozent der Anteile an Damoon. Diesbezüglich wurde Zettahash zur Zeichnung der neuen Aktien zugelassen, und zwar gegen (i) Einbringung und Übertragung von 3.008 Aktien der Gesellschaft im Gesamtnennbetrag von EUR 3.008 und (ii) Einbringung und Abtretung des anteiligen Darlehensrückzahlungsanspruchs von Zettahash gegen Damoon aus dem Darlehensvertrag vom 11. Oktober 2023 in Höhe von EUR 120.319.699,20. Die Satzung wurde mit Eintragung in das Handelsregister am 3. Januar 2024 entsprechend geändert, sodass das Genehmigte Kapital 2023 / I seither bei einem Gesamtbetrag von bis zu EUR 13.090.849. Aufgrund der bedingten Erhöhung des Grundkapitals unter teilweiser Ausnutzung des Genehmigten Kapitals 2023 / I wurde am 8. Dezember 2023 eine weitere Kapitalerhöhung gegen Ausgabe einer Pflichtwandelanleihe im Nennbetrag von EUR 87.402.000, in einer Stückelung von EUR 1.000, daher eingeteilt in 87.402 Teilschuldverschreibungen, mit einem Zinssatz von 0,5 Prozent p.a. mit einer Laufzeit bis zum 31. Dezember 2024 jederzeit wandelbar (im alleinigen Ermessen der Northern Data AG) in 4.763.051 neue Aktien, die aus dem von der Hauptversammlung am 19. Oktober 2022 beschlossenen Bedingten Kapital 2022 auszugeben sind. Die Wandelanleihe wurde am 12. Dezember 2023 ausgegeben und am 15. Dezember 2023 in das Handelsregister eingetragen. Am 2. Februar 2024 wurde die Wandelanleihe gegen Ausgabe von 4.763.051 neuen Aktien zu einem Kurs von EUR 18,35 gegen Sacheinlage gewandelt, um die restlichen 21,85 Prozent der Anteile an Damoon zu erwerben. Die Eigenkapitalkomponente der Pflichtwandelanleihe wird unter dem separaten Posten "ausgegebene Pflichtwandelanleihen" im Eigenkapital ausgewiesen. Bei der Ausgabe der Aktien am 4. März 2024 erfolgte eine Einstellung in das gezeichnete Kapital in Höhe des Nennwerts der Aktien in Höhe von EUR 4.763.051. Das gezeichnete Kapital wurde von EUR 48.734.180 um EUR 4.763.051 auf EUR 53.497.231 erhöht. Dies wurde beim Amtsgericht Frankfurt am Main eingereicht und am 4. März 2024 in das Handelsregister eingetragen. Die Differenz in Höhe von EUR 82.191.455,35 wurde in die Kapitalrücklage umgegliedert. Zum Bilanzstichtag des Geschäftsjahres 2023 hielt die Northern Data AG wirtschaftlich gesehen 100 Prozent der Anteile an der Damoon Ltd. (und ihrem Tochterunternehmen Damoon Norway AS). Daher wurde die Damoon Ltd. in den Konsolidierungskreis der Northern Data Gruppe aufgenommen (siehe Anhangangabe 1.3 "Konsolidierungskreis"). 4.7 Rückstellungen scrollen
4.8 Finanzverbindlichkeiten scrollen
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Die in der vorstehenden Tabelle aufgeführten Verbindlichkeiten, die nicht auf einem aktiven Markt gehandelt werden, werden nach der in Anhangangabe 1.8.3 "Finanzinstrumente" beschriebenen Methode bewertet. Im Geschäftsjahr resultieren die Finanzverbindlichkeiten im Wesentlichen aus der Inanspruchnahme eines Gesellschafterdarlehens im Rahmen des Erwerbs einer Tochtergesellschaft. Einzelheiten zum Gesellschafterdarlehen sind in Anhangangabe 5.3.1 "Verbundene Unternehmen" und zu den Wandelanleihen in Anhangangabe 4.6 "Eigenkapital" zu finden. Die Leasingverbindlichkeiten stammen hauptsächlich aus Miet- und Leasingvereinbarungen. Im vergangenen Jahr wurde das Gesellschafterdarlehen bis August 2022 (TEUR 76.891) abgelöst. Im Jahr 2022 stammten die Leasingverbindlichkeiten hauptsächlich aus Miet- und Leasingvereinbarungen. 4.9 Sonstige Verbindlichkeiten scrollen
Die kurzfristigen sonstigen Verbindlichkeiten gegenüber Dritten beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für aufgelaufene Rechnungen, Personalverbindlichkeiten sowie Verbindlichkeiten aus anderen Steuern. 5 Sonstige Erläuterungen 5.1 Angaben zur Konzern-Kapitalflussrechnung Die Konzern-Kapitalflussrechnung zeigt die Entwicklung der Zahlungsmittel und der Zahlungsmitteläquivalente während des Geschäftsjahres auf. Dabei wird im Einklang mit IAS 7 "Kapitalflussrechnungen" zwischen Mittelveränderungen aus operativer, Investitions- und Finanzierungstätigkeit unterschieden. Die Entwicklung der Verbindlichkeiten aus der Finanzierungstätigkeit im Geschäftsjahr 2023 stellt sich wie folgt dar: scrollen
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Die Entwicklung der Verbindlichkeiten aus der Finanzierungstätigkeit im Geschäftsjahr 2022 stellt sich wie folgt dar: scrollen
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5.2 Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten Die nachstehende Tabelle zeigt die Buchwerte und die beizulegenden Zeitwerte der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie die Einstufung in der Bewertungshierarchie. scrollen
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Die nachstehende Tabelle zeigt die Bestände des Geschäftsjahres 2022: scrollen
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Finanzverbindlichkeiten Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sind überwiegend kurzfristig und mit einem geringen Kreditrisiko verbunden. Daher entsprechen ihre Buchwerte zum Berichtszeitpunkt annähernd dem beizulegenden Zeitwert. Northern Data hat einen ausreichenden Anteil an einem Unternehmen erworben, um sich den Zugriff auf die von diesem Unternehmen entwickelten Technologien zu sichern. Die im Vorjahr mit einem Wert von TEUR 9.108 ausgewiesene FVOCI-klassifizierte Beteiligung hat zum 31. Dezember 2023 einen beizulegenden Zeitwert und damit einen Buchwert von TEUR 6.462, wobei weder im Berichtsjahr noch im Vorjahr Dividendenzahlungen erfolgten. Für die Bewertung des beizulegenden Zeitwerts zum 31. Dezember 2022 wurde der Net-Asset-Value-Ansatz (NAV) angewendet. Das als FVOCI eingestufte Eigenkapitalinstrument ist der Hierarchiestufe 3 zugeordnet worden. Bezüglich der beizulegenden Zeitwerte der Kapitalbeteiligungen hätte bei Konstanthaltung aller anderen Eingangsparameter eine für möglich gehaltene Änderung eines der wesentlichen nicht beobachtbaren Eingangsparameter folgende Auswirkungen: Bei der Sensitivitätsanalyse liegt der Schwerpunkt auf dem quantitativen Einfluss der einzelnen Bilanzpositionen auf die Entwicklung des NAV. Der Einfluss von Erhöhungen und Verminderungen der einzelnen Bilanzpositionen wurde in einem Wertespektrum von 80 Prozent bis 120 Prozent in Schritten zu je 5-Prozent simuliert. Die Analyse ergab, dass die wichtigsten Positionen der Konzernbilanz, insbesondere das Sachanlagevermögen sowie Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, den größten Einfluss auf den NAV aufweisen. Bei den simulierten Schwankungen von +/-20 Prozent ergaben sich eine Veränderung des NAV beim Sachanlagevermögen von +/- TEUR 19 (16,5 Prozent) sowie eine Änderung des NAV aus der Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente von +/-TEUR 3 (2,8 Prozent). 5.2.1 Angaben zu finanziellen Risiken und zur Risikovorsorge Northern Data ist einer Reihe verschiedener finanzieller Risiken ausgesetzt, die im Lagebericht als Kreditrisiko, Marktpreisrisiko und Liquiditätsrisiko erläutert werden. Das Risikomanagement erfolgt durch die Konzernfinanzabteilung. Die Konzernfinanzabteilung identifiziert, bewertet und sichert finanzielle Risiken in enger Zusammenarbeit mit den operativen Einheiten des Konzerns ab. Auf Änderungen der Risikolage wird mit entsprechenden Maßnahmen reagiert. Ziel des Risikomanagements ist es, die finanziellen Risiken durch geplante Maßnahmen zu reduzieren (auf den Chancen-, Risiko- und Prognosebericht im Konzernlagebericht wird verwiesen). Kreditrisiko Das Kreditrisiko bezeichnet die Möglichkeit eines Verlusts, der dadurch entsteht, dass ein Kreditnehmer einen Kredit nicht zurückzahlt oder seinen vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommt. Darüber hinaus bietet das Kreditrisiko, das auch als Ausfallrisiko bezeichnet wird, eine Möglichkeit zur Messung des Verlustpotenzials, das sich aus der Zahlungsfähigkeit eines Kreditgebers ergibt. Das Kreditrisiko wird unter zusätzlicher Berücksichtigung des Länderrisikos auf Konzernebene gesteuert. Kreditrisiken entstehen aus Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, kurzfristigen Finanzanlagen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie den sonstigen Forderungen. Kundenrisiken werden systematisch im jeweiligen Tochterunternehmen erfasst, analysiert und gesteuert, wobei sowohl interne als auch externe Informationsquellen genutzt werden (siehe hierzu ergänzend Anhangangabe 1.8.3.3 "Wertminderungen"). Da das Geschäftsmodell von Northern Data einen ausgewählten Kundenstamm vorsieht, wird das Risiko und damit ein wesentlicher Forderungsausfall als gering eingeschätzt. Soweit Ausfallrisiken erkennbar sind, wird diesen durch aktives Forderungsmanagement und Bonitätsprüfungen im Rahmen des Onboardings neuer Kunden begegnet. Das Ausfallrisiko von Northern Data wird hauptsächlich durch die individuellen Merkmale der einzelnen Kunden beeinflusst. Das Risikomanagement hat in Zusammenarbeit mit dem Forderungsmanagement Maßnahmen umgesetzt, die dafür sorgen, dass Neukunden erst nach einer individuellen Bonitätsanalyse standardisierte oder im Wesentlichen individuelle Liefer- und Zahlungsbedingungen angeboten werden. Diese Analyse umfasst externe Ratings, sofern diese verfügbar sind, sowie Angaben von Kreditagenturen und Brancheninformationen. Insbesondere werden bei der Prognose des Risikos über die gesamte Laufzeit des finanziellen Vermögenswerts auch vertragliche und gesetzliche Kündigungsrechte berücksichtigt. Kreditrisiken werden anhand des allgemeinen Modells der erwarteten Kreditausfälle gemessen und gesteuert (auf Anhangangabe 1.8.3.3 "Wertminderung" wird verwiesen). Zum 31. Dezember 2023 und 2022 wurde durch die Konzernfinanzabteilung gemäß dem IFRS 9-Modell für erwartete Kreditausfälle eine Wertberichtigung für uneinbringliche Forderungen errechnet. Bei den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten handelt es sich um täglich oder kurzfristig fällige Forderungen gegenüber Banken mit Sitz in Deutschland, den USA und Kanada. Northern Data wählt grundsätzlich Banken einer hohen Bonität aus. Aufgrund des kurzfristigen Charakters der Forderungen gegenüber Banken einer hohen Bonität macht Northern Data von der Ausnahmeregelung für geringe Kreditrisiken Gebrauch. Vermögenswerte, die eine hohe Bonität aufweisen, werden immer der Stufe 1 zugeordnet. Das Ausfallrisiko ergibt sich hauptsächlich aus den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Northern Data begrenzt das Ausfallrisiko bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen durch die Festlegung eines maximalen Zahlungsziels von einem Monat. Northern Data verlangt keine Sicherheiten für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen. Dabei werden beim Risikomanagement der Gruppe auch die Faktoren berücksichtigt, die das Ausfallrisiko eines Kundenportfolios beeinflussen können. Hierzu gehört auch das Ausfallrisiko für die Branchen, Länder und Regionen, in denen die Kunden tätig sind. Zur Überwachung des Ausfallrisikos werden die Kunden nach ihrer Kreditwürdigkeit in Gruppen eingeteilt. Grundsätzlich wird aufgrund der geringen Anzahl von Kunden eine geografische Unterscheidung vorgenommen. Northern Data beobachtet die konjunkturellen Bedingungen in den USA, Kanada und Europa. Berücksichtigt werden auch die Branche, die Altersstruktur sowie das Auftreten und die Dauer von Zahlungsschwierigkeiten. Aufgrund der in der Regel kurzfristigen Laufzeiten der Forderungen und der finanziellen Vermögenswerte wird eine Risikobewertung über die gesamte Laufzeit der Forderungen vorgenommen. Sämtliche Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 8.614 (Vorjahr: TEUR 2.908) befinden sich in Stufe 2 des Modells der erwarteten Kreditausfälle. Im Geschäftsjahr 2023 wurden uneinbringliche Forderungen in Höhe von TEUR 847 (Vorjahr: TEUR 3.205) abgeschrieben. Die möglichen erwarteten Kreditverluste ergeben sich hauptsächlich aus dem Forderungsmanagement. Die Einhaltung der Zahlungsziele und überfällige Zahlungen werden überwacht. Über die Laufzeit erwartete Kreditverluste sind erwartete Kreditverluste, die aus allen möglichen Ausfallereignissen während der erwarteten Laufzeit des Finanzinstruments resultieren. Dabei ist ein erhebliches Maß an Urteilsvermögen hinsichtlich des Ausmaßes, in dem die erwarteten Kreditverluste durch Veränderungen der wirtschaftlichen Faktoren beeinflusst werden, erforderlich. Diese Bewertung erfolgt auf der Grundlage gewichteter Wahrscheinlichkeiten. Dazu werden Annahmen über zukünftige Entwicklungen und insbesondere konjunkturelle Faktoren berücksichtigt. Das maximale Kreditrisiko von Northern Data entspricht dem Buchwert der dem Kreditrisiko unterliegenden Vermögenswerte. Das maximale Ausfallrisiko wurde durch die Buchwerte der in der Bilanz angesetzten finanziellen Vermögenswerte wiedergegeben. Sicherheiten oder sonstige Kreditverbesserungen, welche das Ausfallrisiko aus finanziellen Vermögenswerten mindern würden, bestanden nicht. Bezüglich der Konzentrationsrisiken wird auf den Chancen-, Risiko- und Prognosebericht im Konzernlagebericht verwiesen. Marktrisiken Währungsrisiko Das Währungsrisiko (Wechselkursrisiko) betrifft mögliche Gewinne oder Verluste, die sich aus den Schwankungen zwischen verschiedenen Währungen ergeben. Die Gruppe ist Währungsrisiken ausgesetzt, die nur von untergeordneter Bedeutung sind. Umsatzerlöse werden hauptsächlich in US-Dollar erzielt. Wechselkursrisiken aus der Umrechnung von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten ausländischer Tochtergesellschaften in die Berichtswährung werden generell nicht abgesichert. Aufgrund des konzernweiten Cash-Managements lauten die konzerninternen Forderungen und Verbindlichkeiten auf Euro. Infolgedessen können sich aufgrund der Tochtergesellschaften von Northern Data, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, in der Gesamtergebnisrechnung Auswirkungen durch währungsbedingte Wechselkursschwankungen ergeben. Bezüglich der Konzentrationsrisiken wird auf den Chancen-, Risiko- und Prognosebericht im Konzernlagebericht verwiesen. Weitere Angaben zu den Währungsrisiken befinden sich im Kapitel "Finanzielle Risiken" und "Währungsrisiken" im Konzernlagebericht. Zinsänderungsrisiko Das Zinsänderungsrisiko bezeichnet die Möglichkeit eines Verlusts, der sich aus einer Zinsänderung ergeben könnte. Steigt der Zins, sinkt der Wert des Vermögens. Steigende Zinsen führen bei den variabel verzinsten Vermögenswerten zu steigenden Erträgen und bei den variabel verzinsten Verbindlichkeiten zu steigenden Aufwendungen. Bei sinkenden Zinssätzen entsteht die umgekehrte Wirkung auf das Jahresergebnis von Northern Data. Northern Data ist insbesondere dem Zinsrisiko in Bezug auf das im Jahr 2023 erhaltene Gesellschafterdarlehen (siehe Anhangangabe 5.3.1 "Verbundene Unternehmen") sowie dem Zinsrisiko aus einer Wandelanleihe (siehe Anhangangabe 4.6 "Eigenkapital") ausgesetzt. Eine Veränderung des Zinssatzes um 50 Basispunkte hätte eine Abweichung von +/- TEUR 450 im Zinsaufwand verursacht. Die Analyse basiert auf der Annahme, dass alle anderen Variablen, insbesondere die Wechselkurse, nicht verändert werden. Liquiditätsrisiko Als Liquiditätsrisiko gilt das Risiko, dass die Gruppe möglicherweise nicht in der Lage ist, ihre finanziellen Verbindlichkeiten vertragsgemäß durch die Lieferung von Zahlungsmitteln oder anderen finanziellen Vermögenswerten zu erfüllen. Das Ziel der Gruppe bei der Steuerung der Liquidität ist es, sicherzustellen, dass - soweit möglich - stets ausreichend liquide Mittel verfügbar sind, um unter normalen wie auch unter angespannten Bedingungen bei Fälligkeit den Zahlungsverpflichtungen nachkommen zu können, ohne untragbare Verluste zu erleiden oder die Reputation des Konzerns zu schädigen. Im Geschäftsjahr 2023 haben ausgewählte Transaktionen, insbesondere die Inanspruchnahme des Gesellschafterdarlehens (siehe Anhangangabe 5.3.1 "Verbundene Unternehmen"), zur Sicherung der Liquidität der Gruppe stattgefunden. Im Falle, dass Northern Data nicht genügend freien Cashflow erwirtschaftet, wäre die Gruppe zur Deckung ihres Finanzierungsbedarfs auf weitere Eigen- und/oder Fremdfinanzierung angewiesen. Sollte die Northern Data nicht in der Lage sein, eine ausreichende zusätzliche externe Finanzierung zu sichern, könnten dadurch wesentliche nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entstehen. Im Rahmen der Notierung der Aktien im Freiverkehr an der Börse München ist Northern Data auch der Bewertung durch den Kapitalmarkt ausgesetzt. Insofern kann Northern Data in ihrem Geschäftsmodell hinsichtlich der über die Kapitalmärkte zu erreichenden Finanzierung eingeschränkt sein. Um eine Zahlungsunfähigkeit oder einen nachhaltigen Imageschaden zu verhindern, ist das Geschäftsmodell von Northern Data darauf ausgerichtet, fortlaufend Mittelzuflüsse zu erzielen, die kontinuierlich anwachsen bzw. auflaufen oder als Basis für Wachstumsinvestitionen genutzt werden können. Das operative Liquiditätsmanagement wird auf der Ebene der Muttergesellschaft in Zusammenarbeit mit den Tochtergesellschaften weltweit gesteuert. Im Rahmen der wirtschaftlichen Möglichkeiten werden die Kryptowährungsbestände täglich liquidiert, um die Liquidität zu sichern und die erfolgreiche Entwicklung der geplanten Investitionen der Gruppe zu gewährleisten. Neben der jährlichen Finanzplanung erfolgt auf wöchentlicher Basis eine laufende Liquiditätsplanung, damit sichergestellt wird, dass die Northern Data Gruppe jederzeit über ausreichende Reserven an liquiden Mitteln verfügt. So konnten im Geschäftsjahr 2023 Schwankungen des Nettoumlaufvermögens aufgrund sinkender Kryptowährungskurse und steigender Strompreise ausgeglichen werden. Liquiditätsrisiken werden durch das operative Cash-Management von Northern Data zentral für den gesamten Konzern überwacht und gesteuert. Das Risiko eines etwaigen Liquiditätsengpasses wird durch eine periodische Liquiditätsplanung und monatliche Cashflow-Analysen überwacht. Außerdem erfolgt durch eine entsprechende Vertragsgestaltung eine Vorfinanzierung der Beschaffungsvorgänge über Anzahlungen der Kunden im Rahmen der operativen Geschäftstätigkeit. Zusammensetzung und Restlaufzeiten scrollen
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Kautionen sind Forderungen, die als Sicherheiten und gleichzeitig als Vorauszahlungen für den Energiebezug dienen. Durch eine höhere Energienachfrage sowie einen höheren Bedarf an Preisabsicherungsgeschäften für Energielieferungen können die zu stellenden Barsicherheiten steigen. Bezüglich der Konzentrationsrisiken wird auf den Chancen-, Risiko- und Prognosebericht im Lagebericht verwiesen. Für Angaben zu den Liquiditätsrisiken wird auf die Kapitel "Finanzielle Risiken" und "Liquiditätsrisiken" im Lagebericht verwiesen. Grundsätze und Ziele des Kapitalmanagements Das Hauptziel der Northern Data Gruppe im Hinblick auf das Kapitalmanagement ist die Sicherstellung einer soliden Kapital- und Liquiditätsbasis für die operative Geschäftstätigkeit und das nachhaltige Wachstum der Gruppe. In diesem Zusammenhang sollen auch das Vertrauen und die Renditeerwartungen der Aktionäre gewahrt und die Interessen der Stakeholder berücksichtigt werden. Als aufstrebende und wachsende Unternehmensgruppe überwacht Northern Data das Kapital anhand der Eigenkapitalquote und des Verhältnisses von EBITDA zum Eigenkapital (Eigenkapitalrendite). Eine extern festgelegte Zielgröße für das Verhältnis von Eigen- und Fremdkapital besteht nicht. Um die Wachstumsziele zu erreichen, bewertet die Gruppe ihren Kapital- und Liquiditätsbedarf, indem sie ihre Eigen- und Fremdkapitalpositionen verwaltet und potenzielle künftige Finanzierungsoptionen prüft, die mit den Geschäftsanforderungen in Einklang stehen. Darüber hinaus werden zur Steuerung des Betriebskapitals Beschaffungstransaktionen durch Vorauszahlungen von Kunden über entsprechende vertragliche Vereinbarungen vorfinanziert. 5.3 Geschäftsvorfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen Als nahestehende Unternehmen und Personen im Sinne von IAS 24 gelten natürliche Personen oder Unternehmen, die von Northern Data beeinflusst werden können, die einen Einfluss auf Northern Data ausüben können oder die unter dem Einfluss einer anderen, Northern Data nahestehenden Partei stehen. 5.3.1 Nahestehende Unternehmen Zum Bilanzstichtag und während des vergangenen Geschäftsjahres übte Tether Holdings Limited, Tortola, British Virgin Islands, ("Tether"), einen maßgeblichen Einfluss auf die Northern Data AG aus. Im Vorjahr konnte keine Partei einen beherrschenden Einfluss auf die Northern Data AG ausüben. Konzerninterne Transaktionen und Salden werden bei der Konsolidierung eliminiert und daher nicht ausgewiesen. Die zum Ende der Berichtsperiode offenen Salden sind unbesichert und werden durch Barzahlung oder Saldierung der Forderungen und Verbindlichkeiten ausgeglichen. Die Northern Data AG hatte im Jahr 2022 Transaktionen mit Apeiron Investment Group Limited im Zusammenhang mit Investorenvorstellungen, Investorenkonferenzen, Werbemaßnahmen und Teilnahmegebühren in Höhe von TEUR 840. Die Unternehmen Bitfield und Decentric wurden im dritten Quartal 2021 durch die Northern Data AG übernommen. Im Zuge des Erwerbs der Decentric Europe B.V. (siehe Anhangangabe 2 "Unternehmenszusammenschlüsse") wurde seitens Block.one ein Gesellschafterdarlehen in Höhe von USD 130 Mio. bereitgestellt, welches bis zum dritten Quartal 2022 von Northern Data zurückgeführt wurde. Für Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen bestehen keine Garantien. Es erfolgten keine Wertberichtigungen auf Forderungen gegenüber nahestehenden Unternehmen. Die Tether Holdings Limited, Tortola, British Virgin Islands ("Tether"), hält 100 Prozent der Gesellschaftsanteile der Zettahash Inc., Tortola, British Virgin Islands ("Zettahash"). Zettahash hat infolge einer am 6. Juli 2023 im Handelsregister eingetragenen Barkapitalerhöhung der Gesellschaft aus dem Genehmigten Kapital 2023 / I unter vereinfachtem Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre 2.619.706 Aktien der Gesellschaft erworben. Im Anschluss hat Tether der Gesellschaft mitgeteilt, dass sie damit die Beteiligungsschwelle von 20 Prozent an der Gesellschaft überschritten hat (20,43 Prozent). Infolge der Ausgabe von Aktien der Gesellschaft aus dem Bedingten Kapital 2023 / I nach Wandlung von Wandelschuldverschreibungen durch Dritte sank die mittelbare Beteiligung von Tether an der Gesellschaft nach Kenntnis der Gesellschaft am 24. Oktober 2023 zunächst auf 19,84 Prozent und am 25. Oktober 2023 weiter auf 18,58 Prozent und damit wieder unter die Beteiligungsschwelle von 20 Prozent. Im Rahmen der am 22. Dezember 2023 im Handelsregister eingetragenen Erhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft auf EUR 42.177.231 unter Ausnutzung des Genehmigten Kapitals 2023 / I hat Zettahash gegen Einbringung einer Beteiligung an ihrer Tochtergesellschaft Damoon und eines Teils einer ihr gegen Damoon zustehenden Darlehensforderung weitere 10.478.826 Aktien der Gesellschaft erworben. Am 31. Dezember 2023 war Tether nach Kenntnis der Gesellschaft somit mit rund 38,81 Prozent indirekt am Grundkapital der Gesellschaft beteiligt. Tether hat der Gesellschaft daher im Januar 2024 auch mitgeteilt, indirekt mit mehr als 25 Prozent am Grundkapital der Gesellschaft beteiligt zu sein. Zettahash hat weitere 6.556.949 Aktien im Rahmen der am 3. Januar 2024 im Handelsregister eingetragenen Erhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft auf EUR 48.734.180 aus dem Genehmigtem Kapital 2023 / II gegen Einbringung weiterer Gesellschaftsanteile an Damoon und eines weiteren Teils der ihr gegen Damoon zustehenden Darlehensforderung erworben. Dadurch erhöhte sich die indirekte Beteiligung von Tether an der Gesellschaft nach deren Kenntnis auf 47,04 Prozent. Durch Wandlung von Wandelschuldverschreibungen in Höhe von EUR 87.402.000 hat Zettahash am 2. Februar 2024 weitere 4.763.051 Aktien der Gesellschaft erworben. Im November 2023 schloss Northern Data mit Zettahash einen Vertrag über ein Gesellschafterdarlehen ab. Zettahash gewährt hiermit eine Kreditfazilität in Höhe von EUR 575.000.000, zu Marktkonditionen, mit einem Zinssatz, der dem EURIBOR plus 300 Basispunkte entspricht. Zum 31. Dezember 2023 wurden vom gesamten Gesellschafterdarlehen EUR 175.400.000 von Northern Data in Anspruch genommen. 5.3.2 Nahestehende Personen Als nahestehende Personen gelten die Personen, die einen maßgeblichen Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik von Northern Data ausüben, einschließlich ihrer nahen Familienangehörigen. Dazu zählen die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder von Northern Data. 5.3.2.1 Vorstand Während des vergangenen Geschäftsjahres gehörten dem Vorstand von Northern Data folgende Personen an: scrollen
Die Mitglieder des Vorstands nahmen folgende konzerninterne Mandate wahr: scrollen
Die Gesamtbezüge des Vorstands stellen sich wie folgt dar: scrollen
Zusätzliche Angaben zu den aktienbasierten Vergütungsprogrammen im Rahmen der Vorstandsvergütung: scrollen
Die durchschnittliche verbleibende Wartefrist hat sich durch die Neufestsetzung des Ausübungspreises der Aktien erhöht. 5.3.2.2 Aufsichtsrat scrollen
Für die Vergütung des Aufsichtsrats erhält der Vorsitzende eine feste jährliche Vergütung in Höhe von 120 TEUR (Vorjahr: 120 TEUR), der Stellvertreter eine feste jährliche Vergütung in Höhe von TEUR 90 (Vorjahr: TEUR 90) und die ordentlichen Mitglieder eine feste jährliche Vergütung in Höhe von TEUR 60 (Vorjahr TEUR 60) sowie den Ersatz ihrer Auslagen. Die Gesamtvergütung für das Geschäftsjahr belief sich auf TEUR 270 TEUR (Vorjahr: TEUR 270). 5.3.3 Directors' Dealings Nach Art.19 Abs.1 der Marktmissbrauchsverordnung (Verordnung (EU) Nr.596/2014) haben die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder sowie bestimmte Angehörige alle Verkäufe und Käufe von Aktien von Northern Data und anderen darauf bezogenen Rechten unverzüglich anzugeben, sofern eine Wertgrenze von EUR 20.000 innerhalb eines Kalenderjahres überschritten wird. Nachstehende Tabelle zeigt eine Auflistung der veröffentlichten Transaktionen im Geschäftsjahr 2023: scrollen
Nachstehende Tabelle zeigt eine Auflistung der veröffentlichten Transaktionen im Geschäftsjahr 2022: scrollen
5.4 Anteilsbasierte Vergütungen 5.4.1 Beschreibung der anteilsbasierten Vergütungsvereinbarung Der Vorstand der Northern Data AG hat am 30. Dezember 2019 (Änderungen zum 1. Oktober 2020) mit Zustimmung der Hauptversammlung das Aktienoptionsprogramm 2020 ("AOP 2020") beschlossen. Am 28. April 2021 wurde das Aktienoptionsprogramm 2021 ("AOP 2021") aufgelegt. Darüber hinaus wurde am 20. Dezember 2021 das Aktienoptionsprogramm 2021/II ("AOP 2021/II") genehmigt. Am 28. April 2021 wurde das Aktienoptionsprogramm 2023 ("AOP 2023") aufgelegt. Darüber hinaus wurde am 20. Dezember 2021 das Aktienoptionsprogramm 2021/II ("AOP 2021/II") genehmigt. Diese Aktienoptionspläne werden durch Eigenkapitalinstrumente erfüllt. Der damit verbundene Aufwand wird unter Personalaufwand ausgewiesen, wobei die Verbindlichkeit die Kapitalrücklage erhöht. Im Rahmen der Aktienoptionsprogramme sind die Mitglieder des Vorstands und die Arbeitnehmer der Gesellschaft sowie die Mitglieder der Geschäftsführungsorgane und die Arbeitnehmer der verbundenen Unternehmen berechtigt, Aktien der Northern Data AG zu erwerben. Dabei haben die Inhaber ausübbarer Optionen das Recht, unter bestimmten Voraussetzungen Aktien zum Basispreis (entspricht dem ungewichteten, arithmetischen Mittelwert der in der Schlussauktion im XETRA ® -Handel oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem bzw. Nachfolgekurs festgestellten Kurse während der letzten zehn Börsenhandelstage vor dem Tag der Gewährung der Option) zu erwerben. Alle Optionen sind durch physische Lieferung der Aktien zu erfüllen. Die Gesellschaft ist jedoch nach ihrem freien Ermessen berechtigt, die Erfüllung durch einen zu gewährenden Barausgleich vorzunehmen. Der zu gewährende Barausgleich berechnet sich dabei aus der Differenz zwischen dem Basispreis und dem ungewichteten, arithmetischen Mittelwert der in der Schlussauktion im XETRA ® -Handel oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem bzw. Nachfolgekurs festgestellten Kurse der Aktien der Northern Data AG während der letzten zehn Börsenhandelstage vor Ausübung der Option. In den Geschäftsjahren 2020 bis 2022 wurden insgesamt 2.383.948 Aktienoptionen an die Mitglieder des Vorstands und Mitarbeiter der Gesellschaft sowie Mitglieder der Geschäftsführungsorgane und Mitarbeiter verbundener Unternehmen ausgegeben. Die Optionen können mit Ausnahme der inzwischen verfallenen Optionen erstmals nach Ablauf einer Haltefrist von vier Jahren ab dem jeweiligen Ausgabetag ausgeübt werden. Ferner sehen die Ausübungsbedingungen vor, dass die Optionsinhaber die Optionen nur dann ausüben können, wenn sie grundsätzlich über drei Jahre im Unternehmen verbleiben (Vesting Period) und die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (compound annual growth rate (CAGR)) der Umsatzerlöse des Konzerns im Referenzzeitraum mindestens 25 Prozent beträgt. 5.4.2 Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte Die beizulegenden Zeitwerte des AOP 2020, des AOP 2021, des AOP 2021/II und AOP 2023 wurden anhand der Black-Scholes-Formel ermittelt. Dienst- und marktunabhängige Leistungsbedingungen, die mit den Geschäftsvorfällen verbunden sind, wurden bei der Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes nicht berücksichtigt. Zu den Parametern, die bei der Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte am Tag der Gewährung des AOP 2020 verwendet wurden, gehören insbesondere: scrollen
Zu den Parametern, die bei der Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte am Tag der Gewährung des AOP 2021 verwendet wurden, gehören insbesondere: scrollen
Zu den Parametern, die bei der Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts zum Zeitpunkt der Gewährung des AOP 2021/II verwendet werden, gehören insbesondere: scrollen
Zu den Parametern, die bei der Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte am Tag der Gewährung des AOP 2023 verwendet wurden, gehören insbesondere: scrollen
Die erwartete Laufzeit der Instrumente basiert jeweils auf dem allgemeinen Verhalten der Optionsinhaber. Die erstmalige Möglichkeit zur Ausübung der Optionen besteht vier Jahre nach Gewährung. Der Optionsinhaber hat im Anschluss das Recht, die Optionen über einen Zeitraum von fünf Jahren auszuüben. Im Rahmen der Bewertung der Optionen wird davon ausgegangen, dass die Optionsinhaber das Recht zum Bezug der Aktien unmittelbar nach vier Jahren ausüben werden. Im Dezember 2023 wurde der Basispreis angepasst, um sicherzustellen, dass die Mitarbeiter weiterhin einen Anreiz haben, die Option zu nutzen. Nur die Aktienoptionen im Rahmen des AOP 2020, des AOP 2021 und des AOP 2021/II waren davon betroffen und wurden zum neuen Basispreis angeboten. Bei der Bestimmung und Berechnung des beizulegenden Zeitwerts der Änderung wurden der Marktpreis, der Zinssatz und die Volatilität am Stichtag berücksichtigt. Der infolge der Änderung gewährte zusätzliche beizulegende Zeitwert beläuft sich auf TEUR 11.177 und wird anteilig über den verbleibenden Erdienungszeitraum der verschiedenen AOPs erfasst. 5.4.3 Überleitung der ausstehenden Aktienoptionen Die Anzahl der Aktienoptionen im Rahmen des AOP 2020, des AOP 2021, des AOP 2021, des AOP 2021/II und des AOP 2023 hat sich wie folgt entwickelt: scrollen
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Die zum 31. Dezember 2023 ausstehenden Optionen hatten einen Ausübungspreis in der Spanne von EUR 14,12 bis EUR 23,56 (Vorjahr: EUR 23,72 bis EUR 110,50) und eine gewichtete durchschnittliche Vertragslaufzeit von 4,18 Jahren (Vorjahr: 4,12 Jahre). 5.4.4 Erfolgswirksam erfasste Aufwendungen Im Zusammenhang mit der anteilsbasierten Vergütungsvereinbarung wurde im Geschäftsjahr 2023 ein Aufwand in Höhe von TEUR 15.972 (Vorjahr: TEUR 16.840) im Personalaufwand erfasst. 5.5 Leistungen an Arbeitnehmer In der Gruppe bestehen betriebliche Altersversorgungspläne in Form von beitragsorientierten Plänen. Beitragsorientierte Versorgungspläne liegen als Alters-, Invaliditäts- und Hinterbliebenenleistungen vor, deren Höhe sich nach der Dienstzugehörigkeit und dem Gehalt richtet. Die im Inland abzuführenden Arbeitgeberbeiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung sind als solche beitragsorientierten Pläne zu sehen. Die Zahlungen an beitragsorientierte Pensionspläne betreffen in der Gruppe überwiegend Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung in Deutschland. In der Berichtsperiode betrug der Aufwand im Zusammenhang mit den beitragsorientierten Pensionsplänen TEUR 1.254 (Vorjahr: TEUR 1.482). 5.6 Segmentberichterstattung Gemäß IFRS 8 ist auf der Grundlage der unternehmensinternen Steuerung und Berichterstattung eine Abgrenzung von operativen Segmenten vorzunehmen. Die Organisations- und Berichtsstruktur der Northern Data Gruppe orientiert sich an einer Steuerung nach Geschäftsbereichen. Auf der Grundlage des von ihm eingerichteten Berichtswesens beurteilt der Vorstand als Hauptentscheidungsträger den Erfolg der verschiedenen Segmente und die Zuteilung der Ressourcen. Die Segmentierung stellt sich wie folgt dar: 5.6.1 Peak Mining Der Geschäftsbereich "Peak Mining" umfasst hauptsächlich Bitcoin-Mining auf eigene Rechnung. Der Geschäftsbereich erwirbt und betreibt Bitcoin-Mining-Hardware und Mining-Rechenzentren zur Erzeugung von Hashpower. 5.6.2 Taiga Cloud Der Geschäftsbereich "Taiga Cloud" umfasst die Bereitstellung von GPU-Rechenleistung für Kunden. 5.6.3 Ardent Data Centers Der Geschäftsbereich "Ardent Data Centers" ist als Colocation-Dienstleister tätig und verwaltet die Rechenzentren der Gruppe, einschließlich deren Erwerb oder Planung, Bau oder Umbau und Betrieb. Die Bilanzierungsgrundsätze der Segmente sind grundsätzlich dieselben, die für die externe Rechnungslegung angewandt werden. Für weitere Angaben wird auf den Anhang 1.8 "Grundsätze der Bilanzierung und Bewertung" verwiesen. Wichtigste finanzielle Ziel- und Steuerungsgrößen für die Northern Data Gruppe sind die Umsatzerlöse sowie das EBITDA. Geschäfte zwischen den Segmenten finden in einem unwesentlichen Umfang statt. Informationen bezüglich der Ergebnisse jedes berichtspflichtigen Segments sind nachstehend aufgeführt: scrollen
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Die eliminierten Umsätze der Segmente, die mit anderen, ebenfalls konsolidierten Segmenten erzielt wurden, sind in der Überleitungsspalte zu den Umsatzerlösen erkennbar. Aufgrund der geänderten Aufteilung der berichtspflichtigen Segmente im aktuellen Geschäftsjahr sind die Vergleichszahlen für das Vorjahr nachstehend in die neue Berichtsstruktur überführt: scrollen
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Die Beträge in der Überleitungsspalte zum Konzern-EBIT betreffen die Effekte aus erfolgswirksamen Konsolidierungsvorgängen, in denen sich die Erträge und Aufwendungen unter zwei Partnern nicht in derselben Höhe oder derselben Periode gegenüberstehen. Im Folgenden werden die Angaben gemäß IFRS 8.31 ff. auf Unternehmensebene gemacht. Die Außenumsätze der Northern Data Gruppe gliedern sich nach geografischen Regionen (Standort der einbezogenen Unternehmen) wie folgt: scrollen
Die Buchwerte der langfristigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen: scrollen
Für die Darstellung der Informationen über geografische Regionen werden die Umsätze wie auch die langfristigen Vermögenswerte entsprechend dem Sitz der jeweiligen Gesellschaft von Northern Data angegeben. Die langfristigen Vermögenswerte je Region ergeben sich aus den langfristigen Vermögenswerten abzüglich aktiver latenter Steuern, Anteilen an anderen Unternehmen sowie sonstiger finanzieller Vermögenswerte. Aufgrund des konzerninternem Leistungsaustausches werden die Umsatzerlöse teils abweichend von dem geografischen Standort der langfristigen Vermögenswerte gelegt. 5.7 Sonstige finanzielle Verpflichtungen Zum Stichtag bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen in Höhe von TEUR 101.295 (Vorjahr: TEUR 308). In den finanziellen Verpflichtungen des Jahres 2023 sind Miet- und Leasingverträge mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr in Höhe von TEUR 3.817 (Vorjahr: TEUR 139) und eine Restlaufzeit von einem bis fünf Jahren in Höhe von TEUR 16.299 (Vorjahr: TEUR 169) enthalten. Letztere bestehen hauptsächlich aus Verpflichtungen aus einem im Jahr 2023 unterzeichneten und im Jahr 2024 beginnenden Leasingvertrag (TEUR 15.632). Für das Jahr 2023 enthalten die sonstigen finanziellen Verpflichtungen vertragliche Verpflichtungen für den Erwerb von Sachanlagen (TEUR 81.179). Im Jahr 2022 umfassten die sonstigen finanziellen Verpflichtungen geringwertige und kurzfristige Miet- und Leasingverträge mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr und von einem bis fünf Jahren. Für Angaben zu finanziellen Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverhältnissen wird zudem auf die Erläuterung 4.8 "Finanzverbindlichkeiten" verwiesen. 5.8 Sonstige Sachverhalte BaFin-Ermittlung Die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main prüfte eine Verdachtsanzeige der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) vom 10. Februar 2021 wegen angeblicher Marktmanipulation. Nach Prüfung der Anzeige und Stellungnahme des Unternehmens hat die Staatsanwaltschaft am 26. November 2021 die Vorermittlungen mangels Anfangsverdachts des strafbaren Verhaltens eingestellt. Mit Schreiben vom 26. November 2021 hat die BaFin eine weitere Stellungnahme abgegeben, in der sie erneut zu ihrem Vorwurf vorgetragen hat und ausführte, "Hinweise auf weitere Marktmanipulationen" zu erkennen. Die Staatsanwaltschaft hat diese neuerliche Eingabe wiederum geprüft, ohne dass sie bislang einen Anfangsverdacht bejaht hat. Es liegt im Ermessen der Staatsanwaltschaft, ob Ermittlungen aufgenommen werden oder ob die Anzeige auch zurückgenommen wird. Die Geschäftsführung ist der Überzeugung, dass sich aus den genannten Sachverhalten kein Anfangsverdacht des strafbaren Verhaltens und im Übrigen keine hinreichende Wahrscheinlichkeit einer Sanktionsverhängung ergibt. Dementsprechend wurde zum 31. Dezember 2023 sowie zum 31. Dezember 2021 keine Rückstellung in Bezug auf diese Sachverhalte gebildet. Das Vorermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft wurde am 7. Juni 2023 offiziell eingestellt. Riot/Whinstone-Kaufpreisanpassung Im Jahr 2021 hat Northern Data den Whinstone-Standort an Riot Blockchain verkauft. Im Zusammenhang mit der Erstellung der Closing Accounts waren sich die Parteien über die korrekte Umsetzung der Kaufpreisanpassung uneinig. Infolgedessen reichte Riot eine Klage gegen Northern Data ein. Northern Data und Riot haben eine Vereinbarung über einen Vergleich getroffen, in welcher sie gemeinsam ihren ursprünglichen Rechtsstreit vor dem staatlichen Gericht in Delaware eingestellt haben. Die Parteien einigten sich darauf, dass die streitigen Punkte hinsichtlich der Kaufpreisanpassung von einem Bilanzierungsexperten gelöst werden sollten, wie auch im Unternehmenskaufvertrag bereits vorgesehen. Am 9. Juni 2023 hat ein unabhängiger Bilanzierungsexperte eine gutachterliche Stellungnahme bezüglich der Kaufpreisanpassung zugunsten von Riot abgegeben, wonach Riot ein Großteil der Treuhandgelder zustehe, die von Riot zum Zeitpunkt des ursprünglichen Verkaufs von Whinstone bereits gezahlt wurden. Dies bedeutet, dass keine zusätzlichen Zahlungsmittelabflüsse von Northern Data nach dem Urteil erfolgt sind. Northern Data hat daraufhin einen weiteren Rechtsstreit in Delaware eingeleitet (Antrag auf Erlass einer Anordnung zur Aufhebung bestimmter Feststellungen des unabhängigen Bilanzierungsexperten), da nach Ansicht von Northern Data die Stellungnahme des unabhängigen Bilanzierungsexperten zur Kaufpreisanpassung fehlerhaft war. Die mündlichen Verhandlungen über Riots Antrag auf Klageabweisung fanden im Februar 2024 statt, eine Entscheidung darüber steht aus. 5.9 Honorare und Dienstleistungen des Abschlussprüfers Gemäß § 315e Abs. 1 HGB i. V. m. § 314 Abs. 1 Nr. 9 HGB B sind die Honorare und Dienstleistungen für den Konzernabschlussprüfer wie folgt anzugeben: scrollen
Liebhart & Kollegen Wirtschaftsprüfer Steuerberater in Verbindung mit Harris & Trotter LLP wurden als Abschlussprüfer für die Abschlussprüfung 2023 bestellt. Die oben genannten Honorare spiegeln die von beiden Parteien erbrachten Prüfungsleistungen für die Prüfung des Konzernabschlusses der Gruppe, des Jahresabschlusses der Gesellschaft und ihrer Tochtergesellschaften wider. 5.10 Aufstellung des Anteilsbesitzes der Northern Data AG nach § 313 Abs. 2 Nr. 1 bis 4 HGB scrollen
** Keine Daten, da Unternehmen in Gründung.
5.11 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Durch Wandlung von Wandelschuldverschreibungen in Höhe von EUR 87.402.000 hat Zettahash am 2. Februar 2024 weitere 4.763.051 Aktien der Gesellschaft erworben. Somit ist Tether, deren beherrschender Gesellschafter Giancarlo Devasini ist, nach Kenntnis der Gesellschaft indirekt zu mehr als 50 Prozent (51,75 Prozent) am Grundkapital der Gesellschaft beteiligt. Tether hat der Gesellschaft daher im Februar 2024 auch mitgeteilt, mit mehr als 50 Prozent am Grundkapital der Gesellschaft beteiligt zu sein. Weitere Informationen zu der Beziehung zu Tether sind in Anhangangabe 5.3 "Geschäftsvorfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen". Im Rahmen eines vorgegebenen Kaufplans erwarb Aroosh Thillainathan über sein Family Office ART Beteiligungs Management GmbH vom 8. Januar 2024 bis zum 19. März 2024 1.062.490 Aktien zu einem Gesamtkaufpreis von EUR 29.999.992,71. Dadurch erhöhte sich der Anteil von Herrn Thillainathan an der Northern Data Gruppe auf 3.615.458 Aktien, was derzeit etwa 7,15 Prozent des Grundkapitals entspricht. Am 1. März 2024 schloss der Geschäftsbereich Peak Mining der Northern Data Gruppe eine neue Partnerschaft mit der Penguin Infrastructure Holding für 28-MW-Mining, das zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben wird. Der Standort in Paraguay wird mit 2.860 flüssigkeitsgekühlten WhatsMinern der M63-Serie von MicroBT ausgestattet sein. Am 8. April 2024 erwarb die Konzerngesellschaft Northern Data US Mining Holdco, LLC ("Peak Mining") 100 Prozent der Anteile an 1242 McKinzie LLC, einem 300-MW-Mining-Rechenzentrum in Corpus Christi, Texas, USA, für einen Gesamtkaufpreis von TUSD 16.500. Da die Definition eines Geschäftsbetriebs nicht erfüllt ist, wird der Erwerb von 1242 McKinzie LLC nicht als Unternehmenszusammenschluss im Sinne von IFRS 3 betrachtet. Die Bauarbeiten sind derzeit im Gange, wobei die Arbeiten mit langer Vorlaufzeit gesichert sind und die Inbetriebnahme für Anfang 2025 geplant ist. Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 6. Mai 2024 ist der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 5. Mai 2029 gegen Bar- und/oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals um bis zu insgesamt EUR 26.748.615 zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2024 / I), wobei das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden kann. Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 6. Mai 2024 ist das Grundkapital um EUR 21.398.000 bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2024 / I). Der Beschluss der Hauptversammlung vom 7. September 2023 über das Genehmigte Kapital 2023 / II sowie das Bedingte Kapital 2023 / I wurde damit aufgehoben. Am 22. Mai 2024 gab der Geschäftsbereich Taiga Cloud der Northern Data Gruppe seine Partnerschaft mit VAST Data bekannt, um KI-Cloud-Dienstleistungen in Europa anzubieten, die mit 100 Prozent kohlenstofffreier Energie betrieben werden. Taiga Cloud bietet Zugang zu über 200.000 NVIDIA GPUs. Am 1. Juli 2024 erteilte die Northern Data Gruppe im Rahmen einer neu gegründeten Partnerschaft mit Supermicro, einem weltweit führenden Anbieter von anwendungsoptimierten IT-Gesamtlösungen, eine verbindliche Bestellung über 2000 NVIDIA H200-Grafikprozessoren im Wert von rund TUSD 77.000 (rund TEUR 71.213). Die Lieferung und Bereitstellung dieser Hardware ist für Q4 2024 geplant. 5.12 Tag der Freigabe der Veröffentlichung Der Konzernabschluss wurde am 10. Juli 2024 durch den Vorstand zur Veröffentlichung freigegeben und an den Aufsichtsrat weitergeleitet. Der Aufsichtsrat billigte den Konzernabschluss noch am selben Tag. 5.13 Versicherung der gesetzlichen Vertreter Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
Frankfurt am Main, 10. Juli 2024 Bestätigungsvermerk des unabhängigen AbschlussprüfersPrüfungsurteile Ich habe den Konzernabschluss der Northern Data AG, Frankfurt am Main, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus habe ich den Konzernlagebericht der Northern Data AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 geprüft. Die im Abschnitt "Sonstige Informationen" meines Bestätigungsvermerks genannten Bestandteile des Konzernlageberichts habe ich in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nichtinhaltlich geprüft. Nach meiner Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse scrollen
Gemäß § 322 Absatz 3 Satz 1 HGB erkläre ich, dass meine Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat. Grundlage für die Prüfungsurteile Ich habe meine Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Meine Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" meines Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Ich bin von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und habe meine sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Ich bin der Auffassung, dass die von mir erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für meine Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen. Sonstige Informationen Die gesetzlichen Vertreter bzw. der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die folgenden inhaltlich nicht geprüften Bestandteile des Konzernlageberichts: scrollen
Die sonstigen Informationen umfassen zudem den Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023. Meine Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend gebe ich weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab. Im Zusammenhang mit meiner Konzernabschlussprüfung habe ich die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen scrollen
Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Absatz 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu. Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können. Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts Meine Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der meine Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen. Während der Prüfung übe ich pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahre eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus scrollen
Hinweis auf einen sonstigen Sachverhalt Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 und der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 wurde von einem anderen Abschlussprüfer geprüft. Dem Konzernabschluss und dem Konzernlagebericht für das Vorjahr wurde mit Datum vom 21. März 2024 ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk erteilt. Ich erörtere mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die ich während meiner Prüfung feststelle.
Stuttgart, 10. Juli 2024 Jürgen M. Liebhart, Wirtschaftsprüfer |
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