ÖKOWORLD AG

Hilden

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

KONZERNGESCHÄFTSBERICHT 2022

der ÖKOWORLD AG

INHALT

VORWORT DES VORSTANDES

KONZERNLAGEBERICHT

KONZERNABSCHLUSS DER ÖKOWORLD AG

Konzernbilanz

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Konzernanhang

Anlage zum Konzernanhang - Anlagenspiegel

Konzernkapitalflussrechnung

Konzerneigenkapitalspiegel

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES ABSCHLUSSPRÜFERS

BERICHT DES AUFSICHTSRATES

VORWORT DES VORSTANDES

SEHR GEEHRTE AKTIONÄRINNEN, SEHR GEEHRTE AKTIONÄRE,

Die ÖKOWORLD AG steht seit jeher für Frieden. Wir sind Pazifistinnen und Pazifisten aus Überzeugung und schließen daher jegliches Kriegsgerät und Waffen zu 100% aus den Anlageuniversen der ÖKOWORLD-Fondspalette aus.

Wir hoffen, das Jahr 2022 war für unsere Miteigentümerinnen und Miteigentümer ein gesundes und zufriedenstellendes Jahr, friedlich war es keinesfalls. Die Betonung auf "friedlich" und der Begriff "Frieden" haben in Europa seit dem Angriffskrieg auf die Ukraine wieder eine besondere Bedeutung und einen intensiveren Beigeschmack bekommen. Auch wenn viele von uns den Krieg ausblenden bzw. dieser Krieg in Europa für viele bereits Alltag geworden ist. Was viele Menschen stark beschäftigt ist, dass, nachdem die EU Atomkraft und Gasförderung als nachhaltig deklariert hat, die Waffenindustrie nun auch danach strebt, die Absolution und das Etikett "nachhaltig" auf Panzer und Raketen kleben zu können.

Der Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSV) vertritt die gebündelten Interessen der deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie. Der BDSV fordert bereits, dass eine soziale Taxonomie seine Mitglieder als nachhaltig einstufen müsse. Schließlich würden die Produkte für Frieden und Sicherheit stehen. Als ÖKOWORLD empfinden wir diesen Gedanken als irritierend und seltsam, dass Sozial-Anleihen Waffenfabriken finanzieren sollen.

Es geht doch nur um das begehrte Nachhaltigkeits-Logo. Klar ist, dass man nie wissen kann, wo die produzierten Waffen eingesetzt werden - für die Verteidigung oder für den Angriff. Für ÖKOWORLD ist nicht "kriegsentscheidend", wie die EU-Taxonomie Rüstungsgüter behandelt. Denn in die haben wir bereits den letzten Glauben dadurch verloren, dass Atomkraft als nachhaltig deklariert wurde. Die EU-Taxonomie definiert für uns ganz klar nicht, was grün und was nachhaltig ist. Aber was Rüstungsgüter anbetrifft: Waffen sind nicht nachhaltig. Und es spielt dabei keine Rolle, ob es menschenverachtende, sogenannten geächtete Waffen sind wie bspw. Tretminen und Streubomben oder konventionelle Waffen.

Was auch noch ein rotes Tuch ist, welches viele von uns beschäftigt und nachdenklich macht: Staats- und Regierungschefs aus aller Welt waren im November vergangenen Jahres auf der Weltklimakonferenz in Sharm El Sheikh zusammengetroffen, um die drängenden Klimaschutzfragen vor dem Hintergrund der globalen Energiekrise zu diskutieren. Die deutsche Botschaft hatte sich im November 2022 bei den ägyptischen Behörden wegen mutmaßlicher Beschattung durch örtliche Sicherheitsbehörden bei der Weltklimakonferenz, die im November 2022 stattgefunden hat, beschwert. Ägyptische Sicherheitsleute hätten Veranstaltungen am deutschen Pavillon beobachtet und gefilmt, hieß es. Aus Delegationskreisen war zu hören, dass dies zum Anlass genommen worden sei, "die deutsche Delegation noch einmal umfassend für potenzielle Sicherheitsrisiken zu sensibilisieren, die während der Dauer der Weltklimakonferenz auftreten könnten". Das "Wirken einer Diktatur" ist also auch in diesem Kontext erkennbar. Das erinnert an George Orwell und "1984". George Orwells Roman "1984" wurde 1949 veröffentlicht und erzählt die Geschichte einer Dystopie. Es geht in Orwells Werk um totale Überwachung, staatliche Kontrolle und gescheiterten Widerstand. Hossam Bahgat, Gründer der ägyptischen Menschenrechtsorganisation EIPR, äußerte sogar, dass es ganz offensichtlich sei, dass die ägyptischen Behörden die Aktivitäten rund um Menschenrechte beobachteten. "Der einzige Grund, warum sie bisher keine körperliche Gewalt angewandt haben, ist die Tatsache, dass wir in einem von den UN kontrollierten Bereich sind", sagte Bahgat. Menschenrechtler haben Sorge, dass die Unterdrückung kritischer Stimmen im Land nach Ende der Klimakonferenz in einer Woche noch zunehmen könnte. Zur Konferenz waren rund 45.000 Teilnehmer aus knapp 200 Ländern gekommen, darunter mehr als 3000 Journalisten und Medienschaffende.

Der Kern der Konferenz war theoretisch klar, praktisch in Sachen Zielerreichung sicher ein Mysterium: Die Klimakonferenz sollte vor allem Transparenz schaffen und Mahnmale setzen. Denn sie legt in aller Regelmäßigkeit offen, dass viele Staaten zwar schon nachhaltiger wirtschaften, aber insgesamt längst nicht genug aktiv sind beim Klimaschutz. Deshalb bleibt aus Sicht aller Expertinnen und Experten das 2015 gemeinsam gesteckte Ziel in weiter Ferne, die Erderhitzung möglichst auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Denn bereits heute sind wir bei 1,1 Grad. Ein Unterschreiten der 1,5-Grad-Marke senkt das Risiko, "Kippelemente" im Klimasystem und unkontrollierbare Kettenreaktionen auszulösen. Expertinnen und Experten befürchten allerdings, dass wir bei 2,4 Grad, Tendenz steigend, landen werden. Vielleicht sollte der Weltklimagipfel besser umbenannt werden in Weltwirtschaftsgipfel. Wenn die Ökonomie sich nicht an der Ökologie als Benchmark orientiert, geht die Welt den Bach herunter, und der Bach wird zum reißenden Fluss.

Dieser Weltklimagipfel hat enttäuscht, das liegt auf der Hand. Aber dies darf nicht dazu führen, dass wir alle nun den Kopf in den Sand stecken und denken, es ist so oder so spät, also schalten wir auf Autopilot und machen einfach mit Scheuklappen ausgestattet weiter wie gehabt. Ganz im Gegenteil. Wir sollten nach diesem missglückten Klimagipfel unsere Gedanken und Handlungsweisen weiter fassen und noch mehr umlenken. Umlenken zum Beispiel auf die KLIMARENTE. Es ist schon ein paar Jahre her. Damals, im Jahr 1992, haben wir die erste Rentenversicherung erdacht und umgesetzt, die sich innerhalb der Anlageziele mit ethischen, ökologischen und sozialen Aspekten auseinandergesetzt hat. Unsere Kundinnen und Kunden sind mit dieser Rentenversicherung gut gefahren. Diese hat eine zusätzliche monatliche Rente oder Kapitalausschüttung erbracht oder aber wird diese erbringen.

Natürlich hat sich die Welt und unsere ÖKOWORLD, gegründet als verSIKO, in den letzten 30 Jahren stark verändert und weiterentwickelt. Die Notwendigkeit einer privaten Altersvorsorge für eine zusätzliche Rente ist nochmals drastisch gestiegen, der Blick auf die Inflation und Altersarmut untermauert diese Feststellung in aller Deutlichkeit. Dazu passt, dass wir Ihnen in diesem Jahr eine Rentenversicherung noch facettenreicher, flexibler und grüner anbieten können. Unsere neue Fondsrente, die KLIMARENTE, die in alle fünf ÖKOWORLD-Fonds, die alle Artikel 9 Fonds sind, investiert, haben wir mit einem starken und verlässlichen Partner, dem Versicherungsverein LV1871, entwickelt und umgesetzt. In diesem Sinne den Kopf hoch auch in stark herausfordernden Zeiten wie diesen. Auch der Abschluss einer KLIMARENTE kann ein politisches Statement für eine lebenswertere Zukunft sein.

Wir als ÖKOWORLD haben im Kontext Lützerath in jedem Fall ein politisches Statement abgegeben. Die Proteste waren und sind ein wichtiges Signal, ein politischer Leuchtturm. Das Dorf Lützerath wurde für die Ausdehnung des Braunkohletagebaus abgerissen, Menschen mussten Ihr Zuhause verlassen. Der Fall Lützerath stellt ganz klar die Umsetzung der Pariser Klimaziele in Frage. Wir können nicht begreifen, dass der Abriss gerade in dieser Art und Weise und von der Politik befürwortet geschehen konnte, wo doch die Braunkohleverstromung so oder so ausgemustert werden soll.

Unsere Geschichte und politische Motivation der ÖKO- WORLD erweiterten wir daher um eine Etappe - sie reicht jetzt von Gorleben bis Lützerath. Wir haben uns damals in Gorleben gegen die Atomkraft gewehrt und wir wehren uns heute gegen den Kohleabbau. Es ist nicht zu ertragen, dass die staatlich subventionierte RWE mit dem Abbau von Kohlevorräten weitermacht, als ob es kein Morgen gäbe. Kurz vor Weihnachten haben uns Widerstandskämpferinnen und -kämpfer aus Lützerath in Hilden besucht und viel von ihrem Kampf und Erlebnissen vor Ort berichtet. Deren Engagement, Durchhaltevermögen und Mut haben uns sehr beeindruckt. Wir haben dieser "Hausbesetzung" daher aus der Kasse unserer ÖKOWORLD AG 50.000,-EUR, gespendet, um diese Protestaktion und den politischen Widerstand zu unterstützen! Von dem Geld wurden Konserven, Lebensmittel wie Nüsse, Energieriegel und auch Hygieneartikel und Decken ins Camp geliefert. Dinge des täglichen Bedarfs, um standhaft bleiben zu können. Das ist eine Unterstützung, die unseren Respekt zum Ausdruck bringen sollte gegenüber den friedlichen Aktivistinnen und Aktivisten, die sich bei Wind, Kälte und Wetter getraut haben, für den Klimaschutz aufzustehen.

Das Jahr 2022 war natürlich für klimabewusste Investorinnen und Investoren in vielerlei Hinsicht sehr herausfordernd. Eine insgesamt extrem volatile Entwicklung bescherte deutliche Kursverluste sowohl für Aktien als auch für vermeintlich sichere Anleihen. Auf der Währungsseite wertete der Euro gegenüber dem US-Dollar ab. Die extreme Entwicklung der Teuerungsraten sowie der schreckliche Einmarsch Russlands in die Ukraine mit all seinen Konsequenzen prägten das Marktgeschehen, während die Corona-Pandemie - mit Ausnahme von China - in den Hintergrund rückte. Die führenden globalen Zentralbanken, allen voran die US-amerikanische Notenbank Fed, hoben die Leitzinsen im Rekordtempo an, nachdem sie das Inflationsgeschehen zunächst lange unterschätzt hatten. Der damit verbundene Liquiditätsentzug sowie Rezessionsängste verunsicherten die Anlegerinnen und Anleger und schickten die bekannten Aktienindizes auf Talfahrt. Charakteristisch für das Jahr 2022 war aber insbesondere eine sehr heterogene Entwicklung an den Aktienmärkten. Es waren vor allem kleine und mittelgroße Unternehmen sowie Wachstumsunternehmen hoher Qualität, die von starken Abverkäufen betroffen waren.

Auf Sektorebene gab es ebenso eine sehr unterschiedliche Entwicklung: Während beispielsweise Technologieaktien in Summe sehr hohe Abschläge zu verzeichnen hatten, hielten sich Rohstoffaktien, Lebensmittelkonzerne und Finanzwerte inklusive Banken vergleichsweise gut. Multinationale Ölgesellschaften, große Pharmakonzerne und Rüstungsunternehmen konnten sogar entgegen dem allgemein negativen Trend deutlich zulegen.

Nehmen wir als Beispiel unseren ÖKOWORLD ÖKOVISION CLASSIC, aufgelegt am 2. Mai 1996. Der Fonds ist aufgrund seiner strikten Ausschlusskriterien und dem getrennten Investmentprozess zwischen Nachhaltigkeitsanalyse inklusive unabhängigem Anlageausschuss und Fondsmanagement der wahrscheinlich "grünste" Fonds seiner Klasse. Daraus resultierend bedient sich der ÖKOWORLD ÖKOVISION CLASSIC einem begrenzten Anlageuniversum von ca. 400 visionären, ethisch-ökologischen und überwiegend kleinen bis mittelgroßen Unternehmen inklusive Beachtung harter Ausschlusskriterien. Gerade der Beginn des Jahres war für unser Fondsmanagement und den krisenerprobten Investmentprozess herausfordernd.

Gesucht waren die Bereiche Banken, Energie (vor allem Öl und Gas), Auto und Zubehör, Medien sowie Lebensmittelproduktion und Tabak. Seit dem 24. Februar 2022, dem Tag des russischen Angriffs auf die Ukraine, hatte sich die sektorale Outperformance der "No-Go" Sektoren fortgesetzt. Dennoch hat vor allem aktives Stock Picking dazu geführt, dass wir in vielen relevanten Sektoren interessante Unternehmen ausfindig machen konnten. Besonders Unternehmen aus dem Gesundheitsbereich - soweit aus ethisch-ökologischer Sicht investierbar- und den erneuerbaren Energien sind hervorzuheben. Im Juni und Juli lag die Kassenquote im Rahmen unseres aktiven Managementstils temporär bei etwa vierzig Prozent, um größere Verluste zu vermeiden. Dennoch war der Fonds von der negativen Entwicklung insbesondere bei kleinen bzw. mittelgroßen Gesellschaften sowie Qualitäts- und Wachstumsunternehmen betroffen. Die angesprochenen Outperformer aus 2022 kamen für uns im Gegensatz zu vielen anderen Fonds mit weniger strengen Nachhaltigkeitsansätzen nicht in Frage. Entsprechend war die Fondsentwicklung in 2022 klar unterdurchschnittlich. Im längerfristigen Kontext überwiegen hingegen eindeutig die erfreulichen Jahre.

In diesem Sinne, liebe Miteigentümerinnen und Miteigentümer. Wir kämpfen weiter für die Ökologisierung der Wirtschaft und werden nicht müde, die ethische, ökologische und soziale Seite der Kapitalverwaltung so hoch zu gewichten, wie es nur geht.

Herzliche Grüße

 

Hilden, den 23. März 2023

Vorstand der ÖKOWORLD AG

Alfred PLATOW

Torsten MÜLLER

Andrea MACHOST

Katrin HAMMERICH

KONZERNLAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2022

I. GESAMTWIRTSCHAFT UND BRANCHE

1. Wirtschaftsbericht

Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland, als das für die ÖKOWORLD-Gruppe maßgebliche Vertriebsgebiet, kommentiert das Statistische Bundesamt (Destatis) in seiner Pressemitteilung vom 30. Januar 2023 als robust: dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im 4. Quartal 2022 gegenüber dem 3. Quartal 2022 - preis-, saison- und kalenderbereinigt - um 0,2 % gesunken ist. Nachdem sich die deutsche Wirtschaft trotz schwieriger Bedingungen in den ersten drei Quartalen gut behaupten konnte, nahm die Wirtschaftsleistung im 4. Quartal 2022 leicht ab. Besonders die preis-, saison- und kalenderbereinigten privaten Konsumausgaben, die die deutsche Wirtschaft im bisherigen Jahresverlauf gestützt hatten, waren niedriger als im Vorquartal. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, ist das preisbereinigte BIP im Jahr 2022 um 1,8% gewachsen. Preis- und kalenderbereinigt betrug das Wirtschaftswachstum 1,9%. Damit wurde das ursprüngliche Ergebnis um 0,1 Prozentpunkte nach unten revidiert.

Im Vorjahresvergleich war das BIP im 4. Quartal 2022 preisbereinigt um 0,5%, preis- und kalenderbereinigt um 1,1% höher als im 4. Quartal 2021. Der Unterschied zum nicht-kalenderbereinigten Wert liegt auch darin begründet, dass das 4. Quartal 2022 durchschnittlich 1,2 Arbeitstage weniger hatte als das Vorjahresquartal. (Quelle: https:/​/​www.destatis.de/​DE/​Presse/​Pressemitteilungen/​2023/​01/​PD23_​037_​811.html)

Für die unterjährige Entwicklung sieht das Statistische Bundesamt die privaten Konsumausgaben als treibende Kraft der wirtschaftlichen Entwicklung. Gemäß der Pressemitteilung vom 25. November 2022 ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im 3. Quartal 2022 gegenüber dem 2. Quartal 2022 - preis-, saison- und kalenderbereinigt - um 0,4 Prozent gestiegen. Wie weiter mitgeteilt wird, war das Wachstum damit um 0,1 Prozent höher als in der Schnellmeldung vom 28. Oktober 2022 berichtet. Trotz schwieriger weltwirtschaftlicher Rahmenbedingungen mit anhaltender Corona-Pandemie, Lieferengpässen, weiter steigenden Preisen und dem Krieg in der Ukraine stieg die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal, wie bereits in den ersten beiden Quartalen des Jahres (+0,8 Prozent und +0,1 Prozent), weiter an. Getragen wurde diese Entwicklung vor allem von den privaten Konsumausgaben: trotz starker Preissteigerungen und der sich ausweitenden Energiekrise nutzten die Verbraucherinnen und Verbraucher die Aufhebung fast aller Corona-Beschränkungen, um zum Beispiel mehr zu reisen und auszugehen. Die privaten Konsumausgaben waren insgesamt 1,0 Prozent höher als im 2. Quartal (preis-, saison- und kalenderbereinigt). Die Konsumausgaben des Staates blieben dagegen etwa auf dem Niveau des Vorquartals (0,0 Prozent). Wie schon im 2. Quartal waren die Bauinvestitionen preis-, saison- und kalenderbereinigt im Minus (-1,4 Prozent), während die Investitionen in Ausrüstungen - also vor allem in Maschinen, Geräte und Fahrzeuge - kräftig zulegten (+2,7 Prozent).

Der Handel mit dem Ausland nahm trotz der angespannten internationalen Situation zu. Dank eines weiterhin hohen Auftragsbestands und erholter weltweiter Lieferketten wurden im 3. Quartal 2022 preis-, Saison- und kalenderbereinigt 2,0 Prozent mehr Waren und Dienstleistungen exportiert als im 2. Quartal 2022. Die Importe legten mit +2,4 Prozent noch stärker zu als die Exporte.

Die preis-, saison- und kalenderbereinigte Bruttowertschöpfung stieg im 3. Quartal 2022 um 1,4 Prozent. Dazu trug unter anderem die überraschend positive Entwicklung im Verarbeitenden Gewerbe bei. Diese trotzte den Produktionsrückgängen in den energieintensiven Branchen wie der Herstellung von chemischen Erzeugnissen sowie der Metallerzeugung und -bearbeitung, die von den stark steigenden Energiepreisen besonders betroffen waren. Aufgrund der gleichzeitigen Produktionssteigerungen, vor allem in der Automobilbranche und im Maschinenbau, nahm die Wirtschaftsleistung im Verarbeitenden Gewerbe insgesamt um 0,9 Prozent zum Vorquartal zu. In den meisten Dienstleistungsbereichen stieg die Wirtschaftsleistung gegenüber dem Vorquartal ebenfalls. Besonders dynamisch wuchs die Bruttowertschöpfung in den zusammengefassten Bereichen Handel, Verkehr, Gastgewerbe (+3,3 Prozent), Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit (+4,5 Prozent) und sonstige Dienstleister (+5,4 Prozent). Im Baugewerbe sank die Bruttowertschöpfung im 3. Quartal 2022 im Vergleich zum Vorquartal preis-, saison- und kalenderbereinigt dagegen erneut kräftig um 4,2 Prozent.

Im Vorjahresvergleich war das BIP im 3. Quartal 2022 preisbereinigt um 1,2 Prozent höher, preis- und kalenderbereinigt um 1,3 Prozent höher als im 3. Quartal 2021. Im Vergleich zum 4. Quartal 2019, dem Quartal vor Beginn der Corona-Krise, lag das preis-, Saison- und kalenderbereinigte BIP im 3. Quartal 2022 erstmals oberhalb des Vorkrisenniveaus (+0,3 Prozent). (Quelle: www.destatis.de/​DE/​Prese/​Pressemitteilungen/​2022/​11/​PD22_​493_​811.html)

2. Branchenentwicklung Kapitalanlagebranche

Die Kapitalverwaltungsbranche, insbesondere im für die ÖKOWORLD maßgeblichen Bereich der Aktienmärkte, wurde im Jahr 2022 durch unterschiedliche Entwicklungen geprägt.

Das Berichtsjahr hat sich deutlich anders entwickelt als erwartet und bildet zugleich eine Zäsur. Die Folge sind große Veränderungen in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft. Sie stellen aber auch die Kapitalmärkte vor enorme Herausforderungen und erschweren zudem die Prognosen für das nächste Jahr.

Das erste Quartal des Jahres 2022 hat sich als herausforderndes Quartal erwiesen. Im Januar wurden die Äußerungen der führenden Notenbank-Chefs zu einem möglichen Zinserhöhungszyklus konkreter, vor allem aus den USA, gefolgt von ersten Korrekturen des Bewertungsniveaus an den Aktienmärkten. Gegen Ende Februar sorgte der Angriff Russlands auf die Ukraine für Verwerfungen. Während sich im Vorfeld der Invasion vor allem bilanziell schlechte Unternehmen mit einer hohen Verschuldung gut entwickelt haben - vornehmlich "günstige" und zurückgebliebene Unternehmen aus den Sektoren Touristik, Finanzen, Lebensmittel & Tabakwaren es nach dem 24. Februar 2022 vor allem Unternehmen mit einer guten Bilanzqualität, die für eine Zwischenerholung sorgten, vornehmlich Technologie- und Gesundheitswerte.

Neben den Preisen für Öl und Gas verteuerten sich Agrarrohstoffe sowie Industrie- und Edelmetalle deutlich. Es gab eine fulminante Rallye von Rüstungsaktien. Die Inflationssorgen und damit einhergehend die Forderung nach weiteren Zinsschritten, auch außerhalb der USA, wurden lauter. Die bereits coronabedingt im Vorfeld gestörte Zulieferkette bei vielen Unternehmen wird durch den Wegfall wichtiger Zulieferer aus der Ukraine, z. B. auf dem Automobilsektor, weiter belastet. (Quelle: www.oekoworld.com/​vertriebspartner/​fonds/​übersicht/​Quartalsbericht Portfoliomanagement 1.Quartal 2022/​)

Gemäß einer Pressemitteilung des deutschen Fondsverbandes BVI (Bundesverband Investment und Asset Management e.V.) vom 12. Mai 2022 erzielten die Fondsgesellschaften im ersten Quartal 2022 in Deutschland ein Neugeschäft von netto EUR 45,1 Milliarden. Allein im Januar verzeichneten Publikums- und Spezialfonds mit insgesamt EUR 30,3 Milliarden einen Rekordzufluss zum Jahresstart. Der Einbruch der Aktienmärkte von Mitte Februar bis Anfang März angesichts des Ukraine-Kriegs dämpfte das Neugeschäft von Fonds. Im Februar flossen ihnen netto EUR 13 Milliarden zu, fast ausschließlich in Spezialfonds. Im März erzielten Spezialfonds EUR 6,4 Milliarden, aus Publikumsfonds flossen EUR 2,7 Milliarden ab; hierbei standen sich Zuflüsse in Mischfonds (EUR 2,6 Milliarden) Rückflüssen aus Aktienfonds (EUR 2,6 Milliarden) und Geldmarktfonds (EUR 2,2 Milliarden) gegenüber. Zum Vergleich: im März 2020 zogen Anleger angesichts der Corona-Krise aus Publikumsfonds EUR 21,5 Milliarden ab. (Quelle: www.bvi.de/​aktuelles/​detail/​fondsbranche-fliessen-im-ersten-quartal-45-milliarden-euro-zu/​)

Das zweite Quartal des Jahres wurde von finanzwirtschaftlichen und geopolitischen Ereignissen, die bereits zu Beginn des Jahres ihre Schatten vorauswarfen, dominiert. Ein Paradigmenwechsel in der globalen Geldpolitik, Kosteninflation, angespannte Lieferketten und ein anhaltender und mit aller Brutalität geführter bewaffneter Konflikt in der Peripherie Europas waren die bestimmenden Themen des zweiten Quartals. Die Folge war eines der schwierigsten ersten Halbjahre für die meisten Anlageklassen seit mehreren Jahrzehnten.

Die steigende Inflation und die damit einhergehende Spekulation auf höhere Zinsen haben sich negativ auf die weltweiten Aktienmärkte ausgewirkt. Dies stand insbesondere in Verbindung mit dem anstehenden höheren Zinsumfeld und der sich unter anderem daraus ergebenden Sektor-Rotation von Wachstumsunternehmen hin zu traditionellen Geschäftsmodellen. Diese Rotation löste vor allem Umschichtungen von Technologie- sowie der innovativen Gesundheitsbranche hin zu Banken, Automobilen inkl. Zubehör sowie Öl- und Gas wie auch andere Rohstoffbranchen aus. (Quelle: www.oekoworld.com/​vertriebspartner/​fonds/​übersicht/​Quartalsbericht Portfoliomanagement 2.Quartal 2022/​)

Gemäß einer Pressemitteilung des deutschen Fondsverbandes BVI (Bundesverband Investment und Asset Management e.V.) vom 17. August 2022 flossen der Fondsbranche in Deutschland im zweiten Quartal bis Ende Juni 2022 netto EUR 52 Milliarden in Fonds und Mandaten zu. Das ist das fünftbeste Absatzergebnis. Höhere Zuflüsse in den ersten sechs Monaten erzielte die Branche nur in den Jahren 2021 mit EUR 111 Milliarden, 2015 mit EUR 110 Milliarden, 2017 mit EUR 78 Milliarden und 2000 mit EUR 54 Milliarden.

Offene Publikums- und Spezialfonds starteten im Januar 2022 mit einem Rekordabsatz von insgesamt über EUR 30 Milliarden. Im weiteren Jahresverlauf reduzierten sich die monatlichen Zuflüsse angesichts der Marktturbulenzen durch den Ukrainekrieg und die hohe Inflationsrate. (Quelle: www.bvi.de/​aktuelles/​detail/​halbjahresbilanz-fondsbranche-fliessen-52-milliarden-euro-zu/​)

Die Themen Inflation und Zinsen blieben auch im dritten Quartal dieses Jahres wichtige Einflussfaktoren für den Aktienmarkt. Nach einem guten Start im Juli kamen die Aktienmärkte ab Mitte August erneut unter Druck. Die Erwartungen für die Berichtssaison des abgelaufenen zweiten Quartals waren im Vorfeld deutlich herabgesetzt worden. Zu groß waren die Befürchtungen, dass sich die Kosteninflation bei Rohstoffen und in der Fertigung sowie anhaltende Lieferkettenengpässe negativ auf die Profitabilität der Unternehmen auswirken würden. Letztlich zeigte sich, dass zwar nicht alle, aber viele Unternehmen das schwierige wirtschaftliche Umfeld bislang besser bewältigen konnten als allgemein erwartet. Die höheren Kosten konnten viele Gesellschaften in Form von höheren Preisen an ihre Kunden weitergeben. Der Ausblick in die zweite Jahreshälfte war weiterhin von Vorsicht geprägt. Es zeigte sich jedoch, dass viele Unternehmen eine Verbesserung hinsichtlich Frachtkosten sowie der Verfügbarkeit von elektronischen Komponenten, insbesondere im Halbleiterbereich, erwarteten. Abgestraft wurden hingegen Unternehmen, die in der Vergangenheit Kredite mit variabler Verzinsung aufgenommen haben und nun von den höheren Zinskosten betroffen sind.

Eine weitere Entwicklung, die sich in den Ergebnissen des zweiten Quartals zeigte, war die relative Abwertung des Euros gegenüber dem US-Dollar. Eine Entwicklung, die bereits Mitte 2021 einsetzte und mittlerweile in den Ergebnissen von Unternehmen immer mehr Auswirkung hat. Vor allem US-Unternehmen, die Umsätze in Europa erzielen und anschließend in die USA transferieren, sind negativ betroffen. Positiv wirkt der Effekt auf europäische Unternehmen, die Umsätze in US-Dollar in Übersee erwirtschaften.

Kommentare der US-Notenbank, man müsse die Zinsen im Zuge der anhaltend hohen Kerninflation weiterhin kräftig anheben, führten in der zweiten Quartalshälfte zu starken Korrekturen. Das Bewertungsniveau vor allem bei Qualitäts- und Wachstumsaktien, insbesondere aus dem Bereich Technologie, wurde im Zuge der Marktentwicklung nach unten angepasst. Mit dem Auslaufen der Berichtssaison lagen im Monat August wieder vermehrt volkwirtschaftliche Indikatoren im Blick. Besonders im Fokus standen die Preissteigerungsraten und damit verbunden die Politik der Notenbanken. Analysten suchten nach Anzeichen, wonach die Teuerungsraten bereits ihren Höhepunkt erreicht haben könnten. Verbunden wurde dies mit der Hoffnung, dass der amerikanische Zentralbankpräsident auf einem vielbeachteten Treffen in Jackson Hole eine zukünftig weniger restriktive Zinspolitik in Aussicht stellen würde, jedoch machte Zentralbankpräsident Powell unmissverständlich klar, dass die Zinsen weiter erhöht werden müssten, um die Inflationsentwicklung einzudämmen, trotz der damit einhergehenden Risiken für das Wirtschaftswachstum. In der Folge brachen Aktienindizes in der Breite ein. Die Veröffentlichung weiterer volkswirtschaftlicher Indikatoren sorgte Mitte September für eine erneute Enttäuschung bzgl. der Inflationserwartungen und ließ abermals die Aktienkurse fallen.

Auch wenn viele Aktienmärkte weltweit im dritten Quartal von den Geschehnissen auf der Makroebene negativ beeinflusst wurden, gab es dennoch vereinzelt Regionen, die eine positive Entwicklung aufweisen konnten. Positiv hervorzuheben war insbesondere der brasilianische Aktienmarkt. Brasilien profitierte unter anderem von einem bereits weiter fortgeschrittenen Notenbankzyklus. Im September pausierte die brasilianische Zentralbank erstmals den Zinsanhebungspfad, nachdem der lokale Leitzins zwölf Mal in Folge erhöht wurde. Des Weiteren verbesserten sich diverse volkwirtschaftliche Kennziffern. Unter anderem wurde die niedrigste Arbeitslosenquote seit der Rezession 2015 berichtet. Dies und die Aussichten auf einen Politikwechsel im Oktober führte zu einer Outperformance brasilianischer Aktien. Ein weiteres Beispiel für regionale Outperformance bot Indien. Eine hohe Kreditnachfrage in den ländlichen Regionen untermauerte die positive wirtschaftliche Entwicklung des Landes. (Quelle: www.oekoworld.com/​vertriebspartner/​fonds/​übersicht/​Quartalsbericht Portfoliomanagement 3.Quartal 2022)

Gemäß einer Pressemitteilung des deutschen Fondsverbandes BVI (Bundesverband Investment und Asset Management e.V.) vom 16. November 2022 verzeichnete die Fondsbranche in Deutschland im dritten Quartal Abflüsse aus Fonds und Mandaten von netto EUR 10,1 Milliarden. Nachdem Spezial- und Publikumsfonds im Januar mit Rekordzuflüssen von insgesamt EUR 30 Milliarden gestartet waren, reduzierte sich der Absatz im weiteren Jahresverlauf angesichts der Marktturbulenzen durch den Ukrainekrieg und die gestiegene Inflationsrate.

Im laufenden Jahr verbuchte die Fondsbranche per Ende September Zuflüsse von 41,2 Milliarden Euro. Neue Anlagen in offene Spezialfonds summieren sich auf 54,2 Milliarden Euro. Davon stammen EUR 34,2 Milliarden von Versicherern und Altersvorsorgeeinrichtungen. Aus offenen Publikumsfonds zogen Anleger netto EUR 8,4 Milliarden ab. Hierbei standen sich Zuflüsse in Mischfonds (EUR 14,8 Milliarden) sowie Immobilienfonds (EUR 4 Milliarden) und Abflüsse aus Rentenfonds (EUR 13,5 Milliarden) und Geldmarktfonds (EUR 9 Milliarden) gegenüber. Im EU-Vergleich zeigt sich der deutsche Absatzmarkt für Publikumsfonds robust: Nach Angaben von Morningstar flossen in den anderen EU-Ländern seit Jahresbeginn insgesamt EUR 240 Milliarden aus Wertpapier- und Geldmarkt-Publikumsfonds ab.

In Deutschland erhielten Immobilienfonds als einzige Publikumsfonds-Gruppe im dritten Quartal neue Gelder (EUR 0,6 Milliarden). Aus Rentenfonds zogen Anleger EUR 6,9 Milliarden ab, aus Geldmarktfonds EUR 2,2 Milliarden. Institutionelle Investoren setzen diese Fonds oft zur vorübergehenden Anlage von Liquidität ein. Bei Aktienfonds betrugen die Rückgaben EUR 5,8 Milliarden, davon entfallen EUR 4,7 Milliarden auf Aktien-ETFs. Mischfonds verzeichneten EUR 1,5 Milliarden Abflüsse. Ein Großteil des Neugeschäfts der Publikumsfonds in den beiden letzten Jahren stammt nach Angaben der Bundesbank von Privatanlegern. In 2022 haben Sparer bis Ende Juni EUR 35 Milliarden neu angelegt - trotz der allgemein geringeren Sparquote und der steigenden Zinsen. Einen wichtigen Beitrag zu dieser Entwicklung leisten Fondssparpläne, deren Zahl in den letzten Jahren stark gestiegen ist. Insgesamt verwalteten die Fondsgesellschaften zum 30. September 2022 ein Vermögen von EUR 3.752 Milliarden. Davon entfallen EUR 1.924 Milliarden auf offene Spezialfonds, EUR 1.260 Milliarden auf offene Publikumsfonds, EUR 518 Milliarden auf Mandate und EUR 50 Milliarden auf geschlossene Fonds. (Quelle: www. bvi.de/​aktuelles/​detail/​schwaches-drittes-quartal-beimfondsabsatz-trotzdem-41-milliarden-euro-zufluss-seit-jahresanfang/​)

Der Trend zu einer hohen Volatilität und Sektorrotation setzte sich im vierten Quartal weiter fort, das positive Momentum konnte aber nicht anhaltend weitergeführt werden. Wie in den Vorquartalen gab es kurze Trends, die sich rasch als Nebelkerzen erwiesen. Auffällig waren die hohen Volatilitäten im Tageshandel. Zusätzlich blieb das anhaltend hohe Zinsniveau belastend.

Der Monat Oktober war rückblickend der positivste Monat des Quartals. Wie auch zuvor fokussierte sich der Markt mit dem Einsetzen der Berichtssaison vorwiegend auf unternehmensspezifische Nachrichten. Die Berichtssaison lieferte hingegen gemischte Impulse. Kosteninflation, sinkende Nachfrage und anhaltende Lieferschwierigkeiten in verschiedenen Branchen trübten den Ausblick. Die Tatsache, dass der US-Dollar aufwertete, führte dazu, dass viele US-Unternehmen die negativen Folgen des starken US-Dollars vor allem in den Absatzmärkten zu spüren bekamen. Dennoch gelang es einigen Unternehmen, höhere Preise durchzusetzen und von einer weiterhin hohen Nachfrage zu profitieren. Positiv entwickelte sich die Situation der globalen Lieferketten und die inflationären Rohstoffpreise korrigierten wieder.

In den USA ist die Inflation, gemessen in Form eines Anstiegs des Konsumentenpreisindexes, seit Juli rückläufig. Die Veröffentlichung von rückläufigen, und besser als von Volkswirten erwarteten Inflationsdaten führten zunächst zu einer Stabi-lisierung des breiten US-Index S&P 500.

Diesem für die Aktienmärkte positiven Trend konnte sich auch die nachlaufende Inflationsrate der Eurozone im November nicht entziehen und bot ebenfalls positive Impulse. Die gerade entstandene Aufbruchstimmung wurde jedoch wiederholt durch warnende Stimmen führender amerikanischer und europäischer Geldpolitiker gedämpft. Diese bekräftigten die Bereitschaft, die Zinsen weiter zu erhöhen, um die Inflation nachhaltig einzudämmen. Wie zuvor wirkte diese Ankündigung negativ auf den Aktienmarkt. In der Folge gab es kurze Aufwärtsbewegungen, die jedoch durch die geäußerten Statements der warnenden Geldpolitiker relativiert wurden. Die amerikanische Notenbank FED stellte im Dezember ebenfalls in Aussicht, weniger Spielräume für eine Lockerung der Zinspolitik für das Jahr 2023 zu sehen als vom Markt erwartet.

Viele Aktienmärkte kämpften im vierten Quartal mit diesem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld. Eine Ausnahme hiervon bildete Mexiko - ein Land, das ebenfalls von hohen Inflationsraten betroffen ist. Die makroökonomischen Daten lesen sich allerdings im Vergleich zu anderen Ländern wesentlich vorteilhafter. Die Arbeitslosenquote liegt auf einem historischen Tiefstand und die Prognose für das Wirtschaftswachstum wurde wiederholt nach oben korrigiert. Das Konsumentenverhalten zeigte sich trotz höherer Preise aufgrund von Sozialprogrammen und einer Anhebung des Mindestlohns weitestgehend resilient. In Folge von Lieferkettenschwierigkeiten und politischen Forderungen nach einer geringeren Abhängigkeit von China hat ein Umdenken stattgefunden. Ein wichtiger Treiber für die mexikanische Wirtschaft ist der Trend zum Nearshoring.

Als wegweisend für weitere Bewegungen auf den Aktienmärkten sollte sich die lange erwartete Notenbanksitzung der amerikanischen Zentralbank FED erweisen. Erwartet wurde, dass die Notenbank das Tempo bei den Zinserhöhungen senkt. Nach vier aufeinanderfolgenden Zinsanhebungen um 75 Basispunkte, hatte Zentralbankchef Jerome Powell eine Anhebung um 50 Basispunkte in Aussicht gestellt. Wie erwartet erhöhte die amerikanische Zentralbank den Leitzins um 50 Basispunkte. Innerhalb eines Jahres wurde die Spanne für den US-Leitzins von 0 - 0,25 Prozent auf 4,25 - 4,50 Prozent angehoben. Für das kommende Jahr stellte die US-Notenbank ein Ende der starken Zinsanhebungen in Aussicht. Gleichzeitig wurde aber signalisiert, dass es weitere Zinsanhebungen geben wird. Die Botschaft, dass das Zinsniveau auf längere Sicht höher bleiben wird, wirkte sich negativ auf die US-Aktienmärkte und insbesondere auf Wachstumsunternehmen aus. (Quelle: www.oekoworld.com/​vertriebspartner/​fonds/​übersicht/​Quartalsbericht Portfoliomanagement 4. Quartal 2022)

In der Pressemitteilung vom 9. Februar 2023 bezeichnete der Fondsverband BVI (Bundesverband Investment und Asset Management e.V.) in der Gesamtbetrachtung des Berichtsjahres 2022 die Fondbranche trotz Marktturbulenzen als widerstandsfähig.

Insgesamt flossen Fonds 66 Milliarden Euro zu. Der Krieg, explodierende Energiepreise und steigende Inflationsraten hatten zu deutlichen Kursrückgängen an den Aktien- und Rentenmärkten geführt und Anleger verunsichert. Trotzdem haben die Anleger sehr besonnen reagiert. Hohe Rückflüsse blieben aus, eher war eine Kaufzurückhaltung zu beobachten.

Für das - im Vergleich zu anderen Fondsmärkten in Europa - gute Neugeschäft in Deutschland verwies der BVI-Präsident nicht nur auf die Zuflüsse in Spezialfonds, die das Kapital institutioneller Anleger verwalten. Auch die Fondssparpläne stützen das Neugeschäft immer stärker.

Die Entwicklung des Vermögens im letzten Jahr spiegelt die Turbulenzen an den Börsen wider. Die Fondsgesellschaften verwalteten Ende 2022 ein Gesamtvermögen von 3.804 Milliarden Euro. Das sind knapp 12 Prozent weniger als zum Jahresstart (4.310 Milliarden Euro). Ende September stoppte der Abwärtstrend. Aufgrund der Erholung an den Börsen stieg das Vermögen im vierten Quartal um ein Prozent (30. September 2022: 3.751 Milliarden Euro).

Offene Spezialfonds sind mit einem Vermögen von 1.943 Milliarden Euro die größte Fondsgruppe. Zusammen mit den Mandaten im Wert von 529 Milliarden Euro entfallen fast zwei Drittel des verwalteten Gesamtvermögens auf das rein institutionelle Geschäft mit zum Beispiel Altersvorsorgeeinrichtungen und Versicherungsgesellschaften.

Offene Publikumsfonds verwalten ein Vermögen von 1.280 Milliarden Euro. Das Netto-Vermögen der geschlossenen Fonds beträgt 52 Milliarden Euro.

Der deutsche Fondsmarkt bestätigte erneut seine Spitzenposition in Europa. Nach Angaben der Europäischen Zentralbank ist Deutschland mit einem Anteil von 28 Prozent der größte Fondsmarkt in der EU. Auch beim Wachstum ist Deutschland führend. Innerhalb der letzten fünf Jahre stieg das Vermögen hierzulande im Schnitt um 6,1 Prozent pro Jahr und damit deutlich stärker als in anderen Absatzmärkten wie Italien (2,5 Prozent pro Jahr) und Frankreich (1,4 Prozent pro Jahr).

Nachdem Spezial- und Publikumsfonds im Januar 2022 mit Rekordzuflüssen von insgesamt 30 Milliarden Euro gestartet waren, markierte der Ukrainekrieg den Wendepunkt im Neugeschäft. Aus offenen Publikumsfonds flossen im Gesamtjahr netto 4 Milliarden Euro ab. Das ist dennoch weniger als in den Krisenjahren 2008 (27 Milliarden Euro) und 2011 (15 Milliarden Euro). Allein im vierten Quartal erhielten Publikumsfonds wiederum Zuflüsse von 5 Milliarden Euro. Seit 2020 stammt ein Großteil des Neugeschäfts der Publikumsfonds nach Angaben der Bundesbank von Privatanlegern. 2022 haben Sparer bis Ende September 40 Milliarden Euro neu angelegt - trotz der steigenden Zinsen. Einen wichtigen Beitrag zu dieser Entwicklung leisten Fondssparpläne, deren Zahl in den letzten Jahren stark gestiegen ist.

Das Absatzbild der Publikumsfonds zeigt ein differenziertes Bild. Mischfonds erhielten im Jahr 2022 netto 12,5 Milliarden Euro Zuflüsse. Nach einem starken ersten Quartal (13 Milliarden Euro) stagnierte das Neugeschäft im weiteren Jahresverlauf. Auch bei Immobilienfonds ging das Neugeschäft im Jahresverlauf zurück. Insgesamt erzielten sie 4,5 Milliarden Euro neue Gelder. Rentenfonds verzeichneten Abflüsse von 17,4 Milliarden Euro - allen voran Rentenfonds mit Schwerpunkt Euro oder europäische Währungen (insgesamt 9 Milliarden Euro) und Unternehmensanleihen-Fonds (2 Milliarden Euro). Bei Aktienfonds waren Produkte mit globalem Anlageschwerpunkt gefragt. Ihnen flossen 20 Milliarden Euro zu. Aus Fonds, die europaweit investieren, zogen Anleger insgesamt 11 Milliarden Euro ab. Nordamerika-Fonds verzeichneten 3,5 Milliarden Euro Abflüsse, Schwellenländer-Fonds 2,5 Milliarden Euro. Unter dem Strich verbuchten Aktienfonds 0,5 Milliarden Euro Zuflüsse. Dabei flossen 4,4 Milliarden Euro aus Aktien-ETFs ab.

Publikumsfonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen haben sich teilweise vom schwierigen Marktumfeld abkoppeln können. Produkte, die die Fondsgesellschaften gemäß Artikel 8 oder Artikel 9 der EU-Offenlegungsverordnung (SFDR) klassifiziert haben, erhielten netto 5,4 Milliarden Euro neue Gelder. Sie verwalten ein Vermögen von 604 Milliarden Euro. Das sind 20 Prozent mehr als zum Ende des Vorjahres (503 Milliarden Euro). Der Anstieg erklärt sich vor allem durch die Umstellung von konventionellen Fonds auf Fonds, die die entsprechenden Transparenzanforderungen der EU gemäß Artikel 8 oder 9 der SFDR erfüllen. Offene Spezialfonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen verwalten 135 Milliarden Euro.

Offene Spezialfonds erhielten insgesamt 62 Milliarden Euro neue Gelder. Davon stammen 56 Milliarden Euro von Altersvorsorgeeinrichtungen und damit mehr als im Vorjahr, als sie mit 37 Milliarden Euro bereits die Absatzliste anführten. Altersvorsorgeeinrichtungen sind mit 669 Milliarden Euro in Spezialfonds auch die volumengrößte Anlegergruppe, es folgen Versicherungsgesellschaften mit 528 Milliarden Euro. (Quelle: https:/​/​www.bvi.de/​aktuelles/​detail/​fondsbranche-war-2022-widerstandsfaehig/​)

3. Branchenentwicklung Versicherungsgeschäft

Auf der virtuellen Jahresmedienkonferenz stellte der Gesamtverband Deutscher Versicherer (GDV) am 26. Januar 2023 die Geschäftsergebnisse des Jahres 2022 aus den Sparten Lebensversicherung, Schaden- und Unfallversicherung sowie Private Krankenversicherung vor. Die folgenden Informationen wurden in der Pressemitteilung veröffentlicht:

Die Beitragseinnahmen der deutschen Versicherer gingen über alle Sparten hinweg um 0,7 Prozent auf 224 Milliarden Euro zurück. Während die Lebensversicherung ein Beitragsminus von 6 Prozent auf 97,1 Milliarden Euro verbuchte, legten die Einnahmen in der Schaden- und Unfallversicherung (+4 Prozent auf 80,4 Milliarden Euro) und in der privaten Krankenversicherung (+3,1 Prozent auf 46,8 Milliarden Euro) zu.

Die Geschäftsentwicklung bei Lebensversicherern, Pensionskassen und Pensionsfonds wurde im vergangenen Jahr vom großen Unterschied zwischen Verträgen mit Einmalbeitrag (-18 Prozent) und laufendem Beitrag (+0,6 Prozent) geprägt. Üblicherweise unterliegt das Geschäft gegen Einmalbeitrag stärkeren Schwankungen. Im Jahr 2019 verzeichneten die Lebensversicherer hier noch ein Plus von 37 Prozent.

Für die Geschäftsentwicklung im Bereich der Lebensversicherungen waren vor allem zwei Gründe maßgeblich: Zum einen ergeben sich mit der Normalisierung des Zinsniveaus wieder mehr Anlagealternativen für Kundinnen und Kunden. Zum anderen führen die durch die Inflation gestiegenen Lebenshaltungskosten dazu, dass viele Menschen weniger Geld in ihre Altersvorsorge investieren.

Besser als die private Altersvorsorge entwickelte sich im Jahr 2022 die betriebliche Altersvorsorge, insbesondere die Direktversicherungen. Ihr Neugeschäft stieg um 13 Prozent auf gut 650.000 Verträge. Unter dem Strich kletterten die Beiträge in der betrieblichen Altersvorsorge um 3,7 Prozent auf 20,3 Milliarden Euro. Anders sah es vor dem Hintergrund ungünstiger Rahmenbedingungen, wie der gesetzlichen 100-Prozent-Garantie und dem erneut reduzierten Höchstrechnungszins von 0,25 Prozent, bei der Riester-Rente aus. Der damit einhergehende Anbieterrückgang sorgte im Neugeschäft für ein Minus von 60 Prozent. (Quelle: Gesamtverband Deutscher Versicherer (GDV, https:/​/​www.gdv.de/​gdv/​medien/​medieninformationen/​vorstellung-des-konzepts-buergerrente-und-geschaeftsentwicklung-127692)

4. Nachhaltige Investments

Nachhaltiges Investieren liegt im Trend. Nachhaltige Aktienfonds sammeln seit Jahren immer höhere Investments bei vielen Anlegerinnen und Anlegern ein. Erst 2021 hat laut dem aktuellen Marktbericht "Nachhaltige Geldanlagen 2022" des Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) das Gesamtvolumen ethisch-ökologischer Investments mit rund EUR 501 Milliarden einen neuen Rekordwert erreicht. Gleichzeitig waren nach Angaben des Berichts im deutschen Markt über 450 nachhaltige Publikumsfonds gemeldet. Nach Einschätzung der Ratingagentur Morningstar, die in einem Artikel bereits am 5. Mai 2022 auf der hauseigenen Website veröffentlicht wurde, trafen Krieg und Inflation die nachhaltigen Fonds. Die weltweiten Zuflüsse in ESG-Strategien waren im ersten Quartal positiv, gingen aber im Vergleich zu Ende 2021 zurück. Europa ist nach wie vor der größte Markt, entwickelt sich jedoch langsamer als der Rest der Welt. Eine Mischung aus Inflation, Konjunkturabschwächung und geopolitischen Spannungen auf Grund der russischen Invasion in der Ukraine beeinträchtigte nachhaltige Fonds stärker, als die Covid-19-Pandemie das in den letzten beiden Jahren tat. (Quelle: https:/​/​www.morningstar.de/​de/​news/​221127/​ krieg-und-inflation-treffen-nachhaltige-fonds.aspx)

Am 20. Oktober 2022 schrieb die Wirtschaftsredaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung im Artikel "Gegenwind für Blackrock" zur Entwicklung nachhaltiger Investments im laufenden Jahr 2022 wie folgt:

"Dass sich in diesem Jahr vor allem solche Industrien gut schlagen, die als "schmutzig" gelten, zeigt schon ein Blick auf einige Aktienindizes. Wer zu Beginn des Jahres etwa EUR 10.000 in den Index MSCI World Energy investiert hat, in dem alle großen Ölkonzerne von Exxon Mobile über Shell bis BP stecken, kann aktuell mit einem Gewinn von EUR 5.600 verkaufen. Wer Aktien der Panzerschmiede Rheinmetall gekauft hat, konnte zwischenzeitlich sogar mehr als das Doppelte herausbekommen und hat derzeit noch ein Plus von 80 Prozent auf dem Zettel stehen. In grün und nachhaltig ausgerichteten Fonds fehlen diese Kursraketen im Moment und führen dazu, dass sich viele derart aufgestellte Portfolios schlechter schlagen als solche, die in den gesamten Markt investieren. So hat der Weltaktienindex MSCI World in diesem Jahr bislang 11 Prozent an Wert verloren. Der MSCI World Socially Responsible Investing (SRI), der sehr streng Unternehmen ausklammert, die nicht hohe Nachhaltigkeitsstandards erfüllen, hat im gleichen Zeitraum 16 Prozent an Wert verloren. Aktiv gemanagte Fonds, die bei der Aktienauswahl in der Regel noch stärker auf Nachhaltigkeitsaspekte achten als ETF, schneiden sogar noch schlechter ab. So hat zum Beispiel der ÖKOWORLD ÖKOVISION CLASSIC von der Fondsgesellschaft ÖKOWORLD, den Finanztest kürzlich als einen von wenigen mit der Bestnote in puncto Nachhaltigkeit ausgezeichnet hat, seit Jahresbeginn gut ein Viertel an Wert verloren. Auf längere Sicht sieht das Bild allerdings anders aus. Durch den guten Lauf, den das Thema Nachhaltigkeit in den vergangenen Jahren gehabt hat, schlagen sich die entsprechend ausgerichteten Fonds im langfristigen Vergleich trotz der jüngsten Nachteile noch etwas besser." (Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 20. Oktober 2022)

Die im März 2021 in Kraft getretene EU-Offenlegungsverordnung (Sustainable Finance Disclosure Regulation, SFDR) hat den Markt nachhaltiger Fonds zweifellos verändert. Die Verordnung soll die Offenlegung von Umwelt-, Sozial- und Corporate-Governance-Informationen europäischer Fonds wesentlich verbessern. Das wiederum hat zu einer deutlichen Zunahme von Produkten geführt, die unter der Bezeichnung "nachhaltige Investments" angeboten werden. Im Zuge der SFDR werden Finanzprodukte in drei Kategorien unterteilt:

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(1)

Finanzprodukte mit ökologischen oder sozialen Merkmalen (Artikel 8- "light green"),

(2)

Nachhaltige Finanzprodukte mit einer angestrebten Nachhaltigkeitswirkung (Artikel 9 - "dark green") und

(3)

Sonstige Finanzprodukte.

Der wesentliche Unterschied zwischen Artikel 8 und Artikel 9 Produkten ergibt sich aus der Gestaltung und Vermarktung des Produktes. Artikel 9 Produkte besitzen ein angestrebtes Nachhaltigkeitsziel (bspw. Reduktion von CO 2 Emissionen oder Schaffung von bezahlbarem Wohnraum), Artikel 8 Produkte berücksichtigen dabei lediglich ökologische oder soziale Merkmale in der Investitionsentscheidung.

Am 7. Dezember 2022 war in der Süddeutschen Zeitung zu lesen: "Lange sah es so aus, als könnten Fondsgesellschaften beim Thema Nachhaltigkeit nur gewinnen. Mit bunten Prospekten lockten sie Anleger in teure Fonds, die glaubten, damit auch noch etwas Gutes zu tun. Inzwischen ist daraus ein Geschäftsrisiko geworden, und die Angst vor dem Greenwashing-Pranger oder gar Klagen geht um. Laut der Ratingagentur Morningstar wurden allein im dritten Quartal 41 Fonds auf diese Weise heruntergestuft. Besonders grüne Produkte fallen unter "Artikel neun" der EU-Verordnung für nachhaltige Geldanlage, die ausschließlich in nachhaltige Anlagen investieren dürfen. Die weniger ehrgeizigen Fonds unter Artikel acht."

Alle fünf Fonds der ÖKOWORLD sind Artikel 9 Fonds und sortieren sich demnach in die Kategorie "dunkelgrün" ein.

II. GESCHÄFTSENTWICKLUNG

1. Allgemeine Entwicklung

Das Berichtsjahr 2022 war für die ÖKOWORLD-Gruppe ein anspruchsvolles Jahr. Die Gesellschaft hat sich konsequent auf die Konzeption und den Vertrieb von Investmentfonds und Rentenversicherungsprodukten inkl. der Betrieblichen Altersversorgung konzentriert, die ethische, ökologische und soziale Aspekte berücksichtigen.

Die ordentliche (und erneut virtuelle) Hauptversammlung der ÖKOWORLD AG als oberster Konzerngesellschaft hat am 24. Juni 2022 in Hilden über die Verwendung des Bilanzgewinnes entschieden. Für das Berichtsjahr 2021 wurde für die Vorzugsaktien eine Dividende von 2,22 Euro (Vorjahr: EUR 1,11) vorgeschlagen. Für die Stammaktien lautete der Vorschlag 2,21 Euro (Vorjahr: EUR 1,10).

Nachdem bereits im Vorjahr die höchste Dividende seit Börsengang der ÖKOWORLD AG an unsere Miteigentümerinnen und Miteigentümer ausgezahlt wurde, leitete die Annahme dieses Beschlussvorschlags neuerlich die Auszahlung der nächsten Rekorddividende ein.

Trotz dieser erfreulichen Entwicklung hat das Berichtsjahr 2022 jedoch auch folgendes gezeigt: es wird immer Phasen geben, in denen unser auf Qualität ausgerichteter Investmentansatz zeitweise unter Druck gerät. Das gilt mit Sicherheit auch für das Jahr 2022, das im Rückblick eines der herausforderndsten Aktienjahre unserer bisherigen Geschichte ist. Für uns als ethisch-ökologisch-sozialer Vermögensverwalter war das Marktumfeld v. a. im ersten Halbjahr 2022 besonders schwierig. In unseren Fonds (und somit auch den Fonds, die in unseren fondsgebundenen Rentenversicherungen und somit auch in der betrieblichen Altersversorgung hinterlegt sind) nicht investierbare Ölmultis und Rüstungskonzerne konnten entgegen dem allgemeinen Trend massiv zulegen. Der Aktienkurs von Exxon bspw. hat sich seit Jahresanfang mehr als verdoppelt und Rheinmetall legte über 90 Prozent zu. Auch Finanztitel gehörten zu den Outperformern. Die Commerzbank hat einen Kurszuwachs von mehr als 20 Prozent zu verzeichnen. Qualitäts- und Wachstumsunternehmen jedoch, auf denen unser Fokus liegt, wurden hingegen trotz teils guter Berichterstattung überdurchschnittlich abgestraft. Selbst Clean Energy Aktien hatten im Schnitt Kursverluste zu verzeichnen. In diesem Marktumfeld waren unsere Fonds im Vergleich zu konventionellen und "Best in Class - ESG-Fonds" klar benachteiligt.

Das Jahr 2022 war für Investorinnen und Investoren in vielerlei Hinsicht sehr herausfordernd. Eine insgesamt extrem volatile Entwicklung bescherte deutliche Kursverluste sowohl für Aktien als auch für vermeintlich sichere Anleihen. Auf der Währungsseite wertete der Euro gegenüber dem US-Dollar ab. Die extreme Entwicklung der Teuerungsraten sowie der schreckliche Einmarsch Russlands in die Ukraine prägten das Marktgeschehen, während die Corona-Pandemie - mit Ausnahme von China - in den Hintergrund rückte. Die führenden globalen Zentralbanken, allen voran die US-amerikanische Notenbank FED, hoben die Leitzinsen im Rekordtempo an, nachdem sie das Inflationsgeschehen zunächst lange unterschätzt hatten. Die damit verbundenen Rezessionsängste verunsicherten die Anlegerinnen und Anleger und schickten die bekannten Aktienindizes auf Talfahrt. Charakteristisch für das Jahr 2022 war aber insbesondere eine sehr heterogene Entwicklung an den Aktienmärkten. Es waren vor allem kleine und mittelgroße Unternehmen sowie Wachstumsunternehmen hoher Qualität, die von starken Abverkäufen betroffen waren. Auf Sektorenebene gab es ebenso eine sehr unterschiedliche Entwicklung: Während beispielsweise Technologieaktien in Summe sehr hohe Abschläge zu verzeichnen hatten, hielten sich Rohstoffaktien, Lebensmittelkonzerne und Finanzwerte inklusive Banken vergleichsweise gut. Multinationale Ölgesellschaften, große Pharmakonzerne und Rüstungsunternehmen konnten sogar entgegen dem allgemein negativen Trend deutlich zulegen.

Unabhängig von den möglicherweise weiterhin höheren Schwankungen an den Börsen blicken wir optimistisch in die Zukunft. Einerseits sind unsere Investitionsthemen mehr denn je ein Teil der Lösung. Andererseits haben unsere investierten Unternehmen die aktuellen Entwicklungen weitestgehend adaptiert und reagierten bereits mit Kostensenkungsmaßnahmen sowie Preissteigerungen darauf. Dazu gesellt sich bei vielen Unternehmen die Optimierung der durch die Corona-Pandemie gestressten Zulieferketten. Diese Entwicklungen sowie der deutliche Rückgang der Bewertungen veranlassen uns zu einer optimistischeren Ausgangslage für die kommenden Quartale.

2. Darstellung und Entwicklung des Vermittler- und Bankengeschäfts

Unser Vermittler- und Bankengeschäft beinhaltet die Auflage, das Management und den Vertrieb von Investmentfonds, deren Investitionsziele auf ethischen Anspruch, Sozialverträglichkeit und ökologische Kriterien geprüft wurden.

Auf diesem Geschäftsfeld verzeichnete die ÖKOWORLD-Gruppe in den vergangenen Jahren einen kontinuierlichen Anstieg des über die Fondspalette verwalteten Vermögens.

Insbesondere das Jahr 2021 war ein historisch erfolgreiches Jahr, an das das Berichtsjahr 2022 in dieser Form nicht anknüpfen konnte. Das hauseigene Sustainability Research hat zwar ein auf ethische, ökologische und soziale Aspekte streng geprüftes Universum zur Verfügung gestellt. Aber für ÖKOWORLD mit einer 100%-Ausrichtung auf ethisch-ökologische Investments, einem hohen Anteil an kleinen bzw. mittelgroßen Unternehmen und einem Fokus auf Qualität unter gleichzeitiger Beachtung strenger Ausschlusskriterien bot das Jahr 2022 ein besonders herausforderndes Umfeld. Einerseits gehörten viele Qualitätsunternehmen aus unserem Investmentuniversum zu den stärksten Verlierern. Andererseits führte unser einzigartiger Nachhaltigkeitsansatz dazu, dass in die teils hochgejubelten und für uns kontroversen Sektoren natürlich nicht investiert wurde (wie z. B. Rohstoffe, Öl & Gas, Atomindustrie, Rüstung) - anders als bei vielen Themenfonds, die zwar auch Titel erwerben, die einen Nachhaltigkeitsbezug aufweisen, aber nicht unserem hohen ethisch-ökologischen Anspruch gerecht werden. Dementsprechend war unsere Fondsentwicklung in 2022 vergleichsweise unterdurchschnittlich.

Die vertrieblichen Aktivitäten konnten dennoch erfolgreich weiterentwickelt werden. Gerade in schwierigen Phasen beweist sich ein guter und verlässlicher Service und eine fundierte Betreuung sowie eine belastbare und erprobte Beziehungsebene. Virtuelle Veranstaltungen im Schulungsbereich unserer Vertriebspartnerinnen und Vertriebspartner und auch für Endkundinnen und Endkunden von Banken und anderen Vertriebskanälen wurden veranstaltet. Auch einige Präsenztermine konnten stattfinden, obwohl post-corona teils noch immer verhalten damit umgegangen wird. Die telefonischen Kontakte wurden aufgrund reduzierter persönlicher Besuchsmöglichkeiten stark intensiviert. Auch Videokonferenzen gehörten zur alltäglichen Kommunikation. Darüber hinaus gelang es im Bereich der breiten Marketingunterstützung über die Websites der Banken, sogenannte Internetfilialen, viele ÖKOWORLD-Inhalte zu vermitteln. Verschiedene Vertriebsveranstaltungen, Messen, Presseaktivitäten und breit gestreute Media-Kampagnen in den Print- und Onlinemedien flankierten und unterstützten marketingseitig die Vertriebsarbeit und Beratungsleistungen. Im vertrieblichen Fokus stand der Themenfonds ÖKOWORLD KLIMA mit dem Ziel, diesen Fonds neben der starken Marke ÖKOWORLD ÖKOVISION CLASSIC prominenter zu platzieren. Sehr hilfreich dabei waren u. a. auch die Erklärvideos, die auf YouTube mehr als beachtliche Aufrufzahlen erzielen. Kontinuierlich werden diese Werbemittel immer mehr zu virtuellen Botschaftern für unsere Produkte. Im Jahr 2022 spielte auch das Medium des Podcast eine zunehmende Rolle, Mitarbeitende aus Fondsmanagement, Nachhaltigkeitsresearch, Vertrieb und Marketing wurden hier gehört.

Die ÖKOWORLD-Gruppe baute die Aktivitäten zur Unterstützung des Bankenvertriebs darüber hinaus auch erneut weiter durch klassische TV-Werbung aus. Der ÖKOWORLD KLIMA wurde auch im Berichtsjahr 2022 in der TV-Werbung "Best-minutes vor der Tageschau" mit der Aufforderung an die Zuschauer platziert, diesen Investmentfonds in ihrer Bank nachzufragen. Damit wird die gesteigerte Nachfrage in Sparkassen und Volksbanken stimuliert.

Trotz der schwierigen Marktsituation im Jahr 2022 zeigte sich im Anteilszuwachs von 10,39% eine hohe Anlegertreue als Indikator messbarer Stabilität. Darauf sind wir sehr stolz. Diese Entwicklung unterstreicht, wie unsere Philosophie, unsere Glaubwürdigkeit, unsere Überzeugungsarbeit und unser energischer Einsatz für die Ökologisierung der Wirtschaft sich lohnt. Unsere Zusammenarbeit mit Sparkassen, Volksbanken und anderen Bankinstituten sowie unseren Vermittlerinnen und Vermittlern im Retail bleibt fruchtbar und erfolgreich. Stolz sind wir auch darauf, dass die Vertriebsarbeit unseres hauseigenen Versicherungsmaklers beachtlichen Anteil an dieser Erfolgsstory hat. Unsere Rentenversicherungen und die betriebliche Altersversorgung tragen einen wichtigen Teil dazu bei, da über die fondsgebundenen Versicherungsprodukte ratierliche Monatsbeiträge in unsere Fonds fließen.

Im Banken- und Vermittlervertrieb wurde im Rahmen der Produktentwicklung unter der Regie von Alfred Platow auch die LV1871 Klimarente entwickelt. Zum einen für den Vertrieb über Banken, Makler und Versicherungsvermittler. Zum andren aber auch zum exklusiven Vertrieb über den Versicherungsmakler ÖKOWORLD AG.

Nachhaltigkeit ist mehr als nur ein Trend. Klimawandel und Krieg zeigen: ethische, ökologische und soziale Aspekte sind auch bei der Geldanlage wichtig. Die ÖKOWORLD AG und die Lebensversicherung von 1871 a. G. München (LV1871) haben deshalb eine strategische Partnerschaft geschlossen, um das Thema Nachhaltigkeit, Investment und Versicherung noch stärker zu verknüpfen, und haben die Anlagestrategie KLIMARENTE entwickelt.

Die beiden Unternehmen stellen mit der Anlagestrategie KLIMARENTE ab Mai die nachhaltigen Fonds der ÖKOWORLD exklusiv in den MeinPlan-Fondspolicen der LV1871 zur Verfügung. Mit der Kooperation bündeln zwei starke Marktplayer ihr Knowhow: Die ÖKOWORLD gilt als Vorreiter nachhaltiger Geldanlagen und investiert als bislang einzige Kapitalverwaltungsgesellschaft in Europa ausschließlich in Unternehmen, deren Investitionsziele von Experten auf ethischen Anspruch, Sozialverträglichkeit und ökologische Kriterien geprüft wurden. Die LV1871 bringt nicht nur ihre Expertise als Anbieter fondsgebundener Versicherungen ein, sondern auch ihre Finanzstärke und nachhaltige DNA als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit. Beide Unternehmen verbindet gemeinsame Werte wie Beständigkeit, Ausdauer, Glaubwürdigkeit und Zielstrebigkeit im Sinne der Geschäftspartner und Kunden.

2.1. Die ÖKOWORLD-Fonds

Der Fonds "ÖKOWORLD" ist ein nach Luxemburger Recht als Umbrellafonds aufgelegter fonds commun des placement à compartiments multiples aus Wertpapieren und sonstigen Vermögenswerten. Er wurde nach Teil I des Luxemburger Gesetzes vom 17. Dezember 2010 über Organismen für gemeinsame Anlagen (das "Gesetz von 2010") aufgelegt.

Der Fonds wurde auf unbegrenzte Zeit gegründet.

Es werden derzeit Anteile der folgenden Teilfonds angeboten:

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ÖKOWORLD ÖKOVISION® CLASSIC

 

ÖKOWORLD KLIMA®

 

ÖKOWORLD WATER FOR LIFE®

 

ÖKOWORLD ROCK 'N' ROLL FONDS®

 

ÖKOWORLD GROWING MARKETS 2.0®

2.2. Anteilsentwicklung der ÖKOWORLD-Fonds

Die Anteile in allen ÖKOWORLD-Fonds sind im Jahr 2022 insgesamt um 2.354.652 Stücke gestiegen. Diese Steigerung entspricht 10,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Zum 31. Dezember 2022 betrug das Gesamtvolumen aller von der ÖKOWORLD-Gruppe konzipierten Investmentfonds EUR 3.274,11 Millionen. Dies entspricht einer Reduktion des Volumens um EUR 931,69 Millionen gegenüber dem Vorjahr.

2.2.1. Entwicklung der Teilfonds

Die einzelnen Teilfonds der ÖKOWORLD-Fondsfamilie haben sich im Berichtsjahr wie folgt entwickelt:

ÖKOWORLD ÖKOVISION® CLASSIC - der Klassiker unter den Öko-Fonds

Der Fonds ÖKOWORLD ÖKOVISION® CLASSIC beendete das Jahr zum 31. Dezember 2022 mit einem Minus von 30,0 Prozent (ÖKOWORLD ÖKOVISION® CLASSIC C). Dieser Fonds ist zugleich der volumenstärkste Teilfonds.

Der ÖKOWORLD ÖKOVISION® CLASSIC, aufgelegt am 2. Mai 1996, ist aufgrund seiner strikten Ausschlusskriterien und dem zweigeteilten Investmentprozess zwischen Nachhaltigkeitsanalyse inklusive unabhängigem Anlageausschuss und Fondsmanagement der wahrscheinlich "grünste" Fonds seiner Klasse. Daraus resultierend bedient sich der ÖKOWORLD ÖKOVISION® CLASSIC einem begrenzten Anlageuniversum von ca. 400 visionären, ethisch-ökologisch-sozialen und überwiegend kleinen bis mittelgroßen Unternehmen inklusive Beachtung harter Ausschlusskriterien. Gerade der Beginn des Jahres war für die erfahrenen Fondsmanager und den krisenerprobten Investmentprozess herausfordernd. Seit dem 24. Februar 2022, dem Tag des russischen Angriffs auf die Ukraine, hat sich die sektorale Outperformance der "No-Go" Sektoren, also derjenigen Sektoren, die im ÖKOWORLD ÖKOVISION® CLASSIC ausgeschlossen sind, fortgesetzt. Dennoch hat aktives Stock Picking dazu geführt, dass wir in vielen relevanten Sektoren interessante Unternehmen ausfindig machen konnten. Besonders Unternehmen aus dem Gesundheitsbereich - soweit aus ethisch-ökologischer Sicht investierbar - und den erneuerbaren Energien sind hervorzuheben. Im Juni und Juli lag die Kassenquote im Rahmen unseres aktiven Managementstils temporär bei bis zu 40 Prozent, um größere Verluste zu vermeiden. Dennoch war der Fonds von der negativen Entwicklung insbesondere bei kleinen bzw. mittelgroßen Gesellschaften sowie Qualitäts- und Wachstumsunternehmen betroffen. Die angesprochenen Outperformer aus 2022 kamen für uns im Gegensatz zu vielen anderen Fonds mit weniger strengen Nachhaltigkeitsansätzen nicht in Frage. Entsprechend war die Fondsentwicklung in 2022 klar unterdurchschnittlich. Im längerfristigen Kontext überwiegen hingegen eindeutig die erfreulichen Jahre.

ÖKOWORLD KLIMA® der konsequente Klimaschutzfonds für mehr Zukunft

ÖKOWORLD KLIMA setzt auf Investmentchancen im Bereich von Unternehmen, die Produkte und Technologien anbieten oder einsetzen, mit deren Hilfe dem Klimawandel begegnet werden kann.

Der Fonds ÖKOWORLD KLIMA lag zum 31. Dezember 2022 mit 30,2 Prozent im Minus.

Für ÖKOWORLD mit einer 100%-Ausrichtung auf ethisch-ökologische Investments, einem hohen Anteil an kleinen bzw. mittelgroßen Unternehmen und einem Fokus auf Qualität unter gleichzeitiger Beachtung strenger Ausschlusskriterien bot das Jahr 2022 ein besonders herausforderndes Umfeld. Einerseits gehörten viele Qualitätsunternehmen aus unserem Investmentuniversum zu den stärksten Verlierern. Andererseits führte unser einzigartiger Nachhaltigkeitsansatz gepaart mit der Null-Toleranz-Politik bei kontroversen Branchen dazu, dass in die teils hochgejubelten Sektoren unsererseits natürlich nicht investiert wurde und wird (wie z. B. Rohstoffe, Öl & Gas, Atomindustrie, Rüstung) - anders als viele Themenfonds, die zwar auch Titel erwerben, die einen Klimabezug aufweisen, aber nicht unserem hohen ethisch-ökologischen Anspruch gerecht werden. Dementsprechend war die Fondsentwicklung in 2022 klar unterdurchschnittlich. Im längerfristigen Kontext überwiegen hingegen eindeutig die erfolgreichen Jahre. Das Jahr 2022 wird im Rückblick ein Jahr sein, in dem das Thema Klimaschutz zu kurz kam. Kaum etwas in der Welt ist umweltschädlicher als Krieg. Die resultierende Energiekrise führte zu einem Rekord bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe - ein Rückschritt bei Bemühungen für den Klimaschutz. Rückblickend wird sich dieser aber als Momentaufnahme darstellen. Vor diesem Hintergrund sollte man auch die diesjährige Kursentwicklung des ÖKOWORLD KLIMA einordnen. Der ÖKOWORLD KLIMA investiert in ethisch-ökologische Unternehmen mit Klimabezug unter Beachtung strenger Ausschlusskriterien. Unsere Investorinnen und Investoren partizipieren nicht an der Verfeuerung fossiler Brennstoffe oder an Waffenexporten. Das Thema Klimaschutz und der Bedarf an erneuerbaren Energien ist heute dringender denn je. Auch dem Potenzial wichtiger Wachstumsmärkte wie beispielsweise Indonesien, China und Brasilien wird im Fonds Rechnung getragen. Die globalen Trends, in die der ÖKOWORLD KLIMA investiert, sind intakter denn je.

ÖKOWORLD WATER FOR LIFE® - der globale Wasserfonds für zukunftsfähige Lösungen

ÖKOWORLD WATER FOR LIFE ist ein Themenfonds, der sich in zukunftsorientierter Art und Weise mit der globalen Wasserversorgung beschäftigt. Wasser wird in den kommenden Jahrzehnten als Basis für Wirtschaftswachstum und für den Zugang zu Wohlstand weiter an Bedeutung gewinnen. Der Fonds schloss jedoch das Jahr 2022 mit einem Minus von 26,0 Prozent.

Der Bereich Wasser stand lange im Schatten anderer Investmentthemen, wird aber zunehmend an Bedeutung gewinnen. Mehr als zwei Milliarden Menschen weltweit haben keinen dauerhaften Zugang zu Trinkwasser. Veränderte Niederschlagsmuster und eine höhere Verdunstung aufgrund höherer Temperaturen infolge des Klimawandels wirken sich zunehmend auf den Grundwasserspiegel aus. Dass selbst unsere Breitengrade nicht ohne Risiko sind, wird schnell an dem jüngsten (und zum Teil länger anhaltenden) Ausfall von 29 der insgesamt 56 französischen Atomreaktoren deutlich. Neben Sicherheitsbedenken und Reaktorpannen trugen unter anderem auch Kühlwasserprobleme im Zuge der Hitze und der damit verbundenen Belastung der Flüsse zu der Problematik bei. Mittlerweile leben acht Milliarden Menschen auf unserem Planeten. Eine stetig wachsende Mittelschicht verbunden mit einem höheren Lebensstandard verdeutlichen den steigenden Wasserbedarf weltweit. In vielen Regionen der Welt geht aber schon heute der Wasserverbrauch über den nachhaltigen Frischwasserzufluss hinaus - eine Tendenz, die sich Experten zufolge verstärken wird. Wir brauchen dringend Lösungen, um Wasser effizienter zu nutzen und die Wasserqualität zu erhalten bzw. zu verbessern. Genau hier setzt der ÖKOWORLD WATER FOR LIFE an, und zwar mit Investmentthemen wie Effizienz der Wasserversorgung und -nutzung, Abwasserbeseitigung, Wasserintensität von Produkten/​Dienstleistungen sowie Gewässerschutz.

ÖKOWORLD ROCK 'N' ROLL FONDS® - der erste Elternfonds der Welt

ÖKOWORLD ROCK 'N' ROLL FONDS (vormals ÖKOWORLD ÖKOTRUST) investierte konzeptionell als "Balanced Product" in vielversprechende Anlagemöglichkeiten im Aktienbereich, aber auch in Anlagen aus anderen Asset-Klassen, beispielsweise Anleihen.

Der Verwaltungsrat der ÖKOWORLD LUX S.A. hatte mit Wirkung zum i. September 2017 die Umbenennung des Teilfonds ÖKOWORLD ÖKOTRUST beschlossen. Seitdem läuft der Teilfonds unter dem neuen Namen ÖKOWORLD ROCK 'N' ROLL FONDS. ISIN (LU0380798750), Gebühren, Risikoprofil und Investmentstrategie sowie Fondsmanager blieben unver-ändert.

Die vertriebliche Strategie "Generationenfonds" richtet sich stärker an der Zielgruppe ethisch-ökologischen Investments aus, insbesondere Familien, Eltern und Großeltern. Der Fonds eignet sich für Investoren, die in Wertpapiere mit einer dynamischen, ausgewogenen Anlagepolitik anlegen wollen. Dazu gehören auch zukunftsfähige Beteiligungen, die z. B. in Studentenwohnheime, Kindergärten oder Universtäten investieren. Er ist der erste Investmentfonds der Welt, der die Bedürfnisse, die Lebensqualität sowie die demografische Entwicklung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in einer Kapitalanlage konzentriert. Der Fonds verzeichnete zum Jahresultimo ein Minus von 27,9 Prozent.

ÖKOWORLD GROWING MARKETS 2.0® der Fonds für zukunftsfähige Wachstumsdynamik in neuen Märkten

Der ÖKOWORLD GROWING MARKETS 2.0 steht für Investments in ausgewählte Unternehmen in den Emerging Markets; zum 31. Dezember 2022 schloss er mit einem Minus von 25,1 Prozent (C-Tranche). Für institutionelle Anleger gibt es mit der D-Tranche eine weitere Anlageklasse (Mindestanlagesumme EUR 5 Millionen). In der D-Tranche gab es zum 31. Dezember 2022 eine Performance von minus 24,47 Prozent.

Der ÖKOWORLD GROWING MARKETS 2.0 konnte sich der schwierigen Marktsituation nicht entziehen. Per Saldo entwickelte sich der ÖKOWORLD GROWING MARKETS 2.0 seit den letzten Höchstständen des MSCI Emerging Market Index leicht besser als dieser Index. Der Fonds hat im 1. Quartal des Jahres die Länder Brasilien und Südafrika übergewichtet. Die beiden Volkswirtschaften profitierten von höheren Rohstoffpreisen und gestiegenen Einkommen. Das zeigt auch ein Blick in unser Portfolio: so konnte beispielsweise die südafrikanische Supermarktkette Pick'n'Pay von einem größeren Warenkorb profitieren.

Die restriktive Notenbankpolitik v. a. in den USA hat sich im abgelaufenen Jahr auf die weltweiten Aktienmärkte inklusive vieler Schwellenländer stark negativ ausgewirkt. In Brasilien hingegen wirkten sinkende Inflationsraten im weiteren Jahresverlauf positiv. Der Zinszyklus der brasilianischen Notenbank ist weiter fortgeschritten als in anderen Ländern. Ab Mitte nächsten Jahres werden Zinssenkungen erwartet. Die brasilianische Cielo, eine unserer Top 10 Positionen, konnte 2022 deutliche Kursgewinne verzeichnen. Das Unternehmen ermöglicht bargeldlose Zahlung und ist der größte Anbieter von bargeldlosem Geldtransfer in Brasilien. Nach einem Managementwechsel wurde die Servicequalität verbessert und Cielo konnte Marktanteile in einem stark umkämpften Markt hinzugewinnen. In der zweiten Jahreshälfte haben die Auswirkungen der strikten Corona-Lockdowns in China und die Verwerfungen in den globalen Lieferketten die Industrie weiter belastet. Im 4. Quartal bekräftigte die kommunistische Partei Chinas auf dem 20. Parteitag ihre Null-Covid-Politik - nur um sich einige Wochen später dem Druck der Bevölkerung zur Reduzierung der Maßnahmen zu beugen und sukzessive Öffnungen zuzulassen. In dem Zuge erhöhten wir unsere Beteiligungen im "Reich der Mitte" an ausgewählten Unternehmen, die unseren ethisch-ökologischen Ansprüchen gerecht werden, von ca. 5 Prozent Ende des 3. Quartals auf rund 15 Prozent im 4. Quartal.

2.2.2. Auszeichnungen

Financial Advisors Awards 2022

Die LV1871 Klimarente powered by ÖKOWORLD gewann am 23. September 2022 im Rahmen der Cash-Gala im Hotel Atlantic Hamburg den Financial Advisors Award im Bereich "Nachhaltige Versicherungen". Die LV1871 Klimarente investiert die Versicherungsbeiträge in alle fünf ÖKOWORLD Investmentfonds.

DEUTSCHER FONDSPREIS 2022 für ÖKOWORLD KLIMA

Das Fachmagazin "FONDS professionell" verleiht im Rahmen des "FONDS professionell KONGRESS" regelmäßig den Deutschen Fondspreis.

Der ÖKOWORLD KLIMA wurde im Segement "Sustainable Investment" bereits mehrfach als "HERAUSRAGEND" ausgezeichnet und gewann im Berichtsjahr 2022 die Auszeichnung DEUTSCHER FONDSPREIS 2022.

ÖSTERREICHISCHER FONDSPREIS 2022

für ÖKOWORLD KLIMA

In der Kategorie "Nachhaltige Investmentfonds" konnten Alfred Platow, Vorstandsvorsitzender, und Alexander Funk, Managing Director und Senior Portfolio Manager, den bedeutenden Award für die ÖKOWORLD in Empfang nehmen.

Europäisches Transparenzlogo

Es ist uns eine Freude mitzuteilen, dass das offizielle Europäische Transparenzlogo im Jahr 2022 erneut an sämtliche ÖKOWORLD-Fonds verliehen wurde.

Wir gehören zu den Unterzeichnern des Europäischen Transparenzkodex und setzen ein transparentes Management in allen unseren nachhaltigen Investments um. Das Europäische Transparenzlogo für Nachhaltigkeitsfonds verpflichtet zur korrekten, angemessenen und rechtzeitigen Bereitstellung von Informationen, um Interessierten, insbesondere Kunden, die Möglichkeit zu geben, die Ansätze und Methoden der nachhaltigen Geldanlage des jeweiligen Fonds nachzuvollziehen.

3. Darstellung und Entwicklung des Privatkundengeschäfts

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Privatkundenvertrieb betreuen unsere Privat- und Geschäftskunden aus der Zentrale in Hilden heraus. Dabei liegen die Schwerpunkte auf den Themen Altersvorsorge, Vermögensaufbau und Vermögensanlage. Der Geschäftsbereich konzentriert sich dabei auf Investmentfonds und Rentenversicherungen, die den strengen ethisch-ökologischen und sozialen Kriterien der ÖKOWORLD entsprechen. Die Beratung erfolgt sowohl im bundesweiten Telefon vertrieb als auch persönlich vor Ort in der Zentrale in Hilden.

Im Privatkundenvertrieb blicken wir auf ein herausforderndes Jahr 2022 zurück. Nach einem zunächst sehr guten Start, brachen in Folge des Kriegsausbruchs im Februar die Kurse an den Börsen ein und die Menschen erlebten allgemein eine starke Verunsicherung, was sich auch auf die Investments auswirkte. Die Beraterinnen und Berater waren nun besonders gefordert, die verunsicherten Kunden zu beruhigen und ihnen die Situation zu erklären. Im weiteren Jahresverlauf traten auch bei unseren Kunden vermehrt Renditegedanken in den Vordergrund und das Bewusstsein für nachhaltige Kapitalanlagen, die in einer solchen Marktphase nicht zu den Kursgewinnern gehören, trat teilweise in den Hintergrund. Insofern war es erste Priorität, die Kunden zu überzeugen, bei ihren Investments zu bleiben, was von den Beraterinnen und Beratern durch viele intensive Gespräche sehr gut umgesetzt wurde. Um den Absatzrückgang von knapp 30% gegenüber dem Rekordjahr 2021 zu bewerten, ist auch der Vergleich 2022 mit dem Jahr 2020 sinnvoll. Hier ergibt sich ein Plus von 34%, was den Einbruch von 2022 in ein anderes Bild setzt. Den beschriebenen Herausforderungen entsprechend, wurden die Berater kontinuierlich und intensiv über Marktentwicklungen informiert, z. B. auch in Videokonferenzen mit unserem Fondsmanagement.

Hier wurden auch die neuen Berater, die erst Anfang 2022 zum Team kamen, frühzeitig eingebunden.

Die veränderten Rahmenbedingungen, wie auch die im Laufe des Geschäftsjahres erfolgte Zinswende, verändern die Einstellung der Kundinnen und Kunden zu den Anlageformen. Die reine Aktienanlage ist nicht mehr alternativlos, sondern muss wieder mehr als langfristige Anlage, vor allem auch in der Altersvorsorge und dem Vermögensaufbau gesehen werden. Auch im Privatkundenvertrieb der ÖKOWORLD werden wir den Fokus stärker auf die Altersvorsorge legen. Hierzu wurden bereits diverse Schulungen und Trainings durchgeführt. Wir haben mit einer auf die betriebliche Altersvorsorge spezialisierten Fortbildung unserer Berater begonnen, um noch stärker in die Akquise von Arbeitsgebern zu gehen. Zudem zeichnet sich unser neues Produkt, die Klimarente, gegenüber den bisherigen Lösungen als noch grüner und flexibler für den Kunden aus. Der Vertriebsstart des neuen Produkts ist zwar erst im Jahr 2023, wird dann aber eine entsprechende Aufmerksamkeit erhalten. Auch hierzu sind die ersten Schulungen bereits erfolgt. Zwar haben wir durch den Produktwechsel in der Übergangsphase November und Dezember 2022 ein Absatzminus von 10% der Jahresleistung zu verzeichnen, gehen aber davon aus, dass sich der kontinuierliche Aufwärtstrend der vergangenen Jahre ab 2023 weiter fortsetzt.

Wir werden weiterhin daran arbeiten, Kunden zur Beratung in die Erlebniswelt in Hilden einzuladen, z. B. im Rahmen der intensivierten Ansprache von Altkunden. Im Verlauf des Jahres werden hierzu diverse Kundenveranstaltungen stattfinden. Hier ist vieles möglich und das Spektrum reicht von kleinen fachlich geprägten Veranstaltungen mit ca. 30-50 Kundinnen und Kunden bis hin zu deutlich größeren Veranstaltungen, die typischerweise eher zu Imageveranstaltungen zählen.

4. Geschäftsergebnis

4.1. Ertragslage

Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte die ÖKOWORLD- Gruppe nicht erneut an das herausragende Vorjahresergebnis anknüpfen. Entgegen dem Branchentrend war der Investorenzuspruch zwar nach wie vor erfreulich hoch, dennoch konnte dieses positive Momentum nicht die ungünstigen Kursentwicklungen innerhalb des für uns relevanten nachhaltigen Börsensegments kompensieren. Befeuert durch Krieg und Energiekrise kamen die Kursgewinner des Jahres eher aus dem Bereich fossiler Energien und Rüstung. Beide Segmente sind für die ÖKOWORLD aufgrund ihrer strengen Nachhaltigkeitsorientierung nicht relevant. Während sich die Kurse der weltweiten Aktienmärkte über das gesamte Geschäftsjahr sehr volatil verhielten, war insbesondere das zweite Halbjahr von negativen Auswirkungen des Ukraine-Krieges sowie den Folgen des weltweit steigenden Zinsniveaus geprägt.

Die Umsatzerlöse beliefen sich im Geschäftsjahr auf EUR 71,5 Mio. (Vorjahr: EUR 122,3 Mio.). Der wesentliche Grund für diesen deutlichen Rückgang ist der Wegfall von Performance Fees. Mangels neuerlicher Überschreitung der High Water Marks unserer Fonds konnten im Berichtsjahr keine Umsätze aus Performance Fees erwirtschaftet werden (Vorjahr: EUR 52,1 Mio.). Während im operativen Bereich die Summe der erzielten Abschlussprovisionen auf EUR 1,0 Mio. (Vorjahr: EUR 1,8 Mio.) sank, konnten im Gegenzug die Einnahmen aus bestandsabhängigen Erlösen auf EUR 70,5 Mio. (Vorjahr: EUR 68,0 Mio.) gesteigert werden.

Den größten Anteil an dieser Steigerung hat der ÖKOWORLD KLIMA. Mit einem Zuwachs von 10 Prozent und EUR 1,3 Mio. verzeichnet er den höchsten Bestandsprovisionsanstieg, unmittelbar gefolgt vom ÖKOWORLD GROWING MARKETS 2.0 mit einer Steigerung von 19 Prozent und EUR 0,9 Mio.

Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von EUR 0,1 Mio. (Vorjahr: EUR 0,1 Mio.) beinhalten im Wesentlichen Erträge aus der Auflösung von passiven Rechnungsabgrenzungsposten und sonstigen Rückstellungen sowie kleinere Positionen aus Kostenerstattungen.

Der Materialaufwand umfasst im Wesentlichen die Bestandsprovisionen an Vertriebspartner. Der Anstieg entspricht dem provisionspflichtigen Zuwachs unserer durchschnittlichen Fondsvolumina.

Der Personalaufwand ist gegenüber dem Vorjahr um 53 Prozent gesunken. Ausschlaggebend hierfür sind die im Vorjahr enthaltenen variablen Vergütungsbestandteile, welche im Berichtszeitraum nicht in vergleichbarer Höhe angefallen sind.

Zum 31. Dezember 2022 waren insgesamt 63 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt (Vorjahr: 61 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter).

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und auf Sachanlagen sind mit TEUR 291 gegenüber dem Vorjahr um TEUR 39 geringfügig niedriger ausgefallen und liegen damit auf weitgehend unverändertem Niveau. Die Positionen betreffen überwiegend imaterielle Vermögensgegenstände, hauptsächlich Software sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung für die angemietete Büroinfrastruktur.

Der sonstige betriebliche Aufwand ist mit EUR 7,6 Mio. (Vorjahr: EUR 8,5 Mio.) gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken. Nennenswerten Einzelposten unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen betreffen die Kosten für Mediabeilagen und graphische Gestaltung in Höhe von EUR 1,5 Mio., Mieten der Geschäftsräume in Höhe von EUR 0,3 Mio., IT-Services in Höhe von EUR 1,1 Mio., Rechtsformkosten in Höhe von EUR 0,4 Mio. sowie Rechts- und Beratungskosten in Höhe von EUR 0,9 Mio., Fremddienste in Höhe von EUR 1,2 Mio. und Spenden in Höhe von EUR 0,6 Mio.

Die Erträge aus sonstigen Wertpapieren beinhalten überwiegend die im Geschäftsjahr erhaltenen Dividenden aus Wertpapieren des Anlagevermögens.

Die sonstigen Zinsen und ähnliche Erträge sind von im Vorjahr EUR 1,9 Mio. auf TEUR 10 gesunken. Ursächlich ist hier, dass im Vorjahr in der Position Kursgewinne aus dem Verkauf von Wertpapieren des Umlaufvermögens enthalten waren.

Die Abschreibungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens und Finanzanlagen in Höhe von EUR 3,0 Mio. (Vorjahr: EUR o Mio.) waren im Wesentlichen erforderlich, um die zu Beginn des Geschäftsjahres erworbenen Anteile an ÖKOWORLD-Fonds auf den niedrigeren beizulegenden Wert zum 31.12.2022 anzupassen.

Die Aufwendungen für Zinsen und ähnliche Aufwendungen in Höhe von EUR 0,5 Mio. (Vorjahr: EUR 0,8 Mio.) enthalten neben den Negativzinsen auf Geldeinlagen hauptsächlich den Zinsaufwand aus der Abzinsung der Pensionsrückstellung.

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag sind um EUR 16,2 Mio. auf EUR 9,2 Mio. gesunken. Dies ist im Wesentlichen auf die deutlich niedrigeren Ergebnisse vor Steuern und Beteiligungserträgen der ÖKOWORLD AG und der ÖKOWORLD LUX S.A. zurückzuführen.

Der Konzernjahresüberschuss des Geschäftsjahres 2022 beläuft sich auf EUR 24,2 Mio. und liegt somit um EUR 32,6 Mio. unter dem Ergebnis des Vorjahres. Unter Berücksichtigung des Konzerngewinnvortrags aus dem Jahr 2021 sowie der in 2022 erfolgten Dividendenausschüttung in Höhe von EUR 15,4 Mio. verbleibt ein Konzernbilanzgewinn in Höhe von EUR 128,1 Mio.

4.2 Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme der ÖKOWORLD-Gruppe beträgt zum Ende des Geschäftsjahres 2022 EUR 165,8 Mio. und erhöhte sich damit gegenüber dem Vorjahr geringfügig (Vorjahr: EUR 164,4 Mio.). Auf der Aktivseite betrifft dies im Wesentlichen die deutliche Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, eine Zunahme des Bestands an sonstigen Vermögensgegenständen sowie die Zunahme des Bestands an Wertpapieren des Umlaufvermögens. Auf der Passivseite erhöht sich das Eigenkapital auf EUR 135,8 Mio. (Vorjahr: EUR 127,1 Mio.) und die Rückstellungen sinken auf EUR 24,6 Mio. (Vorjahr: EUR 31,9 Mio.).

Im Detail sind auf der Aktivseite sind die folgenden Posten zu erläutern:

Die immateriellen Vermögensgegenstände beinhalten in der Hauptsache das in 2019 neu erstellte datenbankgestützte Managementinformationssystem für das Sustainability Research.

Die Veränderungen im Bereich der Sachanlagen beinhalten neben den planmäßigen Abschreibungen hauptsächlich die im Laufe des Geschäftsjahres durchgeführten Ersatzinvestitionen für die Büroinfrastruktur.

Die Finanzanlagen umfassen neben der Beteiligung an einem geschlossenen Immobilienfonds hauptsächlich vorbörsliche Werte aus dem Bereich der ethisch-ökologischen Investments.

Die im Umlaufvermögen ausgewiesenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind gegenüber dem Vorjahr deutlich gesunken und beinhalten die Provisionsansprüche aus den Abrechnungszeiträumen November und Dezember 2022, während die Vorjahreswerte stichtagsbedingt die aufgrund des positiven Kursverlaufs unserer Fonds entstandenen Performance Fees für das vierte Quartal 2021 enthielten. Die sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten neben den Kautionsforderungen im Zusammenhang mit den gemieteten Geschäftsräumen hauptsächlich Steuerrückforderungen bezüglich des Berichtsjahres.

Der starke Anstieg der Wertpapiere des Umlaufvermögens ist insbesondere auf den Erwerb von Anteilen an den fünf ÖKO-WORLD-Fonds zu Beginn des Geschäftsjahres zurückzuführen. Die Investition erfolgte zu gleichen Teilen (je EUR 4,0 Mio.) und wurde zum Jahresende zum jeweiligen Stichtagskurs bewertet.

Das kurzfristig verfügbare Barvermögen beträgt zum Bilanzstichtag EUR 137,0 Mio. (Vorjahr: EUR 136,7 Mio.).

Auf der Passivseite wird ein Eigenkapital in Höhe von EUR 135,8 Mio. (Vorjahr: EUR 127,1 Mio.) ausgewiesen. Hierin berücksichtigt sind eigene Anteile in Höhe von EUR -0,3 Mio., eine gesetzliche Rücklage in Höhe von EUR 0,7 Mio. sowie ein Bilanzgewinn in Höhe von EUR 128,1 Mio. Zu den Angaben nach § 160 Abs. 1 Nr. 2 AktG wird auf den Anhang verwiesen.

Die Eigenkapitalquote steigt auf 82% (Vorjahr: 77%).

Die Rückstellungen für Pensionen sind gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken. Steigende Abzinsungssätze waren ausschlaggebend für die niedrigere Bewertung.

Die Steuerrückstellungen berücksichtigen den Ertragssteueraufwand des Geschäftsjahres sowie Anpassungen für das Geschäftsjahr 2021.

Die sonstigen Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten in Höhe von EUR 4,8 Mio. (Vorjahr: EUR 11,6 Mio.) betreffen neben Rückstellungen für leistungsabhängige Vergütungen, sonstigen Personalrückstellungen sowie Rückstellung der Jahresabschlusskosten auch alle sonstigen erkennbaren Risiken des Geschäftsjahres. Es sind für das Geschäftsjahr keine Gründe ersichtlich, die wesentliche Inanspruchnahmen in größerer Höhe annehmen lassen, so dass keine stärkere Vorsorge für ungewisse Verbindlichkeiten dem Grunde oder der Höhe nach getroffen werden musste.

Der Gesamtbetrag der Verbindlichkeiten ist gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert und reflektiert neben den aufgrund der gesunkenen Fondsvolumina niedrigeren Bestandsprovisionsabrechnungen unserer Vertriebspartner auch die Umsatzsteuerverbindlichkeiten des laufenden Geschäftsjahres.

Das gesamte Fremdkapital beträgt EUR 29,9 Mio. gegenüber EUR 37,3 Mio. im Vorjahr. Der Anteil des langfristigen Fremdkapitals beträgt EUR 3,9 Mio. (Vorjahr: EUR 3,9 Mio.).

Für einen im Jahr 2014 erhaltenen Mieterkostenzuschuss im Zusammenhang mit dem Firmenumzug wurde ein passivischer Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von 32 TEUR (Vorjahr: 51 TEUR) gebildet, der über die Mietdauer ertragswirksam aufgelöst wird.

4.3 Cashflow

Im Geschäftsjahr 2022 erzielte die ÖKOWORLD-Gruppe einen positiven Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit in Höhe von EUR 36,2 Mio. (Vorjahr: EUR 72,4 Mio.). Ausschlaggebend für die Entwicklung des Cashflows aus der laufenden Geschäftstätigkeit war neben dem Periodenergebnis in Höhe von EUR 24,2 Mio. sowie der hierin enthaltenen nicht zahlungswirksamen Aufwendungen in Höhe von EUR 3,0 Mio. eine Reduzierung im Umlaufvermögen in Höhe von EUR 15,8 Mio. Cashflow reduzierend wirkte sich insbesondere der Abbau der Rückstellungen von EUR 6,9 Mio. EUR aus.

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit in Höhe von EUR -20,1 Mio. (Vorjahr: EUR 10,5 Mio.) betrifft den Mittelabfluss aufgrund der getätigten Investitionen in unsere ÖKOWORLD-Fonds.

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von EUR -15,8 Mio. (Vorjahr: EUR -8,5 Mio.) beinhaltet neben der im Berichtsjahr ausgezahlten Dividende in Höhe von EUR 15,4 Mio. auch Zinsauszahlungen in Höhe von EUR 0,5 Mio.

III. INVESTITIONEN

Im Berichtsjahr erfolgten hauptsächlich Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen in die Büroinfrastruktur in Höhe von EUR 0,1 Mio., um dem gestiegenen Bedarf an virtueller Kommunikationstechnik und Datensicherheit gerecht zu werden.

IV. PERSONAL

Der persönliche Einsatz und die Motivation sowie die fachliche Qualifikation der Beschäftigten sind maßgeblich für den nachhaltigen Erfolg der ÖKOWORLD als Dienstleistungsunternehmen. Daher hat die Weiterentwicklung der Personalarbeit für die Belegschaft einen hohen Stellenwert.

Ein besonderer Schwerpunkt lag in der Stärkung des Privatkundenvertriebs, der seit dem 1. Januar 2022 von der Vorständin Andrea Machost geleitet wird. Neben der Vergrößerung des Berater- und Vertriebsteams durch Neueinstellungen wurden auch diejenigen Unternehmensbereiche ausgebaut, die diesem Geschäftsbereich zuarbeiten.

Am 31. Dezember 2022 beschäftigte die ÖKOWORLD-Gruppe insgesamt 64 (Vorjahr: 61) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In Vollzeit arbeiten 43 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, während 21 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Teilzeit zwischen 5 und 35 Wochenstunden beschäftigt sind. Die Fluktuation bewegt sich auf sehr niedrigem Niveau und spricht für die ÖKOWORLD als attraktive Arbeitgeberin. Dazu gehört auch die Berücksichtigung der unterschiedlichen Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Organisation ihrer Arbeit und Arbeitszeiten. Aus diesem Grund wird abteilungsbezogen oder individuell ein entsprechender Gestaltungsspielraum geboten.

Die Personalstruktur zeichnet sich zum 31. Dezember 2022 dadurch aus, dass 32 Frauen und 32 Männer bei ÖKOWORLD beschäftigt sind. Damit hält sich das Geschlechterverhältnis kontinuierlich (Vorjahr: 31 Frauen, 30 Männer).

Die Altersstruktur der Beschäftigten stellt sich wie folgt dar:

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Altersgruppe <35 Jahre: 16
Altersgruppe >35 Jahre: 24
Altersgruppe >50 Jahre: 24

Es bleibt das Ziel der ÖKOWORLD, kompetente und engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu halten und zu gewinnen, sie bestmöglich einzusetzen und ihr Potential mit Blick auf die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens gezielt zu fördern.

V. UMWELT UND NACHHALTIGKEIT

Für die ÖKOWORLD ist der Aspekt der Umwelt in zweifacher Hinsicht in hohem Maße relevant. Zum einen ist das Wirtschaftsprinzip der Nachhaltigkeit der inhaltliche Wertekern der geschäftlichen Aktivitäten des Unternehmens. Nachhaltigkeit verstehen wir seit jeher in einem umfassenden Sinne als ökologische, soziale und ökonomische Bedingung und Voraussetzung, um unser aller Zukunftsfähigkeit zu gewährleisten. Dieser Aspekt beschreibt die maßgebliche Ausrichtung unseres zweigeteilten Investmentprozesses für die Fondskonzeption. Unser Fonds ist mit allen seinen Teilfonds der Nachhaltigkeit im strengsten Sinne verpflichtet.

Zum anderen wird Nachhaltigkeit im Rahmen der Möglichkeiten eines kleinen Unternehmens auch im eigenen Alltag gelebt. Dies gilt für die kontinuierliche Optimierung der betrieblichen Verbrauchsmaterialien ebenso wie die effizientere Wasser- und Stromversorgung, soweit dies in angemieteten Räumlichkeiten möglich ist. Im Bereich der Kommunikation werden hohe Anstrengungen zur Energieeinsparung vorgenommen. Virtualisierte IT-Systeme ermöglichen den orts- und endgeräteunabhängigen Datenzugang und reduzieren damit nicht nur den direkten Energieverbrauch, sondern minimieren die mit Fahr- und Reiseaufwand einhergehenden Emissionen. Selbstverständlich kompensieren wir die im Rahmen unvermeidlicher Dienstreisen entstehenden CO 2 -Emissionen durch unseren nach VDR-Standards berechneten Beitrag zu CDM Gold Standard Klimaschutzprojekten und stellen unser unternehmerisches Handeln damit weitestgehend klimaneutral.

Soziales Engagement

Unter Nachhaltigkeit verstehen wir auch immer die Unterstützung der Kinder, der Generation Zukunft. Im Frühjahr 2022 spendete die ÖKOWORLD eine halbe Million Euro zur Schaffung neuer Kindergartenplätze. Nachdem die ÖKOWORLD zur Corona-Pandemie schon Luftreinigungsgeräte im Wert von über 80.000 Euro an Hildener Schulen gespendet hatte, hilft sie nun auch bei den jüngsten Hildenerlnnen aus - mit einer halben Million Euro.

Als Alfred Platow, Gründer und Vorstandsvorsitzender der ÖKOWORLD AG sowie der Verwaltungsratsvorsitzende der ÖKOWORLD LUX S.A., hörte, dass in Hilden fast 200 Kinder auf einen Kindergartenplatz warten, stand für ihn fest, dass die ÖKOWORLD hier helfen wird. Er und sein Vorstandskollege Torsten Müller setzten sich mit der Stadt Hilden in Verbindung und fragten nach, inwiefern es Potenzial gibt, bestehende Kindergärten auszubauen oder neue Kindergärten zu eröffnen. Nach kurzen Überlegungen fiel die Wahl auf die Sozialpädagogische Einrichtung Mühle (SPE) Hilden.

Die SPE Mühle hatte zu diesem Zeitpunkt schon einen konkreten Plan zum Ausbau eines Kindergartens und der Erweiterung dessen um zwei Gruppen - im Anschluss hieran soll ein weiterer Kindergarten mit fünf Gruppen ausgebaut werden, den die SPE Mühle übernehmen wird. Der Plan zum Ausbau war gut durchdacht und stand in den Startlöchern. Das einzige Problem war die Finanzierung. Durch Änderungen im Bauplan und den steigenden Baupreisen wuchs der Eigenanteil für die SPE Mühle rasant an. Ein Teil der Kosten entfällt auf das Land, der Eigenanteil wurde aber immer größer - dass das Hochwasser im Juli 2021 Teile des Gebäudes überflutete, kam erschwerend hinzu."

Hier klinkte die ÖKOWORLD sich ein: Sie beschloss, eine halbe Million Euro an die SPE Mühle zu spenden, damit der Ausbau wie geplant Anfang 2022 starten und zum Kindergartenjahr 2022/​2023 im August 2022 fertiggestellt werden kann. Die ÖKOWORLD freut sich sehr, Kindergartenplätze in Hilden zu erschaffen!

Unterstützung für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine

Mitten in Europa wird Krieg geführt. Wir sind bestürzt über den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und haben Angst. Auch empfinden wir Wut und Entsetzen. Hunderttausende Menschen, darunter viele Frauen und Kinder, fliehen vor dem Blutvergießen und der brutalen Gewalt in ihrem Land. Sie werden vertrieben aus ihrer Heimat. Unser Mitgefühl ist bei allen Menschen, den Familien aus der Ukraine, die nun in Furcht und Angst leben. Selbstverständlich leistete auch ÖKOWORLD Nothilfe in Form einer Geldspende für ein Notaufnahmelager in Hilden. Wir müssen uns dem Krieg mit einem Akt der Menschlichkeit, aber auch Protest gegen die Waffenschmieden dieser Welt widersetzen.

Friedlicher Protest für Lützerath und gegen Kohleabbau

Ein im Oktober 2022 beschlossener Kompromiss zwischen der Bundesregierung und dem Energiekonzern RWE sieht vor, das Ende der Braunkohleförderung im Rheinland auf das Jahr 2030 vorzuziehen. Trotz dieser Abmachung soll das Dorf Lützerath abgerissen werden, damit RWE die unter dem Weiler lagernde Kohle noch fördern kann. Der Kreis Heinsberg hat im Auftrag der schwarz-grünen Landesregierung eine Allgemeinverfügung erlassen, mit welcher der Aufenthalt in Lützerath untersagt wurde. Wird diesem Platzverweis nicht Folge geleistet, so erfolgen Räumungsmaßnahmen ab dem 10. Januar. Das Braunkohledorf Lützerath ist Symbol des Kampfes für den Klimaschutz geworden. Bewohnerinnen und Bewohner gab es keine mehr. Stattdessen besetzen Aktivistinnen und Aktivisten das Gebiet, welches Mitte Januar 2023 geräumt wurde.

Noch im Dezember 2022 spendete die ÖKOWORLD 50.000 Euro. Die Klimaproteste waren und sind ein wichtiges Signal, ein politischer Leuchtturm. Das Dorf Lützerath wurde für die Ausdehnung des Braunkohletagebaus abgerissen, Menschen wurden vertrieben. Diese Rolle rückwärts stellt die Umsetzung der Pariser Klimaziele in Frage. Wir können nicht begreifen, dass der Abriss gerade in dieser Art und Weise politisch befürwortet geschehen konnte, wo doch die Braunkohleverstromung so oder so ausgemustert werden soll.

Die Geschichte und politische Motivation der ÖKOWORLD (vormals verSIKO) erweitern wir daher nun um eine Etappe - sie reicht jetzt von Gorleben bis Lützerath. Wir haben uns damals in Gorleben gegen die Atomkraft gewehrt und wir wehren uns heute gegen den Kohleabbau. Es ist nicht zu ertragen, dass die staatlich subventionierte RWE mit dem Abbau von Kohlevorräten weitermacht, als ob es kein Morgen gäbe. Kurz vor Weihnachten haben uns Widerstandskämpferinnen und -kämpfer aus Lützerath in Hilden besucht und viel von ihrem Kampf und Erlebnissen vor Ort berichtet. Deren Engagement, Durchhaltevermögen und Mut haben uns sehr beeindruckt. Wir haben dieser "Hausbesetzung" daher aus der Kasse unserer ÖKOWORLD 50.000,-EUR, gespendet, um diese Protestaktion und den politischen Widerstand zu unterstützen! Von dem Geld wurden Konserven, Lebensmittel wie Nüsse, Energieriegel und auch Hygieneartikel und Decken ins Camp geliefert. Dinge des täglichen Bedarfs, um standhaft bleiben zu können. Das ist eine Unterstützung, die unseren Respekt zum Ausdruck bringt gegenüber den friedlichen Aktivistinnen und Aktivisten, die sich bei Wind, Kälte und Wetter getraut haben, für den Klimaschutz aufzustehen.

Tierschutz

ÖKOWORLD unterstützt für den Tierschutz kontinuierlich auch einen Lebenshof für Milchvieh mit einer Patenschaft. Einen klassischen Bauernhof kennen wir alle, aber was ist ein Lebenshof? Der Verein Erika & friends ist ein Ex-Milch-betrieb in Wegberg, der seine Viehwirtschaft in 2016 eingestellt, und seitdem ganz auf Ackerbau umgestellt hat. Damit die ehemaligen Milchkühe des Vereins, die ihr Leben lang hart gearbeitet haben, nicht zum Schlachter mussten, wurde ein gemeinnütziger Verein gegründet, der nun mit Hilfe von Spenden die Versorgung der Tiere sicherstellt. ÖKOWORLD hat eine Patenschaft für die beiden Kälbchen Fee und Filou übernommen. Die Langfristigkeit der Patenschaft gibt dem Verein Planungssicherheit.

VI. GESAMTAUSSAGE ZUM GESCHÄFTSVERLAUF 2022

Für die ÖKOWORLD mit einer hundertprozentigen Ausrichtung auf ethisch-ökologische Investments, einem hohen Anteil an kleinen bzw. mittelgroßen Unternehmen und einem Fokus auf Qualität unter gleichzeitiger Beachtung strenger Ausschlusskriterien bot das Jahr 2022 ein besonders herausforderndes Umfeld. Einerseits gehörten viele Qualitätsunternehmen aus unserem Investmentuniversum zu den stärksten Verlierern. Andererseits führte unser einzigartiger Nachhaltigkeitsansatz bei kontroversen Branchen dazu, dass in die teils hochgejubelten Sektoren unsererseits natürlich nicht investiert wurde und wird (wie z. B. Rohstoffe, Öl & Gas, Atomindustrie, Rüstung) - anders als bei viele Themenfonds, die zwar auch Titel mit Klimabezug aufweisen, aber nicht unserem hohen ethisch-ökologischen Anspruch gerecht werden.

Trotz eines Zuwachses aller in ÖKOWORLD-Fonds investierten Anteile von 10,4 Prozent kann der Rückgang des Gesamtvolumens auf EUR 3.274,11 Millionen (Vorjahr: EUR 4.205,80 Millionen) nicht darüber hinwegtäuschen, dass das abgelaufene Geschäftsjahr insgesamt schwierig war.

Das Jahr wird im Rückblick ein Jahr sein, in dem das Thema Klimaschutz zu kurz kam. Kaum etwas in der Welt ist umweltschädlicher als Krieg. Die resultierende Energiekrise führte zu einem Rekord bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe - ein Rückschritt bei Bemühungen für den Klimaschutz. Rückblickend wird sich dieser aber sicherlich als Momentaufnahme darstellen. Vor diesem Hintergrund sollte man auch die diesjährige Kursentwicklung der ÖKOWORLD Fonds einordnen. Die Fonds der ÖKOWORLD investieren in ethisch-ökologische-soziale Unternehmen mit Klimabezug unter Beachtung strenger Ausschlusskriterien. Unsere Investorinnen und Investoren partizipieren nicht an der Verfeuerung fossiler Brennstoffe oder an Waffenexporten. Das Thema Klimaschutz und der Bedarf an erneuerbaren Energien ist heute dringender denn je. Die globalen Trends, in die ÖKOWORLD investiert, sind aus unserer Sicht wichtiger denn je.

VII. CHANCEN- UND RISIKOBERICHT

Die Übernahme von Risiken geht immer mit unternehmerischem Handeln einher. Die ÖKOWORLD ist, wie jedes andere Unternehmen auch, sowohl branchenspezifischen als auch gesamtwirtschaftlichen Risiken ausgesetzt. Der Vorstand agiert risikobewusst und behandelt die Risikokultur im Unternehmen auf der Basis einer vorsichtigen Balance von Risiko und Ertragspotenzial. Entscheidend ist dabei, in angemessenem Umfang mit der Identifizierung, der Beurteilung und der Steuerung von Risiken umzugehen. Sämtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind instruiert, die von ihnen erkannten Risiken zu erfassen, dazu zu berichten und auch Maßnahmen der Gegensteuerung mitzugestalten.

Die ÖKOWORLD praktiziert ein zeitnahes operatives Ergebniscontrolling. Dies ist die Basis für sorgfältige und zugleich schnelle Entscheidungen. Hinsichtlich der Liquidität wird grundsätzlich streng darauf geachtet, ausreichend eigene Liquidität vorzuhalten, um finanzielle Unabhängigkeit zu gewährleisten und eine anderenfalls erforderliche Kreditaufnahme vorrausschauend zu vermeiden. Dem Finanzwesen wird kontinuierlich eine hohe Bedeutung beigemessen. Wenn Kapital investiert wird, erfolgt dies größtenteils in jederzeit liquidierbare Titel mit grundsätzlich moderatem Kursrisiko.

Die geopolitischen Entwicklungen sowie die Leitzinserhöhungen v. a. der US-Notenbank werden ihre Spuren in der Konjunkturentwicklung hinterlassen. Die Wahrscheinlichkeit einer Rezession ist sicherlich hoch. Allerdings rechnen die meisten Investoren bereits mit einem Rückgang der wirtschaftlichen Entwicklung, was per se keine große Überraschung darstellen sollte. Entscheidend wird sein, wie tief eine mögliche Rezession ausfällt, wie sich die Inflation entwickelt und wie die Notenbanken reagieren. Und das alles kann man nicht seriös voraussagen. Zwischenzeitlich höhere Schwankungen sind dementsprechend weder auszuschließen noch sicher. Was wir aber mit Gewissheit sagen können: Investmentthemen wie Klimawandel, Wasser, Gesundheit, Bildung, Digitalisierung etc. bieten weiterhin viel Potenzial. Die Treiber dafür, wie zum Beispiel Bevölkerungswachstum, demografische Entwicklung sowie eine wachsende Mittelschicht, sind absolut intakt. Viele qualitativ hochwertige Unternehmen aus diesen Themenbereichen, in 2022 oftmals ungeachtet einer guten fundamentalen Entwicklung mit massiven Kursverlusten abgestraft, haben bereits mit Kostensenkungsmaßnahmen, Preissteigerungen sowie einer Optimierung der Lieferketten reagiert. Zudem ist die Bewertung in vielen Fällen auf ein wesentlich attraktiveres Maß zurückgenommen. Dementsprechend sehen wir eine deutlich bessere Ausgangslage, um mit gezielter Titelauswahl mit Fokus auf Qualität sowie strukturelle Wachstumstrends einen Mehrwert zu schaffen - Stockpicking ist wieder Trumpf.

Unabhängig der möglicherweise weiterhin höheren Schwankungen an den Börsen blicken wir optimistisch in die Zukunft. Einerseits sind unsere Investitionsthemen mehr denn je Teil der Lösung. Andererseits haben unsere investierten Unternehmen die aktuellen Entwicklungen weitestgehend adaptiert und reagierten bereits darauf. Diese Entwicklungen sowie der deutliche Rückgang der Bewertungen veranlassen uns zu einer optimistischen Ausgangslage für die kommenden Quartale.

Die ÖKOWORLD schätzt ihre Geschäftschancen trotz der unabweisbaren Abhängigkeit von den Entwicklungen an den Kapitalmärkten auf Grund der strengen Nachhaltigkeitsorientierung positiv ein.

Negative Entwicklungen und Krisen an den globalen Kapitalmärkten und rückläufiger Investorenzuspruch können die Volumina des ÖKOWORLD Umbrellafonds beeinträchtigen. Infolgedessen würden sich die Erträge aus den Verwaltungsgebühren reduzieren. Soweit sich dieses Risiko durch negative Kursverläufe realisiert, ist das Fondsmanagement angehalten, alle Techniken und Handlungsalternativen zur Risikoreduzierung einzusetzen soweit diese den Nachhaltigkeitscharakter unserer Fonds nicht beschädigen. Fondsmanagement ist auch Risikomanagement.

Jederzeit besteht das Risiko, dass Investoren Anteile zurückgeben. Soweit marktbedingt aufgrund schlechter Kursentwicklung Anteilsverkäufe zu befürchten sind, kann die ÖKOWORLD - wie in den vergangenen Marktkrisen mehrfach bewährt - auf die stärkere Bindung und das Vertrauen von nachhaltigkeitsorientierten Anlegern setzen. Hinzu kommt die Bestandsstabilität aufgrund von Mittelzuflüssen, die aus fondsbezogenen Versicherungsprodukte wie Klimarente, VERSILIFE und VERSIRENTE zurückzuführen sind. Diese Vertriebsform wird kontinuierlich, aktiv und systematisch vom hauseigenen Versicherungsvermittler unter der Verantwortung und Leitung von Bereichsvorständin Andrea Machost vorangetrieben. Dennoch ist das Risiko von Anteilsverkäufen und Kurseinbrüchen nie auszuschließen.

Unter ausdrücklicher Würdigung der erwähnten Risiken, die einen Umsatz- und Ergebnisrückgang wie auch eine Belastung der Liquidität nicht ausschließen lassen, sind derzeit keine Indikatoren zu erkennen, die die Weiterführung der Unternehmenstätigkeit und den Fortbestand der ÖKOWORLD AG in Frage stellen.

VIII. PROGNOSEBERICHT

Zukünftige gesamtwirtschaftliche Entwicklung und zukünftige Branchenentwicklung

Es ist absehbar, dass auch im Jahr 2023 wichtige politische Ereignisse das Geschehen an den Kapitalmärkten beeinflussen werden.

Die EU-Kommission hat am 31.12.2021 den Verordnungsentwurf zur EU-Taxonomie an die Regierungen der Mitgliedsstaaten geschickt. Große Streitpunkte waren bisher die Bereiche Gas und Atomenergie, die nun unter bestimmten Bedingungen als klimafreundlich eingestuft werden sollen.

Mit dem Regelwerk der Taxonomie legt die EU-Kommission einheitliche Standards für ökologisches Wirtschaften fest. Das betrifft sowohl Finanzmärkte, Investitionen als auch wirtschaftliches Handeln. Ziel ist es, verstärkt Geldströme in sogenannte grüne Technologien zu leiten, um 2050 Klimaneutralität zu erreichen.

Die Umweltziele der EU-Taxonomie sind die folgenden:

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1.

Klimaschutz

2.

Anpassung an den Klimawandel

3.

Nachhaltige Nutzung von Wasser- und Meeresressourcen

4.

Wandel zu einer Kreislaufwirtschaft

5.

Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung

6.

Schutz und Wiederherstellung der Biodiversität und der Ökosysteme

Investitionen in Atomkraft gelten demnach laut EU als nachhaltig. Werden wir bei ÖKOWORLD deshalb nun Eon und EdF in unsere Anlageuniversen aufnehmen? Die Antwort lautet natürlich "ATOMKRAFT? NEIN DANKE!". Dieser Vorschlag und die damit verbundene Rolle rückwärts der EU trifft uns als Vordenker und Überzeugungstäter sehr hart. Unserer Meinung nach ist dieses Papier ein Super-GAU für die Anlegerinnen und Anleger, die ihr Erspartes mit gutem Gewissen anlegen möchten. Bei ÖKOWORLD wird es dieses auf politischer Ebene gesteuerte Greenwashing nicht geben. Diese Art von Investitionsthemen bleiben gemäß unseren Investitionskriterien ausgeschlossen und finden dadurch auch keinen Einzug in unsere Fonds. Darauf können sich unsere Anlegerinnen und Anleger zu 100 Prozent verlassen.

Ausgeschlossen sind ferner Waffen, Verletzung der Menschenrechte und Chlorchemie. Betroffene beziehungsweise entsprechend engagierte Unternehmen werden von uns ausgeschlossen, selbst wenn sie mit problematischen Geschäften nicht einmal 1% ihres Umsatzes erwirtschaften. Andere Anbieter tolerieren hier durchaus Umsatzanteile von 5%, 10% etc. Zusätzlich schauen wir uns alle Konzernunternehmen an und schließen somit auch Tochterunternehmen nicht akzeptabler Muttergesellschaften aus.

Betrachtet man darüber hinaus, welche Sektoren, welche Branchen in den letzten 12 Monaten die Wertentwicklung der Aktienmärkte getrieben haben, erkennt man schnell, dass dies Bereiche und Unternehmen sind, in die wir von ÖKOWORLD nicht investieren wollen und dürfen.

Der Vorschlag der EU in Sachen Atomkraft ist ein Beleg für die Beliebigkeit der Einschätzung, was nachhaltige Geldanlage ist. Leider erkennt man an diesem Papier, dass Umwelt- und Klimaschutzaspekte noch keinen ausreichenden Platz bei nationalen Interessen einnehmen, geht es doch vornehmlich darum, der kriselden heimischen Energieindustrie den Zugang zum grünen Kapitalmarkt und somit zu vergleichsweise günstigeren Finanzierungskonditionen zu ermöglichen.

Wie schon bei den vorangegangenen Klimagipfeln konnte man sich auch in Scharm El-Scheich erst nach dem offiziellen Ende der globalen Konferenz auf ein Schlussdokument verständigen. Die von der Klimaerwärmung am härtesten betroffenen Staaten hoffen auf einen Schadenersatzfonds. Die Zusagen der größten Treibhausgasverursacher blieben jedoch drastisch hinter den Erwartungen zurück. Bei dem zentralen Thema, dem im Vorjahr noch bekräftigten 1,5-Grad-Ziel, gab es keine Fortschritte, im Gegenteil: Aktuell reichen die nationalen Klimaschutzzusagen lediglich aus, um die Klimaerwärmung auf 2,5 Grad Celsius zu begrenzen. Wesentlich ambitioniertere Zusagen großer Emittenten wären notwendig gewesen, und auch Deutschland blieb hinter seinen Zielvorgaben zurück, wenig überzeugend auch mit Blick auf die aktuelle Gas-Importstrategie. Die Staaten bekräftigten zwar ihre im Vorjahr in Glasgow getroffene Entscheidung, schrittweise aus der Kohle auszusteigen, ein Abschied von Öl und Gas wurde aber nicht beschlossen.

Die diesjährige Weltklimakonferenz COP27 in Ägypten hat lediglich einen Teilerfolg bei einem Kernanliegen hervorgebracht, mit dem die Entwicklungsländer bisher gescheitert waren. Die für die Emission hauptverantwortlichen Industrieländer werden sich an einem globalen Schutzschirm gegen Klimarisiken und damit an den Verlusten und Schäden beteiligen, die heute bereits in vielen Ländern des globalen Südens massiv festzustellen sind. Bisher lehnten die Industrieländer solche Entschädigungszahlungen als Zeichen eines Zugeständnisses entschieden ab, um nicht Gefahr zu laufen, für Schäden haftbar gemacht zu werden. China stößt als Spitzenreiter unter den Klimasündern fast ein Drittel der CO 2 -Emissionen aus, gefolgt von Indien und den USA. Nicht aus dem Auge verlieren darf man an dieser Stelle aber auch, dass viel CO 2 in China als der verlängerten Werkbank des Westens emittiert wird, um uns und die globale Welt mit Waren aus dieser Produktion zu versorgen. Ergebnis der Klimakonferenz ist bedauerlicherweise auch, dass China sich mit dem Verweis auf seinen Status als Schwellenland am Klimaschutzschirm zunächst nicht beteiligen möchte. Auch Saudi-Arabien, auf Platz Fünf der Rangliste der höchsten Pro-Kopf-Emissionen, will nicht in den Fonds einzahlen. Laut einem Report der britischen Denkfabrik Carbon Disclosure sind die drei größten Klimasünder das Bergbauunternehmen China Coal, der Öl-Gigant Aramco aus Saudi-Arabien und der russische Konzern Gazprom. Im finalen Papier des Weltklimagipfels werden die Staaten außerdem aufgefordert, ihre Klimaschutzpläne bis zur nächsten Klimakonferenz zu optimieren. Diese findet Ende 2023 in den Vereinigten Arabischen Emiraten statt. Die Nachbesserungen sind freiwillig, eine Verpflichtung gibt es nicht. Für uns als ÖKOWORLD kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Wir suchen und finden als erfahrener Stockpicker weiterhin Investmentopportunitäten, die dem Klimaschutz helfen. (Quelle: https:/​/​www.oekoworld.com/​vertriebspartner/​newspresse/​pressemitteilungen/​details/​oekoworld-zum-klimagipfel-keine-verpflichtung-enttaeuschung-statt-kompromiss)

Voraussichtliche Geschäftsentwicklung

Im Jahr 2022 wurden die Zinsen weltweit stark angehoben, um damit die Inflationsraten einzudämmen. Diese geldpolitische Straffung zeigte in vielen Volkswirtschaften erste Erfolge. In den meisten Regionen wurden die Inflationsraten abgebremst. Aktuell scheint ein Ende der rekordverdächtigen Zinsanhebungsphase in Sicht. Der historische Abverkauf an den Anleihemärkten, wie er sich im Jahr 2022 zeigte, bedeutet für uns ebenso historisch günstige Einstiegsmöglichkeiten am Anleihemarkt. Auch die korrigierte Kursbewertung von langfristig strukturellen Gewinnern bietet aus unserer Sicht interessante Einstiegsmöglichkeiten im ersten Halbjahr 2023. Für das gesamte Jahr sehen wir neben den ökologischen Herausforderungen, denen es zu begegnen gilt, verschiedene positive Impulse, wie beispielsweise die Aufgabe der Null-Covid-Strategie in China oder die Entspannung der Notierungen an den Energiemärkten, die sich positiv auf das wirtschaftliche Umfeld vieler Unternehmen bemerkbar machen wird. Zunächst hat die Wirtschaft jedoch die Folgen der höheren Zinsen zu verarbeiten. Dieses wird zu einem niedrigeren Wirtschaftswachstum führen. Ausgewählte Branchen werden jedoch von säkularen Trends und staatlicher Förderung profitieren. Zeitgleich sehen wir eine weitere Verbesserung der Situation der globalen Lieferketten. Ebenso sollten sich die gesunkenen Rohstoffkosten im Vergleich zum Vorjahr positiv auf die Gewinnmargen vieler produzierender Unternehmen auswirken. Die Schere zwischen langfristigen Gewinnern und Verlierern wird in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld weiter auseinander gehen. Die zukunftsweisenden Trends im Bereich erneuerbarer Energien und energieeffizienter Technologien, in welche unsere ÖKOWORLD Fonds vorwiegend investieren, sind unumkehrbar. Daher sind wir für unseren ÖKOWORLD Investmentansatz sehr positiv gestimmt und blicken in ein gewinnversprechendes Jahr 2023.

Wir gehen davon aus, dass wir mit unserer auf Ökologie, Ethik und soziale Aspekte fokussierten Produkt- und Vertriebspolitik mittelfristig ein moderates Umsatz- und Ertragswachstum realisieren können. ÖKOWORLD ist attraktiv für die Menschen, die für das Menschsein handeln wollen. Im Sinne unserer Kinder haben wir keine andere Wahl, als fürsorglich, bewahrend und mit Intelligenz auf die Ereignisse eines sich abzeichnenden, rasanten Klimawandels zu reagieren.

Die Zukunft muss grüner werden. Wir bleiben für unsere Anlegerinnen und Anleger am Ball. Ein herausforderndes Geschäftsjahr liegt vor uns.

 

Hilden, den 3. März 2023

Vorstand der ÖKOWORLD AG

Alfred PLATOW

Torsten MÜLLER

Andrea MACHOST

Katrin HAMMERICH

KONZERNABSCHLUSS - BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2022

AKTIVA

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31. 12. 2022 31. 12. 2021
EUR EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 71.356,50 84.038,50
II. Sachanlagen
1. Bauten auf fremden Grundstücken 330.706,00 381.427,00
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 845.98o,00 951.557,00
1.176.686,00 1.332.984,00
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen 105.800,00 105.800,00
2. Wertpapier des Anlagevermögens 731.355,45 657.450,35
837.155,45 763.250,35
2.085.197,95 2.180.272,85
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
- Unfertige Leistungen 43.453,72 21.951,79
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 5.453.131,4O 24.645.106,63
2. Sonstige Vermögensgegenstände 3.882.629,48 722.071,69
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: 320.748,30 EUR (Vorjahr: 318.784,33 EUR)
9.335.760,88 25.367.178,32
III. Wertpapiere
- Sonstige Wertpapiere 17.092.059,97 197.11
IV. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 136.979.384,47 136.736.600,91
163.450.659,04 162.125.928,13
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 232.172,04 126.233,00
165.768.029,03 164.432.433,98

PASSIVA

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31. 12. 2022 31. 12. 2021
EUR EUR
A. EIGENKAPITAL
I. Ausgegebenes Kapital
1. Gezeichnetes Kapital 7.250.000,00 7.250.000,00
2. Nennbetrag eigener Anteile -277.183,00 -277.183,00
6.972.817,00 6.972.817,00
II. Gewinnrücklage 725.000,00 725.000,00
III. Konzernbilanzgewinn 128.135.342,6o 119.420.274,67
135.833.159,6O 127.118.091,67
B. RÜCKSTELLUNGEN
1. Rückstellungen für Pensionen 3.853.544,00 3.938.019,00
2. Steuerrückstellungen 15.932.635,75 16.369.868,80
3. Sonstige Rückstellungen 4.808.253,00 11.583.451,31
24.594.432,75 31.891.339,11
C. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3.981.187,19 4.523.980,25
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: 3.981.187,19 EUR (Vorjahr: 4.523.980,25 EUR)
2. Sonstige Verbindlichkeiten 1.327.651,18 848.465,60
- davon aus Steuern: 1.269.448,36 EUR (Vorjahr: 751.350,14 EUR)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: 54.412,57 EUR (Vorjahr: 60.175,50 EUR)
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: 1.327.651,18 EUR (Vorjahr: 848.465,60 EUR)
5.308.838,37 5.372.445,85
D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 31.598,31 50.557,35
165.768.029,03 164.432.433,98

KONZERN-GEWINN-UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DIE ZEIT VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2022

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2022 2021
EUR EUR
1. Umsatzerlöse 71.474.824,28 122.335.842,84
2. Erhöhung /​ Verminderung des Bestands an unfertigen Leistungen 20.921,93 -147.793,97
3. Sonstige betriebliche Erträge 95.976,83 69.840,59
4. Materialaufwand
- Aufwendungen für bezogene Leistungen -20.636.438,51 -19.O45.567,74
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter -5.637.266,91 -12.037.701,79
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung -695.676,90 -1.399.408,31
- davon für Altersversorgung: EUR 77.794,68 (im Vorjahr: EUR 548.107,68)
-6.332.943,81 -13.437.110,10
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -291.361,02 -330.005,27
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen -7.592.032,73 -8.514.413,71
8. Erträge aus sonstigen Wertpapieren 100.792,46 33.359,93
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 9.613,33 1.939.496,11
10. Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens -3.008.621,30 -11.462,74
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -514.673,50 -752.574,90
- davon Aufwand aus der Abzinsung von Rückstellungen: EUR 110.212,00 (im Vorjahr: EUR 253.612,00)
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -9.170.296,32 -25.374.410,47
13. Sonstige Steuern -2.265,03 0,00
14. Konzernjahresüberschuss 24.153.496,61 56.765.200,57
15. Konzernergebnisvortrag 119.420.274,67 70.449.675,91
16. Ausschüttung Dividende -15.438.428,68 -7.698.601,81
17. Einstellung in den Bilanzgewinn aus dem Kauf eigener Anteile 0,00 -96.000,00
18. Konzernbilanzgewinn 128.135.342,60 119.420.274,67

1. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

1.1. Allgemeine Angaben

Die ÖKOWORLD AG, als Muttergesellschaft des Konzerns, hat ihren Sitz in Hilden und ist eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Düsseldorf (HRB 22380).

Der Konzernabschluss ist gem. § 290 ff. HGB und nach den Vorschriften des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt worden.

Die Konzernbilanz wird nach teilweiser Verwendung des Konzernjahresergebnisses aufgestellt.

Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB aufgestellt und der Konzernanhang nach den Vorschriften der §§ 313 f HGB.

1.2. Konsolidierungskreis

Neben der ÖKOWORLD AG als Muttergesellschaft sind in den Konzernabschluss die folgenden Tochtergesellschaften im Wege der Vollkonsolidierung einbezogen:

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Name Sitz Beteiligungsquote
ÖKOWORLD LUX S.A. Wasserbillig
Luxembourg 100%
versiKO Vermögens- Hilden
verwaltung GmbH Deutschland 100%
The Return of the Sun AG Hilden
Deutschland 100%
ÖKOWORLD FONDS AG Trier
Deutschland 100%

1.3. Angaben der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden für einzelne Bilanzposten

1.3.1 Anlagevermögen

Die Gegenstände des immateriellen Anlagevermögens und des Sachanlagevermögens werden grundsätzlich zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen angesetzt. Die Abschreibungen werden entsprechend der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer linear über Zeiträume bis zu zehn Jahren vorgenommen.

Geringwertige Anlagegüter mit Anschaffungskosten bis zu EUR 150,00 werden als Aufwand erfasst; Anlagegüter mit Anschaffungskosten zwischen EUR 150,00 und EUR 800,00 werden im Jahr der Anschaffung sofort abgeschrieben.

Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten angesetzt. Soweit die Notwendigkeit besteht, werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen, um die Vermögensgegenstände gemäß § 253 Abs. 2 Satz 3 HGB mit dem ihnen am Abschlussstichtag niedrigeren beizulegenden Wert anzusetzen. Sofern die nach einer außerplanmäßigen Abschreibung berücksichtigten Gründe nicht mehr bestehen, erfolgt eine Zuschreibung.

1.3.2 Umlaufvermögen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden in Höhe der zu Beginn des Folgejahres eingehenden Provisionserlöse für das betreffende Geschäftsjahr mit den Nennwerten bilanziert.

Die übrigen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden zum Nennwert bilanziert. Erkennbare Einzelrisiken werden durch Einzelwertberichtigungen berücksichtigt.

Vermögensgegenstände, die dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind und ausschließlich der Erfüllung von Schulden aus Altersversorgungsverpflichtungen oder vergleichbaren langfristig fälligen Verpflichtungen dienen (Planvermögen im Sinne des § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB), werden mit diesen Schulden verrechnet. Durch die Verrechnung von Planvermögen in Höhe von TEUR 147 verringerte sich der Gesamtausweis der sonstigen Rückstellungen für Verpflichtungen aus Zeitwertkonten in Höhe von TEUR 147 entsprechend. Die Bewertung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert und beruht auf dem Börsenkurs zum Bilanzstichtag.

Die Wertpapiere des Umlaufvermögens werden zu Anschaffungskosten abzüglich außerplanmäßiger Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Bei Wertaufholung erfolgt eine Zuschreibung bis zur ursprünglichen Höhe der Anschaffungskosten.

1.3.3 Liquide Mittel

Liquide Mittel werden mit dem Nennbetrag angesetzt. Fremdwährungsbestände werden zum Devisenkassamittelkurs des Abschlussstichtages umgerechnet.

1.3.4 Aktive Rechnungsabgrenzungsposten

Als Rechnungsabgrenzungsposten werden auf der Aktivseite Ausgaben vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, sofern sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Zeitpunkt darstellen.

1.3.5 Aktive latente Steuern

Aktive latente Steuern werden in Ausübung des Ansatzwahlrechts nicht angesetzt.

1.3.6 Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital wurde zum Nennwert angesetzt.

1.3.7 Rückstellungen

Für die sich aus der betrieblichen Altersversorgung ergebenden Verpflichtungen werden Rückstellungen in Höhe des notwendigen Erfüllungsbetrages, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlich ist, gebildet. Die Soll-Verpflichtungen aufgrund der Pensionszusagen werden unter Verwendung des Anwartschaftsbarwertverfahrens (Projected Unit Credit Method) mit Zugrundelegung eines Zinssatzes von 1,78% ermittelt. Eine Berücksichtigung der Steigerung des pensionsfähigen Einkommens um einen Rententrend erfolgt aufgrund der Ausgestaltung der Pensionszusage nicht. Die Ermittlung der Verpflichtung erfolgt unter Zugrundelegung der Richttafeln 2018G von Dr. Klaus Heubeck.

Der Unterschiedsbetrag gem. § 253 Abs. 6 HGB zwischen dem Ansatz der Rückstellung nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinses aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren sowie dem Ansatz nach Maßgabe des durchschnittlichen Marktzinses aus den vergangenen 10 Geschäftsjahren beträgt TEUR 146. Aus der Neubewertung der Pensionsrückstellung besteht eine Ausschüttungssperre in Höhe des Unterschiedsbetrags.

Bei den Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen wird erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen angemessen und ausreichend Rechnung getragen.

Für ungewisse Verbindlichkeiten werden Rückstellungen in dem nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag gebildet. Sofern Rückstellungen eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr aufweisen, erfolgt eine Abzinsung gemäß § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB mit einem fristenkongruenten Abzinsungssatz.

Durch die Verrechnung von Planvermögen in Höhe von TEUR 147 verringerte sich der Gesamtausweis der sonstigen Rückstellungen für Verpflichtungen aus Zeitwertkonten in Höhe von TEUR 147 entsprechend.

1.3.8 Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

1.3.9 Passive Rechnungsabgrenzungsposten

Als Rechnungsabgrenzungsposten werden auf der Passivseite Einnahmen vor dem Bilanzstichtag ausgewiesen, soweit sie Ertrag für eine bestimmte Zeit nach diesem Zeitpunkt darstellen.

1.4. Konsolidierung

1.4.1. Kapitalkonsolidierung

Die Kapitalkonsolidierung erfolgte nach der Neubewertungsmethode gem. §301 Abs. 1 HGB.

1.4.2. Schulden-, Aufwands-, und Ertragskonsolidierung

Bei der Schuldenkonsolidierung wurde gem. § 303 HGB Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften aufgerechnet. Die Aufwands- und Ertragskonsolidierung erfolgte gem. § 305 Abs. 1 HGB durch Verrechnung der Umsatzerlöse und der sonstigen betrieblichen Erträge zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen mit den auf sie entfallenden Aufwendungen. Darüber hinaus wurden die Erträge und Aufwendungen aus Ergebnisabführungsverträgen sowie Zinserträge und Zinsaufwendungen eliminiert.

1.4.3. Erläuterungen und Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Abschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sind nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen gemäß den HGB-Vorschriften aufgestellt. Bewertungswahlrechte werden im Einzel- und Konzernabschluss einheitlich ausgeübt.

2. Erläuterungen zur Konzernbilanz sowie Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

2.1. Erläuterungen zur Konzernbilanz

2.1.1 Anlagevermögen

Die Entwicklungen des Anlagevermögens sowie die Abschreibungen im Geschäftsjahr 2022 sind in der Anlage zu diesem Anhang dargestellt.

2.1.2 Umlaufvermögen

Die Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände haben grundsätzlich eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Davon ausgenommen sind sonstige Forderungen aus Mietkautionen (TEUR 70) sowie Darlehensforderungen (TEUR 251).

Die sonstigen Wertpapiere sind um TEUR 17.092 angestiegen, da insbesondere im Geschäftsjahr für jeweils TEUR 4.000 Anteile an den ÖKOWORLD WATER FOR LIFE, ÖKOWORLD KLIMA, ÖKOWORLD ÖKOVISION CLASSIC, ÖKOWORLD ROCK 'N' ROLL FONDS und dem ÖKOWORLD GROWING MARKETS 2.0 Fonds erworben wurden. Demgegenüber wurden zum Jahresende die Wertpapiere insgesamt aufgrund niedrigerer Börsenkurse um TEUR 3.009 abgeschrieben.

2.1.3 Eigenkapital

2.1.3.1 Ausgegebenes Kapital

Zum Bilanzstichtag setzt sich das ausgegebene Kapital der Gesellschaft wie folgt zusammen:

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Anzahl Grundkapital
Gattung Stück EUR
Stammaktien 4.200.000 4.200.000,00
stimmrechtslose Vorzugsaktien 3.050.000 3.050.000,00
Gezeichnetes Kapital 7.250.000 7.250.000,00
eigene Stammaktien -77-494 -77.494,00
eigene stimmrechtslose Vorzugsaktien -199.689 -199.689,00
Ausgegebenes Kapital 6.972.817 6.972.817,00

Die Hauptversammlung hat in Ihrer Sitzung am 24.06.2022 die Gesellschaft ermächtigt, eigene Aktien bis zu 10% des Grundkapitals zu erwerben. Als Erwerbszweck wird der Handel in eigenen Aktien ausgeschlossen. Die Ermächtigung gilt vom 25.06.2022 bis zum 24.06.2027. Diese Ermächtigung ersetzt die vorangehende Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien vom 13.07.2018.

Die Konzerngesellschaften haben im Geschäftsjahr 2022 von dieser Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien im Sinne von § 71 Abs. 1 Nr. 2 und 8 AktG keinen Gebrauch gemacht. Der Bestand eigener Aktien entspricht damit dem Vorjahresbestand.

Zum Bilanzstichtag halten die Konzerngesellschaften insgesamt 277.183 Stück eigene Aktien. Die Stückzahl entspricht einem auf das Grundkapital entfallenden Betrag in Höhe von EUR 277.183,00 bzw. einem Anteil am Grundkapital in Höhe von 3,82 %.

2.1.3.2 Konzern-Gewinnrücklagen

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 12.07.2019 erfolgte die Bildung einer gesetzlichen Rücklage in Höhe von TEUR 725 gemäß § 150 I AktG. Die gesetzliche Rücklage ersetzt die bis zu diesem Zeitpunkt bestehende Kapitalrücklage.

2.1.3.3 Konzernbilanzgewinn

Der Konzernbilanzgewinn entwickelte sich im Geschäftsjahr wie folgt:

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Euro
Stand 1. Januar 2022 119.420.274,67
Dividenden im Geschäftsjahr 2022 -15.438.428,68
Konzernjahresüberschuss 2022 24.153.496,61
Stand zum 31. Dezember 2022 128.135.342,60

2.1.4 Rückstellungen

Hinsichtlich der Pensionsrückstellungen ergibt sich im Geschäftsjahr aufgrund einer zinsbedingten Anpassung eine Verringerung in Höhe von TEUR 84. Der abzinsungsbedingte Aufwand in Höhe von TEUR 110 (Vorjahr: TEUR 254) ist unter Zinsen und ähnlichen Aufwendungen ausgewiesen.

Die sonstigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für Personalaufwendungen (TEUR 638) sowie weitere Rückstellungen für Prüfungskosten, Steuerberatungskosten und interne Jahresabschlusserstellung, ausstehende Rechnungen und Resturlaub und berücksichtigen sämtliche erkennbaren Risiken in ausreichendem Maße.

Verpflichtungen gegenüber einem Vorstand aus Zeitwertkonten (TEUR 147) steht Planvermögen gegenüber, das zu Zeitwerten von TEUR 147 bilanziert ist. Die Aufwendungen beliefen sich auf TEUR 56 und die Erträge auf TEUR 56.

2.1.5 Verbindlichkeiten

Sämtliche Verbindlichkeiten haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

2.2. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Die Umsatzerlöse betrafen in Höhe von TEUR 70.326 (Vj. TEUR 120.631) Provisionen aus der Kapitalanlagevermittlung, in Höhe von TEUR 1.121 (Vj. TEUR 1.165) Provisionen aus Versicherungsvermittlung sowie übrige Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 28 (Vj. TEUR 540).

Die sonstigen betrieblichen Erträge und sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten keine wesentlichen periodenfremden Positionen.

Im Geschäftsjahr 2022 fielen Aufwendungen für Steuern vom Einkommen und Ertrag in Höhe von TEUR 9.170 (Vj. TEUR 25.374) an. Diese betreffen in Höhe von TEUR 10.863 das laufende Geschäftsjahr sowie aufwandsmindernd in Höhe von TEUR 1.693 die Vorjahre.

3. Sonstige Angaben

3.1. Haftungsverhältnisse und sonstige nicht aus der Bilanz ersichtliche finanzielle Verpflichtungen

Haftungsverhältnisse gemäß § 251 HGB bestanden zum Bilanzstichtag nicht.

Auf die Angaben betreffend nicht in der Konzernbilanz enthaltener Geschäfte gemäß § 314 Nr. 2 und Nr. 2a HGB wird aufgrund untergeordneter Bedeutung für die Finanzlage des Konzerns verzichtet. Es handelt sich bei diesen Geschäften um geschäftsübliche Miet- und Leasingverträge, der Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen beträgt TEUR 649.

3.2. Organe der Gesellschaft

Der Aufsichtsrat der Gesellschaft setzte sich im Geschäftsjahr 2022 wie folgt zusammen:

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Herr Prof. Dr. Heinz J. Hockmann, Dipl.-Ökonom

 

Vorsitzender des Aufsichtsrates

 

Herr Detlef Tank, Dipl.-Kaufmann

 

Unternehmensberater, Nauheim, stellvertretender Vorsitzender

 

Frau Angelika Grote, Dipl.-Volkswirtin

 

Referentin für Öffentlichkeitsarbeit Transfair e.V., Köln

Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten im Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 eine Gesamtvergütung in Höhe von TEUR 39.

Herr Dr. Hockmann hat weitere Aufsichtsratsmandate bei der WWK Allgemeine Versicherung AG, München, der WWK Lebensversicherung AG, München sowie als Aufsichtsratsvorsitzender der GET Capital AG (Hamburg). Zudem ist Herr Prof. Dr. Hockmann Non-Executive Chairman der Silk Invest Ltd., London, sowie Member of the Board of Directors der Silk Invest Private Equity Fund S.A. SICAR, Luxemburg.

Frau Angelika Grote ist über ihre Aufsichtsratstätigkeit bei der ÖKOWORLD AG hinaus bis Mitte 2022 auch nicht-geschäftsführendes Mitglied des Verwaltungsrats der ÖKOWORLD LUX S.A., Wasserbillig, Luxemburg.

Als Mitglieder des Vorstands waren im Geschäftsjahr 2022 bestellt:

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Herr Alfred Platow

Vorstand Finanzen, Strategie, Produktkonzeption und Public Relations sowie Vertrieb Direktkunden, Hilden

 

Herr Torsten Müller

Vorstand Portfoliomanagement sowie IT/​Organisation, Hilden

 

Frau Andrea Machost

Vorständin Privatkundenvertrieb, Krefeld

 

Frau Katrin Hammerich

Vorständin Recht und Personal, Krefeld (seit 1. Januar 2023)

Die Gesamtbezüge aller aktiven Vorstandsmitglieder beliefen sich im Geschäftsjahr 2022 auf TEUR 426. Die Bezüge ehemaliger Vorstandsmitglieder oder ihrer Hinterbliebenen beliefen sich im Geschäftsjahr auf TEUR 78.

Weder den Mitgliedern des Vorstandes noch des Aufsichtsrates wurden im Geschäftsjahr 2022 Vorschüsse oder Darlehen gewährt.

3.3. Angabe der Zahlen der beschäftigten Arbeitnehmer

Im Geschäftsjahr waren durchschnittlich 61 Angestellte beschäftigt (Vorjahr 59).

3.4. Abschlussprüferhonorar

Für die Prüfung des Konzernabschlusses der ÖKOWORLD AG wurde an den Konzernabschlussprüfer ein Honorar in Höhe von EUR 27.500,00 geleistet. Für die Prüfung des Jahresabschlusses der ÖKOWORLD AG wurde ein Honorar in Höhe von EUR 49.600,00 geleistet. Weitere Dienstleistungen wurden durch den Abschlussprüfer nicht erbracht.

4. Ergebnisverwendungsvorschlag

Das Geschäftsjahr 2022 des Mutterunternehmens, ÖKOWORLD AG, schließt mit einem Jahresüberschuss in Höhe von EUR 39.531.802,80.

Der Vorstand schlägt vor, den Jahresüberschuss 2022 mit dem verbleibenden Gewinnvortrag in Höhe von EUR 50.676.166,86 zu verrechnen. Der sich hieraus ergebende Bilanzgewinn von EUR 90.207.969,66 soll, unter Berücksichtigung des Sperrbetrages gem. § 253 Abs. 6 HGB in Höhe von EUR 146.430,00 wie folgt verwendet werden:

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a)

Ausschüttung einer Dividende von EUR 2,22 je dividendenberechtigte Vorzugsaktie, ergibt bei Annahme von 3.050.000 Vorzugsaktien EUR 6.771.000,00. Der aus diesem Betrag auf nicht dividendenberechtigte eigene Vorzugsaktien entfallende Betrag wird auf neue Rechnung vorgetragen.

b)

Ausschüttung einer Dividende von EUR 2,21 je dividendenberechtigte Stammaktie, ergibt bei einer Annahme von 4.200.000 Stammaktien EUR 9.282.000,00. Der aus diesem Betrag auf nicht dividendenberechtigte eigene Stammaktien entfallende Betrag wird auf neue Rechnung vorgetragen.

c)

Der verbleibende Bilanzgewinn in Höhe von EUR 74.154.969,66 zuzüglich desjenigen Betrages, der auf nicht dividendenberechtigte eigene Aktien entfällt, wird auf neue Rechnung vorgetragen.

5. Nachtragsbericht

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag mit wesentlichem Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage liegen nicht vor.

 

Hilden, den 3. März 2023

Vorstand der ÖKOWORLD AG

Alfred PLATOW

Torsten MÜLLER

Andrea MACHOST

Katrin HAMMERICH

ENTWICKLUNG DES ANLAGEVERMÖGENS IM GESCHÄFTSJAHR 2022 1. JAN 2022

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Anschaffungskosten
1. JAN 2022 Zugänge Abgänge 31. DEZ 2022
EUR EUR EUR EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 436.914,75 0,00 0,00 436.914,75
II. Sachanlagen
1. Bauten auf fremden Grundstücken 485.386,90 0,00 0,00 485.386,90
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.837.170,82 122.383,02 40.060,72 1.919.493,12
2.322.557,72 122.383,02 40.060,72 2.404.880,02
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 105.800,00 0,00 0,00 105.800,00
2. Beteiligungen 1.792.999,32 73.905,10 0,00 1.866.904,42
1.898.799,32 73.905,10 0,00 1.972.704,42
4.658.271,79 196.288,12 40.060,72 4.814.499,19
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Abschreibungen
1. JAN 2022 Zugänge Abgänge 31. DEZ 2022
EUR EUR EUR EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 352.876,25 12.682,00 0,00 365.558,25
II. Sachanlagen
1. Bauten auf fremden Grundstücken 103.959,90 50.721,00 0,00 154.680,90
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 885.613,82 227.958,02 40.058,72 1.073.513,12
989.573,72 278.679,02 40.058,72 1.228.194,02
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 0,00 0,00 0,00 0,00
2. Beteiligungen 1.135.548,97 0,00 0,00 1.135.548,97
1.135.548,97 0,00 0,00 1.135.548,97
2.477.998,94 291.361,02 40.058,72 2.729.301,24
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Buchwerte
31. DEZ 2022 31. DEZ 2021
EUR EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 71.356,50 84.038,50
II. Sachanlagen
1. Bauten auf fremden Grundstücken 330.706,00 381.427,00
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 845.980,00 951.557,00
1.176.686,00 1.332.984,00
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 105.800,00 105.800,00
2. Beteiligungen 731.355,45 657.450,35
837.155,45 763.250,35
2.085.197,95 2.180.272,85

KONZERNKAPITALFLUSSRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2022

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2022 2021
TEUR TEUR
Periodenergebnis 24.153 56.765
+ Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 291 341
+ /​ - Zunahme /​ Abnahme der Rückstellungen -6.860 6.354
+ /​ - Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/​Erträge 2.867 0
- /​ + Zunahme /​ Abnahme der Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 15.834 4.969
+ /​ - Zunahme /​ Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -83 2.192
+ /​ - Zinsaufwendungen Zinserträge 505 749
- /​ + Gewinne Verluste aus Wertpapierverkäufen des Umlaufvermögens 0 -1.935
- Sonstige Beteiligungserträge -101 0
+ /​- Ertragsteueraufwand /​ -ertrag 9.170 25.374
- + Ertragsteuerzahlungen -9.608 -22.433
= Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 36.171 72.376
- Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen und Sachanlagevermögen -122 -1.289
- Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen -74 -108
+ Einzahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition 0 11.936
- Auszahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition -20.000 0
+ Erhaltene Zinsen 10 4
+ Erhaltene Dividenden 101 0
= Cashflow aus der Investitionstätigkeit -20.086 10.543
- Gezahlte Zinsen -405 -752
- Gezahlte Dividenden an Gesellschafter des Mutterunternehmens -15.438 -7.699
= Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -15.843 -8.451
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds 242 74.468
+ Finanzmittelfonds zum Beginn des Geschäftsjahres 136.737 62.269
= Finanzmittelfonds am Ende des Geschäftsjahres 136.979 136.737

KONZERNEIGENKAPITALSPIEGEL FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2022

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1. Januar 2021 Kapitalherabsetzung durch Einziehen von Aktien Kapitaländerung aus Gesellschaftsmitteln Erwerb /​ Veräußerung eigener Anteile
EUR EUR EUR EUR
I. Ausgegebenes Kapital
Stammaktien 4.200.000,00 0,00 0,00 0,00
Vorzüge 3.050.000,00 0,00 0,00 0,00
Gezeichnetes Kapital 7.250.000,00 0,00 0,00 0,00
Stammaktien -74.694,00 0,00 0,00 -2.800,00
Vorzüge -192.489,00 0,00 0,00 -7.200,00
Eigene Anteile -267.183,00 0,00 0,00 -10.000,00
6.982.817,00 0,00 0,00 -10.000,00
II. Gewinnrücklagen
Gesetzliche Rücklage 725.000,00 0,00 0,00 0,00
Sonstige Rücklagen 0,00 0,00 0,00 0,00
Gewinnrücklagen 725.000,00 0,00 0,00 0,00
III. Bilanzgewinn
Gewinnvortrag 70.449.675,91 0,00 0,00 -96.000,00
Gesamt 78.157.492,91 0,00 0,00 -106.000,00
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Einstellung in Rücklagen Dividenden Konzernjahresüberschluss 31. Dezember 2021
EUR EUR EUR EUR
I. Ausgegebenes Kapital
Stammaktien 0,00 0,00 0,00 4.200.000,00
Vorzüge 0,00 0,00 0,00 3.050.000,00
Gezeichnetes Kapital 0,00 0,00 0,00 7.250.000,00
Stammaktien 0,00 0,00 0,00 -77.494,00
Vorzüge 0,00 0,00 0,00 -199.689,00
Eigene Anteile 0,00 0,00 0,00 -277.183,00
0,00 0,00 0,00 6.972.817,00
II. Gewinnrücklagen
Gesetzliche Rücklage 0,00 0,00 0,00 725.000,00
Sonstige Rücklagen 0,00 0,00 0,00 0,00
Gewinnrücklagen 0,00 0,00 0,00 725.000,00
III. Bilanzgewinn
Gewinnvortrag 0,00 -7.698.601,81 56.765.200,57 119.420.274,67
Gesamt 0,00 -7.698.601,81 56.765.200,57 127.118.091,67
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1. Januar 2022 Kapitalherabsetzung durch Einziehen von Aktien Kapitaländerung aus Gesellschaftsmitteln Erwerb /​ Veräußerung eigener Anteile
EUR EUR EUR EUR
I. Ausgegebenes Kapital
Stammaktien 4.200.000,00 0,00 0,00 0,00
Vorzüge 3.050.000,00 0,00 0,00 0,00
Gezeichnetes Kapital 7.250.000,00 0,00 0,00 0,00
Stammaktien -77.494,00 0,00 0,00 0,00
Vorzüge -199.689,00 0,00 0,00 0,00
Eigene Anteile -277.183,00 0,00 0,00 0,00
6.972.817,00 0,00 0,00 0,00
II. Gewinnrücklagen
Gesetzliche Rücklage 725.000,00 0,00 0,00 0,00
Sonstige Rücklagen 0,00 0,00 0,00 0,00
Gewinnrücklagen 725.000,00 0,00 0,00 0,00
III. Bilanzgewinn
Gewinnvortrag 119.420.274,67 0,00 0,00 0,00
Gesamt 127.118.091,67 0,00 0,00 0,00
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Einstellung in Rücklagen Dividenden Konzernjahresüberschluss 31. Dezember 2022
EUR EUR EUR EUR
I. Ausgegebenes Kapital DD
Stammaktien 0,00 0,00 0,00 4.200.000,00
Vorzüge 0,00 0,00 0,00 3.050.000,00
Gezeichnetes Kapital 0,00 0,00 0,00 7.250.000,00
Stammaktien 0,00 0,00 0,00 -77.494,00
Vorzüge 0,00 0,00 0,00 -199.689,00
Eigene Anteile 0,00 0,00 0,00 -277.183,00
0,00 0,00 0,00 6.972.817,00
II. Gewinnrücklagen
Gesetzliche Rücklage 0,00 0,00 0,00 725.000,00
Sonstige Rücklagen 0,00 0,00 0,00 0,00
Gewinnrücklagen 0,00 0,00 0,00 725.000,00
III. Bilanzgewinn
Gewinnvortrag 0,00 -15.438.428,68 24.153.496,61 128.135.342,60
Gesamt 0,00 -15.438.428,68 24.153.496,61 135.833.159,60

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die ÖKOWORLD AG, Hilden

PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben den Konzernabschluss der ÖKOWORLD AG und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022 und der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der ÖKOWORLD AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

GRUNDLAGE FÜR DIE PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durch geführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

SONSTIGE INFORMATIONEN

Die gesetzlichen Vertreter und der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen betreffen das Vorwort des Vorstands und den Bericht des Aufsichtsrats im Geschäftsbericht 2022.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

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wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen ode

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Falls wir auf Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.

VERANTWORTUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER UND DES AUFSICHTSRATS FÜR DEN KONZERNABSCHLUSS UND DEN KONZERNLAGEBERICHT

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES KONZERNLAGEBERICHTS

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Ab-schlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus:

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme des Konzerns abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können, Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

 

Düsseldorf, den 3. April 2023

Baker Tilly GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Düsseldorf

Stephan Martens, Wirtschaftsprüfer

Nicole Steinsträßer, Wirtschaftsprüferin

BERICHT DES AUFSICHTSRATS

SEHR GEEHRTE AKTIONÄRINNEN,

SEHR GEEHRTE AKTIONÄRE,

das Geschäftsjahr 2022 war ein weiteres für die ÖKOWORLD AG herausforderndes Jahr. Die Gesellschaft hat bewiesen, dass trotz der Nachwirkungen der Corona- Pandemie, dem Zusammenbrechen von Lieferketten, dem Überfall Russlands auf die Ukraine und der damit einhergehenden wirtschaftlichen Belastungen, die auch nicht an den Börsen spurlos vorbei gegangen sind, eine stabile Entwicklung des Unternehmens zu gewährleisten. Der Vorstand hat sich in diesem Umfeld resistent gegenüber den Krisen gezeigt und das Unternehmen mit ruhiger Hand durch angespannte Zeiten geführt.

Daher gilt dem Vorstand und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der ÖKOWORLD AG unser aufrichtiger Dank und Respekt für die geleistete, nachhaltige Arbeit im Jahr 2022.

KONTINUIERLICHER DIALOG MIT DEM VORSTAND

Der Aufsichtsrat hat sich im Geschäftsjahr 2022 intensiv mit der Entwicklung des Unternehmens befasst und die nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung auferlegten Verpflichtungen umfassend wahrgenommen. Den Vorstand haben wir in der Führung der Geschäfte des Unternehmens beraten und überwacht. Bei allen Entscheidungen haben wir uns im zurückliegenden Jahr erneut mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie und auch des Ukraine-Krieges auf das Unternehmen befasst und dies mit Blick auf die geschäftliche Entwicklung bei unserer Zusammenarbeit mit dem Vorstand berücksichtigt. Eine Intensivierung der Überwachungshandlungen war unverändert nicht erforderlich - dies auch vor dem Hintergrund, dass das Unternehmen und die ÖKOWORLD-Gruppe weniger von den Krisen betroffen waren, als dies bei anderen Unternehmen der Fall war.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr beschäftigten wir uns eingehend mit der wirtschaftlichen Entwicklung, der finanziellen Lage, der Strategie und wesentlichen Einzelmaßnahmen des Unternehmens. Bei diesen Themen haben wir den Vorstand unterstützend beraten.

Die Zusammenarbeit mit dem Vorstand war von einem jederzeit vertrauensvollen Austausch gekennzeichnet. Der Vorstand hat uns in den Aufsichtsratssitzungen wie auch außerhalb der Sitzungen zeitnah und umfassend über den Geschäftsverlauf, die Bilanz- und Ertragssituation sowie Chancen und Risiken für das Unternehmen unterrichtet und sich hierzu mit uns abgestimmt.

Auf diese Weise waren wir in alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen als Gremium unmittelbar eingebunden. Insgesamt hatten wir ausreichend Gelegenheit, uns mit den Berichten und Beschlussvorschlägen des Vorstands kritisch auseinanderzusetzen. Dabei haben wir uns von der Ordnungsmäßigkeit der Unternehmensführung durch den Vorstand überzeugt.

Im Geschäftsjahr 2022 haben wir uns zu vier ordentlichen Sitzungen getroffen, für die auch die Option der Videoteilnahme ermöglicht wurde. An den Sitzungen nahmen jeweils alle Mitglieder des Aufsichtsrats persönlich teil. Soweit erforderlich, erfolgte die Beschlussfassung des Gremiums zwischen den regelmäßigen Sitzungen auch im Wege von Umlaufbeschlüssen. An den dazu durchgeführten Beratungen haben ebenfalls immer alle Mitglieder des Aufsichtsrats teilgenommen.

AUFSICHTSRATSSITZUNGEN UND WESENTLICHE BESCHLUSSFASSUNGEN

In der Aufsichtsratssitzung vom 10. März 2022 bildete der Rückblick auf das abgelaufene Geschäftsjahr und die Erörterung der vorläufigen Finanzkennzahlen für das Jahr 2021 den Schwerpunkt der Beratungen. Dies erfolgte unter besonderer Berücksichtigung der Konsolidierungspflicht für die ÖKO-WORLD AG und der damit einhergehenden Berichterstattung als Konzern. Mit Blick auf die unsichere Situation der Corona-Pandemie wurde die Ermessensentscheidung des Vorstands, die ordentliche Hauptversammlung 2022 aufgrund der bis Ende August 2022 geltenden Rechtslage als virtueller Veranstaltung durchzuführen, erörtert. Der Aufsichtsrat stimmte den Erwägungen und dem Beschluss des Vorstands zu.

Gegenstand der Aufsichtsratssitzung vom 2. Mai 2022 war schwerpunktmäßig die Prüfung und Billigung des Konzernabschlusses und des Einzelabschlusses zum 31. Dezember 2021. Der Abschlussprüfer hat an der Sitzung teilgenommen und berichtete ausführlich über den Verlauf und das Ergebnis seiner Konzern- und Jahresabschlussprüfung. Der Aufsichtsrat hat die Tätigkeit des Abschlussprüfers seinerseits eingehend geprüft und hat gegen die Ergebnisse der Prüfung keine Einwendungen erhoben. Nach eingehender Diskussion billigte der Aufsichtsrat den vom Vorstand aufgestellten Konzernabschluss und Jahresabschluss der ÖKOWORLD AG mit dem Konzernlagebericht und dem Lagebericht der ÖKOWORLD AG - jeweils per 31. Dezember 2021. Der Jahresabschluss der ÖKOWORLD AG zum 31. Dezember 2021 wurde damit zugleich festgestellt.

Hieran schloss sich die Beschlussfassung über die Verwendung des Jahresergebnisses an, wobei der Aufsichtsrat dem Vorschlag des Vorstands zustimmte. Ein weiterer Tagesordnungspunkt waren die Einladung zur und die Beschlussvorschläge für die ordentliche Hauptversammlung am 24. Juni 2022. Entsprechend der Entscheidung von Vorstand und Aufsichtsrat, in der von der Corona-Krise bestimmten Lage die ordentliche Hauptversammlung erneut als virtuelle Hauptversammlung, ohne Präsenz der Aktionäre durchzuführen, wurden die relevanten Vorschläge angenommen.

Im Anschluss an die ordentliche Hauptversammlung am 24. Juni 2022 erfolgte satzungsgemäß die Wahl des Vorsitzenden des Aufsichtsrats sowie seines Stellvertreters.

Die Berichterstattung des Vorstandes über das laufende Geschäftsjahr war primärer Gegenstand der Sitzung am 14. September 2022. So wurde auch der Halbjahresabschluss des Konzerns sowie des Einzelabschlusses, jeweils zum 30. Juni 2022 vorgestellt und erörtert. Zudem wurde die Verlängerung des Vorstandsmandats von Herrn Torsten Müller um weitere 5 Jahre, bis 20. Juni 2028 einstimmig beschlossen.

Im Rahmen einer Beschlussfassung am 24. Oktober 2022 kam der Aufsichtsrat im Weiteren darüber ein, Frau Katrin Hammerich, bislang Ableitungsleiterin für Recht und Personal, als ordentliches Mitglied mit Wirkung zum 1. Januar 2023 in den Vorstand der ÖKOWORLD AG zu berufen.

In der Aufsichtsratssitzung am 07. Dezember 2022 wurden die Ergebnisse der ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres besprochen. Zudem erfolgte die Berichterstattung des Vorstands über die geschäftlichen Aktivitäten des laufenden Jahres und die Planung für das Geschäftsjahr 2023. Hinsichtlich des Produktangebotes des Unternehmens rückte insbesondere die Vermarktung der "Klimarente", die in Kooperation mit der Lebensversicherung von 1871 a. G. gestaltet wurde, in den Mittelpunkt der Erörterung.

VERÄNDERUNGEN IM AUFSICHTSRAT UND IM VORSTAND

Im Aufsichtsrat der ÖKOWORLD AG hat es in dem Berichtsjahr keine Veränderungen gegeben. Der Vorstand der ÖKOWORLD AG wurde zum 1. Januar 2022 mit Frau Machost auf drei Mitglieder erweitert.

PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES UND DES KONZERNABSCHLUSSES 2022

Der Konzernabschluss und der Jahresabschluss der ÖKO-WORLD AG zum 31. Dezember 2022 sowie der Konzernlagebericht und der Lagebericht der ÖKOWORLD AG für das Jahr 2022 wurden vom Vorstand nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellt. Die beauftragte Baker Tilly GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, hat zum 31. Dezember 2022 den Konzernabschluss und den Jahresabschluss der ÖKOWORLD AG sowie den Konzernlagebericht und den Lagebericht der ÖKOWORLD AG nach handelsrechtlichen Grundsätzen geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Abschlussprüfer hat die Prüfung unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer festgestellten Grundsätze ordnungsgemäßer Abschlussprüfung vorgenommen.

Die Abschlussunterlagen mit den Lageberichten, die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers und der Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns der ÖKO-WORLD AG wurde allen Mitgliedern des Aufsichtsrats rechtzeitig zugeleitet. Daher konnte eine intensive Beschäftigung mit den Unterlagen und eine gründliche Beratung zum Konzern- und Jahresabschluss stattfinden.

Wir haben uns dem Ergebnis der Prüfung des Abschlussprüfers angeschlossen und auf der Grundlage unserer eigenen Prüfung festgestellt, dass keine Einwendungen zu erheben sind. Daher haben wir in der Aufsichtsratssitzung vom 26. April 2023 nach Beratung den vom Vorstand aufgestellten Konzernabschluss und Jahresabschluss der ÖKOWORLD AG mit dem Konzernlagebericht und dem Lagebericht der ÖKOWORLD AG gebilligt. Der Jahresabschluss der ÖKOWORLD AG ist damit zugleich festgestellt.

Dem Dividendenvorschlag des Vorstands schloss sich der Aufsichtsrat nach eigener Prüfung ebenfalls an:

Ergebnisverwendungsvorschlag

Der Vorstand wird in der ordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft, die voraussichtlich am Mittwoch, 21. Juni 2023 stattfinden wird, vorschlagen, den Bilanzgewinn für das Geschäftsjahr 2022 in Höhe von EUR 90.207.969,66 wie folgt zu verwenden:

a) Ausschüttung einer Dividende von EUR 2,22 je dividendenberechtigter Vorzugsaktie

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(Stück 3.050.000) EUR 6.771.000,00

b) Ausschüttung einer Dividende von EUR 2,21 je dividendenberechtigter Stammaktie

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(Stück 4.200.000) EUR 9.282.000,00

c) Vortrag des verbleibenden Bilanzgewinns

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auf neue Rechnung EUR 74.154.969,66

Für unsere Erwägungen zur Dividendenhöhe war maßgeblich, die Aktionärinnen und Aktionäre angemessen am guten Jahresergebnis zu beteiligen. Wir haben uns daher trotz Rückgang des Jahresüberschusses im Konzern für eine gegenüber dem Vorjahr unveränderte Dividende entschieden. Entscheidend hierfür war auch die exzellente Liquiditätssituation des Unternehmens.

Die ÖKOWORLD AG ist trotz wirtschaftlicher Erschütterungen und nicht vorhersehbarer geopolitischer Entwicklungen unverändert in einer sehr guten Verfassung und damit für die Zukunft optimal aufgestellt. Im Namen des gesamten Vorstands, unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter danke ich Ihnen, liebe Aktionärinnen und Aktionäre für Ihr Vertrauen in die ÖKOWORLD AG.

 

Hilden im April 2023

Prof. Dr. Heinz J. Hockmann, Vorsitzender des Aufsichtsrats