PAUL HARTMANN AG

Heidenheim an der Brenz

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024

BILANZ

DER PAUL HARTMANN AG

Aktiva

scroll
in Tausend EUR Anhang 31.12.2023 31.12.2024
A. Anlagevermögen 4
I. Immaterielle Vermögensgegenstände 5 60.337 73.544
II. Sachanlagen 6 123.402 130.023
III. Finanzanlagen 7 547.501 493.818
731.240 697.385
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte 8 133.861 134.109
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 9 410.407 497.977
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks 10 493 8.717
544.761 640.803
C. Rechnungsabgrenzungsposten 11 6.996 9.680
1.282.996 1.347.868

Passiva

in Tausend EUR Anhang 31.12.2023 31.12.2024
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 12 91.328 91.328
abzüglich Eigene Anteile -529 - 529
II. Kapitalrücklage 13 50.828 50.828
III. Gewinnrücklagen 14 254.069 274.069
IV. Bilanzgewinn 33 82.127 97.623
477.823 513.318
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 15 106.722 100.207
2. Übrige Rückstellungen 16 116.582 111.440
223.304 211.647
C. Verbindlichkeiten 17 581.870 622.903
1.282.996 1.347.868

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG DER PAUL HARTMANN AG

scroll
in Tausend EUR Anhang 2023 2024
1. Umsatzerlöse 22 1.035.061 1.040.273
2. Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 23 861 -2.619
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 24 8.341 14.801
4. Gesamtleistung 1.044.264 1.052.455
5. Sonstige betriebliche Erträge 25 66.338 91.945
6. Materialaufwand 26 - 574.555 - 541.155
7. Personalaufwand 27 -223.304 - 232.577
8. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 28 -33.881 -31.967
9. Sonstige betriebliche Aufwendungen 29 -282.228 - 292.724
10. Finanzergebnis 30 37.551 21.474
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 31 1.563 -2.133
12. Ergebnis nach Steuern 35.748 65.317
13. Sonstige Steuern 32 - 1.277 - 1.407
14. Jahresüberschuss 33 34.471 63.910
15. Einstellung in Gewinnrücklagen 0 -20.000
16. Gewinnvortrag 47.656 53.713
17. Bilanzgewinn 33 82.127 97.623

ANHANG

DER PAUL HARTMANN AG

1 Allgemeine Bemerkungen

Der Jahresabschluss der PAUL HARTMANN AG ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes aufgestellt. Sitz der Gesellschaft ist Heidenheim an der Brenz, sie ist unter der Nummer HRB 661090 im Register des Amtsgerichts Ulm eingetragen.

Um eine übersichtlichere Darstellung zu erreichen, wurden in der Bilanz sowie in der Gewinn- und Verlustrechnung einzelne Posten zusammengefasst und im Anhang gesondert ausgewiesen. Für die Gewinn- und Verlustrechnung haben wir das Gesamtkostenverfahren gewählt. Alle Beträge sind kaufmännisch gerundet, was bei der Addition zu geringfügigen Abweichungen führen kann.

2 Währungsumrechnung

Geschäftsvorfälle in Fremdwährung werden mit den zum Zeitpunkt der Transaktion geltenden Devisenkursen erfasst. Die Bewertung von Forderungen und Verbindlichkeiten in Fremdwährung mit einer voraussichtlichen Laufzeit von über einem Jahr erfolgt zu dem jeweiligen Transaktionskurs oder dem jeweils ungünstigeren Kurs am Bilanzstichtag. Für die Umrechnung von Forderungen und Verbindlichkeiten mit einer Laufzeit von unter einem Jahr sowie für flüssige Mittel wird der Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag verwendet.

3 Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Das immaterielle Anlagevermögen und das Sachanlagevermögen wurden zu Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten, vermindert um planmäßige und außerplanmäßige Abschreibungen, angesetzt. Erhaltene und auf Anlagegegenstände direkt zuordenbare Investitionszuschüsse werden unmittelbar von den Anschaffungskosten abgesetzt (Nettomethode).

Die planmäßigen Abschreibungen des immateriellen Anlagevermögens werden linear, die des Sachanlagevermögens linear oder degressiv berechnet. Soweit in den Folgejahren beim beweglichen Anlagevermögen die lineare Abschreibung die degressive Abschreibung übersteigt, wird auf die lineare Methode übergegangen. Für Gebäude wurde die lineare Abschreibung beziehungsweise bei einer Anschaffung bis zum 31. Dezember 2009 die Abschreibung gemäß § 7 Abs. 5 EStG in Anspruch genommen.

Die Nutzungsdauern des immateriellen Anlagevermögens betragen im Wesentlichen zwischen drei und zehn Jahre. Die Nutzungsdauer des erworbenen Geschäfts- oder Firmenwertes wurde unter Berücksichtigung des Vorsichtsprinzips auf 10 Jahre geschätzt. Bei Verwaltungs-, Fabrik- und anderen Bauten wurde grundsätzlich eine Nutzungsdauer von 25 bis 50 Jahren zugrunde gelegt. Die Nutzungsdauer beträgt bei technischen Anlagen und Maschinen im Wesentlichen acht bis zehn Jahre, bei anderen Anlagen sowie bei der Betriebs- und Geschäftsausstattung im Wesentlichen drei bis dreizehn Jahre.

Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten von nicht mehr als 250 EUR wurden im Jahr der Anschaffung in voller Höhe abgeschrieben.

Die Anteile an verbundenen Unternehmen und die Beteiligungen wurden zu Anschaffungskosten beziehungsweise zum niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.

Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus den Anschaffungs- oder Herstellungskosten und dem Nettoveräußerungswert bewertet. Die Anschaffungskosten von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen und Waren werden auf Basis des gleitenden Durchschnittspreises ermittelt. Die Herstellungskosten von fertigen und unfertigen Erzeugnissen enthalten Rohstoffe, Fertigungslöhne, andere direkte Kosten und dem Produkt zurechenbare Gemeinkosten, die auf normaler Kapazitätsauslastung basieren. Nicht enthalten sind Finanzierungskosten. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte, im normalen Geschäftsgang erzielbare Verkaufserlös abzüglich der Kosten für die Fertigstellung und den Vertrieb.

Der Ansatz von Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen erfolgte zum Nennwert oder zu dem am Bilanzstichtag niedrigeren beizulegenden Wert. Im Rahmen der Bewertung wurde erkennbaren Risiken durch Einzelwertberichtigungen in ausreichendem Maße Rechnung getragen. Zusätzlich wurde das allgemeine Kreditrisiko durch eine Pauschalwertberichtigung in angemessener Weise berücksichtigt.

Die Bewertung der Wertpapiere des Umlaufvermögens erfolgte zu Anschaffungskosten; Abwertungen auf den handelsrechtlichen Niederstwert waren nicht erforderlich.

Flüssige Mittel werden mit dem Nennwert angesetzt.

Erhaltene Investitionszuschüsse, die am Bilanzstichtag nicht einem Anlagegegenstand direkt zurechenbar sind, werden in einem Sonderposten für Investitionszuschüsse ausgewiesen.

Die Auflösung des Sonderpostens erfolgt über eine unmittelbare Absetzung von den Anschaffungskosten bei der Aktivierung des Anlagegegenstandes.

Die Bewertung von Pensionsrückstellungen für Direktzusagen erfolgte nach einem modifizierten Teilwertverfahren unter Berücksichtigung einer Finanzierung ab Beginn des Dienstverhältnisses, der am Bilanzstichtag vorliegenden Informationen über den Verlauf des biometrischen Risikos und des Rechnungszinses, der sich bei Annahme einer pauschalen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Unmittelbare Pensionszusagen im Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge wurden nach dem Projected Unit Credit-Verfahren ("PUC") unter Berücksichtigung des Rechnungszinses, der sich bei Annahme einer pauschalen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt, bewertet. Beim PUC-Verfahren wird der Barwert erwarteter künftiger Zahlungen ermittelt, die erforderlich sind, um die aufgrund von Arbeitnehmerleistungen bis zum Bilanzstichtag entstandenen Verpflichtungen abgelten zu können.

Pensionsrückstellungen für Direktzusagen und Pensionsrückstellungen im Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge wurden auf der Basis der Richttafeln von Dr. Klaus Heubeck von 2018 Grund eines Rechnungszinsfußes von 1,90 % auf Basis eines 10-Jahres Durchschnitts angesetzt. Des Weiteren wurden folgende grundlegende Bewertungsannahmen getroffen:

scroll
Gehaltserhöhung p.a. 3 %
Rentenanpassungen p.a. 2 %
Fluktuationsrate 6 %
Erhöhungen der Beitragsbemessungsgrenze p.a. 3 %

Rückstellungen für Altersteilzeit wurden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen zum Teilwert auf der Basis der Richttafeln von Dr. Klaus Heubeck von 2018 G und eines Rechnungszinsfußes von 1,49 % bei einer Restlaufzeit von mindestens 1 Jahr angesetzt.

In den Sonstigen Rückstellungen wurden alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten im Rahmen vorsichtiger kaufmännischer Beurteilung berücksichtigt.

Die Verbindlichkeiten wurden mit den Erfüllungsbeträgen angesetzt.

Latente Steuern werden gemäß der Verbindlichkeitsmethode auf temporäre Differenzen, die aus Unterschieden zwischen dem Steuerwert von Vermögenswerten und Schulden und ihrem Buchwert im HGB-Abschluss resultieren, erfasst. Aktive und passive Latenzen werden verrechnet; ein aktivischer Überhang wird bilanziell nicht erfasst. Im Abschluss der PAUL HARTMANN AG werden die temporären Differenzen aller Organgesellschaften berücksichtigt. Zur Berechnung der latenten Steuern werden die Steuersätze verwendet, die am Bilanzstichtag gelten oder faktisch beschlossen sind.

Soweit Bewertungseinheiten gemäß § 254 HGB gebildet werden, kommen folgende Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze zur Anwendung: Ökonomische Sicherungsbeziehungen werden durch die Bildung von Bewertungseinheiten bilanziell nachvollzogen. In den Fällen, in denen sowohl die 'Einfrierungsmethode', bei der die sich ausgleichenden Wertänderungen aus dem abgesicherten Risiko nicht bilanziert werden, als auch die 'Durchbuchungsmethode', wonach die sich ausgleichenden Wertänderungen aus dem abgesicherten Risiko sowohl des Grundgeschäfts als auch des Sicherungsinstruments bilanziert werden, angewandt werden können, wird die Einfrierungsmethode verwendet. Die sich ausgleichenden positiven und negativen Wertänderungen bleiben unberücksichtigt.

ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ

4 Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens der PAUL HARTMANN AG ist im Anlagenspiegel dargestellt.

5 Immaterielle Vermögensgegenstände

Die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände betrugen Tausend EUR 25.480. Im Wesentlichen handelte sich dabei um Investitionen in das aktuelle Projekt der SAP S/4HANA - Softwaremigration.

6 Sachanlagen

Die Investitionen im Sachanlagevermögen betrugen Tausend EUR 27.781.

7 Finanzanlagen

Der Anteilsbesitz ist in einer gesonderten Übersicht zum Anhang dargestellt.

8 Vorräte

scroll
in Tausend EUR 31.12.2023 31.12.2024
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 26.999 24.308
Unfertige Erzeugnisse 2.539 244
Fertige Erzeugnisse 33.941 33.567
Waren 70.383 75.990
133.861 134.109

9 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

scroll
in Tausend EUR 31.12.2023 31.12.2024
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 34.105 31.126
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 369.328 455.110
davon aus Lieferungen und Leistungen (134.982) (168.605)
Sonstige Vermögensgegenstände 6.974 11.741
410.407 497.977

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Forderungen gegen verbundene Unternehmen haben eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr. In den Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind Forderungen aus dem Inhouse Banking in Höhe von Tausend EUR 61.479 sowie Darlehen in Höhe von Tausend EUR 212.533 enthalten. Von den sonstigen Vermögensgegenständen haben Tausend EUR 148 eine Laufzeit von mehr als einem Jahr.

10 Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks

Der Bestand an Flüssigen Mitteln erhöhte sich von Tausend EUR 493 auf Tausend EUR 8.717.

11 Aktive Rechnungsabgrenzungsposten

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten enthalten transitorische Abgrenzungen, insbesondere Vorauszahlungen für die Versicherungsleistungen und Lizenz- und Wartungsgebühren für Software.

12 Gezeichnetes Kapital

Das Gezeichnete Kapital beträgt unverändert 91.327.569,38 EUR. Es ist eingeteilt in 3.572.424 Namensstückaktien mit einem rechnerischen Nennwert von 25,56 EUR je Aktie. Die Gesellschaft besitzt 20.682 eigene Namensstückaktien (= 0,6 % der Gesamtzahl) mit einem rechnerischen Nennwert von 528.726,85 EUR. Diese Aktien wurden 1959 zur Abgeltung von ausländischen Forderungen erworben.

13 Kapitalrücklage

Die Kapitalrücklage beträgt unverändert Tausend EUR 50.828.

14 Gewinnrücklagen

scroll
in Tausend EUR 31.12.2023 31.12.2024
Gesetzliche Rücklage 471 471
Andere Gewinnrücklagen 253.598 273.598
254.069 274.069

Bei Aufstellung des Jahresabschlusses 2024 wurden Tausend EUR 20.000 den anderen Gewinnrücklagen zugeführt.

15 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

scroll
in Tausend EUR 31.12.2023 31.12.2024
Rückstellungen für Direktzusagen 39.891 37.833
Rückstellungen für Pensionszusagen im Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge 25.039 23.369
Rückstellungen für Verpflichtungen aus Entgeltumwandlung im Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge 41.792 39.005
106.722 100.207

Für Verpflichtungen aus mittelbaren Pensionszusagen, die über das Vermögen der Unterstützungskasse in Höhe von Tausend EUR 2.535 hinausgehen, wurde eine Rückstellung in Höhe von Tausend EUR 2.318 gebildet.

Aus dem HARTMANN-Altersversorgungsplan besteht eine wertpapiergebundene Verpflichtung, die dem Aktivwert der Rückdeckungsversicherung in Höhe von Tausend EUR 27.316 entspricht und somit zu keinem Bilanzausweis führt.

Der Unterschiedsbetrag im Sinne des § 253 Abs. 6 HGB zwischen dem durchschnittlichen Marktzinssatz aus den vergangenen sieben Jahren und den vergangenen zehn Jahren beträgt Tausend EUR 909.

16 Übrige Rückstellungen

scroll
in Tausend EUR 31.12.2023 31.12.2024
Steuerrückstellungen 33.213 31.436
Sonstige Rückstellungen 83.370 80.004
davon Rückstellungen Personalbereich (54.408) (53.460)
davon Rückstellungen Vertriebsbereich (5.515) (5.093)
davon sonstige Verpflichtungen (23.447) (21.451)
116.582 111.440

Die Rückstellungen für den Personalbereich enthalten Verpflichtungen aus Altersteilzeit, Urlaubs- und Gleitzeitguthaben, variablen Gehaltsansprüchen, Abfindungen sowie Zuwendungen für Arbeitsjubiläen. Verpflichtungen aus wertpapiergebundenen Versorgungszusagen wurden entsprechend § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB mit dem beizulegenden Zeitwert der Vermögensgegenstände verrechnet. Zum 31. Dezember 2024 betrugen der Erfüllungsbetrag der Verpflichtungen sowie der Zeitwert des Deckungsvermögens Tausend EUR 7.023. Bei dem Zeitwert des Deckungsvermögens handelt es sich um den Preis der Investmentfonds, zu dem unter normalen Marktbedingungen am Bilanzstichtag die Wertpapiere veräußert werden können. Die Anschaffungskosten der Wertpapiere betrugen Tausend EUR 5.728.

Die Rückstellungen für den Vertriebsbereich enthalten im Wesentlichen mögliche Verpflichtungen aus Gewährleistung sowie für Garantien.

Rückstellungen für Sonstige Verpflichtungen wurden im Wesentlichen für ausstehende Eingangsrechnungen gebildet.

17 Verbindlichkeiten

scroll
31.12.2023
davon mit einer Restlaufzeit
in Tausend EUR bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 151.396 (16.396) (135.000) (0)
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 0 (0) (0) (0)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 47.513 (47.513) (0) (0)
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 373.688 (373.688) (0) (0)
davon aus Lieferungen und Leistungen (88.586) (88.586) (0) (0)
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 0 (0) (0) (0)
davon aus Lieferungen und Leistungen (0) (0) (0) (0)
Sonstige Verbindlichkeiten 9.273 (9.273) (0) (0)
davon aus Sonstigen Steuern (5.046) (5.046) (0) (0)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit (1) (1) (0) (0)
581.870 (446.870) (135.000) (0)
scroll
31.12.2024
davon mit einer Restlaufzeit
in Tausend EUR bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 202.015 (2.480) (199.535) (0)
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 0 (0) (0) (0)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 64.286 (64.286) (0) (0)
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 344.767 (344.767) (0) (0)
davon aus Lieferungen und Leistungen (64.054) (64.054) (0) (0)
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 0 (0) (0) (0)
davon aus Lieferungen und Leistungen (0) (0) (0) (0)
Sonstige Verbindlichkeiten 11.836 (11.836) (0) (0)
davon aus Sonstigen Steuern (4.740) (4.740) (0) (0)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit (1) (1) (0) (0)
622.903 (423.369) (199.535) (0)

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von Tausend EUR 202.015 resultieren aus der Emission eines Schuldscheindarlehens im Juni 2024. Das Schuldscheindarlehen hat Laufzeiten von drei und fünf Jahren mit jeweils fest und variabel verzinsten Tranchen. Der syndizierte Kredit des Vorjahres in Höhe von Tausend EUR 135.000 wurde im Berichtsjahr komplett zurückgeführt.

Durch Grundpfandrechte oder ähnliche dingliche Rechte gesicherte Verbindlichkeiten bestanden am Bilanzstichtag nicht.

18 Latente Steuern

Aktive latente Differenzen resultieren im Wesentlichen aus den Rückstellungen und Sachanlagen.

Passive latente Steuern sind im Wesentlichen auf unterschiedliche Abschreibungsdauern der immateriellen Vermögensgegenständen zurückzuführen.

Im Rahmen der saldierten Betrachtung ergibt sich zum 31. Dezember 2024 ein aktiver Überhang, der gemäß § 274 Abs. 1 HGB nicht angesetzt wurde.

19 Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

scroll
in Tausend EUR 31.12.2023 31.12.2024
Bürgschaften 3.361 5.453
davon für verbundene Unternehmen (3.172) (3.462)
Gewährleistungsverträge 5.811 8.174
davon für verbundene Unternehmen (5.811) (8.174)

Für Verpflichtungen gemäß § 285 Nr. 3a HGB sind voraussichtlich Tausend EUR 135.344 in der PAUL HARTMANN AG für Leasing und Bestellobligo aufzuwenden.

Die Eventualverbindlichkeiten aus Gewährleistungsverträgen betreffen Patronats- und Garantieerklärungen zugunsten von Tochtergesellschaften und Dritten.

Haftungsverhältnisse werden nur im Zusammenhang mit der Geschäftstätigkeit der PAUL HARTMANN AG oder der Geschäftstätigkeit verbundener Unternehmen eingegangen. Auf Basis der bis zum Aufstellungszeitpunkt gewonnenen Erkenntnisse geht die PAUL HARTMANN AG derzeit davon aus, dass die den Haftungsverhältnissen zugrunde liegenden Verpflichtungen von den jeweiligen Hauptschuldnern erfüllt werden können. Das Risiko einer Inanspruchnahme aus den aufgeführten Haftungsverhältnissen wird als nicht wahrscheinlich angesehen.

20 Derivative Finanzinstrumente

Durch ihren Geschäftsbetrieb ist die HARTMANN GRUPPE einer Reihe finanzieller Risiken wie Auswirkungen von Veränderungen auf den Devisen- und Rohstoffmärkten und bei den Zinssätzen ausgesetzt. Das Risikomanagementsystem des Konzerns ist darauf ausgerichtet, die potenziellen Auswirkungen auf das Konzernergebnis zu begrenzen.

Das Risikomanagement für Finanzrisiken wird von der zentralen Treasury-Abteilung der PAUL HARTMANN AG gemäß den vom Vorstand genehmigten Richtlinien durchgeführt. Die Basis bildet die Risikostrategie, die vom Risikokomitee vorgegeben wird. Die Risikostrategie wird quartalsweise überprüft. Die aktuelle Risikostrategie benennt neben Gesamtverlustlimits aus Währungs- und Rohstoffrisiken im Verhältnis zum Adjusted EBITDA auch Sicherungszielgrößen für Einzelrisiken wie USD-Exposure, Planbedarf an Rohstoff Flusen-Zellstoff und variable Zinspositionen.

Die Treasury-Abteilung identifiziert die Finanzrisiken, bewertet sie, überwacht die Einhaltung der Verlustlimits und Sicherungsquoten und schließt gegebenenfalls in enger Zusammenarbeit mit operativen Einheiten geeignete Sicherungsgeschäfte ab. Gesichert werden Portfolios und Netto-Exposures (Macro-Hedges). Derivative Finanzkontrakte werden nur mit Banken und Kontrahenten hoher Bonität abgeschlossen und sind auf die Absicherung des operativen Geschäfts sowie der damit verbundenen Finanzierungsvorgänge beschränkt. Zum Bilanzstichtag bestanden folgende derivative Finanzpositionen:

scroll
31.12.2023
Marktwerte Nominalwert Restlaufzeit des Nominalwerts
in Tausend EUR Gesamt Gesamt Bis zu einem Jahr mehr als 1 Jahr
Devisensicherungsgeschäfte -4.523 303.477 275.875 27.602
davon mit positivem Marktwert 1.714
davon mit negativem Marktwert -6.237
Rohstoffsicherungsgeschäfte -6.026 41.565 41.565 0
davon mit positivem Marktwert 0
davon mit negativem Marktwert -6.026
Zinssicherungsgeschäfte -68 40.000 22.500 17.500
davon mit positivem Marktwert 144
davon mit negativem Marktwert -212
scroll
31.12.2024
Marktwerte Nominalwert Restlaufzeit des Nominalwerts
in Tausend EUR Gesamt Gesamt Bis zu einem Jahr mehr als 1 Jahr
Devisensicherungsgeschäfte 6.657 254.334 208.420 45.914
davon mit positivem Marktwert 7.487
davon mit negativem Marktwert -830
Rohstoffsicherungsgeschäfte -2.452 38.764 38.764 0
davon mit positivem Marktwert 0
davon mit negativem Marktwert -2.452
Zinssicherungsgeschäfte 0
davon mit positivem Marktwert 0
davon mit negativem Marktwert 0

Für Finanzpositionen mit einem negativen Marktwert wurden im Jahresabschluss Rückstellungen gebildet, wenn eine Zuordnung zu Bewertungseinheiten nicht möglich war. Der Gesamtbetrag der sonstigen Rückstellungen beläuft sich auf Tausend EUR 55.

Das Nominalvolumen ist die Summe aller Kauf- und Verkaufsbeträge derivativer Finanzgeschäfte. Die Marktwerte ergeben sich aus der Bewertung der offenen Positionen zu Marktpreisen, die den beizulegenden Zeitwerten entsprechen. Die beizulegenden Zeitwerte stellen dabei die Aufwendungen beziehungsweise Erträge bei einer hypothetischen Glattstellung der Derivatkontrakte zum Bilanzstichtag dar.

Der beizulegende Zeitwert von Derivaten basiert auf Mark-to-Market-Bewertungen am Bilanzstichtag, die durch externe Bankbewertungen verifiziert werden. Der beizulegende Zeitwert wird dabei als Barwert der erwarteten zukünftigen Zahlungsflüsse berechnet.

21 Bewertungseinheiten

Entsprechend der gesetzlichen Regelungen können Vermögensgegenstände, Schulden, schwebende Geschäfte oder mit hoher Wahrscheinlichkeit erwartete Transaktionen zum Ausgleich gegenläufiger Wertänderungen oder Cash-Flows mit Finanzinstrumenten zu einer Bewertungseinheit zusammengefasst werden. Mit einer hohen Eintrittswahrscheinlichkeit kann dabei aus der routinemäßigen Durchführung in der Vergangenheit gerechnet werden. Zum 31. Dezember 2024 wurden folgende Bewertungseinheiten gebildet:

Zur Sicherung des Cash-Flow-Risikos aus geplanten Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Fremdwährung in den Jahren 2025 und 2026 hat die PAUL HARTMANN AG Devisensicherungsgeschäfte abgeschlossen. Zum 31. Dezember 2024 waren Devisensicherungsgeschäfte in Höhe von Tausend EUR 246.192 als Sicherungsinstrumente mit einem positiven Marktwert von Tausend EUR 7.467 und einem negativen Marktwert von Tausend EUR 775 im Rahmen von Cash-Flow-Hedges in Makro-Bewertungseinheiten designiert. Der Betrag der designierten Grundgeschäfte entspricht dem Nominalwert der Sicherungsgeschäfte. Die Höhe der mit der gebildeten Bewertungseinheit abgesicherten Fremdwährungsrisiken aus zukünftigen erwarteten nachteiligen bzw. vorteilhaften Zahlungsstromänderungen zukünftiger Forderungen und Verbindlichkeiten in Fremdwährung entspricht den positiven und negativen Marktwerten der Devisensicherungsgeschäfte.

Cash-Flow-Risiken aus schwankenden Preisen für im Geschäftsjahr 2025 geplante Einkäufe von Rohstoffen wurden teilweise über Rohstoffswaps abgesichert.

Zum 31. Dezember 2024 waren Rohstoffswaps in Höhe von Tausend EUR 38.764 als Sicherungsinstrumente mit einem negativen Marktwert von Tausend EUR 2.452 in Portfolio-Bewertungseinheiten designiert. Der Betrag der designierten Grundgeschäfte entspricht dem Nominalwert der Sicherungsgeschäfte. Zum Abschlussstichtag ergibt sich die Höhe der mit der gebildeten Bewertungseinheit abgesicherten Risiken aus dem geplanten errechneten Risiko schwankender Rohstoffpreise und aus den erwarteten nachteiligen bzw. vorteilhaften Zahlungsstromänderungen der geplanten Einkäufe von Rohstoffen in vorgenannter Höhe.

Zinssicherungen waren zum Stichtag 31.12.2024 nicht im Bestand.

Die Wert- und Zahlungsstromänderungen der Grundgeschäfte und Devisensicherungsgeschäfte bzw. Rohstoffswaps gleichen sich nahezu vollständig aus, da Grund- und Sicherungsgeschäft demselben Risiko ausgesetzt sind und jeweils in den risikobestimmenden Parametern übereinstimmen.

Der Nachweis der prospektiven und retrospektiven Effektivität wird mithilfe regelmäßig durchgeführter Effektivitätstests erbracht. Die Ermittlung der prospektivischen Effektivität erfolgt anhand der so genannten "Critical-Terms-Match-Methode", die der retrospektiven Effektivität anhand der so genannte "Dollar-Offset-Methode"; bei Rohstoffswaps kommt jeweils die Regressisonsanalyse zur Anwendung.

ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

22 Umsatzerlöse

scroll
in Tausend EUR 2023 2024
Umsatzerlöse nach Geschäftssegmenten:
Wundversorgung 232.105 241.691
Inkontinenzmanagement 385.235 383.711
Infektionsmanagement 269.605 262.068
Komplementäre Divisionen der Gruppe 15.300 15.801
Sonstige Umsatzerlöse 132.816 137.002
Umsatzerlöse 1.035.061 1.040.273
Aufgliederung nach Regionen:
Deutschland 561.484 596.632
Europa 389.946 351.928
Außerhalb Europas 83.632 91.712
Umsatzerlöse 1.035.061 1.040.273

23 Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen

Die Bestände an fertigen und unfertigen Erzeugnissen erhöhten sich um Tausend EUR 2.619.

24 Andere aktivierte Eigenleistungen

Aktivierte Eigenleistungen beinhalten aktivierungsfähige Kosten, die überwiegend im Rahmen der Migration des ERP-Systems auf SAP S/4HANA verursacht wurden.

25 Sonstige betriebliche Erträge

scroll
in Tausend EUR 2023 2024
Kursgewinne 33.081 23.300
Erträge aus der Weiterberechnung von Aufwendungen an verbundene Unternehmen 11.370 45.700
Erträge aus der Weiterberechnung an Arbeitnehmer (Sachbezüge und Kraftfahrzeuge) 5.639 4.427
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 7.476 9.445
Sonstige Erträge Vorjahre 1.737 3.506
Erträge aus der Auflösung von Einzelwertberichtigungen auf Forderungen 126 137
Erträge aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens 346 856
Sonstiges 6.562 4.574
66.338 91.945

26 Materialaufwand

scroll
in Tausend EUR 2023 2024
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 562.039 528.451
Bezogene Leistungen 12.515 12.704
574.555 541.155

27 Personalaufwand

scroll
in Tausend EUR 2023 2024
Löhne und Gehälter 189.477 198.127
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung 29.208 30.056
Aufwendungen für Altersversorgung 4.620 4.394
223.304 232.577

Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt (nach § 285 Ziffer 7 HGB):

scroll
2023 2024
Angestellte 1.741 1.691
Arbeiter 576 518
Arbeitnehmer i. S. von § 267 Abs. 5 HGB 2.317 2.209
Auszubildende 66 69

28 Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen

Die Abschreibungen betrugen Tausend EUR 31.967. Im Einzelnen sind die Abschreibungen aus dem Anlagenspiegel ersichtlich.

29 Sonstige betriebliche Aufwendungen

scroll
in Tausend EUR 2023 2024
Ausgangsfrachten 62.782 64.416
Weiterberechnete Aufwendungen von verbundenen Unternehmen 38.204 34.356
Kursverluste und Kurssicherungsmaßnahmen 32.894 26.414
Recht und Beratung, Gebühren und Beiträge 23.060 21.822
Werbung und Werbekostenzuschüsse 22.816 25.258
Miete und Leasing 21.941 24.743
Instandhaltung, Wartung und Reinigung 20.020 22.994
Fremdpersonal und sonstige Dienstleistungen 18.734 22.705
Reise- und Repräsentationsaufwendungen 4.733 6.086
Aufwendungen im Personalbereich 3.892 4.038
Entwicklung- und Konstruktion 3.229 4.371
Paletten 2.838 2.970
Patent- und Lizenzkosten 953 679
Übrige Aufwendungen 26.132 31.872
282.228 292.724

Im Geschäftsjahr wurden Pauschal- und Einzelwertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie auf Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von Tausend EUR 530 gebildet.

30 Finanzergebnis

scroll
in Tausend EUR 2023 2024
Erträge aus Beteiligungen +55.663 +35.791
davon aus verbundenen Unternehmen (55.663) (35.791)
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge +14.821 +15.541
davon aus verbundenen Unternehmen (14.567) (13.544)
Zinsen und ähnliche Aufwendungen - 19.361 -22.184
davon an verbundene Unternehmen (10.403) (11.204)
davon Zinsanteil aus Rückstellungsveränderung (2.151) (2.143)
Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen 0 +9.544
Aufwendungen aus Ergebnisabführungsverträgen - 12.327 -7.948
Zuschreibungen auf Finanzanlagen 2.595 2.630
Abschreibungen auf Finanzanlagen -3.839 - 11.900
37.551 21.474

Bei den Abschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von Tausend EUR 11.900 handelt es sich um dauerhafte Wertminderungen.

Im Geschäftsjahr bestanden Beherrschungs- und Gewinnabführungsverträge zwischen der PAUL HARTMANN AG als herrschender Gesellschaft und der CMC Consumer Medical Care GmbH, der HARTMANN Beteiligungen GmbH, der Bode Chemie GmbH, der Kneipp GmbH sowie der KOB GmbH.

31 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Im ausgewiesenen Ertragsteueraufwand sind Aufwendungen für die globale Mindeststeuer in Höhe von Tausend EUR 64 enthalten.

32 Sonstige Steuern

Die sonstigen Steuern in Höhe von Tausend EUR 1.407 betreffen im Wesentlichen den Bezug von Energie (Tausend EUR 834).

33 Jahresüberschuss, Zuführung zu den Gewinnrücklagen, Bilanzgewinn

Der Jahresüberschuss beträgt Tausend EUR 63.910. Den anderen Gewinnrücklagen wurden gemäß §270 Abs. 2 HGB Tausend EUR 20.000 zugeführt, sodass sich unter Berücksichtigung des Gewinnvortrages in Höhe von Tausend EUR 53.713 ein Bilanzgewinn von Tausend EUR 97.623 ergibt.

34 Nachtragsbericht

Nach dem 31. Dezember 2024 ergaben sich keine Ereignisse oder Entwicklungen, die zu einer wesentlichen Änderung des Ausweises oder Wertansatzes der einzelnen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten geführt hätten.

35 Mitteilungen nach § 20 Abs. 4 AktG

Herr Eduard Schleicher, Ulm, hat uns im August 2014 gemäß § 20 Abs. 4 AktG mitgeteilt, dass ihm eine Mehrheitsbeteiligung an unserer Gesellschaft, der PAUL HARTMANN AG, zuzurechnen ist.

36 Gesamtbezüge des Aufsichtsrats und des Vorstands

Die Höhe der Vergütung des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr beträgt satzungsgemäß Tausend EUR 949.

Die Höhe der Vorstandsvergütung richtet sich nach den Rollen des einzelnen Vorstandsmitglieds, der wirtschaftlichen Lage, seinen persönlichen Leistungen, der Entwicklung und der Zukunftsaussichten der HARTMANN GRUPPE sowie der Üblichkeit der Vergütung unter Berücksichtigung des Vergleichsumfelds und der Vergütungsstruktur, die ansonsten in der Gesellschaft gilt. Die Gesamtvergütung setzt sich aus einem fixen und einem variablen Bestandteil zusammen. Die festen Vergütungen und noch bis einschließlich des Geschäftsjahres 2024 teilweise die auf eine mehrjährige Bemessungsgrundlage bezogenen variablen Vergütungsanteile weisen betragsmäßig Höchstgrenzen aus. Hinsichtlich der weiteren variablen Vergütungsanteile erfolgt eine Beschränkung des Anspruchs der Vorstandsmitglieder dadurch, dass eine Obergrenze des Zielwertes enthalten ist.

Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Vorstands für das Berichtsjahr beliefen sich auf Tausend EUR 7.185 (davon fix: Tausend EUR 3.160, variabel: Tausend EUR 4.025).

Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstands und deren Hinterbliebenen sind insgesamt Tausend EUR 8.683 zurückgestellt. Die Gesamtbezüge früherer Mitglieder des Vorstands betrugen für das Geschäftsjahr Tausend EUR 785.

Die Namen der Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands sind in der Übersicht ,Aufsichtsrat, Vorstand' angegeben.

37 Gebühren des Abschlussprüfers

Angaben zu Honoraren des Abschlussprüfers gemäß § 285 Nr. 17 HGB erfolgen im Anhang des Konzernabschlusses der PAUL HARTMANN AG.

Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns:

Der Hauptversammlung der PAUL HARTMANN AG wird vorgeschlagen, wie folgt über die Verwendung des Bilanzgewinns zu beschließen:

scroll
in Tausend EUR 2024
Bilanzgewinn 97.623
An die Aktionäre werden auf das Grundkapital ausgeschüttet:
8,00 EUR je Namensstückaktie auf die dividendenberechtigten 3.551.742 Namensstückaktien 28.414
Gewinnvortrag 69.209

 

Heidenheim an der Brenz, den 11. März 2025

PAUL HARTMANN AG

Fünfstück

Georgelin

Grote

Neubrand

ANLAGENSPIEGEL

DER PAUL HARTMANN AG

scroll
in Tausend EUR kumulierte Anschaffungs-/Herstellungswerte
Anlagevermögen Stand 1.1.2024 Zugänge Umbuchungen Abgänge Stand 31.12.2024
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 192.556 3.328 3.666 921 198.629
2. Geleistete Anzahlungen und Immaterielle Vermögensgegenstände im Bau 19.355 22.152 - 1.085 0 40.422
211.911 25.480 2.581 921 239.051
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten 159.873 2.275 0 0 162.148
2. Technische Anlagen und Maschinen 189.429 4.909 122 9.473 184.987
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 125.880 6.001 223 4.357 127.747
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 23.470 14.596 -2.926 0 35.139
498.652 27.781 -2.581 13.830 510.021
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 635.353 7.017 0 51.430 590.940
2. Beteiligungen 0 0 0 0 0
3. Geleistete Anzahlungen auf Finanzanlagen 0 0 0 0 0
635.353 7.017 0 51.430 590.940
Summe I-III 1.345.916 60.278 0 66.181 1.340.012
scroll
in Tausend EUR Abschreibungen
Anlagevermögen Stand Abschreibungen 1.1.2024 Abschreibungen Zuschreibungen Umbuchungen Abgänge Stand 31.12.2024
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 151.574 14.777 0 0 843 165.508
2. Geleistete Anzahlungen und Immaterielle Vermögensgegenstände im Bau 0 0 0 0 0 0
151.574 14.777 0 0 843 165.508
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten 100.944 4.037 0 0 104.981
2. Technische Anlagen und Maschinen 168.925 6.956 0 0 8.297 167.584
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 105.381 6.197 0 0 4.145 107.433
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0 0 0 0 0 0
375.250 17.190 0 0 12.442 379.998
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 87.852 11.900 -2.630 0 0 97.122
2. Beteiligungen 0 0 0 0 0 0
3. Geleistete Anzahlungen auf Finanzanlagen 0 0 0 0 0 0
87.852 11.900 -2.630 0 0 97.122
Summe I-III 614.676 43.867 -2.630 0 13.285 642.628
scroll
in Tausend EUR Restbuchwerte
Anlagevermögen Stand 1.1.2024 Stand 31.12.2024
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 40.982 33.121
2. Geleistete Anzahlungen und Immaterielle Vermögensgegenstände im Bau 19.355 40.422
60.337 73.543
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten 58.929 57.167
2. Technische Anlagen und Maschinen 20.504 17.403
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 20.499 20.314
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 23.470 35.139
123.402 130.023
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 547.501 493.818
2. Beteiligungen 0 0
3. Geleistete Anzahlungen auf Finanzanlagen 0 0
547.501 493.818
Summe I-III 731.240 697.385

ANTEILSBESITZ

DER PAUL HARTMANN AG

scroll
Anteil am Kapital
in %
Eigenkapital Tausend EUR1) Ergebnis Tausend EUR1)
Inland
DE Balata GmbH, Heidenheim 100,0 234 35
Bode Chemie GmbH, Hamburg 100,0 24.5395) 0 2) 5)
BRAWO SYSTEMS GmbH, Kaiserslautern 100,0 2.0005) 0 3) 5)
CMC Beteiligungen GmbH, Sontheim 100,0 13 1
CMC Consumer Medical Care GmbH, Sontheim 100,0 7.0265) 0 2) 5)
CMC Technologies GmbH & Co. KG, Sontheim 100,0 124 5) 27 5)
HARTMANN Beteiligungen GmbH, Heidenheim 100,0 18.0425) 0 2) 5)
Hartmann Venture GmbH, Grünwald 100,0 12.508 432
Kneipp GmbH, Würzburg 100,0 37.5735) 0 2) 5)
Kneipp Werbe-Agentur u. Vertriebs-GmbH, Würzburg 100,0 6355) 04) 5)
KOB GmbH, Wolfstein 100,0 24.8785) 0 2) 5)
KOB Medical Devices (Deutschland) GmbH, Wolfstein 100,0 315) 0 3) 5)
NOGE Gesellschaft für Medizinprodukte und -dienstleistungen mbH, Heidenheim 100,0 40.552 2.379
PAUL HARTMANN AG & Co. Logistikzentrum Süd oHG, Grünwald 100,0 1.896 39
web care LBJ GmbH, Hamburg 100,0 21 545) -229 5)
AE PAUL HARTMANN Middle East FZE, Dubai 100,0 9.496 763
AT Kneipp Austria GmbH, Wiener Neudorf 100,0 1.654 308
PAUL HARTMANN Gesellschaft m.b.H., Wiener Neudorf 100,0 28.508 2.851
AU PAUL HARTMANN Pty. Ltd., Sydney/NSW 100,0 16.054 2.904
BE N.V. PAUL HARTMANN S.A., Saintes 100,0 15.628 1.420
BR Bace Comércio Internacional Ltda., Säo Paulo 100,0 10.046 -420
CH IVF HARTMANN AG, Neuhausen 76,3 114.292 19.162
IVF HARTMANN Holding AG, Neuhausen 76,3 67.413 26.393
Kistler AG, Gommiswald 76,3 6.054 633
Kneipp GmbH, Wallisellen 100,0 946 419
Zentral-Apotheke Neuhausen AG, Neuhausen 76,3 5.457 1.754
CL PAUL HARTMANN Chile SpA, Santiago de Chile 100,0 593 640
CN PAUL HARTMANN (Shanghai) Trade Co., Ltd., Shanghai 100,0 1.074 366
CZ HARTMANN-RICO a.s., Veverská Bítýška 100,0 98.567 7.335
HARTMANN CARE s.r.o., Veverská Bítýška 100,0 40 0
SANICARE s.r.o., Veverská Bítýška 100,0 277 143
DK PAUL HARTMANN A/S, København 100,0 473 31
DZ Laboratoires PAUL HARTMANN S.A.R.L., Rouiba 51,0 8.381 188
ES Consumer Medical Care Iberia S.L., Barcelona 100,0 827 45
Farmaban S.A., Sant Fruitós de Bages* 35,3 18.908 3.605
Laboratorios HARTMANN S.A., Mataró 100,0 48.660 6.393
PAUL HARTMANN España S.L.U., Mataró 100,0 68.195 3.297
PAUL HARTMANN Iberia S.A., Mataró 100,0 26.808 251
PAUL HARTMANN S.A., Mataró 100,0 16.565 -60
FR Advanced Silicone Coating S.A.S., Pusignan 100,0 6.707 776
CMC France S.A.R.L., Sélestat 100,0 2.393 580
Laboratoires PAUL HARTMANN S.A.R.L., Châtenois 100,0 4.703 463
PAUL HARTMANN S.A.S., Châtenois 100,0 138.019 14.319
Pierre Cattier S.A.S., Boulogne-Billancourt 100,0 - 11.485 -4.787
Providom S.A.S., Châtenois 100,0 4.822 586
GB PAUL HARTMANN Ltd., Heywood 100,0 4.393 300
GR PAUL HARTMANN Hellas A.E., Glyfada/Athina 100,0 9.570 419
HK PAUL HARTMANN Asia-Pacific Ltd., Kowloon 100,0 3.886 539
HR PAUL HARTMANN d.o.o., Zagreb 100,0 5.979 371
HU HARTMANN-RICO Hungária Kft., Biatorbagy 100,0 8.732 733
IN KOB Medical Textiles Private Ltd., Coimbatore 100,0 12.141 893
IT HARTMANN FOROMED S.R.L., Verona 100,0 -743 - 1.427
HARTMANN Logistic S.R.L., Verona 100,0 87 2
Kneipp Italia S.R.L., Brennero 100,0 -9 4
PAUL HARTMANN S.p.A., Verona 100,0 3.170 -748
JP Kneipp Japan K.K., Yokohama 100,0 9.326 681
KOB Japan K.K., Osaka 100,0 264 5
MA PAUL HARTMANN S.A.R.L., Casablanca 100,0 703 72
NL Kneipp Nederland B.V., Utrecht 100,0 2.685 674
PAUL HARTMANN B.V., Utrecht 100,0 4.834 973
PAUL HARTMANN Finance B.V., Nijmegen 100,0 123.091 36.784
NO PAUL HARTMANN AS, Oslo 100,0 99 6
PL PAUL HARTMANN Polska Sp. z o.o., Pabianice 100,0 18.846 2.339
PAUL HARTMANN Manufacturing Sp. z o.o., Częstochowa 100,0 70.431 -259
PT PAUL HARTMANN LDA, Prior Velho 100,0 6.650 811
RO PAUL HARTMANN S.R.L., Bucharest 100,0 7.757 844
RU PAUL HARTMANN OOO, Moskwa 100,0 20.846 368
SA PAUL HARTMANN Regional Headquarters, Saudi Arabia 100,0 51 0
SE HARTMANN-ScandiCare AB, Anderstorp 100,0 2.146 156
SI PAUL HARTMANN Adriatic d.o.o., Ljubljana 100,0 2.201 285
SK HARTMANN-RICO spol. s.r.o., Bratislava 100,0 5.147 1.151
TR CMC CONSUMER MEDICAL CARE Pamuk Ambalaj Sanayi ve Ticaret Ltd. Şti., Mersin 100,0 7.009 2.022
PAUL HARTMANN Ltd. Sti., Istanbul 100,0 763 97
TW Paul Hartmann Taiwan Limited, Taipei 100,0 960 95
US HARTMANN USA, Inc., Rock Hill/South Carolina 100,0 12.865 1.732
Kneipp Corporation of America, Inc., New York 100,0 8.695 275
KOB USA Corporation, Tucker/Georgia 100,0 1.031 76
PAUL HARTMANN Corp., Rock Hill/South Carolina 100,0 31.896 914
ZA HARTMANN-Vitamed (Pty) Ltd., Johannesburg 100,0 5.018 433

*) Xt Equity konsolidierte Beteiligungen
1) Angaben nach IFRS
2) Ergebnisabführungsvertrag mit PAUL HARTMANN AG
3) Ergebnisabführungsvertrag mit KOB GmbH
4) Ergebnisabführungsvertrag mit Kneipp GmbH
5) Werte nach Local GAAP

AUFSICHTSRAT UND VORSTAND IM ÜBERBLICK

Aufsichtsrat

Fritz-Jürgen Heckmann

Vorsitzender des Aufsichtsrats

Rechtsanwalt in der Anwaltssozietät Kees Hehl Heckmann

Tobias Bucher*

Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats Erster Bevollmächtigter der IG Metall Heidenheim

Prof. Dr. Angelika C. Bullinger-Hoffmann

Professorin für Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement der Technischen Universität

Chemnitz

Christine Geppert*

Freigestellte Betriebsratsvorsitzende der KOB GmbH

Dr. Sidonie Golombowski-Daffner

Selbstständige Beraterin

Sven Igel*

Mitarbeiter IT-Projektmanagement und IT-Sicherheit der KOB GmbH

Stellvertretender Konzernbetriebsratsvorsitzender der HARTMANN GRUPPE

(seit 1. Juli 2024)

Katja Kollosche*

Freigestellte Betriebsratsvorsitzende der PAUL HARTMANN AG

Daniela Reinhardt*

Freigestellte Betriebsratsvorsitzende der Kneipp GmbH (bis 30. Juni 2024)

Wolfgang Röhrl*

Leiter Werke und Produktentwicklung Division Inkontinenzmanagement der PAUL HARTMANN AG

Vertreter der leitenden Angestellten

(bis 31. Dezember 2024)

Peter Schuck*

Leiter Globaler Vertrieb und Marketing Division

Wundversorgung der PAUL HARTMANN AG

Vertreter der leitenden Angestellten (seit 1. Januar 2025)

Eduard Schleicher

Geschäftsführender Gesellschafter der SCHWENK Zement GmbH & Co. KG

Heide Schnare*

Gewerkschaftssekretärin beim Vorstand der IG Metall

Thomas Spannagl

Geschäftsführer (CEO) der SCHWENK Baustoffgruppe, SCHWENK Zement GmbH & Co. KG

Eva Maria van Pelt

Selbstständige Beraterin

* Arbeitnehmervertreter

Vorstand

Britta Fünfstück

Vorsitzende des Vorstands (CEO) und Arbeitsdirektorin

François Georgelin

Mitglied des Vorstands

Stefan Grote

Mitglied des Vorstands

Oliver Neubrand

Mitglied des Vorstands (CFO)

Lagebericht

der PAUL HARTMANN AG

GRUNDLAGEN DES KONZERNS

Geschäftsaktivitäten im Überblick

Die HARTMANN GRUPPE ist einer der führenden europäischen Anbieter von Systemlösungen für Medizin und Pflege sowie unterstützenden Dienstleistungen. Konsumentennahe medizinische Sortimente, Pflege- und Kosmetikprodukte ergänzen das Kernportfolio. Entsprechend der internen Steuerung strukturiert HARTMANN seine Aktivitäten in Geschäftssegmente und Divisionen. Die übergeordneten Segmente sind nach den Schwerpunkten in Wundversorgung, Inkontinenzmanagement, Infektionsmanagement und Komplementäre Divisionen der Gruppe gegliedert.

Im Segment Wundversorgung konzentriert sich HARTMANN auf Verbandsmaterialien und Lösungen zur Wundheilung. Dabei bietet das Unternehmen ein breites Spektrum an traditionellen und modernen Wundauflagen. Letztere umfassen u. a. eine neue Reihe silikonbeschichteter, hautschonender Wundauflagen, die superabsorbierenden Wundauflagen der Zetuvit® Plus-Familie sowie die postoperativen Wundverbände von Cosmopor®. Im Bereich der traditionellen Wundversorgung ist HARTMANN marktführend in Europa.

Im Segment Inkontinenzmanagement liegt der Schwerpunkt auf körpernahen aufsaugenden Produkten für unterschiedliche Schweregrade der Inkontinenz. Hierzu zählen beispielsweise MoliCare® Premium Mobile, MoliCare® Premium Elastic und MoliCare® Premium Form. Durch die neue MoliCare Skin-Guard® -Saugkörpertechnologie wird das Portfolio aktuell erneuert. Diese bietet u. a. eine schnellere Absorption von Urin und hilft gezielt, Hautreizungen vorzubeugen. In dieses Segment fallen außerdem Produkte für Patientenhygiene und die speziell auf Inkontinenz abgestimmte Hautpflege. Mit absorbierender Unterwäsche weitet das Unternehmen sein Produktportfolio aus und bietet eine diskrete und nachhaltige Lösung für leichte Blasenschwäche und Menstruation an.

Das Segment Infektionsmanagement umfasst die Divisionen Risikoprävention und Desinfektion. Für die Risikoprävention führt HARTMANN neben kundenspezifischen, sterilen KomponentenSets (CombiSet® , MediSet® ) auch ein breites Portfolio an Untersuchungshandschuhen (Peha-soft® ) und Produkten für den OP-Bedarf. Letztere beinhalten u. a. Einweginstrumente, Bekleidungs- und Abdeckmaterialien sowie Produktneuheiten wie die Spüllösung PREVENTIA® Surgical Irrigation zur Prävention von postoperativen Wundinfektionen. Die Division Desinfektion entwickelt und produziert Produkte zur Hände- und Flächendesinfektion, um den Schutz vor Infektionskrankheiten zu stärken. Dazu gehört das vielfach als "Marke des Jahrhunderts" ausgezeichnete Desinfektionsmittel Sterillium® , das auch für Endverbraucher in der Apotheke erhältlich ist. Im Bereich der Flächendesinfektion wurden die nachhaltigen Bacillol® Zero Tissues und Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues neu eingeführt.

Zum Segment Komplementäre Divisionen der Gruppe gehören die Konzerngesellschaften Kneipp, CMC und KOB. Unter dem Markenversprechen "Glück, das wirkt" vermarktet die Kneipp-Gruppe Körperpflegeprodukte, Nahrungsergänzungsmittel und pflanzliche Arzneimittel. Über die CMC-Gruppe werden hauptsächlich Handelsmarken in den Bereichen Kosmetik, Baumwolle, Medikal und Baby vertrieben. Die KOB-Gruppe ist Experte für elastische Textilien. Hierzu zählen Produkte wie Kompressions-, Fixier-, Stütz- oder Entlastungsverbände.

HARTMANN GRUPPE weltweit

HARTMANN wurde 1818 gegründet und zählt heute insbesondere auf dem europäischen Markt zu den führenden Anbietern. Weltweit verfügt HARTMANN in 37 Ländern über eigene Gesellschaften. Das Unternehmen produziert und vertreibt sein vielfältiges Produkt- und Serviceportfolio an Kunden in mehr als 130 Ländern. Die Vertriebsregionen sind in der Finanzberichterstattung in den Heimatmarkt Deutschland, EMEA (Europa ohne Deutschland, Mittlerer Osten, Afrika), Americas und APAC (Asien, pazifischer Raum) gegliedert. Die Produktionsstandorte befinden sich u. a. in Deutschland, Frankreich, Spanien, Tschechien, Polen und der Schweiz sowie in Russland, Indien und der Türkei.

Kundenzentrierte globale Organisationsstruktur

Die Organisationsstruktur von HARTMANN ermöglicht eine zielgruppenspezifische und kundennahe Gestaltung des Produkt-, Fortbildungs- und Serviceportfolios. Dies fördert das nachhaltige Wachstum des Unternehmens. Die Konzernaktivitäten werden durch die PAUL HARTMANN AG und deren Funktionsbereiche gesteuert. Der Vorstand bestimmt die Konzernstrategie und übernimmt die Steuerung der Divisionen, Funktionen, Regionen und Gesellschaften. Die Divisionen legen das Produkt- und Dienstleistungsportfolio fest, sie erstellen Vermarktungskonzepte und leiten ihre Produktionsaktivitäten. Die Funktionsbereiche richten sich strukturell an den Divisionen aus.

Kundensegmente und Vertriebskanäle

Den Schwerpunkt der medizinischen Sortimente bilden zum einen Systemangebote für professionelle Anwender in Kliniken, Arztpraxen, Apotheken, Pflege- und Altenheimen sowie im Sanitätsfachhandel, zum anderen Produkte für die häusliche Pflege. Das Portfolio von HARTMANN basiert auf fundiertem medizinischem Wissen, langjähriger Erfahrung und einem tiefen Verständnis für die Bedürfnisse, Anforderungen und Arbeitsabläufe der unterschiedlichen Kunden. Um die umfassende und kostengünstige Versorgung mit Medizin- und Pflegeprodukten sicherzustellen, kooperiert HARTMANN mit den Trägern der Gesundheitssysteme, dem Sanitätsfachhandel und den Apotheken.

Zusätzlich zu den medizinischen Sortimenten für professionelle Zielgruppen in Krankenhäusern und Alten- und Pflegeheimen führt HARTMANN Medizin- und Pflegesortimente für Endverbraucher. Diese vertreibt das Unternehmen vorrangig über Apotheken, den Sanitätsfachhandel, Online-Kanäle, wie den Web-Shop für Endverbraucher HARTMANN direct, und vereinzelt über Drogerien. Damit trägt HARTMANN der gestiegenen Bedeutung des Markts für Selbstzahler Rechnung.

Strategischer Fokus

HARTMANN hat 2019 die Strategie zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und Sicherung einer führenden Marktposition in den drei Kernsegmenten Wundversorgung, Inkontinenz- und Infektionsmanagement neu definiert und für deren Umsetzung ein Transformationsprogramm begonnen. Mit dieser Strategie adressiert das Unternehmen die Herausforderungen und Opportunitäten der Märkte. Der strukturelle Wandel der Gesundheitsmärkte ist neben dem demografischen Wandel bestimmt von einem wachsenden Druck auf öffentliche Gesundheitsbudgets, einem zunehmenden Wettbewerb um niedrige Kosten, einem steigenden Preisdruck, Konsolidierungen sowie erhöhten regulatorischen Anforderungen. Krisen der vergangenen Jahre haben diese Trends teilweise forciert. Mit der konsequenten, erfolgreichen Umsetzung der Strategie stärkt HARTMANN seine Marktposition und schafft die Voraussetzungen dafür, die Chancen der Branchentransformation zum Vorteil für Kunden, Aktionäre und Mitarbeitende zu nutzen.

Die Strategie verfolgt im Wesentlichen das Ziel, eine führende Marktposition und eine im Wettbewerbsvergleich gute Margenentwicklung zu erreichen. Dieses Ziel wird durch vier Hebel verfolgt: eine erhöhte Innovationsrate, eine signifikante Verbesserung der Kostenposition entlang der gesamten Wertschöpfungskette, die Entwicklung digitaler Services und Geschäftsmodelle sowie eine wesentlich stärkere Ausrichtung der Kerngeschäftsfelder auf attraktive Marktsegmente. HARTMANN investiert dabei gezielt in ein langfristig profitables Wachstum. Das Transformationsprogramm leistet einen wesentlichen Beitrag zum Konzernergebnis. Ebenso folgt HARTMANN seiner Nachhaltigkeitsstrategie, in der ethische und rechtliche Verhaltensgrundsätze festgelegt sowie konkrete Ziele in den Bereichen Umwelt, Gesellschaft und Unternehmensführung formuliert sind.

Im Segment der Wundversorgung hat sich HARTMANN das Ziel gesetzt, seine Marktposition als einer der führenden Anbieter von traditionellen Verbandstoffen zu festigen und die Position im Bereich von Lösungen für moderne Wundversorgung weiter auszubauen. Dabei setzt das Unternehmen auf Silikon als zukunftsweisende Technologie. Die Investitionen in neue Maschinen für silikonbeschichtete Wundauflagen sowie eine Reihe von Produkteinführungen unterstützen diesen Anspruch. Mit den neuen Hochgeschwindigkeitslinien für Zetuvit® Plus Silicone Border in Frankreich und für Cosmopor® in Polen gehört HARTMANN zu den führenden professionellen Herstellern von Wundauflagen in Europa.

Im Segment Inkontinenzmanagement will HARTMANN im Kerngeschäft mit Pflegeeinrichtungen ebenso wie in der häuslichen Versorgung und dem wachsenden Markt der selbstzahlenden Endverbraucher nachhaltig wachsen. HARTMANN setzt auf digitale Geschäftsmodelle, die Modernisierung von Infrastruktur und Produktionsanlagen sowie Produktinnovationen. Die neue MoliCare SkinGuard® -Saugköpertechnologie wurde nach der MoliCare® Premium Form auch in weiteren Produktgruppen wie MoliCare® Premium MEN und lady Pads sowie MoliCare® Premium Mobile Pants eingeführt.

Im Segment Infektionsmanagement nimmt HARTMANN aufgrund seines umfangreichen Lösungs- und Produktportfolios eine führende Rolle bei der Infektionsprävention und der Krankenhaushygiene ein. Um diese Position europaweit auszubauen, arbeitet das Unternehmen u. a. eng mit Kliniken und Hygieneinstituten zusammen. Daraus ist die Initiative Mission: Infection Prevention entstanden. Mit ihr unterstützt HARTMANN seine Kunden im stationären Bereich bei der Optimierung von Hygieneprozessen und Präventionsmaßnahmen.

Die Division Risikoprävention setzt auf Lösungen, die sich an den Kundenanforderungen bei der Prozessoptimierung von Operationen und Behandlungen im stationären und ambulanten Bereich ausrichten. Sie legt den Fokus auf den klinischen und stationären Pflegesektor sowie die Apotheken. Ziel ist es, Chancen zu nutzen, die sich durch ein gestiegenes Hygienebewusstsein ergeben. In der Division Desinfektion steigern moderne Fertigungsanlagen am Standort Hamburg die Produktivität für das umfangreiche Desinfektionsportfolio.

Produktentwicklung für effiziente und effektive Lösungen

In Summe wendete das Unternehmen im Berichtsjahr 93,5 Mio. EUR (2023: 85,1 Mio. EUR) für Forschung und Entwicklung auf. Die Produktentwicklung zielt darauf ab, Kundenmehrwerte in fünf Kategorien zu schaffen: klinisch, operativ, geschäftlich, für Patienten und für den Umweltschutz. HARTMANN bietet Lösungen, die sich nach modernsten medizinischen Standards in der Patientenversorgung richten und gleichzeitig den Forderungen nach Kosteneffizienz in den Gesundheitssystemen gerecht werden. HARTMANN setzt auf ein breit gefächertes, internationales Kompetenznetzwerk, Partnerschaften mit Forschungs- und Gesundheitseinrichtungen und arbeitet eng mit seinen Kunden in Medizin und Pflege zusammen, um deren Ansprüche an Produkteigenschaften und -anwendungen sowie für die berufliche Weiterbildung zu erfüllen.

WIRTSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN

Weltwirtschaft wächst, Deutschland im Abschwung

Die deutsche Wirtschaft ist 2024 das zweite Jahr in Folge geschrumpft. Bereits 2022 war eine Verlangsamung des Wachstums zu verzeichnen, bevor 2023 ein Rückgang von 0,3 % folgte. Anhaltend hohe Energiekosten, ein gestiegenes Zinsniveau und die zunehmende Konkurrenz für die deutsche Exportwirtschaft auf wichtigen Absatzmärkten haben zum weiteren Verbleib in der Rezession geführt. Das Bruttoinlandsprodukt sank 2024 laut Statistischem Bundesamt um 0,2 %.

Die Wirtschaft in der Europäischen Union ist nach Einschätzung der EU-Kommission im Berichtsjahr um 0,9 % gewachsen. Für China geht die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für das Jahr 2024 von einem Wirtschaftswachstum von 4,9 % aus. In den USA sieht die OECD das Wachstum 2024 bei 2,8 %. Weltweit beziffert sie das Wirtschaftswachstum mit 3,2 %.

Rohstoffpreise stabilisieren sich auf hohem Niveau

Geopolitische Entwicklungen hatten auch im Berichtsjahr einen Einfluss auf die Rohstoffpreise. Bei HARTMANN blieb Zellulose der Rohstoff mit dem größten Einkaufsvolumen. Der Preis für Flusen-Zellstoff stieg im ersten Halbjahr kontinuierlich bis auf einen Wert von 1.890 USD/mt, bevor er zu Beginn der zweiten Jahreshälfte zurückging. Zum Jahresende war eine erneute Gegenbewegung zu verzeichnen und der Preis stieg auf 1.855 USD/mt. Damit lag der Jahresendkurs 2024 rund 65 USD über dem Vorjahresendkurs von 1.790 USD/mt.

Auch die durch den Ölpreis beeinflussten Polymere wie Polyethylene, Polypropylen und Propylen unterlagen im Jahr 2024 Schwankungen: Nachdem die Preise für Polymere zu Jahresbeginn stiegen, gingen sie im weiteren Jahresverlauf etwas zurück. Die Jahresendkurse lagen dabei über denen des Vorjahres.

Der im Vergleich mit 2023 im Jahresdurchschnitt stabile US-Dollar führte zu keiner Wirkung für die HARTMANN GRUPPE.

Medizinproduktemarkt zwischen steigendem Bedarf und Kostendruck

Die OECD geht weltweit von einem Anstieg des Anteils der Menschen ab 70 Jahre um jährlich 3,7 % aus. Die weltweit steigende Zahl älterer und an mehreren Krankheiten leidender Menschen führt zu einem steigenden Bedarf an Gesundheitsleistungen. Nach Angaben des Analyseinstituts Fitch Solutions ist der globale Markt für Medizintechnikprodukte im Jahr 2024 mit 5,9 % im Vergleich zum Vorjahr gewachsen.

Gleichzeitig stand die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) in Deutschland vor zunehmenden finanziellen Herausforderungen: Durch die demografische Entwicklung, medizinischen Fortschritt und höhere Ansprüche an die Versorgung sind die Gesundheitsausgaben 2024 gegenüber dem Vorjahr um 7,1 % gestiegen. Dem steht eine mit einem Plus von 4,5 % nur moderat gewachsene Einnahmenbasis gegenüber. Für die ersten neun Monate des Jahres 2024 beziffert das Bundesministerium für Gesundheit das Defizit der 95 gesetzlichen Krankenkassen auf 3,7 Milliarden Euro. Ähnliche Herausforderungen zeigen sich auch bei den Gesundheitssystemen in anderen europäischen Ländern.

Trotz anhaltender Unsicherheiten in der Geopolitik und Nachwirkungen der Inflation bewegten sich die Inflationserwartungen leicht nach unten. Die Europäische Zentralbank (EZB) erwartet eine Inflationsrate von 2,4 %.

Unternehmen und Verbraucher gewinnen jedoch nur wenig Zuversicht. Dies spiegelt sich auch in der Einschätzung der Mitgliedsunternehmen des Bundesverbandes Medizintechnologie (BVMed) wider: Die für 2024 erwartete weltweite Umsatzsteigerung von 3,5 % hat sich im Vergleich zum Vorjahreswert verschlechtert. Die Gewinne der Unternehmen stehen dabei unter anderem aufgrund der anhaltend hohen Kosten unter Druck.

Herausforderungen für Gesundheitseinrichtungen

Gesundheitseinrichtungen stehen in ganz Europa unter zunehmendem Kostendruck und müssen gleichzeitig immer höhere Standards in der Versorgung der Patienten sicherstellen.

Laut einer Studie der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) wird erwartet, dass der Anteil der Krankenhäuser mit negativem Jahresergebnis 2024 von 61 % auf 79 % ansteigt, während der Anteil mit positivem Ergebnis von 30 % auf 10 % sinkt. Ähnliche Entwicklungen sind auch in anderen europäischen Ländern zu beobachten. Jüngst verabschiedete Reformen im deutschen Gesundheitswesen wie die Anpassung der Krankenhausfinanzierung zielen auf umfassende strukturelle Veränderungen ab.

Auch bei den Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) ist die wirtschaftliche Situation angespannt: 54 % der Einrichtungen in Deutschland rechnen auch für 2024 mit Verlusten.

Pflegeheime stehen vor ähnlichen Problemen. Der Fachkräftemangel erfordert höhere Gehälter, während hohe Betriebskosten und gesetzliche Vorgaben den finanziellen Spielraum weiter einschränken. Laut Schätzungen der EU-Kommission wird bis 2030 ein zusätzlicher Bedarf von 11 Mio. Pflegekräften in der EU erwartet. Viele Einrichtungen sehen sich gezwungen, ihre Pflegeplätze zu reduzieren, um die Qualität der Betreuung zu sichern. Dies erhöht den Druck auf die ohnehin überlastete Branche.

Apotheken leiden unter dem zunehmenden Wettbewerb durch Online-Anbieter und stagnierenden Margen bei verschreibungspflichtigen Medikamenten. Die Zahl der Apotheken in Deutschland ist nach Angaben der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 weiter gesunken. In anderen europäischen Ländern ist ein Rückgang kleiner Apotheken zu verzeichnen, während regulatorische Anforderungen die ohnehin angespannten Budgets zusätzlich belasten.

Steigender Bedarf für moderne Wundversorgung

Für 2024 gibt die Marktforschungsfirma SmartTRAK das weltweite Wertwachstum im modernen Wundversorgungsmarkt auf dem Vorjahreswert von 6 % an. Getrieben wird das Marktwachstum durch eine alternde Gesellschaft sowie den Anstieg von Diabetes, Fettleibigkeit und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Diese gehen häufig mit einer schwachen Dichte der Blutgefäße einher, die zu chronischen Wunden führen kann. Der internationale Diabetesbericht zeigt, dass derzeit ca. 537 Millionen Menschen zwischen 20 und 79 Jahren mit Diabetes leben. Bis zum Jahr 2030 wird eine Steigerung auf 634 Millionen erwartet. Der globale Wundversorgungsmarkt wird vor diesem Hintergrund durch modernere Produkte mit verbesserten Eigenschaften getrieben.

Während der gesamte europäische Apothekenmarkt 2024 einen Wertzuwachs von 3 % bei einem Mengenzuwachs um 2 % zeigte, wiesen die höherpreisigen modernen Wundprodukte ein Wert- und Volumenwachstum von jeweils um 4 % auf. Das Segment der traditionellen Wundprodukte ist lediglich um 2 % gewachsen und hat 3 % an Volumen verloren. HARTMANN konnte die Position als Nr. 1 im europäischen Apothekenmarkt auch 2024 behaupten.

Verlangsamtes Wachstum bei Inkontinenzprodukten

Die gestiegenen Lebenshaltungskosten haben auch im Berichtsjahr Auswirkungen auf die Verbraucher gehabt, da das Lohnwachstum in den meisten Märkten hinter der Verbraucherpreisinflation (VPI) zurückgeblieben ist. Darüber hinaus hat sich die Besorgnis über die geopolitische Instabilität und Unsicherheit verstärkt.

Der Markt für Inkontinenzprodukte hat sein Wachstum trotz dieser Voraussetzungen fortgesetzt. Grund dafür ist vor allem die alternde Bevölkerung und die dadurch zunehmende Prävalenz von Inkontinenz. Dennoch hat sich das Wachstum im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr sowohl wert- als auch volumenmäßig verlangsamt.

Das europäische Mengenwachstum blieb mit 4,6 % hinter dem globalen Wachstum von 5,8 % zurück und auch bei der wertmäßigen Entwicklung lag der europäische Markt mit 3,0 % hinter dem Weltmarkt von 4,7 %.

Sowohl Pflegeheime als auch Krankenhäuser weisen eine gestiegene Belegung auf. Hinzukamen in beiden Bereichen auch Preisanpassungen für Bewohner und Patienten. Innerhalb des Vertriebskanals Apotheken ist das Inkontinenzsegment im Berichtsjahr erneut gewachsen. Allerdings hat sich das Wachstumstempo sowohl wert- als auch mengenmäßig verlangsamt. Dies ist auf den zunehmenden wirtschaftlichen Druck und das dadurch veränderte, sparsamere Konsumverhalten der Verbraucher zurückzuführen, die ihre Einkäufe zunehmend online tätigen.

Positive Tendenz im Infektionsmanagement

Nach Jahren der Stagnation zeigte der europäische Markt für Infektionsschutzprodukte im Berichtsjahr erste Anzeichen einer leichten Erholung. Grund ist die anhaltend hohe Bedeutung des Infektionsschutzes in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen zur Verhinderung nosokomialer Infektionen. Dort spielt der Schutz von Personal und Patienten, u. a. durch Desinfektions- und Schutzprodukte, eine zentrale Rolle. Auch in Deutschland entwickelte sich der Markt des Infektionsmanagements im Krankenhaus 2024 positiv. Beispielsweise verzeichneten Hände- und Flächendesinfektionsmittel ein wertmäßiges Wachstum in den ersten drei Quartalen von insgesamt 6,1 % gegenüber dem Vorjahr. Diese wurde durch einen Anstieg der Krankenhausbehandlungen gestützt. Ein Beleg dafür sind die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherungen für Krankenhausbehandlungen. Diese sind bis Ende September 2024 um 7,8 % bzw. 5,4 Milliarden Euro angestiegen. Auch in anderen europäischen Ländern zeigt sich eine vergleichbare Entwicklung.

Für den Bereich Desinfektion ist der europäische Markt von hoher Relevanz. So entwickelten sich die Märkte in Deutschland, Österreich und der Schweiz für die Desinfektion positiv.

UMSATZ- UND ERTRAGSLAGE

Transformationsprogramm als Basis der positiven Entwicklung

Trotz der konstant herausfordernden Marktlage und der schwierigen finanziellen Entwicklung vieler Krankenhäuser hat sich die HARTMANN GRUPPE unter insgesamt stabilisierten Rahmenbedingungen im Berichtsjahr sehr positiv entwickelt. Der Grund hierfür liegt in der klaren Fokussierung des Unternehmens auf die Umsetzung des Transformationsprogramms: HARTMANN hat erfolgreich neue Produkte eingeführt und strukturelle Kostenverbesserungen erzielt.

Leichter Umsatzanstieg

Die PAUL HARTMANN AG erzielte im Berichtsjahr Umsatzerlöse in Höhe von 1.040,3 Mio. EUR. Dies entspricht einer leichten Erhöhung um 0,5 % gegenüber dem Vorjahr.

Die Umsatzerlöse in den Geschäftssegmenten sind um 1,0 Mio. EUR auf 903,3 Mio. EUR gestiegen. Dies entspricht einem Plus von 0,1 %. Dabei erhöhten sich die externen Kundenumsätze um 3,0 % auf 555,9 Mio. EUR. Die internen Umsatzerlöse mit anderen Konzerngesellschaften gingen um 15,0 Mio. EUR und damit um 4,1 % auf 347,3 Mio. EUR zurück.

Die sonstigen Umsatzerlöse stiegen um 4,2 Mio. EUR auf 137,0 Mio. EUR. Zu diesen zählt insbesondere die Leistungsverrechnung mit den Konzerngesellschaften.

Wachstumstreiber Moderne Wundversorgung

Im Segment Wundversorgung lagen die Umsatzerlöse bei 241,7 Mio. EUR. Das entspricht einem Anstieg um 4,1 %. Dabei haben die externen Kundenumsätze um 6,4 % zugenommen. Die internen Umsätze stiegen um 1,4 %.

Als Wachstumstreiber erwies sich dabei der Bereich Moderne Wundversorgung und hier insbesondere die silikonisierten Superabsorber-Wundauflagen, aber auch der Bereich der traditionellen Wundversorgung wies Zuwächse auf. Hier investierte HARTMANN kontinuierlich in den Ausbau von Vertrieb und Marketing.

Leichter Umsatzrückgang im Segment Inkontinenzmanagement

Im Segment Inkontinenzmanagement sind die Umsatzerlöse im Berichtsjahr um 0,4 % auf 383,7 Mio. EUR gesunken. Dabei reduzierten sich die internen Umsätze um 6,5 %. Die externe Kundenumsätze verzeichneten dagegen ein Wachstum von 5,1 %.

Positive Treiber für den Umsatz waren im Berichtsjahr die Inkontinenzhosen. Insgesamt setzte HARTMANN mit der schrittweisen Einführung der innovativen SkinGuard® -Saugkörpertechnologie in sein Produktportfolio im europäischen Wachstumsmarkt für Inkontinenzartikel einen neuen Standard.

Infektionsmanagement mit rückläufigen Umsätzen

Im Segment Infektionsmanagement gingen die Umsatzerlöse im Berichtsjahr um 2,8 % auf einen Wert von 262,1 Mio. EUR zurück. Dabei nahmen die internen Umsätze um 5,9 % und die externen Kundenumsätze um 1,9 % ab.

Im Bereich der Schutzkleidung war ein negatives Wachstum zu verzeichnen. Auch der Preisdruck im Markt für Untersuchungshandschuhe blieb im Berichtsjahr hoch.

Positives Wachstum hatten Produkte zur Flächen- und Händedesinfektion zu verzeichnen.

Jahresüberschuss gestiegen

Der Jahresüberschuss ist 2024 im Vergleich mit dem Vorjahr um 29,4 Mio. EUR auf 63,9 Mio. EUR gestiegen. Neben dem externen Umsatzwachstum, insbesondere bei margenstarken Produkten haben auch gestiegene Erträge in Höhe von 32,9 Mio. EUR aus weiterberechneten Aufwendungen an Konzernunternehmen dazu beigetragen. Gegenläufig entwickelte sich das operative Beteiligungsergebnis, das sich aus Dividendenerträgen und dem Ergebnis aus Ergebnisabführungsverträgen zusammensetzt. Gegenüber dem Vorjahreswert war hier ein Rückgang um 6,0 Mio. EUR zu verzeichnen.

Rohstoff- und Energiepreise weiterhin auf hohem Niveau

Die Preise der für HARTMANN wesentlichen Rohstoffe blieben im Berichtsjahr auf einem nach wie vor hohen Niveau. Teilweise kompensierten die Erfolge des Transformationsprogramms diese Effekte durch strukturelle Kostenverbesserungen. Geringere Energiekosten trugen im einstelligen Mio. EUR-Bereich positiv zum Ergebnis bei.

VERMÖGENS- UND FINANZLAGE

Investition in Produktion

Die Investitionen in das Sachanlagevermögen lagen im Berichtsjahr bei 27,8 Mio. EUR und damit 10,6 Mio. EUR über den Abschreibungen. Investitionsschwerpunkte waren die Erweiterung und Modernisierung von Produktionsanlagen in den Kernsegmenten.

Zusätzlich investierte die PAUL HARTMANN AG 25,5 Mio. EUR in immaterielle Vermögenswerte. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Migration des ERP-Systems auf SAP S/4HANA1.

Die Anteile an verbundenen Unternehmen verringerten sich im Berichtsjahr um 53,7 Mio. EUR. Im Wesentlichen war dies in der Kapitalherabsetzung bei der deutschen NOGE Gesellschaft für Medizinprodukte und -dienstleistungen mbH begründet.

Nettoumlaufvermögen gestiegen

Das Nettoumlaufvermögen der PAUL HARTMANN AG erhöhte sich im Berichtsjahr mit einem Plus von 38,7 Mio. EUR um 23,2 % auf 205,5 Mio. EUR. Dies ist in erster Linie auf den Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 30,6 Mio. EUR auf einen Wert von 199,7 Mio. EUR zurückzuführen.

Dabei sind hauptsächlich die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber verbundenen Unternehmen gestiegen. Diese verzeichnen einen Zuwachs von 33,6 Mio. EUR, während die Forderungen gegenüber Fremden um 3,0 Mio. EUR zurückgegangen sind. Die Forderungslaufzeit betrug 69,1 Tage.

Während der Vorratsbestand mit 134,1 Mio. EUR nahezu auf Vorjahresniveau lag, sind die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen im Berichtszeitraum um 7,8 Mio. EUR auf einen Wert von 128,3 Mio. EUR gesunken. Die Vorratsreichweite lag bei 89,2 Tagen, die Laufzeit der Verbindlichkeiten betrug 55,4 Tage.

Anstieg der Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten der PAUL HARTMANN AG sind im Vorjahresvergleich um 41,0 Mio. EUR gestiegen. Dabei haben sich die finanziellen Verbindlichkeiten vor dem Hintergrund der Ausgabe eines Schuldscheindarlehens um 50,6 Mio. EUR erhöht.

Im Berichtsjahr hat die PAUL HARTMANN AG mit ihre Debuttransaktion am Schuldscheinmarkt ihre Refinanzierungsmöglichkeiten weiter diversifiziert. Bei mehrfacher Überzeichnung wurde ein Volumen von 200 Mio. EUR bei institutionellen Anlegern platziert. Die Tranchen mit Laufzeiten von drei und fünf Jahren wurde jeweils mit variabler und fester Verzinsung ausgegeben.

Die sonstigen Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber den Konzerngesellschaften werden im Wesentlichen durch die Konzernfunktionen der PAUL HARTMANN AG im Bereich der Finanzierung und des konzerninternen Cash-Poolings beeinflusst. Die Forderungen aus diesen Funktionen stiegen im Berichtszeitraum um 44,7 Mio. EUR auf 272,2 Mio. EUR. Entsprechende Verbindlichkeiten sind um 0,5 Mio. EUR auf 266,0 Mio. EUR zurückgegangen.

Die Rückstellungen reduzierten sich im Berichtsjahr um 11,7 Mio. EUR. Dabei sanken die Pensionsrückstellungen um 6,5 Mio. EUR und die Sonstigen Rückstellungen um 3,4 Mio. EUR. Die steuerlichen Rückstellungen lagen 1,8 Mio. EUR unter dem Vorjahresniveau.

Die Bilanzsumme der PAUL HARTMANN AG lag zum 31. Dezember 2024 bei 1.347,9 Mio. EUR und damit 64,9 Mio. EUR über dem Vorjahreswert.

Eigenkapitalquote ist gestiegen

Für das Geschäftsjahr 2024 lag der Jahresüberschuss der PAUL HARTMANN AG bei 63,9 Mio. EUR und damit 29,4 Mio. EUR über dem Vergleichswert aus dem Vorjahr. Beim Eigenkapital verzeichnet das Unternehmen einen Anstieg um 35,5 Mio. EUR auf einen Wert von 513,3 Mio. EUR. Bei erhöhter Bilanzsumme stieg die Eigenkapitalquote der PAUL HARTMANN AG von 37,2 % im Vorjahr auf 38,1 %.

Eigenkapitalentwicklung in Mio. EUR

scroll
Eigenkapital zum 31. Dezember 2023 477,8
Dividendenausschüttung 28,4
Jahresüberschuss 2024 63,9
Eigenkapital zum 31. Dezember 2024 513,3

1 eine ERP-Softwarelösung, die von der Firma SAP SE entwickelt wurde und verschiedene Geschäftsprozesse und -funktionen innerhalb einer Organisation integriert und verwaltet.

BERICHT DES VORSTANDS ÜBER DIE BEZIEHUNGEN ZU VERBUNDENEN UNTERNEHMEN

Der Vorstand hat gemäß § 312 AktG einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen erstellt. Dieser enthält folgende Schlusserklärung: "Zusammenfassend erklären wir hiermit, dass die PAUL HARTMANN AG und ihre Tochtergesellschaften nach den Umständen, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhielten und durch Maßnahmen, die getroffen oder unterlassen wurden, keine Nachteile erlangt haben."

ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG

Mitteilung gemäß § 289f Abs. 4 HGB

Mit Beschluss vom 30. Juni 2021 hat der Aufsichtsrat als Zielgröße für den Frauenanteil im Aufsichtsrat 30 % und im Vorstand 20 % für den Zeitraum vom 1. Juli 2021 bis zum 30. Juni 2026 festgesetzt.

Mit Beschluss vom 23. April 2021 hat der Vorstand für den Frauenanteil in der ersten Führungsebene unterhalb des Vorstandes eine Zielgröße von 12 % und in der zweiten Führungsebene eine Zielgröße von 25 % für den Zeitraum bis zum 30. Juni 2026 festgesetzt.

MITARBEITENDE

Leichter Rückgang des Personalbestands

Die HARTMANN GRUPPE beschäftigte zum 31. Dezember 2024 weltweit 10.079 Mitarbeitende und damit 89 Personen bzw. 0,9 % weniger als zum Ende des Vorjahres. Die Zahl der Beschäftigten in Deutschland ging um 59 Personen bzw. 1,4 % zurück. In den europäischen Kernmärkten außerhalb Deutschlands sank die Beschäftigtenzahl um 37 Mitarbeitende. Außerhalb Europas stieg die Zahl von 856 auf 863.

ANZAHL MITARBEITENDE IN DER HARTMANN GRUPPE
jeweils zum 31. Dezember

Mitarbeiterbindung gestärkt

Die Bindung von Mitarbeitenden an das Unternehmen ist angesichts des anspruchsvollen Arbeitsmarkts von herausragender Bedeutung. Im April 2024 hat das Unternehmen weltweit die Mitarbeiterbefragung VOICES of HARTMANN durchgeführt. Nach 2019 und 2021 war dies die dritte globale Befragung. Die Beteiligungsquote lag bei 83 % und damit nochmals über den hohen Werten der vorherigen Befragungen. Das Engagement und die Bindung der Mitarbeitenden haben sich laut der Befragung positiv entwickelt. Anhand des Feedbacks aus der Befragung hat HARTMANN im Berichtsjahr Maßnahmen identifiziert, die zur positiven Entwicklung der Unternehmensstrategie und -kultur beitragen. Diese Maßnahmen setzt das Unternehmen auf Team-, Abteilungs- und Unternehmensebene bis Ende des laufenden Jahres um. Schwerpunkte der Maßnahmen liegen auf der Förderung von Führungskompetenzen.

Ausgezeichnetes Betriebliches Gesundheitsmanagement

Der Aufbau eines professionellen Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) fand im Jahr 2024 mit dem Gewinn des Corporate Health Awards einen Höhepunkt. Hierbei handelt es sich um eine renommierte Auszeichnung für exzellentes betriebliches Gesundheitsmanagement in Deutschland. Die PAUL HARTMANN AG erhielt sie auch deshalb, weil sie mit ihrem interdisziplinären und integrativen Ansatz Maßstäbe setzt. Darüber hinaus hat die Expertenjury die enge Verknüpfung von BGM, Betrieblichem Eingliederungsmanagement und Arbeitsmedizin unter einem gemeinsamen Dach besonders hervorgehoben. Dieses ganzheitliche Konzept schafft aus Sicht der Jury nicht nur eine Unternehmenskultur, die auf der Gesundheit der Mitarbeitenden aufbaut, sondern zeigt auch die Innovationskraft und Weitsicht des Unternehmens im Bereich moderner Gesundheitsstrategien.

Gelebte Wertschätzung

Aktive Wertschätzung und Anerkennung von Mitarbeitenden fördert deren Verbundenheit zum Unternehmen. Bei HARTMANN wird eine offene Feedback-Kultur gefördert. Die Initiative "YOU ROCK!" bildete einen Schwerpunkt der Personalarbeit im Berichtsjahr. Als Ergebnis der Arbeit eines internationalen Projektteams stärkt sie eine Kultur der aktiven Wertschätzung. "YOU ROCK!" bildet das globale Dach für erfolgreiche bestehende Initiativen und neue Aktivitäten. Dabei werden besondere Leistungen, Projekterfolge oder auch ein besonderes Vorleben der HARTMANN-Werte sichtbar wertgeschätzt und belohnt.

CHANCEN- UND RISIKOBERICHT

Konzernrisikomanagementsystem

Der Vorstand der PAUL HARTMANN AG verantwortet ein angemessenes und wirksames Risikofrüherkennungs- und managementsystem und dessen kontinuierliche Verbesserung. Das System legt einheitliche Regeln, Strukturen und Prozesse zur frühzeitigen Erkennung, Bewertung und Steuerung von Risiken fest. Es basiert auf den gesetzlichen Anforderungen und orientiert sich an der ISO-Norm 31000 in ihrer aktuellen Form. Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats überwacht die Wirksamkeit des Systems.

Dieses zentral koordinierte Enterprise-Risk-Management-System der HARTMANN GRUPPE umfasst eine strategische und eine operative Perspektive. Der Betrachtungshorizont der strategischen Perspektive ist deutlich länger. HARTMANN erfasst neben den strategischen Risiken auch strategische Chancen und betrachtet diese im Chancen- und Risikobericht getrennt. Der Vorstand identifiziert und bewertet zusammen mit dem Enterprise-Risk-Manager regelmäßig strategische Chancen und Risiken und deren Steuerung auf Konzernebene.

HARTMANN analysiert und bewertet operative Risiken mit Hilfe quantitativer Methoden. Das Unternehmen führt regelmäßige Erhebungen zum operativen Gesamtrisikoportfolio des Konzerns und dem Stand der Maßnahmen durch. Dieses System ermöglicht auch Ad hoc-Risikomeldungen. Bei einer erheblichen Risikorelevanz führen interne Risikoexperten eine Zweitbewertung durch. Operative Risiken mit hoher Eintrittswahrscheinlichkeit integriert HARTMANN in die Finanzplanung. Die quantifizierten Risiken werden anhand des geplanten Geschäftsergebnisses bewertet, simuliert und zu einem Gesamtrisiko aggregiert. Die nachfolgenden Angaben zu operativen Risiken für das Geschäftsjahr 2025 basieren auf Bewertungen aus dem vierten Quartal 2024. Die Bewertung berücksichtigt als sogenannte Nettobewertung Risikosteuerungseffekte durch Maßnahmen. Zur besseren Nachvollziehbarkeit sind die operativen Risiken nach ihren Ursachen in Kategorien gegliedert.

Über diese Methoden hinaus stellt eine globale und dezentrale Risikomanagementorganisation die Identifikation und Aktualität der operativen Risiken und erforderlichen Maßnahmen zur Risikosteuerung sicher. Ihr gehören Risikoverantwortliche in allen Organisationsteilen an, die regelmäßig geschult werden. Das daraus resultierende Risikoinventar liegt den Abschnitten zu operativen Risiken zugrunde. Das Enterprise Risk Management arbeitet eng mit den Bereichen Compliance, Interne Revision, Versicherungsmanagement, Finanzen sowie weiteren systematisch eingebundenen Zentralfunktionen zusammen.

Strategische Chancen und Risiken

Globale und lokale Entwicklungen und Trends bergen für HARTMANN unterschiedliche strategische Chancen und Risiken. Zu den Chancen zählt dabei die weltweite demografische Entwicklung in den Absatzmärkten des Unternehmens. Laut OECD wird der Anteil der Menschen, die älter als 70 Jahre sind, bis 2030 jährlich um beinahe vier Prozent steigen. Durch diese demografische Entwicklung ist weltweit auch von einer steigenden Zahl an multimorbiden Menschen und damit einem steigenden Bedarf an Medizin- und Pflegeprodukten auszugehen.

Der wirtschaftliche Erfolg von HARTMANN als international agierendem Unternehmen ist mit der geopolitischen Situation verknüpft. Kriege, schwelende und offene Konflikte mit bedeutenden Auswirkungen auf die Weltmärkte, führen zu geopolitischen Unsicherheiten und beinhalten strategische Risiken für HARTMANN. Der allgemeine Anstieg weltweiter Spannungen erhöht zudem Risiken, die sich aus der Abhängigkeit von der globalen Lieferkette ergeben. Darüber hinaus steigt durch diese Spannungen im Rahmen sich ausweitender hybrider Kriegsführung die Gefahr von Cyber-Angriffen jeglicher Art.

Auch die weitere Entwicklung der chinesischen Wirtschaft ist für HARTMANN bedeutsam und beinhaltet Chancen und Risiken. Zwar könnte eine weitere Verlangsamung des chinesischen Wachstums die Wettbewerbssituation für HARTMANN sowohl beim Einkauf als auch mit Blick auf Marktanteile verbessern. Ein wesentliches Wettbewerbsrisiko bleibt jedoch vor allem aufgrund der günstigen lokalen Produktionskosten in China bestehen. Außerdem besteht weiterhin das strategische Risiko einer Eskalation des Konflikts mit Taiwan mit möglichen Auswirkungen für die Weltwirtschaft.

Die derzeit von den USA benannten möglichen Zolländerungen können für HARTMANN in Vertrieb und Einkauf ein Risiko darstellen.

Während die geopolitische Situation die strategische Gesamtrisikolage erhöht, bietet der technologische Fortschritt für HARTMANN erhebliche Chancen. Besonders die Adaption und Integration künstlicher Intelligenz in die Prozesse des Unternehmens beinhalten ein großes Potential zur Effizienzsteigerung und Kostensenkung.

Weitere Chancenpotentiale ergeben sich für HARTMANN als Anbieter von Systemlösungen für Medizin und Pflege aus den Folgen der Corona-Pandemie und einer seitdem mehr für Gesundheit und Hygiene sensibilisierten Gesellschaft. Auch das Erschließen weiterer Märkte und die Einführung neuer Produkte ermöglichen dem Unternehmen, den erfolgreichen Kurs des vergangenen Jahres fortzusetzen und seine Wettbewerbsfähigkeit weiter zu stärken.

Besonders in Deutschland ist die Situation des Gesundheitssektors herausfordernd. Die Finanzierung der Krankenkassen und die Profitabilitätssituation der Krankenhäuser bergen aufgrund der Abhängigkeit von der Erstattungspolitik weitere Umsatzrisiken für HARTMANN. Das Unternehmen unterstützt das eigene Wachstum insbesondere in Europa und den USA durch gezielte Investitionen in Vertrieb und Marketing.

Das Thema Nachhaltigkeit hat in mehrerlei Hinsicht Einfluss auf die Chancen und Risiken von HARTMANN. Zum einen ist das Unternehmen langfristig den Risiken ausgesetzt, die sich aus dem Klimawandel ergeben. Kurzfristiger wirken sich die ESG-Risiken (Environmental, Social, Governance) vor allem inForm operativer Risiken aus. Gleichzeitig bieten die sich in Richtung Nachhaltigkeit verändernden Kundenpräferenzen dem Unternehmen strategische Chancen durch die Entwicklung entsprechender Produkte.

Der Vorstand sieht HARTMANN im Spannungsfeld dieser wesentlichen strategischen Chancen und Risiken insbesondere durch sein Transformationsprogramm auch weiterhin gut aufgestellt.

Compliance und rechtliche Risiken

Durch die Änderung der rechtlichen Rahmenbedingungen in relevanten Märkten oder Rechtsstreitigkeiten im Allgemeinen können in allen Segmenten rechtliche Risiken entstehen. Im Einzelfall trifft HARTMANN ausreichende Vorsorge in Form von Rückstellungen. Aktuell liegen nennenswerte rechtliche Risiken vor allem in Spanien und Frankreich vor, an deren juristischer Lösung HARTMANN aktiv arbeitet.

Gegen zwei unserer spanischen Tochtergesellschaften wurden gemeinsam mit anderen Unternehmen Kartellschadensersatzansprüche geltend gemacht. Die im Jahr 2022 hierfür gebildete Rückstellung von 7,0 Mio. EUR wurde zum 31.12.2024 auf 7,5 Mio. EUR angepasst. Ein Ressourcenabfluss innerhalb der nächsten zwölf Monate wird als möglich erachtet. HARTMANN ergreift geeignete Rechtsmittel, um sich in rechtlichen Verfahren zu verteidigen. Dabei wird die sich ständig weiterentwickelnde Rechtsprechung in Risikoeinschätzungen sowie strategische Entscheidungen mit einbezogen.

Änderungen bei steuerlichen Rechtsvorschriften, der Rechtsprechung und -auslegung können zu Steuerbelastungen und Zinszahlungen, dem Wegfall von steuerlichen Verlustvorträgen, Strafzahlungen oder sonstigen Strafen führen. Das Unternehmen stellt sich diesen Risiken mit einer kontinuierlichen Überwachung und Einschätzung der steuerlichen Rahmenbedingungen, internen steuerlichen Kontrollsystemen sowie einer qualifizierten steuerlichen Beratung.

Als global agierendes Unternehmen unterliegt HARTMANN einer Vielzahl von Gesetzen, Verordnungen und Richtlinien. Diese unterscheiden sich lokal teilweise deutlich. Um deren Einhaltung zu gewährleisten, prüft HARTMANN diese regelmäßig auf Änderungen und passt eigene Prozesse und Richtlinien gegebenenfalls an. Außerdem hat das Unternehmen in seinem für alle Mitarbeitenden verbindlichen Code of Conduct die Grundlagen korrekten Verhaltens bei geschäftlichen Aktivitäten festgeschrieben. Seine Lieferanten verpflichtet HARTMANN, diese Verhaltensgrundsätze zu akzeptieren, umzusetzen oder eigene, vergleichbare Grundsätze entlang der Wertschöpfungs- und Lieferkette einzuhalten. Der Konzern hat ein unternehmensweites Compliance-Programm implementiert, um Verstöße zu vermeiden und Reputationsrisiken zu minimieren. Die zentrale Compliance-Abteilung steuert das Programm und stellt sicher, dass ethische Standards und Gesetze, wie etwa Antikorruptionsgesetze, kartell- und wettbewerbsrechtliche Vorschriften oder das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz ebenso eingehalten werden wie interne Vorgaben. HARTMANN entwickelt das Programm kontinuierlich weiter. Es umfasst regelmäßige Trainings für die Mitarbeitenden, Kontrollen und Audits. Für Compliance-Verstöße stellt das Unternehmen ein Meldesystem zur Verfügung.

Die zertifizierten Qualitätsmanagementsysteme des Konzerns sind ein wichtiger Bestandteil der Risikofrüherkennung. Strukturierte und eindeutig dokumentierte Prozesse sorgen bei HARTMANN für Transparenz und sind eine Vorbedingung für den Vertrieb von Produkten. Die Qualitätsmanagementsysteme sind nach den Normen ISO 9001 und ISO 13485 sowie nach der Verordnung für Medizinprodukte (EU) 2017/745 durch die Benannten Stellen zertifiziert und werden kontinuierlich weiterentwickelt. Das Unternehmen überwacht Kundenreklamationen, regulatorische Entwicklungen und laufende Zulassungsverfahren genau, um Qualitätsrisiken rechtzeitig erkennen und angemessen reagieren zu können.

Einige Produkte und Systemlösungen von HARTMANN bergen grundsätzlich das Risiko von Fehlfunktionen, die zu Verletzungen oder Beeinträchtigungen führen können. Der Einsatz aller vertretbaren Maßnahmen des zertifizierten Qualitätsmanagements und die Beachtung aller gesetzlichen Vorschriften haben dazu geführt, dass bislang keine bedeutenden Schadenersatzansprüche aus Produkthaftungen gegen HARTMANN geltend gemacht wurden. Solche Ansprüche können für die Zukunft jedoch nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Unabhängig von tatsächlichen Schadenersatzansprüchen könnte ein solcher Vorgang die Reputation des Konzerns beschädigen und Kosten für juristische Unterstützung oder Rückrufaktionen produzieren. Hier sichert sich HARTMANN durch eine Produkthaftpflichtversicherung ab.

Das Unternehmen geht von einem aggregierten Risiko in der Kategorie Compliance und rechtlichen Risiken in Höhe eines geringen dreistelligen Millionen-Euro-Bereichs aus.

Umfeldrisiken

Umfeldrisiken resultieren in Form von beispielsweise gesellschaftlichen, politischen oder regulatorischen Änderungen vor allem aus dem Umfeld des Unternehmens. Besonders für Unternehmen in der hochregulierten Medizin- und Pflegebranche können regulatorische Änderungen zu Einschränkungen beim Verkauf unserer Produkte führen. Diese Risiken beinhalten nur eine begrenzte Möglichkeit zur Risikosteuerung durch HARTMANN. Insbesondere weltpolitische Entwicklungen mit direkten Auswirkungen auf international tätige Unternehmen wirken sich auch kurzfristig auf das operative Risiko von HARTMANN aus und finden sich im Risikoinventar wieder.

Die unmittelbaren Auswirkungen der Corona-Pandemie sind weitgehend abgeklungen. Die entstandene Sensibilität gegenüber Pandemien führt jedoch dazu, dass diese nun dauerhaft als bestehende, auch kurzfristige und operative Risiken für Unternehmen erkannt werden.

Das Gesamtrisiko der Kategorie liegt in einem mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.

Risiken in Unterstützungsprozessen

Risiken in Unterstützungsprozessen entstehen, wenn diese nicht zuverlässig und effizient ablaufen. Dadurch können die Kernprozesse und damit die gesamte Wertschöpfungskette beeinträchtigt werden. In diesen Bereich fallen vor allem Risiken des Ausfalls von benötigten Ressourcen wie Gebäuden, Maschinen oder technische Anlagen. Vor allem das Risiko einer nicht zuverlässigen Belieferung mit Energie gewinnt im Kontext globaler Diskussionen an Bedeutung. Aber auch andere Risiken wie beispielsweise Brände an Produktionsanlagen, liegen vor. HARTMANN steuert diese Risiken durch geeignete Vorsorgemaßnahmen sowie durch ein einheitliches Versicherungsprogramm im Bereich Sachschaden und Betriebsunterbrechung. Darüber hinaus pilotiert das Unternehmen derzeit ein unternehmensweites Betriebliches Kontinuitätsmanagementsystem (BCM). Dieses zielt darauf ab, das Risiko von Unterbrechungen der Kernprozesse möglichst wirtschaftlich zu steuern.

Zu den immer wichtiger werdenden Ressourcen für den erfolgreichen Ablauf der Unternehmensprozesse zählen IT-Anwendungen. Deren Ausfall ist für HARTMANN insbesondere vor dem Hintergrund der anstehenden Umstellung auf SAP S/4HANA im Jahr 2025 ein Risiko. Für weltweit immer häufiger vorkommende Cyber-Angriffe hat HARTMANN neben umfassenden Vorsorgemaßnahmen auch eine Cyber-Versicherung abgeschlossen.

Auch die Verfügbarkeit von Personal stellt ein Risiko aus den Unterstützungsprozessen dar. Bei der Besetzung offener Stellen ergeben sich insbesondere durch den demografischen Wandel, den Fachkräftemangel und den Personalwettbewerb zwischen den Unternehmen Herausforderungen. Unbesetzte Positionen könnten die geschäftliche Entwicklung auf allen Ebenen behindern. HARTMANN steuert diesem Risiko mit unterschiedlichen Maßnahmen entgegen. Zu diesen zählen ein professionelles Personalmanagement, aktives Arbeitgebermarketing, die gezielte Weiterentwicklung der Mitarbeitenden und eine strategische Nachfolgeplanung.

Durch das genannte Maßnahmenpaket hält HARTMANN Risiken in den Unterstützungsprozessen niedrig. Das Unternehmen rechnet aktuell mit einem Risiko im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.

Absatzmarktrisiken

Trotz einer Stabilisierung gegenüber dem Vorjahr, ist HARTMANN in allen Segmenten noch immer einem intensiven Kosten- und Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Auch die gesetzlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen verschärfen sich. Weltweit zwingen die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen in Kombination mit volatilen Zinsen Regierungen und Behörden auch weiterhin dazu, die öffentlichen Kassen zu sanieren. Dies führt in der Gesundheitsindustrie vor allem zu Anpassungen in den Regelungen zur Erstattung von medizinischen Produkten und erhöht die Risikolage von HARTMANN. Die Kostensituation entwickelt sich stabil auf weiterhin hohem Niveau. Vor dem Hintergrund bestehender Verträge, Erstattungsregelungen und eines intensiven Wettbewerbsdrucks kann HARTMANN diese hohen Kosten generell nur bedingt an Kunden weitergeben.

Durch den Markteintritt neuer Wettbewerber kann das bestehende Wettbewerbsrisiko weiter steigen. Außerdem kann sich die Wettbewerbslandschaft durch den Zusammenschluss von Wettbewerbern untereinander oder im Rahmen von Zukäufen durch Finanzinvestoren verändern. Daraus folgen die Risiken sinkender Absatzpreise, eines steigenden Margendrucks oder des Verlusts von Marktanteilen. Um hier frühzeitig handeln zu können, führt das Unternehmen in den Segmenten kontinuierliche Wettbewerbs- und Marktanalysen durch.

HARTMANN sieht in den zahlreichen Herausforderungen auf den Absatzmärkten jedoch auch Chancen, die das Unternehmen durch gezielte Investitionen in Vertrieb und Marketing, insbesondere in Europa und den USA, nutzen will. Es wird von einem Risiko im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich ausgegangen.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Die aktuellen ökonomischen Rahmenbedingungen führen zu einem latenten Bonitätsrisiko bei Geschäftsbanken. Der Ausfall einzelner Institute könnte die dort bestehenden Guthaben des Unternehmens gefährden. Zur Risikobegrenzung greift HARTMANN zu verschiedenen Maßnahmen. Dazu zählen die Auswahl von Kernbanken mit einem soliden Rating, die Verteilung der Guthaben auf verschiedene Institute sowie ein kontinuierliches Bonitätsmonitoring der Banken, zu denen HARTMANN Geschäftsbeziehungen unterhält. Auf dieser Basis stuft das Unternehmen das Risiko des Ausfalls von Kernbanken als gering ein.

Als global operierendes Unternehmen ist HARTMANN den Auswirkungen von Währungsschwankungen ausgesetzt. Im Konzern erfolgt das Management von Währungs-, Zins-, Energie- und Rohstoffpreisrisiken durch das Corporate Treasury in enger Abstimmung mit den betroffenen relevanten Unternehmensfunktionen. Soweit möglich und wirtschaftlich sinnvoll, begrenzt HARTMANN potenziell negative Auswirkungen durch Finanzinstrumente oder vertragliche Vereinbarungen. Im Konzernanhang finden sich detaillierte Informationen zu den Finanzinstrumenten und -risiken.

Liquiditätsrisiken steuert HARTMANN im Rahmen der mittelfristigen Finanzplanung. Dabei berücksichtigt das Unternehmen, dass Schwankungen im Liquiditätsbedarf auftreten. Für ungünstigere Szenarien hält das Unternehmen eine entsprechende Liquiditätsreserve vor.

Das aggregierte finanzwirtschaftliche Risiko wird von der Organisation im geringen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich beziffert. Insgesamt ist das Unternehmen durch eine vergleichsweise hohe Eigenkapitalquote und zugesagte offene Kreditlinien finanziell gut aufgestellt.

Risiken in der Wertschöpfungskette

HARTMANN nutzt in allen Geschäftssegmenten für die Produktion Rohstoffe, Komponenten, Handelswaren, Energie und Dienstleistungen von externen Lieferanten. Die Verteuerung von Rohstoffen, Frachtkosten, Energie und Material, eine begrenzte Zahl qualifizierter Zulieferer oder mögliche Unterbrechungen der Lieferkette können sich hier negativ auf Produktion, Absatz und Qualität der Produkte auswirken. Insbesondere besteht das Risiko von Ausfällen oder eingeschränkter Lieferfähigkeit bei Zulieferern. Außerdem können Störungen in der Lieferkette die Logistik des Unternehmens vor Herausforderungen stellen. Diesen Risiken stellt sich HARTMANN mit einer engen Überwachung der Beschaffungsmärkte, der strengen Auswahl und Qualifizierung von Lieferanten, engmaschigen Qualitätskontrollen, einem vorsichtigen Bestandsmanagement und Rahmenverträgen mit Zulieferern. Sofern in der Gesamtbetrachtung sinnvoll, identifiziert und qualifiziert HARTMANN zudem kontinuierlich Zweitlieferanten, um die Abhängigkeit von einzelnen Zulieferern zu reduzieren.

In den Produktionsstätten von HARTMANN bestehen grundsätzlich Risken der Unterbrechung von Produktionsabläufen durch interne und externe Ereignisse wie beispielsweise Unfälle, Feuer oder geophysikalische Ereignisse. Diese können die Gesellschaft daran hindern, ihre Leistungen zu erbringen. Um negative Auswirkungen solcher Ereignisse abzufedern, hat HARTMANN unterschiedliche Maßnahmen ergriffen. Das regelmäßige Üben von Krisenszenarien im Rahmen eines TaskForce-Teams zählen ebenso zu diesen wie Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeitenden und dem Erhalt der Liefersicherheit insbesondere bei dringend benötigten Medizinprodukten. Zusätzlich sichert HARTMANN seine Standorte durch den gezielten Abschluss von Versicherungen ab.

Das aggregierte Risiko der Wertschöpfungskette beziffert die Organisation in einem geringen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.

Gesamtaussagen zur Risikosituation

Einzelne Risiken allein führen in der Regel nicht zu bestandsgefährdenden Entwicklungen. Deshalb überwacht HARTMANN das Verhältnis aus Gesamtrisiko und verfügbarer Liquidität bzw. vorhandenem Eigenkapital. Aus diesen Erhebungen wird die Wahrscheinlichkeit von bestandsgefährdenden Entwicklungen abgeleitet.

Bei Erstellung dieses Chancen- und Risikoberichts waren bestandsgefährdende Entwicklungen hinreichend unwahrscheinlich. Der Vorstand sieht weiterhin eine solide Grundlage für die künftige Entwicklung des Konzerns.

PROGNOSEBERICHT

Allgemeine Anmerkung zum Prognosebericht der PAUL HARTMANN AG

Der Jahresabschluss der PAUL HARTMANN AG wurde nach den Regeln des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) aufgestellt.

Die PAUL HARTMANN AG ist die Muttergesellschaft der HARTMANN GRUPPE. Zum Ende des Geschäftsjahrs 2024 umfasste ihr Geschäft vor allem Aktivitäten in den Segmenten Wundversorgung, Inkontinenz- und Infektionsmanagement.

Die Ergebnisse der PAUL HARTMANN AG sind in erheblichem Maße von ihren direkt und indirekt gehaltenen Tochtergesellschaften und Beteiligungen beeinflusst. Die Geschäftsentwicklung der PAUL HARTMANN AG unterliegt grundsätzlich den gleichen Risiken und Chancen wie die der HARTMANN GRUPPE. Der Ausblick für die HARTMANN GRUPPE spiegelt aufgrund der Verflechtungen zwischen der PAUL HARTMANN AG und ihren Tochtergesellschaften sowie aufgrund des Gewichts der PAUL HARTMANN AG im Konzern größtenteils auch die Erwartungen für die PAUL HARTMANN AG wider. Daher gelten die Ausführungen für den HARTMANN GRUPPE auch für die PAUL HARTMANN AG.

Wir gehen davon aus, dass die Erträge aus Beteiligungen beziehungsweise aus Gewinnabführungsverträgen mit verbundenen Unternehmen sowie die Verrechnungen mit verbundenen Unternehmen den Gewinn der PAUL HARTMANN AG erheblich beeinflussen werden.

Geringe Wachstumsprognose für deutsche Wirtschaft

Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet für das Jahr 2025 ein globales Wirtschaftswachstum von 3,3 %. Die weltweit größte Volkswirtschaft USA wird nach Einschätzungen des IWF im laufenden Jahr um 2,7 % wachsen. Für die VR China erwartet der IWF ein Wirtschaftswachstum von 4,6 %. Die Eurozone soll 2025 laut IWF um 1,0 % wachsen, Deutschland im selben Zeitraum nur um 0,3 %. Als Gründe für die schwache Prognose führen die Experten den Rückgang in wichtigen Exportmärkten, mögliche Handelskonflikte und hohe Energiepreise an.

Allgemeine Marktentwicklung 2025

Der Marktdatenanbieter Fitch rechnet für 2025 auf dem europäischen Medizintechnikmarkt mit einem Wachstum von 5,9 % gegenüber dem Vorjahr. Bei den medizinischen Verbrauchsmaterialien gehen die Experten von einem etwas schwächeren Wachstum um 5,5 % aus. Vor dem Hintergrund einer Inflationserwartung, die laut EZB bei 2,1 % liegt, wird das inflationsbereinigte Wachstum jedoch etwas geringer ausfallen.

In Folge des geringen Wirtschaftswachstums, knapper Steuerhaushalte sowie weiterer Belastungen der nationalen Haushalte werden die öffentlichen Ausgaben beschränkt. Dies begrenzt den Spielraum der Regierungen, die Wirtschaft und die Gesundheitssysteme durch öffentliche Investitionen anzukurbeln. Einen weiteren Anlass zur Sorge für die produzierende Industrie bietet aktuell das Risiko von US-Zöllen. Laut Ifo-Konjunkturumfrage rechnen die meisten Betriebe in den kommenden sechs Monaten mit einer Verschlechterung der Geschäftslage.

Krankenkassen mit erheblichen Herausforderungen

Die finanzielle Lage der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in Deutschland wird auch im Jahr 2025 von erheblichen Herausforderungen bestimmt. Steigende Ausgaben durch den medizinisch-technischen Fortschritt, die alternde Bevölkerung sowie höhere Kosten für Personal und Medikamente belasten die Budgets der Krankenkassen. Gleichzeitig bleiben die Einnahmen aus Beiträgen angesichts einer stagnierenden Lohnentwicklung und struktureller Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt begrenzt. Nach der Prognose des GKV-Schätzerkreises wird sich die Finanzierungslücke im Jahr 2025 weiter vergrößern.

Krankenhäuser unter wirtschaftlichem Druck

Laut DKI Krankenhausbarometer erwarten rund zwei Drittel der Krankenhäuser in Deutschland für das Jahr 2025 eine Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Situation. Nur 6 % gehen von einer Verbesserung aus. Ähnlich stellt sich die Situation in vielen anderen europäischen Ländern dar. Die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser ist geprägt vom Spannungsfeld aus steigenden Kosten, begrenzten Einnahmen und dem Druck, eine qualitativ hochwertige Versorgung zu gewährleisten. In dieser Situation sind in den meisten Ländern große finanzielle Hilfspakete des Staates unwahrscheinlich. Es ist eher davon auszugehen, dass Reformen die Marktstrukturen und die Versorgung verändern werden.

In Deutschland wurde Ende 2024 das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) verabschiedet. Die wesentlichen Teile der Reform sind die Anpassung des Vergütungssystems sowie die Einführung von Leistungsgruppen, in die Krankenhäuser eingeordnet werden. Auch wenn diese Punkte erst ab 2027 umgesetzt werden, verändern sich die bestehenden Strukturen vor dem Hintergrund des wirtschaftlichen Drucks schon heute in Richtung einer weiteren Konsolidierung. Daher ist für das laufende Jahr von weiteren ungeplanten Schließungen und Insolvenzen einzelner Krankenhäuser auszugehen.

Trend zur Ambulantisierung in Gesundheitssystemen

Die Verlagerung medizinischer Leistungen aus stationären Einrichtungen in den ambulanten Bereich hat sich in den letzten Jahren weltweit zu einem zentralen Trend in den Gesundheitssystemen entwickelt. Diese Ambulantisierung wird durch medizinischen Fortschritt und den steigenden Kostendruck in der Gesundheitsversorgung angetrieben und prägt auch im Jahr 2025 zunehmend die Patientenversorgung.

Moderne diagnostische und therapeutische Verfahren erlauben heute ambulante Eingriffe und Behandlungen, die früher nur im stationären Bereich möglich waren. Gleichzeitig steigt bei Patienten die Nachfrage nach Behandlungskonzepten mit kurzen stationären Aufenthalten. Der Homecare-Markt spielt daher eine zunehmend zentrale Rolle: Homecare-Dienstleister übernehmen viele Aufgaben, die früher ausschließlich in Krankenhäusern oder Pflegeheimen erbracht wurden. Dazu gehören unter anderem die Versorgung mit medizinischen Hilfsmitteln oder die spezialisierte Wundversorgung. Die Verlagerung von Leistungen aus dem kostenintensiven stationären Bereich wird die Nachfrage und die Systeme der Warenversorgung verändern. Durch die veränderten Versorgungsabläufe werden gleichzeitig Räume für neue Produkte und Dienstleistungen entstehen.

Wachstum bei moderner Wundversorgung

Die Prognose für den Markt der Wundversorgung ist uneinheitlich: Für den europäischen Apothekenmarkt wird bei den traditionellen Wundversorgungsprodukten eine Stagnation im Wert und eine weitere Volumenreduktion erwartet. Gleichzeitig führt der demographischen Wandel in Europa zu einer steigenden Zahl chronischer Wunden und damit voraussichtlich zu einem Wert- und Volumenwachstum bei den modernen Wundprodukten. Weltweit erwartet die Marktforschungsfirma SmartTRAK für das Jahr 2025 ein Wertwachstum des modernen Wundversorgungsmarktes von 6 %.

Veränderte Märkte für Inkontinenzmanagement

Mit einer prognostizierten jährlichen Wachstumsrate von durchschnittlich 3,5 % wertmäßig und 1,2 % volumenmäßig bleibt das europäische Wachstum hinter der globalen jährlichen Wachstumsrate von durchschnittlich 4,2 % wertmäßig und 2,3 % volumenmäßig zurück. Zudem ist von einer signifikanten Verlagerung auf den Onlinehandel auszugehen.

Die alternde Bevölkerung geht mit einer steigenden Nachfrage der Pflegeheime nach Inkontinenzprodukten einher. Weitere Impulse für die Nachfrage sind durch die moderat steigenden Investitionen der Pflegeeinrichtungen in den Ausbau ihrer Kapazitäten zu erwarten. Gleichzeitig limitiert jedoch der Personalmangel in den Einrichtungen die Bettenbelegungsquote und es ist eine Steigerung des wirtschaftlichen Drucks zu erwarten. Außerdem werden im laufenden Jahr für die Betreiber der Einrichtungen ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales und Governance) zu den entscheidenden Vergabekriterien bei Ausschreibungen zählen.

Auch die Apothekenlandschaft befindet sich derzeit im Wandel. Dabei ist zulasten führender Markenartikler eine Zunahme der Popularität von Niedrigpreismarken zu beobachten. Zusätzlich drängen Online-Einzelhändler zunehmend in den stationären Bereich. Aber auch traditionelle Drogeriemärkte steigen derzeit in den Online-Apothekenmarkt ein. Dieser Trend spiegelt die Integration von Online- und physischem Einzelhandel wider, mit der Anbieter die veränderten Erwartungen der Verbraucher erfüllen wollen.

Nicht zuletzt verändert KI den Einzelhandel ebenso wie das Gesundheitswesen: Sie optimiert zunehmend das personalisierte Marketing, die Produktauswahl, den Kundenservice und die Effizienz der Abläufe. Diese technologischen Fortschritte verschärfen den Wettbewerb zwischen Online- und Offline-Einzelhändlern und werden eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung künftiger Geschäftsstrategien und Kundeninteraktionen spielen.

Wachstumspotenzial für Infektionsmanagement

Das Infektionsmanagement wird auch im Jahr 2025 eine zentrale Bedeutung in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen haben. HARTMANN rechnet mit einer moderaten Zunahme der Nachfrage nach Pflege- und Gesundheitsdienstleistungen. Gleichzeitig stellen anhaltende Herausforderungen, wie der Fachkräftemangel oder auch die Auswirkungen der Krankenhausreform in Deutschland, den Markt vor komplexe Aufgaben.

Wachstumschancen eröffnen die geplanten Umgestaltungen in der deutschen Kliniklandschaft: Insbesondere ambulante Operationszentren mit ihrem Fokus auf Effizienz bei Prozessen und Ressourcennutzung bieten für sterile Produkte, spezifische Sortimentserweiterungen und ganzheitliche Präventionskonzepte neue Perspektiven. Gleichzeitig unterstützen innovative Desinfektionslösungen und digitale Services die gezielte Erschließung neuer Kundengruppen und können zu einem nachhaltigen Wachstum beitragen.

Fokussierte Fortsetzung des Transformationsprogramms

Die europäischen Volkswirtschaften und ihre Gesundheitssysteme müssen auch im Jahr 2025 mit herausfordernden Rahmenbedingungen zurechtkommen. Experten rechnen in Deutschland mit einem nur geringen Wachstum und entsprechend negativen Auswirkungen auf das Konsumklima. Im Gesundheitssektor ist weiterhin von finanziellen Herausforderungen im Krankenhausbereich auszugehen. Auch die geopolitischen Unsicherheiten bleiben voraussichtlich bestehen. Außerdem wird im laufenden Jahr ein leichter Anstieg der Rohstoffpreise erwartet. Dieser wird voraussichtlich die Einsparungen durch leicht rückläufige Energiekosten kompensieren.

HARTMANN wird mit der fokussierten Fortsetzung des Transformationsprogramms im Geschäftsjahr 2025 seine Wettbewerbsfähigkeit und Resilienz weiter stärken. Das Programm wird voraussichtlich einen Ergebnisbeitrag von weiteren ca. 50 Mio. EUR erzielen. Das Unternehmen wird zudem im laufenden Jahr rund 160 Mio. EUR vor allem in effiziente Maschinen und die Produktions- sowie IT-Infrastruktur investieren. Zusätzlich erhöht HARTMANN die Investitionen in Deutschland und den USA in Vertrieb und Marketing.

Während HARTMANN in allen Kernsegmenten von einem Umsatzanstieg ausgeht, zeigen sich beim bereinigten EBITDA Unterschiede: Für die Segmente Wundversorgung und Inkontinenzmanagement rechnet das Unternehmen im Vergleich mit dem Vorjahr mit einem Ergebniszuwachs. Für das Segment Infektionsmanagement wird ein moderat rückläufiges Ergebnis erwartet. Sofern die aktuellen Annahmen zutreffen, rechnet die HARTMANN GRUPPE nach sorgfältiger Abwägung der aus den wesentlichen Einflussfaktoren resultierenden Risiken und Chancen für 2025 mit einem moderaten organischen Umsatzwachstum und einem bereinigten EBITDA in einer Bandbreite von 260 bis 300 Mio. EUR.

Ihre Annahmen, Planungen und Prognosen überprüft die HARTMANN GRUPPE fortlaufend und aktualisiert diese bei Bedarf. Die tatsächliche Entwicklung kann für den Fall, dass die Erwartungen und Annahmen nicht eintreten, sowohl positiv als auch negativ von der Prognose abweichen.

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die PAUL HARTMANN AG, Heidenheim an der Brenz

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der PAUL HARTMANN AG, Heidenheim an der Brenz, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2024 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der PAUL HARTMANN AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 geprüft. Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2024 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 und

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten Erklärung zur Unternehmensführung.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) als nicht inhaltlich geprüften Bestandteil des Lageberichts.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zu den inhaltlich geprüften Lageberichtsangaben oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass eine aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellung nicht aufgedeckt wird, ist höher als das Risiko, dass eine aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellung nicht aufgedeckt wird, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

erlangen wir ein Verständnis von den für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollen und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit der internen Kontrollen der Gesellschaft bzw. dieser Vorkehrungen und Maßnahmen abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel in internen Kontrollen, die wir während unserer Prüfung feststellen.

 

Stuttgart, den 14. März 2025

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Marcus Nickel, Wirtschaftsprüfer

Kai Mauden, Wirtschaftsprüfer

Beschluss über die Ergebnisverwendung

Die 111. ordentliche Hauptversammlung vom 30. April 2025 hat beschlossen,

scroll
den für das Geschäftsjahr 2024 ausgewiesenen Bilanzgewinn von wie folgt zu verwenden: 97.622.477,77 EUR
• Ausschüttung einer Dividende von 8,00 EUR je Stückaktie auf die 3.551.742 dividendenberechtigten Stückaktien 28.413.936,00 EUR
• Gewinnvortrag 69.208.541,77 EUR

Bericht des Aufsichtsrats

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

die HARTMANN GRUPPE hat sich im Jahr 2024 erneut positiv entwickelt. Maßgeblich für den Erfolg waren die Fortschritte in der Umsetzung des Transformationsprogramms. Durch Innovationen, eine deutlich verbesserte Kostenposition und die Konzentration auf attraktive Marktsegmente leistete das Programm im Berichtsjahr wieder einen wesentlichen Beitrag zu der positiven Umsatz- und Ergebnisentwicklung. Bemerkenswert ist insbesondere die erfolgreiche Einführung einer Vielzahl neuer Produkte im vergangenen Jahr. Sie tragen entscheidend dazu bei, Marktanteile in strategisch bedeutenden Marktsegmenten zu gewinnen und stärken die Marktposition des Unternehmens.

Der Aufsichtsrat wird den Vorstand bei der weiteren Umsetzung des Transformationsprogramms unverändert mit vollem Engagement unterstützen.

Tätigkeitsschwerpunkte des Aufsichtsrats

Im Berichtszeitraum hat der Aufsichtsrat die Geschäftsentwicklung der HARTMANN GRUPPE, das herausfordernde Marktumfeld und die Fortschritte bei der Transformation kontinuierlich mit dem Vorstand erörtert. Das Gremium hat dabei die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben konsequent wahrgenommen. Der Aufsichtsrat hat den Vorstand bei wesentlichen Angelegenheiten beratend begleitet sowie sorgfältig und kontinuierlich überwacht. Der Aufsichtsrat wurde vom Vorstand in schriftlichen und mündlichen Berichten regelmäßig, zeitnah und ausführlich über die Lage des Unternehmens und wichtige Geschäftsvorfälle unterrichtet. Die bereitgestellten Informationen umfassten monatliche Berichte über die Umsatz- und Ergebnisentwicklung, die Liquiditätslage und die Wettbewerbssituation ebenso wie die Quartalsabschlüsse einschließlich der jeweiligen Plan-Ist-Abweichungen und unterjährigen Prognosen.

Der Aufsichtsrat war in Entscheidungen von wesentlicher Bedeutung frühzeitig eingebunden. Alle Maßnahmen zur Beschlussfassung, die eine Entscheidung oder Zustimmung des Aufsichtsrats erforderten, wurden dem Gremium vorgelegt.

Auch außerhalb der Sitzungen stand der Aufsichtsratsvorsitzende regelmäßig im Informationsaustausch mit der Vorsitzenden des Vorstands und ließ sich über die aktuelle Geschäftsentwicklung und wesentliche Geschäftsvorfälle unterrichten. Darüber hinaus hielt er auch mit allen anderen Mitgliedern des Vorstands, dem Chief Compliance Officer und dem Leiter Internal Audit & Enterprise Risk Management der HARTMANN GRUPPE regelmäßig Rücksprache.

Im Zentrum der Aufsichtsratsberatungen stand die Umsetzung der Strategie im Konzern und in den Divisionen. Dabei wurde die erfolgreiche Neuausrichtung der HARTMANN Gruppe einbezogen, die unter anderem durch innovative Produkteinführungen und strukturelle Kostenmaßnahmen die Wettbewerbskraft des Unternehmens stärkt. Bei seinen Beratungen hat der Aufsichtsrat die herausfordernden Rahmen- und Marktbedingungen berücksichtigt. Geprägt waren diese unter anderem von den Chancen und Risiken der Geschäftsentwicklung, insbesondere auch im Hinblick auf die geopolitische Situation, der Wettbewerbsfähigkeit, der Entwicklung der Absatzmärkte sowie der Finanzlage. Planabweichungen beim Geschäftsverlauf hat der Vorstand dem Gremium detailliert erläutert. Die Entwicklungen der Rohstoff-, Energie- und Währungsmärkte und deren Effekte auf den Geschäftsverlauf sowie die Ertragslage der HARTMANN GRUPPE waren ebenfalls Gegenstand der Besprechungen im Aufsichtsrat.

Auch im Rahmen einer praxisnahen Präsentation von innovativen Produkten und Lösungen ließ sich der Aufsichtsrat über den Stand der Umsetzung der Strategien in den einzelnen Divisionen der HARTMANN GRUPPE informieren.

Der Aufsichtsrat befasste sich näher mit der Umsetzung der Divisionsstrategien in den einzelnen Ländergesellschaften und den daraus resultierenden Chancen und Risiken. Neben den Informationen zur Entwicklung, den Marktperspektiven und Innovationsstrategien einzelner Konzerngesellschaften und Geschäftsfelder unterrichtete der Vorstand den Aufsichtsrat über Portfolio-Optionen.

Über die Aktivitäten im Bereich der Nachhaltigkeit und der künftig verpflichtenden Berichterstattung der HARTMANN GRUPPE wurde der Aufsichtsrat informiert.

Das Gremium befasste sich im Berichtsjahr mit den Chancen, Herausforderungen und wesentlichen Einflüssen auf die Geschäftsprozesse, die mit der Migration auf SAP S/4HANA1 verbunden sind.

Der Aufsichtsrat ließ sich regelmäßig über die rechtlichen Risiken insbesondere in Spanien, Frankreich und Italien, dem juristischen Umgang mit diesen sowie deren möglichen finanziellen Implikationen unterrichten. Der aktuelle Stand der Verlagerung der Produktion im Segment Wundversorgung nach Polen war Gegenstand der Erörterungen.

Da hochqualifizierte und motivierte Mitarbeitende eine zentrale Grundlage des Unternehmenserfolgs sind, hat sich der Aufsichtsrat mit der Personalstrategie und dabei unter anderem auch mit den Führungsleitlinien auseinandergesetzt. Dabei war im Rahmen des Diversity Managements auch die Frauenquote ein Thema.

1 eine ERP-Softwarelösung, die von der Firma SAP SE entwickelt wurde und verschiedene Geschäftsprozesse und -funktionen innerhalb einer Organisation integriert und verwaltet.

Das Gremium behandelte insbesondere die Compliance, die Mergers & Acquisitions, die Cyber Security, das Marketing, die Finanzierungsstruktur und Revision. Der Aufsichtsrat befasste sich mit den wesentlichen Prozessen innerhalb der HARTMANN GRUPPE und der Vorbereitung der Hauptversammlung 2024.

In einer zur Fortbildung genutzten separaten Sitzung beschäftigte sich der Aufsichtsrat mit den Trends bei wichtigen Kundengruppen und deren Auswirkungen auf das Unternehmen.

In Abwesenheit des Vorstands hat der Aufsichtsrat mit Hilfe eines strukturierten Fragebogens die Effizienz der Aufsichtsratstätigkeit überprüft. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Beurteilung der Struktur der Zusammenarbeit und der Aufgabenverteilung im Gremium sowie der Ausgestaltung der Mitwirkung des Aufsichtsrats bei der Jahres- und Mehrjahresplanung.

Nach einer vorausgehenden Beratung im Präsidialausschuss befasste sich der Aufsichtsrat mit der Vorstandsvergütung. Gegenstand der Besprechung waren insbesondere die variablen Bestandteile für das Geschäftsjahr 2023 unter Berücksichtigung des Erreichens der Zielwerte für den Jahres- und Mittelfristbonus, die Überprüfung der Zielvorgaben für 2024, die Jahres-Zielvorgaben für 2025 sowie die Fortschreibung der Mittelfristziele bis 2027. Außerdem wurden die Gestaltung der Zusammenarbeit sowie Regelungen der Dienstverhältnisse von Vorstandsmitgliedern im Aufsichtsrat erörtert.

In der Sitzung des Nominierungsausschusses wurde perspektivisch die Zusammensetzung des Aufsichtsrats behandelt.

Nach einer intensiven Erörterung mit dem Vorstand hat der Aufsichtsrat die Jahres- und Investitionsplanung für 2025 sowie die entsprechende Mehrjahresplanung genehmigt. Vor dem Hintergrund der gesamtwirtschaftlichen und geopolitischen Unsicherheiten nehmen die unterjährigen Prognosen weiterhin einen hohen Stellenwert ein.

Der Tätigkeitsschwerpunkt des Prüfungsausschusses lag auf der Prüfung des Jahresabschlusses der PAUL HARTMANN AG und des Konzernabschlusses der HARTMANN GRUPPE, der Vorbereitung der Bilanzfeststellungssitzung sowie der Beratung mit dem Vorstand in Fragen der Rechnungslegung, des Risikomanagementsystems und des internen Revisionssystems. Zur Festlegung der Prüfungsschwerpunkte im Rahmen der Abschlussprüfung, zur Honorarvereinbarung mit dem Abschlussprüfer und zur Beurteilung von dessen Unabhängigkeit hat sich dieser Ausschuss ausführlich beraten. Der Prüfungsausschuss beschäftigte sich mit der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses einschließlich der erwarteten Fortentwicklungen der maßgeblichen Rechtsgrundlagen und der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems. Darüber hinaus waren der Risikobericht und die Überwachung der Wirksamkeit des Risikomanagementsystems Gegenstand der Erörterungen. Die rechtlichen Risiken insbesondere in Spanien, Frankreich und Italien sowie die in diesem Zusammenhang ergriffenen Maßnahmen wurden behandelt. Der Ausschuss befasste sich mit dem Status im Bereich Compliance, den Erkenntnissen aus im Berichtsjahr durchgeführten Revisionen, den bereits ergriffenen und zukünftigen Maßnahmen im Bereich der IT-Sicherheit. Die Umsetzung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes, das Working Capital Management, die internen Leistungsverrechnungen und steuerliche Fragestellungen waren Gegenstand eingehender Erörterungen.

Auf der Basis der Vorprüfung durch den Prüfungsausschuss genehmigte der Aufsichtsrat die durch den Abschlussprüfer erbrachten Nichtprüfungsleistungen im Geschäftsjahr 2024 und übertrug die Zuständigkeit für die Freigabe künftiger Nichtprüfungsleistungen auf den Prüfungsausschuss.

Die Ausschüsse haben den gesamten Aufsichtsrat jeweils nachfolgend über ihre Tätigkeiten unterrichtet.

Jahres- und Konzernabschluss

In Anwesenheit des Abschlussprüfers und teilweise in Abwesenheit des Vorstands hat sich der Prüfungsausschuss zur Vorbereitung der Prüfung und Beschlussfassung durch den Aufsichtsrat eingehend mit dem vom Vorstand aufgestellten und erläuterten Jahresabschluss und dem Lagebericht der PAUL HARTMANN AG, dem Konzernabschluss, dem Konzernlageberichtsowie dem Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns befasst. Die Ausschussmitglieder haben die Prüfungsberichte und die Bestätigungsvermerke mit dem Abschlussprüfer diskutiert.

Zusätzlich hat sich der Prüfungsausschuss mit dem vom Vorstand aufgestellten Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen im Geschäftsjahr 2024 (Abhängigkeitsbericht) gemäß § 312 AktG beschäftigt.

Der Abschlussprüfer hat in der Bilanzfeststellungssitzung des Plenums über die Prüfungsschwerpunkte und die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung informiert und die Prüfungsberichte ausführlich erläutert. Dies fand teilweise in Abwesenheit des Vorstands statt. In der Sitzung hat der Aufsichtsrat auf Basis der Vorprüfung durch den Prüfungsausschuss den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und den Lagebericht der PAUL HARTMANN AG, den Konzernabschluss und Konzernlageberichtsowie den Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns geprüft und mit dem Vorstand und dem Abschlussprüfer erörtert. Die Berichterstattung des Vorstands und die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers, die jedem Aufsichtsratsmitglied rechtzeitig zugegangen waren, bildeten die Grundlagen hierfür.

Die von der Hauptversammlung gewählte PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft aus Stuttgart hat unter Einbeziehung der Buchführung den Jahresabschluss der PAUL HARTMANN AG sowie den nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellten Konzernabschluss einschließlich der Lageberichte jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.

Auf der Grundlage der Vorprüfung durch den Prüfungsausschuss und in Anwesenheit der Abschlussprüfer hat der Aufsichtsrat den vom Vorstand aufgestellten und erläuterten Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen im Geschäftsjahr 2024 gemäß § 312 AktG geprüft und erörtert. Der Abschlussprüfer hat folgenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt:

"Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,

2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war."

Der Aufsichtsrat hat die Berichte des Abschlussprüfers zustimmend zur Kenntnis genommen. Nach dem abschließenden Ergebnis der Vorprüfung des Prüfungsausschusses und der eigenen Prüfung des Aufsichtsrats waren keine Einwendungen gegen das Ergebnis der Prüfung des Abschlussprüfers zu erheben. Daher hat der Aufsichtsrat in der Bilanzfeststellungssitzung den Jahresabschluss der PAUL HARTMANN AG und den Konzernabschluss gebilligt. Der Jahresabschluss 2024 der PAUL HARTMANN AG ist damit festgestellt. Dem Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns einschließlich des Vorschlags zur Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 8,00 EUR pro Aktie schließt sich der Aufsichtsrat an. Der Vorschlag folgt dem Grundsatz der Kontinuität. Er ist das Ergebnis einer mehrjährigen Betrachtung bei gleichzeitiger Berücksichtigung des herausfordernden Marktumfelds und einer soliden finanziellen Ausrichtung des Unternehmens.

Als Ergebnis seiner Prüfung hat der Aufsichtsrat den Abhängigkeitsbericht gebilligt und schließt sich dem Ergebnis der Prüfung des Abhängigkeitsberichts durch den Abschlussprüfer an. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung hat der Aufsichtsrat keine Einwendungen gegen die Erklärung des Vorstands am Schluss des Abhängigkeitsberichts.

Besetzung von Aufsichtsrat und Vorstand

Frau Daniela Reinhardt schied aus dem Unternehmen und somit mit Wirkung zum 30. Juni 2024 auch aus dem Aufsichtsrat aus. Sie gehörte dem Gremium seit dem 28. April 2023 an. Als gewähltes Ersatzmitglied und Vertreter der Arbeitnehmer ist Herr Sven Igel mit Wirkung zum 1. Juli 2024 in den Aufsichtsrat nachgerückt.

Herr Wolfgang Röhrl hat aufgrund seines Eintritts in die passive Phase der Altersteilzeit mit Wirkung zum 31. Dezember 2024 nach fast siebenjähriger Zugehörigkeit sein Amt als Mitglied des Aufsichtsrats niedergelegt. Als gewähltes Ersatzmitglied und Vertreter der leitenden Angestellten ist Herr Peter Schuck zum 1. Januar 2025 nachgerückt. Wir danken Frau Reinhardt und Herrn Röhrl für ihre Mitwirkung und die gute Zusammenarbeit im Aufsichtsrat und wünschen ihnen für den neuen Lebensabschnitt alles Gute.

Die Zusammensetzung des Vorstands blieb im Berichtsjahr unverändert.

Aufgrund der Herausforderungen durch das komplexe Marktumfeld und der nachhaltigen Umsetzung des Transformationsprogramms dankt der Aufsichtsrat der Unternehmensleitung und allen Mitarbeitenden der HARTMANN GRUPPE für ihr großes Engagement und ihre im Geschäftsjahr 2024 erbrachten besonderen Leistungen.

 

Heidenheim, den 14. März 2025

Mit freundlichen Grüßen

Für den Aufsichtsrat

Fritz-Jürgen Heckmann, Vorsitzender