Pilkington Deutschland AG

Gelsenkirchen

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.04.2019 bis zum 31.03.2020

Lagebericht - 2019/​20

Konjunkturlage

Gemäß Internationalem Währungsfonds (IWF) schwächte sich das Wachstum der Weltwirtschaft zwar um 0,8 %-Punkte gegenüber dem Vorjahr ab, betrug aber im Jahr 2019 dennoch 2,9 %. Unter anderem sorgten eine weiter lockere Geldpolitik, eine teilweise Einigung im Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie geringere Sorgen vor einem ungeregelten Austritt Großbritanniens aus der EU für eine Stabilisierung.

Laut Bundesministerium für Wirtschaft und Energie deutete sich Anfang 2020 eine hohe Wirtschaftsaktivität an, die sich im Januar in einem Anstieg der industriellen Aufträge, der Umsätze und der Produktion bemerkbar machte. Umsatzeinbußen, eine stagnierende oder sogar rückläufige Nachfrage, Produktionsausfälle und Störungen der Lieferketten aufgrund der COVID-19-Pandemie führen zu einer Abschwächung der deutschen Konjunktur sowie der Weltkonjunktur. Nach bisherigen Erfahrungen aus der Historie wirken sich Pandemien zwar stark auf die Wirtschaft aus, allerdings nur über einen kurzen Zeitraum. Nach einem starken Start in das Jahr 2020 wird deshalb ein schwaches zweites Quartal erwartet.

Der Arbeitsmarkt ist aktuell stabil, lediglich die Anzahl von Personen in Kurzarbeit wächst. Die genauen Auswirkungen sind noch nicht abzusehen.

Umsatz und Ertragslage

Im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielte die Pilkington Deutschland AG Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 351.855 und lag damit deutlich um TEUR 26.180 unter dem Vorjahr. Der Rückgang ist auf am Markt herrschende Überkapazitäten zurückzuführen, die zu Mengenverlusten und Preisrückgängen geführt haben.

Der Materialaufwand sank deutlich um TEUR 17.504 auf TEUR 144.670. Im Wesentlichen ist dies auf analog zum Nachfragerückgang vorgenommene Kapazitätsanpassungen, einen deutlich reduzierten Fremdglaszukauf sowie auf niedrigere Bezugspreise bei der Primärenergie Gas zurückzuführen. Wie im Vorjahr befand sich eine Floatglaslinie im Berichtszeitraum in einer Kaltreparatur. Das Ergebnis wurde im März 2020 durch Mehraufwendungen und notwendige Kapazitätsanpassungen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie in Höhe von TEUR 1.364 belastet.

Der Personalaufwand ist aufgrund einer Entgeltanpassung zum 1. März 2019 sowie höherer Pensionsaufwendungen um TEUR 2.779 angestiegen. Für das Geschäftsjahr 2019/​2020 kommt es zu keiner Erfolgsbeteiligung der Mitarbeiter. Die Abschreibungen haben aufgrund der Kaltreparatur am Standort Gladbeck um TEUR 1.133 zugenommen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich gegenüber dem Vorjahr um TEUR 5.453 erhöht. Grund für diesen Anstieg sind Aufwendungen aus Energietermingeschäften, die sich im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 7.596 erhöht haben. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten wie in den Vorjahren ein Fünfzehntel der Zuführung zu den Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 2.044 entsprechend den Anforderungen des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG).

Aufgrund der oben beschriebenen Gründe lag das Betriebsergebnis mit minus TEUR 1.871 deutlich hinter dem Vorjahresergebnis von TEUR 28.975 zurück. Der Rückgang lag damit signifikant über der prognostizierten leichten Reduzierung im Vorjahresbericht. Die Umsatzrendite bezogen auf das Periodenergebnis vor Ausgleichszahlung an außenstehende Aktionäre und Gewinnabführung verringerte sich damit ebenfalls deutlich von 6,1 % auf minus 2,0 % im abgelaufenen Jahr.

Gemäß dem Urteil im Spruchstellenverfahren vom 28. Oktober 2005 beträgt die Ausgleichszahlung an die außenstehenden Aktionäre 22,93 € je Stückaktie abzüglich des jeweils geltenden Körperschaftsteuersatzes und Solidaritätszuschlags. Diese Zahlung summiert sich für das Geschäftsjahr 2019/​2020 wiederum auf TEUR 1.951. Auf Grundlage des bestehenden Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages wurde der Jahresfehlbetrag in Höhe von TEUR 9.118 von der Pilkington Holding GmbH ausgeglichen.

Vermögens- und Finanzlage

Das Anlagevermögen ist aufgrund der Kaltreparatur am Standort Gladbeck weiter angestiegen. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte es sich um TEUR 11.740 auf TEUR 194.598.

Das Vorratsvermögen reduzierte sich deutlich auf TEUR 45.625 gegenüber TEUR 48.223 im Vorjahr. Im Wesentlichen ist dies auf eine Reduktion der Fertigerzeugnisse sowie auf Wertberichtigungen im Rahmen der Marktpreisbewertung der Vorräte zurückzuführen.

Die Summe der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen liegt bei TEUR 8.364 und damit um TEUR 3.178 über dem Vorjahresniveau. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf den deutlichen Anstieg der Aktivität im Solar-Bereich sowie im Exportgeschäft zurückzuführen. Der Netto-Forderungsverkauf im Rahmen eines Factoring-Geschäfts lag zum Stichtag mit TEUR 4.737 um EUR 1.104 über dem Vorjahreswert. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen, die sich im Wesentlichen aus dem Verrechnungskonto mit der Pilkington Holding GmbH zusammensetzen, befinden sich leicht um TEUR 974 unter dem Niveau des Vorjahres.

Das Eigenkapital der Pilkington Deutschland AG hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert und liegt weiterhin bei TEUR 238.949 zum Bilanzstichtag. Die Eigenkapitalquote beträgt 49,7 % gegenüber 50,8 % im Vorjahr. Die Eigenkapitalquote liegt damit weiterhin deutlich über den deutschen Industriestandards.

Die Rückstellungen für Pensionen haben wie in den Vorjahren weiter zugenommen. Ursache dieses Anstiegs ist der weitere Rückgang des Rechnungszinses. Zum Geschäftsjahresende lag die Rückstellung bei TEUR 147.596 und damit TEUR 8.692 über dem Niveau des Vorjahres.

Die übrigen Rückstellungen belaufen sich auf TEUR 29.052 und liegen damit um TEUR 9.978 über dem Endsaldo des Vorjahres. Wesentlicher Grund für diesen Anstieg sind die bereits erwähnten Energiepreissicherungsgeschäfte.

Die Verbindlichkeiten sind gegenüber dem Vorjahr deutlich um TEUR 6.570 auf TEUR 64.036 gesunken. Geringere Belastungen unserer Energielieferanten in Bezug auf Gaslieferungen sowie Ausgaben für die Kaltreparatur, die im ersten Quartal des Berichtsjahres begonnen hatte, waren hier die Haupttreiber.

Sparte Basisglas und Halbzeuge

Das vergangene Geschäftsjahr war von stetig zunehmenden Überkapazitäten am Markt geprägt. Daneben sorgten fehlende saisonale Absatzspitzen, wie z.B. im Herbstgeschäft, für einen unter den Vorjahresmengen liegenden Absatz auf den Bauglasmärkten. Vor allem das zweite Halbjahr war von einem daraus folgenden starken Preisdruck gekennzeichnet. Zur Wahrung der Marktposition waren deutliche Preisanpassungen nötig. Das Preisniveau aus dem Vorjahr konnte daher nicht gehalten werden. Somit verfehlte auch der Umsatz den Vorjahreswert.

Diese Marktsituation führte insbesondere zu dem Mengenrückgang des Hauptabsatzträgers Pilkington Optifloat™ gegenüber Vorjahr. Der daraus resultierende Umsatz verfehlte den Vorjahreswert. Der Absatz sowie der Umsatz des höherwertigen Pilkington Optiwhite™ lagen ebenfalls unter dem Niveau des Vorjahres.

Auch bei den Wärmedämmgläsern verfehlten Absatz und Umsatz die Vorjahreswerte. Bei den Sonnenschutzgläsern hingegen konnten durch die Erweiterung der Produktpalette Absatz und Umsatz gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden.

Nach einem erfolgreichen vergangenen Jahr konnten die Mengen auch bei den Verbundsicherheitsgläsern nicht mehr gehalten werden und verfehlten den Vorjahreswert, was zu einem entsprechenden Umsatzrückgang führte.

Im Solar-Bereich konnten sowohl der Absatz als auch der Umsatz ein deutliches Plus gegenüber dem Vorjahr verzeichnen. Die positive Entwicklung ist auf erfolgreiche Solarspiegelprojekte zurückzuführen.

Bei den Lieferungen an Automotive verfehlten sowohl die Mengen als auch der Umsatz signifikant das Niveau aus dem Vorjahr. Dies ist zum Teil eine Folge der Kaltreparatur an der primär für den Automobilglasbereich produzierenden Floatanlage in Gladbeck.

Sparte Brandschutzglas

Im abgelaufenen Geschäftsjahr lag der Absatz 5,7 % über dem Vorjahresniveau, während der Umsatz um 6,6 % gesteigert werden konnte. Auf dem wichtigsten Einzelmarkt Deutschland lag der Umsatz 2,1 % über Vorjahr. Auf den internationalen Märkten konnte eine Steigerung um 12,5 % erreicht werden. Signifikant waren die Umsatzsteigerungen von 36,6 % in Asien und 45,6 % in den USA. Darüber hinaus konnten weitere lizensierte Partner gewonnen werden.

Insgesamt erreichte der Betrieb eine Leistungssteigerung von 8 %, womit die Kapazitätsgrenze allerdings erreicht ist. Der Einbau von zwei neuen Trockenkammern ist geplant.

Im Folgenden wird auf die Geschäftsentwicklung der Tochtergesellschaften eingegangen.

Bauglasindustrie Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Schmelz an der Saar

Das Geschäftsjahr 2019/​2020 war durch eine leicht gestiegene Investitionsbereitschaft für höherwertige Anwendungen im industriellen Hochbau geprägt. Der Trend zur intensiveren Nutzung der Produkte der Bauglasindustrie GmbH im Architekturbereich hat sich fortgesetzt und zu einer Verbesserung des Produktmix beigetragen, wodurch ein Umsatzplus von 13,3 % auf TEUR 6.606 erreicht werden konnte.

Der Vorjahresverlust von TEUR 164 hat sich durch höhere Aufwendungen für Konzernbelastungen auf einen Betrag von TEUR 184 erhöht. Aufgrund des Ergebnisabführungsvertrages wurde dieser von der Pilkington Holding GmbH ausgeglichen.

Die im Vorjahr erwartete Ergebnisprognose konnte aufgrund der Auswirkungen der Restrukturierung nicht ganz erreicht werden. Insgesamt wird davon ausgegangen, dass die Umsatzerlöse in den Folgejahren um ca. 5 % gesteigert werden können. Die Versorgung mit Rohglas aus anderen Einkaufsquellen hat sich stabilisiert. Es wird daher mit einem neutralen Jahresergebnis vor Ergebnisausgleich im Geschäftsjahr 2020/​2021 gerechnet.

Pilkington Automotive Deutschland GmbH, Witten

Weltweit war 2019 für die internationalen Automobilmärkte ein herausforderndes Jahr. Der Pkw-Weltmarkt sank um 5 %, womit zum zweiten Mal in Folge ein Rückgang verzeichnet wurde. Betrachtet man die absoluten Zahlen und Anteile, so wird deutlich, dass dieser Rückgang hauptsächlich durch die Entwicklung in China verursacht wurde. In Europa hingegen konnte das vergangene Jahr mit einer positiven Bilanz abgeschlossen werden. Im Jahr 2019 wurde das höchste Absatzniveau seit dem Jahr 2007 erreicht und am Ende des Jahres erzielte der europäische Automobilmarkt ein Plus von 1 % mit einer positiven Bilanz in 20 von 30 Ländern. Die USA stellte nur einen leichten Rückgang von 1 % auf dem Light-Vehicle Markt fest.

Die Umsätze der Pilkington Automotive Deutschland GmbH erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um TEUR 8.785. Die Aufgliederung nach Tätigkeitsbereichen zeigt im Erstausrüstergeschäft einen Rückgang von TEUR 965 auf TEUR 173.580 und im Ersatzteilgeschäft einen Anstieg von TEUR 9.750 auf TEUR 96.905. Der Rückgang im Erstausrüstergeschäft ist hauptsächlich auf einen grundsätzlichen Mengenrückgang sowie auf auslaufende Scheibentypen zurückzuführen, die nicht durch die Neuanläufe kompensiert werden konnten. Im Ersatzteilgeschäft ergibt sich die Veränderung im Wesentlichen aus gestiegenen Umsätzen mit gruppeninternen und externen Kunden.

Die Pilkington Automotive Deutschland GmbH schloss mit einem Ergebnis vor Ergebnisabführung von TEUR 2.648 ab, das aufgrund des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages an die Pilkington Holding GmbH abgeführt wurde. Zu dieser deutlichen Ergebnisverbesserung gegenüber dem Vorjahr führten insbesondere das Umsatzplus, die Auflösung der Rückstellungen für Erfolgsbeteiligungen und eine konzerninterne Nachbelastung im Vorjahr.

Mitarbeiter

Die Pilkington Deutschland AG beschäftigte am Geschäftsjahresende 1.377 Mitarbeiter, inklusive der Auszubildenden. Damit sank der Beschäftigungsstand gegenüber dem Vorjahr um 15 Mitarbeiter, primär in den beiden Floatwerken Gladbeck und Weiherhammer.

Am 16. März 2020 konnte direkt in der ersten Verhandlungsrunde ein Tarifabschluss erzielt werden. Die Entgelte der Mitarbeiter sowie das Weihnachtsgeld wurden zum 1. April 2020 erhöht.

Der Schwellenwert von 15,0 % bei der für die Erfolgsbeteiligung zugrunde gelegten Kennzahl "CRoNTA" wurde in diesem Jahr deutlich verfehlt. Damit kommt es erneut zu keiner Prämienausschüttung.

Im Geschäftsjahr 2019/​2020 ereigneten sich an den Standorten der Pilkington Deutschland AG drei Arbeitsunfälle (Vorjahr vier), bei denen eine ärztliche Behandlung notwendig wurde. Alle drei Verletzungen hatten aufgrund der Verletzungsschwere auch eine Ausfallzeit zur Folge. Die Anzahl aller innerbetrieblichen Verletzungen einschließlich leichter Verletzungen ist gegenüber Vorjahr von 37 auf 29 gesunken.

Investitionen

Das Investitionsvolumen der Pilkington Deutschland AG hat sich gegenüber dem bereits hohen Niveau des Vorjahres um TEUR 2.100 auf TEUR 30.984 weiter gesteigert. Im Wesentlichen ist das auf die Kaltreparatur der Floatanlage 2 in Gladbeck, ein breit gefächertes Spektrum von Erhaltungsmaßnahmen sowie auf Verbesserungen der operativen Leistungsfähigkeit zurückzuführen. Ein Schwerpunkt lag hier auf energetischen Verbesserungen und der Reduktion von Emissionen.

Für das kommende Geschäftsjahr wird mit deutlich geringeren Investitionsausgaben gerechnet.

Umweltschutz

Die internen Audits haben die Wirksamkeit und Rechtssicherheit des Umweltmanagementsystems der Pilkington Deutschland AG bestätigt. Im Rahmen dieser Audits wurden weitere Potenziale zur kontinuierlichen Verbesserung des bestehenden Umweltschutzmanagementsystems ermittelt. Diese Potenziale wurden an den Standorten in das jeweilige Umweltprogramm aufgenommen und ihre konsequente Umsetzung wurde verfolgt.

An den einzelnen Standorten wurde das Energiemanagementsystem nach ISO 50001-2011 im Rahmen externer Überwachungsaudits überprüft. Mit der erneuten Zertifizierung wurde den Standorten die Effektivität und die positive Weiterentwicklung des Managementsystems bestätigt. In Vorbereitung auf die Umstellung auf ISO 50001-2018 wurden interne Audits mit externer Unterstützung durchgeführt.

Erklärung zur Frauenquote

Nachdem im vorangegangenen Bezugszeitraum die Zielgrößen jeweils erreicht wurden, hat der Aufsichtsrat der Pilkington Deutschland AG in seiner Sitzung vom 21. September 2017 beschlossen, dass für den Anteil von Frauen im Aufsichtsrat eine Zielgröße von 30 % und für den Anteil von Frauen im Vorstand eine Zielgröße von 0 % festgelegt wird. Die Frist zur Erreichung der Zielgrößen endet am 31. März 2022.

Hinsichtlich der weiteren Führungsebenen hat der Vorstand der Pilkington Deutschland AG am 20. September 2017 beschlossen, dass für den Anteil von Frauen in der ersten Führungsebene unterhalb des Vorstands eine Zielgröße von 10 % und für den Anteil von Frauen in der zweiten Führungsebene unterhalb des Vorstands eine Zielgröße von 30 % festgelegt wird. Die Frist zur Erreichung der Zielgrößen endet ebenfalls am 31. März 2022.

Risikomanagement

Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind keine wesentlichen, den Fortbestand der Gesellschaft gefährdenden Risiken identifiziert worden.

In der Zukunft könnten potenzielle Risiken für die Pilkington Deutschland AG in der Entwicklung der Bezugskosten für Rohstoffe und Primärenergien auftreten. Um dem entgegenzuwirken, werden der Rohstoffeinsatz und der Betrieb der Produktionsanlagen so effizient wie möglich gestaltet. Des Weiteren werden für alle wichtigen Rohstoffe und Energien die Preisvereinbarungen mit den Lieferanten möglichst langfristig gestaltet, um die interne Planungssicherheit zu erhöhen. Beim Erdgasbezug wird weiterhin auf die auf Gruppenebene abgeschlossenen Preissicherungsgeschäfte zurückgegriffen. Diese Preissicherungsgeschäfte dienen dazu, den Bezugspreis für einen Teil des zukünftigen Bedarfs an Erdgas festzuschreiben. Als Basis dient dabei der Heren NCG (Net Connect Germany) Day-Ahead Index, der auch für die Preisfestsetzung der physischen Lieferungen von Erdgas am virtuellen Handelspunkt NCG herangezogen wird. Bei den Preissicherungsgeschäften handelt es sich um sogenannte Terminkontrakte.

Weitere generelle Risiken bestehen in der allgemeinen Entwicklung der Verkaufspreise auf den in- und ausländischen Absatzmärkten der Pilkington Deutschland AG sowie der Kapazitätsauslastung im europäischen Glasmarkt und einem damit verbundenen Preisdruck. Um im nationalen wie internationalen Wettbewerb bestehen zu können, ist die Gesellschaft bestrebt, qualitativ hochwertige Produkte auf Basis einer so gering wie möglich gehaltenen Kostenstruktur anbieten zu können. Dadurch sollte die Pilkington Deutschland AG in der Lage sein, auch bei den aktuell deutlich gesunkenen Verkaufspreisen profitable Umsätze tätigen zu können.

Die Berichtsgesellschaft hat einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der Pilkington Holding GmbH. Risiken aus möglichen Verlusten übernimmt somit die Holdinggesellschaft. Über das Cash-Pool-System der deutschen Gesellschaften der NSG Group, das von der Pilkington Holding GmbH geführt und bei Bedarf von NSG UK gespeist wird, ist die Liquidität der Berichtsgesellschaft gewährleistet.

Chancen und Ausblick

Für das gerade begonnene neue Geschäftsjahr war schon vor dem Ausbruch der COVID-19 Pandemie mit Überkapazitäten und weiterem Preisdruck zu rechnen. Die aktuellen Entwicklungen und deren Dauer sind zum jetzigen Zeitpunkt nur sehr schwer absehbar. Sie werden jedoch die gesamte Weltwirtschaft beeinträchtigen und damit auch unser Ergebnis im Geschäftsjahr 2020/​2021 zusätzlich belasten. Sowohl die NSG Group als auch ihre Wettbewerber werden den Folgen der Pandemie mit entsprechenden Maßnahmen zur Kapazitätsanpassung entgegenwirken müssen. Kurzarbeit in vielen Bereichen, temporäre Produktionsstillstände an Floatanlagen und weitere Kosteneinsparungen werden unumgänglich sein. Durch die konsequente Optimierung der operativen und administrativen Strukturen in den vergangenen Jahren ist die Pilkington Deutschland AG für diese herausfordernde Situation gleichwohl gut aufgestellt. Im Fokus aller Maßnahmen steht dabei insbesondere auch das Wohl und die Gesundheit unserer Mitarbeiter.

Basierend auf diesen Annahmen ist mit einem deutlich rückläufigen Gesamtergebnis der Pilkington Deutschland AG vor Gewinnabführung bzw. vor Verlustausgleich zu rechnen. Wir erwarten allerdings aufgrund der eingeleiteten Kapazitätsanpassungen am Markt die Talsohle beim Preisniveau im laufenden Geschäftsjahr zu erreichen und rechnen mittelfristig mit einer sich wieder deutlich aufhellenden Geschäftsentwicklung. Wir hoffen, dass wir diese gesamtwirtschaftliche Krise gemeinsam überstehen und mit den eingeleiteten Maßnahmen gestärkt aus ihr hervor gehen werden.

 

Gelsenkirchen, 8. Mai 2020

Pilkington Deutschland AG

Der Vorstand

Dr. Christian Quenett

Bilanz zum 31. März 2020

Aktiva

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31.03.2020
TEUR
31.03.2019
TEUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände (4) 10 62
II. Sachanlagen (4) 147.714 135.922
III. Finanzanlagen (5) 46.874 46.874
194.598 182.858
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte (7) 45.625 48.223
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (8) 8.364 5.186
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen (9) 228.626 229.600
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht (9) 74 73
4. Sonstige Vermögensgegenstände (10) 3.867 3.927
240.931 238.786
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten (11) 46 139
286.602 287.148
C. Rechnungsabgrenzungsposten 48 48
481.248 470.054

Passiva

31.03.2020
TEUR
31.03.2019
TEUR
A. Eigenkapital (12)
I. Gezeichnetes Kapital 69.290 69.290
II. Kapitalrücklage 29.743 29.743
III. Gewinnrücklagen 139.916 139.916
238.949 238.949
B. Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen (13) 1.282 1.743
C. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen (14) 147.596 138.904
2. Sonstige Rückstellungen (15) 29.052 19.074
176.648 157.978
D. Verbindlichkeiten (16) 64.036 70.606
E. Rechnungsabgrenzungsposten 333 778
481.248 470.054

Gewinn- und Verlustrechnung für 2019/​20

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2019/​2020
TEUR
2018/​2019
TEUR
1. Umsatzerlöse (21) 351.855 378.035
2. Erhöhung (+) oder Verminderung (-) des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen -3.750 7.250
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 1.026 945
4. Sonstige betriebliche Erträge (22) 5.522 7.408
davon Erträge aus der Währungsumrechnung TEUR 194 (Vj. TEUR 195)
354.653 393.638
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 141.964 159.536
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 2.706 2.638
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter 65.239 63.800
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 22.207 20.867
davon für Altersversorgung TEUR 9.056 (Vj. TEUR 8.512)
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 19.127 17.994
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen (23) 105.281 99.828
davon Aufwendungen aus der Währungsumrechnung TEUR 220 (Vj. TEUR 114)
davon Aufwendungen aus der Anwendung der Art. 66 und 67 Abs. 1 bis 5 EGHGB (Übergangsvorschriften zum BilMoG) TEUR 2.044 (Vj. TEUR 2.044)
356.524 364.663
9. Erträge aus Beteiligungen (24) 557 494
10. Zinsen und ähnliche Erträge 1 0
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen (25)
davon Aufwendungen aus der Aufzinsung TEUR 4.615 (Vj. TEUR 5.061) 4.749 5.157
-4.191 -4.663
12. Ergebnis vor Steuern -6.062 24.312
13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (26) 363 363
14. Ergebnis nach Steuern -6.425 23.949
15. Sonstige Steuern (26) 742 705
16. Ausgleichszahlungen an außenstehende Aktionäre 1.951 1.951
17. Aufgrund eines Ergebnisabführungsvertrages ausgeglichener Verlust (-) /​ abgeführter Gewinn (+) -9.118 21.293
18. Jahresüberschuss /​ Jahresfehlbetrag (-) 0 0

Entwicklung des Anlagevermögens 2019/​20

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Anschaffungs- und Herstellungskosten
1.4.2019
TEUR
Zugänge
TEUR
Abgänge
TEUR
Umbuchungen
TEUR
31.3.2020
TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 4.020 13 0 1 4.034
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 237.447 78 0 268 237.793
2. Technische Anlagen und Maschinen 545.085 22.479 0 13.010 580.574
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 39.689 472 407 1.536 41.290
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 17.699 7.942 0 -14.815 10.826
839.920 30.971 407 -1 870.483
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 44.682 0 0 0 44.682
2. Beteiligungen 2.695 0 0 0 2.695
47.377 0 0 0 47.377
891.317 30.984 407 0 921.894
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Kumulierte Abschreibungen
1.4.2019
TEUR
Zugänge
TEUR
Abgänge
TEUR
31.3.2020
TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 3.958 66 0 4.024
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 217.700 1.477 0 219.177
2. Technische Anlagen und Maschinen 450.219 16.278 0 466.497
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 36.079 1.306 290 37.095
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0 0 0 0
703.998 19.061 290 722.769
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 0 0 0 0
2. Beteiligungen 503 0 0 503
503 0 0 503
708.459 19.127 290 727.296
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Buchwerte
31.3.2020
TEUR
31.3.2019
TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 10 62
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 18.616 19.747
2. Technische Anlagen und Maschinen 114.077 94.866
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4.195 3.610
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 10.826 17.699
147.714 135.922
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 44.682 44.682
2. Beteiligungen 2.192 2.192
46.874 46.874
194.598 182.858

Anhang für 2019/​2020

(1) Allgemeine Angaben

Die Pilkington Deutschland AG mit Sitz in Gelsenkirchen wird beim Amtsgericht Gelsenkirchen unter HRB 2707 geführt.

Der Jahresabschluss des abgelaufenen Geschäftsjahres wurde ebenso wie der Vorjahresabschluss gemäß den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) sowie nach den einschlägigen Vorschriften des Aktiengesetzes (AktG) erstellt. Der Jahresabschluss wird in TEUR aufgestellt. Es gelten die Vorschriften für große Kapitalgesellschaften.

Zur Verbesserung der Klarheit der Darstellungen sind in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung einzelne Posten zusammengefasst und im Anhang gesondert ausgewiesen. Aus dem gleichen Grund sind Davon-Vermerke sowie Mitzugehörigkeitsvermerke in den Anhang aufgenommen worden.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.

(2) Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren im Wesentlichen unverändert die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend.

Immaterielle Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen, bewertet. Als Nutzungsdauer werden regelmäßig drei Jahre zugrunde gelegt, wenn sich nicht ein abweichender Zeitraum, z. B. aufgrund der Laufzeit eines Vertrages, ergibt.

Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und - sofern abnutzbar - vermindert um planmäßige und außerplanmäßige Abschreibungen bewertet. In die Herstellungskosten der selbst erstellten Anlagen sind neben den direkt zurechenbaren Kosten auch anteilige Gemeinkosten einbezogen. Abschreibungen werden nicht mit angesetzt.

Die Abschreibungen erfolgen bei Gebäuden und gebäudebezogenen Versorgungsanlagen linear über eine Nutzungsdauer von 14 bis 33 Jahren, bei Öfen und bei Wannen linear über 10 bis 15 Jahre. Beim übrigen beweglichen Anlagevermögen wird entsprechend der betrieblichen Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Die Nutzungsdauer beträgt bei technischen Anlagen und Maschinen 10 bis 19 Jahre, bei anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 bis 14 Jahre.

Geringwertige Anlagegüter bis zu einem Netto-Einzelwert von EUR 800,00 sind ab dem 1. April 2018 im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben bzw. als Aufwand erfasst worden. Für geringwertige Wirtschaftsgüter, die nach dem 31. Dezember 2007 und vor dem 1. April 2018 angeschafft worden sind, wurde der jährlich steuerlich zu bildende Sammelposten aus Vereinfachungsgründen in die Handelsbilanz übernommen. Von den noch vorhandenen jährlichen Sammelposten, deren Höhe insgesamt von untergeordneter Bedeutung ist, werden entsprechend den steuerlichen Vorschriften pauschalierend jeweils 20 % p.a. abgeschrieben.

Die Anteile an verbundenen Unternehmen sowie die Beteiligungen sind zu Anschaffungskosten angesetzt. Gegebenenfalls werden außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert wegen voraussichtlich dauernder Wertminderung angesetzt.

Die Anschaffungskosten der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden auf der Grundlage der Fifo-Verbrauchsfolge ermittelt oder zu niedrigeren Stichtagspreisen angesetzt. Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse und Leistungen werden zu Herstellungskosten auf Basis der Ist-Kosten oder zu niedrigeren Zeitwerten bewertet. Neben den direkt zurechenbaren Kosten sind auch anteilige Fertigungs- und Materialgemeinkosten sowie Abschreibungen in die Bewertung mit einbezogen. Fremdkapitalzinsen und Kosten der allgemeinen Verwaltung werden nicht angesetzt. Wertmindernde Faktoren aus Lagerdauer und Verwertbarkeit finden durch angemessene Abschläge Berücksichtigung. Emissionszertifikate sind zu Anschaffungskosten bilanziert.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden zum Nennwert abzüglich erforderlicher Einzelwertberichtigungen angesetzt. Dem allgemeinen Kreditrisiko wird durch eine Pauschalabwertung zu Forderungen Rechnung getragen.

Die liquiden Mittel sind zum Nennwert angesetzt.

Als Rechnungsabgrenzungsposten werden auf der Aktivseite Ausgaben vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, sofern sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen und der Anwartschaften erfolgt nach den anerkannten Grundsätzen der Versicherungsmathematik mittels der sog. "Projected-Unit-Credit-Methode unter Zugrundelegung der "Richttafeln 2018 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck. Für die Abzinsung wurde der durchschnittliche Marktzinssatz aus den vergangenen 10 Jahren bei einer restlichen Laufzeit von pauschal 15 Jahren von 2,64 % (Vorjahr: 3,12 %) gemäß der Rückstellungsabzinsungsverordnung vom 18. November 2009 verwendet. Erwartete Lohn- und Gehaltssteigerungen wurden mit 2,2 % (Vorjahr: 2,2 %) und erwartete Rentensteigerungen mit 1,7 % (Vorjahr: 1,7 %) berücksichtigt. Die Gesellschaft macht von ihrem Wahlrecht Gebrauch, den Pensionsrückstellungen ein Fünfzehntel des zum Umstellungszeitpunkt auf die Bewertungsgrundsätze des BilMoG ermittelten Unterschiedsbetrages zwischen der Berechnungsmethode vor und nach Einführung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes zuzuführen.

Die Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen werden nach den Regelungen der IDW-Stellungnahme vom 18. November 1998 unter Verwendung der "Richttafeln 2018 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck ermittelt. Für die Abzinsung wurde der durchschnittliche Marktzinssatz der letzten 7 Jahre bei einer restlichen Laufzeit von einem Jahr von 0,60 % (Vorjahr: 0,76 % bei einer durchschnittlichen Restlaufzeit von ebenfalls einem Jahr) verwendet. Erwartete Gehaltssteigerungen wurden mit 2,2 % (Vorjahr: 2,1 %) berücksichtigt. Die ausschließlich der Erfüllung der Altersteilzeitverpflichtungen dienenden, dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogenen Vermögensgegenstände (Deckungsvermögen i.S.d. § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB) wurden mit ihrem beizulegenden Zeitwert mit den Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen verrechnet. Das Deckungsvermögen besteht aus Rückdeckungsversicherungen, welche mit dem Aktivwert bewertet werden. Dieser Wert stellt den Zeitwert und gleichzeitig die fortgeführten Anschaffungskosten der Rückdeckungsversicherungen dar. Der Aktivwert wird aus dem zum Schluss der Versicherungsperiode berechneten Deckungskapital, mindestens jedoch aus dem garantierten Rückkaufswert, sofern ein solcher vereinbart ist, bzw. aus dem geschäftsplanmäßigen Deckungskapital abgeleitet. Dieser Wert stellt den Zeitwert und gleichzeitig die fortgeführten Anschaffungskosten der Rückdeckungsversicherungen dar.

Die Jubiläumsgeldrückstellungen sind nach versicherungsmathematischen Grundsätzen mittels der "Projected-Unit-Credit"-Methode auf der Basis eines Rechnungszinses von 1,91 % (Vorjahr: 2,26 %) p.a. ermittelt.

Die übrigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen und sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden abgezinst.

Die Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Als passive Rechnungsabgrenzungsposten werden Einnahmen vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, die Ertrag für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

(3) Währungsumrechnung

Die Umrechnung der Fremdwährungsforderungen und der Fremdwährungsverbindlichkeiten erfolgt am Bilanzstichtag zum Devisenkassamittelkurs. Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden dabei das Realisationsprinzip (§ 252 Abs. 1 Nr. 4 Halbsatz 2 HGB) und das Anschaffungskostenprinzip (§ 253 Abs. 1 Satz 1 HGB) beachtet.

ERLÄUTERUNGEN DER BILANZ

(in TEUR, sofern nicht anders angegeben)

(4) Anlagevermögen

Die Aufgliederung der in der Bilanz zusammengefassten Anlagepositionen und ihre Entwicklung im Geschäftsjahr 2019/​20 ist im Anlagengitter (S. 17 des Anhangs) dargestellt.

(5) Finanzanlagen

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in TEUR 31.03.2020 31.03.2019
- Anteile an verbundenen Unternehmen 44.682 44.682
- Beteiligungen 2.192 2.192
46.874 46.874

(6) Anteilsbesitz

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Name und Sitz der Gesellschaft Ant. am Kapital
in %
Währung Eigenkapital Ergebnis
Pilkington Automotive Deutschland GmbH, Witten 100,00 EUR 41.040.591 2.647.748
Bauglasindustrie Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Schmelz 100,00 EUR 3.067.751 (184.101)
Colorglas GmbH, Wesel 100,00 EUR 183.339 (438.315)
FLACHGLAS Wernberg GmbH, Wernberg-Köblitz 49,00 EUR 31.610.844 2.568.605
Flachglas Nord-Ost GmbH, Osterburg 21,00 EUR 4.385.069 1.144.353
VEREINIGTE VOPELIUS'SCHE UND WENTZEL'SCHE VERWALTUNGS-GmbH, Aachen 33,33 EUR 3.310.302 (80.787)

Die Pilkington Automotive Deutschland GmbH, die Bauglasindustrie Gesellschaft mit beschränkter Haftung und die Colorglas GmbH haben einen Ergebnisabführungsvertrag mit der Pilkington Holding GmbH, Gelsenkirchen, abgeschlossen. Gezeigt ist hier jeweils das Ergebnis zum 31. März 2020 vor Ergebnisabführung bzw. vor Verlustübernahme. Die übrigen drei Gesellschaften sind assoziierte Unternehmen, deren Ergebnis hier auf den 31. Dezember 2018 angegeben wird.

(7) Vorräte

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in TEUR 31.03.2020 31.03.2019
- Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 7.344 7.622
- Unfertige Erzeugnisse und Leistungen 1 47
- Fertige Erzeugnisse 36.132 38.985
- Emissionszertifikate (EUAs) 2.148 1.569
45.625 48.223

Die Pilkington Deutschland AG hat im Geschäftsjahr 2019/​20 kostenlos zugeteilte Emissionszertifikate (EUAs) für das Kalenderjahr 2020 erhalten. Des Weiteren hat die Gesellschaft zusätzliche EUAs von der NSG UK Enterprises Ltd erworben, die zum 31. März 2020 mit ihrem Wert zum Erwerbszeitpunkt unter den Vorräten aktiviert worden sind (TEUR 2.148). Die Rückgabeverpflichtung für das Jahr 2019 ist während des Monats April 2020 vollständig erfüllt worden.

(8) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich um TEUR 3.178 auf TEUR 8.364 erhöht. Der Anstieg der Forderungen ist stichtagsbedingt. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben, wie im Vorjahr, eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.

(9) Forderungen gegen verbundene Unternehmen, Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen im Wesentlichen in Höhe von TEUR 213.447 (Vorjahr: TEUR 215.290) die Gesellschafterin Pilkington Holding GmbH und resultieren aus Cash-Pool-Guthaben von TEUR 201.822 (Vorjahr: TEUR 232.125) und Forderungen aus der Umsatzsteuerorganschaft in Höhe von TEUR 2.262. Forderungen gegen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen werden saldiert gezeigt, sofern die Aufrechnungsvoraussetzungen erfüllt sind, und resultieren im Wesentlichen aus der Cash-Pool-Beziehung, Ergebnisabführungen und Lieferungen und Leistungen. Insofern sind in den Forderungen gegen verbundene Unternehmen auch Forderungen aus der Verlustübernahme gegen die Gesellschafterin in Höhe von TEUR 9.118 (Vorjahr: TEUR 21.293 Verbindlichkeiten aus der Ergebnisabführung) enthalten. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen und Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, haben, wie im Vorjahr, eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.

In den ausgewiesenen Beträgen sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten bei:

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in TEUR 31.03.2020 31.03.2019
- Forderungen gegen verbundene Unternehmen 15.424 14.642
- Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 74 73

(10) Sonstige Vermögensgegenstände

Unter den sonstigen Vermögensgegenständen werden u.a. Erstattungsansprüche aus Mineralölsteuer- und Stromsteuerzahlungen, Ansprüche aus einer Rückdeckungsversicherung, kurzfristige Darlehen, geleistete Anzahlungen und andere Forderungen außerhalb des Liefer- und Leistungsverkehrs ausgewiesen. Die sonstigen Vermögensgegenstände haben, wie im Vorjahr, eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.

(11) Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten

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in TEUR 31.03.2020 31.03.2019
- Kassenbestand 3 10
- Guthaben bei Kreditinstituten 43 129
46 139

(12) Eigenkapital

Das Grundkapital der Pilkington Deutschland AG ist voll eingezahlt und eingeteilt in 2.710.400 Stückaktien ohne Nennwert. Über ihre Beteiligung, die Dahlbusch Aktiengesellschaft, Gelsenkirchen, sowie unmittelbar hält die Pilkington Holding GmbH, Gelsenkirchen, die Mehrheit des Aktienkapitals der Pilkington Deutschland AG, Gelsenkirchen.

(13) Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen

Die Gesellschaft hat Zuschüsse zu Sachanlageninvestitionen am Standort Weiherhammer erhalten. Diese Zuschüsse wurden zum Zeitpunkt ihrer Vereinnahmung ertragsneutral passiviert. Sie werden über die Nutzungsdauer der geförderten Sachanlagen parallel zu deren Abschreibungen ertragswirksam aufgelöst. Im Geschäftsjahr 2019/​20 waren dies TEUR 460.

(14) Rückstellungen für Pensionen

Da die Gesellschaft von dem Wahlrecht Gebrauch macht, den Pensionsrückstellungen ein Fünfzehntel des zum 1. April 2010 ermittelten Unterschiedsbetrages zwischen der Berechnungsmethodik vor und nach Einführung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes zuzuführen, verbleibt zum 31. März 2020 ein Unterschiedsbetrag für die Folgejahre von TEUR 10.222.

Aufgrund des Gesetzes zur Umsetzung der Wohnimmobilienkreditrichtlinie und zur Änderung handelsrechtlicher Vorschriften vom 11. März 2016 wurden die Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen gemäß der Neufassung des § 253 HGB mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz aus den vergangenen zehn Jahren abgezinst. Die mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre abgezinsten Verpflichtungen liegen zum 31. März 2020 um TEUR 15.366 niedriger als die mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinsten Verpflichtungen. Der Unterschiedsbetrag unterliegt keiner Abführungssperre.

(15) Übrige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen von TEUR 29.052 (Vorjahr: TEUR 19.074) betreffen überwiegend drohende Verluste aus Termingeschäften, Umsatzprämien, Urlaubsentgelte, Garantieverpflichtungen, Überstunden, Berufsgenossenschaftsbeiträge, ausstehende Rechnungen, Jubiläumsgeldverpflichtungen, Altersteilzeitverpflichtungen, Provisionen, Beiträge zum Pensionssicherungsverein sowie Abfindungen. Mittels Termingeschäfte werden die Risiken schwankender Energiebezugspreise abgesichert.

Die ausschließlich der Erfüllung der Altersversorgungsverpflichtungen dienenden, dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogenen Vermögensgegenstände (Deckungsvermögen i.S.d. § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB) aus der Insolvenzsicherung für Altersteilzeitverpflichtungen wurden mit ihrem beizulegenden Zeitwert in Höhe von TEUR 306 mit den Rückstellungen in Höhe von TEUR 864 verrechnet. Eine Saldierung von Aufwendungen und Erträgen ergab sich im laufenden Geschäftsjahr nicht, da aus dem Deckungsvermögen ebenfalls nur Aufwendungen resultierten.

(16) Verbindlichkeiten

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in TEUR 31.03.2020 Insgesamt davon Restlaufzeit bis 1 Jahr über 1 Jahr bis 5 Jahre über 5 Jahre 31.03.2019 Insgesamt
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 262 262 - - 388
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 49.176 49.176 - - 60.399
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 6.887 6.887 - - 3.155
- davon aus Lieferungen und Leistungen (6.887) (6.887) - - (3.155)
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 1.673 78 - 1.595 1.802
- davon aus Lieferungen und Leistungen (78) (78) (177)
Verbindlichkeiten aus Steuern 753 753 - - 763
Übrige sonstige Verbindlichkeiten 5.285 5.239 29 17 4.099
64.036 62.395 29 1.612 70.606 *

* davon mit einer Restlaufzeit bis zu 1 Jahr TEUR 68.874
davon mit einer Restlaufzeit über 1 Jahr bis 5 Jahre TEUR 77 (ausschließlich übrige sonstige Verbindlichkeiten betreffend)
davon mit einer Restlaufzeit über 5 Jahre TEUR 1.655 (Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht: TEUR 1.625 und übrige sonstige Verbindlichkeiten: TEUR 30)

Im Vorjahr waren in den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen solche aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 3.155 enthalten. Im Vorjahr waren in den Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, solche aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 177 enthalten.

Die Verbindlichkeiten sind nicht besichert.

(17) Haftungsverhältnisse

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in TEUR 31.03.2020 31.03.2019
Treuhänderische Verpflichtungen 1.116 1.107

Die treuhänderisch übernommenen Vermögenswerte und Verpflichtungen betreffen die Pilkington-Stiftung. Die Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme aus diesen Haftungsverhältnissen wird als gering eingeschätzt.

(18) Nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte und sonstige finanzielle Verpflichtungen

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in TEUR 31.03.2020
Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen
- fällig bis 31.03.2021 1.577
- fällig ab 01.04.2021 - 31.03.2025 2.217
- fällig ab 01.04.2025 3
- Bestellobligo 490
4.287

Die Gesellschaft hat eine Reihe von Leasingverträgen abgeschlossen, deren Zweck es ist, die Liquidität zu verbessern und das Verwertungsrisiko der genutzten Vermögensgegenstände auszuschließen. Art und Laufzeit der Verträge sind so beschaffen, dass besondere Risiken daraus nicht entstehen. Zum Bilanzstichtag belaufen sich die Belastungen aus Leasingverträgen für Maschinen und Gabelstapler auf TEUR 2.447, für Pkw auf TEUR 958, für EDV- und Kommunikationsanlagen auf TEUR 392.

Zudem wurden im Rahmen eines Factoringvertrages zum Stichtag Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 4.737 an eine Factoringgesellschaft verkauft.

(19) Derivative Finanzinstrumente

Die Pilkington Deutschland AG sichert über die NSG UK Enterprises Ltd. regelmäßig den Bezugspreis für einen Teil der von ihr zukünftig benötigten Gaslieferungen. Die Sicherung basiert auf dem Gas-Index "Heren NCG" (Net Connect Germany). Bei den Preissicherungsgeschäften handelt es sich um zukünftige Terminkontrakte, so genannte Futures. Der anhand der mark-to-market Valuation-Methode ermittelte Zeitwert der negativen Sicherungsgeschäfte beläuft sich zum Bilanzstichtag 31. März 2020 auf TEUR 14.396 und ist unter den übrigen Rückstellungen passiviert. Positive Sicherungsgeschäfte gibt es zum 31. März 2020 nicht.

(20) Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Nachstehend sind sämtliche Lieferungen und Leistungen zu nahestehenden Unternehmen aufgeführt. Unübliche Liefer- oder Leistungsbeziehungen bestehen nicht.

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Art des Geschäfts Art der Beziehung Verkäufe
in Mio. €
Käufe
in Mio. €
Erbrachte Dienstleistungen
in Mio. €
Bezogene Dienstleistungen
in Mio. €
Verbundene Unternehmen Inland 13 0 1 1
Verbundene Unternehmen Ausland 123 11 5 23
Beteiligungen 13 1 0 0

ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

(in TEUR, sofern nicht anders angegeben)

(21) Umsatzerlöse

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in TEUR 2019/​2020 2018/​2019
Aufgliederung nach Geschäftsfeldern
- Basisglas 174.298 200.874
- Bauglas 169.779 168.149
344.077 369.023
- Sonstige Umsätze 7.778 9.012
351.855 378.035
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in TEUR 2019/​2020 2018/​2019
Aufgliederung nach Regionen
- EU (ohne BRD) 187.888 206.234
- Bundesrepublik Deutschland 126.305 141.995
- Nordamerika 10.781 8.632
- Asien 11.313 7.771
- Übriges Europa 12.159 9.376
- Lateinamerika 1.050 1.388
- Afrika 1.316 1.246
- Übrige Übersee 1.043 1.393
351.855 378.035

(22) Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten u. a. Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und Kostengutschriften aus Vorjahren sowie die anteilige Auflösung des Sonderpostens für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen (siehe auch Textziffer (13)). In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (TEUR 2.595) sowie Kostengutschriften aus Vorjahren (TEUR 879) enthalten. Die Erträge aus Währungsumrechnung betragen TEUR 194.

(23) Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betreffen u. a. Zuführungen zu der Rückstellung für drohende Verluste aus Termingeschäften (Hedging), Instandhaltungsaufwendungen, sonstige Dienstleistungen, Einzelwertberichtigungen auf Forderungen, Aufwendungen für Mieten, Pachten und Leasing, Kursverluste und Kostennachträge aus Vorjahren. Von den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind TEUR 1.341 periodenfremd. Die periodenfremden sonstigen betrieblichen Aufwendungen betreffen Kostennachträge zu Vorjahren. Die Aufwendungen aus Währungsumrechnung betragen TEUR 220.

(24) Erträge aus Beteiligungen

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in TEUR 2019/​2020 2018/​2019
Erträge aus Beteiligungen 557 494
- davon aus assoziierten Unternehmen (553) (490)
557 494

(25) Zinsen und ähnliche Aufwendungen

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in TEUR 2019/​2020 2018/​2019
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 4.749 5.157
- 4.749 - 5.157

Die Zinsaufwendungen enthalten im Wesentlichen gemäß Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz die Verzinsung der Vorjahresverpflichtungswerte der Pensionen (TEUR 4.597; Vorjahr TEUR: 5.061), der Altersteilzeit (TEUR 4; Vorjahr: TEUR 6) und des Jubiläumsgeldes (TEUR 14; Vorjahr: TEUR 16).

(26) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag, sonstige Steuern

Im Geschäftsjahr 2019/​20 wurden Ertragsteuern in Höhe von TEUR 363 (Vorjahr: TEUR 363) gezahlt. Diese beinhalten die Körperschaftsteuer auf die Ausgleichszahlung.

In den sonstigen Steuern sind Grundsteuern mit TEUR 726 und Kfz-Steuern mit TEUR 16 enthalten.

Latente Steuern sind aufgrund der steuerlichen Organschaft gem. DRS 18 nicht bei der Organgesellschaft zu bilanzieren.

SONSTIGE ANGABEN

(27) Mitarbeiter

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2019/​2020 2018/​2019
(Jahresdurchschnitt, ohne Auszubildende)
Angestellte 277 274
Gewerbliche 1.049 1.052
1.326 1.326

(28) Gesamtbezüge des Aufsichtsrats und des Vorstands

Für das Geschäftsjahr betragen die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats TEUR 45. Auf die Angabe der Gesamtbezüge des Vorstands wird gem. § 286 Abs. 4 HGB verzichtet. Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstands und ihren Hinterbliebenen sind insgesamt TEUR 15.536 zurückgestellt; die laufenden Bezüge betrugen TEUR 1.574.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands sind unter Textziffer (33) angegeben.

(29) Konzernunternehmen

Der Jahresabschluss der Pilkington Deutschland AG wird in den Konzernabschluss zum 31. März 2020 der NSG UK Enterprises Ltd., Lathom, Großbritannien, einbezogen. Die Bekanntmachung dieses Konzernabschlusses erfolgt im Bundesanzeiger in deutscher Sprache. Die Bilanzierungs-, Bewertungs- und Konsolidierungsmethoden des Konzernabschlusses entsprechen den International Financial Reporting Standards (IFRS). Der Konzernabschluss der NSG UK Enterprises Ltd. wird seinerseits in den Konzernabschluss der Nippon Sheet Glass Co. Limited, Tokio, Japan, einbezogen. Dieser Abschluss ist in Tokio erhältlich.

Die Pilkington Deutschland AG ist gemäß § 290 HGB nicht zur Aufstellung eines Konzernabschlusses und Konzernlageberichtes verpflichtet, da alle Tochterunternehmen die Kriterien des § 296 HGB zum Verzicht auf die Einbeziehung in den Konzernabschluss erfüllen.

Die Pilkington Automotive Deutschland GmbH, die Bauglasindustrie Gesellschaft mit beschränkter Haftung und die Colorglas GmbH als 100-prozentige Tochtergesellschaften der Pilkington Deutschland AG haben einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der Pilkington Holding GmbH abgeschlossen. Damit beeinträchtigen erhebliche und andauernde Beschränkungen für die Pilkington Deutschland AG die Ausübung ihrer Rechte in Bezug auf das Vermögen und die Geschäftsführung der Pilkington Automotive Deutschland GmbH, der Bauglasindustrie Gesellschaft mit beschränkter Haftung und der Colorglas GmbH, sodass die Voraussetzungen des § 296 Abs. 1 Nr. 1 HGB für den Verzicht auf eine Einbeziehung gegeben sind.

(30) Gewinnverwendung

Nach einer vorgesehenen Ausgleichszahlung an außenstehende Aktionäre von TEUR 1.951 verbleibt ein Verlust von TEUR 9.118. Dieser Verlust wird aufgrund des bestehenden Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages von der Pilkington Holding GmbH gemäß § 291 AktG ausgeglichen.

(31) Honorar des Abschlussprüfers

Das im Aufwand für das Geschäftsjahr erfasste Honorar für die Abschlussprüfung beträgt TEUR 204. Neben der Jahresabschlussprüfung werden die Anträge auf Begrenzung nach EEG für die Pilkington Deutschland AG sowie des selbständigen Unternehmensteils "Float" geprüft. Das Auftragsvolumen für diese Aufträge beträgt insgesamt TEUR 138.

(32) Nachtragsbericht

Die in der zweiten Hälfte des ersten Kalenderjahresquartals 2020 eingesetzte Corona-Krise wird das Geschäft der Pilkington Deutschland AG beeinträchtigen, sodass negative Ergebnisfolgen nicht zu vermeiden sein werden. Die Liquidität der Gesellschaft wird fortlaufend überwacht und ist über eine Cash-Pool-Vereinbarung mit der Pilkington Holding GmbH gesichert. Wir verweisen ergänzend auf die Ausführungen im Lagebericht.

(33) Vorstand/​Aufsichtsrat

VORSTAND

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Dr. Christian Quenett

Wesel

Head of Architectural Glass Europe

Aufsichtsratsmandat:

Pilkington Automotive Deutschland GmbH (Vorsitz)

AUFSICHTSRAT

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Jochen Settelmayer

Heiligenhaus

Vorsitzender des Aufsichtsrates

Head of SBU Architectural Glass

 

Rachael Elizabeth Dorey

Warrington, Großbritannien

Regional HR Director Europe

Pilkington Group Ltd.

 

Catherine Anne Hawley (ab 05.09.2019)

Grappenhall, Warrington, Großbritannien

Chief Information Officer NSG Group

Pilkington Group Ltd.

 

Julie Kay Jackson

Gwynfryn, Wrexham, Großbritannien

NSG Group Tax Controller, Europe

Pilkington Group Ltd.

 

Beate Merkel

Weiherhammer

Stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrates

Vorsitzende des Betriebsrats der Pilkington Deutschland AG

Betrieb Weiherhammer *)

Pilkington Deutschland AG

 

Kurt Henrikus Hubertus Müller (bis 30.04.2019)

Neuss

Director Business Development SBU Architectural

Pilkington Deutschland AG

Aufsichtsratsmandat:

Pilkington Holding GmbH

 

Patrick Wiesner

Gladbeck

Betriebsrat *)

Pilkington Deutschland AG

*) Vertreter der Arbeitnehmer

 

Gelsenkirchen, 8. Mai 2020

Pilkington Deutschland AG

Der Vorstand

Dr. Christian Quenett

Bericht des Aufsichtsrates

Sehr geehrte Damen und Herren,

der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr die ihm nach Gesetz oder Satzung obliegenden Aufgaben in drei Sitzungen, abgehalten am 28. Juni 2019, 22. November 2019 und am 6. März 2020 wahrgenommen. Dazu hat er sich vom Vorstand eingehend über die Entwicklung der Gesellschaft, insbesondere über deren Absatz-, Umsatz-, Ergebnis- und Liquiditätslage, berichten lassen und darüber beraten.

Neben den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bildeten die strategische Ausrichtung des Unternehmens und seiner Geschäftsbereiche, die konjunkturelle Entwicklung in den für uns relevanten Märkten im Bau- und Automobilglassektor sowie deren Auswirkungen auf die Nachfrage nach unseren Produkten wie in den Vorjahren Schwerpunkte ausführlicher Beratungen. Gegenstand der Berichterstattung und der Beratungen waren ferner die Umsetzung der Strategie zur Erhöhung des Anteils von Value Added Products sowie zukünftige Investitionsmaßnahmen. Das Risikomanagementsystem und dessen Eignung zur Erfassung von potentiellen Schäden, deren Ursachen und Umfang war regelmäßig Gegenstand der Sitzungen.

Sämtliche Geschäftsentscheidungen, die nach Gesetz oder Satzung einer Zustimmung des Aufsichtsrates bedürfen, wurden auf Grundlage schriftlicher Vorlagen in den Aufsichtsratssitzungen ausführlich beraten; in allen Fällen wurde die Zustimmung erteilt. Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung vom 28. Juni 2019 den Beschluss zur Beauftragung des Abschlussprüfers gefasst.

Der nach den Regeln des HGB aufgestellte Jahresabschluss und der Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. April 2019 bis zum 31. März 2020 wurden gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 22. November 2019 und der entsprechenden Auftragserteilung durch den Aufsichtsrat von der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Köln, geprüft und erhielten von dieser den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk. Die Jahresabschlussunterlagen, der Entwurf des Geschäftsberichts sowie der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers sind allen Mitgliedern des Aufsichtsrates rechtzeitig zugeleitet worden. In seiner Sitzung vom 19. Juni 2020 hat sich der Aufsichtsrat eingehend mit dem Jahresabschluss und dem Prüfungsbericht befasst. Bei dieser Sitzung waren die Wirtschaftsprüfer, die den Bericht verantworten und unterzeichnet haben, zugegen und haben ergänzende Erläuterungen erteilt. Als Ergebnis dieser Befassung hat der Aufsichtsrat den Jahresabschluss nebst Lagebericht und der Erklärung zur Unternehmensführung gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt.

Herr Kurt-Henrik Müller ist mit Wirkung zum 30. April 2019 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Aufgrund gerichtlichen Beschlusses des Amtsgerichtes Gelsenkirchen vom 5. September 2019 wurde Frau Catherine Anne Hawley für den Rest der Amtszeit als Vertreterin der Anteilseigner zum Mitglied des Aufsichtsrates bestellt. Ansonsten blieb der Aufsichtsrat während des Berichtsjahres in seiner personellen Besetzung unverändert.

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr Engagement und ihre erfolgreiche Arbeit.

 

Gelsenkirchen, den 19. Juni 2020

Jochen Settelmayer, Vorsitzender des Aufsichtsrates

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Pilkington Deutschland AG

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Pilkington Deutschland AG, Gelsenkirchen - bestehend aus der Bilanz zum 31. März 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. April 2019 bis zum 31. März 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Pilkington Deutschland AG für das Geschäftsjahr vom 1. April 2019 bis zum 31. März 2020 geprüft. Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. März 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. April 2019 bis zum 31. März 2020 und

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten Erklärung zur Unternehmensführung.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote).

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

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wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben;

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt;

beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft;

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

 

Köln, 2. Juni 2020

Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Ueberschär, Wirtschaftsprüfer

Rees, Wirtschaftsprüfer