Pilkington Deutschland AG

Gelsenkirchen

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.04.2021 bis zum 31.03.2022

Lagebericht für 2021/​22

Konjunkturlage

Die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung wird maßgeblich durch den Krieg in der Ukraine beeinflusst. Es wurden Wirtschaftssanktionen beschlossen, die vor allem die russische Wirtschaft treffen sollen, aber erheblichere Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft sind im Falle des Wegbrechens von Lieferketten oder Handelspartnern möglich. Aus diesem Grund passte der IWF (Internationaler Währungsfonds) die Prognosen zur Wirtschaftsentwicklung für 2022 nach unten an. Allerdings sind auch die aktuellen Prognosen von hoher Unsicherheit geprägt.

Das Wachstum der Weltwirtschaft gegenüber dem Vorjahr betrug laut IWF im Jahr 2021 5,9 %. Für 2022 hingegen wird ein Wachstum von nur 3,6 % erwartet. Laut Statistischem Bundesamt stieg die deutsche Wirtschaftsleistung im Jahr 2021 um 2,7 %. Für das Jahr 2022 liegt die Prognose des IWF zum deutschen Wirtschaftswachstum bei 2,1 %. Die Auftragseingänge im verarbeitenden Gewerbe liegen Anfang 2022 über dem Niveau des Vorjahres.

Die Anzahl der Kurzarbeiter war im vergangenen Jahr rückläufig. Im März 2022 waren 620 Tausend Menschen in Kurzarbeit. Gegenüber dem Niveau vor der Corona-Pandemie ist die Anzahl immer noch deutlich erhöht. Die Arbeitslosenquote ist im Jahresvergleich um 1,1 %-Punkte gesunken. Im März 2022 betrug diese 5,1 %, während sie im Vorjahresmonat noch bei 6,2 % lag.

Im Februar lag die Inflationsrate bei 5,1 %. Der Anstieg des Preisniveaus hängt im Wesentlichen mit stark gestiegenen Energiekosten zusammen. Für 2022 wird in Deutschland eine durchschnittliche Inflationsrate in Höhe von 5,5 % erwartet.

Umsatz und Ertragslage

Im Geschäftsjahr 2021/​2022 konnte die Pilkington Deutschland AG Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 398.982 erzielen und lag damit um TEUR 62.372 über dem Vorjahr. Der Anstieg ist auf ein deutlich höheres Verkaufspreisniveau sowie eine nochmals gewachsene Marktnachfrage zurückzuführen. Die positive Preisentwicklung ist zum großen Teil auf die Weitergabe der stark gestiegenen Energiekosten an die Kunden zurückzuführen.

Der Materialaufwand erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um TEUR 65.511 auf TEUR 215.991. Dies ist im Wesentlichen auf gestiegene Bezugspreise bei den Primärenergien zurückzuführen. Die Kosten für Gas sowie Emissionsrechte haben sich gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Bei den Stromkosten war ebenfalls ein signifikanter Anstieg zu sehen. Ab dem Kalenderjahr 2022 wurde die EEG-Umlage als Bestandteil des Strompreises gesenkt, ab Juli 2022 wird sie gänzlich wegfallen. Die hohen Börsenstrompreise relativieren diesen Effekt jedoch. Weitere Kostensteigerungen waren insbesondere bei energieintensiven Rohstoffen als auch bei den Bezugsnebenkosten von Rohstoffen zu verzeichnen.

Der Personalaufwand hat sich gegenüber dem Vorjahr um TEUR 5.991 reduziert. Dieser Rückgang ist durch eine verringerte Mitarbeiteranzahl sowie ein gekürztes Weihnachtsgeld in Zusammenhang mit einem gruppenweiten Restrukturierungsprogramms zu erklären. Die ebenfalls im Zusammenhang mit dem Restrukturierungsprogramm stehenden Aufwendungen bei Firmenaustritten verringerten sich gegenüber dem Vorjahr. Darüber hinaus ist der Rückgang durch im Vorjahr angefallene Aufwendungen für einen Corona-Bonus zu erklären. Die Pensionsaufwendungen lagen hingegen über dem Niveau des Vorjahres. Für das abgelaufene Geschäftsjahr erhalten die Mitarbeiter eine Erfolgsbeteiligung.

Die Abschreibungen lagen aufgrund einer Heißreparatur einer unsere Floatglaslinien über dem Vorjahresniveau.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich infolge u.a. gestiegener Frachtkosten sowie höherer Konzernumlagen gegenüber dem Vorjahr um TEUR 5.508 erhöht. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten wie in den Vorjahren ein Fünfzehntel der Zuführung zu den Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 2.044 entsprechend den Anforderungen des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG).

In Summe liegt das Betriebsergebnis mit TEUR 1.277 hinter dem Vorjahresergebnis von TEUR 6.821. Der Effekt der stark erhöhten Energiekosten belastete das Ergebnis der Pilkington Deutschland AG als energieintensives Unternehmen deutlich. Die Umsatzrendite bezogen auf das leicht negative Periodenergebnis nach Zinsen und Steuern und vor Ausgleichszahlung an außenstehende Aktionäre und Gewinnabführung sank damit auf minus 0,7 % gegenüber 0,6 % im vergangenen Jahr.

Gemäß dem Urteil im Spruchstellenverfahren vom 28. Oktober 2005 beträgt die Ausgleichszahlung an die außenstehenden Aktionäre 22,93 € je Stückaktie abzüglich des jeweils geltenden Körperschaftsteuersatzes und Solidaritätszuschlags. Diese Zahlung summiert sich für das Geschäftsjahr 2021/​2022 wiederum auf TEUR 1.951. Auf Grundlage des bestehenden Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages wurde der Verlust in Höhe von TEUR 4.854 durch die Pilkington Holding GmbH ausgeglichen.

Vermögens- und Finanzlage

Das Anlagevermögen verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um TEUR 12.018 auf TEUR 165.764. Es wurden verhältnismäßig geringe Investitionen getätigt.

Das Vorratsvermögen erhöhte sich deutlich auf TEUR 66.567 gegenüber TEUR 47.655 im Vorjahr. Im Wesentlichen ist dies auf einen wertmäßigen Anstieg der zum Bilanzstichtag gehaltenen Emissionszertifikate sowie eine höhere Bewertung der Bestände an Fertigerzeugnissen aufgrund der gestiegenen Energiekosten zurückzuführen. Gleichzeitig wurde eine Abwertung der Fertigwaren zu Marktpreisen durchgeführt, welche den Effekt der Bestandsaufwertung etwas abmildert.

Die Summe der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen liegt bei TEUR 8.091 und damit um TEUR 2.223 unter dem Vorjahresniveau. Der Rückgang ist durch das Auslaufen eines Großprojektes sowie durch erhöhte Forderungsverkäufe im Rahmen eines Factoring-Geschäfts zu erklären. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen, die sich im Wesentlichen aus dem Verrechnungskonto mit der Pilkington Holding GmbH, Gelsenkirchen, zusammensetzen, liegen deutlich über dem Niveau des Vorjahres. Der Grund hierfür ist der positive Cashflow des Geschäftsjahres, der auf dem Verrechnungskonto mit der Pilkington Holding GmbH gezeigt wird.

Das Eigenkapital der Pilkington Deutschland AG hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert und liegt weiterhin bei TEUR 238.949 zum Bilanzstichtag. Die Eigenkapitalquote beträgt 44,5 % gegenüber 49,1 % im Vorjahr. Die Eigenkapitalquote liegt damit weiterhin deutlich über den deutschen Industriestandards.

Die Rückstellungen für Pensionen haben, wie in den Vorjahren, weiter zugenommen. Ursache dieses Anstiegs ist der weitere Rückgang des Rechnungszinses. Zum Geschäftsjahresende lag die Rückstellung bei TEUR 157.078 und damit TEUR 4.954 über dem Niveau des Vorjahres.

Die sonstigen Rückstellungen belaufen sich auf TEUR 26.293 und liegen damit um TEUR 1.397 unter dem Endsaldo des Vorjahres. Gründe für diesen Rückgang sind u.a. die Veränderung der Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen und für die Zahlung eines Corona-Bonus im Vorjahr. Demgegenüber stieg insbesondere die Rückstellung für die Rückgabeverpflichtung der zugekauften Emissionszertifikate an.

Die Verbindlichkeiten sind gegenüber dem Vorjahr deutlich um TEUR 46.817 auf TEUR 114.255 angestiegen, wobei der Bezug unserer Primärenergien hier erneut als Haupttreiber zu nennen ist.

Sparte Basisglas und Halbzeuge

Das vergangene Geschäftsjahr war durch eine deutlich gewachsene Nachfrage geprägt. Insbesondere im ersten Halbjahr übertraf der Absatz das Niveau des durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägten Vorjahres.

Im zweiten Halbjahr flachte die Nachfrage besonders im Bereich Automotive etwas ab, der Absatz im Architekturbereich verblieb hingegen auf hohem Niveau, so dass für das gesamte Geschäftsjahr ein höheres Absatzvolumen als im Vorjahr erreicht wurde.

Der Preis konnte im Verlauf des Geschäftsjahres kontinuierlich gesteigert werden, sodass auch der Umsatz den Wert des Vorjahres deutlich übertraf. Infolge der gestiegenen Energiekosten wurde in der Mitte des vierten Quartals ein Energiekostenzuschlag eingeführt, der ebenfalls zu einer Preissteigerung führte.

Volumen und Umsatz des Hauptabsatzträgers Pilkington Optifloat™ übertrafen die entsprechenden Werte des Vorjahres. Gleichermaßen konnten auch beim höherwertigen Pilkington Optiwhite™ Absatz und Umsatz weiter gesteigert werden.

Im Bereich der Sonnenschutzgläser lagen Absatz und Umsatz ebenfalls über den Vorjahreswerten. Im Gegensatz dazu schwächte sich das Verkaufsvolumen im Bereich der Wärmedämmgläser leicht ab, während der damit erzielte Umsatz das Vorjahresniveau aufgrund des gestiegenen Preisniveaus übertraf.

Die erhöhten Preise hatten auch im Bereich der Verbundsicherheitsgläser einen entscheidenden Einfluss auf den Umsatz, der bei einer geringeren Menge dennoch gegenüber dem Vorjahr leicht zulegen konnte.

Infolge eines im Laufe des Geschäftsjahres ausgelaufenen Projektes im Solar-Bereich lagen sowohl der Absatz als auch der Umsatz deutlich unterhalb des Vorjahresniveaus.

Auch das Volumen und der Umsatz an Automotive verfehlten das Vorjahres-niveau.

Sparte Brandschutzglas

Im abgelaufenen Geschäftsjahr lagen der Absatz 1,4 % und der Umsatz um 3,2 % unter dem Niveau des Vorjahres. Auf dem wichtigsten Einzelmarkt Deutschland lag der Umsatz 3,5 % unter dem Vorjahr, während auf den internationalen Märkten ein Umsatzrückgang von 2,8 % verzeichnet wurde.

Die Umsätze der Produktlinien Pilkington Pyroclear® und Pilkington Pyroclear® Plus konnten gegenüber dem Vorjahr um 1,3 % gesteigert werden.

Die Corona-Pandemie beeinflusste auch das Geschäftsjahr 2021/​2022 in erheblichem Maße. Gerade in den Wintermonaten führte die Kombination krankheitsbedingter Ausfälle von Fachkräften mit Unterbrechungen der Lieferketten verstärkt zu Verschiebungen in den Bauausführungen.

In der Rohlingsfertigung wurde in den Monaten Januar bis März über einen Zeitraum von acht Wochen in Kurzarbeit produziert. Dadurch lag die Produktionsleistung in der Rohlingsfertigung 3,2 % unter dem Vorjahr.

Im Folgenden wird auf die Geschäftsentwicklung der Tochtergesellschaften eingegangen.

Bauglasindustrie Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Schmelz an der Saar

Das Geschäftsjahr 2021/​2022 war durch eine leicht gestiegene Investitionsbereitschaft im industriellen Hochbau für höherwertige Anwendungen geprägt. Der Trend zur intensiveren Nutzung unserer Produkte im Architekturbereich hat sich fortgesetzt und ferner zu einer Verbesserung unseres Produktmix beigetragen. Die Bezugskosten für Glas aufgrund der Corona-Situation und der hieraus resultierenden Steigerung der Logistikkosten wirkten sich negativ auf das Jahresergebnis aus. Der mengenmäßige Rückgang von 25,8 % konnte durch die Steigerung der höherwertigen Produkte nur teilweise ausgeglichen werden, so dass ein Umsatzminus von 21,4 % auf TEUR 4.789 verzeichnet werden musste.

Der Verlust erhöhte sich durch höhere Aufwendungen gegenüber dem Vorjahr auf einen Betrag von TEUR 622. Aufgrund des Ergebnisabführungsvertrages wurde dieser Betrag von der Pilkington Holding GmbH ausgeglichen.

Insgesamt wird davon ausgegangen, dass die Umsatzerlöse in den Folgejahren um ca. 5 % gesteigert werden können. Die Versorgung mit Glas aus anderen Einkaufsquellen hat sich stabilisiert. Die voraussichtlich bis Mitte des kommenden Geschäftsjahres höheren Logistikkosten können über Zuschläge kompensiert werden. Aus diesen Gründen wird mit einer Verbesserung des Jahresergebnisses vor Ergebnisausgleich im Geschäftsjahr 2022/​2023 gerechnet.

Pilkington Automotive Deutschland GmbH, Witten

Auch das Geschäftsjahr 2021/​2022 wurde von der Corona-Pandemie bestimmt, dabei war die Automobilindustrie allerdings weniger von der Pandemie direkt als von den sich daraus ergebenden Lieferschwierigkeiten und Engpässen bei Vorprodukten betroffen. Obwohl sich die weltweite Automobilkonjunktur erholen konnte, blieb sie deutlich hinter den ursprünglichen Erwartungen zurück. Im Jahr 2021 stieg der Pkw-Weltmarkt um 4 %, in Europa hingegen wurde ein Rückgang von 2 % verzeichnet. In den USA legte der Pkw-Markt um 3 % zu, in China betrug der Anstieg 7 %. Für Deutschland bedeutete der Mangel an Vorprodukten für die Pkw-Produktion einen enormen Bremsfaktor, die Pkw-Inlandsproduktion musste daher erneut einen Rückgang im zweistelligen Prozentbereich hinnehmen.

Die Umsätze der Pilkington Automotive Deutschland GmbH stiegen gegenüber dem Vorjahr um TEUR 28.188. Die Aufgliederung nach Tätigkeitsbereichen zeigt im Erstausrüstergeschäft einen Anstieg von TEUR 12.865 auf TEUR 175.951 und im Ersatzteilgeschäft einen Anstieg von TEUR 15.323 auf TEUR 118.507. Der Zuwachs im Erstausrüstergeschäft erklärt sich im Wesentlichen aus dem nicht vorhandenen Corona-Effekt des Vorjahres, sodass hier die Umsätze wieder auf das Niveau der Vorjahre angestiegen sind. Im Ersatzteilgeschäft resultiert die Veränderung aus dem Anstieg der Umsätze mit gruppeninternen Kunden und Inlandskunden. Das Exportgeschäft hingegen war rückläufig.

Die Pilkington Automotive Deutschland GmbH schloss mit einem Ergebnis vor Ergebnisabführung von TEUR 6.736 ab, das aufgrund des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages an die Pilkington Holding GmbH abgeführt wurde. Die positiven Effekte aus dem Mehrumsatz, die gegenüber dem Vorjahr nicht vorhandenen Restrukturierungsaufwendungen, eine geringere Gruppenbelastung sowie die geringeren negativen Einflüsse durch die Corona-Pandemie führten zu dieser Ergebnisverbesserung.

Mitarbeiter

Die Pilkington Deutschland AG beschäftigte am Geschäftsjahresende 1.298 Mitarbeiter, inklusive der Auszubildenden. Damit sank der Beschäftigungsstand gegenüber dem Vorjahr um 42 Mitarbeiter, primär in den beiden Floatwerken Gladbeck und Weiherhammer.

Der erste Teil des Tarifabschlusses vom 30. März 2021 kam im vergangenen Geschäftsjahr zum Tragen. Nachdem der Corona-Bonus im Mai 2021 ausbezahlt wurde, erhöhten sich die Entgelte der Mitarbeiter zum 1. Juli 2021 um 1,0 %. Das Weihnachtsgeld wurde auf 30 % eines Monatsentgeltes reduziert.

Der Schwellenwert von 15,0 % bei der für die Erfolgsbeteiligung zugrunde gelegten Kennzahl "CRoNTA" wurde im Geschäftsjahr 2021/​2022 mit 19,7 % überschritten, womit es auch in diesem Jahr wieder zu einer Prämienausschüttung kommt.

Infektionen mit dem Corona-Virus hatten auch im vergangenen Geschäftsjahr spürbare Auswirkungen auf die Fehlzeiten an unseren Standorten, sodass diese im Jahresvergleich weiter gestiegen sind.

Im Geschäftsjahr 2021/​2022 ereigneten sich an den Standorten der Pilkington Deutschland AG sechs Arbeitsunfälle (Vorjahr drei), bei denen eine ärztliche Behandlung notwendig wurde. Alle sechs Verletzungen hatten aufgrund der Verletzungsschwere auch eine Ausfallzeit zur Folge. Die Anzahl aller innerbetrieblichen Verletzungen einschließlich leichter Verletzungen ist gegenüber Vorjahr von 38 auf 25 gesunken.

Investitionen

Das Investitionsvolumen der Pilkington Deutschland AG hat sich gegenüber dem sehr niedrigen Niveau des durch die Corona-Pandemie beeinflussten Vorjahrs deutlich um TEUR 6.141 auf TEUR 9.827 erhöht. Als größte Einzelmaßnahme im Berichtszeitraum ist die erfolgreich durchgeführte Heißreparatur einer unserer Floatlinien zu Beginn des Geschäftsjahres zu erwähnen. Als weltweites Pilotprojekt wurde ein autonom fahrendes Glastransportfahrzeug in Betrieb genommen. Des Weiteren wurden erste Ausgaben im Rahmen von Ersatz-/​Erweiterungsinvestitionen der Trockenkammern im Brandschutzbereich getätigt. Die weiteren Investitionsausgaben verteilen sich auf ein breit gefächertes Spektrum an Erhaltungsmaßnahmen, Verbesserungen der operativen Leistungsfähigkeit sowie auf Projekte zur Reduktion von Emissionen.

Für das kommende Geschäftsjahr rechnen wir mit höheren Investitionsausgaben.

Gesundheits-/​Umweltschutz

Im Geschäftsjahr 2021/​2022 war die Vermeidung einer Ausbreitung des Corona-Virus im Arbeitsumfeld weiterhin eine der Hauptaufgaben im Bereich des Gesundheit- und Umweltschutzes. Die Umsetzung rechtlicher Anforderungen, kontinuierliche Verbesserungen in den Bereichen Abstands- und Hygieneregeln an den Arbeitsplätzen sowie eine systematische Nachverfolgung von Kontaktpersonen waren ein Dauerthema für die Verantwortlichen.

Der Standort Gelsenkirchen wurde im Berichtsjahr extern durch die Société Générale de Surveillance SA, Zürich/​Schweiz, (SGS) auditiert. Die Erfüllung der Normanforderungen wurde im Auditbericht bestätigt. Ferner konnten intern durchgeführte Audits die Wirksamkeit und Rechtssicherheit des Umweltmanagementsystems der Pilkington Deutschland AG bestätigen.

Am den drei Standorten Gladbeck, Gelsenkirchen und Weiherhammer wurden durch SGS externe Audits des Energiemanagementsystems nach ISO 50001-2018 durchgeführt. Im Rahmen der Audits wurden keine Abweichungen zur Norm festgestellt.

Erklärung zur Frauenquote

Der Aufsichtsrat der Pilkington Deutschland AG hat in seiner Sitzung vom 21. September 2017 beschlossen, dass für den Anteil von Frauen im Aufsichtsrat eine Zielgröße von 30 % und für den Anteil von Frauen im Vorstand eine Zielgröße von 0 % festgelegt wird. Die Frist zur Erreichung der Zielgrößen endet am 31. März 2022.

Hinsichtlich der weiteren Führungsebenen hat der Vorstand der Pilkington Deutschland AG am 20. September 2017 beschlossen, dass für den Anteil von Frauen in der ersten Führungsebene unterhalb des Vorstands eine Zielgröße von 10 % und für den Anteil von Frauen in der zweiten Führungsebene unterhalb des Vorstands eine Zielgröße von 30 % festgelegt wird. Die Frist zur Erreichung der Zielgrößen endet ebenfalls am 31. März 2022.

Die Überprüfung der Erreichung der bisherigen Zielvorgaben und die Festlegung neuer Zielgrößen durch die zuständigen Gremien erfolgen im Juni 2022.

Risikomanagement

Aufgrund des Krieges in der Ukraine und der Abhängigkeit von russischen Gaslieferanten könnte die Versorgungssicherheit in Deutschland gefährdet werden. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat am 30. März 2022 die Frühwarnstufe des Notfallplans Gas in Deutschland ausgerufen. Ungeachtet dieser Entwicklung ist die Gasversorgung stabil und die Gasnetzbetreiber melden bislang keine besonderen Vorkommnisse.

Darüber hinaus hat das Unternehmen alle erforderlichen Präventivmaßnahmen getroffen, in dem es feste Kapazitäten bei den Fernleitungsnetzbetreibern gebucht und diese darauf hingewiesen hat, welche Konsequenzen eine Drosselung bzw. Abstellung der Erdgasversorgung mit sich bringen würde. Bei der Bundesnetzagentur wurde ferner ein Schutzantrag hinsichtlich der Abschaltreihenfolge in der Notfallstufe gestellt.

In der Zukunft könnten potenzielle Risiken für die Pilkington Deutschland AG in der Entwicklung der Bezugskosten für Rohstoffe und Primärenergien auftreten. Um dem entgegenzuwirken, werden der Rohstoffeinsatz und der Betrieb der Produktionsanlagen so effizient wie möglich gestaltet. Des Weiteren werden für alle wichtigen Rohstoffe und Energien die Preisvereinbarungen mit den Lieferanten möglichst langfristig gestaltet, um die interne Planungssicherheit zu erhöhen.

Die NSG Group betreibt ein aktives Risikomanagement, in das auch die Pilkington Deutschland AG einbezogen ist, und sichert das Erdgaspreisrisiko über Termingeschäfte ab. Die Termingeschäfte dienen dazu, den Erdgaspreis für einen Teil des zukünftigen Bedarfs festzuschreiben und können entweder in Form von finanziellen Swaps mit Banken oder Festpreisvereinbarungen mit dem Erdgaslieferanten erfolgen. Als Basis dienen die am virtuellen Handelspunkt "Trading Hub Europe" (THE) verfügbaren Standardprodukte, die auch für die Preisfestsetzung der physischen Lieferungen von Erdgas herangezogen werden.

Weitere generelle Risiken bestehen in der allgemeinen Entwicklung der Verkaufspreise auf den in- und ausländischen Absatzmärkten der Pilkington Deutschland AG sowie in der Kapazitätsauslastung im europäischen Glasmarkt und einem damit verbundenen Preisdruck. Um im nationalen wie internationalen Wettbewerb bestehen zu können, ist die Gesellschaft weiterhin bestrebt, qualitativ hochwertige Produkte auf Basis einer so gering wie möglich gehaltenen Kostenstruktur anbieten zu können. Dadurch sollte die Pilkington Deutschland AG in der Lage sein, auch in Phasen niedrigerer Verkaufspreise profitable Umsätze tätigen zu können.

Die Berichtsgesellschaft hat einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der Pilkington Holding GmbH. Risiken aus möglichen Verlusten übernimmt somit die Holdinggesellschaft. Über das Cash-Pool-System der deutschen Gesellschaften der NSG Group, das von der Pilkington Holding GmbH geführt und bei Bedarf von NSG UK gespeist wird, ist die Liquidität der Berichtsgesellschaft gewährleistet.

Chancen und Ausblick

Für das neue Geschäftsjahr rechnen wir weiterhin mit einer guten Nachfrage aufgrund einer breiten Kundenbasis, wobei die Volatilität der Automobil-glasmengen ein Risiko darstellt. Aus heutiger Sicht sollten alle unsere Produktionslinien in Deutschland voll ausgelastet werden können.

Der eingeführte Energiekostenzuschlag (EKZ) hilft, den Effekt der immensen Preissteigerungen bei Gas und Strom etwas abzumildern. Darüber hinaus wird es notwendig sein, auch die Basispreise (vor EKZ) unserer Produkte weiter zu steigern, um der sich allgemein verschärfenden Kostensituation begegnen und die Profitabilität unserer Geschäftstätigkeit absichern zu können. Der Krieg in der Ukraine und seine möglichen wirtschaftlichen Folgen könnten gravierende Auswirkungen auf Kunden, Absatzmärkte und Lieferketten der Pilkington Deutschland AG haben. Zur zukünftigen Entwicklung können deshalb keine verlässlichen Prognosen getroffen werden, wir erwarten jedoch weiterhin ein sehr hohes Preisniveau für Energie, Emissionszertifikate und Rohstoffe. Die Situation wird für die Organisation derzeit nicht als bestandsgefährdend angesehen.

Um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben, werden wir unsere Kostenstruktur weiter stetig optimieren und gezielt in Maßnahmen zur Automatisierung, Digitalisierung und Senkung von Energieverbräuchen und Emissionen zu investieren.

Trotz dieser zahlreichen Unwägbarkeiten gehen wir für das kommende Geschäftsjahr von einem leicht positiven Gesamtergebnis der Pilkington Deutschland AG vor Gewinnabführung aus.

 

Gelsenkirchen, 6. Mai 2022

Pilkington Deutschland AG

Der Vorstand

Dr. Christian Quenett

Bilanz zum 31. März 2022

Aktiva

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31.03.2022 31.03.2021
TEUR TEUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände (4) 40 29
II. Sachanlagen (4) 118.850 130.879
III. Finanzanlagen (5) 46.874 46.874
165.764 177.782
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte (7) 66.567 47.655
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (8) 8.091 10.314
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen (9) 289.643 240.427
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht (9) 393 220
4. Sonstige Vermögensgegenstände (10) 6.362 10.369
304.489 261.330
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten (11) 123 210
371.179 309.195
C. Rechnungsabgrenzungsposten 59 46
537.002 487.023

Passiva

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31.03.2022 31.03.2021
TEUR TEUR
A. Eigenkapital (12)
I. Gezeichnetes Kapital 69.290 69.290
II. Kapitalrücklage 29.743 29.743
III. Gewinnrücklagen 139.916 139.916
238.949 238.949
B. Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen (13) 427 822
C. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen (14) 157.078 152.124
2. Sonstige Rückstellungen (15) 26.293 27.690
183.371 179.814
D. Verbindlichkeiten (16) 114.255 67.438
537.002 487.023

Gewinn- und Verlustrechnung für 2021/​22

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2021/​2022 2020/​2021
TEUR TEUR
1. Umsatzerlöse (21) 398.982 336.610
2. Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 12.398 2.735
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 526 401
4. Sonstige betriebliche Erträge (22) 7.661 18.986
davon Erträge aus der Währungsumrechnung TEUR 91 (Vj. TEUR 144)
419.567 358.732
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 213.620 147.661
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 2.371 2.819
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter 62.026 68.689
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 18.746 18.074
davon für Altersversorgung TEUR 6.091 (Vj. TEUR 5.558)
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 21.752 20.401
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen (23) 99.775 94.267
davon Aufwendungen aus der Währungsumrechnung TEUR 104 (Vj. TEUR 117)
davon Aufwendungen aus der Anwendung der Art. 66 und 67 Abs. 1 bis 5 EGHGB (Übergangsvorschriften zum BilMoG) TEUR 2.044 (Vj. TEUR 2.044)
418.290 351.911
9. Erträge aus Beteiligungen (24) 641 599
10. Zinsen und ähnliche Erträge 0 0
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen (25) 3682 4270
davon Aufwendungen aus der Aufzinsung TEUR 3.509 (Vj. TEUR 4.070)
-3.041 -3.671
12. Ergebnis vor Steuern -1.764 3.150
13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (26) 363 363
14. Ergebnis nach Steuern -2.127 2.787
15. Sonstige Steuern (26) 776 751
16. Ausgleichszahlungen an außenstehende Aktionäre 1.951 1.951
17. Aufgrund eines Ergebnisabführungsvertrages ausgeglichener Verlust (-) /​ abgeführter Gewinn (+) -4.854 85
18. Jahresüberschuss 0 0
18. Auflösung Gewinnrücklagen 0 0
19. Bilanzgewinn 0 0

Anhang für 2021/​2022

(1) Allgemeine Angaben

Die Pilkington Deutschland AG mit Sitz in Gelsenkirchen wird beim Amtsgericht Gelsenkirchen unter HRB 2707 geführt.

Der Jahresabschluss des abgelaufenen Geschäftsjahres wurde ebenso wie der Vorjahresabschluss gemäß den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) sowie nach den einschlägigen Vorschriften des Aktiengesetzes (AktG) erstellt. Der Jahresabschluss wird in TEUR aufgestellt. Es gelten die Vorschriften für große Kapitalgesellschaften.

Zur Verbesserung der Klarheit der Darstellungen sind in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung einzelne Posten zusammengefasst und im Anhang gesondert ausgewiesen. Aus dem gleichen Grund sind Davon-Vermerke sowie Mitzugehörigkeitsvermerke in den Anhang aufgenommen worden.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.

(2) Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren im Wesentlichen unverändert die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend.

Immaterielle Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen, bewertet. Als Nutzungsdauer werden regelmäßig drei Jahre zugrunde gelegt, wenn sich nicht ein abweichender Zeitraum, z. B. aufgrund der Laufzeit eines Vertrages, ergibt.

Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und - sofern abnutzbar - vermindert um planmäßige und außerplanmäßige Abschreibungen bewertet. In die Herstellungskosten der selbst erstellten Anlagen sind neben den direkt zurechenbaren Kosten auch anteilige Gemeinkosten einbezogen. Abschreibungen werden nicht mit angesetzt.

Die Abschreibungen erfolgen bei Gebäuden und gebäudebezogenen Versorgungsanlagen linear über eine Nutzungsdauer von 14 bis 33 Jahren, bei Öfen und bei Wannen linear über 10 bis 15 Jahre. Beim übrigen beweglichen Anlagevermögen wird entsprechend der betrieblichen Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Die Nutzungsdauer beträgt bei technischen Anlagen und Maschinen 10 bis 19 Jahre, bei anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 bis 14 Jahre.

Geringwertige Anlagegüter bis zu einem Netto-Einzelwert von EUR 800,00 sind ab dem 1. April 2018 im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben bzw. als Aufwand erfasst worden. Für geringwertige Wirtschaftsgüter, die nach dem 31. Dezember 2007 und vor dem 1. April 2018 angeschafft worden sind, wurde der jährlich steuerlich zu bildende Sammelposten aus Vereinfachungsgründen in die Handelsbilanz übernommen. Von den noch vorhandenen jährlichen Sammelposten, deren Höhe insgesamt von untergeordneter Bedeutung ist, werden entsprechend den steuerlichen Vorschriften pauschalierend jeweils 20 % p.a. abgeschrieben.

Die Anteile an verbundenen Unternehmen sowie die Beteiligungen sind zu Anschaffungskosten angesetzt. Gegebenenfalls werden außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert wegen voraussichtlich dauernder Wertminderung angesetzt.

Die Anschaffungskosten der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden auf der Grundlage der Fifo-Verbrauchsfolge ermittelt oder zu niedrigeren Stichtagspreisen angesetzt. Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse und Leistungen werden zu Herstellungskosten auf Basis der Ist-Kosten oder zu niedrigeren Zeitwerten bewertet. Neben den direkt zurechenbaren Kosten sind auch anteilige Fertigungs- und Materialgemeinkosten sowie Abschreibungen in die Bewertung mit einbezogen. Fremdkapitalzinsen und Kosten der allgemeinen Verwaltung werden nicht angesetzt. Wertmindernde Faktoren aus Lagerdauer und Verwertbarkeit finden durch angemessene Abschläge Berücksichtigung. Emissionszertifikate sind zu Anschaffungskosten bilanziert.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden zum Nennwert abzüglich erforderlicher Einzelwertberichtigungen angesetzt. Dem allgemeinen Kreditrisiko wird durch eine Pauschalabwertung zu Forderungen Rechnung getragen.

Die liquiden Mittel sind zum Nennwert angesetzt.

Als Rechnungsabgrenzungsposten werden auf der Aktivseite Ausgaben vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, sofern sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen und der Anwartschaften erfolgt nach den anerkannten Grundsätzen der Versicherungsmathematik mittels der sog. "Projected-Unit-Credit"-Methode unter Zugrundelegung der "Richttafeln 2018 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck. Für die Abzinsung wurde der durchschnittliche Marktzinssatz aus den vergangenen 10 Jahren bei einer restlichen Laufzeit von pauschal 15 Jahren von 1,82 % (Vorjahr: 2,23 %) gemäß der Rückstellungsabzinsungsverordnung vom 18. November 2009 verwendet. Erwartete Lohn- und Gehaltssteigerungen wurden mit 2,2 % (Vorjahr: 2,2 %) und erwartete Rentensteigerungen mit 1,7 % (Vorjahr: 1,7 %) berücksichtigt. Die Gesellschaft macht von ihrem Wahlrecht Gebrauch, den Pensionsrückstellungen ein Fünfzehntel des zum Umstellungszeitpunkt auf die Bewertungsgrundsätze des BilMoG ermittelten Unterschiedsbetrages zwischen der Berechnungsmethode vor und nach Einführung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes zuzuführen.

Die Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen werden nach den Regelungen der IDW-Stellungnahme vom 18. November 1998 unter Verwendung der "Richttafeln 2018 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck ermittelt. Für die Abzinsung wurde der durchschnittliche Marktzinssatz der letzten 7 Jahre bei einer restlichen Laufzeit von einem Jahr von 0,28 % (Vorjahr: 0,44 % bei einer durchschnittlichen Restlaufzeit von ebenfalls einem Jahr) verwendet. Erwartete Gehaltssteigerungen wurden mit 2,2 % (Vorjahr: 2,2 %) berücksichtigt. Die ausschließlich der Erfüllung der Altersteilzeitverpflichtungen dienenden, dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogenen Vermögensgegenstände (Deckungsvermögen i.S.d. § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB) wurden mit ihrem beizulegenden Zeitwert mit den Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen verrechnet. Das Deckungsvermögen besteht aus Rückdeckungsversicherungen, welche mit dem Aktivwert bewertet werden. Dieser Wert stellt den Zeitwert und gleichzeitig die fortgeführten Anschaffungskosten der Rückdeckungsversicherungen dar. Der Aktivwert wird aus dem zum Schluss der Versicherungsperiode berechneten Deckungskapital, mindestens jedoch aus dem garantierten Rückkaufswert, sofern ein solcher vereinbart ist, bzw. aus dem geschäftsplanmäßigen Deckungskapital abgeleitet. Dieser Wert stellt den Zeitwert und gleichzeitig die fortgeführten Anschaffungskosten der Rückdeckungsversicherungen dar.

Die Jubiläumsgeldrückstellungen sind nach versicherungsmathematischen Grundsätzen mittels der "Projected-Unit-Credit"-Methode auf der Basis eines Rechnungszinses von 1,35 % (Vorjahr: 1,54 %) p.a. ermittelt.

Die übrigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen und sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden abgezinst.

Die Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Als passive Rechnungsabgrenzungsposten werden Einnahmen vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, die Ertrag für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

(3) Währungsumrechnung

Die Umrechnung der Fremdwährungsforderungen und der Fremdwährungsverbindlichkeiten erfolgt am Bilanzstichtag zum Devisenkassamittelkurs. Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden dabei das Realisationsprinzip (§ 252 Abs. 1 Nr. 4 Halbsatz 2 HGB) und das Anschaffungskostenprinzip (§ 253 Abs. 1 Satz 1 HGB) beachtet.

ERLÄUTERUNGEN DER BILANZ

(in TEUR, sofern nicht anders angegeben)

(4) Anlagevermögen

Die Aufgliederung der in der Bilanz zusammengefassten Anlagepositionen und ihre Entwicklung im Geschäftsjahr 2021/​22 ist im Anlagengitter (Anlage zum Anhang) dargestellt.

(5) Finanzanlagen

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in TEUR 31.03.2022 31.03.2021
- Anteile an verbundenen Unternehmen 44.682 44.682
- Beteiligungen 2.192 2.192
46.874 46.874

(6) Anteilsbesitz

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Name und Sitz der Gesellschaft Ant. am Kapital Währung Eigenkapital Ergebnis
in %
Pilkington Automotive Deutschland GmbH, Witten 100,00 EUR 41.040.591 6.736.376
Bauglasindustrie Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Schmelz 100,00 EUR 3.067.751 (622.429)
Colorglas GmbH, Wesel 100,00 EUR 183.339 0
FLACHGLAS Wernberg GmbH, Wernberg-Köblitz 49,00 EUR 27.105.330 (3.796.233)
Flachglas Nord-Ost GmbH, Osterburg 21,00 EUR 6.714.827 1.980.798
VEREINIGTE VOPELIUS'SCHE UND WENTZEL'SCHE VERWALTUNGS-GmbH, Aachen 33,33 EUR 3.137.155 (81.740)

Die Pilkington Automotive Deutschland GmbH, die Bauglasindustrie Gesellschaft mit beschränkter Haftung und die Colorglas GmbH haben einen Ergebnisabführungsvertrag mit der Pilkington Holding GmbH, Gelsenkirchen, abgeschlossen. Gezeigt ist hier jeweils das Ergebnis zum 31. März 2022 vor Ergebnisabführung bzw. vor Verlustübernahme. Die übrigen drei Gesellschaften sind assoziierte Unternehmen, deren Ergebnis hier auf den 31. Dezember 2020 angegeben wird.

(7) Vorräte

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in TEUR 31.03.2022 31.03.2021
- Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 6.257 5.484
- Unfertige Erzeugnisse und Leistungen 166 35
- Fertige Erzeugnisse 51.101 38.834
- Emissionszertifikate (EUAs) 9.043 3.302
66.567 47.655

Die Gesellschaft hat Emissionszertifikate von der NSG UK Enterprises Ltd. erworben, die zum 31. März 2022 mit ihrem Wert zum Erwerbszeitpunkt unter den Vorräten aktiviert worden sind (TEUR 9.043). Die Rückgabeverpflichtung für das Jahr 2021 ist während des Monats April 2022 vollständig erfüllt worden.

(8) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich um TEUR 2.223 auf TEUR 8.091 verringert. Die Abnahme der Forderungen ist stichtagsbedingt. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben, wie im Vorjahr, eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.

(9) Forderungen gegen verbundene Unternehmen, Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen im Wesentlichen in Höhe von TEUR 271.368 (Vorjahr: TEUR 226.504) die Gesellschafterin Pilkington Holding GmbH und resultieren aus Cash-Pool-Guthaben von TEUR 261.697 (Vorjahr: TEUR 224.055) und Forderungen aus der Umsatzsteuerorganschaft in Höhe von TEUR 4.649 (Vorjahr: TEUR 2.303). Forderungen gegen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen werden saldiert gezeigt, sofern die Aufrechnungsvoraussetzungen erfüllt sind, und resultieren im Wesentlichen aus der Cash-Pool-Beziehung, Ergebnisabführungen und Lieferungen und Leistungen. Insofern sind in den Forderungen gegen verbundene Unternehmen auch Forderungen aus der Verlustübernahme an die Gesellschafterin in Höhe von TEUR 4.854 (Vorjahr: TEUR 85 Verbindlichkeiten aus der Ergebnisabführung) enthalten. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen und Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, haben, wie im Vorjahr, eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.

In den ausgewiesenen Beträgen sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten bei:

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in TEUR 31.03.2022 31.03.2021
- Forderungen gegen verbundene Unternehmen 18.442 14.155
- Forderungen gegen Unternehmen, mit
denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 393 220

(10) Sonstige Vermögensgegenstände

Unter den sonstigen Vermögensgegenständen werden u.a. Erstattungsansprüche aus Mineralölsteuer- und Stromsteuerzahlungen, Ansprüche aus einer Rückdeckungsversicherung, kurzfristige Darlehen, geleistete Anzahlungen und andere Forderungen außerhalb des Liefer- und Leistungsverkehrs ausgewiesen. Die sonstigen Vermögensgegenstände haben, wie im Vorjahr, eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.

(11) Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten

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in TEUR 31.03.2022 31.03.2021
- Kassenbestand 7 4
- Guthaben bei Kreditinstituten 116 206
123 210

(12) Eigenkapital

Das Grundkapital der Pilkington Deutschland AG ist voll eingezahlt und eingeteilt in 2.710.400 Stückaktien ohne Nennwert. Über ihre Beteiligung, die Dahlbusch Aktiengesellschaft, Gelsenkirchen, sowie unmittelbar hält die Pilkington Holding GmbH, Gelsenkirchen, die Mehrheit des Aktienkapitals der Pilkington Deutschland AG, Gelsenkirchen.

(13) Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen

Die Gesellschaft hat Zuschüsse zu Sachanlageninvestitionen am Standort Weiherhammer erhalten. Diese Zuschüsse wurden zum Zeitpunkt ihrer Vereinnahmung ertragsneutral passiviert. Sie werden über die Nutzungsdauer der geförderten Sachanlagen parallel zu deren Abschreibungen ertragswirksam aufgelöst. Im Geschäftsjahr 2021/​22 waren dies TEUR 396.

(14) Rückstellungen für Pensionen

Da die Gesellschaft von dem Wahlrecht Gebrauch macht, den Pensionsrückstellungen ein Fünfzehntel des zum 1. April 2010 ermittelten Unterschiedsbetrages zwischen der Berechnungsmethodik vor und nach Einführung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes zuzuführen, verbleibt zum 31. März 2022 ein Unterschiedsbetrag für die Folgejahre von TEUR 6.133.

Aufgrund des Gesetzes zur Umsetzung der Wohnimmobilienkreditrichtlinie und zur Änderung handelsrechtlicher Vorschriften vom 11. März 2016 wurden die Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen gemäß der Neufassung des § 253 HGB mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz aus den vergangenen zehn Jahren abgezinst. Die mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre abgezinsten Verpflichtungen liegen zum 31. März 2022 um TEUR 10.411 niedriger als die mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinsten Verpflichtungen. Der Unterschiedsbetrag unterliegt keiner Abführungssperre.

(15) Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen von TEUR 26.293 (Vorjahr: TEUR 27.690) betreffen überwiegend drohende Verluste aus Termingeschäften, Umsatzprämien, Urlaubsentgelte, Garantieverpflichtungen, Überstunden, Berufsgenossenschaftsbeiträge, ausstehende Rechnungen, Jubiläumsgeldverpflichtungen, Altersteilzeitverpflichtungen, Provisionen, Beiträge zum Pensionssicherungsverein sowie Abfindungen. Mittels Termingeschäften werden die Risiken schwankender Energiebezugspreise abgesichert.

Die ausschließlich der Erfüllung der Altersversorgungsverpflichtungen dienenden, dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogenen Vermögensgegenstände (Deckungsvermögen i.S.d. § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB) aus der Insolvenzsicherung für Altersteilzeitverpflichtungen wurden mit ihrem beizulegenden Zeitwert in Höhe von TEUR 653 mit den Rückstellungen in Höhe von TEUR 1.854 verrechnet. Eine Saldierung von Aufwendungen und Erträgen ergab sich im laufenden Geschäftsjahr nicht, da aus dem Deckungsvermögen ebenfalls nur Aufwendungen resultierten.

(16) Verbindlichkeiten

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31.03.2022 davon Restlaufzeit 31.03.2021
in TEUR Insgesamt bis 1 Jahr über 1 Jahr bis 5 Jahre über 5 Jahre Insgesamt
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 502 502 - - 266
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 100.948 100.948 - - 54.697
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 5.205 5.205 - - 4.613
- davon aus Lieferungen und Leistungen (5.205) (5.205) - - (4.613)
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 1.574 7 - 1.567 1.613
- davon aus Lieferungen und Leistungen (7) (7) (18)
Verbindlichkeiten aus Steuern 696 696 - - 704
Übrige sonstige Verbindlichkeiten 5.330 5.286 29 15 5.545
114.255 112.644 29 1.582 67.438*

* davon mit einer Restlaufzeit bis zu 1 Jahr TEUR 65.798
davon mit einer Restlaufzeit über 1 Jahr bis 5 Jahre TEUR 29 (ausschließlich übrige sonstige Verbindlichkeiten betreffend)
davon mit einer Restlaufzeit über 5 Jahre TEUR 1.611 (Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht: TEUR 1.595 und übrige sonstige Verbindlichkeiten: TEUR 16)

Im Vorjahr waren in den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen solche aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 4.613 enthalten. Im Vorjahr waren in den Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, solche aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 18 enthalten.

Die Verbindlichkeiten sind nicht besichert.

(17) Haftungsverhältnisse

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in TEUR 31.03.2022 31.03.2021
Treuhänderische Verpflichtungen 1.145 1.130

Die treuhänderisch übernommenen Vermögenswerte und Verpflichtungen betreffen die Pilkington-Stiftung. Die Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme aus diesen Haftungsverhältnissen wird als gering eingeschätzt.

(18) Nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte und sonstige finanzielle

Verpflichtungen

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in TEUR 31.03.2022
Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen
- fällig bis 31.03.2023 2.380
- fällig ab 01.04.2023 - 31.03.2027 3.052
- fällig ab 01.04.2027 0
- Bestellobligo 4.435
9.867

Die Gesellschaft hat eine Reihe von Leasingverträgen abgeschlossen, deren Zweck es ist, die Liquidität zu verbessern und das Verwertungsrisiko der genutzten Vermögensgegenstände auszuschließen. Art und Laufzeit der Verträge sind so beschaffen, dass besondere Risiken daraus nicht entstehen. Zum Bilanzstichtag belaufen sich die Belastungen aus Leasingverträgen für Maschinen und Gabelstapler auf TEUR 1.540, für Pkw auf TEUR 615, für EDV- und Kommunikationsanlagen auf TEUR 27, für Mietverpflichtungen auf TEUR 3.250.

Zudem wurden im Rahmen eines Factoringvertrages zum Stichtag Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 6.053 an eine Factoringgesellschaft verkauft.

(19) Derivative Finanzinstrumente

Die Pilkington Deutschland AG sichert über die NSG UK Enterprises Ltd. regelmäßig den Bezugspreis für einen Teil der von ihr zukünftig benötigten Gaslieferungen. Die Sicherung basiert auf dem Gas-Index "Heren THE" (Net Connect Germany). Bei den Preissicherungsgeschäften handelt es sich um zukünftige Terminkontrakte, so genannte Futures. Der anhand der mark-to-market Valuation-Methode ermittelte Zeitwert der negativen Sicherungsgeschäfte beläuft sich zum Bilanzstichtag 31. März 2022 auf TEUR 0. Positive Sicherungsgeschäfte gibt es zum 31. März 2022 nicht.

(20) Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Nachstehend sind sämtliche Lieferungen und Leistungen zu nahestehenden Unternehmen aufgeführt. Unübliche Liefer- oder Leistungsbeziehungen bestehen nicht.

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Art des Geschäfts Verkäufe Käufe Erbrachte Dienstleistungen Bezogene Dienstleistungen
Art der Beziehung in Mio. € in Mio. € in Mio. € in Mio. €
Verbundene Unternehmen Inland 12 0 1 1
Verbundene Unternehmen Ausland 131 11 2 23
Beteiligungen 14 0 0 0

ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

(in TEUR, sofern nicht anders angegeben)

(21) Umsatzerlöse

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in TEUR 2021/​2022 2020/​2021
Aufgliederung nach Geschäftsfeldern
- Basisglas 221.766 169.366
- Bauglas 169.296 160.591
391.062 329.957
- Sonstige Umsätze 7.920 6.653
398.982 336.610
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in TEUR 2021/​2022 2020/​2021
Aufgliederung nach Regionen
- EU (ohne BRD) 219.219 181.056
- Bundesrepublik Deutschland 148.290 122.741
- Nordamerika 7.464 9.420
- Asien 3.026 3.567
- Übriges Europa 16.417 14.758
- Lateinamerika 490 2.122
- Afrika 1.606 1.276
- Übrige Übersee 2.470 1.670
398.982 336.610

(22) Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten u. a. Erträge aus der Auflösung von Rück-stellungen und Kostengutschriften aus Vorjahren sowie die anteilige Auflösung des Sonderpostens für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen (siehe auch Textziffer (13)). In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (TEUR 4.093) sowie Kostengutschriften aus Vorjahren (TEUR 1.476) enthalten. Die Erträge aus Währungsumrechnung betragen TEUR 91.

(23) Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betreffen u. a. Instandhaltungsaufwendungen, sonstige Dienstleistungen, Einzelwertberichtigungen auf Forderungen, Aufwendungen für Mieten, Pachten und Leasing, Kursverluste und Kostennachträge aus Vorjahren. Von den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind TEUR 1.119 periodenfremd. Die periodenfremden sonstigen betrieblichen Aufwendungen betreffen Kostennachträge zu Vorjahren. Die Aufwendungen aus Währungsumrechnung betragen TEUR 104.

(24) Erträge aus Beteiligungen

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in TEUR 2021/​2022 2020/​2021
Erträge aus Beteiligungen 641 599
- davon aus assoziierten Unternehmen (637) (595)
641 599

(25) Zinsen und ähnliche Aufwendungen

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in TEUR 2021/​2022 2020/​2021
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 3.682 4.270
3.682 4.270

Die Zinsaufwendungen enthalten im Wesentlichen gemäß Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz die Verzinsung der Vorjahresverpflichtungswerte der Pensionen (TEUR 3.491; Vorjahr TEUR: 4.055), der Altersteilzeit (TEUR 9; Vorjahr: TEUR 4) und des Jubiläumsgeldes (TEUR 9; Vorjahr: TEUR 11).

(26) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag, sonstige Steuern

Im Geschäftsjahr 2021/​22 wurden Ertragsteuern in Höhe von TEUR 363 (Vorjahr: TEUR 363) gezahlt. Diese beinhalten die Körperschaftsteuer auf die Ausgleichszahlung.

In den sonstigen Steuern sind Grundsteuern mit TEUR 758 und Kfz-Steuern mit TEUR 18 enthalten.

Latente Steuern sind aufgrund der steuerlichen Organschaft gem. DRS 18 nicht bei der Organgesellschaft zu bilanzieren.

SONSTIGE ANGABEN

(27) Mitarbeiter

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2021/​2022 2020/​2021
(Jahresdurchschnitt, ohne Auszubildende, Garden Leaver) Angestellte 256 268
Gewerbliche 934 1.018
1.190 1.286

(28) Gesamtbezüge des Aufsichtsrats und des Vorstands

Für das Geschäftsjahr betragen die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats TEUR 25. Auf die Angabe der Gesamtbezüge des Vorstands wird gem. § 286 Abs. 4 HGB verzichtet. Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstands und ihren Hinterbliebenen sind insgesamt TEUR 23.206 zurückgestellt; die laufenden Bezüge betrugen TEUR 1.215.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands sind unter Textziffer (33) angegeben.

(29) Konzernunternehmen

Der Jahresabschluss der Pilkington Deutschland AG wird in den Konzernabschluss zum 31. März 2022 der NSG UK Enterprises Ltd., Lathom, Großbritannien, einbezogen (Konzernabschluss für den kleinsten Kreis an Unternehmen, in den die Gesellschaft einbezogen wird). Die Bekanntmachung dieses Konzernabschlusses erfolgt im Bundesanzeiger. Die Bilanzierungs-, Bewertungs- und Konsolidierungsmethoden des Konzernabschlusses entsprechen den International Financial Reporting Standards (IFRS). Der Konzernabschluss der NSG UK Enterprises Ltd. wird seinerseits in den Konzernabschluss der Nippon Sheet Glass Co. Limited, Tokio, Japan, einbezogen (Konzernabschluss für den größten Kreis an Unternehmen, in den die Gesellschaft einbezogen wird). Dieser Abschluss ist in Tokio erhältlich.

Die Pilkington Deutschland AG ist gemäß § 290 HGB nicht zur Aufstellung eines Konzernabschlusses und Konzernlageberichtes verpflichtet, da alle Tochterunternehmen die Kriterien des § 296 HGB zum Verzicht auf die Einbeziehung in den Konzernabschluss erfüllen.

Die Pilkington Automotive Deutschland GmbH, die Bauglasindustrie Gesellschaft mit beschränkter Haftung und die Colorglas GmbH als 100-prozentige Tochtergesellschaften der Pilkington Deutschland AG haben einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der Pilkington Holding GmbH abgeschlossen. Damit beeinträchtigen erhebliche und andauernde Beschränkungen für die Pilkington Deutschland AG die Ausübung ihrer Rechte in Bezug auf das Vermögen und die Geschäftsführung der Pilkington Automotive Deutschland GmbH, der Bauglasindustrie Gesellschaft mit beschränkter Haftung und der Colorglas GmbH, sodass die Voraussetzungen des § 296 Abs. 1 Nr. 1 HGB für den Verzicht auf eine Einbeziehung gegeben sind.

(30) Gewinnverwendung

Nach einer vorgesehenen Ausgleichszahlung an außenstehende Aktionäre von TEUR 1.951 verbleibt ein Verlust von TEUR 4.854. Dieser Verlust wird aufgrund des bestehenden Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages von der Pilkington Holding GmbH gemäß § 291 AktG ausgeglichen.

(31) Honorar des Abschlussprüfers

Das im Aufwand für das Geschäftsjahr erfasste Honorar für die Abschlussprüfung beträgt TEUR 206. Neben der Jahresabschlussprüfung werden die Anträge auf Begrenzung nach EEG für die Pilkington Deutschland AG geprüft. Das Auftragsvolumen für diese Aufträge beträgt insgesamt TEUR 24.

(32) Nachtragsbericht

Nach dem Bilanzstichtag haben sich keine Vorkommnisse von besonderer Bedeutung ereignet, die die Vermögens- oder Ertragslage der Gesellschaft nachhaltig beeinflussen könnten. Die Corona-Krise wird nach den aktuellen Erkenntnissen und Erwartungen lediglich begrenzte Auswirkungen auf das weitere Geschäft der Pilkington Deutschland AG haben.

Hinsichtlich der Auswirkungen des Ukraine-Konflikts auf die Lage der Gesellschaft verweisen wir auf die Erläuterungen im Lagebericht. Ein bestandsgefährdendes Risiko sehen wir nicht.

(33) Vorstand/​Aufsichtsrat

VORSTAND

Dr. Christian Quenett

Wesel

Head of Architectural Glass Europe

Aufsichtsratsmandat:

Pilkington Automotive Deutschland GmbH (Vorsitz)

AUFSICHTSRAT

Dr. Clemens Miller

Mülheim an der Ruhr

Vorsitzender des Aufsichtsrates

Ehemaliger Chief Operating Officer der NSG Group

Rachael Elizabeth Dorey

Warrington, Großbritannien

Regional HR Director Europe

Pilkington Group Ltd.

Catherine Anne Hawley

Grappenhall, Warrington, Großbritannien

Chief Information Officer NSG Group

Pilkington Group Ltd.

Julie Kay Jackson (bis 31. März 2021)

Gwynfryn, Wrexham, Großbritannien

NSG Group Tax Controller, Europe

Pilkington Group Ltd.

Judy Anne Massa (ab 5. Juli 2021)

Wrightington, West Lancashire, Großbritannien

Group Treasurer

NSG UK Enterprises Limited

Beate Merkel

Weiherhammer

Stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrates

Vorsitzende des Betriebsrats der Pilkington Deutschland AG

Betrieb Weiherhammer *)

Pilkington Deutschland AG

Patrick Wiesner

Gladbeck

Betriebsrat *)

Pilkington Deutschland AG

*) Vertreter der Arbeitnehmer

 

Gelsenkirchen, 6. Mai 2022

Pilkington Deutschland AG

Der Vorstand

Dr. Christian Quenett

Entwicklung des Anlagevermögens 2021/​22

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Anschaffungs- und Herstellungskosten
1.4.2021 Zugänge
TEUR TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 4.027 27
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 237.138 5
2. Technische Anlagen und Maschinen 573.357 3.073
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 41.237 400
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 7.122 6.322
858.854 9.800
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 44.682 0
2. Beteiligungen 2.695 0
47.377 0
910.258 9.827
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Anschaffungs- und Herstellungskosten
Abgänge Zuschreibungen Umbuchungen 31.3.2022
TEUR TEUR TEUR TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 0 18 4.072
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 42 1.262 238.363
2. Technische Anlagen und Maschinen 4.582 3.966 575.814
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 625 585 41.597
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0 -5.831 7.613
5.249 0 -18 863.387
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 0 0 44.682
2. Beteiligungen 0 0 2.695
0 0 0 47.377
5.249 0 0 914.836
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Kumulierte Abschreibungen
1.4.2021 Zugänge Abgänge Umbuchungen 31.3.2022
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 3.998 34 0 0 4.032
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 219.753 1.251 0 1.196 222.200
2. Technische Anlagen und Maschinen 470.684 19.377 4.573 -1.185 484.303
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 37.538 1.090 583 -11 38.034
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0 0 0 0 0
727.975 21.718 5.156 0 744.537
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 0 0 0 0 0
2. Beteiligungen 503 0 0 0 503
503 0 0 0 503
732.476 21.752 5.156 0 749.072
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Buchwerte
31.3.2022 31.3.2021
TEUR TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 40 29
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 16.163 17.385
2. Technische Anlagen und Maschinen 91.511 102.673
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3.563 3.699
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 7.613 7.122
118.850 130.879
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 44.682 44.682
2. Beteiligungen 2.192 2.192
46.874 46.874
165.764 177.782

Bericht des Aufsichtsrates

Sehr geehrte Damen und Herren,

der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr die ihm nach Gesetz oder Satzung obliegenden Aufgaben in drei Sitzungen wahrgenommen, abgehalten am 25. Juni 2021, 18. November 2021 und am 4. März 2022. Dazu hat er sich vom Vorstand eingehend über die Entwicklung der Gesellschaft, insbesondere über deren Absatz-, Umsatz-, Ergebnis- und Liquiditätslage, berichten lassen und darüber beraten.

Neben den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die in großen Teilen durch die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie und den damit im Zusammenhang stehenden Verwerfungen in den globalen Lieferketten sowie dem Ukraine-Krieg bestimmt wurden, bildeten die strategische Ausrichtung des Unternehmens und seiner Geschäftsbereiche, die von den veränderten Rahmenbedingungen beeinflusste konjunkturelle Entwicklung in den relevanten Märkten im Bau- und Automobilglassektor sowie deren Auswirkungen auf die Nachfrage nach unseren Produkten wie in den Vorjahren Schwerpunkte ausführlicher Beratungen. Gegenstand der Berichterstattung und der Beratungen waren ferner die Umsetzung der Strategie zur Erhöhung des Anteils von Value Added Products sowie zukünftige Investitionsmaßnahmen. Das Risikomanagementsystem und dessen Eignung zur Erfassung von potentiellen Schäden, deren Ursachen und Umfang, war regelmäßig Gegenstand der Sitzungen.

Sämtliche Geschäftsentscheidungen, die nach Gesetz oder Satzung einer Zustimmung des Aufsichtsrates bedürfen, wurden auf Grundlage schriftlicher Vorlagen in den Aufsichtsratssitzungen ausführlich beraten; in allen Fällen wurde die Zustimmung erteilt. Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung vom 19. Juni 2020 den Beschluss zur Beauftragung des Abschlussprüfers gefasst.

Der nach den Regeln des HGB aufgestellte Jahresabschluss und der Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. April 2021 bis zum 31. März 2022 wurden gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 18. November 2021 und der entsprechenden Auftragserteilung durch den Aufsichtsrat von der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Köln, geprüft und erhielten von dieser den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk. Die Jahresabschlussunterlagen, der Entwurf des Geschäftsberichts sowie der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers sind allen Mitgliedern des Aufsichtsrates rechtzeitig zugeleitet worden. In seiner Sitzung vom 25. Juni 2021 hat sich der Aufsichtsrat eingehend mit dem Jahresabschluss und dem Prüfungsbericht befasst. Bei dieser Sitzung waren die Wirtschaftsprüfer, die den Bericht verantworten und unterzeichnet haben, zugegen und haben ergänzende Erläuterungen erteilt. Als Ergebnis dieser Befassung hat der Aufsichtsrat den Jahresabschluss nebst Lagebericht und der Erklärung zur Unternehmensführung gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt.

Frau Julie Jackson ist mit Wirkung zum 31. März 2021 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. An ihrer Stelle ist durch gerichtlichen Beschluss vom 5. Juli 2021 Frau Judy Anne Massa für den Rest der Amtszeit als Vertreterin der Anteilseigner zum Mitglied des Aufsichtsrates bestellt worden. Ansonsten blieb der Aufsichtsrat während des Berichtsjahres in seiner personellen Besetzung unverändert.

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr Engagement und ihre erfolgreiche Arbeit.

 

Gelsenkirchen, den 24. Juni 2022

Clemens Miller, Vorsitzender des Aufsichtsrates

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Pilkington Deutschland AG

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Pilkington Deutschland AG, Gelsenkirchen, - bestehend aus der Bilanz zum 31. März 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. April 2021 bis zum 31. März 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Pilkington Deutschland AG für das Geschäftsjahr vom 1. April 2021 bis zum 31. März 2022 geprüft. Die im Lagebericht enthaltene Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. März 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. April 2021 bis zum 31. März 2022 und

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten Erklärung zur Unternehmensführung.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die oben genannte Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote).

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

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wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben;

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt;

beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens;

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

 

Essen, 2. Juni 2022

Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Schlüter, Wirtschaftsprüfer

Mojsejenko, Wirtschaftsprüferin