Ad-hoc | 12 August 2009 11:09


Schwälbchen Molkerei Jakob Berz AG: Halbjahresbericht zum 30. Juni 2009

Schwälbchen Molkerei Jakob Berz AG / Halbjahresergebnis

Veröffentlichung einer Ad-hoc-Mitteilung nach § 15 WpHG, übermittelt durch
die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
---------------------------------------------------------------------------

SCHWÄLBCHEN MOLKEREI Jakob Berz AG
Halbjahresbericht zum 30. Juni 2009

Wirtschaftliches Umfeld

Auch wenn sich die tiefe Wirtschaftskrise bisher nur bedingt auf den
privaten Konsum ausgewirkt hat, so kaufen die Verbraucher bei Lebensmitteln
doch zunehmend preisorientiert ein. Dies fördert die margenschwachen
Discount- und Handelsmarken. Zusätzlich steht der deutsche Milchmarkt seit
dem Jahreswechsel unter dem fortwährenden Druck des Ungleichgewichts
zwischen einem hohen Milchangebot und der schwachen Nachfrage. Selbst die
seitens der EU-Kommission daraufhin bei Butter und Milchpulver ausgeübten
Interventionen sowie die gewährten Beihilfen und Ausfuhrerstattungen
konnten den gesamten Milchmarkt nur stützen, jedoch nicht aufrichten.
Infolge der Agrarreformbeschlüsse früherer Jahre fand die Marktstützung auf
sehr niedrigem Niveau statt.

Daraus entstand die für Molkereien und Landwirte gleichermaßen negative
Konsequenz, dass sämtliche Milchverwendungen auf neue Tiefstpreisniveaus
fielen. Dies wirkte sich zum einen in rückläufigen Milchgeldleistungen aus,
was wiederum öffentlichkeitswirksame Aktionen der Landwirte und erneute
Medienberichte nach sich zog. Zum anderen aber belasteten die abgesenkten
Molkereiabgabepreise die Verarbeitungsmargen in der Milchindustrie, nicht
zuletzt wegen der zur Marktentwicklung doch relativ zeitverzögert und
abgeschwächt zurückgenommenen Erzeugerpreise. Die auch für die
SCHWÄLBCHEN-Gruppe relevanten Preise bei Konsummilch und Frischprodukten
wurden, nach den drastischen Abschlägen vom Herbst, ab Mai abermals
deutlich reduziert.

In diesem äußerst schwierigen wirtschaftlichen Umfeld musste die
SCHWÄLBCHEN MOLKEREI AG wegen des preisbedingt stark rückläufigen Umsatzes
eine, wenn auch hierzu abgemilderte, Einbuße beim Geschäftsergebnis
hinnehmen. Bei der Harzmolkerei GmbH wurden die mit der operativen
Betriebsschließung und Produktionsverlagerung auf die Muttergesellschaft
einhergehenden Maßnahmen seit dem Frühjahr plangemäß umgesetzt. Die
SCHWÄLBCHEN Frischdienst GmbH verzeichnete eine in umsatz- und
ertragsbezogener Hinsicht konstante Geschäftsentwicklung.

Produktion und Absatz

Das Milchverarbeitungsvolumen war bei der SCHWÄLBCHEN AG mit 87,51 Mio. kg
(Vj. 88,12 Mio. kg) nur etwas niedriger. Dagegen ergab sich bei der
Harzmolkerei GmbH im Zuge der schrittweisen Schließung bereits ein
Verarbeitungsrückgang auf 12,94 Mio. kg (Vj. 14,56 Mio. kg). Unter
Berücksichtigung der betriebsinternen Rohstofflieferungen ging das gesamte
Verarbeitungsvolumen auf 97,79 Mio. kg (Vj. 100,55 Mio. kg) leicht zurück.

Umsatz

Aufgrund der beiden negativen Preisrunden vom Herbst 2008 und Frühjahr
2009, die gegenüber dem Vorjahreshalbjahr zu sehr viel niedrigeren
Abgabepreisen bei Konsummilch und Frischprodukten führten, wurden die
Umsätze der SCHWÄLBCHEN AG massiv gedrückt. So fielen die Umsatzerlöse
preisbedingt auf 45,75 Mio. EUR (Vj. 63,71 Mio. EUR). Bei der Harzmolkerei
GmbH
gingen die Umsätze ebenfalls preisbedingt auf noch 5,75 Mio. EUR (Vj. 8,11
Mio. EUR) überaus deutlich zurück. Die teilkonsolidierte Frischdienst GmbH
konnte mit 43,75 Mio. EUR (Vj. 43,98 Mio. EUR) einen stabilen Umsatzverlauf
aufweisen. Dies war maßgeblich auf die kundenoptimalen
Sortimentsausweitungen zurückzuführen, zumal dem entgegen weite Teile des
Großverbraucher-Sortiments vom allgemeinen Preisrückgang bei Lebensmitteln
betroffen waren. Konzernweit nahmen die Umsatzerlöse auf 87,76 Mio. EUR
(Vj. 105,26 Mio. EUR) ab.

SCHWÄLBCHEN                       Konzern                     AG
(Mio. EUR)              1. Hj. 2009    % (Vj.)    1. Hj. 2009   % (Vj.)

Verarbeitung (Mio. kg)     97,79         -2,7         87,51      -0,7
Umsatzerlöse               87,76        -16,6         45,75     -28,2
Rohertrag                  24,18          1,6         13,55      -3,7
EBITDA                      2,38        -17,8          1,82      -8,9
EBIT                        1,24        -31,6          1,01     -21,6


                         30.06.2009    % (Vj.)     30.06.2009   % (Vj.)

Langfr. Vermögenswerte     20,32         11,6         12,53       5,2
Kurzfr. Vermögenswerte     31,70        -16,1         22,83     -10,2
Eigenkapital               22,84          2,6         16,25       3,8
Langfr. Verbindlichkeiten   5,41          1,9          4,08       4,6
Kurzfr. Verbindlichkeiten  23,77        -16,3         15,03     -15,5
Bilanzsumme                52,02         -7,0         35,36      -5,3
Wirtschafts- und Ertragslage Die äußerst schwache Umsatzentwicklung belastete bei zugleich weniger rückläufigen Rohstoff- und Wareneinsatzkosten die Verarbeitungsmarge und somit die Ertragslage der SCHWÄLBCHEN AG ganz erheblich. Die weiter optimierte Sortimentsstruktur konnte diese Spanneneinbußen lediglich abmildern, aber bei weitem nicht ausgleichen. Von einem niedrigeren Rohertrag ausgehend, lagen die Ergebnisse gemäß EBITDA und EBIT deutlich unter Vorjahr. Hierbei war zu berücksichtigen, dass das Unternehmen einen nach wie vor sehr wettbewerbsfähigen Milchpreis auszahlte. Zudem wurden hohe Marketing- und Vertriebsleistungen für die Grüne Linie(R) und die Kaffeespezialität CAFFREDDO(R) erbracht. Die Harzmolkerei GmbH verzeichnete ein negatives Ergebnis von unverändert -0,02 Mio. EUR. Dagegen erreichte die teilkonsolidierte Frischdienst GmbH mit 1,30 Mio. EUR (Vj. 1,31 Mio. EUR)ein gleich hohes Ergebnis. Auch konzernweit ging das Halbjahresergebnis merklich zurück. Der Halbjahresbericht unterlag wie bisher keiner Prüfung durch den Wirtschaftsprüfer. Vermögens- und Finanzlage Die Vermögens- und Finanzlage war bei der SCHWÄLBCHEN AG und im Konzern geordnet, was in Anbetracht der anhaltenden Kapitalmarktkrise von besonderer Bedeutung ist. Die Liquidität war jederzeit ausreichend gegeben. Die Investitionen verliefen planmäßig. Ausblick Die Folgen und Unwägbarkeiten aus der tiefen Wirtschaftsrezession, insbesondere der ab Herbst erwartete Anstieg der Arbeitslosigkeit, beeinträchtigen die allgemeine Perspektive auch für die SCHWÄLBCHEN AG. Vor allem aber ist derzeit noch keine Erholung der instabilen Milchmärkte erkennbar. So muss auch auf Ganzjahressicht von einer weit unter dem Vorjahr liegenden Umsatz- und Ergebnisentwicklung ausgegangen werden. Dennoch bleibt trotz aller widrigen Umfeldbedingungen die eigene Ausrichtung auf eine konsequente Qualitäts- und Markenstrategie bestehen. Die Harzmolkerei GmbH trifft die Milchmarktmisere gleichermaßen. Außerdem werden im Zuge der Betriebsschließung Sonderbelastungen zu verkraften sein, sodass die Wirtschaftlage angespannt bleibt. Bei der Frischdienst GmbH ist im zweiten Halbjahr von einem zunehmend schwierigen Geschäftsverlauf auszugehen. Bad Schwalbach, im August 2009 Der Vorstand Kontakt: Herr Günter Berz-List Email: info@schwaelbchen-molkerei.de Tel. 06124-503-0 12.08.2009 Finanznachrichten übermittelt durch die DGAP --------------------------------------------------------------------------- Sprache: Deutsch Emittent: Schwälbchen Molkerei Jakob Berz AG Bahnhofstr. 38 65307 Bad Schwalbach Deutschland Telefon: 06124-503-0 Fax: 06124-503-57 E-Mail: info@schwaelbchen-molkerei.de Internet: www.schwaelbchen-molkerei.de ISIN: DE0007218901 WKN: 721890 Indizes: CDAX Börsen: Regulierter Markt in Frankfurt (General Standard); Freiverkehr in Berlin Ende der Mitteilung DGAP News-Service ---------------------------------------------------------------------------