SCHWÄLBCHEN MOLKEREI Jakob Berz Aktiengesellschaft

Bad Schwalbach

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021

Bilanz zum 31. Dezember 2021 nach HGB

der SCHWÄLBCHEN MOLKEREI Jakob Berz AG, Bad Schwalbach

Aktiva

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31.12.2021 2020
T€
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 101.070,00 134
2. Geleistete Anzahlungen 20.400,00 0
121.470,00 134
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten 6.924.329,84 5.268
2. Technische Anlagen und Maschinen 2.925.439,00 2.791
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 785.084,24 547
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 495.183,40 2.559
11.130.036,48 11.165
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 1.942.909,15 2.330
2. Beteiligungen 14.316,17 14
1.957.225,32 2.344
13.208.731,80 13.642
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 2.589.587,59 2.141
2. Unfertige Erzeugnisse 240.437,11 134
3. Fertige Erzeugnisse und Waren 1.058.471,64 924
3.888.496,34 3.199
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 9.342.661,85 11.686
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 817.785,59 301
3. Sonstige Vermögensgegenstände 1.153.670,35 1.048
11.314.117,79 13.036
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 12.193.756,71 10.620
27.396.370,84 26.855
40.605.102,64 40.497

Passiva

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31.12.2021 2020
T€
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 3.640.000,00 3.640
./​. Eigene Anteile -260.000,00 -260
3.380.000,00 3.380
II. Kapitalrücklage 5.170.000,00 5.170
III. Gewinnrücklagen
Andere Gewinnrücklagen 11.290.000,00 10.540
./​. Eigene Anteile -1.540.000,00 -1.540
9.750.000,00 9.000
IV. Bilanzgewinn 758.546,60 829
19.058.546,60 18.379
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen 4.879.749,00 4.497
2. Steuerrückstellungen 33.406,51 26
3. Sonstige Rückstellungen 3.871.006,19 4.113
8.784.161,70 8.636
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.976.851,84 2.225
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 6.860.903,46 6.648
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 0,00 777
4. Sonstige Verbindlichkeiten 3.924.639,04 3.832
12.762.394,34 13.483
40.605.102,64 40.497

Gewinn- und Verlustrechnung vom 01. Januar bis 31. Dezember 2021 nach HGB

der SCHWÄLBCHEN MOLKEREI Jakob Berz AG, Bad Schwalbach

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2021 2020
T€
1. Umsatzerlöse 95.550.034,13 95.274
2. Erhöhung (Vj. Verminderung) des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 245.692,026 -466
3. Sonstige betriebliche Erträge 3.202.958,50 391
98.998.684,65 95.199
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 69.545.073,03 66.914
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 15.613,13 20
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter 7.365.042,05 7.110
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 1.789.112,97 1.737
6. Abschreibungen
auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 1.282.691,60 1.249
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen 17.489.562,41 16.842
1.511.589,46 1.327
8. Erträge aus Beteiligungen 0,00 200
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 108,00 0
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 242.481,40 224
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 7.585,87 42
12. Ergebnis nach Steuern 1.261.630,19 1.261
13. Sonstige Steuern 61.949,14 55
14. Jahresüberschuss 1.199.681,05 1.206
15. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 308.865,55 323
16. Einstellung in Gewinnrücklagen -750.000,00 -700
17. Bilanzgewinn 758.546,60 829

Anhang für das Geschäftsjahr 2021 nach HGB

Allgemeine Angaben

Der Jahresabschluss der SCHWÄLBCHEN MOLKEREI Jakob Berz AG, Bad Schwalbach (Amtsgericht Wiesbaden, HRB 16179) wurde nach den Vorschriften der §§ 242 ff. HGB unter Beachtung der ergänzenden Bestimmungen für große Kapitalgesellschaften (§§ 264 ff. HGB) sowie des AktG aufgestellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.

Mit Wirkung zum 1. Januar 2021 wurde das Vermögen der Harzmolkerei Wernigerode GmbH als Ganzes mit allen Rechten und Pflichten unter Auflösung ohne Abwicklung auf die SCHWÄLBCHEN MOLKEREI Jakob Berz AG übertragen (Verschmelzung durch Aufnahme). Die Verschmelzung wurde durch die Eintragung im Handelsregister am 8. Juni 2021 vollzogen. Zur besseren Vergleichbarkeit mit den Vorjahreszahlen werden die wesentlichen bilanziellen Auswirkungen der Verschmelzung auf die betroffenen Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung im Anhang erläutert.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die immateriellen Vermögensgegenstände sowie die Gegenstände des Sachanlagevermögens werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet und - soweit abnutzbar - planmäßig abgeschrieben. Bei der Bemessung der Abschreibungen wird auf die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abgestellt. Es wird nach der linearen Methode abgeschrieben. Geringwertige Wirtschaftsgüter werden im Jahr des Zugangs in vollem Umfang abgeschrieben.

Das Finanzanlagevermögen wird mit den Anschaffungskosten ausgewiesen.

Die in den Vorräten enthaltenen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie die bezogenen Waren werden zu Anschaffungskosten oder - unter Beachtung des Niederstwertprinzips - zu niedrigeren Tageswerten am Abschlusstag bewertet. Als Verbrauchsfolgeverfahren kommt die FiFo-Methode zur Anwendung. Unfertige und fertige Erzeugnisse werden mit den Herstellungskosten unter Berücksichtigung einer verlustfreien Bewertung zum Bilanzstichtag angesetzt. Für Bestandsrisiken aus der Lagerdauer und aus verminderter Verwertbarkeit erfolgen individuelle Abwertungen.

Die Bewertung der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände erfolgt grundsätzlich zum Nennwert. Ausfallrisiken sind durch individuelle Bewertungsabschläge und durch Bildung einer Pauschalwertberichtigung berücksichtigt. Unverzinsliche Ansprüche werden mit dem Barwert bilanziert.

Die Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten und werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags passiviert.

Die Rückstellungen für Pensionen werden auf der Grundlage eines versicherungsmathematischen Gutachtens nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren gebildet.

Als Berechnungsgrundlagen wurden die Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck, ein gesplitteter Einkommenstrend von 0,0% bzw. 2,0% (Vj. 0,0% bzw. 2,0%), ein Rententrend von 1,5% (Vj. 1,5%) und eine Fluktuationsrate von 0,0% (Vj. 0,0%) zugrunde gelegt. Für die Abzinsung wurde pauschal eine durchschnittliche Restlaufzeit von 15 Jahren unterstellt. Als Abzinsungsfaktor wurde der dazu von der Deutschen Bundesbank auf den Bilanzstichtag ermittelte durchschnittliche Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre von 1,87% (Vj. 2,30%) angesetzt. Die erforderliche Zuführung aufgrund der durch das BilMoG geänderten Bewertung bei den Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wird bis zum 31. Dezember 2024 mit jährlich 1/​15 berücksichtigt (Art. 67 Abs. 1 Satz 1 EGHGB).

Die Verbindlichkeiten werden zu ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Für die im Rahmen der Verschmelzung auf die SCHWÄLBCHEN MOLKEREI Jakob Berz AG übertragenen Vermögensgegenstände und Schulden wurde die Buchwertverknüpfung nach § 24 Umwandlungsgesetz (UmwG) gewählt. Die Übertragung erfolgte somit zu den Buchwerten, zu denen sie vor der Verschmelzung in der Übertragungsbilanz bei der Harzmolkerei Wernigerode GmbH bilanziert waren.

Erläuterungen zur Bilanz

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres im Anlagespiegel dargestellt. Die wesentlichen Abgänge der historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten sowie der kumulierten Abschreibungen betreffen den Verkauf der Liegenschaft in Marburg. Die im Rahmen der Verschmelzung zum 1. Januar 2021 von der Harzmolkerei Wernigerode GmbH übernommenen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden im Anlagespiegel separat ausgewiesen und mit den historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten sowie die kumulierten Abschreibungen fortgeführt.

Die SCHWÄLBCHEN AG unterhielt am Stichtag folgende Beteiligungen:

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Anteil am Kapital Eigenkapital letztes Ergebnis
Direkter Anteilsbesitz: % T€ T€
SCHWÄLBCHEN Frischdienst GmbH, Mainz 95,00 10.789 -931
Gesellschaft zur Förderung des Absatzes milchwirtschaftlicher Produkte GmbH, München 33,33 81 5
Indirekter Anteilsbesitz:
SCHWÄLBCHEN Frischdienst Südwest GmbH, Ilsfeld 2) 95,00 2.676 -271
COMO food + service GmbH, Mainz 1), 2) 33,33 475 3

1) Beträge zum Eigenkapital und Ergebnis betreffen Vorjahrjahreszahlen
2) Anteilsbesitz der SCHWALBCHEN Frischdienst GmbH

Die im Vorjahr unter dem direkten Anteilsbesitz ausgewiesenen Anteile an der Harzmolkerei Wernigerode GmbH (100%) sind aufgrund der Verschmelzung abgegangen.

Entwicklung des Anlagevermögens

SCHWÄLBCHEN-Konzern nach HGB

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(Angaben in €) Stand 01.01.2021 U Umbuchungen + Zugänge ./​. Abgänge V Verschmelzung U Umbuchungen kumulierte Abschreibungen 31.12.2021 Abschreibungen 2021 + Zugänge ./​. Abgänge V Verschmelzung Buchwert 31.12.2021
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 908.484,60 + 9.661,85 817.076,45 + 42.503,85 101.070,00
2. Geleistete Anzahlungen 0,00 + 20.400,00 0,00 0,00 20.400,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten 13.927.328,14 + 406.545,98 9.517.885,54 + 305.278,23 6.924.329,84
./​. (1.394.690,61) ./​. (763.943,84)
V 1.658.305,62 V 1.317.091,55
U 1.844.726,25
2. Technische Anlagen und Maschinen 32.073.157,50 + 219.065,48 30.579.623,76 + 778.657,43 2.925.439,00
./​. (27.881,68) ./​. (27.879,68)
V 572.092,51 V 546.797,51
U 668.628,95
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.701.661,39 + 242.316,59 2.316.690,75 + 156.252,09 785.084,24
./​. (21.793,84) ./​. (21.793,84)
V 27.656,35 V 27.648,35
U 151.934,50
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 2.558.533,48 + 607.049,62 0,00 0,00 495.183,40
./​. (5.110,00)
U (2.665.289,70)
III. Finanzanlagen
1. Anteil an verbundenen Unternehmen 2.329.595,42 V (386.686,27) 0,00 0,00 1.942.909,15
2. Beteiligungen 14.316,17 0,00 0,00 0,00 14.316,17
54.513.076,70 + 1.505.039,42 43.231.276,50 + 1.282.691,60 13.208.731,80
./​. (1.449.476,13) ./​. (813.617,36)
V 1.871.368,21 V 1.891.537,41
U 0,00
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(Vorjahresangaben in €) Stand 01.01.2020 + Zugänge ./​. Abgänge U Umbuchungen kumulierte Abschreibungen 31.12.2020 Abschreibungen 2020 Buchwert 31.12.2020
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 786.334,50 + 47.666,04 774.572,60 + 39.775,10 133.912,00
U 74.484,06
2. Geleistete Anzahlungen 74.484,06 U (74.484,06) 0,00 0,00 0,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten 11.599.620,73 + 32.570,77 8.659.459,60 + 216.149,41 5.267.868,54
U 2.295.136,64
2. Technische Anlagen und Maschinen 31.905.290,24 + 38.253,42 29.282.048,50 + 858.067,26 2.791.109,00
U 129.613,84
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.596.127,16 + 175.332,07 2.154.584,15 + 134.703,02 547.077,24
./​. (100.488,04) ./​. (100.487,04)
U 30.690,20
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 2.941.084,73 + 2.072.889,43 0,00 0,00 2.558.533,48
U (2.455.440,68)
III. Finanzanlagen
1. Anteil an verbundenen Unternehmen 2.329.595,42 0,00 0,00 0,00 2.329.595,42
2. Beteiligungen 14.316,17 0,00 0,00 0,00 14.316,17
52.246.853,01 + 2.366.711,73 40.870.664,85 + 1.248.694,79 13.642.411,85
./​. (100.488,04) ./​. (100.487,04)
U 0,00

Die Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr betragen 0 T€ (Vj. 0 T€). In den sonstigen Vermögensgegenständen sind rechtlich noch nicht entstandene Ansprüche aus Steuerentlastungen in Höhe von 150 T€ (Vj. 173 T€) bilanziert.

Temporäre Differenzen zwischen handelsrechtlichen und steuerrechtlichen Wertansätzen bestehen beim Anlagevermögen mit 87 T€ (aktiv), aus nutzbaren Vorteilen steuerlicher Verlustvorträge mit 517 T€ (aktiv), bei Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen mit 2.413 T€ (aktiv), bei sonstigen Rückstellungen mit 33 T€ (aktiv). Bei der Bewertung daraus resultierender latenter Steuern wurde ein durchschnittlicher Steuersatz von 29,1 % (15,0% für KSt, 5,5% für SolZ und 13,3% für GewSt.) zugrunde gelegt. Aufgrund des Überhangs der aktiven latenten Steuern wird von dem Wahlrecht gemäß § 274 Abs. 1 HGB Gebrauch gemacht und die latenten Steuern nicht in der Bilanz ausgewiesen.

Das Gezeichnete Kapital der SCHWÄLBCHEN AG ist in 1.400.000 Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil von 2,60 €/​Aktie am Grundkapital eingeteilt. Die im Jahr 2008 über die Börse getätigten Käufe von 100.000 Stück (Sept. 14.851, Okt. 55.149, Nov. 30.000) eigenen Aktien dienten der Kursstabilität, Liquiditätsanlage und der allgemeinen Marktsicherung. Auf eigene Anteile entfallen 260 T€ des Grundkapitals, anteilig 7,14%. Ziel des Kapitalmanagements ist die Sicherstellung der Unternehmensfortführung, die Stärkung der Eigenkapitalbasis und eine adäquate Verzinsung des Kapitals.

In die anderen Gewinnrücklagen wurden aus dem Bilanzgewinn des Vorjahres 250 T€ und aus dem Jahresüberschuss 500 T€ eingestellt.

Rückstellungen für Pensionen werden am Bilanzstichtag aufgrund der Anwendung des Art. 67 Abs. 1 Satz 1 EGHGB in Höhe von 151 T€ (Vj. 201 T€) nicht angesetzt. Zudem resultiert aus der Abzinsung dieser Rückstellungen mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn statt sieben Jahre ein Unterschiedsbetrag in Höhe von 478 T€ (Vj. 602). Dieser Unterschiedsbetrag ist für die Ausschüttung gesperrt.

Die Sonstigen Rückstellungen werden gebildet, wenn eine Verpflichtung gegenüber Dritten besteht, deren Inanspruchnahme wahrscheinlich und die voraussichtliche Höhe des notwendigen Rückstellungsbetrages zuverlässig schätzbar ist. Sie enthalten überwiegend Verpflichtungen gegenüber Kunden und Lieferanten und aus ausstehenden Abrechnungen (3.217 T€) sowie Verpflichtungen aus dem Personal- und Sozialbereich (494 T€). Die Kundenverpflichtungen betreffen vor allem Werbekostenzuschüsse und Rückvergütungen. Die Höhe der Lieferantenverpflichtungen bestimmt sich anhand von Einflussfaktoren, die erst im neuen Jahr feststehen und geschätzt werden.

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten ergeben sich aus folgender Übersicht:

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen im Vorjahr betreffen die im Berichtsjahr verschmolzene Harzmolkerei Wernigerode GmbH. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind in Höhe von 1.977 T€ durch Grundpfandrechte besichert. Als Sicherheiten bei Lieferantenverbindlichkeiten dienen Bankbürgschaften in Höhe von 39 T€. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern bestehen in Höhe von 3.778 T€ und resultieren aus Darlehen.

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Verbindlichkeitenspiegel 1) Stand Restlaufzeit bis 1 Jahr Restlaufzeit über 1 Jahr Restlaufzeit über 5 Jahre
T€ T€ T€ T€
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.977 322 914 741
(2.225) (248) (1.977)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 6.861 6.861 0 0
(6.649) (6.649) (0)
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 0 0 0 0
(777) (777) (0)
Sonstige Verbindlichkeiten 3.924 3.924 0 0
(3.832) (3.832) (0)
davon aus Steuern 86 86 0
(78) (78) (0)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 0 0 0
(4) (4) (0)
12.762 11.107 914 741
(13.483) (11.506) (1.977)

1) In Klammern angegebene Beträge betreffen Vorjahreszahlen

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt:

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2021 2020
(T€) (T€)
Verkaufserlöse aus Eigenproduktion 88.845 88.324
Verkaufserlöse aus Handelswaren 5.486 5.673
Erlöse aus Dienstleistungen und Vermietung 1.219 1.277
95.550 95.274

Der Absatzbereich umfasst Hessen, Rheinland-Pfalz und die angrenzenden Gebiete.

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten periodenfremde Erträge in Höhe von 1.322 T€ vor allem aus der Auflösung von Rückstellungen. Ferner wird mit 903 T€ der Verschmelzungsgewinn ausgewiesen, der durch die Verschmelzung der Harzmolkerei Wernigerode GmbH mit der SCHWÄLBCHEN MOLKEREI Jakob Berz AG entstanden ist. Weiterhin sind in dem Posten Gewinne in Höhe von 797 T€ aus dem Abgang von Vermögensgegenständen des Anlagevermögens enthalten, die im Wesentlichen den Verkauf der Liegenschaft in Marburg betreffen.

Die Aufwendungen für Altersversorgung betragen 481 T€ (Vj. 438 T€).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten periodenfremde Aufwendungen in Höhe von 9 T€. Die Aufwendungen nach Artikel 67 Absatz 1 und 2 EGHGB sind in Höhe von 50 T€ (Vj. 50 T€) in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten.

Die Erträge aus Beteiligungen aus verbundenen Unternehmen betragen 0 T€ (Vj. 200 T€).

In den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen sind Zinsanteile aus der Zuführung zu den Pensionsrückstellungen in Höhe von 112 T€ (Vj. 118 T€) enthalten.

Sonstige Angaben

Nicht in der Bilanz erscheinende sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen aus langfristigen Miet- und Leasingverträgen für Betriebs- und Geschäftsausstattungen, deren Restlaufzeit zwischen 1 und 4 Jahren beträgt. Aus den abgeschlossenen Miet- und Leasingverträgen resultiert eine finanzielle Belastung über die noch verbleibende Vertragslaufzeit von insgesamt 131 T€. Davon entfallen auf das Folgejahr 81 T€ und auf die nächsten 2-4 Jahre 50 T€.

Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats der SCHWÄLBCHEN AG belaufen sich auf 24 T€.

Mitglieder des Aufsichtsrats waren Herr Stefan Nodewald, Staufenberg (Vorsitzender, Direktor Mittelstandsbank Mitte/​Ost Commerzbank AG), Frau Maren Brückner, Eltville (Stellv. Vorsitzende, Trade Marketing Managerin Importhaus Wilms/​Impuls GmbH & Co. KG), und Frau Susanne Maurer, Nierstein (Sachbearbeiterin Rechnungskontrolle SCHWÄLBCHEN Frischdienst GmbH).

Vorstand war im Geschäftsjahr Herr Günter Berz-List, Dipl.-Kfm., Wiesbaden.

Die Verbindlichkeiten mit nahe stehenden Personen betragen zum 31.12.2021 3.778 T€ und werden mit 3% verzinst. Alle Geschäfte mit nahe stehenden Personen sind vertraglich vereinbart und zu Bedingungen ausgeführt, wie sie mit konzernfremden Dritten üblich sind.

Im Geschäftsjahr waren durchschnittlich 150 Mitarbeiter beschäftigt, davon 46 Angestellte, 100 gewerbliche Arbeitnehmer und 4 Auszubildende.

Vorschlag für die Ergebnisverwendung

Aufsichtsrat und Vorstand schlagen der Hauptversammlung vor, aus dem Bilanzgewinn in Höhe von 758.546,60 € einen Betrag in Höhe von 520.000,00 € auszuschütten, einen Betrag in Höhe von 200.000 € in andere Gewinnrücklagen einzustellen und den verbleibenden Betrag in Höhe von 38.546,60 € auf neue Rechnung vorzutragen.

Die Ausschüttung von 520.000,00 € entspricht einer Dividende von 0,40 € auf 1.300.000 gewinnberechtigte Aktien.

 

Bad Schwalbach, 28. Februar 2022

Der Aufsichtsrat

Der Vorstand

Aufsichtsrat und Vorstand

Aufsichtsrat

Stefan Nodewald, Staufenberg

Vorsitzender

Maren Brückner, Eltville

Stellv. Vorsitzende

Susanne Maurer, Nierstein

Arbeitnehmervertreterin

Vorstand

Günter Berz-List, Wiesbaden

- Gesamt-Lagebericht -

Der Lagebericht der SCHWÄLBCHEN AG und des SCHWÄLBCHEN Konzerns wurden zusammengefasst.

Wirtschaftliches Branchenumfeld

Die Rahmenbedingungen für die deutsche Milchwirtschaft waren in 2021 durch die andauernde Pandemielage, das gedämpfte Wirtschaftswachstum und die angespannten Lieferketten sehr herausfordernd. Zugleich ist der deutsche Milchmarkt im vergangenen Jahr in eine neue Phase gekommen, was auch für die benachbarten EU-Länder galt. Bereits zum Jahresanfang war die Ausgangslage aufgrund niedriger Warenbestände stabil. Im weiteren Jahresverlauf zeigte sich die Nachfrage nach Milch- und Käse-Produkten dann trotz der negativen Auswirkungen infolge der Corona-Pandemie zunehmend fest.

Allerdings hat die Krise den Absatz der verschiedenen Erzeugnisse erheblich durcheinander gebracht. Durch die Einschränkungen des langen und restriktiven Lockdown blieb es bei der bekannten Nachfrageverlagerung zwischen den Absatzwegen. So blieb bis Mitte Mai der Konsum von Milch- und Käse-Erzeugnissen unverändert auf den Lebensmittel-Einzelhandel konzentriert, weil Corona-bedingt die Einschränkungen des gesellschaftlichen Lebens fortbestanden. Somit stabilisierte sich der Molkereiprodukte-Absatz im Lebensmitteleinzelhandel auf einem guten Niveau, während der Außer-Haus-Markt nach wie vor unter massiven Einbußen zu leiden hatte. Erst mit dem Impffortschritt und sinkenden Inzidenzzahlen kam es zu Lockerungen von den strengen Ausgangs- und Aufenthalts-Beschränkungen. Dies entspannte die kritische Lage im Außer-Haus-Markt aber nur bedingt. Noch immer erreichten viele, vom Unterwegs-Verzehr abhängige Kundengruppen ihr Vor-Krisen-Niveau bei den Sortimentskategorien Großgebinde oder To-Go-Artikel bei Weitem nicht. Damit setzte sich die Marktverwerfung auch im zweiten Pandemie-Jahr fort.

Die Milcherzeugung ist im Jahr 2021 in Deutschland spürbar und flächendeckend zurückgegangen. Mit 31,2 Mio. Tonnen wurden immerhin 1,8% weniger als im Vorjahr angeliefert. Auch die Inhaltsstoffe Fett und Eiweiß lagen leicht niedriger. Zu dem rückläufigen Milchaufkommen, ab der zweiten Jahreshälfte sogar um minus 2,5%, trugen mehrere Faktoren bei. Unmittelbar wirkten sich eine unzureichende Futtermittelqualität und die hohen Erzeugungskosten aus, mittelbar führen die zunehmenden Auflagen zu einem verstärkten Strukturwandel in der Landwirtschaft. EU-weit stellte sich mit 145,0 Mio. Tonnen eine Mengenstagnation ein. Hierbei ging in den Milchstarken Nachbarländern Frankreich und Niederlande das Rohstoffaufkommen zurück, dies wurde aber durch Steigerungen in Irland und Italien kompensiert.

Die gesamte Wertschöpfungskette Milch war mit stark steigenden Kosten konfrontiert, seien es die Molkereien für Verpackungen, Energien und Logistik wie auch die Landwirte für Futter- und Düngemittel sowie Treibstoff.

Zur Jahresmitte wurde die Marktlage nach dem Lockdown und dem BREXIT noch neutral eingeschätzt, dem entsprechend die Notierungen der verschiedenen Milchverwendungen eher leicht über dem Vorjahresniveau lagen. Im weiteren Jahresverlauf aber führten ein stabil guter Export von Milcherzeugnissen in die EU und nach Ostasien sowie die ganzheitlich robuste Inlandsnachfrage zu einer immer stärker werdenden Preisdynamik.

Die zugleich knappere Rohstoffverfügbarkeit zog steigende Notierungen der Spotmärkte, für Butter und Milchpulver sowie für Käse und Molkenpulver nach sich, wobei die Käsepreise anfangs verhalten zulegten. Zum Jahresende notierten Butter, Milch- und Molkenpulver sogar nahe der historischen Höchststände. Die Molkereien mit dem Schwerpunkt auf diesen rohstoffintensiven, international und kurzfristig gehandelten Eckprodukten konnten in der Folge daraus den Erwartungen der Landwirte nach höheren Auszahlungspreisen nachkommen. Hinter diesem dynamischen Preisverlauf blieben die Molkereien mit dem Sortimentsschwerpunkt Konsummilch und Frischprodukte zurück. Erschwerend kam der vom Lebensmitteleinzelhandel um zwei Monate versetzte Kontraktzeitraum hinzu, der bis zum Jahresende keine Anpassung an ein höheres Abgabepreisniveau zuließ. Dies stellte einen erheblichen Vermarktungsnachteil von Milch, Sahne, Quark und Joghurt dar. Darüber hinaus brachten deren kostenintensive Verpackung und Kühllogistik weitere Belastungen, zumal sich viele Einsatzfaktoren ab der zweiten Jahreshälfte spürbar verteuerten.

Anlieferung und Herstellung von Milcherzeugnissen in Deutschland in Tsd. t

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2017 2018 2019 2020 *) 2021 **)
Molkereianlieferung 31.255 31.717 31.747 31.826 31.164
Konsummilch 4.817 4.717 4.597 4.636 4.500
Sahneerzeugnisse 578 552 554 530 544
Sauermilchprodukte, Milch-Mix-Getränke 3.119 3.110 3.098 3.087 3.091
Butter/​Mischfette 497 484 497 507 471
Käseerzeugnisse 2.481 2.525 2.581 2.641 2.660
Kondensmilch, Milch- und Molkenpulver 1.4047 1.351 1.317 1.341 1.355

Quelle: ZMB/​MIV, BMELV, BLE

*) vorläufig

**) geschätzt

Der Umsatz der deutschen Milchindustrie stieg im Jahr 2021 mit dem durchgängig höheren Preisniveau um 4,4% auf rund 28,5 Mrd. €. Im Vergleich dazu stagnierte das gesamte Ernährungsgewerbe bei 146,2 Mrd. €. Der Außenhandelsumsatz der Branche stieg sogar um 12,6% auf rund 9,1 Mrd. €. Daraus abgeleitet lagen auch die Erzeugerpreise höher, vor allem die Auszahlungsleistung der Butter-, Pulver- und Käse-Hersteller zog zum Jahresende an. Selbst wenn aus ganzheitlicher Branchensicht die Auswirkungen der Corona-Pandemie relativ unauffällig waren, kam es je nach Kunden- und Sortiments-Schwerpunkt einer Molkerei zu durchaus unterschiedlichen Gegebenheiten.

Für die SCHWÄLBCHEN-Gruppe hatte der Pandemiebedingte Lockdown bis weit ins letzte Jahr hinein massive Auswirkungen. Die bekannten, krisenhaften Einschränkungen des Außer-Haus-Konsums sorgten im Geschäftsfeld Molkerei und maßgeblich beim Frischdienst für ein äußerst schwieriges und unberechenbares Umfeld. Hierüber wurde in früheren Berichten bereits ausführlich vorgetragen, weshalb an dieser Stelle darauf verwiesen wird.

In den beiden Geschäftsfeldern waren im vergangenen Jahr stabile Umsatzentwicklungen zu verzeichnen, was in Anbetracht des ungünstigen Umfelds zunächst zufrieden stellen konnte, zumal im Vorjahr die Anfangsmonate nicht unter solchen Bedingungen standen. Obwohl sich aber im Weiteren das operative Molkereigeschäft eher schwierig gestaltete, erzielte die SCHWÄLBCHEN AG dank einiger positiver Sondereffekte in 2021 einen Jahresüberschuss. Dahingegen blieb die Frischdienst GmbH mit der Waren-Zustellung an Großverbraucher trotz eines restriktiven Kostenmanagements in der Verlustzone. Wie schon im Vorjahr ließen die strengen Vorgaben im Außer-Haus-Sektor das leistungsstarke und anerkannte Zustellkonzept des Frischdiensts nicht zur Geltung kommen. Was die Großhandelsbranche im Allgemeinen und die Zustell-Betriebe im Besonderen betraf, galt für den SCHWÄLBCHEN Frischdienst in einem urbanen, Businessorientierten Absatzgebiet umso stärker. Die Harzmolkerei GmbH wurde rückwirkend zum 01.01.2021 auf die AG verschmolzen.

Milchanlieferung und Produktionsprogramm

Die Milchanlieferung der SCHWÄLBCHEN AG war in 2021 mit 138,8 Mio. kg (Vj. 138,6 Mio. kg) nahezu unverändert, von anderen Molkereien gab es keinen Zukauf. Mit stabilen 0,2% verhielt sich die Eigenanlieferung überproportional zum bundesweiten Rückgang von 1,8%. Nachdem im ersten Halbjahr die Anlieferung der Landwirte noch bei plus 2,0% gelegen hatte, kam es auch bei SCHWÄLBCHEN zu einer nachlassenden Erzeugung.

Wegen des schwächeren Absatzes von Großverbraucher-Gebinden gingen die Herstellmengen bei den Produktgruppen Milch, Quark und Sahne zurück. So verringerte sich die Herstellung von Frischer Milch auf 11,7 Mio. kg, die von Speisequark auf 30,2 Mio. kg und die von Sahne auf 6,0 Mio. kg. Bei dem mit 90,9 Mio. kg höheren Volumen an Joghurt, Sonstigen Frischprodukten und Milchversand nahm der Versandmilch-Anteil zu.

In den vergangenen Jahren wurde das Molkereisortiment konsequent auf den Außer-Haus-Konsum ausgerichtet, was in einer urbanen, bevölkerungsreichen und kaufkraft starken Region von Vorteil ist. Neben den großvolumigen Gebinden waren das allem voran die wachstumsstarken To-Go-Getränke Kaffee und Ayran. Deren Abverkauf vornehmlich an junge Zielgruppen litt im letzten Jahr unter zwei Faktoren. Zunächst unter dem langen und strengen Lockdown zur Pandemie-Eindämmung, weswegen es ein weniger ,Draußen- bzw. Unterwegs-Sein' gab. Danach ab Mitte Mai fehlten wegen einer wechselhaft-kühlen Witterung die für diese Saisonprodukte wichtigen Absatzimpulse. Abermals erfreulich verhielt sich der Abverkauf von Frischer und Haltbarer Milch, Sahne, Schmand, Quark und den Spezialitäten Spundekäs und Grüne Soße. Somit zeigte sich auch in der ,Grünen Linie' das zunehmende Verbraucher-Bewusstsein nach höherer Qualität, Regionalität sowie Transparenz bei der Rohstoffherkunft und Produktherstellung.

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- Mio. kg - 2017 2018 2019 2020 2021
Milch von Erzeugern 131,113 137,220 135,431 138,437 138,833
Milch von Molkereien 0,593 0,424 0,126 0,167 0,000
Gesamteingang 131,706 137,644 135,557 138,604 138,833
Frische Milch 21,059 18,072 14,888 12,084 11,674
Milch zu Speisequark 29,390 27,372 30,421 33,025 30,216
Sahne, Saure Sahne 6,807 6,290 6,152 6,115 6,036
Joghurt und sonstige Frischprodukte und Milchversand 74,450 85,910 84,096 87,380 90,907
Gesamtverarbeitung 131,706 137,644 135,557 138,604 138,833
Veränderung zum Vj. in % ./​. 1,4 4,5 ./​. 1,5 2,2 0,2

Die Versorgung der Produktion mit dem Rohstoff Milch, mit Verpackungsmaterial, Hilfs- und Betriebsstoffen war selbst in der kritischen Zeit der Pandemie-Hochphase gewährleistet, ebenso wie die tägliche Erfassungs- und Ausgangslogistik.

Die Kooperation mit der Hochwald Foods GmbH bestand unverändert fort.

Das positive Qualitäts- und Markenimage der SCHWÄLBCHEN-Produkte wurde mit zahlreichen Vertriebsaktivitäten sowie mit intensiver Medialeistung wie Funkwerbung nachhaltig gefördert. Auch die Distribution konnte ausgebaut werden.

Umsatzentwicklung

Infolge der für Konsummilch und Frischprodukte verzögert umgesetzten Preisanhebung und wegen des schwächeren Absatzes der To-Go-Artikel und Großgebinde kamen die Umsätze bei der SCHWÄLBCHEN AG kaum über das Vorjahrsniveau hinaus. Auch die unverarbeitete Versandmilch generierte kein adäquat höheres Umsatzvolumen.

Die Umsatzerlöse im Jahr 2021 in Höhe von 95,6 Mio. € (Vj. 95,3 Mio. €) entsprachen einem nur leichten Plus von 0,3%, sodass gegenüber dem Halbjahresminus von 1,0% zwar etwas aufgeholt werden konnte.

Die im Vergleich zum Branchenanstieg von 4,4% jedoch weit unterproportionale Umsatzentwicklung zeigte den zeitlichen wie auch preislichen Nachholbedarf des Frischesegments zu den wichtigen Eckprodukten auf. Darüber hinaus blieben die lediglich stagnierenden Umsätze unzureichend in Bezug auf die sich verteuernden Einsatzfaktoren für das Produktsortiment.

Die SCHWÄLBCHEN Frischdienst GmbH hatte im ersten Halbjahr 2021 noch einen deutlichen Umsatzrückgang von 11,4% hinnehmen müssen. Dies als Folge des bis Mai andauernden restriktiven Lockdown und der im Vorjahresvergleich noch Pandemie-unbelasteten Anfangsmonate. Erst ab dem Frühsommer ließen es die Lockerungen von den strengen Regularien im Außer-Haus-Markt zu, dass sich die Monatsumsätze wieder sukzessiv verbesserten. Auf Jahressicht 2021 vollzog sich bei der Frischdienst GmbH eine Umsatzwende ins Positive, demnach mit teilkonsolidiert 72,1 Mio. € (Vj. 65,5 Mio. €) ein um 10,1% höherer Umsatz erreicht wurde.

Hierzu trugen insbesondere die vertriebsseitigen Maßnahmen bei bestehenden und für neue Kundengruppen sowie Sortimentsanpassungen bei. Es war festzustellen, dass die Umsatzerholung bei der Frischdienst Südwest GmbH in Ilsfeld dynamischer verlief als bei der Frischdienst GmbH in Mainz. Zum Jahresende wirkten sich die Lockdownähnlichen Beschränkungen dann abermals belastend auf den Geschäftsverlauf aus.

Die Kooperation im nationalen Vertriebsverbund der COMO GmbH bestand fort.

Die Konsolidierung der SCHWÄLBCHEN Molkerei AG mit den beiden Frischdienst-Gesellschaften führte im Jahr 2021 zu einem konsolidierten Konzernumsatz in Höhe von 157,6 Mio. € (Vj. 153,4 Mio. €). Dies entsprach einer Zunahme um 2,7%.

Investitionen

Nach den umfangreichen Bauinvestitionen in den Vorjahren, mit der Erweiterung des Kühllagers und dem Neubau eines Materiallagers, tätigte die SCHWÄLBCHEN AG in 2021 mit 1,505 Mio. € geringere Investitionen (Vj. 2,367 Mio. €). Diese betrafen zum einen Abschlusszahlungen für die zwei Lagerobjekte sowie zum anderen Technikseitig die Optimierung der Speisequark-Herstellung und -Abfüllung. Zudem wurde in die Modernisierung einer Becher-Abfülllinie, in Prozesstanks und innerbetriebliche Transportmittel investiert.

In Anbetracht der schwierigen Geschäftslage bei der Frischdienst GmbH und der Südwest GmbH wurde mit 240 T€ (Vj. 191 T€) weiterhin zurückhaltend investiert. Die Anschaffungen waren für Hard- und Software im IT-Bereich und für den innerbetrieblichen Transport.

Konzernweit lag das Investitionsvolumen mit 1,745 Mio. € (Vj. 2,558 Mio. €) unter dem Vorjahr. Die Investitionen wurden aus dem Cashflow und den Liquiden Mitteln finanziert.

Personal

Trotz der verfügbaren Impfstoffe und Testtungen beherrschte die Corona-Pandemie den Alltag der Menschen. Hierbei war absehbar, dass mit zunehmender Dauer der Pandemie vielfach eine zunehmende Belastung einhergehen würde. Dies betraf die gesundheitlichen Aspekte ebenso wie die monatelangen Einschränkungen der privaten Lebensbereiche, zuerst Lockdown dann 2G-Regel genannt.

Das ganze Jahr über standen sämtliche Tätigkeiten in den beiden Geschäftsfeldern unter dem Eindruck der Pandemie. Dank der wirksam getroffenen Vorkehrungen und Regeln konnten die Arbeitsabläufe jederzeit aufrecht gehalten sowie die zusätzlichen Auswirkungen minimiert werden. Die Landesspezifischen Sicherheits- und Hygiene-Vorgaben zum Schutz der Belegschaften vor Covid-19 wurden umgesetzt und berücksichtigt.

In dieser zweifelsohne unsicheren und sehr belastenden Zeit ist den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein großer Dank auszusprechen. Insbesondere für deren Engagement, Verantwortungsbewusstsein und Leistungsbereitschaft.

Die Mitarbeiterzahl der SCHWÄLBCHEN AG hat sich im Jahresdurchschnitt auf 150 (Vj. 156) Personen vermindert. Bei den Frischdiensten kam es im ersten Halbjahr zu Kurzarbeit in einigen Abteilungen, wenn auch in geringerem Umfang als im Vorjahr. Die Kurzarbeit konnte im Sommer an beiden Standorten beendet werden.

Bei der Frischdienst GmbH sind zusammen 211 (Vj. 230) Personen tätig gewesen. Die Gesamtzahl aller Beschäftigten in der SCHWÄLBCHEN-Gruppe lag im Jahresdurchschnitt bei 361 (Vj. 387).

Die Umsatzleistung je Mitarbeiter betrug in der AG 637 T€ (Vj. 610 T€) und bei der Frischdienst GmbH bei 342 T€ (Vj. 285 T€).

Wirtschafts- und Ertragslage

Die mittelständische SCHWÄLBCHEN-Gruppe hat 2021 ein weiteres Pandemie-Jahr mit nicht dagewesenen Belastungen absolvieren müssen. Bei den auf den Außer-Haus-Konsum ausgerichteten Geschäftsfeldern konnten sowohl der Lockdown als auch die Verwerfungen im Kauf- und Konsumverhalten nicht ohne nachteiligen Einfluß auf die Ertragslage bleiben.

Da die SCHWÄLBCHEN AG wegen unzureichender Abgabepreise im letzten Jahr nur Umsatzstabilität aufwies und gleichzeitig die Milchgeldzahlungen wie auch die Verpackungskosten zulegten, verringerte sich folglich die rein operative Marge. Dass gleichwohl ein höherer Rohertrag erreicht wurde, war auf einige Sondereffekte zurückzuführen, die jeweils einen Sonstigen betrieblichen Ertrag einbrachten. Dies waren der Verkauf der Liegenschaft in Marburg, die Verschmelzung der Harzmolkerei GmbH auf die AG, wodurch ein Verschmelzungsgewinn entstand und Rückstellungs-Auflösungen.

Demgemäß legte der Rohertrag (unter Einbezug der Bestandsveränderung und der Sonstigen betrieblichen Erträge) um 4,2% auf 29,438 Mio. € (Vj. 28,266 Mio. €) zu, entsprechend einer Verbesserung der Rohertragsspanne auf 30,8% (Vj. 29,7%). Bei den nachfolgenden Kosten erhöhten sich der Personalaufwand auf 9,154 Mio. € (Vj. 8,848 Mio. €), die Abschreibungen auf 1,283 Mio. € (Vj. 1,249 Mio. €) und die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen auf 17,490 Mio. €€ (Vj. 16,842 Mio. €). Bei Letzteren waren die Hauptpositionen der Vertriebs- und Frachtaufwand sowie die Energie- und Instandhaltungskosten. Die Kostendynamik zeigte sich bei einigen Positionen zum Jahresende sehr dynamisch. Weitere Sonstige Aufwendungen waren die Arbeitnehmer-Überlassung und die Verpackungs-Lizensierung. Basierend auf dem hohen Hygiene- und Sicherheits-Niveau hielten sich Pandemiebedingte Ausgaben zur Aufrechterhaltung der Produktion und Lieferkette im Rahmen.

Das Operative Betriebsergebnis der AG erhöhte sich auf 1,512 Mio. € (Vj. 1,327 Mio. €), was auf die hohen Sonstigen betrieblichen Erträge zurückzuführen war. Beim Finanzergebnis gab es keinen Beteiligungsertrag und den Zinssaldo von minus 242 T€ (Vj. -224 T€) zu berücksichtigen. Nach Steuern vom Einkommen und Ertrag sowie Sonstigen Steuern resultierte ein Jahresüberschuss in Höhe von 1,200 Mio. € (Vj. 1,206 Mio. €).

Die Corona-Pandemie stellt seit zwei Jahren für die SCHWÄLBCHEN Frischdienst GmbH ein disruptives, externes Ereignis dar. Als ein auf Großverbraucher spezialisierter Zustellbetrieb war das frühzeitig absehbar. So stand der negative Geschäftsverlauf im Kontext mit dem Lockdown, der unerwartet lange bis Mai andauerte. Selbst danach erholte sich der Außer-Haus-Markt nur zögerlich, was auf den urbanen Großraum Rhein-Main-Neckar besonders zutrifft. Beispielsweise betraf das intensive Homeoffice in einer Dienstleistungs-Region besonders die Betriebsverpflegungen, die eine wichtige Kundengruppe sind. Der über Monate fehlende Umsatz und der daraus abgeleitet geringere absolute Rohertrag hat die Frischdienst GmbH belastet und eine ungenügende Ertragslage nach sich gezogen.

So folgte der Umsatzerhöhung um 10% eine nur unterproportionale Rohertrags-Verbesserung von teilkonsolidiert 5,5% auf 14,899 Mio. € (Vj. 14,122 Mio. €), die maßgeblich durch höhere Sonstige betriebliche Erträge zustande kam. Die ab Herbst in vielen Sortimentsbereichen teils massiv steigenden Wareneinstandspreise ließen sich weder der Höhe noch dem Zeitpunkt nach an die Kunden weitergeben. Demzufolge gab die Rohertragsspanne auf 20,7 % (Vj. 21,5%) weiter nach, was in der zweiten Jahreshälfte die Erholung der beiden Frischdienst-Gesellschaften erschwerte.

Trotz des im zweiten Krisenjahr konsequenten Kostenmanagements nahmen einige Aufwandspositionen zu. Zum einen begründet durch das etwas umfangreichere Auftragsvolumen, zum anderen durch die Verteuerung zahlreicher Kostenfaktoren. Demnach lagen der Personalaufwand trotz Kurzarbeit mit 9,139 Mio. € (Vj. 9,159 Mio. €) gleichauf, die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen mit 6,094 Mio. € (Vj. 5,357 Mio. €) um 13,8% höher, nur die Abschreibungen waren mit 1,086 Mio. € (Vj. 1,327 Mio. €) um 18,2% niedriger. Letztlich kam es in 2021 nach dem Finanz- und Steuerergebnis mit einer Steuergutschrift zu einem wenigstens verminderten Jahresfehlbetrag von teilkonsolidiert minus 1,203 Mio. € (Vj. -1,849 Mio. €).

Dass nach der Konsolidierung aller in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften ein zum Vorjahr etwas höherer Jahresfehlbetrag auf Konzernebene bilanziert werden musste, hatte im Wesentlichen zwei Gründe. Den Fortbestand der operativen Verlustlage bei der Frischdienst GmbH sowie den auf Konzernebene zu eliminierenden Verschmelzungsgewinn der AG. Somit resultierte aus einem etwas höheren Konzern-Rohertrag von 42,346 Mio. € (Vj. 41,600 Mio. €) ein Konzern-Jahresfehlbetrag von minus 906 T€ (Vj. -770 T€).

Vermögens- und Finanzlage

Die SCHWÄLBCHEN AG ist mit einer soliden Bilanzstruktur ausgestattet, die lang- und kurzfristig sehr geordnete Vermögens- und Finanzverhältnisse aufweist.

Im Anlagevermögen haben sich die Sachanlagen mit zusammen 11,130 Mio. € (Vj. 11,165 Mio. €) kaum verändert. Hierbei führte die Vollendung der Lager-Bauprojekte sowie die Übertragung von Sachanlagevermögen der Harzmolkerei bei den Grundstücken und Bauten zu einer Erhöhung auf 6,925 Mio. € (Vj. 5,268 Mio. €), im Gegenzug gingen die Geleisteten Anzahlungen auf 0,495 Mio. € (Vj. 2,559 Mio. €) zurück. Die Technischen Anlagen und Maschinen waren mit 2,925 Mio. € (Vj. 2,791 Mio. €) etwas höher, ebenso die Anderen Anlagen mit 0,785 Mio. € (Vj. 0,547 Mio. €). Durch die Verschmelzung der Harzmolkerei auf die AG ist die 100%-Beteiligung abgegangen, sodass Anteile an verbundenen Unternehmen mit 1,943 Mio. € (Vj. 2,329 Mio. €) niedriger lagen. Das gesamte Anlagevermögen erreichte 13,209 Mio. € (Vj. 13,642 Mio. €). Das gestiegene Umlaufvermögen von zusammen 27,396 Mio. € (Vj. 26,855 Mio. €) war hauptsächlich auf höhere Vorräte von 3,888 Mio. € (Vj. 3,199 Mio. €) und stichtagsbedingt höhere Liquide Mittel von 12,194 Mio. € (Vj. 10,620 Mio. €) zurückzuführen. Letzteres unterstreicht die solide Finanzlage. Die Forderungen und Sonstigen Vermögensgegenständen lagen mit 11,314 Mio. € (Vj. 13,036 Mio. €) niedriger. Insgesamt war die Bilanzsumme mit 40,605 Mio. € (Vj. 40,497 Mio. €) kaum verändert.

Auf der Passivseite nahm das Eigenkapital auf 19,058 Mio. € (Vj. 18,379 Mio. €) zu. Das Gezeichnete Kapital und die Kapitalrücklagen blieben dabei unverändert, die Gewinnrücklagen erhöhten sich um 750 T€ auf nunmehr 9,750 Mio. € (Vj. 9,000 Mio. €). Die Angaben zu den Eigenen Aktien stehen im Anhang. Der Bilanzgewinn erreichte 0,759 Mio. € (Vj. 0,829 Mio. €). Somit finanzierte das Eigenkapital zum 31.12.2021 144,3% (Vj. 134,7%) des Anlagevermögens, bezogen auf die Bilanzsumme ergab sich eine Eigenkapitalquote von 46,9% (Vj. 45,4%).

Die Rückstellungen lagen mit insgesamt 8,784 Mio. € (Vj. 8,636 Mio. €) etwas über dem Vorjahr, dagegen die Verbindlichkeiten mit zusammen 12,762 Mio. € (Vj. 13,483 Mio. €) darunter. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von 1,977 Mio. € (Vj. 2,225 T€) wurden bestätigt, die Darlehen gemäß Tilgungsplan zurückgeführt. Bei den weiteren Verbindlichkeiten nahmen die aus Lieferungen und Leistungen auf 6,861 Mio. € (Vj. 6,648 Mio. €) sowie die Sonstigen auf 3,925 Mio. € (Vj. 3,832 Mio. €) leicht zu, die gegenüber verbundenen Unternehmen betrugen 0 € (Vj. 777 T€).

Die wesentlichen Finanzinstrumente sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von 9,343 Mio. € (Vj. 11,686 Mio. €) und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von 6,861 Mio. € (Vj. 6,648 Mio. €) sowie Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von 1,977 Mio. € (Vj. 2,225 Mio. €). Das maximale Ausfallrisiko der Forderungen entspricht dem Buchwert. Der Aufwand aus Wertberichtigungen auf Forderungen betrug wie im Vorjahr 0 €. Dem steht ein Ertrag aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen von 5 T€ (Vj. 13 T€) gegenüber. Leasingverpflichtungen haben eine untergeordnete Bedeutung. Alle anfallenden finanziellen Verpflichtungen wurden durch fristgerechte Zahlungen erfüllt.

Den Bilanzrelationen der Einzelgesellschaften und dem Konzern-Jahresfehlbetrag folgend, ergab sich in der Konzernbilanz zum 31.12.2021 eine Eigenkapital-Verminderung auf 30,229 Mio. € (Vj. 31,656 Mio. €). Damit wurde das Anlagevermögen zu 139,7% (Vj. 138,3%) selbst finanziert. Die Eigenkapitalquote lag bezogen auf die Konzernbilanzsumme von 62,002 Mio. € (Vj. 62,786 Mio. €) bei soliden 48,8% (Vj. 50,4%).

Risiko- und Chancenbericht

Das alles beherrschende Thema des Jahres 2021 war die Corona-Pandemie, die dem Staat, den Menschen, den Unternehmen und der gesamten Gesellschaft Enormes abverlangt hat. Bislang stabile Rahmenbedingungen haben sich abrupt, massiv und dauerhaft verändert, bisher zuverlässige Wirtschaftskreisläufe sind eingebrochen.

Ausgangssperren, Kontaktbeschränkungen, Lockdowns sowie der Einbruch bei Dienstleistungen und im Reiseverkehr haben die Lebens- und Arbeitswelt dauerhaft verändert. Die Pandemie führte zu einer der schwersten Wirtschaftskrisen. Die Abhängigkeit vieler Betriebe und ganzer Branchen von funktionierenden und leistungsstarken Lieferketten wurde offensichtlich, sei es aus der Industrie, dem Handel oder Handwerk. Auch die hierzulande unzureichende digitale Infrastruktur wurde offenkundig.

Diese makroökonomischen Risiken bestehen weiterhin und diese sind näher an die Unternehmen herangerückt. Hinzu kommt die Klimadebatte wie um die CO 2 -Reduzierung. Speziell für die Agrarrohstoffverarbeitende Lebensmittelbranche hat die Tierwohl-Thematik stark an Bedeutung gewonnen, die auch die Milchwirtschaft erreicht hat. Was für viele Verbraucher ein Thema ist, treibt der Lebensmitteleinzelhandel voran. Dies wird von einigen politischen Gruppen und von Nicht-Regierungs-Organisationen forciert.

Die damit verbundenen externen Risiken betreffen die Beschaffungs- und Absatzmärkte der SCHWÄLBCHEN-Gruppe in besonderem Maße, was große Herausforderungen mit sich bringt. In ihren jeweiligen Geschäftsfeldern sind die Molkerei und der Frischdienst mittelständig positioniert, woraus sich größenbedingt Nachteile und damit Risiken ergeben können. Prinzipiell werden Chancen- und Risikopotentiale identifiziert, analysiert und beurteilt. Die Zuständigkeit, Verantwortung und Steuerung von operativen Risiken liegt direkt bei den jeweils zuständigen Bereichs- und Abteilungsleitungen. Ein Schwerpunkt in dem äußerst anspruchsvollen Jahr 2021 stellte die Absicherung der einzelnen Funktionseinheiten dar, um die Produkt- bzw. Sortiments-Verfügbarkeit aufrecht zu halten. Es ist dabei zu beachten, dass die Herstellung wie auch der Handel mit verderblichen Lebensmitteln kleinteilig und arbeitsintensiv strukturiert sind, was die Molkerei und den Frischdienst gleichermaßen herausfordert.

Von daher kommt den jeweiligen Beschaffungs- und Absatzrisiken, die immer auch Chancen bedeuten, große Bedeutung zu. Die organisatorischen Abläufe und die betrieblichen Prozesse wurden weiter professionalisiert, sodass auch unter Pandemie-Bedingungen stehend die System-relevanten Versorgungsketten funktioniert haben und belastbar waren.

Die in früheren Lageberichten beschriebenen kaufmännischen Risiken und Chancen bestehen unverändert fort. In der Molkerei sind das die Rohstoffbasis, der Kunden-, Absatz-, Produktions- und Technische-Bereich, beim Frischdienst sind es der Waren-Einkauf und -Verkauf. Die trotz der Automatisierung hohe Arbeitsintensität unterstreicht zudem die Bedeutung über ausreichend qualifiziertes Personal zu verfügen. Die technisch-technologischen Risiken im Molkereibereich werden durch adäquate Qualifikation und Schulungen, Sicherheitsstandards und Wartungen der Anlagen minimiert. Gleiches gilt beim Frischdienst im Lager und Fuhrpark. Hierbei ist zu erwähnen, dass die relevanten Zertifizierungen nach ISO 9001, IFS higher-level, GVO-frei und Energiemanagement ISO 50001 erfolgreich bestanden wurden.

Durch die mittel- und langfristige Finanzierung werden derzeit keine Zinsänderungsrisiken gesehen. Auf der Absatz- und Beschaffungsseite gibt es kein Währungsrisiko. Rechtlichen Risiken wird durch die Zusammenarbeit mit externen Rechtsanwälten begegnet. Regelmäßige Datensicherungen kritischer Datenbestände und ein wirksamer Schutz der IT-Netzwerke schützen die IT-Bereiche. Auf Kundenseite können Bonitätsrisiken eintreten, die zu einem möglichen Forderungsausfall führen können. Für alle bekannten Risiken sind nach derzeitigem Kenntnisstand ausreichende Rückstellungen gebildet. Konzernweit bestehen ausreichende liquide Mittel und Kreditlinien, um Zahlungsverpflichtungen jederzeit zu entsprechen. Den Unternehmens-Fortbestand gefährdende Risiken sind nach derzeitiger Einschätzung und Erkenntnis nicht gegeben.

Ausblick

Ein Ausblick ist immer auf den Zeitpunkt des Verfassens bezogen und ist deshalb situativ zu werten. Die Pandemiejahre 2020 und 2021 haben den Wechsel zwischen Hoffen und Bangen mehr als deutlich gemacht - das gilt auch im Jahr 2022. Unsicherheit und Unvorhersehbarkeit bleiben bestehen, weshalb auch dieser Ausblick vollumfänglich unter Vorbehalt steht.

Wie vor einem Jahr besteht die Hoffnung auf eine gewisse Normalität in der pandemischen Lage, die in vielerlei Hinsicht tiefe Spuren hinterlassen hat. Ab März sollen etliche Einschränkungen entfallen oder erleichtert werden. Damit erneuert sich die Wahrscheinlichkeit einer Normalisierung im Konsumverhalten und ein Wiederaufleben des Außer-Haus-Verzehrs. Aber jedwede ,nach-Corona-Zeit' bleibt unsicher. Das betrifft die Entwicklung von Einkommen, Beschäftigung, Inflation, die Veränderungen in der Arbeitswelt sowie neue Kauf- und Konsumtrends. Jüngst sind in Osteuropa/​ der Ukraine die politischen Spannungen kriegerisch eskaliert, die wirtschaftlichen Folgen von Sanktionen sind nicht abschätzbar.

Die eingangs erwähnte ,neue Phase' am deutschen Milchmarkt, die auch viele milchstarke EU-Nachbarländer betrifft, dauert Anfang 2022 an und wird sich in den kommenden Monaten fortsetzen. Hierzulande bleibt das Milchaufkommen moderat, der saisonale Anstieg liegt nach wie vor unter der Vorjahreslinie.

Über den Jahreswechsel hinweg, der früher oftmals eine temporäre Marktschwäche zeigte, sind die kurzfristigen Notierungen sehr fest geblieben. Auch die sonst übliche Erholung der Bestände von Butter, Käse, Milch- und Molkenpulver ist ausgeblieben. Infolge dessen liegen die Preise für die auch international gehandelten Eckprodukte weit über dem Vorjahr und erzielen teils mehrjährige Rekordhochs.

Obgleich der weitere Milchanlieferungsverlauf als unsicher gilt, werden kurzfristig die unzureichende Grundfutterqualität, die hohen Futter- und Düngemittelkosten, ebenso wie ein verringerter Milchkuhbestand für eine eher niedrige Erzeugung sorgen. Mittel- und langfristig stehen die immer höheren Umwelt- und Tierwohl-Auflagen, die den Strukturwandel in der Landwirtschaft beschleunigen, einer Mengenausweitung entgegen.

Bis auf den Außer-Haus-Konsum, der Pandemiebedingt über den Jahreswechsel noch Einbußen verzeichnet, stellen sich die übrigen in- und ausländischen Absatzkanäle robust dar. Sowohl der Lebensmitteleinzelhandel, die weiter verarbeitende Industrie als auch die relevanten Exportmärkte sorgen für eine anhaltend gute Nachfrage. Die seit Monaten bestehende Rohstoffknappheit hat zu einem branchenweiten Wettbewerb um den Rohstoff Milch geführt. Dieser zieht spürbar steigende Auszahlungspreise an die Landwirte nach sich. Die Milchgeldleistung einer Molkerei hängt dabei sehr vom Sortimentsschwerpunkt ab, weswegen je nach Rohstoffverwendung die Spreizung derzeit groß ist.

Des Weiteren beschäftigt die drastische Teuerungswelle mit massiven Steigerungsraten alle Beteiligten in der Milchkette. Für die Molkereien ist an der Kostenfront unter anderem für Verpackungen und Energien wie Strom, Gas, Treibstoff in nächster Zeit keine Beruhigung auszumachen. Im Gegenteil wird der Russland-Ukraine-Krieg dies noch verschärfen. Inzwischen erweisen sich nahezu alle industriellen Einsatzfaktoren als Kostentreiber.

Hinter den hohen Butter-, Pulver- und Käse-Notierungen bleiben die Abgabepreise für Konsummilch und Frischprodukte weit zurück. Die in Anbetracht der dynamischen Marktlage unzureichenden und nachlaufenden Abgabepreise von Konsummilch, Quark und Sahne stellen deren Hersteller vor eine enorme Herausforderung. Das gilt uneingeschränkt für die SCHWÄLBCHEN MOLKEREI AG.

Im Molkereigeschäft drücken die stetig steigenden Kosten für Verpackung und Zutaten zusätzlich auf die Rohertragsspanne, darüber hinaus belasten die höheren Ausgaben für Energien und Transport das operative Geschäftsergebnis.

Andererseits lässt sich für die AG positiv ableiten, dass die Molkerei mit dem Markensortiment der ,Grünen Linie' und den regionalen Spezialitäten gut aufgestellt ist. Dies nach den Pandemie-Ereignissen, dem derzeitigen Vermarktungsnachteil und den drastischen Kostenanstiegen. Auch die Getränkekategorien Kaffee und Ayran sollten bei einer durchschnittlichen Witterung im Frühjahr und Sommer weiter wachsen können. Von daher wird bei der AG von einer stabilen Milchverarbeitung und höheren Umsatzerlösen ausgegangen, wobei die höhere Umsatzerwartung preisbedingt ist. Auf Basis eines Wertschöpfungsstarken, höherveredelten Sortiments, aber auch mit weiteren Kostenoptimierungen, soll in 2022 das operative Geschäftsergebnis verbessert werden. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass der Geschäftsverlauf der AG maßgeblich von der Relation der eigenen Abgabepreise zum Auszahlungspreis bestimmt wird. Außerdem sind in diesem Jahr keine nennenswerten Sonstigen Erträge zu erwarten.

Die bislang enttäuschte Hoffnung einer Normalisierung im Pandemiebetroffenen Außer-Haus-Sektor ist nach zwei Jahren groß. Die massiv gestiegenen Infektionszahlen durch die Omikron-Virusvariante machten es bisher kaum möglich zu einer Normalität zu kommen. In den Anfangsmonaten belasten Lock- down-ähnliche 2G-Regeln, Homeoffice, Homeschooling und Kurzarbeit vor allem Kantinen, Catering und Betriebsverpflegungen noch immer.

Der im gesamten Außer-Haus-Markt als relevant und zukunftsreich erachtete Zustell-Großhandel stellt die Geschäftsgrundlage der viele Jahre erfolgreichen Frischdienst GmbH dar. Die Pandemie hat zweifelsohne abrupt und tiefgreifend belastet. Wie die gesamte Foodservice- Branche ist auch der SCHWÄLBCHEN Frischdienst von der Aufhebung der Beschränkungen bei vielen Kundengruppen abhängig. Dies soll Ende März kommen, was bezüglich des Bestell- und Auftrags-Volumens zuversichtlich stimmen kann. Hierbei ist zu beachten, dass in den urbanen Ballungsräumen die Reaktivierung von Hotellerie, Kantinen, Mensen und Gemeinschaftsverpflegungen eher zögerlich vorankommt.

Allerdings geht die positiv angenommene Umsatzentwicklung in 2022 mit steigenden Wareneinstandspreisen in zahlreichen Kategorien einher. Ob und inwiefern die in teils kurzen Abständen sowie stark steigenden Einkaufspreise adäquat an die Kunden weitergegeben werden können, bleibt abzuwarten. Ein nicht unerheblicher Druck auf die Handelsspanne ist nicht auszuschließen.

Somit wird sich die Frischdienst GmbH in einem weiterhin schwierigen und veränderten Umfeld behaupten müssen. Die Unternehmens-Vorteile sind leistungsstarke Einkaufs- und Betriebsstrukturen, die anerkannte Sortimentskompetenz mit regionalem Fokus sowie die hohen Logistik- und Service-Leistungen. Mit alledem sollen von Mainz und Ilsfeld aus die Absatzchancen im Südwesten Deutschlands wahrgenommen werden. Darüber hinaus soll mit konsequentem und effizientem Kostenmanagement der teilkonsolidiert hohe Jahresfehlbetrag merklich verringert werden.

Konzernweit wird für das Geschäftsjahr 2022 ein ausgeglichenes Konzernergebnis angestrebt. Wegen der Unsicherheiten und Unvorhersehbarkeit einer möglichen Pandemie-Lage, der Wirtschaftsrezession und des eskalierenden Ukraine-Konflikts kann dies ein ambitioniertes Ziel sein.

 

Bad Schwalbach, 28. Februar 2022

Der Vorstand

Günter Berz-List

Beschluss über die Ergebnisverwendung

Auf der Hauptversammlung am 29.04.2022 wurde beschlossen, aus dem Bilanzgewinn einen Betrag in Höhe von 520.000,00 € an die Aktionäre auszuschütten, einen Betrag in Höhe von 200.000,00 € in andere Gewinnrücklagen einzustellen und den verbleibenden Betrag in Höhe von 38.546,60 € auf neue Rechnung vorzutragen.

Bestätigungsvermerk AG

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der SCHWÄLBCHEN MOLKEREI Jakob Berz AG - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2021 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 01. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der SCHWÄLBCHEN MOLKEREI Jakob Berz AG, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst wurde, für das Geschäftsjahr vom 01. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2021 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 01. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 und

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt.

Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung des gesetzlichen Vertreters und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Der gesetzliche Vertreter ist verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner ist der gesetzliche Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die er in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt hat, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses ist der gesetzliche Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren hat er die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus ist er dafür verantwortlich auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem ist der gesetzliche Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner ist der gesetzliche Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die er als notwendig erachtet hat, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von dem gesetzlichen Vertreter angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von dem gesetzlichen Vertreter dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von dem gesetzlichen Vertreter angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von dem gesetzlichen Vertreter dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von dem gesetzlichen Vertreter zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

 

Wiesbaden, 03. März 2022

TREURATIO GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,
Steuerberatungsgesellschaft

Reiner Baum, Wirtschaftsprüfer

Patrick Fischer, Wirtschaftsprüfer

Bericht des Aufsichtsrates

Der Aufsichtsrat hat sich seit der letzten Hauptversammlung in vier Sitzungen mit der Lage und den Perspektiven der Aktiengesellschaft und der Beteiligungsgesellschaften befasst. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat dazu regelmäßig, zeitnah und umfassend informiert. Die zustimmungspflichtigen Geschäfte und Investitionen wurden genehmigt.

Der Aufsichtsrat hat sich davon überzeugt, dass der Konzernabschluss der SCHWÄLBCHEN MOLKEREI AG und die Einzelabschlüsse der Gesellschaften zum 31.12.2021 von der TREURATIO GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft, Wiesbaden, geprüft worden sind. Die Prüfungsgesellschaft hat den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt und zudem bescheinigt, dass der Konzernlagebericht mit dem Konzernjahresabschluss in Einklang steht.

Nach Durchführung seiner eigenen Prüfung stimmt der Aufsichtsrat den Jahresabschlüssen für das Geschäftsjahr 2021 der Aktiengesellschaft und des Konzerns sowie dem Lagebericht zu. Damit ist der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2021 festgestellt und wird zur Veröffentlichung freigegeben. Der Aufsichtsrat beschließt mit dem Vorstand, aus dem Jahresüberschuss 2021 von 1,200 Mio. € in die Gewinnrücklagen 0,500 Mio. € einzustellen. Der Aufsichtsrat schließt sich dem Vorschlag des Vorstandes für die Verwendung des Bilanzgewinns an.

Das Jahr 2021 war weiterhin geprägt von der anhaltenden Pandemielage, aber auch dem gedämpften Wirtschaftswachstum, den steigenden Kosten sowie der Lieferkettenproblematik und stellten die deutsche Milchwirtschaft vor Herausforderungen.

Das Molkereisegment der SCHWÄLBCHEN AG, dass in den vergangenen Jahren konsequent auf den Außer-Haus-Konsum ausgerichtet wurde, was angesichts der urbanen, bevölkerungsreichen und kaufkraftstarken Region die richtige Strategie war, litt auch in 2021 unter den strengen Pandemieauflagen und zusätzlich noch unter der ab Mai wechselhaftkühlen Witterung. Erfreulicherweise setzte sich der Trend nach hoher Qualität, Regionalität und Transparenz bei der Rohstoffherkunft und Produkterstellung weiter fort, wovon insbesondere die "Grüne Linie" profitierte. So konnten die Umsätze bei der SCHWÄLBCHEN AG nur leicht gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Das Ergebnis in diesem Jahr war stark geprägt durch Sondereffekte.

Ein weiteres belastendes Jahr hat die SCHWÄLBCHEN Frischdienst GmbH hinter sich. Wie schon in 2020 ließen die strengen Pandemievorgaben im Außer-Haus-Sektor das leistungsstarke und anerkannte Zustellkonzept des Frischdiensts nicht zur Geltung kommen. Trotzdem konnte in der zweiten Jahreshälfte eine Umsatzwende und am Ende ein um 10,1% höherer Umsatz erreicht werden. Die Geschäftsführung hatte neben dem bereits im Vorjahr begonnenen konsequenten Kostenmanagement auch vertriebsseitige Maßnahmen bei bestehenden und für neue Kundengruppen sowie Sortimentsanpassungen vorgenommen. Der Jahresfehlbetrag des Vorjahres konnte so wenigstens minimiert werden.

Ein großer Dank seitens des Aufsichtsrats gilt an dieser Stelle wieder dem Vorstand, allen Führungskräften und der gesamten Belegschaft für das außerordentliche Engagement und den unermüdlichen Einsatz in diesen unsicheren Zeiten.

 

Bad Schwalbach, 03. März 2022

Der Aufsichtsrat

Stefan Nodewald, Vorsitzender