![]() SCHWÄLBCHEN MOLKEREI Jakob Berz AktiengesellschaftBad SchwalbachKonzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2022nach HGB der SCHWÄLBCHEN MOLKEREI Jakob Berz AG, Bad SchwalbachAktiva scrollen
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Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung vom 01. Januar bis 31. Dezember 2022 nach HGBder SCHWALBCHEN MOLKEREI Jakob Berz AG, Bad Schwalbachscrollen
Konzern-Anhang für das Geschäftsjahr 2022nach HGB der SCHWÄLBCHEN MOLKEREI Jakob Berz AG, Bad SchwalbachAllgemeine Angaben Der Konzernabschluss der SCHWÄLBCHEN MOLKEREI Jakob Berz AG, Bad Schwalbach (Amtsgericht Wiesbaden, HRB 16179) wurde gemäß §§ 290 ff. HGB sowie des AktG aufgestellt. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert. Konsolidierungskreis In den Konzernabschluss der SCHWÄLBCHEN MOLKEREI AG werden neben der Muttergesellschaft zwei inländische Tochtergesellschaften im Wege der Vollkonsolidierung einbezogen. Konsolidierungsgrundsätze Die Kapitalkonsolidierung für Unternehmen, die aufgrund eines Erwerbs nach dem 31.12.2009 erstmals konsolidiert wurden, wurde nach der Erwerbsmethode zu dem Zeitpunkt vorgenommen, zu dem das Unternehmen Tochterunternehmen geworden ist. Der Wertansatz der dem Mutterunternehmen gehörenden Anteile wird mit dem auf diese Anteile entfallenden Betrag des Eigenkapitals des Tochterunternehmens verrechnet. Das Eigenkapital wird mit dem Betrag angesetzt, der dem zum Konsolidierungszeitpunkt beizulegenden Zeitwert der in den Konzernabschluss aufzunehmenden Vermögensgegenstände und Schulden entspricht. Ein nach der Verrechnung verbleibender Unterschiedsbetrag wird, wenn er auf der Aktivseite entsteht, als Geschäfts- oder Firmenwert und, wenn er auf der Passivseite entsteht, unter dem Posten "Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung" nach dem Eigenkapital ausgewiesen. Die Kapitalkonsolidierung der Tochtergesellschaften, die vor dem 01.01.2010 erstmals konsolidiert wurden, wurde weiterhin nach der Buchwertmethode (§ 301 Abs. 1 S. 2 Nr. 1 HGB a.F.) durchgeführt. Dabei entstandene aktivische Unterschiedsbeträge (314 T€) und passivische Unterschiedsbeträge (468 T€) wurden mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Zwischen den konsolidierten Gesellschaften werden Forderungen und Verbindlichkeiten gegeneinander aufgerechnet sowie Umsatzerlöse und andere Erträge mit den entsprechenden Aufwendungen verrechnet und Zwischengewinne eliminiert. Die auf Konzernfremde entfallenden Anteile am Eigenkapital der vollkonsolidierten Tochtergesellschaften werden als nicht beherrschende Anteile innerhalb des Konzerneigenkapitals gesondert ausgewiesen. Im Geschäftsjahr 2022 wurden nicht beherrschende Anteile in Höhe von 5% an der SCHWÄLBCHEN Frischdienst Südwest GmbH erworben. Die Transaktion wird als Kapitalvorgang zwischen den Eigenkapitalgebern abgebildet. Der zum Erwerbszeitpunkt entstandene aktivische Unterschiedsbetrag wurde mit den Gewinnrücklagen der Mehrheitsgesellschafter des Konzerns verrechnet. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Die Abschlüsse der SCHWÄLBCHEN AG sowie der Tochtergesellschaften werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt. Die Einzelabschlüsse der in den Konzern einbezogenen Gesellschaften sind auf den Bilanzstichtag des Konzerns aufgestellt. Das (1) Anlagevermögen wird zu Anschaffungskosten einschließlich Nebenkosten bzw. Herstellungskosten (§ 255 Abs. 2 bis 3 HGB) bilanziert. Die (2) immateriellen Vermögensgegenstände werden linear (bei einer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer von bis zu fünf Jahren) abgeschrieben. Selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden nicht aktiviert. Der aktivierte (3) Geschäfts- oder Firmenwert wurde entsprechend seiner geschätzten Nutzungsdauer von 5 Jahren abgeschrieben. Die (4) Sachanlagen werden entsprechend dem Nutzungsverlauf linear abgeschrieben. Geringwertige Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben. Den planmäßigen Abschreibungen liegen einheitliche Nutzungsdauern zugrunde: Betriebs- und Geschäftsgebäude 25-33 Jahre, Grundstückseinrichtungen 10-20 Jahre, Technische Anlagen und Maschinen 6-20 Jahre, Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3-14 Jahre. Die (5) Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten angesetzt. Außerplanmäßige Abschreibungen im Anlagevermögen werden durchgeführt, falls Ereignisse oder Umstände eingetreten sind, die eine dauerhafte Wertminderung der Vermögensgegenstände erwarten lassen. Bei den (6) Vorräten werden Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Handelswaren grundsätzlich mit ihren Anschaffungskosten oder niedrigeren Tageswerten bzw. niedrigeren Nettoveräußerungswerten bewertet. Unfertige und fertige Erzeugnisse werden mit den Herstellungskosten unter Berücksichtigung einer verlustfreien Bewertung zum Bilanzstichtag angesetzt. Als Verbrauchsfolgeverfahren kommt die FiFo-Methode zur Anwendung. Finanzierungskosten sind nicht Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer oder geminderter Verwertbarkeit ergeben, führen zu Abwertungen. (7) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert bzw. zu Anschaffungskosten bilanziert. Bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden für erkennbare Ausfallrisiken Einzelwertberichtigungen und für das allgemeine Kreditrisiko Pauschalwertberichtigungen von 1%-5% (Vj. 1%-5%) gebildet. (8) Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten sind zum Nennwert bilanziert. Die (14) Rückstellungen für Pensionen werden auf der Grundlage eines versicherungsmathematischen Gutachtens nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren gebildet. Als Berechnungsgrundlagen wurden die Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck, ein Einkommenstrend von 0% (Vj. gesplitteter Einkommenstrend 0% bzw. 2%), ein Rententrend von 1,5% (Vj. 1,5%) und eine Fluktuationsrate von 0% (Vj. 0%) zugrunde gelegt. Im Geschäftsjahr 2022 wurde bei Versorgungszusagen der Einkommenstrend mit 0% (Vj. 2%) angesetzt, wenn feststeht, dass bis zum Eintritt des Versorgungsfalls keine künftigen Gehaltssteigerungen zu berücksichtigen sind. Für die Abzinsung wurde pauschal eine durchschnittliche Restlaufzeit von 15 Jahren unterstellt. Als Abzinsungsfaktor wurde der dazu von der Deutschen Bundesbank auf den Bilanzstichtag ermittelte durchschnittliche Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre von 1,78% (1,87%) angesetzt. Die erforderliche Zuführung aufgrund der durch das BilMoG geänderten Bewertung bei den Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wird bis zum 31. Dezember 2024 mit jährlich 1/15 berücksichtigt (Art. 67 Abs. 1 Satz 1 EGHGB). Die (15) Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten und werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags passiviert. Die (16) Verbindlichkeiten werden mit den Erfüllungsbeträgen angesetzt. Erläuterungen der Konzernbilanz Die Entwicklung des (1) Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres im Anlagespiegel dargestellt. scrollen
1) Anteilsbesitz der SCHWÄLBCHEN
Frischdienst GmbH
Die (7) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr betragen 0 T€ (Vj. 0 T€). In den sonstigen Vermögensgegenständen sind rechtlich noch nicht entstandene Ansprüche aus Steuerentlastungen in Höhe von 123 T€ (Vj. 150 T€) bilanziert. Die bilanzierten (9) aktiven latenten Steuern resultieren aus der Zwischenergebniseliminierung. Eine Aktivierung von primären latenten Steuern auf temporäre Differenzen zwischen handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen wurde nach § 298 Abs. 1 i.V.m. §274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht vorgenommen. Temporäre Differenzen bestehen beim Anlagevermögen mit 138 T€ (aktiv), aus nutzbaren Vorteilen steuerlicher Verlustvorträge mit 1.002 T€ (aktiv), bei Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen mit 2.222 T€ (aktiv), bei sonstigen Rückstellungen mit 99 T€ (aktiv). Bei der Bewertung daraus resultierender latenter Steuern wurde ein durchschnittlicher Konzernsteuersatz von 27,95 % (15,0% für KSt, 5,5% für SolZ und 10,8% bis 13,5% für GewSt) zugrunde gelegt. Erläuterungen zur Bilanz (1), (2), (3), (4), (17)Entwicklung des Anlagevermögens:SCHWÄLBCHEN-Konzern nach HGBscrollen
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Die Entwicklung des (10) Eigenkapitals für den Konzern ist in der Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt. Das (11) Gezeichnete Kapital der SCHWÄLBCHEN AG ist in 1.400.000 Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil von 2,60 €/Aktie am Grundkapital eingeteilt. Die im Jahr 2008 über die Börse getätigten Käufe von 100.000 Stück (Sept. 14.851, Okt. 55.149, Nov. 30.000) eigenen Aktien dienten der Kursstabilität, Liquiditätsanlage und der allgemeinen Marktsicherung. Auf (12) Eigene Anteile entfallen 260 T€ des (11) Gezeichneten Kapitals, anteilig 7,14%. Ziel des Kapitalmanagements ist die Sicherstellung der Unternehmensfortführung, die Stärkung der Eigenkapitalbasis und eine adäquate Verzinsung des Kapitals. Aus den Jahresergebnissen werden regelmäßig Zuführungen zu den Gewinnrücklagen getätigt. In (13) Andere Gewinnrücklagen wurden aus dem Bilanzgewinn des Vorjahres 200 T€ eingestellt. (14) Rückstellungen für Pensionen werden am Bilanzstichtag aufgrund der Anwendung des Art. 67 Abs. 1 Satz 1 EGHGB in Höhe von 110 T€ (Vj. 165 T€) nicht angesetzt. Zudem resultiert aus der Abzinsung dieser Rückstellungen mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn statt sieben Jahre ein Unterschiedsbetrag in Höhe von 282 T€ (Vj. 485 T€). Dieser Unterschiedsbetrag ist für die Ausschüttung gesperrt. Die Anwendung eines Einkommenstrends von 0% (Vj. 2%) führt bei der Bewertung der Versorgungszusagen zu einem um 385 T€ niedrigeren Bilanzansatz. Die (15) sonstigen Rückstellungen enthalten überwiegend Verpflichtungen gegenüber Kunden und Lieferanten aus ausstehenden Abrechnungen und Eingangsrechnungen sowie Verpflichtungen aus dem Personal- und Sozialbereich. Die Kundenverpflichtungen betreffen vor allem Werbekostenzuschüsse und Rückvergütungen. Die Höhe der Lieferantenverpflichtungen bestimmt sich anhand von Einflussfaktoren, die erst im neuen Geschäftsjahr feststehen und geschätzt werden. scrollen
(16) Verbindlichkeiten (siehe Tabelle auf Seite 24) Die (17) Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind in Höhe von 3.586 T€ durch Grundpfandrechte besichert. Bei (18) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen dienen Bankbürgschaften in Höhe von 39 T€ als Sicherheiten. Die (19) Sonstigen Verbindlichkeiten enthalten Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern aus Darlehen in Höhe von 4.072 T€. scrollen
21 In Klammern angegebene Beträge betreffen
Vorjahreszahlen
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung Die (20) Umsatzerlöse nach Tätigkeitsbereichen gliedern sich wie folgt: scrollen
Der Absatzbereich umfasst Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und die angrenzenden Gebiete. In den (21) sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde Erträge in Höhe von 1.158 T€ vor allem aus der Auflösung von Rückstellungen (1.040 T€), nachträglichen Rückerstattungsansprüchen gegenüber Lieferanten (95 T€) und der Ausbuchung von Verbindlichkeiten (23 T€) enthalten. Im (22) Personalaufwand sind 159 T€ (Vj. 557 T€) Aufwendungen für Altersversorgung enthalten. Die Gliederung der (23) Abschreibungen ist aus dem Anlagespiegel ersichtlich. Die (24) sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten periodenfremde Aufwendungen in Höhe von 76 T€ vor allem der Ausbuchung von Forderungen und Verlusten aus dem Abgang von Anlagevermögen. Die Aufwendungen nach Artikel 67 Absatz 1 und 2 EGHGB sind in Höhe von 55 T€ (Vj. 55 T€) in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten. In den (25) Zinsen und ähnlichen Aufwendungen sind Zinsanteile aus der Zuführung zu den Pensionsrückstellungen in Höhe von 95 T€ (Vj. T€ 112) enthalten. Die erwarteten (26) Steuern vom Einkommen und Ertrag würden 171 T€ betragen bei Anwendung des relevanten Konzernsteuersatzes von 27,95%. Die Abweichung zu den ausgewiesenen Steuern vom Einkommen und Ertrag von 8 T€ resultiert vor allem aus Ansatz- und Bewertungsunterschieden zwischen Handels- und Steuerbilanz sowie der Verlustverrechnung. Sonstige Angaben Nicht in der Bilanz erscheinende sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen aus langfristigen Miet- und Leasingverträgen für Betriebs- und Geschäftsausstattungen, deren Restlaufzeit zwischen 1 und 4 Jahren beträgt. Aus den abgeschlossenen Miet- und Leasingverträgen resultiert eine finanzielle Belastung über die noch verbleibende Vertragslaufzeit von insgesamt 422 T€. Davon entfallen auf das Folgejahr 322 T€ und auf die nächsten 2-4 Jahre 100 T€. Im Geschäftsjahr waren durchschnittlich 377 Mitarbeiter beschäftigt, davon 124 Angestellte, 250 gewerbliche Arbeitnehmer und 3 Auszubildende. Die Mehrheitsaktionäre der SCHWÄLBCHEN AG haben Darlehen in Höhe von 4.072 T€ zur Verfügung gestellt, die mit 3% p.a. verzinst werden, entsprechend 118 T€ und für die keine Sicherheit bestellt wurde. Herr Günter Berz-List ist zugleich Vorstandsvorsitzender der SCHWÄLBCHEN AG. Ein Abhängigkeitsbericht war nicht zu erstellen. Alle Geschäfte mit nahe stehenden Personen sind vertraglich vereinbart und zu Bedingungen ausgeführt, wie sie mit konzernfremden Dritten üblich sind, oder zum Vorteil der Gesellschaft gereichen. Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats der SCHWÄLBCHEN AG belaufen sich auf 24 T€. Der Aufsichtsrat erhielt keine weiteren Bezüge. Mitglieder des Aufsichtsrats waren Herr Stefan Nodewald, Staufenberg (Vorsitzender, Direktor Mittelstandsbank Mitte/Ost Commerzbank AG), Frau Maren Brückner, Eltville (Stellv. Vorsitzende bis 29.04.2022, Trade Marketing Managerin Importhaus Wilms/Impuls GmbH & Co. KG), Herr Ulf Brückner, Eltville (Stellv. Vorsitzender ab 29.04.2022, Business Analyst IKEA IT Germany GmbH) und Frau Susanne Maurer, Nierstein (Sachbearbeiterin Rechnungskontrolle SCHWÄLBCHEN Frischdienst GmbH). Vorstand war im Geschäftsjahr Herr Günter Berz-List, Dipl.-Kfm., Wiesbaden. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat im Geschäftsjahr Abschlussprüfungsleistungen von 73 T€, Steuerberatungsleistungen von 18 T€ und Beratungsleistungen von 1 T€ erbracht. Ergebnisverwendung Aufsichtsrat und Vorstand beschließen, den Bilanzverlust in Höhe von 671.823,04 €, bestehend aus dem Jahresfehlbetrag in Höhe von 710.369,64 € und dem Gewinnvortrag aus dem Vorjahr in Höhe von 38.546,60 €, auf neue Rechnung vorzutragen.
Bad Schwalbach, 28. Februar 2023 Der Vorstand Günter Berz-List Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2022scrollen
Eigenkapital-Veränderungsrechnung im Konzernscrollen
Aufsichtsrat und Vorstand Aufsichtsrat Stefan Nodewald, Staufenberg Vorsitzender Ulf Brückner, Eltville Stellv. Vorsitzender (ab 29.04.2022) Maren Brückner, Eltville Stellv. Vorsitzende (bis 29.04.2022) Susanne Maurer, Nierstein Arbeitnehmervertreterin Vorstand Günter Berz-List, Wiesbaden - Gesamt-Lagebericht -Der Lagebericht der SCHWÄLBCHEN AG und des SCHWÄLBCHEN Konzerns wurden zusammengefasst. Wirtschaftliches Branchenumfeld Eine Normalisierung des gesellschaftlichen Lebens war zum Jahresanfang 2022 dank der auslaufenden Pandemie in Sicht, ebenso die Zuversicht auf einen positiven Wirtschaftsverlauf. Ende Februar zerbrachen jedoch an den direkten und indirekten Folgen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine die etablierten politischen und volkswirtschaftlichen Strukturen. Dies lastete zweifelsohne auch auf den nationalen und internationalen Milchmärkten, mehr als alles andere jemals zuvor. Viele außergewöhnliche Einflussfaktoren, die weder absehbar noch beeinflussbar waren, prägten 2022 die deutsche Milchwirtschaft: eine krisenbehaftete Energieversorgung, inflationäre Kostensprünge, Verfügbarkeitsprobleme sowie ein unsicheres Konsumverhalten. Letzteres stand anfangs im Kontext der ausklingenden Pandemie, danach in der Verbraucher-Reaktion auf die immer weiter ansteigende Inflation. Der Hauptkostentreiber für die Verteuerungen waren sämtliche Energieträger. Dem Statistischen Bundesamt zufolge erhöhten sich 2022 zu 2021 die allgemeinen Verbraucherpreise um 7,9%, die Nahrungsmittelpreise um 13,4%, speziell Molkereiprodukte um 19,7% und Butter um 39,1%. Nach einem ohnehin guten Start in das Jahr 2022 legten die Teilmärkte für sämtliche Milch- und Käse-Erzeugnisse im weiteren Jahresverlauf fulminant zu. Selbst in Anbetracht der extremen Unsicherheit wurden entlang der gesamten Wertschöpfungskette Milch neue historische Preishochs aufgestellt. Die seit dem Jahresanfang knappen Rohstoffmengen ließen, bei zugleich niedrigem Fett- und Eiweiß-Gehalt, die Herstellmengen vieler Milch- und Käse-Erzeugnisse sinken. Da zudem keine nennenswerten Bestände vorrätig waren, traf ein knappes Angebot auf eine gute Nachfrage. Infolgedessen stiegen die nationalen und internationalen Notierungen von Butter und Milchpulver sowie von Käse und Molkenpulver bis zur Jahresmitte sehr stark an und erreichten historische Höchststände. Erst ab der Jahresmitte, als eine Nachfrage-Beruhigung seitens des Weltmarktes wegen des Lockdown in China und des Ukraine-Kriegs einsetzte, stabilisierten sich die Preise auf den neuen Höchstständen. Die Hersteller der Eckprodukte konnten, ohne an längerfristige Kontrakte gebunden zu sein, umgehend und unkompliziert auf die Marktdynamik reagieren. Deren Auszahlungspreise an die Milcherzeuger legten im Branchenvergleich wesentlich früher und stärker zu. Die Erzeugerpreise stiegen so stark wie nie zuvor, wofür die zeitweise knappe Rohstoffverfügbarkeit die treibende Kraft war. Die Auszahlungspreise erreichten immer neue Höchstwerte, gleich zwei Schwellenwerte wurden durchbrochen: im Sommer die Marke von 50 Cent und im Spätherbst die 60-Cent-Marke. Die bekannte Reaktion der Landwirte auf hohe Milchpreise, als der Anreiz für Mehranlieferungen, blieb zunächst aus. Zum einen aufgrund der hohen Kosten für Futtermittel, Dünger, Energie und Diesel, zum anderen infolge des warmen und trockenen Sommers. Ab dem Herbst jedoch reagierten die Milcherzeuger auf die rekordhohen Auszahlungspreise mit einer deutlichen Mengenausweitung. Letztlich erreichte das Rohstoffaufkommen in Deutschland mit rund 31,9 Mio. Tonnen wieder fast genau das Vorjahresniveau. Unabhängig von diesen kurzfristig wirkenden Kosteneffekten ist festzuhalten, dass die zunehmenden Umweltauflagen hierzulande restriktiv die künftige Anzahl und Struktur der Milcherzeugerbetriebe beeinflussen. Hinter den sprunghaft gestiegenen Butter-, Käse-, Milch- und Molkenpulver-Notierungen blieben die Abgabepreise für Konsummilch und Frischprodukte kontraktbedingt über Monate zurück. Für die Hersteller von Trinkmilch, Sahne, Quark und Joghurt bedeutete das in der ersten Jahreshälfte einen massiven Vermarktungsnachteil mit Blick auf den parallel dazu sehr dynamischen Erzeugerpreisverlauf. Selbst die stattlichen Preiserhöhungen die ab Juli im weißen Basissortiment umgesetzt werden konnten, reichten kaum aus, um zusätzlich die gestiegenen Mehrkosten für Energien, Verpackungen, Logistik und Reinigungsmittel ausgleichen zu können. Infolge des Produktgruppen-übergreifend historisch hohen Preisniveaus stieg der Umsatz der deutschen Milchindustrie in 2022 um auffällige 25,2% auf rund 35,5 Mrd. € an. Der Außenhandelsumsatz der Branche nahm sogar um 26,2% auf rund 11,4 Mrd. € zu. Anlieferung und Herstellung von Milcherzeugnissen in Deutschland in Tsd. t scrollen
Quelle: ZMB/MIV, BMELV, BLE Die absehbaren Reaktionen auf die haussierenden Teilmärkte aller Milch- und Käse-Erzeugnisse zeigte sich dann ab dem Herbst. Nachfrageseitig gingen die Absatzmengen in vielen Vertriebskanälen spürbar zurück. Sei es im Inland, beim Lebensmittelhandel oder der verarbeitenden Industrie, oder im wichtigen Export, sei es in die EU-Staaten oder nach Fernasien. Angebotsseitig nahm die Rohstoffverfügbarkeit wieder zu. Die sehr hohen Auszahlungspreise stimulierten die Milcherzeugung, sodass die Anlieferung wieder expansiv wurde. Aufgrunddessen gaben zum Jahresende die Butter-, Milch- und Molkenpulver-Notierungen merklich nach, bis diese sogar unter dem Jahresanfangsniveau lagen. Auch die Käsepreise gingen zurück. Das zurückhaltende Kaufinteresse verschärfte den Preisdruck zum Jahresende, was nicht nur hierzulande, sondern EU-weit festzustellen war. Wie schon früh im Geschäftsjahr feststand, agierte die SCHWÄLBCHEN-Gruppe 2022 im seit Jahrzehnten schwierigsten Wirtschafts- und Branchenumfeld. Bei der SCHWÄLBCHEN MOLKEREI AG resultierte aus der Milchmarkt-Verwerfung ein nachteiliger Geschäftsverlauf, sodass die operative Verlustlage anhielt. Dies wegen der unzureichenden Abgabepreise für Konsummilch und Frischprodukte sowie der situativ anspruchsvollen Produktions-Fortführung, wie die jederzeitige Verfügbarkeit aller erforderlichen Betriebsmittel. Das operative Jahresergebnis der AG blieb daher negativ, wobei im Vorjahresvergleich zwei besonders hohe Sondereffekte zu berücksichtigen waren. Auch das Großverbraucher-Geschäft der SCHWÄLBCHEN Frischdienst GmbH wurde von großer Unsicherheit und von extremer Preisvolatilität geprägt. Aber mit dem zunehmenden Außer-Haus-Konsum in den urbanen Großräumen stiegen die Bestellungen und Umsätze wieder stark an, wenn auch von einem niedrigen Vorjahresniveau aus. Somit konnten die Frischdienst-Gesellschaften in Mainz und Ilsfeld eine sowohl Umsatz- als auch Ertrags-bezogen positive Geschäftsentwicklung verzeichnen. Milchanlieferung und Produktionsprogramm Bei der SCHWÄLBCHEN MOLKEREI AG ging das Rohstoffaufkommen in 2022 um 6,4% auf 129,9 Mio. kg (Vj. 138,8 Mio. kg) zurück, was auf eine geringere Eigenanlieferung der Landwirte zurückzuführen war. Im ersten Halbjahr hatte die Anlieferung noch um 7,5% zurückgelegen. Dies gegenüber einem bundesweit konstanten Milchaufkommen. Innerhalb des Produktionsprogramms nahm die Herstellung von Frischer Milch auf 12,1 Mio. kg zu, während sich die Herstellung von Speisequark auf 24,5 Mio. kg und die von Sahne auf 5,5 Mio. kg verringerte. Bei den mit 87,9 Mio. kg geringeren Mengen an Joghurt, Sonstigen Frischprodukten und Milchversand ging vor allem der Versandmilch-Anteil zurück. Bei den Frischprodukten profitierten die Kaffeegetränke und Ayran von einer Absatzförderlichen Witterung im Frühjahr und Sommer. Auch das ,Wieder-Unterwegs-Sein' in den urbanen Räumen sorgte bei den To-Go-Getränken für Impulse. Positiv zeigte sich die Grüne Linie vor allem mit den regionalen Spezialitäten Spundekäs' und Grüne Soße. Angespannte Lieferketten und Lieferengpässe durch die Unsicherheiten im Zuge des Ukraine-Kriegs stellten 2022 eine große Herausforderung dar, beispielsweise abrupt geänderte Anlieferungstermine. Im Fokus darauf war die Versorgung der Produktion mit Milch, Verpackungen, Energien, Hilfs- und Betriebsstoffen im Berichtszeitraum gewährleistet. Gleiches galt für die tägliche Milcherfassungs- und Ausgangs-Logistik. scrollen
Die Kooperation mit der Hochwald Foods GmbH bestand unverändert fort. Der schnelle Preisanstieg für Butter, Käse, Milch- und Molkenpulver zog letztes Jahr einen fulminanten Erzeugerpreisanstieg nach sich. Auch bei der SCHWÄLBCHEN MOLKEREI legten die Milchgeldzahlungen an die Landwirte stark zu. Das Jahresmilchgeld 2022 lag historisch hoch, sodass die Landwirte von der sehr guten Marktlage profitierten. Ohne aber für Konsummilch und Frischprodukte speziell im ersten Halbjahr adäquate Abgabepreise zu haben, ging wie selten zuvor in einem Geschäftsjahr, die Schere zwischen Rohstoffaufwand und Verkaufserlösen zu Lasten des Unternehmens auseinander. Umsatzentwicklung Die Steigerung des Umsatzes bei der AG um bemerkenswerte 21,8% auf 116,38 Mio. € (Vj. 95,55 Mio. €) lag in den stattlichen Abgabepreiserhöhungen ab der Jahresmitte begründet. Die neuen Konsummilch-, Sahne- und Quark-Preise lagen prozentual zweistellig höher. Zum Halbjahr hatte der Umsatzanstieg noch 14,3% betragen. Die marktkonforme Preisanpassung für das gesamte Produktsortiment gemäß den anderen Rohstoffverwendungen stand das ganze Jahr über im Mittelpunkt der Vertriebstätigkeiten. Wie beschrieben, konnten kontraktbedingt die dringend erforderlichen Preiserhöhungen für Konsummilch und Frischprodukte im Handel nicht den Butter-, Käse-, Milch- und Molkenpulver-Notierungen folgen. Deswegen verlief das Branchenwachstum mit plus 25,2% noch dynamischer. ![]() Bei der SCHWÄLBCHEN Frischdienst GmbH und der Frischdienst Südwest GmbH wirkten sich Anfang 2022 die noch bestehenden Pandemie-Restriktionen aus. Ab März stiegen die Bestellungen und damit die Umsätze dann mengenbezogen spürbar an. Des Weiteren kamen die Warengruppen-über- greifenden Verkaufspreis-Erhöhungen zum Tragen. Die hierfür zugrundeliegend höheren Einstandspreise konnten der Höhe und dem Zeitpunkt nach aber teils nur bedingt an die Großkunden weitergegeben werden. Vor diesem Hintergrund und von einem niedrigen Vorjahresniveau ausgehend, konnte die Frischdienst GmbH im letzten Jahr geradezu einen Umsatzsprung machen. So legten die Umsatzerlöse teilkonsolidiert um sehr beachtliche 53,8% auf 110,95 Mio. € (Vj.72,13 Mio. €) zu. Hierzu trugen ebenfalls die vertriebsseitigen Maßnahmen bei Bestands- und Neukunden sowie die Sortimentsoptimierungen bei. Auch kamen die zahlreichen Foodservice-Leistungen dieser Geschäftstätigkeit wieder positiv zum Wirken, allem voran die leistungsstarke Zustell-Logistik. Darüber hinaus wurde im September 2022 eine Hausmesse veranstaltet. Die Kooperation im nationalen Vertriebsverbund der COMO GmbH bestand fort. Die im langjährigen Geschäftsvergleich sehr dynamischen Umsatzverläufe bei der AG und den Frischdiensten zeigten sich auch in der Konsolidierung. So legte der konsolidierte Konzernumsatz im Jahr 2022 um 34,2% auf 211,46 Mio. € (Vj.157,55 Mio. €) zu. ![]() Investitionen Die SCHWÄLBCHEN AG tätigte in 2022 ein überschaubares Investitionsvolumen von 1,622 Mio. € (Vj. 1,505 Mio. €). Dies unter Beachtung eines branchen- und geschäftsbezogen schwierigen Umfeldes. Die Investitionen betrafen hauptsächlich neue Säure- und Laugen-Tanks, eine Erhitzer-Anlage, Steigenaufrichter sowie die Anzahlungen für eine neue Becher- und eine neue Milch-Abfülllinie, Prozesstanks und Stapler. Gleichwohl der positiven Geschäftslage bei den Frischdienst-Gesellschaften wurde mit 577 T€ (Vj.240 T€) ebenfalls zurückhaltend investiert. Die Anschaffungen betrafen eine Tiefkühlzelle, den IT-Bereich und einen Minderheiten-Geschäftsanteil. Insgesamt lag das konzernweite Investitionsvolumen mit 2,199 Mio. € (Vj.1,745 Mio. €) etwas über dem Vorjahr. Die Investitionen wurden aus dem Cashflow und den Liquiden Mitteln finanziert. Personal Die zweijährige Corona-Pandemie mitsamt der negativen Auflagen neigte sich dem Ende zu, als der russische Angriffskrieg die westliche Hemisphäre abermals erschütterte. Der Ukraine-Krieg hat in seiner unmittelbaren Auswirkung eine politische Zeitenwende zur Konsequenz. Mittelbar sind die Menschen mit einer Energie- und Wirtschaftskrise konfrontiert, allem voran mit einer nie dagewesenen Inflation. Für Jeden waren die Sorgen um eine stabile Energieversorgung, die Verteuerung aller Energieträger und Treibstoffe sowie die in vielen Lebensbereichen hohe Inflation eine enorme Belastung. Trotz dieser Ereignisse, die immer auch persönlich Spuren hinterlassen, war auf unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Verlass, dass SCHWÄLBCHEN diese Zeit durchstehen kann. Hierfür ist allen Beschäftigten sehr zu danken, mit hoher Anerkennung und großem Respekt für die Motivation, Verantwortung und Leistung. Vielen Dank! Die Mitarbeiteranzahl hat sich bei der SCHWÄLBCHEN AG mit durchschnittlich 154 (Vj. 150) Personen leicht erhöht. Dies infolge von Personal-Übernahmen aus der Arbeitnehmer-Überlassung. Bei der Frischdienst GmbH waren mit dem dynamischen Geschäftsverlauf in Mainz und Ilsfeld 223 (Vj. 211) Beschäftigte tätig. Die Gesamtanzahl in der SCHWÄLBCHEN-Gruppe lag bei durchschnittlich 377 (Vj. 361) Personen. Die Umsatzleistung je Mitarbeiter stieg im Kontext der kräftigen Umsatzanstiege an; bei der Molkerei auf 0,76 Mio. € (Vj.0,64 Mio. €) und beim Frischdienst auf 0,50 Mio. € (Vj.0,34 Mio. €). Wirtschafts- und Ertragslage Die ungenügenden Abgabepreise für Konsummilch und Frischprodukte belasteten die Wirtschaftslage der SCHWÄLBCHEN AG negativ, was sich noch stärker als in früheren Jahren auswirkte. Vor allem im Preiseinstiegssegment wurden nicht ausreichende Deckungsbeiträge generiert, um den erforderlichen Rohstoffeinsatz, die Verpackungs- und Herstellkosten adäquat vergüten zu können. Über die Deckungsbeitragslücke hinaus stand das operative Geschäftsergebnis unter dem Kostendruck durch Energien, Transporte und Reinigungsmittel. Demgemäß standen einem Umsatzplus von 21,8% die noch stärker um 28,1% gestiegenen Rohstoff- und Verpackungskosten entgegen. Unter Berücksichtigung der Bestandsveränderungen und der viel geringeren Sonstigen betrieblichen Erträge von 1,031 T€ (Vj.3,203 Mio. €) lag der absolute Rohertrag mit 29,160 Mio. € (Vj.29,438 Mio. €) unter Vorjahr. Die im Vorjahr erheblich höheren Sonstigen Erträge begründeten zwei Sondereffekte mit Einmal-Charakter. Auch die Rohertragsspanne war mit 25,1 % (Vj.30,8%) deutlich niedriger. Bei den Kostenpositionen waren die Personalaufwendungen mit 9,089 Mio. € (Vj. 9,154 Mio. €) und die Abschreibungen mit 1,179 Mio. € (Vj. 1,283 Mio. €) etwas geringer, dafür legten die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen auf 19,335 Mio. € (Vj. 17,490 Mio. €) deutlich zu. Hierbei wirkten sich insbesondere die Energie-Verteuerung sowie die Kostendynamik bei den Ausgangs- und Eingangs-Frachten sowie für Reinigungsmittel aus. Weitere große Positionen waren die Vertriebskosten, Instandhaltungen, Arbeitnehmer-Überlassung und Verpackungs-Lizensierung. Ohne Beteiligungsertrag und bei einem Zinssaldo von -207 T€ (Vj.-242 T€) sowie nach Steuern resultierte im Geschäftsjahr 2022 letztlich ein Jahresfehlbetrag von 710 T€. Mit diesem Fehlbetrag zu vergleichen ist ein um die Sondereffekte bereinigtes operatives Vorjahresminus von 497 T€. Im Vorjahr konnte nur dank der hohen Sonstigen betrieblichen Erträge der Jahresüberschuss von 1,200 Mio. € ausgewiesen werden. Die SCHWÄLBCHEN Frischdienst GmbH und die Frischdienst Südwest GmbH mussten in 2020 und 2021 zwei verlustreiche Jahre durchstehen, weil die Pandemie-bedingten Restriktionen den Außer-Haus-Markt zusammenbrechen ließen. Ab März 2022, mit der Aufhebung der letzten 2G-/3G-Regelungen, konnte sich das Geschäftsmodell mit der Waren-Zustellung an Großverbraucher aber wieder deutlich erholen. Den sukzessiven Aufholmodus im letzten Jahr begleiteten jedoch hochinflationäre Einkaufspreise in nahezu allen Warengruppen. Die Sortimentsweit massiv gestiegenen Einstandspreise konnten der Höhe und dem Zeitpunkt nach oft nur bedingt an die Großkunden weitergegeben werden. Dem Umsatzsprung folgend, legte auch der teilkonsolidierte Rohertrag auf 21,601 Mio. € (Vj. 14,899 Mio. €) merklich zu, wobei sich die Rohertragsspanne auf 19,5% (Vj. 20,7%) verminderte. Parallel dazu stiegen auch die Aufwendungen an, was auf das größere Auftragsvolumen sowie auf die allgemein höheren Kosten zurückzuführen war. So nahm der Personalaufwand auf 10,573 Mio. € (Vj. 9,139 Mio. €), die Abschreibungen auf 1,106 Mio. € (Vj. 1,086 Mio. €) und die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen auf 8,467 Mio. € (Vj. 6,094 Mio. €) zu. Bei Letzteren wirkten sich vor allem die erheblich höheren Energie- und Logistik-Kosten aus. Nach dem Finanz- und Steuerergebnis konnte die SCHWÄLBCHEN Frischdienst GmbH in 2022 einen erfreulichen Jahresüberschuss von teilkonsolidiert 1,321 Mio. € erzielen. Gegenüber einem Fehlbetrag im Vorjahr von - 1,203 Mio. €, der zudem eine Steuergutschrift von 311 T€ enthielt, vollzog die Frischdienst GmbH eine absolut erfolgreiche Kehrtwende ihrer wirtschaftlichen Lage. Trotz des Verlustes im Molkereigeschäft der AG drehte sich dank des Frischdienst-Gewinns das Konzernergebnis ins Plus. Somit konnte in einem außergewöhnlichen Jahr, mit markanten Herausforderungen, ein konzernweit positives Ergebnis realisiert werden. Ausgehend von einem höheren Konzern-Rohertrag von 49,811 Mio. € (Vj. 42,346 Mio. €) errechnete sich nach der Konsolidierung aller in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften ein Konzern-Jahresüberschuss von 605 T€; dies nach 906 T€ Verlust im Vorjahr. Vermögens- und Finanzlage Die SCHWÄLBCHEN AG ist mit einer soliden Bilanzstruktur ausgestattet, die lang- und kurzfristig sehr geordnete Vermögens- und Finanzverhältnisse aufweist. Das im vergangenen Jahr absatz- wie einkaufseitig inflationäre Umfeld zeigte sich zum Stichtag 31.12. auch in der Bewertung einiger Bilanzpositionen. So erhöhten sich auf der Aktivseite im Umlaufvermögen die Bewertung der Vorräte auf 4,971 Mio. € (Vj. 3,888 Mio. €) sowie die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände auf 13,623 Mio. € (Vj. 11,314 Mio. €). Dem auf diese Weise gebundenen Kapital gegenläufig waren die Liquiden Mittel mit 9,366 Mio. € (Vj. 12,194 Mio. €) niedriger. Zusammen betrachtet lag das Umlaufvermögen mit 27,961 Mio. € (Vj. 27,396 Mio. €) wieder nahezu gleichauf. Das Anlagevermögen lag mit 13,608 Mio. € (Vj. 13,209 Mio. €) ebenfalls gleichauf, davon Sachanlagen mit 11,470 Mio. € (Vj. 11,130 Mio. €) sowie Finanzanlagen von unverändert 1,957 Mio. €. Insgesamt war die Bilanzsumme mit 41,569 Mio. € (Vj. 40,605 Mio. €) etwas größer. Auf der Passivseite spiegelte sich das höhere Bewertungsniveau in den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von 9,653 Mio. € (Vj. 6,861 Mio. €). Zusammen betrugen die Verbindlichkeiten 15,543 Mio. € (Vj. 12,762 Mio. €), davon gegenüber Kreditinstituten 1,655 Mio. € (Vj. 1,977 Mio. €), die gemäß dem Darlehens-Tilgungsplan zurückgeführt wurden, sowie Sonstige Verbindlichkeiten von 4,235 Mio. € (Vj. 3,925 Mio. €). Auf der Passivseite verminderte sich das Eigenkapital auf 17,828 Mio. € (Vj. 19,058 Mio. €), dies wegen des Bilanzverlusts von -672 T€ (Vj. Bilanzgewinn 759 T€). Das Gezeichnete Kapital von 3,380 Mio. € und die Kapitalrücklagen von 5,170 Mio. € blieben unverändert, die Gewinnrücklagen erhöhten sich um 200 T€ auf 9,950 Mio. € (Vj.9,750 Mio. €). Die Angaben zu den Eigenen Aktien stehen im Anhang. Somit finanzierte das Eigenkapital zum Stichtag 31.12.2022 zu 131,0% (Vj.144,3%) das Anlagevermögen, bezogen auf die Bilanzsumme ergab sich eine solide Eigenkapitalquote von 42,9% (Vj. 46,9%). Die wesentlichen Finanzinstrumente sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von 10,290 Mio. € (Vj. 9,343 Mio. €) und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von 9,653 Mio. € (Vj. 6,861 Mio. €) sowie Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von 1,655 Mio. € (Vj. 1,977 Mio. €). Das maximale Ausfallrisiko der Forderungen entspricht dem Buchwert. Der Aufwand aus Wertberichtigungen auf Forderungen betrug 3 T€ (Vj. 0 €). Dem steht ein Ertrag aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen von 21 T€ (Vj. 5 T€) gegenüber. Leasingverpflichtungen haben eine untergeordnete Bedeutung. Alle anfallenden finanziellen Verpflichtungen wurden durch fristgerechte Zahlungen erfüllt. Aus den Bilanzrelationen der Einzelgesellschaften sowie dem Konzernjahresüberschuss folgend, ergab sich in der Konzernbilanz zum 31.12.2022 eine geringfügige Eigenkapital-Minderung auf 30,173 Mio. € (Vj.30,229 Mio. €). Demnach wurde das Anlagevermögen zu 140,3% (Vj. 139,7%) selbst finanziert. Die Eigenkapitalquote lag bezogen auf die Konzernbilanzsumme von 66,571 Mio. € (Vj.62,002 Mio. €) bei soliden 45,3% (Vj.48,8%). Risiko- und Chancenbericht Das beherrschende Thema der Jahre 2020 und 2021 war die Pandemie, im Jahr 2022 war es der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Zuvor stabile politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen haben sich abrupt, massiv und dauerhaft verändert. Die Verwundbarkeit vieler Betriebe und Branchen durch eine unzuverlässige oder überteuerte Energieversorgung wurde offensichtlich. Die drei Jahre zeigen drastisch, wie essentiell externe Risiken wirken können und wie folgenschwer solche Krisen Unternehmen und ganze Branchen in Nöte bringen. Die Lieferketten und die Versorgungslage stehen weiterhin unter starker Anspannung. Große Unsicherheiten und nie dagewesene Mengen- und Preis-Schwankungen prägen nicht nur das Tagesgeschäft, sondern beeinträchtigen jede Planung und Prognose. Die anhaltend hohe Inflation, die nicht nur Energie und Nahrungsmittel, sondern die inzwischen viele Güter und Dienstleistungen erreicht hat, verändern das Konsumverhalten der Verbraucher sowie sie bei den Unternehmen die Be- schaffungs- und Absatz-Seite belasten. Bei den zahlreichen und andauernden Belastungen ist es ein Vorteil für mittelständische Unternehmen und somit für die SCHWÄLBCHEN-Gruppe, auf derart krisenhafte Ereignisse unkompliziert, schnell und flexibel entgegnen zu können. Dazu gehört die Risiken in den Versorgungs- und Lieferketten abzuwägen, zu minimieren und dafür gegebenenfalls höhere Beschaffungs- und Lager-Kosten hinzunehmen. Die Kosten gegen die Risiken abzuwägen und die Risiko-Kosten-Balance zu optimieren, war im letzten Jahr sehr wichtig, sowohl im Molkerei- als auch im Frischdienst-Segment. Dass die Herstellung und der Handel mit verderblichen Lebensmitteln kleinteilig und arbeitsintensiv strukturiert sind, ist für beide Geschäftsfelder gleichermaßen herausfordernd. Demnach bestehen die jeweiligen operativen Betriebsrisiken tagtäglich fort, diese sind untrennbar mit den Tätigkeitsfeldern verbunden. Bei der Molkerei betreffend den hochkonzentrierten Absatzbereich, die sensible Produktion und Technik oder die wichtige Rohstoffbasis. Kritisch ist hierbei, dass Molkereien branchentypisch eine rohstoff- und auch energie-intensive Produktion haben. Die relevanten Zertifizierungen nach ISO 9001, IFS, dem Energiemanagement ISO 50001 und Gentechnik-frei nach VLOG wurden wie bisher erfolgreich bestanden. Bei den Frischdienst-Gesellschaften bestehen die Risiken, die immer auch die Chancen darstellen, zum einen handelstypisch im Waren-Einkauf und -Verkauf, zum anderen in der Besonderheit des Zustell-Großhandels. Zur Risiko-Streuung wird die Kunden- wie auch die Lieferanten-Struktur diversifiziert und damit Risiko-minimierend gestaltet. Um beim Wareneinkauf etwaige Beschaffungsnachteile zu vermeiden, steht ein erfahrenes Einkaufsteam bereit. Die unternehmensindividuell bedeutsamsten finanziellen Leistungsindikatoren sind die Milchanlieferung und -verarbeitung, die Umsätze, Roherträge, Rohertragsspannen und die Jahresergebnisse. Durch die mittel- und langfristige Finanzierung werden derzeit keine Zinsänderungsrisiken gesehen. Auf der Absatz- und Beschaffungsseite gibt es kein Währungsrisiko. Rechtlichen Risiken wird durch die Zusammenarbeit mit externen Rechtsanwälten begegnet. Auf Kundenseite können Bonitätsrisiken eintreten, die zu einem möglichen Forderungsausfall führen können. Für alle bekannten Risiken sind nach derzeitigem Kenntnisstand ausreichende Rückstellungen gebildet. Konzernweit bestehen ausreichende liquide Mittel und Kreditlinien, um Zahlungsverpflichtungen jederzeit zu entsprechen. Den Unternehmens-Fortbestand gefährdende Risiken sind nach derzeitiger Einschätzung und Erkenntnis nicht gegeben. Ausblick Ein Ausblick ist immer auf den Zeitpunkt des Verfassens bezogen und ist deshalb situativ zu werten. Unsicherheit und Unvorhersehbarkeit bleiben bestehen, weshalb dieser Ausblick vollumfänglich unter Vorbehalt steht. Die Einflussfaktoren aus dem Jahr 2022 für die Milchmärkte, die vorstehend dargestellt wurden, bestehen in 2023 unverändert fort. Diese sind die Entwicklung des Rohstoffangebots, die Verfügbarkeit sowie der Kostenverlauf von Energien und Zuliefermaterialien. Des Weiteren das Nachfrageverhalten seitens des Export, der Verarbeitungsindustrie sowie des Lebensmittel-Einzel- und -Großhandels. Gemäß dem Satz "der Feind hoher Preise sind hohe Preise" entfalten die zuvor historisch hohen Preise ihre Marktregulierenden Kräfte: die Nachfrage wird gedämpft und das Rohstoffangebot wird stimuliert. Schon vor dem Jahreswechsel haben sich die Voraussetzungen am Milchmarkt komplett verändert. Gegenläufig zu der Preishausse vor einem Jahr sind die Notierungen für Butter und Milchpulver sowie für Käse und Molkenpulver Anfang 2023 auf zweijährige Tiefstände regelrecht eingebrochen. Bei der Milchanlieferung ist festzustellen, dass die Landwirte auf die rekordhohen Auszahlungspreise mit spürbaren Mehranlieferungen reagieren. Hierbei ist aber eher von einem Mitnahmeeffekt auszugehen als von einer dauerhaft höheren Anlieferung. In 2023 ist eine Saisonalität zu erwarten, die mit einem höheren Rohstoffaufkommen in der ersten Jahreshälfte einhergeht, wobei es vom Ausmaß der Preisrückgänge und der Witterung abhängen wird, wie lange die Anlieferungen so hoch bleiben. Mittel- und langfristig werden die verschärften Umwelt- und Tierwohl-Auflagen, die klimatischen Herausforderungen und der demografische Wandel einen rückläufigen Anlieferungstrend mit sich bringen. Nach wie vor beschäftigt die enorme Verteuerung vieler Einsatzfaktoren die Beteiligten in der Milchkette. Zwar werden für Strom, Gas, Öl und Treibstoff nicht mehr die Spitzenwerte des Vorjahres erreicht. Gleichwohl ist für Molkereien speziell mit einem kleinteiligen und kühlpflichtigen Sortiment an der Kostenfront keine Beruhigung auszumachen. Dies gilt auch für Löhne und Gehälter, für die entsprechende Anhebungen zu erwarten sind. Das Jahr 2023 begann mit überdurchschnittlich hohen Abgabepreisen für Konsummilch und Frischprodukte, jedoch auch mit einem uneinheitlichen Preisbild in dieser Warengruppe. Letzteres betrifft sowohl die Einzelhandels- als auch Großhandelsstufe. Darüber hinaus beeinflusst die Inflation das Kaufverhalten der Verbraucher. Es wird nicht nur weniger, sondern auch preisgünstiger gekauft, wobei Discount- und Handelsmarken bevorzugt werden. Dies alles spürt im Ganzen auch die SCHWÄLBCHEN MOLKEREI AG. Trotz der disruptiven Ereignisse in den letzten Jahren ist für die AG vorwegzunehmen, dass das Molkereigeschäft mit der Grünen Linie, den Kalt-Kaffee-Getränken und ethnischen Produkten für 2023 gut aufgestellt ist. Die To-Go-Produkte Caffreddo und Körfez-Ayran sollten bei einer passablen Witterung im Frühjahr und Sommer zulegen können. Allerdings müssen in der absatzschwachen Zeit zuvor erhebliche Rohstoffmengen als Versandmilch zu Niedrigstpreisen verkauft werden. Dies drückt seit dem Jahresanfang stark auf die Spanne. Für das erste Halbjahr wird von einer geringeren Milchverarbeitung und von preisbedingt höheren Umsätzen ausgegangen, die im Einzelhandel kontraktbedingt noch bestehen, auf der Großhandelsstufe aber bereits nachgegeben haben. Noch mehr als in früheren Jahren ist zu beachten, dass der Rohertrag für die AG sehr relevant ist und maßgeblich von der Relation der Abgabepreise zum Auszahlungspreis bestimmt wird. Denn in 2023 wirken zweistellig höhere Umsätze und Rohstoffkosten auf das traditionell Spannen-niedrige Molkereigeschäft. Außerdem sind deutlich höhere Energie- und Logistik-Kosten zu verkraften. Um im laufenden Jahr den operativen Fehlbetrag zu verringern, bleibt vertriebsseitig der Fokus auf die konsequente Qualitäts- und Markenstrategie mit Wertschöpfungs-starken Produkten ausgerichtet. Kostenseitig sollen Effizienzsteigerungen in den Prozess- und Arbeitsabläufen, auch unterstützt mit Investitionen, zu der beabsichtigten Fehlbetragsreduzierung beitragen. Die SCHWÄLBCHEN Frischdienst GmbH wird sich in Anbetracht der nach wie vor hohen Preisvolatilität und der Konkurrenzsituation in 2023 behaupten müssen. Weder Vertriebs- noch einkaufsseitig sind Erleichterungen anzunehmen, sodass die Weitergabe von steigenden Warenpreisen an die Kunden anspruchsvoll bleibt. Aber so positiv wie sich der Geschäftsverlauf der Frischdienst GmbH und der Frischdienst Südwest GmbH zuletzt entwickelt hat, sollte es absehbar weitergehen. Hierfür soll ein qualifiziert aufgestelltes Verkaufs-Team die Waren-Zustellung bei bestehenden und potentiellen Kunden weiter ausbauen. Intern werden Abteilungsübergreifend Optimierungen vorgenommen, auch unterstützt durch IT-Projekte. Die Frischdienste sind von Mainz und Ilsfeld aus im gesamten Südwesten Deutschland als Zustell-Spezialisten mit regionalem Schwerpunkt unterwegs und auf jede Anforderung gut vorbereitet. Auf Basis der anerkannten Sortiments-Kompetenz und mit hohen Logistik- und Service-Leistungen wird ein Ergebnis zumindest auf dem Vorjahresniveau angestrebt. Aufgrund der noch immer vorherrschend starken Volatilität, sei es bei den Einkaufs- und Beschaffungspreisen, wie auch bei den Verkaufs- und Absatzpreisen, ist ein Ausblick auf Konzernebene sehr schwer möglich. Darüber hinaus erschwert das in den Geschäftsfeldern der Molkerei und des Frischdienstes unvorhersehbare, sehr anspruchsvolle Branchenumfeld eine zusammengefasste Prognose. Bezogen auf die vorstehenden Ausführungen besteht konzernweit das Ziel, einen leicht verbesserten Rohertrag und einen leicht verbesserten Konzernjahresüberschuss zu erreichen.
Bad Schwalbach, 28. Februar 2023 Der Vorstand Günter Berz-List Bestätigungsvermerk KonzernPrüfungsurteile Wir haben den Konzernabschluss der SCHWÄLBCHEN MOLKEREI Jakob Berz AG und ihrer Tochtergesellschaften - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022 und der Konzern-Gewinn und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 01. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der SCHWÄLBCHEN MOLKEREI Jakob Berz AG für das Geschäftsjahr vom 01. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 geprüft. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse scrollen
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat. Grundlage für die Prüfungsurteile Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen. Verantwortung des gesetzlichen Vertreters und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht Der gesetzliche Vertreter ist verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner ist der gesetzliche Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die er in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt hat, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses ist der gesetzliche Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren hat er die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus ist er dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen. Außerdem ist der gesetzliche Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner ist der gesetzliche Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die er als notwendig erachtet hat, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können. Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus scrollen
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Wiesbaden, 07. März 2023 TREURATIO
GmbH
Reiner Baum, Wirtschaftsprüfer Patrick Fischer, Wirtschaftsprüfer Bericht des AufsichtsratesDer Aufsichtsrat hat sich seit der letzten Hauptversammlung in vier Sitzungen mit der Lage und den Perspektiven der Aktiengesellschaft und der Beteiligungsgesellschaften befasst. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat dazu regelmäßig, zeitnah und umfassend informiert. Die zustimmungspflichtigen Geschäfte und Investitionen wurden genehmigt. Der Aufsichtsrat hat sich davon überzeugt, dass der Konzernabschluss der SCHWÄLBCHEN MOLKEREI AG und die Einzelabschlüsse der Gesellschaften zum 31.12.2022 von der TREURATIO GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft, Wiesbaden, geprüft worden sind. Die Prüfungsgesellschaft hat den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt und zudem bescheinigt, dass der Konzernlagebericht mit dem Konzernjahresabschluss in Einklang steht. Nach Durchführung seiner eigenen Prüfung stimmt der Aufsichtsrat den Jahresabschlüssen für das Geschäftsjahr 2022 der Aktiengesellschaft und des Konzerns sowie dem Lagebericht zu. Damit ist der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2022 festgestellt und wird zur Veröffentlichung freigegeben. Der Aufsichtsrat und der Vorstand beschließen, den Bilanzverlust in Höhe von -671.823,04 €, bestehend aus dem Jahresfehlbetrag in Höhe von -710.369,64 € und dem Gewinnvortrag aus dem Vorjahr in Höhe von 38.546,60 €, auf neue Rechnung vorzutragen. Das Jahr 2022 begann mit einer Normalisierung des gesellschaftlichen Lebens dank der auslaufenden Pandemielage und somit bestand große Hoffnung auf eine positive Wirtschaftsentwicklung. Ende Februar begann der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die Auswirkungen prägten in der Folge das Jahr 2022. Die Erzeugerpreise stiegen so stark wie nie zuvor und erreichten mit 60 ct. einen historischen Höchststand im Spätherbst. Hinter diesen sprunghaft angestiegenen Milchpreisen blieben die Abgabepreise für Konsummilch und Frischprodukte kontraktbedingt über Monate zurück. Dies bedeutete in der ersten Jahreshälfte einen massiven Vermarktungsnachteil wegen des parallel dazu sehr dynamischen Erzeugerpreisverlaufs. Die stattlichen Preiserhöhungen in der zweiten Jahreshälfte konnten die zusätzlich gestiegenen Mehrkosten für Energien, Verpackungen, Logistik und Reinigungsmitteln nicht ausgleichen. Das operative Jahresergebnis der SCHWÄLBCHEN MOLKEREI AG blieb daher negativ. Hierbei gilt es zu berücksichtigen, dass es im Vorjahr zwei besonders hohe Sondereffekte gab. Nachdem die SCHWÄLBCHEN Frischdienst GmbH in den letzten Jahren aufgrund der Pandemie zwei schwierige, verlustreiche Jahre durchstehen musste, konnte sich das Geschäftsmodell mit der Waren-Zustellung an Großverbraucher wieder deutlich erholen. Jedoch prägten auch hier die hoch-inflationären Einkaufspreise und konnten nur bedingt an die Großkunden weitergegeben werden. Die angespannten Lieferketten und Lieferengpässe stellten zudem eine große Herausforderung dar. Trotzdem konnte die SCHWÄLBCHEN Frischdienst GmbH einen erfreulichen Jahresüberschuss erzielen. In diesen herausfordernden Zeiten gilt dem Vorstand, allen Führungskräften und der gesamten Belegschaft der allergrößte Respekt. Der Aufsichtsrat dankt allen für den unermüdlichen Einsatz und das große Engagement für das Unternehmen.
Bad Schwalbach, 07. März 2023 Der Aufsichtsrat Stefan Nodewald, Vorsitzender |
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