![]() SCHWÄLBCHEN MOLKEREI Jakob Berz AktiengesellschaftBad SchwalbachKonzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2023nach HGB der SCHWÄLBCHEN MOLKEREI Jakob Berz AG, Bad SchwalbachAktiva scrollen
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Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung vom 01. Januar bis 31. Dezember 2023nach HGB der SCHWÄLBCHEN MOLKEREI Jakob Berz AG, Bad Schwalbachscrollen
Konzern-Anhang für das Geschäftsjahr 2023nach HGB der SCHWÄLBCHEN MOLKEREI Jakob Berz AG, Bad SchwalbachAllgemeine Angaben Der Konzernabschluss der SCHWÄLBCHEN MOLKEREI Jakob Berz AG, Bad Schwalbach (Amtsgericht Wiesbaden, HRB 16179) wurde gemäß §§ 290 ff. HGB sowie des AktG aufgestellt. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert. Konsolidierungskreis In den Konzernabschluss der SCHWÄLBCHEN MOLKEREI AG werden neben der Muttergesellschaft zwei inländische Tochtergesellschaften im Wege der Vollkonsolidierung einbezogen. Konsolidierungsgrundsätze Die Kapitalkonsolidierung für Unternehmen, die aufgrund eines Erwerbs nach dem 31.12.2009 erstmals konsolidiert wurden, wurde nach der Erwerbsmethode zu dem Zeitpunkt vorgenommen, zu dem das Unternehmen Tochterunternehmen geworden ist. Der Wertansatz der dem Mutterunternehmen gehörenden Anteile wird mit dem auf diese Anteile entfallenden Betrag des Eigenkapitals des Tochterunternehmens verrechnet. Das Eigenkapital wird mit dem Betrag angesetzt, der dem zum Konsolidierungszeitpunkt beizulegenden Zeitwert der in den Konzernabschluss aufzunehmenden Vermögensgegenstände und Schulden entspricht. Ein nach der Verrechnung verbleibender Unterschiedsbetrag wird, wenn er auf der Aktivseite entsteht, als Geschäfts- oder Firmenwert und, wenn er auf der Passivseite entsteht, unter dem Posten "Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung" nach dem Eigenkapital ausgewiesen. Die Kapitalkonsolidierung der Tochtergesellschaften, die vor dem 01.01.2010 erstmals konsolidiert wurden, wurde weiterhin nach der Buchwertmethode (§ 301 Abs. 1 S. 2 Nr. 1 HGB a.F.) durchgeführt. Dabei entstandene aktivische Unterschiedsbeträge (314 T€) und passivische Unterschiedsbeträge (468 T€) wurden mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Zwischen den konsolidierten Gesellschaften werden Forderungen und Verbindlichkeiten gegeneinander aufgerechnet sowie Umsatzerlöse und andere Erträge mit den entsprechenden Aufwendungen verrechnet und Zwischengewinne eliminiert. Die auf Konzernfremde entfallenden Anteile am Eigenkapital der vollkonsolidierten Tochtergesellschaften werden als nicht beherrschende Anteile innerhalb des Konzerneigenkapitals gesondert ausgewiesen. Im Geschäftsjahr 2022 wurden nicht beherrschende Anteile in Höhe von 5% an der SCHWÄLBCHEN Frischdienst Südwest GmbH erworben. Die Transaktion wird als Kapitalvorgang zwischen den Eigenkapitalgebern abgebildet. Der zum Erwerbszeitpunkt entstandene aktivische Unterschiedsbetrag wurde mit den Gewinnrücklagen der Mehrheitsgesellschafter des Konzerns verrechnet. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Die Abschlüsse der SCHWÄLBCHEN AG sowie der Tochtergesellschaften werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt. Die Einzelabschlüsse der in den Konzern einbezogenen Gesellschaften sind auf den Bilanzstichtag des Konzerns aufgestellt. Das (1) Anlagevermögen wird zu Anschaffungskosten einschließlich Nebenkosten bzw. Herstellungskosten (§ 255 Abs. 2 bis 3 HGB) bilanziert. Die (2) immateriellen Vermögensgegenstände werden linear (bei einer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer von bis zu fünf Jahren) abgeschrieben. Selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden nicht aktiviert. Der aktivierte (3) Geschäfts- oder Firmenwert wurde entsprechend seiner geschätzten Nutzungsdauer von 5 Jahren abgeschrieben. Die (4) Sachanlagen werden entsprechend dem Nutzungsverlauf linear abgeschrieben. Geringwertige Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben. Den planmäßigen Abschreibungen liegen einheitliche Nutzungsdauern zugrunde: Betriebs- und Geschäftsgebäude 25-33 Jahre, Grundstückseinrichtungen 10-20 Jahre, Technische Anlagen und Maschinen 6-20 Jahre, Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3-14 Jahre. Die (5) Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten angesetzt. Außerplanmäßige Abschreibungen im Anlagevermögen werden durchgeführt, falls Ereignisse oder Umstände eingetreten sind, die eine dauerhafte Wertminderung der Vermögensgegenstände erwarten lassen. Bei den (6) Vorräten werden Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Handelswaren grundsätzlich mit ihren Anschaffungskosten oder niedrigeren Tageswerten bzw. niedrigeren Nettoveräußerungswerten bewertet. Unfertige und fertige Erzeugnisse werden mit den Herstellungskosten unter Berücksichtigung einer verlustfreien Bewertung zum Bilanzstichtag angesetzt. Als Verbrauchsfolgeverfahren kommt die FiFo-Methode zur Anwendung. Finanzierungskosten sind nicht Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer oder geminderter Verwertbarkeit ergeben, führen zu Abwertungen. (7) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert bzw. zu Anschaffungskosten bilanziert. Bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden für erkennbare Ausfallrisiken Einzelwertberichtigungen und für das allgemeine Kreditrisiko Pauschalwertberichtigungen von 1%-3% (Vj. 1%-5%) gebildet. (8) Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten sind zum Nennwert bilanziert. Die (14) Rückstellungen für Pensionen werden auf der Grundlage eines versicherungsmathematischen Gutachtens nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren gebildet. Als Berechnungsgrundlagen wurden die Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck, ein Einkommenstrend von 0,0% (Vj. Einkommenstrend 0,0%), ein Rententrend von 2,0% (Vj. 1,5%) und eine Fluktuationsrate von 0,0% (Vj. 0,0%) zugrunde gelegt. Für die Abzinsung wurde pauschal eine durchschnittliche Restlaufzeit von 15 Jahren unterstellt. Als Abzinsungsfaktor wurde der dazu von der Deutschen Bundesbank auf den Bilanzstichtag ermittelte durchschnittliche Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre von 1,83% (1,78%) angesetzt. Die erforderliche Zuführung aufgrund der durch das BilMoG geänderten Bewertung bei den Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wird bis zum 31. Dezember 2024 mit jährlich 1/15 berücksichtigt (Art. 67 Abs. 1 Satz 1 EGHGB). Die (15) Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten und werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags passiviert. Die (16) Verbindlichkeiten werden mit den Erfüllungsbeträgen angesetzt. Erläuterungen der Konzernbilanz Die Entwicklung des (1) Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres im Anlagespiegel auf Seite 24 dargestellt. scrollen
1) Anteilsbesitz der SCHWÄLBCHEN
Frischdienst GmbH
Die (7) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr betragen 0 T€ (Vj. 0 T€). In den sonstigen Vermögensgegenständen sind rechtlich noch nicht entstandene Ansprüche aus Steuerentlastungen in Höhe von 246 T€ (Vj. 123 T€) bilanziert. Die bilanzierten (9) aktiven latenten Steuern resultieren aus der Zwischenergebniseliminierung. Eine Aktivierung von primären latenten Steuern auf temporäre Differenzen zwischen handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen wurde nach § 298 Abs. 1 i.V.m. §274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht vorgenommen. Temporäre Differenzen bestehen beim Anlagevermögen mit 121 T€ (aktiv), aus nutzbaren Vorteilen steuerlicher Verlustvorträge mit 158 T€ (aktiv), bei Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen mit 2.527 T€ (aktiv), bei sonstigen Rückstellungen mit 80 T€ (aktiv). Bei der Bewertung daraus resultierender latenter Steuern wurde ein durchschnittlicher Konzernsteuersatz von 27,83% (15,0% für KSt, 5,5% für SolZ und 10,8% bis 13,5% für GewSt) zugrunde gelegt. Erläuterungen zur Bilanz (1), (2), (3), (4), (17) Entwicklung des Anlagevermögens:scrollen
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Die Entwicklung des (10) Eigenkapitals für den Konzern ist in der Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt. Das (11) Gezeichnete Kapital der SCHWÄLBCHEN AG ist in 1.400.000 Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil von 2,60 €/Aktie am Grundkapital eingeteilt. Auf (12) Eigene Anteile entfallen 264 T€ des (11) Gezeichneten Kapitals, anteilig 7,25%. Im Geschäftsjahr wurde der Bestand eigener Aktien durch den Erwerb von 1.600 Stück auf 101.600 Stück erhöht. Ziel des Kapitalmanagements ist die Sicherstellung der Unternehmensfortführung, die Stärkung der Eigenkapitalbasis und eine adäquate Verzinsung des Kapitals. Aus den Jahresergebnissen werden regelmäßig Zuführungen zu den Gewinnrücklagen getätigt. In (13) Andere Gewinnrücklagen wurden aus dem Jahresüberschuss 1.000 T€ eingestellt. (14) Rückstellungen für Pensionen werden am Bilanzstichtag aufgrund der Anwendung des Art. 67 Abs. 1 Satz 1 EGHGB in Höhe von 55 T€ (Vj. 110 T€) nicht angesetzt. Zudem resultiert aus der Abzinsung dieser Rückstellungen mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn statt sieben Jahre ein Unterschiedsbetrag in Höhe von 60 T€ (Vj. 282 T€). Dieser Unterschiedsbetrag ist für die Ausschüttung gesperrt. Die (15) sonstigen Rückstellungen enthalten überwiegend Verpflichtungen gegen- über Kunden und Lieferanten aus ausstehenden Abrechnungen und Eingangsrechnungen sowie Verpflichtungen aus dem Personal- und Sozialbereich. Die Kundenverpflichtungen betreffen vor allem Werbekostenzuschüsse und Rückvergütungen. Die Höhe der Lieferantenverpflichtungen bestimmt sich anhand von Einflussfaktoren, die erst im neuen Geschäftsjahr feststehen und geschätzt werden. scrollen
(16) Verbindlichkeiten (siehe Tabelle auf Seite 26) Die (17) Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind in Höhe von 3.001 T€ durch Grundpfandrechte besichert. Bei (18) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen dienen Bankbürgschaften in Höhe von 39 T€ als Sicherheiten. Die (19) Sonstigen Verbindlichkeiten enthalten Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern aus Darlehen in Höhe von 4.097 T€. scrollen
2) In Klammern angegebene Beträge betreffen
Vorjahreszahlen
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung Die (20) Umsatzerlöse nach Tätigkeitsbereichen gliedern sich wie folgt: scrollen
Der Absatzbereich umfasst Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und die angrenzenden Gebiete. In den (21) sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde Erträge in Höhe von 1.157 T€ vor allem aus der Auflösung von Rückstellungen (808 T€) und nachträglichen Rückerstattungsansprüchen gegenüber Lieferanten (285 T€) enthalten. Im (22) Personalaufwand sind 550 T€ (Vj. 159 T€) Aufwendungen für Altersversorgung enthalten. Die Gliederung der (23) Abschreibungen ist aus dem Anlagespiegel ersichtlich. Die (24) sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten periodenfremde Aufwendungen in Höhe von 20 T€ vor allem der Ausbuchung von Forderungen und Verlusten aus dem Abgang von Anlagevermögen. Die Aufwendungen nach Artikel 67 Absatz 1 und 2 EGHGB sind in Höhe von 55 T€ (Vj. 55 T€) in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten. In den (25) Zinsen und ähnlichen Aufwendungen sind Zinsanteile aus der Zuführung zu den Pensionsrückstellungen in Höhe von 91 T€ (Vj. T€ 95) enthalten. Die erwarteten (26) Steuern vom Einkommen und Ertrag würden 2.343 T€ betragen bei Anwendung des relevanten Konzernsteuersatzes von 27,83%. Die Abweichung zu den ausgewiesenen Steuern vom Einkommen und Ertrag von 1.576 T€ resultiert vor allem aus Ansatz- und Bewertungsunterschieden zwischen Handels- und Steuerbilanz sowie der Verlustverrechnung. Sonstige Angaben Nicht in der Bilanz erscheinende sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen aus langfristigen Miet- und Leasingverträgen für Betriebs- und Geschäftsausstattungen, deren Restlaufzeit zwischen 1 und 5 Jahren beträgt. Aus den abgeschlossenen Miet- und Leasingverträgen resultiert eine finanzielle Belastung über die noch verbleibende Vertragslaufzeit von insgesamt 756 T€. Davon entfallen auf das Folgejahr 405 T€ und auf die nächsten 2-5 Jahre 351 T€. Im Geschäftsjahr waren durchschnittlich 385 Mitarbeiter beschäftigt, davon 123 Angestellte, 258 gewerbliche Arbeitnehmer und 4 Auszubildende. Die Mehrheitsaktionäre der SCHWÄLBCHEN AG haben Darlehen in Höhe von 4.097 T€ zur Verfügung gestellt, die mit 3% p.a. verzinst werden, entsprechend 121 T€ und für die keine Sicherheit bestellt wurde. Herr Günter Berz-List ist zugleich Vorstand der SCHWÄLBCHEN AG. Ein Abhängigkeitsbericht war nicht zu erstellen. Alle Geschäfte mit nahe stehenden Personen sind vertraglich vereinbart und zu Bedingungen ausgeführt, wie sie mit konzernfremden Dritten üblich sind, oder zum Vorteil der Gesellschaft gereichen. Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats der SCHWÄLBCHEN AG belaufen sich auf 24 T€. Der Aufsichtsrat erhielt keine weiteren Bezüge. Mitglieder des Aufsichtsrats waren Herr Stefan Nodewald, Staufenberg (Vorsitzender, Direktor Mittelstandsbank Mitte/Ost Commerzbank AG), Herr Ulf Brückner, Eltville (Stellv. Vorsitzender, Business Analyst IKEA IT Germany GmbH) und Frau Susanne Maurer, Nierstein (Sachbearbeiterin Rechnungskontrolle SCHWÄLBCHEN Frischdienst GmbH). Vorstand war im Geschäftsjahr Herr Günter Berz-List, Dipl.-Kfm., Wiesbaden. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat im Geschäftsjahr Abschlussprüfungsleistungen von 74 T€ und Steuerberatungsleistungen von 21 T€ erbracht. Ergebnisverwendung Aufsichtsrat und Vorstand schlagen der Hauptversammlung vor, aus dem Bilanzgewinn in Höhe von 1.288.385,98 € einen Betrag in Höhe von 1.038.720,00 € auszuschütten, einen Betrag in Höhe von 200.000,00 € in andere Gewinnrücklagen einzustellen und den verbleibenden Betrag in Höhe von 49.665,98 € auf neue Rechnung vorzutragen. Die Ausschüttung von 1.038.720,00 € entspricht einer Dividende von 0,80 € auf 1.298.400 gewinnberechtigte Aktien.
Bad Schwalbach, 29. Februar 2024 Der Vorstand Günter Berz-List Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2023scrollen
Eigenkapital-Veränderungsrechnung im Konzern(Angaben in €) scrollen
Aufsichtsrat und Vorstand Aufsichtsrat Stefan Nodewald, Staufenberg Vorsitzender Ulf Brückner, Eltville Stellv. Vorsitzender Susanne Maurer, Nierstein Arbeitnehmervertreterin Vorstand Günter Berz-List, Wiesbaden - Gesamt-Lagebericht -Der Lagebericht der SCHWÄLBCHEN AG und des SCHWÄLBCHEN Konzerns wurden zusammengefasst. Wirtschaftliches Branchenumfeld Für die deutsche Milchwirtschaft liegt mit 2023 ein abermals sehr herausforderndes Jahr hinter der Branche, geprägt von vielen geo- und gesellschaftspolitischen Unwägbarkeiten und von einer angespannten gesamtwirtschaftlichen Lage hierzulande. Im Bundeshaushalt haben sich milliardenhohe Haushaltslöcher aufgetan, woraufhin von der Bundesregierung große Sparpakete zur Sanierung verabschiedet wurden. Dagegen haben viele Bevölkerungskreise und Berufsstände diskutiert und heftig demonstriert. Die Konsequenzen aus Kriegen, Konflikten und Inflation, wie die schwankenden Energiepreise, die Engpässe bei Rohstoffen, Bauteilen und in der Logistik, beeinträchtigten die gesamte Lebensmittelindustrie. Zudem hat die gedrückte Konsumstimmung die Nachfrage nach höherpreisigen Lebensmitteln zurückgehen lassen. Dies betraf besonders die Hersteller von Markenartikeln, die gegenüber den Discount- und Handelsmarken das Nachsehen hatten. Obwohl das vergangene Jahr für die deutsche Milchwirtschaft mit vielen Herausforderungen einherging, hat sich die Lage an den Märkten für Milch- und Käseerzeugnisse mit Blick auf die Preis- und Mengenentwicklung etwas normalisiert. Dies nach einem extrem volatilen Vorjahr 2022. Im Berichtsjahr haben zunächst die Butterpreise nachgegeben und auch bei Käse gab es früh im Jahr einige Preisrücknahmen. Den Marktgesetzen folgend, belebten sich mit den Preiskorrekturen deren Absatzmengen, woraufhin die Notierungen von Butter und Käse ab der zweiten Jahreshälfte wiederum zulegten. Etwas anders stellte sich die Lage bei Milch- und Molkenpulver dar. Deren Notierungen gaben ebenfalls nach, allerdings ohne eine Nachfrageerholung nach sich zu ziehen. Bei den international gehandelten Eckprodukten ist die Weltmarktnachfrage von zusätzlicher Bedeutung, die zusätzlich einen starken Einfluss auf die Notierungen hat. Auch wenn die Gesamtinflationsrate in 2023 merklich zurückging, blieb das Preisniveau von Lebensmitteln hoch, für Milch- und Käseerzeugnisse galt das besonders. Die Verbraucher haben in Anbetracht dieser Verteuerung ihr Kauf- und Konsumverhalten verändert. Als Reaktion darauf gingen vor allem die Absatzmengen von Konsummilch und Frischprodukten im ersten Halbjahr noch weiter zurück. Schon im Vorjahr waren die Abverkäufe von Trinkmilch, Sahne, Quark und Joghurt über den Einzelhandel gesunken, was auf die Normalisierung des Konsums nach der Pandemie zurückzuführen war. Erst ab der Jahresmitte, als deutliche Preisnachlässe für Konsummilch und Frischprodukte in den Kühlregalen umgesetzt waren, änderte sich das Kaufverhalten. Erst von da an stabilisierten sich die Verkaufsmengen über den Einzelhandel wieder. Die entsprechenden Preisabschläge konnte der Lebensmittelhandel zuvor bei den Molkereien infolge der schwachen Notierungen für Butter, Käse, Milch- und Molkenpulver durchsetzen. Dahingegen war der Außer-Haus-Markt in seinen vielgestaltigen Betriebsformen das ganze Jahr über von einer stabilen bis guten Nachfrage gekennzeichnet. Hierbei war zu berücksichtigen, dass die Anfangsmonate nicht mehr unter den Pandemie-Restriktionen mit 2G-/ 3G-Regeln standen. Die bundesweite Milchanlieferung war bis zur Jahresmitte von expansiven Tendenzen gekennzeichnet, zum einen durch den Anreiz der noch hohen Auszahlungspreise, zum anderen witterungsbedingt positiv. Ab dem Herbst setzten sich dann Rückgänge durch und besonders im letzten Quartal fiel die Erzeugung unter die Vorjahreslinie. Ohne diese Schwankungen zu berücksichtigen, wurde mit rund 31,4 Mrd. kg eine um 1,4% höhere Milchmenge in 2023 angeliefert. Zusätzlich haben die gestiegenen Inhaltsstoffe an Fett und Eiweiß die Rohstoffverfügbarkeit bei den Molkereien erhöht. EU-27-weit kam es zu einer stabilen Milchanlieferung von etwa 144,9 Mrd. kg, bei ebenfalls leicht höheren Inhaltsstoffen. In den EU-Ländern verlief die Mengenentwicklung uneinheitlich, mit dem größten Wachstum in Deutschland und dem stärksten Rückgang in Frankreich. Anlieferung und Herstellung von Milcherzeugnissen in Deutschland in Tsd. Tonnen scrollen
Quelle: ZMB/MIV, BMELV, BLE Zwar wurde bei den Auszahlungspreisen der historische Vorjahresrekord wegen der gesunkenen Erlöse sämtlicher Milch- und Käseerzeugnisse nicht wieder erreicht. Trotzdem erreichte die Branche immerhin den zweithöchsten Milchpreis in der Nachkriegsgeschichte. Für die Landwirte hat im Gegenzug der Kostendruck auf die wichtigsten landwirtschaftlichen Betriebsmittel nachgelassen, auch wenn die Preise für Futter- und Düngemittel oder für Kraftstoffe und Energie noch immer über den Vorjahren lagen. Des Weiteren haben die jüngsten agrarpolitischen Entscheidungen der Bundesregierung zu landesweit starken Protesten des bäuerlichen Berufsstandes geführt. Der Umsatz der deutschen Milchindustrie lag im Jahr 2023 bei 35,6 Mrd. €, was lediglich einer Stagnation zum Vorjahr entsprach. Der daran anteilige Außenhandelsumsatz stagnierte mit etwa 11,5 Mrd. € ebenfalls. Im Vergleich dazu legte der Umsatz des gesamten Ernährungsgewerbes um immerhin 6,5% auf etwa 185,3 Mrd. € zu. Die in beiden Geschäftsfeldern der SCHWÄLBCHEN-Gruppe erfreuliche Wirtschaftslage 2023 basierte auf einem jeweils operativ starken Verlauf. Von Bedeutung war dabei, dass sich der Außer-Haus-Konsum in den urbanen Regionen normalisierte, die die Hauptabsatzgebiete für den Frischdienst und auch für die Molkerei sind. Beim Frischdienst in Form der Waren-Zustellung an die Großverbraucherkunden und bei der Molkerei durch den Absatz der To-Go-Milchgetränke. Von daher profitierten die zwei Tätigkeitsbereiche von der Nähe zu den städtischen und bevölkerungsreichen Absatzräumen mit hochfrequentierten Standorten und Verkaufsstellen. Somit konnte die SCHWÄLBCHEN MOLKEREI AG mit geringerer Milchverarbeitung und bei einem stabilen Umsatz, ein im langjährigen Vergleich sehr erfreuliches Jahresergebnis 2023 erreichen. Die SCHWÄLBCHEN Frischdienst GmbH setzte die eindrucksvolle Geschäftsentwicklung nach dem Ende aller Pandemie-Beschränkungen fort. Über die Umsatzerhöhung hinaus wurde ein überproportional gesteigerter Jahresüberschuss erzielt, der auch im Mehrjahresvergleich sehr überzeugte. Milchanlieferung und Produktionsprogramm Bei der SCHWÄLBCHEN AG ging im Jahr 2023 das Rohstoffaufkommen um 7,2% auf 120,56 Mio. kg (Vj. 129,94 Mio. kg) zurück, was auf eine erneut geringere Eigenanlieferung der Landwirte zurückzuführen war. Dies gegenüber einem bundesweit etwas höheren Milchaufkommen. Mit Wirkung ab dem 01.01.2023 wurde eine Tourenoptimierung zur Milcherfassung umgesetzt. Auch beim Produktions- und Absatzprogramm der AG zeigte sich, dass im letzten Jahr weniger Mengen über den Lebensmitteleinzelhandel verkauft wurden. So verringerte sich die Herstellung von Frischer Milch auf 10,80 Mio. kg, die von Speisequark auf 24,48 Mio. kg und die von Sahne auf 5,15 Mio. kg. Bei dem geringeren Volumen an Joghurt, Sonstigen Frischprodukten und Milchversand von 80,13 Mio. kg wurde der Versandmilchanteil weiter reduziert. Dabei mussten nicht unerhebliche Rohstoffmengen unverarbeitet als lose Versandmilch abgegeben werden, weil die weit ins Frühjahr hinein kühle und regenreiche Witterung den Abverkauf der To-Go-Getränke nicht belebte. Erst ab Ende Mai sorgten sommerliche Temperaturen dafür, dass der Absatz der Kaffeegetränke CAFFREDDO, von Körfez- Ayran und von Sauermilchprodukten besser lief. scrollen
Die Versorgung der Produktion mit dem Rohstoff Milch, mit Verpackungen und Zutaten, Energien, Hilfs- und Betriebsstoffen war mit Blick auf die teils noch angespannten Lieferketten gewährleistet. Das galt auch für die tägliche Erfassungs- und Ausgangslogistik. Auf Basis des im ersten Halbjahr relativ höheren Erlösniveaus für Konsummilch und Frischprodukte konnte SCHWÄLBCHEN einen sehr wettbewerbsfähigen Auszahlungspreis in der weiten Region leisten. Auch auf Jahressicht erhielten die Landwirte ein überdurchschnittliches Milchgeld und erzielten mithin den zweithöchsten Auszahlungspreis in der Firmengeschichte. Damit profitierten die Landwirte zeitnah von dem guten Unternehmensverlauf. Die Kooperation mit der Hochwald Foods GmbH bestand fort. Umsatzentwicklung In Anbetracht zweier sehr unterschiedlich verlaufener Halbjahresumsätze kam die SCHWÄLBCHEN AG im Jahr 2023 auf eine leichte Umsatzverbesserung um 0,8% auf 117,27 Mio. € (Vj. 116,38 Mio. €). Während in der ersten Jahreshälfte das stattliche Umsatzplus von 15,0% durch die inflationäre Preisphase begründet war, zogen ab der Jahresmitte die wieder reduzierten Konsummilch- und Frischprodukte-Preise monatliche Umsatzrückgänge nach sich. Neben dem Preissenkungseffekt führte auch die erlösschwache Versandmilch dazu, dass sich nur eine Stagnation des Umsatzes einstellte. Im Übrigen verhielten sich wegen des starken Preishebels die Umsätze der Halbjahre 2023 genau umgekehrt zu den Umsätzen der Halbjahre 2022. Letztlich lag die leichte Umsatzverbesserung um 0,8% aber über dem stagnierenden Branchenverlauf und war auch überproportional zu der um 7,2% geringeren Verarbeitungsmenge. Dass auch auf Jahresperspektive die Umsatzveränderungen 2023 zu 2022 stark voneinander abwichen, war gleichfalls auf die enorme Preisvolatilität zurückzuführen, wie sie sich als Resultat aus den Verhandlungen mit dem Lebensmittelhandel positiv oder negativ ergab. ![]() Die SCHWÄLBCHEN Frischdienst GmbH und die Frischdienst Südwest GmbH konnten im vergangenen Geschäftsjahr, ohne von Pandemie-Restriktionen beeinträchtigt zu sein, ihren erfolgreichen Kurs als Großverbraucher-Zustellspezialisten fortsetzen. Dies trotz eines verschärften Wettbewerbsumfeldes durch nationale Anbieter sowie auch in Anbetracht des strukturell veränderten Außer-Haus-Marktes nach der Pandemiezeit. Als Beispiele seien in der Betriebsverpflegung der noch immer hohe Homeoffice-Anteil, in Bildungseinrichtungen die geringere Präsenz sowie die Sparmaßnahmen in vielen Küchen- und Versorgungseinrichtungen genannt. Gleichwohl konnte die Frischdienst GmbH die Umsatzerlöse im Jahr 2023 teilkonsolidiert um 7,8% auf 119,57 Mio. € (Vj. 110,95 Mio. €) steigern. Hierzu haben vor allem die kundenspezifische Vertriebsfokussierung, diverse Sortimentsmaßnahmen und die adäquaten Verkaufspreisanpassungen beigetragen. Die Kooperation im nationalen Vertriebsverbund der COMO GmbH bestand fort. Der Umsatzanstieg in der gesamten SCHWÄLBCHEN-Gruppe um 6,2 % auf 224,55 Mio. € (Vj. 211,46 Mio. €) war vor allem auf die inflationsbedingt allgemeine Verteuerung von Lebensmitteln zurückzuführen. ![]() Investitionen Das anspruchsvolle und arbeitsintensive Jahr 2023 bei der SCHWÄLBCHEN AG wurde nicht zuletzt von einer umfangreichen Investitionstätigkeit in Höhe von 4,297 Mio. € (Vj. 1,622 Mio. €) begleitet. Die Investitionen waren hauptsächlich für eine Erhitzer- und Homogenisier-Anlage, Becherabfülllinie, Großgebinde-Abfüllmaschine, Steigenaufrichter, Milch- und Molkentanks sowie den Erwerb eines unmittelbar benachbarten Grundstücks. Die Frischdienst GmbH investierte teilkonsolidiert mit 1,574 Mio. € (Vj. 577 T€) ebenfalls über dem Vorjahr, die Anschaffungen betrafen vor allem den LKW-Fuhrpark sowie Stapler. Insgesamt lag das konzernweit getätigte Investitionsvolumen mit 5,870 Mio. € (Vj. 2,199 Mio. €) deutlich über dem Vorjahr. Die Investitionen wurden aus dem Cashflow und den Liquiden Mitteln finanziert. Personal Die positive Geschäftsentwicklung der drei mittelständischen SCHWÄLBCHEN- Gesellschaften ist vor allem dem Wissen, dem Arbeitseinsatz und der Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu verdanken. Mit Verantwortungsbewusstsein und Leistungsbereitschaft haben sie sich den dynamischen Veränderungen bei der Molkerei und beim Frischdienst gestellt. Dies nicht nur in 2023, sondern im Rückblick auf die letzten Jahre. Das verdient höchste Anerkennung und hierfür gilt Allen ein großer Dank, gerade in einer von großer Unsicherheit und von Belastungen geprägten Zeit. Die Mitarbeiterzahl hat sich bei der AG mit durchschnittlich 162 (Vj. 154) Personen etwas erhöht. Bei der Frischdienst GmbH in Mainz und Ilsfeld lag die Beschäftigtenzahl mit 223 Personen (Vj. 223) gleichauf. Die Gesamtzahl aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betrug somit im Jahresdurchschnitt 385 (Vj. 377). Die Umsatzleistung je Mitarbeiter lag in der AG bei 724 T€ (Vj. 756 T€) und bei den Frischdienst Gesellschaften bei 536 T€ (Vj. 498 T€). Wirtschafts- und Ertragslage Nach einem im ersten Quartal 2023 eher verhaltenen Geschäftsverlauf bei der SCHWÄLBCHEN AG, wozu die großen Versandmilchmengen bei hohen Auszahlungspreisen verlustreich beitrugen, verbesserte sich die Ertragslage ab dem Frühjahr sukzessive. Ausgehend von dem Umsatzplus im ersten Halbjahr, das auf die höheren Konsummilch- und Frischproduktepreise zurückzuführen war sowie mit der ab Sommer vorteilhaften Umsatzstruktur, legten die monatlichen Ergebnisse merklich zu. Auf Basis der stabilen Umsatzerlöse, eines geringeren Milchgeldaufwands sowie unter Berücksichtigung der Bestandsveränderungen und der Sonstigen betrieblichen Erträge, erhöhte sich der Rohertrag um 13,9% auf 33,208 Mio. € (Vj. 29,160 Mio. €). Auch die Rohertragsspanne nahm auf 28,3% (Vj. 25,1%) zu. Des Weiteren konnten im Berichtsjahr auch die internen Wertschöpfungsprozesse optimiert werden. Hierzu haben neben den organisatorischen Maßnahmen auch die relevanten Investitionen und Inbetriebnahmen beigetragen, die einige Herstellungs- und Abfüllprozesse sowie innerbetriebliche Abläufe effizienter machten. Bei den Kostenpositionen nahm der Personalaufwand durch die höhere Beschäftigtenzahl sowie eine Lohn- und Gehaltserhöhung nebst Inflationsausgleichsprämie um 15,3% auf 10,476 Mio. € (Vj. 9,089 Mio. €) zu. Die Abschreibungen lagen wegen der Investitionstätigkeit mit 1,303 Mio. € (Vj. 1,179 Mio. €) etwas höher, ebenso wie die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen mit 19,488 Mio. € (Vj. 19,335 Mio. €). Auf Letztere entfielen vor allem der Vertriebs- und Frachtaufwand, die Energie- und Instandhaltungskosten, die Arbeitnehmer-Überlassung und die Verpackungslizensierung. Ganzheitlich betrachtet verblieben die Produktions- und Betriebskosten in 2023 damit auf einem hohen Niveau. Während es zum Vorjahr bei Strom und Gas eine gewisse Entspannung gab, stiegen dafür die Kosten für Personal und Logistik deutlich an. Ab Dezember kam die LKW-Maut-Erhöhung hinzu. Beim Finanzergebnis wurde wieder ein Beteiligungsertrag seitens der Frischdienst GmbH vereinnahmt, der mit 1,425 Mio. € dem Betrag der Vor-Pandemie-Jahre entsprach. Die Erträge aus Beteiligungen lagen insgesamt bei 1,439 Mio. € (Vj. 0 €). Der Zinssaldo blieb mit -233 T€ (Vj. - 207 T€) leicht negativ. Somit erzielte die AG in 2023, nach Steuern vom Einkommen und Ertrag (120 T€/Vj. 0 €) sowie Sonstigen Steuern (67 T€/Vj. 60 T€), einen im langjährigen Vergleich beachtlichen Jahresüberschuss in Höhe von 2,960 Mio. €. Gegenüber dem Vorjahresfehlbetrag von -710 T€ war diese Ergebnisumkehr umso eindrucksvoller. Die SCHWÄLBCHEN Frischdienst GmbH konnte im letzten Jahr von der fortschreitenden Erholung des Außer-Haus-Marktes in den urbanen Großräumen profitieren. Sowohl von Mainz als auch von Ilsfeld aus kam das große Potential mit der Waren- Zustellung an Großverbraucher vollauf zum Tragen. Dies obwohl der Frischdienst in einem Spannungsfeld aus hohen Einstandspreisen und dazu schwierig anzupassenden Verkaufspreisen agierte sowie in einem intensiven Verdrängungswettbewerb stand. Demgemäß konnte über die Umsatzerhöhung hinaus eine überproportionale Rohertragssteigerung um 27,9% auf teilkonsolidiert 27,623 Mio. € (Vj. 21,601 Mio. €) erreicht werden. Gleichzeitig legte auch die Rohertragsspanne auf 23,1% (Vj. 19,5%) zu. Bei den Aufwendungen lagen der Personalaufwand um 7,6% auf 11,376 Mio. € (Vj. 10,573 Mio.) höher, dagegen die Abschreibungen um 2,4% auf 1,080 Mio. € (Vj. 1,106 Mio. €) und die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 2,0% auf 8,295 Mio. € (Vj. 8,467 Mio. €) niedriger. Bei Letzteren wirkten sich vor allem die höheren Kosten für Zeitarbeit und Speditionsfrachten aus, während die Strom- und Treibstoffkosten geringer waren. Die Frischdienst GmbH erzielte im Jahr 2023 nach Berücksichtigung des Finanz- und Steuerergebnisses einen teilkonsolidierten Jahresüberschuss in Höhe von stattlichen 5,312 Mio. € (Vj. 1,321 Mio. €), was auch im Mehrjahresvergleich einen Bestwert darstellt. Dies trotz der Inflations-getriebenen Warenpreise und Betriebskosten in den letzten Jahren sowie in Erinnerung der Pandemie-bedingten Verwerfungen der Jahre 2020/2021. Den positiven Einzelergebnissen bei der Molkerei und dem Frischdienst folgend, führte die Konsolidierung der in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften zu einer ebenfalls beachtlichen Steigerung des Konzernergebnisses. So erhöhte sich der Konzern-Rohertrag auf 59,580 Mio. € (Vj. 49,811 Mio. €) und der Konzernjahresüberschuss stieg auf bemerkenswerte 6,845 Mio. € (Vj. 605 T€). Vermögens- und Finanzlage Die SCHWÄLBCHEN AG und der Konzern sind mit einer soliden Bilanzstruktur ausgestattet, die lang- und kurzfristig sehr geordnete Vermögens- und Finanzverhältnisse aufweisen. Auf der Aktivseite der AG im Bereich des Anlagevermögens von insgesamt 16,586 Mio. € (Vj. 13,608 Mio. €) erhöhten sich die Grundstücke und Bauten auf 6,811 Mio. € (Vj. 6,633 Mio. €) sowie infolge der Investitionen vor allem die Technischen Anlagen und Maschinen auf 5,662 Mio. € (Vj. 3,533 Mio. €). Die Betriebsvorrichtungen waren mit 734 T€ (Vj. 744 T€) kaum verändert. Der Anstieg der Geleisteten Anzahlungen auf 1,132 Mio. € (Vj. 560 T€) stand ebenfalls im Zusammenhang mit den Investitionsprojekten. Die Finanzanlagen blieben mit 1,943 Mio. € (Vj. 1,957 Mio. €) im Prinzip gleich. Das geringere Umlaufvermögen von 27,270 Mio. € (Vj. 27,961 Mio. €) war auf die stichtagsbedingt niedrigeren Vorräte von 3,930 Mio. € (Vj. 4,970 Mio. €) zurückzuführen, wofür die niedriger bewerteten Fertigprodukte ursächlich waren. Dahingegen zeigten sich die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände von zusammen 13,811 Mio. € (Vj. 13,623 Mio. €) wenig verändert, ebenso wie die Liquiden Mittel von 9,529 Mio. € (Vj. 9,366 Mio. €). Insgesamt errechnete sich die Bilanzsumme auf 43,855 Mio. € (Vj. 41,569 Mio. €). Auf der Passivseite der AG nahm in positiver Folge des Jahresüberschusses 2023 das Eigenkapital auf insgesamt 20,733 Mio. € (Vj. 17,828 Mio. €) zu. Hierbei blieben das Gezeichnete Kapital und die Kapitalrücklage im Wesentlichen gleich hoch, die Gewinnrücklagen erhöhten sich auf nunmehr 10,899 Mio. € (Vj. 9,950 Mio. €). Die Angaben zu den Eigenen Aktien sind im Anhang gemacht und betreffen auch jüngere Aktienrückkäufe. Der Bilanzgewinn 2023 erreichte 1,288 Mio. €, was gegenüber dem Vorjahres-Bilanzverlust von -672 T€ eine deutliche Kehrtwende darstellt. Somit finanzierte das Eigenkapital zum Stichtag 31.12.2023 zu 125,0 % (Vj. 131,0 %) das Anlagevermögen, bezogen auf die Bilanzsumme ergab sich eine Eigenkapitalquote von 47,3 % (Vj. 42,9 %). Mit Blick auf die umfangreicheren Sachanlagen bestätigen diese Kennziffern eine grundsolide Finanzausstattung. Des Weiteren erhöhten sich auf der Passivseite die Rückstellungen auf 10,107 Mio. € (Vj. 8,198 Mio. €), was auf die Sonstigen Rückstellungen zurückzuführen war. Dafür lagen die Verbindlichkeiten von zusammen 13,015 Mio. € (Vj. 15,543 Mio. €) entsprechend niedriger, wobei die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten auf 1,407 Mio. € (Vj. 1,655 Mio. €) gemäß dem Darlehens-Tilgungsplan zurückgeführt wurden. Auch die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen lagen stichtagsbedingt mit 7,378 Mio. € (Vj. 9,653 Mio. €) niedriger, die Sonstigen Verbindlichkeiten betrugen 4,229 Mio. € (Vj. 4,235 Mio. €). Die wesentlichen Finanzinstrumente sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von 10,440 Mio. € (Vj. 10,290 Mio. €) und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von 7,378 Mio. € (Vj. 9,653 Mio. €) sowie Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von 1,407 Mio. € (Vj. 1,655 Mio. €). Das maximale Ausfallrisiko der Forderungen entspricht dem Buchwert. Der Konzernaufwand aus Wertberichtigungen auf Forderungen und Ausbuchung von Forderungen betrug 387 T€ (Vj. 3 T€). Dem steht ein Ertrag aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen und aus abgeschriebenen Forderungen von 176 T€ (Vj. 21 T€) gegenüber. Alle anfallenden finanziellen Verpflichtungen wurden durch fristgerechte Zahlungen erfüllt. Gemäß den deutlich verbesserten Geschäftszahlen bei den Einzelgesellschaften führte die zum Stichtag 31.12.2023 erstellte Konzernbilanz zu einer Eigenkapital- Erhöhung auf 36,888 Mio. € (Vj. 30,173 Mio. €). Damit wurde das Anlagevermögen zu 148,2 % (Vj. 140,3 %) selbst finanziert; die Eigenkapitalquote lag bezogen auf die Konzernbilanzsumme von 76,818 Mio. € (Vj. 66,571 Mio. €) bei soliden 48,0 % (Vj. 45,3 %). Risiko- und Chancenbericht Sowohl die Verbraucherwünsche der Menschen als auch die ernährungspolitischen Vorgaben für die Bevölkerung haben eine enorme Dynamik und werden immer heterogener. Die damit einhergehenden Veränderungen im Konsumverhalten, sei es im Lebensmittelhandel oder im Außer-Haus-Sektor, ergeben zwar Chancen und Risiken gleichermaßen. Aber grundsätzlich werden dadurch die Komplexität und die Restriktionen in den Geschäftsfeldern Molkerei und Frischdienst immer größer. Ohne Zweifel war das Risikomanagement der SCHWÄLBCHEN-Gruppe in der jüngeren Vergangenheit durch die vielen Krisen stark gefordert. Hierbei hat das Risikomanagement in beiden Unternehmensbereichen funktioniert, sei es bei den schweren externen Krisen und den daraus resultierenden Markt- und Branchen-Verwerfungen, ebenso wie bei den kritischen internen Ereignissen. Cybersicherheitsrisiken gelten als eine der gefährlichsten Herausforderung für ein Unternehmen. Für einen derartigen Worst-Case gibt es keinen allgemeingültigen Handlungsleitfaden, Cyberbedrohungen sind schnelllebig und komplex. Einen solchen Cyberangriff erfuhr die SCHWÄLBCHEN AG am 28. Juni 2023. Dabei wurden wichtige Systeme inklusive der Backups verschlüsselt, was in Teilbereichen zu erheblichen Unterbrechungen und potentiellen Datenverlusten führte. Die Erreichbarkeit und Kommunikationsfähigkeit des Unternehmens war wochenlang massiv beeinträchtigt. Wichtige administrative Abläufe waren undurchführbar. Dank einer physischen Trennung waren das Operationale-Technologie-Netzwerk und das AS400-Host-System nicht betroffen, sodass der operative Molkereibetrieb mit Produktion und Logistik weiterlaufen konnte. Es wurde entschieden, keinen Kontakt zu dem Ransomware-Angreifer aufzunehmen. Bei dem IT-Sicherheitsvorfall war es essentiell zu wissen, was zu beachten ist, wer zu informieren und zu kontaktieren ist, welche Reihenfolge einzuhalten ist, was die administrativ und technisch betroffenen Schnittstellen sind und mit welcher Expertise die kritischen Zeiträume zu überbrücken sind. Zur Bewältigung dieser Krisensituation war die Unterstützung durch externe IT-Spezialisten und die Sicherheitsbehörden von großer Bedeutung. Die Reaktion gliederte sich in Wiederherstellung und Wiederaufbau, forensische Untersuchungen und Methoden sowie Absicherung gegen zukünftige Angriffe. Aber selbst danach beeinträchtigten die Folgen des IT-Sicherheitsvorfalls noch die Arbeits- und Prozessabläufe der AG. Die Auswirkungen aus dem Cyberangriff, wie die Wiederherstellung, Neu-Installation oder das Upgrade von Softwareprogrammen, beschäftigen die eigene IT- Abteilung und einen externen IT-Dienstleister bis zur Gegenwart. An dieser Stelle sei ausdrücklich dem Einsatz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gedankt, die sich dieser kritischen Situation gestellt und die extreme Herausforderung bewältigt haben. Die in früheren Lageberichten bereits dargestellten Risiken, die immer auch Chancen darstellen, sind mit den Tätigkeitsfeldern verbunden und bestehen fort. Diese sind in der Molkerei die quantitativ und qualitativ ausreichende Rohstoffbasis, der hoch-konzentrierte Lebensmittelhandel und nicht zuletzt die technisch-technologisch sensiblen Produktions- und Abfüllprozesse bei gekühlten Milchfrischprodukten. Beim Frischdienst sind es die Verfügbarkeiten im Wareneinkauf und ein uneingeschränkter Kundenzugang beim Warenabsatz. Deshalb wird der Kunden- und Lieferantenstamm zur Risiko-Streuung diversifiziert gehalten. Produktions- und Versorgungs-technische Risiken werden in allen Betriebsabteilungen durch adäquate Qualifikationen und Schulungen der Belegschaft sowie durch Sicherheitsmaßnahmen und Wartungen der Anlagen minimiert. Auch im Jahr 2023 wurden die relevanten Zertifizierungen nach ISO 9001, IFS higher-level, GVO-frei und Energiemanagement ISO 50001 erfolgreich bestanden. Risiken bei der Energieversorgung kann in der Molkerei durch die flexible Umstellung der Energiequellen begegnet werden. Bei Investitionsprojekten wird die Energieeffizienz als Entscheidungsfaktor mit berücksichtigt. Auf dem Personalmarkt stehen die Molkerei und der Frischdienst im Wettbewerb um qualifizierte Fach- und Arbeitskräfte. Hierbei ist der wirtschaftlich-dynamische Rhein-Main-Neckar-Raum ein enger Arbeitsmarkt, der viele Beschäftigungsangebote bereithält. Besondere Personalrisiken werden nicht gesehen. Die unternehmensindividuell bedeutsamsten finanziellen Leistungsindikatoren sind die Milchanlieferung und -verarbeitung, die Umsatzerlöse, Roherträge, Rohertragsspannen und die Jahresergebnisse. Durch die mittel- und langfristige Finanzierung werden derzeit keine Zinsänderungsrisiken gesehen. Auf der Absatz- und Beschaffungsseite gibt es keine Währungsrisiken. Rechtlichen Risiken wird durch die Zusammenarbeit mit externen Rechtsanwälten begegnet. Auf Kundenseite können Bonitätsrisiken eintreten, die zu einem möglichen Forderungsausfall führen können. Für alle bekannten Risiken sind nach derzeitigem Kenntnisstand ausreichende Rückstellungen gebildet. Konzernweit bestehen ausreichende liquide Mittel und Kreditlinien, um Zahlungsverpflichtungen jederzeit entsprechen zu können. Den Unternehmens-Fortbestand gefährdende Risiken sind nach derzeitiger Einschätzung und Erkenntnis nicht gegeben. Ausblick Ein Ausblick ist auf den Zeitpunkt des Verfassens bezogen und deshalb situativ zu werten. Die Unsicherheit, Unvorhersehbarkeit und Volatilität bleiben im Jahr 2024 bestehen, weshalb dieser Ausblick vollumfänglich unter Vorbehalt steht. Selbstredend werden die makroökonomischen Einflussfaktoren, die sich aus dem Ukraine-Krieg, dem Nahost-Konflikt, der Lieferkettenproblematik, dem Arbeitskräftemangel, der Inflations-, Preis- und Zinsdynamik sowie der Energiewende ergeben, auch das laufende Jahr bestimmen. Zugleich setzt eine auf Bundes- und EU-Ebene oft unstete Politik mit umfangreichen und bürokratischen Vorschriften die Lebensmittelbranche unter Druck, wie beispielsweise durch das Lieferkettengesetz, das Hinweisgeberschutzgesetz oder die Verordnungen zu Verpackungseinschränkungen. Gerade die mit wenig Personal ausgestatteten mittelständigen Unternehmen werden davon massiv belastet. Als wenn die tägliche Aufrechterhaltung der Handlungs- und Wettbewerbsfähigkeit den Betrieben nicht genug abverlangt, werden sie durch bürokratische Bedingungen noch zusätzlich beeinträchtigt. Die wirtschaftliche Lage in Deutschland ist bescheiden und die Aussichten bleiben dürftig. Das dadurch eingeschränkte Kauf- und Konsumverhalten der Bevölkerung dämpft die Stimmung in der Lebensmittelindustrie. Vor allem die deutschen Verbraucher greifen mit Blick auf die wirtschaftlich angespannte Lage und die bei Lebensmitteln fortbestehende Teuerungsrate zu Discount- und Handelsmarken oder zu Aktionsangeboten. Für die Milchwirtschaft stimmt nicht der Pro-Kopf-Verbrauch von Milch- und Käseerzeugnissen nachdenklich, sondern der Verbrauchsrückgang von veredelten Produkten und im Markensegment. Denn infolgedessen verringert sich das Wertschöpfungspotential für Molkereien und Käsereien. Seit einigen Jahren sind auch die relevanten Kräfte des Milchmarktes im Wandel und haben eine ungekannte Dynamik entfaltet. Dabei kommt der Rohstoffangebotsseite eine immer größere Bedeutung zu. Im laufenden Jahr dürfte deutschland- und EU-weit die Anlieferungsmenge wieder zurückgehen, womit sie dem langfristigen Rückwärtstrend folgt. Neben dem kurzfristigen monetären Einfluss und der Witterung wirken auf die Milcherzeugung viele längerfristige Faktoren ein. Das sind die restriktiven Nachhaltigkeits- und Tierwohl-Anforderungen, mehr Umweltauflagen, fehlende Nachfolge und Arbeitskräftemangel und die Folgen des Klimawandels. Diese Faktoren werden sich allesamt nachteilig auf das zukünftige Rohstoffaufkommen auswirken. Dass die Landwirte ihre Zukunft kritisch sehen, zeigen seit dem Jahresanfang deren massive und andauernden Protestaktionen. Bislang sorgt eine unter dem Vorjahr liegende Milchanlieferung dafür, dass sich in den ersten Monaten eine rohstoffseitig befestigte Marktlage eingestellt hat. Dies sollte wiederum stabile Auszahlungspreise nach sich ziehen. Auch in einigen EU- Staaten ist von einer etwas geringeren Milcherzeugung in der ersten Jahreshälfte 2024 auszugehen. Nachfrageseitig stellt sich der Milchmarkt Anfang 2024 ausgeglichener dar als oftmals sonst um diese Zeit. Bereits zum Jahresende 2023 hatten die Notierungen für die Eckprodukte Butter- und Milchpulver sowie für Käse und Molkenpulver etwas zulegen können, die dann über den Jahreswechsel stabil blieben. Weil von Butter und Käse kaum Bestände da waren, begann das Jahr 2024 für diese zwei wichtigen Rohstoffverwendungen sogar mit festeren Notierungen. Die allgemein positive Marktlage gilt jedoch nicht für Konsummilch und Frischprodukte. Deren Abgabepreise wurden nach den Verhandlungen mit dem Lebensmittelhandel seit dem Jahresbeginn abermals leicht zurückgenommen. Demzufolge liegen die Preise von Trinkmilch, Sahne und Quark im ersten Halbjahr 2024 unter dem höheren Niveau des Vorjahreszeitraums. Bis auf Weiteres bedeutet das einen Vermarktungsnachteil für das weiße Basissortiment, was auch die SCHWÄLBCHEN MOLKEREI betrifft. Trotz seines hohen Anteils an Preis-getriebenen Handelsmarken im Kühlregal braucht der Lebensmittelhandel im Segment Konsummilch und Frischprodukte starke Industriemarken. Zum einen um Wertschöpfung zu betreiben, zum anderen um sich als Vollsortimenter vom Discount abzugrenzen. Das gilt auch zugunsten von starken Regionalmarken. Wenn es um kaufrelevante Attribute geht, werden in Handels- und Verbraucherbefragungen die Frische, die Herkunft und Transparenz von Lebensmitteln an erster Stelle genannt. Hierfür sieht sich die SCHWÄLBCHEN MOLKEREI mit der Grünen Linie und den regionalen Spezialitäten gut aufgestellt. Des Weiteren sollten die Abverkäufe der Kaffeegetränke und von Ayran bei einer durchschnittlichen Witterung im Frühjahr und Sommer zu einer vorteilhaften Umsatzstruktur beitragen. Zudem werden die qualitativ hochwertigen Produkte wieder mit aufmerksamkeits- und reichweitenstarken Mediakampagnen unterstützt. Auch Neuprodukteinführungen stehen bevor. Im Molkereisegment befinden sich die Kosten für viele Einsatzfaktoren, Betriebsmittel und Vorleistungen weiterhin auf einem hohen Niveau. Branchentypisch bewegt die AG als rohstoff-intensives Unternehmen große Volumina, von der Erfassung der täglich etwa 300.000 kg Milch bis zum Versand der Fertigware an die Handelsläger. Somit erhöhen die seit Jahresanfang 2024 gestiegenen Maut- und CO 2 -Preise die Logistik- bzw. Speditionskosten. Für das Jahr 2024 ist bei der AG von einer nochmals verringerten Milchverarbeitung auszugehen. Im Rückblick auf den Versandmilchanteil früherer Jahre muss das nicht unbedingt ein Nachteil sein. Bei gleichzeitig niedrigeren Abgabepreisen für Trinkmilch, Quark und Sahne wird der Molkereiumsatz daher unter dem Vorjahr liegen. Bekanntlich ist für die operative Geschäftslage vielmehr der Rohertrag relevant, der maßgeblich von der Relation der Abgabepreise zum Auszahlungspreis bestimmt wird. Seit dem Jahresanfang und für die kommenden Monate absehbar, liegen viele Produktpreise deutlich unter dem Vorjahresniveau, was aber auch auf den Rohstoffaufwand zutrifft. Mit Blick auf die hohen Betriebskosten sollen weitere Maßnahmen zur Rationalisierung und Effizienzsteigerung bei den Produktions- und Abfüllprozessen umgesetzt werden. Dazu zählen auch Optimierungen beim Energie- und Materialeinsatz. Nach dem erfreulichen Geschäftsergebnis 2023 und in Würdigung der oben dargestellten Marktlage wird für das laufende Jahr eher konservativ geschätzt. Nichtsdestotrotz besteht die ambitionierte Zielsetzung, in 2024 das Ergebnis in etwa auf Vorjahresniveau zu halten. Die Frischdienst-Gesellschaften werden sich in 2024 aufgrund der zunehmenden Preissensibilität bei etlichen Großverbraucherkunden behaupten müssen. Hierbei wirkt sich auch die Konkurrenzsituation aus, die in urbanen Gegenden besonders ausgeprägt ist. Zudem kommen in vielen Warengruppen nach wie vor einkaufsbedingte Preiserhöhungen zum Tragen, die oft nur bedingt und zeitversetzt an die Kunden weitergegeben werden können. Selbst wenn in einigen Lebensmittelkategorien die Preisschwankungen etwas nachgelassen haben, kann es daher zu Druck auf die Handelsspanne kommen. Aber so erfolgreich wie sich die die qualifizierten Vertriebsteams im letzten Jahr aufgestellt haben, sollte der Frischdienst-Umsatz bei bestehenden und neuen Kunden in 2024 ausgebaut werden können. Von den höheren Transportkosten wird die Frischdienst GmbH von den Standorten Mainz und Ilsfeld aus ebenfalls betroffen sein. Die Zustellung an die vielgestaltigen Betriebsformen der Großverbraucher ist von einer leistungsfähigen, effizienten Fuhrpark-Logistik abhängig. Dies umfasst nicht nur die höheren Kosten für Treibstoff, Maut oder CO 2 -Abgaben. Sondern ebenso die hohen Anforderungen an das eigene Fahrerpersonal, die bei den Kunden vor Ort für Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit stehen. Es ist ein ambitioniertes Ziel, bei der Frischdienst GmbH für 2024 als Umsatz- und Ergebnis-Vorgabe das bereits sehr hohe Vorjahresniveau auszugeben. Auf Basis der anerkannten Sortiments-Kompetenz mit regionalem Fokus, den hohen Logistik- und Service-Leistungen sowie mit innerbetrieblichen Optimierungen liegt die Zielvorgabe aber im Bereich des Möglichen. Gemäß den vorbehaltlichen Ausblicken für die Einzelgesellschaften werden konzernweit die Umsatzerlöse im Jahr 2024 eher unter dem Vorjahresniveau liegen. Dagegen können für das Konzernergebnis 2024 die Einzelausblicke nicht additiv betrachtet werden. Zu unterschiedlich oder gegenläufig haben sich das Molkerei- und das Frischdienst-Geschäft in früheren Jahren entwickelt. Zwar wird es schwierig, im Jahr 2024 das Konzernergebnis auf dem Vorjahresniveau halten zu können, dieses hochgesteckte Ziel wird aber verfolgt.
Bad Schwalbach, 29. Februar 2024 Der Vorstand Günter Berz-List Bestätigungsvermerk Konzern Prüfungsurteile Wir haben den Konzernabschluss der SCHWÄLBCHEN MOLKEREI Jakob Berz AG und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023, der Konzern-Gewinn und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 01. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der SCHWÄLBCHEN MOLKEREI Jakob Berz AG für das Geschäftsjahr vom 01. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 geprüft. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse scrollen
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat. Grundlage für die Prüfungsurteile Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen. Verantwortung des gesetzlichen Vertreters und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht Der gesetzliche Vertreter ist verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner ist der gesetzliche Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die er in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt hat, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses ist der gesetzliche Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren hat er die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus ist er dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen. Außerdem ist der gesetzliche Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner ist der gesetzliche Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die er als notwendig erachtet hat, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können. Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus scrollen
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Wiesbaden, den 05. März 2024 TREURATIO
GmbH
ppa. Kettern, Wirtschaftsprüfer Fischer, Wirtschaftsprüfer Bericht des AufsichtsratesDer Aufsichtsrat hat sich seit der letzten Hauptversammlung in vier Sitzungen mit der Lage und den Perspektiven der Aktiengesellschaft und der Beteiligungsgesellschaften befasst. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat dazu regelmäßig, zeitnah und umfassend informiert. Die zustimmungspflichtigen Geschäfte und Investitionen wurden genehmigt. Der Aufsichtsrat hat sich davon überzeugt, dass der Jahres- und Konzernabschluss der SCHWÄLBCHEN MOLKEREI AG sowie die Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften zum 31.12.2023 von der TREURATIO GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft, Wiesbaden, geprüft worden sind. Die Prüfungsgesellschaft hat die uneingeschränkten Bestätigungsvermerke erteilt und zudem bescheinigt, dass der Konzernlagebericht mit dem Konzernabschluss in Einklang steht. Nach Durchführung seiner eigenen Prüfung stimmt der Aufsichtsrat dem Jahresabschluss der SCHWÄLBCHEN MOLKEREI AG für das Geschäftsjahr 2023 und dem Konzernabschluss sowie dem zusammengefassten Lagebericht zu. Damit ist der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2023 festgestellt und der Konzernabschluss gebilligt und wird zur Veröffentlichung freigegeben. Aufsichtsrat und Vorstand schlagen der Hauptversammlung vor, aus dem Bilanzgewinn in Höhe von 1.288.385,98 € einen Betrag in Höhe von 1.038.720,00 € auszuschütten, einen Betrag in Höhe von 200.000,00 € in andere Gewinnrücklagen einzustellen und den verbleibenden Betrag in Höhe von 49.665,98 € auf neue Rechnung vorzutragen. Die Ausschüttung von 1.038.720,00 € entspricht einer Dividende von 0,80 € auf 1.298.400 gewinnberechtigte Aktien. Das Jahr 2023 war geprägt von den sogenannten multiplen Krisen. Viele geo- und gesellschaftspolitische Herausforderungen wie anhaltende Kriege, Inflation, schwankende Energiepreise, Lieferengpässe, etc. führten zu viel Unsicherheit und einer angespannten gesamtwirtschaftlichen Lage. Eine gedrückte Konsumstimmung war eine Folge daraus. Die Lage an den Märkten für Milch- und Käseerzeugnisse hat sich, trotz zahlreicher Herausforderungen und nach einem sehr volatilen Vorjahr 2022, hinsichtlich Preis und Menge etwas normalisiert. Im ersten Halbjahr 2023 blieb das Preisniveau noch hoch und der Endverbraucher änderte sein Konsumverhalten. Die Absatzmengen von Konsummilch und Frischeprodukten ging weiter zurück. Erst zur Jahresmitte änderte sich dies, als Preisnachlässe in den Regalen sichtbar wurden. Dies spiegelte sich dann auch in den Ergebnissen der SCHWÄLBCHEN MOLKEREI AG wider. Der Rohertrag sowie die Rohertragsspanne konnten erfreulich gesteigert werden und führten zu einem in diesen Zeiten beachtenswerten Jahresüberschuss. Bemerkenswert ist dies zudem, da das Unternehmen von einem Cyberangriff im Juni 2023 überrascht wurde. Der Vorstand hat hier sofort alle Maßnahmen ergriffen, um den Schaden für das Unternehmen möglichst gering zu halten. Das Krisenmanagement hat auch in dieser außergewöhnlichen Situation gut funktioniert. Die SCHWÄLBCHEN Frischdienst GmbH agierte in 2023 in einem Umfeld aus hohen Einstandspreisen und dazu schwer anzupassenden Verkaufspreisen. Zu dem bestand unverändert ein intensiver Verdrängungswettbewerb im Markt. Der Außer- Haus-Markt erholte sich zunehmend, auch in den urbanen Großräumen, und so kam das große Potential der Warenzustellung für Großverbraucher zum Tragen. Auch hier konnte eine überproportionale Rohertragssteigerung erreicht werden. Der erzielte Jahresüberschuss stellt trotz der gestiegenen Warenpreise und Betriebskosten einen Bestwert im Mehrjahresvergleich dar. In dieser von großer Unsicherheit geprägten Zeit gilt dem Vorstand, allen Führungskräften und der gesamten Belegschaft der höchste Respekt. Der Aufsichtsrat dankt allen für die hohe Leistungsbereitschaft und den Arbeitseinsatz für das Unternehmen.
Bad Schwalbach, den 04.03.2024 Der Aufsichtsrat Stefan Nodewald, Vorsitzender |
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