TONKENS AG RAR AGSÜLZETALJahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.07.2013 bis zum 30.06.2014Bilanz zum 30. Juni 2014AKTIVA scroll
Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2013/14scroll
Anhang für das Geschäftsjahr vom 01.07.2013 bis 30.06.2014GRUNDSÄTZE DER RECHNUNGSLEGUNGAufstellung des Jahresabschlusses Der Jahresabschluss der Tonkens Agrar AG wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt. Die Gesellschaft ist gemäß § 267 Abs. 1 HGB als kleine Kapitalgesellschaft einzuordnen. Zwar besteht eine Börsennotierung im Entry Standard der Frankfurter Wertpapierbörse, jedoch gilt dieses Börsensegment nicht als organisierter Markt im Sinne des § 2 Abs. 5 WpHG. Die Erleichterungsvorschriften für kleine Kapitalgesellschaften wurden nur insoweit in Anspruch genommen, wie nicht gemäß § 131 Abs. 1 Satz 3 AktG ein Aktionär in der Hauptversammlung ein Vorlagerecht für einen Jahresabschluss ohne Erleichterungsmöglichkeiten besitzt. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände und die Sachanlagen sind mit ihren Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, bewertet. Die Abschreibungen werden linear bemessen. Ihnen liegen die betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern zugrunde. Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten bewertet. Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, soweit eine voraussichtliche dauernde Wertminderung vorliegt. Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden zum Nennwert abzüglich erforderlicher Abschreibungen bewertet. Die Restlaufzeiten betragen weniger als ein Jahr. Die liquiden Mittel werden zu Nominalwerten angesetzt. Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten sind Auszahlungen vor dem Abschlussstichtag angesetzt, soweit sie Aufwand für einen bestimmten Zeitraum nach diesem Zeitpunkt darstellen. Latente Steuern werden auf die Unterschiede in den Bilanzansätzen der Handelsbilanz und der Steuerbilanz angesetzt, sofern sich diese in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen. Aktive und passive latente Steuern werden saldiert ausgewiesen. Im Falle eines Aktivüberhangs der latenten Steuern zum Bilanzstichtag wird von dem Aktivierungswahlrecht des § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB Gebrauch gemacht. Der Aufwand und Ertrag aus der Veränderung der bilanzierten latenten Steuern wird in der Gewinn- und Verlustrechnung gesondert unter dem Posten "Steuern vom Einkommen und vom Ertrag" als sog. davon-Vermerk ausgewiesen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst. Durch die sonstigen Rückstellungen werden allen erkennbaren Risiken angemessen und ausreichend Rechnung getragen. Die Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag ausgewiesen. ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZAnlagevermögen Die Entwicklung der in der Bilanz erfassten Anlagegegenstände ist in einer Anlage zum Anhang dargestellt. Forderungen gegen verbundene Unternehmen Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind solche aus Darlehensgewährung/Verrechnungskonten (TEUR 9.390) und Lieferungen und Leistungen (TEUR 2). Sonstige Vermögensgegenstände In den sonstigen Vermögensgegenständen sind antizipative Forderungen aus im Folgejahr abziehbaren Vorsteuern in Höhe von TEUR 1 enthalten. Latente Steuern Die aktiven latenten Steuern resultieren aus folgenden Sachverhalten: Temporäre Differenzen:
Aktivierung steuerlicher Verlustvorträge:
Gezeichnetes Kapital Das Grundkapital beträgt zum 30.06.2014 EUR 1.659.000,00 und ist eingeteilt in nennwertlose, auf den Inhaber lautende Stückaktien. Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital in der Zeit bis zum 22.02.2017 mit Zustimmung des Aufsichtsrats um bis zu insgesamt nominal EUR 829.500,00 durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer auf den Inhaber lautender Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlage zu erhöhen (genehmigtes Kapital 2012). Kapitalrücklage Im Berichtsjahr wurden TEUR 1.065 aus der Kapitalrücklage zur Deckung des Verlustvortrages entnommen. Steuerrückstellungen Die Steuerrückstellungen von TEUR 272 wurden für Gewerbesteuer TEUR 172, Körperschaftsteuer TEUR 95,1 und Solidaritätszuschlag TEUR 4,9 gebildet. Sonstige Rückstellungen Die sonstigen Rückstellungen von TEUR 320 berücksichtigen im Wesentlichen Rückstellungen für Vergütungen an den Aufsichtsrat von TEUR 30, Abschluss- und Prüfungskosten von TEUR 67 sowie Drohverlustrückstellungen von TEUR 184. Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestehen in Höhe von TEUR 2.157, davon mit einer Restlaufzeit von über 5 Jahren in Höhe von TEUR 938 und einer Restlaufzeit von über 1 bis zu 5 Jahren in Höhe von TEUR 500. Alle anderen Verbindlichkeiten haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Sicherheiten wurden für die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Form von Verpfändung von Guthaben, Sicherungsübereignungen und Forderungsabtretungen bestellt. Gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 600. Diese Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (TEUR 3) und Darlehensgewährungen (TEUR 597). Bewertungseinheiten Die Gesellschaft ist im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit Zinsrisiken ausgesetzt. Deren Absicherung erfolgt im Wesentlichen durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente. Es handelt sich meist um außerhalb der Börse gehandelte (sogenannte OTC-) Instrumente. Dazu gehören insbesondere Zinsswaps. Ihr Einsatz erfolgt nach einheitlichen Richtlinien, unterliegt strengen internen Kontrollen und bleibt mit wertmäßig geringen Ausnahmen auf die Absicherung des operativen Geschäfts der Gesellschaft sowie der damit verbundenen Geldanlagen und Finanzierungsvorgänge beschränkt. Ziel des Einsatzes von derivativen Finanzinstrumenten ist, in Bezug auf Ergebnis und Zahlungsmittelflüsse die Fluktuationen zu reduzieren, die auf Veränderungen von Zinssätzen zurückgehen. Zur Absicherung von Grundgeschäften werden derivative Finanzinstrumente regelmäßig zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos bei Darlehen mit variabler Verzinsung eingesetzt. Sofern die gesetzlichen Voraussetzungen vorliegen, werden Bewertungseinheiten i.S.d. § 254 HGB gebildet. Zur bilanziellen Abbildung der wirksamen Teile der gebildeten Bewertungseinheiten wird die sog. Einfrierungsmethode (kompensatorische Bewertung) angewendet. Die Effektivität der Sicherungsbeziehungen wird zu jedem Bilanzstichtag prospektiv und retrospektiv festgestellt. Es wurden folgende Bewertungseinheiten gebildet: Im Geschäftsjahr wurden derivative Finanzinstrumente (Zinsswaps) zur Absicherung künftiger Zahlungsströme aus variabel verzinslichen (Euribor) Darlehen verwendet. Dem Zinsswap liegt ein Grundgeschäft mit vergleichbarem, gegenläufigem Risiko (Mikro-Hedge) zugrunde. Das mit der aus dem Grundgeschäft und dem Sicherungsgeschäft gebildeten Bewertungseinheit nach § 254 HGB gesicherte Kreditvolumen beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 1.563. Die Regelungen zur Bildung einer Bewertungseinheit zur kompensatorischen Bewertung der Sicherungsbeziehung werden angewandt. Aufgrund der Betragsidentität und der Kongruenz der Laufzeiten, Zinssätze, Zinsanpassungs- bzw. Zins- und Tilgungstermine gleichen sich die gegenläufigen Wertänderungen bzw. Zahlungsströme während der Laufzeit von Grund- und Sicherungsgeschäft aus. Das Geschäft weist zum Bilanzstichtag einen negativen Marktwert von rund TEUR 239 zu Lasten der Berichtsgesellschaft auf. Dieser Wert belastet das Unternehmen jedoch erst, wenn das Swapgeschäft verkauft werden würde. Derivative Finanzinstrumente Zur Begrenzung von Zinsrisiken wurden Zinsderivate in Form eines Zinsswaps im Volumen von TEUR 1.000 mit einer Laufzeit bis 2021 abgeschlossen. Bei diesem derivativen Finanzinstrument handelt es sich um eine Zinssicherung mittels Digital Collar. Der digitale Collar hat eine Zinsobergrenze von 3,9 % und eine Zinsuntergrenze von 1,0 %. Es handelt sich nicht um eine Bewertungseinheit. Das Geschäft weist zum Bilanzstichtag einen negativen Marktwert von rund TEUR 184 zu Lasten der Berichtsgesellschaft auf. Dieser Wert belastet das Unternehmen jedoch erst, wenn das Swapgeschäft verkauft werden würde. In gleicher Höhe wurde eine Drohverlustrückstellung gebildet. SONSTIGE ANGABENAusschüttungsgesperrte Beträge Zum Bilanzstichtag unterliegt der Wert der aktiven latenten Steuern in Höhe von TEUR 59 der Ausschüttungssperre. Haftungsverhältnisse Die Gesellschaft unterliegt Bürgschaftsverpflichtungen zu Gunsten von Tochtergesellschaften in Höhe von TEUR 3.764. Die besicherten Darlehen valutieren zum Stichtag mit TEUR 3.783. Davon wäre - unter Berücksichtigung der jeweiligen Bürgschaftshöhe - eine maximale Inanspruchnahme von TEUR 3.354 zu erwarten. Daneben unterliegt die Gesellschaft Verpflichtungen aus Schuldbeitrittserklärungen in Höhe von TEUR 4.041. Die besicherten Darlehen valutieren zum Stichtag mit TEUR 2.542. Aufgrund der Liquiditätssituation der Tochtergesellschaften ist von einer Inanspruchnahme für deren Haftungsverhältnisse nicht auszugehen. Eine Inanspruchnahme durch die Gläubiger der Tochterunternehmen kann nicht ausgeschlossen werden; es liegen diesbezüglich jedoch keine Anhaltspunkte für eine Inanspruchnahme vor. Sonstige finanzielle Verpflichtungen Mit den Tochtergesellschaften Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH in Sülzetal, Milch- und Zuchtbetrieb Hendriks GmbH in Sülzetal, Osterfelder Agrar GmbH in Osterfeld, AMB Agrar Holding GmbH in Sülzetal und Börde Vita GmbH in Wanzleben-Börde, bestehen jeweils ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag, der auch zur Übernahme von Verlusten dieser Gesellschaft verpflichtet. Diese Verträge wurden mit der Eintragung in das Handelsregister des Sitzes der Gesellschaften wirksam. Anteilsbesitz Die Gesellschaft hält zum Bilanzstichtag folgende Anteile an Unternehmen: scroll
Aufsichtsrat Folgende Damen und Herren gehörten im Geschäftsjahr dem Aufsichtsrat der Gesellschaft an:
Mitglieder des Vorstandes Als Mitglied des Vorstandes war im abgelaufenen Geschäftsjahr bestellt:
Die Gesamtbezüge des Vorstandes betrugen für das Geschäftsjahr TEUR 0. Mitarbeiter Im abgelaufenen Geschäftsjahr beschäftigte die Gesellschaft, neben dem Vorstand, durchschnittlich 10 (Vorjahr 9) angestellte Mitarbeiter. Konzernzugehörigkeit Die Tonkens Agrar AG, Sülzetal, stellt als Muttergesellschaft einen Konzernabschluss der Tonkens Agrar AG, Sülzetal, und ihrer Tochterunternehmen auf. Der Konzernabschluss wird elektronisch beim Bundesanzeiger veröffentlicht. Die Tochterunternehmen wenden die Vorschriften des ersten (enthält den § 274 HGB), dritten und vierten Unterabschnitts zur Offenlegung der Jahresabschlüsse nicht an. Abschlussprüferhonorar Das im Berichtsjahr als Aufwand erfasste Honorar für den Abschlussprüfer (TEUR 57, Vorjahr TEUR 53) setzt sich aus Honoraren für Abschlussprüfungen (TEUR 54, Vorjahr TEUR 49), anderen Bestätigungsleistungen (TEUR 0, Vorjahr TEUR 0), Steuerberatungsleistungen (TEUR 3, Vorjahr TEUR 0) sowie sonstigen Leistungen (TEUR 0, Vorjahr TEUR 4) zusammen. Mitgeteilte Beteiligungen nach § 20 Abs. 4 AktG Am 02.04.2014 teilte die Tonkens Familien GmbH & Co. KG, Torgau, OT Welsau der Gesellschaft mit, dass sie mittelbar über die Tonkens Holding GmbH kraft Zurechnung gemäß § 16 Abs. 4 AktG mit mehr als einem Viertel an den Anteilen der Tonkens Agrar AG beteiligt ist. Ferner hat die Tonkens Familien GmbH & Co. KG, Torgau, OT Welsau der Gesellschaft mitgeteilt, dass ihr mittelbar über die Tonkens Holding GmbH kraft Zurechnung gemäß § 16 Abs. 4 AktG eine Mehrheitsbeteiligung an der Tonkens Agrar AG gehört. Vorsorglich hat die Tonkens Verwaltungs GmbH, Torgau, OT Welsau, der Gesellschaft mitgeteilt, dass sie mittelbar über die Tonkens Familien GmbH & Co. KG, kraft Zurechnung gemäß § 16 Abs. 4 AktG mit mehr als einem Viertel an den Anteilen der Tonkens Agrar AG beteiligt ist. Ferner hat die Tonkens Verwaltungs GmbH, Torgau, OT Welsau, mitgeteilt, dass ihr kraft Zurechnung gemäß § 16 Abs. 4 AktG mittelbar über die Tonkens Familien GmbH & Co. KG eine Mehrheitsbeteiligung an der Tonkens Agrar AG gehört.
Sülzetal, den 26. September 2014 Gerrit Tonkens, Vorstand Anlagenspiegelscroll
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Lagebericht gemäß HGB über das Geschäftsjahr 2013/2014 (01.07.2013-30.06.2014)der Tonkens Agrar AGA. Gesamtwirtschaftliches Umfeld1. Deutsche Wirtschaft und Arbeitsmarkt Die deutsche Wirtschaft hat in der zweiten Jahreshälfte 2013 an Fahrt gewonnen. Nach einer Steigerung des Bruttoinlandproduktes (BIP) um 0,3 % im dritten Quartal 2013, erhöhte sich die Wachstumsdynamik zum Ende des Jahres bei einem Plus von 0,4 %. Mit Blick auf das gesamte Jahr 2013 ergab sich eine Steigerung der Wirtschaftsleistung um 0,4 %. Positive Impulse kamen dabei zum größten Teil aus der Binnenwirtschaft - eine kräftige Expansion verzeichnete der Wohnungsbau und auch der private Konsum legte weiter zu. Demgegenüber entwickelten sich die Unternehmensinvestitionen nur zögerlich. Der Export konnte erst im Schlussquartal des Jahres 2013 einen spürbaren Beitrag zum Wirtschaftswachstum leisten. Ende des Jahres 2013 waren gegenüber dem Vorjahr 0,6 %, bzw. 243.000 mehr Personen in Deutschland erwerbstätig. Die Anzahl der Erwerbstätigen erreichte mit 42,2 Mio. einen neuen Höchststand. Angesichts des ungewöhnlich milden Winters konnte die deutsche Konjunktur einen starken Jahresauftakt verzeichnen. Insbesondere die deutsche Bauindustrie profitierte von den milden Temperaturen und war so zu großen Teilen mit für das deutliche BIP-Wachstum um 0,7 % im ersten Quartal 2014 verantwortlich. Während die Bauinvestitionen um 3,6 % zulegten, zogen auch die Ausrüstungsinvestitionen mit einem Plus von 3,3 % spürbar an. Angesichts dieser kräftigen Zuwachsrate fiel die Dynamik im zweiten Quartal 2014 deutlich geringer aus - die deutsche Wirtschaftsleistung entwickelte sich mit -0,2 % sogar erstmals wieder leicht rückläufig. Hierzu führten insbesondere ein negativer Außenbeitrag sowie verringerte Investitionen. Zum 30. Juni 2014 waren 42,5 Mio. Menschen in Deutschland erwerbstätig. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Zunahme um 340.000 Personen, bzw. um 0,8 %. 2. Branchenentwicklung Wetterbedingungen in Deutschland Entscheidend für den Geschäftserfolg der Tonkens Agrar AG im Berichtszeitraum 01. Juli 2013 bis 30. Juni 2014 war die Erntesaison 2013. Daher wird auch auf die wichtigen externen Einflussfaktoren des Geschäftsjahres 2012/2013 eingegangen, welche den Zeitraum der Aussaat und des Wachstums bestimmt haben - hier insbesondere Witterungseinflüsse. Wetterbedingungen 2012/2013 Der Spätsommer 2012 zeigte sich nach einem Sonnenscheindefizit der vorherigen Monate mit einem warmen und freundlichen Hochdruckwetter. Auch der Herbst war zunächst durch diese günstige Wetterlage bestimmt und optimal für die anstehenden Feld-, Ernte- und Bestellarbeiten geeignet. Nach einem plötzlichen Kälteeinbruch Ende Oktober 2012 folgte ein überdurchschnittlich milder und sonnenscheinarmer November. Gegensätzlich zeigte sich die Witterung im Dezember - die erste Monatshälfte dominierte ein nasses und kaltes Winterwetter, die zweite Hälfte war bis um Weihnachten herum von frühlingshaften Temperaturen geprägt. Das erste Quartal 2013 wies ein deutliches Sonnenscheindefizit bei gleichzeitig lang anhaltender Kälte mit Schnee bis Ostern auf. Entsprechend spät konnten die Landwirte erst Mitte April bei Einsetzen der lang erwarteten Frühlingswitterung mit ihren Feldarbeiten beginnen. lm Mai fiel mit rund 127 1/m2 eine Rekordregenmenge. Der Juni brachte große Wettergegensätze mit sich. Während der Westen Deutschlands unter kälterem und sonnenscheinärmeren Wetter mit extremen Dauerniederschlägen litt, profitierte der Osten Deutschlands von einem wesentlich freundlicherem Wetter. lm Laufe des Juni 2013 bildete sich an der Elbe und an der Donau eine katastrophale Hochwasserlage mit einem Schaden von mehr als 430 Mio. EUR alleine für die deutsche Landwirtschaft. Abgesehen von ein paar Hektar überfluteten Grünlands waren die Anbauflächen der Tonkens Agrar AG glücklicherweise nicht von den Überflutungen betroffen. Wetterbedingungen 2013/2014 Die Anbau- und Erntesaison 2013/2014 war nach den über zwei Wochen andauernden Überflutungen im Juni 2013 zunächst von einem sonnigen und trockenen Sommer mit einigen Hitzewellen geprägt. Diese mündeten gebietsweise in starke Gewitter mit Hagelschlag und Sturmböen. Das Sonnenschein-Soll wurde jedoch um rund 18,0 % überschritten. Sachsen-Anhalt stellte gemessen an der Regenmenge von nur 118 1/m2 das mit Abstand trockenste Bundesland dar. Damit konnte das Getreide auf den Feldern größtenteils störungsfrei geerntet werden. Einige Anbaufrüchte, insbesondere Kartoffeln, litten in der Wachstumsphase unter den extremen Witterungsbedingungen, was deutlich geringere Ernteerträge zur Folge hatte. Der insgesamt freundliche Sommer wurde von einem sehr wechselhaften Herbst abgelöst. Anfang September wurden mit über 30 Grad Celsius in Westdeutschland neue Temperaturrekorde erreicht. Hierauf schwenkte das Wetter zu einer deutlich zu nassen Witterung bei zu geringer Sonnenscheindauer um. Das Niederschlags-Soll wurde bundesweit um mehr als 25,0 % überschritten - Sachsen-Anhalt führte mit rund 200 1/m2 und 65,0 % Regenüberschuss die Spitze an. Für die Landwirte bedeutet dies eine sehr schlechte Bodenbefahrbarkeit, was die Erntearbeiten zeitlich spürbar verzögerte. Auch die Aussaat- und Düngearbeiten wurden durch die übersättigten Böden erschwert. Ende Oktober entspannte sich die Lage in Folge einer trockenen und milden Witterung. Diese ermöglichte einen abschließenden Grünlandschnitt. Nachdem der November mehrheitlich von einer zu milden und nassen Witterung gekennzeichnet war, setzten der erste Bodenfrost und damit auch die Winterruhe bei der Pflanzenwelt ein. Von Anfang Dezember bis Ende Februar zeichnete sich eine sehr ungewöhnliche Großwetterlage ab. Saisonal atypisch milde Temperaturen mit viel Sonnenschein und großer Trockenheit bestimmten den Winter. Bis auf eine zweiwöchige Schnee- und Frostperiode im Norden und Osten Deutschlands konnte kein Winterwetter registriert werden. Dieser „Winterfrühling" führte zu einer raschen und kaum durch Winterruhe unterbrochenen Vegetationsentwicklung. Abhängig von der Region und der Pflanzenart wies die Pflanzenwelt einen Vegetationsvorsprung von bis zu 4 Wochen auf. Auch der März und der April brachten ein ungewöhnlich trockenes und mildes Wetter mit sich. Die Landwirtschaft profitierte von dieser günstigen Witterung und konnte problemlos die anstehenden Feldarbeiten erledigen. Das typische unbeständige Aprilwetter kam verspätet mit Regen und Gewittern erst im Mai 2014. Trotz des wechselhaften Wetters wies die Pflanzenwelt noch einen Wachstumsvorsprung von bis zu zwei Wochen auf. An Pfingsten sorgten afrikanische Luftmassen für Hitzerekorde mit teilweise sehr heftigen Gewittern. Insgesamt wies der Juni 2014 ein Niederschlagsdefizit von rund 36,0 % auf. Ernteentwicklung Weltgetreidebilanz (ohne Reis) (in Mio. Tonnen) scroll
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vorläufige Zahlen, In Deutschland wird rund die Hälfte der deutschen Landesfläche landwirtschaftlich genutzt. Bezogen auf einzelne Anbaupflanzen ergab sich dabei folgendes Bild: Getreide: Die deutschen Landwirte konnten im laufenden Jahr 2014 eine neue Rekord-Getreideernte einfahren. Gegenüber dem Vorjahr wurden gemäß dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz insgesamt 51,8 Mio. Tonnen Getreide geerntet, was einer deutlichen Steigerung um 8,4 % entspricht. Der ungewöhnlich milde Winter führte zu einem frühen Pflanzenwachstum und einem entsprechenden Vegetationsvorsprung von bis zu vier Wochen. Die Wintergerste konnte bereits Anfang Juli eingebracht werden, die Ernte der übrigen Getreidesorten erfolgte aufgrund teilweise ungünstiger Witterungsbedingungen regional zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Hierbei erhöhte sich der durchschnittliche Hektarertrag um 8,8 % auf 79,7 Dezitonnen. Die hohen weltweiten Ernteerwartungen und das entsprechend steigende Angebot haben die Getreidepreise bis Mitte August 2014 stark unter Druck gesetzt. Ende August legte der Weizenpreis im Zuge der Befürchtungen einer Ausweitung des Ukraine-Konfliktes wieder etwas zu. Der Brotweizen bewegte sich in der letzten Augustwoche bei einem Preis von 15,63 EUR je Dezitonne und war damit 6,0 % niedriger als in der Vorjahreswoche. In Deutschland stellt der Winterweizen die wichtigste Getreidekultur dar. Der Trend zur Ausdehnung der Anbauflächen hielt auch in 2014 leicht an, so wurde Winterweizen auf einer von 3,1 Mio. Hektar auf 3,2 Mio. Hektar vergrößerten Fläche angebaut. Der durchschnittliche Ertrag stieg auf einen neuen Höchstwert von 86,9 Dezitonnen je Hektar an. Dieser lag damit 14,1 % über dem mehrjährigen Mittel. Deutlich rückläufig war die Roggenernte. Gegenüber dem Vorjahr verkleinerten die Landwirte aufgrund der letztjährigen schwierigen Marktlage mit niedrigen Brotroggenpreisen ihre Anbauflächen um knapp 19,0 % auf nur noch 630.000 Hektar. Der durchschnittliche Hektarertrag von 60,8 Dezitonnen je Hektar übertraf das mehrjährige Mittel spürbar um rund 17,0 %. Es konnte eine Erntemenge von 3,87 Mio. Tonnen eingefahren werden (Vj. 4,6 Mio. Tonnen). Per Ende August lag der Brotroggenpreis mit 13,45 EUR je Dezitonne zwar 5,0 % über dem Vorjahresniveau, aber im Tief der letzten vier Jahre. Bei der zum Zeitpunkt der Berichterstellung noch ausstehenden Maisernte gehen die Analysten von ADM Germany GmbH von einer Rekordernte aus. So wird die Maisernte um 19,0 % auf eine Menge von 5,05 Tonnen (Vj. 4,07 Tonnen) steigen. Raps: Trotz einer um 4,0 % auf 1,395 Mio. Hektar verringerten Anbaufläche konnten die deutschen Landwirte in 2014 mit 6,21 Mio. Tonnen die bislang zweitgrößte Rapsernte einbringen. Diese lag knapp 8,0 % über dem Vorjahresniveau. Gleichzeitig stiegen bundesweit die Hektarerträge im Durchschnitt auf 44,5 Dezitonnen je Hektar an - in Sachsen-Anhalt konnte dieser Wert mit 47 Dezitonnen je Hektar sogar noch übertroffen werden. Auch die Ölgehalte wiesen mit 43,0 % ein vergleichsweise hohes Niveau auf. Ende Juli 2014 wurde bei Kontrakten mit dem Zieltermin Februar 2015 bei 309,00 EUR der tiefste Stand der letzten zwei Jahre erreicht. Zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr notierten die Preise mit etwa 380,00 EUR auf einem wesentlich höheren Niveau. Agrarexperten warten derzeit auf eine Bodenpreisbildung, eine Trendwende sei so schnell aber nicht erkennbar. ![]() Indexiert, auf Basis von EUR/Tonne Kartoffeln: Kartoffeln wurden in 2014 auf einer Fläche von insgesamt 245.100 Hektar angebaut, entsprechend einer leichten Flächenausweitung um 1,0 %. Rund 43,0 % dieser Fläche entfiel auf Speisekartoffeln. Aufgrund des milden Winters konnten bereits im März 2014 in einigen Regionen Frühkartoffeln ausgelegt werden und die Frühkartoffelernte wurde teilweise 14 Tage früher als üblich abgeschlossen. Die europäische Crop-Monitoring Agentur MARS prognostiziert für Deutschland einen Durchschnittsertrag von 45,11 Tonnen je Hektar (Vj. 38,83 Tonnen je Hektar). Auch bei Kartoffeln führt die erwartete gute Ernte zu deutlich geringeren Preisen. Hatten die Kartoffelbauern im letzten Jahr noch mehr als 30,00 EUR je Dezitonne für ihre Kartoffeln erhalten, so bewegten sich im August 2014 die durchschnittlichen Erzeugerpreise bei 10,00 bis 12,00 EUR je Dezitonne. Milch: Preis für angelieferte Rohmilch je Kilogramm in Cent scroll
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lm Abrechnungszeitraum 2013/2014 wurde kurz vor Ablauf der EU-Milchquotenregelung die höchste Überlieferung seit Einführung der Regelung im Jahr 1984 registriert. Nach Angaben der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung GmbH (ZMB) belief sich die Überlieferung nach 0,1 % in 2012/2013 nun auf eine Rekordmarke von mehr als 1,9 %. Die deutschen Molkereien lieferten insgesamt eine Milchmenge von 30,8 Mio. Tonnen (Vj. 29,9 Mio. Tonnen). Gemäß dem Statistischen Bundesamt erhöhten die deutschen Betriebe den Milchkuhbestand aufgrund des Wegfalls der Milchquote ab dem Jahr 2015 zum Stichtag 3. Mai 2014 um 1,0 % auf 4,3 Mio. (Vj. 4,22 Mio.). Demgegenüber hielt der Trend abnehmender Milchkuhhaltungen an. Die Haltungen mit Milchkühen gingen zu Lasten der kleinen Betriebe gegenüber Vorjahr deutlich um 2,3 % auf 77.700 Haltungen zurück (Vj. 81.000). Dabei wird die Leistungsfähigkeit der Milchkühe beständig erhöht. Nachdem die Milchpreise seit Juli 2013 beständig anstiegen und so zum 31. Dezember 2013 aus Halbjahressicht ein Plus von 14,6 % erreichten, kam es Anfang des Jahres 2014 zu einer Trendwende. Die Milchpreise gerieten aufgrund des saisonal bedingten stark steigenden Angebots zunehmend unter Druck. Eine Bodenpreisbildung ergab sich erst Mitte Juni 2014 mit dem zyklischen Rückgang der Milchlieferung. Zum Bilanzstichtag 30. Juni 2014 belief sich der Milchpreis ab Hof auf 37,75 ct/kg. Zum 30. September 2014 konnte nur noch ein Milchpreis von 33,73 ct/kg erzielt werden. B. GesellschaftsstrukturDie Tonkens Agrar AG und ihre Tochtergesellschaften (nachfolgend auch "Tonkens Gruppe") sind in verschiedenen Bereichen der landwirtschaftlichen Rohproduktion tätig. Die Geschäftstätigkeit umfasst die Segmente Ackerbau, Milchproduktion sowie Lagerung und Vermarktung von Agrarprodukten. Mit Fertigstellung einer Biogasanlage im Dezember 2011 wurde darüber hinaus ein viertes Geschäftssegment „Erneuerbare Energien" aufgebaut, welches auch den Betrieb von Photovoltaikanlagen beinhaltet. Die Biogasanlage, die in Sülzetal betrieben wird, verfügt über eine Leistung von 600kW und speist seit Dezember 2011 Strom in das öffentliche Netz. Die Tonkens Gruppe ist in der Produktion von Agrarprodukten (Ackerbau und Milchproduktion) ausschließlich mit in Deutschland gelegenen Flächen tätig. 10,6 % der rund 3.142 Hektar (Vj. 3.035 Hektar) großen Fläche stellt Eigentumsfläche dar. 78,1 % sind gepachtet und 15,9 % werden für Landwirte in Lohnarbeit bzw. als Dienstleister bewirtschaftet. 7,9 % der Flächen werden verpachtet. Die Tonkens Gruppe baut ausschließlich auf konventionelle Weise an und betreibt keinen sogenannten ökologischen Anbau von Agrarprodukten. ![]() Die Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH mit Sitz in Sülzetal, Ortsteil Stemmern, wurde am 5. Juni 1997 gegründet und ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Stendal unter HRB 110167 eingetragen. Das Stammkapital beträgt derzeit 51.129,19 EUR und wird zu 100,0 % von der Tonkens Agrar AG gehalten. Gegenstand des Unternehmens ist landwirtschaftlicher Betrieb einschließlich Tierhaltung. Die Börde Vita GmbH ist mit Vertrag vom 30. September 2009 unter der Firma BIOGAS STEMMERN GmbH mit Sitz in Sülzetal, Ortsteil Stemmern, gegründet worden und im Handelsregister des Amtsgerichts Stendal unter HRB 9873 eingetragen. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Wanzleben-Börde. Der Gegenstand des Unternehmens ist die Lagerung, Aufbereitung und der Handel von landwirtschaftlichen Produkten. Das Stammkapital beträgt derzeit 25.000,00 EUR und wird zu 100,0 % von der Tonkens Agrar AG gehalten. Mit Wirkung vom 03.09.2013 erfolgte die Abberufung eines Geschäftsführers. Alleiniger Geschäftsführer ist Herr Gerrit Tonkens. Die Milch- und Zuchtbetrieb Hendriks GmbH mit Sitz in Sülzetal, Ortsteil Stemmern, wurde am 22. März 1991 gegründet und ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Stendal unter HRB 102245 eingetragen. Das Stammkapital beträgt derzeit 102.258,38 EUR, wobei 51,0 % von der Tonkens Agrar AG und 49,0 % von der Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH gehalten werden. Unternehmensgegenstand ist die Führung eines landwirtschaftlichen Betriebs mit allen damit verbundenen Tätigkeiten und Geschäften, insbesondere zur Aufzucht und Haltung von Milchkühen. Die Osterfelder Agrar GmbH mit Sitz in Osterfeld, Ortsteil Haardorf wurde am 8. Oktober 1991 gegründet und ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Stendal unter HRB 205628 eingetragen. Das Stammkapital beträgt derzeit 51.129,19 EUR. Es wird zu 100,0 % von der Tonkens Agrar AG gehalten. Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb eines landwirtschaftlichen Betriebes (Tier- und Pflanzenproduktion) in Osterfeld sowie die Lagerung, Verpackung und der Handel mit Früchten landwirtschaftlicher Urproduktion und verarbeiteter Folgeprodukte betreffend insbesondere Kartoffeln und Zwiebeln. Die AMB Agrar Holding GmbH mit Sitz in Sülzetal, Ortsteil Stemmern, wurde am 30. September 2009 gegründet und ist im Handelsregister des Amtsgerichts Stendal unter HRB 13616 eingetragen. Das Stammkapital beträgt aufgrund einer am 18. Mai 2010 eingetragenen Kapitalerhöhung derzeit 26.000,00 EUR und wird zu 100,0 % von der Tonkens Agrar AG gehalten. Gegenstand des Unternehmens ist der Erwerb und die Verwaltung von Beteiligungen an Unternehmen. Die Bördelagerhaus GmbH mit Sitz in Wanzleben-Börde wurde am 5. Februar 2001 gegründet und ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Stendal unter HRB 112660 eingetragen. Das Stammkapital beträgt derzeit 500.000,00 EUR, es wird zu 50,0 % von Herrn Berend van der Velde und zu 50,0 % von der AMB Agrar Holding GmbH gehalten. Gegenstand des Unternehmens ist die Lagerung, Aufbereitung und der Handel von landwirtschaftlichen Produkten. Die Gesellschaft ist zu allen Maßnahmen und Geschäften berechtigt, die den Gesellschaftszweck unmittelbar oder mittelbar zu dienen geeignet sind. Der Unternehmensgegenstand beschränkt sich im Wesentlichen auf den Bereich der Erneuerbaren Energien. Mit Wirkung vom 03.09.2013 erfolgte die Abberufung eines Geschäftsführers. Zum neuen alleinigen Geschäftsführer wurde Herr Gerrit Tonkens bestellt. Mit Eintragung vom 11. Juni 2014 wurde, zur Verdeutlichung einiger Formulierungen, die Satzung geändert. Unternehmensstrategie Die Tonkens Gruppe hat sich der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Geschäftsfelder
verschrieben. Ziel ist ein kontrolliertes Wachstum, das mittels verschiedener Maßnahmen in fünf Faktoren erzielt werden soll: ![]() Die Tonkens Gruppe profitiert aufgrund der für ein Agrarunternehmen erheblichen Größe eher von Synergie- und Einsparungseffekten, die kleinere Wettbewerber nicht nutzen können. So können Logistik- und Vertriebskapazitäten in der Gruppe effizienter genutzt werden. Zudem bietet die gute Bodenqualität der Tonkens Gruppe einen weiteren Vorteil. In Sachsen-Anhalt liegen die Flächen in einem grundsätzlich sehr fruchtbaren Gebiet, das eine gemessen am Durchschnitt in Deutschland überdurchschnittliche Erntequalität ermöglicht. Hinzu kommt, dass der Vorstand Gerrit Tonkens als ausgewiesener Fachmann im betriebswirtschaftlichen Bereich durch die kaufmännische Abteilung des Unternehmens ergänzt wird. Das Management hat über die Jahre eine vielversprechende Positionierung des Unternehmens am Markt erreicht als einer der führenden Anbieter für Zwiebeln und Kartoffeln in Deutschland. Ergänzt wird das Agrargeschäft durch die Milchproduktion und schließlich durch den Bereich Erneuerbare Energien. Hierbei verfolgt der Vorstand das Ziel einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft. Demnach soll beispielsweise mit den beiden bestehenden Biogasanlagen nur so viel Biogas erzeugt werden, wie entsprechend im laufenden Betrieb Reststoffe anfallen. Die Tonkens Gruppe ist damit insgesamt betrachtet in einem attraktiven und von langfristigen Trends geprägten Umfeld tätig. Das wichtigste mittelfristige Ziel im Rahmen dieser Strategie besteht in einer kontinuierlichen Steigerung des Anteils der Veredelung von selbst angebauten Zwiebeln und insbesondere Kartoffeln. Durch zunehmende eigene Verarbeitung der Produkte in den Bereichen Abpacken und Schälen soll die Wertschöpfung spürbar erhöht werden. Die Produktion wird hierbei dahingehend fortlaufend angepasst, dass Sorten gezielt auf die wachsende eigene Vermarktung sowie die entsprechenden Qualitäten hin angebaut werden. Während der weit überwiegende Teil der Landwirte als Produzent von Rohstoffen auftritt, plant der Vorstand die Tonkens Gruppe zu einem vollständigen Verarbeitungsbetrieb der eigenen Rohstoffe zu entwickeln. Das fertige Endprodukt soll direkt an den Lebensmitteleinzelhandel, die Industrie sowie die Gastronomie vertrieben werden, um so höhere Margen zu erzielen. Zudem ist beabsichtigt, durch einen zunehmenden Automatisierungsgrad und eine weitere Modernisierung der Verarbeitungstechnik kosten- sowie zeitintensive Zwischenschritte in der Produktion zu vermeiden. Die Grundlagen für dieses Ziel konnten mit der Inbetriebnahme modernster Zwiebel- und Kartoffelschälanlagen im Laufe des Jahres 2014 geschaffen werden. Mit diesen Anlagen ist eine wirtschaftliche Produktion bei gleichzeitig deutlich erhöhter Kapazität möglich. Die Vermarktung der veredelten Produkte wird durch die Tochter Börde Vita GmbH betrieben. Das Ziel besteht darin, unter der Gewinnung auch größerer Abnehmer die vorhandene Kapazität schrittweise zu erhöhen. So bietet die neue Kartoffelschälanlage die Möglichkeit, bis zu 10.000 Tonnen (vorher 2.500 bis zu 3.000 Tonnen jährlich) Rohware pro Jahr zu veredeln. Vor dem Hintergrund des für das Jahr 2015 anstehenden Wegfalls der EU-Milchquoten prüft die Tonkens Agrar AG eine Ausweitung ihrer Milchvieh-Stallungen. In der Milchproduktion bestehen noch Kapazitäten. C. GeschäftsverlaufDie Erntesaison 2013 im Spätsommer/Herbst war durch sehr ungünstige Witterungsbedingungen geprägt. Besonders negativ wirkte sich dies auf die Erntemengen von Kartoffeln und Zwiebeln aus. Deutschlandweit lag die Ernte deutlich unterhalb des mehrjährigen Durchschnitts. Angesichts der geringen Erntemengen stiegen die Preise für Kartoffeln stark an. Der Tonkens Agrar AG gelang es aber nicht, die verringerten Mengen durch die Preissteigerungen gänzlich zu kompensieren. Ein ganz anderes Bild zeichnete sich im zweiten Halbjahr 2013/2014 ab. Ein ungewöhnlich milder Winter führte zu einem frühzeitigen Vegetationsbeginn. Die Pflanzenwelt wies regional teilweise einen Wachstumsvorsprung von bis zu vier Wochen auf. Auch in den Folgemonaten blieb die Witterung für die Landwirtschaft günstig. Im Laufe des zweiten Halbjahres 2013/2014 wurden weltweit die Ernteprognosen für sämtliche Fruchtarten stetig nach oben korrigiert. Auch auf den Feldern der Tonkens Agrar AG wurden vielversprechende Bestände registriert, es zeichneten sich Spitzenerträge ab. Darüber hinaus war das zweite Halbjahr 2013/2014 von den Vorbereitungen, dem Einbau und der Inbetriebnahme neuer maschineller Großanlagen geprägt. Ende Februar 2014 erhielt die Tonkens Agrar AG mit deutlicher zeitlicher Verzögerung, welche sich aufgrund eines sehr langwierigen Behördenverfahrens ergab, die Genehmigung für den Bau der zweiten Biogasanlage am Standort Osterfeld. Mit den Bauarbeiten wurde noch im gleichen Monat begonnen. Die Fertigstellung der zweiten Biogasanlage erfolgte dann planmäßig kurz nach dem Bilanzstichtag 30. Juni 2014. Neben der Erweiterung des Geschäftsfelds der Erneuerbaren Energien konzentrierte sich die Tonkens Agrar AG auch auf den Ausbau des Veredelungsgeschäftes. Vor diesem Hintergrund wurde im Februar 2014 eine neue Zwiebelschälanlage, die europaweit derzeit eine der modernsten ihrer Art darstellt und über eine Kapazität von bis zu zwei Tonnen pro Stunde verfügt, in Betrieb genommen. Auch mit dem Aufbau der neuen modernen Kartoffelschälanlage am Standort Wanzleben wurde Anfang Februar begonnen. Die Testphase der Anlage wurde vor dem Ende des zweiten Halbjahres 2013/2014 mit einer Verarbeitungskapazität von vorerst 20 Tonnen pro Tag abgeschlossen. Möglich ist zukünftig eine Verarbeitung von bis zu 10.000 Tonnen jährlich. Es ist geplant, im Rahmen der Marketingstrategie der Tochter Börde Vita GmbH die Kapazitäten schrittweise auszuweiten. Personal Vorstand und Aufsichtsrat Zum Bilanzstichtag 30. Juni 2014 bestand der Vorstand unverändert aus Gerrit Tonkens. Der Aufsichtsrat setzte sich ebenfalls unverändert aus Dr. Sebastian Kühl (Vorsitzender), Bea Tonkens (stellvertretende Vorsitzende) sowie Dr. Johannes Waitz zusammen. Mitarbeiter Die Anzahl der Mitarbeiter der Tonkens Agrar AG belief sich zum 30.06.2014 auf insgesamt 10 (Vj. 9). scroll
Finanz- Vermögens und Ertragslage der Tonkens Agrar AG Ertragslage Im Berichtsjahr 2013/2014 erzielte die Tonkens Agrar AG Umsatzerlöse in Höhe von 718 TEUR (Vj. 572 TEUR) sowie sonstige betriebliche Erträge von 31 TEUR (Vj. 184 TEUR). Die deutliche Erhöhung der Umsatzerlöse um fast 26,0 % resultiert aus Erlösen aus den Vergütungen für die Photovoltaikanlage sowie Erlösen aus Dienstleistungen der Konzern-Gruppe, während die Abnahme der sonstigen betrieblichen Erträge darauf zurückzuführen ist, dass im Vorjahr noch eine Versicherungsentschädigung für den Brandschaden an einer Photovoltaikanlage in Höhe von 106 TEUR enthalten war. Die Gesamtleistung belief sich in der Summe mit 750 TEUR fast auf Vorjahresniveau. Der Personalaufwand nahm vor dem Hintergrund von Lohnerhöhungen und der Einstellung weiterer Mitarbeiter auf 487 TEUR (Vj. 364 TEUR) zu, entsprechend einer Personalaufwandsquote von 67,9 nach 63,7 % im Vorjahr. Der Abschreibungsaufwand verringerte sich leicht auf 119 TEUR (Vj. 123 TEUR). Mit 403 TEUR (Vj. 496 TEUR) haben sich die sonstigen betrieblichen Aufwendungen deutlich um knapp 19,0 % reduziert. Hierzu haben gesunkene Unterhaltskosten für Anlagen und verringerte Fremdkosten beigetragen. Aus Gewinnabführungserträgen ergaben sich Erträge in Höhe von 1.671 TEUR (Vj. 2.326 TEUR). Demgegenüber verringerten sich die Aufwendungen aus Verlustübernahme auf 557 TEUR (Vj. 647 TEUR). Unter Berücksichtigung des Zinsergebnisses in Höhe von 244 TEUR (Vj. 224 TEUR) wurde ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 1.098 TEUR (Vj. 1.675 TEUR) erwirtschaftet. Nach 598 TEUR (Vj. 367 TEUR) an Steuern belief sich der Jahresüberschuss auf 501 TEUR (Vj. 1.309 TEUR). Vermögens- und Finanzlage Zum Bilanzstichtag 30. Juni 2014 wurde die Bilanzsumme von 12.971 TEUR um knapp 4,0 % auf 13.482 TEUR ausgeweitet. Auf der Aktivseite der Bilanz hat der Anstieg des Umlaufvermögens zu der Erhöhung der Bilanzsumme beigetragen. Während das Anlagevermögen mit 3.001 TEUR (Vj. 3.118 TEUR) leicht rückläufig war, nahm das Umlaufvermögen auf 10.395 TEUR (Vj. 9.373 TEUR) zu. Hierzu führten auf 9.392 TEUR (Vj. 8.427 TEUR) gestiegene Forderungen gegen verbundene Unternehmen. Die liquiden Mittel beliefen sich nahezu unverändert auf 712 TEUR (Vj. 714 TEUR). Passivseitig erhöhte sich das Eigenkapital vor dem Hintergrund des hohen Vorjahresüberschusses sowie des Jahresüberschusses aus dem Berichtsjahr um rund 5,0 % auf 10.119 TEUR (Vj. 9.618 TEUR). Das Gezeichnete Kapital betrug unverändert 1.659.000,00 EUR. So konnte die ohnehin gute Eigenkapitalquote auf 75,1 % (Vj. 74,1 %) verbessert werden. Im Berichtsjahr wurden TEUR 1.065 aus der Kapitalrücklage zur Deckung des Verlustvortrages entnommen. Zum Stichtag wurden insgesamt Rückstellungen in Höhe von 591 TEUR (Vj. 328 TEUR) gebildet. Hiervon entfielen 272 TEUR auf Steuerrückstellungen. In den sonstigen Rückstellungen mit 319 TEUR sind u.a. Rückstellungen für die Aufsichtsratsvergütung, Abschluss- und Prüfungskosten sowie Drohverluste enthalten. Im Berichtsjahr gelang es, die Verbindlichkeiten der Tonkens Agrar AG spürbar um mehr als 8,0 % auf 2.773 TEUR (Vj. 3.025 TEUR) zu reduzieren. Neben den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, welche nur noch 14 TEUR (Vj. 83 TEUR) betrugen, wurden insbesondere die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von 2.359 TEUR auf 2.157 TEUR zurückgeführt. Prognose-Ist-Vergleich Gemäß der neu eingeführten DRS 20-Regelung des Deutsche Rechnungslegungs-Standards Committee (DRSC) soll für Geschäftsjahre, die nach dem 31.12.2012 beginnen, bei der Darstellung der Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage auch ein Abgleich mit den früheren Prognoseberichten erfolgen. Daher wird an dieser Stelle die im letzten Geschäftsbericht abgegebene Prognose mit der tatsächlichen Entwicklung im Geschäftsjahr 2013/2014 verglichen. Das Geschäftsfeld Veredelung wurde im Berichtsjahr deutlich ausgebaut. Mit der neuen Kartoffelschälanlage am Standort Wanzleben, deren Testphase im Juni 2014 beendet werden konnte und einer modernen Zwiebelschälanlage, verfügt die Tonkens Agrar AG nun über erheblich größere Kapazitäten in der Veredelung bei gleichzeitig sehr effizienter Schälung und wirtschaftlicherem Betrieb. Im Geschäftsbereich der Erneuerbaren Energien plante der Vorstand noch vor Ende 2013, mit dem Bau der zweiten Biogasanlage mit einer Leistung von 600 kW in Osterfeld beginnen zu können. Langwierige behördliche Genehmigungsverfahren haben allerdings zu erheblichen Verzögerungen geführt. Ende Februar 2014 lag die erwartete Genehmigung endlich vor, sodass mit dem Bau der zweiten Biogasanlage begonnen werden konnte. Eine Fertigstellung dieser Anlage gelang Ende Juli 2014. Damit konnte die zweite Biogasanlage, nicht wie ursprünglich vorgesehen, einen Erlös- und Ergebnisbeitrag im abgelaufenen Geschäftsjahr 2013/2014 leisten. Hinsichtlich der Kartoffelernte konnte die Erwartung, witterungsbedingte geringere Erntemengen durch deutlich erhöhte Kartoffelpreise auszugleichen, nicht gänzlich erfüllt werden. Auf Basis der Unternehmensplanung des Vorjahres erwartete der Vorstand Gerrit Tonkens eine positive Entwicklung der Liquidität. Diese Entwicklung ist so nicht eingetreten. Die liquiden Mittel der Tonkens Agrar AG lagen zum Bilanzstichtag 30. Juni 2014 mit 712 TEUR fast auf Vorjahresniveau (Vj. 714 TEUR). Gleichzeitig wurden aber die Verbindlichkeiten auf AG-Ebene deutlich von 3.025 TEUR um 8,0 % auf 2.773 TEUR reduziert. Das Eigenkapital konnte vor dem Hintergrund der positiven Ergebnisentwicklung von 9.618 TEUR um 501 TEUR auf 10.119 TEUR gesteigert werden. D. Chancen- und RisikoberichtAls Betrieb in der landwirtschaftlichen Rohproduktion ist der Tonkens Konzern einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt, die sich insbesondere aus dem Wirtschaftszweig der Landwirtschaft und der hohen Volatilität der Branche ergeben. Hierbei handelt es sich um externe Effekte, wie das Wetter oder auch die Preisvolatilität. Auch die gesetzlichen Rahmenbedingungen spielen eine entscheidende Rolle. Demgegenüber ergeben sich auch Chancen in Form von Umsatz- und Wachstumspotentialen. Im Rahmen des Risikomanagementsystems sollen die möglichen Risiken und Chancen frühzeitig erkannt, bewertet, Veränderungen beobachtet und geeignete Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Die Risiken lassen sich in folgende Gruppen unterscheiden: 1. Operative Risiken Produktionsrisiken Da die Tonkens Agrar AG sowohl im Ackerbau als auch in der Milchproduktion tätig ist, gibt es eine Vielzahl von Risiken, die hinsichtlich der Hektarerträge bzw. der Milchmengen zu Erlöseinbußen führen können. Im Ackerbau können Schädlinge, insbesondere aber unvorhersehbare Wetterextreme, die Qualität und Quantität der Feldfrüchte mindern. Jede extreme Wetterlage wie Trockenheit, Starkniederschläge, damit möglicherweise einhergehende Überflutungen, aber auch Stürme, Hagel oder Frost können die Ernte empfindlich, sowohl positiv wie auch negativ, beeinflussen. Diesem Risiko begegnet Tonkens durch eine teilweise regionale Streuung und Produktdiversifikation sowie durch - wo ökonomisch sinnvoll - einen Versicherungsschutz. Darüber hinaus ergibt sich durch die sehr hohe Bodenqualität der Magdeburger Börde die Chance, überdurchschnittliche Erträge oder trotz widriger Bedingungen eine vergleichsweise noch zufriedenstellende Ernte zu erzielen. Erst Ende des Jahres 2013 wurde von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe bestätigt, dass die Magdeburger Börde den qualitativ besten Boden Deutschlands aufweist. Hiervon konnte die Tonkens Agrar AG im witterungsbedingten unbeständigen Anbaujahr 2013 während der äußerst trockenen Sommerphase profitieren. Infolge der hohen Wasser-Speicherfähigkeit des Magdeburger Schwarzbodens verzeichnete die Tonkens Agrar AG im Gegensatz zu den süddeutschen Kartoffelbauern geringere Ernteeinbußen. Gleichzeitig besteht das Risiko, dass das eingekaufte Saatgut bestimmte Qualitätsstandards nicht erfüllt. Dies könnte negative Auswirkungen für die Ernte des jeweiligen Jahres haben. Um dieses Risiko zu minimieren, erwirbt die Tonkens Agrar AG zertifiziertes Saatgut bei ausgesuchten Händlern. Im Rahmen der Milchproduktion besteht ein Risiko in einem Ausbruch von Tierkrankheiten, bzw. Seuchen. Dies gilt zum einen hinsichtlich des konkreten Bestandes der Tiere der Tonkens-Gruppe. Darüber hinaus können aber auch in der Öffentlichkeit diskutierte Themen, wie z.B. Bovine spongiforme Enzephalopathie (BSE), oder Futtermittelverunreinigungen nicht nur zu Einwirkungen auf den eigenen Bestand an Tieren sowie zu staatlichen Maßnahmen, die die Produktion beeinträchtigen, führen, sondern darüber hinaus auch die öffentliche Meinung über Milchprodukte negativ beeinflussen, was allgemein zu einer Reduzierung des Absatzes der Milchprodukte führen kann. Regelmäßige tierärztliche Kontrollen und Futtermittelproben sollen die Gesundheit des Milchviehbestands sicherstellen. Darüber hinaus können sich sowohl in der Pflanzenaufzucht, als auch in der Milchviehhaltung Risiken durch Aufzucht-, bzw. Haltungs-, Fütterungs- oder anderweitigen Managementfehlern ergeben. Im Ackerbau können die Hektarerträge, u.a. durch den falschen Düngereinsatz, deutlich abnehmen. Die Gesellschaft begegnet dem Risiko, indem sie in der Landwirtschaft langjährig erfahrene Mitarbeiter einsetzt und darüber hinaus die Aufzucht der Pflanzen fortwährend überwacht, dabei auch den Nährstoffgehalt der Böden regelmäßig analysiert. Zudem werden die Nährstoffe mit neuen Verfahren direkt in die Böden eingebracht, sodass sie ihre Wirkung ohne nennenswerte Verluste entfalten. Bei der Milchviehhaltung sind z.B. die Auswahl des geeigneten Futtermittels von großer Bedeutung sowie die regelmäßige Kontrolle der Milch, die Schulung des Personals und wiederkehrende Betreuung der Tierbestände durch einen Veterinär. Risiken aus den Anlagen Als Landwirtschaftsunternehmen setzt die Tonkens Agrar AG unterschiedlichste Maschinen, Geräte und Anlagen ein. Deren Einsatz ist mit einem vielfältigen Gefahrenpotential verbunden. Insbesondere könnte eine fehlerhafte Montage, eine fehlerhafte Bedienung der Anlagen, ein Unfall oder ein anderer Umstand dazu führen, dass beispielsweise Biogas entweicht oder sich entzündet und eine Explosion herbeiführt. Mögliche Personen- oder Sachschäden, wofür die Tonkens Agrar AG als Betreiber der Anlagen haftbar gemacht werden kann, können mitunter zu erheblichen direkten, bzw. indirekten Kosten führen. Ein Brandschaden hat z.B. direkte Kosten für den Wiederaufbau zur Folge, bzw. die Wiederbeschaffung der jeweiligen Anlage, gleichzeitig können Betriebsunterbrechungen zu indirekten Erlösminderungen führen. Neben den im Ackerbau eingesetzten Maschinen (z.B. Kartoffelroder, Drillmaschinen, Feldspritze), verfügt die Tonkens Agrar AG im Rahmen der Milchproduktion über einen modernen Melkstand. Darüber hinaus setzt sie im Bereich der Veredelung der eigenen Produkte moderne Schäl- und Verpackungsanlagen ein und betreibt im Rahmen des Geschäftsfelds der Erneuerbaren Energien Photovoltaik- und Biogasanlagen. Dem Risiko von Personen- und Sachschäden begegnet die Tonkens Agrar AG durch hohe Sicherheitsvorschriften sowie den Abschluss ausgewählter Versicherungen. Durch den unsachgemäßen Betrieb von Biogas- oder Photovoltaikanlagen können Schäden entstehen, die sich negativ auf die Leistung der Anlagen auswirken. Die Gesellschaft wirkt diesem Risiko entgegen, indem die Anlagen mit technischen Warn- und Überwachungssystemen ausgestattet sind. Zudem finden regelmäßig Schulungen der Mitarbeiter statt. Da der technologische Fortschritt in immer kürzeren Abständen neuere, modernere und effizientere Maschinen hervorbringt, besteht auch ein Risiko in der Entwertung der vorhandenen Maschinen. Die Tonkens Agrar AG ist beständig dabei, ihren Maschinen- und Anlagenpark zu modernisieren, um damit eine effiziente und reibungslose Produktion gewährleisten zu können. Umfang der Vorräte Ausreichende Vorräte sind zur Minderung von Diskrepanzen zwischen Angebot und Nachfrage ein sehr wichtiges Instrument zur dauerhaften Lieferfähigkeit. Wenn die zugänglichen Vorräte im Vergleich zum Bedarf gering sind, kann die Preisvolatilität hoch sein. Tonkens minimiert das Risiko von Engpässen weitgehend durch eine gesteuerte und kontrollierte Lagerhaltung. Diese beinhaltet die Steuerung und Überwachung der Temperatur, Helligkeit, Luftfeuchtigkeit und Belüftung. So lagert die Gesellschaft beispielsweise Kartoffeln teilweise in Kisten, um Qualitätseinbußen zu vermeiden. Ressourcenknappheit Höhere Energiekosten, technologische und natürliche Grenzen limitieren das Produktionswachstum. Auch hier führt die eigens produzierte Solar- und Biogasenergie zu einer gezielten Verringerung des Risikos. Die Tonkens-Gruppe ist für die Ausübung ihrer Geschäftstätigkeit auf landwirtschaftliche Flächen angewiesen, um auf diesen Ackerbau, Milchproduktion und Biogasanlagen zu betreiben. Das Angebot an landwirtschaftlichen Flächen ist begrenzt. Sowohl beim Erwerb landwirtschaftlicher Flächen als auch beim Abschluss oder der Verlängerung von Pachtverträgen ist die Tonkens-Gruppe daher einem erheblichen Wettbewerb ausgesetzt. Die Gesellschaft ist im Rahmen der Beobachtung des Wettbewerbsumfeldes darauf bedacht, neue aussichtsreiche Flächen für den Anbau zu pachten und so sicher zu stellen, dass weiteres Wachstum möglich ist, bzw. trägt im Rahmen eines geordneten Vertragsmanagements dafür Sorge, dass Anpassungsklauseln mit möglicher Erhöhung der Pachtpreise in laufenden Pachtverträgen beachtet und gezielt gesteuert werden. Liquiditäts- und Zinsrisiken Der Betrieb eines landwirtschaftlichen Unternehmens ist aufgrund des Umstandes, dass die Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte eine Vorfinanzierung von der Aussaat bis zum Verkauf der Produkte, d.h. für einen Zeitraum von zum Teil mehr als einem Jahr, erfordert und Zahlungseingänge vorwiegend in der zweiten Jahreshälfte eingehen, sehr kapitalintensiv. Demgemäß hat die Tonkens-Gruppe in der Vergangenheit in erheblichem Umfang kurzfristige Fremdfinanzierungen aufgenommen. Auch der Bau der Photovoltaik-, Biogas- und Schälanlagen wurde teilweise mittels Darlehen finanziert. Um Zinsrisiken zu minimieren, wurden in diesem Zusammenhang seitens der Gesellschaft Zinssicherungsgeschäfte abgeschlossen. Für das antizipierte Wachstum und weitere Investitionen benötigt die Tonkens AG ausreichend finanzielle Mittel. Neben Liquidität aus dem Cashflow wird dabei unter anderem auf Darlehen zurückgegriffen. Folgend besteht bei Nichtgewährung von Darlehen das Risiko, Investitionen nicht planmäßig durchführen oder beenden zu können und damit die angestrebten Wachstumsziele nicht zu erreichen. Die Tonkens Agrar AG verfügt über langjährige Kontakte zu Kreditinstituten, welche kontinuierlich gepflegt werden. Darüber hinaus führt das Management viele Gespräche, um neue Geschäftsbeziehungen zu Banken aufzunehmen. So soll auch dem Risiko der Abhängigkeit von zu wenigen Kreditinstituten begegnet werden. Personalrisiken Die deutsche Landwirtschaft erlebt eine immer stärkere Professionalisierung - für eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung bei zunehmender Wettbewerbsintensität benötigt die Tonkens Agrar AG das entsprechende Personal. Neben der geeigneten Anzahl der Mitarbeiter ist vor allem auch ihre fachliche Qualifizierung von Bedeutung. Insbesondere der technologische Fortschritt, aber auch veränderte gesetzliche Rahmenbedingungen erfordern eine regelmäßige Aktualisierung des vorhandenen Wissens der Mitarbeiter. Die Tonkens Agrar AG lässt ihre Mitarbeiter regelmäßig schulen, um diese optimal auf die arbeitstechnischen Anforderungen vorzubereiten. Auf der Managementebene ist der zukünftige Erfolg der Tonkens-Gruppe wesentlich durch die Tätigkeit von Gerrit Tonkens als Vorstand, gleichzeitig Gründer und wesentlicher mittelbarer Aktionär, beeinflusst. Der Verlust von Herrn Tonkens für die Tonkens-Gruppe würde dazu führen, dass die treibende Kraft hinter dem operativen Geschäft mit etablierten langjährigen Kontakten in der Branche, hohem Fachwissen und Detailkenntnissen des Unternehmens ausfällt, was von der Tonkens-Gruppe zumindest kurzfristig nicht kompensiert werden könnte. Unter Herrn Tonkens ist eine weitere Managementebene installiert, die das tägliche operative Geschäft an den einzelnen Produktionsstandorten und der Verwaltung leitet. Im Rahmen der Unternehmensnachfolge bereitet Herr Tonkens seine Söhne auf die spätere Unternehmensführung vor und vermittelt so sein Wissen und seine Kontakte weiter. Darüber hinaus ergeben sich auch hinsichtlich steigender Lohnkosten Risiken für den wirtschaftlichen Erfolg des Tonkens Konzerns. Die Tonkens-Gruppe erwirtschaftet einen erheblichen Teil ihrer Erträge im Bereich Anbau von Kartoffeln und Zwiebeln. Der Anbau von Kartoffeln und Zwiebeln stellt sich, im Vergleich zu anderen Fruchtarten, als personalintensiv dar. Die Ertragskraft der Tonkens-Gruppe ist unmittelbar von der allgemeinen Lohnentwicklung für die eingesetzten Mitarbeiter abhängig. Steigende Lohnkosten können dazu führen, dass die Ertragsfähigkeit sinkt oder auch Verluste erwirtschaftet werden. Risiken aus einer eventuellen Ausweitung der internationalen Aktivitäten der Tonkens-Gruppe Die Tonkens-Gruppe ist derzeit in Deutschland tätig. Die Tonkens-Gruppe beabsichtigt, eine Ausweitung ihrer Aktivitäten in andere Staaten, insbesondere nach Osteuropa, zu realisieren, wenn sich entsprechende Investitions- und/oder Beteiligungsmöglichkeiten ergeben. Hieraus können eine Reihe von Risiken, die aus den dortigen allgemeinen politischen, volkswirtschaftlichen, sozialen, rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen resultieren, erwachsen. Daneben sind eine Vielzahl von lokalen Gesetzen und Vorschriften einzuhalten. Lokale Rechts- und Verwaltungssysteme könnten die Erteilung von behördlichen Genehmigungen erschweren oder gar verhindern, die landwirtschaftliche Produktion beeinträchtigen oder die Durchsetzbarkeit von Forderungen und sonstigen Ansprüchen gefährden. Die Tonkens Agrar AG wird die Öffentlichkeit bei konkreten Geschäftsanbahnungen nach Osteuropa informieren. 2. Markt- und Branchenrisiken Restriktionen und Kostenanstieg bei Saatgut, Futtermittel Treibstoff, Pflanzenschutz und Dünger Import- wie auch Exportrestriktionen verstärken die Preisvolatilität an den globalen Märkten. Zudem könnte hinsichtlich der Einkaufsseite ein deutlicher Anstieg der Kostenpositionen Saatgut, Futtermittel, Treibstoff und Pflanzenschutz sowie Düngemittel einen spürbaren Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit haben. Das Unternehmen versucht, mittels eines zentralisierten Einkaufs, die Einflüsse möglichst gering zu halten. Darüber hinaus soll zunehmend eigener Dünger, welcher im Rahmen des Betriebs von Biogasanlagen anfällt, den Einsatz externen Düngers substituieren. Abhängigkeit von der Entwicklung der Preise für landwirtschaftliche Produkte Auch auf der Verkaufsseite ist die Tonkens Agrar AG mit ihren in der Gruppe erzeugten landwirtschaftlichen Produkten erheblichen Preisschwankungen ausgesetzt. Die Preise werden dabei wesentlich durch Weltmarktpreise bestimmt und unterliegen einer hohen Volatilität. Das Angebot und die Nachfrage werden insbesondere beeinflusst durch regulatorische Rahmen- und Witterungsbedingungen sowie die Entwicklung der Bevölkerung ebenso wie durch globale Erntemengen und - qualitäten, Wechselkursveränderungen, aber auch das Verhalten insbesondere spekulativer Anleger. Dies betrifft sowohl die Nachfrageseite als auch die Angebotsseite. Um sich gegen dieses Risiko in einem gewissen Maße abzusichern, werden die Agrarprodukte teilweise mittels Vorkontrakten gegenüber dem lokalen Agrarhandel verkauft. Energiepreise Im Rahmen der Globalisierung und zunehmenden Vernetzung der Energiemärkte wird die Preisvolatilität von den Energiemärkten immer mehr auf die landwirtschaftlichen Märkte übertragen. Sofern keine autarke Energieversorgung besteht, sind landwirtschaftliche Unternehmen, die einen hohen Energieverbrauch haben, im besonderen Maße von Preissteigerungen betroffen. Diesem Risiko begegnet das Unternehmen durch die Optimierung von Produktionsabläufen und dem Einsatz moderner Steuerungstechnik zur Reduzierung des Energieverbrauchs. Pachtpreise Da ein großer Anteil der von der Tonkens Agrar AG bewirtschafteten Flächen gepachtet ist, besteht ein Risiko in erhöhten Pachtpreisen. Insbesondere bei Neuverpachtungen hat sich in den letzten Jahren ein stetig zunehmender Preis ergeben. So stiegen die Pachtpreise der Bodenverwertungs- und - verwaltungsgesellschaft (BWG) in Sachsen-Anhalt im Jahr 2013 gegenüber Vorjahr um 11,0 %. Die Tonkens Agrar AG hat sich ihre Pachtflächen zu festen Pachtpreisen über langfristige Verträge gesichert und ist bestrebt, die Pachtverhältnisse rechtzeitig vor Vertragsauslauf zu verlängern. Darüber hinaus befindet sich auch ein Teil der Flächen (rund 10,0 %) im Eigenbesitz. Ein weiterer Erwerb von Eigentumsfläche stellt sich angesichts der ebenfalls steigenden Preise für Agrarflächen als schwierig und zum Teil unwirtschaftlich dar. Diese Tendenz wird durch mehrere Entwicklungen gestützt: Zum einen wurden Agrarflächen seit dem Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2007 zunehmend als krisenfeste und stabile Kapitalanlage betrachtet und geraten so zunehmen in den Fokus von Fonds und institutionellen Investoren. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen aufgrund der wachsenden Weltbevölkerung kontinuierlich an. Nicht zuletzt führt auch die gestiegene Nachfrage nach landwirtschaftlichen Rohstoffen für die Gewinnung von Bioenergie zu einer Attraktivitätssteigerung des Ackerlands als Kapitalanlage. Damit und durch die Versiegelung von Ackerflächen nimmt die Verfügbarkeit landwirtschaftlicher Flächen zur Nahrungsmittelproduktion zunehmend ab. Der Einfluss saisonaler Effekte Die Geschäftstätigkeit von landwirtschaftlichen Betrieben wie dem der Tonkens-Gruppe wird von saisonalen Effekten beeinflusst. Insbesondere im ersten Halbjahr eines Jahres verzeichnen landwirtschaftliche Betriebe meist geringere Einnahmen als im zweiten Halbjahr eines Jahres. So erzielen landwirtschaftliche Betriebe im zweiten Halbjahr eines Jahres, insbesondere nach der Erntezeit, erhebliche Einnahmen aus der Veräußerung von Teilen der Ernte und erhalten gegen Ende des Jahreserhebliche Mittelzuflüsse in Folge der Auszahlung der staatlich gewährten Betriebsprämien. Die Geschäftszahlen der Tonkens-Gruppe könnten daher von Halbjahr zu Halbjahr, aber auch im Vergleich zur jeweiligen Vorjahresperiode, mitunter erheblich variieren, so dass insbesondere die Geschäftszahlen des ersten und des zweiten Halbjahrs nur eingeschränkt miteinander vergleichbar sind. Die Tonkens Agrar AG verfolgt aus diesem Grund eine transparente Kapitalmarktkommunikation, um ihre Aktionäre und mögliche Investoren über die aktuelle Geschäftsentwicklung und -zahlen fortlaufend zu informieren. Wechselkurse Währungsschwankungen können über ihren Einfluss auf die inländischen Rohstoffpreise die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirte beeinträchtigen. Die Tonkens Agrar AG verbucht Ein- und Ausgaben ausschließlich in EUR und beobachtet beständig die Preis- und Währungsentwicklungen auf den Beschaffungsmärkten. Wachsende Nachfrage Das Pro-Kopf-Einkommen steigt weltweit und nimmt vor allem in den Schwellenländern ein immer höheres Maß an. Mit der größeren Kaufkraft steigt auch die Nachfrage nach Rohstoffen, Energie und Nahrungsmitteln. Wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt, entsteht ein Aufwärtsdruck auf die Preise, der mit höheren Beschaffungskosten für die Landwirte, andererseits auch mit höheren Angebotspreisen bei ihren Produkten einhergeht. 3. Politik- und Rechtsrisiken Die Tonkens Agrar AG unterliegt sowohl mit ihrer landwirtschaftlichen Produktion als auch mit der Gewinnung regenerativer Energie gesetzlichen Rahmenbedingungen. Politische Debatten können zu entscheidenden gesetzlichen Veränderungen, insbesondere mit möglicher negativer Auswirkung auf die Ertragslage des Tonkens Konzerns, führen. Die Tonkens Agrar AG überwacht die aktuellen Debatten und Veränderungen sehr genau, um rechtzeitig mit geeigneten Maßnahmen reagieren zu können. Eine Planbarkeit ergibt sich aus der Dauer der Umsetzung neuer Gesetzesvorhaben. Derzeit betreffen insbesondere folgende Gesetzesänderungen die Tonkens Agrar AG: Erneuerbare Energiengesetz (EEG) Über ihre Photovoltaik- und die Biogasanlagen generiert die Tonkens Agrar AG Strom. Es besteht das Risiko, dass staatliche Vergütungssätze gekürzt werden, was zukünftig zu einer Minderung der Wirtschaftlichkeit der Anlagen führen könnte. Eine Kürzung der bereits bewilligten Vergütungssätze ist im Hinblick auf die Förderung der Erneuerbaren Energie durch die Regierung unwahrscheinlich - bestehende Anlagen fallen zudem beim Inkrafttreten neuer Gesetze eher unter Bestandsschutz. Allerdings erfolgten in anderen europäischen Ländern in der Vergangenheit bereits mehrfache nachträgliche Korrekturen für bestehende Anlagen, so u.a. in Bulgarien, Spanien oder Griechenland. Da Veränderungen in dieser Hinsicht nicht kurzfristig erfolgen, ist das Risiko überschaubar. Aktuell sind zum 01. August 2014 neue Regelungen in Kraft getreten, die eine Kürzung der Vergütung für den in das Netz gespeisten Strom mit sich bringt. Aus diesem Grund hat die Tonkens Agrar AG ihre zweite Biogasanlage am Standort Osterfeld wie geplant vor Inkrafttreten der neuen Regelung errichtet und kann so von den höheren Einspeisevergütungen profitieren. Abschaffung der Milchquote ab dem 1. April 2015 Die in 1984 eingeführte Milchquote wird ab dem 1. April 2015 abgeschafft. Damit entfallen für die Erzeuger die jahrelang begrenzten Milchlieferungen, welche den Markt regulierten. Die Tonkens Agrar AG begrüßt den Entfall der Quote und den dadurch entstehenden freien Wettbewerb. Derzeit ist die Gesellschaft mit Planungen zum Ausbau der eigenen Milchviehhaltung beschäftigt - eine Aufstockung des Tierbestands und eine Ausweitung der Stallungen wären bei einer positiven Investitionsentscheidung notwendig. Abschaffung der Zuckerquote ab dem 1. Oktober 2017 Das Ende der Quote wird zu mehr Wettbewerb und wettbewerbsfähigeren Preisen führen und die starre innereuropäische Produktionsbegrenzung aufheben. Es wird von einer Marktbereinigung ausgegangen, wesentlich beeinflusst durch die Produktionskosten. Der Anbau von Zuckerrüben wird auch künftig in ertragreichen Regionen stattfinden, hinzu kommt die Nähe zu der verarbeitenden Industrie. Die Zuckerfabriken sind unmittelbar an den Standorten der Tonkens-Gruppe angesiedelt. Die Tonkens-Gruppe plant weiterhin den Anbau von Zuckerrüben und wird die künftige Entwicklung am Zuckermarkt beobachten. In konkreten Zahlen lässt sich die weitere Entwicklung noch nicht ausdrücken. Kürzung der EU-Direktzahlungen Landwirtschaftliche Erzeuger erhalten hauptsächlich von der EU Beihilfen. Art und Höhe dieser Beihilfen werden in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU bestimmt. Die GAP setzt sich zusammen aus zwei verschiedenen Finanzierungsinstrumenten - der 1. und der 2. Säule. Die 1. Säule beinhaltet Direktzahlungen an Landwirte. Diese sollen eine global wettbewerbsfähige Produktion ermöglichen. Die hohen europäischen Standards in Tier-, Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz lassen andernfalls keine kostendeckende Produktion zu. Das neue Direktzahlungssystem wird ab 2015 aus einer Basisprämie, einer Greening-Zahlung, einer Junglandwirteförderung sowie einer zusätzlichen Zahlung für die ersten Hektare bestehen. Dabei werden die Direktzahlungen im Laufe der nächsten Förderperiode deutschlandweit angeglichen. Derzeit noch bestehende regionale Unterschiede bei der Basisprämie werden ab 2017 bis zum Jahr 2019 in drei Schritten abgebaut. Hierbei wird derzeit davon ausgegangen, dass sich die Zahlungen an größere landwirtschaftliche Erzeuger wie die Tonkens Agrar AG zugunsten der kleineren Erzeuger etwas verringern werden. Die Greening-Zahlung, die die Landwirte für zusätzliche Umweltleistungen bekommen, wird bereits ab 2015 in ganz Deutschland gleich hoch sein. Insgesamt werden für dieses Greening rund 30 Prozent der Direktzahlungen verwendet. Wenn alle Umstellungsprozesse abgeschlossen sind, erhalten die Landwirte in Deutschland ab 2019 im Durchschnitt rund 281 Euro an Direktzahlungen pro Hektar. 4. Chancen Neben den Risiken bieten sich aber auch Chancen, die sich vorteilig auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Tonkens-Gruppe und damit auf die Tonkens Agrar AG auswirken können. Im Geschäftsfeld der Erneuerbaren Energien wird die im Juli 2014 fertiggestellte zweite Biogasanlage am Standort Osterfeld ab dem laufenden Geschäftsjahr 2014/2015 zur Ergebnisstabilisierung beitragen. Mit den neuen Kartoffel- und Zwiebelschälanlagen soll die Tonkens Agrar AG zukünftig in der Lage sein, im Rahmen der nun erhöhten Kapazität und wirtschaftlicheren Produktion ihre Agrarprodukte veredelt mit höheren Margen in größerer Menge absetzen zu können. Hieraus ergeben sich Umsatzpotentiale. Vor dem Hintergrund des Entfallens der Milchquote prüft die Tonkens Agrar AG eine Ausweitung ihrer Stallungen und der Tierkapazität. Momentan hat die Gesellschaft keine Kenntnis von eingetretenen Risiken, die eine Beeinträchtigung der Geschäftsentwicklung nach sich ziehen könnten. E. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag:Im Juli 2014 konnte die Tonkens Agrar AG ihre zweite Biogasanlage in Osterfeld fertigstellen. Allerdings darf die Tonkens Agrar AG bislang nur Teilmengen an Strom in das Netz einspeisen, da der lokale Netzbetreiber die baulichen Voraussetzungen entgegen den vertraglichen Vereinbarungen noch nicht geschaffen hat. Der Vorstand bemüht sich hier in Verhandlungen um eine einvernehmliche und möglichst schnelle Lösung, auch rechtliche Schritte werden geprüft. Im Juli 2014 erhielt die Tochtergesellschaft Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH die behördliche Genehmigung zur Kapazitätserweiterung der Tierplätze und der Güllelager in Stemmern. Die Gesellschaft hat mit den Bau- und Investitionsplanungen begonnen. F. PrognoseberichtAllgemeine wirtschaftliche Entwicklung Im Laufe des Jahres 2014 hat sich die weltwirtschaftliche Dynamik abgeschwächt - bei einer nur leichten Zunahme des Welthandels und einer hinter den Erwartungen gebliebene Entwicklung der Schwellenländer. Belastungen ergeben sich zudem durch geopolitische Krisen, insbesondere durch den Konflikt in der Ukraine. Für das Jahr 2014 erwartet das Institut für Weltwirtschaft in Kiel ein moderates Wachstum um 3,2 %. Aufgrund der Belebung der fortgeschrittenen Volkswirtschaften wird für 2015 mit einem ebenfalls noch moderaten, aber höheren Anstieg der Weltkonjunktur um 3,7 gerechnet. Nach den rezessiven letzten beiden Jahren (-0,7 % in 2012 und -0,4 % in 2013) wird die Eurozone in 2014 zwar erstmals wieder ein Wachstum aufweisen. Jedoch revidierten die Wirtschaftsexperten des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) ihre Prognose für 2014 kürzlich nach unten auf 0,8 %. Anziehende private Investitionen und verbesserte Exporte sollen in 2015 für ein Wachstum um 1,3 % sorgen. Hierbei wird die Niedrigzinsphase auch im kommenden Jahr weiter anhalten. Die an der Gemeinschaftsdiagnose beteiligten Wirtschaftsforschungsinstitute gaben in ihrem Herbstgutachten 2014 bekannt, dass die deutsche Wirtschaft im laufenden Jahr um 1,3 % und im kommenden Jahr um 1,2 % wachsen soll. Die Konjunktur hat sich in Deutschland spürbar abgekühlt. Deutlich wird diese negative Entwicklung anhand der gesunkenen Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal und der von Juli bis September stagnierende Leistung. Die deutsche Konjunktur wird durch mehrere Faktoren gehemmt. Sowohl die Binnen- als auch die Auslandsnachfrage sind derzeit schwach, was das zuletzt verschlechterte Konsumklima und die geringen Investitionen der Unternehmen unterstreichen. Belastend wirken zudem das Expansionstempo und die niedrige Dynamik des Euroraums. Antriebskräfte gehen hingegen vom Wohnungsbau und den Ausrüstungsinvestitionen aus. Zudem wird für das kommende Jahr mit deutlich stärkeren Exporten gerechnet. Auch der deutsche Arbeitsmarkt wird eine anhaltend robuste Entwicklung aufzeigen. Branchenentwicklung International: scroll
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Argentinien, Australien, Kanada, EU, Kasachstan, Russland, Ukraine, USA Der Internationale Getreiderat (IGC) prognostizierte in seinem Bericht vom Juli 2014 die Welt-Weizenernte auf 702 Mio. Tonnen für das Wirtschaftsjahr 2014/15. Dies suggeriert eine fast genauso ertragsreiche Ernte wie im Vorjahr. Dabei wurde die Anbaufläche um rund 2,0 % ausgedehnt. Der Prognose zu Folge wird der weltweite Weizenverbrauch um 8 Mio. Tonnen (bzw. um 1,2 %) ansteigen. Die Gründe hierfür sind sowohl in der zunehmenden Zahl der Weltbevölkerung und deren wachsenden Nahrungsverbrauch als auch in dem vermehrten Einsatz von Weizen als Futtermittel zu finden. Da, ebenso wie im vorangegangenen Wirtschaftsjahr die Produktion den Verbrauch übertrifft, werden die Lagerbestände weiter aufgebaut. Die Weltmaiserzeugung 2014/15 wird laut dem IGC mit 969 Mio. Tonnen lediglich um 5 Mio. Tonnen (bzw. um 0,5 %) niedriger sein als bei der Rekordernte im Vorjahr. Nach Schätzung des IGC wird die globale Nachfrage nach Mais im Wirtschaftsjahr 2014/15 951 Mio. Tonnen erreichen - dies entspricht 14 Mio. Tonnen mehr als im Vorjahr - und somit weiter steigen. Vorrangig ausgelöst wird dies durch die zunehmende Nachfrage des Maises für Futterzwecke. Insgesamt wird die globale Getreideproduktion (ohne Reis) durch den IGC im Wirtschaftsjahr 2014/15 auf 1.959 Mio. Tonnen geschätzt. Damit wird sich ein Rückgang um 23 Mio. Tonnen gegenüber dem sehr guten Vorjahr ergeben. Jedoch können sich die Endbestände auf 419 Mio. Tonnen (Vorjahr 401 Mio. Tonnen) dadurch erholen, dass die Erzeugung nunmehr im zweiten Jahr in Folge den weiteren Verbrauch von 1.941 Mio. Tonnen (+23 Mio. Tonnen gegenüber dem Vorjahr) übertrifft. Preisentwicklung: Die weltweiten Rekordernten haben sich negativ auf die Entwicklung der Preise für Agrarrohstoffe ausgewirkt. So führten zuletzt die Aufwärtskorrekturen des IGC Anfang Oktober beim Mais, wonach mit rund 974 Mio. Tonnen die zweitgrößte globale Ernte überhaupt erwartet wird, zu weiteren spürbaren Preisabschlägen. Alleine im September hatten die Maispreise in der EU zuvor schon um 12,0 nachgegeben. Damit befinden sich diese auf dem tiefsten Stand seit dreieinhalb Jahren. Auch beim Weizen hob der IGC die Ernteprognose auf immer neue Höchstwerte. Für die EU ging dieser Ende September zuletzt von einem Wert von 70,7 Mio. Tonnen aus. Damit wird die bislang größte EU-Weizenernte aus dem Jahr 2008 um fast 4,0 % übertroffen. Die Weizenpreise gerieten hierdurch weiter unter Druck, nachdem sich zuvor eine Bodenpreisbildung bei der Marke von 150,00 EUR je Tonne abgezeichnet hatte. Überdurchschnittliche Ernten führten auch beim Raps im Sommer 2014 zu sinkenden Preisen. Ende Juli 2014 wurde bei Kontrakten mit dem Zieltermin Februar 2015 bei 309,00 EUR der tiefste Stand der letzten zwei Jahre erreicht. Zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr notierten die Preise mit etwa 380 EUR auf einem wesentlich höheren Niveau. Zum Monatswechsel September/Oktober erholten sich die Rapspreise etwas. Stützend wirkten sich nicht nur gestiegene Sojapreise in den USA aus, sondern auch die unveränderte Schwäche des Euros gegenüber dem Dollar. Bei Kartoffeln konnte deutschlandweit mit 11,5 Mio. Tonnen eine überdurchschnittlich hohe Ernte eingefahren werden. Gemäß dem Sachverständigenausschuss von Bund und Ländern lag die Kartoffelernte 2014 knapp 5,4 % über dem mehrjährigen Durchschnitt und rund 19,0 % oberhalb des Vorjahresniveaus. Auch bei den durchschnittlichen Hektarerträgen konnte mit 469 Dezitonnen ein neuer Höchstwert erreicht werden. Gleichzeitig liegen die Erzeugerpreise um bis zu 30,0 % unter dem Vorjahreswert. Für festkochende Kartoffeln wurden Ende September 2014 weniger als 7,0 EUR je Dezitonne bezahlt. Ausblick auf die Geschäftsjahre 2014/2015 und 2015/2016 Für das laufende Geschäftsjahr 2014/2015 ist neben der Ausweitung der Veredelung und Vermarktung der eigenen Produkte auch eine Kapazitätserhöhung in der Milchproduktion ein wichtiges Thema. Nachdem im Februar 2014 die neue Zwiebelschälanlage, in Europa eine der modernsten ihrer Art, mit einer Kapazität von 1,5 bis 2,0 Tonnen pro Stunde (abhängig von der Gewichtsklasse) in Betrieb genommen werden konnte, wurde die Testphase der neuen Kartoffelschälanlage am Standort Wanzleben im Juni 2014 erfolgreich beendet. Diese ermöglicht nun die Verarbeitung von bis zu 10.000 Tonnen Rohware im Jahr. Gegenüber der alten Schälanlage bedeutet dies mehr als eine Verdreifachung der Kapazität. Vor diesem Hintergrund ist es nun im Rahmen der Marketingstrategie der Tochter Börde Vita GmbH entscheidend, diese größeren Mengen auch in zunehmendem Ausmaß an industrielle Großkunden zu vermarkten. Eine verstärkte Veredelung der eigenen Rohware ist in mehrerer Hinsicht für die Tonkens Agrar AG wirtschaftlich bedeutsam. So ergibt sich durch die höheren Margen für veredelte Produkte eine geringere Abhängigkeit von den Marktpreisschwankungen, welche die Rohware Kartoffel deutlich stärker treffen als die weiterverarbeiteten Produkte. Vor dem Hintergrund der derzeit extrem niedrigen Kartoffelpreise ist die Tonkens Agrar AG so in der Lage, neben der Absicherung von Preisuntergrenzen aus festen Kartoffelterminkontrakten auf einem weiteren Weg ihre Erlöse zu sichern. Hierbei spielt auch die Größe der Tonkens Gruppe eine wichtige Rolle. Die mit der Veredelung gesteigerte Verarbeitungstiefe des Geschäftsbetriebs können viele kleinere Kartoffelbauern in Deutschland gar nicht erreichen. Es bedarf einer bestimmten Mindestgröße eines landwirtschaftlichen Betriebs, damit sich die Investitionen in Kapazitäten für das Lagern, Abpacken und Schälen von Kartoffeln und Zwiebeln rentieren können. Daher geht auch der Deutsche Bauernverband davon aus, dass bei anhaltenden Tiefpreisen viele Landwirte aufgrund mangelnder Kostendeckung zukünftig andere Fruchtarten kultivieren werden. Somit ergibt sich für die Tonkens Agrar AG die Chance, mit den gestiegenen Schälkapazitäten neue Verkaufsregionen zu erschließen sowie neue und größere Kunden gewinnen zu können. Hiermit kann die Kostenstruktur des Tonkens Konzerns deutlich verbessert werden. Gleichwohl ist dies als mittel-bis längerfristiger Prozess zu betrachten, der erhebliches Umsatz- und Ergebnis-Potenzial für die kommenden Jahre, aber nicht das laufende Geschäftsjahr bietet. Im Berichtsjahr hat der Ausbau der Erneuerbaren Energien den zweiten wichtigen Pfeiler der Unternehmensstrategie dargestellt. Mit der Fertigstellung der zweiten Biogasanlage in Osterfeld sind die bislang geplanten Maßnahmen im Bereich der Erneuerbaren Energien zunächst abgeschlossen. Mit der Fertigstellung der zweiten Biogasanlage im Juli 2014 konnte die Tonkens Agrar AG sich noch die alte und höhere Einspeisevergütung sichern. Aktuell prüft die Tonkens Agrar AG die Rentabilität einer Ausweitung der Milchproduktionskapazitäten. Für eine Erhöhung des Milchviehbestands müssten zunächst die Milchvieh-Stallungen in Stemmern ausgebaut werden. Die Grundlagen für die Aufstockung sind gegeben. Sowohl das benötigte Personal, als auch die Flächen für die neuen Stallungen und freie Kapazitäten bei der Melkanlage sind vorhanden. Darüber hinaus produziert die Tonkens Gruppe Futtermittel in ausreichender Menge und profitiert von einer eigenen Nachzucht in einer sonst vieharmen Region. Derzeit werden die Bau- und Investitionspläne geprüft. Sobald die Prüfung abgeschlossen ist, wird die Öffentlichkeit über Neuigkeiten informiert. In der Ausweitung der Milchproduktion sieht der Vorstand nach dem Ende der Milchquotenregulierung in 2015 große Umsatzpotenziale. Ein weiteres Augenmerk liegt auf dem Zukauf weiterer Flächen und somit der Erhöhung des Eigenbesitzes. Im Berichtsjahr wurde die Eigentumsfläche um rund 19,0 % auf knapp 333 Hektar ausgedehnt. Allerdings muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass die Situation auf dem Bodenmarkt derzeit sehr schwierig ist. Die Preise für Agrarflächen sind in den letzten Jahren spürbar gestiegen und die vergangenen 15 Jahre waren in der Region in Sachsen-Anhalt durch beständiges Flächenwachstum der ansässigen Landwirtschaftsbetriebe gekennzeichnet. Mittlerweile findet nur noch der Handel von Restflächen statt. Da ein Unternehmenswachstum in der Agrarproduktion nicht mehr über ertragssteigernde Züchtungen des Saatgutes zu erreichen ist, kann dieses nur über eine Ausdehnung der Flächen oder aber durch die Erschließung neuer Betriebszweige erfolgen. Daher ist die Tonkens Agrar AG mit dem breiten Geschäftsmodell im Markt gut aufgestellt und hat so die Chance, sich weiterhin erfolgreich der Volatilität der Landwirtschaftsbrache stellen zu können. Diese Volatilität zeigt sich aktuell nur allzu deutlich. Das Jahr 2014 hat weltweit Rekordernten bei nahezu allen Fruchtarten hervorgebracht. Die Preise für Agrarrohstoffe liegen deshalb teilweise auf mehrjährigen Tiefständen. Auch bei Tonkens konnten überdurchschnittliche Ernten eingefahren werden. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es aber nicht absehbar, wann die Agrarpreise eine Bodenbildung erreichen und sich wieder erholen werden. Trotz der niedrigen Preise für Kartoffeln, Zwiebeln, Getreide und Milch verfolgt die Tonkens Agrar AG das Ziel, das gute Umsatzniveau aus dem Berichtsjahr auch im laufenden Geschäftsjahr 2014/2015 aufrechtzuerhalten. Derzeit können hingegen die negativen Auswirkungen der geringen Agrarpreise nur teilweise durch die beiden Biogasanlagen und die Veredelung der Rohware kompensiert werden, weshalb der Vorstand von einem gegenüber dem Berichtsjahr deutlich verringerten Ergebnis ausgeht. Sollten die Preise wieder steigen - hier hofft der Vorstand auf die Jahre 2015 und folgende - ist es auch möglich, deutliche Erhöhungen der Umsatzerlöse und eine entsprechend größere Ertragsstärke zu generieren. Schlusserklärung zum Abhängigkeitsbericht Es wurde ein Abhängigkeitsbericht gemäß § 312 Abs. 1 Aktiengesetz erstellt. Der Vorstand erklärt nach § 312 Abs. 3 Aktiengesetz Folgendes: Die Tonkens Agrar AG hat bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmungen aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die uns im Zeitpunkt, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bekannt waren, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten. Weder im Interesse noch auf Veranlassung der herrschenden Gesellschaft wurden Maßnahmen zum Nachteil der Gesellschaft durchgeführt oder unterlassen.
Sülzetal, den 26. September 2014 Gerrit Tonkens, Vorstand Bestätigungsvermerk des AbschlussprüfersAn die Tonkens Agrar AG, SülzetalWir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Tonkens Agrar AG, Sülzetal, für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2013 bis 30. Juni 2014 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben. Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Hamburg, den 29. Oktober 2014 RBS RoeverBroennerSusat GmbH & Co. KG Dirk Jessen, Wirtschaftsprüfer Anja Hornow, Wirtschaftsprüferin Bei Veröffentlichungen oder Weitergabe des Jahresabschlusses in einer von der bestätigten Fassung abweichenden Form bedarf (einschließlich der Übersetzung in andere Sprachen) es zuvor unserer erneuten Stellungnahme, sofern hierbei unser Bestätigungsvermerk zitiert oder auf unsere Prüfung hingewiesen wird; auf § 328 HGB wird verwiesen. Bericht des Aufsichtsratesder Tonkens Agrar AGSehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, im abgelaufenen Geschäftsjahr 2013/2014 hat die Tonkens Agrar AG erhebliche Investitionen getätigt, um ihr Geschäftsmodell gegen die hohe Volatilität des Marktes stärker abzusichern. Die aktuell sehr niedrigen Preise für Agrarrohstoffe bestätigen die Richtigkeit der getroffenen Maßnahmen. Modernste Schäl- und Verpackungsmaschinen haben die Grundlagen geschaffen, um wie schon länger geplant bei deutlich erweiterten Kapazitäten durch die Veredelung der eigenen Rohstoffe die Marge spürbar zu steigern. Die zweite Biogasanlage, welche ebenfalls im Rahmen einer Kreislaufwirtschaft betrieben wird, sorgt zudem zukünftig für einen sehr positiven Ergebnisbeitrag. Die Tonkens Agrar AG konnte sich hier noch die alten, vorteilhafteren Einspeisevergütungen des EEG vor dem 01. August 2014 sichern, allerdings verlief die Einspeisung in das Netz bislang nicht zufrieden stellend, weshalb mit dem lokalen Netzbetreiber Verhandlungen geführt werden. Überwachung der Geschäftsführung des Vorstandes Der Aufsichtsrat der Tonkens Agrar AG befasste sich im Berichtsjahr intensiv mit der Lage und der strategischen Ausrichtung und den Perspektiven des Unternehmens und nahm dabei die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahr. Er hat den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig beraten und seine Maßnahmen überwacht. In alle grundlegenden Entscheidungen war der Aufsichtsrat eingebunden. Über die Lage und die Entwicklung der Tonkens Agrar AG und ihrer Tochtergesellschaften sowie die Finanz-, Investitions- und Liquiditätsplanung wurde der Aufsichtsrat regelmäßig vom Vorstand unterrichtet. Dies geschah sowohl in schriftlicher als auch in mündlicher Form und erfolgte stets zeitnah und umfassend. Bildung von Ausschüssen Da sich der Aufsichtsrat unverändert aus nur drei Personen zusammensetzte und auch vor dem Hintergrund der Größe des Unternehmens von keiner Effizienzsteigerung durch die Bildung von Ausschüssen auszugehen ist, hat der Aufsichtsrat von solchen Maßnahmen auch im Geschäftsjahr 2013/2014 abgesehen. Sitzungen des Aufsichtsrats Im Berichtsjahr 2013/2014 haben insgesamt 7 reguläre Aufsichtsratssitzungen stattgefunden. Diese wurden am 20. August 2013, 9. September 2013, 12. November 2013, 5. Februar 2014, 20. Februar 2014, 15. April 2014 sowie am 13. Juni 2014 abgehalten, wobei stets alle Mitglieder des Aufsichtsrates an den Sitzungen teilgenommen haben. Drei dieser Sitzungen wurden als fernmündliche Telefonkonferenzen abgehalten. Der Vorstand oder einer seiner Mitarbeiter waren an den meisten dieser Sitzungen zeitweilig anwesend. Gegenstand der Sitzungen waren neben der aktuellen Geschäftsentwicklung der Tonkens Agrar AG und ihrer Tochtergesellschaften unter anderem die Themen Finanzierung und Liquiditätsplanung, die Investitionen in die moderne Kartoffel- und Zwiebelschälanlage sowie in die zweite Biogasanlage und weitere landwirtschaftliche Maschinen (wie etwa ein selbstfahrender Kartoffelroder) und die damit verbundene Aufnahme von Krediten, aber auch Grundstückskäufe (Ackerflächen). Am 12. November 2013 fand zudem die bilanzfeststellende Sitzung über das Geschäftsjahr 2012/2013 statt. Zusammensetzung des Vorstandes und des Aufsichtsrates Während des gesamten Geschäftsjahres 2013/2014 setzte sich der Aufsichtsrat unverändert aus Dr. Sebastian Kühl (Vorsitzender), Bea Tonkens (stellvertretende Vorsitzende) und Dr. Johannes Waitz zusammen. Der Vorstand bestand nach wie vor aus dem Alleinvorstand Gerrit Tonkens. Demnach haben sich keine personellen Änderungen in der Besetzung der Gremien ergeben. Erteilung des Prüfungsauftrages an die RBS RöverBrönnerSusat GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Hamburg Am 6. Februar 2014 wurde die RBS RöverBrönnerSusat GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Hamburg, („RBS") auf der ordentlichen Hauptversammlung der Tonkens Agrar AG zum Abschlussprüfer für das am 30. Juni 2014 endende Geschäftsjahr gewählt. Aus Sicht des Aufsichtsrats bestanden keine Zweifel an der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers. Demnach legte der Aufsichtsrat die Prüfungsschwerpunkte fest und erteilte den entsprechenden Prüfungsauftrag. Hierin enthalten war zudem die freiwillige Prüfung des Risikofrüherkennungssystems. Bilanz-Aufsichtsratssitzung am 18. November 2014 Die Prüfberichte samt Jahres- und Konzernabschluss sowie der Lage- und der Konzernlagebericht zum 30. Juni 2014 erhielten alle Aufsichtsratsmitglieder rechtzeitig vor der am 18. November 2014 stattfindenden Bilanz-Aufsichtsratssitzung. Für die Mitglieder des Aufsichtsrats bestand somit ausreichend Zeit für eine eigene kritische Prüfung der Unterlagen. Die RBS hat den gemäß HGB-Grundsätzen aufgestellten Jahresabschluss der Tonkens Agrar AG und den gemäß HGB erstellten Konzernabschluss einschließlich der jeweiligen Lageberichte für das Geschäftsjahr 2013/2014 geprüft und uneingeschränkte Bestätigungsvermerke erteilt. Vom Wirtschaftsprüfer wurde im Rahmen der freiwilligen Prüfung auch bestätigt, dass das vom Vorstand eingerichtete Risikomanagement-System den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Auf der bilanzfeststellenden Sitzung wurden die Prüfungsunterlagen intensiv mit dem Vorstand und den Vertretern des Abschlussprüfers diskutiert. Nach umfassender Erörterung, dem Bericht der RBS über ihre Prüfung sowie der Beantwortung sämtlicher Fragen hat sich der Aufsichtsrat dem Ergebnis der Prüfung der RBS angeschlossen und den Jahres- und Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2013/2014 gebilligt. Abhängigkeitsbericht gemäß § 312 AktG Darüber hinaus umfasste der an den Abschlussprüfer RBS erteilte Prüfauftrag auch die Prüfung des vom Vorstand gemäß § 312 AktG aufgestellten Abhängigkeitsberichts, zu welchem die RBS folgenden Bestätigungsvermerk erteilt hat: „Nach dem Ergebnis dieser Prüfung sowie unserer Prüfung des Jahresabschlusses der Gesellschaft erteilen wir dem Bericht des Vorstandes der Tonkens Agrar AG, Sülzetal, über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen des Zeitraumes 1. Juli 2013 bis zum 30. Juni 2014 gemäß Anlage 1 den folgenden Bestätigungsvermerk: Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind und bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war." Die entsprechenden Unterlagen hat der Aufsichtsrat mit ausreichend zeitlichem Vorlauf für eine eigene Prüfung erhalten. Auf der Bilanzaufsichtsratssitzung am 18. November 2014 wurden der Prüfbericht der RBS sowie der vom Vorstand erstellte Abhängigkeitsbericht detailliert besprochen. Nach einer umfangreichen eigenen Prüfung stimmte der Aufsichtsrat ohne Einwendungen dem Ergebnis der Prüfung des Abhängigkeitsberichts durch den Abschlussprüfer zu. Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstands und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr großes Engagement im Geschäftsjahr 2013/2014.
Stemmern, den 18.11.2014 Dr. Sebastian Kühl, Vorsitzender des Aufsichtsrats |
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