TONKENS AGRAR AGSÜLZETALKonzernjahresabschluss zum 30. Juni 2014Konzernbilanz zum 30. Juni 2014A K T I V A scroll
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2013/14scroll
Entwicklung des Konzerneigenkapitals für 2013/2014scroll
ENTWICKLUNG DES KONZERNANLAGEVERMÖGENS IM GESCHÄFTSJAHR 2013/14scroll
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Konzernanhang für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2013 bis 30. Juni 2014ALLGEMEINE ANGABEN ZUM KONZERNABSCHLUSSDie Tonkens Agrar AG (im Folgenden auch kurz „Gesellschaft“ oder im Zusammenhang mit ihren Tochter- und Beteiligungsgesellschaften „Tonkens-Konzern“ oder „Tonkens-Gruppe“ genannt) hat ihren Sitz in Sülzetal und ist in der Rechtsform der Aktiengesellschaft im Handelsregister beim Amtsgericht Stendal unter HRB 12264 eingetragen. Der Konzernabschluss wurde nach der nationalen Rechnungslegung gemäß §§ 290 ff. HGB und dem Aktiengesetz (AktG) aufgestellt. Die Aufstellung des Konzernabschlusses gemäß § 290 ff. HGB erfolgt freiwillig. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert. Die Konzernkapitalflussrechnung entspricht DRS 2 und der Konzerneigenkapitalspiegel entspricht DRS 7. Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, haben wir einzelne Posten der Konzernbilanz und Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst und daher in diesem Konzernanhang gesondert aufgegliedert und erläutert. Zur besseren Darstellung wurden abweichend zum Vorjahr die Lohnkostenzuschüsse nicht mehr unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen, sondern unter Personalaufwand. Das Vorjahr wurde entsprechend angepasst. ANGABEN ZUM KONSOLIDIERUNGSKREISDer Konzernabschluss umfasst die Muttergesellschaft sowie inländische Tochterunternehmen. Zum 30. Juni 2014 wurden neben dem Mutterunternehmen folgende Tochterunternehmen im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen:
Die vollkonsolidierten Tochterunternehmen machen von der Befreiung gemäß § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch. Im Wege der Quotenkonsolidierung wird die Bördelagerhaus GmbH, Wanzleben-Börde, einbezogen, an der die Tonkens-Gruppe mit 50 % beteiligt ist. ANGABEN ZU DEN KONSOLIDIERUNGSMETHODENGrundlage für die Konsolidierung sind der Jahresabschluss der Muttergesellschaft und die nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen erstellten Abschlüsse der Tochtergesellschaften. Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach § 301 Abs. 1 HGB durch die Verrechnung des Wertansatzes des dem Mutterunternehmen gehörenden Anteils an einem in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen mit dem auf diese Anteile entfallenden Betrag des Eigenkapitals des Tochterunternehmens. Die Schuldenkonsolidierung erfolgt nach § 303 Abs. 1 HGB durch Eliminierung der Forderungen mit den entsprechenden Verbindlichkeiten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen. Soweit in den zum Bilanzstichtag ausgewiesenen Vermögensgegenständen wesentliche Zwischenergebnisse enthalten waren, erfolgt eine Zwischenergebniseliminierung gem. § 304 Abs. 1 HGB. Im Rahmen der Aufwands- und Ertragskonsolidierung nach § 305 Abs. 1 HGB werden die konzerninternen Umsatzerlöse, Zinserträge, Beteiligungserträge sowie die anderen konzerninternen Erträge mit den auf sie entfallenen Aufwendungen verrechnet. Bei quotenkonsolidierten Gemeinschaftsunternehmen wurden im Konzernabschluss die Vermögenswerte, die Schulden, das Eigenkapital (nach Konsolidierung) und die Ertrags- und Aufwandsposten mit der Anteilsquote einbezogen. ANGABEN ZU BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODENDie Vermögensgegenstände und Schulden wurden unter dem Gesichtspunkt der Fortführung der Unternehmenstätigkeit bewertet. Die Bilanzierungs- und Bewertungsansätze der einbezogenen Unternehmen wurden im Konzernabschluss grundsätzlich beibehalten. Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bilanziert und werden, sofern sie der Abnutzung unterliegen, entsprechend ihrer Nutzungsdauer um planmäßige Abschreibungen vermindert. Das Sachanlagevermögen mit Ausnahme des Tiervermögens ist zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und wird, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert. In die Herstellungskosten selbst erstellter Anlagen sind neben den Einzelkosten auch anteilige Gemeinkosten und durch die Fertigung veranlasste Abschreibungen einbezogen. Für abnutzbare bewegliche Anlagegüter mit Anschaffungskosten zwischen 150,00 EUR bis 1.000,00 EUR wurde ein Sammelposten gebildet. Der Sammelposten wird im Wirtschaftsjahr der Bildung und in den folgenden vier Wirtschaftsjahren mit jeweils einem Fünftel gewinnmindernd aufgelöst. Die Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens werden nach Maßgabe der voraussichtlichen Nutzungsdauer abgeschrieben. Bei den Finanzanlagen werden die Anteilsrechte und Wertpapiere zu Anschaffungskosten bzw. niedrigeren beizulegenden Werten und die Ausleihungen grundsätzlich zum Nennwert angesetzt. In der Position Tiervermögen ist das Tiervermögen des Anlagevermögens und des Umlaufvermögens zusammengefasst. Das Tiervermögen ist in Gruppen zusammengefasst und gemäß § 240 Abs. 4 HGB mit gewogenen Durchschnittswerten nach den Ausführungsanweisungen zum BMELV Jahresabschluss bewertet. Diese Werte basieren auf Standardherstellungskosten. Die angesetzten Werte entsprechen auch den Richtwerten der Finanzverwaltung gemäß BMF-Schreiben vom 14.11.2001 (BStBl I S. 864). Die Vorräte werden zu Anschaff ungs- und Herstellungskosten bzw. zu den niedrigeren Tageswerten angesetzt. Die Bewertung der Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe erfolgte mit den Anschaffungskosten. Eine Abschreibung auf den niedrigeren beizulegenden Wert war nicht vorzunehmen. Für Heizöl, Gas und Schmierstoffe wurde ein Festwert angesetzt, der sich an den Erfahrungswerten der Vorjahre orientiert. Das Feldinventar wurde zum Bilanzstichtag mit Standardherstellungskosten nach den Ausführungsanweisungen zum BMELV - Jahresabschluss angesetzt. Es wurden die Werte für Betriebe mit mehr als 200 ha und einem Anteil der bewerteten Arbeit von 100 % verwendet. Abweichend wurden für die Zwiebeln, die unter Feldgemüse aufgeführt sind, betriebsindividuell die Herstellungskosten ermittelt und mit diesem Wert angesetzt. Die Ausführungsanweisungen zum BMELV führen für Feldgemüse einen höheren Wert auf. Da Feldgemüse einen Oberbegriff darstellt, der eine Vielzahl verschiedener Früchte umfasst, ist die Ermittlung der tatsächlichen Herstellungskosten angebracht. Die selbsterzeugten fertigen Erzeugnisse sind hauptsächlich für den eigenen Verbrauch bestimmte Futtermittel. Diese Erzeugnisse wurden mit betriebsindividuell ermittelten Herstellungskosten aktiviert. Die Bewertung der zugekauften Waren erfolgte mit den Anschaffungskosten. Alle erkennbaren Risiken im Vorratsvermögen, die sich aus überdurchschnittlicher Lagerdauer, geminderter Verwertbarkeit und niedrigeren Wiederbeschaffungskosten ergeben, sind durch angemessene Abwertungen berücksichtigt. Für Verluste aus Liefer- und Abnahmeverpflichtungen sind in angemessener Höhe Rückstellungen gebildet. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden grundsätzlich zum Nominalwert angesetzt. Bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden erkennbare Einzelrisiken durch angemessene Wertberichtigungen berücksichtigt. Das Körperschaftsteuerguthaben wurde mit einem abgezinsten Betrag angesetzt, da es unverzinslich über einen Zeitraum von acht Jahren vom Finanzamt ausgezahlt wird. Die flüssigen Mittel werden mit dem Nennwert angesetzt. Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tage darstellen; die Auflösung des Postens erfolgt linear entsprechend dem Zeitablauf. Das gezeichnete Kapital wird zum Nennwert bilanziert. Der Sonderposten mit Rücklageanteil ist vom Charakter ein Mischposten aus Eigen- und Fremdkapital. Bei der Auflösung des Sonderpostens führen die Gewinnerhöhung zu einer Eigenkapitalmehrung (Eigenkapitalanteil des Sonderpostens) und die erhöhte Steuerbelastung zu einer Eigenkapitalminderung (Fremdkapitalanteil des Sonderpostens). Von der Übergangsregelung des Art. 67 Abs. 3 Satz 1 EGHGB wird Gebrauch gemacht, so dass Sonderposten mit Rücklageanteil, unter Anwendung der für sie geltenden Vorschriften in der bis zum 28. Mai 2009 geltenden Fassung des HGB, beibehalten werden. In den Vorjahren wurden Investitionszuschüsse gewährt. Die Investitionszuschüsse wurden nicht von den Anschaffungskosten der begünstigten Wirtschaftsgüter abgesetzt, sondern nach § 281 Abs. 1 HGB a.F. und dem BMF Schreiben vom 02.09.1985 zu § 6 EStG in einen Sonderposten aufgrund von Investitionszuschüssen eingestellt. Der Investitionszuschuss wird über die Nutzungsdauer der Investitionen aufgelöst. Durch die Passivierung des Investitionszuschusses wird einerseits eine erfolgswirksame, sachgerechte Verteilung der Zuwendung über die Nutzungsdauer des zugrundeliegenden Anlagegutes und andererseits die zutreffende Darstellung der Vermögenslage erreicht. Die Auflösung der Investitionszuschüsse wird in der Gewinn-und Verlustrechnung bei den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken, ungewissen Verpflichtungen und drohende Verluste aus schwebenden Geschäften. Sie sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt. Die Verbindlichkeiten wurden mit den Erfüllungsbeträgen angesetzt. Der passive Rechnungsabgrenzungsposten wurde für Einnahmen vor dem Bilanzstichtag gebildet, die Erträge für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen. Latente Steuern werden auf die Unterschiede in den Bilanzansätzen der Handelsbilanz und der Steuerbilanz angesetzt, sofern sich diese in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen. Darüber hinaus werden aktive latente Steuern auf die bestehenden körperschaftsteuerlichen Verlustvorträge gebildet, soweit innerhalb der nächsten fünf Jahre eine Verlustverrechnung zu erwarten ist. Aktive und passive latente Steuern werden unsaldiert ausgewiesen. Im Falle eines Aktivüberhangs der latenten Steuern zum Bilanzstichtag wird von dem Aktivierungswahlrecht des § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB Gebrauch gemacht. Der Berechnung der latenten Steuern liegt ein effektiver Steuersatz für die Tonkens Agrar AG von 26,33 % und für die Bördelagerhaus GmbH von 27,37 % zugrunde (15,83 % für die Körperschaftsteuer einschließlich Solidaritätszuschlag und 10,51 % bzw. 15,82 % für die Gewerbesteuer), der sich voraussichtlich im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen ergeben wird. Bewertungseinheiten Die Gesellschaft ist im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit Zinsrisiken ausgesetzt. Deren Absicherung erfolgt im Wesentlichen durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente. Es handelt sich meist um außerhalb der Börse gehandelte (sogenannte OTC-) Instrumente. Dazu gehören insbesondere Zinsswaps. Ihr Einsatz erfolgt nach einheitlichen Richtlinien, unterliegt strengen internen Kontrollen und bleibt mit wertmäßig geringen Ausnahmen auf die Absicherung des operativen Geschäfts der Gesellschaft sowie der damit verbundenen Geldanlagen und Finanzierungsvorgänge beschränkt. Ziel des Einsatzes von derivativen Finanzinstrumenten ist, in Bezug auf Ergebnis und Zahlungsmittelflüsse die Fluktuationen zu reduzieren, die auf Veränderungen von Zinssätzen zurückgehen. Zur Absicherung von Grundgeschäften werden derivative Finanzinstrumente regelmäßig zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos bei Darlehen mit variabler Verzinsung eingesetzt. Sofern die gesetzlichen Voraussetzungen vorliegen, werden Bewertungseinheiten i.S.d. § 254 HGB gebildet. Zur bilanziellen Abbildung der wirksamen Teile der gebildeten Bewertungseinheiten wird die sog. Einfrierungsmethode (kompensatorische Bewertung) angewendet. Die Effektivität der Sicherungsbeziehungen wird zu jedem Bilanzstichtag prospektiv und retrospektiv festgestellt. Es wurden folgende Bewertungseinheiten gebildet: Im Geschäftsjahr wurden derivative Finanzinstrumente (Zinsswaps) zur Absicherung künftiger Zahlungsströme aus variabel verzinslichen (Euribor) Darlehen verwendet. Dem Zinsswap liegt ein Grundgeschäft mit vergleichbarem, gegenläufigem Risiko (Mikro-Hedge) zugrunde. Das mit der aus dem Grundgeschäft und dem Sicherungsgeschäft gebildeten Bewertungseinheit nach § 254 HGB gesicherte Kreditvolumen beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 1.563. Die Regelungen zur Bildung einer Bewertungseinheit zur kompensatorischen Bewertung der Sicherungsbeziehung werden angewandt. Aufgrund der Betragsidentität und der Kongruenz der Laufzeiten, Zinssätze, Zinsanpassungs- bzw. Zins- und Tilgungstermine gleichen sich die gegenläufigen Wertänderungen bzw. Zahlungsströme während der Laufzeit von Grund- und Sicherungsgeschäft aus. Das Geschäft weist zum Bilanzstichtag einen negativen Marktwert von rund TEUR 239 zu Lasten der Berichtsgesellschaft auf. Dieser Wert belastet das Unternehmen jedoch erst, wenn das Swapgeschäft verkauft werden würde. Derivative Finanzinstrumente Zur Begrenzung von Zinsrisiken wurde ein Zinsderivat in Form eines Zinsswaps im Volumen von TEUR 3.000 mit einer Laufzeit bis August 2014 abgeschlossen. Es handelt sich um ein strukturiertes Finanzderivat. Zur Begrenzung von Zinsrisiken wurden Zinsderivate in Form eines Zinsswaps im Volumen von TEUR 1.000 mit einer Laufzeit bis 2021 abgeschlossen. Bei diesem derivativen Finanzinstrument handelt es sich um eine Zinssicherung mittels Digital Collar. Der digitale Collar hat eine Zinsobergrenze von 3,9 % und eine Zinsuntergrenze von 1,0 %. Es handelt sich nicht um Bewertungseinheiten. Die Geschäfte weisen zum Bilanzstichtag negative Marktwerte von gesamt rund TEUR 433 zu Lasten der Berichtsgesellschaft auf. Dieser Wert belastet das Unternehmen jedoch erst, wenn die Swapgeschäfte verkauft werden würden. In gleicher Höhe wurde eine Drohverlustrückstellung gebildet. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZAKTIVA Anlagevermögen Die Entwicklung des Konzernanlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres im Anlagenspiegel dargestellt. Sonstige Vermögensgegenstände Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten TEUR 353 Forderungen gegen Gesellschafter. Es handelt sich dabei um Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von TEUR 8 und Darlehensforderungen von TEUR 344. Rechnungsabgrenzungsposten Hierin enthalten sind Disagien in Höhe von TEUR 13. Latente Steuern Der in der Bilanz unsaldiert und gesondert ausgewiesene Posten "Aktive latente Steuern" resultiert aus folgenden temporären Differenzen: scroll
PASSIVA Eigenkapital Das Grundkapital beträgt EUR 1.659.000,00. Es ist eingeteilt in 1.659.000 nennwertlose Stückaktien mit einem rechnerischen Wert von je EUR 1,00. Sämtliche Aktien der Gesellschaft lauten auf den Inhaber und sind voll eingezahlt. Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital in der Zeit bis zum 22.02.2017 mit Zustimmung des Aufsichtsrats um bis zu insgesamt nominal EUR 829.500,00 durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer auf den Inhaber lautender Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlage zu erhöhen (genehmigtes Kapital 2012). Die Kapitalrücklage setzt sich im Wesentlichen aus gezahlten Aufgeldern aufgrund der erfolgten Kapitalerhöhungen zusammen. Weitere Einzelheiten können der Entwicklung des Konzerneigenkapitals entnommen werden. Im Berichtsjahr wurden TEUR 1.065 aus der Kapitalrücklage der Tonkens Agrar AG zur Deckung des Verlustvortrages auf Einzelabschlussebene entnommen. Bei den Gewinnrücklagen handelt es sich um die Aktivierung der latenten Steuern auf Verlustvorträge zum 01.07.2010 (BilMoG-Eröffnungsbilanz) gemäß Artikel 67 Absatz 6 Satz 1 EGHGB. Sonderposten Von der Übergangsregelung des Art. 67 Abs. 3 Satz 1 EGHGB wurde Gebrauch gemacht, sodass Sonderposten mit Rücklageanteil, unter Anwendung der für sie geltenden Vorschriften in der bis zum 28. Mai 2009 geltenden Fassung des HGB, beibehalten werden. Sonstige Rückstellungen Die sonstigen Rückstellungen enthalten: scroll
Verbindlichkeiten Die Aufgliederung der Verbindlichkeiten nach Restlaufzeiten ergibt sich aus dem nachfolgenden Verbindlichkeitenspiegel: scroll
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern bestanden nicht. HAFTUNGSVERHÄLTNISSE Zum Stichtag bestehen die folgenden Eventualverbindlichkeiten und Haftungsverhältnisse: Zum Stichtag bestehen selbstschuldnerische Bürgschaften des Konzerns für drei Maschinenfinanzierungen bei der Claas Financial Bank über TEUR 707 zu Gunsten der Tonkens Handel und Dienstleistungen GbR. Die Kredite valutieren über TEUR 38. Die Haftung erfolgte durch Schuldbeitritt der Konzerntochtergesellschaften Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH und Osterfelder Agrar GmbH. Darüber hinaus haben die Konzerntochtergesellschaften Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH, Milch- und Zuchtbetrieb Hendriks GmbH und Osterfelder Agrar GmbH eine Haftung über insgesamt TEUR 3.000 zu Gunsten von Herrn Gerrit Tonkens im Zusammenhang mit der Aufnahme von vier Krediten übernommen. Die Kredite valutieren zum Bilanzstichtag mit TEUR 1.708. Die Haftung erfolgte durch Schuldbeitritt zu den einzelnen Kreditverträgen und durch Sicherungsvereinbarung zur Übernahme der persönlichen Haftung im Rahmen einer Grundschuldbestellung über TEUR 1.000 und TEUR 3.000. Die Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme der oben genannten Haftungsverhältnisse schätzen wir aufgrund der gegenwärtigen Bonität und des Zahlungsverhaltens der Begünstigten in der Vergangenheit als sehr gering ein; Anhaltspunkte für eine andere Beurteilung liegen uns derzeit nicht vor. SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN Es bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Grundstückskaufverträgen bei der Agrar und Milchhof Stemmern GmbH in Höhe von TEUR 30 und bei der Osterfelder Agrar GmbH in Höhe von TEUR 36 sowie aus Verkaufskontrakten bei der Agrar- und Milchhof Stemmern in Höhe von TEUR 15. Sonstige Verpflichtungen (Bördelagerhaus GmbH) bestehen aus Leasingverträgen über die Photovoltaikanlage mit einer Laufzeit bis 2019 bzw. bis 2020 in Höhe von insgesamt TEUR 3.308. Diese fließen zu 50 % in den Konzern mit ein. Es besteht eine hohe Anzahl von meist langfristigen Pachtverträgen über landwirtschaftliche Flächen mit Aufwendungen in Höhe von TEUR 1.001 p.a. KONZERNKAPITALFLUSSRECHNUNG Die Kapitalflussrechnung wird gemäß DRS 2 erstellt. Sie legt die Zahlungsströme offen, um Herkunft und Verwendung der flüssigen Mittel aufzuzeigen. Sie unterscheidet dabei zwischen Mittelveränderungen aus laufender Geschäftstätigkeit, Investitions- und Finanzierungstätigkeit. Die flüssigen Mittel (Finanzmittelfonds) beinhalten Kassenbestand, Schecks sowie Guthaben bei Kreditinstituten mit einer Restlaufzeit von nicht mehr als drei Monaten und entsprechen den flüssigen Mitteln laut Bilanz. Effekte aus der Änderung des Konsolidierungskreises werden bei der Berechnung bereinigt. Der Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit wird ermittelt, indem zunächst das Konzernjahresergebnis um den Steueraufwand und das Finanzergebnis sowie nicht zahlungswirksame Größen bereinigt wird, ergänzt um die Steuerzahlungen, die Veränderungen der Rückstellungen sowie die Veränderungen der sonstigen langfristigen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten (Mittelzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit vor Änderung des kurzfristigen Nettovermögens). Nach Berücksichtigung der Veränderungen der kurzfristigen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten (ohne Finanzschulden) ergibt sich ein Mittelzufluss/-abfluss aus operativer Geschäftstätigkeit. Von den Beständen des Finanzmittelfonds stammen TEUR 62 von quotal einbezogenen Unternehmen. Verfügungsbeschränkungen bestehen nicht. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNGUmsatzerlöse Die Umsatzerlöse setzen sich nach Tätigkeitsbereichen wie folgt zusammen: scroll
Sonstige betriebliche Erträge Der Sonderposten mit Rücklageanteil wurde im Berichtsjahr durch Abschreibungen (TEUR 52) gemindert. Der Gesamtbetrag der Auflösung des Sonderpostens (TEUR 52) wird unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. SONSTIGE ANGABENAngaben zu den Organen des Mutterunternehmens Vorstand
Die Gesamtbezüge des Vorstandes betrugen für das Geschäftsjahr TEUR 0. Aufsichtsrat
Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr betrugen TEUR 30. Mitarbeiter Im Konzern waren zum 30. Juni 2014 insgesamt durchschnittlich 96 Mitarbeiter neben dem Vorstand beschäftigt. Sämtliche Mitarbeiter sind Angestellte. Daneben waren 13 Teilzeitkräfte beschäftigt. Davon waren insgesamt durchschnittlich 0 Mitarbeiter bei nur anteilsmäßig einbezogenen Unternehmen angestellt. Prüfungs- und Beratungshonorare Das berechnete Gesamthonorar des Abschlussprüfers für das abgeschlossene Geschäftsjahr teilt sich wie folgt auf: scroll
Konzernzugehörigkeit Die Tonkens Agrar AG, Sülzetal, stellt als Muttergesellschaft einen Konzernabschluss der Tonkens Agrar AG, Sülzetal, und ihrer Tochterunternehmen auf. Der Konzernabschluss wird gemäß § 325 Abs. 3 HGB offengelegt und ist im elektronischen Bundesanzeiger unter http://www.unternehmensregister.de einsehbar. Die Tochterunternehmen wenden die Vorschriften des ersten (enthält den § 274 HGB), dritten und vierten Unterabschnitts zur Offenlegung der Jahresabschlüsse nicht an. Mitgeteilte Beteiligungen nach § 20 Abs. 4 AktG Am 02.04.2014 teilte die Tonkens Familien GmbH & Co. KG, Torgau, OT Welsau, der Gesellschaft mit, dass sie mittelbar über die Tonkens Holding GmbH kraft Zurechnung gemäß § 16 Abs. 4 AktG mit mehr als einem Viertel an den Anteilen der Tonkens Agrar AG beteiligt ist. Ferner hat die Tonkens Familien GmbH & Co. KG, Torgau, OT Welsau, der Gesellschaft mitgeteilt, dass ihr mittelbar über die Tonkens Holding GmbH kraft Zurechnung gemäß § 16 Abs. 4 AktG eine Mehrheitsbeteiligung an der Tonkens Agrar AG gehört. Vorsorglich hat die Tonkens Verwaltungs GmbH, Torgau, OT Welsau, der Gesellschaft mitgeteilt, dass sie mittelbar über die Tonkens Familien GmbH & Co. KG, kraft Zurechnung gemäß § 16 Abs. 4 AktG mit mehr als einem Viertel an den Anteilen der Tonkens Agrar AG beteiligt ist. Ferner hat die Tonkens Verwaltungs GmbH, Torgau, OT Welsau, mitgeteilt, dass ihr kraft Zurechnung gemäß § 16 Abs. 4 AktG mittelbar über die Tonkens Familien GmbH & Co. KG eine Mehrheitsbeteiligung an der Tonkens Agrar AG gehört. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Im Juli 2014 konnte die Tonkens Agrar AG ihre zweite Biogasanlage in Osterfeld fertigstellen. Allerdings darf die Tonkens Agrar AG bislang nur Teilmengen an Strom in das Netz einspeisen, da der lokale Netzbetreiber die baulichen Voraussetzungen entgegen den vertraglichen Vereinbarungen noch nicht geschaffen hat. Der Vorstand bemüht sich hier in Verhandlungen um eine einvernehmliche und möglichst schnelle Lösung, auch rechtliche Schritte werden geprüft. Im Juli 2014 erhielt die Tochtergesellschaft Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH die behördliche Genehmigung zur Kapazitätserweiterung der Tierplätze und der Güllelager in Stemmern. Die Gesellschaft hat mit den Bau- und Investitionsplanungen begonnen.
Sülzetal, 20. Oktober 2014
Vorstand Gerrit Tonkens Konzernlagebericht gemäß HGB über das Geschäftsjahr 2013/2014 (01.07.2013-30.06.2014)der Tonkens Agrar AGA. Gesamtwirtschaftliches Umfeld1. Deutsche Wirtschaft und Arbeitsmarkt Die deutsche Wirtschaft hat in der zweiten Jahreshälfte 2013 an Fahrt gewonnen. Nach einer Steigerung des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 0,3 % im dritten Quartal 2013 erhöhte sich die Wachstumsdynamik zum Ende des Jahres bei einem Plus von 0,4 %. Mit Blick auf das gesamte Jahr 2013 ergab sich eine Steigerung der Wirtschaftsleistung um 0,4 %. Positive Impulse kamen dabei zum größten Teil aus der Binnenwirtschaft - eine kräftige Expansion verzeichnete der Wohnungsbau und auch der private Konsum legte weiter zu. Demgegenüber entwickelten sich die Unternehmensinvestitionen nur zögerlich. Der Export konnte erst im Schlussquartal des Jahres 2013 einen spürbaren Beitrag zum Wirtschaftswachstum leisten. Ende des Jahres 2013 waren gegenüber dem Vorjahr 0,6 % bzw. 243.000 mehr Personen in Deutschland erwerbstätig. Die Anzahl der Erwerbstätigen erreichte mit 42,2 Mio. einen neuen Höchststand. Angesichts des ungewöhnlich milden Winters konnte die deutsche Konjunktur einen starken Jahresauftakt verzeichnen. Insbesondere die deutsche Bauindustrie profitierte von den milden Temperaturen und war so zu großen Teilen mit für das deutliche BIP-Wachstum um 0,7 % im ersten Quartal 2014 verantwortlich. Während die Bauinvestitionen um 3,6 % zulegten, zogen auch die Ausrüstungsinvestitionen mit einem Plus von 3,3 % spürbar an. Angesichts dieser kräftigen Zuwachsrate fiel die Dynamik im zweiten Quartal 2014 deutlich geringer aus - die deutsche Wirtschaftsleistung entwickelte sich mit -0,2 % sogar erstmals wieder leicht rückläufig. Hierzu führten insbesondere ein negativer Außenbeitrag sowie verringerte Investitionen. Zum 30. Juni 2014 waren 42,5 Mio. Menschen in Deutschland erwerbstätig. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Zunahme um 340.000 Personen bzw. um 0,8 %. 2. Branchenentwicklung Wetterbedingungen in Deutschland Entscheidend für den Geschäftserfolg der Tonkens Agrar AG im Berichtszeitraum 01. Juli 2013 bis 30. Juni 2014 war die Erntesaison 2013. Daher wird auch auf die wichtigen externen Einflussfaktoren des Geschäftsjahres 2012/2013 eingegangen, welche den Zeitraum der Aussaat und des Wachstums bestimmt haben - hier insbesondere Witterungseinflüsse. Wetterbedingungen 2012/2013 Der Spätsommer 2012 zeigte sich nach einem Sonnenscheindefizit der vorherigen Monate mit einem warmen und freundlichen Hochdruckwetter. Auch der Herbst war zunächst durch diese günstige Wetterlage bestimmt und optimal für die anstehenden Feld-, Ernte- und Bestellarbeiten geeignet. Nach einem plötzlichen Kälteeinbruch Ende Oktober 2012 folgte ein überdurchschnittlich milder und sonnenscheinarmer November. Gegensätzlich zeigte sich die Witterung im Dezember - die erste Monatshälfte dominierte ein nasses und kaltes Winterwetter, die zweite Hälfte war bis um Weihnachten herum von frühlingshaften Temperaturen geprägt. Das erste Quartal 2013 wies ein deutliches Sonnenscheindefizit bei gleichzeitig lang anhaltender Kälte mit Schnee bis Ostern auf. Entsprechend spät konnten die Landwirte erst Mitte April bei Einsetzen der lang erwarteten Frühlingswitterung mit ihren Feldarbeiten beginnen. Im Mai fiel mit rund 127 l/m2 eine Rekordregenmenge. Der Juni brachte große Wettergegensätze mit sich. Während der Westen Deutschlands unter kälterem und sonnenscheinärmeren Wetter mit extremen Dauerniederschlägen litt, profitierte der Osten Deutschlands von einem wesentlich freundlicherem Wetter. Im Laufe des Juni 2013 bildete sich an der Elbe und an der Donau eine katastrophale Hochwasserlage mit einem Schaden von mehr als 430 Mio. EUR alleine für die deutsche Landwirtschaft. Abgesehen von ein paar Hektar überfluteten Grünlands waren die Anbauflächen der Tonkens Agrar AG glücklicherweise nicht von den Überflutungen betroffen. Wetterbedingungen 2013/2014 Die Anbau- und Erntesaison 2013/2014 war nach den über zwei Wochen andauernden Überflutungen im Juni 2013 zunächst von einem sonnigen und trockenen Sommer mit einigen Hitzewellen geprägt. Diese mündeten gebietsweise in starke Gewitter mit Hagelschlag und Sturmböen. Das Sonnenschein-Soll wurde jedoch um rund 18,0 % überschritten. Sachsen-Anhalt stellte gemessen an der Regenmenge von nur 118 l/m2 das mit Abstand trockenste Bundesland dar. Damit konnte das Getreide auf den Feldern größtenteils störungsfrei geerntet werden. Einige Anbaufrüchte, insbesondere Kartoffeln, litten in der Wachstumsphase unter den extremen Witterungsbedingungen, was deutlich geringere Ernteerträge zur Folge hatte. Der insgesamt freundliche Sommer wurde von einem sehr wechselhaften Herbst abgelöst. Anfang September wurden mit über 30 Grad Celsius in Westdeutschland neue Temperaturrekorde erreicht. Hierauf schwenkte das Wetter zu einer deutlich zu nassen Witterung bei zu geringer Sonnenscheindauer um. Das Niederschlags-Soll wurde bundesweit um mehr als 25,0 % überschritten - Sachsen-Anhalt führte mit rund 200 l/m2 und 65,0 % Regenüberschuss die Spitze an. Für die Landwirte bedeutet dies eine sehr schlechte Bodenbefahrbarkeit, was die Erntearbeiten zeitlich spürbar verzögerte. Auch die Aussaat- und Düngearbeiten wurden durch die übersättigten Böden erschwert. Ende Oktober entspannte sich die Lage in Folge einer trockenen und milden Witterung. Diese ermöglichte einen abschließenden Grünlandschnitt. Nachdem der November mehrheitlich von einer zu milden und nassen Witterung gekennzeichnet war, setzten der erste Bodenfrost und damit auch die Winterruhe bei der Pflanzenwelt ein. Von Anfang Dezember bis Ende Februar zeichnete sich eine sehr ungewöhnliche Großwetterlage ab. Saisonal atypisch milde Temperaturen mit viel Sonnenschein und großer Trockenheit bestimmten den Winter. Bis auf eine zweiwöchige Schnee- und Frostperiode im Norden und Osten Deutschlands konnte kein Winterwetter registriert werden. Dieser „Winterfrühling“ führte zu einer raschen und kaum durch Winterruhe unterbrochenen Vegetationsentwicklung. Abhängig von der Region und der Pflanzenart wies die Pflanzenwelt einen Vegetationsvorsprung von bis zu 4 Wochen auf. Auch der März und der April brachten ein ungewöhnlich trockenes und mildes Wetter mit sich. Die Landwirtschaft profitierte von dieser günstigen Witterung und konnte problemlos die anstehenden Feldarbeiten erledigen. Das typische unbeständige Aprilwetter kam verspätet mit Regen und Gewittern erst im Mai 2014. Trotz des wechselhaften Wetters wies die Pflanzenwelt noch einen Wachstumsvorsprung von bis zu zwei Wochen auf. An Pfingsten sorgten afrikanische Luftmassen für Hitzerekorde mit teilweise sehr heftigen Gewittern. Insgesamt wies der Juni 2014 ein Niederschlagsdefizit von rund 36,0 % auf. Ernteentwicklung Weltgetreidebilanz (ohne Reis) (in Mio. Tonnen) scroll
* vorläufige Zahlen, a) Argentinien, Australien, Kanada, EU, Kasachstan, Russland, Ukraine, USA In Deutschland wird rund die Hälfte der deutschen Landesfläche landwirtschaftlich genutzt. Bezogen auf einzelne Anbaupflanzen ergab sich dabei folgendes Bild: Getreide: Die deutschen Landwirte konnten im laufenden Jahr 2014 eine neue Rekord-Getreideernte einfahren. Gegenüber dem Vorjahr wurden gemäß dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz insgesamt 51,8 Mio. Tonnen Getreide geerntet, was einer deutlichen Steigerung um 8,4 % entspricht. Der ungewöhnlich milde Winter führte zu einem frühen Pflanzenwachstum und einem entsprechenden Vegetationsvorsprung von bis zu vier Wochen. Die Wintergerste konnte bereits Anfang Juli eingebracht werden, die Ernte der übrigen Getreidesorten erfolgte aufgrund teilweise ungünstiger Witterungsbedingungen regional zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Hierbei erhöhte sich der durchschnittliche Hektarertrag um 8,8 % auf 79,7 Dezitonnen. Die hohen weltweiten Ernteerwartungen und das entsprechend steigende Angebot haben die Getreidepreise bis Mitte August 2014 stark unter Druck gesetzt. Ende August legte der Weizenpreis im Zuge der Befürchtungen einer Ausweitung des Ukraine-Konfliktes wieder etwas zu. Der Brotweizen bewegte sich in der letzten Augustwoche bei einem Preis von 15,63 EUR je Dezitonne und war damit 6,0 % niedriger als in der Vorjahreswoche. In Deutschland stellt der Winterweizen die wichtigste Getreidekultur dar. Der Trend zur Ausdehnung der Anbauflächen hielt auch in 2014 leicht an, so wurde Winterweizen auf einer von 3,1 Mio. Hektar auf 3,2 Mio. Hektar vergrößerten Fläche angebaut. Der durchschnittliche Ertrag stieg auf einen neuen Höchstwert von 86,9 Dezitonnen je Hektar an. Dieser lag damit 14,1 % über dem mehrjährigen Mittel. Deutlich rückläufig war die Roggenernte. Gegenüber dem Vorjahr verkleinerten die Landwirte aufgrund der letztjährigen schwierigen Marktlage mit niedrigen Brotroggenpreisen ihre Anbauflächen um knapp 19,0 % auf nur noch 630.000 Hektar. Der durchschnittliche Hektarertrag von 60,8 Dezitonnen je Hektar übertraf das mehrjährige Mittel spürbar um rund 17,0 %. Es konnte eine Erntemenge von 3,87 Mio. Tonnen eingefahren werden (Vj. 4,6 Mio. Tonnen). Per Ende August lag der Brotroggenpreis mit 13,45 EUR je Dezitonne zwar 5,0 % über dem Vorjahresniveau, aber im Tief der letzten vier Jahre. Bei der zum Zeitpunkt der Berichtserstellung noch ausstehenden Maisernte gehen die Analysten von ADM Germany GmbH von einer Rekordernte aus. So werde die Maisernte um 19,0 % auf eine Menge von 5,05 Tonnen (Vj. 4,07 Tonnen) steigen. Raps: Trotz einer um 4,0 % auf 1,395 Mio. Hektar verringerten Anbaufläche konnten die deutschen Landwirte in 2014 mit 6,21 Mio. Tonnen die bislang zweitgrößte Rapsernte einbringen. Diese lag knapp 8,0 % über dem Vorjahresniveau. Gleichzeitig stiegen bundesweit die Hektarerträge im Durchschnitt auf 44,5 Dezitonnen je Hektar an - in Sachsen-Anhalt konnte dieser Wert mit 47 Dezitonnen je Hektar sogar noch übertroffen werden. Auch die Ölgehalte wiesen mit 43,0 % ein vergleichsweise hohes Niveau auf. Ende Juli 2014 wurde bei Kontrakten mit dem Zieltermin Februar 2015 bei 309,00 EUR der tiefste Stand der letzten zwei Jahre erreicht. Zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr notierten die Preise mit etwa 380,00 EUR auf einem wesentlich höheren Niveau. Agrarexperten warten derzeit auf eine Bodenpreisbildung, eine Trendwende sei so schnell aber nicht erkennbar. ![]() Indexiert, auf Basis von EUR/Tonne Kartoffeln: Kartoffeln wurden in 2014 auf einer Fläche von insgesamt 245.100 Hektar angebaut, entsprechend einer leichten Flächenausweitung um 1,0 %. Rund 43,0 % dieser Fläche entfiel auf Speisekartoffeln. Aufgrund des milden Winters konnten bereits im März 2014 in einigen Regionen Frühkartoffeln ausgelegt werden und die Ernte wurde teilweise 14 Tage früher als üblich abgeschlossen. Die europäische Crop-Monitoring Agentur MARS prognostiziert für Deutschland einen Durchschnittsertrag von 45,11 Tonnen je Hektar (Vj. 38,83 Tonnen je Hektar). Auch bei Kartoffeln führte die erwartete gute Ernte zu deutlich geringeren Preisen. Hatten die Kartoffelbauern im letzten Jahr noch mehr als 30,00 Euro je Dezitonne für ihre Kartoffeln erhalten, so bewegten sich im August 2014 die durchschnittlichen Erzeugerpreise bei 10,00 bis 12,00 EUR je Dezitonne. Milch: Preis für angelieferte Rohmilch je Kilogramm in Cent scroll
Im Abrechnungszeitraum 2013/2014 wurde kurz vor Ablauf der EU-Milchquotenregelung die höchste Überlieferung seit Einführung der Regelung im Jahr 1984 registriert. Nach Angaben der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung GmbH (ZMB) belief sich die Überlieferung nach 0,1 % in 2012/2013 nun auf eine Rekordmarke von mehr als 1,9 %. Die deutschen Molkereien lieferten insgesamt eine Milchmenge von 30,8 Mio. Tonnen (Vj. 29,9 Mio. Tonnen). Gemäß dem Statistischen Bundesamt erhöhten die deutschen Betriebe den Milchkuhbestand aufgrund des Wegfalls der Milchquote ab dem Jahr 2015 zum Stichtag 3. Mai 2014 um 1,0 % auf 4,3 Mio. (Vj. 4,22 Mio.). Demgegenüber hielt der Trend abnehmender Milchkuhhaltungen an. Die Haltungen mit Milchkühen gingen zu Lasten der kleinen Betriebe gegenüber Vorjahr deutlich um 2,3 % auf 77.700 Haltungen zurück (Vj. 81.000). Dabei wird die Leistungsfähigkeit der Milchkühe beständig erhöht. Nachdem die Milchpreise seit Juli 2013 beständig anstiegen und so zum 31. Dezember 2013 aus Halbjahressicht ein Plus von 14,6 % erreichten, kam es Anfang des Jahres 2014 zu einer Trendwende. Die Milchpreise gerieten aufgrund des saisonal bedingten stark steigenden Angebots zunehmend unter Druck. Eine Bodenpreisbildung ergab sich erst Mitte Juni 2014 mit dem zyklischen Rückgang der Milchlieferung. Zum Bilanzstichtag 30. Juni 2014 belief sich der Milchpreis ab Hof auf 37,75 ct/kg. Zum 30. September 2014 konnte nur noch ein Milchpreis von 33,73 ct/kg erzielt werden. B. GesellschaftsstrukturDie Tonkens Agrar AG und ihre Tochtergesellschaften (nachfolgend auch "Tonkens Gruppe") sind in verschiedenen Bereichen der landwirtschaftlichen Rohproduktion tätig. Die Geschäftstätigkeit umfasst die Segmente Ackerbau, Milchproduktion sowie Lagerung und Vermarktung von Agrarprodukten. Mit Fertigstellung einer Biogasanlage im Dezember 2011 wurde darüber hinaus ein viertes Geschäftssegment „Erneuerbare Energien“ aufgebaut, welches auch den Betrieb von Photovoltaikanlagen beinhaltet. Die Biogasanlage, die in Sülzetal betrieben wird, verfügt über eine Leistung von 600 kW und speist seit Dezember 2011 Strom in das öffentliche Netz. Die Tonkens Gruppe ist in der Produktion von Agrarprodukten (Ackerbau und Milchproduktion) ausschließlich mit in Deutschland gelegenen Flächen tätig. 10,6 % der rund 3.142 Hektar (Vj. 3.035 Hektar) großen Fläche stellt Eigentumsfläche dar. 78,1 % sind gepachtet und 15,9 % werden für Landwirte in Lohnarbeit bzw. als Dienstleister bewirtschaftet. 7,9 % der Flächen werden verpachtet. Die Tonkens Gruppe baut ausschließlich auf konventionelle Weise an und betreibt keinen sogenannten ökologischen Anbau von Agrarprodukten. ![]() Die Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH mit Sitz in Sülzetal, Ortsteil Stemmern, wurde am 5. Juni 1997 gegründet und ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Stendal unter HRB 110167 eingetragen. Das Stammkapital beträgt derzeit 51.129,19 EUR und wird zu 100,0 % von der Tonkens Agrar AG gehalten. Gegenstand des Unternehmens ist landwirtschaftlicher Betrieb einschließlich Tierhaltung. Die Börde Vita GmbH ist mit Vertrag vom 30. September 2009 unter der Firma BIOGAS STEMMERN GmbH mit Sitz in Sülzetal, Ortsteil Stemmern, gegründet worden und im Handelsregister des Amtsgerichts Stendal unter HRB 9873 eingetragen. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Wanzleben-Börde. Der Gegenstand des Unternehmens ist die Lagerung, Aufbereitung und der Handel von landwirtschaftlichen Produkten. Das Stammkapital beträgt derzeit 25.000,00 EUR und wird zu 100,0 % von der Tonkens Agrar AG gehalten. Mit Wirkung vom 03.09.2013 erfolgte die Abberufung eines Geschäftsführers. Alleiniger Geschäftsführer ist Herr Gerrit Tonkens. Die Milch- und Zuchtbetrieb Hendriks GmbH mit Sitz in Sülzetal, Ortsteil Stemmern, wurde am 22. März 1991 gegründet und ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Stendal unter HRB 102245 eingetragen. Das Stammkapital beträgt derzeit 102.258,38 EUR, wobei 51,0 %von der Tonkens Agrar AG und 49,0 % von der Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH gehalten werden. Unternehmensgegenstand ist die Führung eines landwirtschaftlichen Betriebs mit allen damit verbundenen Tätigkeiten und Geschäften, insbesondere zur Aufzucht und Haltung von Milchkühen. Die Osterfelder Agrar GmbH mit Sitz in Osterfeld, Ortsteil Haardorf, wurde am 8. Oktober 1991 gegründet und ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Stendal unter HRB 205628 eingetragen. Das Stammkapital beträgt derzeit 51.129,19 EUR. Es wird zu 100,0 % von der Tonkens Agrar AG gehalten. Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb eines landwirtschaftlichen Betriebes (Tier- und Pflanzenproduktion) in Osterfeld sowie die Lagerung, Verpackung und der Handel mit Früchten landwirtschaftlicher Urproduktion und verarbeiteter Folgeprodukte betreffend insbesondere Kartoffeln und Zwiebeln. Die AMB Agrar Holding GmbH mit Sitz in Sülzetal, Ortsteil Stemmern, wurde am 30. September 2009 gegründet und ist im Handelsregister des Amtsgerichts Stendal unter HRB 13616 eingetragen. Das Stammkapital beträgt aufgrund einer am 18. Mai 2010 eingetragenen Kapitalerhöhung derzeit 26.000,00 EUR und wird zu 100,0 % von der Tonkens Agrar AG gehalten. Gegenstand des Unternehmens ist der Erwerb und die Verwaltung von Beteiligungen an Unternehmen. Die Bördelagerhaus GmbH mit Sitz in Wanzleben-Börde wurde am 5. Februar 2001 gegründet und ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Stendal unter HRB 112660 eingetragen. Das Stammkapital beträgt derzeit 500.000,00 EUR, es wird zu 50,0 % von Herrn Berend van der Velde und zu 50,0 % von der AMB Agrar Holding GmbH gehalten. Gegenstand des Unternehmens ist die Lagerung, Aufbereitung und der Handel von landwirtschaftlichen Produkten. Die Gesellschaft ist zu allen Maßnahmen und Geschäften berechtigt, die dem Gesellschaftszweck unmittelbar oder mittelbar zu dienen geeignet sind. Der Unternehmensgegenstand beschränkt sich im Wesentlichen auf den Bereich der Erneuerbaren Energien. Mit Wirkung vom 3. September 2013 erfolgte die Abberufung eines Geschäftsführers. Zum neuen alleinigen Geschäftsführer wurde Herr Gerrit Tonkens bestellt. Mit Eintragung vom 11. Juni 2014 wurde, zur Verdeutlichung einiger Formulierungen, die Satzung geändert. Unternehmensstrategie Die Tonkens Gruppe hat sich der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Geschäftsfelder
verschrieben. Ziel ist ein kontrolliertes Wachstum, das mittels verschiedener Maßnahmen in fünf Bereichen erzielt werden soll: ![]() Die Tonkens Gruppe profitiert aufgrund der für ein Agrarunternehmen erheblichen Größe eher von Synergie- und Einsparungseffekten, die kleinere Wettbewerber nicht nutzen können. So können Logistik- und Vertriebskapazitäten in der Gruppe effizienter genutzt werden. Zudem bietet die gute Bodenqualität der Tonkens Gruppe einen weiteren Vorteil. In Sachsen-Anhalt liegen die Flächen in einem grundsätzlich sehr fruchtbaren Gebiet, das eine gemessen am Durchschnitt in Deutschland überdurchschnittliche Erntequalität ermöglicht. Hin zu kommt, dass der Vorstand Gerrit Tonkens als ausgewiesener Fachmann im betriebswirtschaftlichen Bereich durch die kaufmännische Abteilung des Unternehmens ergänzt wird. Das Management hat über die Jahre eine vielversprechende Positionierung des Unternehmens am Markt erreicht als einer der führenden Anbieter für Zwiebeln und Kartoffeln in Deutschland. Ergänzt wird das Agrargeschäft durch die Milchproduktion und schließlich durch den Bereich Erneuerbare Energien. Hierbei verfolgt der Vorstand das Ziel einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft. Demnach soll beispielsweise mit den beiden bestehenden Biogasanlagen nur soviel Biogas erzeugt werden, wie entsprechend im laufenden Betrieb Reststoffe anfallen. Die Tonkens Gruppe ist damit insgesamt betrachtet in einem attraktiven und von langfristigen Trends geprägten Umfeld tätig. Das wichtigste mittelfristige Ziel im Rahmen dieser Strategie besteht in einer kontinuierlichen Steigerung des Anteils der Veredelung von selbst angebauten Zwiebeln und insbesondere Kartoffeln. Durch eine zunehmende eigene Verarbeitung der Produkte in den Bereichen Abpacken und Schälen soll die Wertschöpfung spürbar erhöht werden. Die Produktion wird hierbei dahingehend fortlaufend angepasst, dass Sorten gezielt auf die wachsende eigene Vermarktung sowie die entsprechenden Qualitäten hin angebaut werden. Während der weit überwiegende Teil der Landwirte als Produzent von Rohstoffen auftritt, plant der Vorstand, die Tonkens Gruppe zu einem vollständigen Verarbeitungsbetrieb der eigenen Rohstoffe zu entwickeln. Das fertige Endprodukt soll direkt an den Lebensmitteleinzelhandel, die Industrie sowie die Gastronomie vertrieben werden, um so höhere Margen zu erzielen. Zudem ist beabsichtigt, durch einen steigenden Automatisierungsgrad und eine weitere Modernisierung der Verarbeitungstechnik kosten- sowie zeitintensive Zwischenschritte in der Produktion zu vermeiden. Die Grundlagen für dieses Ziel konnten mit der Inbetriebnahme modernster Zwiebel- und Kartoffelschälanlagen im Laufe des Jahres 2014 geschaffen werden. Mit diesen Anlagen ist eine wirtschaftliche Produktion bei gleichzeitig deutlich erhöhter Kapazität möglich. Die Vermarktung der veredelten Produkte wird durch die Tochter Börde Vita GmbH betrieben. Das Ziel besteht darin, unter der Gewinnung auch größerer Abnehmer die Inanspruchnahme der vorhandenen Kapazität schrittweise zu erhöhen. So bietet die neue Kartoffelschälanlage die Möglichkeit, bis zu 10.000 Tonnen (vorher 2.500 bis zu 3.000 Tonnen jährlich) Rohware pro Jahr zu veredeln. Vor dem Hintergrund des für das Jahr 2015 anstehenden Wegfalls der EU-Milchquoten prüft die Tonkens Agrar AG eine Ausweitung ihrer Milchvieh-Stallungen. In der Milchproduktion bestehen noch Kapazitäten. C. GeschäftsverlaufDie Erntesaison 2013 im Spätsommer/Herbst war durch sehr ungünstige Witterungsbedingungen geprägt. Besonders negativ wirkte sich dies auf die Erntemengen von Kartoffeln und Zwiebeln aus. Deutschlandweit lag die Ernte deutlich unterhalb des mehrjährigen Durchschnitts. Angesichts der geringen Erntemengen stiegen die Preise für Kartoffeln stark an. Der Tonkens Agrar AG gelang es aber nicht, die verringerten Mengen durch die Preissteigerungen gänzlich zu kompensieren. Ein ganz anderes Bild zeichnete sich im zweiten Halbjahr 2013/2014 ab. Ein ungewöhnlich milder Winter führte zu einem frühzeitigen Vegetationsbeginn. Die Pflanzenwelt wies regional teilweise einen Wachstumsvorsprung von bis zu vier Wochen auf. Auch in den Folgemonaten blieb die Witterung für die Landwirtschaft günstig. Im Laufe des zweiten Halbjahres 2013/2014 wurden weltweit die Ernteprognosen für sämtliche Fruchtarten stetig nach oben korrigiert. Auch auf den Feldern der Tonkens Agrar AG wurden vielversprechende Bestände registriert, es zeichneten sich Spitzenerträge ab. Darüber hinaus war das zweite Halbjahr 2013/2014 von den Vorbereitungen, dem Einbau und der Inbetriebnahme neuer maschineller Großanlagen geprägt. Ende Februar 2014 erhielt die Tonkens Agrar AG mit deutlicher zeitlicher Verzögerung, welche sich aufgrund eines sehr langwierigen Behördenverfahrens ergab, die Genehmigung für den Bau der zweiten Biogasanlage am Standort Osterfeld. Mit den Bauarbeiten wurde noch im gleichen Monat begonnen. Die Fertigstellung der zweiten Biogasanlage erfolgte dann planmäßig kurz nach dem Bilanzstichtag 30. Juni 2014. Neben der Erweiterung des Geschäftsfelds der Erneuerbaren Energien konzentrierte sich die Tonkens Agrar AG auch auf den Ausbau des Veredelungsgeschäftes. Vor diesem Hintergrund wurde im Februar 2014 eine neue Zwiebelschälanlage, die europaweit derzeit eine der modernsten ihrer Art darstellt und über eine Kapazität von bis zu zwei Tonnen pro Stunde verfügt, in Betrieb genommen. Auch mit dem Aufbau der neuen modernen Kartoffelschälanlage am Standort Wanzleben wurde Anfang Februar begonnen. Die Testphase der Anlage wurde vor dem Ende des zweiten Halbjahres 2013/2014 mit einer Verarbeitungskapazität von vorerst 20 Tonnen pro Tag abgeschlossen. Möglich ist zukünftig eine Verarbeitung von bis zu 10.000 Tonnen jährlich. Es ist geplant, im Rahmen der Marketingstrategie der Tochter Börde Vita GmbH die Kapazitäten schrittweise auszuweiten. Personal Vorstand und Aufsichtsrat Zum Bilanzstichtag 30. Juni 2014 bestand der Vorstand unverändert aus Gerrit Tonkens. Der Aufsichtsrat setzte sich ebenfalls unverändert aus Dr. Sebastian Kühl (Vorsitzender), Bea Tonkens (stellvertretende Vorsitzende) sowie Dr. Johannes Waitz zusammen. Mitarbeiter Die Anzahl der Mitarbeiter der Tonkens Agrar AG belief sich im Konzern zum 30.06.2014 auf insgesamt 104 (Vj. 107). scroll
Finanz- Vermögens und Ertragslage Ertragslage Die Umsatzerlöse des Tonkens Konzerns lagen im Geschäftsjahr 2013/2014 mit 15,92 Mio. EUR fast auf dem hohen Niveau des sehr guten Vorjahres von 16,87 Mio. EUR. Vor dem Hintergrund sehr widriger Wachstums- und Erntebedingungen der Feldfrüchte in 2013, die sich aufgrund extremer Wettergegensätze ergaben, ist die Umsatzentwicklung als positiv zu betrachten. Insbesondere bei Kartoffeln und Zwiebeln wurden gegenüber dem Vorjahr deutlich geringere Mengen mit zum Teil spürbar schlechterer Qualität (u.a. in kleinerer Größe) geerntet. Demgegenüber notierten Kartoffeln und Zwiebeln zwar bei außerordentlich hohen Preisen, dennoch reichten diese nicht ganz aus, um die geringeren Erntemengen auszugleichen. Auf die Muttergesellschaft Tonkens Agrar AG entfielen hierbei Umsatzerlöse in Höhe von 0,25 Mio. EUR (Vj. 0,20 Mio. EUR), die gegenüber 2012/2013 deutlich um fast 23,4 % angestiegen sind. Ursächlich hierfür waren Vergütungen für die Photovoltaikanlage. Demgegenüber haben die einzelnen Tochtergesellschaften der Tonkens Agrar AG im unterschiedlichen Ausmaß zu den insgesamt guten Umsatzerlösen beigetragen. Die Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH sowie die Milch- und Zuchtbetrieb Hendriks GmbH profitierten von den bis Ende Dezember 2013 deutlich erhöhten Milchpreisen. Erstere erwirtschaftete Erlöse in Höhe von 6,26 Mio. EUR (Vj. 9,92 Mio. EUR), während letztere einen Rückgang von 46,9 % auf 2,28 Mio. EUR (Vj. 3,35 Mio. EUR) zu verzeichnen hatte. Die Osterfelder Agrar AG konnte mit 5,31 Mio. EUR (Vj. 6,86 Mio. EUR) an ihre guten Vorjahreserlöse nicht anknüpfen. Hierzu führten die am Standort Osterfeld deutlich verringerten Erntemengen an Kartoffeln. Für die Abpackung der Kartoffeln musste daher zu hohen Preisen Drittware eingekauft werden. Die Börde Vita GmbH zeigte auf der Erlösseite mit einem Plus von knapp 0,9 % auf 1,61 Mio. EUR (Vj. 1,15 Mio. EUR) ein positives Bild auf, die Bördelagerhaus GmbH lag bei 0,21 Mio. EUR (Vj. 0,19 Mio. EUR). Nach einer Erhöhung des Bestands an unfertigen und fertigen Erzeugnissen von 0,23 Mio. EUR (Vj. 0,18 Mio. EUR) sowie einer Erhöhung des Bestands an Tieren und sonstiger betrieblicher Erträge von 1,88 Mio. EUR (Vj. 1,75 Mio. EUR) ergab sich eine Gesamtleistung von 18,09 Mio. EUR gegenüber 18,82 Mio. EUR in 2012/2013. Aufgeteilt auf die einzelnen Tochtergesellschaften ergibt sich bei der Gesamtleistung folgendes Bild: scroll
* Aufgrund von Konsolidierungseffekten ergeben sich Abweichungen zwischen der Gesamtleistung und der Summe der Leistungen der einzelnen Tochtergesellschaften Demgegenüber entwickelten sich die Kosten zum Teil gegensätzlich. Spürbar reduziert werden konnte der Materialaufwand. Dieser ging von 8,81 Mio. EUR auf 8,33 Mio. EUR zurück, wobei die Materialaufwandsquote in Höhe von 52,3 % (Vj. 52,2 %) sich kaum veränderte. Eine Erhöhung ergab sich hingegen beim Personalaufwand. Vor dem Hintergrund von Lohnsteigerungen nahm dieser auf 2,58 Mio. EUR (Vj. 2,43 Mio. EUR) zu. Die Personalaufwandsquote belief sich auf 16,2 % (Vj. 14,4 %). Mit 1,50 Mio. EUR (Vj. 1,51 Mio. EUR) veränderten sich die Abschreibungen gegenüber Vorjahr nur unwesentlich. Der zweitgrößte Kostenblock sonstige betriebliche Aufwendungen erhöhte sich auf 3,74 Mio. EUR (Vj. 3,64 Mio. EUR). Hier sind insbesondere die Positionen Unterhalt der Maschinen und Gebäude sowie die Anmietung von Fremdfahrzeugen zu nennen, die zur Ausweitung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen beitrugen. Entsprechend stieg die Aufwandsquote von 21,6 % auf 23,5 %. Unter der Berücksichtigung von Beteiligungserträgen von 86 TEUR (Vj. 47 TEUR) und einem Zinsergebnis von -0,77 Mio. EUR (Vj. -0,64 Mio. EUR) konnte der Tonkens Konzern zum Bilanzstichtag 30. Juni 2014 ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 1,24 Mio. EUR (Vj. 1,84 Mio. EUR) ausweisen. Die höheren Zinsaufwendungen resultierten aus begonnenen Investitionsmaßnahmen sowie aufgenommenen Bankkrediten zur Finanzierung von Maschinen und Geräten, aber auch für den Zukauf von Ackerflächen. Entgegen dem Vorjahr entstand kein außerordentliches Ergebnis. Da der Verlustvortrag zum 30. Juni 2014 aufgebraucht war, erhöhten sich die Einkommensteuern deutlich auf 0,64 Mio. EUR nach 0,43 Mio. EUR im Vorjahr und wirkten sich somit ergebnisschmälernd aus. Nach sonstigen Steuern betrug der Konzernjahresüberschuss 0,53 Mio. EUR (Vj. 1,30 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie belief sich somit auf 0,32 EUR (Vj. 0,78 EUR). Vermögenslage Die Bilanzsumme des Tonkens Konzerns wurde zum Bilanzstichtag 30. Juni 2014 deutlich um 13,02 % auf 35,40 Mio. EUR (Vj. 30,79 Mio. EUR) ausgeweitet. Dieser Anstieg ist aktivseitig insbesondere auf das erhöhte Anlagevermögen zurückzuführen, welches in Summe auf 24,28 Mio. EUR (Vj. 20,11 Mio. EUR) zulegte. Durch die Beschaffung mehrerer Großanlagen - neben modernster Kartoffel- und Zwiebelschälanlagen wurde am Standort Osterfeld eine zweite Biogasanlage mit einer Nennleistung von 600 kW errichtet - nahm das Sachanlagevermögen um 4,17 Mio. EUR auf 23,44 Mio. EUR zu. Beim Umlaufvermögen erhöhten sich die Vorräte, während die Forderungen um 0,64 Mio. EUR auf 3,86 Mio. EUR zurückgingen. Die liquiden Mittel lagen mit 2,54 Mio. EUR (Vj. 1,83 Mio. EUR) auf einem deutlich höheren Niveau. Insgesamt erhöhte sich das Umlaufvermögen leicht auf 9,01 Mio. EUR (Vj. 8,70 Mio. EUR). Finanzlage Das Eigenkapital des Tonkens Konzerns konnte im Geschäftsjahr 2013/2014 um 0,53 Mio. EUR auf 12,16 Mio. EUR (Vj. 11,64 Mio. EUR) ausgeweitet werden. Das Gezeichnete Kapital betrug unverändert 1.659.000,00 EUR. Da das Eigenkapital aber nicht im gleichen Verhältnis wie die Bilanzsumme anstieg, ging die Eigenkapitalquote von 37,8 % auf 34,4 % zurück. Im Berichtsjahr wurden TEUR 1.065 aus der Kapitalrücklage der Tonkens Agrar AG zur Deckung des Verlustvortrages auf Einzelabschlussebene entnommen. Die Rückstellungen erhöhten sich infolge der Bildung von Steuerrückstellungen auf 1,44 Mio. EUR (Vj. 1,35 Mio. EUR). Der Tonkens Konzern hat im Berichtsjahr zur Finanzierung mehrerer Großinvestitionen Bankdarlehen aufnehmen müssen. Zudem wurden auch weitere Ackerflächen erworben. Aus diesem Grund stiegen die Verbindlichkeiten von 17,21 Mio. EUR im Vorjahr auf 21,27 Mio. EUR an. Hiervon entfielen 15,21 Mio. EUR (Vj. 10,71 Mio. EUR) auf Bankkredite. Zurückgeführt werden konnten aber sowohl die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um rund 6,7 % auf 4,02 Mio. EUR (Vj. 4,29 Mio. EUR) als auch die sonstigen Verbindlichkeiten um etwas mehr als 9,0 % auf 2,01 Mio. EUR (Vj. 2,20 Mio. EUR). Die Konzern-Kapitalflussrechnung ergab für das Geschäftsjahr 2013/2014 einen Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von 2,37 Mio. EUR nach 1,58 Mio. EUR im Vorjahr. Zuschreibungen aus einem positiven Periodenergebnis in Höhe von 0,53 Mio. EUR (VJ. 1,30 Mio. EUR) und aus Abschreibungen in Höhe von 1,50 Mio. EUR (VJ. 1,51 Mio. EUR) sowie einer Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva in Höhe von 0,56 Mio. EUR (Vj. Abnahme um 0,77 Mio. EUR) standen eine Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva in Höhe von 0,50 Mio. EUR (VJ. 0,54 Mio. EUR) gegenüber. Der negative Cashflow aus der Investitionstätigkeit erhöhte sich deutlich von -2,73 Mio. EUR im Vorjahr auf -6,15 Mio. EUR. Maßgeblich haben sich hierbei die Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen von 3,21 Mio. EUR im Vorjahr auf 6,48 Mio. EUR ausgeweitet, während die Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens 0,67 Mio. EUR (Vj. 0,50 Mio. EUR) betrugen. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit erhöhte sich gegenüber Vorjahr weiter deutlich von 1,86 Mio. EUR auf 4,49 Mio. EUR infolge einer Aufnahme von Krediten in Höhe von 6,63 Mio. EUR (Vj. 4,03 Mio. EUR). Das Fremdkapital wurde insbesondere für die Anschaffung und Installation einer Zwiebel-schälanlage und einer Kartoffelschälanlage sowie den Erwerb landwirtschaftlicher Flächen eingesetzt. Die liquiden Mittel beliefen sich zum 30. Juni 2014 auf 2,54 Mio. EUR (Vj. 1,83 Mio. EUR). Die Zahlungsfähigkeit des Tonkens Konzerns war jederzeit gewährleistet. Trotz der gestiegenen Verbindlichkeiten weist der Tonkens Konzern soeine solide Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage auf. scroll
Prognose-Ist-Vergleich Gemäß der neu eingeführten DRS 20-Regelung des Deutsche Rechnungslegungs-Standards Committee (DRSC) soll für Geschäftsjahre, die nach dem 31.12.2012 beginnen, bei der Darstellung der Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage auch ein Abgleich mit den früheren Prognoseberichten erfolgen. Daher wird an dieser Stelle die im letzten Geschäftsbericht abgegebene Prognose mit der tatsächlichen Entwicklung im Geschäftsjahr 2013/2014 verglichen. Das Geschäftsfeld Veredelung wurde im Berichtsjahr deutlich ausgebaut. Mit der neuen Kartoffelschälanlage am Standort Wanzleben, deren Testphase im Juni 2014 beendet werden konnte, und einer modernen Zwiebelschälanlage verfügt die Tonkens Agrar AG nun über erheblich größere Kapazitäten in der Veredelung bei gleichzeitig sehr effizienter Schälung und wirtschaftlicherem Betrieb. Im Geschäftsbereich der Erneuerbaren Energien plante der Vorstand noch vor Ende 2013, mit dem Bau der zweiten Biogasanlage mit einer Leistung von 600 kW in Osterfeld beginnen zu können. Langwierige behördliche Genehmigungsverfahren haben allerdings zu erheblichen Verzögerungen geführt. Ende Februar 2014 lag die erwartete Genehmigung endlich vor, sodass mit dem Bau der zweiten Biogasanlage begonnen werden konnte. Eine Fertigstellung dieser Anlage gelang Ende Juli 2014. Damit konnte die zweite Biogasanlage, nicht wie ursprünglich vorgesehen, einen Erlös- und Ergebnisbeitrag im abgelaufenen Geschäftsjahr 2013/2014 leisten. Hinsichtlich der Kartoffelernte konnte die Erwartung, witterungsbedingte geringere Erntemengen durch deutlich erhöhte Kartoffelpreise auszugleichen, nicht gänzlich erfüllt werden. In ihrem letztjährigen Prognosebericht ging die Tonkens Agrar AG insgesamt von Umsatzerlösen auf Konzernebene von 16,0 bis 17,0 Mio. EUR für das Geschäftsjahr 2013/2014 aus. Diese Erwartungen konnten mit Umsatzerlösen von 15,92 Mio. EUR gänzlich erfüllt werden. Auf Basis der Unternehmensplanung des Vorjahres erwartete der Vorstand Gerrit Tonkens eine positive Entwicklung der Liquidität. Die liquiden Mitte I stiegen auf Konzernebene um 0,71 Mio. EUR auf 2,54 Mio. EUR an. Demgegenüber mussten zur Finanzierung mehrerer Großanlagen zusätzliche Bankdarlehen aufgenommen werden, womit sich das Fremdkapital erhöhte. Aber auch das Eigenkapital konnte vor dem Hintergrund des Jahresüberschusses weiter gesteigert werden und der Verlustvortrag wurde vollständig aufgebraucht. Damit wies der Tonkens Konzern zum Bilanzstichtag 30. Juni 2014 ein positives Bilanzbild auf. D. Chancen- und RisikoberichtAls Betrieb in der landwirtschaftlichen Rohproduktion ist der Tonkens Konzern einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt, die sich insbesondere aus dem Wirtschaftszweig der Landwirtschaft und der hohen Volatilität der Branche ergeben. Hierbei handelt es sich um externe Effekte, wie das Wetter oder auch die Preisvolatilität. Auch die gesetzlichen Rahmenbedingungen spielen eine entscheidende Rolle. Demgegenüber ergeben sich auch Chancen in Form von Umsatz- und Wachstumspotentialen. Im Rahmen des Risikomanagementsystems sollen die möglichen Risiken und Chancen frühzeitig erkannt, bewertet, Veränderungen beobachtet und geeignete Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Die Risiken lassen sich in folgende Gruppen unterscheiden: 1. Operative Risiken Produktionsrisiken Da die Tonkens Agrar AG sowohl im Ackerbau als auch in der Milchproduktion tätig ist, gibt es eine Vielzahl von Risiken, die hinsichtlich der Hektarerträge bzw. der Milchmengen zu Erlöseinbußen führen können. Im Ackerbau können Schädlinge, insbesondere aber unvorhersehbare Wetterextreme, die Qualität und Quantität der Feldfrüchte mindern. Jede extreme Wetterlage wie Trockenheit, Starkniederschläge, damit möglicherweise einhergehende Überflutungen, aber auch Stürme, Hagel oder Frost können die Ernte empfindlich, sowohl positiv wie auch negativ, beeinflussen. Diesem Risiko begegnet Tonkens durch eine teilweise regionale Streuung und Produktdiversifikation sowie durch - wo ökonomisch sinnvoll - einen Versicherungsschutz. Darüber hinaus ergibt sich durch die sehr hohe Bodenqualität der Magdeburger Börde die Chance, überdurchschnittliche Erträge oder trotz widriger Bedingungen eine vergleichsweise noch zufriedenstellende Ernte zu erzielen. Erst Ende des Jahres 2013 wurde von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe bestätigt, dass die Magdeburger Börde den qualitativ besten Boden Deutschlands aufweist. Hiervon konnte die Tonkens Agrar AG im witterungsbedingte unbeständigen Anbaujahr 2013 während der äußerst trockenen Sommerphase profitieren. Infolge der hohen Wasser-Speicherfähigkeit des Magdeburger Schwarzbodens verzeichnete die Tonkens Agrar AG im Gegensatz zu den süddeutschen Kartoffelbauern geringere Ernteeinbußen. Gleichzeitig besteht das Risiko, dass das eingekaufte Saatgut bestimmte Qualitätsstandards nicht erfüllt. Dies könnte negative Auswirkungen für die Ernte des jeweiligen Jahres haben. Um dieses Risiko zu minimieren, erwirbt die Tonkens Agrar AG zertifiziertes Saatgut bei ausgesuchten Händlern. Im Rahmen der Milchproduktion besteht ein Risiko in einem Ausbruch von Tierkrankheiten bzw. Seuchen. Dies gilt zum einen hinsichtlich des konkreten Bestandes der Tiere der Tonkens-Gruppe. Darüber hinaus können aber auch in der Öffentlichkeit diskutierte Themen, wie z.B. Bovine spongiforme Enzephalopathie (BSE), oder Futtermittelverunreinigungen nicht nur zu Einwirkungen auf den eigenen Bestand an Tieren sowie zu staatlichen Maßnahmen, die die Produktion beeinträchtigen, führen, sondern darüber hinaus auch die öffentliche Meinung über Milchprodukte negativ beeinflussen, was allgemein zu einer Reduzierung des Absatzes der Milchprodukte führen kann. Regelmäßige tierärztliche Kontrollen und Futtermittelproben sollen die Gesundheit des Milchviehbestands sicherstellen. Darüber hinaus können sich sowohl in der Pflanzenaufzucht als auch in der Milchviehhaltung Risiken durch Aufzucht-, bzw. Haltungs-, Fütterungs- oder anderweitige Managementfehler ergeben. Im Ackerbau können die Hektarerträge, u.a. durch den falschen Düngereinsatz, deutlich abnehmen. Die Gesellschaft begegnet dem Risiko, indem sie in der Landwirtschaft langjährig erfahrene Mitarbeiter einsetzt und darüber hinaus die Aufzucht der Pflanzen fortwährend überwacht und dabei auch den Nährstoffgehalt der Böden regelmäßig analysiert. Zudem werden die Nährstoffe mit neuen Verfahren direkt in die Böden eingebracht, sodass sie ihre Wirkung ohne nennenswerte Verluste entfalten. Bei der Milchviehhaltung sind z.B. die Auswahl des geeigneten Futtermittels von großer Bedeutung sowie die regelmäßige Kontrolle der Milch, die Schulung des Personals und wiederkehrende Betreuung der Tierbestände durch einen Veterinär. Risiken aus den Anlagen Als Landwirtschaftsunternehmen setzt die Tonkens Agrar AG unterschiedlichste Maschinen, Geräte und Anlagen ein. Deren Einsatz ist mit einem vielfältigen Gefahrenpotential verbunden. Insbesondere könnten eine fehlerhafte Montage, eine fehlerhafte Bedienung der Anlagen, ein Unfall oder ein anderer Umstand dazu führen, dass beispielsweise Biogas entweicht oder sich entzündet und eine Explosion herbeiführt. Mögliche Personen- oder Sachschäden, wofür die Tonkens Agrar AG als Betreiber der Anlagen haftbar gemacht werden kann, können mitunter zu erheblichen direkten bzw. indirekten Kosten führen. Ein Brandschaden hat z.B. direkte Kosten für den Wiederaufbau bzw. die Wiederbeschaffung der jeweiligen Anlage zur Folge, gleichzeitig können Betriebsunterbrechungen zu indirekten Erlösminderungen führen. Neben den im Ackerbau eingesetzten Maschinen (z.B. Kartoffelroder, Drillmaschinen, Feldspritzen) verfügt die Tonkens Agrar AG im Rahmen der Milchproduktion über einen modernen Melkstand. Darüber hinaus setzt sie im Bereich der Veredelung der eigenen Produkte moderne Schäl- und Verpackungsanlagen ein und betreibt im Rahmen des Geschäftsfelds der Erneuerbaren Energien Photovoltaik- und Biogasanlagen. Dem Risiko von Personen- und Sachschäden begegnet die Tonkens Agrar AG durch hohe Sicherheitsvorschriften sowie den Abschluss ausgewählter Versicherungen. Durch den unsachgemäßen Betrieb von Biogas- oder Photovoltaikanlagen können Schäden entstehen, die sich negativ auf die Leistung der Anlagen auswirken. Die Gesellschaft wirkt diesem Risiko entgegen, indem die Anlagen mit technischen Warn- und Überwachungssystemen ausgestattet sind. Zudem finden regelmäßig Schulungen der Mitarbeiter statt. Da der technologische Fortschritt in immer kürzeren Abständen neuere, modernere und effizientere Maschinen hervorbringt, besteht auch ein Risiko in der Entwertung der vorhandenen Maschinen. Die Tonkens Agrar AG ist beständig dabei, ihren Maschinen- und Anlagenpark zu modernisieren, um damit eine effiziente und reibungslose Produktion gewährleisten zu können. Umfang der Vorräte Ausreichende Vorräte sind zur Minderung von Diskrepanzen zwischen Angebot und Nachfrage ein sehr wichtiges Instrument zur dauerhaften Lieferfähigkeit. Wenn die zugänglichen Vorräte im Vergleich zum Bedarf gering sind, kann die Preisvolatilität hoch sein. Tonkens minimiert das Risiko von Engpässen weitgehend durch eine gesteuerte und kontrollierte Lagerhaltung. Diese beinhaltet die Steuerung und Überwachung der Temperatur, Helligkeit, Luftfeuchtigkeit und Belüftung. So lagert die Gesellschaft beispielsweise Kartoffeln teilweise in Kisten, um Qualitätseinbußen zu vermeiden. Ressourcenknappheit Höhere Energiekosten, technologische und natürliche Grenzen limitieren das Produktionswachstum. Auch hier führt die eigens produzierte Solar- und Biogasenergie zu einer gezielten Verringerung des Risikos. Die Tonkens-Gruppe ist für die Ausübung ihrer Geschäftstätigkeit auf landwirtschaftliche Flächen angewiesen, um auf diesen Ackerbau, Milchproduktion und Biogasanlagen zu betreiben. Das Angebot an landwirtschaftlichen Flächen ist begrenzt. Sowohl beim Erwerb landwirtschaftlicher Flächen als auch beim Abschluss oder der Verlängerung von Pachtverträgen ist die Tonkens-Gruppe daher einem erheblichen Wettbewerb ausgesetzt. Die Gesellschaft ist im Rahmen der Beobachtung des Wettbewerbsumfeldes darauf bedacht, neue aussichtsreiche Flächen für den Anbau zu pachten und so sicher zu stellen, dass weiteres Wachstum möglich ist bzw. trägt im Rahmen eines geordneten Vertragsmanagements dafür Sorge, dass Anpassungsklauseln mit möglicher Erhöhung der Pachtpreise in laufenden Pachtverträgen beachtet und gezielt gesteuert werden. Liquiditäts- und Zinsrisiken Der Betrieb eines landwirtschaftlichen Unternehmens ist aufgrund des Umstandes, dass die Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte eine Vorfinanzierung von der Aussaat bis zum Verkauf der Produkte, d.h. für einen Zeitraum von zum Teil mehr als einem Jahr, erfordert und Zahlungseingänge vorwiegend in der zweiten Jahreshälfte eingehen, sehr kapitalintensiv. Demgemäß hat die Tonkens-Gruppe in der Vergangenheit in erheblichem Umfang kurzfristige Fremdfinanzierungen aufgenommen. Auch der Bau der Photovoltaik-, Biogas- und Schälanlagen wurde teilweise mittels Darlehen finanziert. Um Zinsrisiken zu minimieren, wurden in diesem Zusammenhang seitens der Gesellschaft Zinssicherungsgeschäfte abgeschlossen. Für das antizipierte Wachstum und weitere Investitionen benötigt die Tonkens Agrar AG ausreichend finanzielle Mittel. Neben Liquidität aus dem Cashflow wird dabei unter anderem auf Darlehen zurückgegriffen. Folgend besteht bei Nichtgewährung von Darlehen das Risiko, Investitionen nicht planmäßig durchführen oder beenden zu können und da mit die angestrebten Wachstumsziele nicht zu erreichen. Die Tonkens Agrar AG verfügt über langjährige Kontakte zu Kreditinstituten, welche kontinuierlich gepflegt werden. Darüber hinaus führt das Management viele Gespräche, um neue Geschäftsbeziehungen zu Banken aufzunehmen. So soll auch dem Risiko der Abhängigkeit von zu wenigen Kreditinstituten begegnet werden. Personalrisiken Die deutsche Landwirtschaft erlebt eine immer stärkere Professionalisierung - für eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung bei zunehmender Wettbewerbsintensität benötigt die Tonkens Agrar AG das entsprechende Personal. Neben der geeigneten Anzahl der Mitarbeiter ist vor allem auch ihre fachliche Qualifizierung von Bedeutung. Insbesondere der technologische Fortschritt, aber auch veränderte gesetzliche Rahmenbedingungen erfordern eine regelmäßige Aktualisierung des vorhandenen Wissens der Mitarbeiter. Die Tonkens Agrar AG lässt ihre Mitarbeiter regelmäßig schulen, um diese optimal auf die arbeitstechnischen Anforderungen vorzubereiten. Auf der Managementebene ist der zukünftige Erfolg der Tonkens-Gruppe wesentlich durch die Tätigkeit von Gerrit Tonkens als Vorstand, gleichzeitig Gründer und wesentlicher mittelbarer Aktionär, beeinflusst. Der Verlust von Herrn Tonkens für die Tonkens-Gruppe würde dazu führen, dass die treibende Kraft hinter dem operativen Geschäft mit etablierten langjährigen Kontakten in der Branche, hohem Fachwissen und Detailkenntnissen des Unternehmens ausfällt, was von der Tonkens-Gruppe zumindest kurzfristig nicht kompensiert werden könnte. Unter Herrn Tonkens ist eine weitere Managementebene installiert, die das tägliche operative Geschäft an den einzelnen Produktionsstandorten und der Verwaltung leitet. Im Rahmen der Unternehmensnachfolge bereitet Herr Tonkens seine Söhne auf die spätere Unternehmensführung vor und vermittelt so sein Wissen und seine Kontakte weiter. Darüber hinaus ergeben sich auch hinsichtlich steigender Lohnkosten Risiken für den wirtschaftlichen Erfolg des Tonkens Konzerns. Die Tonkens-Gruppe erwirtschaftet einen erheblichen Teil ihrer Erträge im Bereich Anbau von Kartoffeln und Zwiebeln. Der Anbau von Kartoffeln und Zwiebeln stellt sich, im Vergleich zu anderen Fruchtarten, als personalintensiv dar. Die Ertragskraft der Tonkens-Gruppe ist unmittelbar von der allgemeinen Lohnentwicklung für die eingesetzten Mitarbeiter abhängig. Steigende Lohnkosten können dazu führen, dass die Ertragsfähigkeit sinkt oder auch Verluste erwirtschaftet werden. Risiken aus einer eventuellen Ausweitung der internationalen Aktivitäten der Tonkens-Gruppe Die Tonkens-Gruppe ist derzeit in Deutschland tätig. Die Tonkens-Gruppe beabsichtigt, eine Ausweitung ihrer Aktivitäten in andere Staaten, insbesondere nach Osteuropa, zu realisieren, wenn sich entsprechende Investitions- und/ oder Beteiligungsmöglichkeiten ergeben. Hieraus können eine Reihe von Risiken, die aus den dortigen allgemeinen politischen, volkswirtschaftlichen, sozialen, rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen resultieren, erwachsen. Daneben sind eine Vielzahl von lokalen Gesetzen und Vorschriften einzuhalten. Lokale Rechts- und Verwaltungssysteme könnten die Erteilung von behördlichen Genehmigungen erschweren oder gar verhindern, die landwirtschaftliche Produktion beeinträchtigen oder die Durchsetzbarkeit von Forderungen und sonstigen Ansprüchen gefährden. Die Tonkens Agrar AG wird die Öffentlichkeit bei konkreten Geschäftsanbahnungen nach Osteuropa informieren. 2. Markt- und Branchenrisiken Restriktionen und Kostenanstieg bei Saatgut, Futtermittel, Treibstoff, Pflanzenschutz und Dünger Import- wie auch Exportrestriktionen verstärken die Preisvolatilität an den globalen Märkten. Zudem könnte hinsichtlich der Einkaufsseite ein deutlicher Anstieg der Kostenpositionen Saatgut, Futtermittel, Treibstoff und Pflanzenschutz sowie Düngemittel einen spürbaren Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit haben. Das Unternehmen versucht, mittels eines zentralisierten Einkaufs die Einflüsse möglichst gering zu halten. Darüber hinaus soll zunehmend eigener Dünger, welcher im Rahmen des Betriebs von Biogasanlagen anfällt, den Einsatz externen Düngers substituieren. Abhängigkeit von der Entwicklung der Preise für landwirtschaftliche Produkte Auch auf der Verkaufsseite ist die Tonkens Agrar AG mit ihren in der Gruppe erzeugten landwirtschaftlichen Produkten erheblichen Preisschwankungen ausgesetzt. Die Preise werden dabei wesentlich durch Weltmarktpreise bestimmt und unterliegen einer hohen Volatilität. Das Angebot und die Nachfrage werden insbesondere beeinflusst durch regulatorische Rahmen- und Witterungsbedingungen sowie die Entwicklung der Bevölkerung ebenso wie durch globale Erntemengen und -qualitäten, Wechselkursveränderungen, aber auch das Verhalten insbesondere spekulativer Anleger. Dies betrifft sowohl die Nachfrageseite als auch die Angebotsseite. Um sich gegen dieses Risiko in einem gewissen Maße abzusichern, werden die Agrarprodukte teilweise mittels Vorkontrakten gegenüber dem lokalen Agrarhandel verkauft. Energiepreise Im Rahmen der Globalisierung und zunehmenden Vernetzung der Energiemärkte wird die Preisvolatilität von den Energiemärkten immer mehr auf die landwirtschaftlichen Märkte übertragen. Sofern keine autarke Energieversorgung besteht, sind landwirtschaftliche Unternehmen, die einen hohen Energieverbrauch haben, im besonderen Maße von Preissteigerungen betroffen. Diesem Risiko begegnet das Unternehmen durch die Optimierung von Produktionsabläufen und den Einsatz moderner Steuerungstechnik zur Reduzierung des Energieverbrauchs. Pachtpreise Da ein großer Anteil der von der Tonkens Agrar AG bewirtschafteten Flächen gepachtet ist, besteht ein Risiko in erhöhten Pachtpreisen. Insbesondere bei Neuverpachtungen hat sich in den letzten Jahren ein stetig zunehmender Preis ergeben. So stiegen die Pachtpreise der Bodenverwertungs- und -verwaltungsgesellschaft (BVVG) in Sachsen-Anhalt im Jahr 2013 gegenüber Vorjahr um 11,0 %. Die Tonkens Agrar AG hat sich ihre Pachtflächen zu festen Pachtpreisen über langfristige Verträge gesichert und ist bestrebt, die Pachtverhältnisse rechtzeitig vor Vertragsauslauf zu verlängern. Darüber hinaus befindet sich auch ein Teil der Flächen (rund 10,0 %) im Eigenbesitz. Ein weiterer Erwerb von Eigentumsfläche stellt sich angesichts der ebenfalls steigenden Preise für Agrarflächen als schwierig und zum Teil unwirtschaftlich dar. Diese Tendenz wird durch mehrere Entwicklungen gestützt: Zum einen wurden Agrarflächen seit dem Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2007 zunehmend als krisenfeste und stabile Kapitalanlage betrachtet und geraten so zunehmend in den Fokus von Fonds und institutionellen Investoren. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen aufgrund der wachsenden Weltbevölkerung kontinuierlich an. Nicht zuletzt führt auch die gestiegene Nachfrage nach landwirtschaftlichen Rohstoffen für die Gewinnung von Bioenergie zu einer Attraktivitätssteigerung des Ackerlands als Kapitalanlage. Damit und durch die Versiegelung von Ackerflächen nimmt die Verfügbarkeit landwirtschaftlicher Flächen zur Nahrungsmittelproduktion zunehmend ab. Der Einfluss saisonaler Effekte Die Geschäftstätigkeit von landwirtschaftlichen Betrieben wie dem der Tonkens-Gruppe wird von saisonalen Effekten beeinflusst. Insbesondere im ersten Halbjahr eines Jahres verzeichnen landwirtschaftliche Betriebe meist geringere Einnahmen als im zweiten Halbjahr eines Jahres. So erzielen landwirtschaftliche Betriebe im zweiten Halbjahr eines Jahres, insbesondere nach der Erntezeit, erhebliche Einnahmen aus der Veräußerung von Teilen der Ernte und erhalten gegen Ende des Jahres erhebliche Mittelzuflüsse in Folge der Auszahlung der staatlich gewährten Betriebsprämien. Die Geschäftszahlen der Tonkens-Gruppe könnten daher von Halbjahr zu Halbjahr, aber auch im Vergleich zur jeweiligen Vorjahresperiode, mitunter erheblich variieren, so dass insbesondere die Geschäftszahlen des ersten und des zweiten Halbjahrs nur eingeschränkt miteinander vergleichbar sind. Die Tonkens Agrar AG verfolgt aus diesem Grund eine transparente Kapitalmarktkommunikation, um ihre Aktionäre und mögliche Investoren über die aktuelle Geschäftsentwicklung und -zahlen fortlaufend zu informieren. Wechselkurse Währungsschwankungen können über ihren Einfluss auf die inländischen Rohstoffpreise die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirte beeinträchtigen. Die Tonkens Agrar AG verbucht Ein- und Ausgaben ausschließlich in EUR und beobachtet beständig die Preis- und Währungsentwicklungen auf den Beschaffungsmärkten. Wachsende Nachfrage Das Pro-Kopf-Einkommen steigt weltweit und nimmt vor allem in den Schwellenländern ein immer höheres Maß an. Mit der größeren Kaufkraft steigt auch die Nachfrage nach Rohstoffen, Energie und Nahrungsmitteln. Wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt, entsteht ein Aufwärtsdruck auf die Preise, der mit höheren Beschaffungskosten für die Landwirte, andererseits auch mit höheren Angebotspreisen bei ihren Produkten einhergeht. 3. Politik- und Rechtsrisiken Die Tonkens Agrar AG unterliegt sowohl mit ihrer landwirtschaftlichen Produktion als auch mit der Gewinnung regenerativer Energie gesetzlichen Rahmenbedingungen. Politische Debatten können zu entscheidenden gesetzlichen Veränderungen, insbesondere mit möglicher negativer Auswirkung auf die Ertragslage des Tonkens Konzerns, führen. Die Tonkens Agrar AG überwacht die aktuellen Debatten und Veränderungen sehr genau, um rechtzeitig mit geeigneten Maßnahmen reagieren zu können. Eine Planbarkeit ergibt sich aus der Dauer der Umsetzung neuer Gesetzesvorhaben. Derzeit betreffen insbesondere folgende Gesetzesänderungen die Tonkens Agrar AG: Erneuerbare Energiengesetz (EEG) Über ihre Photovoltaik- und die Biogasanlagen generiert die Tonkens Agrar AG Strom. Es besteht das Risiko, dass staatliche Vergütungssätze gekürzt werden, was zukünftig zu einer Minderung der Wirtschaftlichkeit der Anlagen führen könnte. Eine Kürzung der bereits bewilligten Vergütungssätze ist im Hinblick auf die Förderung der Erneuerbaren Energie durch die Regierung unwahrscheinlich - bestehende Anlagen fallen zudem beim Inkrafttreten neuer Gesetze eher unter Bestandsschutz. Allerdings erfolgten in anderen europäischen Ländern in der Vergangenheit bereits mehrfach nachträgliche Korrekturen für bestehende Anlagen, so u.a. in Bulgarien, Spanien oder Griechenland. Da Veränderungen in dieser Hinsicht nicht kurzfristig erfolgen, ist das Risiko überschaubar. Aktuell sind zum 1. August 2014 neue Regelungen in Kraft getreten, die eine Kürzung der Vergütung für den in das Netz gespeisten Strom mit sich bringen. Aus diesem Grund hat die Tonkens Agrar AG ihre zweite Biogasanlage am Standort Osterfeld wie geplant vor Inkrafttreten der neuen Regelung errichtet und kann so von den höheren Einspeisevergütungen profitieren. Abschaffung der Milchquote ab dem 1. April 2015 Die in 1984 eingeführte Milchquote wird ab dem 1. April 2015 abgeschafft. Damit entfallen für die Erzeuger die jahrelang begrenzten Milchlieferungen, welche den Markt regulierten. Die Tonkens Agrar AG begrüßt den Entfall der Quote und den dadurch entstehenden freien Wettbewerb. Derzeit ist die Gesellschaft mit Planungen zum Ausbau der eigenen Milchviehhaltung beschäftigt - eine Aufstockung des Tierbestandes und eine Ausweitung der Stallungen wären bei einer positiven Investitionsentscheidung notwendig. Abschaffung der Zuckerquote ab dem 1. Oktober 2017 Das Ende der Quote wird zu mehr Wettbewerb und wettbewerbsfähigeren Preisen führen und die starre innereuropäische Produktionsbegrenzung aufheben. Es wird von einer Marktbereinigung ausgegangen, wesentlich beeinflusst durch die Produktionskosten. Der Anbau von Zuckerrüben wird auch künftig in ertragreichen Regionen stattfinden, hinzu kommt die Nähe zu der verarbeitenden Industrie. Die Zuckerfabriken sind unmittelbar an den Standorten der Tonkens-Gruppe angesiedelt. Die Tonkens-Gruppe plant weiterhin den Anbau von Zuckerrüben und wird die künftige Entwicklung am Zuckermarkt beobachten. In konkreten Zahlen lässt sich die weitere Entwicklung noch nicht ausdrücken. Kürzung der EU-Direktzahlungen Landwirtschaftliche Erzeuger erhalten hauptsächlich von der EU Beihilfen. Art und Höhe dieser Beihilfen werden in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU bestimmt. Die GAP setzt sich zusammen aus zwei verschiedenen Finanzierungsinstrumenten - der 1. und der 2. Säule. Die 1. Säule beinhaltet Direktzahlungen an Landwirte. Diese sollen eine global wettbewerbsfähige Produktion ermöglichen. Die hohen europäischen Standards in Tier-, Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz lassen andernfalls keine kostendeckende Produktion zu. Das neue Direktzahlungssystem wird ab 2015 aus einer Basisprämie, einer Greening-Zahlung, einer Junglandwirteförderung sowie einer zusätzlichen Zahlung für die ersten Hektare bestehen. Dabei werden die Direktzahlungen im Laufe der nächsten Förderperiode deutschlandweit angeglichen. Derzeit noch bestehende regionale Unterschiede bei der Basisprämie werden ab 2017 bis zum Jahr 2019 in drei Schritten abgebaut. Hierbei wird derzeit davon ausgegangen, dass sich die Zahlungen an größere landwirtschaftliche Erzeuger wie die Tonkens Agrar AG zugunsten der kleineren Erzeuger etwas verringern werden. Die Greening-Zahlung, die die Landwirte für zusätzliche Umweltleistungen bekommen, wird bereits ab 2015 in ganz Deutschland gleich hoch sein. Insgesamt werden für dieses Greening rund 30,0 Prozent der Direktzahlungen verwendet. Wenn alle Umstellungsprozesse abgeschlossen sind, erhalten die Landwirte in Deutschland ab 2019 im Durchschnitt rund 281,00 Euro an Direktzahlungen pro Hektar. 4. Chancen Neben den Risiken bieten sich aber auch Chancen, die sich vorteilig auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Tonkens-Gruppe und damit auf die Tonkens Agrar AG auswirken können. Im Geschäftsfeld der Erneuerbaren Energien wird die im Juli 2014 fertiggestellte zweite Biogasanlage am Standort Osterfeld ab dem laufenden Geschäftsjahr 2014/2015 zur Ergebnisstabilisierung beitragen. Mit den neuen Kartoffel- und Zwiebelschälanlagen soll die Tonkens Agrar AG zukünftig in der Lage sein, im Rahmen der nun erhöhten Kapazität und wirtschaftlicheren Produktion ihre Agrarprodukte veredelt mit höheren Margen in größerer Menge absetzen zu können. Hieraus ergeben sich Umsatzpotentiale. Vor dem Hintergrund des Entfallens der Milchquote prüft die Tonkens Agrar AG eine Ausweitung ihrer Stallungen und der Tierkapazität. Momentan hat die Gesellschaft keine Kenntnis von eingetretenen Risiken, die eine Beeinträchtigung der Geschäftsentwicklung nach sich ziehen könnten. E. Ereignisse nach dem BilanzstichtagIm Juli 2014 konnte die Tonkens Agrar AG ihre zweite Biogasanlage in Osterfeld fertigstellen. Allerdings darf die Tonkens Agrar AG bislang nur Teilmengen an Strom in das Netz einspeisen, da der lokale Netzbetreiber die baulichen Voraussetzungen entgegen den vertraglichen Vereinbarungen noch nicht geschaffen hat. Der Vorstand bemüht sich hier in Verhandlungen um eine einvernehmliche und möglichst schnelle Lösung, auch rechtliche Schritte werden geprüft. Im Juli 2014 erhielt die Tochtergesellschaft Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH die behördliche Genehmigung zur Kapazitätserweiterung der Tierplätze und der Güllelager in Stemmern. Die Gesellschaft hat mit den Bau- und Investitionsplanungen begonnen. F. PrognoseberichtAllgemeine wirtschaftliche Entwicklung Im Laufe des Jahres 2014 hat sich die weltwirtschaftliche Dynamik abgeschwächt - bei einer nur leichten Zunahme des Welthandels und einer hinter den Erwartungen gebliebenen Entwicklung der Schwellenländer. Belastungen ergeben sich zudem durch geopolitische Krisen, insbesondere durch den Konflikt in der Ukraine. Für das Jahr 2014 erwartet das Institut für Weltwirtschaft in Kiel ein moderates Wachstum um 3,2 %. Aufgrund der Belebung der fortgeschrittenen Volkswirtschaften wird für 2015 mit einem ebenfalls noch moderaten, aber höheren Anstieg der Weltkonjunktur um 3,7 % gerechnet. Nach den rezessiven letzten beiden Jahren (-0,7 % in 2012 und -0,4 % in 2013) wird die Eurozone in 2014 zwar erstmals wieder ein Wachstum aufweisen. Jedoch revidierten die Wirtschaftsexperten des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) ihre Prognose für 2014 kürzlich nach unten auf 0,8 %. Anziehende private Investitionen und verbesserte Exporte sollen in 2015 für ein Wachstum um 1,3 % sorgen. Hierbei wird die Niedrigzinsphase auch im kommenden Jahr weiter anhalten. Die an der Gemeinschaftsdiagnose beteiligten Wirtschaftsforschungsinstitute gaben in ihrem Herbstgutachten 2014 bekannt, dass die deutsche Wirtschaft im laufenden Jahr um 1,3 % und im kommenden Jahr um 1,2 % wachsen soll. Die Konjunktur hat sich in Deutschland spürbar abgekühlt. Deutlich wird diese negative Entwicklung anhand der gesunkenen Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal und der von Juli bis September stagnierenden Leistung. Die deutsche Konjunktur wird durch mehrere Faktoren gehemmt. Sowohl die Binnen- als auch die Auslandsnachfrage sind derzeit schwach, was das zuletzt verschlechterte Konsumklima und die geringen Investitionen der Unternehmen unterstreichen. Belastend wirken zudem das Expansionstempo und die niedrige Dynamik des Euroraums. Antriebskräfte gehen hingegen vom Wohnungsbau und den Ausrüstungsinvestitionen aus. Zudem wird für das kommende Jahr mit deutlich stärkeren Exporten gerechnet. Auch der deutsche Arbeitsmarkt wird eine anhaltend robuste Entwicklung aufzeigen. Branchenentwicklung International: scroll
a) Argentinien, Australien, Kanada, EU, Kasachstan, Russland, Ukraine, USA Der Internationale Getreiderat (IGC) prognostizierte in seinem Bericht vom Juli 2014 die Welt-Weizenernte auf 702 Mio. Tonnen für das Wirtschaftsjahr 2014/15. Dies suggeriert eine fast genausoertragreiche Ernte wie im Vorjahr. Dabei wurde die Anbaufläche um rund 2,0 % ausgedehnt. Der Prognose zu Folge wird der weltweite Weizenverbrauch um 8 Mio. Tonnen (bzw. um 1,2 %) ansteigen. Die Gründe hierfür sind sowohl in der zunehmenden Zahl der Weltbevölkerung und deren wachsendem Nahrungsverbrauch als auch in dem vermehrten Einsatz von Weizen als Futtermittel zu finden. Da, ebenso wie im vorangegangenen Wirtschaftsjahr die Produktion den Verbrauch übertrifft, werden die Lagerbestände weiter aufgebaut. Die Weltmaiserzeugung 2014/15 wird laut dem IGC mit 969 Mio. Tonnen lediglich um 5 Mio. Tonnen (bzw. um 0,5 %) niedriger sein als bei der Rekordernte im Vorjahr. Nach Schätzung des IGC wird die globale Nachfrage nach Mais im Wirtschaftsjahr 2014/15 951 Mio. Tonnen erreichen - dies entspricht 14 Mio. Tonnen mehr als im Vorjahr - und somit weiter steigen. Vorrangig ausgelöst wird dies durch die zunehmende Nachfrage des Maises für Futterzwecke. Insgesamt wird die globale Getreideproduktion (ohne Reis) durch den IGC im Wirtschaftsjahr 2014/15 auf 1.959 Mio. Tonnen geschätzt. Damit wird sich ein Rückgang um 23 Mio. Tonnen gegenüber dem sehr guten Vorjahr ergeben. Jedoch können sich die Endbestände auf 419 Mio. Tonnen (Vorjahr 401 Mio. Tonnen) dadurch erholen, dass die Erzeugung nunmehr im zweiten Jahr in Folge den weiteren Verbrauch von 1.941 Mio. Tonnen (+23 Mio. Tonnen gegenüber dem Vorjahr) übertrifft. Preisentwicklung: Die weltweiten Rekordernten haben sich negativ auf die Entwicklung der Preise für Agrarrohstoffe ausgewirkt. So führten zuletzt die Aufwärtskorrekturen des IGC Anfang Oktober beim Mais, wonach mit rund 974 Mio. Tonnen die zweitgrößte globale Ernte überhaupt erwartet wird, zu weiteren spürbaren Preisabschlägen. Alleine im September hatten die Maispreise in der EU zuvor schon um 12,0 % nachgegeben. Damit befinden sich diese auf dem tiefsten Stand seit dreieinhalb Jahren. Auch beim Weizen hob der IGC die Ernteprognose auf immer neue Höchstwerte. Für die EU ging dieser Ende September zuletzt von einem Wert von 70,7 Mio. Tonnen aus. Damit wird die bislang größte EU-Weizenernte aus dem Jahr 2008 um fast 4,0 % übertroffen. Die Weizenpreise gerieten hierdurch weiter unter Druck, nachdem sich zuvor eine Bodenpreisbildung bei der Marke von 150,00 EUR je Tonne abgezeichnet hatte. Überdurchschnittliche Ernten führten auch beim Raps im Sommer 2014 zu sinkenden Preisen. Ende Juli 2014 wurde bei Kontrakten mit dem Zieltermin Februar 2015 bei 309,00 EUR der tiefste Stand der letzten zwei Jahre erreicht. Zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr notierten die Preise mit etwa 380,00 EUR auf einem wesentlich höheren Niveau. Zum Monatswechsel September/Oktober erholten sich die Rapspreise etwas. Stützend wirkten sich nicht nur gestiegene Sojapreise in den USA aus, sondern auch die unveränderte Schwäche des Eurogegenüber dem Dollar. Bei Kartoffeln konnte deutschlandweit mit 11,5 Mio. Tonnen eine überdurchschnittlich hohe Ernte eingefahren werden. Gemäß dem Sachverständigenausschuss von Bund und Ländern lag die Kartoffelernte 2014 knapp 5,4 % über dem mehrjährigen Durchschnitt und rund 19,0 % oberhalb des Vorjahresniveaus. Auch bei den durchschnittlichen Hektarerträgen konnte mit 469 Dezitonnen ein neuer Höchstwert erreicht werden. Gleichzeitig liegen die Erzeugerpreise um bis zu 30,0 % unter dem Vorjahreswert. Für festkochende Kartoffeln wurden Ende September 2014 weniger als 7,0 EUR je Dezitonne bezahlt. Ausblick auf die Geschäftsjahre 2014/2015 und 2015/2016 Für das laufende Geschäftsjahr 2014/2015 ist neben der Ausweitung der Veredelung und Vermarktung der eigenen Produkte auch eine Kapazitätserhöhung in der Milchproduktion ein wichtiges Thema. Nachdem im Februar 2014 die neue Zwiebelschälanlage, in Europa eine der modernsten ihrer Art, mit einer Kapazität von 1,5 bis 2,0 Tonnen pro Stunde (abhängig von der Gewichtsklasse) in Betrieb genommen werden konnte, wurde die Testphase der neuen Kartoffelschälanlage am Standort Wanzleben im Juni 2014 erfolgreich beendet. Diese ermöglicht nun die Verarbeitung von bis zu 10.000 Tonnen Rohware im Jahr. Gegenüber der alten Schälanlage bedeutet dies mehr als eine Verdreifachung der Kapazität. Vor diesem Hintergrund ist es nun im Rahmen der Marketingstrategie der Tochter Börde Vita GmbH entscheidend, diese größeren Mengen auch in zunehmendem Ausmaß an industrielle Großkunden zu vermarkten. Eine verstärkte Veredelung der eigenen Rohware ist in mehrerer Hinsicht für die Tonkens Agrar AG wirtschaftlich bedeutsam. So ergibt sich durch die höheren Margen für veredelte Produkte eine geringere Abhängigkeit von den Marktpreisschwankungen, welche die Rohware Kartoffel deutlich stärker treffen als die weiterverarbeiteten Produkte. Vor dem Hintergrund der derzeit extrem niedrigen Kartoffelpreise ist die Tonkens Agrar AG so in der Lage, neben der Absicherung von Preisuntergrenzen aus festen Kartoffelterminkontrakten auf einem weiteren Weg ihre Erlöse zu sichern. Hierbei spielt auch die Größe der Tonkens Gruppe eine wichtige Rolle. Die mit der Veredelung gesteigerte Verarbeitungstiefe des Geschäftsbetriebs können viele kleinere Kartoffelbauern in Deutschland gar nicht erreichen. Es bedarf einer bestimmten Mindestgröße eines landwirtschaftlichen Betriebs, damit sich die Investitionen in Kapazitäten für das Lagern, Abpacken und Schälen von Kartoffeln und Zwiebeln rentieren können. Daher geht auch der Deutsche Bauernverband davon aus, dass bei anhaltenden Tiefpreisen viele Landwirte aufgrund mangelnder Kostendeckung zukünftig andere Fruchtarten kultivieren werden. Somit ergibt sich für die Tonkens Agrar AG die Chance, mit den gestiegenen Schälkapazitäten neue Verkaufsregionen zu erschließen sowie neue und größere Kunden gewinnen zu können. Hiermit kann die Kostenstruktur des Tonkens Konzerns deutlich verbessert werden. Gleichwohl ist dies als mittel- bis längerfristiger Prozess zu betrachten, der erhebliches Umsatz- und Ergebnis-Potenzial für die kommenden Jahre, aber nicht das laufende Geschäftsjahr bietet. Im Berichtsjahr hat der Ausbau der Erneuerbaren Energien den zweiten wichtigen Pfeiler der Unternehmensstrategie dargestellt. Mit der Fertigstellung der zweiten Biogasanlage in Osterfeld sind die bislang geplanten Maßnahmen im Bereich der Erneuerbaren Energien zunächst abgeschlossen. Mit der Fertigstellung der zweiten Biogasanlage im Juli 2014 konnte die Tonkens Agrar AG sich noch die alte und höhere Einspeisevergütung sichern. Aktuell prüft die Tonkens Agrar AG die Rentabilität einer Ausweitung der Milchproduktionskapazitäten. Für eine Erhöhung des Milchviehbestands müssten zunächst die Milchviehstallungen in Stemmern ausgebaut werden. Die Grundlagen für die Aufstockung sind gegeben. Sowohl das benötigte Personal, als auch die Flächen für die neuen Stallungen und freie Kapazitäten bei der Melkanlage sind vorhanden. Darüber hinaus produziert die Tonkens Gruppe Futtermittel in ausreichender Menge und profitiert von einer eigenen Nachzucht in einer sonst vieharmen Region. Derzeit werden die Bau- und Investitionspläne geprüft. Sobald die Prüfung abgeschlossen ist, wird die Öffentlichkeit über Neuigkeiten informiert. In der Ausweitung der Milchproduktion sieht der Vorstand nach dem Ende der Milchquotenregulierung in 2015 große Umsatzpotenziale. Ein weiteres Augenmerk liegt auf dem Zukauf weiterer Flächen und somit der Erhöhung des Eigenbesitzes. Im Berichtsjahr wurde die Eigentumsfläche um rund 19,0 % auf knapp 333 Hektar ausgedehnt. Allerdings muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass die Situation auf dem Bodenmarkt derzeit sehr schwierig ist. Die Preise für Agrarflächen sind in den letzten Jahren spürbar gestiegen und die vergangenen 15 Jahre waren in der Region in Sachsen-Anhalt durch beständiges Flächenwachstum der ansässigen Landwirtschaftsbetriebe gekennzeichnet. Mittlerweile findet nur noch der Handel von Restflächen statt. Da ein Unternehmenswachstum in der Agrarproduktion nicht mehr über ertragssteigernde Züchtungen des Saatgutes zu erreichen ist, kann dieses nur über eine Ausdehnung der Flächen oder aber durch die Erschließung neuer Betriebszweige erfolgen. Daher ist die Tonkens Agrar AG mit dem breiten Geschäftsmodell im Markt gut aufgestellt und hat so die Chance, sich weiterhin erfolgreich der Volatilität der Landwirtschaftsbranche stellen zu können. Diese Volatilität zeigt sich aktuell nur allzu deutlich. Das Jahr 2014 hat weltweit Rekordernten bei nahezu allen Fruchtarten hervorgebracht. Die Preise für Agrarrohstoffe liegen deshalb teilweise auf mehrjährigen Tiefstständen. Auch bei Tonkens konnten überdurchschnittliche Ernten eingefahren werden. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es aber nicht absehbar, wann die Agrarpreise eine Bodenbildung erreichen und sich wieder erholen werden. Trotz der niedrigen Preise für Kartoffeln, Zwiebeln, Getreide und Milch verfolgt die Tonkens Agrar AG das Ziel, das gute Umsatzniveau aus dem Berichtsjahr auch im laufenden Geschäftsjahr 2014/2015 aufrechtzuerhalten. Derzeit können hingegen die negativen Auswirkungen der geringen Agrarpreise nur teilweise durch die beiden Biogasanlagen und die Veredelung der Rohware kompensiert werden, weshalb der Vorstand von einem gegenüber dem Berichtsjahr deutlich verringerten Ergebnis ausgeht. Sollten die Preise wieder steigen - hier hofft der Vorstand auf die Jahre 2015 und folgende - ist es auch möglich, deutliche Erhöhungen der Umsatzerlöse und eine entsprechend größere Ertragsstärke zu generieren. Schlusserklärung zum Abhängigkeitsbericht Es wurde ein Abhängigkeitsbericht gemäß § 312 Abs. 1 Aktiengesetz erstellt. Der Vorstand erklärt nach § 312 Abs. 3 Aktiengesetz Folgendes: Die Tonkens Agrar AG hat bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmungen aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die uns im Zeitpunkt, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bekannt waren, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten. Weder im Interesse noch auf Veranlassung der herrschenden Gesellschaft wurden Maßnahmen zum Nachteil der Gesellschaft durchgeführt oder unterlassen.
Sülzetal, den 20. Oktober 2014
Vorstand Gerrit Tonkens Bestätigungsvermerk des AbschlussprüfersAn die Tonkens Agrar AG, Sülzetal „Wir haben den von der Tonkens Agrar AG, Sülzetal, aufgestellten Konzernabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Anhang, Kapitalflussrechnung und Eigenkapitalspiegel - und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2013 bis 30. Juni 2014 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar."
Hamburg, den 29. Oktober 2014 RBS RoeverBroennerSusat GmbH & Co. KG Dirk Jessen, Wirtschaftsprüfer Anja Hornow, Wirtschaftsprüferin Bericht des Aufsichtsratesder Tonkens Agrar AGSehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, im abgelaufenen Geschäftsjahr 2013/2014 hat die Tonkens Agrar AG erhebliche Investitionen getätigt, um ihr Geschäftsmodell gegen die hohe Volatilität des Marktes stärker abzusichern. Die aktuell sehr niedrigen Preise für Agrarrohstoffe bestätigen die Richtigkeit der getroffenen Maßnahmen. Modernste Schäl- und Verpackungsmaschinen haben die Grundlagen geschaffen, um wie schon länger geplant bei deutlich erweiterten Kapazitäten durch die Veredelung der eigenen Rohstoffe die Marge spürbar zu steigern. Die zweite Biogasanlage, welche ebenfalls im Rahmen einer Kreislaufwirtschaft betrieben wird, sorgt zudem zukünftig für einen sehr positiven Ergebnisbeitrag. Die Tonkens Agrar AG konnte sich hier noch die alten, vorteilhafteren Einspeisevergütungen des EEG vor dem 01. August 2014 sichern, allerdings verlief die Einspeisung in das Netz bislang nicht zufrieden stellend, weshalb mit dem lokalen Netzbetreiber Verhandlungen geführt werden. Überwachung der Geschäftsführung des Vorstandes Der Aufsichtsrat der Tonkens Agrar AG befasste sich im Berichtsjahr intensiv mit der Lage und der strategischen Ausrichtung und den Perspektiven des Unternehmens und nahm dabei die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahr. Er hat den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig beraten und seine Maßnahmen überwacht. In alle grundlegenden Entscheidungen war der Aufsichtsrat eingebunden. Über die Lage und die Entwicklung der Tonkens Agrar AG und ihrer Tochtergesellschaften sowie die Finanz-, Investitions- und Liquiditätsplanung wurde der Aufsichtsrat regelmäßig vom Vorstand unterrichtet. Dies geschah sowohl in schriftlicher als auch in mündlicher Form und erfolgte stets zeitnah und umfassend. Bildung von Ausschüssen Da sich der Aufsichtsrat unverändert aus nur drei Personen zusammensetzte und auch vor dem Hintergrund der Größe des Unternehmens von keiner Effizienzsteigerung durch die Bildung von Ausschüssen auszugehen ist, hat der Aufsichtsrat von solchen Maßnahmen auch im Geschäftsjahr 2013/2014 abgesehen. Sitzungen des Aufsichtsrats Im Berichtsjahr 2013/2014 haben insgesamt 7 reguläre Aufsichtsratssitzungen stattgefunden. Diese wurden am 20. August 2013, 9. September 2013, 12. November 2013, 5. Februar 2014, 20. Februar 2014, 15. April 2014 sowie am 13. Juni 2014 abgehalten, wobei stets alle Mitglieder des Aufsichtsrates an den Sitzungen teilgenommen haben. Drei dieser Sitzungen wurden als fernmündliche Telefonkonferenzen abgehalten. Der Vorstand oder einer seiner Mitarbeiter waren an den meisten dieser Sitzungen zeitweilig anwesend. Gegenstand der Sitzungen waren neben der aktuellen Geschäftsentwicklung der Tonkens Agrar AG und ihrer Tochtergesellschaften unter anderem die Themen Finanzierung und Liquiditätsplanung, die Investitionen in die moderne Kartoffel- und Zwiebelschälanlage sowie in die zweite Biogasanlage und weitere landwirtschaftliche Maschinen (wie etwa ein selbstfahrender Kartoffelroder) und die damit verbundene Aufnahme von Krediten, aber auch Grundstückskäufe (Ackerflächen). Am 12. November 2013 fand zudem die bilanzfeststellende Sitzung über das Geschäftsjahr 2012/2013 statt. Zusammensetzung des Vorstandes und des Aufsichtsrates Während des gesamten Geschäftsjahres 2013/2014 setzte sich der Aufsichtsrat unverändert aus Dr. Sebastian Kühl (Vorsitzender), Bea Tonkens (stellvertretende Vorsitzende) und Dr. Johannes Waitz zusammen. Der Vorstand bestand nach wie vor aus dem Alleinvorstand Ger-rit Tonkens. Demnach haben sich keine personellen Änderungen in der Besetzung der Gremien ergeben. Erteilung des Prüfungsauftrages an die RBS RöverBrönnerSusat GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Hamburg Am 6. Februar 2014 wurde die RBS RöverBrönnerSusat GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Hamburg, („RBS“) auf der ordentlichen Hauptversammlung der Tonkens Agrar AG zum Abschlussprüfer für das am 30. Juni 2014 endende Geschäftsjahr gewählt. Aus Sicht des Aufsichtsrats bestanden keine Zweifel an der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers. Demnach legte der Aufsichtsrat die Prüfungsschwerpunkte fest und erteilte den entsprechenden Prüfungsauftrag. Hierin enthalten war zudem die freiwillige Prüfung des Risikofrüherkennungssystems. Bilanz-Aufsichtsratssitzung am 18. November 2014 Die Prüfberichte samt Jahres- und Konzernabschluss sowie der Lage- und der Konzernlagebericht zum 30. Juni 2014 erhielten alle Aufsichtsratsmitglieder rechtzeitig vor der am 18. November 2014 stattfindenden Bilanz-Aufsichtsratssitzung. Für die Mitglieder des Aufsichtsrats bestand somit ausreichend Zeit für eine eigene kritische Prüfung der Unterlagen. Die RBS hat den gemäß HGB-Grundsätzen aufgestellten Jahresabschluss der Tonkens Agrar AG und den gemäß HGB erstellten Konzernabschluss einschließlich der jeweiligen Lageberichte für das Geschäftsjahr 2013/2014 geprüft und uneingeschränkte Bestätigungsvermerke erteilt. Vom Wirtschaftsprüfer wurde im Rahmen der freiwilligen Prüfung auch bestätigt, dass das vom Vorstand eingerichtete Risikomanagement-System den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Auf der bilanzfeststellenden Sitzung wurden die Prüfungsunterlagen intensiv mit dem Vorstand und den Vertretern des Abschlussprüfers diskutiert. Nach umfassender Erörterung, dem Bericht der RBS über ihre Prüfung sowie der Beantwortung sämtlicher Fragen hat sich der Aufsichtsrat dem Ergebnis der Prüfung der RBS angeschlossen und den Jahres- und Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2013/2014 gebilligt. Abhängigkeitsbericht gemäß § 312 AktG Darüber hinaus umfasste der an den Abschlussprüfer RBS erteilte Prüfauftrag auch die Prüfung des vom Vorstand gemäß § 312 AktG aufgestellten Abhängigkeitsberichts, zu welchem die RBS folgenden Bestätigungsvermerk erteilt hat: „Nach dem Ergebnis dieser Prüfung sowie unserer Prüfung des Jahresabschlusses der Gesellschaft erteilen wir dem Bericht des Vorstandes der Tonkens Agrar AG, Sülzetal, über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen des Zeitraumes 1. Juli 2013 bis zum 30. Juni 2014 gemäß Anlage 1 den folgenden Bestätigungsvermerk: Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind und bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war.“ Die entsprechenden Unterlagen hat der Aufsichtsrat mit ausreichend zeitlichem Vorlauf für eine eigene Prüfung erhalten. Auf der Bilanzaufsichtsratssitzung am 18. November 2014 wurden der Prüfbericht der RBS sowie der vom Vorstand erstellte Abhängigkeitsbericht detailliert besprochen. Nach einer umfangreichen eigenen Prüfung stimmte der Aufsichtsrat ohne Einwendungen dem Ergebnis der Prüfung des Abhängigkeitsberichts durch den Abschlussprüfer zu. Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstands und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr großes Engagement im Geschäftsjahr 2013/2014.
Stemmern, den 18.11.2014
Dr. Sebastian Kühl, Vorsitzender des Aufsichtsrats |
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