![]() Tonkens Agrar AGSülzetalJahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.07.2016 bis zum 30.06.2017BilanzAKTIVA scroll
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Anhang für das Geschäftsjahr vom 01.07.2016 bis 30.06.2017GRUNDSÄTZE DER RECHNUNGSLEGUNG Aufstellung des Jahresabschlusses Der Jahresabschluss der Tonkens Agrar AG mit Sitz in Sülzetal OT Stemmern wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Die Gesellschaft ist unter der Nummer HR B 12264 im Register des Amtsgerichts Stendal eingetragen. Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt. Die Gesellschaft ist gemäß § 267a Abs. 1 HGB als Kleinstkapitalgesellschaft einzuordnen. Zwar besteht eine Börsennotierung im Scale (Open Market) der Frankfurter Wertpapierbörse, jedoch gilt dieses Börsensegment nicht als organisierter Markt im Sinne des § 2 Abs. 5 WpHG. Die Erleichterungsvorschriften für kleine Kapitalgesellschaften wurden nur insoweit in Anspruch genommen, wie nicht gemäß § 131 Abs. 1 Satz 3 AktG ein Aktionär in der Hauptversammlung ein Vorlagerecht für einen Jahresabschluss ohne Erleichterungsmöglichkeiten besitzt. Im Sinne der Klarheit und zur Verbesserung der Übersichtlichkeit werden ergänzende Angaben zu den Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung ausschließlich im Anhang gemacht. Im Berichtsjahr waren erstmals die Regelungen des Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetzes (BilRUG) vollumfänglich anzuwenden; entsprechende Anpassungen sind erfolgt. Das Stetigkeitsprinzip war insoweit nicht beachten. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände und die Sachanlagen sind mit ihren Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, bewertet. Die Abschreibungen werden linear bemessen. Ihnen liegen die betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern zugrunde. Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten bewertet. Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, soweit eine voraussichtliche dauernde Wertminderung vorliegt. Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden zum Nennwert abzüglich erforderlicher Abschreibungen bewertet. Die Restlaufzeiten betragen weniger als ein Jahr. Die liquiden Mittel werden zu Nominalwerten angesetzt. Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten sind Auszahlungen vor dem Abschlussstichtag angesetzt, soweit sie Aufwand für einen bestimmten Zeitraum nach diesem Zeitpunkt darstellen. Latente Steuern werden auf die Unterschiede in den Bilanzansätzen der Handelsbilanz und der Steuerbilanz angesetzt, sofern sich diese in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen. Aktive und passive latente Steuern werden saldiert ausgewiesen. Im Falle eines Aktivüberhangs der latenten Steuern zum Bilanzstichtag wird von dem Aktivierungswahlrecht des § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB Gebrauch gemacht. Der Aufwand und Ertrag aus der Veränderung der bilanzierten latenten Steuern wird in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten "Steuern vom Einkommen und vom Ertrag" in Höhe von TEUR -210 (Vorjahr TEUR -456) ausgewiesen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst. Durch die sonstigen Rückstellungen werden allen erkennbaren Risiken angemessen und ausreichend Rechnung getragen. Die Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag ausgewiesen. ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ Anlagevermögen Die Entwicklung der in der Bilanz erfassten Anlagegegenstände ist in einer Anlage zum Anhang dargestellt. Forderungen gegen verbundene Unternehmen Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind solche aus Darlehensgewährung/Verrechnungskonten (TEUR 6.072) und Lieferungen und Leistungen (TEUR 151). Sonstige Vermögensgegenstände In den sonstigen Vermögensgegenständen sind antizipative Forderungen aus im Folgejahr abziehbaren Vorsteuern in Höhe von TEUR 1 enthalten. Latente Steuern Die aktiven latenten Steuern resultieren aus folgenden Sachverhalten: Temporäre Differenzen: - Bildung einer Drohverlustrückstellung: Differenz TEUR 408 zu einem Steuersatz von 26,33 % (TEUR 107) Aktivierung steuerlicher Verlustvorträge: - Körperschaftsteuerverlustvortrag TEUR 4.571 zu einem Steuersatz von 15,83 % - Gewerbesteuerverlustvortrag TEUR 3.040 zu einem Steuersatz von 10,51 % Gezeichnetes Kapital Das Grundkapital beträgt zum 30.06.2017 EUR 1.659.000,00 und ist eingeteilt in 1.659.000 nennwertlose, auf den Inhaber lautende Stückaktien. Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital in der Zeit bis zum 22.02.2022 mit Zustimmung des Aufsichtsrats um bis zu insgesamt nominal EUR 829.500,00 durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer auf den Inhaber lautender Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlage zu erhöhen (genehmigtes Kapital 2017). Sonstige Rückstellungen Die sonstigen Rückstellungen von TEUR 559 berücksichtigen im Wesentlichen Rückstellungen für Vergütungen an den Aufsichtsrat von TEUR 30, Rückbauverpflichtungen von TEUR 47, Abschluss- und Prüfungskosten von TEUR 62 sowie Drohverlustrückstellungen von TEUR 408. Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestehen in Höhe von TEUR 1.934, davon mit einer Restlaufzeit von über 5 Jahren in Höhe von TEUR 563 und einer Restlaufzeit von über 1 bis zu 5 Jahren in Höhe von TEUR 500. Alle anderen Verbindlichkeiten haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. In den sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 16 sind Verbindlichkeiten aus Steuern in Höhe von TEUR 12 mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr enthalten. Sicherheiten wurden für die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Form von Verpfändung von Guthaben, Sicherungsübereignungen und Forderungsabtretungen bestellt. Gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 1.011. Diese Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (TEUR 271) und Darlehensgewährungen (TEUR 740). Bewertungseinheiten Die Gesellschaft ist im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit Zinsrisiken ausgesetzt. Deren Absicherung erfolgt im Wesentlichen durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente. Es handelt sich meist um außerhalb der Börse gehandelte (sogenannte OTC-) Instrumente. Dazu gehören insbesondere Zinsswaps. Ihr Einsatz erfolgt nach einheitlichen Richtlinien, unterliegt strengen internen Kontrollen und bleibt mit wertmäßig geringen Ausnahmen auf die Absicherung des operativen Geschäfts der Gesellschaft sowie der damit verbundenen Geldanlagen und Finanzierungsvorgänge beschränkt. Ziel des Einsatzes von derivativen Finanzinstrumenten ist, in Bezug auf Ergebnis und Zahlungsmittelflüsse die Fluktuationen zu reduzieren, die auf Veränderungen von Zinssätzen zurückgehen. Zur Absicherung von Grundgeschäften werden derivative Finanzinstrumente regelmäßig zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos bei Darlehen mit variabler Verzinsung eingesetzt. Sofern die gesetzlichen Voraussetzungen vorliegen, werden Bewertungseinheiten i.S.d. § 254 HGB gebildet. Zur bilanziellen Abbildung der wirksamen Teile der gebildeten Bewertungseinheiten wird die sog. Einfrierungsmethode (kompensatorische Bewertung) angewendet. Die Effektivität der Sicherungsbeziehungen wird zu jedem Bilanzstichtag prospektiv und retrospektiv festgestellt. Es wurden folgende Bewertungseinheiten gebildet: Im Geschäftsjahr wurden derivative Finanzinstrumente (Zinsswaps) zur Absicherung künftiger Zahlungsströme aus variabel verzinslichen (Euribor) Darlehen verwendet. Dem Zinsswap liegt ein Grundgeschäft mit vergleichbarem, gegenläufigem Risiko (Mikro-Hedge) zugrunde. Das mit der aus dem Grundgeschäft und dem Sicherungsgeschäft gebildeten Bewertungseinheit nach § 254 HGB gesicherte Kreditvolumen beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 1.188. Die Regelungen zur Bildung einer Bewertungseinheit zur kompensatorischen Bewertung der Sicherungsbeziehung werden angewandt. Aufgrund der Betragsidentität und der Kongruenz der Laufzeiten, Zinssätze, Zinsanpassungs- bzw. Zins- und Tilgungstermine gleichen sich die gegenläufigen Wertänderungen bzw. Zahlungsströme während der Laufzeit von Grund- und Sicherungsgeschäft aus. Das Geschäft weist zum Bilanzstichtag einen negativen Marktwert von rund TEUR 135 zu Lasten der Berichtsgesellschaft auf. Dieser Wert belastet das Unternehmen jedoch erst, wenn das Swapgeschäft verkauft werden würde. Derivative Finanzinstrumente Zur Begrenzung von Zinsrisiken wurden Zinsderivate in Form eines Zinsswaps im Volumen von TEUR 1.000 mit einer Laufzeit bis 2021 abgeschlossen. Bei diesem derivativen Finanzinstrument handelt es sich um eine Zinssicherung mittels Digital Collar. Der digitale Collar hat eine Zinsobergrenze von 3,9 % und eine Zinsuntergrenze von 1,0 %. Es handelt sich nicht um eine Bewertungseinheit. Das Geschäft weist zum Bilanzstichtag einen negativen Marktwert von rund TEUR 151 zu Lasten der Berichtsgesellschaft auf. Dieser Wert belastet das Unternehmen jedoch erst, wenn das Swapgeschäft verkauft werden würde. In gleicher Höhe wurde eine Drohverlustrückstellung gebildet. Rohwarenswaps Zur Absicherung des Preisniveaus für Dieselkraftstoffe und Sicherung einer festen Kalkulationsbasis für die nächsten Jahre wurden im Geschäftsjahr drei Rohwarenswaps auf Diesel abgeschlossen. Die DieselSwap-Geschäfte weisen zum Bilanzstichtag negative Marktwerte von gesamt rund TEUR 257 zu Lasten der Berichtsgesellschaft auf. Dieser Wert belastet das Unternehmen jedoch erst, wenn die Swapgeschäfte verkauft werden würden. In gleicher Höhe wurde eine Drohverlustrückstellung gebildet. SONSTIGE ANGABEN Ausschüttungsgesperrte Beträge Zum Bilanzstichtag unterliegt der Wert der aktiven latenten Steuern in Höhe von TEUR 1.149 der Ausschüttungssperre. Haftungsverhältnisse Die Gesellschaft unterliegt Bürgschaftsverpflichtungen zu Gunsten von Tochtergesellschaften (verbundenen Unternehmen) in Höhe von TEUR 6.271. Die besicherten Darlehen valutieren zum Stichtag mit TEUR 3.291. Daneben unterliegt die Gesellschaft Verpflichtungen aus Schuldbeitrittserklärungen in Höhe von TEUR 5.794. Die besicherten Darlehen valutieren zum Stichtag mit TEUR 3.374. Aufgrund der Liquiditätssituation der Tochtergesellschaften ist von einer Inanspruchnahme für deren Haftungsverhältnisse nicht auszugehen. Eine Inanspruchnahme durch die Gläubiger der Tochterunternehmen kann nicht ausgeschlossen werden; es liegen diesbezüglich jedoch keine Anhaltspunkte für eine Inanspruchnahme vor. Sonstige finanzielle Verpflichtungen Mit den Tochtergesellschaften Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH in Sülzetal, Milch- und Zuchtbetrieb Hendriks GmbH in Sülzetal, Osterfelder Agrar GmbH in Osterfeld, AMB Agrar Holding GmbH in Sülzetal und Börde Vita GmbH in Wanzleben-Börde, bestehen jeweils ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag, der auch zur Übernahme von Verlusten dieser Gesellschaft verpflichtet. Diese Verträge wurden mit der Eintragung in das Handelsregister des Sitzes der Gesellschaften wirksam. Anteilsbesitz Die Gesellschaft hält zum Bilanzstichtag folgende Anteile an Unternehmen: scroll
Aufsichtsrat Folgende Damen und Herren gehörten im Geschäftsjahr dem Aufsichtsrat der Gesellschaft an: • Herr Dr. Johannes Waitz, Rechtsanwalt, Braunschweig, Vorsitzender • Herr Horst Mantay, Wirtschaftsprüfer/Steuerberater, Berlin, stellvertretender Vorsitzender sowie • Frau Bea Tonkens, Landwirtin, Torgau Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr betrugen TEUR 30. Mitglieder des Vorstandes Als Mitglied des Vorstandes war im abgelaufenen Geschäftsjahr bestellt: • Herr Gerrit Tonkens, Landwirt, Torgau Die Gesamtbezüge des Vorstandes betrugen für das Geschäftsjahr TEUR 0. Mitarbeiter Im abgelaufenen Geschäftsjahr beschäftigte die Gesellschaft, neben dem Vorstand, durchschnittlich 8 (Vorjahr 8) angestellte Mitarbeiter. Konzernzugehörigkeit Die Tonkens Agrar AG, Sülzetal, stellt als Muttergesellschaft einen Konzernabschluss der Tonkens Agrar AG, Sülzetal, und ihrer Tochterunternehmen auf. Der Konzernabschluss elektronisch beim Bundesanzeiger veröffentlicht. Die Tochterunternehmen wenden die Vorschriften des ersten (enthält den § 274 HGB), dritten und vierten Unterabschnitts zur Offenlegung der Jahresabschlüsse nicht an. Abschlussprüferhonorar Das im Berichtsjahr als Aufwand erfasste Honorar für den Abschlussprüfer (TEUR 42, Vorjahr TEUR 43) setzt sich aus Honoraren für Abschlussprüfungen (TEUR 42, Vorjahr TEUR 43), anderen Bestätigungsleistungen (TEUR 0, Vorjahr TEUR 0), Steuerberatungsleistungen (TEUR 0, Vorjahr TEUR 0) sowie sonstigen Leistungen (TEUR 0, Vorjahr TEUR 0) zusammen.
Sülzetal, den 04. Dezember 2017 Gerrit Tonkens - Vorstand - Lageberichtgemäß HGB der Tonkens Agrar AG über das Geschäftsjahr 2016/2017 (01.07.2016-30.06.2017)A. Gesamtwirtschaftliches Umfeld1. Deutsche Wirtschaft und Arbeitsmarkt Nach einer kräftigen Expansion im ersten Halbjahr 2016 kühlte sich die Wachstumsdynamik der deutschen Wirtschaft im dritten Quartal 2016 merklich ab. Neben kurzfristigen Brexit-Effekten, so unter anderem die aufgrund der massiven Abwertung des Pfundes deutlich rückläufigen Exporte nach Großbritannien, führten hierzu auch produktionsseitige Sondereffekte in Folge der ungewöhnlichen Konstellation von Schul- und Werksferien. Im vierten Quartal festigte sich die deutsche Konjunktur wieder. Insgesamt nahm das deutsche Bruttoinlandsprodukt in 2016 um 1,9 % zu. Die Zahl der Erwerbstätigen kletterte mit 43,6 Mio. auf einen erneuten Rekordwert, die Arbeitslosenquote nahm von 6,4 % in 2015 auf 6,1 % per Ende 2016 ab. Im ersten Halbjahr 2017 wuchs die deutsche Wirtschaft, angetrieben durch die niedrige Arbeitslosigkeit und die starke Konsumnachfrage. Einem BIP-Anstieg um 0,7 % folgte im zweiten Quartal ein Plus von 0,6 %. Sowohl der private als auch der staatliche Konsum legten kräftig zu, daneben erhöhten sich auch die Investitionen in Ausrüstungen, Bauten und sonstige Anlagen. Da die Importe stärker stiegen als die Exporte, wirkte sich der Außenbeitrag wachstumshemmend aus. Erbracht wurde die Wirtschaftsleistung von 44,2 Mio. Erwerbstätigen, was gegenüber Vorjahr einem Plus von 1,5 % entspricht. 2. Branchenentwicklung Wetterbedingungen in Deutschland Entscheidend für den Geschäftserfolg der Tonkens Agrar AG im Berichtszeitraum 01. Juli 2016 bis 30. Juni 2017 war die Erntesaison 2016 und die bereits im Spätsommer 2015 begonnene Aussaat der ersten Fruchtarten. Daher wird auch auf die wichtigen externen Einflussfaktoren des Geschäftsjahres 2015/2016 eingegangen, welche den Zeitraum der Aussaat und des Wachstums bestimmt haben —hier insbesondere Witterungseinflüsse. Wetterbedingungen 2015/2016 Der Sommer 2015 war durch viele Wetterextreme geprägt und stellte insgesamt den drittwärmsten seit dem Beginn der Wetteraufzeichnungen dar. Sehr heiß waren der Juli und August 2015, welche einigen Teilen Deutschlands eine außergewöhnliche Trockenheit brachten. Demgegenüber kam es in anderen Gebieten zu gewittrigen Starkregenfällen und auch Überschwemmungen. Dem folgten zwei normale Herbstmonate September und Oktober, welche jedoch das Niederschlagssoll weiter unterschritten. In Ostdeutschland, wo das Soll weitestgehend erfüllt wurde, ließen die Wetterbedingungen sämtliche Ernte- und Feldarbeiten zu. Neue Temperaturrekorde wurden im November und Dezember 2015 gebrochen, so stellte der Dezember 2015 bei zu hoher Trockenheit den mit Abstand wärmsten seit dem Beginn der Wetteraufzeichnungen dar. Der fehlende Frost in diesen Monaten hatte zur Folge, dass die Pflanzenwelt nicht zur Winterruhe kam. Erst Mitte Januar sorgte der erste Frost für die Vegetationsruhe. Deutlich regenreicher waren der Januar und Februar 2016, die zum Teil über dem Soll liegenden Niederschläge führten zu einer entsprechenden Bodenfeuchte und Unbefahrbarkeit der Felder. Aufgrund anhaltender Nachtfröste setzte erst Ende März 2016 der Frühlingsbeginn ein. Der April 2016 gestaltete sich der launisch und wechselhaft, zum Monatsende machte sich ein ungewöhnlich starker Kaltluftvorstoß breit. Ab Christi Himmelfahrt im Mai 2016 nahmen die Temperaturen auf ein sommerliches Niveau zu, gefolgt ab Pfingsten von einem unbeständigen und deutlich kühleren Wetter. Im Juni 2016 dominierten sehr heiße Temperaturen, wobei bereits geringe Luft-druckunterschiede in starken Gewittern und Regengüssen mündeten, die teilweise katastrophal ausfielen. Wetterbedingungen 2016/2017 Nach dem nassen und sehr unwetterreichen Juni 2016, der mitunter zu Schäden an den Kulturen führte, folgten im Juli und August abwechselnde nasse und trockene Phasen, welche die Erntearbeiten erschwerten. Die Auswahl günstiger Abschnitte für die Heuwerbung im Juli 2016 war eher eine Frage des Glücks. Generell sorgte die Juliwärme für eine zügige Vegetationsentwicklung. In zeitlich kurzen Abständen reiften Wintergerste, -raps und —weizen. Unbeständig ging es im August weiter, erst die letzten beiden Augustwochen boten stabile Erntebedingungen — hohe Temperaturen und Trockenheit spiegelten sich aber sogar in Trockenstress wider. Diese Wetterbedingungen hielten auch im September 2016 an, welcher extrem warm und sehr sonnenscheinreich ausfiel. Die Trockenheit führte zu Problemen bei der Rodung der Hackfrüchte. Die Bodenfeuchten waren sehr gering, in der Schicht bis 60 Zentimeter Tiefe unter Gras bei sandigem Lehmboden belief sich diese verbreitet auf unter 50 Prozent nutzbarer Feldkapazität, wodurch die Saatbettbereitung nicht überall problemlos möglich war. Aufgrund der hohen Temperaturen reifte der (teilweise sogar schon vertrocknete) Silomais schnell ab und die Bäume verloren frühzeitig ihre Blätter. Die benötigten Niederschläge fielen im Oktober 2016 und führten zu einer Entspannung der Bodenfeuchtesituation, sodass anstehende Herbstarbeiten problemlos erledigt werden konnten. Sehr wechselhaft zeigte sich der November 2016. Bei deutschlandweit durchschnittlich weniger als 5 °C setzte die Vegetationsruhe ein, bis zur Monatsmitte fiel mancherorts bei Dauerfrost bereits der erste Schnee. In der zweiten Monatshälfte erlaubte zunächst ein trockenes und mildes Herbstwetter die Wiederaufnahme anstehender Feldarbeiten, bis am ersten Adventswochenende eine stärker ausgeprägte Kältewelle einsetzte. Der erste Wintermonat Dezember 2016 fiel mit viel Sonne zu trocken und zu mild aus. Dennoch wurde die Winterruhe nicht unterbrochen. Mehrwöchiger Dauerfrost und Schneedecken bis zu 70 cm Höhe kennzeichneten den Januar 2017. Hierauf folgte ein milder Februar 2017, zum Ende des Monats setzte der Vorfrühling mit der Haselblüte und den ersten blühenden Schneeglöckchen und Erlen ein. Der deutsche Frühling 2017 war insgesamt erheblich zu mild und startete mit dem wärmsten März seit dem Beginn der flächendeckenden Wetteraufzeichnung im Jahre 1881. Dies machte sich in der Pflanzenwelt in einer sehr frühen Blüte und Blattentfaltung bemerkbar. Die weit vorangeschrittene Vegetation war dadurch umso anfälliger für die Mitte April 2017 einsetzenden Kaltlufteinbrüche. Fast flächendeckend gab es nachts leichten bis mäßigen Frost, in der Spitze wurde eine Temperatur von -10,1 °C gemessen. Viele Landwirte hatten mit starken Frostschäden zu kämpfen — Erdbeer-, Apfel- und Rapsblüten froren ab. Der Frühlingsmonat Mai 2017 bereitete wieder den Weg Richtung Sommer, zum Monatsende setzte eine kurze markante Hitzewelle ein. Sehr warm und sonnenscheinreich fiel der Juni 2017 aus, wobei es vielerorts immer wieder zu heftigen Gewittern mit starken Niederschlägen, Hagel und schweren Sturmböen kam. Je nach Zugrichtung der Gewitter kam es zu regional großen Unterschieden bei den Niederschlagsmengen. Während in den von Gewittern betroffenen Gebieten teilweise mehr als 200 1/m2 im Juni fielen, wurde vor allem im Rhein-Main-Gebiet mit nur rund 30 I/m2 ein erhebliches Defizit verzeichnet. Ernteentwicklung Weltgetreidebilanz (ohne Reis) (in Mio. Tonnen) scroll
*vorläufige Zahlen, a) Argentinien, Australien, Kanada, EU, Kasachstan, Russland, Ukraine, USA In Deutschland wird rund die Hälfte der deutschen Landesfläche landwirtschaftlich genutzt. Bezogen auf einzelne Anbaupflanzen ergab sich dabei folgendes Bild: Getreide: Aufgrund der zuvor dargestellten widrigen Witterungsbedingungen im Berichtszeitraum verzeichneten die deutschen Landwirte in 2017 mit 45,3 Mio. Tonnen eine erneut unterdurchschnittliche Getreideernte, welche damit leicht unter dem mäßigen Vorjahreswert liegt und zugleich den sechsjährigen Durchschnitt um 3,4 % verfehlt. Neben den problematischen Wachstumsbedingungen führten auch die um 0,7 % auf rund 6,27 Mio. Hektar verringerten Getreide-Anbauflächen zu der unterdurchschnittlichen Ernte. Dies stellt wiederholt die geringste Getreidefläche seit dem Jahr 1993 dar. Während die Hektarerträge deutschlandweit insgesamt mit 72,2 Dezitonnen (Vj. 71,8 Dezitonnen) durchschnittlich ausgefallen sind, gab es in den einzelnen Bundesländern zum Teil starke Ertragsunterschiede: So wurde in Schleswig-Holstein mit 87,8 Dezitonnen je Hektar (Vj. 82,1 Dezitonnen je Hektar) erneut der höchste Ertrag erzielt, Thüringen mit dem zweitstärksten Wert von 75,0 Dezitonnen je Hektar (Vj. 80,6 Dezitonnen je Hektar) liegt schon mit deutlichem Abstand dahinter. In Sachsen-Anhalt betrug der durchschnittliche Hektarertrag 67,7 Dezitonnen je Hektar (Vj. 77,3 Dezitonnen je Hektar). Das Schlusslicht bildete Brandenburg mit 50,2 Dezitonnen je Hektar (Vj. 54,7 Dezitonnen je Hektar). Bei mehrjähriger Betrachtung liegen die Getreidepreise aktuell aufgrund der globalen guten Versorgungslage weit entfernt von dem letzten Hoch des Jahres 2012. Mitte Juli 2017 führten Meldungen über fehlende Niederschläge in den USA, Kanada und Australien zu einem Zwischenhoch der Notierungen. Verbesserte Ernteeinschätzungen belasten die Kurse seitdem aber wieder. Die meisten Exportnotierungen übersteigen derzeit aber das Vorjahresniveau. Allerdings ergibt sich für die Exporteure aufgrund der Aufwertung des Euro gegenüber dem Dollar ein ungünstigerer Wechselkurs. In Deutschland wurden Ende August 2017 im Durchschnitt 14,74 EUR je Dezitonne (Vj. 14,38 EUR je Dezitonne) Brotweizen und 13,16 EUR je Dezitonne Futtergerste (+8% gegenüber Vorjahr) gezahlt. Partien mit besserer Qualität scheinen in 2017 im geringeren Umfang vorhanden zu sein, sodass Erzeuger für mittlere bis gute Qualitäten an Brot- und Futterweizen einen Aufschlag von rund 0,60 EUR erhalten. Gegliedert nach den einzelnen Getreidearten stellten sich die Ernteergebnisse und Erzeugerpreise wie folgt dar: Die Anbaufläche für Winterweizen lag mit 3,13 Mio. Hektar auf Vorjahresniveau. Mit Hektarerträgen von 77,0 Dezitonnen und einer Menge von 24,1 Mio. Tonnen wurde eine unterdurchschnittliche Ernte auf Höhe der Vorjahreswerte erzielt. In Abhängigkeit regionaler Wachstumsbedingungen kam es zu einer hohen Bandbreite von Ernteergebnissen und Qualitäten in den einzelnen Bundesländern. Die deutsche Roggenernte hat in 2017 mit Erträgen von nur 2,7 Mio. Tonnen den Sechsjahresdurchschnitt um 25,1 Prozent unterschritten. Die Brotroggenpreise lagen Ende August 2017 mit 13,74 EUR je Dezitonne (Vj. 12,27 EUR je Dezitonne) deutlich über dem Vorjahresniveau. Entgegen den Vorjahren wurde die Anbaufläche für Mais in 2017 um 3,3 % auf rund 430.000 Hektar ausgeweitet. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Ernteberichts waren aufgrund des späten Erntezeitpunkts beim Mais nur Schätzungen mit Blick auf die Erntemengen möglich. Erwartet wird eine um etwa 3 % auf 4,2 Mio. Tonnen vergrößerte Maisernte. Raps: Raps wurde in 2017 auf einer um 1,2 % auf 1,31 Mio. Hektar verringerten Fläche angebaut. Die Witterungsbedingungen waren im Berichtszeitraum für Raps sehr ungünstig, insbesondere der Kälteeinbruch im April 2017 führte zu Frostschäden und einer verzögerten Vegetation. Vielerorts mangelte es danach an Niederschlägen, was die Kornausbildung nach der Blüte hemmte. Die Unwetter mit Starkregen und Hagel ab Juli 2017 hatten regional Totalausfälle zur Folge, die Ernte musste aufgrund der hohen Bodenfeuchte immer wieder unterbrochen werden. Aufgrund dessen wurde deutschlandweit lediglich ein Hektarertrag von 32,9 Dezitonnen (Vj. 34,6 Dezitonnen) sowie eine Erntemenge von 4,31 Mio. Tonnen (Vj. 4,57 Mio. Tonnen) erzielt. Beide Werte unterschreiten das mehrjährige Mittel deutlich, die Erntemenge verfehlte das sechsjährige Mittel um fast 15 %. Im ersten Quartal 2017 waren die Rapspreise von einem zeitweise knappen heimischen Angebot bei gleichzeitig hoher Nachfrage der Biodieselhersteller Ende 2016 getrieben worden. Auch durch feste internationale Notierungen gestützt, überstiegen die Rapspreise die Marke von 400 EUR je Tonne. Hierauf folgten jedoch niedrige Pflanzenölpreise infolge des höheren Palmölangebots und hohe Rapsimporte aus Australien sowie Meldungen über in den USA ausgeweitete Sojaanbauflächen, welche den Rapspreis schwächten. Dieser notierte Ende August 2017 um rund 30 EUR je Tonne niedriger als im Zwischenhoch des ersten Quartals. ![]() Kartoffeln: Die Kartoffelanbaufläche wurde in 2017 um 2,4 % auf 248.400 Hektar ausgeweitet, wobei drei Viertel der Gesamtfläche auf nur drei Bundesländer entfiel. Auch für die Kartoffeln waren die Witterungsbedingungen in 2017 ungünstig. Bei Frühkartoffeln kam aufgrund der milden Temperaturen im März 2017 erst die Hoffnung auf einen frühen Start der Vermarktung auf, die Aprilfröste und der fehlende Niederschlag machten diese aber zu Nichte. Das BMEL rechnet mit einer unterdurchschnittlichen Frühkartoffelernte von 283.000 Tonnen (Vj. 265.000 Tonnen) bei regional großer Bandbreite an Ernteergebnissen. Die Erzeugerpreise für Frühkartoffeln wurden durch das umfangreiche spanische Angebot und den relativ späten Sortimentswechsel von Importware auf heimische Ware gedämpft, sodass diese zum Ende der Saison Mitte August 2017 nur bei knapp 20 EUR je Tonne und damit deutlich unter dem Vorjahreswert von 27 EUR je Tonne lagen. Bei den späteren Speise- und Verarbei-tungskartoffelsorten ging man im Frühsommer aufgrund der fehlenden Niederschläge noch von diesjährigen Engpässen aus. Da die Niederschläge aber rechtzeitig zum Mengenwachstum einsetzten, zeichnet sich für 2017 eine gegenüber Vorjahr größere Kartoffelernte ab. Milch: Preis für angelieferte Rohmilch je 100 Kilogramm in € scroll
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In der zweiten Jahreshälfte 2016 setzte die lang erwartete Erholung der Milchpreise ein, nachdem diese in den Vorjahren auf einem für viele deutsche Betriebe existenzbedrohenden Niveau gelegen hatten. Gegenüber Juli 2016, wo der Kuhmilchpreis ab Hof nur noch etwas mehr als 22 EUR/ 100 Kilogramm betragen hatte, stieg dieser bis Juni 2017 um mehr als 45 % auf über 33 EUR/ 100 Kilogramm und damit für die Tonkens Agrar AG auf ein kostendeckendes Niveau. Zum saisonalen Hochpunkt des deutschen Milchaufkommens im Juni 2017 war die Produktion deutlich geringer als im Vorjahr, wodurch die Nachfrage nicht bedient werden konnte. Der zuvor lang anhaltende Milchpreisverfall spiegelte sich bei der letzten Viehzählung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Mai 2017 in einer nochmals deutlich gesunkenen Anzahl an Milch-viehhaltungen wider: Die Zahl der Haltungen mit Milchkühen ist binnen eines halben Jahres deutschlandweit um knapp 2,7 %, bzw. um 1.855 auf nur noch 67.319 Betriebe zurückgegangen. Die Zahl der Milchkühe belief sich auf 4,21 Mio. (Vj. 4,22 Mio.). B. GesellschaftsstrukturDie Tonkens Agrar AG und ihre Tochtergesellschaften (nachfolgend auch "Tonkens Gruppe") sind in verschiedenen Bereichen der landwirtschaftlichen Produktion tätig. Die Geschäftstätigkeit umfasst die Segmente Ackerbau, Milchproduktion sowie Lagerung, Veredelung und Vermarktung von Agrarprodukten und Erneuerbare Energien. Das vierte Geschäftssegment Erneuerbare Energien umfasst den Betrieb von Photovoltaikanlagen und zwei Biogasanlagen, die in Sülzetal und Osterfeld betrieben werden und über eine Nennleistung von 1.200 kW verfügen und den Strom in das öffentliche Netz einspeisen. Die Tonkens Gruppe ist in der Produktion von Agrarprodukten (Ackerbau und Milchproduktion) ausschließlich mit in Deutschland gelegenen Flächen tätig. 13,6 % der rund 3.429 Hektar (Vj. 3.241) Hektar) großen Fläche stellt Eigentumsfläche dar. 70,5 % sind gepachtet und 21,1 % werden für Landwirte in Lohnarbeit bzw. als Dienstleister bewirtschaftet. 7,4 % der Flächen werden verpachtet. Die Ton-kens Gruppe baut ausschließlich auf konventionelle Weise an und betreibt keinen sogenannten ökologischen Anbau von Agrarprodukten. ![]() Die Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH mit Sitz in Sülzetal, Ortsteil Stemmern, wurde am 5. Juni 1997 gegründet und ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Stendal unter HRB 110167 eingetragen. Das Stammkapital beträgt derzeit 51.129,19 EUR und wird zu 100,0 % von der Tonkens Agrar AG gehalten. Gegenstand des Unternehmens ist landwirtschaftlicher Betrieb einschließlich Tierhaltung. Die Börde Vita GmbH ist mit Vertrag vom 30. September 2009 unter der Firma BIOGAS STEMMERN GmbH mit Sitz in Sülzetal, Ortsteil Stemmern, gegründet worden und im Handelsregister des Amtsgerichts Stendal unter HRB 9873 eingetragen. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Wanzleben-Börde. Der Gegenstand des Unternehmens ist die Lagerung, Aufbereitung und der Handel von landwirtschaftlichen Produkten. Das Stammkapital beträgt derzeit 25.000,00 EUR und wird zu 100,0 % von der Ton-kens Agrar AG gehalten. Die Milch- und Zuchtbetrieb Hendriks GmbH mit Sitz in Sülzetal, Ortsteil Stemmern, wurde am 22. März 1991 gegründet und ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Stendal unter HRB 102245 eingetragen. Das Stammkapital beträgt derzeit 102.258,38 EUR, wobei 51,0 % von der Tonkens Agrar AG und 49,0 % von der Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH gehalten werden. Unternehmensgegenstand ist die Führung eines landwirtschaftlichen Betriebs mit allen damit verbundenen Tätigkeiten und Geschäften, insbesondere zur Aufzucht und Haltung von Milchkühen. Die Osterfelder Agrar GmbH mit Sitz in Osterfeld, Ortsteil Haardorf, wurde am 8. Oktober 1991 gegründet und ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Stendal unter HRB 205628 eingetragen. Das Stammkapital beträgt derzeit 51.129,19 EUR. Es wird zu 100,0 % von der Tonkens Agrar AG gehalten. Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb eines landwirtschaftlichen Betriebes (Tier- und Pflanzenproduktion) in Osterfeld sowie die Lagerung, Verpackung und der Handel mit Früchten landwirtschaftlicher Urproduktion und verarbeiteter Folgeprodukte betreffend insbesondere Kartoffeln und Zwiebeln. Die AMB Agrar Holding GmbH mit Sitz in Sülzetal, Ortsteil Stemmern, wurde am 30. September 2009 gegründet und ist im Handelsregister des Amtsgerichts Stendal unter HRB 13616 eingetragen. Das Stammkapital beträgt aufgrund einer am 18. Mai 2010 eingetragenen Kapitalerhöhung derzeit 26.000,00 EUR und wird zu 100,0 % von der Tonkens Agrar AG gehalten. Gegenstand des Unternehmens ist der Erwerb und die Verwaltung von Beteiligungen an Unternehmen. Die Bördelagerhaus GmbH mit Sitz in Wanzleben-Börde wurde am 5. Februar 2001 gegründet und ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Stendal unter HRB 112660 eingetragen. Das Stammkapital beträgt derzeit 500.000,00 EUR, es wird zu 50,0 % von Herrn Berend van der Velde und zu 50,0 % von der AMB Agrar Holding GmbH gehalten. Gegenstand des Unternehmens ist die Lagerung, Aufbereitung und der Handel von landwirtschaftlichen Produkten. Die Gesellschaft ist zu allen Maßnahmen und Geschäften berechtigt, die dem Gesellschaftszweck unmittelbar oder mittelbar zu dienen geeignet sind. Der Unternehmensgegenstand beschränkt sich im Wesentlichen auf den Bereich der Erneuerbaren Energien. Unternehmensstrategie Die Tonkens Gruppe hat sich der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Geschäftsfelder • Milchproduktion • Ackerbau • Lagerhaltung, Veredelung und Vermarktung • Erneuerbare Energien verschrieben. Das Geschäftsfeld der Erneuerbaren Energien wird derzeit nicht weiter ausgebaut, vor dem Hintergrund der aktuell ungünstigen politischen Rahmenbedingungen. Ziel ist ein kontrolliertes Wachstum, das mittels fünf Faktoren erzielt werden soll: ![]() Die Tonkens Gruppe profitiert aufgrund ihrer Größe von Synergie- und Spareffekten, die kleinere Wettbewerber nicht nutzen können. So können Logistik- und Vertriebskapazitäten in der Gruppe effizienter genutzt werden. Zudem bietet die gute Bodenqualität der Ackerflächen der Tonkens Gruppe einen weiteren Vorteil. In Sachsen-Anhalt liegen die Flächen in einem grundsätzlich sehr fruchtbaren Gebiet. Gemessen am Durchschnitt in Deutschland, weisen die Flächen überdurchschnittliche Erntequalität vor. Hinzu kommt, dass der Vorstand Gerrit Tonkens als ausgewiesener Fachmann im betriebswirtschaftlichen Bereich durch die kaufmännische Abteilung des Unternehmens ergänzt wird. Das Management hat über die Jahre eine vielversprechende Marktposition errichtet und sich als einer der führenden Anbieter für Zwiebeln und Kartoffeln in Deutschland etabliert. Ergänzt wird das Kerngeschäft schließlich durch den Bereich Erneuerbare Energien. Hierbei verfolgt der Vorstand das Ziel einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft. Demnach soll beispielsweise nur so viel Biogas erzeugt werden, wie entsprechend im laufenden Betrieb Reststoffe anfallen. Die Ton-kens Gruppe ist damit insgesamt betrachtet in einem attraktiven und von langfristigen Trends geprägten Umfeld tätig. Das wichtigste mittelfristige Ziel im Rahmen dieser Strategie besteht in einer kontinuierlichen Steigerung des Anteils der Veredelung von selbst angebauten Zwiebeln und insbesondere Kartoffeln. Durch eine zunehmende eigene Verarbeitung der Produkte in den Bereichen Abpacken und Schälen soll die Wertschöpfung spürbar erhöht werden. Die Produktion im Ackerbau wird dahingehend fortlaufend angepasst, dass Sorten von hoher Qualität gezielt für die wachsende eigene Veredlung und Vermarktung angebaut werden. Zuletzt wurde im Geschäftsjahr 2015/2016 daher in Saatgut für neue Kartoffelsorten investiert, die speziell für die eigene Veredelung geeignet sind. Während der weit überwiegende Teil der Landwirte als Produzent von Rohstoffen auftritt, verfolgt der Vorstand weiterhin das Ziel, die Tonkens Gruppe zu einem vollständigen Verarbeitungsbetrieb der eigenen Rohstoffe (Kartoffeln und Zwiebeln) zu entwickeln. Das fertige Endprodukt wird direkt an den Lebensmittelgroß- und -einzelhandel, die Industrie sowie die Gastronomie vertrieben, um so höhere Margen zu erzielen. Durch modernste Verarbeitungstechnik werden kosten- sowie zeitintensive Zwischenschritte in der Produktion vermieden. Mit den modernen Produktionsanlagen ist eine wirtschaftliche Produktion bei gleichzeitig deutlich erhöhter Kapazität möglich. Die Vermarktung der veredelten Produkte wird durch die Tochter Börde Vita GmbH betrieben. Das Ziel besteht weiterhin darin, unter der Gewinnung zusätzlicher größerer Abnehmer, die Inanspruchnahme der vorhandenen Kapazität deutlich zu erhöhen. So bietet die Kartoffelschälanlage die Möglichkeit, bis zu 10.000 Tonnen Rohware pro Jahr zu veredeln. Im Berichtsjahr gelang es der Börde Vita GmbH, die Vermarktungsmengen an geschälten Kartoffeln deutlich zu steigern, es bestehen aber noch Reserven im Veredelungsgeschäft und der Fokus liegt unverändert auf einer Verbesserung der noch nicht zufriedenstellenden Rentabilität. Die im Berichtsjahr erfolgte Umstellung der Lagerung auf spezielle Kisten und der Einbau separater Kühlsysteme ermöglichen es der Tonkens Gruppe, Kartoffeln über einen viel längeren Zeitraum zu schälen und in sehr guter Qualität anzubieten. Nachdem die Milchpreise noch bis zum Sommer 2016 auf einem nicht kostendeckenden Niveau von unter 23 ct/kg gelegen hatten, erholten sich diese ab Herbst 2016 fortlaufend. Im September 2017 wurde der Tonkens Gruppe ein Milchpreis von 38,5 ct/kg ausgezahlt. Dieser liegt damit wieder auf einem sehr rentablen Niveau. Trotz der deutlich verbesserten Lage auf dem Milchmarkt stellt die Tonkens Gruppe den geplanten Ausbau der Milchvieh-Stallungen und eine Aufstockung des Milchviehbestands zunächst zurück. Aufgrund der allgemein schwierigen wirtschaftlichen Situation vieler deutscher Agrarbetriebe infolge der in den letzten Jahren sehr volatilen Preislage sind die Banken bei der Vergabe von Krediten zurückhaltend. C. GeschäftsverlaufWie bereits im Abschnitt zu den Wetterbedingungen beschrieben, hatten die deutschen Landwirte in 2016 erneut mit Wetterkapriolen zu kämpfen. Auch die Tonkens Agrar AG verzeichnete am Standort Stemmern Mitte Juni 2016 Hagelschäden, welche ca. 31 Hektar Kartoffeln (entsprechend 6 % der angebauten Fruchtart) und ca. 8 Hektar Zwiebeln (ca. 10 %) betrafen. Diese waren jedoch ohne Auswirkung auf das Ergebnis, da die Gesellschaft gegen Schäden dieser Art mit einer Hagelversicherung abgesichert ist. Bei sämtlichen Fruchtarten gelang der Tonkens Gruppe trotz der widrigen Witterungsbedingungen die Erzielung durchschnittlicher Erträge mit zugleich guter Qualität, welche den Bundesdurchschnitt übertrafen. So konnten bei der Gerste gute durchschnittliche Hektarerträge von 98 dt/ha (Vj. Spitzenwert von 120 dt/ha / Bundesdurchschnitt 2016: 70,8 dt/ha) eingebracht werden, bei Winterweizen wurde ein Durchschnittsertrag von 90,5 dt/ha (Vj. 86,5 dt/ha / Bundesdurchschnitt 2016: 76,8 dt/ha) geerntet. Die Rapsernte erreichte mit durchschnittlich 44 dt/ha das Vorjahresniveau und wies zudem gute Ölgehalte auf (Bundesdurchschnitt 2016: 35,0 dt/ha). Die Maisernte lag mit einem Durchschnittsertrag auf dem Niveau der Vorjahre. Sehr zufrieden zeigte sich die Tonkens Agrar AG mit dem starken Zwiebelwert von 562 dt/ha (Bundesdurchschnitt 2016: 454,4 dt/ha). Ungünstige Wetterbedingungen (die im Spätsommer lang anhaltende Trockenheit und extreme Hitzeperioden) hatten einen verspäteten Start der Kartoffelernte Mitte September 2016 zur Folge. Insgesamt verbuchte die Tonkens Agrar AG bei Kartoffeln Erträge von durchschnittlich 506,5 dt/ha (Bundesdurchschnitt 2016: 432,0 dt/ha). Auf den einzelnen Kartoffelfeldern war eine sehr hohe Bandbreite an Hektarerträgen und Qualitäten festzustellen. Im Segment der Erneuerbare Energien verzeichnete die Tonkens Gruppe im Mai 2017 an der Biogas-anlage in Stemmern einen Brand an einem Filter, was zu einem mehrwöchigen Ausfall der Stromproduktion führte. Hierfür zahlte der Versicherer der Gesellschaft im Folgejahr eine vorläufige Entschädigungsvorauszahlung in Höhe von 35.000,00 EUR. Inwieweit noch mit weiteren Versicherungsentschädigungen zu rechnen ist, wurde noch nicht abschließend geklärt. Der Schaden wurde per 30.06.2017 behoben, sodass die Biogasanlage seitdem wieder normal Strom produziert. Die Milchpreise haben sich im Berichtszeitraum deutlich erholt, sodass die Tonkens Gruppe wieder kostendeckend Milch produzieren kann. Im Juni 2017 bekam die Tonkens Gruppe einen Milchpreis von 34 ct/kg ausgezahlt, zum Vorjahreszeitpunkt hatte dieser unter 23 ct/kg gelegen. Die für die Ton-kens Agrar AG wichtige Marke von 30 Cent/kg war zuvor im November 2016 erstmals wieder erreicht worden. Aus diesem Grund hatte sich die positive Entwicklung der Milchpreise noch nicht sichtlich im Umsatz und Ergebnis des ersten Halbjahres 2016/2017 widergespiegelt, machte sich entsprechend aber ab dem zweiten Halbjahr bemerkbar. Die vorgenannten Entwicklungen haben sich positiv auf den Umsatz und auf das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit der Tonkens Agrar AG im Berichtsjahr ausgewirkt. So konnte eine Zunahme der Umsatzerlöse auf 583 TEUR (Vj. 531 TEUR) verzeichnet werden. Diese Entwicklung trug neben einem geringeren Betriebsaufwand zu einem verbesserten Ergebnis bei. Das Betriebsergebnis belief sich auf -168 TEUR (Vj. -257 TEUR) und das Jahresergebnis betrug -721 TEUR (Vj. -1,66 Mio. EUR). Hier spielt insbesondere das Finanzergebnis eine entscheidende Rolle. Im Jahresvergleich verbesserte sich das Finanzergebnis von -1,88 Mio. EUR auf -558 TEUR. Als Jahresfehlbetrag wurden von — 721 TEUR (Vj. — 1.662 TEUR) festgestellt. Personal Vorstand und Aufsichtsrat Im Berichtsjahr haben sich bei der Besetzung von Vorstand und Aufsichtsrat keine Veränderungen ergeben. Die Tonkens Agrar AG wurde von ihrem Vorstand Gerrit Tonkens geleitet. Den Vorsitz im Aufsichtsrat hatte Herr Dr. Johannes Waitz inne, sein Stellvertreter war Herr Horst Mantay. Darüber hinaus setzte sich der Aufsichtsrat noch aus dem Mitglied Frau Bea Tonkens zusammen. Mitarbeiter Zum Bilanzstichtag 30. Juni 2017 beschäftigte die Tonkens Agrar AG insgesamt 7 Mitarbeiter (Vj. 8). scroll
Ertragslage Im Geschäftsjahr 2016/2017 konnte die Tonkens Agrar AG den Umsatz um rund 52 TEUR auf 583 TEUR steigern. Die übrigen betrieblichen Aufwendungen konnten um 68 TEUR und damit deutlich von 350 TEUR im Vorjahr auf 282 TEUR reduziert werden. Da die weiteren Kostenpositionen nur geringe Veränderungen zeigten, ergab sich ein Betriebsergebnis von -168 TEUR (Vj. -257 TEUR). Das Finanzergebnis verbesserte sich spürbar um 1,32 Mio. EUR auf -558 TEUR (Vj. -1,88 Mio. EUR). Folglich sank der Jahresfehlbetrag auf -721 TEUR nach -1,66 Mio. EUR im Vorjahr. Vermögenslage Zum Bilanzstichtag 30. Juni 2017 hat sich die Bilanzsumme der Tonkens Agrar AG mit 10,52 Mio. EUR (Vj. 10,98 Mio. EUR) leicht verringert. Auf der Aktivseite der Bilanz verringerten sich immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen um insgesamt 120 TEUR auf 1,57 Mio. EUR (Vj. 1,69 Mio. EUR). Im Umlaufvermögen nahmen Forderungen gegen verbundene Unternehmen deutlich um 714 TEUR auf 6,22 Mio. EUR ab, während die liquiden Mittel um 195 TEUR auf 369 TEUR und die latenten Steuern um 210 TEUR auf 1,15 Mio. EUR anstiegen. Finanzlage Der Jahresfehlbetrag von 720 TEUR minderte auf der Passivseite der Bilanz das Eigenkapital in gleicher Höhe, wodurch sich dieses von 7,71 Mio. EUR auf 6,99 Mio. EUR verringerte. Die Eigenkapitalquote betrug 66,4 % nach 70,2 % im Vorjahr. Das Gezeichnete Kapital in Höhe von 1.659.000,00 EUR hat sich im Berichtsjahr nicht verändert. Der Bilanzverlust belief sich zum Stichtag auf -3,13 Mio. EUR. Zum Bilanzstichtag wurden sonstige Rückstellungen mit 559 TEUR ausgewiesen, was einem Anstieg von 204 TEUR gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Verbindlichkeiten sind in Summe mit 2,98 Mio. EUR (Vj. 2,92 Mio. EUR) geringfügig gestiegen. Während sich hierbei die Verbindlichkeiten gegenüber verbundene Unternehmen um 223 TEUR auf 1,01 Mio. EUR erhöhten, nahmen die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um 123 TEUR auf 1,93 Mio. EUR ab. In der Kapitalflussrechnung belief sich der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit auf 319 TEUR (Vj. -35 TEUR), was eine deutliche Verbesserung gegenüber Vorjahr darstellt. Hierfür sind maßgeblich das verbesserte Periodenergebnis sowie eine geringere Zunahme der Vorräte verantwortlich. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit entspricht mit -125 TEUR exakt dem Wert des Vorjahres. Hintergrund ist die Rückführung von Krediten in entsprechender Höhe. Der Finanzmittelbestand der Tonkens Agrar AG lag am Bilanzstichtag bei -377 TEUR und setzt sich aus flüssigen Mitteln in Höhe von 369 TEUR sowie in Anspruch genommener Kontokorrentverbindlichkeiten in Höhe von -746 TEUR zusammen. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Finanzmittelbestand von -569 TEUR auf -377 TEUR und damit um 192 TEUR verbessert. Prognose-Ist-Vergleich Für die Tonkens Agrar AG erwartet Vorstand Gerrit Tonkens für das Geschäftsjahr 2016/2017 leicht erhöhte Umsatzerlöse unter der Annahme einer normalen Stromproduktivität der Photovoltaikanlage. Bei leicht rückläufigen Gesamtkosten sollte dann wieder ein deutlich verbessertes Jahresergebnis erzielt werden. Dies auch vor dem Hintergrund geplanter höherer Gewinne aus Gewinnabführungsverträgen sowie rückläufiger Aufwendungen aus Verlustübernahme. Mit der tatsächlichen Umsatzentwicklung sowie der deutlichen Verbesserung des Ergebnisses hat die Tonkens Agrar AG der Prognose entsprochen. Hierbei zeigten sich bei deutlich verringerten Aufwendungen aus Verlustübernahme jedoch keine höheren Gewinne aus Gewinnabführungsverträgen, was insbesondere in der Umsatzentwicklung der Osterfelder Agrar GmbH begründet ist. Die Gesellschaft erzielte deutlich geringere Umsatzerlöse aus Kartoffeln eigener Ernte und dem Handel mit Kartoffeln, die auch durch Umsatzsteigerungen anderer Segmente wie Erlöse aus erneuerbaren Energien und Lohnarbeiten, Erhöhung der bewirtschafteten Fläche sowie insgesamt gesunkenen Aufwendungen nicht aufgeholt werden konnten. Der Umsatzeinbruch bei Kartoffeln ist trotz gestiegener Menge auf den niedrigeren Verkaufspreis zurückzuführen. D. Chancen- und RisikoberichtAls Betrieb in der landwirtschaftlichen Rohproduktion ist der Tonkens Konzern einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt, die sich insbesondere aus dem Wirtschaftszweig der Landwirtschaft und der hohen Volatilität der Branche ergeben. Hierbei handelt es sich um externe Effekte, wie das Wetter oder auch die Preisvolatilität. Auch die gesetzlichen Rahmenbedingungen spielen eine entscheidende Rolle. Demgegenüber ergeben sich auch Chancen in Form von Umsatz- und Wachstumspotentialen. Die Risiken lassen sich in folgende Gruppen unterscheiden: 1. Operative Risiken Produktionsrisiken Da die Tonkens Agrar AG sowohl im Ackerbau als auch in der Milchproduktion tätig ist, gibt es eine Vielzahl von Risiken, die hinsichtlich der Hektarerträge bzw. der Milchmengen zu Erlöseinbußen führen können. Im Ackerbau können Schädlinge, insbesondere aber unvorhersehbare Wetterextreme, die Qualität und Quantität der Feldfrüchte mindern. Jede extreme Wetterlage wie Trockenheit, Starkniederschläge, damit möglicherweise einhergehende Überflutungen, aber auch Stürme, Hagel oder Frost können die Ernte empfindlich, sowohl positiv wie auch negativ, beeinflussen. Diesem Risiko begegnet Ton-kens durch eine teilweise regionale Streuung und Produktdiversifikation sowie durch — wo ökonomisch sinnvoll — einen Versicherungsschutz. Darüber hinaus ergibt sich durch die sehr hohe Bodenqualität der Magdeburger Börde die Chance, überdurchschnittliche Erträge oder trotz widriger Bedingungen eine vergleichsweise noch zufriedenstellende Ernte zu erzielen. Ende des Jahres 2013 wurde von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe bestätigt, dass die Magdeburger Börde den qualitativ besten Boden Deutschlands aufweist. Hiervon konnte die Tonkens Gruppe im Berichtszeitraum erneut profitieren. Das 2017er Frühjahr war zu warm und zu trocken. In Sachsen-Anhalt lag die durchschnittliche Niederschlagsmenge von etwa 105 I/m2 deutlich unter dem mehrjährigen Mittel von 135 l/m2. Dennoch konnten sich die Pflanzen den Feldern der Tonkens-Gruppe gut entwickeln, auch dank der sehr guten Bodenqualitäten der Magdeburger Börde, deren hohe Wasserspeicherkapazitäten sich in niederschlagsarmen Zeiten sehr vorteilhaft auswirken. Gleichzeitig besteht das Risiko, dass das eingekaufte Saatgut bestimmte Qualitätsstandards nicht erfüllt. Dies könnte negative Auswirkungen für die Ernte des jeweiligen Jahres haben. Um dieses Risiko zu minimieren, erwirbt die Tonkens Agrar AG zertifiziertes Saatgut bei ausgewählten Händlern. Im Rahmen der Milchproduktion besteht ein Risiko in einem Ausbruch von Tierkrankheiten bzw. Seuchen. Dies gilt zum einen hinsichtlich des konkreten Bestandes der Tiere der Tonkens-Gruppe. Darüber hinaus können aber auch in der Öffentlichkeit diskutierte Themen, wie z.B. Bovine spongiforme Enzephalopathie (BSE), oder Futtermittelverunreinigungen nicht nur zu Einwirkungen auf den eigenen Bestand an Tieren sowie zu staatlichen Maßnahmen, die die Produktion beeinträchtigen, führen, sondern darüber hinaus auch die öffentliche Meinung über Milchprodukte negativ beeinflussen, was allgemein zu einer Reduzierung des Absatzes der Milchprodukte führen kann. Regelmäßige tierärztliche Kontrollen und Futtermittelproben sollen die Gesundheit des Milchviehbestands sicherstellen. Darüber hinaus können sich sowohl in der Pflanzenaufzucht als auch in der Milchviehhaltung Risiken durch Aufzucht-, bzw. Haltungs-, Fütterungs- oder anderweitige Managementfehler ergeben. Im Ackerbau können die Hektarerträge, u.a. durch den falschen Düngereinsatz, deutlich abnehmen. Die Gesellschaft begegnet dem Risiko, indem sie in der Landwirtschaft langjährig erfahrene Mitarbeiter einsetzt und darüber hinaus den Aufwuchs der Pflanzen fortwährend überwacht und dabei auch den Nährstoffgehalt der Böden regelmäßig analysiert. Zudem werden die Nährstoffe mit neuen Verfahren direkt in die Böden eingebracht, sodass sie ihre Wirkung ohne nennenswerte Verluste entfalten. Bei der Milchviehhaltung sind z.B. die Auswahl des geeigneten Futtermittels von großer Bedeutung sowie die regelmäßige Kontrolle der Milch, die Schulung des Personals und wiederkehrende Betreuung der Tierbestände durch einen Veterinär. Risiken aus den Anlagen Als Landwirtschaftsunternehmen setzt die Tonkens Agrar AG unterschiedlichste Maschinen, Geräte und Anlagen ein. Deren Einsatz ist mit einem vielfältigen Gefahrenpotential verbunden. Insbesondere könnten eine fehlerhafte Montage, eine fehlerhafte Bedienung der Anlagen, ein Unfall oder ein anderer Umstand dazu führen, dass beispielsweise Biogas entweicht oder sich entzündet und eine Explosion herbeiführt. Mögliche Personen- oder Sachschäden, wofür die Tonkens Agrar AG als Betreiber der Anlagen haftbar gemacht werden kann, können mitunter zu erheblichen direkten bzw. indirekten Kosten führen. Ein Brandschaden hat z.B. direkte Kosten für den Wiederaufbau bzw. die Wiederbeschaffung der jeweiligen Anlage zur Folge, gleichzeitig können Betriebsunterbrechungen zu indirekten Erlösminderungen führen. Neben den im Ackerbau eingesetzten Maschinen (z.B. Mähdrescher, Kartoffelroder, Drillmaschinen) verfügt die Tonkens Agrar AG im Rahmen der Milchproduktion über einen modernen Melkstand. Darüber hinaus setzt sie im Bereich der Veredelung der eigenen Produkte moderne Schäl- und Verpackungsanlagen ein und betreibt im Rahmen des Geschäftsfelds der Erneuerbaren Energien Photovoltaik- und Biogasanlagen. Dem Risiko von Personen- und Sachschäden begegnet die Tonkens Agrar AG durch hohe Sicherheitsvorschriften sowie den Abschluss ausgewählter Versicherungen. Durch den unsachgemäßen Betrieb von Biogas- oder Photovoltaikanlagen können Schäden entstehen, die sich negativ auf die Leistung der Anlagen auswirken. Die Gesellschaft wirkt diesem Risiko entgegen, indem die Anlagen mit technischen Warn- und Überwachungssystemen ausgestattet sind. Zudem finden regelmäßig Schulungen der Mitarbeiter statt. Da der technologische Fortschritt in immer kürzeren Abständen neuere, modernere und effizientere Maschinen hervorbringt, besteht auch ein Risiko in der Entwertung der vorhandenen Maschinen. Die Tonkens Agrar AG ist beständig dabei, ihren Maschinen- und Anlagenpark zu modernisieren, um damit eine effiziente und reibungslose Produktion gewährleisten zu können. Umfang der Vorräte Ausreichende Vorräte sind zur Minderung von Diskrepanzen zwischen Angebot und Nachfrage ein sehr wichtiges Instrument zur dauerhaften Lieferfähigkeit. Wenn die zugänglichen Vorräte im Vergleich zum Bedarf gering sind, kann die Preisvolatilität hoch sein. Tonkens minimiert das Risiko von Engpässen weitgehend durch eine gesteuerte und kontrollierte Lagerhaltung. Diese beinhaltet die Steuerung und Überwachung der Temperatur, Helligkeit, Luftfeuchtigkeit und Belüftung. So lagert die Gesellschaft beispielsweise Kartoffeln teilweise in Kisten, um Qualitätseinbußen zu vermeiden. Im Berichtszeitraum wurde die Lagerung der Kartoffeln durch die Verwendung spezieller Kisten und des Einbaus separater Kühlsysteme optimiert, sodass die Kartoffeln aus der Ernte 2016 bis zum Juli 2017 geschält und in guter Qualität angeboten werden konnten. Ressourcenknappheit Höhere Energiekosten, technologische und natürliche Grenzen limitieren das Produktionswachstum. Auch hier führt die eigens produzierte Photovoltaik- und Biogasenergie zu einer gezielten Verringerung des Risikos. Die Tonkens-Gruppe ist für die Ausübung ihrer Geschäftstätigkeit auf landwirtschaftliche Flächen angewiesen, um auf diesen Ackerbau, Milchproduktion und Biogasanlagen zu betreiben. Das Angebot an landwirtschaftlichen Flächen ist begrenzt. Sowohl beim Erwerb landwirtschaftlicher Flächen als auch beim Abschluss oder der Verlängerung von Pachtverträgen ist die Tonkens-Gruppe daher einem erheblichen Wettbewerb ausgesetzt. Die Gesellschaft ist im Rahmen der Beobachtung des Wettbewerbsumfeldes darauf bedacht, neue aussichtsreiche Flächen für den Anbau zu pachten und so sicher zu stellen, dass weiteres Wachstum möglich ist bzw. trägt im Rahmen eines geordneten Vertragsmanagements dafür Sorge, dass Anpassungsklauseln mit möglicher Erhöhung der Pachtpreise in laufenden Pachtverträgen beachtet und gezielt gesteuert werden. Liquiditäts- und Zinsrisiken Der Betrieb eines landwirtschaftlichen Unternehmens ist aufgrund des Umstandes, dass die Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte eine Vorfinanzierung von der Aussaat bis zum Verkauf der Produkte, d.h. für einen Zeitraum von zum Teil mehr als einem Jahr, erfordert und Zahlungseingänge vorwiegend in der zweiten Jahreshälfte eines Kalenderjahres eingehen, sehr kapitalintensiv. Demgemäß hat die Tonkens-Gruppe in der Vergangenheit in erheblichem Umfang kurzfristige Fremdfinanzierungen aufgenommen. Auch der Bau der Photovoltaik-, Biogas- und Schälanlagen wurde teilweise mittels Darlehen finanziert. Um Zinsrisiken zu minimieren, wurden in diesem Zusammenhang seitens der Gesellschaft Zinssicherungsgeschäfte abgeschlossen. Für das antizipierte Wachstum und weitere Investitionen benötigt die Tonkens Agrar AG ausreichend finanzielle Mittel. Neben Liquidität aus dem Cashflow wird dabei unter anderem auf Darlehen zurückgegriffen. Folgend besteht bei Nichtgewährung von Darlehen das Risiko, Investitionen nicht planmäßig durchführen oder beenden zu können und damit die angestrebten Wachstumsziele nicht zu erreichen. Die Tonkens Agrar AG verfügt über langjährige Kontakte zu Kreditinstituten, welche kontinuierlich gepflegt werden. Darüber hinaus führt das Management viele Gespräche, um neue Geschäftsbeziehungen zu Banken aufzunehmen. So soll auch dem Risiko der Abhängigkeit von zu wenigen Kreditinstituten begegnet werden. Personalrisiken Die deutsche Landwirtschaft erlebt eine immer stärkere Professionalisierung — für eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung bei zunehmender Wettbewerbsintensität benötigt die Tonkens Agrar AG das entsprechende Personal. Neben der geeigneten Anzahl der Mitarbeiter ist vor allem auch ihre fachliche Qualifizierung von Bedeutung. Insbesondere der technologische Fortschritt, aber auch veränderte gesetzliche Rahmenbedingungen erfordern eine regelmäßige Aktualisierung des vorhandenen Wissens der Mitarbeiter. Die Tonkens Agrar AG lässt ihre Mitarbeiter regelmäßig schulen, um diese optimal auf die arbeitstechnischen Anforderungen vorzubereiten. Auf der Managementebene ist der zukünftige Erfolg der Tonkens-Gruppe wesentlich durch die Tätigkeit von Gerrit Tonkens als Vorstand, gleichzeitig Gründer und wesentlicher mittelbarer Aktionär, beeinflusst. Der Verlust von Herrn Tonkens für die Tonkens-Gruppe würde dazu führen, dass die treibende Kraft hinter dem operativen Geschäft mit etablierten langjährigen Kontakten in der Branche, hohem Fachwissen und Detailkenntnissen des Unternehmens ausfällt, was von der Tonkens-Gruppe zumindest kurzfristig nicht kompensiert werden könnte. Unter Herrn Tonkens ist eine weitere Managementebene installiert, die das tägliche operative Geschäft an den einzelnen Produktionsstandorten und der Verwaltung leitet. Im Rahmen der Unternehmensnachfolge bereitet Herr Tonkens seine Söhne auf die spätere Unternehmensführung vor und vermittelt so sein Wissen und seine Kontakte weiter. Darüber hinaus ergeben sich auch hinsichtlich steigender Lohnkosten Risiken für den wirtschaftlichen Erfolg des Tonkens Konzerns. Die Tonkens-Gruppe erwirtschaftet einen erheblichen Teil ihrer Erträge im Bereich Anbau von Kartoffeln und Zwiebeln. Der Anbau von Kartoffeln und Zwiebeln stellt sich, im Vergleich zu anderen Fruchtarten, als personalintensiv dar. Die Ertragskraft der Tonkens-Gruppe ist unmittelbar von der allgemeinen Lohnentwicklung für die eingesetzten Mitarbeiter abhängig. Steigende Lohnkosten können dazu führen, dass die Ertragsfähigkeit sinkt oder auch Verluste erwirtschaftet werden. Risiken aus einer eventuellen Ausweitung der internationalen Aktivitäten der Tonkens-Gruppe Die Tonkens-Gruppe ist derzeit in Deutschland tätig. Die Tonkens-Gruppe beabsichtigt, eine Ausweitung ihrer Aktivitäten in andere Staaten, insbesondere nach Osteuropa, zu realisieren, wenn sich entsprechende Investitions- und/ oder Beteiligungsmöglichkeiten ergeben. Hieraus können eine Reihe von Risiken, die aus den dortigen allgemeinen politischen, volkswirtschaftlichen, sozialen, rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen resultieren, erwachsen. Daneben sind eine Vielzahl von lokalen Gesetzen und Vorschriften einzuhalten. Lokale Rechts- und Verwaltungssysteme könnten die Erteilung von behördlichen Genehmigungen erschweren oder gar verhindern, die landwirtschaftliche Produktion beeinträchtigen oder die Durchsetzbarkeit von Forderungen und sonstigen Ansprüchen gefährden. Die Tonkens Agrar AG wird die Öffentlichkeit bei konkreten Geschäftsanbahnungen nach Osteuropa informieren. 2. Markt- und Branchenrisiken Restriktionen und Kostenanstieg bei Saatgut, Futtermittel, Treibstoff, Pflanzenschutz und Dünger Import- wie auch Exportrestriktionen verstärken die Preisvolatilität an den globalen Märkten. Zudem könnte hinsichtlich der Einkaufsseite ein deutlicher Anstieg der Kostenpositionen Saatgut, Futtermittel, Treibstoff und Pflanzenschutz sowie Düngemittel einen spürbaren Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit haben. Das Unternehmen versucht, mittels eines zentralisierten Einkaufs die Einflüsse möglichst gering zu halten. Darüber hinaus soll zunehmend eigener Dünger, welcher im Rahmen des Betriebs von Biogasanlagen anfällt, den Einsatz externen Düngers substituieren. Abhängigkeit von der Entwicklung der Preise für landwirtschaftliche Produkte Auch auf der Verkaufsseite ist die Tonkens Agrar AG mit ihren in der Gruppe erzeugten landwirtschaftlichen Produkten erheblichen Preisschwankungen ausgesetzt. Die Preise werden dabei wesentlich durch Weltmarktpreise bestimmt und unterliegen einer hohen Volatilität. Das Angebot und die Nachfrage werden insbesondere beeinflusst durch regulatorische Rahmen- und Witterungsbedingungen sowie die Entwicklung der Bevölkerung ebenso wie durch globale Erntemengen und -qualitäten, Wechselkursveränderungen, aber auch das Verhalten insbesondere spekulativer Anleger. Dies betrifft sowohl die Nachfrageseite als auch die Angebotsseite. Um sich gegen dieses Risiko in einem gewissen Maße abzusichern, werden die Agrarprodukte teilweise mittels Vorkontrakten gegenüber dem lokalen Agrarhandel verkauft. Energiepreise Im Rahmen der Globalisierung und zunehmenden Vernetzung der Energiemärkte wird die Preisvolati-lität von den Energiemärkten immer mehr auf die landwirtschaftlichen Märkte übertragen. Sofern keine autarke Energieversorgung besteht, sind landwirtschaftliche Unternehmen, die einen hohen Energieverbrauch haben, im besonderen Maße von Preissteigerungen betroffen. Diesem Risiko begegnet das Unternehmen durch die Optimierung von Produktionsabläufen und den Einsatz moderner Steuerungstechnik zur Reduzierung des Energieverbrauchs. Pachtpreise Da ein großer Anteil der von der Tonkens Agrar AG bewirtschafteten Flächen gepachtet ist, besteht ein Risiko in erhöhten Pachtpreisen. Insbesondere bei Neuverpachtungen hat sich in den letzten Jahren ein stetig zunehmender Preis ergeben. Die Tonkens Agrar AG hat sich ihre Pachtflächen zu festen Pachtpreisen über langfristige Verträge gesichert und ist bestrebt, die Pachtverhältnisse rechtzeitig vor Vertragsauslauf zu verlängern. Darüber hinaus befindet sich ein stetig zunehmender Teil der Flächen (derzeit rund 13,6 %) im Eigenbesitz. Angesichts der bislang steigenden Kaufpreise ist der Erwerb von Flächen zu marktüblichen Konditionen unwirtschaftlich. Dem Statistischen Bundesamt zu Folge haben sich die Kaufpreise innerhalb der letzten 10 Jahre mehr als verdoppelt. 2005 kostete der Hektar im Schnitt noch rund 8.700,00 EUR, 2015 knapp 19.600,00 EUR. In 2016 haben sich die Kaufpreise in den meisten der neuen Bundesländer erstmals rückläufig entwickelt. Gemäß der VVG Bo-denverwertungs- und -verwaltungs GmbH (BVVG) ist der durchschnittliche Kaufpreis pro Hektar in Sachsen-Anhalt von 25.179,00 EUR auf 22.783,00 EUR gesunken. Demgegenüber stiegen die Pachtpreise pro Hektar p.a. von 505,00 EUR auf 546,00 EUR an. Die Tonkens Agrar AG wird diese Entwicklung fortlaufend beobachten und behält sich bei günstigeren Bedingungen, als sie der Markt derzeit bietet, weitere Flächenerwerbe vor. Die Tendenz steigender Pachtpreise wird durch mehrere Entwicklungen gestützt: Zum einen wurden Agrarflächen seit dem Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2007 zunehmend als krisenfeste und stabile Kapitalanlage betrachtet und geraten so zunehmend in den Fokus von Fonds und institutionellen Investoren, insbesondere vor dem Hintergrund der anhaltend niedrigen Zinsen und eines Mangels an attraktiven Investments. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen aufgrund der wachsenden Weltbevölkerung kontinuierlich an. Nicht zuletzt führt auch die gestiegene Nachfrage nach landwirtschaftlichen Rohstoffen für die Gewinnung von Bioenergie zu einer Attraktivitätssteigerung des Ackerlands als Kapitalanlage. Damit und durch die Versiegelung von Ackerflächen nimmt die Verfügbarkeit landwirtschaftlicher Flächen zur Nahrungsmittelproduktion zunehmend ab. Der Einfluss saisonaler Effekte Die Geschäftstätigkeit von landwirtschaftlichen Betrieben wie dem der Tonkens-Gruppe wird von saisonalen Effekten beeinflusst. Insbesondere im ersten Halbjahr eines Kalenderjahres verzeichnen landwirtschaftliche Betriebe meist geringere Einnahmen als im zweiten Halbjahr eines Jahres. So erzielen landwirtschaftliche Betriebe im zweiten Halbjahr eines Kalenderjahres, insbesondere nach der Erntezeit, erhebliche Einnahmen aus der Veräußerung von Teilen der Ernte und erhalten gegen Ende des Kalenderjahres Mittelzuflüsse in Folge der Auszahlung der staatlich gewährten Betriebsprämien. Die Geschäftszahlen der Tonkens-Gruppe könnten daher von Halbjahr zu Halbjahr, aber auch im Vergleich zur jeweiligen Vorjahresperiode, mitunter erheblich variieren, so dass insbesondere die Geschäftszahlen des ersten und des zweiten Halbjahrs nur eingeschränkt miteinander vergleichbar sind. Die Verkaufszeitpunkte der Kartoffeln und Zwiebeln, welche umsatzstarke Fruchtarten im Ackerbau und der Veredelung sind, können auf die Vergleichbarkeit einen entscheidenden Einfluss haben. Die Tonkens Agrar AG verfolgt aus diesem Grund eine transparente Kapitalmarktkommunikation, um ihre Aktionäre und mögliche Investoren über die aktuelle Geschäftsentwicklung und -zahlen fortlaufend zu informieren. Wechselkurse Währungsschwankungen können über ihren Einfluss auf die inländischen Rohstoffpreise die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirte beeinträchtigen. Die Tonkens Agrar AG tätigt ihre Geschäfte ausschließlich in EUR und beobachtet beständig die Preis- und Währungsentwicklungen auf den Beschaffungsmärkten. Wachsende Nachfrage Das Pro-Kopf-Einkommen steigt weltweit und nimmt vor allem in den Schwellenländern ein immer höheres Maß an. Mit der größeren Kaufkraft steigt auch die Nachfrage nach Rohstoffen, Energie und Nahrungsmitteln. Wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt, entsteht ein Aufwärtsdruck auf die Preise, der mit höheren Beschaffungskosten für die Landwirte, andererseits auch mit höheren Angebotspreisen bei ihren Produkten einhergeht. 3. Politik- und Rechtsrisiken Die Tonkens Agrar AG unterliegt sowohl mit ihrer landwirtschaftlichen Produktion als auch mit der Gewinnung regenerativer Energie gesetzlichen Rahmenbedingungen. Politische Debatten können zu entscheidenden gesetzlichen Veränderungen, insbesondere mit möglicher negativer Auswirkung auf die Ertragslage des Tonkens Konzerns, führen. Die Tonkens Agrar AG überwacht die aktuellen Debatten und Veränderungen sehr genau, um rechtzeitig mit geeigneten Maßnahmen reagieren zu können. Eine Planbarkeit ergibt sich aus der Dauer der Umsetzung neuer Gesetzesvorhaben. Derzeit betreffen insbesondere folgende Gesetzesänderungen die Tonkens Agrar AG: Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) Über ihre Photovoltaik- und die Biogasanlagen generiert die Tonkens Agrar AG Strom. Es besteht das Risiko, dass staatliche Vergütungssätze gekürzt werden, was zukünftig zu einer Minderung der Wirtschaftlichkeit der Anlagen führen könnte. In Deutschland führt das EEG 2017 zu entscheidenden Änderungen des Vergütungssystems für neu errichtete Anlagen. Ab 2017 müssen sich Betreiber von Biogasanlagen wie bei einer Auktion mit ihrem Preis um die EEG-Vergütung bewerben, wobei der Höchstpreis auf 16,9 Cent je kWh für Bestandsanlagen und 14,0 Cent für Neuanlagen festgelegt ist. Im Markt werden daher Verwerfungen befürchtet, da ein Betreiben von Biogasanlagen ohne eigene Reststoffe nicht mehr wirtschaftlich sinnvoll sei. Hier profitiert die Tonkens Agrar AG vom Gedanken der internen Kreislaufwirtschaft, innerhalb des Konzerns anfallende Reststoffe für den Betrieb der Biogasanlage zu verwenden. Für die Tonkens Agrar AG ändert sich an der bisherigen Vergütung zunächst nichts, da die Bestandsanlagen während ihrer noch laufenden Förderzeit unter dem vor 2014 gültigen EEG von den höheren Vergütungssätzen profitieren. Ab einer Restlaufzeit von 8 Jahren kann die Tonkens Agrar AG freiwillig an den Auktionen teilnehmen. Aufgrund der wirtschaftlich unattraktiven Vergütung für Neuanlagen hat die Tonkens Agrar AG den Ausbau des Bereichs Erneuerbare Energien mit der Fertigstellung der zweiten Biogasanlage am Standort Osterfeld im Sommer 2014 vorerst abgeschlossen. Abschaffung der Zuckerquote seit dem 1. Oktober 2017 Das Ende der Quote wird zu mehr Wettbewerb und wettbewerbsfähigeren Preisen führen und die starre innereuropäische Produktionsbegrenzung aufheben. Es wird von einer Marktbereinigung ausgegangen, wesentlich beeinflusst durch die Produktionskosten. Der Anbau von Zuckerrüben wird auch künftig in ertragreichen Regionen stattfinden, hinzu kommt die Nähe zu der verarbeitenden Industrie. Die Zuckerfabriken sind unmittelbar an den Standorten der Tonkens-Gruppe angesiedelt. Die Tonkens-Gruppe hat zwar für die Erntesaison 2017 keine Zuckerrüben angebaut, plant aber weiterhin den Anbau und wird die künftige Entwicklung am Zuckermarkt beobachten. In konkreten Zahlen lässt sich die weitere Entwicklung noch nicht ausdrücken. Kürzung der EU-Direktzahlungen Landwirtschaftliche Erzeuger haben nach dem EU-Recht Anspruch auf bestimmte Beihilfen, diese werden als Direktzahlungen bezeichnet. Art und Höhe dieser Beihilfen werden in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU bestimmt. Die GAP setzt sich aus zwei verschiedenen Finanzierungsinstrumenten zusammen - der 1. und der 2. Säule. Die erste Säule beinhaltet Direktzahlungen an Landwirte, die je Hektar landwirtschaftlicher Fläche gewährt werden. Dabei sind ausdrücklich bestimmte Standards (sogenannte "Cross Compliance") einzuhalten. Diese sollen eine global wettbewerbsfähige Produktion ermöglichen. Die hohen europäischen Standards in Tier-, Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz lassen andernfalls keine kostendeckende Produktion zu. Die zweite Säule umfasst gezielte Förderprogramme für die nachhaltige und umweltschonende Bewirtschaftung und die ländliche Entwicklung. Das Direktzahlungssystem besteht aus einer Basisprämie, einer Greening-Prämie, einer Junglandwirteprämie sowie einer zusätzlichen Umverteilungsprämie für die ersten 46 Hektar eines Betriebes. Derzeit noch bestehende regionale Unterschiede bei der Basisprämie werden ab 2017 bis zum Jahr 2019 in drei Schritten abgebaut. Ab 2019 haben dann alle Zahlungsansprüche in Deutschland einen einheitlichen Wert. Für Deutschland steht eine Obergrenze für die Direktzahlungen zur Verfügung. Wie die Verteilung ab 2019 auf die einzelnen Prämienarten erfolgen wird, steht noch nicht fest. 4. Chancen Neben den Risiken bieten sich aber auch Chancen, die sich vorteilig auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Tonkens-Gruppe und damit auf die Tonkens Agrar AG auswirken können. Um der Volatilität der Landwirtschaftsbranche zu begegnen, setzt die Tonkens Gruppe zum einen auf stabile Umsatz- und Ergebnisbeiträge aus dem Geschäftsfeld der Erneuerbaren Energien. Im Juli 2014 war die zweite Biogasanlage am Standort Osterfeld fertiggestellt worden, womit der Ausbau des Geschäftsfelds Erneuerbare Energien vorerst abgeschlossen ist. Weitere Umsatz- und Ergebnispotentiale sollen mit der Veredelung und Vermarktung der eigenen Produkte gehoben werden. Mit den Kartoffel- und Zwiebelschälanlagen soll die Tonkens Agrar AG zukünftig in der Lage sein, im Rahmen der Erhöhung der Kapazität ihre Agrarprodukte veredelt und mit höheren Margen in größerer Menge absetzen zu können. In den vergangenen Geschäftsjahren gestaltete sich die Neukundengewinnung, insbesondere größerer Industriekunden zur konstanten Auslastung der Schälanlagen, aufgrund schwieriger Marktbedingungen problematisch. Infolge des Ende 2016 begonnenen Strategiewechsels in der Vermarktung bei der Börde Vita GmbH gelang es im Berichtszeitraum, die Absatzmenge gegenüber Vorjahr deutlich zu steigern. Zudem wurde die Lagerung optimiert, sodass die Rohware über einen langen Zeitraum durch die Umstellung der Lagerung in speziellen Kisten und des Einbaus separater Kühlsysteme geschält und in sehr guter Qualität angeboten werden kann. Die Tonkens Agrar AG prüft bei der Milchproduktion unverändert eine Ausweitung ihrer Stallungen und der Tierkapazität. Zwar sind die an den Tonkens Konzern gezahlten Milchpreise wieder auf ein rentables Niveau von zuletzt 38,5 ct/kg im September 2017 angestiegen, angesichts der Volatilität der übrigen Agrarpreise und der Agrarbranche insgesamt zeigen sich Banken derzeit bei der Vergabe von Krediten an Landwirtschaftsbetriebe aber zurückhaltend. Aus diesem Grund wurde unverändert kein Termin zur Umsetzung der geplanten Investition festgelegt. Momentan hat die Gesellschaft keine Kenntnis von eingetretenen Risiken, die eine Beeinträchtigung der Geschäftsentwicklung nach sich ziehen könnten. E. PrognoseberichtAllgemeine wirtschaftliche Entwicklung Der Internationale Währungsfonds hat in seinem jüngsten „World Economic Outlook" im Oktober 2017 die Weltwirtschaftsprognose für 2017 und 2018 gegenüber dem letzten Bericht im Juli 2017 um jeweils 0,1 Prozentpunkte auf eine Zunahme um 3,6 % und 3,7 % angehoben. Einem stärkeren Wachstum im Euroraum, Japan, den asiatischen Schwellenländern und Russland stehen verschlechterte Aussichten für Großbritannien und der USA gegenüber. Auch das Institut für Weltwirtschaft (IfW) sieht den Euroraum in seiner Herbstprognose 2017 deutlich auf Expansionskurs: In 2017 wird eine Zunahme des BIP um 2,2 % erwartet, gefolgt von +2,1 % in 2018. Stützend wirken sich der private Verbrauch und die fortsetzende Belebung auf dem Arbeitsmarkt aus. Hinzu kommen die unverändert niedrigen Zinsen bei einer leicht expansiv ausgerichteten Finanzpolitik. Deutlich angehoben hat das IfW die Konjunkturprognose für die deutsche Wirtschaft: Statt zuvor +1,7 % geht das Institut für 2017 von einem BIP Anstieg um 2,0 % aus. Auch für 2018 fällt der Ausblick mit +2,2 % statt zuvor +2,0% positiver aus. Neben den Konsumausgaben werden die Investitionen und auch die Exporte im zunehmenden Maße zu den Hauptträgern des Wachstums. Für Bauinvestitionen sind die Rahmenbedingungen nach wie vor äußerst günstig und der Export profitiert von der anziehenden Weltkonjunktur. Auch der Arbeitsmarkt belebt sich weiter, mit positiver Auswirkung auf die Löhne und verfügbaren Einkommen. So soll die Arbeitslosenquote von 6,0 % in 2016 auf 5,7 % in 2017 zurückgehen. Für 2018 wird eine weitere Abnahme auf 5,4 % prognostiziert. Branchenentwicklung International: scroll
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Argentinien, Australien, Kanada, EU, Kasachstan, Russland, Ukraine, USA Für die Erntesaison 2017/2018 erwartet der Internationale Getreiderat (IGC) in seinem Getreidemarkt-Bericht von Ende September 2017 eine weltweite Getreideernte von 2.075 Mio. Tonnen. Diese stellt nach dem Rekordwert des Vorjahres von 2.133 Mio. Tonnen damit historisch die bislang zweitgrößte Welternte dar. Da allerdings die globale Nachfrage mit 2.104 Mio. Tonnen das Angebot überwiegen wird, könnten sich die globalen Lagerbestände erstmals seit fünf Jahren wieder reduzieren. Der Rückgang der Getreide-Weltproduktion liegt vor allem an einer 45 Mio. Tonnen Produktionsabnahme beim Mais, zu großen Teilen verursacht durch geringere Ernteaussichten in den USA und China. Insgesamt wird eine Maisernte von 1.034 Mio. Tonnen erwartet. Aufgrund der hohen Nachfrage von 1.067 Mio. Tonnen werden die globalen Maisbestände abnehmen, während beim Weizen von einer Ernte von 748 Mio. Tonnen und von neuen Rekordlagerbeständen ausgegangen wird. Preisentwicklung: Angesichts der global erwarteten zweitgrößten Weizenernte aller Zeiten und damit neuen Rekordlagerbeständen bestehen derzeit kaum Impulse für Preisanstiege beim Weizen und am Markt ist eine eher abwartende Haltung der Akteure ersichtlich. Eine kleinere Belebung des europäischen Exportgeschäfts vor Weihnachten 2017 könnte sich aus dem aktuell angespannten Verhältnis zwischen den USA und Mexiko ergeben, weil letztere sich u.a. wegen dem angedrohten Mauerbau vom bisher größten Weizenlieferanten USA abwenden und nach neuen Möglichkeiten umsehen, wobei auch deutscher Weizen in Betracht gezogen werden könnte. In Deutschland zeigt die Maisernte ein sehr gemischtes Bild — vielerorts haben Dauerregen und/oder Unwetter die Ernte beeinträchtigt, bzw. zu Ausfällen geführt. Global steigt zwar die Nachfrage nach Mais, insbesondere in China, wo staatliche Maßnahmen die Nachfrage zu einer Verringerung der Bestände stimulieren sollen, dafür hat der IGC seine Prognose für die globale Maisproduktion erst kürzlich wieder um 5 Mio. Tonnen angehoben. Deutsche Marktteilnehmer sehen daher nur in einer Abschwächung des Euro aktuell Möglichkeiten für eine Marktbelebung. Während die deutsche Rapsernte in 2017 mit 4,3 Mio. Tonnen zwar erneut nicht zufriedenstellend verlief, wurde EU-weit aber eine gute Rapsernte von fast 22 Mio. Tonnen eingebracht. Damit eröffnen sich für die deutschen Rapsanbauer keine Möglichkeiten, die geringere Ernte durch höhere Erzeugerpreise zu kompensieren. Preisdämpfend wirkte sich zudem Entscheidung der EU-Kommission aus, den Zollsatz auf Biodieselimporte aus Argentinien auf unter zehn Prozent zu senken, was zu einer Kaufzurückhaltung auf dem Biodieselmarkt führt. Am 1. Oktober 2017 lief die seit rund 50 Jahren geltende Zuckermarktordnung aus, welche die Zuckerquote und die Zuckerrübenmindestpreise festlegte. Damit orientiert sich der Preis für Zuckerrüben in Europa nun mehr am Weltmarkt. Aufgrund der Aufhebung der Quote ist für 2017 mit einem Anstieg der Erntemengen zu rechnen, desweiteren gehen deutsche Landwirte von überdurchschnittlichen Hektarerträgen aus. In Folge des nassen Sommers sind die Rüben größer gewachsen. Allgemein rechnet der Markt zunächst mit sinkenden Zuckerpreisen und einem Verdrängungswettbewerb. In Europa verlief die 2017er Kartoffelernte sehr uneinheitlich — die Westeuropäer verzeichneten deutlich höhere Erträge als die Osteuropäer bei einer europaweit insgesamt leicht auf 57,8 Mio. Tonnen gesteigerten Ernte. Die deutsche Ernte nahm um rund 2,2 % auf 11,3 Mio. Tonnen zu. Dieses erhöhte Angebot hat derzeit sinkende Kartoffelpreise zur Folge, die aktuell nur rund 10 EUR/100 kg betragen. Abzuwarten bleibt zudem die Lagerfähigkeit der Kartoffeln. Das seit dem Ende des Sommers 2017 teils dauerhaft nasse Wetter beeinträchtigte die Erntearbeiten in Folge nasser und unbefahrbarer Böden, welche dadurch vielerorts bis Mitte Oktober noch nicht abgeschlossen werden konnte. Zur optimalen Einlagerung müssen die Kartoffeln trocken sein, offen ist daher aktuell, welche Verluste sich noch durch Infektionen im Lager ergeben werden. Deutlich positiver zeigt sich dagegen die Preisgestaltung auf dem Milchmarkt. Im September 2017 stiegen die deutschen Milchpreise in der Spitze auf bis zu 42,5 ct/kg an. Für das gesamte Jahr 2017 rechnet der Milchindustrie-Verband e.V. mit einem durchschnittlichen Netto-Milchpreis von 36 ct/kg, was gegenüber 2016 einer Verbesserung um mehr als ein Drittel entspricht. Der Tonkens Agrar AG wurde im September ein sehr rentabler Milchpreis von 38,5 ct/kg ausgezahlt. Ausblick auf das Geschäftsjahr 2017/18 Die 2017er Ernte des Tonkens Agrar AG konnte mit guten bis durchschnittlichen Erträgen abgeschlossen werden, welche wie im Vorjahr die bundesdurchschnittlichen Ernteerträge übertrafen. Aufgrund erneut widriger Witterungsbedingungen im Sommer und zur Erntezeit lagen die Hektarerträge aber bei allen Fruchtarten außer den Kartoffeln unter dem Vorjahresniveau. Bei der Gerstenernte gelang es, an den sehr guten durchschnittlichen Hektarertrag des Vorjahres von 98 dt/ha mit nun 96 dt/ha anknüpfen. Mit 80 dt/ha (Vj. 90,5 dt/ha) fiel der Winterweizenertrag mit größtenteils A-Qualität durchschnittlich aus. Auch die Rapsernte ist mit Hektarerträgen von 35 dt/ha (Vj. 44 dt/ha) durchschnittlich. Demgegenüber wurde bei der Kartoffelernte nach 507 dt/ha im Vorjahr mit jetzt 570 dt/ha ein sehr hoher Wert erzielt, während die Zwiebelernte Hektarerträge von 503 dt/ha (Vj. 562 dt/ha) ergab. Die Maisernte konnte mit guten Qualitäten bereits im September abgeschlossen werden und schafft damit die Futtergrundlage für die Milchproduktion. Auf den Anbau von Zuckerrüben hatte die Tonkens Agrar AG in 2017 verzichtet. Die Börde Vita GmbH hat es im Geschäftsjahr 2016/2017 geschafft, ihre Marktposition erheblich zu festigen. Wie geplant ist es gelungen, weitere Kunden zu gewinnen und die Kapazitätsauslastung zu steigern. Für eine noch stärkere Auslastung der Schälanlagen werden aber weitere Großkunden mit entsprechenden Abnahmemengen benötigt. Daher liegt der Fokus weiterhin eindeutig darauf, die Rentabilität bei der Veredelung zu steigern. Unterstützend sollen sich hier die neuen, speziell für die Veredelung geeigneten Kartoffelsorten auswirken, welche zur Folge haben, dass weniger Rohware extern zugekauft werden muss. Da die Trendwende am Milchmarkt noch nicht nachhaltig erscheint, ist der Umsetzungszeitpunkt für eine Kapazitätserhöhung in der Milchproduktion unverändert offen. Für das Geschäftsjahr 2017/2018 geht der Vorstand für die Tonkens Agrar AG derzeit weder von einem Umsatzwachstum noch von einem weiter verbesserten Ergebnis aus. Die Planung basiert auf der Annahme einer normalen Stromproduktivität der Photovoltaikanlage sowie annähernd unveränderter Gewinne aus Gewinnabführungsverträgen sowie ebenfalls annähernd unveränderten Aufwendungen aus Verlustübernahme. Schlusserklärung zum Abhängigkeitsbericht Es wurde ein Abhängigkeitsbericht gemäß § 312 Abs. 1 Aktiengesetz erstellt. Der Vorstand erklärt nach § 312 Abs. 3 Aktiengesetz Folgendes: Die Tonkens Agrar AG hat bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmungen aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die uns im Zeitpunkt, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bekannt waren, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten. Weder im Interesse noch auf Veranlassung der herrschenden Gesellschaft wurden Maßnahmen zum Nachteil der Gesellschaft durchgeführt oder unterlassen.
Sülzetal, den 4. Dezember 2017 Gerrit Tonkens - Vorstand - Bericht des Aufsichtsratesder Tonkens Agrar AGSehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, auch wenn sich an der Volatilität in der Landwirtschaftsbranche im abgelaufenen Berichtsjahr nichts geändert hat, lässt sich für 2016/2017 positiv hervorheben, dass der Milchpreisverfall endlich ein Ende gefunden hat und zumindest im Herbst 2016 die Kartoffelpreise aufgrund des damals geringeren Angebots deutlich gestiegen waren. In Kombination mit einem erhöhten Absatz geschälter Ware bei der Börde Vita GmbH hatten diese Faktoren im abgelaufenen Geschäftsjahr einen positiven Einfluss auf die Umsatzerlöse der Tonkens Gruppe. Das Konzernergebnis konnte zwar im Vergleich zum Vorjahr verbessert werden, ist aber weiterhin negativ. Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr 2016/2017 konnte die Tonkens Gruppe trotz erneut widriger Witterungsbedingungen zwar Ernteerträge oberhalb des Bundesdurchschnitts erzielen, bei den meisten Fruchtarten lagen diese aber unter den Vorjahreswerten. Die einzig bei den Kartoffeln deutlich gestiegenen Hektarerträge spiegeln sich aktuell leider in niedrigen Preisen wider. Mehr zu den aktuellen Entwicklungen können Sie wie gewohnt dem Lagebericht des Vorstands und seinem Vorwort entnehmen. Überwachung der Geschäftsführung des Vorstandes Den ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben folgend, unterstützte und überwachte der Aufsichtsrat der Tonkens Agrar AG im Berichtsjahr den Vorstand bei der Geschäftsführung und beriet ihn in Fragen der Unternehmensleitung. Hierzu hat sich der Aufsichtsrat vom Vorstand regelmäßig innerhalb und außerhalb der Sitzungen mittels schriftlicher und mündlicher Berichte über die Geschäftsentwicklung, die Unternehmensplanung einschließlich der Liquiditätslage, Investitionen sowie die Unternehmensstrategie unterrichten lassen. In Entscheidungen von wesentlicher Bedeutung war der Aufsichtsrat stets frühzeitig eingebunden. Soweit zu Einzelmaßnahmen die Zustimmung des Aufsichtsrats erforderlich war, hat der Aufsichtsrat darüber Beschluss gefasst, z.B. bei Investitionen in landwirtschaftliche Geräte und Ackerflächen. Bildung von Ausschüssen Auch im Geschäftsjahr 2016/2017 hat der Aufsichtsrat der Tonkens Agrar AG keine Ausschüsse gebildet. Nach wie vor setzt sich das Gremium aus drei Mitgliedern mit umfangreicher Erfahrung aus den Branchen Agrar, Wirtschaftsprüfung und Recht zusammen, sodass sämtliche Themen effektiv im Plenum besprochen und behandelt werden können. Sitzungen des Aufsichtsrats Im Berichtsjahr hat der Aufsichtsrat der Tonkens Agrar AG insgesamt fünf ordentliche Aufsichtsratssitzungen abgehalten, diese fanden am 30. August, 16. und 29. Dezember 2016, 14. Februar sowie 9. Mai 2017 statt. An jeder dieser Aufsichtsratssitzungen haben stets alle Mitglieder des Aufsichtsrats und der Vorstand teilgenommen, darüber hinaus waren Gäste zugegen, darunter Mitarbeiter aus der kaufmännischen Verwaltung. Am 16. Dezember 2016 wurde in Gegenwart eines Vertreters des Abschlussprüfers RTC Schütte Revision GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Wildeshausen (RTC), die bilanzfest-eilende Sitzung über das Geschäftsjahr 2015/2016 abgehalten. Thematisch befasste sich der Aufsichtsrat auch außerhalb der Sitzungen vor allem mit der aktuellen Geschäftsentwicklung aller Unternehmen des Tonkens Konzerns, der Absatzentwicklung bei der Tochter Börde Vita GmbH, die Liquiditäts- und Unternehmensplanung (inklusive der Betrachtung detaillierter Soll-Ist-Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den Planungen) sowie Investitionen. Darüber hinaus wurde im März 2017 ein Beschluss im Umlaufverfahren gefasst, welcher die Einbeziehung der Tonkens Aktie in das neue Frankfurter Freiverkehrssegment „Scale", dem Nachfolger des Entry Standards, betraf. Zusammensetzung des Vorstandes und des Aufsichtsrates Im Berichtsjahr ergaben sich weder im Vorstand noch im Aufsichtsrat personelle Veränderungen. Der Vorstand bestand weiterhin aus Herrn Gerrit Tonkens, während sich der Aufsichtsrat aus seinem Vorsitzenden Dr. Johannes Waitz, dessen Stellvertreter Horst Mantay und dem Mitglied Bea Tonkens zusammensetzte. Erteilung des Prüfungsauftrages an die RTC Schütte Revision GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Wildeshausen Unmittelbar im Anschluss an die ordentliche Hauptversammlung vom 15. Februar 2017 erteilte der Aufsichtsrat den Prüfungsauftrag für das Berichtsjahr (01.07.2016 bis 30.06.2017) dem von der Hauptversammlung gewählten Abschlussprüfer RTC Schütte Revision GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Wildeshausen (RTC). Dieser Prüfungsauftrag umfasste auch die Prüfung des Abhängigkeitsberichts. Bilanz-Aufsichtsratssitzung am 15. Dezember 2017 Die RTC Schütte Revision GmbH, Wildeshausen, hat den Jahresabschluss samt Lagebericht der Tonkens Agrar AG und den Konzernabschluss inkl. Konzernlagebericht zum 30. Juni 2017 geprüft und mit uneingeschränkten Bestätigungsvermerken versehen. Allen Aufsichtsratsmitgliedern wurden die vorgenannten Unterlagen sowie die Prüfberichte der RTC rechtzeitig vor der Bilanzaufsichtsratssitzung am 15. Dezember 2017 für eine eigene Prüfung übermittelt. Entwürfe dieser Dokumente wurden bereits am 11. Dezember 2017 in Gegenwart des Vorstands und eines Vertreters des Abschlussprüfers, welcher über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtete, ausführlich besprochen. Im Anschluss daran wurden noch kleine Ergänzungen vorgenommen und die finalen Dokumente für die Bilanz-aufsichtsratssitzung übermittelt. Nach eigener umfangreicher Prüfung kam der Aufsichtsrat zu dem Ergebnis, dass keine Einwendungen gegen die Abschlüsse und die Prüfung des Abschlussprüfers zu erheben sind. Der Aufsichtsrat hat dem Ergebnis der Abschlussprüfung daher seine Zustimmung erteilt und den Jahresabschluss und den Konzernabschluss der Tonkens Agrar AG gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Abhängigkeitsbericht gemäß § 312 AktG Für den vom Vorstand gemäß § 312 AktG aufgestellten Abhängigkeitsbericht, dessen Prüfung auch vom an den Abschlussprüfer RTC erteilten Prüfungsauftrag umfasst war, erteilte dieser den folgenden Bestätigungsvermerk: „Nach dem abschließenden Ergebnis unserer Prüfung sind Einwendungen gegen den Abhängigkeitsbericht nicht zu erheben. Wir erteilen daher folgenden Bestätigungsvermerk: Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass 1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind und 2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war." Auch gegen die im Abhängigkeitsbericht enthaltene Schlusserklärung des Vorstands hat der Aufsichtsrat nach eigener Prüfung keine Einwendungen erhoben und stimmte diesem zu. Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Tonkens Konzerns für die im Geschäftsjahr 2016/17 erbrachten Leistungen.
Stemmern, den 15. Dezember 2017
Dr. Johannes Waitz Vorsitzender des Aufsichtsrats Bestätigungsvermerk des AbschlussprüfersAn die Tonkens Agrar AG, Sülzetal OT Stemmern: Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Tonkens Agrar AG, Sülzetal OT Stemmern, für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2016 bis zum 30. Juni 2017 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben. Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung und Jahresabschluss überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den gesetzlichen Vorschriften, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Wildeshausen, 4. Dezember 2017 schuette Revision GmbH - Lösing - (Wirtschaftsprüfer) - Helmbrecht - (Wirtschaftsprüfer) |
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