Beiersdorf Aktiengesellschaft

Hamburg

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021

Jahresabschluss zum 31. Dezember 2021

Wertpapier-Kennnummer 520000,
ISIN DE 0005200000

Gewinn- und Verlustrechnung

der Beiersdorf AG

(IN MIO. €)

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Anhang 2020 2021
Umsatzerlöse 01 1.289 1.336
Sonstige betriebliche Erträge 02 30 35
Materialaufwand 03 -287 -286
Personalaufwand 04 -290 -332
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 05 -42 -41
Sonstige betriebliche Aufwendungen 06 -647 -727
Betriebsergebnis 53 -15
Beteiligungsergebnis 07 215 212
Zinsergebnis 08 -31 -45
Übrige finanzielle Erträge und Aufwendungen 09 -10 3
Finanzergebnis 174 170
Ergebnis vor Steuern 227 155
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 10 -33 -32
Jahresüberschuss 194 123
Einstellung in andere Gewinnrücklagen -18 -
Entnahme aus anderen Gewinnrücklagen - 53
Bilanzgewinn 176 176

Bilanz

der Beiersdorf AG

(IN MIO. €)

Aktiva

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Anhang 31.12.2020 31.12.2021
Immaterielle Vermögensgegenstände 12 170 140
Sachanlagen 13 137 139
Finanzanlagen 14 5.501 6.328
Anlagevermögen 5.808 6.607
Vorräte 3 4
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 15 634 693
Wertpapiere 16 346 82
Flüssige Mittel 17 51 1
Umlaufvermögen 1.034 780
Rechnungsabgrenzungsposten 6 6
Aktive latente Steuern 10 74 98
6.922 7.491

Passiva

Anhang 31.12.2020 31.12.2021
Gezeichnetes Kapital 252 252
Eigene Anteile -25 -25
Ausgegebenes Kapital 227 227
Kapitalrücklage 47 47
Gewinnrücklagen 2.350 2.314
Bilanzgewinn 176 176
Eigenkapital 18 2.800 2.764
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 19 605 656
Übrige Rückstellungen 20 266 305
Rückstellungen 871 961
Verbindlichkeiten 21 3.251 3.766
6.922 7.491

Grundlagen des Abschlusses der Beiersdorf AG

INFORMATIONEN ZUR GESELLSCHAFT

Die Beiersdorf AG hat ihren Firmensitz in der Unnastraße 48 in Hamburg (Deutschland) und ist beim Amtsgericht Hamburg im Handelsregister unter HRB 1787 eingetragen.

Die Beiersdorf AG ist ein international führendes Markenartikelunternehmen, das im Unternehmensbereich Consumer Produkte zur Haut- und Körperpflege entwickelt und vertreibt. Sie führt das deutsche Consumer Geschäft und erbringt typische Leistungen einer Holdinggesellschaft an Konzerngesellschaften. Neben dem eigenen operativen Geschäft verwaltet die Beiersdorf AG ein umfangreiches Beteiligungsportfolio und ist direkt oder indirekt Mutterunternehmen für über 170 Tochtergesellschaften weltweit. In der Gesellschaft werden zudem die zentralen Planungs-/​Controlling-, Treasury- und Human-Resources-Funktionen sowie der Großteil der Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten für das Consumer Geschäft ausgeführt.

Die Beiersdorf AG stellt als Mutterunternehmen einen eigenen Konzernabschluss auf. Zusätzlich wird der Beiersdorf Konzernabschluss in den Konzernabschluss der maxingvest ag, Hamburg, die den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen aufstellt, mit einbezogen. Die beiden Konzernabschlüsse werden im Bundesanzeiger veröffentlicht.

ALLGEMEINE ERLÄUTERUNGEN ZUM JAHRESABSCHLUSS

Der Jahresabschluss der Beiersdorf AG wird nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Die für den Jahresabschluss relevanten Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex wurden berücksichtigt.

Der Abschluss umfasst die Bilanz, die Gewinn- und Verlustrechnung und den Anhang. Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Soweit in der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung zur Verbesserung der Übersichtlichkeit Positionen zusammengefasst sind, werden sie in diesem Anhang gesondert ausgewiesen. Der Jahresabschluss wird in Euro (€) aufgestellt; die Beträge werden in Millionen Euro (Mio. €) angegeben. Die im Vorjahr angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden im Berichtsjahr unverändert fortgeführt.

Der Lagebericht der Beiersdorf AG und der Konzernlagebericht sind nach § 315 Absatz 5 HGB in Verbindung mit § 298 Absatz 2 HGB zusammengefasst und im Geschäftsbericht 2021 veröffentlicht.

Der Jahresabschluss und der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasste Lagebericht der Beiersdorf AG für das Geschäftsjahr 2021 werden im Bundesanzeiger veröffentlicht.

SCHÄTZUNGEN UND ANNAHMEN

Im Jahresabschluss müssen in einem begrenzten Umfang Schätzungen vorgenommen und Annahmen getroffen werden, die Auswirkungen auf Höhe und Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen sowie der Eventualverbindlichkeiten haben. Dabei werden sämtliche aktuell verfügbaren Erkenntnisse berücksichtigt. Wesentliche Schätzungen und Annahmen wurden insbesondere bei den nachfolgend dargestellten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden vorgenommen: dem Niederstwerttest von Anteilen an verbundenen Unternehmen (Abschnitt 14 "Finanzanlagen"), der Wertminderung zweifelhafter Forderungen (Abschnitt 15 "Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände"), den versicherungsmathematischen Parametern bei der Berechnung des Aufwands aus leistungsorientierten Plänen sowie des Barwerts von Pensionsverpflichtungen (Abschnitt 19 "Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen"), der Ermittlung der Höhe der aktivierungsfähigen latenten Steueransprüche (Abschnitt 10 "Steuern vom Einkommen und vom Ertrag") und der Bilanzierung der übrigen Rückstellungen (Abschnitt 20 "Übrige Rückstellungen"). Speziell bei der Abbildung von rechtlichen Risiken aus Schadenersatzforderungen (Abschnitt 22 "Haftungsverhältnisse, sonstige finanzielle Verpflichtungen und rechtliche Risiken") erfordern die bestehenden Unsicherheiten wesentliches Ermessen bei der Beurteilung, ob und in welcher Höhe ein möglicher Schaden entstanden ist und wie hoch die Inanspruchnahme sein könnte. Bei der Ermittlung der Höhe eines möglichen Schadens besteht ein besonderes Ermessen in Bezug auf die Festlegung der Ausprägung der der Kalkulation zu Grunde gelegten Faktoren "Overcharge" und "Pass-on-rate". Darüber hinaus werden Schätzungen und Annahmen insbesondere bei der Bestimmung von Nutzungsdauern von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen und der Bewertung der Vorräte vorgenommen.

Die tatsächlichen Werte können von den Schätzungen abweichen. Änderungen von Schätzungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Kenntnis erfolgswirksam berücksichtigt. Bei den oben genannten Schätzungen und Annahmen wurden auch die möglichen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie berücksichtigt.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

01 Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse beinhalten Verkäufe von Produkten und Dienstleistungen, Erlöse aus der Vermietung und Verpachtung sowie Lizenzerlöse von verbundenen Unternehmen. Die Umsatzerlöse werden realisiert, wenn die Waren und Erzeugnisse geliefert oder die Leistung erbracht wurden und der Gefahrenübergang stattgefunden hat. Die Beiersdorf AG verwendet hierbei unterschiedliche Lieferbedingungen, die den Gefahrenübergang vertraglich regeln. Skonti, Kundenboni und Rabatte werden als Erlösschmälerungen direkt von den Umsatzerlösen abgesetzt. Die Wahrscheinlichkeit von Rücklieferungen wird bei der Realisierung und Bemessung der Umsatzerlöse berücksichtigt.

Die Beiersdorf AG führt das deutsche Geschäft mit verbrauchernahen Marken aus dem Bereich der Haut- und Körperpflege, das im Unternehmensbereich Consumer zusammengefasst wird. Darüber hinaus erbringt sie im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit typische Leistungen einer Holdinggesellschaft an Konzernunternehmen. Die Umsatzerlöse der Beiersdorf AG stiegen um 47 Mio. € auf 1.336 Mio. € (Vorjahr: 1.289 Mio. €). Damit liegen die Umsatzerlöse wieder auf dem Niveau vor der COVID-19-Pandemie.

UMSATZERLÖSE NACH REGIONEN (IN MIO. €)

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2020 2021
Deutschland 991 988
Übriges Europa 151 162
Amerika 59 73
Afrika/​Asien/​Australien 88 113
1.289 1.336

02 Sonstige betriebliche Erträge

(IN MIO. €)

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2020 2021
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 14 22
Erträge aus der Währungsumrechnung von Lieferungen und Leistungen 5 3
Erträge aus Leistungen an verbundene Unternehmen 6 6
Übrige Erträge 5 4
30 35

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde Erträge in Höhe von 22 Mio. € (Vorjahr: 14 Mio. €) enthalten, die aus der Auflösung von Rückstellungen resultieren.

03 Materialaufwand

Die Materialaufwendungen von 286 Mio. € (Vorjahr: 287 Mio. €) beinhalten die Anschaffungskosten der verkauften Waren.

04 Personalaufwand

(IN MIO. €)

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2020 2021
Löhne und Gehälter 249 275
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung 32 34
Aufwendungen für Altersversorgung 9 23
290 332

In den Aufwendungen für die Altersversorgung wirkten sich im Berichtsjahr Abweichungen zwischen früheren versicherungsmathematischen Annahmen und der tatsächlichen Entwicklung in Höhe von 6 Mio. € negativ auf das Betriebsergebnis aus (Vorjahr: positiv mit 8 Mio. €). Die Aufwendungen aus der Änderung des Rechnungszinses sowie die Aufwendungen aus der Aufzinsung der Pensionsrückstellungen werden analog dem Vorjahr unter dem Posten "Zinsergebnis" ausgewiesen.

05 Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen

Im Berichtsjahr sind wie im Vorjahr im Wesentlichen planmäßige Abschreibungen der Markenrechte und Patente aus dem Erwerb des Coppertone-Geschäfts von Bayer enthalten. Neben den planmäßigen Abschreibungen wurden im Geschäftsjahr keine nennenswerten außerplanmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen vorgenommen (Vorjahr: 0 Mio.€).

06 Sonstige betriebliche Aufwendungen

(IN MIO. €)

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2020 2021
Marketingaufwendungen 390 398
Instandhaltungsaufwendungen 7 7
Ausgangsfrachten 8 8
Aufwendungen aus der Währungsumrechnung von Lieferungen und Leistungen 6 3
Fremde Dienstleistungen 31 41
Rechts- und Beratungskosten 28 45
Sonstige Personalkosten 14 18
Kosten der von verbundenen Unternehmen weiterbelasteten Leistungen 115 163
Sonstige Steuern 1 2
Übrige Aufwendungen 47 42
647 727

Der Anstieg in den Kosten der von verbundenen Unternehmen weiterbelasteten Leistungen spiegelt die im Geschäftsjahr deutlich gestiegenen Investitionen zur Beschleunigung der digitalen Transformation im Rahmen des strategischen Programms "Digital Fast Forward" wider. Die Umsetzung der damit verbundenen Initiativen erfolgt durch das konzerninterne Unternehmen Beiersdorf Shared Services GmbH.

07 Beteiligungsergebnis

(IN MIO. €)

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2020 2021
Erträge aus Beteiligungen 216 223
(davon aus verbundenen Unternehmen) (216) (223)
Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 20 13
Zuschreibungen zu Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens 4 18
Verluste aus Gewinnabführungsverträgen -8 -5
Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens -17 -36
Verluste aus dem Abgang von Anteilen an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen - -1
215 212

Die Erträge aus Beteiligungen umfassen insbesondere die Gewinnausschüttungen der La Prairie Group AG, Schweiz in Höhe von 120 Mio. € und der Beiersdorf (Thailand) Co., Ltd., Thailand in Höhe von 42 Mio. €.

Die Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens enthalten im Geschäftsjahr Wertberichtigungen auf renditeorientierte Wertpapiere. Die relevanten Wertpapiere wurden im Laufe des Geschäftsjahres reduziert.

08 Zinsergebnis

(IN MIO. €)

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2020 2021
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 30 20
(davon aus verbundenen Unternehmen) (5) (1)
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -7 -8
(davon an verbundene Unternehmen) (-2) (-2)
Aufwendungen aus der Aufzinsung von Pensions- und übrigen langfristigen Rückstellungen -54 -57
-31 -45

In den Aufwendungen aus der Aufzinsung von Pensions- und den übrigen langfristigen Rückstellungen sind 43 Mio. € Aufwand aus der Änderung des Rechnungszinses für Altersversorgungsverpflichtungen enthalten (Vorjahr: 37 Mio. €).

Im Geschäftsjahr wurden 1 Mio. € Erträge aus dem Deckungsvermögen mit Aufwendungen aus der Aufzinsung von Pensionsverpflichtungen verrechnet (Vorjahr: 0 Mio. €).

09 Übrige finanzielle Erträge und Aufwendungen

(IN MIO. €)

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2020 2021
Sonstige finanzielle Erträge 151 91
Sonstige finanzielle Aufwendungen -161 -88
-10 3

Die sonstigen finanziellen Erträge beinhalten Erträge aus der Währungsumrechnung von Finanzpositionen von 86 Mio. € (Vorjahr: 147 Mio. €) sowie sonstige Finanzerträge von 5 Mio. € (Vorjahr: 4 Mio. €). Die sonstigen finanziellen Aufwendungen enthalten Aufwendungen aus der Währungsumrechnung von Finanzpositionen von 87 Mio. € (Vorjahr: 158 Mio. €) sowie sonstige Finanzaufwendungen von 1 Mio. € (Vorjahr: 3 Mio. €).

10 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Als Ertragsteueraufwendungen werden die Körperschaftsteuer, der Solidaritätszuschlag, die Gewerbesteuer und ausländische Quellensteuern ausgewiesen. Außerdem sind in dieser Position latente Steueraufwendungen beziehungsweise -erträge enthalten. Sofern aufgrund von Differenzen zwischen handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen in der Bilanz sowie aus steuerlichen Verlustvorträgen eine künftige Steuerentlastung erwartet wird, erfolgt der Ansatz von aktiven latenten Steuern. Soweit die aktiven latenten Steuern den vorhandenen passiven latenten Steuern entsprechen, werden diese verrechnet dargestellt. Die Bewertung erfolgt mit dem unternehmensindividuellen Steuersatz von 31,9 % (Vorjahr: 31,9 %).

Die Beiersdorf AG ist Organträgerin für verschiedene Organgesellschaften im Rahmen von ertragsteuerlichen Organschaften. Eine ertragsteuerliche Organschaft liegt vor, wenn sich eine Organgesellschaft im Sinne des § 14 Abs. 1 Satz 1 in Verbindung mit § 17 Abs. 1 Satz 1 KStG durch einen Gewinnabführungsvertrag im Sinne des § 291 Abs. 1 AktG verpflichtet, ihren gesamten Gewinn an ein einziges anderes gewerbliches Unternehmen abzuführen. In der Folge ist das Einkommen der Organgesellschaft dem Organträger zuzurechnen. Künftige Steuerbe- oder -entlastungen aus temporären Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Buchwerten von Vermögensgegenständen, Schulden oder Rechnungsabgrenzungsposten der Organgesellschaften und den jeweils korrespondierenden steuerlichen Wertansätzen werden daher im Jahresabschluss der Beiersdorf AG berücksichtigt.

Aus den Pensionsrückstellungen ergibt sich aufgrund der höheren Verpflichtungen im handelsrechtlichen Abschluss gegenüber den steuerlichen Wertansätzen eine aktive Steuerlatenz von 85 Mio. € (Vorjahr: 70 Mio. €). Weitere aktive Latenzen stammen aus steuerlich nicht ansetzbaren und wertmäßig niedrigeren sonstigen Rückstellungen von 11 Mio. € (Vorjahr: 10 Mio. €) sowie aus steuerlichen Verlustvorträgen von 8 Mio. € (Vorjahr: 0 Mio. €). Passive Steuerlatenzen resultieren im Wesentlichen aus den unterschiedlichen Wertansätzen im Anlagevermögen von 12 Mio. € (Vorjahr: 12 Mio. €).

Die Beiersdorf AG erwartet zum 31. Dezember 2021 aus diesen zeitlichen Bilanzierungsunterschieden - sowohl eigenen als auch solchen bei Gesellschaften des steuerlichen Organkreises - eine zukünftige Steuerentlastung von insgesamt 98 Mio. € (Vorjahr: 74 Mio. €). Im Steuerergebnis des Geschäftsjahrs ist ein Ertrag aus latenten Steuern von 24 Mio. € (Vorjahr: 10 Mio. €) enthalten.

Bei der Ermittlung der Höhe der latenten Steueransprüche, die aktiviert werden können, ist eine wesentliche Ermessensausübung des Managements bezüglich des erwarteten Eintrittszeitpunkts und der Höhe des künftig zu versteuernden Einkommens erforderlich. Auf Basis positiver Einschätzungen der Geschäftsentwicklung wird davon ausgegangen, dass das künftige steuerliche Einkommen mit hinreichender Wahrscheinlichkeit ausreichen wird, um die aktivierten latenten Steuern realisieren zu können.

11 Sonstige Steuern

Die sonstigen Steuern werden unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Sie betragen 2 Mio. € (Vorjahr: 1 Mio. €).

Erläuterungen zur Bilanz

12 Immaterielle Vermögensgegenstände

(IN MIO. €)

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Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte Geleistete Anzahlungen Gesamt
Anschaffungskosten
Anfangsstand 01.01.2021 478 - 478
Zugänge - - -
Abgänge -7 - -7
Umbuchungen - -
Endstand 31.12.2021 471 - 471
Abschreibungen
Anfangsstand 01.01.2021 308 - 308
Abschreibungen 30 - 30
Zuschreibungen - - -
Abgänge/​Umbuchungen -7 - -7
Endstand 31.12.2021 331 - 331
Buchwert 31.12.2021 140 - 140
Buchwert 31.12.2020 170 - 170

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten aktiviert und planmäßig linear über drei bis zehn Jahre abgeschrieben. Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Aufwendungen für Forschung und Entwicklung werden nicht aktiviert.

Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, wenn voraussichtlich dauerhafte Wertminderungen vorliegen. Zuschreibungen aufgrund des Wertaufholungsgebots erfolgen bis zu den fortgeführten Anschaffungskosten, wenn die Gründe für eine dauerhafte Wertminderung nicht mehr bestehen.

Die planmäßigen Abschreibungen von 30 Mio. € stehen im Zusammenhang mit dem Erwerb der Coppertone-Markenrechte und Patente von Bayer aus dem Geschäftsjahr 2019.

Sachanlagen

(IN MIO. €)

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Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten Technische Anlagen und Maschinen Betriebs- und Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Gesamt
Anschaffungs- /​ Herstellungskosten
Anfangsstand 01.01.2021 239 2 144 8 393
Zugänge 1 - 4 8 13
Abgänge -2 - -7 - -9
Umbuchungen 1 - - -1 -
Endstand 31.12.2021 239 2 141 15 397
Abschreibungen
Anfangsstand 01.01.2021 134 2 120 - 256
Abschreibungen 3 - 8 - 11
Abgänge /​ Umbuchungen -2 - -7 - -9
Endstand 31.12.2021 135 2 121 - 258
Buchwert 31.12.2021 104 - 20 15 139
Buchwert 31.12.2020 105 - 24 8 137

Die Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert und planmäßig entsprechend der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Die Abschreibung der Gebäude erfolgt über eine Nutzungsdauer von 25 bis 50 Jahren. Die Nutzungsdauer beträgt bei technischen Anlagen und Maschinen sowie bei Betriebs- und Geschäftsausstattung in der Regel zehn Jahre, in Ausnahmefällen drei bis 15 Jahre.

Bis 2017 wurden geringwertige Wirtschaftsgüter mit einem Anschaffungswert bis 150 € im Zugangsjahr vollständig abgeschrieben, während Anlagen mit einem Anschaffungswert zwischen 150 € und 1.000 € in einem Sammelposten aktiviert und über fünf Jahre abgeschrieben wurden.

Ab 2018 werden geringwertige Wirtschaftsgüter bis 250 € im Zugangsjahr vollständig abgeschrieben. Anlagen mit einem Anschaffungswert zwischen 250 € und 1.000 € werden in einem Sammelposten aktiviert und über fünf Jahre abgeschrieben.

Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, wenn voraussichtlich dauerhafte Wertminderungen vorliegen. Zuschreibungen aufgrund des Wertaufholungsgebots erfolgen bis zu den fortgeführten Anschaffungskosten, wenn die Gründe für eine dauerhafte Wertminderung nicht mehr bestehen.

13 Finanzanlagen

(IN MIO. €)

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Anteile an verbundenen Unternehmen Beteiligungen Wertpapiere des Anlagevermögens Gesamt
Anschaffungs- /​ Herstellungskosten
Anfangsstand 01.01.2021 1.833 3 3.702 5.538
Zugänge 58 - 1.084 1.142
Abgänge -1 326 325
Umbuchungen - - - -
Endstand 31.12.2021 1.891 2 4.460 6.353
Abschreibungen
Anfangsstand 01.01.2021 37 - - 37
Abschreibungen /​ Zuschreibungen -12 - - -12
Abgänge /​ Umbuchungen - - - -
Endstand 31.12.2021 25 - - 25
Buchwert 31.12.2021 1.866 2 4.460 6.328
Buchwert 31.12.2020 1.796 3 3.702 5.501

Die Anteile an verbundenen Unternehmen werden zu Anschaffungskosten bewertet. Abschreibungen auf einen niedrigeren Wert am Bilanzstichtag werden vorgenommen, wenn die Wertminderung als voraussichtlich dauerhaft angesehen wird. Zuschreibungen aufgrund des Wertaufholungsgebots nehmen wir bis zu den Anschaffungskosten vor, wenn die Gründe für eine dauerhafte Wertminderung nicht mehr bestehen.

Die Zugänge bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen resultieren aus Kapitalerhöhungen an bestehenden Tochterunternehmen, insbesondere an der Beiersdorf Manufacturing Mexico, S.A. de C.V., Silao (Méxiko).

Die Zuschreibungen auf Anteile an verbundenen Unternehmen entfallen auf die Beiersdorf S.A., Buenos Aires (Argentinien) aufgrund wieder erstarkter Ertragswerte durch Ausweitung ihrer Geschäftstätigkeiten in Südamerika.

Die Wertpapiere des Anlagevermögens enthalten langfristige Staats- und Industrieanleihen, denen bei Erwerb eine Restlaufzeit von mehr als vier Jahren zu Grunde liegt. Die Wertpapiere des Anlagevermögens werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert am Abschlussstichtag werden nur bei voraussichtlich dauernder Wertminderung vorgenommen.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden langfristige Staats- und Industrieanleihen mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 1.084 Mio. € erworben. Die Restlaufzeiten dieser börsennotierten Wertpapiere betragen zwischen vier und acht Jahren.

14 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

(IN MIO. €)

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31.12.2020 31.12.2021
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 52 65
(davon Restlaufzeit von mehr als 1 Jahr) (-) (-)
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 521 554
(davon Restlaufzeit von mehr als 1 Jahr) (-) (-)
Sonstige Vermögensgegenstände 61 74
(davon Restlaufzeit von mehr als 1 Jahr) (-) (-)
634 693

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden grundsätzlich zum Nennwert angesetzt. Erkennbare Einzelrisiken sind durch angemessene Wertberichtigungen berücksichtigt. Dem allgemeinen Kreditrisiko wird durch eine Pauschalwertberichtigung Rechnung getragen.

Auf fremde Währung lautende Forderungen und Vermögensgegenstände mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr werden zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag umgerechnet. Gesicherte Währungsforderungen werden zum Sicherungskurs bewertet. Auf fremde Währung lautende Forderungen und Vermögensgegenstände mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr bestehen nicht.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen mit 459 Mio. € Finanzforderungen (Vorjahr: 442 Mio. €) und mit 95 Mio. € Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Vorjahr: 79 Mio. €).

In den sonstigen Vermögensgegenständen sind im Wesentlichen Steuerforderungen, Zinsforderungen aus Wertpapieren sowie entgeltlich erworbene Emissionsrechte aus CO 2 -Zertifikaten enthalten.

15 Wertpapiere

Die Beiersdorf AG hält zum 31. Dezember 2021 insgesamt 82 Mio. € (Vorjahr: 346 Mio. €) an kurzfristigen Staats- und Industrieanleihen und geldmarktnahen Publikumsfonds. Diese Wertpapiere des Umlaufvermögens werden zu fortgeführten Anschaffungskosten oder den niedrigeren beizulegenden Werten angesetzt. Wertpapiere mit einem Wert von 49 Mio. € (Vorjahr: 211 Mio. €) haben Restlaufzeiten bis zu einem Jahr, und Anleihen mit einem Wert von 33 Mio. € (Vorjahr: 135 Mio. €) haben Restlaufzeiten zwischen einem und vier Jahren. Zum Bilanzstichtag waren keine Anleihen (Vorjahr: 0 Mio. €) im Rahmen von kurzfristigen Wertpapierleihgeschäften an Kreditinstitute verliehen.

16 Flüssige Mittel

Die Zahlungsmittel umfassen Guthaben bei Kreditinstituten, Kassenbestände, Schecks und kurzfristige, liquide Anlagen wie Tages- und kurzfristige Termingelder.

17 Eigenkapital

Das Eigenkapital hat sich im Geschäftsjahr 2021 wie folgt entwickelt:

(IN MIO. €)

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31.12.2020 Verwendung Bilanzgewinn 2020 Jahresüberschuss 2021 31.12.2021
Gezeichnetes Kapital 252 - - 252
Eigene Anteile -25 - - -25
Ausgegebenes Kapital 227 - 227
Kapitalrücklage 47 - - 47
Gesetzliche Rücklage 4 - - 4
Andere Gewinnrücklagen 2.346 17 -53 2.310
Bilanzgewinn 176 -176 176 176
2.800 -159 123 2.764

GEZEICHNETES KAPITAL

Das Grundkapital der Beiersdorf Aktiengesellschaft beträgt 252 Mio. € (Vorjahr: 252 Mio. €) und ist in 252 Millionen auf ihre Inhaber*innen lautende Stückaktien eingeteilt, die am Grundkapital der Gesellschaft in gleichem Umfang beteiligt sind. Die Beiersdorf Aktiengesellschaft hält seit Abwicklung des Aktienrückerwerbs am 3. Februar 2004 und nach Durchführung des Aktiensplits im Jahr 2006 25.181.016 Stückaktien. Dies entspricht 9,99 % des Grundkapitals der Gesellschaft.

GENEHMIGTES KAPITAL

Die Hauptversammlung hat am 29. April 2020 den Vorstand ermächtigt, das Grundkapital in der Zeit bis zum 28. April 2025 mit Zustimmung des Aufsichtsrats um bis zu insgesamt 92 Mio. € (genehmigtes Kapital I: 42 Mio. €; genehmigtes Kapital II: 25 Mio. €; genehmigtes Kapital III: 25 Mio. €) durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer auf ihre Inhaber*innen lautender Stückaktien zu erhöhen. Dabei kann die Gewinnberechtigung neuer Aktien abweichend von § 60 Abs. 2 AktG bestimmt werden.

Den Aktionär*innen ist ein Bezugsrecht einzuräumen. Das Bezugsrecht kann jedoch durch den Vorstand in folgenden Fällen mit Zustimmung des Aufsichtsrats ausgeschlossen werden:

1. zum Ausgleich von infolge einer Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen entstehenden Spitzenbeträgen (genehmigte Kapitalien I, II, III);

2. soweit dies erforderlich ist, um Inhaber*innen/​Gläubiger*innen der von der Beiersdorf Aktiengesellschaft oder ihren unmittelbaren oder mittelbaren Mehrheitsbeteiligungsgesellschaften ausgegebenen Wandel- bzw. Optionsschuldverschreibungen ein Bezugsrecht auf neue Aktien in dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung der Wandlungs- oder Optionsrechte bzw. nach Erfüllung der Wandlungspflicht zustehen würde (genehmigte Kapitalien I, II, III);

3. wenn der auf die neuen Aktien, für die das Bezugsrecht ausgeschlossen wird, insgesamt entfallende anteilige Betrag des Grundkapitals zehn vom Hundert des im Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung bzw. - falls dieser Wert niedriger ist - im Zeitpunkt der Ausgabe der neuen Aktien vorhandenen Grundkapitals nicht übersteigt und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrags, welche möglichst zeitnah zur Platzierung der Aktien erfolgen soll, nicht wesentlich unterschreitet. Sofern während der Laufzeit des genehmigten Kapitals von anderen Ermächtigungen zur Ausgabe oder zur Veräußerung von Aktien der Gesellschaft oder zur Ausgabe von Rechten, die den Bezug von Aktien der Gesellschaft ermöglichen oder zu ihm verpflichten, Gebrauch gemacht und dabei das Bezugsrecht gemäß oder entsprechend § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgeschlossen wird, ist dies auf die vorstehend genannte 10 %-Grenze anzurechnen (genehmigtes Kapital II);

4. bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen zum Zwecke des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder von Beteiligungen an Unternehmen (genehmigtes Kapital III).

Von den vorstehenden Ermächtigungen zum Ausschluss des Bezugsrechts darf der Vorstand jeweils nur in einem solchen Umfang Gebrauch machen, dass der anteilige Betrag der insgesamt unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien weder im Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigungen noch im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigungen 10 % des Grundkapitals überschreitet. Sofern während der Laufzeit eines genehmigten Kapitals bis zu seiner Ausnutzung von anderen Ermächtigungen zur Ausgabe oder zur Veräußerung von Aktien der Gesellschaft oder zur Ausgabe von Rechten, die den Bezug von Aktien der Gesellschaft ermöglichen oder zu ihm verpflichten, Gebrauch gemacht und dabei das Bezugsrecht ausgeschlossen wird, ist dies auf die vorstehend genannte Grenze anzurechnen.

Der Vorstand wurde ferner ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Kapitalerhöhung und ihrer Durchführung mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzulegen.

BEDINGTES KAPITAL

Die Hauptversammlung hat am 29. April 2020 ferner beschlossen, das Grundkapital um bis zu insgesamt 42 Mio. €, eingeteilt in bis zu 42 Millionen auf ihre Inhaber*innen lautende Stückaktien, bedingt zu erhöhen. Die bedingte Kapitalerhöhung wird nach dem zu Grunde liegenden Hauptversammlungsbeschluss nur insoweit durchgeführt, wie

1. die Inhaber*innen bzw. Gläubiger*innen von Wandlungs- und/​oder Optionsrechten, die mit den von der Beiersdorf Aktiengesellschaft oder deren unmittelbaren oder mittelbaren Mehrheitsbeteiligungsgesellschaften bis zum 28. April 2025 auszugebenden Wandel- und/​oder Optionsschuldverschreibungen verbunden sind, von ihrem Wandlungs- bzw. Optionsrecht Gebrauch machen oder

2. die zur Wandlung verpflichteten Inhaber*innen bzw. Gläubiger*innen der von der Beiersdorf Aktiengesellschaft oder deren unmittelbaren oder mittelbaren Mehrheitsbeteiligungsgesellschaften bis zum 28. April 2025 auszugebenden Wandelschuldverschreibungen ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen und das bedingte Kapital nach Maßgabe der Anleihebedingungen dafür benötigt wird.

Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie durch Ausübung von Wandlungs- bzw. Optionsrechten oder durch Erfüllung von Wandlungspflichten entstehen, am Gewinn teil.

Der Vorstand wurde ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Durchführung einer bedingten Kapitalerhöhung festzusetzen.

KAPITALRÜCKLAGE

Die Kapitalrücklage enthält das Aufgeld aus der Ausgabe von Aktien durch die Beiersdorf AG.

GEWINNRÜCKLAGEN

Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 1. April 2021 wurden 17 Mio. € aus dem Bilanzgewinn des Geschäftsjahrs 2020 in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt. Zudem wurden für das Berichtsjahr 2021 den anderen Gewinnrücklagen 53 Mio. € entnommen. Dieser Betrag wurde zu Ausschüttungszwecken dem Bilanzgewinn zugeführt.

ANGABEN ZU AUSSCHÜTTUNGSGESPERRTEN BETRÄGEN

Aus der Bewertung von Vermögensgegenständen, bei denen der beizulegende Zeitwert die Anschaffungskosten übersteigt, ergibt sich auf den Unterschiedsbetrag nach Abzug der hierfür gebildeten passiven latenten Steuern ein gemäß § 268 Abs. 8 HGB nicht zur Ausschüttung verfügbarer Betrag von 3 Mio. €.

Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren in Höhe von 59 Mio. € ist gemäß § 253 Abs. 6 HGB zur Ausschüttung gesperrt.

Der in der Bilanz ausgewiesene Überhang an aktiven über passive latente Steuern (ohne Berücksichtigung der nach § 246 Abs. 2 HGB gebildeten passiven latenten Steuern) von insgesamt 99 Mio. € unterliegt gemäß § 268 Abs. 8 HGB ebenfalls einer Ausschüttungssperre.

Dieser Summe von insgesamt 161 Mio. € an ausschüttungsgesperrten Beträgen stehen höhere frei verfügbare Rücklagen von 2.310 Mio. € gegenüber. Eine Ausschüttungssperre in Bezug auf den Bilanzgewinn von 176 Mio. € besteht daher nicht.

18 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Die Pensionsrückstellungen decken die Versorgungsverpflichtungen gegenüber den ehemaligen und noch tätigen Mitarbeitenden ab.

Die Pensionsverpflichtungen werden mit Hilfe des Anwartschaftsbarwertverfahrens unter Berücksichtigung von künftigen Lohn-, Gehalts- und Rententrends bewertet. Nach § 253 Abs. 2 HGB sind Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre abzuzinsen. Der zehnjährige Durchschnittszinssatz wird von der Deutschen Bundesbank bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ermittelt und bekannt gegeben. Der verwendete Rechnungszins beträgt 1,87 % (Vorjahr: 2,30 %), der Lohn- und Gehaltstrend 3,0 % (Vorjahr: 3,0 %) und der Rententrend 1,75 % (Vorjahr: 1,75 %). Der Bewertung der Pensionsverpflichtungen werden die Richttafeln RT 2018 G von K. Heubeck zu Grunde gelegt.

Der Erfüllungsbetrag der Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen mit dem durchschnittlichen Marktzins der vergangenen sieben Geschäftsjahre (1,35%) übersteigt den angewendeten Erfüllungsbetrag der Pensionsrückstellungen mit dem durchschnittlichen Marktzins der vergangenen zehn Geschäftsjahre (1,87%) um 59 Mio. €. Dieser Unterschiedsbetrag unterliegt gemäß § 253 Abs. 6 HGB einer Ausschüttungssperre.

Die ausschließlich der Erfüllung der Altersversorgungsverpflichtungen dienenden, dem Zugriff aller übrigen Gläubiger*innen entzogenen Vermögensgegenstände werden mit ihrem beizulegenden Zeitwert mit den Rückstellungen verrechnet. Der beizulegende Zeitwert der in Mischfonds angelegten Vermögensgegenstände, der mit dem Erfüllungsbetrag der Verpflichtungen verrechnet wurde, beträgt zum Abschlussstichtag 97 Mio. € (Vorjahr: 87 Mio. €; Anschaffungskosten: 93 Mio. €).

19 Übrige Rückstellungen

(IN MIO. €)

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31.12.2020 31.12.2021
Steuerrückstellungen 39 43
Sonstige Rückstellungen 227 262
(davon für Personalaufwendungen) (86) (105)
(davon für Marketing- und Vertriebsaufwendungen) (65) (54)
(davon Andere) (76) (103)
266 305

Die übrigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren zukünftigen Zahlungsverpflichtungen, Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten der Gesellschaft. Die Bewertung erfolgt jeweils in Höhe des Erfüllungsbetrags, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung nötig ist, um zukünftige Zahlungsverpflichtungen abzudecken. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Laufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst.

Rückstellungen für Personalaufwendungen beinhalten vor allem Rückstellungen für Verpflichtungen aus Arbeitszeitkonten, Jahressonderzahlungen, Urlaubsgelder sowie Trennungsvereinbarungen und Jubiläumsverpflichtungen. In dieser Rückstellungsposition werden Verpflichtungen aus Arbeitszeitkonten mit dem entsprechenden zweckgebundenen Vermögensgegenstand - Mischfonds von 29 Mio. € (Vorjahr: 26 Mio. €) - verrechnet.

Die Rückstellungen für Marketing- und Vertriebsaufwendungen betreffen insbesondere Werbekostenzuschüsse und Kundenrabatte sowie Retouren.

Die anderen Rückstellungen betreffen insbesondere ausstehende Rechnungen und Prozessrisiken.

20 Verbindlichkeiten

(IN MIO. €)

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31.12.2020 31.12.2021
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 39 71
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 86 121
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 2.954 3.567
Sonstige Verbindlichkeiten 172 7
(davon aus Steuern) (4) (5)
(davon im Rahmen der sozialen Sicherheit) (-) (-)
3.251 3.766

Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag am Bilanzstichtag angesetzt.

Auf fremde Währung lautende Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr werden zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag umgerechnet. Langfristige Fremdwährungsverbindlichkeiten werden zum Stichtagskurs oder mit dem höheren Entstehungskurs angesetzt. Gesicherte Währungsverbindlichkeiten werden zum Sicherungskurs bewertet. Auf fremde Währung lautende Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr bestehen nicht (Vorjahr: 0 Mio. €).

Zur Optimierung des Anlagen- und Liquiditätsmanagements während der anhaltend niedrigen Zinssituation wurden kurzfristige Kreditverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 71 Mio. € (Vorjahr: 39 Mio. €) genutzt.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen beinhalten mit 3.515 Mio. € überwiegend Finanzverbindlichkeiten (Vorjahr: 2.901 Mio. €) und mit 52 Mio. € Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (Vorjahr: 44 Mio. €).

Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber der TROMA Alters- und Hinterbliebenenstiftung, Hamburg in Höhe von 246 Mio. € (Vorjahr: 163 Mio. €) aus Anlagetätigkeiten des TROMA Planvermögens.

In den Verbindlichkeiten sind keine Verpflichtungen (Vorjahr: 0 Mio. €) mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr enthalten. Die Verbindlichkeiten sind nicht besichert.

Sonstige Angaben

21 Haftungsverhältnisse, sonstige finanzielle Verpflichtungen und rechtliche Risiken

(IN MIO. €)

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31.12.2020 31.12.2021
Haftungsverhältnisse
Verpflichtungen aus Bürgschaften und Patronatserklärungen 5 5
(davon gegenüber verbundenen Unternehmen) (-) (-)
Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen 9 9
Verpflichtungen aus Bestellobligo für Investitionen 3 3
12 12

SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN

Die Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen beziehen sich im Wesentlichen auf die Anmietung von Immobilien und Firmenwagen und werden mit der Summe der bis zum frühesten Kündigungstermin anfallenden Beträge ausgewiesen.

Das Risiko der Inanspruchnahme aus der Haftung wird aufgrund der guten Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der betreffenden Tochterunternehmen als gering eingeschätzt.

RECHTLICHE RISIKEN

Die seit 2016 anhängige Klage des Insolvenzverwalters der Schlecker e. K. in Bezug auf ein abgeschlossenes deutsches Kartellverfahren wurde in erster und zweiter Instanz abgewiesen. Die Revision wurde auf die Nichtzulassungsbeschwerde des Klägers hin ohne Begründung durch den BGH zugelassen. Das Verfahren richtet sich auch noch gegen sechs weitere Unternehmen. Es beinhaltet eine gesamtschuldnerisch gegen alle Beklagten erhobene Schadensersatzforderung in Höhe von etwa 200 Mio. € plus Zinsen. Eine weitere Klage im Zusammenhang mit dem genannten Kartellverfahren wurde ebenfalls erstinstanzlich abgewiesen und ist jetzt in der Berufungsinstanz anhängig. Entscheidungen über weitere gerichtlich sowie außergerichtlich geltend gemachte Schadensersatzansprüche im Zusammenhang mit abgeschlossenen Kartellverfahren stehen noch aus. Beiersdorf bestreitet die Forderungen.

22 Derivative Finanzinstrumente

Die Corporate Treasury der Beiersdorf AG steuert zentral das Währungs- und Zinsmanagement des Beiersdorf Konzerns und entsprechend alle Abschlüsse von Geschäften mit Finanzderivaten. Zur Sicherung des operativen Grundgeschäfts und wesentlicher unternehmensnotwendiger Finanztransaktionen werden derivative Finanzinstrumente eingesetzt - zusätzliche Risiken entstehen der Beiersdorf AG daraus nicht. Die Transaktionen werden ausschließlich mit marktgängigen Instrumenten durchgeführt.

WÄHRUNGSRISIKEN

Unter Währungsrisiko versteht man das Risiko, dass der Zeitwert oder zukünftige Zahlungsströme eines Finanzinstruments aufgrund von Wechselkursänderungen schwanken.

Bei konzerninternen grenzüberschreitenden Finanzierungen werden Währungsrisiken grundsätzlich zentral von der Beiersdorf AG durch Devisentermingeschäfte fristenkongruent und vollständig gesichert. Aufgrund dieser Sicherungsaktivitäten ist Beiersdorf zum Abschlussstichtag keinen wesentlichen Währungsrisiken im Finanzbereich ausgesetzt. Den Ergebniseffekten aus den Devisentermingeschäften stehen in gleicher Höhe Wertschwankungen der abgesicherten Grundgeschäfte gegenüber.

Für den operativen Bereich wird im Beiersdorf Konzern üblicherweise der Großteil der geplanten Zahlungsströme in Fremdwährung für die nächsten zwölf Monate durch Standarddevisentermingeschäfte von der Beiersdorf AG extern gesichert, die dann überwiegend an Konzerngesellschaften kongruent weitergeleitet werden.

Bis zum Abschlussstichtag haben sich die gegenläufigen Wertänderungen/​Zahlungsströme aus Grund- und Sicherungsgeschäft vollständig ausgeglichen. Zur Messung der Effektivität der Sicherungsbeziehung wird die "Critical-Terms-Match-Methode" verwendet.

Alle diese Transaktionen werden zentral im Treasury-Management-System erfasst, bewertet und gesteuert.

Die Nominalwerte der Devisentermingeschäfte lagen zum Stichtag bei 2.854 Mio. € (Vorjahr: 2.102 Mio. €). Alle Devisentermingeschäfte haben Restlaufzeiten bis zu einem Jahr (Vorjahr: 2.098 Mio. €). Die Nominalwerte zeigen die Summe aller Kauf- und Verkaufsbeträge derivativer Finanzgeschäfte. Bei den ausgewiesenen Nominalwerten werden Beträge nicht saldiert.

Die beizulegenden Zeitwerte der Devisentermingeschäfte betrugen zum Stichtag 5 Mio. € (Vorjahr: -7 Mio. €). Sie ergeben sich als Summe aus der Bewertung der ausstehenden Positionen zu Marktkursen am Stichtag. Bei der Beiersdorf AG bilden die mit Banken abgeschlossenen Derivate und die an die Tochtergesellschaften weitergeleiteten Gegengeschäfte bzw. den Kontrakten zu Grunde liegenden Grundgeschäfte eine Bewertungseinheit. Für nicht in eine Bewertungseinheit einbezogene derivative Finanzinstrumente waren zum Stichtag keine Rückstellungen für drohende Verluste aus negativen Marktwerten erforderlich (Vorjahr: 2 Mio. €).

ZINSRISIKEN

Unter dem Zinsänderungsrisiko versteht man das Risiko, dass der Zeitwert oder zukünftige Zahlungsströme eines Finanzinstruments aufgrund von Änderungen des Marktzinssatzes schwanken. Beiersdorf besitzt nur wenige langfristige Finanzinstrumente, die nicht zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden sowie keine Zinsderivate. Daher sind Zeitwertänderungen für Beiersdorf von untergeordneter Bedeutung. Die Zinsänderungsrisiken auf den Bestand an kurzfristigen und langfristigen Anleihen werden ausgeschaltet, indem sie im Rahmen der verfolgten Anlagestrategie bis zur Fälligkeit gehalten werden. Zwischenzeitliche Wertschwankungen werden toleriert.

AUSFALLRISIKEN

Potenzielle Ausfallrisiken im Zusammenhang mit den externen Finanzanlagen werden für Beiersdorf dadurch begrenzt, dass solche Anlagen nur bei definierten Kontrahenten mit guter Bonität erfolgen. Es werden Höchstbeträge für Anlagen bei Partnerbanken und Wertpapieremittenten definiert (Kontrahentenlimits), denen Beiersdorf regelmäßig die tatsächlich getätigten Anlagen gegenüberstellt. Beiersdorf hat den überwiegenden Teil der Liquidität in risikoarmen Titeln angelegt (z.B. Staats-/​Industrieanleihen).

Positive Marktwerte der Derivate beinhalten grundsätzlich ein Ausfallrisiko durch Nichterfüllung von Vertragsverpflichtungen der Kontrahenten. Bei den externen Vertragspartnern handelt es sich um Banken, bei denen Beiersdorf das Ausfallrisiko als sehr gering einschätzt.

23 Mitarbeitende nach Funktionsbereichen

ANZAHL IM JAHRESDURCHSCHNITT

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2020 2021
Forschung und Entwicklung 691 723
Supply Chain 310 323
Marketing und Vertrieb 631 645
Andere Funktionen 692 687
2.324 2.378

24 Angaben zu Aufsichtsrat und Vorstand

Für das Geschäftsjahr 2021 belaufen sich die Gesamtvergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats auf 1.702 Tsd. € (Vorjahr: 1.451 Tsd. €) und die Gesamtbezüge des Vorstands (einschließlich der Zuführungen zu den Rückstellungen für Unternehmenswertbeteiligungen) auf 16.131 Tsd. € (Vorjahr: 8.131 Tsd. €). Bezüglich der Angaben zu den Grundzügen der Vorstands- und Aufsichtsratsvergütung und der Höhe der individualisierten Bezüge wird auf den Vergütungsbericht verwiesen. Frühere Vorstandsmitglieder und ihre Hinterbliebenen erhielten Gesamtbezüge in Höhe von 4.775 Tsd. € (Vorjahr: 3.800 Tsd. €). Für die Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstands und ihren Hinterbliebenen wurden insgesamt 59.369 Tsd. € (Vorjahr: 62.072 Tsd. €) zurückgestellt.

Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats erhielten von der Gesellschaft keine Kredite.

Detaillierte Informationen zu den Vergütungsbestandteilen des Vorstands und Aufsichtsrats legt die Beiersdorf AG in ihrem Vergütungsbericht offen. Der Vergütungsbericht ist als eigener Bericht Bestandteil des Geschäftsberichts und kann im Internet unter www.beiersdorf.de abgerufen werden.

25 Honorare und Dienstleistungen des Abschlussprüfers

Die Hauptversammlung hat am 1. April 2021 die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2021 gewählt. Das von der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar für die Beiersdorf AG und die von ihr beherrschten Tochterunternehmen ist in der entsprechenden Anhangsangabe im Konzernabschluss enthalten.

Nichtprüfungsleistungen umfassten im Geschäftsjahr 2021 im Wesentlichen die freiwillige Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit der zusammengefassten Nichtfinanziellen Erklärung, freiwillige Jahresabschlussprüfungen, prüferische Durchsichten, insbesondere des verkürzten Konzernzwischenabschlusses und des Konzernzwischenlageberichts für den Zeitraum vom 1. Januar 2021 bis 30. Juni 2021, vereinbarte Untersuchungshandlungen sowie sonstige gesetzlich vorgeschriebene, vertraglich vereinbarte oder freiwillig beauftragte Bestätigungsleistungen.

26 Aufstellung des Anteilsbesitzes

In der nachfolgenden Aufstellung werden Unternehmen /​ Beteiligungen aufgelistet, an denen die Beiersdorf AG am Bilanzstichtag mehr als 5 % der Anteile und /​ oder Stimmrechte hält.

ANTEILSBESITZLISTE DER BEIERSDORF AG

Deutschland

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Name der Gesellschaft Sitz Kapitalanteil
(in %)
Höhe des Eigenkapitals zum 31.12.2021 (ermittelt nach IFRS)
in TEUR
Ergebnis des Geschäftsjahrs 2021 (ermittelt nach IFRS)
in TEUR
Produits de Beauté Produktions GmbH 1 Baden-Baden 100,00 12.799 0
Beiersdorf Manufacturing Berlin GmbH 1 Berlin 100,00 3.958 0
La Prairie Group Deutschland GmbH 1 Düsseldorf 100,00 3.933 0
Beiersdorf Beteiligungs GmbH Gallin 100,00 890.302 59.070
Tape International GmbH Gallin 100,00 124 15
tesa Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. KG Gallin 100,00 15.880 7.746
Beiersdorf Customer Supply GmbH Hamburg 100,00 123.280 12.210
Beiersdorf Dermo Medical GmbH Hamburg 100,00 528 49
Beiersdorf Hautpflege GmbH 2 Hamburg 100,00 - -
Beiersdorf Immo GmbH Hamburg 100,00 47 2
Beiersdorf Immobilienentwicklungs GmbH Hamburg 100,00 2.630 122
Beiersdorf Manufacturing Hamburg GmbH 1 Hamburg 100,00 22.992 0
Beiersdorf Shared Services GmbH 1 Hamburg 100,00 30.999 0
Next Commerce Accelerator Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG 2 Hamburg 9,90 - -
Next Commerce Accelerator 2. Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG 2 Hamburg 4,78 - -
Phanex Handelsgesellschaft mbH 1 Hamburg 100,00 24 0
T.D.G. Vertriebs GmbH & Co. KG 3 Hamburg 100,00 128 -1.445
T.D.G. Vertriebs Verwaltungs GmbH 3 Hamburg 100,00 42 2
tesa Manufacturing Hamburg GmbH 1 Hamburg 100,00 3.802 0
tesa Werk Hamburg GmbH 1 Hamburg 100,00 31.032 0
Ultra Kosmetik GmbH Hamburg 100,00 87 0
W5 Immobilien GmbH & Co. KG Hamburg 100,00 2.870 -2.090
WINGMAN-STUDIOS GmbH 3 Hamburg 100,00 2.162 -1.677
tesa nie wieder bohren GmbH Hanau 100,00 4.997 108
tesa Labtec GmbH Langenfeld 100,00 -1.368 -2.461
tesa SE Norderstedt 100,00 747.550 156.326
tesa Werk Offenburg GmbH 1 Offenburg 100,00 16.146 0
Beiersdorf Manufacturing Waldheim GmbH 1 Waldheim 100,00 19.819 0

1 Diese Gesellschaften haben einen Ergebnisabführungsvertrag geschlossen, daher wird das handelsrechtliche HGB-Ergebnis nach Ergebnisabführung ausgewiesen.
2 Für das Geschäftsjahr 2021 liegen zum Veröffentlichungsdatum keine Daten vor.
3 Vorläufige Daten.

Europa

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Name der Gesellschaft Sitz Kapitalanteil
(in %)
Höhe des Eigenkapitals zum 31.12.2021 (ermittelt nach IFRS)
in TEUR
Ergebnis des Geschäftsjahrs 2021 (ermittelt nach IFRS)
in TEUR
Beiersdorf CEE Holding GmbH AT, Wien 100,00 855.455 -6.395
Beiersdorf Ges mbH AT, Wien 100,00 14.753 13.294
La Prairie Group Austria GmbH AT, Wien 100,00 989 442
Skin Care Emerging Markets GmbH AT, Wien 100,00 35 0
tesa GmbH AT, Wien 100,00 971 615
S-Biomedic NV 2 BE, Berse 16,32 - -
SA Beiersdorf NV BE, Brüssel 100,00 134.413 11.955
tesa sa-nv BE, Brüssel 100,00 3.607 1.046
Beiersdorf Bulgaria EOOD BG, Sofia 100,00 2.969 1.294
Beiersdorf AG CH, Basel 100,00 30.126 22.361
Swiss Cosmetics Production AG 3 CH, Berneck 35,00 -207 706
tesa tape Schweiz AG CH, Urdorf 100,00 1.924 822
La Prairie Group AG CH, Volketswil 100,00 237.843 150.538
La Prairie Operations AG CH, Volketswil 100,00 9.743 -3.185
Laboratoires La Prairie SA CH, Volketswil 100,00 29.565 24.859
Beiersdorf spol. s.r.o. CZ, Prag 100,00 7.786 4.788
tesa tape s.r.o. CZ, Prag 100,00 3.156 355
tesa A/​S DK, Allerød 100,00 4.008 214
Beiersdorf A/​S DK, Kopenhagen 100,00 4.286 2.563
Beiersdorf Manufacturing Argentona, S.L. ES, Argentona 100,00 17.785 1.597
tesa tape S.A. ES, Argentona 100,00 2.726 729
La Prairie Group Iberia S.A.U. ES, Madrid 100,00 -1.755 -514
Beiersdorf Holding, S.L. ES, Tres Cantos 100,00 271.282 11.837
Beiersdorf Manufacturing Tres Cantos, S.L. ES, Tres Cantos 100,00 27.147 5.238
Beiersdorf S.A. ES, Tres Cantos 100,00 21.837 15.289
Beiersdorf Oy FI, Turku 100,00 6.095 3.978
tesa Oy FI, Turku 100,00 399 177
La Prairie Group France S.A.S. FR, Boulogne-Billancourt 100,00 35 -2.812
tesa s.a.s. FR, Lieusaint 100,00 2.456 1.298
Beiersdorf Holding France FR, Paris 100,00 177.268 6.480
Beiersdorf s.a.s. FR, Paris 99,91 47.719 5.075
Beiersdorf UK Ltd. GB, Birmingham 100,00 42.458 29.277
FormFormForm Ltd. GB, London 100,00 -6.112 -2.994
La Prairie (UK) Limited GB, London 100,00 -496 -1.717
tesa UK Ltd. GB, Milton Keynes 100,00 5.748 598
The Salford Valve Company Ltd. 3 GB, York 12,35 1.406 -698
Beiersdorf Hellas A.E. GR, Gerakas 100,00 24.275 5.795
tesa tape A.E. GR, Gerakas 100,00 1.351 76
Beiersdorf d.o.o. HR, Zagreb 100,00 6.435 4.295
Beiersdorf Kft. HU, Budapest 100,00 7.799 4.191
Tartsay Beruházó Kft. HU, Budapest 100,00 1.159 13
tesa tape Ragasztószalag Termelö és Kereskedelmi Kft. HU, Budapest 100,00 1.885 601
Alpa-BDF Ltd. IL, Herzeliya 60,00 -2.962 -2.620
Beiersdorf ehf IS, Reykjavík 100,00 744 526
Beiersdorf SpA IT, Mailand 100,00 24.800 12.315
La Prairie SpA IT, Mailand 100,00 4.644 -283
Comet SpA IT, Solbiate con Cagno 100,00 16.399 1.393
tesa SpA IT, Vimodrone 100,00 4.555 1.348
Beiersdorf Kazakhstan LLP KZ, Almaty 100,00 3.675 3.504
tesa tape UAB LT, Wilna 100,00 1.173 437
Beiersdorf Holding B.V. NL, Amsterdam 100,00 1.510.490 70.614
Beiersdorf NV NL, Amsterdam 100,00 36.434 17.424
Skin Fakulty B.V. 2 , 3 NL, Amsterdam 46,62 - -
tesa Western Europe B.V. NL, Amsterdam 100,00 867 320
tesa BV NL, Hilversum 100,00 2.020 838
tesa TL B.V. NL, Nijkerk 100,00 4.139 -635
Beiersdorf AS NO, Oslo 100,00 15 1
tesa AS NO, Oslo 100,00 548 215
Beiersdorf Manufacturing Poznan Sp. z o.o. PL, Posen 100,00 58.042 6.962
Beiersdorf Shared Services Poland Sp. z o.o. 2 PL, Posen 100,00 - -
NIVEA Polska Sp. z o.o. PL, Posen 100,00 112.178 24.821
tesa tape Sp. z o.o. PL, Posen 100,00 1.453 567
Beiersdorf Portuguesa, Limitada PT, Queluz 100,00 11.458 5.786
tesa Portugal - Produtos Adesivos, Lda. PT, Queluz 100,00 730 127
Beiersdorf Romania s.r.l. RO, Bukarest 100,00 5.707 4.686
tesa tape s.r.l. RO, Cluj-Napoca 100,00 773 397
Beiersdorf d.o.o. RS, Belgrad 100,00 12.876 4.057
Beiersdorf LLC RU, Moskau 100,00 9.582 -874
La Prairie Group (RUS) LLC RU, Moskau 100,00 -489 -320
tesa tape OOO RU, Moskau 100,00 3.483 2.084
Beiersdorf Aktiebolag SE, Göteborg 100,00 14.392 10.954
Beiersdorf Nordic Holding AB SE, Göteborg 100,00 113.376 13.269
tesa AB SE, Kungsbacka 100,00 1.076 556
Beiersdorf d.o.o. SI, Ljubljana 100,00 117.971 2.081
tesa tape posrednistvo in trgovina d.o.o. i.L. SI, Ljubljana 100,00 325 -48
Beiersdorf Slovakia, s.r.o. SK, Bratislava 100,00 5.187 3.232
tesa Bant Sanayi ve Ticaret A.S. TR, Istanbul 100,00 3.375 3.264
Beiersdorf Ukraine LLC UA, Kiew 100,00 2.954 3.978

2 Für das Geschäftsjahr 2021 liegen zum Veröffentlichungsdatum keine Daten vor.
3 Vorläufige Daten.

Amerika

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Name der Gesellschaft Sitz Kapitalanteil
(in %)
Höhe des Eigenkapitals zum 31.12.2021 (ermittelt nach IFRS)
in TEUR
Ergebnis des Geschäftsjahrs 2021 (ermittelt nach IFRS)
in TEUR
Beiersdorf S.A. AR, Buenos Aires 100,00 22.410 8.017
tesa tape Argentina S.R.L. AR, Buenos Aires 100,00 1.638 951
Beiersdorf S.R.L. BO, Santa Cruz de la Sierra 100,00 5.706 1.410
tesa Brasil Ltda. BR, Curitiba 100,00 4.376 1.746
Beiersdorf Indústria e Comércio Ltda. BR, Itatiba 100,00 64.825 -2.472
BDF NIVEA LTDA. BR, São Paulo 100,00 52.772 -1.158
Beiersdorf Canada Inc. CA, Saint-Laurent 100,00 36.490 -3.667
tesa tape Chile S.A. CL, Las Condes 100,00 3.040 1.044
Beiersdorf S.A. CL, Maipú 100,00 24.170 3.428
Beiersdorf Chile S.A. CL, Providencia 100,00 36.811 8.959
Beiersdorf S.A. CO, Bogotá 100,00 9.746 2.917
tesa tape Colombia Ltda. CO, Cali 100,00 2.978 705
BDF Costa Rica, S.A. CR, San José 100,00 3.034 2.071
Beiersdorf, SRL DO, Santo Domingo 100,00 1.411 578
Beiersdorf S.A. EC, Quito 100,00 6.122 3.417
BDF Centroamérica, S.A. GT, Guatemala-Stadt 100,00 7.761 2.599
tesa tape Centro América S.A. GT, Guatemala-Stadt 100,00 1.773 554
BDF México, S.A. de C.V. MX, Mexiko-Stadt 100,00 46.203 11.475
tesa tape México, S.A. de C.V. MX, Mexiko-Stadt 100,00 7.663 2.115
Beiersdorf Manufacturing México, S.A. de C.V. MX, Silao 100,00 147.374 -742
BDF Panamá, S.A. PA, Panama-Stadt 100,00 2.001 1.219
Beiersdorf S.A.C. PE, Lima 99,81 5.552 2.230
Beiersdorf S.A. PY, Asunción 100,00 5.914 1.703
BDF El Salvador, S.A. de C.V. SV, San Salvador 100,00 1.284 538
tesa tape inc. US, Charlotte, NC 100,00 74.615 1.799
Beiersdorf Manufacturing, LLC US, Cleveland, TN 100,00 14.916 -6.305
LaPrairie.com LLC US, Edison, NJ 100,00 0 0
La Prairie, Inc. US, New York City, NY 100,00 43.316 6.362
Functional Coatings LLC US, Newburyport, MA 100,00 20.574 5.811
tesa TL LLC US, Newnan, GA 100,00 2.028 -165
tesa Plant Sparta LLC US, Sparta, MI 100,00 26.580 543
Beiersdorf, Inc. US, Stamford, CT 100,00 340.177 3.381
Beiersdorf North America Inc. US, Stamford, CT 100,00 158.311 -2.178
Sugru Inc. US, Wilmington, DE 100,00 0 0
tesa Functional Coatings Inc. USA US, Wilmington, DE 100,00 -3.331 -676
Beiersdorf S.A. UY, Montevideo 100,00 2.209 43
Beiersdorf S.A. 3 VE, Caracas 100,00 174 181

3 Vorläufige Daten.

Afrika/​Asien/​Australien

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Name der Gesellschaft Sitz Kapitalanteil
(in %)
Höhe des Eigenkapitals zum 31.12.2021 (ermittelt nach IFRS)
in TEUR
Ergebnis des Geschäftsjahrs 2021 (ermittelt nach IFRS)
in TEUR
Beiersdorf Middle East FZCO AE, Dubai 100,00 8.946 3.168
Beiersdorf Near East FZ-LLC AE, Dubai 100,00 25.051 4.411
Beiersdorf Australia Ltd. AU, North Ryde, NSW 100,00 27.305 10.096
Beiersdorf Health Care Australia Pty. Ltd. AU, North Ryde, NSW 100,00 6.150 3.349
La Prairie Group Australia Pty. Ltd. AU, Rosebery, NSW 100,00 5.726 411
tesa tape Australia Pty. Ltd. AU, Sydney, NSW 100,00 3.280 667
Beiersdorf Hong Kong Limited CN, Hongkong 100,00 -8.010 -14.038
La Prairie Hong Kong Limited CN, Hongkong 100,00 2.064 -2.060
tesa tape (Hong Kong) Limited CN, Hongkong 100,00 35.728 16.874
Beiersdorf Trading (Shanghai) Co., Ltd. CN, Shanghai 100,00 438 -15
La Prairie (Shanghai) Co., Ltd. CN, Shanghai 100,00 37.307 36.604
NIVEA (Shanghai) Company Limited CN, Shanghai 100,00 -54.257 -26.569
tesa tape (Shanghai) Co., Ltd. CN, Shanghai 100,00 90.014 75.789
tesa Plant (Suzhou) Co., Ltd. CN, Suzhou 100,00 43.213 4.307
tesa tape (Suzhou) Co., Ltd. CN, Suzhou 100,00 949 870
Beiersdorf Daily Chemical (Wuhan) Co., Ltd. CN, Wuhan 100,00 13.096 2.750
Beiersdorf Personal Care (China) Co., Ltd. CN, Xiantao 100,00 -3.373 6.173
Beiersdorf Egypt for Trading JSC EG, Kairo 100,00 387 -8
Beiersdorf LLC EG, Kairo 100,00 67 24
Beiersdorf Nivea Egypt LLC EG, Kairo 100,00 8.653 2.781
Beiersdorf Ghana Limited GH, Accra 100,00 3.840 2.527
P.T. Beiersdorf Indonesia ID, Jakarta 80,00 1.452 3.870
Beiersdorf India Pvt. Limited IN, Mumbai 51,00 4.603 806
Beiersdorf India Service Private Limited IN, Mumbai 100,00 2.656 30
NIVEA India Pvt. Ltd. IN, Mumbai 100,00 53.856 8.220
tesa tapes (India) Private Limited IN, Navi Mumbai 100,00 3.984 2.088
Beiersdorf Holding Japan Yugen Kaisha JP, Tokio 100,00 63.021 23.076
La Prairie Japan K.K. JP, Tokio 100,00 -7.592 -3.077
Nivea-Kao Co., Ltd. JP, Tokio 60,00 41.567 38.873
tesa tape KK JP, Tokio 100,00 7.777 2.425
Beiersdorf East Africa Limited KE, Nairobi 100,00 6.396 633
Alkynes Co. Ltd. 3 KR, Gyeonggi-do 31,43 26.006 2.963
Beiersdorf Korea Limited KR, Seoul 100,00 2.787 -3.903
La Prairie Korea Limited KR, Seoul 100,00 12.517 2.276
LYCL Inc. 3 KR, Seoul 24,09 317 -2.347
tesa tape Korea Limited KR, Seoul 100,00 2.970 2.330
Beiersdorf S.A. MA, Casablanca 100,00 8.239 2.943
Beiersdorf (Myanmar) Ltd. MM, Rangun 100,00 936 -215
tesa tape (Malaysia) Sdn. Bhd. MY, Bandar Baru Bangi 96,25 5.859 363
tesa tape Industries (Malaysia) Sdn. Bhd. MY, Bandar Baru Bangi 96,25 2.539 273
Beiersdorf (Malaysia) SDN. BHD. MY, Petaling Jaya 100,00 1.617 2.342
Beiersdorf Nivea Consumer Products Nigeria Limited NG, Lagos 100,00 5.502 429
Beiersdorf Philippines Incorporated PH, Bonifacio Global City 100,00 -922 1.090
Beiersdorf Pakistan (Private) Limited PK, Lahore 100,00 2.401 -294
Turath Al-Bashara for Trading Limited (Skin Heritage for Trading) SA, Jeddah 70,00 15.202 4.791
Beiersdorf Singapore Pte. Ltd. SG, Singapur 100,00 1.926 1.499
tesa tape Asia Pacific Pte. Ltd. SG, Singapur 100,00 78.320 81.767
Beiersdorf (Thailand) Co., Ltd. TH, Bangkok 100,00 143.229 41.938
tesa tape (Thailand) Limited TH, Bangkok 90,57 1.575 1.217
NIVEA Beiersdorf Turkey Kozmetik Sanayi ve Ticaret A.S. TR, Istanbul 100,00 26.297 7.632
La Prairie (Taiwan) Limited TW, Taipeh 100,00 72 -389
NIVEA (Taiwan) Ltd. TW, Taipeh 100,00 -1.246 -222
tesa Site Haiphong Company Limited VN, Haiphong 100,00 8.276 -426
tesa Vietnam Limited VN, Hanoi 100,00 1.469 500
Beiersdorf Vietnam Limited Liability Company VN, Ho-Chi-Minh-Stadt 100,00 -3.832 -323
Beiersdorf Consumer Products (Pty.) Ltd. ZA, Umhlanga 100,00 20.660 16.348

3 Vorläufige Daten.

27 Anteilsbesitz an der Beiersdorf AG

Folgende Beteiligungen sind der Beiersdorf AG bis zum Tag der Aufstellung der Bilanz (7. Februar 2022) nach den Vorschriften des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) gemeldet worden. 1 Die Angaben geben jeweils die zeitlich letzte Mitteilung meldepflichtiger Personen an die Gesellschaft wieder, sofern nicht aus Transparenzgründen die Aufführung weiterer Meldungen erforderlich ist.

1.

a) Stimmrechtsmitteilungen gemäß § 21 Abs. 1 WpHG a. F. vom 2. April 2004, 14. April 2004 sowie 16. April 2004. Mit den Stimmrechtsmitteilungen der nachstehend in der Tabelle als meldepflichtig aufgeführten Personen (die "Meldepflichtigen") gemäß § 21 Abs. 1 WpHG a. F. vom 2. April 2004, 14. April 2004 sowie 16. April 2004 wurden das erstmalige Überschreiten der 50 %-Schwelle und das Halten von 50,46 % (42.386.400 Stimmrechte) an der Beiersdorf Aktiengesellschaft zum 30. März 2004 angezeigt.

Unter Berücksichtigung des am 3. Februar 2004 vollzogenen Aktienrückkaufprogramms der Beiersdorf Aktiengesellschaft und der daher vorgenommenen Zurechnung der von der Beiersdorf Aktiengesellschaft gehaltenen 9,99 % (8.393.672 eigene Aktien) nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 i. V.m. Satz 3 WpHG a.F. hatten die Meldepflichtigen gemäß § 21 Abs. 1 WpHG a.F. jeweils erstmals zum 3. Februar 2004 die 50 %-Schwelle überschritten und hielten zu diesem Zeitpunkt jeweils einen Stimmrechtsanteil von 59,95 % (50.360.072 Stimmrechte) an der Beiersdorf Aktiengesellschaft. Diese Erhöhung resultierte ausschließlich aus der Zurechnung der von der Beiersdorf Aktiengesellschaft gehaltenen eigenen Aktien gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 i.V. m. Satz 3 WpHG a. F. 2

Der Gesamtstimmrechtsanteil der Meldepflichtigen betrug zum 30. März 2004 jeweils 60,45 % (50.780.072 Stimmrechte) anstelle von 50,46% (42.386.400 Stimmrechte). 2

Sämtliche Stimmrechtsanteile waren den Meldepflichtigen mit Ausnahme der Tchibo Holding AG (nunmehr firmierend unter maxingvest ag) hierbei gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 i.V. m. Satz 3 WpHG a. F. zuzurechnen. Der Tchibo Holding AG waren 30,36% (25.500.805 Stimmrechte) gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 i.V. m. Satz 3 WpHG a. F. zuzurechnen; 20,10% (16.884.000 Stimmrechte) hielt sie zum damaligen Zeitpunkt direkt.

1 Die folgenden Mitteilungen berücksichtigen aufgrund ihres zeitlich früher liegenden Eingangs teilweise nicht den durch die Hauptversammlung der Gesellschaft am
17. Mai 2006 beschlossenen Aktiensplit im Verhältnis 1 : 3. Hierdurch wurde jeweils eine Stückaktie mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von 2,56 € in drei Stückaktien mit einem rechnerischen Grundkapital von je
1,00 € (nach Erhöhung des Grundkapitals ohne Ausgabe neuer Aktien) gesplittet

Die Ketten der kontrollierten Unternehmen lauten wie folgt:

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Meldepflichtige Person 1 Sitz und Staat, in dem sich der Wohnort oder der Sitz der meldepflichtigen Person befindet Angaben gemäß § 17 Abs. 2 Verordnung zur Konkretisierung von Anzeige-, Mitteilungs- und Veröffentlichungspflichten sowie der Pflicht zur Führung von Insiderverzeichnissen nach dem Wertpapierhandelsgesetz (WpAIV) a. F. (kontrollierte Unternehmen, über die Stimmrechte tatsächlich gehalten werden und deren zugerechneter Stimmrechtsanteil jeweils 3 % oder mehr beträgt) zum Zeitpunkt des § 17 Abs. 1 Nr. 6 WpAIV a. F.
SPM Beteiligungs- und Verwaltungs GmbH (nunmehr firmierend unter Norderstedt, Deutschland (nunmehr Sitz Hamburg, Deutschland) Trivium Vermögensverwaltungs GmbH, Tchibo Holding AG,
S.P.M. Beteiligungs- und Verwaltungs GmbH) Tchibo Beteiligungsgesellschaft mbH, Vanguard Grundbesitz GmbH, Beiersdorf Aktiengesellschaft
EH Real Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH (nunmehr firmierend unter Norderstedt, Deutschland (nunmehr Sitz Hamburg, Deutschland) Scintia Vermögensverwaltungs GmbH,
E. H. Real Vermögensverwaltungs GmbH) EH Real Grundstücksgesellschaft mbH & Co. KG,
Tchibo Holding AG, Tchibo Beteiligungsgesellschaft mbH, Vanguard Grundbesitz GmbH, Beiersdorf Aktiengesellschaft
Scintia Vermögensverwaltungs GmbH Norderstedt, Deutschland (nunmehr Sitz Hamburg, Deutschland) Tchibo Holding AG, Tchibo Beteiligungsgesellschaft mbH, Vanguard Grundbesitz GmbH, Beiersdorf Aktiengesellschaft
Trivium Vermögensverwaltungs GmbH Norderstedt, Deutschland (nunmehr Sitz Hamburg, Deutschland) Tchibo Holding AG, Tchibo Beteiligungsgesellschaft mbH, Vanguard Grundbesitz GmbH, Beiersdorf Aktiengesellschaft
Herr Michael Herz Deutschland SPM Beteiligungs- und Verwaltungs GmbH, Trivium Vermögensverwaltungs GmbH, Tchibo Holding AG, Tchibo Beteiligungsgesellschaft mbH, Vanguard Grundbesitz GmbH, Beiersdorf Aktiengesellschaft
Herr Wolfgang Herz Deutschland EH Real Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH,
EH Real Grundstücksgesellschaft mbH & Co. KG,
Scintia Vermögensverwaltungs GmbH, Tchibo Holding AG, Tchibo Beteiligungsgesellschaft mbH,
Vanguard Grundbesitz GmbH, Beiersdorf Aktiengesellschaft
Max und Ingeburg Herz Stiftung Norderstedt, Deutschland (nunmehr Sitz Hamburg, Deutschland) Tchibo Holding AG, Tchibo Beteiligungsgesellschaft mbH, Vanguard Grundbesitz GmbH, Beiersdorf Aktiengesellschaft
maxingvest ag Hamburg, Deutschland Tchibo Beteiligungsgesellschaft mbH, Vanguard Grundbesitz GmbH, Beiersdorf Aktiengesellschaft
(bis 12.09.2007 firmierend unter Tchibo Holding AG)

1 Die folgenden meldepflichtigen Personen haben in der Folgezeit ihren Stimmrechtsanteil auf 0 %, 0 Stimmrechte, heruntergemeldet: EH Real Grundstücksgesellschaft mbH & Co. KG (Norderstedt, Deutschland); Frau Agneta Peleback-Herz (Deutschland); Herr Joachim Herz, vertreten durch die Joachim Herz Stiftung als Rechtsnachfolgerin (Hamburg, Deutschland); Coro Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH (Hamburg, Deutschland); Ingeburg Herz GbR (Norderstedt, Deutschland). Frau Ingeburg Herz ist im Laufe des Geschäftsjahres 2015 verstorben.

Zur Klarstellung: Die von der Beiersdorf Aktiengesellschaft gehaltenen eigenen Aktien sind gemäß § 71b AktG weder stimm- noch dividendenberechtigt.

b) Stimmrechtsmitteilung gemäß § 21 Abs. 1 WpHG a. F. vom 29. Dezember 2004. Mit der am 29. Dezember 2004 abgegebenen Stimmrechtsmitteilung gemäß § 21 Abs. 1 WpHG a. F. teilte die Tchibo Holding AG mit, dass die Tchibo Beteiligungsgesellschaft mbH (nunmehr firmierend unter BBG Beteiligungsgesellschaft mbH) mit dem Erwerb von 20,10% der Stimmrechte an der Beiersdorf Aktiengesellschaft von der Tchibo Holding AG erstmals die 50 %-Schwelle überschritten und zum 22. Dezember 2004 50,46 % (42.386.400 Stimmrechte) an der Beiersdorf Aktiengesellschaft gehalten hatte.

Unter Berücksichtigung des am 3. Februar 2004 vollzogenen Aktienrückkaufprogramms der Beiersdorf Aktiengesellschaft und der nunmehr vorgenommenen Zurechnung nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 i.V. m. Satz 3 WpHG a. F. der im Rahmen des Rückkaufprogramms erworbenen 9,99 % (8.393.672 eigene Aktien) hatte die Tchibo Beteiligungsgesellschaft mbH gemäß § 21 Abs. 1 WpHG a. F. erstmals zum 22. Dezember 2004 die 50 %-Schwelle überschritten und hielt zu diesem Zeitpunkt einen Stimmrechtsanteil von 60,45 % (50.780.072 Stimmrechte) an der Beiersdorf Aktiengesellschaft. 2 Davon waren der Tchibo Beteiligungsgesellschaft mbH insgesamt 40,35% (33.894.477 Stimmrechte) zuzurechnen. Die Kette der kontrollierten Unternehmen lautete wie folgt: Vanguard Grundbesitz GmbH, Beiersdorf Aktiengesellschaft. Die Erhöhung resultierte ausschließlich aus der Zurechnung der von der Beiersdorf Aktiengesellschaft gehaltenen eigenen Aktien gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 i.V. m. Satz 3 WpHG a. F. 2

c) Stimmrechtsmitteilung gemäß § 21 Abs.1 WpHG a. F. vom 16. April 2009. Die Stimmrechtsmitteilung der EH Real Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH vom 11. März 2008 wurde hiermit zurückgenommen. Der Stimmrechtsanteil der EH Real Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH hatte auch am 15. Januar 2007 und danach weiterhin die Schwellen von 3, 5, 10, 15, 20, 25, 30 und 50 % überschritten und betrug unter Hinzurechnung der von der Beiersdorf Aktiengesellschaft gehaltenen 9,99% (25.181.016 eigene Aktien) unter Berücksichtigung der Erhöhung des Grundkapitals aus Gesellschaftsmitteln ohne Ausgabe neuer Aktien und der Neueinteilung des Grundkapitals (Aktiensplit) im Verhältnis 1 : 3 im Jahr 2006 gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 i. V. m. Satz 3 WpHG a. F. weiterhin ebenfalls 60,45% (152.340.216 Stimmrechte). 1

2.

Im Geschäftsjahr 2021 übermittelte die BlackRock, Inc., Wilmington, DE, USA, mehrere Mitteilungen gemäß §§ 33 ff. WpHG, mit denen die BlackRock, Inc. für sich und eine Reihe von Tochtergesellschaften mehrmals das Über- oder Unterschreiten der Schwelle von 3% der Stimmrechte an der Beiersdorf Aktiengesellschaft anzeigte. Ausweislich der letzten Mitteilung der BlackRock, Inc. vom 2. Juni 2021 war der BlackRock, Inc. und einer Reihe ihrer Tochtergesellschaften am 28. Mai 2021 ein Stimmrechtsanteil von 2,99% aus Aktien der Beiersdorf Aktiengesellschaft gemäß § 34 WpHG zuzurechnen. Darüber hinaus waren die BlackRock, Inc. und eine Reihe ihrer Tochtergesellschaften zu diesem Zeitpunkt unmittelbar oder mittelbar Inhabende von Finanzinstrumenten gemäß § 38 WpHG, die sich auf insgesamt 0,02 % der Stimmrechte aus Aktien an der Beiersdorf Aktiengesellschaft bezogen.

2 Aufgrund im Dezember 2014 geänderter Verwaltungspraxis der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht zur Zurechnung eigener Aktien werden von Emittent*innen gehaltene eigene Aktien dem Stimmrechtsanteil von Aktionär*innen nicht mehr zugerechnet

3.

Darüber hinaus veröffentlichte die Beiersdorf Aktiengesellschaft gemäß § 25 Abs. 1 Satz 3 i.V. m. § 21 Abs. 1 Satz 1 WpHG a. F., dass sie am 3. Februar 2004 die Schwelle von 5 % der Stimmrechte an der eigenen Gesellschaft überschritten hatte und ihr seit diesem Zeitpunkt ein Anteil von 9,99 % zustand. Die von der Gesellschaft gehaltenen eigenen Aktien sind gemäß § 71b AktG weder stimm- noch dividendenberechtigt.

Sämtliche Veröffentlichungen zu Stimmrechtsmitteilungen gemäß § 40 Abs. 1 WpHG, die die Beiersdorf Aktiengesellschaft seit dem 3. Januar 2018 vorgenommen hat, können unter www.beiersdorf.de/​investoren/​finanzberichte/​stimmrechtsmitteilungen eingesehen werden.

28 Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex

Vorstand und Aufsichtsrat der Beiersdorf Aktiengesellschaft haben im Dezember 2021 die Entsprechenserklärung für das Geschäftsjahr 2021 zu den Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" gemäß § 161 AktG abgegeben. Die Entsprechenserklärung wurde den Aktionär*innen auf der Internetseite der Gesellschaft unter www.beiersdorf.de/​entsprechenserklaerung dauerhaft zugänglich gemacht.

1 Aufgrund im Dezember 2014 geänderter Verwaltungspraxis der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht zur Zurechnung eigener Aktien werden von Emittent*innen gehaltene eigene Aktien dem Stimmrechtsanteil von Aktionär*innen nicht mehr zugerechnet

Nachtragsbericht

Am 1. Februar 2022 übernahm Beiersdorf Inc., Stamford (USA) Chantecaille Beaute Inc. (USA), ein Unternehmen für Prestige-Kosmetik, zu 100 % für einen Kaufpreis von 529 Mio. € (USD 590 Mio.). Abhängig von der zukünftigen Entwicklung des Chantecaille-Geschäfts kann sich der Kaufpreis in den nächsten drei Jahren um bis zu 90 Mio. € (USD 100 Mio.) erhöhen. Die Finanzierung der Akquisition erfolgte aus eigenen liquiden Mitteln. Durch die Übernahme von Chantecaille erweitert Beiersdorf das Portfolio im Prestige-Kosmetiksegment und stärkt seine Position, insbesondere in den USA, China und Korea. Dies gehört zu einer der Prioritäten der Strategie C.A.R.E.+. Chantecaille wird bei Beiersdorf im Bereich Consumer als komplementäre Selektivkosmetikmarke geführt.

Chantecaille wurde 1997 gegründet und bietet innovative Hautpflege-, Duft und Kosmetikprodukte an, die auf pflanzlichen Inhaltsstoffen basieren. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in New York und ist weltweit vertreten, mit starker Präsenz in Nordamerika und Asien. 2021 erwirtschaftete Chantecaille einen weltweiten Umsatz von über 90 Mio. € (USD 100 Mio.).

Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns der Beiersdorf AG

(IN €)

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2021
Jahresüberschuss der Beiersdorf AG 122.700.651,07
Entnahme aus anderen Gewinnrücklagen 53.699.348,93
Bilanzgewinn 176.400.000,00

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung vor, den Bilanzgewinn des Geschäftsjahrs 2021 in Höhe von 176.400.000,00 € wie folgt zu verwenden:

(IN €)

scrollen
2021
Ausschüttung einer Dividende von 0,70 € je dividendenberechtigter Stückaktie (226.818.984 Stückaktien) 158.773.288,80
Einstellung in andere Gewinnrücklagen 17.626.711,20
Bilanzgewinn 176.400.000,00

Bei den angegebenen Beträgen für die Gesamtdividende und für die Einstellung in andere Gewinnrücklagen sind die im Zeitpunkt des Gewinnverwendungsvorschlags des Vorstands dividendenberechtigten Aktien berücksichtigt. Die von der Gesellschaft gehaltenen eigenen Aktien sind gemäß § 71b AktG nicht dividendenberechtigt.

Sollte die Anzahl der eigenen Aktien, die von der Gesellschaft im Zeitpunkt der Beschlussfassung der Hauptversammlung über die Verwendung des Bilanzgewinns gehalten werden, größer oder kleiner sein als im Zeitpunkt des Gewinnverwendungsvorschlags des Vorstands, vermindert bzw. erhöht sich der insgesamt an die Aktionäre auszuschüttende Betrag um den Dividendenteilbetrag, der auf die Differenz an Aktien entfällt. Der in die anderen Gewinnrücklagen einzustellende Betrag verändert sich gegenläufig um den gleichen Betrag. Die auszuschüttende Dividende pro dividendenberechtigter Stückaktie bleibt hingegen unverändert. Der Hauptversammlung wird gegebenenfalls ein entsprechend modifizierter Beschlussvorschlag unterbreitet werden.

Organe der Beiersdorf AG

AUFSICHTSRAT

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Name Ausgeübter Beruf Mitgliedschaften
Hong Chow Leiterin China & International, Unternehmensbereich Healthcare, Merck KGaA
Reiner Hansert Business Partner tesa & La Prairie Group Corporate Brand Protection Unit, Beiersdorf AG Mitglied des Aufsichtsrats (seit 01.01.2022): - maxingvest ag (nicht börsennotiert)
Martin Hansson 1 Stellvertretender Vorsitzender Chief Executive Officer, Salix Group Mitglied des Aufsichtsrats:
- Tchibo GmbH (nicht börsennotiert)
Wolfgang Herz Geschäftsführer Participia Holding GmbH Mitglied des Aufsichtsrats:
- maxingvest ag (nicht börsennotiert)
- Tchibo GmbH (nicht börsennotiert)
Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats:
- Libri GmbH (nicht börsennotiert)
Vorsitzender des Aufsichtsrats:
- Blume2000 SE (nicht börsennotiert)
- TOPP Holding AG (nicht börsennotiert)
Andreas Köhn (seit 01.04.2021) Betriebsratsvorsitzender der Beiersdorf Manufacturing Hamburg GmbH
Jan Koltze Bezirksleiter, Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie Mitglied des Aufsichtsrats:
- Aurubis AG (börsennotiert)
- ExxonMobil Deutschland Holding
(nicht börsennotiert)
- maxingvest ag (nicht börsennotiert)
Dr. Dr. Christine Martel Leiterin Global Commercial, Leiterin Geschäftsbereich Special.T, Société des Produits Nestlé S.A.
Olaf Papier Betriebsratsvorsitzender, Beiersdorf AG Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats (bis 19.05.2021):
- Ilume Informatik AG (nicht börsennotiert)
Frédéric Pflanz Chief Financial Officer, maxingvest ag Vorsitzender des Beirats:
- meridian Stiftung (nicht börsennotiert) Mitglied im Verwaltungsrat:
- Cambiata Schweiz AG, Schweiz (nicht börsennotiert)
Mitglied des Board of Directors:
- Cambiata Ltd., British Virgin Islands (nicht börsennotiert)
Prof. Dr. Reinhard Pöllath Vorsitzender Rechtsanwalt, P+P Pöllath + Partners Vorsitzender des Aufsichtsrats:
- maxingvest ag (nicht börsennotiert)
- Wanzl GmbH & Co. KGaA (nicht börsennotiert)
Mitglied des Aufsichtsrats:
- Wanzl GmbH & Co. Holding KG
(nicht börsennotiert)
- Tchibo GmbH
(nicht börsennotiert, seit 01.07.2021)
Prof. Manuela Rousseau 1 (Stellvertretende Vorsitzende) Senior Advisor for Diversity & Inclusion, Beiersdorf AG Professorin an der Hochschule für Musik und Theater, Hamburg Mitglied des Aufsichtsrats (bis 31.12.2021):
- maxingvest ag (nicht börsennotiert)
Regina Schillings (bis 01.04.2021) Mitarbeiterin, Inventory Accounting, Beiersdorf Shared Services GmbH Mitglied des Aufsichtsrats:
- maxingvest ag (nicht börsennotiert)
Kirstin Weiland Betriebsratsvorsitzende, tesa SE Mitglied des Aufsichtsrats:
- tesa SE (konzernintern, nicht börsennotiert)

1 Diversity-Beauftragte des Aufsichtsrats.

AUSSCHÜSSE DES AUFSICHTSRATS

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Mitglieder des Präsidialausschusses Mitglieder des Prüfungsausschusses Mitglieder des Finanzausschusses
- Prof. Dr. - Dr. Dr. - Frédéric Pflanz (Vorsitzender)
Reinhard Pöllath (Vorsitzender) Christine Martel (Vorsitzende) - Reiner Hansert
- Martin Hansson (bis 31.08.2021) - Reiner Hansert - Martin Hansson
- Wolfgang Herz - Martin Hansson - Dr. Dr.
- Frédéric Pflanz (seit 31.08.2021) - Olaf Papier (seit 01.04.2021) Christine Martel
- Prof. - Frédéric Pflanz - Olaf Papier (seit 01.04.2021)
Manuela Rousseau - Regina Schillings (bis 01.04.2021) - Regina Schillings (bis 01.04.2021)
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Mitglieder des Präsidialausschusses Mitglieder des Nominierungsausschusses Mitglieder des Vermittlungsausschusses Mitglieder des Personalausschusses
- Prof. Dr. - Prof. Dr. - Prof. Dr. - Frédéric Pflanz (Vorsitzender) (seit 31.08.2021)
Reinhard Pöllath (Vorsitzender) Reinhard Pöllath (Vorsitzender) Reinhard Pöllath (Vorsitzender) - Martin Hansson (Vorsitzender) (bis 31.08.2021)
- Martin Hansson (bis 31.08.2021) - Hong Chow - Martin Hansson - Hong Chow
- Wolfgang Herz - Martin Hansson - Olaf Papier - Reiner Hansert
- Frédéric Pflanz (seit 31.08.2021) - Dr. Dr. - Prof. - Andreas Köhn (seit 01.04.2021)
- Prof. Christine Martel Manuela Rousseau - Olaf Papier (bis 01.04.2021)
Manuela Rousseau - Prof. Dr.
Reinhard Pöllath
- Kirstin Weiland

VORSTAND

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Name Funktion Verantwortlichkeiten Mitgliedschaften 1
Vincent Warnery Vorsitzender Unternehmensentwicklung & Strategie Interne Revision Mitglied des Aufsichtsrats (Bestyrelse) (bis 05.08.2021):
(seit 01.05.2021) Supply Chain & Qualitätssicherung - ALK-Abelló A/​S, Dänemark (börsennotiert)
Forschung & Entwicklung
Konzernkommunikation
Greater China/​Korea
Japan
Stefan De Loecker (bis 30.06.2021) Vorsitzender
(bis 30.04.2021)
Oswald Barckhahn (seit 15.10.2021) Europe Europa
USA & Canada USA & Kanada
Astrid Hermann (seit 01.01.2021) Finance Finanzen & Controlling Recht & Compliance IT Stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats (seit 29.04.2021):
tesa SE tesa SE - tesa SE (konzernintern, nicht börsennotiert)
Thomas Ingelfinger Europe (bis 31.12.2021) Vorsitzender des Beirats:
- Tengelmann Verwaltungs- und Beteiligungs GmbH (nicht börsennotiert)
Zhengrong Liu Human Resources Personal
Nachhaltigkeit
General Services & Real Estate
- Arbeitsdirektor -
Grita Loebsack NIVEA Brand Management Digital Marketing
(seit 01.01.2022)
Ramon A. Mirt Emerging Markets Lateinamerika
Afrika
Asien (ohne Greater China/​Korea)
Russland
Asim Naseer Cosmetic Brands Markenführung
(bis 05.04.2021) Kategorieentwicklung
Patrick Rasquinet (seit 01.07.2021) Pharmacy & Selective Derma
Health Care La Prairie
Dessi Temperley (bis 05.04.2021) Finance tesa SE Stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats: - tesa SE (konzernintern, nicht börsennotiert) Mitglied des Board of Directors: - Coca-Cola European Partners plc, Vereinigtes Königreich (börsennotiert)
(bis 17.02.2021)

1 Die Mitglieder des Vorstands der Beiersdorf AG nehmen im Zusammenhang mit ihrer Aufgabe der Konzernsteuerung und -überwachung auch Mandate in vergleichbaren Kontrollgremien bei Konzern- und Beteiligungsgesellschaften wahr.

 

Hamburg, 7. Februar 2022

Beiersdorf AG

Der Vorstand

Zusammengefasster Lagebericht

des Beiersdorf-Konzerns und der Beiersdorf Aktiengesellschaft

Grundlagen des Konzerns

Geschäft und Strategie

Im Jahr 1882 gegründet, zählt Beiersdorf heute zu den international führenden Unternehmen der Konsumgüterindustrie. Ein starkes, global verfügbares Markenportfolio und mehr als 20.000 Mitarbeitende in über 170 Tochtergesellschaften weltweit tragen zum Erfolg des Konzerns bei. Das Geschäft untergliedert sich in zwei eigenständige, unabhängig voneinander agierende Unternehmensbereiche. In beiden Bereichen nehmen wir marktführende Positionen ein und sind davon überzeugt, dass wir unseren Marktanteil weiter erhöhen können, indem wir die Wünsche unserer Konsument*innen antizipieren und ihnen mit innovativen, qualitativ hochwertigen Produkten einen echten Mehrwert bieten.

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Im Unternehmensbereich Consumer liegt unser Fokus auf dem Bereich der Haut- und Körperpflege. Unser starkes Portfolio umfasst Marken wie NIVEA, Eucerin, La Prairie und Hansaplast, die bei Menschen auf der ganzen Welt großes Vertrauen genießen.

Im Unternehmensbereich tesa konzentrieren wir uns auf die Entwicklung innovativer Klebebänder und selbstklebender Systemlösungen für Industrie, Gewerbe und Endverbraucher*innen. Seit 2001 wird tesa als eigenständiger Teilkonzern geführt.

Consumer

Unsere Strategie

Unser Fokus liegt seit rund 140 Jahren auf Hautpflege. Das ist unsere Kernkompetenz - und in diesem Bereich wollen wir mit Innovationen Mehrwerte für unsere Verbraucher*innen schaffen und dafür sorgen, dass sich Menschen weltweit in ihrer Haut wohl fühlen.

Mit C.A.R.E.+ haben wir im Jahr 2019 unsere Unternehmensstrategie formuliert. Sie soll uns wettbewerbsfähiges, nachhaltiges Wachstum sichern und zugleich Antworten auf die sich rasant verändernden Rahmenbedingungen geben. Hierzu zählen Megatrends wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit - Themen, die durch die COVID-19-Pandemie noch einmal verstärkt, von uns aber bereits zuvor als wesentlich identifiziert wurden. Wir haben die Unternehmensstrategie C.A.R.E.+ seit ihrer Einführung konsequent umgesetzt und weiter geschärft. Im Fokus stehen Innovationen, Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Wachstum. Diese Fokusfelder sind festgelegt in unseren strategischen Prioritäten:

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Stärkung unserer Marken durch einen Markenzweck (Purpose)

Digitale Transformation beschleunigen

Mit Hautpflege gewinnen

Wachstumspotenziale erschließen (sogenannte "White Spots")

Wachstum durch Produktivitätssteigerung beschleunigen

Auf starkem Fundament aufbauen: Kultur - Core Values - Fähigkeiten - Care Beyond Skin

Im Berichtsjahr haben wir in allen Bereichen - trotz der COVID-19-bedingten unsicheren Zeit - wichtige Fortschritte erzielt. Die nachfolgenden Initiativen und Beispiele verdeutlichen die konsequente Umsetzung unserer Strategie.

Stärkung unserer Marken durch Purpose

Konsument*innen von heute geht es nicht allein um die reine Produktleistung. Sie wollen wissen, wofür eine Marke steht und wofür sie sich einsetzt. Das Thema "Marken-Purpose" gewinnt daher zunehmend an Bedeutung.

Auch unsere ikonischen Marken NIVEA, Eucerin und Hansaplast haben einen unverwechselbaren Wesenskern - und diesen in einem Purpose klar formuliert. Mit "WE BELIEVE IN THE LIFE-CHANGING POWER OF DERMATOLOGICAL SKINCARE" hat die Marke Eucerin ihren Markenzweck bereits im Geschäftsjahr 2020 für viele sichtbar gemacht. Denn Hautprobleme haben nicht immer nur Auswirkungen auf unsere Haut - oft beeinflussen sie auch das Selbstbewusstsein, die Stimmung und damit die Lebensqualität der betroffenen Personen. Genau hier setzt der Marken-Purpose von Eucerin an: Mit dermokosmetischen Lösungen für individuelle Hautprobleme wollen wir mit der Marke die Lebensqualität Betroffener nachhaltig verbessern.

Nach Eucerin haben im Jahr 2021 auch NIVEA und Hansaplast ihren jeweiligen Marken-Purpose formuliert und kommuniziert. Mit "Care for Human Touch to Inspire Togetherness" stellt NIVEA seit Januar 2021 menschliche Berührung für mehr Miteinander in den Mittelpunkt der Kommunikation. Bis 2025 planen wir mit der Marke weltweit 20 Millionen Euro in lokale Projekte zu investieren und damit die Gesundheit und Lebensqualität von mehr als 150.000 Menschen weltweit zu verbessern, darunter frühgeborene Babys, Menschen mit Sehbehinderung, ältere Demenzkranke sowie von Benachteiligung betroffene Mädchen. Ziel ist es, das Gefühl menschlicher Verbundenheit und Resilienz zu stärken, um dadurch Gefühle von Einsamkeit zu lindern.

Mit dem großen Relaunch der Healthcare-Marken Hansaplast, Elastoplast und CURITAS positionierte Beiersdorf zu Beginn des Berichtsjahres das Markenportfolio neu. Neue Produktinnovationen in einer nachhaltigeren Verpackung waren Teil der Lancierung. Im Zuge dieses Relaunchs wurde erstmals auch der neue Healthcare-Marken-Purpose kommuniziert. "We've got you covered. For a life uninterrupted" bringt unsere Einstellung zum Ausdruck, dass alltägliche Verletzungen nicht das tägliche Leben beeinflussen sollten.

Digitale Transformation beschleunigen

Die digitale Transformation ist ein Schlüsselfaktor für den Geschäftserfolg von Beiersdorf - jetzt und in Zukunft. Nicht zuletzt beobachten wir, dass die Corona-Pandemie den Wandel der Konsumgüterindustrie noch einmal beschleunigt hat und E-Commerce sowie die digitale Verbraucher*innenansprache zunehmend an Bedeutung gewinnen. Mit unserer Digitalstrategie verfolgen wir das klare Ziel, Verbraucher*innen immer gezielter dort anzusprechen, wo sie sich in ihrem jeweiligen Alltag im digitalen Raum ohnehin bewegen. Wir wollen unsere Produkte somit direkt zu den Verbraucher*innen bringen und die Anzahl der individuellen digitalen "Touchpoints" erhöhen.

Auch in der digitalen Welt wollen wir die individuellen Hautpflegebedürfnisse in den Vordergrund stellen. Wir investieren systematisch in neue Technologien und digitale Ansätze. Dabei haben die digitale Interaktion mit den Verbraucher*innen und die emotionale Ansprache durch unsere Marken, etwa durch personalisierte Markenerlebnisse, höchste Priorität für uns. Gleichzeitig verbessern wir die digitalen Fähigkeiten unserer Mitarbeitenden, damit sie mit der rasanten digitalen Entwicklung Schritt halten können.

Im Jahr 2021 hat Beiersdorf eine Reihe von Initiativen umgesetzt, mit denen wir die digitale Transformation beschleunigen wollen. Sie waren Bestandteil unseres strategischen Programms "Digital Fast Forward", mit dem wir unsere Vision verfolgen, bis zum Jahr 2025 - basierend auf sechs Zielen - unser Geschäft zu digitalisieren, um das Leben unserer Verbraucher*innen zu verbessern. Investitionen in das E-Commerce-Geschäft sind ein ganz wesentlicher Baustein unseres "Digital Fast Forward"-Programms - und sie haben sich im Berichtsjahr, bedingt durch den weltweiten Aufschwung des Onlinegeschäfts, bereits ausgezahlt.

Ein Beispiel für eine unserer großen digitalen Initiativen im Jahr 2021 ist das spezielle, dynamische Messaging, das wir für NIVEA SUN entwickelten. Auf Basis von Wetterdaten und dem persönlichen Nutzungsverhalten informieren wir unsere Verbraucher*innen nicht nur über den richtigen Sonnenschutz, sondern verknüpfen diese Informationen mit dem passenden Produktangebot. Mit über 200 dynamischen Präzisionsmarketing-Anzeigen erreichten wir im Sommer des Berichtsjahres im Vereinigten Königreich und Deutschland über 16 Millionen Verbraucher*innen.

Weitere Beispiele für unsere digitalen Ambitionen sind unser Engagement im Bereich der digitalen Hautpflege sowie unsere Bemühungen im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI), beispielsweise bei der Entwicklung neuer Formeln, dem NIVEA SKiN GUiDE oder unserer Hautforschungsstudie SKINLY. Diese Themen werden im Kapitel "Forschung und Entwicklung" und zum Teil im nachfolgenden Abschnitt "Mit Hautpflege gewinnen" näher vorgestellt.

Darüber hinaus sind wir über unseren OSCAR & PAUL Beiersdorf Venture Capital Fund einen Schritt in Richtung "Digital Health" bzw. Teledermatologie gegangen und investierten in das Düsseldorfer Start-up dermanostic. Das junge Unternehmen bietet individualisierte dermatologische Diagnosen und Therapieempfehlungen per mobiler App an. Vor allem bei leichteren Fällen kann dermanostic so den Besuch in dermatologischen Praxen komplett ersetzen und schnelle Lösungen für individuelle Hautprobleme bieten. Das Investment ist für uns ein bedeutendes Beispiel für die Digitalisierung unseres dermokosmetischen Hautpflegesegments.

Mit Hautpflege gewinnen

Hautpflegeinnovationen sind ein essenzieller Bestandteil unserer Strategie C.A.R.E.+. Wir wollen mit Hautpflege gewinnen, indem wir schnell die Verbraucher*innen-Wünsche antizipieren und große, bedeutende Innovationen global auf den Markt bringen - Innovationen, die den Verbraucher*innen einen echten Mehrwert liefern und die sowohl hochwertig als auch zuverlässig sind. Zugleich wollen wir ein leistungsstarkes Markenportfolio aufbauen und pflegen, das den unterschiedlichen Bedürfnissen und Wünschen der Konsument*innen weltweit gerecht wird. Ergänzend dazu investieren wir über ausgewählte Partnerschaften in innovative Geschäftsmodelle und zukünftige Wachstumsfelder im Bereich der Hautpflege.

Unter der Marke NIVEA entwickelte sich die hochwertige Luminous630®-Gesichtspflegeserie - für alle Verbraucher*innen, die Pigmentflecken im Gesicht haben - erfolgreich. Darüber hinaus brachten wir mit der NIVEA Naturally Good Gesichtspflegeserie im Berichtsjahr unsere ersten klimaneutralisierten Deodorants 1 in rund 30 Ländern auf den Markt. Zudem wurde das komplette NIVEA Duschgel-Sortiment auf dem deutschen Markt klimaneutralisiert 1 und die nachhaltigen NIVEA MagicBARs lanciert - unsere ersten zertifizierten Naturkosmetikprodukte von NIVEA. Mit diesen Schritten wollen wir unseren ökologischen Fußabdruck reduzieren und unsere Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit fördern - ganz im Sinne unserer Nachhaltigkeitsagenda "Care Beyond Skin".

Der patentierte Wirkstoff Thiamidol unserer Dermokosmetikmarke Eucerin wurde im Berichtsjahr in der Eucerin DERMOPURE-Serie eingesetzt, wodurch Beiersdorf erstmals den Markt für Produkte gegen Pickelmale erschließt. Darüber hinaus hat Eucerin sein erstes Medizinprodukt mit Lichtschutzfaktor 100 auf den Markt gebracht. Eucerin ACTINIC CONTROLMD bietet Sonnenschutz für Personen, deren Haut bereits vorbelastet ist. Das Produkt beugt aktinischer Keratose (häufigste Vorstufe von hellem Hautkrebs) und hellem Hautkrebs vor und dient zugleich als Begleittherapie für Patient*innen, die bereits von aktinischer Keratose betroffen sind 2 .

Ein weiteres Feld, in dem wir unsere Präsenz stärken wollen, ist das der personalisierten Hautpflege. Mit der neuen Marke O.W.N (Only What's Needed) etablierten wir im Februar des Berichtsjahres die erste personalisierte Gesichtspflegeroutine von Beiersdorf. O.W.N nutzt künstliche Intelligenz und beruht auf einem Algorithmus, der unser fundiertes Wissen zusammenführt und aus mehr als 380.000 möglichen Formelkombinationen für jede Person die beste individuelle Produktlösung auswählt. Hier kommen die Erkenntnisse der groß angelegten Beiersdorf Studie SKINLY zum Tragen - ein wichtiger Meilenstein unserer Aktivitäten im Bereich der künstlichen Intelligenz. Einen weiteren Akzent im Trendsegment der Personalisierung setzten wir im Mai des Berichtsjahres mit dem Venture Capital Investment in die neue personalisierte Hautpflegemarke Routinely. Dabei handelt es sich um eine modulare Hautpflege-Routine, bei der die dynamische Beschaffenheit der Haut berücksichtigt wird.

Weitere Informationen zu den bereits genannten sowie zu weiteren Beiersdorf Produktneueinführungen finden Sie im Kapitel "Forschung und Entwicklung".

Wachstumspotenziale erschließen

Ein weiterer Baustein der Beiersdorf Strategie C.A.R.E.+ besteht in der Erschließung von Wachstumsmärkten und neuen Geschäftsfeldern. Auf diese Weise wollen wir sogenannte "White Spots" erschließen und Menschen weltweit einen relevanten Mehrwert bieten.

Einen wichtigen Meilenstein zur Erschließung von Wachstumspotenzialen in China markierte die Eröffnung unseres großen Innovationszentrums im Jahr 2020. Es ist seitdem der zweitgrößte Standort unseres globalen Forschungs- und Entwicklungsnetzwerks. Indem wir nun all unsere Aktivitäten in China an einem zentralen Ort bündeln, sind wir davon überzeugt, unser Wachstum in dem für uns wichtigen chinesischen Markt besser fördern zu können - etwa durch die Entwicklung von regionalen Produkten oder durch gezielte Aktivitäten, die uns durch die Nähe zum Markt so leichter möglich sind.

Unser jüngster Neuzugang in unserem Forschungsverbund ist ein hochmodernes Innovationszentrum in New Jersey, USA, das uns neue Wachstumschancen im wichtigen nordamerikanischen Markt ermöglichen soll. Es bietet aus unserer Sicht optimale Bedingungen zur schnellen Entwicklung lokaler Produktinnovationen der Marken NIVEA, Eucerin, Aquaphor und Coppertone und wird zugleich unser erstes globales Exzellenzzentrum für OTC-Produkte sein (sog. "Over the counter"-Produkte = nicht verschreibungspflichtige Produkte). Da die USA einer der weltweit größten Märkte für Hautpflege- und Sonnenschutzprodukte sind, sehen wir in diesem Ansatz den richtigen Schritt.

Weitere Wachstumspotenziale erschließen wir über unsere Aktivitäten im Bereich der Personalisierung, der Digitalisierung und der künstlichen Intelligenz (KI) - denn jeder Bereich für sich gewinnt in der Hautpflege zunehmend an Bedeutung. Die im Februar 2021 neu eingeführte Gesichtspflegemarke O.W.N sowie die Investition in die neue personalisierte Hautpflegemarke Routinely sind daher nicht nur Beispiele dafür, wie wir mit Hautpflege gewinnen, sondern auch, wie wir Wachstumsmöglichkeiten für uns nutzen. All diese Themen werden im Kapitel "Forschung und Entwicklung" näher beschrieben.

Wachstum durch Produktivitätssteigerung beschleunigen

Wir sind davon überzeugt, dass Wachstum und Innovationen nicht ohne Investitionen möglich sind. Zugleich bilden höchste Kostendisziplin und eine schnelle, schlanke und fokussierte Organisation die Grundlage, auf der wir die Effizienz unseres Konzerns weiter verbessern können. Im Berichtsjahr haben wir vielfältige Maßnahmen ergriffen, um die Effizienz, Agilität und Widerstandsfähigkeit unserer Supply Chain weiter zu steigern und noch besser auf die sich wandelnden Rahmenbedingungen reagieren zu können.

Mit dem Bau unseres neuen Produktionswerks in Leipzig wollen wir mit einer Investitionssumme von 220 Millionen Euro die Weichen für nachhaltiges Wachstum und eine zukunftsfähige und erweiterte Supply-Chain-Infrastruktur in Zentraleuropa stellen. Pro Jahr werden im neuen Werk mit einer Grundfläche von 32.000 m 2 bis zu 450 Millionen Kosmetikprodukte vom Band laufen - insbesondere Deodorants, Haarsprays und Rasierschäume für den gesamten europäischen Markt und für den Export. Abhängig von der Markt- und Geschäftsentwicklung können die Kapazitäten in Zukunft weiter ausgebaut werden. Im September des Berichtsjahres erfolgte bereits die feierliche Grundsteinlegung für das neue Werk, die Produktion soll gegen Ende des Jahres 2022 aufgenommen werden. Mit dem Neubau streben wir im Sinne unserer Nachhaltigkeitsagenda eine Gold-Zertifizierung nach dem anerkannten Klassifizierungssystem für nachhaltige Gebäude, LEED (Leadership in Energy and Environmental Design), an.

In direkter Nachbarschaft zum neuen Werk plant Beiersdorf mit einem Investitionsvolumen von 170 Millionen Euro den Bau eines hochmodernen Hubs. Gemeinsam mit den 220 Millionen Euro für das neue Produktionszentrum ist dies weltweit die größte Investition, die Beiersdorf an einem Standort tätigt. Das Zusammenspiel von Produktion und Hub soll uns - auch im Hinblick auf die langfristige Perspektive - Erweiterungs- und Gestaltungsmöglichkeiten bieten, um die Voraussetzungen für einen bestmöglichen Service für unsere Handelspartner und den Apothekengroßhandel zu schaffen. Gleichzeitig setzen wir auch mit dem neuen Hub auf das uns wichtige Thema Nachhaltigkeit: Für das neue Logistik-Zentrum streben wir unter anderem einen CO 2 -neutralen operativen Betrieb und eine einschlägige Nachhaltigkeitszertifizierung an.

Einen weiteren, wichtigen Akzent im Bereich unserer Klimaschutz-Bemühungen setzt zukünftig auch das Berliner Werk - die Beiersdorf Manufacturing Berlin (BMB). Als erstes Werk im Beiersdorf Produktionsnetzwerk produziert das Berliner Werk ab Januar 2022 (bezogen auf die Scope-1- und -2-Emissionen) nahezu klimaneutral - hierzu wurde vom fossilen Brennstoff Erdgas auf Biomethan umgestellt. Lediglich Teile des Fuhrparks und der Notstromversorgung (1%) werden noch mit fossilen Energien betrieben; diese Restemissionen werden aber über hochwertige CO 2 -Zertifikate ausgeglichen.

Weitere Investitionen erfolgten in unseren Werken in Polen und Mexiko. An unserem Standort in Poznan (Polen) wird das Werk im laufenden Betrieb erweitert. Nach Fertigstellung wird die jährliche Produktionskapazität um mehr als 100% von 190 Millionen auf 400 Millionen Stück/​Jahr steigen, die Anzahl der verschiedenen Verpackungsformate wird sich um 150% erhöhen und die Lagerkapazität wird sich von 5.500 auf 15.000 Palettenplätze erweitern. Im mexikanischen Silao investiert Beiersdorf rund 130 Millionen Euro, um das Produktionszentrum zu erweitern und eine hohe Flexibilität mit umfassender, moderner Automatisierungstechnik für zukünftiges Wachstum und Effizienzsteigerungen zu erreichen. Nach Abschluss der Erweiterung im Jahr 2024 wird Beiersdorf Manufacturing Mexiko (BMM) einer der drei größten Beiersdorf Produktionsstandorte sein.

Auf starkem Fundament aufbauen: Kultur - Core Values - Fähigkeiten - Care Beyond Skin

Unsere Mitarbeitenden sind unser wichtigstes Kapital. Sie sind zugleich Teil unserer einzigartigen Unternehmenskultur, die von Werten wie Offenheit, Vertrauen und Ehrlichkeit geprägt ist und die auf Vielfalt und Inklusion beruht. Gestützt wird unsere Unternehmenskultur durch unsere Grundwerte, die sogenannten Core Values "Care" (Fürsorge), "Simplicity" (einfaches, unkompliziertes Handeln), "Courage" (Mut) und "Trust" (gegenseitiges Vertrauen). Sie sorgen auch in pandemiebedingt schwierigen Zeiten dafür, dass wir als Team handeln und uns gegenseitig unterstützen - immer mit dem Ziel, die Wünsche und Bedürfnisse unserer Konsument*innen bestmöglich zu erfüllen und unserer Verantwortung gegenüber Gesellschaft und Umwelt gerecht zu werden.

Die Corona-Pandemie hat einmal mehr gezeigt, wofür Beiersdorf steht und was uns als Unternehmen ausmacht - denn unsere Pflege und Fürsorge geht weit über unsere Kernkompetenz, die Haut, hinaus. Mit Care Beyond Skin haben wir unseren Purpose klar formuliert. Er drückt unsere Motivation aus, sich um das Wohlergehen der Menschen zu kümmern und sich dafür einzusetzen, einen möglichst positiven Beitrag für unsere Gesellschaft und unseren Planeten zu leisten. Durch verantwortungsbewusstes Handeln, etwa durch unser internationales Corona-Hilfsprogramm, das wir zu Beginn der Corona-Pandemie aufgesetzt haben, oder durch unsere diversen Initiativen im Sinne unserer Nachhaltigkeitsagenda wollen wir unserem Purpose Ausdruck verleihen. Ausführliche Informationen zu unserer Nachhaltigkeitsagenda finden Sie in der "Nichtfinanziellen Erklärung".

Den Wandel hin zu einer neuen, modernen Arbeitswelt treibt Beiersdorf seit einigen Jahren mit Nachdruck voran. Er ist Teil eines umfassenden Kulturwandels, der das Unternehmen, aber auch die Belegschaft, fit für die Herausforderungen der Zukunft macht. Ob flexibles Arbeiten, vor allem auch von zuhause, oder moderne Arbeitswelten - Beiersdorf ist bemüht, viel zu unternehmen, um die zukünftige Arbeitswelt aktiv zu gestalten. Und auch die Mitarbeitenden werden auf diese Reise gezielt mitgenommen. Da wir davon überzeugt sind, dass die Fähigkeiten und Kompetenzen unserer Mitarbeitenden von essentieller Bedeutung für nachhaltiges Wachstum und beständigen Erfolg sind, investieren wir kontinuierlich in die Qualifizierung unserer Belegschaft. Mit unserer globalen Lernstrategie verfolgen wir die Idee einer "lernenden Organisation", bei der wir das selbstgesteuerte, lebenslange Lernen aller noch stärker fördern - und damit alle für die Arbeitswelt der Zukunft fit machen. Mehr Informationen hierzu finden Sie im Kapitel "Menschen bei Beiersdorf".

tesa

Die tesa SE (im Folgenden "tesa") ist einer der weltweit führenden Hersteller selbstklebender Produkte und Systemlösungen für Industriekunden und Konsument*innen. Als 100-prozentige Tochtergesellschaft der Beiersdorf Aktiengesellschaft bildet die tesa SE einen unabhängig geführten Teilkonzern, der als direkte beziehungsweise indirekte Muttergesellschaft von 61 tesa-Tochtergesellschaften (Vorjahr: 61) mit 4.827 Mitarbeitenden in mehr als 100 Ländern aktiv ist.

Im Geschäftsjahr 2021 hat tesa die Gesellschaft tesa scribos GmbH, Deutschland, verkauft. Außerdem ist in Südostasien die tesa Site Haiphong, Vietnam, gegründet worden. Damit bleibt die Zahl der Tochtergesellschaften unverändert.

tesa agiert weltweit, mit Schwerpunkt in Europa, gefolgt von den Geschäftsregionen Afrika/​Asien/​Australien und Amerika. Neben den deutschen Standorten gehören die Tochtergesellschaften in China, den USA, in Italien und Singapur zu den größten und strategisch wichtigsten Einzelgesellschaften von tesa. Die Produktionsstandorte von tesa befinden sich in Europa (Deutschland und Italien), in Nordamerika (USA) und in Asien (China). Die Unternehmenszentrale mit integriertem Forschungs- und Technologiezentrum befindet sich in Norderstedt bei Hamburg (Deutschland).

Direct Industries

Im Bereich Direct Industries versorgt tesa Industriekunden - insbesondere aus den Branchen Automobil, Elektronik, Druck und Papier sowie Bau und Konstruktion - auf direktem Wege mit spezialisierten Systemlösungen. Der strategische Fokus liegt vorrangig auf dem Auf- und Ausbau ertragreicher Geschäftsfelder in technologisch anspruchsvollen Anwendungsbereichen. Die Systemlösungen von tesa werden zur Optimierung und Effizienzsteigerung von Produktionsprozessen, als Befestigungslösungen in konstruktiven Anwendungsbereichen - oftmals mit Zusatzfunktionen über das reine Verbinden von Bauteilen hinaus - sowie als maßgeschneiderte Schutz- und Verpackungssysteme eingesetzt.

Ein weiteres zukunftsorientiertes Geschäftsfeld bearbeitet die tesa Labtec GmbH. Diese Tochtergesellschaft entwickelt und produziert arzneimittelhaltige Pflaster, sogenannte transdermale therapeutische Systeme, sowie Oral- und Bukkalfilme (arzneimittelhaltige Folien, die den Wirkstoff im Mund freisetzen bzw. über die Mundschleimhaut abgeben) für die Pharmaindustrie.

Trade Markets

Der Bereich Trade Markets umfasst diejenigen Märkte, deren Endkund*innen tesa bis auf das Onlinegeschäft nicht auf direktem Weg, sondern über Handelspartner oder handelsähnliche Kanäle mit marktgerechten Produkten versorgt. Hierzu zählen neben den Sortimenten für Privatpersonen und handwerkliche Fachkräfte auch Klebebänder, die für gewerbliche Kund*innen bestimmt sind und überwiegend über den technischen Handel und zunehmend auch online vertrieben werden.

Im Geschäftsfeld General Industrial Markets bietet tesa eine vielfältige Produktpalette für ein breites Anwendungsspektrum in unterschiedlichen Industriebranchen. Dazu gehören beispielsweise Sortimente für Montage und Reparatur, Transportsicherungsbänder oder auch Klebelösungen für die Verpackungsindustrie.

Im Geschäftsfeld Consumer & Craftsmen, das auf Europa und Lateinamerika konzentriert ist, vermarktet tesa innovative Produktlösungen, die unter anderem für den täglichen Gebrauch in Büro und Haushalt sowie im Handwerk bestimmt sind. Unter der Dachmarke tesa finden Endverbraucher*innen im Bereich Consumer in Bau- und Verbraucher*innenmärkten sowie in Papier- und Schreibwarengeschäften ein breites Angebot von mehr als 300 innovativen Produkten. Der Fokus im Geschäftsfeld Craftsmen liegt auf maßgeschneiderten Sortimenten für handwerkliche Fachkräfte sowie auf der Entwicklung und Umsetzung zielgruppengerechter Vermarktungskonzepte.

Leitung und Kontrolle

Der Vorstand leitet das Unternehmen und ist der nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswerts verpflichtet. Neben den funktionalen Vorstandsressorts bestehen auch regionale Verantwortungsbereiche. Insbesondere durch die Ressortzuständigkeit für die Regionen und Märkte ist der Vorstand eng mit dem operativen Geschäft verbunden. Die Ressortzuständigkeiten der Mitglieder des Vorstands werden im Abschnitt "Organe der Beiersdorf AG" des Konzernanhangs dargestellt. Der Unternehmensbereich tesa wird als unabhängiger Teilkonzern geführt.

Die Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat sowie Anreiz- und Bonussysteme werden im Vergütungsbericht, der im Kapitel "Weitere Informationen" gefunden werden kann, erläutert. Der zusammengefasste Lagebericht enthält auch die Erklärung zur Unternehmensführung der Beiersdorf AG und des Konzerns nach §§ 289f, 315d HGB, die auch auf der Internetseite der Gesellschaft unter www.beiersdorf.de/​erklaerung_​unternehmensfuehrung öffentlich zugänglich gemacht wird.

Wertmanagement und Steuerungssystem

Ziel des unternehmerischen Handelns von Beiersdorf ist es, die Marktanteile des Unternehmens im Sinne eines qualitativen Wachstums nachhaltig zu steigern und gleichzeitig die Ertragsbasis auszubauen. Daraus leiten sich die langfristigen Hauptsteuerungsgrößen ab, nämlich organisches Umsatzwachstum 3 in Verbindung mit Marktanteilsentwicklung und EBIT beziehungsweise EBIT-Umsatzrendite vor Sondereffekten (Relation von EBIT zu Umsatz). Durch kontinuierliche Investitionen in Wachstumsmöglichkeiten, konsequentes Kostenmanagement und hohe Effizienz beim Einsatz der Ressourcen sollen international wettbewerbsfähige Renditen erwirtschaftet werden.

Um diese strategischen Ziele zu erreichen, hat das Unternehmen ein effizientes Steuerungssystem eingerichtet. Die Unternehmensführung leitet die Vorgaben an die einzelnen Einheiten für die Unternehmensplanung des kommenden Jahres aus den strategischen Zielen des Konzerns ab. Diese Planung umfasst sämtliche Bereiche und alle Tochtergesellschaften. Die Planung des Konzerns für das Folgejahr wird in der Regel gegen Ende des Jahres von Vorstand und Aufsichtsrat verabschiedet. Im Einzelfall wird die Planung im Hinblick auf aktuelle Entwicklungen erst zu Beginn des Geschäftsjahres finalisiert.

Im Verlauf des Geschäftsjahrs erfolgt ein regelmäßiger Abgleich der aktuellen Entwicklung der Hauptsteuerungsgrößen mit den erwarteten Werten und der aktuellen Prognose für das Gesamtjahr. Daraus abgeleitet wird das Geschäft zielgerichtet gesteuert.

Der Unternehmensbereich tesa bildet im Konzern eine eigenständige, unabhängige Einheit. Er wird ebenfalls auf Basis der Kennzahlen Umsatzwachstum und betriebliches Ergebnis (EBIT) bzw. EBIT-Umsatzrendite gesteuert.

1 Ausgleich verbleibender CO 2 Emissionen durch zertifizierte Klimaprojekte. Mehr Informationen auf NIVEA.com/​Climate.
2 vgl. S3 Guideline "Aktinische Keratose und Plattenepithelkarzinom der Haut"; eine eigene Studie mit ACTINIC CONTROLMD existiert nicht.
3 Die Definition des organischen Umsatzwachstums ist den Grundlagen und Methoden ("Erläuterungen zur Segmentberichterstattung) im Anhang zu entnehmen.

Forschung und Entwicklung

Der Unternehmenserfolg von Beiersdorf basiert für uns seit jeher auf unserer Forschung und Entwicklung. Sie ist Teil unserer unternehmerischen DNA und treibt immer neue Innovationen und Lösungen an, mit denen wir unseren Konsument*innen auf der ganzen Welt einen Mehrwert bieten wollen.

Um vielversprechende Ideen schnellstmöglich auf den Markt zu bringen, evaluieren wir unsere Forschungsaktivitäten regelmäßig und formulieren klare Fokusthemen. Dabei treiben unsere Teams kontinuierlich zukunftsweisende Technologien, nachhaltige Konzepte und die Digitalisierung der Arbeit voran. Je nach Unternehmensbereich konzentrieren wir unsere Forschungsaktivitäten auf unterschiedliche Schwerpunkte:

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Im Unternehmensbereich Consumer erforscht und entwickelt Beiersdorf innovative und hochwertige Produkte im Bereich der Hautpflege. Dabei berücksichtigen wir die Wünsche unserer Verbraucher*innen, wichtige Themen wie Nachhaltigkeit und regionale Besonderheiten bei der Produktentwicklung.

Im Unternehmensbereich tesa entwickeln wir innovative Klebebänder und selbstklebende Systemlösungen für Industrie, Gewerbekunden und Endverbraucher*innen. Nachhaltigkeit und energieschonende Produktionsverfahren stehen ebenso im Fokus wie die flexible Reaktion auf aktuelle Bedarfe und Markttrends - immer mit dem Ziel, die Arbeitsabläufe der Kundinnen weltweit noch besser und umweltfreundlicher zu gestalten.

Zum 31. Dezember 2021 waren bei Beiersdorf weltweit 1.530 Mitarbeitende in der Forschung und Entwicklung beschäftigt (Vorjahr: 1.433). Davon waren 978 (Vorjahr: 910) im Unternehmensbereich Consumer tätig und 552 (Vorjahr: 523) im Unternehmensbereich tesa.

Wie in den Vorjahren haben wir unsere Aufwendungen für Forschung und Entwicklung im Berichtsjahr erhöht. Sie beliefen sich zum Geschäftsjahresende auf 268 Mio. € und lagen damit 9,0% über dem Vorjahr (246 Mio. €). Im Unternehmensbereich Consumer investierte Beiersdorf im abgelaufenen Jahr 202 Mio. € (+8,1%), im Unternehmensbereich tesa 66 Mio. € (+11,7%) in die Forschung und Entwicklung.

Consumer

Exzellenz in der Hautpflegeforschung

Seit der Gründung unseres Unternehmens zeichnet sich Beiersdorf durch seine Hautforschungskompetenz aus. Sie treibt unsere Innovationskraft an und stärkt unsere Wettbewerbsfähigkeit. Wir wollen die komplexen Prozesse der Haut entschlüsseln, effektive Wirkstoffe erforschen und zukunftsweisende Technologien nutzen - etwa auf dem Feld der künstlichen Intelligenz -, um neue und überzeugende Innovationen und Produkte hervorzubringen.

Intensive Forschung hilft uns nicht nur, unser Verständnis der Haut kontinuierlich zu vertiefen - sie eröffnet in der hochdynamischen Disziplin der Hautbiologie vielfältige Chancen. Damit ist sie ein wichtiger Schwerpunkt unserer Arbeit. Im Berichtsjahr konzentrierten wir uns unter anderem auf folgende Forschungsfelder:

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Ein seit vielen Jahren bedeutender Teil unserer Forschungsarbeit ist die Entwicklung moderner, nicht-tierbasierter Methoden zur Sicherheitsbewertung.

Mit ihnen weisen wir die Sicherheit unserer Inhaltsstoffe und damit unserer Produkte nach. Wie schon in den Vorjahren, setzten wir auch im Geschäftsjahr 2021 unsere intensive Zusammenarbeit mit der weltweiten Gemeinschaft der sicherheitswissenschaftlichen Fachkräfte fort - allen voran mit dem LRSS-Konsortium (Long Range Science Strategy Consortium) des europäischen Verbands der kosmetischen Industrie (Cosmetics Europe). Da die moderne, nächste Generation der Risikobewertung (Next Generation Risk Assessment, NGRA) zuerst den Grad der Exposition gegenüber einer Substanz betrachtet, bestand ein Forschungsschwerpunkt in der Risikobewertung von Inhaltsstoffen mit sehr geringer Exposition - ein Bereich, der mehr und mehr Eingang in allgemeine Regularien wie die europäische "SCCS Notes of Guidance" findet. Insbesondere beim Schwellenwert für toxikologische Bedenken (internal Threshold of Toxicological Concern, iTTC) konnte durch die Zusammenarbeit mehrerer Interessensgruppen ein entscheidender Fortschritt erreicht werden. Ein weiterer Schwerpunkt lag im sogenannten "Read Across"-Ansatz. Bei diesem dienen die Sicherheitsdaten einer bestehenden Inhaltsstoff zur Sicherheitsbewertung eines neuen, chemisch verwandten Inhaltsstoffs. Ebenso forschten wir im Bereich der digitalen Toxikologie und im Feld der physiologisch basierten pharmakokinetischen Modellierung (PBPK). Die PBPK-Modellierung erhält insbesondere im Feld der UV-Filter zunehmend Einzug in die inhaltsstoffspezifische Risikobewertung. Dabei handelt es sich im Grunde um einen auf künstlicher Intelligenz (KI) basierenden, virtuellen Menschen, in dem die Exposition sowie der Stoffwechsel eines Inhaltsstoffs simuliert werden.

Da die nächste Generation der Risikobewertung fortschrittlichere In-vitro-Testsysteme erfordert, trieben wir im Berichtsjahr auch die Forschung im Bereich mikrophysiologischer Systeme (MPS), auch "Organ-on-a-chip"-Technologie (OoC) genannt, weiter voran. In enger Kooperation mit dem Berliner Biotechnologieunternehmen TissUse, erprobten wir die Anwendung dieser Technologie für kosmetische Zwecke und brachten sie im LRSS-Programm von Cosmetics Europe ein. Dort wurde anhand von Fallstudien nachgewiesen, dass das neue System einen wichtigen Beitrag zur Risikobewertung von Kosmetika leisten kann. Ferner trieben wir in Zusammenarbeit mit der Universität Hamburg im Berichtsjahr das computergestützte Modell "Skin Doctor" voran. Mit diesem kann das hautsensibilisierende Potenzial von Inhaltsstoffen mit hoher Genauigkeit und Zuverlässigkeit vorhergesagt werden. Die Anwendung basiert auf modernsten Technologien maschinellen Lernens und wurde von uns in mehreren Publikationen veröffentlicht.

Der Schutz der Haut vor Sonneneinstrahlung ist für Beiersdorf ein bedeutendes Thema. In diesem Zusammenhang erforschen unsere Expert*innen seit Jahren den Einfluss der Sonne auf die Haut, um zukunftsweisende Lösungen für sonneninduzierte Hautprobleme zu entwickeln.

Es ist in der wissenschaftlichen Literatur gut dokumentiert, dass langwelliges UVA-1 und sichtbares Licht vorübergehende Erytheme auslösen und die Pigmentveränderungen der Haut verschlimmern können. Unsere Expert*innen in den USA bewiesen in Zusammenarbeit mit dem Henri-Ford-Krankenhaus in Detroit, dass eine richtige Mischung von Antioxidantien die Wirkung von langwelligem UVA-1 und hochenergetischem sichtbaren Licht (HEVIS-Licht) abschwächen kann, indem sie Erytheme und Pigmentierung, die durch diesen Teil des Sonnenspektrums ausgelöst werden, erheblich reduziert. Als eines der führenden Unternehmen in der Sonnenschutzindustrie beteiligten wir uns zudem im Berichtsjahr über unseren Handelsverband, dem Personal Care Products Council (PCPC), und PASS (Public Access to Sunscreens) aktiv an den Diskussionen der Vorschriften der FDA (Food and Drug Administration) für UV-Filter. Hier setzten wir uns dafür ein, dass fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse zu Grunde gelegt werden, um die Gesetzgebung in den Bundesstaaten der USA weiter zu gestalten.

Darüber hinaus ist Beiersdorf beteiligt an zwei neuen, nicht-invasiven und alternativen Methoden zur Bewertung des UVA-Schutzfaktors sowie des Sonnenschutzfaktors SPF. Die Methoden werden Teil einer großen Validierungsstudie im Rahmen des sog. Alt-SPF-Konsortiums sein, zu deren Studiendesign die Sonnenschutzexpert*innen von Beiersdorf beigetragen haben. Basis des Designs ist die Bland-Altman-Analyse und die ISO 5725 ("Accuracy of Measurement Methods").

Im Bereich der Hautforschung setzten wir die Arbeit an unserem Wirkstoff gegen Hyperpigmentierung, Thiamidol, fort. In Zusammenarbeit mit der Nelson R. Mandela School of Medicine in Durban, Südafrika, erzielten wir in zwei unterschiedlichen Studien für uns wertvolle Ergebnisse. Beide zeigten die Vorteile von Thiamidol für "People of Color" auf. In der einen Studie wurde das humane epidermale Saugblasenmodell verwendet, um Hyperpigmentierung kontrolliert auszulösen und direkt zu behandeln. Die zweite Studie wies die positive Wirkung einer Thiamidol-Behandlung bei einer bereits bestehenden post-inflammatorischen Hyperpigmentierung (PIH) nach. Thiamidol könnte sich damit zur bevorzugten Behandlungsmethode für eines der wichtigsten Hautprobleme von Menschen mit dunkel pigmentierter Haut entwickeln - und damit zu einem besseren Hautzustand verhelfen. Denn viele Verbraucherinnen mit dunkel pigmentierter Haut berichten, dass ihre Haut auf jede Art von Entzündung, beispielsweise Akne, mit einer oft dauerhaften Hyperpigmentierung reagiert.

Unsere Forschung im Bereich des Coenzyms Q10 setzten unsere Wissenschaftler*innen ebenfalls fort und gewannen neue Erkenntnisse über das körpereigene Coenzym sowie die damit zusammenhängenden Hautalterungsprozesse. In Kooperation mit führenden Wissenschaftler*innen der Marche Polytechnic Universität in Ancona, Italien, konnten wir in einer Studie erstmals nachweisen, dass die altersbedingte Abnahme von Q10 in Hautzellen zur biologischen Alterung der menschlichen Hautzellen führt. Dies kann durch die Zufuhr von Q10 kompensiert werden, was dessen Schlüsselfunktion für die Anti-Aging-Forschung und die Bedeutung unserer Produkte mit Coenzym Q10 für eine vitale Haut - insbesondere für die Verbesserung der Hautelastizität und -festigkeit - deutlich unterstreicht. Darüber hinaus zeigte sich im Rahmen der Forschungsarbeit, dass das Coenzym Q10 einen positiven Einfluss auf die Produktion von wichtigen Komponenten des Bindegewebes wie Kollagen und Elastin hat. Nehmen diese ab, verliert die Haut an Spannkraft und Elastizität. Ein Prozess, der bereits ab einem Alter von etwa 20 Jahren beginnt. Die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse, die im März 2021 in einer Q10-Spezialausgabe der Fachzeitschrift "Free Radical Biology & Medicine" veröffentlicht wurden, zeigen, wie wertvoll die kontinuierliche Forschung an zentralen Themen ist.

Einen wichtigen Meilenstein für die Anti-Aging-Forschung weltweit erreichten wir im Berichtsjahr mit der Entwicklung von "Age Clocks" - eine Schlüsseltechnologie, die es uns erstmals erlaubt, das biologische Alter eines Gewebes genau vorherzusagen. Das Besondere dabei: Das Modell sagt nicht nur das biologische Alter vorher, sondern es simuliert auch den Beitrag bestimmter Gene und/​oder Signalwege zur Hautalterung. Die Technologie ermöglicht es uns, einzelne Gene am Computer an- oder abzuschalten, um zu sehen, wie sich dies auf das biologische Alter der Haut auswirkt, ohne dass ein einziges Experiment im Labor durchgeführt werden muss. Diese Art der "simulierten Biologie" lässt uns den komplexen Hautalterungsprozess besser verstehen, um daraus systematische Ansätze einer neuen Interventionsstrategie abzuleiten. Für die Entwicklung der neuen "Age Clock" arbeiteten Beiersdorf Wissenschaftler*innen eng mit Bioinformatiker*innen und Mediziner*innen der Universitätsmedizin Greifswald zusammen. Die Forschungsarbeit profitierte maßgeblich von den Möglichkeiten künstlicher Intelligenz und innovativer Technologien - an ihren Schnittstellen entstehen neue Ansätze für Innovationen.

Im Bereich der Mikrobiomforschung, einem Fachgebiet, das derzeit enorm an Bedeutung gewinnt, haben wir unsere Forschungsaktivitäten auch im Jahr 2021 weiter intensiviert. Beim Mikrobiom werden komplexe Gemeinschaften verschiedener Mikroorganismen untersucht, die fast alle Ökosysteme in einer Vielzahl von Zusammensetzungen besiedeln, darunter auch die Haut. Neben den Erkenntnissen, dass bestimmte Mikrobiota Hautkrankheiten fördern oder sogar auslösen und verschlimmern, scheinen andere Mikrobiota die Gesunderhaltung der Haut zu gewährleisten. Beiersdorf hat in diesem Forschungsgebiet eine führende Rolle eingenommen. Unseren Forscher*innen geht es darum, das Mikrobiom im Detail zu kennen und zu verstehen - denn dies ist für die Analyse verschiedener Hautzustände, Hautkrankheiten, aber auch verschiedener Erscheinungsformen gesunder Haut unerlässlich. Im Berichtsjahr ist es Beiersdorf-Forscher*innen in enger Zusammenarbeit mit Prof. Brüggemann von der dänischen Universität in Aarhus gelungen, zwei bedeutende Spezies der hautdominanten Mikrobiom-Gattung der Staphylokokken spezifisch zu erfassen: Staphylococcus epidermidis und Staphylococcus warneri. Für beide wurden Genomsegmente identifiziert, die eine Unterscheidung in Unterarten und Stämme erstmals möglich machen. Dabei hat das Forschungsteam nicht nur eine allen bisher verfügbaren Verfahren überlegene Methode entwickelt, sondern es wurde auch ein neues Licht auf die Rolle eines bisher weitgehend unterschätzten Hautbakteriums, Staphylococcus saccharolyticus, geworfen.

Unser geistiges Eigentum und unsere Innovationen schützen wir systematisch durch globale Patente. Darüber hinaus haben wir im Jahr 2021 im Zuge des effizienten Patentportfoliomanagements das Patentportfolio gestrafft, um die von uns entwickelten Wirkstoffe, Technologien und Produkte noch fokussierter abzusichern. Unser globales Patentportfolio umfasste zum Ende des Berichtsjahres rund 1.760 aktive Patente (Vorjahr: 2.663). Weltweit haben wir im Berichtsjahr 64 neue Patente angemeldet (Vorjahr: 77). Rund 900 Patente befanden sich zum 31. Dezember 2021 im laufenden Erteilungsverfahren (Vorjahr: 1.200).

Kollaboration fördert die Innovationskraft

Für Beiersdorf sind externe Partnerschaften ein integraler Bestandteil unserer Forschungs- und Entwicklungsarbeit. Denn wir sind davon überzeugt, dass wir durch die Bündelung unseres komplementären Know-hows und unserer Stärken die gemeinsame Innovationskraft steigern und die Entwicklung der Hautpflege von morgen beschleunigen können. Das globale Kollaborationsnetzwerk von Beiersdorf umfasste im Berichtsjahr eine Vielzahl unterschiedlicher Forschungsinstitute, Hochschulen, Start-ups, unabhängige Wissenschaftler*innen und Lieferant*innen. Neben konkreten Kooperationsvereinbarungen setzen wir auf das Prinzip der "Open Innovation" und binden externe Partner*innen in viele unserer Entwicklungsprojekte ein. Unter dem Namen "Pearlfinders - We Open Innovation" bieten wir ihnen über die Onlineplattform "Trusted Network" (https:/​/​trusted-pearlfinders.beiersdorf.com) Zugang zu unseren vertraulichen, wissenschaftlichen Fragestellungen. Das auf gegenseitiges Vertrauen, Fairness und Partnerschaft basierende Netzwerk bietet ihnen zugleich die Möglichkeit, eigene Ideen und Lösungsansätze einzubringen.

Mit dem Ziel, den Austausch mit strategischen Partner*innen zu intensivieren und Innovationen voranzutreiben, initiierten Kolleg*innen aus der F&E und dem Bereich Procurement im Berichtsjahr den "Supplier Innovation Day". Das virtuelle Event brachte Beiersdorf mit Partner*innen aus den Bereichen Rohstoff, Duft, Packmittel und ODM (Original Design Manufacturers) zusammen. Insbesondere im Feld Nachhaltigkeit/​Recycling/​ Verpackung sehen wir interessante Perspektiven. Darüber hinaus bieten uns Kooperationen im Bereich der Biotechnologie neue Möglichkeiten, gezielt Rohstoffe mit neuen Funktionalitäten herzustellen. Diese Allianzen sehen wir als wichtigen Schlüssel, um Innovationen innerhalb und außerhalb des eigenen Kerngeschäfts voranzutreiben und durch strategische Kollaboration echte Mehrwerte für unsere Konsument*innen zu schaffen.

Starkes Forschungsnetzwerk

Wir sind davon überzeugt, dass die globale Präsenz unserer Forschung und Entwicklung maßgeblich zu unserem Erfolg beiträgt. Größter Standort unseres globalen Forschungs- und Entwicklungsnetzwerks ist unser Hautforschungszentrum in Hamburg, in dem wir zum 31. Dezember 2021 insgesamt 741 (Vorjahr: 705) Forscher*innen sowie Entwickler*innen beschäftigten. Hier betreiben wir im Wesentlichen die wichtige anwendungsorientierte Forschung. Denn indem wir die hauteigenen (Stoffwechsel-)Prozesse besser verstehen, erhalten die Wissenschaftler*innen in unserer Produktentwicklung aus unserer Sicht die ideale Grundlage, um neue, bedarfsgerechte Produkte zu entwickeln - zum Beispiel mit neuen Wirkstoffen oder unter Zuhilfenahme neuer Technologien wie der künstlichen Intelligenz. Um zusätzlich unsere Innovationskraft zu stärken und die externe Wahrnehmung Beiersdorfs als führende Innovationskraft in der Hautpflege zu fördern, gründeten wir im Geschäftsjahr 2021 die neue Abteilung "Early Innovation", die mit einem 16-köpfigen Team Kräfte aus verschiedenen Fachbereichen bündelt. Ziel der neuen Einheit ist es, eine marken- und kategorieübergreifende, langfristige Innovations-Roadmap mit starken Innovationsgeschichten voranzutreiben. Das Team fungiert dabei als Bindeglied zwischen allen beteiligten Fachfunktionen, die am Innovationsprozess beteiligt sind.

Da Produktqualität, -sicherheit und -verträglichkeit für Beiersdorf oberste Priorität haben, werden neu entwickelte Produkte vor der Markteinführung sowohl extern als auch im eigenen Testcenter von Beiersdorf innerhalb des Hautforschungszentrums intensiv getestet. Im Berichtszeitraum haben wir allein in Hamburg insgesamt 330 Studien mit 8.500 Teilnehmenden durchgeführt (Vorjahr: 360 Studien mit 10.000 Teilnehmenden). Extern führten wir im Jahr 2021 weitere 1.300 Studien mit 33.500 Teilnehmenden durch (Vorjahr: 1.150 Studien mit 35.000 Teilnehmenden).

Neben dem großen Hautforschungszentrum in Hamburg umfasst unser globales Forschungs- und Entwicklungsnetzwerk auch zwei große Innovationszentren in China (Shanghai) und den USA (New Jersey) sowie vier Entwicklungslabore in Mexiko, Brasilien, Indien und Japan. Sie ermöglichen uns, auf die kulturellen, ästhetischen und klimatischen Gegebenheiten einzugehen und Produkte zu entwickeln, die den individuellen lokalen Bedürfnissen und Präferenzen entsprechen. Gleichzeitig nehmen wir durch dieses Netzwerk am globalen Innovationsgeschehen teil und haben Zugang zu lokalen Expert*innen und Talenten, was wiederum für unsere globale Forschungs- und Entwicklungsarbeit wertvolle Impulse und Erkenntnisse liefert.

Unser im Juli 2020 eröffnetes Innovationszentrum in Shanghai, der mit 7.500 m 2 zweitgrößte Standort in unserem Forschungsverbund, ging im abgelaufenen Geschäftsjahr gleich zwei wichtige strategische Partnerschaften ein. Die Zusammenarbeit mit TMIC (TMall Innovation Center) war eine davon. TMIC ist eine Datenanalyse- und unabhängige Forschungsplattform, die auf Verbraucherdaten von Alibaba basiert. Sie ermöglicht es Marken, die richtigen Gelegenheitssegmente zu identifizieren, Innovationen auf der Grundlage der Bedürfnisse chinesischer Verbraucher*innen zu entwickeln, die richtigen Zielgruppen zu finden und Produkteinführungsstrategien zu optimieren. In den Jahren 2020 und 2021 haben wir in enger Zusammenarbeit mit TMIC eine Reihe von Produkten entwickelt und auf den Markt gebracht, die den Bedürfnissen der chinesischen Verbraucher*innen entsprechen, wie zum Beispiel das erste NIVEA MEN Augengel und Tone-up Creme im Jahr 2020 und die erste NIVEA Body Neck Cream im Jahr 2021. Auch in Zukunft werden neue Produktkonzepte und Innovationen innerhalb der definierten Zielgruppe über TMIC getestet.

Eine weitere strategische Partnerschaft ist die Zusammenarbeit mit Beauty Evolution (BEVOL), einer führenden chinesischen Plattform für Kosmetik- und Hautpflegeprodukte mit 30 Millionen Online-Nutzern. BEVOL bietet den Verbrauchern Informationen zu 27.000 kosmetischen Inhaltsstoffen und über 2.800.000 Hautpflegeprodukten. Mit den neu eingerichteten Produktbewertungsmöglichkeiten in Shanghai konzentriert sich die Plattform nun verstärkt auf die Interaktion mit den Verbrauchern. Durch die Zusammenarbeit erwarten wir, den chinesischen Verbrauchern näher zu kommen und Erkenntnisse über neue Produktideen und neue Kommunikationswege zu gewinnen. Wir werden diese Partnerschaft auch nutzen, um die Personalisierung voranzutreiben und neue Produktentwicklungen noch gezielter zu überprüfen.

Im November des Berichtsjahres nahm erstmals ein Team unseres Innovationscenters in Shanghai an der CIIE, der "China International Import Expo", teil. Wie in jedem unserer Forschungsstandorte legte auch unser Innovationszentrum in Shanghai im Berichtsjahr einen starken Fokus auf Nachhaltigkeitsthemen. Hierzu gehört die Integration von Recycling-, Wiederverwendungs- und Reduktionsdesigns in jede Produktentwicklung, die Verwendung von PCR-Materialien für unsere Produktverpackungen und das Engagement für einen reduzierten CO 2 -Fußabdruck unserer Produkte, mit dem wir beabsichtigen, den aus unserer Sicht steigenden Bedürfnissen unserer chinesischen Verbraucher*innen nach Nachhaltigkeit zu entsprechen.

Jüngster Neuzugang in unserem Forschungsverbund ist unser Innovationszentrum am neuen Standort in Florham Park in New Jersey, USA. Es löst das bisherige Coppertone Forschungszentrum in New Jersey sowie das Beiersdorf Entwicklungslabor in Wilton, Connecticut ab. Die rund 3.000 m 2 Labor- und Bürofläche bieten aus unserer Sicht optimale Bedingungen für dezidierte klinische Forschungen und zur schnellen Entwicklung maßgeschneiderter Produktinnovationen der Marken NIVEA, Eucerin, Aquaphor und Coppertone für den nordamerikanischen Markt. Der Standort umfasst unter anderem ein Sensoriklabor für die stärkere Interaktion mit den Verbraucher*innen und arbeitet im Bereich der Derma- und Sonnenschutzinnovationen eng mit dem Entwicklungslabor in Hamburg zusammen. Da die USA der größte Markt für sog. OTC-Produkte ist (d.h. nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel nach US-amerikanischer Definition) sind, wollen wir mit diesem neuen Standort zudem das erste globale Exzellenzzentrum für OTC-Produkte schaffen.

Personalisierung und künstliche Intelligenz

Themen wie künstliche Intelligenz (KI), Digitalisierung und Personalisierung gewinnen in der Hautpflege zunehmend an Bedeutung. Auch Beiersdorf setzte im Berichtsjahr in allen Bereichen deutliche Akzente und trieb verschiedene Forschungsaktivitäten voran. Bereits im Jahr 2019 etablierten wir den "Personalization Accelerator". Eingebettet im Bereich Forschung & Entwicklung bündelt er, ähnlich wie ein Inkubator, Synergien verschiedener Personalisierungsinitiativen. Unterstützt wird die Funktion von einem funktionsübergreifenden Team mit Kolleg*innen aus den Bereichen Supply Chain, IT, Marketing und F&E. Eines der Ergebnisse des "Personalization Accelerators" ist die im Februar 2021 neu eingeführte Gesichtspflegemarke O.W.N - die erste personalisierte Gesichtspflegeroutine von Beiersdorf (mehr dazu im Abschnitt "Produkt-Highlights"). O.W.N nutzt künstliche Intelligenz und beruht auf einem Algorithmus, der unser fundiertes Wissen zusammenführt und mehr als 380.000 möglichen Formelkombinationen für jede Person die beste individuelle Produktlösung auswählt. Hier kommen die Erkenntnisse der groß angelegten Beiersdorf Studie SKINLY zum Tragen - einem wichtigen Meilenstein unserer Aktivitäten im Bereich der künstlichen Intelligenz. Mit SKINLYstartete Beiersdorf Ende 2019 eine der weltweit größten Hautpflegestudien mit Verbraucher*innen. Das Besondere dabei: Verbraucher*innen werden bei dieser Studie aktiv mittels digitaler Tools - einem speziellen Messgerät (inklusive einem Feuchtigkeitssensor und drei unterschiedlichen Lichtquellen) und einer ergänzenden App - eingebunden und übermitteln zweimal am Tag die individuellen Hauteigenschaften, also Hautalter, Faltentiefe, Hautton, Tönungen und Unreinheiten, aber auch Informationen zu den Themen Schlaf, Ernährung, Hautbesonderheiten, Zyklus oder klimatische Bedingungen. Das Ökosystem lernt mittels "Machine Learning" auf Basis künstlicher Intelligenz mit jeder Messung dazu. Seit Ende 2019 haben bereits über 14.500 Konsument*innen im Alter zwischen 18 und 80 Jahre aus Europa und Asien teilgenommen, weit über 5 Millionen Hautmessungen sind erfolgt. Je mehr Qualitätsdaten vorliegen, desto besser lassen sich externe Einflüsse auf die Haut verstehen und Rückschlüsse für die Entwicklung neuer Hautpflegelösungen ziehen.

Auch im Bereich der Formelentwicklung und -optimierung griffen wir im Berichtsjahr auf die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz zurück. In der neu gestarteten Zusammenarbeit mit "Uncountable" setzten wir beispielsweise den Relaunch der NIVEA Essentials Tagespflegeprodukte um. Die Uncountable-Plattform ermöglichte uns, die komplexen Datenmengen schneller zu bearbeiten und so schneller und effizienter neue Formeln zu identifizieren, die bei gleicher Sensorik der bisherigen Produkte ausschließlich Inhaltsstoffe enthalten, die unserem Nachhaltigkeitsversprechen gerecht werden. Wir sehen in der künstlichen Intelligenz ein großes Potenzial und werden die Möglichkeiten daher auch in Zukunft für uns nutzen und damit die Digitalisierung in der Forschung weiter fördern.

Einen weiteren Akzent im Bereich der Personalisierung setzten wir im Mai des Berichtsjahres: Unsere OSCAR & PAUL Beiersdorf Venture Capital Unit investierte zusammen mit dem belgischen Venture Capital-Fonds 9.5 Ventures in die neue personalisierte Hautpflegemarke Routinely. Routinely setzt auf eine modulare Hautpflege-Routine, die die dynamische Beschaffenheit der Haut berücksichtigt. Ein initialer Onlinefragebogen sowie eine App helfen den Verbraucher*innen dabei, aus insgesamt 13 Unisex-Seren die Kombination zusammenzustellen, die perfekt auf ihre eigene Haut abgestimmt ist. Mithilfe der Selbsteinschätzung der Verbraucher*innen sowie eines erweiterten Algorithmus passt die App die Empfehlungen zur täglichen Pflege auf Basis der aktuellen Messergebnisse in Echtzeit individuell an. Dabei berücksichtigt Routinely neben den aktuellen Pflegebedürfnissen der Konsument*innen auch externe Faktoren wie Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Luftqualität oder Sonneneinstrahlung. Auf diese Weise wollen wir mit der Marke Routinely, die zunächst in Belgien und den Niederlanden gelauncht wurde, den Verbraucher*innen genau die Wirkstoffe bieten, die sie aus unserer Sicht für eine bessere Hautgesundheit brauchen.

Diese Aktivitäten unterstreichen, auf wie vielen unterschiedlichen Ebenen Beiersdorf die Personalisierung der Hautpflege vorantreibt.

F&E-Nachhaltigkeitsversprechen 1

Die kontinuierliche Entwicklung innovativer und qualitativ hochwertiger Hautpflegeprodukte hat uns seit dem Jahr 1882 zu einem der weltweit führenden Hautpflegeunternehmen gemacht. Unser Anspruch war dabei immer, unsere Produkte stetig zu verbessern, um die Wünsche und Bedürfnisse unserer Konsument*innen bestmöglich zu erfüllen. Ein Kriterium, das in diesem Zusammenhang mit den Jahren immer wichtiger wurde, ist die Umweltverträglichkeit unserer Produkte. Dies gilt sowohl für die Rezeptur als auch die Verpackungen, die wir im Sinne der vier Nachhaltigkeitsprinzipien "vermeiden, reduzieren, wiederverwenden und recyceln" optimieren.

Unseren eigenen Anspruch haben wir im Berichtsjahr in unserem F&E-Nachhaltigkeitsversprechen formuliert. Demnach wollen wir mit möglichst wenigen Inhaltsstoffen die maximale Produktwirkung erzielen und wann immer möglich nachhaltige, biologisch abbaubare und/​oder erneuerbare Rohstoffe und Verpackungen verwenden. In diesem Zusammenhang haben wir beispielsweise bereits im Jahr 2019 unser Kunststoffversprechen ("Plastic Pledge 2025") bekanntgegeben, wonach wir bei unseren europäischen Kunststoffverpackungen den Anteil an recyceltem Material bis zum Jahr 2025 auf 25% erhöhen wollen. Auch die Kreislaufwirtschaft hat bei uns höchste Priorität und wird gezielt gefördert.

Produkt-Highlights 1

Innovationen zu entwickeln, ist unsere Kernkompetenz und eine Basis für unseren nachhaltigen Unternehmenserfolg. Wesentliche Quelle für unsere gut gefüllte Innovationspipeline ist unsere starke Innovationskultur, die seit jeher in unserer Forschung und Entwicklung gelebt wird. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, mit der kontinuierlichen Einführung innovativer Hautpflegeprodukte die Bedarfe und Wünsche unserer Konsument*innen aufzugreifen und ihnen einen Mehrwert zu bieten. Dabei beschränken wir die Suche nach Innovationen nicht nur auf kosmetische Formulierungen - auch die Entwicklung innovativer, nachhaltiger Produktverpackungen und die immer stärkere Digitalisierung sind ein bedeutender Teil unserer Arbeit.

Nachfolgende Übersicht zeigt eine Auswahl unserer Innovationen des Berichtsjahres:

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Nach der erfolgreichen Einführung der NIVEA CELLULAR LUMINOUS 630 ® Anti-Pigmentflecken Serie im Jahr 2020 brachte Beiersdorf im Berichtsjahr insgesamt vier neue Pflegeprodukte der Serie auf den Markt. Sie alle enthalten den patentierten Wirkstoff LUMINOUS 630 ® , der vorhandene Pigmentflecken sichtbar reduziert und hilft, der Entstehung neuer Pigmentflecken vorzubeugen. Er ist das Ergebnis zehnjähriger akribischer Forschungsarbeit bei Beiersdorf. Zu den neuen Produkten, die zusätzlich Hyaluronsäure enthalten, gehören die NIVEA CELLULAR LUMINOUS 630 ® Anti-Pigmentflecken Nachtpflege, die NIVEA CELLULAR LUMINOUS630 ® Anti-Dunkle Augenringe Augenpflege, das NIVEA CELLULAR LUMINOUS630 ® Anti-Pigmentflecken getönte Fluid SPF20 und die NIVEA CELLULAR LUMINOUS 630 ® Anti-Pigmentflecken Handcreme.

Die neue NIVEA Hydra Skin Effect Serie versorgt die Haut nicht nur mit intensiver Feuchtigkeit, sondern enthält pures Hyaluron. Es werden zwei unterschiedliche Arten von Hyaluronsäure eingesetzt: Die langkettige Hyaluronsäure liegt auf der Haut auf, zieht Wasser an und schließt es ein, während die kurzkettige Hyaluronsäure tiefer in die Haut eindringt. Die Serie umfasst eine Tages- und Nachtcreme, eine Ampullen-Kur sowie eine Maske.

Mit der NIVEA Q10 Power Anti Falten + Straffung Tagespflege haben wir unsere neue Generation von 100% hautidentischem Q10 auf den Markt gebracht. Gewonnen durch einen natürlichen Fermentierungsprozess, wirkt das hautidentische, doppelt aktive Q10 Falten effektiv entgegen und beugt dem Auftreten neuer Falten vor. Die Formel schützt die Haut vor freien Radikalen und versorgt sie mit Feuchtigkeit und Energie, die sie braucht, um sich besser zu regenerieren. Dabei kommt die vegane Creme, die keine tierischen oder aus Tieren gewonnene Inhaltsstoffe enthält, ohne Mikroplastik, Alkohol (Ethyl-Alkohol) und Mineralöle aus. Der Tiegel und der Deckel bestehen aus 50% recyceltem Material und sind vollständig recycelbar. Ebenfalls neu im Sortiment ist das NIVEA Q10 Anti-Falten ULTRA SERUM NIGHT RECOVERY. Es enthält eine leistungsstarke Kombination von Anti-Aging-Wirkstoffen, darunter das ProVitamin B5 und reines Q10. Die Formel hilft, den natürlichen nächtlichen Regenerationsprozess der Haut zu optimieren.

Mit den neuen NIVEA SUN Kids Mineralischer UV-Schutz Produkten mit Bio Aloe Vera haben wir im Jahr 2021 unser Produktportfolio um eine nachhaltige Produktvariante ergänzt: unsere ersten Sonnenschutzmittel mit rein mineralischen UV-Filtern - ganz ohne chemische UV-Filter und frei von Mikroplastik im Massenmarktsegment. Diese neue, vegane (ohne Inhaltsstoffe tierischen Ursprungs) und wasserfeste Technologieformel bietet zuverlässigen UVA- und UVB-Schutz (Lichtschutzfaktor 50+) und schützt die Haut effektiv vor Sonnenbrand und langfristigen Hautschäden. Darüber hinaus trägt die Formel zur kontinuierlichen Verbesserung der Umweltverträglichkeit unserer Sonnenschutzprodukte bei.

Die NIVEA Coffee to Care Serie mit natürlichem Kaffee-Öl aus recyceltem Kaffeesatz wurde im Jahr 2021 nach nur fünf Monaten Projektarbeit eingeführt. Sie umfasst eine Gesichtscreme, ein Duschgel sowie eine Bodylotion und war zum Geschäftsjahresende eine der nachhaltigsten Pflegeserien von Beiersdorf. Die veganen Formeln enthalten keine tierischen oder aus Tieren gewonnene Inhaltsstoffe, bestehen zu 98% aus Inhaltsstoffen natürlichen Ursprungs und sind zu 99% biologisch abbaubar. Sie sind reich an Linolsäure und Flavonoiden, stärken die natürliche Hautbarriere und entfalten eine antioxidative Wirkung - für lebendig schöne Haut. Alle Produkte der NIVEA Coffee to Care Serie sind exklusiv online unter NIVEA.de erhältlich. Durch Upcycling von Inhaltsstoffen geht Beiersdorf einen weiteren Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft.

Das neue NIVEA ECODEO Naturally Good überzeugt mit seiner klimafreundlicheren Sprühanwendung, die mit Stickstoff anstelle von herkömmlichen Treibgasen arbeitet. Das neue Applikationsformat hält doppelt so lange wie 150 ml Standarddosen und spart somit bei der Anwendung eine ganze Aluminiumdose. Die Dose wurde außerdem im Sinne des ökologischen Fußabdrucks optimiert. Die besondere NIVEA ECODEO Naturally Good-Formel besteht zu 95% aus Inhaltstoffen natürlichen Ursprungs.

"Förderung der Kreislaufwirtschaft" war der Leitgedanke bei der Entwicklung des neuen NIVEA EcoRefill Handseife Sortiments. Die Produkte vereinen ein System von nachfüllbaren Tabs, die sich bei Zugabe von Wasser auflösen und in eine flüssige Handseifenformel verwandeln, mit einer nachfüllbaren und wiederverwendbaren Flasche. Diese sind aus sind aus 100% recyceltem Material hergestellt (ohne Pumpe und Etikett); die Tabs sind in einer zertifizierten minimalistischen Papierverpackung verpackt. Im Ergebnis bieten die Produkte eine milde und angenehm schäumende Handreinigung, die im Vergleich zu herkömmlichen Handwaschgels deutlich weniger CO 2 -Emissionen pro Anwendung verursachen.

Unsere neue NIVEA MEN SENSITIVE-PRO ULTRA CALMING Gesichtspflegeserie vereint pflanzliches Hanfsamen-Öl mit Vitamin E. Die leichte Formel hilft dabei, gereizte Haut zu beruhigen und vor Hautirritationen zu schützen. Das Sortiment umfasst neben einer veganen Feuchtigkeitscreme (Formel ohne Inhaltsstoffe tierischen Ursprungs), einem Gesichts- und Bartbalsam und einem Rasierschaum, auch eine neue flüssige Rasiercreme, die frei von Treibgasen ist. Beide Rasierprodukte sorgen für eine gründliche und sanfte Rasur.

Die neue Labello Naturally Vegan Serie, die von Ecocert ® Cosmos Natural als Naturkosmetik zertifiziert wurde, umfasst die Sorten "Açai Beere & Sheabutter" und "Hanföl & Sheabutter". Beide Pflegeformeln sind vegan (ohne Inhaltsstoffe tierischen Ursprungs), basieren zu 100% auf Inhaltsstoffen natürlichen Ursprungs und versorgen die Lippen mit viel Feuchtigkeit und reichhaltiger Pflege. Bei der Umverpackung verzichtet die neue Labello Serie vollständig auf Plastik; der Karton ist FSC-zertifiziert.

Mit dem neuen Eucerin DERMOPURE Triple Effect Serum haben wir im Berichtsjahr ein neues Produkt für alle von Akne betroffenen Verbraucher*innen auf den Markt gebracht. Das Serum mit dem patentierten Wirkstoff Thiamidol mildert hartnäckige Pickelmale (post- inflammatorische Hyperpigmentierung) und reduziert Hautunreinheiten effektiv. Zweimal täglich angewendet und mit Eucerin DERMOPURE Schutzfluid LSF 30 für akneanfällige Haut kombiniert, bewirkt das DERMOPURE Triple Effect Serum nach acht Wochen regelmäßiger Anwendung bei 95 von 100 Verbraucher*innen eine deutliche Reduzierung der Akne-Makel (Unreinheiten und Pickelmale).

Mit der neuen Innovation Eucerin ACTINIC CONTROLMD lancierte Beiersdorf im Berichtsjahr sein erstes zertifiziertes Medizinprodukt mit Lichtschutzfaktor 100. Der effektive Sonnenschutz beugt aktinischer Keratose (die häufigste Frühform von Hautkrebs) und nicht-melanozytärem Hautkrebs (= heller Hautkrebs) vor und ist zum therapiebegleitenden Schutz bei aktinischer Keratose geeignet 2 . Das leichte Fluid eignet sich für die tägliche Anwendung und bietet durch die hochwirksame Kombination aus hohem UVA-/​UVB-Schutz und Breitbandfiltern einen sehr hohen Sonnenschutz vor sonnenbedingten Hautschäden bei sonnenempfindlicher Haut. Darüber hinaus empfehlen wir Eucerin ACTINIC CONTROLMD für Menschen, die in hohem Maße der Sonne ausgesetzt sind, zum Beispiel spezielle Berufsgruppen und Sportler*innen.

Die Anti-Age-Serie Eucerin Hyaluron Filler + 3x Effect haben wir im Jahr 2021 einem umfangreichen Relaunch unterzogen. Die neuen Formeln mit lang- und kurzkettiger Hyaluronsäure, Saponin und Enoxolon füllen, stimulieren und schützen die Haut und wirken so den Zeichen der Hautalterung entgegen -für sichtbar jünger aussehende, glattere und strahlende Haut. Die lang- und kurzkettige Hyaluronsäure polstert selbst tiefste Falten sichtbar auf. Das antioxidative Saponin aktiviert die hauteigene Hyaluronsäure-Produktion und schützt die Haut vor freien Radikalen. Enoxolon verringert den natürlichen Hyaluronsäure-Abbau.

Das gesamte Hansaplast-Sortiment wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr neu aufgelegt und mit dem zusätzlichen "Bacteria Shield"-Logo versehen. Die Hansaplast-Kompressen blockieren den Durchtritt von Bakterien durch das Trägermaterial und bilden so eine hervorragende Wundabdeckung, die 99% der Bakterien abhält, die Wunde schützt und sauber hält. Auf diese Weise schaffen Hansaplast Bacteria Shield Pflaster gute Voraussetzungen dafür, dass die körpereigenen Heilungsmechanismen ungehindert ablaufen können.

Unter unserer Luxusmarke La Prairie haben wir im Jahr 2021 das neue Anti-Aging-Produkt Platinum Rare Haute-Rejuvenation Protocol auf den Markt gebracht. Das Produkt wirkt auf die wichtigsten Verjüngungsprozesse der Haut ein, um die Zeichen der Hautalterung zu minimieren. Die einmonatige Intensivkur besteht aus drei Ampullen - jede Ampulle für zehn Tage, die Tag und Nacht angewendet werden. Sie tragen dazu bei, das Hautvolumen wiederherzustellen, das Gefühl von Festigkeit und Elastizität der Haut zu fördern und so ein jugendlicheres Aussehen zu verleihen. Im vergangenen Geschäftsjahr wurde die Skin Caviar Collection zudem um eine Innovation ergänzt: das La Prairie Skin Caviar Nighttime Oil basiert auf einer einzigartigen Kombination aus Kaviarlipiden und aus Kaviar gewonnenem Retinol, um feine Linien und Falten zu glätten, das Gefühl von Elastizität und Festigkeit der Haut zu verbessern und die Barrierefunktion der Haut zu stärken. Das feuchtigkeitsspendende Gesichtsöl ist besonders in der Nacht, aber auch darüber hinaus wirksam.

Mit Coppertone Sport Mineral führte unsere amerikanische Sonnenschutzmarke im Jahr 2021 eine Sport-Sonnenschutzserie mit 100% mineralischem Sonnenschutz auf der Basis eines Zinkoxid-Wirkstoffs ein. Die haltbaren Formeln bieten Schutz vor Schweiß, Hitze und Wasser. Coppertone Sport Mineral, mit natürlichem Zinkoxid, lässt sich leicht auftragen und ist wasserfest (80 Minuten). Die Coppertone Pure & Simple Sunscreen Sprays bietet zuverlässigen, 100% mineralischen Sonnenschutz auf der Basis eines Zinkoxid-Wirkstoffs und sind für die ganze Familie (Erwachsene, Kinder und Babys) geeignet. Die Formeln sind wasserabweisend (80 Minuten), bieten Breitband-UVA/​UVB-Schutz und enthalten pflanzliche Extrakte. Das Coppertone Pure & Simple Sunscreen Spray mit natürlichem Zinkoxid ist hypoallergen und sanft und somit für empfindliche Haut geeignet.

Mit der Einführung der neuen, innovativen Hautpflegemarke O.W.N (Only What's Needed) ging Beiersdorf im abgelaufenen Geschäftsjahr auf den Trend personalisierter Gesichtspflege ein. Basierend auf der Idee, dass jede Haut einzigartig ist, bietet O.W.N in europäischen Schlüsselmärkten eine Pflegeroutine, die auf die individuellen Hautbedürfnisse der Verbraucher*innen zugeschnitten ist. Grundlage dieser Personalisierung sind ein wissenschaftlich ausgewerteter Fragebogen und der O.W.N-Personalisierungsalgorithmus, der auf den Erkenntnissen und Daten einer Studie mit mehr als 4.000 Verbraucher*innen basiert. Die Produkte passen sich darüber hinaus im Laufe der Zeit verschiedenen Veränderungen an, darunter Veränderungen der Umwelt, der Hautbedürfnisse oder der Haut im Jahreszeitenverlauf. Die Produkte - darunter eine Tagescreme, eine Nachtcreme, ein Mizellenwasser und ein Waschgel - werden rein digital über die Internetseite www.ownskincare.eu vertrieben. Die Formeln sind biologisch abbaubar, die Tiegel und Flaschen darüber hinaus wiederauffüllbar, um Plastikmüll zu reduzieren.

tesa

Produkt- und Technologie-Entwicklung 1

Kleben statt schrauben und schweißen

Im Bereich Produkt- und Technologie-Entwicklung konzentrierte sich tesa im Jahr 2021 weiter auf das strukturelle Verkleben. Dies umfasste Technologien für Klebelösungen mit besonders hoher Verbindungsfestigkeit und Langzeitbeständigkeit, wie sie bisher nur mit mechanischen Verbindungstechniken wie Schrauben, Nieten und Schweißen erreicht werden können. Für die Automobilindustrie hat tesa langzeitstabile Hochleistungsklebelösungen zur Nahtabdichtung von Karosseriebauteilen entwickelt, die in den Lackierstraßen der Kund*innen zur Anwendung kommen. Nach der Trocknung zeichnet sich die Naht durch eine perfekte optische Ästhetik, dauerhafte Flexibilität und Rissbildungsresistenz bei Temperaturen bis -30 °C aus. Die Bemusterung globaler Innovationsführer der Automobilindustrie mit erfolgversprechenden Prototypen stieß auf positive Resonanz. Derartige Klebelösungen können auch für die Überbrückung von Spalten in der Karosserie verwendet werden.

Ein weiteres Fokusfeld bildete die strukturelle Verklebung bei der Montage von elektronischen Endgeräten wie Mobiltelefonen. Hierfür konnten Klebesysteme entwickelt werden, die bereits bei Raumtemperatur zu sehr festen Verbindungen führen, so dass auch sehr wärmeempfindliche Materialien fest verklebt werden können. Im Jahr 2021 wurde eine Auswahl an Prototypen bei innovationsführenden Unternehmen für verschiedenste Anwendungen erfolgreich getestet, die nun in Serie gefertigt werden können. Moderne Designs mobiler Endgeräte und deren Komponenten mit sehr kleinen Verklebungsflächen werden so ermöglicht. Mit der Entwicklung neuer Prototypen für die Erschließung zusätzlicher Anwendungsfelder mit erforderlicher Verklebung bei Raumtemperatur konnte tesa auf bisherige Erfolge aufbauen. Die Ergebnisse finden beispielsweise in der Batterieproduktion oder der Verklebung von Textilien Anwendung.

Nachhaltige Produkt- und Technologiekonzepte

Der Schwerpunkt bei der Entwicklung von nachhaltigen Technologien und Produktkonzepten hat im Berichtsjahr besondere Dynamik und Aufmerksamkeit erfahren. Für Verpackungsklebebänder wurden Produktkonzepte auf Basis nachwachsender Rohstoffe sowie Prinzipien zur Kompostierbarkeit erfolgreich getestet und einige davon stehen nun für die Aufnahme der Serienproduktion bereit. Außerdem arbeitete tesa an Produkten aus recycelten Rohstoffen, beispielsweise mit Folien aus sogenanntem post-consumer-recyceltem PET oder Trennpapieren aus recycelten Fasern. Auch bei Hochleistungsklebebändern wurde ein Fokus auf den Ersatz von erdölbasierten Rohstoffen durch nachwachsende Rohstoffe gelegt. Entsprechende Prototypen für die Verklebung von Komponenten mobiler Endgeräte wurden entwickelt und Leitkund*innen präsentiert.

Zusätzlich kommt der Möglichkeit, Produkte im Herstellungsprozess zu überarbeiten, während der Produktlebenszeit zu reparieren und am Produktlebensende zu recyceln, zunehmend größere Bedeutung zu. Entsprechende Klebebandlösungen, die auf verschiedenen Technologien und Produktkonzepten aufbauen, konnten im Jahr 2021 entwickelt und in den Prozessen der Kund*innen getestet werden. So können beispielsweise mobile Endgeräte überarbeitet oder repariert werden. Die Herangehensweise erlaubt die Abfallvermeidung durch Rückgewinnung und die Wiederverwertung von hochwertigen verklebten Bauteilen.

Weiterentwicklung lösungsmittelfreier Technologien

Auch im vergangenen Geschäftsjahr wurde die Entwicklung besonders nachhaltiger lösungsmittelfreier Technologien zur Fertigung von Klebebändern intensiv vorangetrieben und erweitert. Neben verbesserter Material- und Energieeffizienz erlauben diese Technologien im Allgemeinen auch neue Produktdesigns. Weitere Prozessierungskonzepte zur Extrusion von Klebebändern wurden entwickelt und optimiert, um neben verbesserter Effizienz auch eine verbesserte Leistungsfähigkeit der Produkte zu erzielen. Auf die Erfahrungen der vergangenen Jahre aufbauend, konnte das auf Extrusion basierende Produktsortiment von tesa um Montagelösungen für Embleme, Schilder und Designelemente erweitert werden. Darüber hinaus konnten Prototypen für anspruchsvolle Anwendungen, wie z.B. die Komponentenverklebung in Mobiltelefonen, durch aus neuen Rohstoffen bestehende extrudierte Schichten hergestellt werden. Diese weisen im Vergleich zu bestehenden Produkten eine verbesserte Stoßresistenz auf. So werden beispielsweise mobile Endgeräte besser gegen Beschädigungen durch Stürze geschützt. Die Entwicklung und Produktion thermisch leitfähiger Klebebandprototypen zum Schutz von Batterien vor Überhitzung stellt ein weiteres Beispiel dar.

Wasserbasierte Klebemassen bieten eine weitere Möglichkeit zur lösungsmittelfreien Herstellung von Klebebändern. Hier intensivierte tesa seine Aktivitäten im Jahr 2021 durch die Kooperation mit Forschungsinstituten und Industriepartner*innen. Als Ergebnis konnte die Produktion verbesserter Prototypen für die Kabelsatzwicklung realisiert werden.

Technologien für Displays und Verglasungen

Im Jahr 2021 hat tesa seine Pilotfertigungs- und Produktionskapazitäten für optisch hochtransparente und reinraumgefertigte Klebebänder für Displays in Automobilen oder Mobiltelefonen weiter ausgebaut. Dabei wurde die Verfahrenstechnik daraufhin optimiert, qualitativ hochwertige Produkte mit hervorragender Verklebungskraft herzustellen, die für Endverbraucher*innen völlig unsichtbar sind. Parallel wurden zahlreiche Entwicklungsaktivitäten gestartet und Prototypen hergestellt, wie beispielsweise zur Anwendung in interaktiven Displays von Automobilen.

Eine weitere Neuentwicklung zielt auf die Steuerung des Wärmedurchgangs von Verglasungen ab, um so den Energiebedarf von Gebäuden zu reduzieren. Anhand von intelligenten hochtransparenten Prototypen bewerten mit uns kooperierende Unternehmen aus der Industrie derzeit das Energieeinsparungspotenzial für den Betrieb von Klimaanlagen.

Produktlösungen für die Elektromobilität

Der stetig wachsende Markt der Elektromobilität hat sich auch im Jahr 2021 in tesas Entwicklungsaktivitäten widergespiegelt. Die Sicherheit der Fahrzeuginsassen in Hinblick auf die von Traktionsbatterien ausgehenden Brandrisiken stellt hierbei einen wesentlichen Aspekt dar. Verschiedene Prototypen, die eine sichere Verklebung erlauben und die Ausbreitung eines Feuers über die lokale Brandstelle hinaus ausreichend verzögern, konnten erfolgreich auf die hohen Anforderungen der Kunden*innen getestet werden. Die Klebebänder konnten Flammtemperaturen von bis zu 1.200 °C über mehrere Minuten standhalten und können so Insassen im Falle eines Unfalls die Rettung ermöglichen.

Neben der Brandsicherheit ist auch eine zuverlässige elektrische Isolation der Komponenten erforderlich, um so eine sichere Batterie herzustellen. Im Berichtsjahr konnten mikrolochfreie Prototypen eines Isolationsklebebands für Batteriezellen einem marktführenden Batterieproduzenten präsentiert werden. Zur Sicherstellung einer engen Kooperation im Rahmen aller globalen Entwicklungspartnerschaften wurde das bestehende Netzwerk für die Entwicklung von Technologien, Produkten und Applikationsprozessen im Jahre 2021 weiter gestärkt.

Ausblick auf die Zukunft: Wasserstoff Brennstoffzelle

Auch im Jahre 2021 hat tesa seine Entwicklungskapazitäten auf die Erschließung von Zukunftstechnologien ausgerichtet und einen Fokus auf Nachhaltigkeitsthemen gesetzt. Beispiele hierfür sind die Projekte im Bereich der Wasserstofftechnologie, die eine vollständig erneuerbare Energieerzeugung erlaubt. Hierfür wurden eine fundierte Technologiebewertung durchgeführt und in Kooperation mit innovationsführenden Unternehmen und Forschungsinstituten Konzepte für entsprechende Klebebandlösungen entwickelt. Mit Hilfe passender verklebender und dichtender Klebebänder soll so die effiziente Energiespeicherung und -umwandlung in modernen Brennstoffzellen ermöglicht werden.

Weitere Informationen zur Produkt- und Technologie-Entwicklung bei tesa finden Sie unter www.tesa.com/​de-de/​ueber-uns/​product-and-technology-develop-ment

1 Dieser Abschnitt ist kein prüfungspflichtiger Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts.
2 vgl. S3 Guideline ,Aktinische Keratose und Plattenepithelkarzinom der Haut'; eine eigene Studie mit ACTINIC CONTROLMDexistiert nicht

Menschen bei Beiersdorf1

Unsere Mitarbeitenden sind der Schlüssel zu unserem Erfolg. Ihre Leistung, ihre emotionale Bindung und der Einsatz ihres Wissens beeinflussen die Attraktivität unserer Marken und Produkte auf der ganzen Welt - und bilden somit die Basis für unseren nachhaltigen unternehmerischen Erfolg.

Zum 31. Dezember 2021 beschäftigte Beiersdorf weltweit 20.567 Mitarbeitende und damit 1,3% mehr als im Jahr zuvor (Vorjahr: 20.306). Von ihnen waren 6.593 (Vorjahr: 6.449) in Deutschland tätig, was einem Anteil von 32% entspricht (Vorjahr: 32%). Im Unternehmensbereich Consumer arbeiteten insgesamt 15.740 Beschäftigte (Vorjahr: 15.590), 4.827 bei tesa (Vorjahr: 4.716).

ANZAHLMITARBEITENDE KONZERN

Stand 31.12.2021

ANTEIL MITARBEITENDE KONZERN NACH REGIONEN

(IN %)

Consumer

Arbeiten in der neuen Realität - Personalarbeit im Jahr 2021

Die Corona-Pandemie hat die Personalarbeit deutlich beeinflusst und verlangte in den vergangenen Monaten von allen Seiten ein Höchstmaß an Flexibilität. Schon im Jahr 2020 hat sich gezeigt, dass wir auf die besonderen Herausforderungen gut vorbereitet waren. Denn eine zeitgemäße Personalarbeit, geprägt durch eine Kultur des vertrauensvollen Miteinanders, Offenheit für agile Formen der Zusammenarbeit und die Bereitschaft zur ständigen Weiterentwicklung und Digitalisierung, schafft eine Basis, mit der sich Krisen dieser Art leichter bewältigen lassen. Zukunftsinvestitionen in die Personalarbeit, wie wir sie im Rahmen unserer Strategie C.A.R.E.+ gezielt fördern, helfen uns zudem dabei, unsere Personalarbeit auf die Anforderungen der Zukunft auszurichten und die Arbeitskultur noch weiter zu verbessern. Schwerpunkte sehen wir hier insbesondere in Themen wie die lernende Organisation, neue Arbeitswelt ("New Work") sowie Konzepte zur Förderung von Diversity & Inclusion (D&I).

Unternehmenskultur

Unsere Mitarbeitenden schätzen die einzigartige Unternehmenskultur von Beiersdorf. Wir setzen auf Werte wie Offenheit, Vertrauen, Internationalität und eine von Ehrlichkeit geprägte Unternehmenskultur und fördern ein Arbeitsumfeld, in dem Teamwork und insbesondere gegenseitiger Respekt einen hohen Stellenwert besitzen. Unsere Zielrichtung der "Kulturarbeit" ist beständig geblieben: die emotionale Bindung zwischen Menschen und Unternehmen zu stärken, Beschäftigte an Entscheidungen und am Erfolg zu beteiligen sowie Führungskräfte so zu unterstützen, dass sie den immer komplexer werdenden Aufgaben stets gewachsen sind. Insbesondere in Zeiten der Corona-Pandemie hat sich diese Herangehensweise bezahlt gemacht. Auch in Zeiten sozialer Distanz standen wir uns als Team sehr nah und haben uns gegenseitig unterstützt. Das wurde auch durch unsere Mitarbeitenden-Befragung "teampulse" deutlich in der unsere Mitarbeitenden Feedback zu unserer Unternehmenskultur gaben. Die höchsten Zustimmungswerte erhielten die einzigartige Unternehmenskultur, die sehr hohe Identifikation mit unserem Purpose Care Beyond Skin und der Glaube an unsere vier Core Values ("Care", "Simplicity", "Courage" und "Trust").

Attraktivität als arbeitgebendes Unternehmen und emotionale Bindung ("Engagement")

Die emotionale Bindung unserer Mitarbeitenden liegt Beiersdorf besonders am Herzen. Aus diesem Grund überprüfen wir dieses Kriterium regelmäßig über globale Mitarbeitenden-Befragungen. Ziel ist es, mit dieser Befragung den kontinuierlichen Dialog zwischen Führungskräften und ihren Teams zu fördern und Mitarbeitenden die Chance zu geben, sich bei der Gestaltung des eigenen Arbeitsplatzes aktiv zu beteiligen. Im Jahr 2020 haben wir unsere neue Engagement-Umfrage "teampulse" bereits für den Großteil der internationalen und europäischen Tochtergesellschaften schrittweise ein- und durchgeführt. Sie ermöglichte uns eine schnellere Datenauswertung und bietet somit die Gelegenheit einer unmittelbaren "Pulsmessung". Aufgrund einer Klärung im Rahmen der Datenschutzbestimmungen in der EU verzögerte sich die Einführung von "teampulse" für einige Länder Europas, darunter auch Deutschland. Im Berichtsjahr konnte "teampulse" nun erstmals global und einheitlich in allen Beiersdorf Ländergesellschaften durchgeführt werden. Die Rücklaufquote lag mit 89% auf Vorjahresniveau. Wie bereits im vorangegangenen Jahr zeigte sich über alle Regionen hinweg ein sehr homogenes Bild. Die Beiersdorf Kultur, der Purpose Care Beyond Skin und der Glaube an unsere vier Core Values ("Care", "Simplicity", "Courage" und "Trust") erhielten in den jeweiligen Tochtergesellschaften große Zustimmung. Ergänzend zu den Antworten aus dem standardisierten Fragebogen, erhielt das Führungsteam von Beiersdorf in über 21.500 Kommentaren detailliertes Feedback. Diese Rückmeldungen sollen als Basis dienen, um auf Teamebene über Ideen zu sprechen und Maßnahmen zu entwickeln, die Beiersdorf als arbeitgebendes Unternehmen weiter verbessern. Auf diese Weise schaffen wir gemeinsam ein Arbeitsumfeld, in dem alle Mitarbeitenden ihr Bestes geben können. Um die spezifischen "Business Needs" in bestimmten Regionen besser zu verstehen, wurden zusätzlich zur globalen teampulse-Befragung im Berichtsjahr mehrere sogenannte "Local Pulses" durchgeführt. Bei diesen handelt es sich um lokale Mitarbeitenden-Befragungen zu bestimmten Themen - jeweils verbunden mit dem Ziel, ein tieferes Verständnis der Bedürfnisse der Mitarbeitenden zu gewinnen. Die lokalen "Pulsmessungen" halfen uns dabei, gezielte, lokale Maßnahmen zu entwickeln und den Dialog zwischen Management und Mitarbeitenden auf lokaler Ebene zu stärken.

Partizipation und Teilhabe

Partizipation und Teilhabe sind wesentliche Erfolgsfaktoren für eine positive Unternehmenskultur und die Attraktivität des arbeitgebenden Unternehmens. Die Grundlage hierfür bilden die transparente Kommunikation zwischen Management und Mitarbeitenden sowie der Dialog auf Augenhöhe unter der gesamten Belegschaft. Da auch im zweiten Corona-Jahr Präsenz-Meetings über viele Monate in den meisten Ländern nicht möglich waren, wurde die innerbetriebliche Kommunikation mithilfe von digitalen Lösungen weiter forciert. Digitale und später hybride "Townhall-Meetings" und Betriebsversammlungen sowie zahlreiche Online-Events mit Dialogmöglichkeiten gehörten im Berichtsjahr zu den klassischen Maßnahmen, um auch in Zeiten verstärkter Heimarbeit den Kontakt untereinander zu halten. Die Nähe vom Management zur Belegschaft, vor allem aber auch die Nähe untereinander, soll dabei unterstützen, in Zeiten der Pandemie weiterhin als ein Team zu funktionieren.

Auch die enge Einbindung von Arbeitnehmendenvertretungen ist Teil unserer Unternehmenskultur - sie ermöglicht uns durch eine konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit wichtige, manchmal auch schwierige Entscheidungen gemeinsam zu treffen und zu realisieren. Dies galt auch für das Geschäftsjahr 2021. In Deutschland etwa fanden alle wichtigen Meetings der Mitbestimmung aufgrund der Corona-Situation überwiegend online, manchmal hybrid statt. Auch der "European Dialogue", der Zusammenschluss europäischer Arbeitnehmendenvertretungen bei Beiersdorf, setzte 2021 seine Arbeit fort.

Mit dem Ziel, die enge und vertrauensvolle Beziehung zwischen Mitarbeitenden und Führungskräften zu stärken, haben wir im Mai des Berichtsjahres das Performance Management neu aufgestellt. Der neue "Development & Potential"-Ansatz fokussiert auf kontinuierliche Mitarbeitendengespräche, ohne Bewertungen nach Schulnoten oder Punktzahlen, und entkoppelt das Feedback von der früher üblichen jährlichen variablen Bonuszahlung. Die beiderseitigen Feedbackgespräche werden dadurch offener und die Bereitschaft des Zuhörens und der Kritikannahme höher. Anstelle der jährlichen, variablen Zahlung wurde im Rahmen der neuen Systematik eine gemeinschaftliche, vertrauensbasierte Erfolgsbeteiligung eingeführt.

Zusätzlich bekommen Führungskräfte ein Budget zur Verfügung gestellt, das unterjährlich an Beschäftigte oder ganze Teams ausgeschüttet werden kann, die außergewöhnliche Leistungen erbracht haben. Insgesamt erfordert das neue System mehr Ehrlichkeit, Unterstützung und Konsequenz bei unzureichenden Leistungen.

Ein weiteres Beispiel für Partizipation und Teilhabe betrifft das Thema Arbeiten an einem flexiblen Arbeitsort, das seit dem 1. Dezember 2020 über eine Betriebsvereinbarung für die Beiersdorf AG, Beiersdorf Customer Supply GmbH und Beiersdorf Shared Services GmbH geregelt ist. Mehr zu diesem Thema, das auch die Führung von Mitarbeitenden betrifft, ist im nachfolgenden Abschnitt "Führung" zu finden.

Auch die Beteiligung der Belegschaft am sogenannten "Campus-Projekt", der Neubau der Hamburger Konzernzentrale, setzte sich 2021 fort. Über virtuelle Touren und Baustellenbesichtigungen vor Ort konnten sich die Kolleg*innen in Kleingruppen selbst vom Fortschritt des Projekts überzeugen. Über 100 Team-Repräsentant*innen wirkten zudem in zahlreichen Workshops daran mit, die Flächenplanung auszugestalten. Im "Campus Pilot Space" machte das Projektteam die zukünftige Arbeitsplatzumgebung für alle erlebbar und über "Chair Checks" in kleinen Gruppen waren alle Mitarbeitenden dazu aufgerufen, die Auswahl der neuen Campus-Möbel mitzugestalten. Um ein Gefühl der Zusammengehörigkeit zu schaffen, initiierte das Campus-Projektteam im Berichtsjahr ebenfalls die sogenannte "Campus Naming Challenge", mit der alle Kolleg*innen aufgerufen waren, am Gebäudekonzept mitzuwirken, Namensvorschläge und Ideen einzureichen und bestehende Ideen zu bewerten.

Partizipation und Teilhabe ist zudem das Ziel zahlreicher "Diversity & Inclusion"-Aktivitäten, die am Ende des Kapitels näher vorgestellt werden. Hierzu zählen insbesondere die neue "Gender Parity Ambition" sowie die neue D&I-Strategie für mehr Vielfalt in Führungspositionen.

Führung

Auch das Thema Führung gehört bei uns zu den wesentlichen Kriterien für ein attraktives Arbeitsumfeld. Mit "Leadership the Beiersdorf Way" haben wir im Jahr 2017 unser Verständnis einer guten Führungskultur formuliert. Es basiert auf unseren Unternehmenswerten "Care", "Simplicity", "Courage" und "Trust" und zielt darauf ab, Führungspersönlichkeiten zu entwickeln, die authentisch sind, inspirieren und ihr Team zu herausragenden Leistungen befähigen. Die ldee dahinter: Indem Mitarbeitende mehr Entscheidungsbefugnisse bekommen, steigen die emotionale Bindung ("Engagement") und Eigenverantwortung aller. Dies führt zu besseren Teamleistungen und einer höheren intrinsischen Motivation.

Unser erklärtes Ziel besteht darin, die Mehrheit der Managementpositionen mit Talenten aus den eigenen Reihen zu besetzen. Zukünftige Führungskräfte bereiten wir auf diese neue Rolle durch verschiedene Maßnahmen vor. Im Geschäftsjahr 2021 haben wir 100% der Stellen der ersten Managementgruppe (Vorjahr: 60%) und 88% der zweiten Managementgruppe (Vorjahr: 79%) an interne Kandidierende vergeben.

Um neue Führungstalente zu identifizieren und zu fördern, setzt Beiersdorf verschiedene Methoden ein. Ein wesentliches Instrument ist der im Mai 2021 neu eingeführte "Development & Potential Process", der unter dem Motto "Develop your way" die individuelle Entwicklung aller Mitarbeitenden weltweit in den Mittelpunkt stellt und der auf einen stärkeren Austausch zwischen Mitarbeitenden und Führungskräften setzt. Über eine fokussierte Selbstreflexion, Austauschrunden zwischen Führungskräften ("Development Reviews") und individuelle Entwicklungsgespräche, in denen ein individueller Entwicklungsplan besprochen wird, soll jede*r auf sich persönlich zugeschnitten in der Entwicklung unterstützt werden. Talente mit Führungspotenzial sollen auf diese Weise rechtzeitig identifiziert werden und so die Möglichkeit erhalten, frühzeitig relevante Erfahrungen zu sammeln, um sich entwickeln zu können. Um das Potenzial von Mitarbeitenden besser identifizieren zu können, setzen wir auf das "Learning Agility Model", das die vier Dimensionen "Mental Agility", "People Agility", "Change Agility" und "Results Agility" umfasst. Im Kern geht es darum, potenzielle Führungskräfte zu identifizieren, die die Fähigkeit haben, sich an neue Rahmenbedingungen anzupassen, schnell und aus Erfahrungen zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Potential ist daher nicht mit der Performance gleichzusetzen, vielmehr geht es darum, welches Potenzial Mitarbeitende für zukünftige Herausforderungen mitbringen.

Die üblichen Weiterbildungsangebote und Führungsentwicklungsprogramme fanden darüber hinaus auch im Jahr zwei nach Beginn der Corona-Pandemie überwiegend in digitaler Form statt. Parallel dazu haben wir das Angebot unserer Online-Lernplattform "COMPASS Learning" mit speziellen Inhalten für Führungskräfte ausgeweitet. Hierzu zählten beispielsweise spezielle Lernpfade zu den Themen ".Führen von virtuellen Teams" oder "Resilience".

Neue Arbeitswelt

Die moderne Arbeitswelt befindet sich in einem Zustand des permanenten Wandels. Das neue Verständnis von Arbeit schafft neue Herausforderungen - und neue Chancen. Dies umfasst auch die Art unserer Zusammenarbeit.

Seit längerem unterstützen wir unsere Mitarbeitenden darin, das Konzept des agilen Arbeitens aktiv mitzugestalten. Denn so viel ist klar: Die Arbeitswelt von morgen wird offener und weniger berechenbar sein, sie wird die Menschen überall auf der Welt stärker fordern, sich selbst in ihr immer wieder neu zu definieren. Und doch sind wir davon überzeugt, dass in der heutigen und zukünftigen Arbeitswelt mehr Chancen für die einzelne Person liegen als je zuvor.

Beiersdorf hat sich in den vergangenen beiden Jahren klar positioniert: Einerseits wollen wir die Bürowelt an diese Zeit anpassen und erhalten - damit sich Menschen begegnen und in wechselnden Formationen persönlich zusammenarbeiten können; andererseits unterstützen wir aktiv das Modell des flexiblen Arbeitens, vor allem auch von zuhause aus. Die Corona-Pandemie hat diese neue Art der Zusammenarbeit wesentlich beschleunigt. Unsere über 170 Standorte weltweit arbeiten kontinuierlich daran, zeitgemäße und passgenaue Lösungen für eine moderne Form der Zusammenarbeit zu entwickeln.

Das Thema Arbeiten an einem flexiblen Arbeitsort ist zudem seit dem 1. Dezember 2020 über eine Betriebsvereinbarung für die Beiersdorf AG, Beiersdorf Customer Supply GmbH und Beiersdorf Shared Services geregelt. Demnach haben Mitarbeitende einen Anspruch darauf, bis zu 20% ihrer individuellen Sollarbeitszeit außerhalb des Beiersdorf Betriebsgeländes zu erbringen, wenn die jeweilige Tätigkeit für das Arbeiten am flexiblen Arbeitsplatz geeignet ist. Jedes Team vereinbart für sich, ob und wie das Arbeiten an flexiblen Arbeitsorten teamintern abzustimmen ist, allerdings soll der Arbeitsmittelpunkt auch in Zukunft im Betrieb und auf dem Beiersdorf Gelände verbleiben - dies gilt insbesondere für den zukünftigen Beiersdorf Campus in Hamburg. Unabhängig von dieser neuen, auf die neue Arbeitswelt ausgerichteten Vereinbarung, lag der Anteil der Arbeit von einem flexiblen Arbeitsort bei vielen Mitarbeitenden im Berichtsjahr - bedingt durch die spezielle Corona-Lage - viele Monate deutlich über den vereinbarten 20%. Hier wollten wir für unsere Belegschaft eine verantwortungsbewusste und zugleich flexible Lösung bieten. Auch in Zukunft bleiben aber persönliche Begegnungen fester und wichtiger Bestandteil der Beiersdorf Arbeitskultur. Sie fördern Kreativität und funktionsübergreifende Zusammenarbeit.

Im Berichtsjahr haben wir darüber hinaus bereits in Wien, Basel, Athen, Zagreb, Santiago de Chile, Shanghai, Stamford, Montreal und Jakarta neue, moderne Arbeitswelten geschaffen, die die neue Form der Zusammenarbeit erleichtern und den Mitarbeitenden eine angenehme, moderne Arbeitsatmosphäre schaffen. Für unsere Standorte in Paris, Amsterdam und Brüssel sind die Vorbereitungen für das Etablieren neuer Arbeitswelten im vergangenen Jahr angelaufen.

Digitale Transformation

Um die digitale Transformation im Unternehmen zu beschleunigen, haben wir im Berichtsjahr allein am Standort Hamburg 100 Stellen mit digitalem Fokus geschaffen. Sie sind verteilt auf alle relevanten Bereiche und treiben unser zukunftsorientiertes "Digital Fast Forward"-Programm mit Hochdruck voran. Über dieses Programm möchte Beiersdorf unter anderem bis 2025 weltweit 20% aller Geschäftsprozesse automatisieren und dem durch digitale Medien veränderten Verbraucher*innenverhalten besser entsprechen.

Auch die Personalarbeit selbst unterstützt die digitale Transformation auf verschiedenen Ebenen kontinuierlich - so auch im abgelaufenen Geschäftsjahr. Mit Einführung von "Office 365" verbesserte sich unsere team- und funktionsübergreifende Zusammenarbeit in den vergangenen beiden Jahren weltweit spürbar und auch die Geschäfts- und Arbeitsprozesse funktionierten selbst in Zeiten der Corona-Pandemie reibungslos. Sehr viele Meetings - durchschnittlich 5.000 pro Tag - fanden im Berichtsjahr über "Microsoft Teams" statt. Diese Zahl zeigt, wie sehr der digitale Austausch der Mitarbeitenden weltweit zur Selbstverständlichkeit und "neuen Normalität" wird.

Auch mit unserem Personalmanagementsystem COMPASS haben wir die digitale Transformation im Berichtsjahr weiter vorangetrieben. Verschiedene Services und Module boten im Berichtsjahr die Basis für eine zeitgemäße, innovative und effiziente Personalarbeit; die Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitenden, Führungskräften und HR wurde weiter verbessert. Ein großer Meilenstein für das COMPASS-System war die Einführung von "Employee Central", einem einheitlichen globalen Stammdatensystem. Es ermöglicht einen sicheren globalen Datenzugriff über die verschiedenen COMPASS-Module hinweg und ist damit eine wichtige Neuerung in unserem bereits erfolgreich etablierten COMPASS-System. Darüber hinaus profitieren die Mitarbeitenden in Deutschland weiterhin von dem im Jahr 2020 eingeführten Portal "My Future Plan", über das sie digital und jederzeit Zugang zum individuellen Langzeitkonto und der betrieblichen Altersvorsorge haben.

Auch viele Aktivitäten unserer Nachwuchsförderung wurden im Berichtsjahr digital umgesetzt. Hierzu zählten beispielsweise:

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die OSCAR&PAUL Battleweeks 2021 - ein virtuelles Hackathon-Event der OSCAR&PAUL Unit, an dem 121 Talente mit 38 Nationalitäten aus neun Zeitzonen teilnahmen, die in Teams Lösungsansätze für vier verschiedene Themenbereiche entwickelten und um die Siegerprämie - eine Reise zum NX Accelerator in Seoul - "kämpften",

der "Virtual Open House Day", bei dem sich Beiersdorf, Tchibo und tesa gemeinsam Nachwuchstalenten vorstellten und Einblicke in ihre Unternehmen und die verschiedenen Einstiegsprogramme gaben,

die Online-Veranstaltung von "Young Entrepreneurs in Science" (YES), bei der wir Studierenden aus unterschiedlichsten wissenschaftlichen Disziplinen Einblicke in die Konzernwelt gaben und die Bedeutung unternehmerischen Denkens thematisierten.

Unterstützung für unsere Mitarbeitenden

"Care" ist ein besonderer Baustein der Beiersdorf Unternehmenskultur. In diesem Sinne haben wir bereits im Corona-Jahr 2020 diverse Maßnahmen ergriffen, um unsere Mitarbeitenden zu schützen und ihnen die flexible Arbeit von Zuhause durch entsprechendes technisches Equipment zu ermöglichen. Darüber hinaus haben wir unsere Kolleg*innen durch zahlreiche weitere Angebote unterstützt; diese wurden zum Großteil auch im abgelaufenen Geschäftsjahr fortgeführt.

Die Intranet-Plattform "Together at Home" förderte auch im Berichtsjahr den Kontakt und die Nähe der Kolleg*innen untereinander. Neben vielfältigen Angeboten aus den Bereichen Körper, Geist, Seele, Elternschaft, soziales Miteinander und "New Work" bietet die Plattform allen Mitarbeitenden die Möglichkeit, Tipps zu teilen und sich auszutauschen. Ein spezieller "Coronavirus Informations Hub" sowie die "Homeoffice Information Page" lieferten allen Beschäftigen zudem wichtige Informationen. Darüber hinaus bot das Beiersdorf Gesundheitsmanagement im Berichtsjahr wieder zahlreiche digitale Angebote an, etwa eine digitale Ergonomieberatung, Rückenschulungen und Sportangebote, aber auch regelmäßige Wellbeing-Podcasts. Mit einer speziellen Mental-Health-Kampagne rückte das Gesundheitsmanagement-Team zudem das Thema mentale Gesundheit in den Vordergrund. Denn die Corona-Pandemie, "New Normal" und hybrides Arbeiten verlangten unseren Mitarbeitenden in den vorangegangenen Monaten einiges ab. Angefangen bei der Keynote "Are you okay?" bis hin zu Resilienz- und Entspannungs-Workshops und offenen Sessions für die Erhaltung und Verbesserung der mentalen Gesundheit - Beiersdorf unternahm vieles, um das Bewusstsein für mentale Gesundheit zu steigern und die Gesundheitskultur im Unternehmen zu stärken.

Zum 8. Juni öffnete das betriebsärztliche Team in Hamburg darüber hinaus die Beiersdorf-eigene Corona-Impfstation; ein Angebot, das von vielen Mitarbeitenden, Menschen aus der Nachbarschaft, Familienangehörigen unserer Beschäftigten und auch von den Schulen des Stadtteils dankend angenommen wurde. Bis Ende Oktober wurden knapp 6.800 Impfdosen verabreicht, davon rund 4.500 Impfdosen für unsere Beschäftigten. Ab Anfang Oktober wurde zudem allen Mitarbeitenden am Standort Hamburg eine kostenlose Grippeschutzimpfung angeboten.

Aus- und Weiterbildung

Zu unserem Selbstverständnis gehört es auch, die Ausbildung junger Menschen zu unterstützen. Aus diesem Grund bieten wir neben unserem Angebot an Ausbildungsplätzen und studienintegrierender Ausbildung auch das globale Traineeprogram "BEYOND BORDERS" und weltweit zahlreiche Praktikumsplätze für Studierende aus der ganzen Welt an. Beiersdorf bietet allein am Standort Hamburg Ausbildungen in neun verschiedenen Berufen an. Ende 2021 haben wir hier 104 Auszubildende (Vorjahr: 110) beschäftigt, die Übernahmequote der ausgelernten Auszubildenden lag im selben Jahr bei 97% (Vorjahr: 81%). Insgesamt 32 Auszubildende (Vorjahr: 39) stellten wir im Berichtsjahr neu ein. Vier von ihnen starteten ihre Ausbildung nach dem neuen Modell der studienintegrierenden Ausbildung. Hierbei beginnen die Auszubildenden gleichzeitig eine dreijährige Ausbildung zum*zur Industriekaufmann*frau und ein vierjähriges Bachelorstudium im Fach BWL mit dem Schwerpunkt "Industrie". Die Anzahl junger Beschäftigte am globalen Traineeprogramm betrug zum Berichtsjahresende 16 (Vorjahr: 19). Davon starteten zehn Trainees im Jahr 2021.

Wissen und Lernen

Für nachhaltiges Wachstum und beständigen Erfolg sind die Fähigkeiten und Kompetenzen unserer Mitarbeitenden von essentieller Bedeutung. Wir investieren daher kontinuierlich in die Qualifizierung unserer Belegschaft und verfolgen mit unserer globalen Lernstrategie die Idee einer "lernenden Organisation", bei der wir das selbstgesteuerte, lebenslange Lernen aller fördern. Unser Konzept basiert dabei auf drei Komponenten:

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dem Aufbau und der Pflege einer globalen Lerninfrastruktur, d. h. ein flexibles Lernmanagementsystem, in dem eigene Lerninhalte erstellt werden können;

der Förderung eines zielgerichteten Lernens, einschließlich Beratung und Bereitstellung gruppenspezifischer Lerninhalte;

und schließlich der Verankerung des Lernens in unserem Arbeitsalltag.

lm Berichtsjahr haben wir unsere 2019 etablierte Online-Lernplattform "COMPASS Learning" um weitere interne Lerninhalte ergänzt. Diese auf Beiersdorf zugeschnittenen Angebote werden überwiegend von unseren Fachakademien zu den Themen Sales, Finance, Procurement, R&D, HR, Quality und Planning entwickelt. Darüber hinaus wurden im abgelaufenen Jahr zahlreiche bestehende Inhalte aktualisiert und erweitert. Da Corona-bedingt viele Präsenztrainings nicht wie geplant stattfinden konnten, haben wir, wie bereits im Vorjahr, verstärkt auf das Angebot eines virtuellen Klassenraums gesetzt. Über dieses Online-Tool ließen sich zahlreiche Workshops und Trainings auf interaktive Weise und für alle Mitarbeitenden weltweit umsetzen.

Als ein weiteres Angebot haben wir im Berichtsjahr abermals das virtuelle Lernangebot von "Linkedln Learning" aufgenommen, bei dem Mitarbeitende weltweit aus über 15.000 Online-Trainings und über 500.000 Videos in unterschiedlichen Sprachen auswählen können. Fast 166.500 abgeschlossene Videos, über 6.300 abgeschlossene Kurse und über 4.800 aktive Nutzer*innen zeigen das große Interesse der Mitarbeitende an diesem Lernangebot. Besonders beliebt sind Kurse zu den Themen Zeitmanagement, digitale Transformation, Kommunikation, Excel & Power-Point sowie "Strategic Thinking". Um unseren Mitarbeitenden die Suche nach passenden Lerninhalten zu erleichtern, haben wir kuratierte Lernpfade zu ausgewählten Themen vorgeschlagen, beispielsweise "Arbeiten in virtuellen Teams", "Digitalisierung", "Diversity & Inclusion" und "Resilience". Unser im Berichtsjahr entwickelter, onlinebasierter "Beiersdorf Learning Hub" vereint die Vielzahl an Angeboten und Informationen an einem Ort und macht damit die erwähnten Lernpfade leicht zugänglich.

Da individualisiertes und "skill-basiertes" Lernen immer mehr an Bedeutung gewinnt, haben wir im Berichtsjahr bereits mit den Vorbereitungen der Implementierung einer auf diese Bedarfe zugeschnittenen "Learner Experience"-Plattform begonnen. Das Pilotprojekt hierzu soll im Geschäftsjahr 2022 starten.

Speziell in Deutschland bieten wir unter dem Namen "Lerne, in der Freizeit" seit vielen Jahren ein kostenloses Fortbildungsprogramm für alle Mitarbeitenden an, die sich freiwillig außerhalb der Arbeitszeit weiterbilden möchten. Das Kursangebot deckt die Themenfelder "Persönliche Fähigkeiten", "Methoden & Techniken" und "Fachliche Kompetenzen" ab. Aufgrund der besonderen Corona-Situation wurden alle Trainings im Berichtsjahr rein virtuell umgesetzt.

Diversity & Inclusion

Im Unternehmensbereich Consumer arbeiten Menschen aus unterschiedlichen Nationen, Kulturen und Generationen aller Geschlechteridentitäten sowie mit und ohne Behinderung. Weltweit waren zum Berichtsjahresende Mitarbeitende aus 107 Nationen bei uns tätig (Vorjahr: 108). In der Konzernzentrale in Hamburg erhöhte sich der Anteil der internationalen Beschäftigten auf 19,7% (Vorjahr: 17,7%). 41% unserer globalen Führungskräfte aus den ersten drei Managementebenen haben für mindestens drei Jahre im Ausland gelebt und gearbeitet (Vorjahr: 41%).

Als global agierendes Unternehmen verstehen wir die Vielfalt unserer Belegschaft als Chance und als Schlüssel zum Erfolg. Denn unterschiedliche Perspektiven stärken nicht nur unsere Innovationskraft, sie fördern auch unsere Wettbewerbsfähigkeit, machen uns kreativer und lassen uns die Bedürfnisse unserer Konsument*innen besser verstehen. "Diversity & Inclusion" ist daher ein zentrales Element unserer Unternehmensstrategie.

Um "Diversity & Inclusion" bei Beiersdorf weiter zu stärken, haben wir im Jahr 2020 direkt unterhalb des Vorstands die Position des "Global Director Diversity & lnclusion (D&I)" geschaffen. Diese führt und koordiniert gemeinsam mit einem kleinen Team die konzernweiten D&l-lnitiativen. Ein cross-funktionales D&I-Kernteam - jede*r stammt aus dem oberen Management - sowie ein globales Netzwerk aus über 100 Diversity & Inclusion Champions in unseren Geschäftsregionen bringen das Thema zusätzlich mit voran. Darüber hinaus prüft und fördert der Diversity-Ausschuss des Aufsichtsrats regelmäßig verschiedene Initiativen.

Im Berichtsjahr haben wir für Beiersdorf eine neue "D&I Strategy Roadmap" formuliert. Sie soll uns dabei unterstützen, gemeinsam eine Kultur zu schaffen, die auf Vielfalt und Inklusion beruht, in der sich alle zugehörig fühlen und gleiche Chancen auf Erfolg und Leistung haben. Diese Roadmap basiert auf den drei strategischen Prioritäten:

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Förderung der Führungsvielfalt,

Förderung einer inklusiven Kultur und darüber hinaus auch die

Förderung des Verständnisses von der Vielfalt unserer Verbraucher*innen - und damit des Verständnisses für Vielfalt in Bezug auf Produkte und deren Vermarktung.

In jedem dieser Bereiche haben wir im Berichtsjahr erste Meilensteine erreicht. Beispielsweise haben wir zum Weltfrauentag am 8. März öffentlich unsere "Beiersdorf Gender Parity Ambition" verkündet, wonach wir bis spätestens 2025 eine geschlechterparitätische Besetzung von Führungspositionen unterhalb des Vorstands im Verhältnis 50:50 erreichen wollen. Weitere Details zu diesem ambitionierten Engagement sind im Abschnitt "Im Fokus: Gender Balance" nachzulesen.

Um den Wissensrahmen rund um das Thema Diversity & Inclusion zu erweitern, führten wir im Berichtsjahr erste Piloten eines "D&I Inclusive Language Trainings" durch. Diese hatten zum Ziel, Mitarbeitende für eine feinfühlige, nuancierte Verwendung von Sprache zu sensibilisieren - um subtile Diskriminierungen zu vermeiden und die Perspektive und Gefühle anderer zu achten und zu respektieren. Ergänzt wurde das Angebot in diesem Bereich durch Workshops für Führungskräfte zur Förderung einer inklusiven Kultur frei von Stereotypen und unbewussten Vorannahmen, sowie ein Pilot-Training für unsere Recruiter*innen, um Texte in Stellenanzeigen hinsichtlich geschlechter-sensitiver Sprache zu überprüfen und zukünftig noch inklusiver zu formulieren. Zur Förderung der integrativeren Kultur führten wir außerdem Aktionen wie die jährliche "Global Diversity & Inclusion Week", den "Pride Day Germany" und das "Beiersdorf Pride Festival" durch, die im weiteren Verlauf dieses Kapitels näher vorgestellt werden. Des Weiteren haben wir unsere Maßnahmen mit der Formulierung von ersten deutschen und englischen Leitfäden für Gender-gerechte bzw. inklusive Sprache vervollständigt. Außerdem entwickelte das NIVEA Team im Berichtsjahr einen speziellen "D&I Compass", der als Erweiterung der Kommunikationsrichtlinien der Marke zu verstehen ist und definiert, wie wir in der Welt wahrgenommen werden wollen. Er soll unseren Mitarbeitenden und Partner*innen in der Zusammenarbeit dabei helfen, den lokalen Kommunikationsherausforderungen mit Bedacht und Sorgfalt zu begegnen und Stereotypen in der Kommunikation zu vermeiden.

Ergänzend zur D&I Strategy Roadmap haben wir im Berichtsjahr ein D&I KPI-Dashboard entwickelt, das zukünftig zur Datentransparenz beitragen und so Veränderungen mess- und bewertbar machen soll. Es erfasst über alle Managementebenen, Bereiche und Länder hinweg Kriterien wie Geschlechtervielfalt, Internationalität (gemäß Pass) sowie Alter und soll fortan als wichtiges Instrument unserer D&I-Arbeit dienen.

Im Fokus: "Gender Balance"

Neben der internationalen und kulturellen Vielfalt steht das Thema "Gender" - speziell die Chancengleichheit aller Geschlechter - bei uns im besonderen Fokus. Wir wollen das Bewusstsein für "Gender Balance" unter allen Mitarbeitenden stärken und fördern unsere weiblichen Beschäftigten und Führungskräfte weiterhin durch unsere Gender-Diversity-lnitiative "enCOURAGE" mit diversen Maßnahmen. Zu ihnen zählen:

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das Mentoring-Programm "move forward!", das sich an talentierte Frauen richtet, die eine Führungskarriere anstreben oder ausbauen möchten; dieses Programm wurde im Berichtsjahr aufgrund der besonderen Corona-Situation ausgesetzt,

die "Peer Coaching Circles", die als erweitertes Angebot von "move forward!" im Berichtsjahr stattfanden und fortgeführt wurden mit dem Ziel, gemeinsam zu lernen und zu wachsen sowie

die jährliche Netzwerkveranstaltung "Women in Leadership"-Convention, bei der erfolgreiche Vorbilder über ihre Erfahrungen berichten und damit die Teilnehmenden inspirieren. Die "5th Wo:men in Leadership Convention" im November 2021 wurde coronakonform hybrid durchgeführt; seit 2020 wird dieses Event durch eine digitale Übertragung für alle Mitarbeitenden weltweit zugänglich gemacht. J

Darüber hinaus bieten wir vielfältige Möglichkeiten zur flexiblen Arbeitsgestaltung bzw. zur leichteren Vereinbarung von Privatleben und Beruf. 69% (Vorjahr: 74%) unserer Organisationen bieten Gleitzeit, 98% (Vorjahr: 100%) mobiles Arbeiten oder Homeoffice, 54% (Vorjahr: 55%) Teilzeitangebote und 34% (Vorjahr: 32%) Sabbaticals. Neben der regulären Teilzeitarbeit fördern wir auch das Jobsharing. Dabei handelt es sich um ein Arbeitsmodell, bei dem sich zwei Beschäftigte als Job-Tandem eine Position teilen. Bei uns ist das Jobsharing-Modell bereits seit mehreren Jahren gelebte Praxis - auch auf der Führungsebene ("Joint Leadership") oder über das Modell "Senior meets Junior", bei dem Jobsharing beispielsweise Freiraum für ein weiterführendes Studium, den Wissenstransfer zwischen Generationen und/​oder den Übergang in die Altersteilzeit ermöglicht. Zum Berichtsjahresende arbeiteten bei uns in Deutschland 34 Jobsharing-Tandems (Vorjahr: 27). 19 Tandems (Vorjahr: 17) ermöglichen sich damit eine Führungsposition in Teilzeit. Ergänzend zu diesen Möglichkeiten der flexiblen Arbeitsgestaltung bieten wir am Standort Hamburg mit unserem Betriebskindergarten "TroploKids" umfassende Betreuungsmöglichkeiten für die Kinder unserer Beschäftigten. Die Kindertagesstätte gehört mit ihren 100 Betreuungsplätzen und 30 Erzieher*innen (Stand 31.12.2021) zu den größten ihrer Art in Deutschland. Darüber hinaus bieten wir ein Onlineportal mit Informationen für alle werdenden Eltern sowie einen regelmäßigen Elternzeitlunch, der Müttern und Vätern bei Beiersdorf hilft, die Verbindung zum Unternehmen zu halten und so den Wiedereinstieg erleichtert. Auch mit der Initiative VÄTERNETZWERK nahmen wir im Berichtsjahr die Kooperation auf. In diesem Zuge haben wir mit zwei Kerngruppen Handlungsbedarfe für Väter diskutiert und zugleich den Austausch unter interessierten Vätern gefördert.

IN TEILZEIT ARBEITENDE MITARBEITENDE NACH REGIONEN

(IN %)

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2020 2021
Europa 12 12
Amerika 0 1
Afrika/​Asien/​Australien 1 1
7 8

GESCHLECHTERVERTEILUNG NACH REGION

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BELEGSCHAFT GESAMT
(IN %)
Männeranteil Belegschaft gesamt
(in %)
Frauenanteil Belegschaft gesamt
(in %)
Mitarbeitende (gesamt)
Deutschland 50 50 4.188
Europa (exkl. Deutschland) 40 60 4.429
Nordamerika 38 62 651
Lateinamerika 46 54 2.228
Afrika/​Asien/​Australien 49 51 4.243
Weltweit 46 54 15.740

Seit der Einführung des "Gesetzes für die gleichberechtigte Teilhabe von Männern und Frauen an Führungspositionen" ("FüPoG") ist es für die Beiersdorf AG gesetzlich vorgeschrieben, Zielgrößen für den Frauenanteil in Führungspositionen festzulegen. Für den Aufsichtsrat der Beiersdorf AG gilt zudem der gesetzliche Mindestanteil von 30% an Frauen und Männern. Dieser wurde zum Ende des Berichtsjahres mit einem Frauenanteil von 33% (vier von zwölf) erfüllt (Vorjahr: 33%). Darüber hinaus muss der Vorstand der Beiersdorf AG aufgrund der jüngsten Änderung des FüPoG ("FüPoG II") künftig aus mindestens einer Frau und einem Mann bestehen; mit der Bestellung von Astrid Hermann als Finanzvorständin wurde auch diese Vorgabe im Berichtsjahr erfüllt.

Für den Frauenanteil im Vorstand und in den beiden oberen Führungsebenen lauten die aktuellen Ziel- und Ist-Größen sowie Fristen wie folgt:

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Vorstand: bis 30. Juni 2022 mindestens 10% Frauenanteil (Stand 31. Dezember 2021: 14%; Vorjahr: 14%)

Führungsebene: bis 30. Juni 2022 mindestens 35% Frauenanteil (Stand 31. Dezember 2021: 31%; Vorjahr: 30%)

Führungsebene: bis 30. Juni 2022 mindestens 50% Frauenanteil (Stand 31. Dezember 2021: 52%; Vorjahr: 47%)

Die Vorgaben des FüPoG II werden im Rahmen der Festlegung der künftigen Zielgrößen ab dem 1. Juli 2022 berücksichtigt.

Über die für die Beiersdorf AG geltenden gesetzlichen Vorgaben hinaus haben wir bereits im Jahr 2018 ein globales Ziel für den Anteil weiblicher Führungskräfte in den drei höchsten Managementgruppen (MG 1- 3) formuliert. Bis spätestens zum 30. Juni 2022 soll in den Managementgruppen 1- 3 eine Zielgröße von 35% Frauen erreicht werden. Zum Ende des Berichtsjahres konnten wir hier einen Frauenanteil von 34% erreichen (Vorjahr: 33%). In der Geschäftsleitung von La Prairie (ohne CEO) lag der Frauenanteil zum Ende des Berichtsjahres bei 43% (Vorjahr: 38%). Der Frauenanteil betrug hier im gesamten Topmanagement im Jahr 2021 59% (Vorjahr: 57%).

Diese bisher geltenden Zielvorgaben haben wir im Berichtsjahr im Rahmen unserer neuen "D&I Strategy Roadmap" noch einmal aktualisiert und zum Internationalen Weltfrauentag öffentlich unsere "Beiersdorf Gender Parity Ambition" verkündet. Demnach wollen wir bis spätestens 2025 eine geschlechterparitätische Besetzung von Führungspositionen unterhalb des Vorstands (Managementebenen 1- 4) im Verhältnis 50:50 erreichen. Durch diese Ambition wollen wir nicht nur eine Chancengleichheit bei der Rekrutierung, Besetzung, Entwicklung, Nachfolge, Beförderung und Bindung unserer Mitarbeitenden schaffen, sondern zugleich attraktiver für unsere Konsument*innen sein, indem wir ihrer Vielfalt besser entsprechen. Darüber hinaus möchten wir durch diese Ambition unsere Attraktivität für künftige Talente stärken und so die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunft unseres Unternehmens sichern. Zusätzlich unterstreichen wir mit diesem Engagement unser Ziel, auf dem Gebiet der Gleichberechtigung der Geschlechter zu den führenden Unternehmen in Deutschland zu gehören.

Vielfältige Initiativen, Aktivitäten und Kooperationen

Beiersdorf hat im Berichtsjahr vielfältige Aktivitäten durchgeführt, um Diversity & lnclusion weiter im Unternehmen zu verankern. Zum Weltfrauentag und im Rahmen der Preisverleihung des "Impact of Diversity"-Awards (IoD21) verkündete Beiersdorf die neue "Gender Parity Ambition". Zudem haben wir vom 17. bis 21. Mai die erste "Global Diversity & Inclusion Week" durchgeführt. Unter dem Motto "We care for your uniqueness - You will be heard. You will be seen. You will be inspired." wartete auf die Belegschaft ein buntes, digitales Programm aus spannenden Keynotes, Panel-Diskussionen, Vorträgen der internationalen Tochtergesellschaften sowie verschiedener Mitarbeitenden-Communitys und Workshops zu unterschiedlichen Dimensionen von Vielfalt. Die Woche hatte zum Ziel, unter allen Kolleg*innen weltweit das Wissen über Diversity & Inclusion zu erweitern, Inspiration und Denkanstöße zu geben und den Austausch zu fördern. Auch zum ersten "Pride Day Germany" am 22. Juli 2021 zeigte Beiersdorf Flagge für Toleranz. In einem Interview mit zwei Trans * Frauen aus unserem Team, wurden die alltäglichen Herausforderungen und Vorurteile intern wie extern thematisiert und damit auf die Belange von Transgender-Personen im Arbeitsumfeld aufmerksam gemacht. Darüber hinaus feierte Beiersdorf gemeinsam mit unserer LGBTIQ+ 2 -Mitarbeitenden-Community "Be You@Beiersdorf", dem Vorstandsvorsitzenden Vincent Warnery, Dragqueen Olivia Jones und in Kooperation mit Google, OTTO, Tchibo, DHL und Accenture am 4. und 5. August das erste "Beiersdorf Pride Festival". Das Programm umfasste verschiedene Keynotes, Panel-Diskussionen und Sessions und hatte zum Ziel, zu mehr Akzeptanz und zu einem respektvollen Miteinander der Geschlechter beizutragen. Die hohen Teilnehmendenzahlen (rund 3.000 Zuschauer*innen am ersten Tag und über 1.500 Zuschauer*innen an Tag zwei) zeigten, dass diese Veranstaltung eine Herzensangelegenheit der Mitarbeitenden war. Darüber hinaus initiierte die "Be You@Beiersdorf"-Gemeinschaft, die sich zum Ziel gesetzt hat, ein noch integrativeres Umfeld für alle Menschen unabhängig von Identität und sexueller Orientierung zu schaffen, den internationalen Rollout in sieben Ländern. Sie veröffentlichte zudem ein "Playbook", das alle Kolleg*innen in den Tochtergesellschaften dabei unterstützen soll, "Be You" bei ihnen vor Ort zu etablieren. In Zusammenarbeit mit der Marke NIVEA setzte die Community zudem mit der Pride-Sonderedition der NIVEA Creme ein sichtbares Zeichen für "Mehr Miteinander". Der Launch erfolgte in sieben Ländern und feierte insbesondere in Deutschland einen großen Erfolg.

Neben dem Mitarbeitenden-Netzwerk "Be You@Beiersdorf" starteten im Berichtsjahr auch weitere Mitarbeitenden-Communitys ihre individuellen Aktivitäten. Die im Jahr 2020 gegründete "Grassroots"-Community " Sisterhoodis-Power", die mit dem Ziel gegründet wurde, dass sich Frauen gegenseitig auf ihrem Karriereweg unterstützen, etablierte eine digitale PowerTalk-Reihe, in denen inspirierende Frauen ihre Geschichten und Gedanken zum Thema Führung sowie ihre persönlichen Tipps teilen. Darüber hinaus rekrutierte die Initiative diverse Mentor*innen und Coaches für ihr " Grow2gether Mentoring Programm", das im Berichtsjahr angelaufen ist und Mitarbeiterinnen unterstützen soll. Das "Generation 50+"-Netzwerk initiierte "Learning Sessions" zum Thema Digitalisierung und der Bereich GBU (Global Brands Unit) gründete die neue Mitarbeitenden-Community "wenited", die den Austausch und Zusammenhalt von internationalen Kolleg*innen fördern soll.

Neben den vielen internen Aktivitäten unterstützt Beiersdorf auch den Austausch im Rahmen von externen Partnerschaften. Im Jahr 2021 engagierten wir uns beispielsweise für die Initiative "Beyond Gender Agenda", die Diversity, Equity & Inclusion (DE&I) in der DNA börsennotierter und mittelständischer Unternehmen verankert und damit die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft nachhaltig sichern will. Weitere Kooperationen bestanden im Berichtsjahr mit der Non-Profit-Organisation LEAD Network (Leading Executives Advancing Diversity), die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Frauen für den Konsumgüter- und Einzelhandelssektor in Europa zu gewinnen, dort zu halten und zu fördern, sowie mit der Initiative "Impact of Diversity" (loD21) des Frauen-Karriere-Index (FKi), die unterschiedliche Befürworter*innen von Diversity in Wirtschaft und Gesellschaft in Arbeitsgemeinschaften (Think Tanks) an einen Tisch bringt und so den Erfahrungsaustausch fördert. Personalvorstand Zhengrong Liu verkündete im Rahmen der ersten IoD-Awards Beiersdorfs bereits erwähnte "Gender Parity Ambition".

Vielfalt der Generationen und Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen

Neben Internationalität und "Gender Balance" möchten wir bei Beiersdorf auch die gute Zusammenarbeit unterschiedlicher Generationen weiter fördern. Dabei geht es um die ausgewogene Einbeziehung der jeweiligen Fähigkeiten und Bedürfnisse aller Mitarbeitenden, gerade auch im Hinblick auf Ältere. Der Anteil an Beschäftigten über 50 Jahre im Unternehmensbereich Consumer in Deutschland lag zum Geschäftsjahresende bei 32% (Vorjahr: 33%). Gleichzeitig sind 15% der Mitarbeitenden jünger als 30 Jahre (Vorjahr: 15%). Der Altersdurchschnitt der Beschäftigten in Deutschland lag zum 31. Dezember 2021 bei 42 Jahren (Vorjahr: 42 Jahre). Zur Unterstützung der Mitarbeitenden 50+ bietet die Beiersdorf AG interne Weiterbildungsangebote an, die auf die Bedarfe der Zielgruppe zugeschnitten sind. Darüber hinaus engagiert sich das Mitarbeitenden-Netzwerk "Neue Generation 50+" dafür, dass Alter kein Karrierehindernis darstellt oder als solches wahrgenommen wird. Die Community ist mit OTTO und dem Demographie Netzwerk eng vernetzt und initiiert gemeinsame Veranstaltungen, um das Thema auch unternehmensübergreifend voranzutreiben. Für ihr Engagement erhielt das Meta-Netzwerk im Berichtsjahr die Sonderauszeichnung "Collaborative Approach" des IoD-Awards.

ALTERSSTRUKTUR IM UNTERNEHMENSBEREICH CONSUMER DEUTSCHLAND

(IN %)

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2020 2021
a 60 Jahre 7 8
50 - 59 Jahre 26 24
40 - 49 Jahre 23 22
30 - 39 Jahre 30 30
20 - 29 Jahre 14 15
s 19 Jahre 1 1

Das Engagement für Menschen mit Behinderungen wird von uns ebenfalls stark forciert. Neben der Beschäftigung von Mitarbeitenden mit Handicap unterstützen wir seit 2021 die bundesweite Initiative "Innoklusio". Ihr Ziel besteht darin, die Haltung von Mitarbeitenden in Unternehmen so zu verändern, dass sie aufgeschlossen sind, um Talente mit Behinderung willkommen zu heißen. Es geht also um eine gezielte Bewusstseinsbildung, um Voreingenommenheit und Ausgrenzung von Menschen mit Handicap abzubauen und langfristig mehr Menschen mit Behinderung erfolgreich in die Arbeitswelt zu integrieren. Zusätzlich vergaben wir auch im Jahr 2021 Aufträge an Behindertenwerkstätten. Ein Beispiel hierfür ist die Pflege der Beiersdorf Grünanlagen in Hamburg. Hier kooperieren wir mit den Elbe-Werkstätten, der größten Behinderteneinrichtung in Deutschland. Darüber hinaus haben wir im Jahr 2021 mit der Initiative Sozialhelden e.V. kooperiert. Sie halfen bei den Planungen für den geplanten, barrierefreien Beiersdorf Campus und unterstützen bei der Bewertung ausgewählter Beiersdorf Produkte hinsichtlich ihrer Barrierefreiheit. Auf Basis der Erkenntnisse werden wir in den nächsten Monaten einige Anpassungen unserer Produktverpackungen vornehmen und damit den Bedürfnissen von Menschen mit Handicap noch besser entsprechen.

tesa

Als eines der weltweit führenden Unternehmen im Bereich technische Klebebänder und Klebesystemlösungen möchte sich tesa für Arbeitnehmende attraktiv und nachhaltig positionieren. Es ist für das Unternehmen von erheblicher Bedeutung, hochqualifizierte Mitarbeitende zu rekrutieren und langfristig an sich zu binden, um so eine wichtige Voraussetzung für eine anhaltend positive Unternehmensentwicklung zu schaffen.

Personalentwicklung

Auch im Jahr 2021 hat tesa in die Qualifizierung seiner Mitarbeitenden investiert und weitere attraktive Entwicklungsmöglichkeiten geschaffen. Dabei standen weiterhin viele Maßnahmen unter dem Einfluss der weltweiten COVID-19-Pandemie. Im Berichtsjahr wurde das Konzept "x-perience the tesa world" weiterverfolgt, insbesondere mit internen Stellenausschreibungen, die explizit die Aufforderung enthielten, sich sowohl international als auch crossfunktional auf die Stellen zu bewerben.

Führungskultur

Die Fähigkeit von Führungskräften, Mitarbeitenden ein motivierendes Arbeitsumfeld zu bieten und die Entfaltung ihrer Talente zu fördern, ist entscheidend für den Geschäftserfolg von tesa und seine Attraktivität als arbeitgebendes Unternehmen. Bereits 2019 hat tesa deshalb begonnen, ein neues Management Development Programm (MDP) zu konzipieren. Das Programm besteht aus den beiden Bausteinen "Essential" und "Advanced"; es soll Führungskräfte und Manager*innen dabei unterstützen, ihre Fähigkeiten und Kompetenzen weiter auszubauen. Das "Essential"- Programm soll grundlegendes internes und übergreifendes Wissen zu Managementverantwortlichkeiten, -prozessen und -aufgaben in allen Bereichen des Unternehmens vermitteln. Darauf baut das "Advanced"-Programm auf, welches unterschiedliche Managementbereiche umfasst: von Strategieentwicklung über Finance & Controlling bis hin zu Supply Chain- und HR-Management.

Ein weiteres Schwerpunktthema der HR-Arbeit ist die Förderung der tesa Talente. Im Rahmen des "Competencies Review" bekommen Talente die Chance, an berufsrelevanten Übungen - vergleichbar mit denen eines Assessment Centers - teilzunehmen. Anschließend erhalten die Teilnehmenden anhand der tesa "Key Competencies" ein qualifiziertes Feedback zu ihren Stärken und Entwicklungsfeldern. Für das Jahr 2021 wurde das "Competencies Review" vollständig überarbeitet und virtuell durchgeführt. Neue Bestandteile sind unter anderem kontinuierliches Peer-Feedback, eine Selbstpräsentation sowie ein "Learning Path", der sich auf die zehn Monate nach dem "Competencies Review" erstreckt. Während dieser Zeit werden die Teilnehmenden intensiv von ihren Führungskräften sowie HR begleitet.

Auch 2021 fanden Workshops zur internen Nachbesetzung von Positionen auf allen Managementebenen statt. Dabei wurden alle Schlüsselpositionen eines Bereichs betrachtet und mögliche Nachfolgekandidat*innen für die jeweiligen Positionen diskutiert.

Im Rahmen der Formulierung der "newhorizon"-Unternehmensstrategie wurden die tesa Key Competencies durch die tesa "People Values" ersetzt. Sie sollen den Rahmen für das anvisierte Verhalten der Mitarbeitenden definieren. Dies soll das weitere Wachstum von tesa unterstützen. Die sechs Unternehmenswerte lauten: "Team up", "Set the pace", "Challenge yourself", "Focus on your customers", "Act responsibly" sowie "Achieve&Improve". Die Integration der Werte in Führungskräfte-Workshops und in Führungstrainings sind weitere Schritte, um die People Values tiefer in der Organisation zu verankern.

Wissensvermittlung

Im Berichtsjahr war die Qualifizierung und Weiterentwicklung der Führungskräfte und Mitarbeitenden pandemiebedingt weiterhin vor Herausforderungen gestellt. Die weltweiten Trainingsprogramme in Präsenzform konnten auch 2021 nicht angeboten werden und wurden in digitale Formate und virtuelle Trainings übertragen und entsprechend durchgeführt.

Neben dem Ersatz der Präsenzformate durch digitale Lernangebote wurde die Nutzung der digitalen externen Plattform LinkedIn Learning ausgebaut und entsprechend bedarfsgerechte, unternehmensspezifische Lernpfade entwickelt.

Im Bereich der Wissensvermittlung setzt tesa weiterhin auf E-Learning-Formate. Bereits im Einsatz sind E-Learnings zu Themenfeldern wie Compliance, Arbeitssicherheit, Nachhaltigkeit, Produkt- und Technologieentwicklung, Sales sowie Supply Network. Über einen digitalen Learning Hub sind den Mitarbeitenden seit 2020 alle Weiterbildungsangebote bei tesa jederzeit zugänglich.

Im Jahr 2021 wurde zudem eine neue Führungskräftetrainingsreihe aufgesetzt. Die Trainingsreihe teilt sich auf in ein "basics"-Trainingsprogramm und ein "advanced"-Trainingsprogramm. Im "basics"-Teil werden in internationalen Trainingsgruppen Grundlagen der Führungskompetenz und der Umgang mit Führungsaufgaben vermittelt. Im "advanced"-Teil werden den bereits erfahrenen Führungskräften Führungskompetenzen wie zum Beispiel Teamentwicklung, Changemanagement oder Coaching vermittelt. Die inhaltlichen Schwerpunkte der Führungskräftetrainingsreihe orientieren sich dabei an den Herausforderungen der tesa "newhorizon"-Strategie und am "Leadership Model@tesa".

Ein neu aufgesetztes weltweites Gespräch für Mitarbeitende, das sogenannte "tesa Performance Management Appraisal" (tPM), wurde Ende 2021 in der gesamten tesa Organisation ausgerollt. Damit wurden der jährliche Gesprächsprozess und der Gesprächsbogen für Mitarbeitende deutlich vereinfacht, gestrafft und digitalisiert. Darüber hinaus rücken das Gespräch zwischen Mitarbeitenden und Führungskraft sowie das Feedback zu Arbeitsergebnissen und Arbeitsverhalten stärker in den Vordergrund. Neben den Führungskräften sind mit dem neuen Prozess auch alle Mitarbeitenden aufgerufen, sich mit dem Gesprächsbogen auf das Gespräch für Mitarbeitende vorzubereiten. Durch den neuen Prozess stärkt tesa die Eigenverantwortung der Mitarbeitenden, aber auch die Eigeninitiative und das Bewusstsein für die erbrachten Leistungen. Zusätzlich sollen Mitarbeitende und Führungskraft von einer stärkeren Feedback- und Dialogkultur bei tesa profitieren.

Attraktives Arbeitsumfeld

Im Berichtsjahr verfolgte tesa weitere Initiativen für ein attraktives Arbeitsumfeld:

STEM-Initiative

In China startete 2021 der erste Teil der STEM-Initiative (Science, Technology, Engineering and Mathematics) mit Angeboten für Kinder und Jugendliche. Bei den mehrtägigen Veranstaltungen, die in Zusammenarbeit mit örtlichen Schulen organisiert wurden, sollen insbesondere Mädchen für Berufe aus dem natur- und ingenieurwissenschaftlichen Bereich begeistert werden. Im Rahmen der Initiative erhalten Teilnehmende die Möglichkeit, praxisorientiert erste Erfahrung zu sammeln und Berührungsängste abzubauen. Nach einem erfolgreichen landesweiten Start in China ist geplant, das Programm auf weitere Länder auszuweiten.

BGM - Betriebliches Gesundheitsmanagement

In der tesa Unternehmenszentrale wird den Mitarbeitenden seit Jahren unter der Dachmarke "It's for you!" ein umfassendes Gesundheitsmanagement mit den Themenschwerpunkten "Arbeitsumgebung" (z. B. Ergonomieberatung), "Balance" (z. B. Massagen), "Bewegung" (z. B. hausinternes Fitnessstudio), "Ernährung" und "Vorsorge" (z. B. Darmkrebsvorsorge) geboten.

Während der Corona-Krise hat das Gesundheitsmanagement den Sprung in die digitale Welt geschafft: Nahezu alle bestehenden Angebote konnten in angepasster Form digital übertragen werden (z. B. virtuelle aktive Pausen, Onlinetraining "Gesundes Führen auf Distanz").

tesa Women's Network

Im Jahr 2021 hat tesa mit dem neuen Frauennetzwerk Sisterhoodis-Power von Beiersdorf kooperiert. Unterjährig haben dort regelmäßig Online-Veranstaltungen stattgefunden. Interne und externe Speaker*innen lieferten unterschiedliche Key Notes zu Karriere, Familie sowie Resilienz und eigenem Empowerment.

Back2Office

Im dritten Quartal des Berichtsjahres wurde es durch fortschreitende Impferfolge möglich, sukzessive eine Rückkehr der Mitarbeitenden in das tesa Headquarter zu ermöglichen. Hierzu wurde die Corona Task Force durch eine "Back2Office-Arbeitsgruppe" ergänzt, die unterschiedliche Maßnahmen aufsetzte, um die Rückkehr der Mitarbeitenden in die Büros so attraktiv wie möglich zu gestalten. Mit der verstärkten Anwesenheit im Headquarter zielt tesa auf mehr persönliche Begegnungen und damit mehr Kreativität und Innovationskraft. Der erneute Anstieg der Corona-Zahlen ab Ende November hatte jedoch zur Folge, dass viele Mitarbeitende zum Ende des Jahres wieder von zu Hause arbeiteten.

1 Dieser Abschnitt ist kein prüfungspflichtiger Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts.
2 LGBTIQ+ ist eine aus dem englischen Sprachraum kommende Abkürzung für Lesbian (lesbisch), Gay (schwul), Bisexual (bisexuell), Transgender (transgender), lntergender (intergender), Queer (queer) und mehr.

Nachhaltigkeit 1

Nachhaltigkeit ist in unserer Unternehmenskultur fest verankert und ein wesentliches Element unserer Entscheidungs- und Geschäftsprozesse. Nachhaltiges Handeln bedeutet für uns, die Umwelt nicht zu belasten oder zu schädigen, Menschenrechte entlang der gesamten Wertschöpfungskette einzuhalten und zudem einen relevanten gesellschaftlichen Beitrag zu leisten. Auch in dem erneut von besonderen Herausforderungen geprägten Jahr 2021 haben wir mit viel Leidenschaft und Entschlossenheit unser Ziel verfolgt, uns als Unternehmen zu transformieren und zu einem positiven globalen Wandel beizutragen.

Seit 2020 ist unsere Nachhaltigkeitsagenda "Care Beyond Skin" ein integraler Bestandteil unserer Unternehmensstrategie C.A.R.E.+. Wir treiben unsere Transformation entlang der gesamten Wertschöpfungskette voran - vom innovativen, nachhaltigen Produktdesign über die Beschaffung nachhaltiger Inhaltsstoffe und die effiziente Produktion in unseren Fabriken bis hin zum Ende des Lebenszyklus unserer Produkte. Als globales Hautpflegeunternehmen sind wir uns unserer großen Verantwortung bewusst und wollen einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten. Daher haben wir haben uns eines der ambitioniertesten Reduktionsziele der Branche gesetzt. Bis 2025 wollen wir konzernweit die CO 2 Emissionen in Scope 1 und 2 um 30% absolut und in Scope 3 um 10% absolut senken (Basisjahr 2018). Diese Ziele wurden von der "Science Based Targets Initiative" (SBTi) anerkannt und stehen im Einklang mit der Forderung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die globale Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Darüber hinaus haben wir mit der "Business Ambition 1.5 degrees" eine langfristige freiwillige Selbstverpflichtung unterzeichnet, bis spätestens 2050 "Net-Zero Emissions" (Netto-Null-Emissionen) zu erreichen.

Ausführliche Informationen zu unserem Engagement im Bereich Nachhaltigkeit erhalten Sie in der folgenden Nichtfinanziellen Erklärung (NFE) bzw. unter www.beiersdorf.de/​nachhaltigkeit/​reporting/​downloads Darüber hinaus stehen unter www.beiersdorf.de/​nachhaltigkeit bzw. www.tesa.com/​de-de/​ueber-uns/​sustainability weitere Inhalte zum Thema Nachhaltigkeit zur Verfügung.

1 Dieser Abschnitt ist kein prüfungspflichtiger Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts.

Nichtfinanzielle Erklärung 2021

Zusammengefasste Nichtfinanzielle Erklärung des Beiersdorf Konzerns und der Beiersdorf AG

Das CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz (CSR-RUG) verpflichtet uns, wesentliche nichtfinanzielle Aspekte unserer Geschäftstätigkeit als Ergänzung zu der bestehenden Finanzberichterstattung offenzulegen. Dies sind insbesondere Umwelt-, Arbeitnehmer- und Sozialbelange sowie Aspekte hinsichtlich der Achtung der Menschenrechte und der Korruptionsbekämpfung.

Die folgenden Kapitel bilden die zusammengefasste Nichtfinanzielle Erklärung (NFE) des Beiersdorf Konzerns (Unternehmensbereiche Consumer und tesa) und der Beiersdorf AG gemäß § 315b HGB bzw. § 289b HGB. Die Inhalte werden in diesem Jahr zum zweiten Mal im Geschäftsbericht veröffentlicht.

Darüber hinaus veröffentlichen beide Unternehmensbereiche Consumer und tesa jeweils separate Nachhaltigkeitsberichte. Hier werden weiterführende Informationen zu Nachhaltigkeitsaktivitäten und -projekten dargestellt.

Anwendung internationaler Standards und Rahmenwerke

Für die Erstellung der Nichtfinanziellen Erklärung des Beiersdorf Konzerns und der Beiersdorf AG wurden keine internationalen Rahmenwerke gemäß § 315c Abs. 3 HGB i.V. m. § 289d HGB verwendet. Der Unternehmensbereich Consumer orientiert sich in seiner weitergefassten Nachhaltigkeitsberichterstattung jedoch an den Standards der Global Reporting Initiative (GRI) und veröffentlicht einen separaten GRI-Index.

Beide Unternehmensbereiche sind Mitglied des United Nations Global Compact (UNGC) und informieren zu den im Berichtszeitraum erzielten Erfolgen und ergriffenen Maßnahmen, um die zehn Prinzipien des UNGC in den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsbedingungen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung umzusetzen. Die vorliegende Nichtfinanzielle Erklärung wird als Fortschrittsbericht des Beiersdorf Konzerns eingereicht.

Die wesentlichen nichtfinanziellen Themen der Unternehmensbereiche

Der Unternehmensbereich Consumer hat im Jahr 2021 eine Materialitätsanalyse durchgeführt, um die bisherigen wesentlichen nichtfinanziellen Themen zu überprüfen und zu aktualisieren. Die folgenden Themen wurden dabei als wesentlich identifiziert: Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft, nachhaltige Landnutzung und Biodiversität, nachhaltiger Umgang mit Wasser, Diversität und Inklusion, Aus- und Weiterbildung, Arbeitgeberattraktivität, Arbeitssicherheit und Gesundheit, Achtung der Menschenrechte, gesellschaftliches Engagement, Compliance und Geschäftsethik sowie Produktsicherheit.

Der Unternehmensbereich tesa hat seine Materialitätsmatrix mit Mitgliedern relevanter Fachbereiche zuletzt im Jahr 2020 aktualisiert. Die wesentlichen nichtfinanziellen Themen sind: Klima und Energie, Produktnachhaltigkeit, Ressourceneffizienz, Wasser, Personalentwicklung, Diversität und Chancengleichheit, Arbeitssicherheit und Gesundheit, Menschenrechte, Vermeidung von wettbewerbswidrigem Verhalten und Produktsicherheit.

Eine Übersicht aller wesentlichen nichtfinanziellen Themen der Unternehmensbereiche Consumer und tesa sowie Kapitel- und Seitenangaben finden Sie in unserem Index zur Nichtfinanziellen Erklärung.

Erklärungsumfang

Die Angaben zu den wesentlichen nichtfinanziellen Themen erfolgen überwiegend gesondert für die Unternehmensbereiche tesa und Consumer. Grundsätzlich werden alle Informationen gemeinsam für den Beiersdorf Konzern und die Beiersdorf AG berichtet. Kennzahlen, die für die Beiersdorf AG separat erhoben werden, sind in einer Tabelle aufgeführt.

Gemäß Artikel 8 der EU-Taxonomie-Verordnung berichten wir in der vorliegenden Nichtfinanziellen Erklärung erstmals über "ökologisch nachhaltige" Umsatzerlöse, Investitionsausgaben und operative Ausgaben für die Umweltziele "Klimaschutz" und "Anpassung an den Klimawandel". Die Berichterstattung erfolgt hier gemeinsam für die Unternehmensbereiche Consumer und tesa.

Das im Jahr 2020 akquirierte Geschäft STOP THE WATER WHILE USING ME! wird in einer eigenständigen Geschäftseinheit geführt und ist aufgrund seines vergleichsweise geringen Absatzvolumens nicht in den berichteten Kennzahlen erfasst. Ebenso ist unsere Beteiligung NIVEA-KAO in Japan in dieser Erklärung nicht enthalten, da diese im Hinblick auf nichtfinanzielle Themen eigenständig gesteuert wird.

Die Nichtfinanzielle Erklärung wurde durch die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft einer Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit auf Basis des International Standard on Assurance Engagements 3000 (Revised) unterzogen.

Um Redundanzen zu vermeiden, wird mitunter auf Stellen im zusammengefassten Lagebericht verwiesen, die nichtfinanzielle Angaben enthalten. Dies betrifft die Bereiche "Geschäft und Strategie" und "Menschen bei Beiersdorf", deren Inhalte teilweise auch Bestandteil der Nichtfinanziellen Erklärung sind. Die entsprechenden Abschnitte werden im zusammengefassten Lagebericht mit ^^ gekennzeichnet.

NFE-Index

ERKLÄRUNG ZUR ZUSAMMENGEFASSTEN NICHTFINANZIELLEN ERKLÄRUNG

Strategie

Beschreibung des Geschäftsmodells

Wesentliche Risiken

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NFE-Aspekt Wesentliche Themen Consumer Wesentliche Themen tesa
Umweltbelange Klimaschutz Klima und Energie
Kreislaufwirtschaft Produktnachhaltigkeit
Nachhaltige Landnutzung Ressourceneffizienz
Wasser Wasser
Arbeitnehmerbelange Aus- und Weiterbildung Personalentwicklung
Diversität und Inklusion Diversität und Chancengleichheit
Arbeitgeberattraktivität
Arbeitssicherheit und Gesundheit Arbeitssicherheit und Gesundheit
Sozialbelange Gesellschaftliches Engagement
Menschenrechte Achtung der Menschenrechte Achtung der Menschenrechte
Compliance Compliance und Geschäftsethik Vermeidung von wettbewerbswidrigem Verhalten
Weitere Belange Produktsicherheit Produktsicherheit
Berichterstattung zur EU-Taxonomie

Strategie

Nachhaltigkeit ist ein elementarer Bestandteil unserer Unternehmenskultur und hat in den Entscheidungs- und Geschäftsprozessen bei Beiersdorf einen hohen Stellenwert. Wir bemühen uns, Umweltschutz, soziale Verantwortung und wirtschaftlichen Erfolg in Einklang zu bringen und haben unser Engagement in diesen Bereichen seit 2020 weiter ausgebaut. So haben wir seitdem zum Beispiel unsere Klimaziele von der Science Based Targets Initiative verifizieren lassen, sind neue Verpflichtungen im Bereich Kreislaufwirtschaft eingegangen oder haben Vorstandsziele zum Thema Nachhaltigkeit eingeführt.

Um die Behandlung von Klimafragen und anderen relevanten Nachhaltigkeitsthemen zu beaufsichtigen, gibt es im Unternehmen zwei funktionsübergreifende Steuerungsgremien: Ergänzend zur konzernweiten Nachhaltigkeitsfunktion wurde für den Unternehmensbereich Consumer ein Sustainability Council und für tesa ein Sustainability Committee fest etabliert. In diesen Gremien sind die Leiter*innen aller relevanten Bereiche vertreten, denen jeweils die Vorstandsmitglieder vorstehen. Beide Gremien treten mindestens vierteljährlich zusammen.

Zudem stehen wir in einem regelmäßigen Dialog mit unseren externen Stakeholder*innen. Durch diesen Austausch überprüfen wir unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten kontinuierlich und beziehen so aktuelle gesellschaftliche und ökologische Entwicklungen mit in unsere Planungen ein.

Consumer

Um zu bekräftigen, wie zentral das Thema Nachhaltigkeit für unser Selbstverständnis ist, haben wir es in unserer Unternehmensstrategie C.A.R.E.+, die wir seit 2019 verfolgen, als wichtigen Eckpfeiler für unser Geschäft definiert.

Integraler Bestandteil von C.A.R.E.+ ist seit 2020 unsere Nachhaltigkeitsagenda "Care Beyond Skin". Sie konkretisiert unseren Corporate Purpose und umfasst sieben Fokusfelder, die den Einfluss unserer Aktivitäten entlang der gesamten Wertschöpfungskette abbilden: von den Auswirkungen unserer Produkte und Prozesse auf das Klima, der Kreislauffähigkeit der eingesetzten Ressourcen und deren Einfluss auf die Land- und Wassernutzung über die Gesundheit und Sicherheit unserer Mitarbeitenden und Verbraucher*innen bis hin zu unserem Engagement für eine inklusive Gesellschaft.

In allen Bereichen haben wir uns ambitionierte Ziele gesetzt, die wir bis 2025 beziehungsweise 2030 erreichen wollen. Die zehn Prinzipien des "Global Compact" der Vereinten Nationen (UNGC) und die "Sustainable Development Goals" (SDGs) bilden die Grundlage unseres Engagements. Unsere Agenda zahlt auf 13 der insgesamt 17 SDGs ein.

Das Jahr 2021 war durch die konsequente Umsetzung unserer Nachhaltigkeitsagenda "Care Beyond Skin" geprägt. Wir konnten sowohl unser soziales Engagement ausbauen als auch im ökologischen Bereich deutliche Fortschritte erzielen. Unter anderem haben wir den wichtigen Meilenstein erreicht, die ersten klimaneutralisierten Produkte für unsere globale Hautpflegemarke NIVEA auf den Markt zu bringen.

tesa

Im Rahmen der neuen Geschäftsstrategie "newhorizon" hat tesa im Jahr 2020 eine Nachhaltigkeitsagenda definiert. Sie betrifft die gesamte Wertschöpfungskette des Unternehmensbereichs: angefangen bei den Rohstoffen und Zulieferbetrieben über die Produktion und die Beschäftigten bis hin zu Kund*innen und der weltweiten Unterstützung sozialer Initiativen und Projekte. Die Agenda orientiert sich an den zehn Prinzipien des "Global Compact" der Vereinten Nationen (UNGC) und den "Sustainable Development Goals" (SDGs) der Vereinten Nationen.

Die Nachhaltigkeitsagenda umfasst die drei Bereiche Environment, Customers und Society, die wiederum insgesamt sieben Fokusfelder beinhalten. Die Fokusfelder legen jeweils die mittel- bis langfristigen Ambitionen dar. Bereits bestehende Initiativen werden ebenfalls darin weitergeführt. Für jeden dieser Bereiche werden oder wurden bereits Ziele definiert.

Wir entwickeln unsere Nachhaltigkeitsstrategie kontinuierlich weiter. In den kommenden Jahren werden wir regelmäßig über aktuelle Entwicklungen und Maßnahmen im Rahmen der Nachhaltigkeitsagenda transparent berichten.

Beschreibung des Geschäftsmodells

Beiersdorf ist eines der weltweit führenden Unternehmen der Konsumgüterindustrie. Seit der Gründung im Jahr 1882 konnte es sich mit starken Marken etablieren und beschäftigt inzwischen über 20.000 Mitarbeitende. Das Geschäft von Beiersdorf gliedert sich in zwei Unternehmensbereiche: Im Unternehmensbereich Consumer liegt unser Schwerpunkt auf Hautpflegeprodukten und im Unternehmensbereich tesa konzentrieren wir uns auf die Entwicklung hochqualitativer, selbstklebender System- und Produktlösungen. Eine detaillierte Beschreibung unseres Geschäftsmodells findet sich im zusammengefassten Lagebericht im Kapitel "Geschäft und Strategie".

Wesentliche Risiken

Ein Unternehmen wie Beiersdorf hat aufgrund seiner Größe und Bekanntheit eine Vorbildfunktion und ist von allgemeinem Interesse. Unsere Handlungen in Bezug auf Umwelt-, Arbeitnehmer- und Sozialbelange, die Bekämpfung von Korruption und Bestechung sowie die Achtung der Menschenrechte spielen daher in der öffentlichen Wahrnehmung eine wichtige Rolle. Handeln wir in diesen Bereichen nicht nachhaltig, kann dies zu nichtfinanziellen Risiken für uns führen.

Im Rahmen unseres konzernweiten integrierten Managementsystems evaluieren wir daher regelmäßig, welche nichtfinanziellen Risiken für Beiersdorf relevant sind und wo Steuerungsbedarf besteht. 2021 wurde erneut das Risiko von nicht fachgerecht entsorgten Plastikverpackungen als wesentlich eingeschätzt. Der Einsatz von Plastikverpackungen kann bei nicht fachgerechter Entsorgung oder im Falle einer unzureichenden Entsorgungsinfrastruktur im Absatzland zur Umweltbelastung führen und wird daher als wesentliches Risiko im Sinne des CSR-RUG eingestuft. Dieses Risiko spiegelt sich im sich verändernden Konsument*innenverhalten im Zusammenhang mit der Verwendung bestimmter Materialien wider. Wir begegnen diesen Risiken durch unsere Kreislaufstrategie, die eine Reduktion fossilen Plastiks und eine verstärkte Nutzung von Rezyklaten beinhaltet.

Umweltbelange

Als produzierendes Konsumgüterunternehmen sind wir uns der Auswirkungen unserer Geschäftsaktivitäten auf die Umwelt bewusst. Deswegen arbeiten wir kontinuierlich daran, die ökologischen Folgen unserer Prozesse und Produkte so gering wie möglich zu halten. Dabei achten wir insbesondere auf die Bereiche Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft, nachhaltige Landnutzung und Wasser.

Klimaschutz

Wir sehen den Klimawandel als eine der größten Herausforderungen unserer Zeit an. Risiken und Chancen, die sich aus dem Klimawandel ergeben, beeinflussen daher unsere Geschäftsstrategie und unser unternehmerisches Handeln.

Mit dem Klimawandel verbundene Risiken, beispielsweise Auswirkungen auf Rohstoffpreise und Materialverfügbarkeiten oder die Einführung neuer fiskalischer Instrumente, werden im integrierten Risikomanagement ebenso gesteuert wie die entsprechenden Maßnahmen zur Risikominimierung.

Darüber hinaus haben wir im Berichtsjahr für den Unternehmensbereich Consumer eine Analyse der klimabedingten physischen und transitorischen Risiken sowie Chancen gemäß den Empfehlungen der "Task Force on Climate-Related Financial Disclosures" (TCFD) durchgeführt und dabei potenzielle Risiken qualitativ beschrieben. Für 2022 planen wir eine tiefergehende Betrachtung und finanzielle Bewertung der Ergebnisse, um diese im nächsten Berichtszyklus in das bestehende Risikomanagementsystem zu integrieren. Eine Zusammenfassung der TCFD-relevanten Informationen ist in einem separaten Dokument auf unserer Website abrufbar.

Eine detaillierte Beschreibung unseres Risikomanagements findet sich im zusammengefassten Lagebericht im Kapitel "Risikobericht".

Der Klimaschutz ist ein zentrales Handlungsfeld in den Nachhaltigkeitsstrategien der Unternehmensbereiche Consumer und tesa. Die erforderlichen Aktivitäten zur Erreichung unserer Klimaambition werden daher auch in der Finanz- und Investitionsplanung berücksichtigt. Sowohl das Sustainability Council im Unternehmensbereich Consumer als auch das Sustainability Committee bei tesa sind dafür verantwortlich, klimabezogene Entscheidungen zu überwachen. Dabei geht es darum, die Strategien kontinuierlich weiterzuentwickeln, die Fortschritte in der Erreichung der Klimaziele zu überprüfen und die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen sicherzustellen.

Für den Unternehmensbereich Consumer hat das Sustainability Council im Berichtsjahr begonnen, die Klimaziele auf die einzelnen Funktionen und Produktkategorien herunterzubrechen, um somit in allen Bereichen des Festlegen interner Grenzwerte zu ermöglichen und den Klimaschutz voranzutreiben.

Unsere Klimaziele

Beiersdorf hat sich bereits 2020 zu ambitionierten Klimazielen verpflichtet, die für beide Unternehmensbereiche, Consumer und tesa, gelten: Bis 2025 wollen wir eine absolute Reduktion der energiebezogenen Scope-1- und Scope-2-Emissionen 1 um 30% (im Vergleich zu 2018) erreichen. Indirekte Treibhausgas (THG)-Emissionen entlang unserer Wertschöpfungskette (Scope-3-Emissionen) sollen bis 2025 um 10% reduziert werden. Diese Klimaziele wurden von der Science Based Targets Initiative (SBTi) anerkannt und entsprechen dem 1,5-Grad-Szenario des Pariser Klimaabkommens. Der Unternehmensbereich Consumer hat sich zusätzliche Ziele gesetzt, bis 2025 die absoluten Scope-3-Emissionen um 30% gegenüber 2018 zu reduzieren, und für alle Produktionszentren bis 2030 die Klimaneutralität zu erreichen.

Darüber hinaus haben die beiden Unternehmensbereiche Consumer und tesa die langfristige freiwillige Selbstverpflichtung unterzeichnet, bis spätestens 2050 "Net-Zero Emissions" (Netto-Null-Emissionen) zu erreichen.

Im Hinblick auf unsere Klimaziele konnten wir erhebliche Fortschritte erreichen: Die absoluten Scope-1- und Scope-2-Emissionen im Bereich Consumer konnten gegenüber dem Basisjahr 2018 um 26% und bei tesa um 16,5% gesenkt werden. Dies führte insgesamt zu einer Reduktion der absoluten Scope-1- und Scope-2-Emissionen um 21%. Die absoluten Scope-3-Emissionen 2 des Unternehmensbereichs Consumer wurden im gleichen Zeitraum um 12% reduziert, sodass hier die gesamte Reduktion über Scope-1 bis -3 12,7% betrug.

Bereits 2020 konnten wir außerdem unser Ziel erreichen, ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien zu beziehen. Somit kaufen alle Büro- und Produktionsstandorte der Unternehmensbereiche tesa und Consumer weltweit zu 100% Strom aus erneuerbaren Energiequellen ein. 3

1 Zu Scope 1 gehören alle Emissionen, die wir selbst durch die Verbrennung von Energieträgern an unseren Produktionsstandorten verursachen, z. B. bei der Stromerzeugung. Scope-2- Emissionen entstehen durch die Erzeugung von Energie, die wir extern beziehen, z. B. Strom.
2 Zu den Scope-3-Emissionen gehören die Kategorien eingekaufte Waren und Dienstleistungen, Vorgelagerter Transport und Logistik sowie Geschäftsreisen.
3 Beiersdorf bezieht den Ökostrom direkt von Energieversorgern oder erwirbt beim Stromeinkauf "International Renewable Energy Certificates" (I-RECs), europäische Herkunftsnachweise ("Guarantees of Origin") oder landesspezifische Zertifikate.

Klimadaten: Energie, Scope-1- und Scope-2-Emissionen

Wir erfassen, konsolidieren und analysieren unsere Energieverbräuche, um unsere weltweiten THG-Emissionen zu ermitteln. Durch die kontinuierliche Erhebung dieser Daten überprüfen wir die Wirksamkeit unserer durchgeführten Maßnahmen und identifizieren zukünftige Einsparpotenziale. Durch eine enge Zusammenarbeit mit den Datenlieferant*innen wurde ein standardisiertes Arbeitsverfahren eingeführt, das die Prozesse von der Datenerhebung bis zur regelmäßigen Validierung abdeckt und somit die Qualität unserer Scope-1- und Scope-2- Berichterstattung weiter verbessert.

Wir berechnen unsere THG-Emissionen nach den Vorgaben des Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol). Das GHG Protocol erlaubt unterschiedliche Konsolidierungsansätze für die Berechnung von Scope-1- und Scope-2-Daten. Wir haben den Ansatz der operativen Steuerung zur Konsolidierung unserer Emissionsberechnung gewählt.

Die Grundlage für die Berechnung bilden überwiegend die Emissionsdaten des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) sowie die Emissionsfaktoren unserer Energieversorger und der International Energy Agency (IEA). Weitere Emissionen wie Dampf aus Fernwärme berechnen wir unter Verwendung der Emissionsfaktoren, die durch die Datenbank "GaBi" und das britische Umweltministerium "Department for Environment, Food & Rural Affairs" (Defra) zur Verfügung gestellt werden.

Der Unternehmensbereich Consumer erhebt Energieverbrauchsdaten an allen Produktionsstandorten, in unseren eigenen Lagern und in unseren Büros ab 50 Mitarbeitenden (in Vollzeitäquivalenten). tesa erhebt die Energieverbrauchsdaten für alle nach ISO 14001-zertifizierten Standorte. Das sind sechs Produktionsstandorte und die Hauptzentrale.

KENNZAHLEN

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Unternehmensbereich 2018 2019 2020 2021
Scope-1-Emissionen (t CO 2 e) Beiersdorf Konzern 98.980 94.175 93.057 100.458
Consumer 43.341 43.854 38.929 42.085
tesa 55.639 50.321 54.128 58.373
Scope-2-Emissionen 1 (t CO 2 e) Beiersdorf Konzern 30.060 19.749 1.240 1.569
Consumer 15.809 6.628 1.228 1.569
tesa 14.251 13.121 12 0
Scope-1- und Scope-2-Emissionen (t CO 2 e) Beiersdorf Konzern 129.040 113.924 94.297 102.027
Consumer 59.150 50.482 40.157 43.654
tesa 69.890 63.442 54.140 58.373
Gesamt-Energieverbrauch (GWh) Beiersdorf Konzern 668 650 631 687
Consumer 341 349 321 343
tesa 327 301 310 344

1 Die in diesem Abschnitt dargestellten Scope-2-Emissionen basieren auf der "market-based"-Methode.

Scope-3-Emissionen identifizieren

Entlang unserer Wertschöpfungskette entstehen ebenfalls Emissionen, beispielsweise durch den Bezug von Waren und Dienstleistungen oder Transportaktivitäten. Diese werden als Scope-3-Emissionen bezeichnet.

Der Unternehmensbereich tesa ermittelt seit 2018 die Daten für die wesentlichen Emissionen entlang der Wertschöpfungskette. Dabei haben wir die Bereiche Rohstoffe, Fertigwarenhersteller und Produkttransporte als wesentliche Scope-3-Kategorien identifiziert. Zukünftig wollen wir unser CO 2 -Monitoring für Scope-3-Emissionen weiter ausbauen.

Der Unternehmensbereich Consumer hat auf Basis eines Input-Output-Modells die relevantesten Kategorien für die Scope-3-Emissionen 2 identifiziert. Das Input-Output-Modell bewertet Ressourcenverbräuche und Umweltbelastungen in der gesamten Lieferkette auf Basis internationaler Statistiken und Datenbanken. Folgende Kategorien haben wir für den Unternehmensbereich Consumer als wesentlich festgelegt: Verpackungsmaterialien, Rohmaterialien für Produktformeln, Fertigwarenhersteller, eingekaufte Transportdienstleistungen, Lagerung und Geschäftsreisen. Mit dieser Auswahl decken wir mehr als zwei Drittel unserer gesamten Scope-3-Emissionen ab, was den Anforderungen der SBTi entspricht. Die entsprechenden Kennzahlen im Bereich Scope-3-Emissionen finden sich im Unterkapitel "Consumer".

Consumer

Verbesserung der Scope-3-Kalkulationen

Für alle festgelegten Kategorien innerhalb unserer Zielsetzung haben wir Berechnungsmethoden entwickelt, die auf genauere Daten zurückgreifen, sofern diese vorhanden sind. Dadurch ist eine bessere Fortschrittskontrolle unserer Reduktionsmaßnahmen möglich. Der Hauptanteil unserer Scope-3-Emissionen entsteht bei den Vormaterialien und Herstellungsprozessen der Verpackungen 3 und Rohmaterialien, die wir für unsere Produkte benötigen. Die Kalkulation dieser THG-Emissionen basiert auf Primärdaten für den Materialverbrauch und sekundären Emissionsfaktoren auf der Grundlage von Lebenszyklusdatenbanken.

In Rahmen der Scope-3-Kalkulationen arbeiten wir mit Dienstleister*innen zusammen, um weitere und verbesserte Emissionsfaktoren für Lebenszyklusanalysen zu erheben. Außerdem entwickeln wir derzeit interne IT-Lösungen, um die Analyse und Berichterstattung von Daten zu automatisieren.

Die Berechnung der Emissionen unserer ausgelagerten Produktion und Lagerung erfolgt anhand von Abfragen bei Lieferbetrieben aus den Bereichen Fertigwaren und Lagerung 4 . Es wurden Daten zum Energieverbrauch sowie Emissionsfaktoren für eingekauften Strom erhoben. Die erhobenen Daten sind auf die für uns produzierten Produktmengen bzw. Warenumschläge bezogen. Die Kalkulationsmethodik zu den THG-Emissionen ist deckungsgleich mit der Scope-1-und Scope-2-Kalkulation für unsere eigenen Standorte. 2021 konnten wir 95% unserer ausgelagerten Fertigwarenproduktion und 94% unserer Lagertätigkeiten über die durchgeführte Abfrage abdecken. Die Werte der folgenden Tabelle sind hochgerechnete Emissionswerte, um alle Zulieferbetriebe und die Lagerhaltung abzudecken.

Zur Berechnung der globalen vor- und nachgelagerten transportbedingten THG-Emissionen verwenden wir das Tool "EcoTransIT" nach der europäischen Norm DIN EN 16258. Daten zu Entfernungen, Ladelasten und den verschiedenen Verkehrsmitteln werden aus dem Logistiknetzwerk gewonnen.

Um die Emissionen durch Geschäftsreisen zu ermitteln, werden die Informationen über Entfernungen und Verkehrsmittel aus unserem Reisemanagementsystem exportiert oder direkt von unseren Tochtergesellschaften gemeldet. Für die über unser Reisemanagementsystem erfassten Daten berechnen wir die Emissionen nach der Methodik des Verbands Deutscher Geschäftsreiseveranstalter (VDR) unter Berücksichtigung eines "Radiative Forcing Index"-Faktors (RFI) von zwei für Geschäftsflüge. Im Falle direkt gemeldeter Geschäftsreisedaten berechnen wir die Emissionen auf der Grundlage der IEA-Daten. Im Berichtsjahr wurden die Flugemissionen der deutschen Gesellschaften aus 2020 rückwirkend ausgeglichen. Dies wird auch für das Berichtsjahr 2021 erfolgen. Im Vergleich zu 2018 sind unsere Scope-3-Emissionen im Bereich Geschäftsreisen um 84% zurückgegangen. Diese Entwicklung kann unter anderem auf die anhaltende Auswirkung der COVID-19-Pandemie zurückgeführt werden.

Zusätzlich zur Nichtfinanziellen Erklärung legen wir im Rahmen der jährlichen CDP-Befragung unsere Managementansätze und Daten zum Themenbereich Klima offen. Bei der CDP-Bewertung innerhalb des "Climate Change Programs" erhielten wir 2021 die Bewertung "A-".

2 Bei allen folgenden Ausführungen zu unseren Scope-3-Emissionen werden nur der Massenmarkt sowie das Dermokosmetikgeschäft des Unternehmensbereichs Consumer betrachtet. Die Scope-3-Emissionen des Premiumsegments mit LA PRAIRIE sind nicht berücksichtigt, da die Verkaufsmenge von LA PRAIRIE einen geringfügigen Anteil des Gesamtgeschäfts von Beiersdorf ausmacht.
3 Wir berücksichtigen bei dieser Berechnung Konsumentenverpackungen und Sekundärpackmittel. Packmittel, die im Rahmen von Konfektionierungsarbeiten oder bei der Transportvorbereitung hinzugefügt werden, sind nicht enthalten.
4 Bei der ausgelagerten Produktion und Lagerung weicht der Datenerhebungszeitraum (Dezember 2020 bis November 2021) vom Berichtszeitraum ab.

SCOPE-3-TREIBHAUSGASEMISSIONEN CONSUMER (IN T CO 2E) 1

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Bereich 2018 2019 2020 2021
Kategorie 1: Eingekaufte Güter und Dienstleistungen 2 Verpackung 443.082 429.849 385.261 388.305
Rohmaterialien 556.601 533.541 507.479 530.213
Fertigwarenhersteller 36.706 22.052 25.700 10.316
Kategorie 4: Transport und Verteilung (vorgelagert) 3 Fertigwarentransport 118.594 120.863 115.979 107.909
Lagerung 11.705 11.879 9.729 2.283
Kategorie 6: Geschäftsreisen Geschäftsreisen 17.046 18.750 3.693 2.677
Summe Scope-3 THG-Emissionen 1.183.734 1.136.934 1.047.841 1.041.703

1 Die Kategorien werden durch das GHG Protocol definiert.
2 Die Emissionsdaten für Verpackungen und Rohstoffe 2018, 2019 und 2020 wurden aufgrund aktualisierter Emissionsfaktoren angepasst. COPPERTONE ist in diesen Zahlen nicht enthalten.
3 Die Transportemissionen der Jahre 2018, 2019 und 2020 wurden aufgrund methodischer Änderungen neu berechnet. Die Daten für die Lagerung wurden auf der Basis der einlagerten Paletten extrapoliert.

Wandel in Richtung Klimaneutralisierung

Um das langfristige "Netto-Null"-Ziel zu erreichen, haben wir für die Transformationsphase einen Klimaneutralisierungsplan erstellt. Unser "Climate Neutralization Framework" beschreibt transparent den gesamten Neutralisierungsprozess für unsere Produkte und Marken und wurde auf der Grundlage der Prinzipien und Anforderungen der international anerkannten Norm PAS 2060 entwickelt.

Klimaneutralisierung besteht bei uns aus drei Schritten. Der erste Schritt ist "Messen": Alle THG-Emissionen werden in Übereinstimmung mit dem GHG Protocol quantifiziert. Der zweite Schritt ist "Reduzieren". Dieser spiegelt sich in unseren ambitionierten Klimazielen wider, die sich an den wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius orientieren. Wir fokussieren unsere Aktivitäten und unsere Ressourcen hauptsächlich auf die Erreichung dieser Reduktionsziele. Der dritte Schritt ist "Neutralisieren". Um bereits in der Übergangsphase zur Erreichung des "Net-Zero"-Ziels zusätzliche CO 2 -Speicherpotenziale zu erschließen, investieren wir in zertifizierte Klimaprojekte, um die verbleibenden Emissionen auszugleichen.

Da wir unsere THG-Bilanzierungsmethoden im vorstehenden Abschnitt ausführlich dargelegt haben, werden wir im Folgenden auf den zweiten und dritten Schritt detailliert eingehen.

Emissionsreduktion in unserem Betrieb

Gerade an unseren Produktionsstandorten lassen sich energiebezogene Emissionen noch weiter reduzieren und die Energieeffizienz steigern. Unser Ziel ist es, bis 2030 alle Produktionsstätten klimaneutral zu betreiben. Dafür setzen wir auf verschiedene Maßnahmen:

Über die Nutzung von 100% eingekauftem Ökostrom hinaus haben wir an 12 unserer Produktions- und Bürostandorten Photovoltaik-Anlagen installiert, mit denen wir einen Teil unseres Strombedarfs decken. Die Anlagen haben im Berichtjahr weltweit 3.117 MWh Strom erzeugt. 2020 haben wir zudem die Initiative "Sustainability in Manufacturing" ins Leben gerufen. Die Initiative bezieht alle 15 Produktionsstandorte weltweit mit ein und unterstützt die Zielerreichung in den Bereichen Klima, Abfall und Wasser bis 2025. Das zuständige Projektteam schlüsselt dabei die Unternehmensziele nach Produktionsstandorten auf, analysiert die Energieverbräuche und leitet daraus notwendige Maßnahmen ab. Lokal gewonnene Erkenntnisse werden in Form von Best-Practice-Beispielen innerhalb unseres internationalen Netzwerks ausgetauscht und dort, wo es sinnvoll erscheint, auch für andere Standorte angewendet.

Energieeffiziente, moderne Gebäude und Produktionsstandorte tragen maßgeblich zur Erreichung unseres Klimaziels bei. Beim Bau eines neuen oder bei der Umgestaltung eines bestehenden Gebäudes betrachten wir dessen gesamten Lebenszyklus und setzen gezielt auf nachhaltige Energiekonzepte. Bei unseren Neubau- und Erweiterungsprojekten streben wir stets eine Zertifizierung nach dem "Leadership in Energy and Environmental Design" (LEED) an. Dies gilt auch für unsere neue Konzernzentrale und unser Forschungszentrum in Hamburg-Eimsbüttel, deren Fertigstellung für 2023 geplant ist. Neben dem Gütesiegel LEED beabsichtigen wir für das mehr als 100.000 Quadratmeter große Gebäude auch eine Zertifizierung nach dem "WELL Building Standard".

Auch für das geplante Hub in Leipzig wird ein CO 2 -neutraler Betrieb und eine einschlägige Nachhaltigkeits-Zertifizierung angestrebt. In diesem Rahmen werden neben der Implementierung energieeffizienter Prozesse auch die Fassaden und Dächer des Gebäudes begrünt sowie Photovoltaik-Module installiert.

Bestehende Werke rüsten wir ebenfalls um: Als erstes Beiersdorf-Werk wird der Standort in Berlin 2022 ausschließlich Biomethan beziehen. Dadurch werden die THG-Emissionen um 99% gesenkt. Das Biogas wird in Dänemark aus organischen Abfällen erzeugt und ins europäische Gasnetz gespeist. 1

1 Der Unternehmensbereich Consumer erwirbt Biogas-Zertifikate. Die Zertifikate weisen nach, dass eine entsprechende Menge Biogas produziert und in das Erdgasnetz eingespeist wurde.

Emissionsreduzierung entlang der Wertschöpfungskette

Die Reduzierung der Scope-3-Emissionen stellt eine große Herausforderung dar, da sich die Entstehung der Emissionen unserer direkten betrieblichen Kontrolle entzieht. Deshalb arbeiten wir funktionsübergreifend und mit unseren Lieferfirmen zusammen, um innovative Maßnahmen zur Reduzierung unseres CO 2 -Fußabdrucks zu etablieren.

Im Berichtsjahr haben wir zudem einen Maßnahmenplan zur Reduzierung der Emissionen innerhalb der wichtigsten Scope-3-Kategorien entwickelt, die im Folgenden aufgeführt werden:

Verpackungen

Die größten Verpackungsemissionen werden durch Kunststoffe und Aluminium verursacht. Daher arbeiten wir an innovativen Lösungen zur Vermeidung, Reduzierung, Wiederverwendung und zum Recycling unserer Produktverpackungen bis 2025. Wir streben danach, den Anteil an recyceltem Aluminium in Aluminiumverpackungen zu erhöhen und Aluminium mit einem geringeren CO 2 -Fußabdruck zu beziehen (s. Kapitel "Kreislaufwirtschaft").

Produktformeln

Auch unsere Produktformeln sollen umweltfreundlicher werden. Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir im Berichtsjahr einen Maßnahmenplan erarbeitet. Er beinhaltet folgende Bestandteile:

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die weitere Umstellung auf pflanzliche Rohstoffe mit geringerem CO 2 -Fußabdruck,

die zunehmende Verwendung von Inhaltsstoffen aus erneuerbarem Kohlenstoff, z. B. biobasierte Materialien, Materialien aus chemischem Recycling sowie Materialien aus Kohlenstoffabscheidung,

die enge Zusammenarbeit mit unseren Hauptlieferanten, um erneuerbare Energien an deren Produktionsstandorten einzuführen und somit den CO 2 -Fußabdruck der Rohstoffe zu verringern und

die Umstellung weiterer nachwachsender Rohstoffe auf nachhaltigen und entwaldungsfreien Anbau. Dafür gehen wir verschiedene Partnerschaften ein, u. a. mit dem Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO) (s. Kapitel "Nachhaltige Landnutzung").

Fremdhersteller und Fremdlagerbetreiber

Ein wichtiger Hebel zur Reduzierung der THG-Bilanz unserer Produkte und Verpackungen ist die Umstellung auf Strom aus erneuerbaren Energiequellen auch bei unseren Zulieferern. Damit wir dieses Ziel erreichen, führen wir intensive Gespräche mit Lieferbetrieben und Drittherstellern und suchen gemeinsam nach Lösungen, um auch hier eine Umstellung auf erneuerbare Energien zu erreichen. In 2021 haben alle Fremdhersteller und Fremdlagerbetreiber, die in unserer Datenabfrage erfasst sind, Strom aus erneuerbaren Energien bezogen oder ihr Strombezug wurde über entsprechende Energiezertifikate abgedeckt.

Transport

Auch im Bereich Transport lassen sich Emissionen einsparen und vermeiden. Sofern möglich, soll der Transport unserer Güter auf den Schienenverkehr verlagert werden. Dies gilt insbesondere in Europa und Nordamerika, wo sich unsere größten Märkte befinden. Für unsere globalen Seefrachttransporte kaufen wir seit 2021 größtenteils massenbilanzierte Biokraftstoffe aus Abfallströmen über Zertifikate ein. Darüber hinaus setzen unsere Lkw-Transportdienstleister seit April 2021 Biokraftstoffe für den Transport unserer Produkte vom "Hub Nordics" in die skandinavischen Länder ein. Zudem untersuchen wir Möglichkeiten zur Nutzung weiterer alternativer Kraftstoffe wie den Einsatz von Lkws, die mit Strom oder Wasserstoff betrieben werden. Hierfür arbeiten wir eng mit unseren Logistikdienstleister zusammen.

Um neue Transporttechnologien zu verstehen und erfolgreich zu nutzen, stehen wir im Austausch mit externen Berater*innen und wissenschaftlichen Expert*innen. Ein Beispiel hierfür ist unsere Zusammenarbeit mit EcoTransIT zur Berechnung unserer Transportemissionen. Dieses Wissen geben wir weltweit an unsere Logistikdienstleister weiter.

Neutralisierung verbleibender Emissionen

Neben den Bemühungen zur Reduzierung des THG-Ausstoßes in der Wertschöpfungskette investiert Beiersdorf gezielt in Klimaschutzprojekte. Wir wählen dabei ausschließlich qualitativ hochwertige Projekte aus, die im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen stehen und von international anerkannten Organisationen wie Verra oder dem Gold Standard zertifiziert sind. Wir konzentrieren uns auf Projekte, die Kohlenstoff aus der Atmosphäre speichern - beispielsweise durch Wiederaufforstung, Aufforstung und Bodenmanagement - und gleichzeitig einen zusätzlichen Nutzen für die Biodiversität oder lokale Gemeinschaften erbringen. Mit diesen Projekten gleichen wir die verbleibenden THG-Emissionen ausgewählter Produkte aus.

tesa

Managementsysteme für betrieblichen Umweltschutz

Der Unternehmensbereich tesa nutzt an sieben Standorten 1 nach ISO 14001 zertifizierte Umweltmanagementsysteme für die kontinuierliche Organisation und Planung des betrieblichen Umweltschutzes. Die Norm ISO 14001 ist ein international anerkannter Ansatz für das Management der unmittelbaren und langfristigen Umweltauswirkungen der Produkte, Dienstleistungen und Prozesse eines Unternehmens.

Im Rahmen der Matrixzertifizierung der ISO 14001-Standorte werden jährlich auch externe Umwelt-Audits durchgeführt. Darüber hinaus wird an ausgewählten ISO 14001-Standorten das Umweltmanagementsystem durch interne Audits der Zentrale überprüft.

Zusätzlich zum Umweltmanagementsystem sind die beiden größten Produktionsstandorte mit den höchsten THG-Emissionen (Hamburg und Offenburg) nach der ISO 50001:2018 zertifiziert. Die beiden Standorte emittieren fast 70% der THG-Emissionen aller ISO 14001-zertifizierten Standorte. Auch die Konzernzentrale ist nach ISO 50001 zertifiziert, da sie der Standort mit der größten Belegschaft ist und über den größten Forschungs- und Entwicklungsbereich verfügt. Die Energiemanagementsysteme bilden die Grundlage, um die Energieeffizienz an den jeweiligen Standorten weiter zu erhöhen.

Über unser internes Planungs- und Berichtswesen erfassen, bewerten und überwachen wir Risiken und Maßnahmen zur Reduktion der THG-Emissionen. Die Wirksamkeit unserer Maßnahmen zur Reduktion dieser Emissionen überprüfen wir über die monatliche Erhebung der standortspezifischen Energieverbräuche. Unsere Scope-1- und Scope-2-Emissionen konnten wir von 2018 bis 2021 absolut um 16% senken. Pro Tonne Endprodukt konnten wir für die spezifischen Emissionen in der gleichen Zeitperiode eine Reduktion von 15,5% erreichen.

Energieeinsparpotenziale erkennen und Effizienz erhöhen

Die Energieverbräuche sind wichtige Steuerungsgrößen, um unsere Umweltauswirkungen zu verringern. Im Rahmen eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses und auf Grundlage des Umweltprogramms sowie der Umwelt-Audits identifizieren wir weitere Energieeinsparmöglichkeiten, optimieren energieintensive Prozesse und senken unseren CO 2-Ausstoß sowie die damit verbundenen Kosten. Die tesa-Unternehmensführung wird jedes Jahr über einen Management-Review in diesen Prozess einbezogen. Die operative Verantwortung liegt bei den Umwelt- und Energieexpert*innen an den jeweiligen Standorten.

Ein weiterer strategischer Ansatzpunkt, um die Energieeffizienz zu erhöhen, ist der Einsatz energie- und ressourcensparender Technologien. Dazu zählen wir auch die effiziente Eigenerzeugung von Energie: An mehreren Produktionsstandorten setzen wir Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungs- (KWKK) beziehungsweise Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) für die klimafreundliche Eigenstromerzeugung ein. Hierbei wird neben der elektrischen Energie auch die entstehende Wärme genutzt - etwa für Produktionsprozesse oder zum Heizen. Für unsere KWK-Anlage an der Konzernzentrale haben wir im Berichtsjahr erstmals Biogaszertifikate eingekauft. Das Biogas wird in England erzeugt und ins europäische Gasnetz eingespeist. 2 So können wir weiterhin von den hohen Wirkungsgraden der KWK profitieren und - mit dem Einsatz von Biomethan anstelle von Erdgas - auf erneuerbare, klimafreundliche Energieträger setzen. In Summe konnten wir 2021 über 50% unseres Strombedarfs über energieeffiziente KWK-Anlagen selbst produzieren.

Zudem setzen wir vermehrt auf die Stromproduktion durch Photovoltaik. Im Berichtszeitraum wurde am Produktionsstandort in Suzhou eine Photovoltaik-Anlage mit einer Gesamtkapazität von jährlich 964 MWh in Betrieb genommen. Im Gegenzug zu konventionellem Strom sparen wir mit der Anlage pro Jahr ca. 900 Tonnen CO 2 ein. An unserem Standort in Italien haben wir mit einer Studie über die Installation einer Photovoltaikanlage begonnen.

1 tesa scribos wurde 2021 verkauft, daher handelt es sich nur noch um sieben Produktionsstandorte.
2 tesa erwirbt Biogas-Zertifikate. Die Zertifikate weisen nach, dass eine entsprechende Menge Biogas produziert und in das Erdgasnetz eingespeist wurde.

Kreislaufwirtschaft

Consumer

Die Produkte des Unternehmensbereichs Consumer stehen weltweit für hohe Qualität und effektive Hautpflege. Wir haben den Anspruch, unseren hohen Qualitätsmaßstäben und den gestiegenen Nachhaltigkeits-Anforderungen gerecht zu werden und das Vertrauen unserer Verbraucher*innen in unsere Produkte zu wahren. Dieses Vertrauen umfasst für uns auch die Verantwortung, die Umweltverträglichkeit unserer Produkte stetig zu optimieren und verantwortungsvoll mit Ressourcen umzugehen, um negativen Umweltauswirkungen entgegenzuwirken und die Natur zu schützen.

Für die Integration von Produktnachhaltigkeit in unsere Unternehmensstrategie C.A.R.E.+ und auf Markenebene ist der Vorstand verantwortlich. Unser Sustainability Council (s. Kapitel "Strategie") steht in regelmäßigem Austausch mit dem Senior Management aus Marketing und Forschung & Entwicklung und berichtet über laufende Projekte sowie den Status der Zielerreichung, zum Beispiel im Bereich der Emissionsreduktion. Wir nutzen zudem die Expertise aus verschiedenen Abteilungen und von externen Stakeholder*innen wie Lieferunternehmen und Instituten, um funktions- bzw. wertschöpfungskettenübergreifende Projekte umzusetzen.

Ganzheitliche Betrachtung von Produkten

Es ist uns wichtig, unsere Produkte ganzheitlich nach ihren ökologischen und sozialen Auswirkungen zu bewerten. Mittels sogenannter Lebenszyklusanalysen (LZA) werden alle Effekte von der Rohstoffbeschaffung bis zur Entsorgung aufgelistet und zusammengefasst. Anhand dieser Analyse wird eine Ökobilanz erstellt, die darstellt, welche Auswirkungen das Produkt auf die Umwelt hat und wo es noch Verbesserungspotenziale gibt. Außerhalb der Nutzungsphase durch die Verbraucher*innen hängt der Umwelteinfluss unserer Produkte vor allem von den eingesetzten Rohstoffen und der Ressourceneffizienz der Verpackungen ab. Daher konzentrieren wir unsere Nachhaltigkeitsbemühungen auf diese Bereiche.

Im Berichtsjahr konnte ein eigenes System entwickelt werden, welches die Berechnung des CO 2 -Fußabdrucks eines Produkts bereits in der Phase der Produktentwicklung ermöglicht. Durch diese Transparenz sind wir in der Lage anschließend Formeländerungen vorzunehmen, die einen niedrigeren CO 2 -Fußabdruck zur Folge haben.

Nachhaltige Verpackungen

Der Verbrauch natürlicher Ressourcen ist über die vergangenen Jahrzehnte weltweit kontinuierlich gestiegen. Negative Umwelteinflüsse sowie die Abfallproduktion nehmen stetig zu und schaden der Umwelt dauerhaft. Um dem entgegenzuwirken, setzt Beiersdorf sich für die Stärkung der Kreislaufwirtschaft ein: Die Kreislauffähigkeit unserer Verpackungen und Inhaltsstoffe ist für uns von zentraler Bedeutung.

Unsere Verpackungen bestehen zu einem großen Teil aus Kunststoff, da dieses Material viele positive Eigenschaften hat - wie beispielsweise ein geringes Gewicht und eine hohe Stabilität bei gleichzeitiger Flexibilität. Leider nehmen die Mengen des erdölbasierten Materials weltweit jedoch zu und werden vielfach nicht recycelt. Aus diesem Grund arbeiten wir intensiv daran, unsere Kunststoffverpackungen nach den vier Nachhaltigkeitsprinzipien "Vermeiden, Reduzieren, Wiederverwenden und Recyceln" zu optimieren, um unseren Beitrag zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft zu leisten.

Damit unsere Maßnahmen messbar sind, haben wir uns im Bereich Verpackungen folgende globale Ziele bis 2025 gesetzt:

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Wir möchten im Vergleich zu 2019 50% weniger erdölbasiertes Neuplastik in unseren Verpackungen einsetzen

und mindestens 30% Rezyklat, also recyceltes Material, in unsere Kunststoffverpackungen integrieren.

100% unserer Verpackungen sollen wiederbefüllbar, wiederverwendbar oder recyclingfähig sein.

In diesem Jahr können wir hinsichtlich unserer Zielerreichung folgende Fortschritte berichten:

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9% Reduktion von erdölbasiertem Neuplastik in unseren Verpackungen.

7% Rezyklat in unseren Kunststoffverpackungen.

Unser drittes Ziel im Bereich Plastikverpackung fokussiert das Ende des Lebenszyklus. Um unsere Fortschritte hinsichtlich der Recyclingfähigkeit messbar zu machen, wurde eine Methodik entwickelt, die im Berichtsjahr eingeführt wurde. Wir beginnen mit der Analyse von Kunststoffflaschen, die das am stärksten verbreitete Verpackungsformat bei Beiersdorf darstellen. Eingeflossen ist hierbei das Gesamtgewicht aller Kunststofflaschen, für die Daten vorliegen. Ausgenommen sind die Marke Coppertone sowie Flaschen, die durch Auftragsfertigung zugekauft werden.

Basierend auf der Definition der Ellen MacArthur Foundation sind Verpackungen oder Verpackungskomponenten recycelbar, wenn ihre erfolgreiche Post-Consumer-Sammlung, Sortierung und Wiederverwertung nachweislich in der Praxis und im großen Maßstab funktioniert.

Mithilfe einer standardisierten, digitalen Anwendung, die von einer unabhängigen Zertifizierungsstelle veröffentlicht wurde, bewerten wir die Recyclingfähigkeit von einzelnen Verpackungen. Basierend auf diesen individuellen Analysen werden anschließend Hochrechnungen für das Gesamtportfolio vorgenommen.

Im Berichtsjahr waren bereits 81% des gesamten Kunststoffflaschengewichts recycelbar. Bezogen auf unser gesamtes Kunststoffgewicht ergibt sich somit eine Recyclingfähigkeit von 41%.

Im kommenden Jahr möchten wir weitere Verpackungsformate in unsere Analyse einschließen und auch eine weitere Kenngröße in unsere Berichterstattung aufnehmen: Design for Recycling. Damit werden wir ganzheitlich für alle relevanten Kenngrößen berichten: Materialeinsatz, Design, um zukünftig recyclingfähig zu sein, und letztlich die tatsächliche Recyclingfähigkeit in der Praxis.

Neben Kunststoff verwenden wir auch andere Materialien wie Papier, Aluminium oder Glas für unsere Verpackungen. Beim Einsatz dieser Materialien evaluieren wir ebenfalls kontinuierlich nachhaltigere Lösungen und prüfen, wie wir die Prinzipien "Vermeiden, Reduzieren, Wiederverwenden und Recyceln" auch hier umsetzen können. Im Berichtsjahr haben wir zum Beispiel unsere ersten Aerosoldosen aus 100% recyceltem Aluminium auf den Markt gebracht.

Durch diese Maßnahmen möchten wir das Risiko von negativen Auswirkungen unserer Verpackungen auf die Umwelt reduzieren. In enger Zusammenarbeit mit unseren Lieferbetrieben arbeiten unsere Teams abteilungsübergreifend daran, für unsere Verpackungsmaterialien optimale Lösungen für nachhaltige, sichere und ansprechende Verpackungen zu entwickeln.

Umweltfreundliche Produktformeln

Um die Kreislauffähigkeit unserer Produktformeln zu optimieren, haben wir uns ambitionierte Ziele gesetzt, sowohl hinsichtlich des Verzichts auf Mikroplastik, gemäß der Definition des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) 1 , als auch für den Einsatz von biologisch abbaubaren Polymeren.

Mit Ende des Berichtsjahres 2021 wurde die Produktion aller NIVEA Produkte auf mikroplastikfreie Formeln umgestellt (gemäß UNEP). Damit wurde das gesetzte Ziel erreicht. Für Eucerin möchten wir dieses Ziel bis Ende 2023 für alle kosmetischen Formeln erreichen. Zwischen 2016 und 2021 haben wir den Einsatz von Mikroplastik bei Eucerin bereits um 45% verringert, bezogen auf das Rohstoffvolumen. Am Ende des Berichtsjahres verblieben noch 19 Produkte von Eucerin, die Mikroplastik enthalten. Diese werden aktuell überarbeitet und sollen bis Ende 2023 ebenfalls mikroplastikfrei sein.

Wir streben darüber hinaus an, bis Ende 2025 ausschließlich biologisch abbaubare Polymere in unseren europäischen Produktformeln zu verwenden. Ein Polymer ist ein Molekül, das aus vielen sich wiederholenden Untereinheiten besteht und in Kosmetika häufig verwendet wird. Die biologische Abbaubarkeit bezieht sich auf die Fähigkeit von Molekülen, durch die Einwirkung von Mikroorganismen wie Bakterien oder Pilzen abgebaut zu werden, wodurch eine Verschmutzung der Umwelt vermieden wird. Durch die Verwendung umweltfreundlicher und biologisch abbaubarer Rohstoffalternativen wollen wir die Umweltverträglichkeit der Produkte unseres Portfolios ganzheitlich verbessern.

Durch den schrittweisen Verzicht auf nicht biologisch abbaubare Polymere verfolgen wir das Ziel, schädliche Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren. Wir bewerten alle Rohstoffe im Hinblick auf ihre biologische Abbaubarkeit. Für diese Bewertung wenden wir Anhang XIII der REACH-Verordnung und die entsprechenden Leitlinien zu den Informationsanforderungen (Kapitel R.11) an, die auch die Kriterien für die Persistenz enthalten. Diese Kriterien beschreiben die Eigenschaften eines Moleküls, innerhalb eines bestimmten Zeitraums nicht biologisch abgebaut zu werden. Der Anhang und die Leitlinien zu den Informationsanforderungen bilden die Grundlage für die Identifizierung von Polymeren, die nicht biologisch abbaubar sind und bis Ende 2025 in unseren europäischen Produktformulierungen vermieden werden sollen. Um dieses Ziel zu erreichen, ersetzen wir nicht nur direkt die Inhaltsstoffe, sondern entwickeln auch völlig neue Polymertechnologien.

Die Verwendung nicht biologisch abbaubarer Polymere konnten wir in unseren europäischen Produktformeln im Vergleich zum Jahr 2016 bereits um 52% senken.

Darüber hinaus setzen wir verstärkt Rohstoffe aus nicht-fossilen, erneuerbaren Materialien ein. Unser Ziel ist es, den Einsatz natürlicher, erneuerbarer Rohstoffe zu erhöhen und gleichzeitig eine nachhaltige Beschaffung sicherzustellen, um negative Umweltauswirkungen durch eine erhöhte Nachfrage nach bestimmten Rohstoffen zu verhindern (s. Kapitel "Nachhaltige Landnutzung").

Partnerschaften zur Erreichung unserer Produktziele

Neben der Dekarbonisierung ist der Transfer zu neuen Kohlenstoffquellen wichtig. Um den Einsatz von fossilem Kohlenstoff als Materialbasis für Rohstoffe und Verpackungen zu vermeiden und zu ersetzen, hat Beiersdorf die Renewable Carbon Initiative (RCI, Initiative für erneuerbaren Kohlenstoff) mitgegründet. Ziel der RCI ist es, den Übergang zu erneuerbarem Kohlenstoff für alle organischen Chemikalien und Materialien zu unterstützen und zu beschleunigen. Erneuerbarer Kohlenstoff umfasst alle Kohlenstoffquellen, die zusätzlichen fossilen Kohlenstoff vermeiden oder ersetzen.

Ein konkretes Beispiel hierfür ist die Zusammenarbeit mit Sabic bei der Entwicklung von recycelbaren Kunststofftiegeln der NIVEA Naturally Good-Gesichtspflegeprodukte. Die Rohstoffbasis für das in den Tiegeln eingesetzte ISCC-PLUS-zertifizierte, erneuerbare Polypropylen (PP) ist Tallöl. Dieser Rohstoff fällt in der Forstwirtschaft als Nebenprodukt an und ersetzt in Sabics Kunststoffproduktion Rohöl. Diese erneuerbare Kohlenstoffquelle wird nach dem Prinzip der Massenbilanzierung nahtlos in den Herstellungsprozess integriert. Diese Maßnahme trägt zu unserem Ziel bei, den Einsatz von erdölbasiertem Kunststoff zu reduzieren.

Um den CO 2 -Fußabdruck im Bereich Aluminium zu senken, hat Beiersdorf gemeinsam mit dem auf Verpackungen spezialisierten Schweizer Unternehmen Nussbaum eine Aluminiumdose entwickelt, die zu 100% aus recyceltem Aluminium besteht. Die innovativen Aerosolverpackungen werden komplett aus alten Getränkedosen hergestellt und zeigen damit neue Möglichkeiten im Bereich der Kreislaufwirtschaft.

Um dem Wunsch nach mehr Transparenz in Bezug auf die Umweltauswirkungen von Kosmetikprodukten nachzukommen - und zwar sowohl was die Formeln, die Verpackung als auch die Anwendung angeht - trat Beiersdorf dem Eco Beauty Score Consortium bei. Das Ziel dieser Initiative ist es, ein Bewertungsschema zu entwickeln, das die Umweltauswirkungen eines Kosmetikprodukts transparent macht. Damit wollen wir unseren Konsument*innen unser Engagement nicht nur auf Unternehmensebene näherbringen, sondern auch auf Marken- und Produktebene.

1 Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) beschreibt in seiner Definition Mikroplastik-Partikel als feste Kunststoffteilchen mit weniger als 5 mm Durchmesser, die nicht biologisch abbaubar sowie nicht wasserlöslich sind.

Produktnachhaltigkeit

tesa

Innovative Lösungen für mehr Nachhaltigkeit

Mit innovativen Produktlösungen wollen wir unseren Kund*innen technologischen Fortschritt bieten und zugleich einen aktiven Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten. Dazu wollen wir bei unseren Produkten und Verpackungen vermehrt recycelte und nachwachsende Rohstoffe einsetzen. Unser Verständnis von Produktnachhaltigkeit umfasst neben der Produktentwicklung aber auch die Nutzungsphase bei unseren Kund*innen.

Mit unserem "Project Sustainability Assessment" haben wir bereits 2020 ein Instrument etabliert, mit dem wir Projekte im Bereich der Produkt- und Technologieentwicklung frühzeitig auf ihren Beitrag zur Nachhaltigkeit bewerten. Entwicklungs- und größere Investitionsprojekte müssen das Assessment durchlaufen. Für die Beurteilung sind quantitative und qualitative Aussagen zu bestimmten Nachhaltigkeitsaspekten zu treffen. Die Struktur orientiert sich an unserer Nachhaltigkeitsagenda und an den Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen.

Schon seit dem Jahr 2010 bieten wir unter der Submarke tesa ecoLogo unter anderem Kleberoller, Klebefilme, Packbänder, Klebstifte und Korrekturroller an, die aus überwiegend recycelten oder natürlichen Materialien hergestellt werden. Für das Sortiment von tesa ecoLogo wird bei der Herstellung zudem vollständig auf Lösungsmittel verzichtet und es kommen überwiegend biobasierte Materialien und recycelte Verpackungen zum Einsatz.

Es ist unser Ziel, den Anteil an nachhaltigen Produkten bis 2025 zu steigern. Das bedeutet für uns, dass wir für unsere Produkte vermehrt nachwachsende oder recycelte Rohstoffe einsetzen wollen und zukünftig noch stärker das Produktlebensende berücksichtigen. Die Entwicklung geeigneter Kennzahlen wird uns dabei unterstützen, Fortschritte in diesem Bereich in den kommenden Jahren transparent zu machen.

Den gesamten Lebenszyklus im Blick

Zu den zentralen Ideen der Kreislaufwirtschaft gehören ein reduzierter Einsatz von Material, eine vermehrte Wiederverwendung desselben und in letzter Instanz das Recycling. Wenn das Produkt oder einzelne Bestandteile recycelt oder weiterverwendet werden können, lassen sich damit an anderer Stelle wieder Ressourcen einsparen. Um dies zu erreichen, denken wir das Produktlebensende bereits in den frühen Entwicklungsstadien mit und investieren in weitere Forschung zu diesem Thema. Ein Fokus hierbei sind wieder lösbare Klebeverbindungen.

Derzeit setzen wir vor allem darauf, zu verstehen, welchen CO 2 -Fußabdruck unsere jeweiligen Produkte hinterlassen. Dafür haben wir im Berichtszeitraum vielen unserer meistverwendeten Rohstoffe Emissionsfaktoren zugeordnet und den geschätzten CO 2 -Fußabdruck von rund 25 Produkten ermittelt. Wir stehen dazu auch mit unseren Zulieferbetrieben im Austausch, um durch Primärdaten die Genauigkeit unserer Berechnungen zu verbessern.

Die Ergebnisse unserer Analysen nutzen wir, um relevante Emissionsquellen entlang der Wertschöpfungskette zu identifizieren und unsere Emissionen gezielt durch geeignete Maßnahmen reduzieren zu können. Zusätzlich arbeiten wir an der weiteren Standardisierung unserer Methodik und an weitergehenden Lebenszyklusanalysen, die zusätzliche Umweltauswirkungen wie Versauerung oder Eutrophierung mit einbeziehen sollen. Zudem wollen wir den Einsatz von Lösemitteln in der Produktion weiter reduzieren.

Unser Verständnis von Produktnachhaltigkeit geht aber noch darüber hinaus. Ob in der Industrie, der Elektronikbranche oder der Wind- und Solarenergie: ausgewählte Produkte können unseren Kund*innen beim effizienten Wirtschaften unterstützen und nachhaltige Technologien vorantreiben. So können unsere Klebelösungen helfen, Ressourcen und Energie einzusparen, oder sie ermöglichen es, dass Produkte repariert oder wiederverwertet werden. Auf diese Weise können unsere Kund*innen potenziell ihr Abfallaufkommen reduzieren und THG-Emissionen sparen.

Nachhaltige Papierprodukte

Da wir für unsere Produkte und deren Verpackungen große Mengen an Papier verwenden, achten wir auch hier auf Nachhaltigkeit und beziehen verstärkt FSC-zertifiziertes Papier. In diesem Bereich hat uns vor allem die erfolgreiche Forest Stewardship Council (FSC) -Zertifizierung der tesa SE seit 2019 Auftrieb gegeben. In diesem Zusammenhang haben wir im Berichtsjahr zudem die beiden ersten Produkte mit einer eigenen FSC-Zertifizierung auf den Markt gebracht. Auch unsere Produktionswerke in Offenburg, Suzhou, Concagno und Hamburg sind nach FSC zertifiziert. Für die Zukunft streben wir weitere Standort-Zertifizierungen an und wollen vermehrt FSC-zertifizierte Produkte entwickeln.

Nachhaltige Verpackungen

Wir wollen Verpackungen über das Maß üblicher Optimierungen hinaus nachhaltig gestalten. Dafür haben wir im Jahr 2021 ein Projektteam ins Leben gerufen. Dieses stellt den aktuellen Status Quo unserer Verpackungen fest und analysiert davon ausgehend Verbesserungsmöglichkeiten. Das größte Optimierungspotenzial zeigt sich derzeit bei Papier und Plastik. Folglich lauten unsere Ziele: Bei faserbasierten Rohstoffen wie Papier und Kartonage setzen wir vornehmlich auf FSC-Qualität und wollen bis 2025 eine 80-%-Quote erreichen. Im Bereich der Plastics wollen wir bis 2025 mindestens 30% recycelte Materialien einsetzen.

Nachhaltige Landnutzung

Consumer

Nachhaltiger Anbau von Rohstoffen

Natürliche Ressourcen sind eine wichtige Basis für die Entwicklung unserer Produktformeln. Weder durch die Beschaffung noch durch die Verwendung dieser Rohstoffe wollen wir die Umwelt belasten oder schädigen. Unser Ziel ist daher, unsere wichtigsten erneuerbaren Rohstoffe bis 2025 aus nachhaltigen Quellen zu beziehen. Unsere Hauptrohstoffe wie Palm(kern)öl-Derivate, Soja, Talg und Papier sollen bis 2025 entwaldungsfrei beschafft werden. Aus diesem Grund ist das Thema "Nachhaltige Landnutzung" als Fokusfeld ein fester Bestandteil unserer Nachhaltigkeitsagenda. Für Palm-basierte Rohstoffe und Papier-basierte Verpackungen haben wir bereits seit vielen Jahren robuste Nachhaltigkeitsprogramme initiiert. Ähnliche Programme für Soja und Talg sind derzeit im Aufbau.

Innerhalb von Beiersdorf kooperieren wir mit Kolleg*innen aus verschiedenen Fachabteilungen wie Einkauf, Forschung & Entwicklung (F&E) und Supply Chain, um unsere Programme für nachhaltig zertifizierte Rohstoffe und Verpackungen weltweit umzusetzen. Zudem wird das Sustainability Council regelmäßig über Fortschritte informiert und in Strategieworkshops mit einbezogen. Sein Input ist wichtig, um unsere Programme kontinuierlich weiterzuentwickeln und die Erreichung unserer Ziele zu überprüfen.

Palm(kern)öl-Derivate

Palm(kern)öl-Derivate sind ein wichtiger Rohstoff für unsere Kosmetik- und Körperpflegeprodukte. Aus mineralischen und pflanzlichen Ölen wie Palm(kern)öl und entsprechenden Derivaten werden essenzielle Inhaltsstoffe wie Emulgatoren und Tenside gewonnen. Für die Produktion bezieht Beiersdorf das Öl nicht direkt, sondern setzt dessen Derivate ein, also weiterverarbeitete Stoffe auf der Basis von Palm(kern)öl. Unser Gesamtbedarf lag 2021 bei rund 30.000 Tonnen.

Palm(kern)öl ist ein nachwachsender Rohstoff mit hoher Effizienz: Die Ölpalme hat im Vergleich zu anderen Pflanzen wie Kokos, Raps oder Sonnenblume einen fast fünfmal so hohen Flächenertrag 1 , was den Anbau von Palmöl attraktiv macht und zur Rodung von Regenwäldern führt. Unser Anliegen ist es, die Entwaldung von Regenwäldern weltweit zu vermeiden.

Durch Zertifizierung, Transparenz und Transformation wollen wir die ökologischen und sozialen Risiken entlang der Lieferkette von Palm(kern)ölbasierten Rohstoffen identifizieren und minimieren. Mit unserer "Palm Sustainability Roadmap" und "Sustainable Palm Policy" setzen wir uns bei unseren Aktivitäten weltweit für eine nachhaltige Rohstoffbeschaffung ein und möchten beispielsweise die Arbeitsbedingungen der im Anbau tätigen Personen vor Ort verbessern. Um unsere Ziele zu erreichen, verfolgen wir verschiedene Ansätze:

Nachhaltige Zertifizierung

Unser Ziel, bis Ende 2020 100% nachhaltig zertifiziertes Palm(kern)öl und dessen Derivate zu verwenden, haben wir erreicht. 2 Damit setzen wir nur noch Rohstoffe aus nachhaltigen Quellen nach dem Mass-Balance-Modell des Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO) in unseren Produkten ein.

Gemäß dem Mass-Balance-Modell können Produkte zertifiziert werden, in denen sowohl RSPO-zertifiziertes als auch nicht-zertifiziertes Palmöl enthalten ist. Dabei muss gewährleistet werden, dass die verarbeitete Menge des RSPO-zertifizierten Palmöls der eingekauften Menge zertifizierten Palmöls entspricht. Diese Option ist insbesondere für die Nutzung von Palm(kern)öl-basierten Derivaten relevant, da die Derivate-Herstellung extrem aufwendig und höchst komplex ist und es keine Infrastruktur für eine RSPO Segregated Lieferkette gibt.

Bis 2025 ist es unser Ziel unsere Palm(kern)öl-Derivate entwaldungsfrei zu beschaffen.

Transparenz in der Lieferkette

Im Gegensatz zur Lieferkette von reinem Palm(kern)öl ist die Lieferkette von Derivaten sehr komplex und umfasst eine Vielzahl verschiedener Parteien. Wir beziehen Palm(kern)öl-basierte Rohstoffe von Zulieferbetrieben und haben daher nur einen begrenzten Einfluss auf die vorgelagerte Lieferkette.

Um die Herkunft unserer Rohstoffe jedoch bis auf die Ebene von Raffinerien, Mühlen und Plantagen zurückverfolgen zu können, sind wir seit 2019 Gründungsmitglied der branchenübergreifenden Initiative "Action for Sustainable Derivatives" (ASD). Sie hat sich zum Ziel gesetzt, die Transparenz und Nachhaltigkeit der Lieferketten für Derivate zu erhöhen. Dafür kontaktiert die Initiative unsere direkten Lieferbetriebe und fragt u. a. Informationen zu ihrer vorgelagerten Lieferkette und Palmöl-Volumina ab. So arbeitet sich ASD durch die gesamte Palmöl-Lieferkette vor und schafft mehr Transparenz. Ziel der jährlichen Rückverfolgung unserer Rohstoffe ist es, die Transparenz in unserer Palm(kern)öl-Lieferkette zu steigern, "Hot Spots" zu identifizieren und gezielt Projekte vor Ort zu unterstützen.

Nachhaltige Transformation in den Anbaugebieten

Wir engagieren uns direkt in den Palmöl-Anbaugebieten, um die lokalen Arbeits- und Lebensbedingungen von Kleinbäuer*innen langfristig zu verbessern sowie die Umwelt zu schützen. Unser Ziel ist es, die kleinbäuerlichen Betriebe davon zu überzeugen, dass der Umstieg auf eine nachhaltige Bewirtschaftung von Ölpalmen ohne weitere Entwaldung ihre Lebens- und Einkommenssituation erleichtert und zum Positiven verändert.

Seit Mitte 2018 arbeiten wir mit dem World Wide Fund for Nature (WWF) an einem Projekt mit kleinbäuerlichen Betrieben in West-Kalimantan, Indonesien. Wir unterstützen insgesamt drei Dörfer mit einer Bevölkerung von rund 4.500 Einwohner*innen, inklusive 240 Kleinbäuer*innen. Im Berichtsjahr 2021 gelang es uns, die Kleinbäuer*innen in eine Kooperative zusammenzubringen und die Landnutzungsrechte ihrer Plantagen zu legalisieren. Zudem hat der WWF zahlreiche Trainings zum Thema nachhaltiger Palmöl- und Kautschukanbau durchgeführt und den kleinbäuerlichen Betrieben Zugang zu Ölpalm-Setzlingen gegeben. Das hat den Kleinbäuer*innen geholfen ihre Einkommensquellen zu diversifizieren, wovon auch die Einwohner*innen der drei Projektdörfer profitieren.

Im Jahr 2020 haben wir ebenfalls mit dem WWF und dem Spezialchemie-Unternehmen Evonik, welches uns beliefert, ein Landschaftsprojekt in Sabah, Malaysia initiiert. Ziel des Projekts ist es, die Produktion von Palmöl nachhaltiger zu gestalten und die Entwaldung zu stoppen. Bis zum Jahr 2025 sollen kleine und mittelgroße landwirtschaftliche Betriebe im Palmölanbau auf einer Fläche von insgesamt 20.000 Hektar Land nach dem RSPO-Standard zertifiziert werden.

Außerdem haben wir ein Projekt des Forum Nachhaltiges Palmöl (FONAP) in Perak, Malaysia, unterstützt. Diese Projekte sind wichtige Bausteine für die Weiterentwicklung unserer "Palm Sustainability Roadmap".

Shea

Auch Sheabutter ist ein wichtiger Bestandteil in vielen unserer Produkte. Beiersdorf ist daher seit 2019 Mitglied der Global Shea Alliance (GSA). In Zusammenarbeit mit der GSA und unseren Shea-Zulieferbetrieben unterstützen wir Shea-Sammlerinnen in den teils sehr armen ländlichen Regionen des sogenannten Shea Belts - dem Hauptanbaugebiet in Afrika. Wir fördern beispielsweise Shea-Sammlerinnen in Ghana und Burkina Faso und schulen sie über einen Zeitraum von fünf Jahren in den Bereichen Gesundheit, Arbeitssicherheit, Produktqualität und wirtschaftliches Know-how. Zudem lernen die Shea-Sammlerinnen im Rahmen des "Projekts für saubere Kochherde", wie man Kochherde aus lokalen Materialien wie Termitensand herstellt. Darüber hinaus wollen wir bis 2024 10.000 Sheabäume vor Ort pflanzen. Auf diese Weise leisten wir einen Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel, denn die Bäume binden CO 2 und können der Ausbreitung der Wüste entgegenwirken.

Papier

Für viele unserer Produktverpackungen setzen wir Papier oder Pappe ein. Auch diese natürliche Ressource möchten wir nachhaltig beschaffen. Dafür haben wir eine "Sustainable Paper and Cardboard Policy" aufgesetzt mit dem Ziel, bis Ende 2020 weltweit 100% recycelte oder nachhaltig zertifizierte Papier- und Pappmaterialien einzusetzen, die dem FSC-Standard entsprechen.

100% unserer Faltschachteln, die wir beispielsweise als Umverpackung von Gesichtscremes einsetzen, werden bereits aus FSC-zertifiziertem Material bezogen. Für weitere Papierverpackungen, wie Versandkartons und andere Verkaufsmaterialien, konnten wir das Ziel bis Ende 2020 nicht in allen Regionen erreichen. Wir arbeiten daher intensiv daran, weitere papierbasierte Materialien auf FSC-zertifiziertes oder recyceltes Papier umzustellen.

1 FONAP https:/​/​www.forumpalmoel.org/​home.
2 Inklusive LA PRAIRIE und STOP THE WATER WHILE USING ME!

Ressourceneffizienz

tesa

Wir legen großen Wert auf einen effizienten Umgang mit Ressourcen. Wir wollen eine Kreislaufwirtschaft fördern und Materialien einsetzen, die am Ende ihrer Lebensdauer im Kreislauf verbleiben oder anderweitig wiederverwertet werden können. In der Produktion von Waren lassen sich Abfälle bislang nicht vollkommen vermeiden. Unser Anspruch ist jedoch, sie wirksam zu reduzieren und damit natürliche Ressourcen zu schonen. Wir arbeiten daher kontinuierlich daran, bei allen Beteiligten ein Bewusstsein für die Vermeidung von unnötigen Abfällen und für fachgerechtes Recycling zu schaffen.

Maßnahmen zum Ressourcenschutz sind fester Bestandteil unseres betrieblichen Umweltschutzes. Neben den gesetzlichen Vorschriften entwickeln wir unsere Umweltmanagementsysteme kontinuierlich weiter und tauschen uns zu diesem Zweck auch mit externen Expert*innen aus.

Vermeidung und Wiederverwertung

Beim Management unserer Abfall- und Rohstoffe orientieren wir uns an der Abfallpyramide: Oberste Priorität hat die Abfallvermeidung und -reduktion, gefolgt von verschiedenen Möglichkeiten der Wiederverwertung. Nur wenn es nicht vermeidbar ist, werden Abfälle der Beseitigung zugeführt. Unsere Werke verfolgen das strategische Ziel bis 2025 keine Abfälle mehr über Deponien zu entsorgen ("zero waste to landfill"). Für über 70% unserer Werke haben wir diesen Status schon erreicht.

Um Materialien effizient zu nutzen und möglichst wiederzuverwerten, arbeiten unsere Werke kontinuierlich daran, produktionsbedingte Rohstoffverluste zu minimieren. Das gilt ebenso für die Klebmassenherstellung wie das Beschichten und Schneiden.

Durch laufende Verbesserungen des Maschinenparks und der Fertigungsprozesse reduzieren wir darüber hinaus unsere Abfallmengen. Im Berichtszeitraum konnten wir beispielsweise in der Masseherstellung die Anlieferung der Rohstoffe optimieren und dadurch jährlich 12 Tonnen Material einsparen.

Die Abfallmengen, die während des Produktionsprozesses entstehen, werden je nach Standort in verschiedenen Abfallfraktionen getrennt gesammelt und möglichst der stofflichen Verwertung zugeführt. Die Abfälle werden unter den Kategorien ungefährliche bzw. gefährliche Abfälle sowie Abfälle zur Beseitigung und zur Verwertung zusammengefasst und in unserem jährlichen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Ungefährliche Abfälle und gefährliche, lösemittelhaltige Abfälle werden von tesa nahezu vollständig verwertet.

Hohe Recyclingquote bei Verpackungen

Auch die Reduktion von Verpackungsmaterial trägt dazu bei, Abfall und somit negative Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren. Im Industriebereich wollen wir die Menge an Verpackungsmaterial so weit wie möglich verringern und auf alle nicht unbedingt notwendigen Verpackungen verzichten - ohne dabei die Qualität, Leistung oder den Schutz unserer Produkte zu beeinträchtigen.

Bei den verwendeten Verpackungen legen wir Wert auf eine möglichst hohe Recyclingfähigkeit der Packstoffe. Zum Beispiel setzen wir vorrangig auf Kartonagen und Mehrwegpaletten und verwenden möglichst sortenreinen Kunststoff.

Hinsichtlich nachhaltiger Verpackungen haben wir im Jahr 2021 im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsagenda an neuen Zielen gearbeitet. Zukünftig wollen wir noch weniger Rohstoffe für unsere Verpackungen einsetzen und vermehrt alternative und/​oder recycelte Rohstoffe verwenden. Die Entwicklung von spezifischen Kennzahlen wird uns dabei unterstützen, die Fortschritte in diesem Bereich im Folgejahr transparent zu machen.

Aktive Einbindung der Mitarbeitenden

Um weitere abfallsparende Maßnahmen zu entwickeln, nutzen wir das Know-how unserer Mitarbeitenden. Deshalb haben wir 2021 die erfolgreiche Kampagne "Einfälle statt Abfälle" im tesa-Werk Offenburg fortgeführt. Dahinter steht ein langfristiges Projekt, mit dem wir den Energie- und Ressourceneinsatz kontinuierlich reduzieren wollen. Beteiligt sind Mitarbeitende aus Produktion, Prozessentwicklung und Technik.

Ein Baustein des Projekts sind regelmäßige abteilungsinterne und -übergreifende Projektbesprechungen. Sie dienen dazu, die konkrete Umsetzung von Verbesserungspotenzialen abzustimmen und Best-Practice-Lösungen auszutauschen. Das Projekt umfasst außerdem Kommunikationsmaßnahmen, die bei den Mitarbeitenden ein Bewusstsein für das Thema schaffen sollen. Insgesamt konnten 2021 28 Projekte zur Ressourceneffizienz umgesetzt werden. Diese Projekte führten zu Einsparungen von bislang 277.000 €.

Wasser

Wasser ist die Grundlage allen Lebens. Die Wasserressourcen der Erde sind jedoch ungleichmäßig verteilt und durch verschiedene Einflüsse bedroht - etwa durch den Klimawandel, die steigende Bevölkerungszahl, Verschmutzung und Übernutzung. Manche Regionen sind besonders stark von Wasserknappheit betroffen. Zugleich werden die weltweiten Ressourcen an sauberem Trinkwasser insgesamt knapper. Vor diesem Hintergrund ist uns ein verantwortungsvoller Umgang mit Wasser besonders wichtig. Wir bemühen uns, in allen Unternehmensbereichen und Prozessen sowie entlang unserer Lieferketten darauf zu achten, den Wasserverbrauch so gering wie möglich zu halten und unser Abwasseraufkommen zu minimieren.

Wasserrisiken managen

Das World Resources Institute (WRI) stellt mit dem "Aqueduct Water Risk Atlas" ein Datentool zur Verfügung, mit dem wir jährlich eine Risikoanalyse für alle Produktionsstandorte des Unternehmensbereichs Consumer und für die Produktionsstandorte und die Hauptzentrale des Unternehmensbereichs tesa durchführen. Dabei werden verschiedene Aspekte berücksichtigt, wie z. B. Wasservorkommen, Wasserqualität und der Umgang mit Abwasser. Zudem identifizieren wir Standorte, die ein erhöhtes Risiko für Wasserknappheit oder Wasserstress aufweisen.

In Zukunft wollen wir noch schonender mit Wasserressourcen umgehen und ihr umfassendes Management weiter vorantreiben. Dafür sind wir in Gesprächen mit dem WWF, um unsere Risikoanalysen durch deren Datentool "Water Risk Filter" zu erweitern.

Im Rahmen des "Water Security Programs" von CDP legen die Unternehmensbereiche Consumer und tesa jährlich Informationen zu unserem Wassermanagement offen. Der Unternehmensbereich Consumer erhielt für die Angaben im "Water Security"-Fragebogen im Berichtsjahr eine "B"- Bewertung, der Unternehmensbereich tesa eine "C"-Bewertung. Wir möchten im kommenden Jahr verstärkt daran arbeiten, diese Bewertung weiter zu verbessern.

Consumer

Im Unternehmensbereich Consumer wird Wasser auf vielfältige Weise genutzt: Es ist für die Herstellung unserer Produkte nötig und ist wesentlicher Bestandteil unserer Produktformeln. Außerdem wird es von unseren Verbraucher*innen bei der Nutzung unserer Produkte verwendet. Wir haben uns daher zum Ziel gesetzt, verantwortungsbewusst mit der kostbaren Ressource umzugehen und eine nachhaltige Wassernutzung gezielt und konsequent zu fördern.

Deshalb arbeiten wir zum Beispiel daran, den Wasserverbrauch in der Produktion zu minimieren. Bis 2025 wollen wir den Wasserverbrauch pro hergestelltem Produkt um 25% senken (Basisjahr 2018). 2021 ist der Wasserverbrauch pro hergestelltem Produkt gegenüber dem Basisjahr um 9% gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr stellt dies eine Reduktion um 3% dar.

Nachhaltiges Wassermanagement im Fokus

Die Bedeutung eines nachhaltigen Wassermanagements fließt auch in die Planungen zur Erweiterung unserer Produktionsstandorte mit ein: Mit unserer globalen Initiative "Sustainability in Manufacturing" arbeiten wir intensiv daran, innovative Ideen in unsere Produktionsprozesse zu integrieren. Dabei geht es sowohl um die Reduzierung der Wasserverluste und die Ermittlung von Wasserverbräuchen in relevanten Produktionsanlagen als auch um neue Methoden der Aufbereitung von Abwasser, um dieses in den Produktionsprozessen erneut einsetzen zu können.

Besonders für verbrauchsintensive Reinigungsprozesse setzen wir auf Anlagen, die dem Stand der Technik entsprechen, sowie zusätzlich auf innovative Technologien. Entstehende Abwässer werden mit effizienten technischen Verfahren gereinigt und anschließend beispielsweise zur Kühlung, zur Bewässerung oder für sanitäre Zwecke eingesetzt. Diese Maßnahmen werden oftmals im Rahmen der LEED-Zertifizierungen (s. Kapitel "Klimaschutz") unserer Produktionsstandorte umgesetzt. Auch scheinbar kleine Verbesserungen wie Modernisierungen im Bereich von Sanitäranlagen oder gezielte Verbrauchsmessungen im Produktionsbereich tragen zum nachhaltigen Wassermanagement bei.

Um unser Wassermanagement kontinuierlich zu verbessern, stehen wir außerdem im Dialog mit Wasserzulieferbetrieben, lokalen Behörden sowie benachbarten Unternehmen. Zudem überprüfen wir unsere Produktionsstandorte regelmäßig auf Optimierungspotenziale, um Verbräuche zu verringern und für die Reinigung von Abwasser zu sorgen.

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Richtlinien und Präventivmaßnahmen

Im Berichtsjahr haben wir unsere Umweltrichtlinien im Bereich Wasser weiter geschärft. Wir setzen uns für eine effiziente Wassernutzung ein, achten auf die Schonung von Wasserressourcen und auf eine angemessene Abwasseraufbereitung. An unseren Produktionsstandorten erheben wir jährlich Daten, etwa zum Wasserverbrauch und den Abwassermengen. Wir entnehmen Wasser überwiegend aus der öffentlichen Trinkwasserversorgung und aus dem Grundwasser. In unseren Kühlkreisläufen wird Wasser mehrfach wiederverwendet. Der Großteil des verwendeten Wassers wird als Abwasser in die Kanalisation oder als Oberflächenwasser eingeleitet.

Wir möchten Risiken für Wasserquellen, die sich aus unserer Produktion ergeben, so gut wie möglich reduzieren. Deshalb ergreifen wir Präventivmaßnahmen gegen denkbare Unfälle. Zum Beispiel dürfen wassergefährdende Flüssigkeiten nur auf Flächen ab- und umgefüllt oder gelagert werden, die mit geeigneten Auffangvorrichtungen versehen sind. Geräte zur Messung der Trübung und der Lösemittelkonzentration sollen sicherstellen, dass kein verschmutztes Oberflächenwasser in das Sielsystem eingeleitet wird. Sollten wassergefährdende Stoffe in relevanter Menge austreten, greifen Notfallpläne, die das genaue Vorgehen bestimmen. All diese Maßnahmen werden regelmäßig in unseren externen ISO- 14001-Audits überprüft und sind Voraussetzung für ein erfolgreiches Auditergebnis.

Arbeitnehmerbelange

Unsere Mitarbeitenden tragen maßgeblich zur nachhaltigen Unternehmensentwicklung bei. Durch ihr Fachwissen, ihre Fähigkeiten und ihr Engagement sichern wir unsere Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft. Unser Ziel ist es, ein attraktives Arbeitsfeld zu schaffen, das die Leistungsfähigkeit der Einzelnen erkennt und die Potenziale einer vielfältigen Belegschaft aktiv fördert.

Consumer

Aus- und Weiterbildung

Die Veränderungen unserer Arbeitswelt erfordern eine agile und dynamische Arbeitsweise und damit ein hohes Maß an Lernbereitschaft. Umso wichtiger ist es, die persönlichen Stärken unserer Mitarbeitenden zu fördern und in ihre langfristige Entwicklung zu investieren. Dafür bieten wir umfassende Qualifizierungs- und Entwicklungsmöglichkeiten, die zugleich ein lebenslanges Lernen unterstützen.

Nähere Informationen zum wesentlichen Thema Aus- und Weiterbildung sowie Wissen und Lernen finden sich im zusammengefassten Lagebericht im Kapitel "Menschen bei Beiersdorf".

Arbeitgeberattraktivität

Wir wollen Wunscharbeitgeber Nummer eins für unsere Mitarbeitenden sein und ihnen ein sicheres, attraktives und integratives Arbeitsumfeld bieten, in dem sich alle zugehörig fühlen und die gleichen Chancen auf Erfolg und Leistung haben. Dazu gehören für uns im Sinne von Partizipation und Teilhabe ein offener Dialog über alle Ebenen hinweg, das Erreichen gemeinsam gesteckter Ziele und eine verantwortungsvolle Führungskultur. Da uns die emotionale Bindung unserer Mitarbeitenden besonders am Herzen liegt, überprüfen wir dieses Kriterium regelmäßig über globale Mitarbeitendenbefragungen.

Nähere Informationen zu den Ergebnissen unserer Engagement-Umfrage sowie zum Thema Beschäftigung generell finden sich im zusammengefassten Lagebericht im Kapitel "Menschen bei Beiersdorf".

Diversität und Inklusion

Wir sind davon überzeugt, dass Vielfalt in der Belegschaft unsere Teamarbeit enorm bereichert. Denn unterschiedliche Perspektiven stärken nicht nur unsere Innovationskraft, sie fördern auch unsere Wettbewerbsfähigkeit, machen uns kreativer und lassen uns die Bedürfnisse unserer Konsument*innen besser verstehen. Diversity & Inclusion wird daher nicht nur gezielt gefördert, sie ist auch zentraler Teil unserer Unternehmensstrategie.

Die neue "D&I Strategy Roadmap" unterstützt uns dabei, eine Kultur zu schaffen, die auf Vielfalt und Inklusion beruht. Sie umfasst drei strategische Prioritäten, die im zusammengefassten Lagebericht im Kapitel "Menschen bei Beiersdorf" näher vorgestellt werden. Ebenso finden Sie in diesem Kapitel die dazugehörigen Kennzahlen, etwa den Anteil an Frauen in Führungspositionen sowie die interne Besetzung von Managementpositionen.

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Personalentwicklung

Der Wettbewerb um Arbeitskräfte aus dem naturwissenschaftlichen und technischen Bereich nimmt innerhalb unserer Branche stetig zu. Die voranschreitende Digitalisierung und Internationalisierung verändern zudem die Arbeitsanforderungen und -methoden. Mit umfassenden Aus- und Weiterbildungsprogrammen stellen wir uns auf diese Herausforderungen ein. Denn hochqualifizierte, engagierte und leistungsorientierte Mitarbeitende sind für uns ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Darüber hinaus steigern vielfältige Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten unsere Attraktivität als Arbeitgeber und tragen dazu bei, dass Potenzialträger*innen gern auch langfristig bei uns arbeiten.

Um auf die Herausforderungen des Arbeitsmarkts und des Wettbewerbsumfelds zu reagieren, haben wir eine tesa-spezifische Ausbildung entwickelt. Sie hilft jungen Menschen, einen Einstieg ins Arbeitsleben zu finden. Außerdem bietet sie uns die Chance, Mitarbeitende gezielt in den Bereichen auszubilden, die für unser Geschäft relevant sind. Zum Beispiel vermitteln wir unseren Auszubildenden von Anfang an unser Qualitäts- und Serviceverständnis sowie die Schlüsselkompetenzen, die bei tesa von Bedeutung sind.

Für einen langfristigen Erfolg müssen wir auch unseren Mitarbeitenden attraktive Entwicklungsmöglichkeiten bieten - und zwar fachlich wie persönlich, auf allen Ebenen und in allen Bereichen. Um das Potenzial unserer Mitarbeitenden zu identifizieren und voll auszuschöpfen, haben wir zielgruppen- und kompetenzorientierte Weiterbildungsprogramme etabliert. Sie beinhalten Basisqualifizierungen für neue Mitarbeitende sowie spezielle Formate, die auf die Anforderungen einzelner Bereiche zugeschnitten sind. Neben Präsenzschulungen und -trainings bietet tesa seinen Mitarbeitenden ein breites Angebot an Online-Weiterbildungen an, zum Beispiel aus Bereichen wie Compliance, Arbeitssicherheit, Vertrieb oder Management & Führung. Dieses Angebot haben wir in den letzten Jahren deutlich ausgebaut, um unseren Mitarbeitenden, die aufgrund der COVID-19-Pandemie verstärkt aus dem Homeoffice gearbeitet haben, dennoch vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten zu bieten.

Ausbildung

Im tesa-Konzern wird eine eigenständige Ausbildung an den Produktionsstätten in Hamburg-Hausbruch sowie in Offenburg angeboten. Im technischen Bereich können Auszubildende aus fünf verschiedenen Ausbildungsberufen wählen: Chemikant*in, Elektroniker*in für Betriebstechnik, Industriemechaniker*in, Maschinen- und Anlagenführer*in sowie Mechatroniker*in. Daneben bieten wir die dualen Studiengänge Sicherheitswesen sowie Kunststoff- und Elastomertechnik an.

Ende 2021 beschäftigte das tesa-Werk Hamburg-Hausbruch 36 Auszubildende und einen dualen Studierenden. Die Maschinen- und Anlagenführer*innen bildeten mit 13 Auszubildenden die größte Gruppe. Das tesa-Werk Offenburg beschäftigte 35 Auszubildende, 8 davon absolvierten ein duales Studium.

Die Übernahmequoten zeigen, dass wir unsere Auszubildenden langfristig übernehmen wollen: In Hamburg-Hausbruch wurden 2021 66% der auslernenden Auszubildenden übernommen, in Offenburg lag die Übernahmequote bei 75% und damit sogar 25 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.

Aufgrund der demografischen Entwicklungen und des daraus resultierenden zunehmenden Wettbewerbs um Nachwuchskräfte insbesondere im technischnaturwissenschaftlichen Bereich stellt die Rekrutierung neuer Auszubildender und dualer Studierender zunehmend eine Herausforderung dar. Aus diesem Grund tritt das tesa-Werk Offenburg unter anderem im Regionalwettbewerb Südbaden von "Jugend forscht" als Sponsor auf.

Weiterbildungsprogramme und offenes Kursprogramm

Vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie haben wir im Jahr 2021 unser Weiterbildungsprogramm weitestgehend und bereichsübergreifend digitalisiert. Dadurch können die Kurse weltweit ortsunabhängig wahrgenommen werden. Präsenztrainings haben nur vereinzelt und unter besonderen Hygienevorschriften in einzelnen Regionen, wie z. B. China, stattgefunden. Insgesamt wurden 284 Trainings- und Qualifizierungsmaßnahmen (Virtual Classroom Training und Face-to-Face-Training) durchgeführt mit einer Gesamtanzahl von 4.015 Teilnehmenden. Die Angebote werden von Mitarbeitenden auf allen Kontinenten genutzt.

Erstmalig wurde im Berichtsjahr auch das Qualifizierungsprogramm für neue Führungskräfte digital angeboten. Insgesamt fanden im Jahr 2021 drei internationale Durchläufe mit durchschnittlich 14 Teilnehmenden statt. Darüber hinaus wurde auch für Führungskräfte des mittleren Managements ein digitales Qualifizierungsprogramm entwickelt und im November 2021 mit dem ersten Modul pilotiert.

Ab dem Beginn von Q3 vermehrte sich die Nachfrage nach Präsenztrainings, die unter Einhaltung der Abstandsregeln und Hygienemaßnahmen in begrenztem Maße stattfinden konnten. So kamen bis Jahresende insgesamt zwei Präsenztrainings mit einer Gesamtzahl von 12 Teilnehmenden zustande.

Digitale Lernangebote

Unsere Qualifizierungsangebote werden durch die Integrierung der digitalen Lernplattform LinkedIn Learning ergänzt. Mit 1.562 aktivierten Lizenzen weltweit und einer durchschnittlichen Lerndauer zwischen 30 und 60 Minuten pro Woche pro tesa Mitarbeiter*in (Zeitraum Januar bis Dezember 2021) ist die Plattform mit ihren "Learning Journeys" inzwischen gut etabliert und wird regelmäßig genutzt.

Auch unser bestehendes E-Learning-Angebot haben wir 2021 weiter ausgebaut und u. a. durch ein neues Sustainability E-Learning ergänzt. Insgesamt wurden im Jahr 2021 weltweit 3.858 Teilnahmen an E-Learnings bei tesa registriert.

Seit der Einführung des Lern-Management-Systems (LMS) "Learning Hub" im Jahr 2018 wird das Tool als Informations- und Anmeldeplattform für alle Weiterbildungsangebote bei tesa genutzt. Gleichzeitig dient die Plattform dazu, die Trainingsadministration und -organisation im Bereich der Präsenzschulungen, der E-Learning-Programme sowie des Blended Learnings länderübergreifend zu automatisieren und zu vereinheitlichen. Aktuell beschäftigen wir uns mit der Tiefenintegration von LinkedIn Learning in den Learning Hub, um den Nutzenden den Zugang zu LinkedIn-Learning-Angeboten weiter zu vereinfachen.

Diversität und Chancengleichheit

Eine vielfältige Belegschaft ist für uns nicht nur Anspruch, sondern auch Wettbewerbsfaktor: Unterschiedliche Perspektiven helfen uns, die Bedürfnisse der Kund*innen besser zu verstehen und erhöhen unseren Ideenreichtum bei Innovationen. Daher setzen wir uns aktiv für mehr Diversität und Chancengleichheit ein. All unsere Mitarbeitenden sollen die gleichen Möglichkeiten haben. Deshalb wollen wir ein Arbeitsumfeld schaffen, in dem alle Mitarbeitenden wertgeschätzt werden und individuelle Leistung anerkannt wird. Dabei setzen wir vor allem zwei Schwerpunkte: die Gestaltung eines internationalen Arbeitsumfelds und die Förderung von Frauen in Führungspositionen. Unsere Personalabteilungen und Führungskräfte weltweit sind zudem sensibilisiert, Diskriminierung jeglicher Art im Bewerbungsprozess vorzubeugen.

Internationalität

Bei der Besetzung neuer Stellen legen wir Wert darauf, neue Kolleg*innen mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund einzustellen. Vor allem in unserer Zentrale in Norderstedt wollen wir eine internationale Belegschaft fördern. Dadurch erhöhen wir unsere Fähigkeit, die unterschiedlichen Anforderungen und Marktbedingungen unserer internationalen Kundschaft besser zu verstehen und zu bedienen. Mit ersten Erfolgen: Die Quote der nicht-deutschen Beschäftigten ist innerhalb von neun Monaten um 1,8 Prozentpunkte auf 7,2% (Dezember 2020 bis Dezember 2021) angestiegen. Diesen Trend wollen wir festigen und weiter ausbauen, beispielsweise indem wir ab einem bestimmten Niveau alle Stellen ausschließlich auf Englisch ausschreiben.

Mit unserem weltweiten X-perience-Karrierepfadmodell fördern wir den länder- und funktionsübergreifenden Austausch und darüber hinaus die Mobilität unserer Beschäftigten. Auch im Jahr 2021 wurde das Konzept "x-perience the tesa world" weiterverfolgt, insbesondere mit internen Stellenausschreibungen, die internationale und funktionsübergreifende Bewerbungen erlauben.

Frauen in Führungspositionen

Wir wollen zukünftig mehr Führungspositionen mit Frauen besetzen. Wir wollen eine Kultur schaffen, in der Chancengleichheit gelebt wird. Anfang des Jahres 2020 wurde mit Angela Cackovich die erste Frau in der tesa-Geschichte in den Vorstand gewählt. Dies verstehen wir als Zeichen eines Wandels. In den nächsten Jahren werden wir uns noch stärker für die Gleichberechtigung der Geschlechter innerhalb der Belegschaft und in Führungspositionen einsetzen. Dafür haben wir 2021 ein entsprechendes Reporting aufgesetzt, das vierteljährlich vorgenommen und ausgewertet wird. Der Anteil an Frauen unter unseren internationalen Executives ist mittlerweile auf über 15% angewachsen.

Arbeitssicherheit und Gesundheit

Sicherheit am Arbeitsplatz und die Gesundheit unserer Mitarbeitenden haben für Beiersdorf oberste Priorität. Deshalb sehen wir diese beiden Punkte als ganzheitliche präventive Managementaufgabe. Es ist unser strategisches Ziel, die Zahl der Arbeitsunfälle auf null zu senken und sowohl arbeitsbedingte Erkrankungen als auch körperliche und psychische Fehlbeanspruchungen bei der Arbeit zu vermeiden. Wir überprüfen regelmäßig, ob wir die Arbeitsplätze in unserem Unternehmen noch sicherer und gesünder gestalten können.

Mit der "Accident Frequency Rate" (AFR) dokumentieren wir alle Arbeitsunfälle, die zu mindestens einem Ausfalltag geführt haben. Für den Bereich Consumer sank unsere Unfallhäufigkeitsrate im Laufe des Jahres 2021 auf 1,0 Unfälle pro Million Arbeitsstunden (38% weniger als 2020). Uns freut besonders, dass 73% unserer Fabriken im gesamten Jahr 2021 unfallfrei waren. Bei tesa lag die AFR der dokumentierten Unfälle mit mindestens einem Ausfalltag im Berichtsjahr bei 4,1 pro Million Arbeitsstunden weltweit (2020: 3,5).

COVID-19-Pandemie

Die weltweite COVID-19-Pandemie war und ist eine gesundheitliche Bedrohung, vor der wir unsere Mitarbeitenden auf der ganzen Welt schützen müssen. Bereits zu Beginn des Jahres 2020 wurden an allen unseren Standorten und Werken Krisenteams gebildet, die sich darum kümmern, Ansteckungen zu verhindern und Risiken zu vermeiden. Maßnahmen zum Schutz vor COVID-19 wurden in unser Managementprogramm aufgenommen und erfordern von unseren Teams noch immer einige Anstrengungen.

Consumer

Angetrieben von unserem Purpose Care Beyond Skin und geleitet von unseren Core Values setzen wir uns dafür ein, mögliche Sicherheitsrisiken und -vorfälle zu reduzieren. Unsere globale Sicherheitsabteilung ist für das Management der Sicherheit am Arbeitsplatz zuständig. Wir zählen dabei aber auch auf die Mitwirkung aller Mitarbeitenden an unseren Standorten.

Unsere Strategie für Sicherheit und Gesundheitsschutz gilt weltweit. Sie enthält die wichtigsten Maßnahmen und Programme, auf die wir uns derzeit konzentrieren, und dient unseren Standorten als Grundlage für die Entwicklung ihrer lokalen Umsetzungspläne und Maßnahmen. Wir überwachen den Fortschritt dieser Maßnahmen anhand von Indikatoren auf globaler Ebene.

In unserem Streben nach ständiger Verbesserung konzentrieren wir uns auf die Reduzierung der Hauptrisiken in den Bereichen Ausrutschen, Stolpern, Stürzen, Gabelstapler und Maschinensicherheit. In unseren Betrieben führen wir außerdem verhaltensbasierte Sicherheitstrainings durch. Dabei lernen unsere Führungskräfte sicheres und unsicheres Verhalten zu erkennen. Zudem werden sie darin geschult, positive Gespräche zum Thema Sicherheit mit den Mitarbeitenden zu führen.

Managementsysteme

Im Jahr 2021 haben wir unsere neue "Corporate Safety & Health Policy" eingeführt, die die Grundlage für das Management von Sicherheit und Gesundheit bei Consumer definiert. Dadurch wird das Engagement unserer Führungskräfte für die Integration von Sicherheit und Gesundheit in unsere Strategie und unsere tägliche Arbeit deutlich.

Um ein robustes Sicherheits- und Gesundheitsmanagementsystem zu gewährleisten, das kontinuierliche Verbesserungen ermöglicht, führen wir alle drei Jahre an allen unseren Standorten externe Audits gemäß unserem internen Umweltschutz- und Sicherheitsmanagement-Auditsystem (ESMAS) durch (s. Kapitel "Achtung der Menschenrechte"). ESMAS basiert auf den beiden international anerkannten Normen ISO 14001 (Umweltmanagementsysteme) und ISO 45001 (Managementsysteme für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz).

Die nächsten Schritte

Wir setzen die Umsetzung unserer Strategie fort und bauen die Programme weiter aus, die unser Sicherheits- und Gesundheitsmanagementsystem stärken. Im Jahr 2022 werden wir uns weiterhin darauf konzentrieren, die Zahl der Unfälle im Zusammenhang mit den Hauptrisiken in unseren Betrieben zu verringern und gleichzeitig neue Best Practices und Programme einzuführen, die zu Verbesserungen in den Bereichen Arbeitserlaubnisverfahren, Maschinensicherheit und Materialbewegung führen sollen.

tesa

Arbeitssicherheit und ein betriebliches Gesundheitsmanagement sind feste Bestandteile der Organisation von tesa. Neben den gesetzlichen Vorschriften bilden unsere konzernweit gültigen Richtlinien ("Occupational Safety Guidelines") die Grundlage unseres internen Managementsystems im Bereich Arbeitssicherheit.

Die Guidelines werden durch unternehmensinterne Vorschriften und spezifische Betriebsanweisungen weiter konkretisiert. Sie legen fest, dass Mitarbeitende in regelmäßigen Abständen mit Unterweisungen und Schulungen zu Sicherheitsrisiken und Gefährdungspotenzialen informiert und für diese sensibilisiert werden. Dies soll sie in die Lage versetzen, durch richtiges und eigenverantwortliches Verhalten Unfällen und Gesundheitsgefahren vorzubeugen.

Die Richtlinien gelten auch für Subunternehmen, die in unseren Betriebsstätten Aufgaben übernehmen. In den jeweiligen Arbeitsschutzausschüssen und in dem jährlichen Management-Review bewertet die Unternehmensführung gemeinsam mit dem Bereich Arbeitssicherheit das Unfallgeschehen des jeweiligen Jahres. Auf dieser Grundlage werden vom Management neue Maßnahmen initiiert, um die Sicherheit der Mitarbeitenden weiter zu verbessern und arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren zu reduzieren.

Arbeitsschutz mit System

Im Rahmen unseres Arbeitsschutzmanagements legen wir den Fokus auf die ISO 14001-zertifizierten Produktionsstandorte, denn dort besteht im Vergleich zu unseren Bürostandorten das größere Unfallrisiko und ein erhöhtes Risiko für gesundheitliche Beeinträchtigungen. In unserer Nachhaltigkeitsagenda haben wir eine anspruchsvolle Roadmap festgelegt: Bis 2025 sollen alle tesa Standorte, die bereits über ein Umweltmanagementsystem nach ISO 14001 verfügen, auch eine Zertifizierung nach ISO 45001 im Arbeitsschutz erreichen.

Durch die ISO 45001-Zertifizierung im Jahr 2021 in unserem Werk in Suzhou haben wir einen weiteren wichtigen Meilenstein für den Arbeitsschutz bei tesa erreicht. Durch die Zertifizierung wird belegt, dass der Arbeitsschutz systematisch in die Führungsverantwortung des Werkes in Suzhou integriert wurde.

Wir beschäftigen an allen nach ISO 14001-zertifizierten Standorten eigene Sicherheitsfachkräfte. Gleichzeitig fördern wir gezielt den internationalen Austausch dieser Fachkräfte untereinander: Bei jährlich stattfindenden Treffen und virtuellen Meetings diskutieren die Sicherheitsfachkräfte wesentliche Arbeitssicherheits- und Gesundheitsrisiken. Außerdem initiieren sie in diesem Rahmen gemeinsame Projekte, legen Standards fest und tauschen sich über Erfolge und ihre Erfahrungen aus. Dieses Vorgehen trägt dazu bei, die Unfallprävention bei tesa kontinuierlich zu verbessern.

Es finden anlassbezogen Gefährdungsbeurteilungen bei tesa statt. Diese bilden die Grundlage dafür, Arbeitsmittel, Arbeitsstoffe, Arbeitsverfahren, Arbeitsplätze und Arbeitsabläufe so auszuwählen oder zu gestalten, dass technische und organisatorische Mängel vermieden werden und Mitarbeitende sich sicherheits- und gesundheitsgerecht verhalten können. Aber auch Veränderungen an Maschinen, Anlagen oder Arbeitsräumen sowie Neuanschaffungen und Prozessanpassungen können Einfluss auf die Sicherheit und Gesundheit unserer Mitarbeitenden haben. Schon bei der Beschaffung und Inbetriebnahme von Anlagen erfolgen sicherheitstechnische Abnahmen sowie eine systematische Gefahrenermittlung und Risikobewertung unter Einbeziehung von fachkundigen Mitarbeitenden.

Erkennen wir in diesem Zusammenhang ein Sicherheitsrisiko, ergreifen wir geeignete Vermeidungs- oder Korrekturmaßnahmen. In Arbeitsschutzausschüssen diskutieren Sicherheitsfachkräfte, Arbeitnehmervertreter*innen sowie die Geschäftsleitung wesentliche Ergebnisse der Gefährdungsbeurteilungen und definieren adäquate Maßnahmen. Darüber hinaus finden regelmäßige Begehungen und Evaluierungen statt. Die auf diese Weise gewonnenen Erkenntnisse beziehen wir mit ein. Wenn nötig legen wir weitere Maßnahmen fest und aktualisieren die relevanten Sicherheits- und Gesundheitsschutzdokumente.

Auch der Umgang mit Gefahrenstoffen ist detailliert geregelt. Der Fachbereich Arbeitssicherheit gestaltet dazu gemeinsam mit dem Bereich Corporate Regulatory Affairs sowie den Verantwortlichen aus Forschung und Entwicklung und der Produktion die für tesa spezifischen Prozesse zu Handhabung, Kennzeichnung, Lagerung und Transport von gefährlichen Substanzen. Mitarbeitende, die mit bestimmten gefährlichen Substanzen arbeiten, erhalten regelmäßig Gesundheitsuntersuchungen. Darüber hinaus werden Anlagen und Arbeitsplätze in regelmäßigen Abständen auf ihre Sicherheit und auf Emissionsquellen überprüft. Das Vorgehen bei einem Unfall mit Gefahrstoffen ist im Notfallmanagement geregelt.

Präventionsmaßnahmen

Die von der IT entwickelte "SafetyTour-App" wurde im Jahr 2021 an allen tesa-Produktionsstandorten weltweit eingeführt. Im Backend der App können neben den Feststellungen und Maßnahmen bei Rundgängen auch KVP-Maßnahmen (Kontinuierlicher Verbesserungsprozess) und Maßnahmen bei behördlichen Überprüfungen integriert werden. Über das einfache Einpflegen von Daten und Bildern lassen sich diese Maßnahmen mit einem Ampelsystem priorisieren, selektieren, zurückverfolgen und besser nachhalten. Eine integrierte Checkliste stellt sicher, dass bei einem Rundgang kein Aspekt vergessen wird.

Die 2021 im Headquarter durchgeführte Kampagne "Sicher ankommen - Wegeunfälle vermeiden" hatte das Ziel die Beschäftigten durch Tipps und Hinweise zu sensibilisieren, wie sie "gut und sicher" an ihren Arbeitsplatz und nach Hause kommen.

Auch der Brandschutz stand im Berichtsjahr 2021 erneut im Fokus. So fanden unter COVID-19-Sicherheitsbedingungen Feuerlöschtrainings für die Brandschutzhelfer*innen in den Werken statt. Im tesa-Technologiezentrum wurde das Löschkonzept angepasst, um die Sicherheit der Mitarbeitenden bei der Löschung mit CO 2 zu erhöhen und Unfällen vorzubeugen.

Im Rahmen der Weiterbildung während der COVID-19-Pandemie wurde ein gemeinsamer digitaler Auffrischungskurs für Sicherheitsbeauftragte der deutschen Werke initiiert. Im Headquarter wurden Sicherheitsdialoge für alle Führungskräfte angeboten. An den Dialogen nahmen über 97 Führungskräfte teil.

Sozialbelange

Consumer

Gesellschaftliches Engagement

Als global agierendes Unternehmen betrachten wir es als unsere Verpflichtung, Verantwortung für unser Umfeld zu übernehmen und die Situation unserer Mitmenschen nachhaltig positiv zu beeinflussen. Mit unserem Unternehmenszweck Care Beyond Skin drücken wir unser Selbstverständnis und unsere Ambition aus, auch jenseits unseres Kerngeschäfts unseren Beitrag zu einem besseren gesellschaftlichen Miteinander zu leisten.

Dafür arbeiten wir - die Global-CSR-Abteilung - mit Kolleginnen der einzelnen Ländergesellschaften zusammen. Diese setzen den globalen Strategierahmen gemäß der lokalen (sozialen) Gegebenheiten um. Innerhalb des Beiersdorf Headquarter kooperieren wir zudem mit Kolleg*innen aus verschiedenen Fachabteilungen wie Marketing, der Rechtsabteilung, dem Controlling, Forschung & Entwicklung, Corporate Communications oder Medical Management. Seit 2013 evaluieren wir jährlich die sozialen Projekte, die wir weltweit unterstützen. Die Projektverantwortlichen in unseren Ländergesellschaften sammeln alle lokal relevanten Daten, die wir standardisieren, um unsere Aktivitäten global analysieren zu können. Die Analyseergebnisse sind eine wichtige Informationsbasis für die interne Steuerung, aber auch ein integraler Bestandteil unserer Nachhaltigkeitsberichterstattung.

Da wir die Vision einer "Inclusive Society" verfolgen, konzentrieren wir uns mit unserem Engagement vor allem auf Menschen, die von sozialer Ungleichheit, Ausgrenzung und Isolation betroffen sind. Wir unterstützen lokal relevante Initiativen, die die körperliche und seelische Gesundheit, das Zugehörigkeitsgefühl und die Teilhabe aller Mitglieder der Gesellschaft stärken und fördern und wollen so einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt leisten.

Unser Engagement findet im Bereich Consumer sowohl auf Unternehmensebene als auch auf der Ebene einzelner Marken statt und geht dabei weit über unsere eigene Wertschöpfungskette hinaus. Weltweit liegt der Fokus unseres Unternehmensengagements auf den Bereichen "Stärkung von Mädchen" und der Katastrophenhilfe. Das Engagement einzelner Marken unterstützt zudem gezielt in Feldern, die zur jeweiligen Markenidentität und Markenkompetenz passen, und ist auf die sozialen Bedürfnisse und Anliegen der Menschen vor Ort ausgerichtet.

Da es uns um gesellschaftliche Verbesserungen geht, beziehen wir in unser Markenengagement auch unsere Konsument*innen mit ein. Kontinuierlich und transparent informieren wir sie über unser soziales Engagement. So gewinnen wichtige soziale Themen eine größere Aufmerksamkeit.

Engagement auf Unternehmensebene

Im Jahr 2021 haben wir das COVID-19-Hilfsprogramm fortgeführt, für das Beiersdorf Consumer bereits 2020 auf globaler Ebene Partnerschaften initiierte. Durch das Programm wollen wir insbesondere Menschen in den Epizentren der Pandemie sowie in Regionen und Ländern mit schwachen öffentlichen Gesundheitssystemen und Infrastrukturen eine ihrer jeweiligen Situation entsprechende Unterstützung zukommen lassen.

Über die Soforthilfe hinaus engagiert sich Beiersdorf im Rahmen dieser Partnerschaften für eine mittel- bis langfristige Unterstützung der Menschen vor Ort, denn viele Länder sind durch die COVID-19-Pandemie mit länger andauernden sozioökonomischen Auswirkungen und Herausforderungen konfrontiert. Vor allem Mädchen und junge Frauen sind aufgrund ihres Alters und ihres Geschlechts von der Pandemie und ihren Folgen betroffen. So sind sie zum Beispiel in Krisen einem erhöhten Risiko ausgesetzt, sexualisierte Gewalt zu erleben, gegen ihren Willen verheiratet zu werden und dauerhaft die Schule verlassen zu müssen. Ebenso üben Mädchen und junge Frauen häufiger Tätigkeiten aus, bei denen sie einem höheren Risiko ausgesetzt sind, sich mit COVID-19 zu infizieren - zum Beispiel im (häuslichen) Pflegebereich und Gesundheitswesen. Daher bildet die Stärkung von Mädchen einen besonderen Schwerpunkt unseres COVID-19-Hilfsprogramms.

Für eine möglichst wirkungsvolle Unterstützung arbeiten wir mit zwei internationalen gemeinnützigen Organisationen, Plan International und CARE, zusammen, die in ihrem jeweiligen Feld über entsprechendes Fachwissen verfügen, auf etablierte und stabile Netzwerke vor Ort zurückgreifen können und langjährige Erfahrung in der Wirkungsmessung haben.

Beiersdorf hat sich 2021 das Ziel gesteckt, mit den Projekten zu Stärkung von Mädchen bis 2023 mehr als 300.000 Menschen direkt zu erreichen. Dabei bezeichnet man direkt Begünstigte als Menschen, die von einer oder mehreren Projektaktivitäten unmittelbar erreicht werden.

Im Sinne eines holistischen, systemischen Ansatzes, der auf eine gesamtgesellschaftliche Veränderung zielt, können Menschen jedes Geschlechts und Alters im Projektgebiet zu den direkt Begünstigten zählen. Nur unter Einbeziehung verschiedener Mitglieder einer Gemeinschaft kann eine nachhaltige Wirkung auf Einzelne - in diesem Fall Mädchen und junge Frauen - erzielt werden.

In Partnerschaft mit Plan International stärkt Beiersdorf das Recht von Mädchen auf Zugang zu Bildung und trägt dazu bei, geschlechtsspezifischer Gewalt während der COVID-19-Pandemie und darüber hinaus vorzubeugen. Beispielsweise werden im Rahmen des Projekts in Kenia Stipendien an Mädchen als direkt Begünstigte vergeben, die es ihnen ermöglichen, zur Schule zu gehen. Die Familie profitiert davon indirekt, da das Haushaltseinkommen nun für andere Zwecke als die Schulgebühren der Tochter verwendet werden kann und davon ausgegangen wird, dass das von den Mädchen erworbene Wissen zu Hause geteilt bzw. angewendet wird. Insgesamt wurden im Berichtszeitraum in den Projekten in Brasilien, Ecuador und Kolumbien 13.088 Menschen erreicht und in Kenia, Ghana und Nigeria 3.026 Menschen. Die Gesamtlaufzeit der Projekte beträgt jeweils zwei Jahre, diese sind im Oktober 2020 (Lateinamerika) und Februar 2021 (Afrika) gestartet.

In Partnerschaft mit CARE setzt sich Beiersdorf seit dem 1. Januar 2021 dafür ein, dass besonders schutzbedürftige Bevölkerungsgruppen in Afrika, etwa Mädchen und junge Frauen, Informationen über COVID-19 sowie Zugang zu einer angemessenen Gesundheitsversorgung erhalten. Die sozioökonomischen Konsequenzen für diese Zielgruppen sollen zudem abgemildert und ihre wirtschaftlichen Lebensgrundlagen gestärkt werden. Der geografische Schwerpunkt liegt auf Äthiopien, Kenia, Somalia und dem Sudan. Beispielsweise nahmen in Somalia 30 Mädchen und junge Frauen (bis 25 Jahre) an Kleinspargruppen teil. In diesen Gruppen erwerben sie Kenntnisse über finanzielle Abläufe wie Darlehen oder Sparraten. Darüber hinaus bewirken die Gruppen jedoch noch viel mehr: Mädchen und junge Frauen erlangen ein größeres Selbstbewusstsein, geben das Erlernte an ihre Familie und ihr Umfeld weiter, nehmen aktiver an der Gesellschaft teil, äußern ihre Meinung und können konkrete Schritte in Richtung wirtschaftliche Selbstständigkeit gehen. Insgesamt wurden im Berichtszeitraum 41.475 Menschen direkt erreicht. Das Projekt ist auf zwei Jahre angelegt.

Im Jahr 2021 wurden bereits 57.962 von den mehr als 300.000 Menschen, die Beiersdorf mit den Projekten zur Stärkung von Mädchen erreichen möchte, erreicht.

Darüber hinaus kooperiert Beiersdorf mit Ashoka zum Thema "Stärkung von Mädchen". Ashoka ist das weltweit größte Netzwerk von Sozialunternehmer*innen. Im Oktober 2021 startete eine einjährige Initiative im Bereich der sozialen Innovation. Gemeinsam mit Ashoka wird Beiersdorf Stipendien an fünf führende Sozialunternehmerinnen aus dem Vereinigten Königreich, Polen, Italien, Belgien und der Schweiz vergeben, deren Projekte sich explizit der Stärkung und Befähigung von Mädchen und Frauen widmen. Darüber hinaus wollen Ashoka und Beiersdorf ab Januar 2022 die Vernetzung europäischer Sozialunternehmerinnen vorantreiben. Die Zahl der Begünstigten wird aufgrund der konzeptionellen Ausgestaltung des Projektes in diesem Fall nicht erhoben.

Gemeinsam mit der University of Cardiff hat das Unternehmen im Berichtszeitraum zudem eine dreijährige psychologische Studie begonnen, die sich mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie und ähnlicher Krisen auf das Wohlbefinden von Menschen mit Hauterkrankungen beschäftigt. Darin wird u. a. untersucht, wie sich diese Auswirkungen durch digitale Unterstützungstools abmildern lassen. Im ersten Studienabschnitt werden eine detaillierte Literaturanalyse sowie eine erste Umfrage unter Betroffenen durchgeführt, um eine möglichst betroffenenorientierte Entwicklung zu garantieren.

Das Forschungsprojekt soll der Wissenschaft nicht nur wichtige Erkenntnisse über die Auswirkungen der Coronakrise liefern, sondern auch Anhaltspunkte für das zukünftige soziale Engagement von Beiersdorf auf Marken- und Unternehmensebene liefern.

Zudem verfolgte Beiersdorf im Sommer 2021 die Nachrichten und Bilder der Zerstörung nach den Starkregenfällen in Deutschland, Österreich, Belgien und den Niederlanden. Als Zeichen der Solidarität und zur schnellen Unterstützung der Geschädigten spendete Beiersdorf eine Million Euro. Der Betrag ging an das Belgische und das Deutsche Rote Kreuz sowie die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Beide kooperieren seit vielen Jahren mit den Beiersdorf Marken Hansaplast und NIVEA.

Engagement auf Markenebene

Auch auf Markenebene entwickeln wir unser soziales Engagement weiter. Anfang 2021 verkündeten die Marken NIVEA und Eucerin ihre eigenen globalen sozialen Missionen. Die Kolleg*innen in den Ländergesellschaften übernehmen die lokale Koordination der Projekte. Dabei dienen die globalen Strategien und Qualitätsstandards zur Orientierung.

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Die soziale Mission von NIVEA "The Power of Human Touch" unterstützt "Human Touch"-Projekte zur Förderung der Lebensqualität von Menschen, die von Einsamkeit betroffen sind, wie beispielsweise Frühgeborene, sehbehinderte Menschen und ältere Menschen mit Demenz.

Bis 2025 sollen die "Human Touch"-Projekte einen positiven Einfluss auf die individuelle Gesundheit und das Wohlbefinden von mehr als 150.000 Menschen haben. Dabei werden die Menschen gezählt, die im Fokus der jeweiligen Projektintervention stehen und deren Lebensqualität verbessert werden soll, d. h. Frühgeborene, sehbehinderte Menschen und ältere Menschen mit Demenz. Die Projekte sollen bis 2025 mit einem finanziellen Engagement von insgesamt 20 Millionen Euro umgesetzt werden. Im Jahr 2021 haben die Ländergesellschaften begonnen, die globale Strategie lokal umzusetzen. Dabei konzentrierten sie sich im Wesentlichen auf die Identifikation von Partnern und Projekten. So wird ein Großteil der Projektaktivitäten erst in 2022 beginnen. Über den Fortschritt in den Projekten werden wir entsprechend in den Folgejahren berichten.

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Eucerin engagiert sich für die Förderung der sozialen Inklusion von Menschen, die von Hautkrankheiten betroffen sind. In den Projekten geht es darum, soziale Ausgrenzung und Stigmatisierung zu verringern und die Teilhabe der Menschen an der Gesellschaft zu verbessern.

In den USA kooperiert Eucerin dafür mit FIRST (Foundation for Ichthyosis & Related Skin Types). Das gemeinsame Projekt zielt darauf ab, Teenager und junge Erwachsene, die an Ichthyose leiden, zu unterstützen. Die Betroffenen kämpfen sowohl mit körperlichen als auch mit emotionalen und sozialen Herausforderungen. Innerhalb des Projektes werden ihre Fähigkeiten, ihr Wissen und ihr Selbstvertrauen durch Workshops gestärkt. Es geht darum, ihre soziale Eingliederung zu fördern und die psychische Belastung durch die Krankheit zu verringern.

Eucerin will bis 2023 in mindestens 15 Ländern lokale soziale Projekte implementieren, die die Lebensqualität von Menschen mit Hauterkrankungen verbessern und ihre soziale Inklusion fördern sollen. 2021 wurden Projekte bereits in vier Ländern umgesetzt, wobei ein Projekt in diesem Jahr aufgrund der Lage vor Ort zunächst auf Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie innerhalb der Zielgruppe fokussierte.

Auf Markenebene wollen die Healthcare Brands Hansaplast, Elastoplast und CURITAS 2022 eine globale soziale Mission initiieren - mit einem Schwerpunkt auf der Erste-Hilfe-Ausbildung von Kindern. Dazu werden in Kooperation u. a. mit lokalen Rotkreuz-Gesellschaften Projekte aufgesetzt. Deren Ziel ist es, Kindern das Wissen zu vermitteln, das sie brauchen, um eigene Wunden oder die Wunden anderer zu versorgen und sich und anderen helfen zu können.

Achtung der Menschenrechte

Beiersdorf setzt sich aktiv für die Einhaltung von Gesetzen, Verhaltensstandards und Menschenrechten ein. Diese Verantwortung ist tief in unserem Selbstverständnis und in unseren Core Values verankert. Das gilt für unsere eigenen Standorte und Mitarbeitenden weltweit sowie für alle Beschäftigten entlang der Wertschöpfungskette. Wir dulden keine Korruption, Zwangsarbeit, Kinderarbeit oder Diskriminierung weder an unseren eigenen Standorten noch entlang unserer Lieferkette.

Verantwortung entlang der Wertschöpfungskette

Risiken, die die Einhaltung der Menschenrechte betreffen, sehen wir vor allem in der generellen Beschaffung und im Einkauf und damit in der vorgelagerten Lieferkette. Unser Ziel ist es, alle Gefährdungen im Hinblick auf Menschenrechtsverletzungen so weit wie möglich zu minimieren.

Wie in unserer "Grundsatzerklärung zur Achtung der Menschenrechte" erwähnt, sind wir deshalb nicht nur Mitglied im "Global Compact" der Vereinten Nationen (UNGC), sondern legen sowohl unserer eigenen Geschäftstätigkeit als auch der Zusammenarbeit mit Geschäftspartner*innen wichtige Prinzipien und Leitsätze zu Grunde. Dazu zählen: die "Allgemeine Erklärung der Menschenrechte" der Vereinten Nationen, die Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) sowie die "OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen". Hinzu kommen landesspezifische Regelungen und offizielle behördliche Anforderungen.

Wir setzen auf langfristige Beziehungen mit Geschäftspartner*innen, die sich zu unseren Prinzipien der nachhaltigen und verantwortungsvollen Unternehmensführung bekennen und damit übereinstimmen, und fördern diese explizit. Auch haben wir interne und externe Verhaltenskodizes für unsere Mitarbeitenden sowie für unsere Lieferbetriebe entwickelt, die verbindliche Vorgaben zur Einhaltung der Menschenrechte enthalten.

Wir verpflichten unsere Geschäftspartner*innen dazu, sich an unseren Standards zu orientieren und sie zu erfüllen und sie auch in ihre vorgelagerten Lieferketten weiterzugeben. Dies betrifft sowohl die geforderte Produktqualität als auch transparente, faire und verantwortungsvolle Geschäftspraktiken. So möchten wir sicherstellen, dass unsere Geschäftspartner*innen ihrer sozialen, ökologischen und ökonomischen Verantwortung gerecht werden - und nicht zuletzt qualitativ hochwertige Produkte entstehen.

Consumer

Unternehmensbereich Consumer schafft verbindliche Standards

Der Unternehmensbereich Consumer hat mit dem "Code of Conduct for business partners" (CoC) alle Geschäftspartner*innen entlang der Lieferkette mit einem Einkaufsvolumen von jährlich über 50.000 € zur Einhaltung von Standards verpflichtet. Der CoC steht im Einklang mit den Core Values des Unternehmensbereichs und legt einheitliche und verbindliche Kriterien für verantwortungsbewusstes Handeln fest. Dazu zählen: die Verbote von Korruption, Kinderarbeit, Zwangsarbeit und Diskriminierung sowie die Förderung der Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeitenden am Arbeitsplatz, das Recht auf Versammlungsfreiheit und Kollektivverhandlungen sowie Umweltschutz. Aktuell wickeln wir über 90% unserer Beschaffungen über Partner*innen ab, die unseren CoC anerkannt haben. Auch aufgrund des zum 1. Januar 2023 in Kraft tretenden deutschen Lieferkettengesetztes wollen wir diesen Anteil zukünftig weiter erhöhen.

Risiko-Screenings und Audits

Ergänzend werden seit 2013 in allen Beiersdorf Werken des Consumer-Bereichs Audits zum Umweltschutz und zur Arbeitssicherheit durchgeführt. Sie erfolgen nach dem "Environmental Protection and Safety Management Audit Scheme", kurz ESMAS. Dieses orientiert sich an den international anerkannten Normen ISO 14001 (Umweltmanagementsysteme) sowie an der DIN ISO 45001 (Managementsysteme für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit).

Das ESMAS-Audit findet alle drei Jahre statt und überprüft, ob geeignete Maßnahmen zur Einhaltung unserer weltweit gültigen Umwelt- und Arbeitsschutzstandards an unseren Standorten vollumfänglich umgesetzt werden. Zusätzlich zu den ESMAS-Audits wurde unser Werk in Thailand im Berichtsjahr nach dem standardisierten 4-Säulen-Auditprotokoll des "Sedex Members Ethical Trade Audit" (SMETA) auditiert. Im Zuge des neuen Lieferkettengesetzes planen wir bis Ende 2022, weitere SMETA-Audits an unseren Werken weltweit durchzuführen.

Verantwortlich für die Nachhaltigkeit in der Beschaffung und entlang der Lieferkette sind die jeweiligen Vice Presidents der Abteilungen Nachhaltigkeit und Einkauf. Das Responsible-Sourcing Team analysiert unsere über 21.000 direkten Lieferbetriebe dahingehend, ob ein tieferes Risikoscreening nötig ist oder nicht, das auf die jeweiligen Länder, aus denen wir unsere Waren und Dienstleistungen beziehen, abgestimmt ist.

Neben den landesspezifischen Risiken spielen bei der Risikoklassifizierung aber auch weitere Faktoren eine Rolle: Dazu zählen die Höhe des Einkaufsvolumens sowie die Nähe der jeweiligen Waren oder Dienstleistungsunternehmen zu den Marken von Beiersdorf. Direkte Zulieferbetriebe mit einem mittleren und hohen Risiko müssen über die Plattform "Sedex" eine umfassende Selbstauskunft abgeben. Auf dieser Basis erfolgt eine detailliertere Risikobewertung, anhand welcher das Responsible-Sourcing-Team entscheidet, ob ein anschließendes Audit erforderlich ist.

Um die Objektivität der Untersuchung zu gewährleisten, wird sie von unabhängigen und zertifizierten Auditor*innen nach dem standardisierten SMETA 4-Säulen-Auditprotokoll durchgeführt. Die Ergebnisse des Audits zeigen konkrete Herausforderungen und Handlungsfelder auf und dienen als Grundlage für die gemeinsame Erarbeitung von Maßnahmenplänen mit unseren Lieferbetrieben. In Extremfällen können die Auditergebnisse auch dazu führen, dass wir Geschäftsbeziehungen beenden. Durch die Nutzung von internationalen Kollaborationsplattformen wie "Sedex" und "AIM-PROGRESS" können wir unser Nachhaltigkeitsengagement entlang der Lieferkette kontinuierlich verbessern.

tesa

Beschaffungsprozesse verantwortungsvoll gestalten

Zulieferbetriebe, die den Unternehmensbereich tesa direkt beliefern, verpflichten wir zur Unterzeichnung des "Code of Conduct for Suppliers" (CoCfS). Der CoCfS ist die Basis für eine verantwortungsvolle Gestaltung unserer globalen Beschaffungsprozesse und beschreibt grundlegende Regeln und Verpflichtungen im Bereich der Menschenrechte, der Arbeitsnormen, des Umweltschutzes und der Korruptionsprävention. Ihm liegen die zehn Prinzipien des UN Global Compact zu Grunde. Wir erwarten von unseren Zulieferbetrieben, dass sie unsere Standards teilen. Verstoßen Lieferbetriebe gegen unsere Regeln, erwarten wir, dass sie die Missstände beheben.

Unsere Lieferketten sind global und komplex, denn wir kaufen Rohstoffe auf der ganzen Welt und arbeiten eng mit unseren Lieferbetrieben zusammen. Durch die enge Zusammenarbeit möchten wir eine hohe Produktqualität und Versorgungssicherheit gewährleisten.

Die Bestimmungen für unsere globalen Einkaufsprozesse sind in der "Purchasing Compliance Guideline" (PCG) definiert und beschrieben, die auch Teil des konzernweiten Compliance-Handbuchs ist. Diese Richtlinie enthält verbindliche Verhaltensregeln für tesa als einkaufendes Unternehmen und wird kontinuierlich überprüft und überarbeitet. Damit die Prozessverantwortlichen für die Einhaltung der Menschenrechte sensibilisiert werden, geben wir seit 2017 Schulungen mit dem Titel "How to source in the right way" für alle Mitarbeitenden von tPN. In dieser eigens dafür entwickelten Online-Schulung wird die Rolle des CoCfS und der PCG im Rahmen unserer Beschaffungsprozesse erläutert.

Nachhaltigkeitsprogramm für Lieferbetriebe

Neben der Verpflichtung unserer wesentlichen Zulieferbetriebe zur Einhaltung des tesa-CoCfS ist es unser klares Ziel, die Transparenz und Nachhaltigkeit in der Lieferkette sukzessive zu erhöhen. Um die Einhaltung von Menschenrechten, Arbeitsbedingungen und Umweltaspekten zu überprüfen, haben wir 2020 ein Nachhaltigkeitsprogramm für Lieferbetriebe gestartet. Seither laden wir unsere Zulieferbetriebe dazu ein, ihre Nachhaltigkeitsleistung über die Bewertungsplattform "EcoVadis" mit tesa zu teilen. Die Bewertung ist der erste Schritt, um Transparenz in der Lieferkette zu schaffen und trägt somit zur nachhaltigen Entwicklung bei. Ende 2021 lagen für 43% unseres direkten Einkaufsvolumens EcoVadis-Selbstauskünfte vor. In den kommenden Jahren wollen wir diesen Anteil schrittweise erhöhen: Bis 2025 sollen insgesamt für 80% des direkten Einkaufsvolumens Nachhaltigkeitsbewertungen vorliegen. Im Laufe des Jahres 2021 haben wir das Nachhaltigkeitsprogramm auf den indirekten Einkauf erweitert.

Compliance

Die folgende Berichterstattung für den Themenbereich Compliance bezieht sich sowohl auf den Unternehmensbereich Consumer als auch auf tesa. Beide Unternehmensbereiche haben eigene, unabhängige Compliance-Management-Systeme (CMS) etabliert, die einheitlichen Standards folgen und in enger Abstimmung der beiden Corporate-Compliance-Management-Abteilungen umgesetzt sind. Soweit vorhanden, werden Unterschiede in der genauen Ausgestaltung des CMS der beiden Unternehmensbereiche nachfolgend beschrieben.

Unsere Grundwerte für verantwortungsbewusstes Handeln

Für uns bedeutet Compliance, dass gesetzliche und kaufmännische Bestimmungen und Regeln beachtet werden - und das ohne Kompromisse. Sowohl der Unternehmensbereich Consumer als auch tesa haben einen Code of Conduct (CoC) etabliert, um die Einhaltung dieser Maßstäbe bestmöglich sicherzustellen und unserer gesellschaftlichen Verantwortung Rechnung zu tragen. Der CoC bietet dabei als übergeordneter Werterahmen Handlungsorientierung für alle Geschäftstätigkeiten und unterstützt unsere Mitarbeitenden, Führungskräfte und Organe darin, die zentralen Grundsätze und Werte der Unternehmensbereiche zu beachten und zu leben. Als Verhaltensleitfaden soll der CoC dazu beitragen, dass wir auch in Zukunft das vertrauenswürdige Unternehmen bleiben, das unsere Kund*innen, Geschäftspartner*innen, Anteilseigner*innen und weitere Stakeholder*innen schätzen.

Konzernweites Compliance-Management

Unser konzernweites CMS orientiert sich an etablierten Standards, wie dem IDW PS 980. Dabei folgen wir den Grundsätzen:

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Verhindern und Vorbeugen: Wir verankern präventive Maßnahmen, um unrechtes Verhalten zu vermeiden.

Erkennen: Wir nutzen Risikoanalysen, um konzernweit wesentliche Compliance-Risiken frühzeitig zu erkennen und zu managen. Zusätzliche Kontrollmechanismen machen regelwidriges Handeln offenkundig.

Reagieren und Verbessern: Wir ahnden etwaige Verstöße gegen gesetzliche und interne Vorgaben dem Einzelfall entsprechend angemessen. Zudem leiten wir kontinuierlich Verbesserungsmaßnahmen für das gesamte CMS ab.

Wir begreifen unser Compliance-Management-System als wichtigen Beitrag dazu, nachhaltig und zukunftsorientiert zu handeln und damit unserer Tradition als verlässliche und vertrauenswürdige Unternehmen gerecht zu werden.

Verhindern und Vorbeugen

Kartellrecht stellt für beide Konzernteile weiterhin ein wichtiges Thema im Themenkomplex Compliancedar. Grund hierfür sind die Geschäftsmodelle, die Komplexität der Rechtsmaterie, die weltweit wachsende Verfolgungstätigkeit sowie Sanktionspotenziale seitens der Kartellbehörden. Neben Kartellrecht liegen zwei weitere Schwerpunkte unserer Compliance-Programme auf der Korruptionsprävention sowie auf einem datenschutzkonformen Verhalten. Die Programme dienen dazu, unsere relevanten Mitarbeitendengruppen in Bezug auf diese Themen besonders zu sensibilisieren und ihnen sowohl Handlungs- als auch Entscheidungssicherheit zu vermitteln.

Unsere Corporate-Compliance-Abteilungen sind verantwortlich, die Mindeststandards für diese Programme sowie ein angemessenes CMS in den Unternehmensbereichen zu definieren, weiterzuentwickeln und zu überwachen.

In unseren Regionen bzw. Tochtergesellschaften haben wir lokal verantwortliche Compliance-Beauftragte etabliert, die unseren Mitarbeitenden alle Elemente der Compliance-Programme vermitteln sollen und auf ihre lokale Anwendung hinwirken. Damit sollen alle Bestandteile unseres Compliance-Systems in den Regionen bzw. Tochtergesellschaften verankert und stetig überwacht und verbessert werden. Insbesondere für kartellrechtliche Fragestellungen steht den lokalen Gesellschaften ein spezialisiertes Netzwerk aus externen Anwält*innen zur Verfügung.

Kernelemente unserer Compliance-Programme sind neben praxisorientierten Schulungs- und Beratungsangeboten auch verschiedene Richtlinien:

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Die Kartellrechtsrichtlinien enthalten klare Handlungsanweisungen zum kartellrechtskonformen Verhalten, Vorgaben zum Kontakt und Austausch von Informationen mit Wettbewerbersunternehmen, Hinweise zur Kommunikation mit Kund*innen zum Beispiel im Zusammenhang mit Verkaufspreisen, sowie grundsätzliche Dos and Don'ts.

Die Antikorruptionsrichtlinien dienen als Handlungsleitfaden bei Geschenken, Produktmustern und Einladungen von und an Vertreter*innen und Mitarbeitende anderer Unternehmen oder Amtsträger*innen. Sie beinhalten zudem Hinweise zum Umgang mit Interessenkonflikten.

Die Datenschutzrichtlinien beschreiben insbesondere, wie die Einhaltung der Grundsätze der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) für die rechtmäßige Verarbeitung von Daten in unseren EU-Gesellschaften umgesetzt werden, und geben den Mitarbeitenden Hilfestellungen und Anweisungen für den Umgang mit Daten. Darüber hinaus haben die Datenschutz-Teams interne Partnerschaften mit datenschutzrelevanten Schlüsselfunktionen wie Cyber Security und dem Einkauf etabliert.

Wir haben ein umfassendes und zielgruppenspezifisches Trainingskonzept. Basierend auf einem risikoorientierten Ansatz werden weltweit jährlich durchschnittlich mehrere tausend Mitarbeitende zu Korruptionsprävention sowie kartellrechtskonformem und datenschutzkonformem Verhalten geschult. Schulungen werden als Präsenzschulung oder E-Learning durchgeführt und dienen dazu, unsere Mitarbeitenden zu sensibilisieren und aufzuzeigen, wo weitere Unterstützung eingeholt werden kann. Zudem werden Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder regelmäßig über relevante Compliance-Themen unterrichtet. Im Geschäftsjahr 2021 erreichte der Unternehmensbereich Consumer weltweit eine Teilnahmequote von 95% und tesa von 98% bei den Kartellrechtsschulungen. 1

Unsere Mitarbeitenden finden auf den entsprechenden Compliance-Seiten im Intranet weitere Hinweise und Informationen. Darüber hinaus nutzen wir verschiedene Kommunikationskanäle wie das Intranet und E-Mails, um regelmäßig über relevante Compliance-Themen und -Neuerungen zu informieren. Zudem stehen wir im regelmäßigen Austausch mit den lokalen Tochtergesellschaften, beispielsweise zu generellen relevanten Updates, aufkommenden Fragestellungen oder Best-Practice-Ansätzen.

Durch diese regelmäßigen Kommunikations- und Trainingsmaßnahmen verankern wir die Compliance-Grundsätze in unseren Unternehmen. Im Rahmen einer weltweiten "Compliance-Woche" hat Beiersdorf im Jahr 2021 die verschiedenen Compliance Programme allen Mitarbeitenden noch einmal vorgestellt und die Inhalte der Programme erläutert.

Erkennen

Die Analyse der Compliance-Risiken bildet die Basis unserer Compliance-Management-Systeme und unserer Compliance-Programme. Hierzu identifizieren wir in regelmäßigen Abständen im Rahmen eines ganzheitlichen "Compliance Risk Assessment" bestehende und künftige Compliance-Risikofelder unserer Geschäftsmodelle und unserer geografischen Ausrichtung. Ergänzend unterstützen beide Corporate-Compliance-Abteilungen ihre Unternehmensleitung dabei, auch Risiken zu erkennen, die über die eigene organisatorische Verantwortung hinausgehen.

In einem zweiten Schritt werden diese dann bewertet und priorisiert. Themen mit hoher Priorität werden auf ihre konkreten Risiken hin analysiert, um angemessene Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Dies geschieht sowohl zentral als auch in den Tochtergesellschaften. Die Ergebnisse werden dem Vorstand vorgestellt und von uns genutzt, um unsere globalen und lokalen Compliance-Programme laufend anzupassen und zu verbessern.

Um Compliance nachhaltig zu leben sowie eine offene und vertrauensvolle Compliance- und Kommunikationskultur zu bewahren und weiter zu fördern, ist das persönliche Engagement der einzelnen Mitarbeitenden unerlässlich. Dazu gehört auch, mögliche Compliance-Verstöße zu melden - auf Wunsch auch anonym. Dazu haben wir verschiedene Meldesysteme etabliert und kommuniziert.

So hat der Unternehmensbereich Consumer zum Beispiel die Hinweisgeberplattform "Speak up. We care." implementiert, die weltweit und rund um die Uhr nutzbar ist. Beide Unternehmensbereiche haben zudem externe Ombudspersonen etabliert, die ebenfalls vertrauliche Mitteilungen zu potenziellen Compliance-Verstößen entgegennehmen. Diese und auch die Hinweisgeberplattform stehen neben den eigenen Mitarbeitenden auch der allgemeinen Öffentlichkeit zur Verfügung, um mögliches Fehlverhalten zu melden. Darüber hinaus bestehen jeweils interne Meldemöglichkeiten, beispielsweise zentrale Compliance-E-Mail-Adressen.

Wir haben Prozesse etabliert, die dabei unterstützen, dass eingegangenen Hinweisen nachgegangen wird und entsprechende Sachverhalte aufgeklärt werden, sowie nach sorgfältiger Abwägung verhältnismäßige Maßnahmen ergriffen werden. An der Aufklärung sind die relevanten Fachfunktionen sowie in der Regel die Corporate-Auditing-Abteilung beteiligt.

Die Corporate-Auditing-Abteilung stellt ein weiteres unabhängiges Überwachungsorgan der Beiersdorf AG dar. Die Abteilung führt regelmäßige Prüfungen in beiden Unternehmensbereichen durch, in denen Compliance-relevante Themen fester Bestandteil sind. Darüber hinaus kontrolliert die jeweilige Corporate-Compliance-Abteilung regelmäßig die Einhaltung zentral vorgegebener Mindeststandards, zum Beispiel im Rahmen von Besuchen vor Ort oder Abfragen zur Umsetzung von Maßnahmen.

Reagieren und Verbessern

Mit Hilfe eines regelmäßigen, konzernweiten Compliance-Reportings machen wir uns ein Bild von der Wirksamkeit unseres Compliance-Management-Systems. Die Ergebnisse werden an den Vorstand und Aufsichtsrat berichtet. Dabei erfassen wir sowohl Compliance-Vorfälle als auch den Stand der Umsetzung unserer Compliance-Programme zentral sowie in den Tochtergesellschaften weltweit. Anhand der Ergebnisse leiten wir weiteren Handlungsbedarf ab und setzen entsprechende Maßnahmen um. Selbstverständlich sind die Tochtergesellschaften aufgefordert, die zentrale Compliance-Abteilung auch außerhalb der Reporting-Zyklen umgehend über materielle Compliance-Vorfälle zu informieren, um zeitnah reagieren zu können.

Als weiteren wesentlichen Bestandteil unserer Aktivitäten verstehen wir die kontinuierliche und konsequente Weiterentwicklung unserer Compliance-Management-Systeme, mit der wir sowohl internen Anpassungsbedarfen als auch den dynamischen Veränderungen rechtlicher und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen Rechnung tragen. Im Berichtsjahr haben wir dazu im Unternehmensbereich Consumer eine aktualisierte Kartellrichtlinie und die entsprechenden Trainingskonzepte in alle Tochtergesellschaften ausgerollt sowie notwendige Anpassungen gemäß EU-Whistleblowing-Richtlinie in den bestehenden Prozessen vorgenommen. Bei tesa wurden beispielsweise bestehende kartellrechtliche Richtlinien und Prozesse überarbeitet und grundlegendes zusätzliches Compliance-Schulungsmaterial erstellt sowie in alle Tochtergesellschaften zur lokalen Verwendung ausgerollt.

1 Die Teilnehmerquote bezieht sich auf die Ziel- und Gefährdungsgruppe, die für das Compliancefeld Kartellrecht vorab definiert wurde. Dazu zählen sämtliche Mitarbeitenden und Führungskräfte, die mit kartellrechtlichen Themen und Anforderungen in Berührung kommen können. Ab 2022 wollen wir weitere Kennzahlen zu Compliance-Schulungen im Rahmen der Nichtfinanziellen Erklärung veröffentlichen.

Weitere Belange

Produktsicherheit

Produktsicherheit und -verträglichkeit haben für Beiersdorf höchste Priorität. Das gilt sowohl im Hinblick auf unsere Verbraucher*innen und deren Gesundheit als auch auf die Umwelt. Unsere Produkte müssen deshalb vielfältigen Anforderungen genügen, bevor sie am Markt zugelassen werden. Hier setzen beide Unternehmensbereiche hohe Maßstäbe an.

Consumer

Unser Verständnis von Qualität geht in diesem Rahmen über die Bewertung und Freigabe unserer Produkte hinaus. Wir verstehen Qualität als einen Prozess, der kontinuierlich zu Verbesserungen führt. Dieses Verständnis haben wir in der "Beiersdorf Quality Policy" formuliert. Sie leitet die Unternehmensführung, das Management und alle Mitarbeitenden in ihrem täglichen Handeln. Die "Beiersdorf Quality Policy" dient dazu, die Zufriedenheit und das hohe Vertrauen unserer Konsument*innen zu erhalten und auszubauen und unsere Wettbewerbsfähigkeit auch zukünftig zu gewährleisten.

Sicherheitsbewertung aller Rohstoffe und Formeln kosmetischer Produkte

Um unsere eigenen Ansprüche an die Qualität unserer Produkte zu erfüllen, beschäftigen wir ein Team von erfahrenen und hoch qualifizierten Sicherheitsbewerter*innen. Erst nachdem die gesetzlich geforderte Bewertung und Freigabe der Rohstoffe und Formeln durch dieses Team erfolgt ist, dürfen sie in unseren Fertigprodukten eingesetzt werden.

Die Sicherheitsbewerter*innen arbeiten eng mit den angrenzenden Bereichen, wie Forschung, Produkt- und Packmittelentwicklung, zusammen. Sie bewerten jeden eingesetzten Rohstoff und jede Formel auf ihre Sicherheit und Verträglichkeit für die Verbraucher*innen. Dies geschieht maßgeblich nach den international anerkannten Regeln, die in der EU-Kosmetik-Verordnung 1223/​2009 für die Sicherheitsbewertung festgeschrieben sind, sowie nach den Vorgaben der SCCS Notes of Guidance in der 11. Revision aus dem Jahr 2021. Diese europäischen Vorgaben für die Sicherheitsbewertung von Rohstoffen und Produkten werden international anerkannt. Daher werden sie auch vielfach in anderen Ländern und Regionen der Welt übernommen und dienen dort als rechtliche Vorgabe zur Vermarktung.

Für die Sicherheitsbewertung kosmetischer Produkte ist neben Erfahrung und Fachkenntnis vor allem der wissenschaftliche Austausch zu neuen Erkenntnissen über die Verträglichkeit und Sicherheit von Rohstoffen, Formeln und Packmitteln unabdingbar. Entsprechend besuchen unsere Sicherheitsbewerter*innen Kongresse, sind Mitglied in Arbeitsgruppen und Expertenteams und nehmen an speziellen internationalen Fachtrainings teil. Bei allem stehen immer der fachliche Austausch und die Fortbildung im Fokus. Dies soll dazu beitragen, dass wir auch in Zukunft angemessen und verantwortungsbewusst handeln.

Wichtig ist uns in diesem Rahmen auch, dass wir unsere externen Dienstleistungsunternehmen und Lieferbetriebe in die Pflicht nehmen. Wir lassen uns von diesen die Einhaltung der gesetzlichen und auch der über das gesetzlich vorgeschriebene Maß hinausgehenden Anforderungen bestätigen.

Weltweit verbindliche Beiersdorf Sicherheitsanforderungen

Unsere hohen Sicherheitsanforderungen haben wir in der "Beiersdorf Product Safety Policy" festgeschrieben. Sie ist weltweit verbindlich, da wir bei der Sicherheitsbewertung von Rohstoffen, Formeln und Produkten nicht nach Region oder Standort unterscheiden, sondern weltweit die gleichen Maßstäbe ansetzen.

Die Vorgaben der EU-Kosmetik-Verordnung 1223/​2009 sind für uns von besonderer Bedeutung. Sie regelt einerseits die Anforderungen an die Qualifikation der Sicherheitsbewerter*innen und an die Sicherheit eines Produkts. Andererseits definiert sie auch die Kriterien zur korrekten Kennzeichnung von Produkten und zur Bereitstellung von Informationen, um einen sicheren Transport und Umgang mit den Produkten zu gewährleisten.

Die rechtlichen Anforderungen an die Sicherheit der Produkte verändern sich - auf globaler Ebene betrachtet - laufend. Um dem Risiko, gegen aktuelle Regulierungen zu verstoßen, präventiv zu begegnen, arbeitet unser zentrales Regulatory Affairs Team mit einem globalen Netzwerk aus lokalen Regulatory Affairs Officers zusammen. Sie verfolgen alle regulatorischen Vorgaben und deren Änderungen in den Märkten, in denen wir unsere Produkte vertreiben. Bereits bei der Produktentwicklung wollen wir auf diese Weise sicherstellen, dass sämtliche für die jeweiligen Vertriebsländer gültigen Anforderungen erfüllt sind.

Tierversuche

Wir bei Beiersdorf setzen uns entschlossen dafür ein, Tierversuche weltweit überflüssig zu machen. Wir sind davon überzeugt, dass Versuche an Tieren nicht erforderlich sind, um die Verträglichkeit und Wirksamkeit unserer kosmetischen Produkte nachzuweisen. Aus diesem Grund führen wir keine Tierversuche für Kosmetikprodukte und deren Inhaltsstoffe durch oder geben sie in Auftrag.

In der EU sind Tierversuche für Kosmetikprodukte bereits seit 2004 - und für alle Inhaltsstoffe dieser Produkte seit 2013 - vollständig verboten. Beiersdorf hält sich an diese gesetzlichen Vorgaben und hat auch schon lange davor weltweit aktiv auf Tierversuche verzichtet, wann immer dies rechtlich möglich war. Unser erklärtes Ziel ist es, die Forschung so weit voranzubringen, dass auf Tierversuche letztlich weltweit verzichtet werden kann.

Die Sicherheit der Verbraucher steht für uns an erster Stelle. Als eines der führenden forschenden Unternehmen engagieren wir uns seit fast 40 Jahren für die Entwicklung und Akzeptanz von alternativen Testmethoden. Dabei waren und sind wir maßgeblich beteiligt an der Entwicklung und Validierung von Schlüsselmethoden, die heute von der OECD (Organisation for Economic Cooperation and Development) international akzeptiert und durch wichtige Aufsichtsbehörden bereits anerkannt werden.

In Zusammenarbeit mit zahlreichen Partner*innen und Interessengruppen setzen wir uns aktiv für die Entwicklung innovativer und die internationale Akzeptanz bereits bestehender Alternativmethoden ein. Wir engagieren uns in verschiedenen Arbeitsgruppen im europäischen Dachverband der Kosmetikindustrie (Cosmetics Europe), kooperieren mit dem European Centre for the Validation of Alternative Methods (EURL ECVAM) und unterstützen die OECD durch das Bereitstellen wissenschaftlicher Erkenntnisse. Wir sind aktives Mitglied der European Society of Toxicology In Vitro (ESTIV) und seit 2006 Gründungsmitglied der European Partnership for Alternative Approaches to Animal Testing (EPAA), einer gemeinsamen Organisation der Europäischen Kommission und sieben Industriesektoren. Zusätzlich hat Beiersdorf Kooperationen im Bereich der innovativen Spitzenforschung aufgebaut, zum Beispiel zur Erforschung von sogenannten Organchips, die das Zusammenspiel mehrerer Organe simulieren.

Auch wenn bereits große Fortschritte erzielt wurden, gibt es zum heutigen Zeitpunkt noch nicht für alle sicherheitsrelevanten Fragestellungen von der Legislative anerkannte und etablierte alternative Testmethoden. Daher werden wir uns auch weiterhin intensiv für die Entwicklung und erfolgreiche Nutzung von Alternativen zu Tierversuchen einsetzen.

tesa

Für die Zufriedenheit unserer Kund*innen und damit für unseren wirtschaftlichen Erfolg sind die Qualität und die Sicherheit unserer Produkte entscheidend. tesa möchte dies durch ein durchgängiges Qualitätsmanagement gewährleisten. Weisen Produkte Sicherheitsmängel auf, kann dies negative Auswirkungen haben - für uns und die Menschen, die mit ihnen umgehen. Unser Ziel sind Produkte, die höchste Anforderungen an Qualität und Sicherheit erfüllen.

Qualität und Sicherheit mit System tesa möchte seine Produkte und Prozesse so gestalten, dass sie den vielfältigen Erwartungen der Kund*innen und Stakeholder*innen entsprechen und niemand bei ihrer Herstellung oder Anwendung zu Schaden kommt. Unser zentrales Ziel im Bereich Produktsicherheit ist es, die Zahl der Produkthaftungsfälle auf null zu halten. Alle Produktionsstandorte von tesa verfügen daher über zertifizierte Managementsysteme gemäß weltweit anerkannten Qualitätsnormen, Standards und Regularien. Die Konformität der Produkte, Systeme und Prozesse wird an den betroffenen Standorten durch interne und externe Audits periodisch überprüft und bestätigt.

Wir halten uns an geltende Gesetze und Richtlinien. Unsere interne Produktsicherheitsleitlinie ("Product Safety Guideline") ergänzt die strengen gesetzlichen Vorgaben. Sie beschreibt verpflichtende Maßnahmen, mit denen wir die Sicherheit unserer Produkte weiter erhöhen. Außerdem legt sie die Rollen und Verantwortlichkeiten der Produktsicherheitsbeauftragten (PSCR) fest. Die "tesa Product Safety Guideline" gilt weltweit und ist in unserem Intranet zugänglich.

Beauftragte für Produktsicherheit

Weltweit verfügt jedes Werk über eine mit der Produktsicherheit vor Ort beauftragte Person (PSCR), die an die Corporate PSCR, die zentral mit der Produktsicherheit beauftragte Person, berichtet. Alle PSCR müssen eine anerkannte, externe Schulung durchlaufen. In der Regel sind sie auch die Qualitätsbeauftragten der Werke.

Das Produktsicherheitsmanagement ist bei tesa ein wesentlicher Bestandteil des Qualitätsmanagements und wird durch die Geschäftsführung mitgesteuert. Für die Bewertung von Inhaltsstoffen sind die Abteilungen Corporate Regulatory Affairs und Produktentwicklung zuständig. Für die Beurteilungen greifen sie auf verschiedene chemische Datenbanken zurück, werten wissenschaftliche Erkenntnisse aus und betrachten Angaben zu sicherheitsrelevanten Substanzeigenschaften sowie zum sicheren Umgang mit Stoffen oder Gemischen. Für jedes Produkt gibt es grundsätzlich ein Sicherheitsdatenblatt, das sicherheitsrelevante Informationen beispielsweise zu Inhaltsstoffen, korrekter Lagerung oder zum richtigen Umgang sowie Empfehlungen zur Entsorgung beinhaltet.

Risikoanalysen gewährleisten Qualität

Die Vermeidung von Produktfehlern spielt eine wichtige Rolle für uns. Deshalb führen die Bereiche Produktentwicklung und Produktion bei jedem neuen Projekt Risikobewertungen oder Fehlermöglichkeits- und -einflussanalysen (FMEA) durch. Auf diese Weise identifizieren sie bereits im Entstehungsprozess der Produkte potenzielle Mängel in der Konstruktion, Fabrikation oder auch Instruktion, zum Beispiel eine fehlerhafte Gebrauchsanleitung. Sind die Produkte auf dem Markt, werden sie von unseren Geschäftseinheiten weiter beobachtet. Wenn die Einheiten dabei feststellen, dass eine erneute Risikoanalyse und -bewertung sowie weitere oder neue Maßnahmen erforderlich sind, leiten sie notwendige Schritte ein, um die Gesundheit und Sicherheit unserer Kund*innen sowie Mitarbeitenden zu gewährleisten.

Interne Audits und Schulungen

Sichere Produktlösungen verdankt tesa nicht nur seinen strengen Qualitätsanforderungen, sondern auch dem konsequenten Kompetenzaufbau innerhalb des Unternehmens. Im Berichtsjahr haben ausgewählte Produktsicherheitsbeauftragte eine Schulung zur Durchführung von produktionsbegleitenden Linienchecks gemäß den Produktintegritätsanforderungen erhalten. Dadurch konnte das erforderliche Fachwissen weiter ausgebaut werden.

Für unsere internen Audits sind das Qualitätsmanagement und die Produktsicherheitsbeauftragten zuständig. Es finden sowohl anlassbezogene als auch jährliche Audits statt. Überprüft werden dabei die Produktentwicklung sowie die Produktion - und bei Bedarf weitere Bereiche, beispielsweise Marketing. Die Produktionsstandorte der tesa-Gruppe wurden im Berichtsjahr erneut erfolgreich gemäß weltweit anerkannter Qualitätsnormen und -standards, beispielsweise ISO 9001 oder IATF 16949, auditiert. Insbesondere die IATF-Zertifizierung legt ein besonderes Augenmerk auf die Konformität aller Produkte, Prozesse, Teile und Dienstleistungen sowie die Produktsicherheit.

Berichterstattung zur EU-Taxonomie

Durch das Inkrafttreten der EU-Taxonomie-Verordnung ist Beiersdorf dazu verpflichtet, Angaben zu Umsatzerlösen, Investitionsausgaben (CapEx) und Betriebsausgaben (OpEx) zu machen, die mit ökologisch nachhaltigen Wirtschaftsaktivitäten verbunden sind. Die EU-Taxonomie-Verordnung enthält Kriterien zur Bestimmung, ob eine Wirtschaftstätigkeit in Hinblick auf verschiedene Umweltziele als nachhaltig einzustufen ist. Das übergeordnete Ziel ist es, ein nachhaltigeres Finanzwesen zu schaffen und Investitionen in grüne und nachhaltige Projekte zu lenken und somit einen Beitrag zum Europäischen "Green Deal" zu leisten.

Für das Geschäftsjahr 2021 tritt die Verordnung mit Erleichterungen für die Berichterstattung in Kraft, weshalb sich die folgenden Angaben nur auf die Taxonomie-Fähigkeit der Wirtschaftsaktivitäten und nicht auf ihre Taxonomie-Konformität beziehen. Zudem betreffen die vorliegenden Angaben nur die Umweltziele "Klimaschutz" und "Anpassung an den Klimawandel".

Vorgehen bei der Betroffenheitsanalyse 1

Zur Ermittlung der Taxonomie-Fähigkeit wurde bei Beiersdorf im Frühjahr 2021 ein cross-funktionales Team zusammengestellt, in dessen Kernteam die Abteilungen Sustainability von tesa und Consumer, Group Accounting and Consolidation (Consumer) und Corporate Controlling (tesa) vertreten sind. Außerdem wurden weitere Abteilungen wie z. B. IT-Controlling, Manufacturing Controlling oder das Facility Management eingebunden, um die Expertise zu einzelnen Geschäftstätigkeiten einzuholen.

In einem ersten Schritt hat das Team, unter Bezugnahme auf die Definitionen in den Annexen 1 und 2 des Rechtsakts zur Verordnung (EU) 2020/​852 referenzierten NACE Codes und der Aktivitätenbeschreibungen, die bei Beiersdorf taxonomie-fähigen Aktivitäten ermittelt. Dabei wurde auch der durch die EU-Kommission bereitgestellte "Taxonomie-Kompass" verwendet.

Parallel dazu wurden die im Annex 1 zur Verordnung (EU) 2020/​852 aufgeführten Definitionen der Kennzahlen zu OpEx, CapEx und Umsätzen analysiert und die Daten für die jeweiligen Bezugsgrößen (Nenner der Kennzahl) auf Basis unserer Finanz-Controlling-Systeme erhoben. Insbesondere im Bereich OpEx wurden hier die relevanten Kostenarten identifiziert.

Für die als taxonomie-fähig identifizierten Aktivitäten wurden anschließend Ansätze zur Abschätzung und Erhebung der entsprechenden OpEx, CapEx und Umsätze festgelegt.

Identifizierte taxonomie-fähige Wirtschaftsaktivitäten

Die folgenden Wirtschaftsaktivitäten wurden als taxonomie-fähig identifiziert:

Information and Kommunikation

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Da der Unternehmensbereich Consumer ein Rechenzentrum betreibt und diese Dienste für tesa bereitstellt, wurde die Aktivität 8.1. "Datenverarbeitung, Hosting und damit verbundene Tätigkeiten" als relevant identifiziert. Ebenfalls relevant ist die Aktivität 8.2. "Datenbasierte Lösungen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen", da wir die Emissionsmanagementsoftware GaBi und SoFi sowie Energiemanagementsysteme benutzen.

Baugewerbe und Immobilien

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Die Aktivität 7.4. "Installation, Wartung und Reparatur von Ladestationen für Elektrofahrzeuge in Gebäuden (und auf zu Gebäuden gehörenden Parkplätzen)" wurde als relevant identifiziert, da wir Ladestationen auf unserem Gelände besitzen, die von einem Drittanbieter betrieben werden.

Die Aktivitäten 7.3. "Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten", 7.5. "Installation, Wartung und Reparatur von Geräten für die Messung, Regelung und Steuerung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden" und 7.6. "Installation, Wartung und Reparatur von Technologien für erneuerbare Energien" sind Teil unseres Gebäudemanagements und umfassen die Installation, Wartung und Reparatur von Photovoltaikanlagen sowie Messsysteme und Steuereinheiten für die Energieeffizienz. Die Aktivitäten 7.1. "Neubau", haben wir für Beiersdorf als nicht zutreffend eingestuft. Die von uns erstellten Fabrik- und Bürogebäude stellen keine Neubauten zum Zwecke des Weiterverkaufs dar, sondern dienen unserem Geschäftsbetrieb.

Energie

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In diesem Bereich wurde die Aktivität 4.25. "Erzeugung von Wärme/​Kälte aus Abwärme" als taxonomie-fähig identifiziert, da wir Abwärme für interne Heizprozesse nutzen. Andere Aktivitäten aus diesem Bereich, z. B. hinsichtlich der Produktion erneuerbarer Energien, haben wir entsprechend der EU-Taxonomie-Verordnung unter der Wirtschaftsaktivität Baugewerbe und Immobilien erfasst.

Verkehr

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Sämtliche unserer Transportaktivitäten sind an Dienstleister*innen ausgelagert, sodass sich auch hier keine taxonomie-fähige Tätigkeit ergibt. Lediglich unser eigener Fuhrpark an Dienstwagen fällt unter die Definition 6.5. "Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen".

Verarbeitendes Gewerbe/​Herstellung von Waren

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Die Herstellung und der Vertrieb von Produkten aus dem Unternehmensbereich Consumer sind nicht durch die Taxonomie erfasst.

Für den Unternehmensbereich tesa sind nur die Herstellung von Teilkomponenten für Batterien taxonomie-fähig (Aktivität 3.4. "Herstellung von Batterien"). Aus anderen Kategorien sind keine Umsätze taxonomie-fähig, beispielsweise stellt tesa keine Kunststoffe in Primärform her, sondern bezieht diese von Lieferanten.

Analyse und Berechnung zu Umsätzen

Bei unserer Analyse sind wir zu dem Schluss gekommen, dass in der Kategorie Umsätze nur die Wirtschaftsaktivität 3.4. "Herstellung von Batterien" bei tesa als taxonomie-fähige Umsätze zu berücksichtigen sind. Da diese Umsätze weniger als 1% des tesa-Umsatzes und damit deutlich weniger als ein halbes Prozent des Konzernumsatzes von 7.627 Mio. € (s. Konzernanhang, Gewinn- und Verlustrechnung) darstellen, erfolgt keine Berichterstattung zu taxonomie-fähigen Umsätzen.

Analyse und Berechnung zu OpEx

Als Basis für die Kalkulation der Bezugsgröße zu OpEx (Nenner) wurden die Finanzkennzahlen für das Gesamtjahr 2021 aus den Beiersdorf Finanz-Controlling-Systemen herangezogen. Parallel wurden detaillierte Abfragen der jeweiligen Controlling-Funktionen durchgeführt, um die Qualität der Daten zu gewährleisten.

In die Bezugsgröße eingerechnet wurden:

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sämtliche operative Kosten der Forschung und Entwicklung

sämtliche Kurzzeit-Leasingverträge

Wartungs- und Reparaturkosten unserer Firmenwagenflotte

Wartungs- und Reparaturkosten unserer Gebäude sowie Gebäude- und Bürotechnik

Kosten unserer IT-Infrastruktur

Für die Anteile der taxonomie-fähigen Positionen an der Gesamt-Bezugsgröße (Zähler) wurden, soweit möglich, Daten direkt aus unseren Finanzsystemen erhoben. In den Fällen, in denen eine direkte Zuordnung nicht möglich war, wurden Anteile aufgeschlüsselt und wenn erforderlich über geeignete Schlüssel (z. B. über Personalschlüssel) allokiert.

Knapp 3% dieser Bezugsgröße in Höhe von 408 Mio. € beziehen sich auf die oben beschriebenen als taxonomie-fähig identifizierten Aktivitäten. Dieser Wert wird als nicht wesentlich betrachtet und daher erfolgt keine Berichterstattung zu OpEx.

Berechnung zu CapEx

Für CapEx haben wir die Investitionen und Langzeit-Leasingverträge im Zusammenhang mit den als taxonomie-fähig identifizierten Aktivitäten ermittelt, die für beide Unternehmensbereiche berichtet werden. In der Bezugsgröße in Höhe von 502 Mio. € zum CapEx sind neben den im Geschäftsbericht ausgewiesenen Investitionen in immaterielle Vermögenswerte (11 Mio. €) und Sachanlagen (402 Mio. €; s. Konzernanhang) auch die Sachanlagen mit langfristigen Nutzungsrechten ("Right of Use Assets") in Höhe von 89 Mio. € enthalten. Da die als taxonomie-fähig identifizierten Investitionen von 13 Mio. € weniger als 3% der Bezugsgröße betragen, wird auf eine detaillierte Aufstellung nach einzelnen Wirtschaftsaktivitäten verzichtet.

1 Aufgrund der fortlaufenden, dynamischen Entwicklungen in Hinblick auf die Ausformulierung der EU-Taxonomie-Verordnung bestehen derzeit noch Auslegungsunsicherheiten bzgl. der enthaltenen Formulierungen und Begriffe. Daher kann es in Zukunft zu Anpassungen bei unserer Taxonomie-Betroffenheitsanalyse kommen.

RELEVANTE KENNZAHLEN ZUR NICHTFINANZIELLEN ERKLÄRUNG DES BEIERSDORF KONZERNS

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Unternehmensbereich Consumer Einheit 2020 2021
Umweltbelange
THG-Emissionen (Scope-1 und Scope-2) t CO 2 e 40.157 43.654
THG-Emissionen (Scope-3) t CO 2 e 1.047.841 1.041.703
Absolute Reduktion Treibhausgasemissionen (Scope-1 und Scope-2) vs. 2018 % 32 26
Absolute Reduktion Treibhausgasemissionen (Scope-3) vs. 2018 % 11,5 12,0
Reduktion von neuem erdölbasiertem Plastik 1 vs. 2019 % 6 9
Anteil Rezyklat in unseren Kunststoffverpackungen 1 % 1 7
Reduktion der nicht-biologisch abbaubaren Polymere in europäischen Produktformeln (basierend auf dem Rohmaterialvolumen) 1 vs. 2016 % 7 52
Reduktion von Mikroplastik 2 in NIVEA Produkten (basierend auf dem Rohmaterialvolumen) vs. 2016 % 67 100
Reduktion von Mikroplastik 2 in Eucerin Produkten (basierend auf dem Rohmaterialvolumen) vs. 2016 % 25 45
Anteil an massenbilanziertem Palm(kern)öl und Derivate 1 % 100 100
Anteil an FSC-zertifiziertem Papier in Faltschachteln 1 % 100 100
Arbeitnehmerbelange
Anteil Frauen in Managementgruppe 1- 3 % 33 34
Anteil interne Besetzung Managementgruppe 1 % 60 100
Anteil interne Besetzung Managementgruppe 2 % 79 88
"Accident Frequency Rate" (AFR) Unfälle pro eine Mio Arbeitsstunden 1,6 1,0
Achtung der Menschenrechte
Abdeckung Risikoscreening Lieferanten % 100 100
Abdeckung Code of Conduct % 903 92
Compliance
Teilnehmendenquote Kartellrecht-Training % 96 95
Umweltbelange
THG-Emissionen (Scope-1 und Scope-2) t CO 2 e 54.140 58.373
Spezifische THG-Emissionen pro Tonne Endprodukt t CO 2 e 0,82 0,80
Strom aus erneuerbaren Energiequellen % 50 52
Arbeitnehmerbelange
"Accident Frequency Rate" (AFR) Unfälle pro eine Mio Arbeitsstunden 3,5 4,1
Compliance
Teilnehmendenquote Kartellrecht-Training % 98 98
Menschenrechte
Abdeckung direktes Einkaufsvolumen durch EcoVadis % 31 43
Produktsicherheit
tesa Werke mit Qualitätsmanagementzertifikaten % 100 100

1 Daten umfassen nicht die Marke Coppertone.
2 Gemäß der Definition des "Umweltprogramm der Vereinten Nationen" (UNEP).
3 Nachträgliche Änderung der Abdeckungsquote 2020 aufgrund verbesserter Datenqualität.

RELEVANTE KENNZAHLEN ZUR NICHTFINANZIELLEN ERKLÄRUNG DER BEIERSDORF AG

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Einheit 2020 2021
Umweltbelange
THG-Emissionen (Scope-1 und Scope-2) t CO 2 e 5.878 6.267
Absolute Reduktion Treibhausgasemissionen (Scope-1 und Scope-2) vs. 2018 % 11,4 5,21
Arbeitnehmerbelange
Anteil Frauen in 1. Führungsebene % 30 31
Anteil Frauen in 2. Führungsebene % 47 52
Anteil interne Besetzung Managementgruppe 1 % 100 100
Anteil interne Besetzung Managementgruppe 2 % 75 86
"Accident Frequency Rate" (AFR) Unfälle pro eine Mio Arbeitsstunden 2,1 2,2
Compliance
Teilnehmendenquote Kartellrecht-Training % 92 99

Wirtschaftsbericht

Wirtschaftliches Umfeld

Allgemeine wirtschaftliche Lage

Auch beinahe zwei Jahre nach dem Ausbruch von COVID-19 nahm die andauernde Pandemie noch immer Einfluss auf die Entwicklungen der globalen Wirtschaft. Dennoch hat sich das Wirtschaftswachstum im Jahresverlauf 2021, mit Hilfe starker politischer Unterstützung, dem fortgeführten Einsatz von Impfstoffen und der allmählichen Wiederaufnahme wirtschaftlicher Aktivitäten, vor allem im Dienstleistungsbereich, wieder positiv entwickelt. Die zunächst starken Wachstumszahlen des ersten Halbjahres 2021 wurden jedoch in der zweiten Jahreshälfte, bedingt durch die sich wieder verschlechternde Pandemielage und damit zusammenhängende Material- und Lieferengpässe, gedämpft, was durch die Ausbreitung der Omikron-Variante verstärkt wurde. Durch die Verlagerung der Nachfrage weg von Dienstleistungen hin zu bestimmten Warengruppen, wie langlebigen Konsumgütern, Elektronik oder auch medizinischen Artikeln, kam es zu einem starken Anstieg der Nachfrage in diesen Bereichen, wodurch viele Hersteller von Vorprodukten schnell an ihre Kapazitätsgrenzen stießen. Außerdem verliefen die wirtschaftlichen Entwicklungen sehr ungleichmäßig zwischen einzelnen Ländern, Sektoren und demografischen Gruppen in Bezug auf Produktion und Beschäftigung.

1 Commerzbank Research.

Die europäische Wirtschaft erlebte im Jahr 2021 durch die Lockerungen der Corona-Restriktionen zunächst einen Aufschwung, der jedoch zum Jahresende an Fahrt verlor. Dies lag zum einen daran, dass bereits ein großer Teil des Einbruchs der Vorperioden wettgemacht worden war und zum anderen an der pandemischen Lage, welche sich im Laufe des ersten Halbjahres verbesserte und gegen Jahresende durch eine erneute Corona-Welle und das Aufkommen der Omikron-Variante, wieder verschärfte. Zudem blieben auch europäische Firmen nicht von den Lieferengpässen bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen verschont. Des Weiteren sorgte eine steigende Inflation, bedingt durch gestiegene Energie- und Rohstoffpreise, für einen Verlust der Kaufkraft der Konsument*innen und einen steigenden Kostendruck für die Industrie.

Nachdem die Konjunktur in Deutschland zum Jahresbeginn zunächst einbrach, erholte sie sich ab dem zweiten Quartal 2021 zunächst wieder, wurde aber durch die mit Aufkommen der Omikron-Variante steigenden Infektionszahlen zum Jahresende hin wieder deutlich gedämpft. Die Erholung lag vor allem am Dienstleistungssektor, der durch die zunehmenden Lockerungen der Corona-Maßnahmen im Jahresverlauf seine Umsätze zwischenzeitlich wieder steigern konnte. Die deutschen Betriebe im produzierenden Gewerbe waren trotz guter Auftragslage von den Lieferproblemen sowie den gestiegenen Energie- und Rohstoffpreisen am Weltmarkt betroffen. Vor allem die Automobilindustrie wurde hart getroffen.

In den USA kam der starke Wirtschaftsaufschwung aus dem ersten Halbjahr 2021 im dritten Quartal deutlich ins Stocken. Hierfür waren mehrere Faktoren verantwortlich, insbesondere die verbreiteten Produktionsengpässe, das Auslaufen des Finanzimpulses, das geringe Arbeitsangebot, sowie die wegen der Deltawelle wieder höheren Infektionszahlen, die die Konsument*innen vorsichtiger haben werden lassen. Im vierten Quartal nahm das Konjunkturwachstum nach Abebben der Delta-Welle jedoch wieder zu. Während der Häuser- und Immobilienmarkt weitestgehend stabil blieb, hatten andere Bereiche mit Einbußen zu kämpfen. Die Dienstleistungsindustrie sowie der andauernde gesamtwirtschaftlich Beschäftigungsaufbau wurden vor allem im Spätsommer durch einen deutlichen Anstieg der COVID-19-Fallzahlen gebremst. Die Automobilindustrie verzeichnete eine gute Auftragslage, litt im zunehmenden Jahresverlauf aber darunter, dass wichtige Komponenten für ihre Automobile nicht verfügbar waren. Die Inflation erreichte zwischenzeitlich die höchsten Werte seit über 30 Jahren. Dieser Inflationsdruck ging vor allem auf Produktionsengpässe, einen gestiegenen Lohndruck und die außergewöhnliche Steigerung der Mietinflation zurück. In der Betrachtung des Gesamtjahres entwickelte sich die Konjunktur der USA insgesamt positiv.

Das japanische Wirtschaftswachstum erholte sich im zweiten und vierten Quartal 2021, nachdem es im ersten und dritten Quartal jeweils zurückgegangen war. Zwar litt die Industrie auch unter Produktionsproblemen aufgrund von Materialengpässen, jedoch verzeichnete sie eine hohe Exportnachfrage. Die Inflationsrate fiel im Jahresverlauf leicht, trotz kurzfristig gestiegener Energiepreise.

Die Wachstumsmärkte waren zu Beginn des Jahres bezüglich ihres Wirtschaftswachstums nur schwer einzuschätzen, entwickelten sich aber durchweg positiv. In China erholte sich das Wirtschaftswachstum im Jahr 2021 wieder, blieb aber vor allem in der zweiten Jahreshälfte deutlich unterhalb des 6-%-Ziels der chinesischen Regierung. Dies geht darauf zurück, dass die Konjunktureinbrüche durch die Corona-Pandemie wieder aufgeholt wurden, die Wirtschaft von der Finanzpolitik weniger Impulse erhielt, die chinesische Führung ihre zunächst ausgesetzte Entschuldungskampagne fortführte und dass die Regierung härter gegen Wucher auf den Immobilienmärkten vorging. Des Weiteren wurde die wirtschaftliche Erholung durch den andauernden Mangel an Kohle in vielen Regionen des Landes belastet, da Kohle den wichtigsten Energieträger in China darstellt. Nach teils starken Konjunktureinbrüchen im Vorjahr erholte sich das Wirtschaftswachstum in Indien wieder und die Wirtschaftsaktivitäten erreichten ein höheres Niveau als vor COVID-19. Im Mittleren Osten erholte sich die wirtschaftliche Entwicklung zwar, wurde jedoch von massiven Corona-Ausbrüchen gehemmt, vor allem in Ländern mit geringer Impfquote. Hierbei profitierte vor allem die Konjunkturentwicklung der reicheren, meist Erdöl exportierenden Staaten von einer relativ hohen Impfquote, sowie von den gestiegenen Rohstoffpreisen am Weltmarkt. Die südostasiatischen Schwellenländer wiesen für das vergangene Jahr ein ebenfalls positives, jedoch häufig hinter den Erwartungen zurückgebliebenes Konjunkturwachstum auf. Die Wirtschaft in Brasilien hat sich 2021 durch den wieder zunehmenden Handel, eine starke wirtschaftspolitische Förderung, sowie zunehmende private Investitionen wieder erholt und hat das Niveau von vor der Corona-Pandemie erreicht. Jedoch stieg die Inflation stetig an und die hohen Arbeitslosenzahlen gingen nur geringfügig zurück. Die Konjunktur Russlands wies ebenfalls ein positives Wachstum aus. Dieses wurde vor allem durch die gestiegenen Rohölpreise und den geringen Anteil des stark durch COVID-19 betroffenen Dienstleistungssektors am Bruttoinlandsprodukt begünstigt.

Absatzmarktentwicklung

Die Auswirkungen der anhaltenden COVID-19-Pandemie waren im Jahr 2021 spürbar und haben sich auch weiterhin auf dem globalen Kosmetikmarkt ausgewirkt. Nach einer negativen Marktentwicklung im ersten Quartal erfolgte im zweiten Quartal eine kurzfristige Markterholung. Ab August setzte jedoch wieder eine Konsumzurückhaltung ein. Für das Gesamtjahr 2021 wurde zwar von einem leichten Marktwachstum gegenüber 2020 ausgegangen, der Marktumsatz blieb jedoch unter dem Niveau von 2019.

Nachdem die Geschäftstätigkeit des Unternehmensbereichs tesa im Vorjahr durch die COVID-19-Pandemie geprägt war, zeichnete sich das Jahr 2021 durch eine Erholung der Märkte aus. Komplikationen in den weltweiten Lieferketten, z. B. in der Automobilindustrie, haben die Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte zunehmend gedämpft. Insbesondere die Automobilmärkte verzeichneten daher, nach starkem Wachstum in der ersten Jahreshälfte, zum Jahresende eine abschwächende Dynamik. Shutdown-Maßnahmen haben zudem, insbesondere zu Jahresbeginn, auch im Jahr 2021 das Geschäft noch vereinzelt eingeschränkt. Das Handelsgeschäft für Klebebänder war unterschiedlich betroffen, insbesondere das Onlinegeschäft konnte Wachstum realisieren.

1 Commerzbank Research.
2 DZ Bank Research.

Beschaffungsmarktentwicklung

Über das gesamte Jahr 2021 wurden die Entwicklungen auf dem Rohstoffmarkt stark durch die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie beeinflusst. Rohöl und Energiepreise erhöhten sich nach einem zunächst moderaten Start im Laufe des Jahres erheblich. Schwere und lange Wintereinbrüche in den USA führten bei Lieferant*innen zu zahlreichen Produktionsausfällen. COVID-19 führte durch einen Mangel an Arbeitskräften in den Erzeugerländern zu niedrigen Ernten bei natürlichen Ölen. Zeitgleich kam es durch eine erhöhte Weltnachfrage, vor allem durch sich schnell erholende Volkswirtschaften in China und den USA, zu angespannten Versorgungssituationen und ansteigenden Preisentwicklungen bei vielen Roh- und Packstoffen. Parallel wurden die Märkte durch massive Engpässe in der Logistik, beginnend mit der Suezkanal-Blockade weiter verknappt. Gegen Jahresende wurde diese Situation durch Energiebeschränkungen und damit einhergehende Produktionsausfälle in China erneut verschärft. All dies führte dazu, dass sich die Preise für Roh- und Packstoffe, insbesondere in der zweiten Jahreshälfte, deutlich über dem Vorjahresniveau bewegten. Die Verfügbarkeit vieler Materialien und Vormaterialien war zum Teil stark beschränkt. In einem sehr volatilen Umfeld gelang es durch umfangreiche Maßnahmen zur Sicherung der Versorgung Produktionsengpässe zu vermeiden. Es ist zudem gelungen, weitere signifikante Kostensteigerungen resultierend aus dem verstärkten Einsatz neuer, nachhaltiger Materialien (z. B. Plastik-Rezyklat) erfolgreich zu begrenzen.

Gesamtaussage zu den Rahmenbedingungen

Nachdem das globale wirtschaftliche Wachstum im Jahr 2020 signifikant rückläufig gewesen war, konnte in diesem Jahr eine deutliche Erholung verzeichnet werden. Der weltweite Kosmetikmarkt konnte eine ähnliche Tendenz vorweisen, wobei die teils weiterhin vorhandenen Einschränkungen die Erholung bremsten. Der im Vorjahr stark betroffene Bereich Skin Care (Hautpflegeprodukte) konnte dabei im Jahr 2021 jedoch deutlich stärker wachsen als der Bereich Personal Care (Seifen, Duschgels). Der Fokus im Unternehmensbereich Consumer lag auf dem Gewinnen neuer Marktanteile, die insbesondere im Bereich Skin Care durch erfolgreiche Produkteinführungen erreicht werden konnten.

Im Unternehmensbereich tesa zeigten sich die Erholungstendenzen nach der COVID-19-Pandemie insbesondere in der für tesa wichtigen Automobilbranche. Hier zeigte sich jedoch durch Störungen der weltweiten Lieferketten zum Jahresende eine deutlich schwächere Dynamik. Insgesamt verzeichnete tesa Umsatzgewinne in beiden Bereichen. Der Bereich Direct Industries wuchs, insbesondere getrieben durch die Bereiche Automotive und Consumer Electronics, der Bereich Trade Markets konnte ebenfalls ein deutliches Umsatzwachstum erzielen, unter anderem getrieben durch ein ansteigendes Onlinegeschäft und den industriellen Handel.

Ertragslage

Ertragslage Konzern

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG (IN MIO. €)

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2020 2021 Entwicklung in % 1
Umsatzerlöse 7.025 7.627 8,6
Kosten der umgesetzten Leistungen -2.984 -3.267 9,5
Brutto-Ergebnis 4.041 4.360 7,9
Marketing- und Vertriebskosten -2.485 -2.675 7,7
Forschungs- und Entwicklungskosten -246 -268 9,0
Allgemeine Verwaltungskosten -400 -448 12,0
Sonstiges betriebliches Ergebnis (ohne Sondereffekte) -4 24 -
Betriebliches Ergebnis (EBIT, ohne Sondereffekte) 906 993 9,6
Sondereffekte -78 -60 -
Betriebliches Ergebnis (EBIT) 828 933 12,7
Finanzergebnis -7 -26 -
Ergebnis vor Steuern 821 907 10,5
Ertragsteuern -244 -252 3,4
Jahresüberschuss 577 655 13,5

1 Die prozentualen Veränderungen beziehen sich auf Werte in Tsd. €.

Umsatz

Der Konzernumsatz konnte sich im Vergleich zum Vorjahr mit einem organischen Wachstum von 9,7% deutlich erholen. Der Unternehmensbereich Consumer erzielte ein organisches Umsatzwachstum von 8,8%. Der Unternehmensbereich tesa konnte einen erfreulichen, zweistelligen organischen Umsatzzuwachs von 13,6% verzeichnen. Nominal erhöhte sich der Konzernumsatz um 8,6% gegenüber dem Vorjahr und erreichte 7.627 Mio. € (Vorjahr: 7.025 Mio. €).

In Europa stieg der Umsatz organisch um 6,3% gegenüber dem Vorjahr. Nominal belief sich der Umsatz auf 3.676 Mio. € (Vorjahr: 3.467 Mio. €) und lag damit um 6,0% über dem Vorjahr.

Das organische Wachstum in Amerika lag 16,3% über dem Vorjahr. Nominal stieg der Umsatz um 13,4% auf 1.527 Mio. € (Vorjahr: 1.347 Mio. €). Der Umsatz in der Region Afrika/​Asien/​Australien lag organisch um 11,0% über dem Vorjahr. Nominal konnte ein Anstieg von 9,6% auf 2.424 Mio. € (Vorjahr: 2.211 Mio. €) verzeichnet werden.

UMSATZ KONZERN (IN MIO. €)

UMSATZ KONZERN NACH REGIONEN (IN %)

Aufwand/​Sonstiges betriebliches Ergebnis

Die Kosten der umgesetzten Leistungen stiegen um 9,5%. Zum einen sind diese infolge des gestiegenen Umsatzvolumens im Vorjahresvergleich wieder angestiegen. Zum anderen hat der Preisdruck auf den Beschaffungsmärkten im Berichtsjahr deutlich angezogen. Daneben wirkten sich Mixeffekte sowie Wechselkurseffekte negativ aus. Infolge des gestiegenen Kostendrucks auf den Beschaffungsmärkten ergab sich im Berichtsjahr ein verringertes Brutto-Ergebnis in Relation zum Umsatz.

Die Marketing- und Vertriebskosten stiegen um 7,7% im Vergleich zum Vorjahr und beliefen sich auf 2.675 Mio. € (Vorjahr: 2.485 Mio. €). Durch das weiterhin hohe Investitionsniveau im Rahmen von C.A.R.E.+ soll unsere Marktstellung nachhaltig gefestigt werden. Der Marketingetat wird stetig an die geänderten Marktbedingungen und insbesondere an das geänderte Medienverhalten der Verbraucher*innen angepasst. Insgesamt wurden für Werbung und Handelsmarketing 1.689 Mio. € (Vorjahr: 1.554 Mio. €) aufgewendet. Mit Investitionen in Marketing und Vertrieb in einer Reihe von Ländern, insbesondere in Wachstumsmärkten, haben wir unsere Marktstellung weiter ausgebaut.

Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung lagen mit 268 Mio. € um 22 Mio. € über dem Vorjahr (Vorjahr: 246 Mio. €). Ein Fokus lag dabei auf der Entwicklung und Weiterentwicklung von nachhaltigen Produktreihen. Damit wurde insbesondere die Fähigkeit gestärkt, sich durch Entwicklung von neuen Produkten auf die aktuellen und künftigen Anforderungen der Konsument*innen und Kund*innen einzustellen. Die allgemeinen Verwaltungskosten stiegen von 400 Mio. € auf 448 Mio. € und sind vor allem getrieben durch das weitere Vorantreiben von zahlreichen Digitalisierungsprojekten unter dem Schirm der C.A.R.E.+-Strategie. Das sonstige betriebliche Ergebnis (ohne Sondereffekte) verbesserte sich auf 24 Mio. € (Vorjahr: -4 Mio. €). Dies war insbesondere getrieben durch ein besseres Währungsergebnis aus dem operativen Geschäft und höhere Auflösung von Rückstellungen.

Betriebliches Ergebnis (EBIT, ohne Sondereffekte)

Die Beurteilung der operativen Ertragslage des Beiersdorf Konzerns erfolgt anhand des betrieblichen Ergebnisses (EBIT) ohne Sondereffekte. Diese Kennzahl ist nicht Bestandteil der IFRS und nur als freiwillige Zusatzinformation zu betrachten. Sondereffekte sind einmalige, nicht operative Geschäftsvorfälle.

Das EBIT ohne Sondereffekte erreichte 993 Mio.€ (Vorjahr: 906 Mio.€), die EBIT-Umsatzrendite lag bei 13,0% (Vorjahr: 12,9%). Der Unternehmensbereich Consumer erzielte ein EBIT ohne Sondereffekte von 740 Mio. € (Vorjahr: 702 Mio. €), die EBIT-Umsatzrendite lag bei 12,1% (Vorjahr: 12,3%). Der Unternehmensbereich tesa erreichte ein EBIT ohne Sondereffekte von 253 Mio. € (Vorjahr: 204 Mio. €) und eine EBIT-Umsatzrendite von 16,9% (Vorjahr: 15,4%).

In Europa verzeichnete der Konzern ein Ergebnis vor Sondereffekten von 556 Mio. € (Vorjahr: 503 Mio. €). Die EBIT-Umsatzrendite lag bei 15,1% (Vorjahr: 14,5%). Das Ergebnis vor Sondereffekten in Amerika lag bei 91 Mio. € (Vorjahr: 92 Mio. €). Die EBIT-Umsatzrendite lag bei 6,0% (Vorjahr: 6,8%). In Afrika/​Asien/​Australien betrug das EBIT ohne Sondereffekte 346 Mio. € (Vorjahr: 311 Mio. €). Die EBIT-Umsatzrendite lag bei 14,3% (Vorjahr: 14,1%).

Sondereffekte

Die Sondereffekte im Konzern beliefen sich insgesamt auf 60 Mio. € (Vorjahr: 78 Mio. €). Die gezeigten Sondereffekte des Berichtsjahres beinhalten im Wesentlichen Restrukturierungsaufwendungen und zwar vor allem der Supply-Chain-Organisation in Höhe von 37 Mio. € (Vorjahr: 30 Mio. €), die Aufwendungen aus dem "Care Beyond Skin"-Programm in Höhe von 6 Mio. € (Vorjahr: 24 Mio. €), Aufwendungen im Zusammenhang mit der Integration des Coppertone-Geschäfts und der Vorbereitung der Chantecaille-Acquisition in Höhe von 17 Mio. € (Vorjahr: 14 Mio. €), eine Wertminderung auf den Goodwill von tesa Twinlock in Höhe von 9 Mio. € sowie Erlöse aus dem Verkauf der tesa scribos GmbH in Höhe von 9 Mio. €. Im Vorjahr wurde im Unternehmensbereich Consumer darüber hinaus eine Wertminderung eines auf die zahlungsmittelgenerierende Einheit Nordostasien allokierten Goodwills in Höhe von 10 Mio. € als Sondereffekt gezeigt.

Betriebliches Ergebnis (EBIT)

Das betriebliche Ergebnis (EBIT) erreichte 933 Mio. € (Vorjahr: 828 Mio. €). Dies entspricht einer EBIT-Umsatzrendite von 12,2% (Vorjahr: 11,8%).

EBIT KONZERN (IN MIO. €)

Ohne Sondereffekte

Finanzergebnis

Das Finanzergebnis betrug -26 Mio. € (Vorjahr: -7 Mio. €). Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf Wertverluste bei Finanzanlagen zurückzuführen.

Ertragsteuern

Der Ertragsteueraufwand lag bei 252 Mio. € (Vorjahr: 244 Mio. €). Die Steuerquote lag bei 27,8% (Vorjahr: 29,7%). Die Steuern für die Sondereffekte betrugen 16 Mio. € (Vorjahr: 19 Mio. €).

Jahresüberschuss

Der Jahresüberschuss betrug 655 Mio. € (Vorjahr: 577 Mio. €), die Umsatzrendite nach Steuern lag bei 8,6% (Vorjahr: 8,2%). Ohne Sondereffekte stieg der Jahresüberschuss auf 699 Mio.€ (Vorjahr: 636 Mio.€), die entsprechende Umsatzrendite nach Steuern lag bei 9,2% (Vorjahr: 9,1%).

JAHRESÜBERSCHUSS KONZERN (IN MIO. €)

Ohne Sondereffekte

Ergebnis je Aktie - Dividende

Das Ergebnis je Aktie lag bei 2,81 € (Vorjahr: 2,47 €). Ohne Sondereffekte betrug es 3,00 € (Vorjahr: 2,73 €). Berechnet wurden diese Werte auf Basis der gewichteten Anzahl der dividendenberechtigten Aktien von 226.818.984 Stück. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung eine Dividende in Höhe von 0,70 € (Vorjahr: 0,70 €) je dividendenberechtigter Stückaktie vorschlagen. Für weitere Angaben zu Anzahl, Art und Nennwert der Aktien wird auf den Abschnitt 18 "Gezeichnetes Kapital" im Konzernanhang verwiesen.

Ertragslage Unternehmensbereiche

Consumer

UMSATZENTWICKLUNG UNTERNEHMENSBEREICH CONSUMER (IN MIO. €)

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Entwicklung
(in %)
01.01. - 31.12.2020 01.01. - 31.12.2021 nominal organisch
Europa 2.752 2.910 5,8 5,8
Westeuropa 2.217 2.352 6,1 5,7
Osteuropa 535 558 4,3 6,3
Amerika 1.153 1.302 12,9 15,9
Nordamerika 585 646 10,5 13,0
Lateinamerika 568 656 15,4 18,8
Afrika/​Asien/​Australien 1.795 1.917 67 8,9
Gesamt 5.700 6.129 7,5 8,8

Der Umsatz im Unternehmensbereich Consumer erreichte 2021 ein organisches Umsatzwachstum von 8,8%. Nominal erhöhte sich der Umsatz um 7,5% auf 6.129 Mio. € (Vorjahr: 5.700 Mio. €). Wechselkurseffekte erhöhten das Wachstum um 1,3 Prozentpunkte.

Die Umsatzentwicklung im Unternehmensbereich Consumer erholte sich insgesamt im Berichtsjahr von den Auswirkungen der andauernden COVID-19-Pandemie im Vorjahr. Beiersdorf konnte auf allen Kontinenten Marktanteile hinzugewinnen, insbesondere mit der Marke NIVEA in Brasilien, Japan und Thailand sowie im Bereich Derma mit den Marken Eucerin und Aquaphor in den USA, Deutschland und Lateinamerika. Der Bereich Healthcare konnte auf fast allen Märkten mit den Marken Hansaplast und Elastoplast weitere Marktanteile hinzugewinnen.

In allen Regionen entwickelten sich die Umsatzwachstumsraten positiv, insbesondere in der Region Amerika, in der das Umsatzwachstum im zweistelligen Prozentbereich gegenüber dem Vorjahr lag. NIVEA und der Bereich Healthcare erzielten insgesamt gute Wachstumsraten. Der Bereich Derma und die Marke La Prairie trugen mit einem starken Wachstum zur sehr guten Entwicklung des Unternehmensbereichs bei.

Das EBIT ohne Sondereffekte betrug 740 Mio. € (Vorjahr: 702 Mio. €), die EBIT-Umsatzrendite ohne Sondereffekte lag bei 12,1% (Vorjahr: 12,3%). Als Sondereffekte wurden die Aufwendungen aus dem "Care Beyond Skin"-Programm in Höhe von 6 Mio. €, Restrukturierungsaufwendungen und zwar vor allem der Supply-Chain-Organisation in Höhe von 37 Mio. € sowie Aufwendungen im Zusammenhang mit der Integration des Coppertone-Geschäfts und der Vorbereitung der Chantecaille-Acquisition in Höhe von 17 Mio. € ausgewiesen. Das Consumer-Ergebnis nach Sondereffekten betrug daher 680 Mio. € (Vorjahr: 632 Mio. €), die EBIT-Umsatzrendite lag bei 11,1% (Vorjahr: 11,1%).

NIVEA wuchs 2021 weltweit organisch um 5,5%. Nominal stieg der Umsatz von 3.957 Mio. € auf 4.116 Mio. €. Dies ging vor allem auf die Umsatzerholung von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, vorwiegend getrieben durch die Region Emerging Markets, sowie die neuen Produkteinführungen zurück. Wachstumstreiber waren vor allem NIVEA Face, NIVEA SUN, NIVEA Deo sowie NIVEA Body. In der Kategorie NIVEA Face wurden durch den Launch von Produkten, wie NIVEA Cellular LUMINOUS630® und Hydra Skin Effect, signifikante Umsatz- und Marktanteilszahlen erzielt, besonders in Europa. NIVEA erzielte ein positives Umsatzwachstum in seinem Kerngeschäft Körperpflege. Dies wurde durch das stetige Wachstum des Naturally Good-Bereichs, welcher Verpackungen mit 50% weniger Plastik nutzt, sowie einer weiteren Stärkung des Skin Tone-Geschäfts bedingt. In der Kategorie NIVEA Deo zählte die Black & White Produktlinie, neben Neueinführungen wie der Magnesium Linie, zu den größten Wachstumstreibern. NIVEA Lip und NIVEA Hair waren diejenigen Kategorien, die immer noch Schwierigkeiten aufzeigten, wieder zu positiven Wachstumsentwicklungen zurückzufinden.

Der Bereich Derma entwickelte sich mit einem organischen Umsatzwachstum von 19,5% besonders erfreulich. Nominal stieg der Umsatz von 661 Mio. € auf 790 Mio. €. In den wichtigen Märkten USA und Deutschland wurde ein überaus positives Umsatzwachstum erzielt. Darüber hinaus konnte in Südamerika, Asien, MEA sowie im Rest Europas die positive Umsatzentwicklung weiter fortgeführt werden. Einen positiven Wachstumsbeitrag leisteten insbesondere die Eucerin-Kategorie Face getrieben durch die Anti-Pigment- sowie die Hyaluron-Filler-Serie und die Kategorie Sun mit unserer Neueinführung des Medizinproduktes ACTINIC CONTROL mit LSF 100. Im Body Bereich konnten insbesondere die Eucerin Urea-Serie, sowie Aquaphor ein starkes Umsatzwachstum verzeichnen. Generell zeichnete sich der Online-Vertriebskanal als starker Umsatztreiber aus.

Healthcare verzeichnete ein organisches Umsatzplus von 13,7%. Nominal stieg der Umsatz von 197 Mio. € auf 225 Mio. €. Besonders positiv auf den Umsatz wirkten sich die Markeneinführungen in der Kategorie Wundversorgung, sowie eine starke Erholung der Umsätze in der Kategorie Sports aus. Dieses Wachstum fand in allen Hauptmärkten statt.

Im Bereich der selektiven Kosmetik verzeichnete unsere Marke La Prairie einen starken organischen Umsatzanstieg von 20,1%. Nominal stieg der Umsatz von 497 Mio. € auf 599 Mio. €. Dieser Anstieg ist im Wesentlichen auf die Erholung des wichtigen Travel-Retail-Geschäftes und auf die herausragende Performance in China und Nordamerika zurückzuführen. Zu weiteren starken Wachstumstreibern zählten die Launches von Platinum Rare und Pure Gold.

In der Region Europa lag der Umsatz organisch um 5,8% über dem Vorjahr. Nominal stieg der Umsatz um 5,8% auf 2.910 Mio. € (Vorjahr: 2.752 Mio. €).

In Westeuropa stieg der Umsatz organisch um 5,7%. Vor allem in der Schweiz und Italien konnte ein gutes Wachstum erreicht werden. Die Umsätze in NIVEA Face, Sun und Body sowie der Kategorie Wundversorgung des Bereiches Healthcare entwickelten sich besonders positiv. Auch die Eucerin-Kategorien Face, Body und Sun trugen positiv zum Umsatzwachstum bei. Wesentlich beeinflusst wurde das Umsatzwachstum durch die Erholung des Travel-Retail-Geschäfts bei der Marke La Prairie.

Der Umsatz in Osteuropa lag organisch um 6,3% über dem Vorjahr. Diese Tendenz war unter anderem durch ein zweistelliges Wachstum in Bulgarien und der Ukraine bedingt, sowie durch die positive Entwicklung in den anderen osteuropäischen Ländern. Besonders gut entwickelten sich die Kategorien NIVEA SUN, Face & Deo und Eucerin Face, Sun & Body in der Region.

In der Region Amerika konnte ein starkes organisches Umsatzwachstum von 15,9% erzielt werden. Nominal lag der Umsatz mit 1.302 Mio. € um 12,9% über dem Vorjahr (1.153 Mio. €).

In Nordamerika konnte ein positives organisches Umsatzwachstum von 13,0% erzielt werden. Als wesentliche Wachstumstreiber stellten sich die Marken Coppertone, Aquaphor und Eucerin heraus.

In Lateinamerika konnte ebenfalls ein sehr gutes organisches Umsatzwachstum von 18,8% erzielt werden. Aufgrund der Wechselkurseffekte stieg der Umsatz in der Region nominal um 15,4%. In fast allen Ländern zeigte sich ein Umsatzwachstum, besonders stark in Brasilien und Mexiko. Neben NIVEA stellte sich Eucerin als wesentlicher Wachstumstreiber heraus.

Der Umsatz in der Region Afrika/​Asien/​Australien erreichte organisch einen Umsatzanstieg von 8,9%. Nominal stieg der Umsatz um 6,7% auf 1.917 Mio. € (Vorjahr: 1.795 Mio. €). Besonders positiv sind die Umsätze in Indien, der Türkei und Nigeria ausgefallen. Negativ entwickelten sich hingegen die Umsätze aufgrund des Rückgangs der Märkte in Südkorea, Taiwan und Vietnam. Besonders NIVEA Face, Body, Sun und Deo entwickelten sich sehr gut. Eucerin und La Prairie konnten ebenfalls ein starkes Wachstum in der Region erreichen, insbesondere in China.

UMSATZ CONSUMER (IN MIO. €)

EBIT CONSUMER (IN MIO. €)

Ohne Sondereffekte

UMSATZ CONSUMER NACH REGIONEN (IN %)

UMSATZ CONSUMER IN EUROPA (IN MIO. €)

UMSATZ CONSUMER IN AMERIKA (IN MIO. €)

UMSATZ CONSUMER IN AFRIKA/​ASIEN/​AUSTRALIEN (IN MIO. €)

tesa

UMSATZENTWICKLUNG UNTERNEHMENSBEREICH TESA (IN MIO. €)

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Entwicklung
(in %)
01.01. - 31.12.2020 01.01. - 31.12.2021 nominal organisch
Europa 715 766 7,1 8,3
Amerika 194 225 15,9 18,9
Afrika/​Asien/​Australien 416 507 22,1 20,1
Gesamt 1 1.325 1.498 13,1 13,6

1 Die Gesamtsumme setzt sich aus den Umsätzen der tesa Bereiche Direct Industries, Trade Markets und Others zusammen.

tesa konnte in 2021 in einem weiterhin von der COVID-19-Pandemie beeinflussten Marktumfeld ein sehr starkes organisches Umsatzwachstum von 13,6% erzielen. Der Verkauf der tesa scribos GmbH im 3. Quartal, sowie positive Wechselkurseffekte beeinflussten diese Entwicklung leicht um 0,5 Prozentpunkte. Nominal erhöhte sich der Umsatz damit von 1.325 Mio. € im Vorjahr um 13,1% auf 1.498 Mio. €.

In Europa erhöhte sich der Umsatz organisch um 8,3%. Das Geschäft im Bereich Trade Markets konnte nach einem, ebenfalls durch die Pandemie beeinflussten, sehr guten Vorjahr wiederum deutlich wachsen. Dabei entwickelte sich der Umsatz im Endverbrauchergeschäft positiv, auch über digitale Absatzkanäle. Der Bereich Direct Industries zeigte deutliche Umsatzzuwächse, insbesondere durch die Erholung am Automobilmarkt im ersten Halbjahr. Nominal erreichte tesa in Europa einen Umsatz von 766 Mio. € (Vorjahr: 715 Mio. €). Der Anteil am Konzernumsatz reduzierte sich auf 51,1% (Vorjahr: 53,9%).

Amerika erreichte eine sehr positive Umsatzentwicklung und wuchs organisch um 18,9%. Der Umsatz im Bereich Direct Industries konnte sich nach dem starken Einbruch aufgrund der COVID-19-Pandemie deutlich erholen und verzeichnete insbesondere im ersten Halbjahr 2021 einen deutlichen Zuwachs der Umsätze in den Bereichen Building Industries und Flexodruck sowie auf dem Automobilmarkt. Der Umsatz der Region erhöhte sich nominal um 15,9% auf 225 Mio.€ (Vorjahr: 194 Mio. €). Der Anteil am Konzernumsatz erhöhte sich auf 15,0% (Vorjahr: 14,7%).

In Asien wurde ein organisches Umsatzwachstum von 20,1% erreicht, gefördert durch das Projektgeschäft mit Produkten für die Elektronikindustrie. Gleichzeitig zeigte sich auch in dieser Region, insbesondere in der ersten Jahreshälfte, die Erholung im Automobilsektor. Der Umsatz in dieser Region erhöhte sich nominal um 22,1% auf 507 Mio. € (Vorjahr: 416 Mio. €). Der Anteil am Konzernumsatz erhöhte sich auf 33,9% (Vorjahr: 31,4%).

Das EBIT ohne Sondereffekte erhöhte sich auf 253 Mio. € (Vorjahr: 204 Mio. €). Die EBIT-Umsatzrendite ohne Sondereffekte lag bei 16,9% (Vorjahr: 15,4%). Die Sondereffekte im Unternehmensbereich tesa in Höhe von 0 Mio. € beinhalten eine Wertminderung auf den Goodwill von tesa Twinlock in Höhe von 9 Mio. €, die Erlöse aus dem Verkauf der tesa scribos GmbH in Höhe von 9 Mio. € sowie geringfügige Aufwendungen für das "Care Beyond Skin"-Programm. Das Ergebnis nach Sondereffekten betrug 253 Mio. € (Vorjahr: 196 Mio. €), die EBIT-Umsatzrendite lag bei 16,8% (Vorjahr: 14,8%).

UMSATZ TESA (IN MIO. €)

UMSATZ TESA NACH REGIONEN (IN %)

EBIT TESA (IN MIO. €)

Ohne Sondereffekte

Direct Industries

Der Umsatz im Bereich Direct Industries von tesa erholte sich deutlich und konnte im Jahr 2021 zweistellig zulegen. Dabei erwiesen sich die Erholung der Märkte nach der COVID-19-Pandemie, insbesondere in der Automobilindustrie, aber auch ein erfolgreiches Projektgeschäft in den Bereichen Consumer Electronics, Flexodruck und Building Industry als Treiber. Wachstum erzielte tesa insbesondere in Asien, aber auch in Nordamerika und Europa konnte der Bereich zweistellig zulegen und verzeichnete organisch ein Umsatzwachstum von 16,6%. Nominal erhöhte sich der Umsatz um 16,1% auf 894 Mio. € (Vorjahr: 770 Mio. €). Der Anteil des Bereichs Direct Industries am Gesamtumsatz lag bei 59,7% (Vorjahr: 58,1%).

Im Bereich Consumer Electronics konnte tesa erneut einen Umsatzanstieg verzeichnen und sich als wichtiger Anbieter innovativer Produkte und Lösungen für die Herstellung von Smartphones und Tablets behaupten. Wachstumsimpulse gaben dabei vor allem die Sortimente zur Gehäuseverklebung bei Smartphones. Dank der erfolgreichen Innovationsaktivitäten von tesa gelang es, mit diesen Klebebändern wichtige Anwendungen weiterzuentwickeln.

Die Bereiche Automobil und Electrical Systems haben sich im Jahr 2021 positiv gegenüber dem Vorjahr entwickelt, insbesondere in den Wachstumsmärkten in Asien. Dabei hat sich die Marktdynamik zu Beginn des Jahres aufgrund der Engpässe in der Halbleiterindustrie in der zweiten Jahreshälfte abgeschwächt. Deutliches Wachstum konnte mit innovativen Anwendungen in den Bereichen der Elektromobilität und bei der Verklebung von Elementen zur Digitalisierung des Automobils erzielt werden. Die Erweiterung des Produktportfolios sowie Investitionen in Forschung & Entwicklung wurden fokussiert vorangetrieben und folgen der Transformation in der Automobilindustrie.

Im Bereich Druck und Papier konnte tesa seine Geschäftstätigkeit besonders im Marktsegment Flexodruck weiter ausbauen. Das starke Produktsortiment wurde zudem durch die Portfolioerweiterung im Bereich selbsthaftender Druckhülsen in den vergangenen Jahren deutlich erweitert und tesa profitiert weiterhin von einem global wachsenden Markt in der Verpackungsindustrie.

Der Bereich Building Industry zeigte erneut eine starke Entwicklung. Die positive Umsatzdynamik ist vor allem auf das nordamerikanische Geschäft mit luft- und wasserdichten Verklebungen in der Bau- und Bauzulieferindustrie zurückzuführen.

Der Bereich Pharma hatte im Jahr 2020 von der COVID-19-Pandemie profitiert, da dort tesa Produkte hergestellt werden, die von der EU als versorgungspflichtig eingestuft worden waren. Daraus erfolgte bei der Pharmakundschaft ein Aufbau der Risikobestände, was im Jahr 2021 wiederum zu einem geringeren Absatz geführt hat.

Zum tesa Angebot gehörten bis zum 31. August 2021 auch die Lösungen zur digitalen Vernetzung von Markenprodukten der tesa scribos GmbH, die zum 1. September an die KURZ Gruppe veräußert wurde.

Trade Markets

Der Umsatz im Bereich Trade Markets erhöhte sich organisch um 9,1%, was nominal einem Umsatzwachstum von 8,6% auf 597 Mio. € (Vorjahr: 550 Mio. €) entspricht. Damit trug der Bereich im Berichtsjahr mit 39,8% (Vorjahr: 41,5%) zum Gesamtumsatz des Unternehmensbereichs tesa bei.

Das Sortiment im industriellen Handelsgeschäft wurde weiter optimiert und ausgebaut. Hier sind insbesondere neue Produktentwicklungen im Bereich der nachhaltigen Klebebänder hervorzuheben. Das Geschäft mit den industriellen Handelspartner*innen entwickelt sich deutlich besser als erwartet.

Nach einem sehr erfolgreichen Vorjahr ist das Geschäft mit privaten Endverbraucherinnen und professionellen Handwerkerinnen - Consumer & Craftsmen - in Europa und Lateinamerika erneut gewachsen. Das Geschäft im Vertriebskanal Baumarkt litt in einigen Ländern unter Marktschließungen aufgrund partieller Lockdowns. Dieser Effekt konnte durch ein weiterhin starkes Wachstum in digitalen Absatzkanälen sowie eine gute Entwicklung bei den professionellen Handwerker*innen kompensiert werden. In Lateinamerika erzielte das Geschäft ein herausragendes Wachstum. Dies war einerseits bedingt durch die Erholung der Märkte nach einem aufgrund der COVID-19-Pandemie schwachen Jahr 2020. Andererseits trugen die Erschließung neuer Märkte und die Einführung neuer Sortimente zu diesem Wachstum bei.

Das Jahr 2021 war geprägt durch ein breites Wachstum bei Klebebändern, insbesondere bei den Verpackungs- und Markierklebebändern für private Endverbraucher*innen und Handwerker*innen. Dies gilt sowohl für den Retailverkauf, als auch für den Onlinehandel. Im saisonalen Geschäft mit den Produkten für Insektenschutz konnte tesa seine Marktposition weiter ausbauen. In der Kategorie Badaccessoires unter der Marke tesa®, also Produkten, die sich mit der innovativen "nie wieder bohren"-Technologie einfach und schnell montieren lassen, wurden die starken Umsätze aus dem Vorjahr bestätigt. Im E-Commerce legte der Absatz der tesa-Produkte erneut deutlich zu, was zu signifikanten Marktanteilsgewinnen führte. Dabei konnte der Consumer Bereich insbesondere den Direktverkauf über digitale Marktplätze an den Endverbraucher*innen weiter ausbauen.

Vermögenslage

BILANZ KONZERN (IN MIO. €)

Aktiva

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31.12.2020 31.12.2021
Langfristige Vermögenswerte 5.929 6.668
Vorräte 1.001 1.144
Übrige kurzfristige Vermögenswerte 2.270 2.451
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 1.005 1.036
10.205 11.299

Passiva

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31.12.2020 31.12.2021
Eigenkapital 6.263 6.894
Langfristige Rückstellungen 1.090 935
Langfristige Verbindlichkeiten 103 145
Kurzfristige Rückstellungen 504 582
Kurzfristige Verbindlichkeiten 2.245 2.743
10.205 11.299

Die langfristigen Vermögenswerte stiegen um 739 Mio. € auf 6.668 Mio. € (Vorjahr: 5.929 Mio. €). Die langfristigen Wertpapiere erhöhten sich dabei um 522 Mio. € auf 3.937 Mio. € (Vorjahr: 3.415 Mio. €). Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte lagen bei 413 Mio. € (Vorjahr: 280 Mio. €). Davon entfielen 376 Mio. € (Vorjahr: 236 Mio. €) auf den Unternehmensbereich Consumer und 37 Mio. € (Vorjahr: 44 Mio. €) auf den Unternehmensbereich tesa. Die Investitionen betrafen im Wesentlichen die Standortsicherung und - erweiterung sowie die Kapazitätsausweitung in den Produktionsstätten, aber auch den Bau der neuen Konzernzentrale. Die Abschreibungen lagen bei 287 Mio. € (Vorjahr: 257 Mio. €). Die Vorräte stiegen um 143 Mio. € auf 1.144 Mio. € (Vorjahr: 1.001 Mio. €). Die übrigen kurzfristigen Vermögenswerte erhöhten sich auf 2.451 Mio. € (Vorjahr: 2.270 Mio. €). Darin enthalten sind kurzfristige Wertpapiere in Höhe von 616 Mio. € (Vorjahr: 647 Mio. €). Der Rückgang in dieser Position ist im Wesentlichen auf das Auslaufen einzelner Papiere und die Anlage in längerfristige Wertpapiere zurückzuführen. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich um 62 Mio. € auf 1.306 Mio. € (Vorjahr: 1.244 Mio. €). Die Ertragsteuerforderungen betrugen 207 Mio. € (Vorjahr: 169 Mio. €), die sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte stiegen um 58 Mio. € auf 198 Mio. € (Vorjahr: 140 Mio. €).

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente erhöhten sich auf 1.036 Mio. € (Vorjahr: 1.005 Mio. €). Die Nettoliquidität (Zahlungsmittel, Zahlungsmitteläquivalente zuzüglich lang- und kurzfristiger Wertpapiere abzüglich kurzfristiger Bankverbindlichkeiten sowie lang- und kurzfristiger Leasingverbindlichkeiten) stieg um 376 Mio. € auf 5.066 Mio. € (Vorjahr: 4.690 Mio. €). Die kurzfristigen Bankverbindlichkeiten erhöhten sich um 124 Mio. € auf 341 Mio. € (Vorjahr: 217 Mio. €). Im Hinblick auf die anhaltenden Niedrigzinsen im Euroraum werden auch kurzfristige Kreditaufnahmen zur Unterstützung des Managements von Finanzanlagen und Bankguthaben genutzt.

Die Summe der langfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten lag bei 1.080 Mio. € (Vorjahr: 1.193 Mio. €). In dieser Position sind enthalten die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen, die sich im Wesentlichen durch die Erhöhung des Zinssatzes auf 808 Mio. € reduzierten (Vorjahr: 972 Mio. €). Im Zusammenhang damit stiegen die latenten Steuerverbindlichkeiten auf 38 Mio. € (Vorjahr: 13 Mio. €). Die Summe der kurzfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten erhöhte sich durch den Anstieg der kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten sowie die Erhöhung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 576 Mio. € auf 3.325 Mio. € (Vorjahr: 2.749 Mio. €). Der Eigenkapitalanteil betrug 61% (Vorjahr: 61%). Der Anteil des langfristigen Fremdkapitals lag bei 10% (Vorjahr: 12%), der Anteil des kurzfristigen Fremdkapitals bei 29% (Vorjahr: 27%).

FINANZIERUNGSSTRUKTUR (IN %)

Finanzlage

KAPITALFLUSSRECHNUNG KONZERN (IN MIO. €)

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2020 2021
Brutto-Cashflow 802 897
Mittelveränderung Nettoumlaufvermögen 182 96
Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit 984 993
Cashflow aus investiver Tätigkeit -731 -845
Free-Cashflow 253 148
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -317 -141
Sonstige Veränderungen -76 24
Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente -140 31
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am 01.01. 1.145 1.005
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am 31.12. 1.005 1.036

Der Brutto-Cashflow betrug im Berichtsjahr 897 Mio. € und lag damit um 95 Mio. € über dem Wert des Vorjahrs.

Aus der Veränderung des Nettoumlaufvermögens ergab sich ein Mittelzufluss in Höhe von 96 Mio. € (Vorjahr: 182 Mio. €). Dem Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und kurzfristigen Rückstellungen um 436 Mio. € standen der Anstieg der Vorräte um 145 Mio. € sowie der Forderungen und sonstigen Vermögenswerte um 195 Mio. € gegenüber.

Der Mittelabfluss aus investiver Tätigkeit betrug im Berichtsjahr 845 Mio. € (Vorjahr: 731 Mio. €). Den Zins- und sonstigen Finanzeinzahlungen in Höhe von 61 Mio. €, Einzahlungen aus dem Verkauf von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen in Höhe von 45 Mio. €, Einzahlungen aus dem Verkauf von Tochtergesellschaften sowie assoziierten Unternehmen und sonstigen Beteiligungen in Höhe von 18 Mio. € standen Nettoinvestitionszahlungen für den Erwerb von Wertpapieren in Höhe von 551 Mio. €, Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 413 Mio. € sowie Auszahlungen für Investitionen in assoziierte Unternehmen und sonstige Beteiligungen in Höhe von 5 Mio. € gegenüber.

Der Free-Cashflow lag mit 148 Mio. € um 105 Mio. € unter dem Wert des Vorjahrs (253 Mio. €). Der Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von 141 Mio. € (Vorjahr: 317 Mio. €) setzte sich aus der Auszahlung der Dividende der Beiersdorf AG in Höhe von 159 Mio. € sowie sonstigen Finanzeinzahlungen in Höhe von 18 Mio. € zusammen.

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente erreichten 1.036 Mio. € (Vorjahr: 1.005 Mio. €).

Finanzierung und Liquiditätsvorsorge

Die Absicherung von Währungs-, Zins- und Ausfallrisiken sowie die Anlage der flüssigen Mittel stehen im Zentrum des Finanzmanagements von Beiersdorf. Außerdem ist die Bereitstellung der Liquidität für den Konzern ein vorrangiges Ziel. Art und Umfang der Transaktionen orientieren sich am operativen und finanziellen Grundgeschäft. Zur Ermittlung des Liquiditätsbedarfs werden Szenariorechnungen und rollierende Zwölfmonats-Cashflow-Planungen eingesetzt. Einzelheiten zum Risikomanagement im Finanzbereich finden sich im Konzernanhang (Erläuterungen zur Bilanz, Abschnitt 28).

Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage

GESAMTAUSSAGE ZUR WIRTSCHAFTLICHEN LAGE DES KONZERNS

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Ergebnis 2020 Prognose 2021 Geschäftsbericht 2020 Prognose 2021 H1-Bericht 2021 Prognose 2021 9M-Quartalsmitteilung 2021 Ergebnis 2021
Umsatzwachstum (organisch)
Consumer (in %) -6,6 positiv im höheren einstelligen Bereich 7 - 9 8,8
tesa (in %) -1,5 positiv im höheren einstelligen Bereich 11 - 13 13,6
Konzern (in %) -5,7 positiv im höheren einstelligen Bereich 8 - 10 9,7
EBIT-Umsatzrendite (ohne Sondereffekte)
Consumer (in %) 12,3 auf Vorjahresniveau auf Vorjahresniveau auf Vorjahresniveau 12,1
tesa (in %) über dem
15,4 unter Vorjahr auf Vorjahresniveau Vorjahresniveau 16,9
Konzern (in %) 12,9 auf Vorjahresniveau auf Vorjahresniveau auf Vorjahresniveau 13,0

Insgesamt stand das Berichtsjahr unter dem Einfluss der flächendeckenden Auswirkungen der COVID-19-Pandemie. Der Konzern erreichte einen Umsatz von 7.627 Mio. € (Vorjahr: 7.025 Mio. €). Der Umsatz war organisch um 9,7 % über dem Vorjahreswert (Vorjahr: Rückgang um 5,7%). Das EBIT ohne Sondereffekte erreichte 993 Mio. € (Vorjahr: 906 Mio. €). Die EBIT-Umsatzrendite ohne Sondereffekte lag bei 13,0% (Vorjahr: 12,9%).

Der Unternehmensbereich Consumer konnte sich im Jahr 2021 positiv entwickeln. Die Sicherheit und Gesundheit unserer Mitarbeitenden und Partner*innen sowie der Service für Kundschaft und Verbraucher*innen hatten weiterhin höchste Priorität. Anfang des Jahres wurde außerdem im Zuge der Präsentation der Finanzergebnisse 2020 ein 300 Millionen Euro schweres Investitionsprogramm vorgestellt. Die Schwerpunkte liegen hierbei insbesondere bei den Strategiesäulen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und White Spots (Erschließung neuer Märkte). Die zusätzlichen Investitionen stellen sicher, dass Beiersdorf optimal für die Zukunft aufgestellt ist und agil auf sich ergebende Marktchancen reagieren kann.

Der Unternehmensbereich Consumer konnte im Jahr 2021 ein organisches Umsatzwachstum von 8,8% erzielen. Dabei zeigte sich eine durchgehende Erholung sowohl auf Marken- als auch auf Regionsebene und dies trotz der volatilen Gesamtlage mit weiterhin starken Einschränkungen im Reiseverkehr. Das Wachstum von NIVEA wurde im Einklang mit dem Strategiefokus speziell durch das Wachstum im Skin Care Bereich getrieben. La Prairie erholte sich deutlich, angeführt von einem starken Geschäft rund um China. Auch die Bereiche Healthcare und Derma konnten zweistellige organische Umsatzzuwächse verzeichnen und liegen damit auch weit über dem Vor-Corona-Niveau von 2019. Auf Regionsebene ist besonders das signifikante Umsatzwachstum in Lateinamerika und den USA hervorzuheben. Das betriebliche Ergebnis (EBIT, ohne Sondereffekte) und die entsprechende EBIT-Umsatzrendite lagen trotz signifikanter Investitionen zur Umsetzung der Strategie auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr. Für Consumer lag die EBIT-Umsatzrendite ohne Sondereffekte bei 12,1% (Vorjahr: 12,3%).

Der Unternehmensbereich tesa konnte 2021 in einem weiterhin von der COVID-19-Pandemie beeinflussten Marktumfeld ein sehr starkes organisches Umsatzwachstum von 13,6% erzielen. Dabei verzeichneten sowohl der Bereich Direct Industries, der die direkten Geschäfte mit Industriekundschaft abbildet, als auch der Bereich Trade Markets, welcher die Umsätze im Endverbrauchergeschäft beinhaltet, eine deutliche Umsatzsteigerung. In einem weiterhin schwierigen globalen Marktumfeld zeigten insbesondere die Bereiche Electronics und Automotive eine deutlich positive Umsatzentwicklung. Das betriebliche Ergebnis (EBIT ohne Sondereffekte) und die EBIT-Umsatzrendite lagen über dem Vorjahr. Für tesa lag die EBIT-Umsatzrendite ohne Sondereffekte bei 16,9% (Vorjahr: 15,4%).

Beiersdorf AG

Geschäftstätigkeit

Die Beiersdorf AG mit Sitz in Hamburg ist das Mutterunternehmen des Beiersdorf Konzerns. Zum 31. Dezember 2021 beschäftigte die Beiersdorf AG 2.412 (Vorjahr: 2.318) Mitarbeitende. Die Anzahl der in dieser Zahl nicht enthaltenen Auszubildenden und Trainees lag bei 121 (Vorjahr: 129).

Die Beiersdorf AG führt das deutsche Consumer-Geschäft und erbringt typische Leistungen einer Holdinggesellschaft für Konzerngesellschaften. Neben dem eigenen operativen Geschäft verwaltet die Beiersdorf AG ein umfangreiches Beteiligungsportfolio und ist direkt oder indirekt Mutterunternehmen für über 170 Tochtergesellschaften weltweit. In der Beiersdorf AG werden zudem die zentralen Planungs-/​Controlling-, Supply-Chain-, Treasury- und Human-Resources-Funktionen sowie der Großteil der Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten für das Consumer-Geschäft ausgeführt.

Das operative Geschäft der Beiersdorf AG stellt einen Teil der Geschäftstätigkeit des Beiersdorf Konzerns dar. Die Steuerung erfolgt unternehmensübergreifend auf Basis der im Abschnitt "Leitung und Kontrolle" des zusammengefassten Lageberichts beschriebenen zentralen Leistungsindikatoren. Ein vollständiger Einblick in diese Leistungsindikatoren kann nur auf Konzernebene gewonnen werden.

Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Beiersdorf AG ist sowohl durch ihre eigene Geschäftstätigkeit als auch durch die Geschäftstätigkeit ihrer Tochterunternehmen in Form von Lizenz- und Dividendenerträgen geprägt. Die wirtschaftliche Lage der Beiersdorf AG entspricht somit grundsätzlich der wirtschaftlichen Lage des Gesamtkonzerns. Auch die Risiken und Chancen sowie der Ausblick der Beiersdorf AG, insbesondere hinsichtlich der COVID-19-Pandemie, entsprechen weitestgehend denen des Konzerns.

Grundlagen der Abschlusserstellung

Der Jahresabschluss der Beiersdorf AG wird nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Die für den Jahresabschluss relevanten Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex wurden berücksichtigt.

Ertragslage Beiersdorf AG

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG DER BEIERSDORF AG NACH HGB (IN MIO. €)

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2020 2021
Umsatzerlöse 1.289 1.336
Sonstige betriebliche Erträge 30 35
Materialaufwand -287 -286
Personalaufwand -290 -332
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -42 -41
Sonstige betriebliche Aufwendungen -647 -727
Betriebsergebnis 53 -15
Beteiligungsergebnis 215 212
Zinsergebnis -31 -45
Übrige finanzielle Erträge und Aufwendungen -10 3
Finanzergebnis 174 170
Ergebnis vor Steuern 227 155
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -33 -32
Jahresüberschuss 194 123
Einstellung in andere Gewinnrücklagen -18 -
Entnahmen aus anderen Gewinnrücklagen - 53
Bilanzgewinn 176 176

Die Umsatzerlöse der Beiersdorf AG stiegen im Berichtsjahr wieder auf das Niveau vor der COVID-19-Pandemie um 47 Mio. € auf 1.336 Mio. € (Vorjahr: 1.289 Mio. €). Dabei entwickelten sich die Produktumsätze von NIVEA Face Care, NIVEA SUN und Eucerin besonders erfreulich. In Deutschland wurden 988 Mio. € (Vorjahr: 991 Mio. €) der Umsatzerlöse erzielt, im Ausland 348 Mio. € (Vorjahr: 298 Mio. €).

Das Betriebsergebnis ging aufgrund deutlich größeren Aufwendungen in Digitalisierung, höheren Marketingaufwendungen sowie gestiegenen Personalaufwendungen um 68 Mio. € auf -15 Mio. € zurück.

Das Finanzergebnis verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 4 Mio. €. Der Rückgang resultiert aus einem um 3 Mio. € geringerem Beteiligungsergebnis und einem um 14 Mio. € verschlechtertem Zinsergebnis, während das übrige finanzielle Ergebnis sich um 13 Mio. € verbesserte.

Das Ergebnis vor Steuern lag dementsprechend mit 155 Mio. € um 72 Mio. € deutlich unter dem Vorjahresergebnis. Der Jahresüberschuss erreichte 123 Mio. € (Vorjahr: 194 Mio. €) und lag damit um 71 Mio. € unter dem Vorjahreswert.

Vermögens- und Finanzlage Beiersdorf AG

BILANZ DER BEIERSDORF AG NACH HGB (IN MIO. €)

Aktiva

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31.12.2020 31.12.2021
Immaterielle Vermögensgegenstände 170 140
Sachanlagen 137 139
Finanzanlagen 5.501 6.328
Anlagevermögen 5.808 6.607
Vorräte 3 4
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 634 693
Wertpapiere 346 82
Flüssige Mittel 51 1
Umlaufvermögen 1.034 780
Rechnungsabgrenzungsposten 6 6
Aktive latente Steuern 74 98
6.922 7.491

Passiva

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31.12.2020 31.12.2021
Eigenkapital 2.800 2.764
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 605 656
Übrige Rückstellungen 266 305
Rückstellungen 871 961
Verbindlichkeiten 3.251 3.766
6.922 7.491

Das Anlagevermögen stieg im Vergleich zum Vorjahr deutlich um 799 Mio. € an. Dieser Anstieg ist im Wesentlichen auf den Erwerb von langfristigen Staats- und Industrieanleihen zurückzuführen. Bei den Sachanlagen standen Investitionen von 13 Mio. € Abschreibungen von 11 Mio. € gegenüber.

Das Umlaufvermögen verminderte sich im Geschäftsjahr um 254 Mio. € auf 780 Mio. €. Darin enthalten sind kurzfristige Wertpapiere in Höhe von 82 Mio. € (Vorjahr: 346 Mio. €). Der Rückgang in dieser Position ist im Wesentlichen auf eine verstärkte Neuanlage der Mittel in langfristigen Wertpapieren zurückzuführen. In den Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen sind im Wesentlichen Finanzforderungen gegenüber verbundenen Unternehmen enthalten.

Die Verbindlichkeiten sind im Vergleich zum Vorjahr um 515 Mio. € auf 3.766 Mio. € gestiegen. Dies ist im Wesentlichen durch einen Anstieg von Finanzverbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen begründet.

Das in der Bilanz ausgewiesene Gesamtvermögen von 7.491 Mio. € (Vorjahr: 6.922 Mio. €) ist in Höhe von 2.764 Mio. € (Vorjahr: 2.800 Mio. €) und damit zu 37 % (Vorjahr: 40 %) durch Eigenkapital finanziert.

Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung eine Dividende in Höhe von 0,70 € (Vorjahr: 0,70 €) je dividendenberechtigter Stückaktie vorschlagen.

Risikobericht

Risiken und Chancen

Der Beiersdorf Konzern ist im Rahmen seiner Geschäftstätigkeit einer Vielzahl von Risiken und Chancen ausgesetzt. Diese resultieren unter anderem aus dem unternehmerischen Handeln mit dem Ziel, Chancen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu erschließen und zu nutzen. Risiken und Chancen umfassen spezifische Ereignisse und Entwicklungen, die mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit eintreten und wesentliche negative bzw. positive finanzielle und nichtfinanzielle Auswirkungen auf die Erreichung der Ziele des Beiersdorf Konzerns haben können. Beiersdorf setzt ein integriertes Risiko- und Chancenmanagementsystem ein, um die wesentlichen Risiken frühzeitig zu erkennen, zu bewerten und konsequent durch gegensteuernde Maßnahmen zu begrenzen. Dieses System wird in der Konzernzentrale koordiniert.

BEIERSDORF RISIKO-RADAR

Schematische Darstellung

Integriertes Risiko- und Chancenmanagementsystem

Im Beiersdorf Konzern ist das Risiko- und Chancenmanagementsystem ein integraler Bestandteil der zentralen und dezentralen Planungs-, Steuerungs- und Kontrollprozesse in den einzelnen Gesellschaften, den Management Units und Regionen, auf Ebene der Unternehmensbereiche Consumer und tesa sowie auf Konzernebene. Ergänzt wird das Risiko- und Chancenmanagement durch die jeweiligen rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsysteme, die verschiedenen in- und externen Überwachungsgremien - unterstützt von der internen Revision - sowie die externen Prüfer. Das ebenso hier zu nennende Compliance-Management wird im Kapitel "Nichtfinanzielle Erklärung" ausführlich beschrieben.

Das Chancen- und Risikomanagement orientiert sich direkt an der Unternehmensstrategie und unterstützt Beiersdorf dabei, seine Potenziale zu erkennen und optimal auszuschöpfen. So ermöglichen beispielsweise regelmäßig durchgeführte Kundschafts- und Wettbewerbsanalysen eine zeitnahe Reaktion auf das dynamische Marktgeschehen. Aus den gewonnenen Erkenntnissen werden dabei konkrete Marktchancen und -risiken abgeleitet.

Beiersdorf geht Risiken aktiv nur dann ein, wenn diesen die Chance auf eine angemessene Wertsteigerung entgegensteht und sie mittels anerkannter Methoden und Maßnahmen innerhalb der jeweiligen Organisation handhabbar sind. In Fällen, in denen eine vollständige Vermeidung von Risiken nicht möglich oder sinnvoll ist, werden sie durch geeignete Maßnahmen reduziert oder auch auf Dritte transferiert, beispielsweise auf Versicherungsunternehmen.

Im Risikomanagementprozess werden mittels periodisch vorgenommener Inventuren die wesentlichen Risiken gemeinsam mit den risikosteuernden Maßnahmen strukturiert identifiziert, bewertet, dokumentiert sowie nachfolgend kommuniziert. Die entsprechenden Grundsätze, Reporting- und Rückkopplungsprozesse sowie Verantwortlichkeiten sind in einer konzernweit gültigen Richtlinie geregelt. Diese wird regelmäßig aktualisiert, im Jahr 2021 u.a. aufgrund des überarbeiteten Prüfungsstandards des Instituts der deutschen Wirtschaftsprüfer IDW PS 340 n.F., dessen Anforderungen Beiersdorf, wie am Ende dieses Kapitel dargestellt, berücksichtigt hat.

Beiersdorf unterscheidet strategische, funktionale und operative Risiken. Dabei werden unter strategischen Risiken grundsätzliche Rahmenbedingungen, Entwicklungen und Ereignisse betrachtet, die geeignet sein könnten, das Geschäftsmodell des Konzerns oder seiner Unternehmensbereiche wesentlich zu beeinflussen. Funktionale Risiken sind geschäftsmodellimmanente Herausforderungen. Ihnen wird von den verschiedenen Fachfunktionen in aller Regel auf globaler oder regionaler Ebene sowohl durch dauerhafte aufbau- und ablauforganisatorische als auch durch konkrete Einzelmaßnahmen begegnet. Insbesondere im strategischen und funktionalen Risikomanagement sind auch die mit dem Klimawandel verbundenen Chancen und Risiken integriert. Operative Chancen und Risiken sind Sachverhalte, die die konkreten kurzfristigen Umsatz- und Ergebnisentwicklungen unserer Konzerngesellschaften beeinflussen können.

Diesen Risikokategorien sind adäquate Betrachtungszeiträume zugeordnet, die für strategische Risiken grundsätzlich fünf Jahre, für funktionale Risiken in der Regel zwei Jahre und für kurzfristige operative Risiken ein Jahr betragen.

Die Darstellung einzelner Risiken erfolgt in der konzerninternen Berichterstattung einheitlich durch Positionierung innerhalb des sogenannten Risiko-Radars. Die verschiedenen Felder spiegeln die für die Gesellschaft wesentlichen unternehmensinternen und -externen Themenbereiche zusammengefasst wider, aus denen sich Ursachen für Risiken ergeben können. Die auf der vorherigen Seite aufgeführte Grafik (Beiersdorf Risiko-Radar) zeigt schematisch die Struktur des Risiko-Radars von strategischen Risiken.

Zudem werden die Risiken pro Kategorie auf der Grundlage ihrer jeweiligen Eintrittswahrscheinlichkeit sowie der potenziellen finanziellen und nichtfinanziellen Auswirkungen bei Eintritt des Risikos klassifiziert. Es werden Nettorisiken betrachtet, deren Eintrittswahrscheinlichkeit und deren Auswirkungen nach Durchführung von risikosteuernden Maßnahmen - bzw. bei Vorliegen konkreter Planungen unter deren Berücksichtigung - ermittelt werden. Dies gilt ab 2021 vor dem Hintergrund des neuen Prüfungsstandards auch bei strategischen Risiken, die bisher brutto betrachtet worden waren.

Vorstand und Aufsichtsgremien werden regelmäßig auf Ebene der Unternehmensbereiche Consumer und tesa sowie auf Konzernebene über die Risikolage informiert. Daneben stellen direkte Informationswege sicher, dass plötzlich auftretende, wesentliche Risiken darüber hinaus sofort der Unternehmensführung gemeldet werden. Auch steht das zentrale Risikomanagement im kontinuierlichen Austausch mit den Task Forces zu wesentlichen Themen wie der globalen COVID-19-Pandemie.

In Ergänzung zu der aus den Vorjahren gewohnten Auseinandersetzung mit den wesentlichen Risiken und Chancen haben sich Vorstand und Aufsichtsrat in diesem Jahr intensiv mit den Anforderungen des neuen Prüfungsstandards IDW PS 340 n.F. beschäftigt. Dabei lag der Schwerpunkt auf dem expliziten Vergleich des qualitativ und quantitativ aggregierten Risikoportfolios mit der finanziellen Gesamt-Risikotragfähigkeit. Dabei war das Ziel, zu ermitteln, ob auf dieser Basis die bisherige Gesamtbeurteilung der Risikolage (siehe unten) verändert werden müsste.

Zur Sicherstellung einer höchstmöglichen Transparenz und Nachvollziehbarkeit wurde die finanzielle Risikotragfähigkeit von Beiersdorf auf Basis der durchschnittlichen Nettoliquidität ermittelt (zur Ermittlung siehe Kapitel zur Vermögenslage). Dabei wurde der für die Entwicklung der Nettoliquidität bei der mehrperiodigen Betrachtung heranzuziehende verfügbare Free-Cashflow lediglich um die vorher abgezogenen Investitionen in Wertpapiere sowie Effekte aus vergangenen M&A-Transaktionen wieder bereinigt. Die Ermittlung der Risikotragfähigkeit basiert damit auf einem sehr konservativen Ansatz, da sie grundsätzlich mögliche, und durchaus bedeutsame, kurzfristige Erhöhungen unserer Liquidität bewusst außer Acht lässt, die in tatsächlichen Krisensituationen abgestuft eingesetzt werden könnten.

Zu diesen Erhöhungen zählten z.B. die Neubeschaffung und/​oder Erhöhung von Kreditlinien, die Auflösung stiller Reserven, die Veräußerung von Anlagevermögen, einzelnen Geschäftsfeldern oder den im Bestand befindlichen eigenen Aktien bis hin zu zeitweiser Aussetzung der Dividendenzahlung oder Verringerung der beabsichtigten Investitionen in den Markt oder die Erhaltung /​ den Ausbau unseres Anlagevermögens. Zuletzt haben wir sowohl bei der Nettoliquidität als auch bei der Cashflow-Größe nur den Durchschnittswert der letzten fünf Jahre angesetzt und nicht die höheren aktuellen Werte.

Den neuen Prüfungsstandard IDW PS 340 n.F. haben wir abschließend auch benutzt, um unsere im Konzern-Risikohandbuch definierten risikopolitischen Grundsätze noch einmal im Vorstand und Aufsichtsrat zu bestätigen und bei der Vergleichsbewertung mit einfließen zu lassen. Als Ergebnis des Vergleichs lässt sich festhalten, dass das derzeitige Risikoportfolio im relevanten Betrachtungszeitraum der nächsten zwei Jahre selbst bei einem vollständigen und gleichzeitigen Eintreten aller Einzelrisiken nicht im Stande wäre, auch nur annähernd eine bestandsgefährdende finanzielle Situation herbeizuführen.

BEIERSDORF RISIKODARSTELLUNG

Darstellung der wesentlichen Risiken und Chancen

Strategische und funktionale Risiken und Chancen

Erhalt und Ausbau des Werts unserer großen verbrauchernahen Marken mit ihrer breiten Tragfähigkeit sind für die wirtschaftliche Entwicklung von Beiersdorf weiterhin von entscheidender Bedeutung. Wesentlich hierfür ist das immer wieder neu zu bestätigende Vertrauen unserer Kund*innen und insbesondere der Konsument*innen unserer Produkte. Wir haben unser Risikomanagementsystem darauf ausgerichtet, dieses Vertrauen jederzeit in vollem Umfang zu rechtfertigen und so den Wert unserer Marken dauerhaft und erfolgreich zu schützen. Wir prüfen kontinuierlich unsere internen Prozesse in allen Bereichen des Unternehmens, um bei eventuellem Auftreten von potenziell rufschädigenden bzw. -gefährdenden Vorgängen angemessen, sachlich korrekt und wirkungsvoll reagieren zu können. Wir gehen davon aus, dass dies, gemeinsam mit allen im Folgenden beschriebenen Aktivitäten zur Qualität unserer Produkte und unseres gesamten Marktauftrittes, dazu beitragen kann, dass es bei trotz allem auftretenden möglichen Reputationsproblemen zu keinem kritischen Sachverhalt kommen kann. Gleichzeitig erlauben uns u.a. die umfangreichen Maßnahmen, die wir sowohl in der Umsetzung als auch in der Kommunikation in Bezug auf Nachhaltigkeit, Diversity und weitere Aspekte der Corporate Social Responsibility (CSR) realisiert haben, die Eintrittswahrscheinlichkeit der Risiken für die Reputation unserer Marken und unseres Unternehmens insgesamt als gering einzustufen.

Die Einhaltung hoher Standards hinsichtlich Qualität und Sicherheit sowie die stetig verbesserte Umweltverträglichkeit unserer Produkte und Verpackungen bilden die Basis für das nachhaltige Vertrauen der Konsument*innen in unsere Marken. Über den gesamten Beschaffungs-, Herstellungs- und Distributionsprozess hinweg unterliegen unsere Produkte durchgängig den hohen Anforderungen unseres globalen Qualitätsmanagementsystems. Bei der Neuentwicklung von Produkten führen wir eine intensive Sicherheitsbewertung durch, die auch Rückmeldungen von Verbraucher*innen in Betracht zieht sowie in steigendem Maße berücksichtigt, welche Auswirkungen unsere Produkte auf die Umwelt haben. Risiken aufgrund von Qualitätsproblemen schätzen wir daher maximal als begrenzte Einzelfälle mit in aller Regel sehr begrenzter Auswirkung ein, deren Auftreten eher unwahrscheinlich ist.

Mit Hilfe des "Consumer Insights"-Prozesses nehmen wir die sich kontinuierlich wandelnden Wünsche der Verbraucher*innen zeitnah auf und lassen diese in unsere Produktentwicklungen einfließen. In der abgelaufenen Periode haben wir die Kontaktmöglichkeiten insbesondere mit unserer Endkundschaft daher weiter ausgebaut. Hierzu nutzen wir eine wachsende Anzahl von Plattformen in den Bereichen E-Commerce, Social Media und in der direkten Ansprache durch eigene Internetauftritte sowie immer vielfältigere Instrumente.

Neben weiteren Nachhaltigkeitskriterien beachten wir insbesondere die Diskussionen zur Vermeidung von bestimmten Verpackungs- und Einsatzmaterialien, u. a. durch das aufmerksame Monitoring des "European Green Deals". Auf die aktuelle Diskussion über die Verwendung von Plastik in Produkten und Verpackungen reagieren wir sowohl mit einer neuen Plastikkreislaufstrategie als auch mit der Entwicklung konkreter Produkte und dem Einsatz nachhaltiger Verpackungs- und Nutzungskonzepte. Wir schätzen Risiken aus dem sich verändernden Verhalten der Konsument*innen als weiterhin eher kritisch und wahrscheinlich, im Zusammenhang mit den oben genannten Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekten sogar als sehr wahrscheinlich ein. Gleichzeitig sind wir jedoch auch davon überzeugt, dass unsere konsequent verfolgten, freiwilligen Selbstverpflichtungen, z. B. unser Klimaziel zur Reduktion von Treibhausgas-Emissionen, die Entwicklung von weiteren Konzepten zur Eindämmung der Klimawandelfolgen und der neuen Produkte, uns helfen werden, Marktchancen zu generieren, die wir, wenn und soweit wir das abschätzen können, weitgehend auch in unseren Planungen bereits berücksichtigt haben.

Starke Marken mit ihrer Balance von Innovation und Kontinuität und einem klaren Nutzen für die Verbraucher*innen sind unsere Antwort auf den sich weltweit verschärfenden Preis-, Qualitäts- und Innovationswettbewerb, der sich sowohl auf der Preis- als auch auf der Kostenseite realisiert. Im Rahmen eines breit angelegten "Value Engineering"-Projektes sind wir auf der intensiven Suche nach Kostensenkungspotenzialen im gesamten Wertschöpfungsprozess. Daneben prüfen wir, teils auch in speziell dafür abgestellten Task Forces, die Wirksamkeit spezifischer Marketingaktivitäten in den wichtigen Marktsegmenten. Im Vertriebsbereich überwachen wir kontinuierlich die Effekte aus der erfolgsabhängigen Konditionen- und Promotionssteuerung. Negative Auswirkungen aus den beschriebenen Tätigkeiten des Wettbewerbs halten wir damit zwar weiterhin für potenziell kritisch, deren durchschlagende Erfolgswahrscheinlichkeit aber eher für gering.

Kompetenzbasierte Marken, die kontinuierlich für die Konsument*innen relevante neue Produkte bereitstellen, erfordern hohe Vorleistungen in den Bereichen Innovation und Marketing. Durch die enge Verzahnung der beteiligten Konzernfunktionen mit dem operativen Geschäft identifizieren wir frühzeitig kommerzielle Chancen aus dem Vorsprung unserer Forschungs- und Entwicklungsarbeit und sichern diese dauerhaft durch entsprechende Schutzrechte. Selbstverständlich berücksichtigen und respektieren wir bei der Neuentwicklung unserer Produkte die bestehenden Rechte Dritter. Aufgrund unserer vielfältigen Prüf- und Kontrollprozesse schätzen wir mögliche Angriffe Dritter auf unsere Markenrechte, Produktnamen oder die Verwendung bestimmter Inhaltsstoffe zwar weiterhin als wahrscheinlich ein, das Risiko aus einem möglichen Erfolg dieser Aktivitäten auf unsere Arbeit aber lediglich noch als maximal signifikant. Gleichzeitig sind wir jedoch auch davon überzeugt, dass es uns mit ausreichender Wahrscheinlichkeit gelingen wird, auch weiterhin relevante Innovationen erfolgreich in allen Marktsegmenten einzubringen. Dabei haben wir jedoch u. a. aufgrund einer bewusst konservativen Herangehensweise nur weitgehend marktreife Neuigkeiten bereits in unsere mittelfristigen Planungsüberlegungen einbezogen.

Durch eine am nachhaltigen Erfolg unserer Marktaktivitäten orientierte Steuerung stellen wir sicher, dass wir sowohl marken- und produktbezogen als auch regional in zukunftsträchtige Märkte investieren. Wir betreiben hierzu aktiv u. a. das Screening neuer Geschäftsfelder sowie die selektive Beteiligung an Startups (einschließlich sogenannter Accelerator-Programme), durch die wir spezialisiertes Know-how aus Forschung und Entwicklung schnell für uns nutzbar machen können. In unsere konkreten Planungen haben wir dabei nur bereits greifbare Ergebnisse einfließen lassen. Auch hier halten wir über unsere Planungen hinausgehende, zusätzliche Marktchancen zwar für möglich, Umfang und Wahrscheinlichkeit bewerten wir im Rahmen aber eher bewusst als gering.

Risiken in der Beschaffung bezüglich Verfügbarkeit, Liefertreue und den am Ende der Betrachtungsperiode stark gestiegenen Kosten bei Rohstoffen und Waren sowie der Inanspruchnahme von Dienstleistungen begegnen wir sowohl durch ein kontinuierliches Monitoring unserer Märkte und Lieferant*innen als auch durch ein adäquates Vertragsmanagement sowie eine gezielte Steuerung der Aktivitäten in Bezug auf Umfang, Zeitpunkt und Frequenz der einzelnen Einkäufe. Strategische Partnerschaften sind dabei wichtige Bestandteile der aktiven Steuerung unseres Lieferant*innenportfolios ebenso wie interne Programme, die die Agilität der gesamten Wertschöpfungskette und deren Resilienz bei Störungen sicherstellen sollen. Damit tragen wir den stetig wachsenden globalen politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten sowie den von uns aktuell erwarteten, kurz- und mittelfristigen Auswirkungen des Klimawandels Rechnung. Gleiches gilt für die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, mit denen wir den Zugang zu unseren Beschaffungsmärkten dauerhaft sicherstellen. Dabei setzen wir insbesondere auf spezielle lokale bzw. regionale Lieferketten. Gleichzeitig achten wir beim Gesamtaufbau unserer weltweiten Produktions- und Logistikstruktur stets auch auf die entsprechende Verfügbarkeit von qualifizierten Mitarbeitenden und deren Weiterbildung. Auf der Grundlage dieser vielfältigen Aktivitäten und den in unseren Planungen bereits enthaltenen Erwartungen schätzen wir die zusätzlichen strategischen bzw. funktionalen Risiken in diesem Zusammenhang als kritisch, aber mit Ausnahme einer erratischen Entwicklung wie der aktuellen Pandemie, als nur bedingt wahrscheinlich ein.

Im Bereich unserer IT-Systeme konnten wir auch 2021 die Sicherheit, Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit und Effizienz gegen interne und externe Attacken weiter erhöhen. Die in den letzten Jahren vorgenommenen Verbesserungen an unserer IT-Infrastruktur und der mobilen Ausstattung der Belegschaft haben wesentlich dazu beigetragen, dass wir 2021 jederzeit flexibel auf die sich in Abhängigkeit von der Pandemie ändernden Rahmenbedingungen reagieren konnten. Wesentlich unterstützt wurde dies durch die weitergehende Standardisierung unserer Anwendungssoftware, u.a. speziell in den Vertriebssystemen, sowie die konsequente Nutzung Cloud-basierter Lösungen. Wir ordnen Risiken im Zusammenhang mit Aufbau und Funktionsweise unserer IT daher insgesamt für Beiersdorf als lediglich signifikant, aber weiterhin als wahrscheinlich ein.

Das europaweit im Einsatz befindliche Datenschutzsystem hilft uns Tag für Tag, einen sicheren Umgang mit sensiblen Daten unseres Unternehmens und unserer Geschäftspartner*innen und Konsument*innen zu gewährleisten, z. B. bei der Entwicklung und Nutzung unserer Auftritte in den sozialen Medien oder bei der Entwicklung neuer Softwarelösungen. Gleichzeitig versetzt es uns in die Lage, die gestiegenen Informations- und Dokumentationspflichten erfolgreich umzusetzen. Daneben bilden klare Verhaltensregeln und transparente Führungsstrukturen, begleitet von umfangreichen Schulungs- und Kontrollaktivitäten, für uns die Basis, um den internen und weiter steigenden externen Compliance-Risiken zu begegnen. In diesem Zusammenhang monitoren und bewerten wir intensiv die sich aus den "Schrems II"-Regelungen ergebenden Auswirkungen auf unser Unternehmen. Auch haben wir damit begonnen, das Datenschutz-Management auch über die europäischen Grenzen hinweg auszurollen. Risiken aus diesen Themenkreisen schätzen wir in aller Regel weiterhin als weniger wesentlich und eher unwahrscheinlich ein.

Kooperationen und Kontakte mit Universitäten ermöglichen uns die frühzeitige Verbindung zu qualifizierten Nachwuchskräften, die wir durch spezielle Einstiegsprogramme auf eine Karriere bei Beiersdorf vorbereiten. Unser weltweit einheitlicher Talentmanagementprozess identifiziert und fördert talentierte Fach- und Führungskräfte auf allen Ebenen und unterstützt die qualifizierte Nachbesetzung von wichtigen Positionen im ganzen Unternehmen. Die bekannte Attraktivität von Beiersdorf als Arbeitgeber unterstützen wir durch vielfältige, glaubhafte Aktivitäten in den Bereichen Diversity, Corporate Citizenship, Sustainability etc. Risiken im Rahmen der weltweiten Personalbeschaffungsaktivitäten stellen für uns weiterhin kein wesentliches Risiko dar.

Ein detailliertes Monitoring unserer Kundschaftsbeziehungen sowie ein aktives Forderungsmanagement wirken Risiken durch Forderungsausfälle entgegen. In der abgelaufenen Periode haben wir daneben unsere Warenkreditversicherung komplett überarbeitet und sind so in der Lage, sie unseren Konzerngesellschaften auf globaler Basis und zu sehr guten Konditionen anzubieten. Währungs-, Zins- und Liquiditätsrisiken unterliegen einem aktiven Treasury Management auf Basis einer weltweit geltenden Richtlinie. Sie werden weitestgehend zentral gesteuert und gesichert. Dabei werden die spezifischen Anforderungen an die organisatorische Trennung der Funktionsbereiche Handel, Abwicklung und Kontrolle beachtet.

Potenzielle Ausfallrisiken im Zusammenhang mit der Anlage der Konzernliquidität werden dadurch begrenzt, dass Anlagen nur bei definierten sicheren Kontrahenten erfolgen. Das Kontrahentenrisiko überwachen wir täglich anhand von Ratings und haftendem Eigenkapital der Kontrahenten sowie fortlaufend aktualisierten Risikoindikatoren. Mit Hilfe dieser Parameter werden Höchstbeträge für Anlagen bei Partnerbanken und Wertpapieremittenten ermittelt (Kontrahentenlimits), denen wir die tatsächlich getätigten konzernweiten Anlagen gegenüberstellen. Wir haben den überwiegenden Teil unserer Liquidität in risikoarmen Titeln angelegt (z. B. Staats-/​Industrieanleihen und Pfandbriefe). Die schriftlich niedergelegte Investitionsstrategie wird regelmäßig mit unserem internen Kontrollgremium und dem Aufsichtsrat abgestimmt. Marktrisiken aus der Anlage unserer freien Liquidität schätzen wir daher weiterhin als nicht wesentlich und eher unwahrscheinlich ein.

Klare Zuordnungen von Verantwortlichkeiten, zentrale Regeln zur grundlegenden Begrenzung finanzieller Risiken und die bewusste Ausrichtung der eingesetzten Instrumente auf die konkreten Erfordernisse unserer Geschäftstätigkeit sind Ausdruck des finanzbezogenen Risikomanagements von Beiersdorf. Spezielle und weitergehende Informationen zum Ausmaß der Währungs-, Zins-, Ausfall- und Liquiditätsrisiken finden sich im Konzernanhang im Abschnitt 28 "Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten, Finanzrisikomanagement und derivativen Finanzinstrumenten".

Kurzfristige operative Risiken und Chancen

Wie in vielen anderen Themenfeldern auch, stellen die mit der globalen COVID-19-Pandemie einhergehenden bzw. darauf basierenden wirtschaftlichen Krisen, Volatilitäten und Engpasssituationen in den für uns wesentlichen Beschaffungs- und Absatzmärkten weiterhin die bestimmenden Faktoren bei der Analyse und Bewertung der operativen Risiken dar. Insbesondere die aktuellen Materialpreissteigerungen mit noch unklarer weiterer Entwicklung stellen eine signifikante Herausforderung für unsere Margen- und Profitabilitätsentwicklung dar. Wir gehen allerdings davon aus, dass die einzelnen Konzerngesellschaften in ihren Planungen die auf Basis der jeweiligen Marktbeobachtungen abgeschätzten maßgeblichen Effekte soweit berücksichtigt haben, dass aus heutiger Betrachtung über das eingeplante Volumen hinaus wesentliche zusätzliche Negativfolgen weiterhin als eher weniger wahrscheinlich erachtet werden können.

Das grundsätzliche Risiko einer Pandemie hatten wir seit vielen Jahren in den funktionalen Risiken mit entsprechenden Maßnahmen abgebildet. In der aktuell abgelaufenen Periode hat sich unsere letztjährige Einschätzung der möglichen Folgen bei weiter deutlich begrenzter Eintrittswahrscheinlichkeit nicht verändert.

Die verbleibenden, wichtigen operativen Nettorisiken ergeben sich wie in der Vorperiode ausschließlich aus rechtlichen oder steuerlichen Verfahren sowie aus Betriebsprüfungen. Diese Risiken wurden soweit möglich durch interne und externe Expert*innen angemessen und mit Vorsicht bewertet. Einschätzungen zu Verlauf und Ergebnissen von Rechtsstreitigkeiten sind mit erheblichen Unsicherheiten verbunden. Auf Basis der derzeit vorliegenden Informationen sind wesentliche Belastungen für den Konzern jedoch mit überwiegender Wahrscheinlichkeit nicht zu erwarten.

Weitere Informationen und Einzelheiten zum Ausmaß der hier beschriebenen Risiken finden sich im Konzernanhang im Abschnitt 29 "Haftungsverhältnisse, sonstige finanzielle Verpflichtungen und rechtliche Risiken".

Monitoring der Risiken und Chancen

Das formale Monitoring der strategischen und funktionalen Risiken inkl. der entsprechenden mitigierenden Maßnahmen findet einmal jährlich auf Ressort- und Gesamtvorstandsebene statt. Daneben begleiten diese Themen natürlich ebenso wie die Beachtung unserer risikopolitischen Grundsätze jede wesentliche Geschäftsentscheidung, die auf den verschiedenen Ebenen im Unternehmen getroffen wird.

Das Monitoring der operativen Risiken und Chancen erfolgt in Ergänzung zu den oben genannten Berichten kontinuierlich im Rahmen des finanziellen Planungs-, Forecasting- und Reportingprozesses auf lokaler, regionaler und zentraler Ebene. Hierbei wird darauf geachtet, dass unter Berücksichtigung getroffener bzw. konkret geplanter Maßnahmen, z. B. auch durch Bildung von Rückstellungen, alle eher wahrscheinlichen Umsatz- und Ergebniseffekte angemessen in unsere Finanzdarstellung direkt einfließen. Unter Führung der Konzerncontrollingfunktion gemeinsam mit dem Risikomanagement, der internen Revision und weiterer relevanter Controlling-Funktionen wird dies zusätzlich durch einen monatlichen Review wesentlicher Finanzkennzahlen der Konzerngesellschaften ergänzt, um potenziell kritische Entwicklungen schnell und zielgerichtet mit den Beteiligten anzusprechen und ggf. Korrekturmaßnahmen einleiten zu können.

Aktuelle Informationen zur Risikoentwicklung fließen somit auch unterjährig in die Steuerungs- und Planungssysteme der Unternehmenseinheiten ein und sind Gegenstand der Entscheidungs- und Kontrollprozesse. Durch die direkte Verzahnung von Risikoinventur- und Planungsprozess wird das Risikomanagementsystem kontinuierlich weiterentwickelt und ein unternehmensweites Risikobewusstsein verankert.

Zusammenfassende Darstellung der Risikolage

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Einschätzung der Eintrittswahrscheinlichkeit und/​oder der möglichen finanziellen Auswirkung der oben genannten Risiken und Chancen nicht wesentlich verändert. Aufgrund des strukturellen Wechsels von der Brutto- zur Nettodarstellung erfolgt die Bewertung lediglich unter veränderter Ausgangslage, nämlich nach der Einbeziehung der mitigierenden Maßnahmen.

Auch unter Berücksichtigung der aktualisierten Einschätzungen sowie insbesondere auf Basis der neu herangezogenen Gegenüberstellung des quantitativ wie qualitativ aggregierten Risiko-Gesamtportfolios mit der, wie bereits erwähnt, sehr konservativ ermittelten Risikotragfähigkeit des Beiersdorf Konzerns ergibt sich keine grundlegende Änderung der Risikolage. Vielmehr sieht sich Beiersdorf in der Überzeugung bestärkt, dass nach heutiger Einschätzung weiterhin keine bestandsgefährdenden Risiken, weder für den Beiersdorf Konzern insgesamt noch für einzelne Segmente unseres Geschäftes, vorliegen.

Rechnungslegungsbezogenes internes Kontrollsystem

Ziel des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems ist es, durch Implementierung geeigneter Grundsätze, Verfahren und Kontrollen die Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der Buchführung und der Finanzberichterstattung des Abschlusses und des Lageberichts des Beiersdorf Konzerns sowie der Beiersdorf AG entsprechend den gesetzlichen Vorschriften sowie den relevanten Rechnungslegungsstandards sicherzustellen.

Der Umfang und die Ausrichtung des eingerichteten internen Kontrollsystems wurden durch den Vorstand anhand der konzernspezifischen Anforderungen ausgestaltet. Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem besteht aus den Komponenten Kontrollumfeld, Risikobeurteilungsprozess, Kontrollaktivitäten, Information, Kommunikation und Überwachung.

Im Rahmen einer Analyse wurden die Posten und Positionen mit den wesentlichen Risiken für den Abschluss identifiziert, denen anschließend die zu Grunde liegenden Prozesse zugeordnet wurden. Für diese Prozesse wurden konzernweit präventive, überwachende und aufdeckende Sicherungs- und Kontrollmaßnahmen im Rechnungswesen, in der Informationsverarbeitung und in operativen Funktionen definiert. Zu den Maßnahmen zählen unter anderem Funktionstrennungen, manuelle und IT-gestützte Genehmigungsprozesse nach dem Vier-Augen-Prinzip, IT-Kontrollen, Zugriffsbeschränkungen und Berechtigungskonzepte im IT-System sowie systemgestützte Verfahren zur Verarbeitung konzernrechnungslegungsbezogener Daten. Eine Aktualisierung dieser Maßnahmen erfolgt regelmäßig.

Die wesentlichen Rechnungslegungsprozesse der Beiersdorf AG und der meisten Tochtergesellschaften werden durch Shared Service Center einheitlich - in Teilen mit Hilfe vollautomatisierter Prozesse - abgedeckt. Die rechnungslegungsbezogene Berichterstattung der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften sowie die Konsolidierung erfolgen weitgehend mit Hilfe standardisierter IT-Systeme. Verfahrensanweisungen, standardisierte Meldeformate und IT-gestützte Berichts- und Konsolidierungsprozesse unterstützen die rechnungslegungsbezogene Berichterstattung.

Der Konzernabschluss basiert auf einer von der Beiersdorf AG vorgegebenen Bilanzierungsrichtlinie. Auf Basis einer kontinuierlichen Analyse von Änderungen im regulatorischen Umfeld hinsichtlich Relevanz und Auswirkungen erfolgt eine laufende Anpassung dieser Richtlinie.

Auch der Rechnungslegungsprozess sowie die Einhaltung der Kontrollanforderungen und der Bilanzierungsrichtlinie von den in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften werden regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst.

Weiterhin gilt, dass auch angemessen und funktionsfähig eingerichtete Systeme keine absolute Sicherheit hinsichtlich der richtigen, vollständigen und zeitnahen Erfassung von Sachverhalten in der Rechnungslegung gewährleisten. Insbesondere persönliche Ermessensentscheidungen, fehlerbehaftete Kontrollen, kriminelle Handlungen oder sonstige Umstände können nicht vollständig ausgeschlossen werden. Im Falle ihres Auftretens können sie zur eingeschränkten Wirksamkeit und Verlässlichkeit des internen Kontrollsystems führen.

Unabhängige Überwachung

Die Aufsichtsgremien und die interne Revision sind mit prozessunabhängigen Prüfungstätigkeiten in das interne Kontrollsystem des Beiersdorf Konzerns eingebunden. Die interne Revision beurteilt systematisch die Integrität der Finanzbuchhaltung, die Effektivität des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems und des Risiko- und Chancenmanagementsystems sowie die Einhaltung der Compliance-Regeln. Als prozessunabhängige Instanz prüft sie risikoorientiert die Geschäftsprozesse, die installierten Systeme, die implementierten Kontrollen und die finanzielle Abbildung der Geschäftsvorgänge. Die Erkenntnisse aus den Prüfungen werden für eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Steuerung sowie der präventiven und detektiven Kontrollen genutzt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden die systemseitigen Voraussetzungen geschaffen, um ab dem ersten Quartal 2022 die Durchführung der entsprechenden Kontrollen zunächst des Order-to-Cash sowie des Purchase-to-Pay Prozesses im Rahmen eines standardisierten Monitoring-Tools global zu überwachen.

Des Weiteren beurteilt der Konzernabschlussprüfer gemäß § 317 Abs. 4 HGB die Funktionsfähigkeit des Risikofrüherkennungs- und -überwachungssystems. Die interne Revision sowie der Konzernabschlussprüfer berichten regelmäßig die Prüfungsergebnisse an die Aufsichtsgremien.

Der Prüfungsausschuss der Beiersdorf AG überwacht insbesondere den Rechnungslegungsprozess sowie die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems, des Risikomanagementsystems und des internen Revisionssystems. Dabei werden neben Standard-Berichten regelmäßig auch vertiefende Analysen zu einzelnen Grundsatz- und/​oder aktuell relevanten Themen zur Information herangezogen.

Prognosebericht

Entwicklung der wirtschaftlichen Rahmenfaktoren

Die Einschätzung der globalen wirtschaftlichen Entwicklung unterliegt auch für das Jahr 2022 weiterhin einer beträchtlichen Unsicherheit bedingt durch die Corona-Pandemie, welche sich durch das Aufkommen der Omikron-Variante nochmals verstärkt haben dürfte. Es ist zu erwarten, dass Material- und Lieferengpässe die Weltwirtschaft auch in diesem Jahr belasten werden, insbesondere da wir davon ausgehen, dass China an seiner Null-COVID-Strategie festhalten wird, wodurch sich das Risiko von Störungen der Lieferketten erhöht. Ebenso ist weiterhin von hohen Energiepreisen auszugehen. Dennoch ist nicht davon auszugehen, dass eine Stagflation einsetzt, da wir davon ausgehen, dass die Weltwirtschaft auch im kommenden Jahr anwachsen wird. Dies ist zu erwarten, da von einer intakten Konsumnachfrage in den großen Volkswirtschaften auszugehen ist, auch wenn die globale Konjunkturdynamik zuletzt an Fahrt verlor. Es ist außerdem zu erwarten, dass die genannten Sondereffekte, welche die Inflation anheizen, nur vorübergehend anhalten und dass der Preisdruck im Jahresverlauf erkennbar nachlassen wird.

Europa sieht sich zu Beginn des Jahres, bedingt durch die Omikron-Welle, mit schwierigen Bedingungen konfrontiert und es deutet sich im ersten Quartal eine Konjunkturschwächung an. Durch die zu erwartende saisonale Besserung der pandemischen Lage dürfte die Konjunktur allerdings ab dem zweiten Quartal wieder an Fahrt aufnehmen. Es ist davon auszugehen, dass die Lieferkettenprobleme auch in diesem Jahr die Konjunktur hemmen werden. Durch den Wegfall des deutschen Mehrwertsteuereffekts 2021 und ein zu erwartendes leichtes Absinken der Energiepreises dürfte auch die Inflationsrate im Jahresvergleich wieder leicht absinken, insbesondere die Gaspreise unterliegen aufgrund der Spannungen zwischen der NATO und Russland einer hohen Unsicherheit. Im Dienstleistungssektor sind jedoch Teuerungseffekte zu erwarten, da viele Preise in diesen Bereichen die pandemiebedingten Rückgänge noch nicht wieder wettgemacht haben. Die Konjunktur wird weiterhin durch das "Pandemic Emergency Purchase Programme" der europäischen Zentralbank gestützt, hier ist jedoch ab dem zweiten Quartal eine Verringerung geplant.

In Deutschland ist auch auch im Jahr 2022 wieder mit einem positiven Wirtschaftswachstum zu rechnen, jedoch nicht im ersten Quartal, hier ist von einer leicht negativen Quartalsrate auszugehen. Die anhaltend expansive Ausrichtung der Geld- und Fiskalpolitik, hohe Spareinlagen der Bevölkerung und die zu erwartende Besserung bezüglich der Materialengpässe in Kombination mit der guten Auftragslage der Industrie dürften eine Steigerung des Konjunkturwachstums hervorrufen, wobei der Konjunkturbeitrag der Industrie auch hier durch die Lieferkettenprobleme eingeschränkt sein wird. Zudem ist mit einer leichten Zunahme der Beschäftigungszahlen zu rechnen.

Für die USA ist mit einer weiteren Erholung der Wirtschaft zu rechnen, insbesondere, da sich der Arbeitsmarkt weiter verbessern dürfte. Es ist zu erwarten, dass die Produktions- und Lieferengpässe auch in 2022 anhalten werden, was der Erholung des Warenkonsums weiterhin Grenzen setzen würde. Ebenso ist ab dem zweiten Quartal durch das Nachlassen der Omikron-Welle und damit einhergehenden Konsumzuwächsen mit einer Steigerung des Wachstums zu rechnen. Die Inflationsrate dürfte durch die Lieferkettenprobleme und die daraus zu erwartenden Preissteigerungen in der Industrie und dem Dienstleistungssektor auf einem relativ hohen Niveau bleiben.

In Japan erwarten wir auch für 2022 ein positives Wirtschaftswachstum, jedoch dürften die Lieferkettenprobleme und die neue Omikron-Welle einen großen Risikofaktor darstellen. Die beiden wichtigsten Handelspartnerschaften mit China und den USA sorgen zwar für Unsicherheit, andererseits wird durch die Ratifizierung des Freihandelsabkommens "Regional Comprehensive Economic Partnership" (RCEP) insbesondere der Export nach China und Südkorea profitieren, daneben dürfte das massive Fiskalpaket der Regierung den Erholungsprozess stützen.

In den Wachstumsmärkten gehen wir insgesamt wieder von einem positiven Wachstum aus. Für die chinesische Wirtschaft rechnen wir mit einem positiven Wachstum, gestützt durch die steigende Konsumnachfrage, sowie die hohe Exportnachfrage. Jedoch bleiben der angeschlagene Immobiliensektor, der Umgang mit Corona-Ausbrüchen insbesondere in Anbetracht der Omikron-Variante und die Eingriffe seitens der Politik in den privaten Sektor starke Unsicherheitsfaktoren, ebenso wie die weitere Entwicklung rund um den Immobilienriesen Evergrande. In Indien erwarten wir, dass sich die Wirtschaft weiter erholt, wenn auch nicht so stark wie im Vorjahr. Auch dürfte sich die Ratifizierung des RCEP-Abkommen negativ auf die Konjunkturentwicklung Indiens auswirken. Im Mittleren Osten erwarten wir, dass der konjunkturelle Aufschwung nur geringfügig nachlässt, ebenso wie die Inflation trotz deutlichem Absinken auf einem insgesamt hohen Niveau bleiben dürfte. Vor allem in Afghanistan und in den umliegenden Ländern liegt jedoch aufgrund der aktuellen Situation ein hohes Maß an Unsicherheit bezüglich der Vorhersagen vor. Für die südostasiatischen Schwellenländer rechnen wir ebenso mit einem positiven Wirtschaftswachstum. In Brasilien gehen wir davon aus, dass sich die Konjunktur weiterhin positiv entwickelt, jedoch deutlich hinter den Wachstumsraten des vergangenen Jahres zurückbleibt. In Russland erwarten wir weiterhin ein positives Wirtschaftswachstum sowie ein Absinken der Inflationsrate.

Beschaffungsmarktentwicklung

Das Jahr 2022 startet aufgrund des derzeitigen wirtschaftlichen Umfeldes auf einem sehr hohen Materialkostenniveau. Eine substanzielle Markterholung wird nicht vor dem zweiten Halbjahr erwartet. Dies erklärt sich durch die nach wie vor unsichere Lage im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie und neuen COVID-Mutationen. Kapazitätsreduzierungen bei Rohstoffen, hohe Nachfrage nach wichtigen Vorrohstoffen wie beispielsweise Aluminium, Silikon, Propan oder natürlichen Ölen, sowie eine angespannte Lage auf internationalen Logistik- und Energiemärkten bleiben erhalten. Besonders die unerwartete Drosselung chinesischer Energieproduktion mit den damit verbundenen Konsequenzen für energieintensive Vormaterialproduktionen spielt hierbei eine wichtige Rolle.

Eine Ausweitung der Nachfrage nach nachhaltigeren und oft in geringerem Maße verfügbaren Materialien wird darüber hinaus zu erhöhten Kosten führen. Bestimmte nachhaltige Materialien werden nur unter Zahlung eines bestimmten Preisaufschlags verfügbar sein. Hierbei wird auch die Ausweitung der mittel- bis langfristigen Materialsicherung vor dem Hintergrund der "Sustainability Pledges" (Plastik, CO 2) eine wichtige strategische Rolle spielen.

Beiersdorf wird in diesem volatilen Umfeld seine Programme zur Reduzierung von Beschaffungskosten und zur Steigerung der Versorgungssicherheit mit Hochdruck weiterführen. Insgesamt rechnen wir im Jahr 2022 mit sich auf hohem Niveau stabilisierenden Materialkosten.

Absatzmarktentwicklung

Die COVID-19-Pandemie wird vor allem auch zu Beginn des Jahres 2022 einen Einfluss auf die globale Wachstumsrate haben. Im Falle einer Normalisierung und der kompletten Öffnung der klassischen Vetriebskanäle erwarten wir für das Gesamtjahr 2022 ein Marktwachstum gegenüber 2021 und eine Rückkehr des Marktumsatzes auf das Niveau von 2019. Ein stärkeres Wachstum wird vor allem in den Hautpflegekategorien und in den Wachstumsmärkten, Nordamerika und Nordostasien erwartet.

Für tesa bewerten wir die künftige Entwicklung weiterhin vorsichtig und erwarten für 2022 eine weiterhin volatile Geschäftsentwicklung. Vorsichtig planend gehen wir in Europa und Nordamerika für 2022 gegenüber dem Vorjahr von positiveren Impulsen für unser Geschäft aus. In Asien rechnen wir mit einem moderaten Wachstum, das sehr eng an die Entwicklung der chinesischen Wirtschaft gekoppelt sein wird. Dabei beeinflussen die weiterhin schwer einschätzbare künftige Entwicklung der COVID-19-Pandemie, die Entwicklung des globalen Automobilmarkts und die eher zurückhaltenden Erwartungen in der Elektronikindustrie unsere Wachstumserwartungen stark.

Unsere Chancen im Markt

Schon zum Ende des Jahres 2021 ist durch das Aufkommen neuer Coronavirus-Mutationen von einem volatilen Jahr 2022 auszugehen. Dennoch wird aufgrund der fortgeschrittenen Impfkampagnen davon ausgegangen, dass sich die Weltwirtschaft auch im Jahr 2022 erholen kann und damit erneut wächst. Durch die gezielten zusätzlichen Investitionen, insbesondere im Bereich Digital, gehen wir im neuen Jahr davon aus, dass wir im Unternehmensbereich Consumer ein über dem Markt liegendes Wachstum erzielen können. Ein zusätzlicher wesentlicher Wachstumstreiber kann die Normalisierung des Reiseverkehrs sein, der insbesondere für die Bereiche Sonnenpflege und unsere Selektivmarke La Prairie von essenzieller Bedeutung ist.

Basierend auf einer soliden Finanzstruktur und einer starken Ertragsposition in Verbindung mit unseren engagierten Mitarbeitenden werden wir mit unserem international erfolgreichen Markenportfolio auch zukünftig die Chancen nutzen, die sich uns bieten. Umfangreiche Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten für erfolgreiche, an den Wünschen der Verbraucher*innen orientierte Innovationen werden durch gezielte Marketingmaßnahmen gestützt und schaffen nachhaltiges Vertrauen bei unseren Verbraucher*innen.

Die Wachstumserwartung für tesa für das kommende Jahr liegt leicht über der Marktentwicklung. Dies gilt sowohl für das Geschäft mit Endkonsument*innen als auch für Industriekundschaft. Das Geschäft mit der Elektronikindustrie im asiatischen Raum bleibt weiterhin attraktiv, allerdings stellt der Projektcharakter der Zusammenarbeit wie bisher ein hohes Schwankungsrisiko dar. Durch die Fortführung der Investitionen in Forschung und Entwicklung und damit in innovative Produkte erwartet tesa eine Stärkung der Marktposition.

Geschäftsentwicklung

Aufgrund der dargestellten und immer noch anhaltenden COVID-19 Herausforderungen in weiten Teilen der Welt und der daraus resultierenden außergewöhnlich hohen Unsicherheit hinsichtlich der Zukunftsaussichten für die Geschäftsentwicklung, ist unsere Prognosefähigkeit wesentlich beeinträchtigt.

Unabhängig von dem Wachstum des Hautpflegemarkts werden wir weiterhin ein über dem Markt liegendes Wachstum erzielen. Wir erwarten für den globalen Hautpflegemarkt eine anhaltende Verbesserung auch in 2022. Unter dieser Annahme gehen wir für das Consumer-Geschäft von einem Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Bereich aus. Die operative EBIT-Umsatzrendite des laufenden Geschäfts ohne Sondereffekte wird im Unternehmensbereich Consumer leicht über dem Vorjahresniveau erwartet.

Unter der gleichen Unsicherheit in Bezug auf die Marktentwicklung 2022 erwarten wir auch für das Geschäft mit tesa ein über dem Markt liegendes Umsatzwachstum. Das Umsatzwachstum wird somit im mittleren einstelligen Bereich liegen. Die operative EBIT-Umsatzrendite des laufenden Geschäfts ohne Sondereffekte wird deutlich unter Vorjahr liegen.

Auf Basis der Prognose der beiden Unternehmensbereiche gehen wir für den Konzern von einem Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Bereich aus. Die operative EBIT-Umsatzrendite des laufenden Geschäfts ohne Sondereffekte erwarten wir für den Konzern auf Vorjahresniveau.

Hamburg, 7. Februar 2022 Beiersdorf AG

Der Vorstand

Weitere Angaben

Erklärung zur Unternehmensführung

Die zusammengefasste Erklärung zur Unternehmensführung der Beiersdorf AG und des Konzerns nach §§ 289f, 315d HGB beinhaltet die Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG, Angaben zu wesentlichen Unternehmensführungspraktiken und zur Arbeitsweise und Zusammensetzung von Aufsichtsrat und Vorstand, einschließlich Angaben zur Corporate Governance des Unternehmens, zum Diversitätskonzept für den Aufsichtsrat und Vorstand und zu den gesetzlichen Vorgaben für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen. Gemäß § 317 Absatz 2 Satz 6 HGB ist die Prüfung der Erklärung zur Unternehmensführung durch den Abschlussprüfer nach §§ 289 f Absatz 2 und 5, 315d HGB darauf zu beschränken, ob die Angaben gemacht wurden.

Entsprechenserklärung

Im Dezember 2021 haben Vorstand und Aufsichtsrat die Entsprechenserklärung zu den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 19. Dezember 2019 (Kodex) gemäß § 161 Aktiengesetz (AktG) abgegeben. Beiersdorf erfüllt demnach mit wenigen Ausnahmen alle Empfehlungen sowie darüber hinaus alle Anregungen des Kodex. Es gibt keine Empfehlungen des Kodex, die auf Grund vorrangiger gesetzlicher Bestimmungen für Beiersdorf nicht anwendbar sind. Der Abschlussprüfer hat den Aufsichtsrat zeitnah zu informieren und im Prüfungsbericht zu vermerken, wenn er bei Durchführung der Abschlussprüfung Tatsachen feststellt, die eine Unrichtigkeit der von Vorstand und Aufsichtsrat abgegebenen Entsprechenserklärung ergeben. Die Entsprechenserklärung 2021 wurde auch auf der Internetseite der Gesellschaft unter www.Beiersdorf.de/​Entsprechenserklaerung dauerhaft öffentlich zugänglich gemacht.

Erklärung des Vorstands und des Aufsichtsrats der Beiersdorf Aktiengesellschaft zu den Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" gemäß § 161 AktG

Die Beiersdorf Aktiengesellschaft entsprach im Geschäftsjahr 2021 und entspricht sämtlichen Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" in der Fassung vom 16. Dezember 2019 ("Kodex") mit folgenden Ausnahmen:

Empfehlung B.3

Gemäß Empfehlung B.3 soll die Erstbestellung von Vorstandsmitgliedern für längstens drei Jahre erfolgen.

Mit Wirkung zum 1. Juli 2021 hat der Aufsichtsrat Herrn Patrick Rasquinet zum Mitglied des Vorstands für einen Zeitraum von vier Jahren bestellt. Herr Rasquinet ist seit 1993 in verschiedenen Funktionen bei Beiersdorf tätig, zuletzt seit 2010 als Geschäftsführer von La Prairie, und führt wesentliche Funktionen als Vorstand für "Pharmacy & Selective" fort. Aufgrund der internen Besetzung der Vorstandsposition hatte der Aufsichtsrat bereits vor der Erstbestellung von Herrn Rasquinet ein umfassendes Bild seiner Kenntnisse und Fähigkeiten. Eine längere Amtszeit als drei Jahre liegt aus Sicht des Aufsichtsrats daher im Interesse des Unternehmens.

Zudem hat der Aufsichtsrat Herrn Oswald Barckhahn mit Wirkung zum 15. Oktober 2021 bis zum Ablauf des 31. Dezember 2024 zum Mitglied des Vorstands bestellt. Nach einer Übergangsphase soll er die Verantwortung für das Kosmetikgeschäft in Europa und Nordamerika übernehmen. Aus Sicht des Aufsichtsrats war es im Interesse einer kontinuierlichen Unternehmensleitung geboten, Herrn Barckhahn frühstmöglich zu bestellen sowie Amtszeit und Geschäftsjahre übereinstimmen zu lassen, auch wegen der Abrechnung der variablen Vergütung. Die geringfügige Überschreitung der dreijährigen Erstbestellungsdauer liegt aus diesem Grund ebenfalls im Interesse des Unternehmens.

Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat Frau Grita Loebsack mit Wirkung zum 1. Januar 2022 für einen Zeitraum von vier Jahren zum Mitglied des Vorstands mit Verantwortung für die Markenführung und das digitales Marketing von NIVEA bestellt. Aufgrund der herausragenden Bedeutung der Marke NIVEA und zur langfristigen Sicherstellung der Expertise von Frau Loebsack war es aus Sicht des Aufsichtsrats im Interesse des Unternehmens geboten, die Erstbestellung auf eine Amtszeit von vier Jahren zu erstrecken.

Empfehlungen G.1 und Abschnitt G.I

Gemäß der Empfehlung G.1 soll im Vergütungssystem - neben anderen Aspekten - festgelegt werden, welche Höhe die Gesamtvergütung nicht übersteigen darf (Maximalvergütung).

Die Vergütung der Vorstandsmitglieder unterlag im Geschäftsjahr 2021 grundsätzlich einer solchen Begrenzung. Insbesondere sieht das von der Hauptversammlung im April 2021 gebilligte Vergütungssystem im Einklang mit Empfehlung G.1 und § 87a Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 AktG eine betragsmäßig festgelegte Maximalvergütung vor. Soweit für einzelne Vorstandsmitglieder nach dem alten Vergütungssystem noch eine Unternehmenswertbeteiligung bestand bzw. besteht, die auf freiwilligen Eigenbeteiligungen des jeweiligen Vorstandsmitglieds basiert (so genannte Covered Virtual Units), partizipiert diese an positiven und negativen Unternehmenswertentwicklungen und sieht für entsprechende Wertzuwächse weiterhin keine betragsmäßige Höchstgrenze vor. Der Aufsichtsrat hat es insoweit für sachgerecht erachtet, diesen Vorstandsmitgliedern, die - vergleichbar einer Vermögensanlage - eigene Mittel einsetzen, eine unbegrenzte Teilnahme an einer positiven Unternehmenswertentwicklung zu ermöglichen.

Darüber hinaus enthält der Kodex in Abschnitt G.I. diverse weitere Empfehlungen zur Vorstandsvergütung. Aufgrund der gesetzlichen Änderungen zur Umsetzung der zweiten Aktionärsrechterichtlinie (ARUG II), der Neufassung des Kodex und weiterer Erwägungen im Unternehmensinteresse hat der Aufsichtsrat innerhalb der dafür geltenden gesetzlichen Übergangsfrist das Vergütungssystem für die Mitglieder des Vorstands überarbeitet bzw. fortentwickelt und der ordentlichen Hauptversammlung 2021 zur Billigung vorgelegt. Soweit in dieser Entsprechenserklärung keine ausdrückliche Abweichung erklärt wird, entspricht das neue Vergütungssystem vollumfänglich den Empfehlungen des Kodex. Das alte Vergütungssystem, das vor der Billigung des aktuellen Vergütungssystems durch die Hauptversammlung 2021 galt, entsprach dagegen nicht vollumfänglich den betreffenden Empfehlungen. Dies gilt teilweise auch für die vor 2021 abgeschlossenen Vorstandsverträge, soweit sie noch nicht an das neue Vergütungssystem angepasst wurden.

Empfehlung G. 8 und G.12

Gemäß Empfehlung G.8 soll für die variablen Vergütungsbestandteile eine nachträgliche Änderung der Zielwerte oder der Vergleichsparameter ausgeschlossen sein. Darüber hinaus soll gemäß Empfehlung G.12 im Fall der Beendigung eines Vorstandsvertrags die Auszahlung noch offener variabler Vergütungsbestandteile, die auf die Zeit bis zur Vertragsbeendigung entfallen, nach den ursprünglich vereinbarten Zielen und Vergleichsparametern und nach den im Vertrag festgelegten Fälligkeitszeitpunkten oder Haltedauern erfolgen.

Mit Wirkung zum 1. Mai 2021 wurde Herr Vincent Warnery zum Vorsitzenden des Vorstands ernannt und sein Anstellungsvertrag angepasst und bis zum 31. Januar 2027 verlängert. In diesem Zusammenhang wurde seine Vergütung auf das von der Hauptversammlung 2021 gebilligte Vergütungssystem umgestellt und unter anderem die Geltung des neuen langfristigen Bonus ("LTP") vereinbart, der sich an strategischen Zielen ausrichtet. Die bisherige langfristige Unternehmenswertbeteiligung von Herrn Warnery, die überwiegend an Umsatz- und EBIT-Ziele aus dessen früherem Verantwortungsbereich anknüpfte, wurde abgerechnet und wird nach der Hauptversammlung 2022 vorzeitig ausbezahlt. Der Aufsichtsrat war insoweit der Auffassung, dass die Umstellung der langfristigen Vergütung auf strategische Ziele des Gesamtunternehmens im Interesse einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung liegt und dass die damit verbundene vorzeitige Abrechnung der bisherigen Unternehmenswertbeteiligung im Sinne einer einheitlichen Anreiz- und Steuerungswirkung auch sachgerecht und angemessen ist.

Mit der Ernennung von Herrn Warnery zum Vorsitzenden des Vorstands wurde zugleich die Bestellung von Herrn Stefan De Loecker zum 30. Juni 2021 einvernehmlich aufgehoben. In diesem Zusammenhang wurde mit ihm eine Pauschalierung und vorzeitige Auszahlung seiner langfristigen Unternehmenswertbeteiligung nach der Hauptversammlung 2022 vereinbart. Dies erfolgte im Interesse einer einvernehmlichen Nachfolge im Vorstandsvorsitz. Aufgrund der neuen langfristigen Vergütung, die für die amtierenden Vorstandsmitglieder ab 2021 an die Umsetzung strategischer Ziele anknüpft, lag die vorzeitige Abrechnung der bisherigen Unternehmenswertbeteiligung für den ausgeschiedenen Vorstandsvorsitzenden im Unternehmensinteresse, auch um eine geordnete Übergabe des Vorsitzes im Vorstand zu gewährleisten.

Empfehlung G. 7 Satz 1

Gemäß Empfehlung G.7 Satz 1 soll der Aufsichtsrat für das bevorstehende Geschäftsjahr für jedes Vorstandsmitglied für alle variablen Vergütungsbestandteile die Leistungskriterien festlegen.

Im Einklang mit dem von der Hauptversammlung 2021 gebilligten Vergütungssystem hat Aufsichtsrat in seiner Sitzung Ende August 2021 weitere strategische Ziele für den LTP festgelegt, der ab dem Geschäftsjahr 2021 gilt. Der Aufsichtsrat hielt es angesichts der Tatsache, dass die Hauptversammlung zunächst im April 2021 das Vergütungssystem billigte und der Vorstand erst im laufenden Geschäftsjahr die Mehrjahresplanung für die Jahre 2021 bis 2024 konkretisierte, für sachgerecht und angemessen, erst im Nachgang dazu - und damit rückwirkend für das Geschäftsjahr 2021 - entsprechende Ziele für die langfristige Vergütung zu beschließen. Aus den vorgenannten Gründen wurden auch die individuellen Ziele des kurzfristigen variablen Bonus für 2021 erst im Laufe des Geschäftsjahres konkretisiert und festgelegt.

Empfehlung G.10

Gemäß der Empfehlung G.10 sollen die dem Vorstandsmitglied gewährten variablen Vergütungsbeträge von ihm unter Berücksichtigung der jeweiligen Steuerbelastung überwiegend in Aktien der Gesellschaft angelegt oder entsprechend aktienbasiert gewährt werden. Über die langfristig variablen Gewährungsbeträge soll das Vorstandsmitglied erst nach vier Jahren verfügen können.

Die variable Vergütung des Vorstands, bestehend aus einem jährlichen variablen Bonus einerseits und einer langfristigen Unternehmenswertbeteiligung andererseits, wird nicht in Aktien oder entsprechend aktienbasiert angelegt, sondern nach Ablauf der maßgeblichen Bonusperiode ausschließlich bar ausbezahlt. Der Aufsichtsrat ist insoweit der Auffassung, dass das Vergütungssystem und die der variablen Vergütung zugrundeliegenden finanziellen und nichtfinanziellen Leistungskriterien auch ohne eine aktienbasierte Komponente ausreichende Anreize für eine nachhaltige und wertorientierte Unternehmensentwicklung unter angemessener Berücksichtigung der Belange der Kund*innen, Mitarbeitenden, Geschäftspartner, Aktionär*innen und weiterer Stakeholder setzt. Zugleich wird der Vorstand durch das Vergütungssystem incentiviert, die in der Unternehmensstrategie festgelegten Ziele zu verfolgen und zu erreichen.

Darüber hinaus können Vorstandsmitglieder über die langfristig variablen Gewährungsbeträge grundsätzlich erst nach vier Jahren verfügen. Im Einzelfall können Vorstandsmitglieder über diejenigen langfristigen variablen Vergütungsbeträge, die im Rahmen der Unternehmenswertbeteiligung nach dem alten Vergütungssystem durch eine etwaige Erhöhung von Virtual Units im Laufe der jeweiligen Bestellungsperiode oder in Form von Covered Virtual Units durch jährliche Zuweisung gewährt wurden, auch vor Ablauf von vier Jahren verfügen. Dies gilt für solche zusätzlichen Virtual Units oder Covered Virtual Units, die erst in den letzten drei Jahren vor Ablauf der Bonusperiode für die Unternehmenswertbeteiligung gewährt bzw. zugewiesen wurden.

Frau Loebsack wurde darüber hinaus für 2024, und damit vor Ablauf von vier Jahren, eine Teilzahlung ihrer langfristig variablen Vergütung (LTP) zugesagt. Aus Sicht des Aufsichtsrats war es zur Gewinnung der Expertise von Frau Loebsack und zur stärkeren Förderung ihres Beitrags zur Umsetzung der Unternehmensstrategie in den ersten zwei Jahren ihrer Amtszeit geboten, einen kurzfristigeren Vergütungsanreiz auf Grundlage einer vorläufigen LTP-Zielerreichung zu setzen.

 

Hamburg, im Dezember 2021

Für den Aufsichtsrat

Prof. Dr. Reinhard Pöllath, Vorsitzender des Aufsichtsrats

Für den, Vorstand

Vincent Warnery, Vorsitzender des Vorstands

Astrid Hermann, Mitglied des Vorstands

Unternehmensführungspraktiken

Die Beiersdorf AG und der Konzern (Unternehmensbereiche Consumer und tesa) verfolgen folgende wesentliche Unternehmensführungspraktiken:

Corporate Governance

Gute und verantwortungsbewusste Unternehmensleitung und -überwachung (Corporate Governance) haben für Beiersdorf seit jeher eine hohe Bedeutung. Erfolgsgrundlage dafür sind enge und effiziente Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat, Achtung der Interessen der Aktionär*innen, der Belegschaft und der sonstigen dem Unternehmen verbundenen Gruppen (Stakeholder*innen), offene Unternehmenskommunikation, ordnungsgemäße Rechnungslegung und Abschlussprüfung, Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und unternehmensinterner Richtlinien sowie verantwortungsbewusster Umgang mit Risiken. Dabei ist sich Beiersdorf auch seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewusst und stellt insbesondere sicher, dass Sozial- und Umweltfaktoren sowohl in der Unternehmensstrategie und der Nachhaltigskeitsagenda als auch bei operativen Entscheidungen berücksichtigt werden.

Der Deutsche Corporate Governance Kodex (Kodex) sorgt für Transparenz im Hinblick auf die gesetzlichen Rahmenbedingungen für Unternehmensleitung und -kontrolle und enthält anerkannte Standards guter, verantwortungsvoller und nachhaltiger Unternehmensführung. Der Kodex und seine Anpassungen bzw. Neufassung erforderten keine grundlegenden Änderungen bei Beiersdorf. Beiersdorf versteht Corporate Governance als fortlaufenden Prozess und entwickelt sein Verständnis hiervon stetig und sorgfältig weiter, auch außerhalb des Kodex. Dabei werden Hinweise, Anregungen und Kritik von Investor*innen und Stimmrechtsberater*innen berücksichtigt, soweit angemessen auch unter Anpassung der Corporate Governance.

Compliance

Die Einhaltung der Gesetze und internen Richtlinien (Compliance) ist für die Beiersdorf AG und den Beiersdorf Konzern (einschließlich tesa) eine unverzichtbare Grundlage erfolgreichen und nachhaltigen Wirtschaftens. Die Vorstände der Beiersdorf AG und der tesa SE haben Compliance Leitlinien erlassen, die u.a. unter www.Beiersdorf.de/​Compliance_​Leitlinien sowie unter www.tesa.com/​de-de/​ueber-uns/​sustainability zu finden sind. Basierend auf unseren Compliance Risikoanalysen wurden zur Sicherstellung von Compliance unter anderem umfangreiche Kartellrechts-, Anti-Korruptions-, Datenschutz- und Kapitalmarktrechts-Compliance-Programme implementiert. Zahlreiche interne Richtlinien und Prozesse wurden zur Prävention von Rechtsverstößen speziell in diesen Schwerpunktbereichen erlassen. Angestellte und Führungskräfte werden für die genannten Themen durch regelmäßige Schulungen und vielfältige Beratungsangebote kontinuierlich sensibilisiert und betreut.

Hinweisen auf potenzielle Compliance Verstöße wird konsequent nachgegangen. Zur Abstellung und Sanktionierung von Fehlverhalten werden geeignete und angemessene Maßnahmen unter Beachtung des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes ergriffen. Um Kenntnis von möglichen Compliance-Verstößen zu erlangen, stehen der Belegschaft verschiedene Meldewege offen, unter anderem für den Geschäftsbereich Consumer in den meisten Ländern auch eine von einer unabhängigen Organisation betriebene Hinweisgebungsplattform. tesa hat für den gleichen Zweck sowohl interne als auch externe Meldemöglichkeiten durch sog. Ombudsleute implementiert. Die Compliance Funktionen bei Beiersdorf und tesa unterstützen Vorstand und Führungskräfte durch eine Vielzahl von Instrumenten bei der kontinuierlichen Steuerung, Überwachung und Weiterentwicklung des Compliance Management Systems und der Sicherstellung der allgemeinen Compliance - nicht zuletzt auch durch ein konzernweites Berichtswesen.

Weiterführende und detailliertere Informationen zum Compliance-Management System finden Sie in diesem Geschäftsbericht im Abschnitt "Nichtfinanzielle Erklärung" des Beiersdorf Konzerns (Unternehmensbereiche Consumer und tesa) und der Beiersdorf AG gemäß §§ 289b Abs. 3 HGB i.V.m. 315b Abs. 1, 3 HGB (CSR-Bericht).

Code of Conduct

Der Erfolg der Beiersdorf AG und des Beiersdorf Konzerns (einschließlich tesa) basiert auf dem Vertrauen von von Konsument*innen, Kund*innen, Investor*innen und Mitarbeitenden. Deswegen werden hohe Maßstäbe in Sachen Verantwortung gesetzt - sowohl an das Unternehmen als auch an alle Einzelnen. Die Verhaltenskodizes (Code of Conduct) halten diese Maßstäbe verbindlich fest und sind weltweit anzuwenden. Sie sollen allen Angestellten helfen, die zentralen Unternehmensgrundsätze und die Werte unseres Unternehmens im Arbeitsalltag umzusetzen, und zeigen, wie sie mit möglichen Fragen oder schwierigen Situationen umgehen, die das Verhalten im geschäftlichen Umfeld oder den Umgang miteinander betreffen.

Der Code of Conduct steht jeweils unter www.Beiersdorf.de/​Code_​of_​conduct bzw. www.tesa.com/​de-de/​ueber-uns/​sustainability/​sustainability-report im Internet zur Verfügung.

Nachhaltigkeit

Nachhaltige Unternehmensführung bedeutet, soziale und umweltbezogene Risiken zu minimieren und Marktchancen wahrzunehmen, so dass eine Wertschöpfung für das Unternehmen entsteht, die negative Auswirkungen auf die Umwelt und Gesellschaft vermeidet. Beiersdorf hat schon früh erkannt, wie bedeutsam es ist, verantwortungsvoll zu handeln, und den Bereich Nachhaltigkeit stetig ausgebaut.

Nachhaltigkeit ist heute ein zentraler Bestandteil der Beiersdorf Unternehmensstrategie C.A.R.E.+. Im Rahmen der Strategie verfolgt der Unternehmensbereich Consumer seit 2020 die Nachhaltigkeitsagenda "Care Beyond Skin". Sie orientiert sich an den "Zielen zur nachhaltigen Entwicklung der Vereinten Nationen" (Sustainable Development Goals, SDGs) und umfasst sieben Fokusfelder, die den Einfluss unserer Aktivitäten entlang der gesamten Wertschöpfungskette abbilden. In allen Bereichen haben wir uns ambitionierte Ziele bis 2025 bzw. 2030 gesteckt. Das Geschäftsjahr war durch die konsequente Umsetzung unserer Nachhaltigkeitsagenda geprägt. Wir konnten sowohl unser soziales Engagement ausbauen als auch im ökologischen Bereich deutliche Fortschritte erzielen und sind unseren selbst gesteckten Zielen somit einige Schritte nähergekommen.

Mit einer eigenen Nachhaltigkeitsagenda übernimmt der Unternehmensbereich tesa Verantwortung entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Die Nachhaltigkeitsagenda umfasst die drei Bereiche Environment, Customers und Society und legt jeweils die mittel- bis langfristigen Ambitionen dar. Im Jahr 2021 konnte tesa das Produktsortiment weiter nachhaltig ausrichten, die Eigenproduktion mit erneuerbaren Energien ausbauen und in die Gesundheit und Sicherheit der Beschäftigten investieren. Die Unternehmensbereiche tesa und Consumer haben sich bereits 2020 zu einer gemeinsamen Klimaambition verpflichtet. Diese steht im Einklang mit den Fachleuten aus der Klimaforschung ermittelten Reduktionszielen zur Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius und wurde von der "Science Based Target Initiative" bestätigt.

Seit Inkrafttreten des CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetzes (CSR-RUG) sind wir verpflichtet, unsere bestehende Finanzberichterstattung um Angaben zu wesentlichen nichtfinanziellen Aspekten unserer Geschäftstätigkeit in den Bereichen Umwelt-, Arbeitnehmer*innen- und Sozialbelange, Achtung der Menschenrechte und Korruptionsbekämpfung zu ergänzen. Diese Angaben finden Sie in der zusammengefassten Nichtfinanziellen Erklärung des Beiersdorf Konzerns (Unternehmensbereiche Consumer und tesa) und der Beiersdorf AG gemäß §§ 289b Abs. 3 HGB i.V.m. 315b Abs. 1, 3 HGB (CSR-Bericht) in diesem Geschäftsbericht.

Personalpolitische Ausrichtung

Der Erfolg von Beiersdorf hängt im erheblichen Maße vom Einsatz, Können und Engagement seiner Beschäftigten ab. Weltweit tragen über 20.000 Menschen täglich zu diesem Erfolg bei, indem sie ihr fachliches Knowhow, ihr Engagement und ihre Ideen in die jeweiligen Tätigkeitsfelder einbringen und damit wichtige Impulse für Verbesserungen und Innovationen geben.

Die Grundlage für eine langfristig tragfähige und starke Personalarbeit von Beiersdorf findet sich sowohl in der Strategie C.A.R.E.+, in der Mitarbeitende als entscheidender Faktor für den nachhaltigen Erfolg des Unternehmens hervorgehoben werden, als auch in unseren Kernwerten. Beiersdorf orientiert sich bei allen personalpolitischen Entscheidungen an den "Core Values", die alle Mitarbeitenden über alle Hierarchien, Funktionen und Länder hinweg verbinden.

Beiersdorf setzt den Schwerpunkt dabei auf die Förderung eines Arbeitsumfelds, in dem jede Person entsprechend ihrer Fähigkeiten und Potenziale optimal eingesetzt wird und sich stetig weiterentwickeln kann. Führungskräfte bei Beiersdorf sollen ihre Mitarbeitenden zu Höchstleistungen motivieren. Aus diesem Grund ist es entscheidend, exzellente Führungskompetenzen im Management zu verankern. Das fördert das Engagement der Mitarbeitenden und hilft, Beiersdorf als einen der attraktivsten Arbeitgeber der Konsumgüterindustrie zu etablieren.

tesa ist spezialisiert auf Klebetechnologie und bietet seinen Kund*innen innovative Lösungen sowie ausgezeichneten Service. Der Erfolg des Unternehmens beruht ganz wesentlich auf den Fähigkeiten unserer Belegschaft und ihrer Bereitschaft, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln. Qualifizierte Mitarbeitende, die aktiv dazu beitragen, unsere Stellung als eines der führenden Unternehmen für Klebetechnologie weiter auszubauen, sind der Schlüssel, um unsere Unternehmensstrategie erfolgreich umzusetzen. Unsere Personalstrategie ist daher darauf ausgerichtet, gut ausgebildete, engagierte Personen für unser Unternehmen zu gewinnen und zu halten sowie unsere hohe Attraktivität als Arbeitgeber durch entsprechende Maßnahmen kontinuierlich zu erhöhen. Darüber hinaus ist es erklärtes Ziel von tesa, eine Unternehmenskultur zu fördern, die Leistung, Teamwork, funktionsübergreifende Zusammenarbeit und Internationalisierung stärkt.

Ausführlichere Informationen hierzu finden Sie in diesem Geschäftsbericht unter "Menschen bei Beiersdorf".

Risikomanagement

Das Risikomanagement der Beiersdorf AG und des Beiersdorf Konzerns ist ein integraler Bestandteil der zentralen und dezentralen Planungs-, Steuerungs- und Kontrollprozesse und folgt konzerneinheitlichen Standards. Eine offene Kommunikation, die periodisch vorgenommene Risikoinventur sowie das Planungs- und Steuerungssystem schaffen Transparenz über unsere Risikosituation.

Näheres hierzu finden Sie im Abschnitt "Risikobericht" dieses Geschäftsberichts bzw. im Bericht über die Geschäftsentwicklung der tesa SE.

Organe der Gesellschaft

Die Beiersdorf AG unterliegt unter anderem dem deutschen Aktien-, Kapitalmarkt- und Mitbestimmungsrecht sowie ihrer Satzung. Mit Vorstand und Aufsichtsrat hat die Gesellschaft die in Deutschland übliche dualistische Leitungs- und Überwachungsstruktur. Die Hauptversammlung der Aktionär*innen ist für grundlegende Entscheidungen des Unternehmens zuständig. Gemeinsam sind diese drei Organe gleichermaßen dem Wohl des Unternehmens und den Interessen aller Aktionär*innen verpflichtet.

Aufsichtsrat-Zusammensetzung und Arbeitsweise

Der Aufsichtsrat der Beiersdorf AG besteht aus zwölf Mitgliedern. Je die Hälfte wird durch die Hauptversammlung nach dem Aktiengesetz und durch die Arbeitnehmer*innen nach dem Mitbestimmungsgesetz für jeweils maximal fünf Jahre gewählt. Die letzte turnusmäßige Wahl erfolgte im Geschäftsjahr 2019. Die reguläre Amtszeit aller derzeitigen Aufsichtsratsmitglieder endet mit Ablauf der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das Geschäftsjahr 2023 beschließt. Die Wahlen der Aufsichtsratsmitglieder der Anteilseigner*innen wurden und werden als Einzelwahlen durchgeführt. Derzeit gehört kein ehemaliges Vorstandsmitglied der Beiersdorf AG dem Aufsichtsrat an.

Der Aufsichtsrat bestellt, berät und überwacht den Vorstand nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung. Aufsichtsrat und Vorstand arbeiten zum Wohle der Gesellschaft und zur nachhaltigen Wertschöpfung eng zusammen. Bestimmte Entscheidungen von grundlegender Bedeutung bedürfen gemäß der Geschäftsordnung für den Vorstand der Zustimmung des Aufsichtsrats. Die Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat ist auf der Internetseite des Unternehmens unter www.beiersdorf.de/​Geschaeftsordnung_​Aufsichtsrat zugänglich.

Der Aufsichtsrat beschließt regelmäßig in Sitzungen aufgrund ausführlicher Unterlagen. Die Aufsichtsratsmitglieder können an den Sitzungen auch per Telefon- oder Videokonferenz teilnehmen; dies ist - unbeschadet der vermehrt virtuellen Sitzungen während der COVID-19-Pandemie - allerdings nicht die Regel. Der Aufsichtsrat tagt regelmäßig auch ohne den Vorstand, sowohl zu Vorstands- und Aufsichtsratsangelegenheiten, als auch zur Strategie, zur Planung und zur Geschäftsentwicklung und grundsätzlich auch dann, wenn der Abschlussprüfer zur Prüfung der Abschlüsse vorträgt. Sitzungen werden regelmäßig vorbesprochen, auch getrennt von Arbeitnehmer- und Anteilseignerseite. Der Aufsichtsrat wird regelmäßig, zeitnah und umfassend über alle relevanten Themen informiert. Darüber hinaus unterrichtet der Vorsitzende des Vorstands den Vorsitzenden des Aufsichtsrats regelmäßig und zeitnah, auch zwischen den Sitzungen, über wichtige Geschäftsvorfälle und stimmt mit ihm wesentliche Entscheidungen ab. Die Geschäftsordnung regelt die Sicherstellung einer anspruchsvollen Informationsversorgung durch den Vorstand. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats koordiniert die Arbeit im Aufsichtsrat, leitet dessen Sitzungen und nimmt die Belange des Aufsichtsrats nach außen wahr. Er führt in angemessenem Rahmen mit Investor*innen Gespräche über aufsichtsratsbezogene Themen.

Der Aufsichtsrat evaluiert regelmäßig, wie wirksam er und seine Ausschüsse ihre Aufgaben erfüllen, teilweise auch mit Unterstützung einer externen Beratung, und beschließt Verbesserungsmaßnahmen (Effizienzprüfung bzw. Selbstbeurteilung). Zuletzt hat der Aufsichtsrat bis Mitte 2020 erneut eine Effizienzprüfung mit Unterstützung einer externen Beratung durchgeführt. Eine Auswertung der Antworten von Aufsichtsrat, Vorstand und Executive Committee zur Arbeit im Plenum und in den Ausschüssen und zur Zusammenarbeit zwischen Aufsichtsrat und Vorstand wurde zunächst im Dezember 2019 vorgestellt und erörtert, auch im Vergleich mit anderen Unternehmen. Die weiteren Ergebnisse, insbesondere aus Interviews und Feedbackgesprächen des Beraters mit allen Beteiligten, waren Gegenstand von Zwischenbesprechungen und der Aufsichtsratssitzungen im August und September 2020. Intensiv diskutiert wurden dabei Grundanliegen insbesondere zur Zusammenarbeit im Aufsichtsrat und mit dem Vorstand und zum Informationsfluss, sowie die Verwirklichung dieser Anliegen mit konkreten Maßnahmen. Dazu zählen unter anderem die Intensivierung der Vorbesprechungen der Sitzungen des Aufsichtsrats, die zeitliche Planung des Sitzungsablaufs, die Weiterentwicklung des Formats der Berichte an den Aufsichtsrat sowie die Verankerung besonders relevanter Themen für die Arbeit des Aufsichtsrats wie Strategie, Innovation und Digitalisierung.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats achten darauf, dass ihnen für die Wahrnehmung ihrer Aufgaben genügend Zeit zur Verfügung steht, und nehmen die erforderliche Aus- und Fortbildung eigenverantwortlich wahr; dafür entstehende Kosten werden in angemessenem Umfang von der Gesellschaft getragen. Die Gesellschaft unterstützt sie dabei, z. B. durch interne Fortbildungen zu aufsichtsratsrelevanten Themen und Informationen über Gesetzesänderungen und Entwicklungen. Neue Mitglieder des Aufsichtsrats werden eingehend durch Onboarding-Gespräche und Informationsmaterialien eingearbeitet, insbesondere zu den Themen Beiersdorf Geschichte, Unternehmensprofil und Organisation (einschließlich Marken, Forschung & Entwicklung), Unternehmensstrategie (einschließlich Nachhaltigkeit), Unternehmensentwicklung und Finanzberichterstattung, Corporate Governance sowie Rechte und Pflichten von Aufsichtsratsmitgliedern; über Letztere werden die Mitglieder auch nach jeder Neuwahl des Aufsichtsrats aufgeklärt.

Zielsetzung, Kompetenzprofil, Diversitätskonzept und Stand der Umsetzung

Der Aufsichtsrat hat sich erneut im Dezember 2021 mit den konkreten unternehmensspezifischen Zielen und dem Kompetenzprofil für seine Zusammensetzung befasst. Diese Ziele berücksichtigen die internationale Tätigkeit des Unternehmens, potenzielle Interessenkonflikte, die Anzahl unabhängiger Aufsichtsratsmitglieder, eine Regelaltersgrenze und Regelgrenze für die Zugehörigkeitsdauer für Aufsichtsratsmitglieder sowie Diversität, insbesondere eine angemessene Beteiligung von Frauen. Nach seinem Kompetenzprofil hat der Aufsichtsrat insgesamt über die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung der Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen zu verfügen. Die Ziele und das Kompetenzprofil sind Bestandteil des Diversitätskonzepts für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats; sie gelten bis Ende 2024 und werden - wie bisher - auch bei künftigen Wahlvorschlägen berücksichtigt.

Internationalität

Jedes Mitglied des Aufsichtsrats muss der internationalen Ausrichtung der Gesellschaft offen gegenüberstehen. Zumindest vier Mitglieder sollen die internationale Ausrichtung konkret verkörpern und daher über besondere internationale Erfahrungen verfügen, z. B. auf Grund ihrer Tätigkeit im Ausland oder ihrer Herkunft. Jedenfalls drei Mitglieder auf Anteilseigner*innenseite sollen internationale Erfahrung haben.

Geschlechtervielfalt

Der Aufsichtsrat strebt an, Anzahl und Stellung von Frauen im Aufsichtsrat weiter zu stärken und einen Anteil von zumindest vier Frauen zu halten. Zumindest zwei Frauen sollen Anteilseignervertreterinnen sein. Als paritätisch mitbestimmte, börsennotierte Gesellschaft sind gemäß § 96 Absatz 2 AktG jeweils mindestens 30% der Sitze mit Frauen beziehungsweise Männern zu besetzen.

Regelaltersgrenze und -zugehörigkeitsdauer

Nach seiner Geschäftsordnung soll die Mitgliedschaft im Aufsichtsrat regelmäßig mit der ordentlichen Hauptversammlung enden, die auf die Vollendung des 72. Lebensjahres folgt, und längstens 20 Jahre dauern. Ziel für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats ist es, dass unterschiedliche Altersgruppen im Aufsichtsrat angemessen repräsentiert sind. Die Dauer der Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat wird für jedes Mitglied auf der Internetseite des Unternehmens unter www.Beiersdorf.de/​organe offengelegt.

Unabhängigkeit

Dem Aufsichtsrat soll eine nach seiner Einschätzung angemessene Anzahl unabhängiger Mitglieder auf Anteilseigner*innenseite angehören; sie soll die Eigentümer*innenstruktur berücksichtigen. Ein Aufsichtsratsmitglied ist insbesondere dann nicht als unabhängig anzusehen, wenn es selbst oder ein nahes Familienmitglied in einer persönlichen oder geschäftlichen Beziehung zu der Gesellschaft, dem Vorstand, einem*einer kontrollierenden Aktionär*in oder einem mit diesem*dieser verbundenen Unternehmen steht, die einen wesentlichen und nicht nur vorübergehenden Interessenkonflikt begründen kann. Darüber hinaus wird gemäß den Empfehlungen des Kodex bei der Beurteilung der Unabhängigkeit der Anteilseigner*innenseite von der Gesellschaft und vom Vorstand insbesondere berücksichtigt, ob das Mitglied selbst oder ein nahes Familienmitglied in den zwei Jahren vor der Ernennung ein Vorstandsmitglied der Beiersdorf AG war, aktuell oder in dem Jahr bis zu seiner Ernennung direkt oder als Gesellschafter*in oder in verantwortlicher Funktion eines konzernfremden Unternehmens eine wesentliche geschäftliche Beziehung mit der Gesellschaft oder einem von dieser abhängigen Unternehmen unterhält oder unterhalten hat, ein naher Familienangehöriger eines Vorstandsmitglieds ist oder dem Aufsichtsrat seit mehr als 12 Jahren angehört.

Der Aufsichtsrat hält es angesichts der Abhängigkeit der Beiersdorf AG im Sinne des § 17 Abs. 1 AktG für angemessen, wenn mindestens drei seiner Mitglieder auf Anteilseigner*innenseite unabhängig sind.

Potenzielle Interessenkonflikte

Jedes Aufsichtsratsmitglied hat Interessenkonflikte, insbesondere aufgrund einer Beratung oder Organfunktion bei Kund*innen, Lieferfirmen, Kreditgeber*innen oder Wettbewerber*innen der Gesellschaft, dem Aufsichtsrat über den Aufsichtsratsvorsitzenden offenzulegen. Bei wesentlichen und nicht nur vorübergehenden Interessenkonflikten hat das Mitglied sein Amt niederzulegen. Wesentliche Geschäfte von Aufsichtsratsmitgliedern sowie ihnen nahestehenden Personen mit dem Unternehmen bedürfen, sofern nicht ohnehin die Mitwirkung des Aufsichtsrats von Gesetzes wegen erforderlich ist, der Zustimmung des Aufsichtsrats und haben branchenüblichen Standards zu entsprechen.

Kompetenzprofil

Der Aufsichtsrat achtet darauf, dass seine Mitglieder insgesamt über die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung seiner Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen verfügen. Ergänzend zu den konkreten Zielen für seine Zusammensetzung hat der Aufsichtsrat ein Kompetenzprofil mit besonderen fachlichen und persönlichen Kompetenzanforderungen erarbeitet. In fachlicher Hinsicht müssen die Mitglieder in ihrer Gesamtheit mit dem Sektor des Unternehmens vertraut sein; darüber hinaus soll mindestens jeweils ein Mitglied über Kenntnisse und Erfahrungen insbesondere auf den folgenden Gebieten verfügen: Rechnungslegung und Finanzen; Abschlussprüfung; Konsumgüter, Handel und Vertriebskanäle; internationale Märkte (einschließlich Emerging Markets); Beauty und Körperpflege; Markenentwicklung und -führung; Personalentwicklung und -förderung; Unternehmensorganisation; Corporate Governance und Aufsichtsrecht; Risikomanagement, interne Kontrollsysteme, Compliance und Revision; Innovationsmanagement und Forschung & Entwicklung; Supply Chain; Digitalisierung; Datenmanagement und Informationstechnologie und -sicherheit; Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility (ESG). Der Aufsichtsrat strebt an, dass diese fachlichen Kompetenzen unter seinen Mitgliedern möglichst ausgewogen vertreten sind und sich gegenseitig ergänzen. Unabhängig davon soll jedes Aufsichtsratsmitglied die zur Erfüllung seiner Aufgaben nötigen allgemeinen und persönlichen Anforderungen an Bildung, internationale berufliche Ausrichtung, internationale Diversität, Seniorität, Zuverlässigkeit, Sorgfalt und zeitliche Verfügbarkeit im erforderlichen und angemessenen Umfang erfüllen.

Diversity-Beauftragte

Zur Weiterentwicklung und Förderung der Ziele und von Diversität im Aufsichtsrat sind zwei Diversity-Beauftragte aus dem Aufsichtsrat benannt, Martin Hansson und Prof. Manuela Rousseau. Sie sollen den Aufsichtsrat bei jeder beabsichtigten Wahl eines Aufsichtsratsmitglieds der Anteilseigner*innen oder eines Ausschussmitglieds unterstützen und gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats nach Konsultation der übrigen Aufsichtsratsmitglieder eine Stellungnahme zu den Wahlvorschlägen des zuständigen Nominierungsausschusses abgeben. Sie begleiten auch sonst die Personalarbeit im Unternehmen zu dessen Diversität, auch mit dem Personalausschuss.

Stand der Umsetzung der Ziele und des Kompetenzprofils

Neben der ausgewogenen fachlichen Qualifikation des Gesamtaufsichtsrats ist Vielfalt ein wichtiges Kriterium für die Auswahl der Aufsichtsrats- und der Ausschussmitglieder im Unternehmensinteresse. Derzeit gehören dem Aufsichtsrat insgesamt vier Frauen an: Auf Arbeitnehmer*innenseite Prof. Manuela Rousseau und Kirstin Weiland und auf Anteilseigner*innenseite Hong Chow sowie Dr. Dr. Christine Martel. Die gesetzliche Geschlechterquote zur Besetzung des Aufsichtsrats ist damit erfüllt; sie beträgt 33% Frauen und 67% Männer sowohl bei Gesamt- als auch bei Getrenntbetrachtung von Arbeitnehmer*innen- und Anteilseigner*innenseite. Auf Anteilseigner*innenseite verkörpern alle Mitglieder neben ihrer besonderen fachlichen Qualifikation das Merkmal der Internationalität aufgrund Herkunft oder besonderer internationaler Erfahrungen. Im Aufsichtsrat sind auf Anteilseigner*innenseite derzeit mindestens drei Mitglieder unabhängig. Der Aufsichtsrat unterstellt dabei vorsorglich, dass auch ein Mitglied, das dem Aufsichtsrat des*der kontrollierenden Aktionär*in angehört, nicht als unabhängig anzusehen ist. Ungeachtet dessen meint der Aufsichtsrat, dass Beziehungen zum*zur kontrollierenden Aktionär*in nicht schon als solche die Gefahr eines wesentlichen und dauerhaften Interessenkonflikts begründen; mangels Überschneidung der geschäftlichen Aktivitäten geht er vielmehr von einem weitgehenden Gleichlauf der Interessen der Gesellschaft und ihres*ihrer Großaktionär*in aus. Insoweit sind mindestens die folgenden amtierenden Mitglieder auf Anteilseigner*innenseite unabhängig von dem*der kontrollierenden Aktionär*in: Hong Chow, die Vorsitzende des Prüfungsausschusses Dr. Dr. Christine Martel und Martin Hansson. Damit wird der Empfehlung C.9 Satz 1 des Kodex entsprochen, wonach im Fall eines Aufsichtsrats mit mehr als sechs Mitgliedern mindestens zwei Mitglieder auf Anteilseigner*innenseite unabhängig von dem*der kontrollierenden Aktionär*in sein sollen. Darüber hinaus sind nach Einschätzung des Aufsichtsrats alle Mitglieder der Anteilseigner*innenseite unabhängig von der Gesellschaft und vom Vorstand. Dies gilt auch für den Vorsitzenden des Aufsichtsrats und des Präsidialausschusses, Prof. Dr. Reinhard Pöllath, obwohl er dem Aufsichtsrat seit mehr als zwölf Jahren angehört. Der Aufsichtsrat ist insoweit der Auffassung, dass durch die langjährigen Erfahrungen und Kenntnisse des Aufsichtsratsvorsitzenden im Unternehmen und in einer Anzahl anderer Unternehmen sowohl die Beratung und Überwachung des Vorstands als auch die Koordination der Aufsichtsratsarbeit nachhaltig und objektiv gefördert werden. Dagegen liegen aufgrund der Zugehörigkeitsdauer im konkreten Fall keine Umstände vor, die einen wesentlichen und nicht nur vorübergehenden Interessenkonflikt begründen könnten.

Derzeit hat der Aufsichtsratsvorsitzende die Regelaltersgrenze von 72 Jahren überschritten. Ein weiteres Mitglied, Wolfgang Herz, wird die Regelaltersgrenze 2022 überschreiten. Zudem hat ein Aufsichtsratsmitglied, Prof. Manuela Rousseau, die Regelzugehörigkeitsdauer überschritten; der Aufsichtsratsvorsitzende wird sie 2022 überschreiten. Der Aufsichtsrat hat für diese Mitglieder aufgrund ihrer Kenntnisse und Erfahrungen begründete Ausnahmen von der Regelaltersgrenze bzw. von der Regelzugehörigkeitsdauer festgestellt. Im Übrigen wurden die Regelaltersgrenze, die Regelzugehörigkeitsdauer und die Regeln für den Umgang mit potenziellen Interessenkonflikten beachtet. Alle Mitglieder des Aufsichtsrats erfüllen zudem die für ihre Aufgaben nötigen persönlichen Kompetenzanforderungen. Darüber hinaus ist der Aufsichtsrat in seiner Gesamtheit mit dem Sektor des Unternehmens vertraut. Zudem werden die erforderlichen fachlichen Kompetenzen jeweils von mindestens einem Mitglied erfüllt.

Ausschüsse

Die Arbeit des Aufsichtsrats findet innerhalb und außerhalb des Plenums und auch in den Ausschüssen statt. Über die Arbeit der Ausschüsse berichten die jeweiligen Ausschussvorsitzenden dem Gesamtaufsichtsrat regelmäßig in der folgenden Aufsichtsratssitzung. Der Aufsichtsrat hat sechs Ausschüsse gebildet:

Präsidialausschuss

Dem Präsidialausschuss gehören der Vorsitzende des Aufsichtsrats, zwei weitere Mitglieder von Anteilseigner*innenseite sowie ein Mitglied der Arbeitnehmer*innenseite an. Der Ausschuss bereitet Sitzungen und Personalentscheidungen vor, beschließt vorbehaltlich der Beschlussfassung im Plenum über die Festsetzung der Gesamtvergütung, anstelle des Plenums über die Anstellungs- und Pensionsverträge von Vorstandsmitgliedern sowie über weitere Vorstandsangelegenheiten. Schließlich kann er über zustimmungsbedürftige Geschäfte entscheiden, soweit der Aufsichtsrat nicht rechtzeitig beschließen kann. Dem Präsidialausschuss gehören an Prof. Dr. Reinhard Pöllath (Vorsitzender), Martin Hansson (bis 31. August 2021), Wolfgang Herz, Frédéric Pflanz (seit 31. August 2021) und Prof. Manuela Rousseau.

Prüfungsausschuss

Der Prüfungsausschuss besteht aus dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats und jeweils zwei Mitgliedern von Anteilseigner*innen- und Arbeitnehmer*innenseite. Ihm gehört mindestens ein unabhängiges Mitglied des Aufsichtsrats an, das über besondere Kenntnisse, Erfahrungen und Sachverstand auf den Gebieten Rechnungslegung und interne Kontrollverfahren verfügt und mit der Abschlussprüfung vertraut ist, insbesondere die Vorsitzende des Prüfungsausschusses, Dr. Dr. Christine Martel. Darüber hinaus verfügt mindestens ein weiteres Mitglied des Prüfungsausschusses über Sachverstand auf dem Gebiet der Abschlussprüfung, insbesondere Frédéric Pflanz. Der Prüfungsausschuss bereitet Entscheidungen des Aufsichtsrats vor, insbesondere über Jahres- und Konzernabschluss (einschließlich CSR-Berichterstattung), den Vorschlag an die Hauptversammlung zur Wahl des Abschlussprüfers sowie die Vereinbarung mit dem Abschlussprüfer (Erteilung des Prüfungsauftrags, Festlegung von Prüfungsschwerpunkten, Honorarvereinbarung), und unterbreitet dem Aufsichtsrat entsprechende Empfehlungen. Mit dem Abschlussprüfer findet ein regelmäßiger Austausch zu relevanten Themen auch außerhalb von Sitzungen statt. Ferner überwacht der Prüfungsausschuss die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers, befasst sich mit den von ihm zusätzlich erbrachten Leistungen gemäß der vom Ausschuss festgelegten Richtlinie zur Billigung von Nichtprüfungsleistungen und beurteilt regelmäßig die Qualität der Abschlussprüfung. Er berät und überwacht den Vorstand in Fragen der Rechnungslegung, der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems, des Risikomanagementsystems und des internen Revisionssystems. Außerdem erörtert er die Halbjahresberichte und die Quartalsmitteilungen mit dem Vorstand vor deren Veröffentlichung. Dem Prüfungsausschuss gehören an: Dr. Dr. Christine Martel (Vorsitzende), Reiner Hansert, Martin Hansson, Olaf Papier (seit 1. April 2021), Frédéric Pflanz, und Regina Schillings (bis 1. April 2021).

Finanzausschuss

Dem Finanzausschuss gehören der Vorsitzende des Aufsichtsrats und jeweils zwei Mitglieder der Anteilseigner*innen- sowie der Arbeitnehmer*innenseite an. Er überwacht die Unternehmenspolitik zu Finanzen, Controlling, Steuern und Versicherungen. Er entscheidet anstelle des Aufsichtsrats über die Zustimmung zu Kreditaufnahmen und -gewährungen, Haftungen für fremde Verbindlichkeiten und Finanzanlagegeschäfte. Außerdem berät und überwacht er den Vorstand zur Compliance und zu allen ihm vom Plenum allgemein oder im Einzelfall zugewiesenen Gegenständen. Dem Finanzausschuss gehören an: Frédéric Pflanz (Vorsitzender), Reiner Hansert, Martin Hansson, Dr. Dr. Christine Martel, Olaf Papier (seit 1. April 2021) und Regina Schillings (bis 1. April 2021).

Personalausschuss

Der Personalausschuss besteht aus insgesamt sechs Mitgliedern der der Anteilseigner*innen- und der Arbeitnehmer*innenseite. Er berät regelmäßig über die langfristige Nachfolgeplanung für den Vorstand (einschließlich der Vergütungsstruktur) und befasst sich mit dem Diversitätskonzept zur Zusammensetzung des Vorstands und mit der Art und Weise seiner Umsetzung. Zudem unterbreitet er einen Vorschlag für die Zielgröße des Frauenanteils im Vorstand sowie für eine Frist zu deren Erreichung. Dem Personalausschuss gehören an: Frédéric Pflanz (Vorsitzender seit 31. August 2021), Martin Hansson (Vorsitzender bis 31. August 2021), Hong Chow, Andreas Köhn (seit 1. April 2021), Reiner Hansert, Olaf Papier (bis 1. April 2021), Prof. Dr. Reinhard Pöllath und Kirstin Weiland.

Vermittlungsausschuss

Der mitbestimmungsrechtliche Vermittlungsausschuss besteht aus dem Aufsichtsratsvorsitzenden, seinem Stellvertreter sowie je einem sowie je einem von der Arbeitnehmer*innen- und von der Anteilseigner*innenseite gewählten Mitglied. Er macht Vorschläge zur Bestellung von Vorstandsmitgliedern, falls im ersten Wahlgang nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit erreicht worden sein sollte. Der Vermittlungsausschuss ist seit mehreren Amtszeiten nicht zusammengetreten. Dem Vermittlungsausschuss gehören an: Prof. Dr. Reinhard Pöllath (Vorsitzender), Martin Hansson, Olaf Papier und Prof. Manuela Rousseau.

Nominierungsausschuss

Der Nominierungsausschuss ist mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden sowie drei weiteren Mitgliedern der Anteilseigner*innenseite besetzt. Er schlägt im Einklang mit der Zielsetzung für die Zusammensetzung und dem Kompetenzprofil des Aufsichtsrats nach umfangreicher Vorbefassung und ausführlichen Vorgesprächen dem Aufsichtsrat Kandidaten*innen für dessen Wahlvorschläge an die Hauptversammlung vor. Dem Nominierungsausschuss gehören an: Prof. Dr. Reinhard Pöllath (Vorsitzender), Hong Chow, Martin Hansson und Dr. Dr. Christine Martel.

Die Zusammensetzung des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse ist auf www.Beiersdorf.de/​organe sowie im Kapitel "Organe der Beiersdorf AG" in diesem Bericht zu finden. Auf der genannten Internetseite werden auch aktuelle Lebensläufe der Mitglieder des Aufsichtsrats veröffentlicht.

Vorstand - Zusammensetzung und Arbeitsweise

Der Vorstand leitet das Unternehmen in eigener Verantwortung und führt dessen Geschäfte. Er ist an das Unternehmensinteresse gebunden und der Steigerung des nachhaltigen Unternehmenswerts verpflichtet. Er nimmt seine Leitungsaufgabe als Kollegialorgan mit gemeinsamer Verantwortung wahr.

Die Mitglieder des Vorstands werden vom Aufsichtsrat bestellt. Die Erstbestellung von Vorstandsmitgliedern erfolgt in der Regel für längstens drei Jahre. Die Vorstandsaufgaben sind nach funktionalen und regionalen Gesichtspunkten verteilt. Der Geschäftsverteilungsplan ist Bestandteil der Geschäftsordnung für den Vorstand.

Der Vorstand entwickelt die Unternehmensziele und die strategische Ausrichtung des Konzerns, stimmt diese mit dem Aufsichtsrat ab, sorgt für deren Umsetzung und erörtert mit dem Aufsichtsrat in regelmäßigen Abständen den Stand der Implementierung. Er ist verantwortlich für die Steuerung und Überwachung des Konzerns, die Unternehmensplanung mit Jahres- und Mehrjahresplanung, die Aufstellung der Quartalsmitteilungen und Halbjahresberichte, der Jahres- und Konzernabschlüsse sowie die Konzernfinanzierung. Der Vorstand sorgt ferner für ein im Hinblick auf die Geschäftstätigkeit und Risikolage angemessenes Risikomanagement und Risikocontrolling sowie für die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und der unternehmensinternen Richtlinien; der Vorstand wirkt auf deren Beachtung durch die Konzernunternehmen hin (Compliance), unter anderem durch ein angemessenes, an der Risikolage ausgerichtetes Compliance Management System dessen Grundzüge in diesem Geschäftsbericht im Abschnitt "Nichtfinanzielle Erklärung" offengelegt werden. Der Vorstand berichtet dem Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über alle für das Unternehmen relevanten Fragestellungen und erläutert dabei Abweichungen des tatsächlichen Geschäftsverlaufs von den Plänen und Zielen. Bestimmte Maßnahmen und Geschäfte des Vorstands, die von besonderer Bedeutung für die Gesellschaft sind, bedürfen der Zustimmung des Aufsichtsrats oder seiner Ausschüsse.

Der Vorstand beschließt in regelmäßigen Sitzungen, die der Vorsitzende des Vorstands leitet. Die Mitglieder des Vorstands arbeiten kollegial zusammen und unterrichten sich gegenseitig laufend über wichtige Maßnahmen und Vorgänge in ihren Ressorts.

Vorstandsmitglieder legen möglicherweise auftretende Interessenkonflikte unverzüglich dem Aufsichtsrat offen und informieren die übrigen Mitglieder des Vorstands. Wesentliche Geschäfte von Vorstandsmitgliedern sowie ihnen nahestehenden Personen mit dem Unternehmen bedürfen, sofern nicht ohnehin die Mitwirkung des Aufsichtsrats von Gesetzes wegen erforderlich ist, der Zustimmung des Aufsichtsrats und haben branchenüblichen Standards zu entsprechen. Auch die Übernahme von Nebentätigkeiten bedarf der Zustimmung des Aufsichtsrats.

Die Gesellschaft hat für die Mitglieder des Vorstands eine D&O-Versicherung abgeschlossen, die einen Selbstbehalt in Höhe von 10% des Schadens bis zur Höhe des Eineinhalbfachen der festen jährlichen Vergütung des Vorstandsmitglieds vorsieht.

Diversitätskonzept und Nachfolgeplanung, Zielgrößen für den Frauenanteil im Vorstand und in den oberen Führungsebenen

Der Aufsichtsrat hat sich in den letzten Jahren allgemein und in konkreten Fällen sehr intensiv mit Diversität im Vorstand beschäftigt. Gemäß § 111 Abs. 5 AktG hat der Aufsichtsrat eine Zielgröße für den Frauenanteil im Vorstand von 10% festgelegt, die bis spätestens zum 30. Juni 2022 erreicht werden soll; sie wurde im Juli 2018 erreicht. Derzeit liegt der Frauenanteil im Vorstand mit der Bestellung von Astrid Hermann und Grita Loebsack bei 25%. Damit wird auch dem gesetzlichen Beteiligungsgebot gemäß § 76 Abs. 3a AktG entsprochen, wonach einem Vorstand mit mehr als drei Personen mindestens eine Frau und ein Mann angehören müssen.

Der Aufsichtsrat strebt auch weiterhin bei personellen Änderungen im Vorstand eine angemessene Berücksichtigung von Frauen an. Dies soll durch verschiedene Maßnahmen gefördert werden, insbesondere durch ein deutlich kommuniziertes Bekenntnis zur Förderung von Frauen in Führungspositionen, gezielte Personalentwicklung weiblicher Führungskräfte (etwa durch Trainings, Coaching, Mentoring), Anpassung von Recruiting- und Besetzungsprozessen sowie Aufbau und Förderung von Netzwerkaktivitäten von Frauen. Zur Weiterentwicklung und Förderung von Diversität im Vorstand sind zusätzlich zwei Diversity-Beauftragte aus dem Aufsichtsrat benannt (Martin Hansson und Prof. Manuela Rousseau). Vor der Bestellung eines Vorstandsmitglieds nehmen die Diversity-Beauftragten gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats nach Konsultation der übrigen Aufsichtsratsmitglieder Stellung. Darüber hinaus wurde ein Personalausschuss errichtet, der sich unter anderem mit dem Diversitätskonzept für den Vorstand, einschließlich der Art und Weise seiner Umsetzung, befasst.

Als weiteres Kriterium des Diversitätskonzepts soll der Vorstand insgesamt über mehrjährige einschlägige internationale Berufserfahrung durch langjährige Tätigkeiten im Ausland oder besondere Kenntnisse der für Beiersdorf wichtigen ausländischen Märkte verfügen. In der Geschäftsordnung für den Vorstand ist festgelegt, dass die Mitglieder des Vorstands grundsätzlich nicht älter als 63 Jahre sein sollen. Diese Kriterien haben 2021 alle amtierenden Mitglieder des Vorstands erfüllt. Darüber hinausgehende Diversitätskriterien für die Zusammensetzung des Vorstands wird der Aufsichtsrat bzw. der Personalausschuss erwägen, soweit er diese für angemessen und zweckdienlich erachtet.

Der Aufsichtsrat sorgt gemeinsam mit dem Vorstand zudem für eine langfristige Nachfolgeplanung. Insbesondere berät der Personalausschuss regelmäßig über die Nachfolgeplanung (einschließlich der Vergütungsstruktur) und berücksichtigt dabei die Führungskräfteplanung des Unternehmens. Im Jahr 2021 befasste sich der Personalausschuss zusammen mit dem Vorstand unter anderem mit der neuen Diversitätsstrategie sowie mit dem globalen Ausrollen des Prozesses zur Potenzialidentifikation und zur Personalentwicklung, unter Verknüpfung der Aspekte Diversität und Inklusion. Die konkrete Nachfolgeplanung basiert unter anderem auf einer Gruppe von potenziell geeigneten Personen, die aus den oberen beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands durch den Personalvorstand in Abstimmung mit globalen Management-Teams vorausgewählt wird. Ergänzend dazu befasst sich das Diversity & Inclusion Committee, dem die Diversity-Beauftragten aus dem Aufsichtsrat, der Personalvorstand und weitere Führungskräfte des Unternehmens angehören, mit dem Ziel, eine diverse Unternehmenskultur über Geschlecht und Internationalität hinaus durch verschiedene Initiativen und Schlüsselaktivitäten zu fördern und zu stärken. Die Nachfolgeplanung ist zudem in der Zielsetzung für die variable Vergütung des Vorstands enthalten.

Der Vorstand achtet auch bei der Besetzung von Führungspositionen im Unternehmen auf Diversität. Dabei strebt er insbesondere eine angemessene Beteiligung von Frauen an. Der Vorstand hat gemäß § 76 Abs. 4 AktG für den Frauenanteil der Beiersdorf AG in der ersten Führungsebene unterhalb des Vorstands eine Zielgröße von mindestens 35% (Stand Ende 2021: 31%; Stand Ende des Vorjahres: 30%) und in der zweiten Führungsebene eine Zielgröße von mindestens 50% (Stand Ende 2021: 52%; Stand Ende des Vorjahres: 47%) festgelegt, die jeweils bis zum 30. Juni 2022 gehalten bzw. erreicht werden soll. Dabei werden diese beiden Führungsebenen anhand der bestehenden Berichtslinien innerhalb der Beiersdorf AG unterhalb des Vorstands bestimmt. Mit dem globalen Ziel einer geschlechterausgewogenen Führung ist die Strategie des Vorstands zur Frauenförderung bei Beiersdorf darauf gerichtet, eine zunehmende Anzahl von Kandidatinnen zur Auswahl für Top-Führungspositionen und den Vorstand zu haben. Beiersdorf bietet weiterhin spezielle Programme für weibliche Talente an, um mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen und um ihren Karrierepfad sicherzustellen. Diese Programme konzentrieren sich auf eine Kombination aus persönlichen und organisatorischen Modulen. Dabei arbeitet Beiersdorf mit externen Partner*innen zusammen, um relevantes Fachwissen zu integrieren und um das richtige Klima für nachhaltigen Wandel bei diesem Thema zu schaffen.

Über die gesetzlichen, für die Beiersdorf AG geltenden Vorgaben hinaus, hat sich Beiersdorf globale Ziele für den internationalen Frauenanteil in den drei höchsten Managementgruppen (MG 1- 3) im Unternehmensbereich Consumer gesetzt. Bis spätestens zum 30. Juni 2022 soll in den MG 1- 3 eine Zielgröße von 35% Frauen erreicht werden. Zum Ende des Geschäftsjahres 2021 wurde ein Frauenanteil von 34% erreicht (Vorjahr: 33%). Schließlich hat sich Beiersdorf anlässlich der Verleihung des "Impact of Diversity Awards" und des Internationalen Frauentags im März 2021 selbst verpflichtet, alle Managementgruppen (MG 1- 4) bis 2025 geschlechterparitätisch zu besetzen.

Hauptversammlung

Die Aktionär*innen nehmen ihre Rechte satzungsmäßig in und außerhalb der Hauptversammlung wahr. Jede Aktie gewährt eine Stimme.

Die Hauptversammlung beschließt unter anderem über die Verwendung des Bilanzgewinns, die Entlastung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats, die Wahl des Abschlussprüfers und die rechtliche Grundlagen der Gesellschaft, insbesondere Satzungsänderungen. Die Hauptversammlung beschließt zudem beratend über die Billigung des vom Aufsichtsrat vorgelegten Vergütungssystems für die Vorstandsmitglieder, über die konkrete Vergütung des Aufsichtsrats und empfehlend über die Billigung des Vergütungsberichts für das vorausgegangene Geschäftsjahr. Darüber hinaus wird der Vorstand, wenn er dies im Einzelfall für angemessen hält, bei wesentlichen Strukturänderungen oder im Falle eines Übernahmeangebots eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen, in der die Aktionär*innen hierüber beraten und gegebenenfalls über gesellschaftsrechtliche Maßnahmen beschließen.

Die ordentliche Hauptversammlung findet jährlich statt, in der Regel innerhalb der ersten fünf Monate eines jeden Geschäftsjahres. Die Einberufung mit der Tagesordnung der Hauptversammlung wird - zusammen mit den für die Hauptversammlung erforderlichen Berichten und Unterlagen einschließlich des Geschäftsberichts und der Formulare für die Briefwahl - auch auf der Internetseite der Gesellschaft veröffentlicht. Sie kann mitsamt der Einberufungsunterlagen auch auf elektronischem Wege übermittelt werden. Zur Erleichterung der persönlichen Wahrnehmung der Rechte stellt die Gesellschaft ihren Aktionär*innen eine weisungsgebundene Person zur Stimmrechtsvertretung zur Verfügung. In der Einladung wird erklärt, wie Weisungen zur Stimmrechtsausübung erteilt werden können. Daneben bleibt es den Aktionär*innen unbenommen, sich durch einen Bevollmächtigten ihrer Wahl auf der Hauptversammlung vertreten zu lassen. Die Briefwahl sowie Erteilung, Änderung und Widerruf einer Vollmacht an den von der Gesellschaft bestellten Stimmrechtsvertreter sind auch über das Internet vor und während der Hauptversammlung möglich. Alle Aktionär*innen können die gesamte Hauptversammlung auch über das Internet verfolgen; dies soll auch Nicht-Aktionär*innen ermöglicht werden.

Vor dem Hintergrund der weltweiten Corona-Pandemie wurde die Hauptversammlung 2021 als virtuelle Hauptversammlung ohne physische Präsenz der Aktionär*innen oder ihrer Bevollmächtigten durchgeführt. Wegen des anhaltenden Infektionsgeschehens wird auch die Hauptversammlung 2022 als virtuelle Hauptversammlung abgehalten werden. Dabei soll die virtuelle Wahrnehmung von Aktionär*innenrechte weiter verbessert werden.

Meldepflichtige Wertpapiergeschäfte von Vorstand und Aufsichtsrat

Die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sind nach Art. 19 Abs. 1 Marktmissbrauchsverordnung verpflichtet, Geschäfte mit Aktien der Beiersdorf AG oder damit verbundenen Finanzinstrumenten (Directors' Dealings) der Gesellschaft und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) unverzüglich und spätestens drei Geschäftstage nach dem Datum des Geschäfts zu melden. Dies gilt auch für Personen, die mit einer solchen Person in einer engen Beziehung stehen.

Die der Beiersdorf AG gemeldeten Geschäfte werden veröffentlicht und sind auf der Internetseite des Unternehmens unter www.beiersdorf.de/​ Directors_​Dealings abrufbar.

Weitere Informationen zur Corporate Governance

Ausführliche Informationen zur Tätigkeit des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse sowie zur Zusammenarbeit von Aufsichtsrat und Vorstand finden Sie auch im Kapitel "Bericht des Aufsichtsrats" dieses Berichts. Weitere Informationen zur Vergütung des Vorstands und des Aufsichtsrats finden Sie im Kapitel "Vergütungsbericht".

Konzernabschluss und Halbjahresberichte werden nach den Grundsätzen der International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, der Jahresabschluss der Beiersdorf AG wird nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs (HGB) erstellt. Die Hauptversammlung am 1. April 2021 wählte die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, zum Abschlussprüfer für die AG und den Konzern für das Geschäftsjahr 2021 sowie zum Prüfer für die prüferische Durchsicht des Halbjahresberichts 2021. Die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft prüft die Jahres- und Konzernabschlüsse der Beiersdorf AG seit dem Geschäftsjahr 2006. Verantwortlicher Abschlussprüfer ist für die Geschäftsjahre 2020 und 2021 Marc Je-schonneck.

Aktuelle Entwicklungen und wichtige Unternehmensinformationen werden zeitnah auf der Internetseite www.beiersdorf.de veröffentlicht. Neben detaillierten Erläuterungen zur Corporate Governance bei Beiersdorf finden sich dort weitergehende Informationen zu Vorstand, Aufsichtsrat und Hauptversammlung, die Berichte des Unternehmens (Geschäftsberichte, einschließlich zusammengefasster Lageberichte und nichtfinanzieller Erklärungen, Jahresabschlüsse, Halbjahresberichte und Quartalsmitteilungen), ein Finanzkalender zu allen wesentlichen Terminen und Veröffentlichungen, Ad-hoc-Meldungen, meldepflichtige Wertpapiergeschäfte (Directors' Dealings) sowie die Veröffentlichungen zu Stimmrechtsmitteilungen.

Diese Erklärung zur Unternehmensführung ist ungeprüfter Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts. Sie ist zudem auf der Internetseite www.beiersdorf.de/​Erklaerung_​unternehmensfuehrung veröffentlicht und dort mindestens fünf Jahre lang zugänglich.

 

Hamburg, im Februar 2022

Beiersdorf Aktiengesellschaft

Der Aufsichtsrat

Der Vorstand

Bericht des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen

Der Vorstand hat gemäß § 312 AktG einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen erstellt, der folgende Schlusserklärung enthält: "Die Beiersdorf Aktiengesellschaft hat nach den Umständen, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem Rechtsgeschäfte vorgenommen oder Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten und ist dadurch, dass Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, nicht benachteiligt worden."

Übernahmerechtliche Angaben

Im Folgenden werden die gemäß § 315a Abs. 1 HGB und § 289a Abs. 1 HGB erforderlichen Angaben dargestellt.

Im Hinblick auf die Angaben zur Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals und die Angaben zu direkten oder indirekten Beteiligungen am Kapital, die 10% der Stimmrechte überschreiten, wird auf den Anhang verwiesen.

Die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands sind in den §§ 84, 85 AktG, § 31 MitbestG und § 7 der Satzung geregelt. Gemäß § 7 Abs. 1 der Satzung besteht der Vorstand aus mindestens drei Mitgliedern; im Übrigen bestimmt der Aufsichtsrat die Anzahl der Vorstandsmitglieder. Die Änderung der Satzung erfolgt nach §§ 179, 133 AktG sowie § 16 der Satzung. Nach § 16 Abs. 1 der Satzung ist der Aufsichtsrat ermächtigt, Änderungen und Ergänzungen der Satzung zu beschließen, die nur die Fassung betreffen. Gemäß § 5 Abs. 6 der Satzung ist der Aufsichtsrat insbesondere ermächtigt, § 5 der Satzung (Grundkapital) jeweils nach Ausnutzung von genehmigtem oder bedingtem Kapital entsprechend zu ändern und neu zu fassen.

Die Hauptversammlung hat am 29. April 2020 den Vorstand ermächtigt, das Grundkapital in der Zeit bis zum 28. April 2025 mit Zustimmung des Aufsichtsrats um bis zu insgesamt 92 Mio. € (genehmigtes Kapital I: 42 Mio. €; genehmigtes Kapital II: 25 Mio. €; genehmigtes Kapital III: 25 Mio. €) durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer auf ihre Inhaber*innen lautender Stückaktien zu erhöhen. Dabei kann die Gewinnberechtigung neuer Aktien abweichend von § 60 Abs. 2 AktG bestimmt werden.

Den Aktionär*innen ist ein Bezugsrecht einzuräumen. Das Bezugsrecht kann jedoch durch den Vorstand in folgenden Fällen mit Zustimmung des Aufsichtsrats ausgeschlossen werden:

1. zum Ausgleich von infolge einer Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen entstehenden Spitzenbeträgen (genehmigte Kapitalien I, II, III);

2. soweit dies erforderlich ist, um Inhaber*innen/​Gläubiger*innen der von der Beiersdorf Aktiengesellschaft oder ihren unmittelbaren oder mittelbaren Mehrheitsbeteiligungsgesellschaften ausgegebenen Wandel- bzw. Optionsschuldverschreibungen ein Bezugsrecht auf neue Aktien in dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung der Wandlungs- oder Optionsrechte bzw. nach Erfüllung der Wandlungspflicht zustehen würde (genehmigte Kapitalien I, II, III);

3. wenn der auf die neuen Aktien, für die das Bezugsrecht ausgeschlossen wird, insgesamt entfallende anteilige Betrag des Grundkapitals zehn vom Hundert des im Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung bzw. - falls dieser Wert niedriger ist - im Zeitpunkt der Ausgabe der neuen Aktien vorhandenen Grundkapitals nicht übersteigt und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrags, welche möglichst zeitnah zur Platzierung der Aktien erfolgen soll, nicht wesentlich unterschreitet. Sofern während der Laufzeit des genehmigten Kapitals von anderen Ermächtigungen zur Ausgabe oder zur Veräußerung von Aktien der Gesellschaft oder zur Ausgabe von Rechten, die den Bezug von Aktien der Gesellschaft ermöglichen oder zu ihm verpflichten, Gebrauch gemacht und dabei das Bezugsrecht gemäß oder entsprechend § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgeschlossen wird, ist dies auf die vorstehend genannte 10%-Grenze anzurechnen (genehmigtes Kapital II);

4. bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen zum Zwecke des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder von Beteiligungen an Unternehmen (genehmigtes Kapital III).

Von den vorstehenden Ermächtigungen zum Ausschluss des Bezugsrechts darf der Vorstand nur in einem solchen Umfang Gebrauch machen, dass der anteilige Betrag der insgesamt unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien weder im Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigungen noch im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigungen 10% des Grundkapitals überschreitet. Sofern während der Laufzeit eines genehmigten Kapitals bis zu seiner Ausnutzung von anderen Ermächtigungen zur Ausgabe oder zur Veräußerung von Aktien der Gesellschaft oder zur Ausgabe von Rechten, die den Bezug von Aktien der Gesellschaft ermöglichen oder zu ihm verpflichten, Gebrauch gemacht und dabei das Bezugsrecht ausgeschlossen wird, ist dies auf die vorstehend genannte Grenze anzurechnen.

Der Vorstand wurde ferner ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Kapitalerhöhung und ihrer Durchführung mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzulegen.

Darüber hinaus hat die Hauptversammlung am 29. April 2020 beschlossen, das Grundkapital um bis zu insgesamt 42 Mio. €, eingeteilt in bis zu 42 Millionen auf ihre Inhaber*innen lautende lautende Stückaktien, bedingt zu erhöhen. Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie

1. die Inhaber*innen bzw. Gläubiger*innen von Wandlungs- und/​oder Optionsrechten, die mit den von der Beiersdorf Aktiengesellschaft oder deren unmittelbaren oder mittelbaren Mehrheitsbeteiligungsgesellschaften bis zum 28. April 2025 auszugebenden Wandel- und/​oder Optionsschuldverschreibungen verbunden sind, von ihrem Wandlungs- bzw. Optionsrecht Gebrauch machen oder

2. die zur Wandlung verpflichteten Inhaber*innen bzw. Gläubiger*innen der von der Beiersdorf Aktiengesellschaft oder deren unmittelbaren oder mittelbaren Mehrheitsbeteiligungsgesellschaften bis zum 28. April 2025 auszugebenden Wandelschuldverschreibungen ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen und das bedingte Kapital nach Maßgabe der Anleihebedingungen dafür benötigt wird.

Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie durch Ausübung von Wandlungs- bzw. Optionsrechten oder durch Erfüllung von Wandlungspflichten entstehen, am Gewinn teil.

Der Vorstand wurde ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Durchführung einer bedingten Kapitalerhöhung festzusetzen.

Außerdem hat die Hauptversammlung am 29. April 2020 die Gesellschaft ermächtigt, gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG in der Zeit bis zum 28. April 2025 eigene Aktien im Umfang von insgesamt bis zu zehn vom Hundert des derzeitigen Grundkapitals zu erwerben. Der Erwerb erfolgt über die Börse oder mittels eines an alle Aktionär*innen gerichteten öffentlichen Kaufangebots bzw. mittels einer öffentlichen Aufforderung zur Abgabe eines Verkaufsangebots. Der Vorstand wurde ermächtigt, die aufgrund der vorstehenden oder einer vorhergehenden Ermächtigung erworbenen eigenen Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrats ganz oder teilweise unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionär*innen auch in anderer Weise als über die Börse oder durch Angebot an alle Aktionär*innen zu veräußern, soweit diese Aktien gegen Barzahlung zu einem Preis veräußert werden, der den Börsenkurs von Aktien der Gesellschaft gleicher Ausstattung zum Zeitpunkt der Veräußerung nicht wesentlich unterschreitet. Der Vorstand wurde ferner ermächtigt, die aufgrund der vorstehenden oder einer vorhergehenden Ermächtigung erworbenen eigenen Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrats ganz oder teilweise unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionär*innen gegen Sachleistung zu veräußern, insbesondere zur Verwendung als Gegen- oder Teilgegenleistung im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder zum Erwerb von Unternehmen, Beteiligungen an Unternehmen (einschließlich der Erhöhung von Beteiligungen) oder Unternehmensteilen. Zudem kann der Vorstand diese eigenen Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrats ganz oder teilweise unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionär*innen verwenden, um die Bezugs- und/​oder Umtauschrechte aus von der Gesellschaft oder deren unmittelbaren oder mittelbaren Mehrheitsbeteiligungsgesellschaften ausgegebenen Wandel- bzw. Optionsschuldverschreibungen oder sonstige Ansprüche auf Übertragung von Aktien zu erfüllen. Darüber hinaus wurde der Vorstand ermächtigt, das Bezugsrecht der Aktionär*innen auszuschließen, soweit dies für den Fall der Veräußerung eigener Aktien an alle Aktionär*innen erforderlich ist, um entstehende Spitzenbeträge auszugleichen. Von den vorstehenden Ermächtigungen zum Ausschluss des Bezugsrechts darf der Vorstand nur in einem solchen Umfang Gebrauch machen, dass der anteilige Betrag der insgesamt bezugsrechtsfrei verwendeten Aktien weder im Zeitpunkt der Beschlussfassung der Hauptversammlung noch im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigungen 10% des Grundkapitals überschreitet. Sofern während der Laufzeit dieser Ermächtigung zur Verwendung eigener Aktien von anderen Ermächtigungen zur Ausgabe oder zur Veräußerung von Aktien der Gesellschaft oder zur Ausgabe von Rechten, die den Bezug von Aktien der Gesellschaft ermöglichen oder zu ihm verpflichten, Gebrauch gemacht und dabei das Bezugsrecht ausgeschlossen wird, ist dies auf die vorstehend genannte Grenze anzurechnen.

Schließlich ist der Vorstand ermächtigt worden, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die aufgrund der vorstehenden oder einer vorhergehenden Ermächtigung erworbenen eigenen Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss einzuziehen.

Durch die Schaffung des genehmigten und bedingten Kapitals soll die Gesellschaft in die Lage versetzt werden, schnell und flexibel auf Wachstumsmöglichkeiten und Möglichkeiten am Kapitalmarkt reagieren zu können. Die Ermächtigung zum Erwerb und zur Verwendung eigener Aktien ermöglicht es der Gesellschaft, insbesondere auch institutionellen oder anderen Investor*innen Aktien der Gesellschaft anzubieten und/​ oder den Aktionär*innenkreis der Gesellschaft zu erweitern sowie die erworbenen eigenen Aktien als Gegen- oder Teilgegenleistung für den Erwerb von Unternehmen, Unternehmensbeteiligungen (einschließlich der Erhöhung von Beteiligungen) oder Unternehmensteilen oder im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen, d. h. gegen Sachleistung, zu begeben.

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Beiersdorf Aktiengesellschaft

Vermerk über die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben den Jahresabschluss der Beiersdorf Aktiengesellschaft, Hamburg - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2021 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Beiersdorf Aktiengesellschaft, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst wurde, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 geprüft. Die in der Anlage zum Bestätigungsvermerk genannten Bestandteile des Lageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

o entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2021 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 und

o vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der in der Anlage zum Bestätigungsvermerk genannten Bestandteile des Lageberichts.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

GRUNDLAGE FÜR DIE PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/​2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

BESONDERS WICHTIGE PRÜFUNGSSACHVERHALTE IN DER PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Nachfolgend beschreiben wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte:

1) Umsatzrealisierung aus dem Verkauf von Waren und Erzeugnissen

GRÜNDE FÜR DIE BESTIMMUNG ALS BESONDERS WICHTIGER PRÜFUNGSSACHVERHALT

Im Jahresabschluss der Beiersdorf Aktiengesellschaft werden Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Waren und Erzeugnissen bei Gefahrenübergang abzüglich Rabatten, Kundenboni und Skonti sowie Rücklieferungen realisiert. Durch die große Anzahl unterschiedlicher vertraglicher Vereinbarungen und das hierbei auszuübende Ermessen bei der Beurteilung erwarteter Rabatte, Kundenboni und Skonti sowie Rücklieferungen besteht bei der Umsatzrealisierung aus dem Verkauf von Waren und Erzeugnissen ein erhöhtes Risiko einer fehlerhaften Bilanzierung. Daher war die Prüfung der Umsatzrealisierung aus dem Verkauf von Waren und Erzeugnissen einer der bedeutsamsten Prüfungssachverhalte.

PRÜFERISCHES VORGEHEN

Im Rahmen unserer Prüfung haben wir den von den gesetzlichen Vertretern der Beiersdorf Aktiengesellschaft implementierten Prozess für die Umsatzrealisierung und die Abgrenzung erwarteter Rabatte, Kundenboni und Skonti sowie erwarteter Rücklieferungen anhand ausgewählter Geschäftsvorfälle vom Eingang der Bestellung bis zur Abbildung im Jahresabschluss nachvollzogen sowie die Wirksamkeit von in diesem Prozess implementierten Kontrollen getestet und beurteilt. Darüber hinaus haben wir in Stichproben nachvollzogen, ob die vertraglich vereinbarten beziehungsweise gewährten Rabatte, Kundenboni und Skonti und die erfolgten Rücklieferungen periodengerecht von den Umsatzerlösen abgesetzt wurden. Ferner haben wir die Berechnung der noch zu erwartenden Rücklieferungen von Waren und Erzeugnissen und deren Abgrenzung von den Umsatzerlösen analysiert, indem wir unter Berücksichtigung der mit den Kunden getroffenen vertraglichen Vereinbarungen die in Vorjahren getroffenen Annahmen einem Soll-/​Ist-Abgleich unterzogen haben. Zum Nachweis der Existenz der Umsatzerlöse haben wir diese unter anderem mit Hilfe von Datenanalysen daraufhin untersucht, ob sie zu Forderungen aus Lieferungen und Leistungen geführt haben und ob diese wiederum durch Zahlungseingänge ausgeglichen wurden. Im Vergleich zum Jahresdurchschnitt betragsmäßig hohe im Dezember 2021 erfasste Buchungen haben wir daraufhin durchgesehen, ob Auffälligkeiten hinsichtlich der Periodenabgrenzung vorliegen.

Aus unseren Prüfungshandlungen haben sich hinsichtlich der Umsatzrealisierung aus dem Verkauf von Waren und Erzeugnissen keine Einwendungen ergeben.

VERWEIS AUF ZUGEHÖRIGE ANGABEN

Zu den bezüglich Umsatzrealisierung aus dem Verkauf von Waren und Erzeugnissen angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundlagen und den damit in Zusammenhang stehenden Angaben zur Ermessensausübung verweisen wir auf die Angabe im Anhang im Abschnitt "Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung" unter Textziffer 01.

2) Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit einem abgeschlossenen Kartellverfahren

GRÜNDE FÜR DIE BESTIMMUNG ALS BESONDERS WICHTIGER PRÜFUNGSSACHVERHALT

Im Oktober 2016 wurde der Beiersdorf Aktiengesellschaft eine Klage des Insolvenzverwalters der Anton Schlecker e. K. i.I., Ehingen (Donau), auf Schadenersatz im Zusammenhang mit einem im Jahr 2013 abgeschlossenen deutschen Kartellverfahren zugestellt. Neben der Beiersdorf Aktiengesellschaft sind sechs weitere Unternehmen beklagt. Die vom Insolvenzverwalter der Anton Schlecker e. K. i.I., Ehingen (Donau), gesamtschuldnerisch gegen alle Beklagten gemeinsam erhobene Forderung beläuft sich auf ca. EUR 200 Mio. zuzüglich Zinsen. Diese Klage wurde im Geschäftsjahr 2018 in erster Instanz und im Geschäftsjahr 2020 in zweiter Instanz ohne Möglichkeit der Revision beim Bundesgerichtshof, Karlsruhe, abgewiesen. Der Insolvenzverwalter der Anton Schlecker e. K. i.I., Ehingen (Donau), hat gegen das Urteil der zweiten Instanz eine Nichtzulassungsbeschwerde beim Bundesgerichtshof, Karlsruhe eingelegt. Die Revision wurde auf die Nichtzulassungsbeschwerde des Klägers hin ohne Begründung durch den BGH im Januar 2022 zugelassen. Im Zusammenhang mit dem oben genannten abgeschlossenen Kartellverfahren haben in den Geschäftsjahren 2016 bzw. 2017 weitere Kunden der Beiersdorf Aktiengesellschaft Schadenersatzklagen gegen die Beiersdorf Aktiengesellschaft eingereicht bzw. Schadenersatzansprüche außergerichtlich geltend gemacht. Aufgrund der bestehenden Unsicherheiten erfordert die Abbildung der rechtlichen Risiken aus den geltend gemachten Schadenersatzansprüchen im Jahresabschluss, dass die gesetzlichen Vertreter der Beiersdorf Aktiengesellschaft wesentliches Ermessen bei der Beurteilung ob und in welcher Höhe ein möglicher Schaden entstanden ist und hinsichtlich des Umfangs einer möglichen Inanspruchnahme aus gesamtschuldnerischer Haftung ausüben. Bei der Ermittlung der Höhe eines möglichen Schadens besteht insbesondere erhebliches Ermessen in Bezug auf die Annahmen zur Höhe des sogenannten "Overcharge" sowie zur Höhe der sogenannten "Pass-on rate". Der "Overcharge" entspricht der prozentualen Differenz zwischen den am Markt tatsächlich beobachteten Preisen und den Preisen, die ohne Vorliegen eines Kartells erwartet werden. Die "Pass-on rate" entspricht dem prozentualen Umfang, in dem Preiserhöhungen der Lieferanten an die Kunden weitergegeben wurden.

Vor dem Hintergrund der Risiken und möglichen Auswirkung auf den Jahresabschluss aus den Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit dem abgeschlossenen Kartellverfahren, der Komplexität der jeweiligen Einzelsachverhalte sowie der vorhandenen Ermessensspielräume war die Prüfung der Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit abgeschlossenen Kartellverfahren einer der bedeutsamsten Prüfungssachverhalte.

PRÜFERISCHES VORGEHEN

Wir haben die Prozesse der Beiersdorf Aktiengesellschaft zur Einschätzung der rechtlichen Risiken nachvollzogen. Im Rahmen dieser Prozesse haben die gesetzlichen Vertreter der Beiersdorf Aktiengesellschaft externe Rechtsanwälte mit Stellungnahmen zur Würdigung der rechtlichen Grundlagen für die geltend gemachten Schäden und einer möglichen Inanspruchnahme aus gesamtschuldnerischer Haftung sowie externe Gutachter mit Gutachten zur Ermittlung der Höhe eines möglichen Schadens beauftragt. Unterstützt durch unsere Rechtsexperten haben wir die vorliegenden Schadenersatzklagen, Klageerwiderungen, Repliken auf die Klageerwiderungen, Gerichtsurteile sowie sonstige Korrespondenz daraufhin untersucht, ob sie bei der Risikoeinschätzung der gesetzlichen Vertreter der Beiersdorf Aktiengesellschaft berücksichtigt wurden. Des Weiteren haben wir die Ermittlung der Höhe eines möglichen Schadens, insbesondere die dabei auf der Grundlage ökonometrischer Modelle getroffenen Annahmen in Bezug auf die Höhe des sogenannten "Overcharge" und die Höhe der sogenannten "Pass-on rate" nachvollzogen, indem wir das Vorgehen des externen Gutachters gewürdigt haben. Des Weiteren haben wir die Kompetenz, Fähigkeiten und Objektivität des externen Gutachters gewürdigt. Darüber hinaus umfassten unsere Prüfungshandlungen auch die Beurteilung der Angaben im Anhang der Beiersdorf Aktiengesellschaft zu den rechtlichen Risiken aus den geltend gemachten Schadenersatzansprüchen.

Aus unseren Prüfungshandlungen haben sich hinsichtlich der Abbildung der rechtlichen Risiken aus Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit einem abgeschlossenen Kartellverfahren keine Einwendungen ergeben

VERWEIS AUF ZUGEHÖRIGE ANGABEN

Zu den Angaben zu den rechtlichen Risiken im Zusammenhang mit einem abgeschlossenen Kartellverfahren verweisen wir auf die Angabe im Anhang im Abschnitt "Grundlagen des Abschlusses der Beiersdorf AG" unter Schätzungen und Annahmen sowie im Abschnitt "Sonstige Angaben" unter Textziffer 22.

SONSTIGE INFORMATIONEN

Für die Erklärung nach § 161 AktG zum Deutschen Corporate Governance Kodex, die Bestandteil der Erklärung zur Unternehmensführung ist, sind die gesetzlichen Vertreter und der Aufsichtsrat verantwortlich. Im Übrigen sind die gesetzlichen Vertreter für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die in der Anlage zum Bestätigungsvermerk genannten Bestandteile des Lageberichts.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

o wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zum Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

o anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Falls wir auf der Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.

VERANTWORTUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER UND DES AUFSICHTSRATS FÜR DEN JAHRESAB-SCHLUSS UND DEN LAGEBERICHT

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES UND DES LAGEBERICHTS

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

o identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;

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gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben;

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt;

beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft;

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DER FÜR ZWECKE DER OFFENLEGUNG ERSTELLTEN ELEKTRONISCHEN WIEDERGABEN DES JAHRESABSCHLUSSES UND DES LAGEBERICHTS NACH §317 ABS. 3B HGB

PRÜFUNGSURTEIL

Wir haben gemäß § 317 Abs. 3a HGB eine Prüfung mit hinreichender Sicherheit durchgeführt, ob die in der beigefügten Datei "Beiersdorf_​AG_​JA+LB_​ESEF_​2021-12-31.zip" (SHA-256-Prüfsumme: 498e328ad36a4baf35bdf77d50dee4a8cbec e7038a3534be4aca94aacdcd584b) enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Jahresabschlusses und des Lageberichts (im Folgenden auch als "ESEF-Unterlagen" bezeichnet) den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat ("ESEF-Format") in allen wesentlichen Belangen entsprechen. In Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften erstreckt sich diese Prüfung nur auf die Überführung der Informationen des Jahresabschlusses und des Lageberichts in das ESEF-Format und daher weder auf die in diesen Wiedergaben enthaltenen noch auf andere in der oben genannten Datei enthaltene Informationen.

Nach unserer Beurteilung entsprechen die in der oben genannten beigefügten Datei enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Jahresabschlusses und des Lageberichts in allen wesentlichen Belangen den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat. Über dieses Prüfungsurteil sowie unsere im voranstehenden "Vermerk über die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" enthaltenen Prüfungsurteile zum beigefügten Jahresabschluss und zum beigefügten Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 hinaus geben wir keinerlei Prüfungsurteil zu den in diesen Wiedergaben enthaltenen Informationen sowie zu den anderen in der oben genannten Datei enthaltenen Informationen ab.

GRUNDLAGE FÜR DAS PRÜFUNGSURTEIL

Wir haben unsere Prüfung der in der oben genannten beigefügten Datei enthaltenen Wiedergaben des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 3a HGB unter Beachtung des Entwurfs des IDW Prüfungsstandards: Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben von Abschlüssen und Lageberichten nach § 317 Abs. 3a HGB (IDW PS 410 (10.2021)) durchgeführt. Unsere Verantwortung danach ist im Abschnitt "Verantwortung des Jahresabschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen" weitergehend beschrieben. Unsere Wirtschaftsprüferpraxis hat die Anforderungen an das Qualitätssicherungssystem des IDW Qualitätssicherungsstandards: Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QS 1) angewendet.

VERANTWORTUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER UND DES AUFSICHTSRATS FÜR DIE ESEF-UNTERLAGEN

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Erstellung der ESEF-Unterlagen mit den elektronischen Wiedergaben des Jahresabschlusses und des Lageberichts nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 1 HGB.

Ferner sind die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Erstellung der ESEF-Unterlagen zu ermöglichen, die frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - Verstößen gegen die Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat sind.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung der Erstellung der ESEF-Unterlagen als Teil des Rechnungslegungsprozesses.

VERANTWORTUNG DES JAHRESABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DER ESEF-UNTERLAGEN

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die ESEF-Unterlagen frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - Verstößen gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB sind. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

o identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - Verstöße gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen;

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gewinnen wir ein Verständnis von den für die Prüfung der ESEF-Unterlagen relevanten internen Kontrollen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Kontrollen abzugeben;

beurteilen wir die technische Gültigkeit der ESEF-Unterlagen, d.h. ob die die ESEF-Unterlagen enthaltende Datei die Vorgaben der Delegierten Verordnung (EU) 2019/​815 in der zum Abschlussstichtag geltenden Fassung an die technische Spezifikation für diese Datei erfüllt;

beurteilen wir, ob die ESEF-Unterlagen eine inhaltsgleiche XHTML-Wiedergabe des geprüften Jahresabschlusses und des geprüften Lageberichts ermöglichen.

ÜBRIGE ANGABEN GEMÄß ARTIKEL 10 EU-APRVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 1. April 2021 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 1. Juni 2021 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2006 als Abschlussprüfer der Beiersdorf Aktiengesellschaft tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

SONSTIGER SACHVERHALT - VERWENDUNG DES BESTÄTIGUNGSVERMERKS

Unser Bestätigungsvermerk ist stets im Zusammenhang mit dem geprüften Jahresabschluss und dem geprüften Lagebericht sowie den geprüften ESEF-Unterlagen zu lesen. Der in das ESEF-Format überführte Jahresabschluss und Lagebericht - auch die im Bundesanzeiger bekanntzumachenden Fassungen - sind lediglich elektronische Wiedergaben des geprüften Jahresabschlusses und des geprüften Lageberichts und treten nicht an deren Stelle. Insbesondere ist der ESEF-Vermerk und unser darin enthaltenes Prüfungsurteil nur in Verbindung mit den in elektronischer Form bereitgestellten geprüften ESEF-Unterlagen verwendbar.

VERANTWORTLICHER WIRTSCHAFTSPRÜFER

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Marc Jeschonneck.

Anlage zum Bestätigungsvermerk

NICHT INHALTLICH GEPRÜFTE BESTANDTEILE DES LAGEBERICHTS

Folgende Bestandteile des Lageberichts, die zu den "Sonstigen Informationen" zählen, haben wir nicht inhaltlich geprüft:

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Nichtfinanzielle Erklärung

Erklärung zur Unternehmensführung

Darüber hinaus haben wir die nachfolgend aufgeführten lageberichtsfremden Angaben nicht inhaltlich geprüft. Lageberichtsfremde Angaben im Lagebericht sind Angaben, die nicht nach §§ 289, 289a HGB bzw. nach §§ 289b bis 289f HGB vorgeschrieben sind:

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Grafiksonderseite "Stärkung unserer Marken durch Purpose" des Kapitels "Geschäft und Strategie"

Abschnitte "Produkt-Highlights"; "F&E Nachhaltigkeitsversprechen"; "tesa - Produkt- und Technologie-Entwicklung" des Kapitels "Forschung und Entwicklung"

Kapitel "Menschen bei Beiersdorf"

Kapitel "Nachhaltigkeit".

 

Hamburg, den 18. Februar 2022

Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Jeschonneck, Wirtschaftsprüfer

Siemer, Wirtschaftsprüferin

Vermerk des unabhängigen Wirtschaftsprüfers über eine betriebswirtschaftliche Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit

An die Beiersdorf AG, Hamburg

Wir haben die nichtfinanzielle Erklärung der Beiersdorf AG, Hamburg (im Folgenden die "Gesellschaft"), die mit der nichtfinanziellen Erklärung des Konzerns zusammengefasst ist,bestehend aus dem Abschnitt "Nichtfinanzielle Erklärung 2021" sowie den durch das Symbol gekennzeichneten Angaben in den Abschnitten "Geschäft und Strategie" und "Menschen bei Beiersdorf" des zusammengefasster Lageberichts, für den Zeitraum vom 1. Januar 2021 bis 31. Dezember 2021 (im Folgenden die "nichtfinanzielle Erklärung") einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit unterzogen.

Sonstige Verweise auf Angaben außerhalb der nichtfinanziellen Erklärung sowie Angaben für Vorjahre waren nicht Gegenstand unserer Prüfung.

VERANTWORTUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Aufstellung der nichtfinanziellen Erklärung in Übereinstimmung mit den §§ 315c i.V.m. 289c bis 289e HGB und Artikel 8 der Verordnung (EU) 2020/​852 des europäischen Parlaments und des Rates vom 18. Juni 2020 über die Einrichtung eines Rahmens zur Erleichterung nachhaltiger Investitionen und zur Änderung der Verordnung (EU) 2019/​2088 (im Folgenden die "EU-Taxonomieverordnung") und den hierzu erlassenen delegierten Rechtsakten sowie mit deren eigenen in Abschnitt "Berichterstattung zur EU-Taxonomie" der nichtfinanziellen Erklärung dargestellten Auslegung der in der EU-Taxonomieverordnung und den hierzu erlassenen delegierten Rechtsakten enthaltenen Formulierungen und Begriffe.

Diese Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft umfasst die Auswahl und Anwendung angemessener Methoden zur nichtfinanziellen Berichterstattung sowie das Treffen von Annahmen und die Vornahme von Schätzungen zu einzelnen nichtfinanziellen Angaben, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung einer nichtfinanziellen Erklärung zu ermöglichen, die frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (Manipulation der nichtfinanziellen Erklärung) oder Irrtümern ist.

Die EU-Taxonomieverordnung und die hierzu erlassenen delegierten Rechtsakte enthalten Formulierungen und Begriffe, die noch erheblichen Auslegungsunsicherheiten unterliegen und für die noch nicht in jedem Fall Klarstellungen veröffentlicht wurden. Daher haben die gesetzlichen Vertreter ihre Auslegung der EU-Taxonomieverordnung und der hierzu erlassenen delegierten Rechtsakte im Abschnitt "Berichterstattung zur EU-Taxonomie" der nichtfinanziellen Erklärung niedergelegt. Sie sind verantwortlich für die Vertretbarkeit dieser Auslegung. Aufgrund des immanenten Risikos, dass unbestimmte Rechtsbegriffe unterschiedlich ausgelegt werden können, ist die Rechtskonformität der Auslegung mit Unsicherheiten behaftet.

UNABHÄNGIGKEIT UND QUALITÄTSSICHERUNG DER WIRTSCHAFTSPRÜFUNGSGESELLSCHAFT

Wir haben die deutschen berufsrechtlichen Vorschriften zur Unabhängigkeit sowie weitere berufliche Verhaltensanforderungen eingehalten.

Unsere Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wendet die nationalen gesetzlichen Regelungen und berufsständischen Verlautbarungen - insbesondere der Berufssatzung für Wirtschaftsprüfer und vereidigte Buchprüfer (BS WP/​vBP) sowie des vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) herausgegebenen IDW Qualitätssicherungsstandards: Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QS 1) an und unterhält dementsprechend ein umfangreiches Qualitätssicherungssystem, das dokumentierte Regelungen und Maßnahmen in Bezug auf die Einhaltung beruflicher Verhaltensanforderungen, beruflicher Standards sowie maßgebender gesetzlicher und anderer rechtlicher Anforderungen umfasst.

VERANTWORTUNG DES WIRTSCHAFTSPRÜFERS

Unsere Aufgabe ist es, auf Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung ein Prüfungsurteil mit begrenzter Sicherheit über die nichtfinanzielle Erklärung abzugeben.

Wir haben unsere betriebswirtschaftliche Prüfung unter Beachtung des International Standard on Assurance Engagements (ISAE) 3000 (Revised):

"Assurance Engagements other than Audits or Reviews of Historical Financial Information", herausgegeben vom IAASB, durchgeführt. Danach haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir mit begrenzter Sicherheit beurteilen können, ob uns Sachverhalte bekannt geworden sind, die uns zu der Auffassung gelangen lassen, dass die nichtfinanzielle Erklärung der Gesellschaft in allen wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den §§ 315c i.V.m. 289c bis 289e HGB und der EU-Taxonomieverordnung und den hierzu erlassenen delegierten Rechtsakten sowie der in Abschnitt "Berichterstattung zur EU-Taxonomie" der nichtfinanziellen Erklärung dargestellten Auslegung durch die gesetzlichen Vertreter aufgestellt worden ist. Nicht Gegenstand unserer Prüfung waren sonstige Verweise auf Angaben außerhalb der nichtfinanziellen Erklärung und Angaben für Vorjahre.

Bei einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung einer begrenzten Sicherheit sind die durchgeführten Prüfungshandlungen im Vergleich zu einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung einer hinreichenden Sicherheit weniger umfangreich, sodass dementsprechend eine erheblich geringere Prüfungssicherheit erlangt wird. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Wirtschaftsprüfers.

Im Rahmen unserer Prüfung haben wir u.a. folgende Prüfungshandlungen und sonstige Tätigkeiten durchgeführt:

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Befragung von Mitarbeitern und Einsichtnahme in Dokumente hinsichtlich der Auswahl der Themen für die nichtfinanzielle Erklärung, der Risikoeinschätzung und der Konzepte des Mutterunternehmens und des Konzerns für die als wesentlich identifizierten Themen,

Befragung von Mitarbeitern auf der Konzernebene, die mit der Datenerfassung und -konsolidierung sowie der Erstellung der nichtfinanzielle Erklärung beauftragt sind, zur Beurteilung des Berichterstattungssystems, der Methoden der Datengewinnung und -aufbereitung sowie der internen Kontrollen, soweit sie für die Prüfung der Angaben der nichtfinanziellen Erklärung relevant sind,

Identifikation wahrscheinlicher Risiken wesentlicher falscher Angaben in der nichtfinanziellen Erklärung,

Einsichtnahme in die relevante Dokumentation der Systeme und Prozesse zur Erhebung, Aggregation und Validierung relevanter Daten im Berichtszeitraum sowie deren stichprobenartige Überprüfung,

Analytische Handlungen auf Ebene des Konzerns sowie der Geschäftsbereiche Consumer und tesa hinsichtlich der Qualität der berichteten Daten,

Befragungen und Dokumenteneinsicht in Stichproben hinsichtlich der Erhebung und Berichterstattung von ausgewählten Daten,

Beurteilung des Prozesses zur Identifikation der taxonomiefähigen Wirtschaftsaktivtäten und der entsprechenden Angaben in der nichtfinanziellen Erklärung,

Beurteilung der Darstellung der nichtfinanziellen Erklärung.

Die gesetzlichen Vertreter haben bei der Ermittlung der Angaben gemäß Artikel 8 der EU-Taxonomieverordnung unbestimmte Rechtsbegriffe auszulegen. Aufgrund des immanenten Risikos, dass unbestimmte Rechtsbegriffe unterschiedlich ausgelegt werden können, sind die Rechtskonformität der Auslegung und dementsprechend unsere diesbezügliche Prüfung mit Unsicherheiten behaftet.

PRÜFUNGSURTEIL

Auf der Grundlage der durchgeführten Prüfungshandlungen und der erlangten Prüfungsnachweise sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Auffassung gelangen lassen, dass die nichtfinanzielle Erklärung der Gesellschaft für den Zeitraum vom 1. Januar 2021 bis 31. Dezember 2021 in allen wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den §§ 315c i.V.m. 289c bis 289e HGB und der EU-Taxonomieverordnung und den hierzu erlassenen delegierten Rechtsakten sowie der in Abschnitt "Berichterstattung zur EU-Taxonomie" der nichtfinanziellen Erklärung dargestellten Auslegung durch die gesetzlichen Vertreter aufgestellt worden ist.

Wir geben kein Prüfungsurteil zu den sonstigen Verweisen auf Angaben außerhalb der nichtfinanziellen Erklärung sowie zu Angaben für Vorjahre ab.

VERWENDUNGSBESCHRÄNKUNG FÜR DEN VERMERK

Wir weisen darauf hin, dass die Prüfung für Zwecke der Gesellschaft durchgeführt und der Vermerk nur zur Information der Gesellschaft über das Ergebnis der Prüfung bestimmt ist. Folglich ist er möglicherweise für einen anderen als den vorgenannten Zweck nicht geeignet. Somit ist der Vermerk nicht dazu bestimmt, dass Dritte hierauf gestützt (Vermögens-) Entscheidungen treffen. Unsere Verantwortung besteht allein der Gesellschaft gegenüber. Dritten gegenüber übernehmen wir dagegen keine Verantwortung. Unser Prüfungsurteil ist in dieser Hinsicht nicht modifiziert.

AUFTRAGSBEDINGUNGEN UND HAFTUNG

Für diesen Auftrag gelten, auch im Verhältnis zu Dritten, unsere Allgemeinen Auftragsbedingungen für Wirtschaftsprüfer und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften vom 1. Januar 2017 (www.de.ey.com/​IDW-Auftragsbedingungen). Wir verweisen ergänzend auf die dort in Ziffer 9 enthaltenen Haftungsregelungen und auf den Haftungsausschluss gegenüber Dritten. Dritten gegenüber übernehmen wir keine Verantwortung, Haftung oder anderweitige Pflichten, es sei denn, dass wir mit dem Dritten eine anders lautende schriftliche Vereinbarung geschlossen hätten oder ein solcher Haftungsausschluss unwirksam wäre.

Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass wir keine Aktualisierung des Vermerks hinsichtlich nach seiner Erteilung eintretender Ereignisse oder Umstände vornehmen, sofern hierzu keine rechtliche Verpflichtung besteht. Wer auch immer das in vorstehendem Vermerk zusammengefasste Ergebnis unserer Tätigkeit zur Kenntnis nimmt, hat eigenverantwortlich zu entscheiden, ob und in welcher Form er dieses Ergebnis für seine Zwecke nützlich und tauglich erachtet und durch eigene Untersuchungshandlungen erweitert, verifiziert oder aktualisiert.

 

München, 18. Februar 2022

Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Richter, Wirtschaftsprüferin

Johne, Wirtschaftsprüferin

Versicherung des Vorstands

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt und im Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft beschrieben sind.

 

Hamburg, 07. Februar 2022

Der Vorstand

Vincent Warnery, Vorsitzender des Vorstands

Oswald Barckhahn, Mitglied des Vorstands

Astrid Hermann, Mitglied des Vorstands

Thomas Ingelfinger, Mitglied des Vorstands

Zhengrong Liu, Mitglied des Vorstands

Grita Loebsack, Mitglied des Vorstands

Ramon A. Mirt, Mitglied des Vorstands

Patrick Rasquinet, Mitglied des Vorstands

Der Jahresabschluss ist vom Aufsichtsrat der Gesellschaft in seiner Sitzung am 22. Februar 2022 gebilligt und damit festgestellt worden.

Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns der Beiersdorf AG

(IN €)

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2021
Jahresüberschuss der Beiersdorf AG 122.700.651,07
Entnahme aus anderen Gewinnrücklagen 53.699.348,93
Bilanzgewinn 176.400.000,00

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung vor, den Bilanzgewinn des Geschäftsjahrs 2021 in Höhe von 176.400.000,00 € wie folgt zu verwenden:

(IN €)

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2021
Ausschüttung einer Dividende von 0,70 € je dividendenberechtigter Stückaktie (226.818.984 Stückaktien) 158.773.288,80
Einstellung in andere Gewinnrücklagen 17.626.711,20
Bilanzgewinn 176.400.000,00

Bei den angegebenen Beträgen für die Gesamtdividende und für die Einstellung in andere Gewinnrücklagen sind die im Zeitpunkt des Gewinnverwendungsvorschlags des Vorstands dividendenberechtigten Aktien berücksichtigt. Die von der Gesellschaft gehaltenen eigenen Aktien sind gemäß § 71b AktG nicht dividendenberechtigt.

Sollte die Anzahl der eigenen Aktien, die von der Gesellschaft im Zeitpunkt der Beschlussfassung der Hauptversammlung über die Verwendung des Bilanzgewinns gehalten werden, größer oder kleiner sein als im Zeitpunkt des Gewinnverwendungsvorschlags des Vorstands, vermindert bzw. erhöht sich der insgesamt an die Aktionäre auszuschüttende Betrag um den Dividendenteilbetrag, der auf die Differenz an Aktien entfällt. Der in die anderen Gewinnrücklagen einzustellende Betrag verändert sich gegenläufig um den gleichen Betrag. Die auszuschüttende Dividende pro dividendenberechtigter Stückaktie bleibt hingegen unverändert. Der Hauptversammlung wird gegebenenfalls ein entsprechend modifizierter Beschlussvorschlag unterbreitet werden.

Beschluss über die Verwendung des Bilanzgewinns der Beiersdorf AG

Die ordentliche Hauptversammlung der Beiersdorf AG vom 14. April 2022 hat beschlossen, den Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2021 der Beiersdorf AG von 176.400.000,00 Euro zur Ausschüttung einer Dividende von 0,70 Euro je dividendenberechtigte Stückaktie zu verwenden und einen Betrag von 17.626.711,20 Euro in andere Gewinnrücklagen einzustellen.

Bericht des Aufsichtsrats

Sehr geehrte Aktionär*innen, im Geschäftsjahr 2021 nahm der Aufsichtsrat seine Aufgaben gemäß Gesetz, Deutschem Corporate Governance Kodex, Satzung und Geschäftsordnung wahr. Er überwachte den Vorstand und beriet ihn insbesondere zu seiner C.A.R.E.+-Strategie und zu Unternehmensplanung, Rechnungslegung, Geschäftsverlauf, Lage und Aussichten der Gesellschaft, Risikomanagement, internem Kontrollsystem und Compliance. Der Vorstand erstattete in und zwischen den Aufsichtsratssitzungen regelmäßig schriftlich und mündlich Bericht, insbesondere zu bedeutenden Vorfällen und Entwicklungen im Geschäft und Markt. Der Aufsichtsrat berücksichtigte und besprach auch externe Beurteilungen und Entwicklungen der guten Unternehmensführung im In- und Ausland. Aufgrund der andauernden Auswirkungen der weltweiten COVID-19-Pandemie hielt der Aufsichtsrat seine Sitzungen weiterhin auch virtuell ab.

Die Schulung zu neuen gesetzlichen Regelungen behandelte Lieferkettengesetz, CSR-Berichterstattung und Auswirkungen des Finanzmarktintegritätsstärkungsgesetzes (FISG).

Die Teilnahmequote der Aufsichtsratsmitglieder an den Sitzungen betrug im Plenum 92,5%, im Präsidialausschuss 95%, in Prüfungs- und Finanzausschuss 100% sowie im Personalausschuss ca. 83,33%. Soweit Mitglieder nicht an allen Sitzungen teilnahmen, betrug die Teilnahmequote im Plenum für Wolfgang Herz, Jan Koltze, Prof. Manuela Rousseau und Kirstin Weiland 9/​10, für Dr. Dr. Christine Martel 8/​10 und für Hong Chow 7/​10, im Präsidialausschuss für Prof. Manuela Rousseau 4/​5 und im Personalausschuss für Kirstin Weiland 2/​3 und für Prof. Dr. Reinhard Pöllath 1/​3. Es gab keine Anhaltspunkte für Interessenkonflikte von Vorstands- oder Aufsichtsratsmitgliedern. Regina Schillings legte ihr Amt mit Wirkung zum Ablauf der Hauptversammlung am 1. April 2021 nieder, als Ersatzmitglied rückte Andreas Köhn in den Aufsichtsrat auf.

Die Sitzungen von Plenum und Ausschüssen wurden zwischen Vorstand und Aufsichtsrat eingehend vor- und nachbereitet sowie mit und zwischen Mitgliedern des Aufsichtsrats vor- und nachbesprochen. Für Entwürfe, Unterlagen und Kommentare gibt es eine geschützte elektronische Plattform für die Mitglieder des Aufsichtsrats und Hilfspersonen.

Hauptanliegen des Aufsichtsrats bleibt die Unterstützung der Vorstandsstrategie C.A.R.E.+ zum dauerhaften Wachstum von Geschäft und Wert des Unternehmens durch wahrnehmbaren Nutzen der Verbraucher*innen, insbesondere mithilfe des Vergütungssystems und Investitionen in Forschung, globale Produkteinführungen, Marktnähe, Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Diversität. Das heute zu tun, sichert Erfolg und Zukunft des Unternehmens.

Aufsichtsratsplenum

Der Aufsichtsrat tagte zehn Mal. Regelmäßige Themen waren die strategische Ausrichtung des Unternehmens, Geschäftsentwicklung, Zwischenabschlüsse, Compliance, Vorstandsangelegenheiten und wichtige Einzelvorgänge. Beschlussvorschläge wurden eingehend geprüft und diskutiert. An den Sitzungen des Aufsichtsrats nahmen in der Regel alle Mitglieder des Vorstands teil. Ein Teil jeder Sitzung fand nur unter den Mitgliedern des Aufsichtsrats statt. Nach dem Themenkalender konzentrierten sich die Sitzungen am Jahresanfang auf den Jahresabschluss des Vorjahrs. In den (zum Teil außerordentlichen) Sitzungen in der Jahresmitte beschäftigte sich der Aufsichtsrat mit Vorstandspersonalien und der strategischen Ausrichtung des Unternehmens. Die Sitzungen am Jahresende konzentrierten sich auf die Planung für das Folgejahr und auf Investitionsprojekte. Ein Schwerpunkt während des gesamten Geschäftsjahres war erneut die weltweite COVID-19-Pandemie mit ihren Auswirkungen auf Kund*innen und Unternehmen.

Am 29. Januar 2021 erörterte der Aufsichtsrat die Erreichung der Ziele des Vorstands für das Geschäftsjahr 2020 und setzte die Gesamtvergütung der Vorstandsmitglieder fest. Zudem befasste er sich intensiv mit den Geschäftszahlen für das Geschäftsjahr 2020.

Am 12. Februar 2021 beschäftigte sich der Aufsichtsrat mit der Geschäftsentwicklung 2021 und umfassend mit der Entwicklung der Marktanteile 2020. Hierbei wurden unter anderem die weiterhin spürbaren Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf den Gesamtmarkt sowie die Entwicklung im Online- und im Derma-Geschäft besprochen. Der Vorstand berichtete zu seinen strategischen Prioritäten (u.a. Nachhaltigkeit, Diversität, Digitalisierung) und zu Alternativszenarien für die Jahresplanung 2021. Der Aufsichtsrat befasste sich intensiv mit den weitgehend finalen Abschlussunterlagen und ließ sich vom Abschlussprüfer zu inhaltlichen Schwerpunkten der vorläufigen Prüfung berichten. Der Aufsichtsrat beschloss, der Hauptversammlung am 1. April 2021 das zuvor abgestimmte Vergütungssystem für die Mitglieder des Aufsichtsrats vorzulegen. Er befasste sich intensiv mit der Tagesordnung sowie den Beschlussvorschlägen für die (erneut virtuelle) Hauptversammlung am 1. April 2021.

In einer außerordentlichen Sitzung am 16. Februar 2021 billigte der Aufsichtsrat das Vergütungssystem für die Mitglieder des Vorstands und die finalisierte Jahresplanung 2021 nach ausführlicher Diskussion. Nach einem Bericht des Abschlussprüfers über die abgeschlossene Prüfung und erneuter Besprechung billigte der Aufsichtsrat Jahres- und Konzernabschluss sowie den zusammengefassten Lagebericht für AG und Konzern einschließlich der zusammengefassten Nichtfinanziellen Erklärung der AG und des Konzerns und stellte damit den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2020 fest. Er erörterte die Berichte des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen, die übernahmerechtlichen Angaben sowie die Erklärung zur Unternehmensführung und verabschiedete den Bericht des Aufsichtsrats an die Hauptversammlung und den Vergütungsbericht für das Geschäftsjahr 2020. Der Aufsichtsrat billigte die Tagesordnung und die Beschlussvorschläge für die Online-Hauptversammlung am 1. April 2021.

Am 1. April 2021 erörterte der Aufsichtsrat einen Bericht des Vorstands zu Umsatz- und Marktanteilsentwicklungen im laufenden Geschäftsjahr nach Produktkategorien und Regionen sowie zu Neueinführungen im ersten Quartal. Zudem befasste sich der Aufsichtsrat mit Inhalten und Abläufen der anstehenden Online-Hauptversammlung, insbesondere mit den erweiterten Beteiligungsmöglichkeiten der Aktionär*innen.

Nach der Hauptversammlung am 1. April 2021 fanden Ergänzungswahlen zu Aufsichtsratsausschüssen statt, und der Aufsichtsrat stimmte der Investition in ein neues Warenlager für Zentraleuropa zu. Er beschloss die Erteilung der Prüfungsaufträge für die Prüfung der Abschlüsse für das Geschäftsjahr 2021 und die prüferische Durchsicht des Halbjahresfinanzberichts 2021. Er hob die Bestellung der Vorstandsmitglieder Dessi Temperley und Asim Naseer mit deren Einvernehmen jeweils zum Ablauf des 5. April 2021 auf.

In einer außerordentlichen Sitzung am 27. April 2021 hob der Aufsichtsrat im Einvernehmen mit Stefan De Loecker dessen Ernennung zum Vorstandsvorsitzenden mit Wirkung zum Ablauf des 30. April 2021 auf. Seine Bestellung zum Vorstandsmitglied wurde einvernehmlich mit Wirkung zum Ablauf des 30. Juni 2021 aufgehoben. Der Aufsichtsrat ernannte Vincent Warnery mit Wirkung zum 1. Mai 2021 zum Vorstandsvorsitzenden und verlängerte seine Bestellung als Mitglied des Vorstands um fünf Jahre. Zudem beschloss er eine Änderung des Geschäftsverteilungsplans für den Vorstand.

In einer außerordentlichen Sitzung am 28. Juni 2021 bestellte der Aufsichtsrat Patrick Rasquinet mit Wirkung zum 1. Juli 2021 zum Vorstandsmitglied für das Ressort Pharmacy & Selective. Oswald Barckhahn wurde mit Wirkung zum 15. Oktober 2021 zum Vorstandsmitglied bestellt.

Am 31. August 2021 billigte der Aufsichtsrat die vom Vorstand vorgelegte Mehrjahresplanung. Auf dieser Grundlage legte er im Rahmen des von der Hauptversammlung gebilligten Vergütungssystems die Ziele für die langfristige Vergütung des Vorstands im Planungszeitraum fest. Er befasste sich mit der vom Vorstand präsentierten aktuellen Geschäftsentwicklung und einem Ausblick auf das Gesamtjahr 2021. Schwerpunkte bildeten dabei die Finanzkennzahlen für den Gesamtkonzern und seine Geschäftsbereiche sowie Entwicklungen bei Marktanteilen, Nachhaltigkeit, Digitalisierung und im China-Geschäft. Zudem diskutierte der Aufsichtsrat eine umfassende Präsentation des Vorstands zu strategischen Initiativen für die Zukunft des Unternehmens. Er entschied über Veränderungen bei der Besetzung der Ausschüsse und bestellte den externen Prüfer für die Nichtfinanzielle Erklärung 2021.

In einer außerordentlichen Sitzung am 25. Oktober 2021 bestellte der Aufsichtsrat Grita Loebsack mit Wirkung zum 1. Januar 2022 zum Vorstandsmitglied für den Bereich NIVEA.

Am 30. November 2021 erörterte der Aufsichtsrat die Geschäftsentwicklung des Konzerns bis Ende Oktober 2021 sowie einen Ausblick auf den Jahresabschluss 2021 und die voraussichtlich zu erwartenden wirtschaftlichen Kennzahlen. Er ließ sich vom Vorstand zu verschiedenen strategischen Initiativen berichten und billigte die vom Vorstand vorgestellte Jahresplanung für den Unternehmensbereich Consumer sowie die vorläufige Jahresplanung des Gesamtkonzerns für das Geschäftsjahr 2022. Des Weiteren erteilte der Aufsichtsrat seine Zustimmung zu einer Reihe von Investitionsprojekten. Der Aufsichtsrat legte die Ziele und Zielgesamtvergütung für die Mitglieder des Vorstands für das Geschäftsjahr 2022 fest und bestätigte deren Angemessenheit. Er beschloss eine Änderung des Geschäftsverteilungsplans ab 2022 und die Entsprechenserklärung für das Geschäftsjahr 2021 gemäß Deutschem Corporate Governance Kodex, die Erneuerung der Ziele für seine Zusammensetzung und des Kompetenzprofils, Anpassungen der Geschäftsordnungen für Aufsichtsrat und Vorstand und die Zustimmung zum Erwerb von Chantecaille.

Im Februar 2022 erörterte der Aufsichtsrat die Erreichung der Ziele des Vorstands für das Geschäftsjahr 2021 und beschloss die Gesamtvergütung. Er billigte den Jahres- und Konzernabschluss sowie die dazugehörigen Berichte und stimmte den Beschlussvorlagen zur Hauptversammlung am 14. April 2022 zu.

Ausschüsse

Der Aufsichtsrat bereitet seine Arbeit in sechs Ausschüssen vor; in Einzelfällen können sie anstelle des Aufsichtsrats entscheiden. Die Ausschussvorsitzenden berichteten dem Aufsichtsrat regelmäßig und ausführlich über die Ausschussarbeit. Vermittlungs- und Nominierungsausschuss traten im Geschäftsjahr 2021 nicht zusammen.

Der Präsidialausschuss (fünf Sitzungen) befasste sich mit der Geschäftsentwicklung, der Vorstandsvergütung und anderen Vorstandsangelegenheiten sowie mit einzelnen bedeutenden Geschäftsvorfällen und Investitionsvorhaben. Er bereitete die Plenumssitzungen vor und nach.

Der Prüfungsausschuss (acht Sitzungen) behandelte insbesondere die Vorprüfung der Jahres- und Zwischenabschlüsse sowie des zusammengefassten Lageberichts, den Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands, die Unabhängigkeit und Beauftragung des Abschlussprüfers, Schwerpunkte der Abschlussprüfung und gesetzliche Neuerungen bei der Abschlussprüfung. Er machte dem Aufsichtsrat einen Vorschlag für die Wahl des Abschlussprüfers durch die Hauptversammlung und ließ sich vom Abschlussprüfer über die wesentlichen Ergebnisse der Abschlussprüfung sowie der prüferischen Durchsicht des Halbjahresberichts 2021 und andere Prüfungsthemen informieren. Der Ausschuss befasste sich zudem mit Inhalt und Prüfung der zusammengefassten Nichtfinanziellen Erklärung. Der Ausschuss, an dessen Sitzungen zu Prüfungsthemen auch der Abschlussprüfer teilnahmen, befasste sich regelmäßig mit der Geschäftsentwicklung, insbesondere auch Coppertone sowie Auswirkungen der weltweiten COVID-19-Pandemie. Weitere Gegenstände regelmäßiger Diskussion waren Risikomanagement und internes Kontrollsystem (einschließlich relevanter Prüfungssachverhalte), der Umfang der durch den Abschlussprüfer durchgeführten Nichtprüfungsleistungen und Nachhaltigkeitsthemen.

Der Finanzausschuss (vier Sitzungen) beschäftigte sich insbesondere mit den Kapitalanlagen und der Anlagestrategie für die Zahlungsmittelbestände- und regelmäßig und detailliert mit dem Compliance Management einschließlich Product Compliance Consumer, tesa und La Prairie.

Der Personalausschuss (drei Sitzungen) befasste sich mit der langfristigen Planung zur Besetzung von Positionen im und unterhalb des Vorstands. Er begrüßte die getroffenen und weitere Maßnahmen im Unternehmen zu Diversität und Inklusion und ließ sich umfassend anhand von Leistungskennzahlen über die erzielten Fortschritte berichten.

Abschlüsse und Abschlussprüfung

Der Jahresabschluss wird nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs aufgestellt, der Konzernabschluss nach den Grundsätzen der International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und unter Berücksichtigung der anwendbaren Interpretationen des IFRS Interpretations Committee sowie nach den ergänzend anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften. Der Abschlussprüfer prüfte den Jahresabschluss und den Konzernabschluss 2021 und den zusammengefassten Lagebericht von AG und Konzern sowie die zusammengefasste Nichtfinanzielle Erklärung der AG und des Konzerns. Der Abschlussprüfer erteilte uneingeschränkte Bestätigungsvermerke. Zum Bericht des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen (§ 312 AktG) wegen der Mehrheitsbeteiligung der maxingvest ag, Hamburg, bestätigte der Abschlussprüfer nach pflichtmäßiger Prüfung und Beurteilung, dass dessen tatsächliche Angaben richtig sind, bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war und bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung als die des Vorstands sprechen.

Der Aufsichtsrat erhielt unmittelbar nach Aufstellung den Jahresabschluss und den Konzernabschluss, den zusammengefassten Lagebericht von AG und Konzern einschließlich der zusammengefassten Nichtfinanziellen Erklärung der AG und des Konzerns für das Geschäftsjahr 2021, den Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen und die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers. Der Aufsichtsrat erhielt und erörterte vorab Entwürfe der vorläufigen Abschlussunterlagen. Der Abschlussprüfer nahm an den Beratungen des Aufsichtsrats über den Jahresabschluss für AG und Konzern teil und stellte die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung im Prüfungsausschuss und im Aufsichtsrat vor. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung erhob der Aufsichtsrat keine Einwendungen gegen den Jahresabschluss und den Konzernabschluss, den zusammengefassten Lagebericht, die zusammengefasste Nichtfinanzielle Erklärung der AG und des Konzerns, den Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen einschließlich der Schlusserklärung des Vorstands und die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers. In einer ordentlichen Sitzung am 22. Februar 2022 schloss sich der Aufsichtsrat dem Ergebnis der Abschlussprüfung an und billigte die Abschlüsse der AG und des Konzerns zum 31. Dezember 2021; damit ist der Jahresabschluss der Beiersdorf AG festgestellt. Dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands stimmte der Aufsichtsrat zu.

Der Aufsichtsrat fördert die C.A.R.E.+-Strategie durch Investitionen und verantwortungsvolle Unternehmenstätigkeit. Seit jeher sind dies die Grundlagen des Unternehmens und der Tätigkeit seiner Beschäftigten für Verbraucher*innen und Gesellschaft. Der Aufsichtsrat dankt allen Mitarbeitenden und Geschäftspartner*innen: Ihre Anstrengungen haben die Folgen der weltweiten Krisen 2020/​21 für Beiersdorf überwiegend bewältigt und die Grundlagen gelegt für Unternehmenserfolg in den Herausforderungen 2022 und darüber hinaus. Gerade in schwierigem Umfeld bewährt sich C.A.R.E.+ im verantwortlichen Umgang mit Ressourcen zum Wohlergehen aller, jetzt und künftig. Der Aufsichtsrat dankt allen Verbraucher*innen und Interessengruppen für vertrauensvolle, kritische Begleitung zur weiteren Verbesserung verlässlicher Unternehmensleistung von Beiersdorf.

 

Hamburg, 22. Februar 2022

Für den Aufsichtsrat

Reinhard Pöllath, Vorsitzender