flatexDEGIRO Bank AG

Frankfurt am Main

Jahresabschluss mit Bericht zur Gleichstellung und Entgeltgleichheit nach EntgTranspG als Anlage des Lageberichts zum Geschäftsjahr vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024

Inhalt

Zahlen

Anhang

Lagebericht

A Zahlen

Bilanz

Gewinn-und-Verlust-Rechnung

Bilanz zum 31. Dezember 2024

In TEUR

31.12.2024 31.12.2023
1. Barreserve
a) Kassenbestand 17 21
b) Guthaben bei Zentralnotenbanken 178.635 89.212
darunter bei der Deutschen Bundesbank und der OENB 178.635 89.212
178.652 89.234
3. Forderungen an Kreditinstitute
a) Täglich fällig 3.114.434 2.583.354
b) Andere Forderungen 32.048 51.595
3.146.482 2.634.949
4. Forderungen an Kunden 1.222.001 971.426
darunter durch Grundpfandrechte gesichert 27.150 34.622
darunter Kommunalkredite 225 261
5. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
b) Anleihen und Schuldverschreibungen
ba) Von öffentlichen Emittenten 191.575 218.621
darunter beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 96.280 156.675
bb) Von anderen Emittenten 48.140 9.417
darunter beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 48.140 9.417
239.715 228.038
6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 94.294 100.708
8. Anteile an verbundenen Unternehmen - 2.326
9. Treuhandvermögen - 348
darunter Treuhandkredite - 348
11. Immaterielle Anlagewerte
1. Andere immaterielle Vermögensgegenstände 21 19
21 19
12. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen 309 763
2. Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.019 859
1.328 1.622
14. Sonstige Vermögensgegenstände 12.239 21.148
15. Rechnungsabgrenzungsposten 9.687 3.470
Summe der Aktiva 4.904.419 4.053.287

In TEUR

31.12.2024 31.12.2023
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
a) Täglich fällig 56.495 32.503
b) Mit vereinbarter Laufzeit 53.411 34.674
109.906 67.177
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
b) Andere Verbindlichkeiten
ba) Täglich fällig 4.356.950 3.643.546
bb) Mit vereinbarter Laufzeit - -
4.356.950 3.643.546
4. Treuhandverbindlichkeiten - 348
darunter Treuhandkredite - 348
5. Sonstige Verbindlichkeiten 174.762 114.902
6. Rechnungsabgrenzungsposten 1.182 2.231
7. Rückstellungen
a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 129 141
b) Steuerrückstellungen 21.269 11.421
c) Andere Rückstellungen 29.708 20.409
51.106 31.971
11. Fonds für allgemeine Bankrisiken 10.000 10.000
darunter gemäß §340e Abs. 4 HGB - -
12. Eigenkapital
a) Gezeichnetes Kapital 8.468 8.468
b) Kapitalrücklage 176.322 158.922
c) Gewinnrücklage 15.721 15.721
ca) Gesetzliche Rücklage 544 544
cb) Andere Gewinnrücklagen 15.178 15.178
d) Jahresüberschuss/-fehlbetrag - -
200.512 183.112
Summe der Passiva 4.904.419 4.053.287
31.12.2024 31.12.2023
1. Eventualverbindlichkeiten
b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen 8 8
2. Andere Verbindlichkeiten
c) Unwiderrufliche Kreditzusagen 1 153

Gewinn-und-Verlust-Rechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2024

In TEUR

2024 2023
1. Zinserträge
a) Kredit- und Geldmarktgeschäft 172.950 132.067
b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen 3.554 379
176.504 132.445
2. Zinsaufwendungen 4.589 3.997
davon Zinsertrag aus Negativverzinsung - -2
171.914 128.448
3. Laufende Erträge 2.786 2.741
davon lfd. Ertr. aus Aktien u. and. nicht festverzinsl. Wertpapieren 2.786 2.741
5. Provisionserträge 244.398 210.298
6. Provisionsaufwendungen 51.197 45.625
193.200 164.673
8. Sonstige betriebliche Erträge 10.203 21.102
10. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
a) Personalaufwand 77.362 71.423
aa) Löhne und Gehälter 68.179 62.618
ab) soziale Abgaben 9.183 8.804
darunter für Altersversorgung 63 72
b) andere Verwaltungsaufwendungen 141.495 128.352
218.857 199.775
11. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immat. Anlagewerte und Sachanlagen 683 959
12. Sonstige betriebliche Aufwendungen 7.452 7.879
13. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen 8.754 4.543
14. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren 581 627
15. Abschreibungen u. Wertberichtigungen auf Beteiligungen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere 5.111 342
16. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren 11 60
19. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 137.839 104.153
20. Außerordentliche Erträge 290 15
23. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 24.355 15.783
24. Sonstige Steuern -358 -822
26. Auf Grund einer Gewinngemeinschaft, eines Gewinnabführungs- oder eines Teilgewinnabführungsvertrags abgeführte Gewinne 114.133 89.206
27. Jahresüberschuss / -fehlbetrag - -
30. Bilanzgewinn / -verlust - -

B Anhang

Grundlagen der Rechnungslegung

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Erläuterungen der Bilanz

Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung

Sonstige Angaben

Anhang für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2024 bis zum 31. Dezember 2024

Grundlagen der Rechnungslegung

Der Jahresabschluss der flatexDEGIRO Bank AG wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) für große Kapitalgesellschaften, des Aktiengesetzes (AktG) und der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute (RechKredV) aufgestellt. Zum Zweck der Übersichtlichkeit sind die Werte in Tausend EUR ausgewiesen.

Die flatexDEGIRO Bank AG mit Sitz in Frankfurt am Main ist im Handelsregister beim Amtsgericht Frankfurt am Main unter der Nr. HRB 105687 eingetragen.

Die flatexDEGIRO Bank AG unterhält Niederlassungen in Graz, eingetragen im Handelsregister Graz unter der Firmenbuch-Nr. FN 334642 und in Amsterdam, eingetragen im Handelsregister Amsterdam unter der KvK-Nr. 82510245. In Bulgarien wird ein weiterer Standort unterhalten, der im Wesentlichen Back-Office und IT Dienstleistungen erbringt. Mit Wirkung zum 16. Februar 2022 gründete die flatexDEGIRO Bank AG eine Tochtergesellschaft in London, Großbritannien. Die Gesellschaft firmierte als flatexDEGIRO UK Limited und war unter der Firmennummer 13918494 registriert. Die Gesellschaft wurde am 10. Dezember 2024 aufgelöst.

Die flatexDEGIRO Bank AG ist eine 100 %-ige Tochter der flatex Finanz GmbH.

Mit der flatex Finanz GmbH, Frankfurt (Amtsgericht Frankfurt am Main HRB 109785), als herrschendem Unternehmen wurde am 20. Oktober 2017 eine Gewinnabführung vereinbart, die in 2021 durch eine Änderungsvereinbarung am 8. März 2021 ergänzt wurde.

Die flatexDEGIRO Bank AG wird als Enkelunternehmen in den nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellten Konzernabschluss der flatexDEGIRO AG, Frankfurt am Main, die als oberste Muttergesellschaft den Konzernabschluss aufstellt, einbezogen. Es wird an dieser Stelle auf § 291 HGB verwiesen.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Vermögens- und Schuldposten sind unter Beachtung der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung sowie der gesetzlichen Vorschriften bilanziert und bewertet.

Der vorliegende Abschluss wurde unter der Prämisse der Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufgestellt.

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind gegenüber dem Vorjahr unverändert.

Im Einzelnen wurden folgende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewendet:

Die Barreserve ist zum Nennwert bilanziert.

Die Forderungen an Kreditinstitute werden zum Nominalwert, einschließlich aufgelaufener Zinsen bis zum Bilanzstichtag, aktiviert.

Die Forderungen an Kunden werden zu Anschaffungskosten bewertet. Allen erkennbaren Einzelrisiken im Kundenkreditgeschäft wurde durch die Bildung von Einzel- und Pauschalwertberichtigungen gemäß IDW RS BFA 7 nach den Regelungen des IFRS 9 Rechnung getragen.

Bei den Pauschalwertberichtigungen erfolgt die Berechnung unter Verwendung eines formelbasierten Verfahrens auf Basis der entsprechend IFRS 9 verwendeten Beträge zum Ausfallzeitpunkt (EAD), der erwarteten Verlustquote (LGD) und der Ausfallwahrscheinlichkeit (PD). Für Forderungen, für die sich seit der Kreditvergabe eine signifikante Erhöhung des Ausfallrisikos ergeben hat, wird eine pauschalierte Einzelwertberichtigung, basierend auf den obigen Parametern gebildet, die den erwarteten Verlust der Restlaufzeit erfasst. Für notleidende Forderungen wird eine Einzelwertberichtigung auf Basis der individuellen erwarteten zukünftigen Zahlungsströme unter Einbezug bestehender Sicherheiten gebildet.

Die sonstigen Vermögensgegenstände werden mit ihrem Nennwert angesetzt. Sie enthalten unter anderem Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Die Wertberichtigungen wurden von den sonstigen Forderungen abgesetzt.

Die Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapiere sowie Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapiere werden mit Ihren Anschaffungskosten (abzüglich erforderlicher Wertberichtigungen) angesetzt. Die Schuldverschreibungen sind dem Anlagevermögen zugeordnet, sofern sie zum Zeitpunkt des Erwerbs eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr haben. Die Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapiere sind vollständig dem Anlagevermögen zugeordnet. Die Bewertung erfolgt für Wertpapiere mit einer Restlaufzeit größer ein Jahr nach dem gemilderten Niederstwertprinzip. Soweit dauerhafte Wertminderungen eingetreten sind, wurden Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen.

Entgeltlich erworbene immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten einschließlich Anschaffungsnebenkosten, vermindert um lineare planmäßige Abschreibungen angesetzt. Die Nutzungsdauern entsprechen ihrer voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer, im Wesentlichen zwischen ein und neun Jahren. Bei voraussichtlich dauernder Wertminderung werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen.

Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten bis zu EUR 1.000 werden in Analogie zu den steuerrechtlichen Regelungen im Zugangsjahr voll abgeschrieben.

Rechnungsabgrenzungsposten werden gemäß § 250 HGB gebildet. Die Auflösung erfolgt entsprechend dem Aufwand bzw. dem Ertrag der Rechnungsperiode.

Erträge und Aufwendungen werden zeitanteilig abgegrenzt und in der Periode erfolgswirksam erfasst, der sie wirtschaftlich zugerechnet sind. Die Bemessung der Erträge erfolgt grundsätzlich in Höhe der Gegenleistung. Zinserträge und Zinsaufwendungen werden unter Berücksichtigung aller vertraglichen Vereinbarungen im Zusammenhang mit den finanziellen Vermögenswerten oder Verbindlichkeiten im Zinsüberschuss erfasst.

Provisionen für Leistungen, die über einen bestimmten Zeitraum erbracht werden, werden über die Periode der Leistungserbringung erfasst. Gebühren, die mit der vollständigen Erbringung einer bestimmten Dienstleistung verbunden sind, werden zum Zeitpunkt der vollständig erbrachten Dienstleistung erfasst (zum Beispiel Provisionserträge aus dem Wertpapierhandel).

Der Ansatz der Pensionsverpflichtungen erfolgt zum notwendigen Erfüllungsbetrag. Im Hinblick auf eine zukunftsorientierte Verpflichtungsbewertung werden geschätzte Steigerungsraten mit einbezogen. Als biometrische Rechnungsgrundlagen wurden die „Richttafeln 2018 G“ von Prof. Dr. Klaus Heubeck zugrunde gelegt.

Bei der Ermittlung einer Pensionsverpflichtung wurde das Anwartschaftsbarwertverfahren angewendet. Die versicherungsmathematische Berechnung der Pensionsverpflichtungen erfolgte zum 31. Dezember 2024 unter Anwendung eines Zinssatzes von 1,9 % (Vorjahr: 1,83 %). Die Rentendynamik reduzierte sich auf 2,0 % (Vorjahr: 2,5 %).

Ferner beinhaltet der Posten zwei beitragsorientierte Leistungszusagen, welche wie wertpapiergebundene Versorgungszusagen behandelt werden. Nach § 253 Abs. 1 Satz 3 HGB sind Pensionsrückstellungen, soweit sich die Höhe von Altersversorgungsverpflichtungen ausschließlich nach dem beizulegenden Zeitwert von Wertpapieren des Anlagevermögens i.S.v. § 266 Abs. 2 A.III.5. HGB bestimmt, zum beizulegenden Zeitwert dieser Wertpapiere anzusetzen, soweit er einen garantierten Mindestbetrag übersteigt, das heißt die Wertansätze der Wertpapiere und der betreffenden Versorgungsverpflichtungen korrespondieren. Der garantierte Mindestbetrag ist als notwendiger Erfüllungsbetrag der Garantieleistungen anzusehen.

Bei Vorliegen der gesetzlichen Voraussetzungen wird, in Anwendung des § 246 Absatz 2 Satz 2 HGB, der zum Stichtag ermittelte Zeitwert in Höhe von TEUR 227 (Vorjahr: TEUR 223) des hierfür gehaltenen Deckungsvermögens (versicherungsmathematisch ermittelter Aktivwert der Ansprüche aus entsprechenden Rückdeckungsversicherungen) mit den entsprechenden Rückstellungen aus Altersversorgung mit einem Erfüllungsbetrag in Höhe von TEUR 356 (Vorjahr: TEUR 364) verrechnet. Der sich ergebende passive Unterschiedsbetrag in Höhe von TEUR 129 (Vorjahr: TEUR 141) aus der Vermögensverrechnung wird als eigener Bilanzposten ausgewiesen. Dabei sind im Berichtsjahr TEUR 2 (Vorjahr: TEUR 3) Zinsaufwendungen, TEUR 4 (Vorjahr: TEUR 4) Zinserträge und TEUR -10 (Vorjahr: TEUR 9) Aufwendungen für Altersvorsorge entstanden.

Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden Durchschnittszinssatzes aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden Durchschnittszinssatzes aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren betrug zum Bilanzstichtag TEUR -5 (Vorjahr: TEUR 6).

Die Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

Die Rückstellungen werden gemäß § 253 Abs. 1 Satz 2 HGB mit ihrem nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag bilanziert. Hierbei werden Erfahrungswerte zugrunde gelegt und es erfolgt eine enge Abstimmung mit den Fachabteilungen. Bei Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden künftige Preis- und Kostensteigerungen in Höhe der allgemeinen Inflationsrate berücksichtigt und eine Abzinsung auf den Bilanzstichtag vorgenommen. Die Rückstellungen wurden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst. Für die Abzinsung wurden die Zinssätze nach Maßgabe der Rückstellungsabzinsungsverordnung (RückAbzinsV) gemäß den monatlich veröffentlichten Zinssätzen der Deutschen Bundesbank zugrunde gelegt.

Die zinsbezogenen Finanzinstrumente des sogenannten Bankbuchs werden jährlich in ihrer Gesamtheit auf einen Verpflichtungsüberschuss untersucht. Hierzu wird ein barwertiger Ansatz genutzt. Aus der Bewertung ergibt sich keine Notwendigkeit zur Bildung einer Drohverlustrückstellung nach § 340a i.V.m. § 249 Abs. 1 Satz 1 Alt. 2 HGB.

Aus den Unterschieden zwischen der Handels- und Steuerbilanz resultieren ausschließlich Abweichungen, die zu aktiven latenten Steuern führen. Aufgrund der bestehenden ertragsteuerlichen Organschaft erfolgt ein Ausweis beim Organträger (flatexDEGIRO AG). Die Abweichungen betreffen im Wesentlichen den Fonds für allgemeine Bankrisiken.

Das Eigenkapital wurde zum Nennwert bilanziert.

Die Umrechnung der im Jahresabschluss enthaltenen auf Fremdwährung lautenden Vermögensgegenstände und Schulden erfolgt gemäß § 256a HGB i. V. m. § 340h HGB zum Kassamittelkurs am Bilanzstichtag. Die Aufwendungen und Erträge in Fremdwährung werden zu Durchschnittskursen einbezogen. Aktiv- und Passivwerte entsprechen den Referenzkursen der Europäischen Zentralbank.

Die sich aus der Währungsumrechnung ergebenden Erträge und Aufwendungen werden in der Gewinn-und-Verlust- Rechnung in der Position 5 ausgewiesen.

Die Eventualverbindlichkeiten werden zum Nennwert ausgewiesen.

Alle übrigen Posten werden zum Nennwert bilanziert.

Erläuterungen der Bilanz

Postenübergreifende Angaben

Beziehungen zu verbundenen Unternehmen

Bezüge und Kredite der Organe

Organkredite i.S.d. § 34 Abs. 2 Nr. 2 RechKredV bestehen gegenüber der flatexDEGIRO AG in Form von Avalen in Höhe von TEUR 629 (Vorjahr: TEUR 629).

Sonstige Vermögensgegenstände

Gegen verbundene Unternehmen bestehen zum Bilanzstichtag Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen in Höhe von TEUR 1.579 (Vorjahr: TEUR 5.667). Darin enthalten sind TEUR 835 (Vorjahr: TEUR 3.298) für in Anspruch genommene Ersatzansprüche aus dem Kauf der DeGiro B.V. in 2020. TEUR 648 (Vorjahr: TEUR 836) betreffen Steuerforderungen im Zusammenhang mit der Umsatzsteuerorganschaft.

Anteile an verbundenen Unternehmen

Am 16. Februar 2022 gründete die Bank eine Tochtergesellschaft in London, Großbritannien. Das Eigenkapital der unter flatexDEGIRO UK Limited firmierenden Gesellschaft betrug zum 31. Dezember 2023 TGBP 2.000 und wurde zu 100 Prozent von der flatexDEGIRO Bank AG gehalten. Am 10. Dezember 2024 wurde die Gesellschaft aufgelöst.

Aktive Rechnungsabgrenzung

Dieser Posten beinhaltet mit TEUR 4.948 (Vorjahr: TEUR 2.880) abgegrenzte Aufwendungen gegenüber der flatexDEGIRO AG. Hiervon sind TEUR 2.145 innerhalb eines Jahres fällig. TEUR 1.869 sind bis zum 31. Dezember 2026 fällig. Die verbleibenden TEUR 934 sind bis zum 30. Juni 2027 fällig.

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden

Unter den Verbindlichkeiten gegenüber Kunden sind Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 61.384 (Vorjahr: TEUR 38.271) ausgewiesen, davon bestehen TEUR 60.755 (Vorjahr: TEUR 33.491) aus Kontokorrentverbindlichkeiten sowie TEUR 629 (Vorjahr: TEUR 629) aus Sicherheiten. Die Sicherheiten dienen der Absicherung einer möglichen Inanspruchnahme der Bank aus Avalkrediten. Die zum Bilanzstichtag bestehenden Verbindlichkeiten gegenüber Kunden sind täglich fällig.

Sonstige Verbindlichkeiten

Dieser Posten beinhaltet Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 2.434 (Vorjahr: TEUR 2.919) sowie Verbindlichkeiten aus der Ergebnisabführung in Höhe von TEUR 114.133 (Vorjahr: TEUR 89.206).

Sonstige postenübergreifende Angaben

Termingeschäfte und Derivate

Es wurden keine Termin- und Derivategeschäfte getätigt.

Vermögensgegenstände und Schulden in Fremdwährung

Es bestehen folgende auf ausländische Währung lautende Vermögensgegenstände und Schulden.

Vermögensgegenstände und Schulden in Fremdwährung:

In TEUR

2024 2023
Forderungen an Kreditinstitute 94.759 85.765
Forderungen an Kunden 122.103 92.475
Schuldverschreibungen u. a. festverz. Wertpapiere 95.295 61.946
Anteile an verbundenen Unternehmen - 2.326
Sachanlagen 105 100
Sonstige Vermögensgegenstände 459 463
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 38 43
Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten 4.988 21.250
Verbindlichkeiten ggü. Kunden 292.115 204.079
Sonstige Verbindlichkeiten 516 12.187
Rückstellungen 1.216 814

Geographische Aufteilung der Erträge

Die Erträge werden in den Niederlassungen in Deutschland, Österreich, den Niederlanden sowie aus bankinternen Verrechnungen in Bulgarien erzielt. Die geographische Aufgliederung der Erträge und Aufwendungen ergibt sich wie folgt und zeigt die Aufwendungen und Erträge vor Konsolidierung bankinterner Verrechnungen.

Geographische Aufteilung der Erträge:

In TEUR

Deutschland Österreich Niederlande Bulgarien
Zinserträge 74.584 7.823 94.097 -
Zinsaufwendungen -544 - -4.046 -
Laufende Erträge aus Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren 2.786 - - -
Provisionserträge 88.190 27.506 128.702 -
Provisionsaufwendungen -21.725 -3.494 -25.979 -
Sonstige betriebliche Erträge 18.841 5 4.966 21.248
Personalaufwand -32.792 -784 -30.831 -12.955
Andere Verwaltungsaufwendungen -78.668 -6.242 -74.047 -6.305
Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagegüter und Sachanlagen -54 -19 -577 -33
Sonstige betriebliche Aufwendungen -715 -9.674 -8.128 -26
Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapieren sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft -8.522 -26 -205 -
Erträge aus der Zuschreibung zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren 463 47 70 -
Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere -3.945 - -1.166 -
Erträge aus der Zuschreibung zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren 11 - - -
Außerordentliches Ergebnis 14 - 275 1
Steuern vom Einkommen und Ertrag -6 -3.372 -20.726 -251
Sonstige Steuern 358 - - -
Ergebnis vor Gewinnabführung 38.279 11.769 62.404 1.680

Barreserve

Die Barreserven und Zentralbankeinlagen sind gegenüber dem Vorjahr gestiegen um TEUR 89.418 auf TEUR 178.652 (Vorjahr: TEUR 89.234). Dieser Betrag beinhaltet in Höhe von TEUR 178.635 (Vorjahr: TEUR 89.212) Guthaben bei Zentralnotenbanken.

Forderungen an Kreditinstitute

Die täglich fälligen Forderungen an Kreditinstitute in Höhe von TEUR 3.114.434 (Vorjahr: TEUR 2.583.354) beinhalten Tagesgelder bei der Deutschen Bundesbank im Rahmen der Einlagefazilität in Höhe von TEUR 2.915.000 (Vorjahr: TEUR 2.441.400). Darüber hinaus enthalten die Forderungen an Kreditinstitute Sicherheitsleistungen in Höhe von TEUR 11.837 (Vorjahr: TEUR 11.826), die im Wesentlichen für den Wertpapier- und Devisenhandel hinterlegt sind.

Die Restlaufzeit der anderen Forderungen an Kreditinstitute in Höhe von TEUR 32.048 (Vorjahr: TEUR 51.595) beträgt in allen Fällen bis 3 Monate. Bei diesen Forderungen handelt es sich ausschließlich um Forderungen gegenüber Kontrahenten im Rahmen der Abwicklung von Wertpapiertransaktionen.

Forderungen an Kunden

Die Restlaufzeit der Forderungen an Kunden setzt sich wie folgt zusammen.

Restlaufzeiten der Forderungen an Kunden:

In TEUR

2024 2023
Bis 3 Monate 1.221.086 970.451
> 3 Monate bis 1 Jahr 27 28
>1 Jahr 844 867
> 5 Jahre 43 80
Gesamt 1.222.001 971.426

Die Forderungen an Kunden beinhalten Forderungen mit unbestimmter Laufzeit in Höhe von TEUR 1.168.948 (Vorjahr: TEUR 895.950), welche in der Kategorie bis 3 Monate enthalten sind. Ferner wurden Kassenkredite an Kommunen in Höhe von insgesamt TEUR 225 (Vorjahr: TEUR 261) gewährt. Diese Darlehen valutieren mit Laufzeiten bis drei Monate mit TEUR 9 (Vorjahr: TEUR 9); drei Monate bis ein Jahr mit TEUR 27 (Vorjahr: TEUR 27); ein Jahr bis fünf Jahre mit TEUR 145 (Vorjahr: TEUR 145) sowie über fünf Jahre mit TEUR 43 (Vorjahr: TEUR 80).

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere

Unter den Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren sind börsenfähige Wertpapiere in Höhe von nominal TEUR 240.468 (Vorjahr: TEUR 227.171) enthalten. Davon sind nominal TEUR 152.219 börsennotiert (Vorjahr: TEUR 178.575). Es sind Wertpapiere in Höhe von TEUR 145.000 (Vorjahr: TEUR 165.000) bei der Deutschen Bundesbank, Hauptverwaltung Frankfurt am Main, beleihbar.

Der Buchwert der Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapiere belief sich zum Stichtag auf TEUR 239.715 (Vorjahr: TEUR 228.038). Ohne Berücksichtigung von Zinsabgrenzungen betrug der Buchwert TEUR 238.797. Der beizulegende Zeitwert betrug TEUR 240.408 (Vorjahr: TEUR 227.489).

Börsenfähige Wertpapiere waren als Sicherheit mit einem Nominalwert von insgesamt TEUR 207.423 (Vorjahr: TEUR 194.197) hinterlegt. Davon wurden TEUR 116.009 (Vorjahr: TEUR 108.900) wie folgt gefordert.

Als Sicherheiten geforderte börsenfähige Wertpapiere:

In TEUR

2024 2023
Eurex 10.132 10.090
ABN Amro Clearing Bank 102.200 95.000
CFD-Handel 3.519 3.810
Wertpapierleihe 159 -
Gesamt 116.009 108.900

Aktien und nicht festverzinsliche Wertpapiere

Die Bestände in Höhe von TEUR 94.294 (Vorjahr: TEUR 100.708) setzen sich aus der Anlage in zwei Immobilienfonds in Höhe von TEUR 79.646 (Vorjahr: TEUR 83.591) und einem Infrastrukturfonds in Höhe von TEUR 14.648 (Vorjahr: TEUR 15.567) zusammen. Der Fußballfonds (Vorjahr: TEUR 1.550) wurde in 2024 komplett zurückgezahlt.

Die flatexDEGIRO Bank AG hält bei den beiden Immobilienfonds jeweils mehr als ein Zehntel des gesamten Fondsvermögens. Das Anlageziel bei diesen Fonds ist die Investition in ein kosteneffizientes und diversifiziertes Portfolio im Vergleich zu Direktinvestments.

Bei einem der beiden Immobilienfonds ergab sich bei einem Buchwert von TEUR 58.591 ein beizulegender Zeitwert von TEUR 50.965. Bei dem anderen Immobilienfonds ergab sich bei einem Buchwert von TEUR 25.000 ein beizulegender Zeitwert von TEUR 21.055. Außerplanmäßige Abschreibungen nach § 253 Abs. 3 S. 5 HGB sind bei dem ersten Immobilienfonds bei voraussichtlich nicht dauernder Wertminderung in Höhe von TEUR 7.626 unterblieben. Aufgrund der Prognosen der Fondsgesellschaft hinsichtlich der künftigen Wertentwicklung der beiden Fonds erwartet die Bank eine Wertaufholung innerhalb der nächsten vier Jahre. Bei dem zweiten Immobilienfonds nahm die Bank aufgrund der Wertentwicklung in den letzten beiden Jahren eine außerplanmäßige Abschreibung in Höhe von TEUR 3.945 (Vorjahr: TEUR 0) vor.

Im Berichtsjahr erhielt die Bank Ausschüttungen aus dem Infrastrukturfonds in Höhe von TEUR 782 (Vorjahr: TEUR 606) sowie aus einem der beiden Immobilienfonds in Höhe von TEUR 1.253 (Vorjahr: TEUR 1.662). Aus dem anderen Immobilienfonds erhielt die Bank eine Ausschüttung in Höhe von TEUR 452 (Vorjahr: TEUR 472). Aus dem Fußballfonds erhielt die Bank erstmalig Ausschüttungen in Höhe von TEUR 299.

Hinsichtlich der Rückgabemöglichkeit gibt es bei den beiden Immobilienfonds folgende Beschränkungen:

Bei einem der beiden Immobilienfonds können Anteile mit 12- Monatsfrist jeweils zum Geschäftsjahresende, das heißt jeden 30. September eines Jahres, zurückgegeben werden. Die Zahlung des Rücknahmepreises erfolgt innerhalb von vier Monaten nach dem Rücknahmetag. Die Fondsgesellschaft hat sich aufgrund der Illiquidität von Immobilien branchenüblich abgesichert und kann die Rücknahme der Anteile befristet bis maximal zweimal 24 Monate aussetzen, z. B. um genügend Liquidität für die Rückzahlung durch Veräußerung von Vermögensgegenständen zu erwirtschaften. Bei dem anderen Immobilienfonds können Anleger von der Fondsgesellschaft grundsätzlich jederzeit mindestens zweimal im Monat die Rücknahme von Anteilen und Auszahlung ihrer Anteile zum jeweils geltenden Rücknahmepreis verlangen. Jedoch kann auch hier die Gesellschaft die Rücknahme der Anteile befristet bis maximal dreimal 12 Monate aussetzen.

Treuhandvermögen und -verbindlichkeiten

Die zum 31. Dezember 2023 ausgewiesenen Treuhandvermögen und -verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 348 bestehen zum Bilanzstichtag des Berichtsjahres nicht mehr.

Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist im nachfolgenden Anlagengitter dargestellt. Die Sachanlagen beinhalten nur Betriebs- und Geschäftsausstattung.

Entwicklung des Anlagevermögens:

n TEUR

AK/HK zum 01.01.2024 Zugänge Abgänge AK/HK zum 31.12.2024
Wertpapiere im Anlagenbestand
Anleihen 105.979 38.723 282 144.419
Fonds 100.708 - 2.469 98.239
Summe Wertpapiere im Anlagenbestand 206.687 38.723 2.750 242.658
Anteile an verbundenen Unternehmen 2.326 - 1.159 1.166
Immaterielle Anlagewerte
Konzessionen, Lizenzen und ähnl. Rechte 57 - - 57
EDV-Software 1.656 4 - 1.660
Summe Immaterielle Anlagewerte 1.713 4 - 1.718
Sachanlagen
Einrichtungen in fremden Gebäuden 1.176 240 - 1.416
EDV-Hardware 3.301 2 - 3.303
Telefonanlage 27 - - 27
Büroeinrichtung 1.046 107 - 1.153
Sonst. Betriebs-/Geschäftsausstattung 209 24 21 212
GWG bis 800 EUR 119 3 - 121
GWG Sammelposten 150-1000 EUR 21 - - 21
Summe Sachanlagen 5.899 376 21 6.254
Kumulierte Abschreibungen zum 01.01.2024 Abschreibungen Zuschreibungen Abgänge Kumulierte Abschreibungen zum 31.12.2024
Wertpapiere im Anlagenbestand
Anleihen - - - - -
Fonds - 3.945 - - 3.945
Summe Wertpapiere im Anlagenbestand - 3.945 - - 3.945
Anteile an verbundenen Unternehmen - 1.166 - - 1.166
Immaterielle Anlagewerte
Konzessionen, Lizenzen und ähnl. Rechte 55 2 - - 57
EDV-Software 1.639 - - - 1.639
Summe Immaterielle Anlagewerte 1.694 2 - - 1.695
Sachanlagen
Einrichtungen in fremden Gebäuden 850 125 - - 974
EDV-Hardware 2.538 456 - - 2.994
Telefonanlage 27 - - - 27
Büroeinrichtung 571 69 - - 640
Sonst. Betriebs-/Geschäftsausstattung 151 17 21 - 148
GWG bis 800 EUR 119 3 - 1 121
GWG Sammelposten 150-1000 EUR 21 - - - 21
Summe Sachanlagen 4.277 670 21 1 4.925
Restbuchwerte zum 31.12.2023 Restbuchwerte zum 31.12.2024
Wertpapiere im Anlagenbestand
Anleihen 105.979 144.419
Fonds 100.708 94.294
Summe Wertpapiere im Anlagenbestand 206.686 238.714
Anteile an verbundenen Unternehmen 2.326 -
Immaterielle Anlagewerte
Konzessionen, Lizenzen und ähnl. Rechte 2 -
EDV-Software 17 21
Summe Immaterielle Anlagewerte 20 21
Sachanlagen
Einrichtungen in fremden Gebäuden 327 442
EDV-Hardware 763 309
Telefonanlage - -
Büroeinrichtung 475 513
Sonst. Betriebs-/Geschäftsausstattung 57 64
GWG bis 800 EUR - -
GWG Sammelposten 150-1000 EUR - -
Summe Sachanlagen 1.622 1.328

Sonstige Vermögensgegenstände

Die in der Bilanz ausgewiesenen sonstigen Vermögensgegenstände sind innerhalb eines Jahres fällig und umfassen im Wesentlichen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 3.907 (Vorjahr: TEUR 7.887) sowie Steuerforderungen in Höhe von TEUR 2.653 (Vorjahr: TEUR 3.550). Darüber hinaus bestehen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen gegenüber der Konzernmutter flatexDEGIRO AG in Höhe von TEUR 1.579 (Vorjahr: TEUR 5.667), die bereits im Abschnitt zu den postenübergreifenden Angaben näher erläutert wurden.

Rechnungsabgrenzungsposten

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von insgesamt TEUR 9.687 (Vorjahr: TEUR 3.470) sind in Höhe von TEUR 6.866 innerhalb eines Jahres fällig. Die verbleibenden TEUR 2.821 sind innerhalb von 36 Monaten fällig. Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten beinhalten in Höhe von TEUR 4.948 (Vorjahr: TEUR 2.880) abgegrenzte Aufwendungen gegenüber verbundenen Unternehmen.

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Die Verbindlichkeiten mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist gegenüber Kreditinstituten haben eine Restlaufzeit von bis zu 3 Monaten.

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden

Die zum Bilanzstichtag bestehenden Verbindlichkeiten gegenüber Kunden sind täglich fällig.

Sonstige Verbindlichkeiten

Die sonstigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen.

Sonstige Verbindlichkeiten:

In TEUR

2024 2023
Verbindlichkeiten aus Steuern (insbesondere Kapitalertragsteuern) 54.688 19.699
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus Lieferungen und Leistungen 2.434 2.919
Verbindlichkeiten aus der Ergebnisabführung 114.133 89.206
Übrige Verbindlichkeiten 3.508 3.077
Summe 174.762 114.902

Die ausgewiesenen Verbindlichkeiten haben eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurden mit entsprechendem Planvermögen verrechnet. Es wird ein passivischer Überhang in Höhe von TEUR 129 (Vorjahr: TEUR 141) ausgewiesen.

Steuerrückstellungen

Im Berichtsjahr weist die flatexDEGIRO Bank AG Steuerrückstellungen in Höhe von TEUR 21.269 (Vorjahr: TEUR 11.421) aus. Diese betreffen die Niederlassung in Österreich in Höhe von TEUR 808 (Vorjahr: TEUR 314), die Niederlassung in den Niederlanden in Höhe von TEUR 20.198 (Vorjahr: TEUR 10.895) sowie die Niederlassung in Bulgarien in Höhe von TEUR 262 (Vorjahr: TEUR 212).

Andere Rückstellungen

Die Rückstellungen für ausstehende Rechnungen enthalten in Höhe von TEUR 2.833 (Vorjahr: TEUR 2.156) Börsen- und Clearinggebühren. In der niederländischen Niederlassung wurde eine Rückstellung in Höhe von TEUR 2.589 (Vorjahr: TEUR 3.040) für potenzielle Rückerstattungsansprüche von DEGIRO Kunden in Bezug auf belastete Negativzinsen gebildet. Darüber hinaus wurde erstmalig eine Rückstellung erfasst in Höhe von TEUR 3.200 gegenüber der belgischen Steuerbehörde. Hintergrund ist eine potentielle Nachzahlung von Finanztransaktionssteuern für Transaktionen von DEGIRO Kunden im Zeitraum 2018 bis 2024.

Die in den Rückstellungen für Beiträge und Prüfungen enthaltene Rückstellung für eventuelle Strafzahlungen an die niederländischen Aufsichtsbehörden konnte zum Teil aufgelöst werden und besteht nur noch in Höhe von TEUR 835 (Vorjahr TEUR: 2.400).

Entwicklung der Rückstellungen:

In TEUR

Stand zum 31.12.2023 Verbrauch Auflösung
Boni, Tantieme und Gehälter 2.753 2.753 -
Berufsgenossenschaft und Schwerbehindertenabgabe 17 16 1
Urlaubsansprüche 1.071 791 -
Ausstehende Rechnungen 11.005 5.829 1.051
Provisionen Vertragspartner 32 21 6
Beiträge und Prüfungen 4.098 1.434 1.695
Rechts- und Beratungskosten 874 794 159
Jahresabschlusskosten 558 472 1
Ertragsteuern 11.421 10.264 -
Pensionen 141 - -
Summe Rückstellungen 31.971 22.376 2.912
Umgliederung Zuführung Auf-/ Abzinsungen gem. § 253 II HGB Stand zum 31.12.2024
Boni, Tantieme und Gehälter - 7.201 - 7.201
Berufsgenossenschaft und Schwerbehindertenabgabe - 19 - 19
Urlaubsansprüche - 847 - 1.127
Ausstehende Rechnungen - 12.723 - 16.848
Provisionen Vertragspartner - 20 - 25
Beiträge und Prüfungen - 1.521 - 2.490
Rechts- und Beratungskosten - 1.230 - 1.151
Jahresabschlusskosten - 764 - 848
Ertragsteuern -2.468 22.580 21.269
Pensionen - -12 - 129
Summe Rückstellungen -2.468 46.892 - 51.106

Fonds für allgemeine Bankrisiken

Der Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß § 340g HGB beläuft sich unverändert auf TEUR 10.000. Dieser dient insbesondere der Schaffung von langfristigem Risikodeckungskapital im Hinblick auf die strategische Ausrichtung des Kreditbuches der Bank.

Eigenkapital

Das voll eingezahlte Grundkapital der flatexDEGIRO Bank AG beträgt unverändert gegenüber dem Vorjahr zum 31. Dezember 2024 EUR 8.468.023,00 und war zum Bilanzstichtag eingeteilt in 8.468.023 auf den Namen lautende Stückaktien.

Die Anteile werden zu 100 Prozent von der flatex Finanz GmbH, Frankfurt am Main, gehalten.

Die Kapitalrücklage beläuft sich zum Bilanzstichtag auf TEUR 176.322 (Vorjahr: TEUR 158.922). Gemäß Beschluss des Vorstands vom 11. November 2024 sowie des Aufsichtsrats vom 28. November 2024 erfolgte zur Stärkung der Eigenkapitalbasis der Bank eine Einlage in die freie Kapitalrücklage im Sinne des § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB in Höhe von TEUR 17.400.

Die Gewinnrücklagen betragen aufgrund des Gewinnabführungsvertrages mit der Muttergesellschaft flatex Finanz GmbH unverändert TEUR 15.721.

Erläuterungen zur Gewinn-und- Verlust-Rechnung

Zinserträge

Die Zinserträge haben sich gegenüber dem Vorjahr um TEUR 44.058 erhöht und betrugen im Berichtsjahr insgesamt TEUR 176.504 (Vorjahr: TEUR 132.445), was einem Zuwachs von 33 Prozent entspricht. Die Zinserträge wurden in Höhe von TEUR 74.584 (Vorjahr: TEUR 56.899) in der deutschen Niederlassung, in Höhe von TEUR 94.097 (Vorjahr: TEUR 70.161) in der niederländischen Niederlassung und in Höhe von TEUR 7.823 (Vorjahr: TEUR 5.386) in der österreichischen Niederlassung erwirtschaftet. Der deutliche Anstieg resultiert im Wesentlichen aus Erträgen aus der Einlagefazilität sowie aus dem wertpapierbesicherten Kreditgeschäft. Bereits im September 2022 hat die Bank damit begonnen, überschüssige Mittel größtenteils als Tagesgeld im Rahmen der Einlagefazilität bei der Deutschen Bundesbank anzulegen. Im Laufe des Jahres 2023 entwickelte sich der Zinssatz von anfänglich 2,00 Prozent auf 4,00 Prozent zum 31. Dezember 2023. Dieser Zinssatz wurde auch nahezu für die erste Hälfte des Berichtsjahres gewährt und erst ab dem 12. Juni 2024 wieder schrittweise nach unten angepasst. Zum 31. Dezember 2024 betrug der Zinssatz 3,00 Prozent. Aus der Einlagefazilität konnten Zinserträge in Höhe von TEUR 96.964 (Vorjahr TEUR 74.737) generiert werden. Die Zinserträge aus dem Lombard- und Flex-Kreditgeschäft sowie aus dem sonstigen Kreditgeschäft konnten ebenfalls gesteigert werden auf TEUR 72.729 (Vorjahr: TEUR 54.644). Der Anstieg ist sowohl auf Zinserhöhungen zurückzuführen, die im Laufe des Jahres vorgenommen wurden, wie auch auf eine gestiegene durchschnittliche Inanspruchnahme der Kreditlinien.

Zinsaufwendungen

Die Zinsaufwendungen im Berichtsjahr sind zum Großteil in der niederländischen Niederlassung angefallen und resultieren im Wesentlichen aus Zinsaufwendungen an Clearingstellen in Höhe von TEUR 3.619 (Vorjahr: TEUR 2.915) sowie aus potenziellen Erstattungen von Negativzinsen an die DEGIRO Kunden, für welche ein Konto in der deutschen Niederlassung geführt wird, in Höhe von TEUR 427 (Vorjahr: TEUR 604). Ferner sind in der deutschen Niederlassung Zinsaufwendungen gegenüber Kooperationspartnern angefallen in Höhe von TEUR 442 (Vorjahr: TEUR 296). Die Zinsaufwendungen für Schulden aus Altersversorgungsverpflichtungen in Höhe von TEUR 7 (Vorjahr: TEUR 7) wurden gem. § 246 Absatz 2 Satz 2 HGB mit Zinserträgen in Höhe von TEUR 9 des Planvermögens (Vorjahr: TEUR 8) verrechnet.

Laufende Erträge aus Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren

Im Berichtsjahr erhielt die Bank Ausschüttungen aus den von ihr gehaltenen Fondsanteilen in Höhe von TEUR 2.786 (Vorjahr: TEUR 2.741). Hiervon entfielen TEUR 1.706 (Vorjahr: TEUR 2.135) auf die beiden Immobilienfonds.

Provisionsüberschuss

Die Provisionserträge beliefen sich im Berichtsjahr auf TEUR 244.398 (Vorjahr: TEUR 210.298). Sie wurden in Höhe von TEUR 88.190 (Vorjahr: TEUR 87.689) in der deutschen Niederlassung, in Höhe von TEUR 128.702 (Vorjahr: TEUR 99.939) in der niederländischen Niederlassung und in Höhe von TEUR 27.506 (Vorjahr: TEUR 22.670) in der österreichischen Niederlassung erwirtschaftet. Der Provisionsüberschuss ist gegenüber dem Vorjahr um 17,3 Prozent gestiegen auf TEUR 193.200 (Vorjahr: TEUR 164.673). Der Anstieg resultiert aus einem gestiegenen Tradingverhalten der Kunden. Die Zahl der Gesamttrades ist gegenüber dem Vorjahr um 10,9 Prozent gestiegen. Ein erheblicher Teil des Anstiegs ist auch zurückzuführen auf eine verstärkte Nutzung des DEGIRO AutoFX-Produkts. Hier konnten Provisionserträge in Höhe von TEUR 53.450 (Vorjahr: TEUR 36.373) generiert werden, was einem Anstieg von 47,0 Prozent entspricht.

Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten mit TEUR 1.937 (Vorjahr: TEUR 12.522) Erträge aus Kostenweiterbelastungen an die flatexDEGIRO AG. Der Rückgang resultiert aus Einmaleffekten im Vorjahr. Darüber hinaus sind Erträge aus weiterbelasteten Dienstleistungen an Vertragspartner enthalten in Höhe von TEUR 1.332 (Vorjahr: TEUR 3.142). Desweiteren beinhaltet die Position Erträge aus Währungskursdifferenzen in Höhe von TEUR 2.237 (Vorjahr: TEUR 3.318), die im Wesentlichen in der niederländischen Niederlassung generiert wurden. Darüber hinaus sind in Höhe von TEUR 2.915 (Vorjahr: TEUR 1.387) Erträge aus der Auflösung bzw. Anpassung von Rückstellungen enthalten.

Allgemeine Verwaltungsaufwendungen

Die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen sind gegenüber dem Vorjahr um TEUR 19.082 auf TEUR 218.857 (Vorjahr: TEUR 199.775) gestiegen. Der Anstieg resultiert aus dem Bereich Personalaufwand in Höhe von TEUR 5.939 und ist gestiegenen Gehältern, Abfindungszahlungen und Bonuszahlungen geschuldet. Im Bereich der anderen Verwaltungsaufwendungen ist ein Anstieg in Höhe von TEUR 13.143 zu verzeichnen. Dieser resultiert im Wesentlichen aus EDV-Kosten, Rechts- und Beratungskosten und Währungskursdifferenzen.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betrugen im Berichtszeitraum TEUR 7.452 (Vorjahr: TEUR 7.879). Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus Aufwänden im Zusammenhang mit der Abwicklung von Schadensfällen, welche sich auf TEUR 925 (Vorjahr: TEUR 1.574) beliefen.

Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft

Der Gesamtaufwand betug im Berichtsjahr TEUR 8.754 (Vorjahr: TEUR 4.543), was insbesondere auf höhere Zuführungen in die Risikovorsorge eines Einzelengagements zurückzuführen ist. Für pauschalierte Einzelwertberichtigungen (erwartete Kreditausfälle, unabhängig vom tatsächlich eintretenden Wertberichtigungsaufwand) wurden auf 1-Jahres-Sicht TEUR 26 (Vorjahr: TEUR 12) veranschlagt. In die Risikovorsorge 2 (Ermittlung für die Gesamtlaufzeit) wurden TEUR 3 zugeführt (Vorjahr: TEUR 363). In die Risikovorsorge 3 wurden TEUR 8.657 zugeführt (Vorjahr: TEUR 3.011). Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus der Zuführung auf abgegrenzte Zinsen bei einem Kreditengagement. In Höhe von TEUR 60 (Vorjahr: TEUR 1.094) mussten Forderungen gegenüber Kunden abgeschrieben bzw. wertberichtigt werden.

Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft

Im Berichtsjahr wurden Einzelwertberichtigungen in Höhe von TEUR 495 (Vorjahr: TEUR 509) ergebniswirksam aufgelöst. Außerdem erhielt die Bank Zahlungseingänge zu in Vorjahren abgeschriebenen Forderungen in Höhe von TEUR 80 (Vorjahr: TEUR 117).

Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere

Im Berichtsjahr wurde eine außerplanmäßige Abschreibung auf einen Immobilienfonds vorgenommen in Höhe von TEUR 3.945 (Vorjahr: TEUR 0). Aus der Auflösung der UK Limited resultierte eine Abschreibung in Höhe von TEUR 1.166 (Vorjahr: TEUR 0). Kursverluste aus endfällig gewordenen Anleihen sind im Berichtsjahr nicht angefallen (Vorjahr: TEUR 342).

Außerordentliches Ergebnis

Im Berichtsjahr betrug das außerordentliche Ergebnis TEUR 290 (Vorjahr: TEUR 15). Darin enthalten sind TEUR 275, die von der niederländischen Aufsichtsbehörde AFM nach einem gerichtlichen Verfahren erstattet wurden. Diese Erstattung bezieht sich auf Kosten, die bereits vor der Verschmelzung der DEGIRO B.V. in die flatexDEGIRO Bank AG im Jahr 2021 angefallen sind.

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Der Gesamtbetrag in Höhe von TEUR 24.355 (Vorjahr: TEUR 15.783) beinhaltet im Wesentlichen die von den einzelnen Niederlassungen zu entrichtenden Körperschaftsteuern. In der niederländischen Niederlassung wurden TEUR 20.726 (Vorjahr: TEUR 13.057) gebucht, in der österreichischen Niederlassung TEUR 3.372 (Vorjahr: TEUR 2.466) und in der bulgarischen Niederlassung TEUR 251 (Vorjahr: TEUR 260).

Sonstige Angaben

Eventualverbindlichkeiten und andere Verpflichtungen

Es bestehen zum 31. Dezember 2024, wie auch im Vorjahr, Bürgschaften in Höhe von TEUR 8.

Die unwiderruflichen Kreditzusagen in einer Gesamthöhe von TEUR 1 (Vorjahr: TEUR 153) resultieren aus sonstigen Finanzierungen. In der Kalkulation der Risikovorsorge werden sie in Form von Rückstellungen berücksichtigt.

Die Wahrscheinlichkeit einer Inanspruchnahme wird aufgrund bisheriger Erfahrungen als sehr gering eingeschätzt. Es erfolgt eine regelmäßige Überwachung im Rahmen der üblichen Prozesse.

Finanzielle Verpflichtungen

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen gemäß § 285 Nr. 3a HGB bestehen im Wesentlichen gegenüber der flatexDEGIRO AG und betreffen einen Rahmenvertrag über IT-Leistungen und einen Vertrag bezüglich diverser Dienstleistungen der flatexDEGIRO AG (Personal- und Sachkostenumlagen). Sie betragen insgesamt TEUR 175.329 (Vorjahr: TEUR 122.126). Verpflichtungen gegenüber Dritten bestehen in Höhe von TEUR 41.203 (Vorjahr: TEUR 30.767). Diese resultieren zum überwiegenden Teil aus Miet- und Leasingverpflichtungen sowie aus Sponsoringverträgen.

Im Rahmen der Verschmelzung der DEGIRO B.V., Amsterdam, auf die flatexDEGIRO Bank AG hat diese als Rechtsnachfolgerin Garantien zur Abwicklung von Wertpapiertransaktionen über die zweckgebundenen Stiftungen übernommen.

Die Wahrscheinlichkeit einer Inanspruchnahme wird aufgrund bisheriger Erfahrungswerte als sehr gering eingeschätzt.

Ausschüttungsgesperrte Beträge

Die folgende Tabelle zeigt die zum 31. Dezember 2024 ausschüttungsgesperrten Beträge.

Ausschüttungsgesperrte Beträge:

In TEUR

2024 2023
Unterschiedsbetrag zwischen durchschnittlichem Marktzins von 10 und 7 Jahren zur Abzinsung von Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen -5 6
Summe -5 6

Die ausschüttungsgesperrten Beträge unterliegen keiner Abführungssperre in Bezug auf die Gewinnabführung, da sie durch frei verfügbare Rücklagen gedeckt sind.

Beschäftigte

Im Durchschnitt des abgelaufenen Geschäftsjahres wurden insgesamt 899 (Vorjahr: 929) Arbeitnehmer beschäftigt. Die folgende Übersicht stellt die durchschnittliche Anzahl getrennt nach Gruppen dar.

Aufteilung der durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer nach Gruppen:

In Anzahl nach Köpfen

2024 2023
Vollzeitbeschäftigte 794 813
Teilzeitbeschäftigte 96 109
Leitende Angestellte ohne Vorstand 9 7
Summe 899 929

In der Darstellung der Aufteilung der beschäftigten Arbeitnehmer nach Gruppen werden Vorstandsmitglieder nicht berücksichtigt. Der Durchschnitt wird als vierter Teil der Summe aus den Zahlen der jeweils am Quartalsende beschäftigten Arbeitnehmer ermittelt.

Organmitglieder und -bezüge

Die Vorstandsmitglieder der flatexDEGIRO Bank AG sind:

Frank Niehage, Vorstandsvorsitzender, zuständig für Markt, Frankfurt am Main (bis 30. April 2024)

Oliver Behrens, Vorstandsvorsitzender, zuständig für Markt, Bad Soden am Taunus, (ab 01. Oktober 2024)

Dr. Benon Janos, Vorstand, zuständig für Marktfolge und Interims-CO CEO für den Zeitraum für fünf Monate, Hofheim am Taunus

Dr. Matthias Heinrich, Vorstand, zuständig für Marktfolge, Graz/Österreich

Steffen Jentsch, Vorstand, zuständig für IT und Organisation, Frankfurt am Main

Stephan Simmang, Vorstand, zuständig für IT und Organisation und Interims-CO CEO für den Zeitraum für fünf Monate, Bendorf

Jens Möbitz, Vorstand, zuständig für Markt, Meerbusch

Die Gesamtbezüge der Vorstände betrugen im Berichtsjahr TEUR 990 (Vorjahr: TEUR 647).

Der Aufsichtsrat der flatexDEGIRO Bank AG bestand im Berichtsjahr aus den folgenden Mitgliedern:

Martin Korbmacher, Frankfurt am Main, Vorsitzender des Aufsichtsrats

Ausgeübte Tätigkeit:

Geschäftsführer der Event Horizon Capital & Advisory GmbH, Frankfurt am Main

Geschäftsführer der arsago ACM GmbH, Frankfurt am Main

Geschäftsführer der arsago Ventures GmbH, Frankfurt am Main

Herr Korbmacher gehörte im Jahr 2024 folgenden anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten inländischer Gesellschaften an:

Vorsitzender des Aufsichtsrats der flatexDEGIRO AG, Frankfurt am Main

Aygül Özkan, Hamburg, Stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats

Ausgeübte Tätigkeit:

Rechtsanwältin und Hauptgeschäftsführerin Zentraler Immobilien Ausschuss (ZIA) e.V., Berlin

Frau Özkan gehörte im Jahr 2024 folgenden anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten inländischer Gesellschaften an:

Mitglied des Aufsichtsrats der flatexDEGIRO AG, Frankfurt am Main

Mitglied des Aufsichtsrats der neoshare AG, Köln (ab 14. November 2024

Mitglied des Aufsichtsrats der ERIC Group GmbH & Co. KG aA , Berlin

Zudem war Frau Özkan im Jahr 2024 Mitglied bei folgenden vergleichbaren inländischen Kontrollgremien im Sinne des § 125 Abs. 1 Satz 5 Aktiengesetz:

Mitglied des Beirats der Privatbank Donner & Reuschel Aktiengesellschaft, Hamburg

Stefan Müller, Küps, Mitglied des Aufsichtsrats

Ausgeübte Tätigkeit:

Generalbevollmächtigter der Börsenmedien Aktiengesellschaft, Kulmbach

Generalbevollmächtigter der BF Holding GmbH, Kulmbach

Generalbevollmächtigter der GfBk Gesellschaft für Börsenkommunikation mbH, Kulmbach

Geschäftsführer der Panthera AM GmbH, Kulmbach

Herr Müller gehörte im Jahr 2024 folgenden anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten inländischer Gesellschaften an:

Vorsitzender des Aufsichtsrats der Heliad AG, Frankfurt am Main (vor dem 13. Oktober 2023 firmierend als FinLab AG)

Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der flatexDEGIRO AG, Frankfurt am Main

Britta Lehfeldt, Frankfurt am Main, Mitglied des Aufsichtsrats

Frau Lehfeldt gehörte im Jahr 2024 folgenden anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten inländischer Gesellschaften an:

Mitglied des Aufsichtsrats der flatexDEGIRO AG, Frankfurt am Main

Mitglied des Aufsichtsrats der V-Bank AG, München (ab 11. Juni 2024)

Bernd Förtsch, Kulmbach, Mitglied des Aufsichtsrats, gewählt ab 01. November 2024

Ausgeübte Tätigkeit:

Vorstand der Börsenmedien Aktiengesellschaft, Kulmbach

Herr Förtsch gehörte im Jahr 2024 folgenden anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten inländischer Gesellschaften an:

Mitglied des Aufsichtsrats der flatexDEGIRO AG, Frankfurt am Main (ab 04. Juni 2024)

Die Aufwendungen für Aufsichtsratsvergütungen betrugen TEUR 288 (Vorjahr: TEUR 281).

Vorschüsse und Kredite an Organe des Unternehmens

An das Aufsichtsorgan der flatexDEGIRO Bank AG wurden keine Vorschüsse gewährt. Kredite wurden insgesamt in Höhe von TEUR 2 mit einer Inanspruchnahme zum Berichtsstichtag in Höhe von TEUR 0 gewährt.

An den Vorstand der flatexDEGIRO Bank AG wurden weder Vorschüsse noch Kredite gewährt oder in Anspruch genommen.

Haftungsverhältnisse zugunsten der Organe wurden nicht eingegangen.

Abschlussprüferhonorar

Vom Wahlrecht gemäß § 285 Nr. 17 HGB wurde Gebrauch gemacht. Demzufolge wird das Abschlussprüferhonorar im Konzernabschluss der flatexDEGIRO AG ausgewiesen.

Ergebnisverwendung

Der Überschuss des Geschäftsjahres beträgt vor Gewinnabführung EUR 114.132.898,96. Dieser wird gemäß Gewinnabführungsvertrag vom 20. Oktober 2017, in Verbindung mit der Ergänzungsvereinbarung vom 08. März 2021, an die Muttergesellschaft flatex Finanz GmbH, Frankfurt am Main, abgeführt.

Kapitalrendite gem. § 26a Abs. 1 S. 4 KWG

In § 26a KWG wird die Kapitalrendite als Quotient aus Nettogewinn und durchschnittlicher Bilanzsumme definiert. Die Berechnung der Kapitalrendite findet aufgrund des bestehenden Gewinnabführungsvertrages mit der flatex Finanz GmbH keine Anwendung.

Ereignisse nach dem Abschlussstichtag

(Nachtragsbericht)

Abschluss eines Kaufvertrags für ein wertgemindertes Kreditengagement

Am 04. Februar 2025 wurde für ein wertgemindertes Kreditengagement zwischen dem Insolvenzverwalter und einer Zweckgesellschaft eines auf Immobilien spezialisierten Vermögensverwalters ein Kaufvertrag notariell beurkundet.

Mandatsniederlegung des Aufsichtsratsvorsitzenden

Martin Korbmacher, Vorsitzender des Aufsichtsrats der flatexDEGIRO Bank AG, hat den Vorstandsvorsitzenden der Gesellschaft am 27. Februar 2025 darüber informiert, dass er sein Mandat im Aufsichtsrat der Gesellschaft mit Wirkung zum 27. März 2025 vorzeitig niederlegen wird.

 

Frankfurt am Main, den 04. März 2025

Oliver Behrens

Dr. Benon Janos

Dr. Matthias Heinrich

Steffen Jentsch

Stephan Simmang

Jens Möbitz

C Lagebericht

Wirtschaftsbericht

Risikobericht

Investitionen

Personalangelegenheiten

Bestehende Niederlassungen

Chancen- und Risikobericht

Prognosebericht

Nachtragsbericht

Hinweis auf sonstige Informationen

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

1 Wirtschaftsbericht

1.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Weltwirtschaft

Die Lage der Weltwirtschaft hat sich auch im Berichtsjahr 2024 gegenüber dem Vorjahr nicht merklich verbessert. Vielmehr stand die globale Wirtschaftsentwicklung in 2024 erneut vor mehreren Herausforderungen und wurde zudem von zahlreichen Krisen beeinflusst. Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und den daraus entstandenen Produktions- und Logistikstörungen, welche die Vorjahre dominiert haben, spielen nahezu keine Rolle mehr. Vielmehr stand die globale Wirtschaftsentwicklung in 2024 vor mehreren Herausforderungen und wurde von zahlreichen Krisen beeinflusst. Hinsichtlich der geopolitischen Lage trug der Russland-Ukraine-Krieg zu weiterhin anhaltenden Spannungen bei. Mit der erneuten Wahl von Donald Trump zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika werden die Unterstützungen an die Ukraine ab 2025 voraussichtlich weiter schrumpfen. Die Auswirkungen auf die Energieversorgung der EU-Länder wurden zunehmend eingedämmt, trotz alledem sind die Energiepreise für Haushalte und Industrien weiterhin, insbesondere in Deutschland, auf einem hohen Niveau. (IWH)1

Ein weiterer Konflikt mit globalen Auswirkungen wurde am 07. Oktober 2023 mit dem Terrorangriff der Hamas in Israel ausgelöst. Dieser ließ jüngst die Lage zwischen dem Iran und Israel eskalieren. Auswirkungen waren auch im internationalen Seeverkehr bereits deutlich sichtbar. Seit den Terrorangriffen der Huthi-Rebellen im Roten Meer müssen Container-Schiffe große Umwege in Kauf nehmen, mit Folgen für die Frachtraten, die sich im Sommer 2024 vervielfacht hatten. Die weltwirtschaftliche Entwicklung steht somit nach der Corona-Pandemie erneut vor logistischen Herausforderungen. Der neue US-Präsident Donald Trump wird auch hierbei eine wichtige Rolle spielen. Seine Ankündigung, die Handelszölle auf 10 % für alle US-Einfuhren und auf 60 % für chinesische Importe anzuheben, bringt erhebliche Abwärtsrisiken für die Weltwirtschaft und den Welthandel mit sich. Durch diese protektionistischen Maßnahmen besteht weiterhin die Gefahr einer Blockbildung in der Weltwirtschaft, da mögliche Gegenmaßnahmen der Handelspartner soweit noch schwer abschätzbar sind. Eine weitere Ausweitung der Restriktionen würde den internationalen Handel stark belasten und somit auch die Erholung der globalen Industrieproduktion gefährden.2

Trotz der geopolitische Unsicherheiten erfuhr die Weltkonjunktur ab Herbst 2024 einen leichten Aufwärtsschwung. Bereits seit 2023 konnte die globale Industrieproduktion wieder Zuwächse verzeichnen, was zur Ursache hatte, dass auch der weltweite Warenhandel angeschoben wurde. Dieser Effekt ist jedoch stark regional abhängig. Besonders ausgeprägt ist dieser im asiatischen Raum und Lateinamerika zu beobachten. Im Gegensatz hierzu war der Warenhandel in Westeuropa außergewöhnlich schwach. Auch auf der Importseite hoben sich die asiatischen Länder, mit Ausnahme Chinas, besonders hervor. Kräftige Nachfrageimpulse kamen zudem aus den USA und zuletzt auch aus Japan und Osteuropa.3

In Bezug auf die Geldpolitik in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften ist weiterhin eine Lockerung zu erkennen. Die im Sommer 2024 in den großen Volkswirtschaften eingeleiteten Zinssenkungen wurden im Herbst fortgesetzt. Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) reduzierte das Leitzinsband nach dem überraschend großen ersten Schritt im September zuletzt im November auf 4,5 % bis 4,75 %. Weitere Zinssenkungen werden von den führenden Wirtschaftsinstituten prognostiziert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat indes eine noch stärkere Senkung des Leitzinses vollzogen. Lag der Zins für die Einlagefazilität zu Anfang des Berichtsjahres noch bei 4 %, so wurde dieser in mehreren Schritten um jeweils 25 Basispunkte zum Dezember 2024 auf 3,0 % gesenkt. Zu Mitte des Jahres 2025 wurden weitere Senkungen angekündigt. Diese sollen letztendlich bei 2 % enden, womit die Geldpolitik eine neutrale Ausrichtung erreicht hätte.4

1 IWH (Hg.): Konjunktur aktuell: 4/2024. 12. Jahrgang. 12. Dezember 2024.
2 Institut der deutschen Wirtschaft (Hg.): IW-Konjunkturprognose Winter 2024: Es wird nicht besser. Nr. 45(2024).
3 ifo Institut (Hg.): ifo Konjunkturprognose Winter 2024: Deutsche Wirtschaft am Scheideweg. Sonderausgabe Dezember 202

Hinsichtlich der zukünftigen globalen wirtschaftlichen Entwicklung prognostizieren die analysierten Wirtschaftsinstitute einen eher verhaltenen Aufschwung. Wie bereits beschrieben, stehen wirtschaftspolitische Unsicherheiten und strukturelle Probleme einer deutlichen Verstärkung der weltwirtschaftlichen Expansion entgegen. Es wird prognostiziert, dass die Konsumnachfrage durch die nachlassenden Inflationsraten in den Industrieländern und den daraus resultierenden steigenden Realeinkommen wieder belebt wird. Mit der Lockerung der Geldpolitik sollten auch die Investitionen wieder steigen. Die Auswirkungen etwaiger Zollanhebungen zwischen den USA und China lassen erwarten, dass der Welthandel in der ersten Jahreshälfte 2025 zunächst steigen und gegen Ende des Jahres abflachen wird.5

Für das Jahr 2024 wird ein globales Wachstum von durchschnittlich 3,0 % erwartet, für das Jahr 2025 ebenfalls. Geopolitische Konflikte, wirtschaftspolitische Unsicherheiten und strukturelle Probleme stehen einer deutlichen Verstärkung der weltwirtschaftlichen Expansion entgegen. Es wird daher davon ausgegangen, dass die Weltwirtschaft im Projektionszeitraum langsamer wachsen wird, als es im historischen Durchschnitt der Fall war. Für das Jahr 2026 ist demnach nur mit einem leichten Zuwachs von +0,1 % gegenüber dem Vorjahr auf 3,1 % gemäß den durchschnittlichen Prognosen der nachfolgend genannten Institute zu rechnen.

Globales BIP (real) in % gegenüber dem Vorjahr:

2023 2024 2025 2026
(Ist) (Prognose) (Prognose) (Prognose)
ifo Institut +2,9 +2,6 +2,6 +2,6
IfW Kiel +3,3 +3,2 +3,1 +3,1
DIW Berlin +4,1 +3,8 +3,5 +3,7
IW Köln +2,6 +2,5 +2,5 -
Durchschnitt +3,2 +3,0 +3,0 +3,1

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen in Europa

Im Euroraum nahm die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal 2024 um 0,4 % gegenüber dem Vorquartal bzw. um 0,9 % gegenüber dem Vorjahr zu, was der stärkste Anstieg seit zwei Jahren ist. Auf Länderebene ist Spanien hervorzuheben, welches sich mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 3,1 % deutlich von den anderen Ländern des Euroraums abheben konnte. Insgesamt betrachtet, ist im Euroraum wieder eine Belebung des privaten Konsums durch die Reallohnzuwächse festzustellen. Das ifo Institut prognostiziert, dass die Wirtschaftsleistung im Euroraum in den Jahren 2025 und 2026 um jeweils 1,2 % steigen wird.

Dabei ist zu beachten, dass teilweise große Unterschiede zwischen den einzelnen Mitgliedsstaaten herrschen.6

In gleichem Maße fallen auch die Prognosen der Europäischen Zentralbank aus. Nach einer Steigerung des Wirtschaftswachstums wird diese Dynamik jedoch laut Umfragen der EZB nachlassen, da sich das verarbeitende Gewerbe und der Dienstleistungssektor rückläufig entwickeln. Speziell im Euroraum halten sich die Unternehmen bei Investitionen noch zurück, da nach wie vor eine eher verhaltene Nachfrage sowie Unsicherheit herrscht. Von der Fiskalpolitik sind im Prognosezeitraum keine Konjunkturimpulse zu erwarten, da viele der in den Vorjahren beschlossenen Stützungsmaßnahmen ausgelaufen sind und die teilweise hohe Staatsverschuldung wieder stärker in den Fokus der Wirtschaftspolitik rückt. Hinzu kommt, dass auch der Export infolge nachlassender Wettbewerbsfähigkeit Schwächen zeigt. Demgegenüber ist der Grad der Beschäftigung nach wie vor stabil und stieg im dritten Quartal 2024 um 0,2 % an. Die Arbeitslosenquote lag im Oktober 2024 weiterhin auf einem historischen Tiefstand von 6,3 %. Hierbei sind insbesondere Italien und Spanien zu nennen, auf welche der Großteil des europäischen Stellenaufbaus entfallen sind. Insgesamt belief sich dieser auf rund 1 Millionen zusätzlicher Arbeitsplätze. Dennoch ist zu erwähnen, dass insgesamt europaweit weniger Stellen geschaffen werden.7

4 IfW Kiel (Hg.): Kieler Konjunkturberichte: Weltwirtschaft im Winter 2024. Nr. 119 (2024/Q4). 12. Dezember 2024.
5 ifo Institut (Hg.): ifo Konjunkturprognose Winter 2024: Deutsche Wirtschaft am Scheideweg. Sonderausgabe Dezember 2024.
6 ifo Institut (Hg.): ifo Konjunkturprognose Winter 2024: Deutsche Wirtschaft am Scheideweg. Sonderausgabe Dezember 2024.

Hinsichtlich der Verbraucherpreisinflation ist festzustellen, dass diese seit Mitte 2024 wieder rückläufig war. Nachdem im September der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) im Euroraum auf 1,7 % gefallen war, stieg die Inflationsrate zuletzt im November 2024 wieder auf 2,3 % und liegt nah an der avisierten geldpolitischen Zielmarke von 2,0 %. Wesentlicher Treiber für die Schwankungen ist weiterhin der Energiepreis, welcher eine fortlaufende Senkung der Inflationsraten hemmt. Über den gesamten Euroraum lässt sich eine Bandbreite an Inflationsraten beobachten. Stand November 2024 reichte diese von 0,5 % in Irland bis 5,0 % in Belgien. Die hohen Differenzen bei den größten Volkswirtschaften sind auf unterschiedlich hohe Preissteigerungen in den Dienstleistungssektoren zurückzuführen.8

Die Einschätzungen deuten darauf hin, dass auch für den Euroraum in naher Zukunft mit einer abgeschwächten konjunkturellen Entwicklung zu rechnen ist. Trotz der weiterhin zu erwartenden Lockerungen hinsichtlich der Geldpolitik, welche Finanzierungen leichter ermöglichen soll, stehen demgegenüber immer noch die wirtschaftspolitischen Unsicherheiten, insbesondere im Bezug auf den Außenhandel sowie die Reduktion fiskalpolitischer Impulse.9

Konjunkturelle Entwicklung Deutschland

Die deutsche Wirtschaft befindet sich weiterhin in einer Phase der Stagnation und ist in den vergangenen fünf Jahren real insgesamt lediglich um 0,1 % gewachsen. Überdies wurde die deutsche Wirtschaftsentwicklung, wie schon im Vorjahr, von anderen Volkswirtschaften im Euroraum abgehängt. Dies ist vor allem auf den Rückgang von Produktion und Wertschöpfung im Verarbeitenden Gewerbe zurückzuführen. Bei den Warenexporten kam es zu einem deutlichen Einbruch, währenddessen der Import einen leichten Anstieg zeigte. Als Ergebnis steht ein negativer Außenbeitrag, der sich auch kurzfristig kaum ändern wird, da die ehemals starke Industrie Deutschlands durch hohe Energiekosten, Unsicherheit und strukturelle Probleme im Jahr 2024 einen starken Dämpfer erhielt.

Die Investitionsbereitschaft war in Deutschland, wie auch im gesamten Euroraum, schwach. Nach und nach erreichte diese Schwächung auch den Arbeitsmarkt, wobei die Arbeitslosenquote im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr wieder leicht angestiegen ist. Hiervon waren zum Großteil das verarbeitende Gewerbe sowie der Bausektor betroffen. Gleichzeitig sind im gesamten Euroraum die Reallöhne deutlich gestiegen, was jedoch im Zuge einer hohen Unsicherheit in Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung nicht zu einer Steigerung der Konsumausgaben führte.

Der Sachverständigenrat prognostiziert für 2024 einen preisbereinigten Rückgang des BIPs um 0,1 %. Im Gegensatz zur Prognose aus dem Frühjahr 2024 bedeutet dies eine Korrektur um 0,3 % nach unten. Für das Jahr 2025 wird mit einem leichten Wachstum auf 0,4 % gerechnet. Ebenso wurde die Prognose der Inflationsrate für 2024 um -0,2 % auf 2,2 % angepasst. In 2025 wird erwartet, dass diese erneut leicht auf 2,1 % sinkt. Begründet wird dies durch die Annahme einer sich weiter abzeichnenden Industrieschwäche und der daraus resultierenden, noch stärker werdenden Unsicherheit, welche einer Steigerung der Investitionstätigkeiten sowie den Konsumausgaben entgegen steht. Zudem wird befürchtet, dass vermehrte Sparanstrengungen eine positive Entwicklung zusätzlich blockieren.

7 Europäische Zentralbank (Hg.): Wirtschaftsbericht. Ausg. 8 (2024).
8 IWH (Hg.): Konjunktur aktuell: 4/2024. 12. Jahrgang. 12. Dezember 2024.
9 IfW Kiel (Hg.): Kieler Konjunkturberichte: Weltwirtschaft im Winter 2024. Nr. 119 (2024/Q4). 12. Dezember 2024.

Die finanzpolitischen Maßnahmen im Berichtsjahr 2024 waren zunehmend restriktiv ausgelehnt. Durch das frühzeitige Aus der Ampelkoalition sind mehrere finanzpolitische Maßnahmen, wie z. B. die Verlängerung des Strompreispakets für das Produzierende Gewerbe sowie ein steuerlicher Anreiz um Investitionen zu tätigen, derzeit blockiert, da nunmehr keine Mehrheit für diese Vorhaben besteht. Bis zur Wahl der neuen Regierung Anfang 2025 wird die Unsicherheit umso größer ausfallen. Neue Maßnahmen oder die Verabschiedung zur Fortführung alter Maßnahmen werden kurzfristig nicht erwartet. Für die Zukunft bedarf es einer Fokussierung auf die Verkehrsinfrastruktur, die Verteidigung sowie das Bildungssystem. Für die Verteidigung werden zukünftig mehr Mittel bereitzustellen sein, um den Bündniszielen der NATO beizukommen. Im Bildungsbereich hat Deutschland, insbesondere bei der frühkindlichen Bildung und dem Grundschulbereich nachzuholen, da bei internationalen Vergleichsstudien zuletzt noch schlechter als zuvor abgeschnitten wurde. Die Aufgabe der neuen Bundesregierung wird es sein, Bürokratiehemmnisse abzubauen und fiskalpolitische Entscheidungen zukunftsgerecht zu priorisieren.10

Konjunkturelle Entwicklung Österreich

Die österreichische Wirtschaft befindet sich derzeit in einer schwierigen Situation. Die Industrie ist mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert. Die schwache internationale Konjunktur, der Strukturwandel in der europäischen Automobilindustrie und die hohen Energie- und Lohnkosten belasten die exponierten Branchen und haben zu einem Rückgang der Exporte geführt. Die Wirtschaftsleistung wird laut der Wirtschaftskammer Österreich daher 2024 um -0,9 % und damit zum zweiten Mal in Folge sinken (2023: -1,0 %)11.

Die Konjunkturindikatoren deuten derzeit zwar auf eine Bodenbildung hin, geben aber keine Signale für eine bevorstehende Erholung. Daher wird bis 2025 nur eine schwache Erholung des realen BIP um 0,8 % erwartet.12

Angesichts der schwachen Konjunktur erweist sich der Arbeitsmarkt als sehr robust. Angesichts der Erfahrungen mit Arbeitskräftemangel in den letzten Jahren haben die Unternehmen die Beschäftigung bis 2024 aufrechterhalten. Da die Erwerbsbevölkerung aufgrund des demografischen Wandels nur schwach wächst, steigt die Arbeitslosigkeit nur moderat im Berichtsjahr auf 5,2 %13. Im Jahr 2025 wird die Arbeitslosigkeit laut Einschätzung der österreichischen Wirtschaftskammer auf 5,4 % steigen. Erst ab 2026 wird die Konjunkturerholung stark genug sein, um die Arbeitslosigkeit wieder auf 5,2 % zu senken.14

Die HVPI-Inflation hat sich in Österreich gegenüber 2023 von 7,7 % auf nunmehr 2,9 % im Jahr 2024 mehr als halbiert. Dies ist vor allem auf den Rückgang der Energiepreise, aber auch auf die niedrige Inflation bei unverarbeiteten Nahrungsmitteln und nichtenergetischen Industriegütern zurückzuführen. Die Inflation der Dienstleistungspreise bleibt 2024 aufgrund der dynamischen Lohnentwicklung hoch (5,7 %). Gleichzeitig verzeichneten die österreichischen Haushalte in 2024 einen starken Anstieg ihrer realen Nettoeinkommen. Dies ist vor allem auf die verzögerte Anpassung der Löhne und Pensionen nach dem Inflationsschock 2023 zurückzuführen. Hinzu kommen hohe Einmalzahlungen zur Abfederung von Energiepreissteigerungen (z. B. Klimabonus). Die gegenläufige Entwicklung von Einkommen und Konsum führte zu einem starken Anstieg der Sparquote auf 11,4 %.15

Konjunkturelle Entwicklung Niederlande

Die niederländische Wirtschaft erholt sich in der zweiten Jahreshälfte 2024 und dürfte in den Jahren 2025 und 2026 stärker wachsen als erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird voraussichtlich im Jahr 2024 um 0,9 %16 und in den Jahren 2025 und 2026 um 1,5 %17 wachsen. Das Wirtschaftswachstum in den Niederlanden wird vor allem von der Binnennachfrage getragen. Die Erholung der Konsumausgaben, die von der niederländischen Zentralbank in der zweiten Jahreshälfte 2024 beobachtet wurden, ist in diesem Zusammenhang ein wichtiger Faktor. Sie steht im Einklang mit dem Anstieg der Haushaltseinkommen. Das Konsumwachstum wird sich in den Jahren 2025 und 2026 fortsetzen. Darüber hinaus dürften die niederländischen Exporte aufgrund der Erholung des Welthandels einen größeren Beitrag zum Wirtschaftswachstum leisten.18

10 Sachverständigenrat (Hg.): Jahresgutachten 24/25: Versäumnisse angehen, entschlossen modernisieren. Dezember 2024.
11 WKO (Hg.): WKO Statistik Österreich: Wirtschaftslage und Prognose. Dezember 2024.
12 ÖNB Oesterreichische Nationalbank (Hg): OeNB Reports: Wirtschaftsprognose für Österreich. Dezember 2024.
13 WKO (Hg.): WKO Statistik Österreich: Wirtschaftslage und Prognose. Dezember 2024.
14 ÖNB Oesterreichische Nationalbank (Hg): OeNB Reports: Wirtschaftsprognose für Österreich. Dezember 2024.
15 ÖNB Oesterreichische Nationalbank (Hg): OeNB Reports: Wirtschaftsprognose für Österreich. Dezember 2024.
16 ECB: Eurosystem staff macroeconomic projections for the euro area countries. Dezember 2024.
17 ECB: Eurosystem staff macroeconomic projections for the euro area countries. Dezember 2024.

Dennoch wirken sich geopolitische Spannungen, wie die Entwicklungen im Nahen Osten und der Krieg Russlands in der Ukraine weiterhin negativ auf die Wirtschaftsaussichten aus. Die Abhängigkeit von anderen Ländern in Bezug auf Handel und Investitionen macht die niederländische Wirtschaft anfällig für globale Schocks. Die negativen Auswirkungen der geopolitischen Unsicherheit auf das Vertrauen könnten sich auch auf die Inlandsausgaben auswirken. Darüber hinaus besteht das Risiko eines Handelskonflikts mit höheren Einfuhrzöllen im internationalen Handel, was die niederländische Wirtschaft zusätzlich belasten könnte. Seit der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten im November 2024 hat die Unsicherheit in Bezug auf diese Bedrohung stark zugenommen. Neue Handelsbeschränkungen könnten die niederländische Wirtschaft laut der niederländischen Zentralbank ebenso hart treffen wie zuvor die Pandemie und die Energiekrise. Ein Handelskrieg birgt daher das Risiko einer Abwärtskorrektur der Wachstumsprognosen.

Im Berichtsjahr wird davon ausgegangen, dass die HVPI- Inflation bei 3,2 %19 liegen wird. Die Inflation ist seit ihrem Höchststand im Jahr 2022 (11,6 %20 ) stark zurückgegangen, dürfte aber 2025 bei 3,2 %21 und 2026 bei 2,8 %22 liegen. Die hohe Inflation ist vor allem auf inländische Faktoren zurückzuführen. Die Erhöhung indirekter Steuern, wie z. B. der Mehrwertsteuer und der Tabaksteuer, führen zu höheren Preisen für Dienstleistungen, Lebensmittel und Energie. Die Teuerung bei Dienstleistungen bleibt hoch. Die anhaltende wirtschaftliche Spannung trägt ebenfalls dazu bei, die Inflation auf einem hohen Niveau zu halten. Auch der Arbeitskräftemangel hält an, was von der Nachfrageseite der Wirtschaft ebenfalls Druck auf Löhne und Preise ausübt.23 Die Zahl der Erwerbstätigen nimmt zwar weiter zu, aber das Wachstum verlangsamt sich. Diese Entwicklung ist laut der niederländischen Zentralbank auf das stagnierende BIP- Wachstum im Jahr 2023 zurückzuführen, das sich üblicherweise mit einer gewissen Verzögerung auf den Arbeitsmarkt auswirkt. Die Arbeitslosenquote wird voraussichtlich im Berichtsjahr bei 3,7 %24 liegen und entwickelt sich von 3,9 %25 im Jahr 2025 auf 4,0 %26 im Jahr 2026. Gleichzeitig wird der Arbeitsmarkt weiterhin von einer hohen Nachfrage geprägt sein, so dass Arbeitskräfte knapp bleiben. Im dritten Quartal 2024 gab es laut der niederländischen Zentralbank immer noch mehr offene Stellen als Arbeitssuchende, und die Unternehmen betrachten den Personalmangel als das größte Produktionshindernis. Damit stehen die Niederlande nicht alleine da. Auch andere europäische Länder haben einen angespannten Arbeitsmarkt, aber in den Niederlanden ist die Lage noch angespannter.27

In den Niederlanden sind die Löhne schneller und stärker gestiegen als in anderen Ländern. Dies geschah vor allem, um die seit 2021 gestiegene Inflation auszugleichen. Der tarifvertraglich vereinbarte jährliche Lohnanstieg erreichte Mitte 2024 mit 7 % seinen Höhepunkt. In den anderen Ländern des Euroraums war das Lohnwachstum im Sommer um rund 3 Prozentpunkte niedriger als in den Niederlanden. Neben der Enge des Arbeitsmarktes spielen auch institutionelle Unterschiede eine Rolle. Der durchschnittliche Lohnanstieg bei Neuverträgen, ein vorlaufender Indikator, lag in diesem Herbst bei etwa 4,25 %. Dies deutet laut der niederländischen Zentralbank darauf hin, dass das Lohnwachstum seinen Höhepunkt erreicht hat.28 Das niederländische Bureau for Economics geht hier ebenfalls von einer projizierten Lohnsteigerung von 6,6 % im Berichtsjahr Jahr 2024 und einer geringeren Steigerung von 4,3 % im Jahr 2025 aus.29

18 De Nerdlansche Bank (Hg.): DNB Autumn Projections. Dezember 2024.
19 ECB: Eurosystem staff macroeconomic projections for the euro area countries. Dezember 2024.
20 CPB Netherlands Bureau for Economic Policy Analysis (Hg.): Main economic indicators MEV 2025. September 2024.
21 ECB: Eurosystem staff macroeconomic projections for the euro area countries. Dezember 2024.
22 ECB: Eurosystem staff macroeconomic projections for the euro area countries. Dezember 2024.
23 De Nerdlansche Bank (Hg.): DNB Autumn Projections. Dezember 2024.
24 ECB: Eurosystem staff macroeconomic projections for the euro area countries. Dezember 2024.
25 ECB: Eurosystem staff macroeconomic projections for the euro area countries. Dezember 2024.
26 ECB: Eurosystem staff macroeconomic projections for the euro area countries. Dezember 2024.
27 De Nerdlansche Bank (Hg.): DNB Autumn Projections. Dezember 2024.

Gesamtüberblick bedeutender Konjunkturparameter nach Märkten

Bei Betrachtung der drei Marktsegmente (Core, Growth, Research) spiegeln sich mit Blick auf das reale Bruttoinlandsprodukt teils deutlich divergierende Entwicklungen im abgelaufenen Jahr ab. In den Kernmärkten fällt die relative Veränderung im Jahr 2024 noch schwach aus. Am Beispiel von Deutschland und Österreich fällt sie sogar negativ aus, jedoch kann im Jahr 2025 mit einem moderaten Wachstum von 0,4 %30 in Deutschland und von 0,8 % in Österreich gerechnet werden. Die Niederlande konnten im Jahr 2024 mit 0,9 % das stärkste Wirtschaftswachstum innerhalb der Kernmärkte ausweisen und es wird erwartet, dass in den Jahren 2025 und 2026 ein weiteres Wachstum von 1,5 %31 erzielt werden kann.

In den Wachstumsmärkten fällt die relative Veränderung im Jahr 2024 gegenüber den Kernmärkten, mit Ausnahme von Irland und Italien deutlich positiver aus, wenngleich sich die Entwicklung in den Folgejahren abschwächen wird.

Im Jahr 2024 ist die Entwicklung der Research-Märkte, mit Ausnahme von Finnland, in allen weiteren Ländern positiv. In den Folgejahren stechen jedoch insbesondere Polen, Griechenland und Tschechien mit konstant hohen jährlichen Steigerungsraten über 2 % hervor.

Mit Blick auf den harmonisierten Verbraucherpreisindex zeigt sich über alle betrachteten Länder hinweg ein einheitliches Bild. Die Geldpolitik der EZB hat in den letzten zwei Jahren ihre Wirkung gezeigt und die zugrunde liegende Inflation bereits deutlich gedämpft. Für den Euroraum wird für 2026 eine Inflationsrate von 1,9 % projiziert, womit das mittelfristige Ziel der EZB, die Inflationsrate auf 2 % zu begrenzen, in naher Zukunft erreicht werden kann. Gleichzeitig ist zu erwarten, dass mit einem Rückgang der Inflation ebenso die fiskalpolitischen Maßnahmen weiter sukzessive zurückgefahren werden und die Leitzinsen ebenso verringert werden.

Die projizierten Entwicklungen des Bruttoinlandprodukts und des Verbraucherpreisindex lassen in den kommenden Jahren ein positiveres Umfeld für den Online-Brokerage-Markt erwarten. Da die Rentabilität der Unternehmen aufgrund einer wachsenden Wirtschaft (steigendes Bruttoinlandsprodukt) in Verbindung mit einer stabilen Kaufkraft (sinkender/stabiler Verbraucherpreisindex) mit großer Wahrscheinlichkeit zunehmen wird, können Wertpapiere als Anlageform wieder als spürbar attraktiver erachtet werden. In der weiteren Folge ist davon auszugehen, dass eine Umschichtung von krisensicheren Vermögenswerten, wie beispielsweise Tages- und Festgeldern sowie Gold, hin zu Wertpapieren erfolgen wird, was ebenfalls zu einem Anstieg der Handelsaktivität führen könnte.32

Rahmenbedingungen in den Segmenten „flatex“ und „DEGIRO"

Aufgrund der Homogenität der Segmente „flatex“ und „DEGIRO“ erfolgt die Berichterstattung zu den Rahmenbedingungen konsolidiert.

Entgegen der globalen konjunkturellen Entwicklung entwickelten sich die die Finanzmärkte in 2024 positiv. Der DAX ist zum Ende des Jahres im Dezember 2024 über die 20.000er Punkte Marke geklettert und hat damit ein erneutes Allzeithoch erreicht. Der DAX stieg zu Beginn des Jahres mit 16.742 Punkten ein und konnte, abgesehen von zwei Abschwächungen im April und August, stetig ansteigen. Am letzten Handelstag 2024 notierte der DAX bei 19.895 Punkten, was einer Jahresperformance von +18,8 % (+3.153 Punkte) entspricht. Die Deutsche Bank AG prognostizierte im November 2024 einen Kursstand für den DAX zum Jahresende 2025 bei 20.500 Punkten33 , was einen sich weiterhin stark behauptenden Aktienmarkt impliziert. Gründe hierfür sind die Annahmen einer stetigen Wirtschaftsentwicklung sowie zu erwartende Zinssenkungen seitens der Notenbanken. Entgegen der Entwicklung des DAX vollzog sich die Entwicklung des SDAX und MDAX. Bei einer Jahresperformance von -1,8 % (-249 Punkte) notierte der SDAX Ende Dezember 2024 bei 13.711 Punkten. Neben einem starken Anstieg Mitte Mai auf über 15.000 Punkte, folgte eine deutliche Abwertung im Laufe der zweiten Jahreshälfte. Eine vergleichbare Entwicklung hat ebenso der MDAX vollzogen. Dieser startete zu Beginn des Jahres 2024 bei 27.126 Punkten und notierte zum Jahresende bei 25.639 Punkten, was einer Gesamtperformance in 2024 von -5,5 % bzw. - 1.487 Punkten entspricht. Mit Blick auf die bedeutenden Indizes in Europa, Asien und den USA, wurden ebenfalls positive Entwicklungen festgestellt. Der MSCI World, der die Perfomance von mehr als 1.500 Unternehmen aus 23 Industrienationen misst, lag mit einer Jahresperformance von +17,0 % (+539 Punkte) unter dem DAX.

28 De Nerdlansche Bank (Hg.): DNB Autumn Projections. Dezember 2024.
29 CPB Netherlands Bureau for Economic Policy Analysis (Hg.): Main economic indicators MEV 2025. September 2024.
30 Sachverständigenrat (Hg.): Jahresgutachten 24/25: Versäumnisse angehen, entschlossen modernisieren. Dezember 2024.
31 ÖNB Oesterreichische Nationalbank (Hg): OeNB Reports: Wirtschaftsprognose für Österreich. Dezember 2024.
32 ECB: Eurosystem staff macroeconomic projections for the euro area countries. Dezember 2024.

Der US-Dollar hat angesichts des gestiegenen Zinsdifferenzials zwischen den Vereinigten Staaten und Europa aufgewertet. Seit September 2024 haben sich die Erwartungen an den Finanzmärkten über die Leitzinsen deutlich verändert, wozu die erwarteten Politikänderungen durch die neue US-Administration wohl beigetragen haben. Während in den USA für die kommenden zwei Jahre angesichts gestiegener Inflationsrisiken nun geringere Zinssenkungen erwartet werden, gehen die Finanzmärkte für den Euroraum vor dem Hintergrund der schwachen Konjunktur von schnelleren Zinssenkungen und einem niedrigeren Endniveau aus. Damit einher ging eine Abwertung des Euro von 1,12 US-Dollar Anfang Oktober 2024 auf 1,04 US-Dollar je Euro Ende Dezember 2024.

Der Ölpreis ist gegenwärtig einem anhaltenden Druck ausgesetzt, der durch eine verhaltene Zunahme der Nachfrage bedingt ist. Seit dem Frühjahr 2024 ist der Ölpreis in seiner grundlegenden Tendenz rückläufig. Zwar führten geopolitische Spannungen immer wieder zu temporären Preisanstiegen, da die Versorgungssicherheit als gesichert angesehen wurde. Jedoch lag der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent Ende Dezember 2024 mit 73,89 US-Dollar um knapp 18 US-Dollar niedriger als noch im April. Dies ist auf einen deutlich verlangsamten Anstieg der Ölnachfrage zurückzuführen. Mit der Wahl Donald Trumps zum US- Präsidenten wird die Nachfrage aufgrund der erwartet steigenden US-Produktion wieder deutlich steigen.34

Während der EZB-Rat die Leitzinssätze in 2023 in sechs Zinsschritten bis zum Jahresende 2023 auf 4,5 % angehoben hat, folgte im Jahr 2024 eine Zinswende. Mit vier Zinsschritten (12. Juni: 0,25 %; 18. September: -0,6 %; 23. Oktober: - 0,25 %; 18. Dezember: - 0,25 %) notierte der Leitzins zum Jahresende 2024 bei 3,15 %. Weiterhin ist der EZB-Rat entschlossen, für eine nachhaltige Stabilisierung der Inflation von einem mittelfristigen Zielwert von 2 % zu sorgen. Die weiteren Schritte zur Festlegung eines angemessenen geldpolitischen Kurses werden von der Datenlage abhängen und von Sitzung zu Sitzung erfolgen. Darüber hinaus wurde bekannt gegeben, dass der EZB-Rat die Tilgungsbeträge der im Rahmen des Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP) erworbenen Wertpapiere bei Fälligkeit nicht mehr vollumfänglich wiederanlegen wird. Demnach reduzierte sich das PEPP- Portfolio in der zweiten Jahreshälfte im Durchschnitt um monatlich EUR 7,5 Mrd. und die Wiederanlage der Tilgungsbeträge aus dem PEPP wird zum Jahresende 2024 eingestellt.35

Im Jahr 2024 lag die Rendite deutscher Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit im Durchschnitt bei etwa 2,341 %. Die Bundesanleihe notierte zum Ende des Jahres bei 2,39 %.36

33 Deutsche Bank AG (Hg.): Perspektiven 2025. 10. Dezember 2023
34 IfW Kiel (Hg.): Kieler Konjunkturberichte: Weltwirtschaft im Winter 2024. Nr. 119 (2024/Q4). 12. Dezember 2024
35 ECB (Hg.): Pressemitteilung: Geldpolitische Beschlüsse. 12. Dezember 2024.
36 Deutsche Bundesbank: Kapitalmarkstatistik. 17. Januar 2025.

1.2 Geschäftsverlauf

Im Geschäftsjahr 2024 wickelte die flatexDEGIRO Bank AG insgesamt 63,0 Millionen Wertpapiertransaktionen ab (2023: 56,9 Millionen). Die Zahl der von der flatexDEGIRO Bank AG betreuten Kunden stieg auf 3.072.127 Kundenaccounts (2023: 2.699.755). Zum Stichtag 31. Dezember 2024 verwaltete die flatexDEGIRO Bank ein Kundenvermögen von EUR 71,5 Mrd. (EUR 67,2 Mrd. Depotvolumen sowie EUR 4,3 Mrd. Kundeneinlagen). Ursächlich für den Anstieg gegenüber dem Vorjahreswert (2023: EUR 51,7 Mrd.) war insbesondere eine höhere Bewertung der gehaltenen Anlagen infolge steigender Aktienmärkte im Jahr 2024 sowie ein allgemeiner Anstieg der Einlagevolumen aufgrund eines weiterhin starken Kundenwachstums. Die Entwicklung der wesentlichen Kennzahlen im operativen Geschäft stellt sich wie folgt dar.

Entwicklung der Kennzahlen im operativen Geschäft:

2024 2023 Veränderung
Ausgeführte Transaktionen Anzahl 63.047.727 56.863.499 +10,9%
Anzahl Kundenaccounts 31.12. Anzahl 3.072.127 2.699.755 +13,8%
Durchschnittliche Transaktionen je Kundenaccount/Jahr Anzahl 22 22 0,0%
Betreutes Kundenvermögen MEUR 71.509 51.745 +38,2%
davon: Depotvolumen MEUR 67.240 48.110 +39,8%
davon: Einlagevolumen MEUR 4.269 3.635 +17,4%

Der Geschäftsverlauf war im Jahr 2024 wesentlich durch eine Reihe teils externer Ereignisse gekennzeichnet.

Handelsaktivität

Die Handelsaktivität von Privatanlegern hat sich in 2024 gegenüber dem Vorjahr stabilisiert und speziell zum Jahresende hin erste Erholungstendenzen gezeigt. Positiv eingewirkt haben hier beispielsweise auch die Wahlen in den Vereinigten Staaten von Amerika, in deren Umfeld es zu einem spürbaren Anstieg der Marktaktivitäten kam.

Ungeachtet dessen trugen auch weiterhin bestehende Belastungsfaktoren, wie der anhaltende Krieg in der Ukraine, die militärische Auseinandersetzung im Nahen Osten sowie weitere geopolitische Spannungen, zu einer Verunsicherung der Anleger bei.

Aufgrund insgesamt sinkender Inflationsraten haben die Notenbanken damit begonnen, ihre Leitzinsen wieder zu reduzieren. So hat die EZB die für flatexDEGIRO besonders relevante Einlagefazilität in 2024 um 100 Basispunkte von 4,00 Prozent auf 3,00 Prozent gesenkt. Ein niedrigeres Zinsumfeld wird grundsätzlich als positiv für die Entwicklung der Aktienmärkte erachtet.

Auf Jahressicht verharrte die Handelsaktivität der flatexDEGIRO-Kunden in etwa auf Vorjahresniveau bei durchschnittlich 22 Transaktionen.

Abgewickelte Transaktionen

In diesem Marktumfeld ist es der flatexDEGIRO Bank AG gelungen, die Anzahl abgewickelter Transaktionen um 10,9 Prozent auf 63,0 Millionen zu steigern, nach 56,9 Millionen Transaktionen in 2023. Davon wurden 44,8 Millionen Transaktionen in den Kernmärkten der Bank abgewickelt (2023: 40,0 Millionen).

Beschleunigtes Neukundenwachstum

Auch in 2024 setzte die flatexDEGIRO Bank AG ihr Kundenwachstum fort und gewann rund 421.000 neue Kundenaccounts (brutto) hinzu. Gegenüber dem Vorjahr, in dem rund 340.000 neue Kundenaccounts (brutto) hinzu gewonnen wurden, entspricht dies einer Steigerung von 23,7 %. Wie in den Vorjahren lag das Wachstum von flatexDEGIRO damit über dem europäischer Vergleichsunternehmen - soweit diese offizielle Zahlen veröffentlicht haben. Insgesamt stieg die Zahl der Kundenaccounts zum Jahresende auf 3,1 Millionen (Vorjahr: 2,7 Millionen). In Deutschland überschritt flatexDEGIRO im abgelaufenen Geschäftsjahr die Marke von 500.000 Kundenaccounts.

Ausweitung der handelsbezogenen Einnahmen je Transaktion

Im Interesse aller Stakeholder ist die flatexDEGIRO Bank AG fortlaufend bemüht, ein optimales Gleichgewicht zwischen nachhaltigem, profitablem Wachstum und einem möglichst attraktiven Kundenangebot herzustellen. Nach letzten Preisanpassungen im Brokerage-Bereich im Mai 2023 wurden in 2024 keine weiteren Anpassungen vorgenommen. Positiv beeinflusst wurden die durchschnittlichen Provisionserträge je Transaktion von einem verbesserten Produktmix, unter anderem durch einen gestiegenen Handelsanteil internationaler Wertpapiere und den damit verbundenen Wechselkursgebühren. Entsprechend stiegen die durchschnittlichen Provisionsertäge je Transaktion in 2024 auf 4,47 Euro, ein Anstieg von 8,0 Prozent gegenüber 2023 (4,13 Euro).

Auswirkungen des positiven Zinsumfelds

In mehreren Zinsschritten hat die EZB im Jahr 2023 die Einlagefazilität von 2,00 % zu Jahresbeginn um 200 Basispunkte auf 4,00 % zum Jahresende angehoben. Im Laufe des Jahres 2024 wurde die Einlagefazilität zwar schrittweise wieder auf 3,00 % zum Jahresende reduziert, lag aber im Jahresdurchschnitt damit dennoch über dem Vorjahreswert. Aufgrund der zu großen Teilen direkt bei der Deutschen Bundesbank verwahrten Kundeneinlagen profitiert die flatexDEGIRO Bank AG vom positiven Zinsumfeld in Form steigender Zinserträge. Darüber hinaus hat die Bank im Zusammenhang mit dem in 2023 stark angestiegenen Zinsumfeld zu Beginn des Geschäftsjahres 2024 die Zinssätze für vollbesicherte Wertpapierkredite an das allgemeine Marktumfeld angepasst. Verbunden mit einem weiter angewachsenen Bestand an verwahrten Kundengeldern sowie einer höheren Inanspruchnahme vollbesicherter Wertpapierkredite durch flatexDEGIRO- Kunden haben diese Zinsanstiege positiv auf die erwirtschafteten Zinserträge durchgeschlagen.

Erfolgreiche Abarbeitung wesentlicher Feststellungen aus der Sonderprüfung gemäß § 44 KWG

Im Jahr 2022 hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) bei der flatexDEGIRO Bank AG eine Sonderprüfung gemäß § 44 Kreditwesengesetz (KWG) durchgeführt. Zur Beseitigung identifizierter Mängel wurden von flatexDEGIRO unverzüglich Maßnahmen ergriffen, beispielsweise in Form einer qualitativen und quantitativen Verstärkung relevanter Fachbereiche sowie dem Aufsetzen dezidierter Programmstrukturen zur risikoorientierten und vollständigen Abarbeitung und Umsetzung aller notwendigen Änderungen. Bereits in 2023 konnte eine Reihe wesentlicher Mängel beseitigt werden, insbesondere solche, die sich auf die Anwendbarkeit von Kreditrisikominderungstechniken (KRMT) im Zusammenhang mit Wertpapierkrediten bei DEGIRO beziehen. Dies ist flatexDEGIRO innerhalb von nur zehn Monaten nach Erhalt des Prüfberichts gelungen, so dass Ende September 2023 die BaFin in Abstimmung mit dem von ihr hierfür bestellten Sonderbeauftragten die Wiederanwendbarkeit dieser KRMT bestätigte. Im Jahr 2024 lag der Fokus auf der finalen Beseitigung aller schwerwiegenden Mängel. Nach erfolgreicher Beseitigung der schwerwiegenden Mängel durch flatexDEGIRO und die positive Prüfung durch den Sonderbeauftragten, endete dessen Mandat zum 30. September 2024. Der Vorstand ist bestrebt, alle verbleibenden Feststellungen im Jahr 2025 erfolgreich zu beheben.

Gegenüberstellung der in der Vorperiode berichteten Prognosen und der tatsächlichen Geschäftsentwicklung

Die Gegenüberstellung der vom Vorstand aufgestellten Prognosen für den aktuellen Berichtszeitraum mit den tatsächlich erreichten Kennzahlen ist in nachfolgender Abbildung dargestellt. Als finanzielle Leistungsindikatoren werden die Umsatzerlöse37 und der Jahresüberschuss vor Ergebnisabführung38 herangezogen. Nicht-finanzielle Leistungsindikatoren werden nicht zu Steuerungszwecken verwendet.

Plan-Ist-Vergleich:

In TEUR

Plan 2024 Ist 2024
Umsatzerlöse > 385.282 433.890
Jahresüberschuss vor Ergebnisabführung >98.216 114.133

Die aktuelle Geschäftsentwicklung im Geschäftsjahr 2024 wurde von einem ausgewogenen Zinsumfeld beeinflusst. Darüber hinaus sind die Lebenshaltungskosten sowie die Energiekosten weiterhin auf hohem Niveau und beeinflussen die Handelsaktivitäten der Kunden.

Gleichzeitig konnte durch eine Ausweitung der handelsbezogenen Einnahmen je Transaktion und durch steigende Zinserträge der Umsatz deutlich gesteigert werden.

37 Die Umsatzerlöse entsprechen dem Saldo der GuV-Positionen „1. Zinserträge“, „3. Laufende Erträge“, „5. Provisionserträge“ und „8. Sonstige betriebliche Erträge“.
38 Der Jahresüberschuss vor Ergebnisabführung ist die Summe aus den in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Positionen „26. Auf Grund einer Gewinngemeinschaft, eines Gewinnabführungs- oder eines Teilgewinnabführungsvertrags abgeführte Gewinne“ und „27. Jahresüberschuss / -fehlbetrag“.

1.2.1 Geschäftsfelder der flatexDEGIRO Bank AG

Die flatexDEGIRO Bank AG unterteilt ihre geschäftlichen Aktivitäten in die operativen Geschäftsfelder Online- Brokerage, Non-Brokerage, sowie Credit & Treasury.

Das Kerngeschäftsfeld Online-Brokerage umfasst Produkte und bankfachliche Dienstleistungen für die eigenen Marken flatex, DEGIRO und ViTrade. Weiterhin werden als Outsourcing-Lösung Dienstleistungen im Bereich Wertpapierabwicklung und die technisch vollautomatisierte Transaktionsabwicklung (General Clearing Member, GCM) angeboten.

Innerhalb des Geschäftsfeldes Non-Brokerage bietet die flatexDEGIRO Bank AG ihren Partnern weite Teile des Produktspektrums einer Vollbank als Outsourcing-Lösung an. Die Bank tritt dabei nach außen nicht auf, sondern führt alle Prozesse im Namen der jeweiligen Partner durch. Im Rahmen eines Business Process Outsourcing (BPO) werden Dienstleistungen im Bereich des Einlagengeschäfts für Drittkunden und im Bereich Employee Participation angeboten.

Das Geschäftsfeld Credit & Treasury spiegelt das Anlagegeschäft sowie das auf im wesentlichen besicherter Basis betriebene Kreditgeschäft wider.

1.2.2 Wesentliche Entwicklungen des Geschäftsfeldes Online-Brokerage

Mit flatex, DEGIRO und ViTrade gehören drei etablierte und erfolgreiche Online-Broker-Marken zu flatexDEGIRO. Alle Online-Broker-Marken haben sich auf das beratungslose Wertpapiergeschäft spezialisiert und wenden sich dabei an Trader und Investoren, die eigenverantwortlich handeln. Mit dem erfolgreichen Wachstum wird eine zunehmend breitere Kundenbasis angesprochen. Das Handelsangebot erstreckt sich über alle wesentlichen Wertpapierarten mit Handelsmöglichkeiten an deutschen und zahlreichen internationalen Börsen sowie dem außerbörslichen Direkthandel. Als reine Online-Broker unterhalten die Marken keine Filialen, sondern stellen zum Handel von Wertpapierprodukten verschiedene Handelsplattformen und Zugangsmöglichkeiten zur Verfügung.

Die Anzahl der ausgeführten Wertpapiertransaktionen im Geschäftsfeld Online-Brokerage ist gegenüber dem Vorjahr, getrieben von einer branchenweit höheren Handelsaktivität von Privatanlegern, um 10,9 % auf 63,0 Millionen Transaktionen gestiegen.

Die flatexDEGIRO Bank AG konnte im Geschäftsjahr 2024 in den Kernmärkten Deutschland und Österreich seine Kundenbasis weiter ausbauen und insgesamt rund 111.300 Neukunden hinzugewinnen, eine Steigerung von 60,2 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum (2023: rund 69.500). Mit 14,4 % ist die Kundenbasis leicht überdurchschnittlich gewachsen (Gruppenschnitt 2024: 13,8 %) und erreichte zum Jahresende 2024 rund 763.200 Kundenaccounts.

Der Vorstand sieht sich auf einem guten Weg, das Kundenwachstum im Bereich Online-Brokerage weiter voranzutreiben.

1.2.3 Wesentliche Entwicklungen des Geschäftsfeldes Non-Brokerage

Business Process Outsourcing (BPO)

Im Rahmen des BPO werden erweiterte Leistungen im Bereich des Einlagengeschäfts für Drittkunden erbracht. Der Ergebnisbeitrag aus der Betreuung der Einlageplattformen beläuft sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf TEUR 3.059,8 (Vorjahr: TEUR 2.886,5; +6,0 %). Infolge der derzeitigen Zinspolitik ist die Nachfrage nach Tages- und Festgeldkonten erneut angestiegen, so dass der Ergebnisbeitrag, das zweite Jahr in Folge, deutlich gesteigert werden konnte.

Employee Participation

Die Kooperation mit der Equatex AG in der Administration von aktienbasierten Vergütungsprogrammen wurde auch 2024 erfolgreich weitergeführt. Die verwahrten Wertpapierbestände der Bank in diesem Geschäftsfeld beliefen sich per 31. Dezember 2024 auf EUR 12,1 Mrd. und konnten gegenüber dem Vorjahr (EUR 9,6 Mrd.; +26,7 %) deutlich gesteigert werden. Der Vorstand geht weiterhin von einem stabilen Ergebnisbeitrag für die folgenden Jahre aus, der durch potenzielle Neuengagements weiter gesteigert werden könnte.

1.2.4 Entwicklung des Geschäftsfeldes Credit & Treasury

Einlagen

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden sind zum 31. Dezember 2024 auf nunmehr EUR 4.356,9 Mio. (Vorjahr: EUR 3.643,5 Mio.) gestiegen. Dies begründet sich in dem Anstieg an Neukunden. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat sich das Zinsumfeld, insbesondere die Einlagefazilität der EZB nochmals signifikant erhöht. Im Zusammenhang mit den großteils bei der Bundesbank hinterlegten Kundengeldern, die den Kunden gegenüber nicht verzinst werden, ergibt sich für flatexDEGIRO aus den gestiegenen Zinssätzen ein erheblicher Ergebnisbeitrag.

Eigene Anlagen

Im Bereich Treasury wird eine breitere Diversifikation der Geldanlage u. a. in Tages-/Festgelder, Bank- und Staatsanleihen, Pfandbriefe und Spezialfonds verfolgt, die bei unveränderter Haltedauer unter Berücksichtigung adäquater Adressenausfallrisiken erheblich ist. Als Nichthandelsbuchinstitut liegt der Fokus der flatexDEGIRO Bank AG auf einer reinen Liquidtäts- bzw. Anlagensteuerung mit Fokus auf konservative Anlagen.

Kreditgeschäft

Das Kreditgeschäft der flatexDEGIRO Bank besteht vorwiegend aus diversifizierten, wertpapierbesicherten Kreditportfolien. Das nicht wertpapierbesicherte Kreditportfolio wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr weiter reduziert bzw. durch Fälligkeit oder Ablösung zurückgefahren. Der mit Abstand bedeutendste Teil des Kreditgeschäfts ist somit zukünftig die Finanzierung von Wertpapierkrediten an Kunden der Bank, wobei die jeweiligen unterhaltenen Wertpapier-Vermögenswerte der Besicherung dienen und ein konservativer Beleihungswert für die Depotbestände zugrunde gelegt wird.

1.3 Ertragslage

Das Geschäftsjahr 2024 schloss mit einem Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit in Höhe von TEUR 137.839 (Vorjahr: TEUR 104.153) ab, welches aufgrund des am 20. Oktober 2017 mit der Muttergesellschaft geschlossenen Gewinnabführungsvertrags in Höhe von TEUR 114.133 nach außerordentlichen Aufwendungen und Steuern abgeführt wird, sodass sich nach sonstigen Steuern ein Bilanzgewinn von TEUR 0 ergibt. Das EBITDA belief sich auf TEUR 152.921 (Vorjahr: TEUR 110.346).

Das Zinsergebnis beläuft sich auf TEUR 171.914 (Vorjahr: TEUR 128.448). Das Wachstum resultiert hauptsächlich aus dem unverändert hohen Zinsumfeld und der sich daraus ergebenden positiven Verzinsung von Einlagen bei der Deutschen Bundesbank. Zum Anstieg hat ferner das allgemeine Kundenwachstum beigetragen.

Das Provisionsergebnis ist im Jahresvergleich mit TEUR 193.200 gegenüber dem Vorjahr mit TEUR 164.673 angestiegen (+17,32 %). Diese Entwicklung ist getrieben durch das Kundenwachstum bei unverändert durchschnittlich 22 Kundentransaktionen pro Jahr.

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten mit TEUR 2.915 (Vorjahr: TEUR 1.387) Erträge aus der Auflösung bzw. Anpassung von Rückstellungen. Zudem sind in Höhe von TEUR 1.332 (Vorjahr: TEUR 3.142) Erträge aus (weiterbelasteten) Dienstleistungen an die Vertragspartner enthalten. TEUR 1.937 (Vorjahr: TEUR 12.522) resutlieren aus Kostenweiterbelastungen an die flatexDEGIRO AG insbesondere für das bestehende Aktienoptionsprogramm. Weiterhin entfallen TEUR 361 (Vorjahr: TEUR 324) auf die Gestellung von Firmenwagen.

Diesen Erträgen stehen Aufwendungen in folgenden Bereichen gegenüber. Der Personalaufwand erhöhte sich durch inflationsbedingte Gehaltsanpassungen, gezahlte Boni und korrelierende Lohnnebenkosten von TEUR 71.423 auf TEUR 77.362 (+8,32 %). Die anderen Verwaltungsaufwendungen sind gegenüber dem Vorjahr um +10,24 % auf TEUR 141.495 (Vorjahr: TEUR 128.352) gestiegen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind auf TEUR 7.452 (Vorjahr: TEUR 7.879) gesunken. Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus geringeren Aufwänden im Zusammenhang mit der Abwicklung von Schadensfällen.

Die Abschreibungen und Wertberichtigungen sowie Erträge aus Zuschreibungen sind saldiert auf TEUR 8.174 (Vorjahr: TEUR 3.916) gestiegen, was insbesondere auf einen Anstieg der Risikovorsorge zurückzuführen ist.

Insgesamt bewertet der Vorstand der flatexDEGIRO Bank AG den Geschäftsverlauf der Gesellschaft, trotz herausfordernder Gesamtmarktlage, als positiv und geht von einem künftigen Wachstum der Leistungsindikatoren aus.

1.4 Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzstruktur der flatexDEGIRO Bank AG zum Berichtsstichtag entspricht grundsätzlich der Struktur des Jahres 2023. Geschäftsimmanent hat die flatexDEGIRO Bank AG einen Einlagenüberhang.

Die Barreserve beläuft sich auf TEUR 178.652 (31. Dezember 2023: TEUR 89.234). Der Anstieg resultiert aus höheren Guthaben bei Zentralnotenbanken. Forderungen an Kreditinstitute bestehen in Höhe von TEUR 3.146.482 (31. Dezember 2023: TEUR 2.634.949). Der Anstieg ist im Wesentlichen auf ein höheres Anlagevolumen bei der Deutschen Bundesbank im Rahmen der Einlagefazilität zurückzuführen, welches zum Ende des Berichtsjahres TEUR 2.915.000 (31. Dezember 2023: TEUR 2.441.400) betrug. Die Bestände an Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren belaufen sich auf TEUR 239.715 (31. Dezember 2023: TEUR 228.038), was auf eine Steigerung aufgrund der Anleihen und Schuldverschreibungen von anderen Emittenten auf nunmehr TEUR 48.140 (31. Dezember 2023: TEUR 9.417) zurückzuführen ist. Die Forderungen an Kunden stiegen im Jahr 2024 von TEUR 971.426 auf TEUR 1.222.001 und resultieren überwiegend aus dem wertpapierbesicherten Kreditgeschäft. Insbesondere die DEGIRO Margin Loans sind gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Die Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapiere sind gegenüber dem Vorjahr gesunken und belaufen sich auf TEUR 94.294 (31. Dezember 2023: TEUR 100.708). Die Höhe des Postens Immaterielle Anlagewerte beträgt TEUR 21 (31. Dezember 2023: TEUR 19). Der Anstieg ist im Wesentlichen mit getätigten Investitionen zu erklären. Die Sonstigen Vermögensgegenstände sind auf TEUR 12.239 gesunken (31. Dezember 2023: TEUR 21.148). Der Grund hierfür sind insbesondere gesunkene Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Zusammenhang mit den Premiumpartnerschaften. Es wurden aktive Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von TEUR 9.687 (31. Dezember 2023: TEUR 3.470) ausgewiesen. Die Höhe der Rechnungsabgrenzungsposten ergibt sich im Wesentlichen aus der Abgrenzung laufender Aufwendungen für verbundene Unternehmen.

Die zum Bilanzstichtag bestehenden Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von TEUR 109.906 (31. Dezember 2023: TEUR 67.177) sind im Wesentlichen auf Aktivitäten in der Abwicklung des Wertpapiergeschäftes zurückzuführen. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden sind infolge des Kundenwachstums zum 31. Dezember 2024 auf TEUR 4.356.950 (31. Dezember 2023: TEUR 3.643.546) angestiegen. Die Sonstigen Verbindlichkeiten beliefen sich auf TEUR 174.762 (31. Dezember 2023: TEUR 114.902). Der Anstieg resultiert aus höheren Steuerverbindlichkeiten sowie aus Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit der Ergebnisabführung. Die Rückstellungen betrugen TEUR 51.106 (31. Dezember 2023: 31.971). Die Differenz resultiert im Wesentlichen aus höheren Steuerrückstellungen. Bilanzunwirksame Verpflichtungen bestehen insbesondere in Form von unwiderruflichen nicht ausgenutzten Kreditzusagen in Höhe von TEUR 1 (im Vorjahr: TEUR 153).

Das zum 31. Dezember 2024 ausgewiesene Eigenkapital beläuft sich auf TEUR 200.512 (31. Dezember 2023: TEUR 183.112) mit einer haftenden Eigenmittelquote von 19,42 % (31. Dezember 2023: 24,11 %). Es erfolgte eine Einzahlung in die Kapitalrücklage in Höhe von TEUR 17.400.

Die Liquiditätslage war zum Bilanzstichtag geordnet mit einer Liquidity Coverage Ratio von 343,34 % (31. Dezember 2023: 558,88 %), die Gesellschaft konnte jederzeit ihren Zahlungsverpflichtungen nachkommen und wird dies nach Einschätzung des Vorstandes auch in absehbarer Zukunft können.

Die Liquiditätssteuerung der flatexDEGIRO Bank AG erfolgt durch die Treasury-Abteilung der Bank. Ausgangspunkt ist die Liquiditätsplanung und das damit einhergehende Liquiditätsmanagement. Diese stellen einen zentralen Bestandteil der Unternehmensplanung und -steuerung dar, da sie neben der Identifizierung, Steuerung und Kontrolle der Liquiditätsrisiken die Grundlage für eine effektive Liquiditätssteuerung bilden. Hauptziel des Liquiditätsmanagements ist es, zu jeder Zeit die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens sicherzustellen. Zur Gewährleistung der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit erfolgt täglich eine Ermittlung des aktuellen Liquiditätsstatus mit dem Ziel, mögliche Liquiditätsengpässe zu identifizieren.

Die Refinanzierung der Bank ist sowohl kurz- als auch langfristig durch das Einlagengeschäft und auch durch die jederzeitige mögliche Refinanzierung über Lombardkredite bei der EZB und derzeit nicht genutzte Kreditlinien bei anderen Instituten sichergestellt.

Die flatexDEGIRO Bank AG refinanziert sich aktuell weitestgehend aus kurzfristigen Kundengeldern. Infolgedessen erfolgt die Anlage auf der Aktivseite ebenso überwiegend kurz- bis mittelfristig. Vor diesem Hintergrund ist ein Liquiditätspuffer in Form von Barreserven, Termingeldern und Anleihen vorzuhalten, wobei aktuell min. 20 % der Aktiva innerhalb eines Monats verfügbar gehalten werden. Die Höhe des Liquiditätspuffers basiert auf Analysen historischer Zeitreihen und wird jährlich validiert. Darüber soll gewährleistet werden, dass die Bank auch im Tagesverlauf ihre Liquiditätsverpflichtungen aus dem normalen Geschäft jederzeit einhalten kann.

Ergänzend zu den o.g. Darstellungen verweisen wir auf die Passagen zum Liquiditätsrisiko.

2 Risikobericht

2.1 Risikosteuerung allgemein

Grundlagen

Ziel der flatexDEGIRO Bank AG ist, einer der Markt- und Innovationsführer im europäischen Online-Brokerage- Geschäft zu sein. Neben den intern vorangetriebenen stetigen Änderungen im wirtschaftlichen Umfeld der Gesellschaft ist daher auch der Wandel der gesetzlichen beziehungsweise aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen für den Unternehmenserfolg von wesentlicher Bedeutung. Die aktuellen Entwicklungen werden regelmäßig beobachtet und sorgfältig analysiert. Der Vorstand bezieht die sich abzeichnenden Chancen und potenziellen Gefahren in seine Geschäfts- und Risikostrategie ein und passt diese bei Bedarf entsprechend an. Die Überwachung und Steuerung von Risiken ist bei der flatexDEGIRO Bank AG zentraler Bestandteil der Führungsinstrumente der Gesellschaft.

Grundsätzlich fördert die flatexDEGIRO Bank AG gem. ihrer Risikostrategie eine Risikokultur, die sowohl beim Management als auch bei den Mitarbeitenden die Beachtung hoher ethischer Standards und ein ausgeprägtes Risikobewusstsein in allen relevanten Geschäftsprozessen sichert. Die Begrenzung von Risiken gehört darüber hinaus für alle Führungskräfte der Bank zu den wesentlichen Zielvorgaben innerhalb ihrer jeweiligen Verantwortungsbereiche.

Zur gesamten und übergreifenden Einschätzung, Limitierung und Steuerung von Risiken verfügt die flatexDEGIRO Bank AG über einen separaten Fachbereich Risikocontrolling, welcher die in Risikosteuerungs- und Risikocontrollingprozessen verankerten Aufgaben der Identifikation, Beurteilung, Steuerung, Überwachung und Kommunikation von Risiken durchführt.

Risikoidentifikation und Risikobeurteilung

Die flatexDEGIRO Bank AG verfügt über eine regelmäßige bei Bedarf auch anlassbezogen aktualisierte - Risikoinventur, bei der sie für das Jahr 2023 folgende wesentliche Risikoarten gem. MaRisk identifiziert hat: Kreditrisiko, Marktpreisrisoko (darunter Zinsänderungs-, Credit Spread-, Immobilienpreis, FX-Risiko), Operationelles Risiko Liquiditätsrisiko und sonstige Risiken.

Dabei erfolgt auch eine Risikobewertung unter Berücksichtigung getroffener risikoreduzierender Maßnahmen sowie der Eigenkapitalsituation. Hierzu zählt insbesondere ein Risikoschirm in Form einer Übernahme von Risiken durch die Kooperationspartner und Mandanten der flatexDEGIRO Bank AG. Dabei wird beabsichtigt, dass zwischen der flatexDEGIRO Bank AG und den Kooperationspartnern Risiken entsprechend den Chancen getragen oder mitgetragen werden.

In der Risikoinventur der flatexDEGIRO Bank AG werden die Risikoeinschätzungen über alle als wesentlich eingeschätzten Unternehmensbereiche in konsistenter Weise durchgeführt.

Dabei werden Einschätzungen hinsichtlich der Kapital-, Finanz- und Liquiditätslage analysiert und beide Perpektiven, die sog. Normative und Ökonomische Perspektive gemäß dem RTF-leitfaden, berücksichtigt. Auf dieser Basis wird eine Wesentlichkeitseinschätzung hinsichtlich relevanter Risikoarten getroffen, und im weiterem Verlauf auch Risiko- und Ertragskonzentrationen berücksichtigt. Seit 2023 wird erstmals auch eine Wesentlichkeitseinschätzung hinsichtlich der sog. ESG-Risiken vorgenommen. Dabei wird eine detaillierte ESG-Risikotreiberanalyse erstellt und deren Wirkungsweise auf die klassischen Risikoarten analysiert. Im Ergebnis bestehen ESG-Risiken fast ausschließlich im Non- Financial Risk Bereich gesehen.

Zusammenfassend bildet die Risikoinventur somit die Grundgesamtheit alle für die das ICAAP und ILAAP relevanten Risikoarten ab, welche im darauf aufbauenden übergreifenden Risikomanagementprozess gemessen und gesteuert werden.

Über die Risikoeinschätzungen der Risikoinventur wird im Rahmen des laufenden Risikoreportings der flatexDEGIRO Bank AG berichtet und dieses regelmäßig mit der Geschäftsleitung und dem Aufsichtsrat erörtert.

Steuerung von Risiken

Zum Stichtag 31.12.2024 berücksichtigt die Risikosteuerung der flatexDEGIRO den dualen Steuerungsansatz der sog. Normativen und Ökonomischen Perskeptive gemäß des RTF- Leitfadens der BaFin. Dabei setzt die Normative Perspektive grundsätzlich an den Kapitalkennziffern der Säule I an und betrachtet auf Basis der strategischen Geschäftsplanung einen Zeitraum von mindestens drei Jahren.

Das Ziel der normativen Risikotragfähigkeit ist die Einhaltung aufsichtsrechtlicher Mindestkapitalanforderungen der flatexDEGIRO Bank AG, um damit die Fortführung des Bankinstituts sicherzustellen (sog. „Going-Concern“- Gedanken) und zwar sowohl in der Betrachtung der Basis-Planung wie auch in davon abweichenden adversen Szenarien.

Das Ziel der ökonomischen Perspektive ist die Einhaltung der ökonomischen Risikotragfähigkeit. Dabei wird von flatexDEGIRO Bank AG sowohl auf Seite der Risikoquantifizierung als auch auf Seite des Risikodeckungspotenzials eine Betrachtung auf ökonomischer Basis durchgeführt, die auch solche Bestandteile umfasst, welche in der Rechnungslegung und in den aufsichtlichen Eigenmittelanforderungen (Säule I) nicht oder nicht angemessen abgebildet werden.

Beide Perspektiven haben gemäß AT 4.1 Tz.2 MaRisk dabei das Ziel, sowohl die Fortführung der flatexDEGIRO Bank AG als auch den Schutz der Gläubiger vor Verlusten aus ökonomischer Sicht angemessen zu berücksichtigen.

Um diese Ziele zu berücksichtigen führt die flatexDEGIRO Bank AG auf regelmäßiger Basis szenariobasierte Risikotragfähigkeitsrechnungen (inklusive Stresstests) durch, die mögliche Konzentrationsrisiken sowie potenzielle extreme Entwicklungen im (Markt-) Umfeld der Bank berücksichtigen und auch unter ungünstigen Entwicklungen des Umfelds eine angemessene Eigenkapitalausstattung der Bank sicherstellen sollen.

Die Erkenntnisse aus diesen Risikotragfähigkeitsanalysen nutzt die Gesellschaft, um über ein geeignetes Limitsystem risikobegrenzende und steuernde Vorgaben für das operative Geschäft vorzunehmen. Anpassungen des Limitsystems erfolgen in enger Abstimmung zwischen dem Management und dem Risikocontrolling.

Laufende Überwachungsmaßnahmen sowie ein umfassend implementiertes System zur Kommunikation von Risiken („Risikoreporting“) sollen sicherstellen, dass sich die von der flatexDEGIRO Bank AG eingegangenen Risiken innerhalb der strategischen Vorgaben und ihrer Risikotragfähigkeit bewegen. Sie ermöglichen darüber hinaus kurzfristige Reaktionen bei sich abzeichnendem Steuerungsbedarf. Im Folgenden wird das dabei herangezogene Überwachungs- und Steuerungsinstrumentarium in Form untermonatlicher und monatlicher Reports näher dargestellt.

Überwachung und Kommunikation

Das Management wird durch regelmäßige Berichte vom Risikocontrolling über die aktuelle Risiko- und Ertragssituation in der flatexDEGIRO Bank AG informiert. Das entsprechende Reporting stellt insbesondere auch eine laufende Ad-hoc-Berichterstattung sicher. Das wöchentliche Risiko-Cockpit-Reporting als zentrales (Risiko-) Steuerungsinstrument informiert über die zur Steuerung notwendigen Risikokennzahlen und Limitauslastungen sowie über die Entwicklung geeigneter Frühwarnindikatoren. Es enthält darüber hinaus Kommentare zu steuerungsrelevanten Sachverhalten und gegebenenfalls Empfehlungen für notwendige Steuerungsimpulse. d. Das Risiko-Cockpit- Reporting kann bei Bedarf (z.B. in Krisen) auch in einer erhöhten Freqzenz (z.B. täglich) erfolgen.

Das beschriebene Cockpit wird durch den monatlich erstellten „Monthly Risk Report“ („MRR“) ergänzt (Gesamtrisikobericht gemäß MaRisk), der eine monatsbezogene Darstellung und Kommentierung der aktuellen Ertrags- und der Risikosituation der Bank beinhaltet und ergänzende Analysen zur künftigen Chancen- und Risikosituation der Bank bietet. Der Monthly Risk Report wird vom Risikocontrolling im Rahmen, der in den monatlichen „Finalisierungsmeetings“ mit Management und Aufsichtsrat erörtert.

Im Folgenden werden die wesentlichen Risiken näher beschrieben, denen sich die Bank im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit ausgesetzt sieht.

Kreditrisiken

Gemäß der internen Definition bezeichnet das Kreditrisiko die Gefahr von Verlusten aus dem Ausfall von Gegenparteien (Kreditnehmer, Emittenten, Kontrahenten) sowie aus der Migration der Bonität dieser Adressen.

Kreditrisiken in der flatexDEGIRO Bank AG resultieren im Bereich Treasury zum einen aus sicherheitsorientiert ausgewählten Geldanlagen (u. a. Interbankenanlagen, Staats- und deutsche Länderanleihen, Bankanleihen, Pfandbriefen) beigemischt durch Anlagen in Spezialfonds, welche die Branchendiversifikation des Gesamtportfolios der Bank z. B. durch Infrastrukturfinanzierungen und Wohnimmobilienbeteiligungen ergänzen. Die verfolgte Anlage- & Kreditstrategie und die darauf aufbauenden Limit- Ausgestaltungen sollen dabei eine breite Streuung der offenen Positionen erreichen mit dem Ziel, die Konzentrationsrisiken eng zu begrenzen. Neben einer sicherheitsorientierten Auswahl der Geschäftspartner werden Risiken auch durch eine laufende Überwachung der Bonitäten anhand öffentlich zugänglicher Daten beschränkt. Derzeit erfolgt die Überwachung von Adressenausfallrisiken des Treasury-Portfolios anhand von CDS-Preisen und Ratingveränderungen auf täglicher Basis und einer regelmäßigen Risikoberichterstattung an die relevanten Entscheidungsträger.

Die flatexDEGIRO Bank AG ist darüber hinaus Kreditrisiken aus dem klassischen Kreditgeschäft ausgesetzt. Dabei wird eine voll besicherte Kreditstrategie verfolgt:

Durch die Vergabe von wertpapierbesicherten Krediten (Lombard- & flex-Kredite) über die Marken flatex und ViTrade und (Margin Loans) über die Marke DEGIRO ist die flatexDEGIRO Bank AG dem Kreditrisiko ausgesetzt. Dabei soll durch Anforderungen an die Wertpapierart, Bonität, Volatilität und Liquidität der als Sicherheit akzeptierten Wertpapiere, konservativ ausgestaltete Beleihungssätze sowie eine laufende Überwachung von Linien und Wertpapieren sichergestellt werden, dass den von Kunden in Anspruch genommenen Krediten fast vollständig im Falle sinkender Kurse ausreichende Wertpapiersicherheiten gegenüberstehen. Im monatlichen Rhythmus erfolgen Szenarioanalysen des besicherten Wertpapierkreditbestandes auf Basis einer VaR-Simulation (99,9 % Konfidenzniveau; Haltedauer in Abhängigkeit der jeweiligen Eindeckungsmodalität und fließen in die Risikotragfähigkeitsrechnung mit ein. Weiterhin erfolgen hier laufend Stresstests mit wesentlichen Marktverwerfungen zur Sicherstellung einer ausreichenden Wertpapierbesicherung.

Im Berichtsjahr hat die Bank Ihre Risikostruktur im Rahmen der bereits in 2022 festgelegten Kreditstrategie, durch eine vollständige Rückführung von nicht mehr strategischen Kreditportfolien (Fußballfinazierungen, Factoring, sonstige Asset Based) vollständig umgesetzt. Lediglich die bereits in Abwicklung befindlichen Portfolien werden erst mit finaler Abwicklung/Verwertung in 2025 abgebaut werden können.

Im Fokus der Kreditstrategie steht dabei das grundsätzlich risikoärmere wertpapierbesicherte Retail-Kreditgeschäft, welches weiter vorangetrieben werden soll.

Für die Kalkulation der Kreditrisiken im Rahmen der Risikotragfähigkeitsrechnung verwendet die flatexDEGIRO Bank AG in der ökonomischen ICAAP-Perspektive die sog. IRB-Formel nach Gordy mit einem einheitlichen Konfidenzniveau von 99,9 % bei einjährigem Betrachtungshorizont. Der so ermittelte CVaR (Credit Value at Risk) wird als unerwarteter Verlust (Unexpected Loss [UL]) in der ökonomischen Perspektive entsprechend berücksichtigt. Der sogenannte erwartete Verlust (Expected Loss [EL]) berechnet sich durch Multiplikation der Ausfallwahrscheinlichkeit (Probability of Default [PD]) der Ratingstufe mit den zugehörigen „Exposures“ zum Zeitpunkt des Ausfalls (Exposure at default [EAD]) und einer Verlustquote (Loss Given Default [LGD]). Dabei werden entsprechende PDs und LGDs für alle Positionen mit Blankoanteilen verwendet. Weiterhin werden dabei keine Diversifikationseffekte risikomindernd angesetzt.

Konzentrationsrisiken werden dabei aktuell durch Vorgaben zur Streuung adressenausfallrisikotragender Positionen (vornehmlich nach Sitz der Gegenpartei, Einstufungen gemäß öffentlich verfügbaren Ratings und Laufzeiten) in der verfolgten Anlagestrategie begrenzt.

Das Gesamtadressausfallrisiko der Bank hat zum 31. Dezember 2024 insgesamt EUR 11,1 Mio. (Vorjahr EUR 11.4 Mio.) betragen. Für die Risikovorsorge (PWB) des mit Kreditrisiken betroffenen Geschäftes ist der erwartete Verlust (EL), welcher ebenso in der internen Steuerungverwendet wird, von insgesamt EUR 0,18 Mio. (Vorjahr EUR 0.47 Mio.) angesetzt worden.

Marktpreisrisiko

Unter Marktpreisrisiken versteht die flatexDEGIRO Bank AG Verlustrisiken aufgrund der Veränderung von Marktpreisen (Aktienkurse, Wechselkurse, Zinsen, Immobilienpreise) und aufgrund preisbeeinflussender Parameter (z. B. Volatilitäten, Credit Spreads).

Analog dem Kreditrisiko, wird das Marktpreisrisiko mit dem „Value-at-Risk“ gemessen und gesteuert. Das VaR-Modell bildet nicht das maximal mögliche Verlustpotenzial ab, dass bei extremen Marktsituationen auftreten kann, sondern legt einen historischen Zeitraum zugrunde. Für die ökonomische Perspektive der Risikotragfähigkeit wird im Sinne der Konsistenz ebenso eine Haltedauer von einem Jahr mit einem Konfidenzniveau von 99,9 % unterstellt. Bei Überschreitungen werden umgehend Gegenmaßnahmen eingeleitet.

Die Bank geht Marktrisiken nur in beschränktem Maß ein und zielt dabei insbesondere auf die Generierung von stabilen Erträgen ab, die zu einer Diversifizierung des Ertragsprofils und damit zu einer Reduktion von Ertragskonzentrationen beitragen. Als Nichthandelsbuchinstitut betreibt die Bank kein Handelsbuch.

Folgende materielle Unterrisikoarten werden hierbei betrachtet:

Zinsänderungsrisiko

Die flatexDEGIRO Bank AG verfügt über im Zeitablauf stabile und umfangreiche Kundeneinlagen. flatexDEGIRO Bank AG betreibt Fristentransformation in einem sehr geringem Maße und begegnet dem Zinsänderungsrisiko im Rahmen ihrer Aktiv-Passiv-Steuerung. Dabei tätigt das Treasury lediglich kurz- bis mittelfristig laufende Anlagen im Anlagebuch. Zudem können aktivisch im klassischen Kreditgeschäft (insbesondere wertpapierbesichert) die Zinsen kurzfristig angepasst werden und Kundeneinlagen werden grundsätzlich nicht positiv verzinst. Dadurch entstehen für die flatexDEGIRO AG zusätzliche Ertragschancen.

Die Zinsrisikomessung erfolgt auf Basis einer Value-at-Risk (VaR) Kalkulation (99,9 % Konfidenzniveau; einjähriger Betrachtungshorizont) und soll sicherstellen, dass Negativentwicklungen beim Zinsrisiko frühzeitig erkannt und Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Weiterhin hat die flatexDEGIRO Bank AG ihre Stresstests im Bereich des Zinsänderungsrisikos im Rahmen der Zinswende in den letzten Jahren um zusätzliche Szenarien erweitert.

Die auf Basis des Value at Risk vorgenommene Verlustabschätzung für das Zinsänderungsrisiko bewegt sich zum 31. Dezember 2024 in der Größenordnung von EUR 9,8 Mio. (Vorjahr EUR 13 Mio.)

Die flatexDEGIRO Bank AG ermittelt ebenfalls mögliche Zinsänderungsrisiken für das Anlagebuch gemäß den regulatorischen Anforderungen für Interest Rate Risk in the Banking Book (IRRBB) gemäß der Vorgaben der Aufsicht. Details hierzu Vgl. Offenlegungsbericht der flatexDEGIRO Gruppe.

Credit Spread Risiko

Die Bank ist durch Anlagen im Treasury in Anleihen, dem Risiko von Verlusten aufgrund eines Anstiegs von Credit-Spreads ausgesetzt. Die Anlage beschränkt sich hier im Wesentlichen auf deutsche Staats- und Bundesländeranleihen sowie US- und CHF-Treasuries. Das Risiko wird aus strategischem Blickwinkel akzeptiert, insbesondere aufgrund der sehr guten Bonität und kurzfristigen Duration dieser Anlagen. Für die Messung des Credit-Spread-Risikos verwendet die Bank als Risikomaß einen VaR-Ansatz (99,9 % Konfidenzniveau; einjähriger Betrachtungshorizont).

Die auf Basis des Value at Risk vorgenommene Verlustabschätzung für das Zinsänderungsrisiko bewegt sich zum 31. Dezember 2024 in der Größenordnung von EUR 2,5 Mio. (Vorjahr EUR 1,6 Mio.).

Immobilienpreisrisiko

Die Bank ist über zwei Fondsinvestments in ein diversifiziertes deutsches Wohnimmobilienportfolio investiert. Der Schwerpunkt liegt in Wohnimmobilien im mittleren Mietpreissegment, mit Investitionen in wirtschaftsstarke, deutsche Großstädte und deren jeweiligen Ballungsräumen. Hierbei besteht Verlustrisiko aufgrund der Veränderung von Immobilienmarktpreisen (inkl. potenzieller Mietausfälle). Für die Messung des Immobilienpreisrisikos verwendet die Bank als Risikomaß einen VaR-Ansatz (99,9 % Konfidenzniveau; einjähriger Betrachtungshorizont).

Die auf Basis des Value at Risk vorgenommene Verlustabschätzung für das Immobilienpreisrisiko bewegt sich zum 31. Dezember 2024 in der Größenordnung von EUR 9,8 Mio. (Vorjahr EUR 9,2 Mio.)

FX Risiko

Im Rahmen des Finanzkommissionsgeschäftes im Brokerage entstehen FX-Risiken aus Spitzenregulierungen (Kapitalmaßnahmen, Fälligkeiten, Erträgnisse) bei Clearing und Settlement in der Wertpapierabwicklung, entsprechende entstehende Positionen aus Spitzen werden am Folgetag geschlossen. Für die Messung des FX-Risikos verwendet die Bank als Risikomaß einen VaR-Ansatz (99,9 % Konfidenzniveau; einjähriger Betrachtungshorizont).

Die auf Basis des Value at Risk vorgenommene Verlustabschätzung für das FX-Risiko bewegt sich zum 31. Dezember 2024 in der Größenordnung von EUR 1,7 Mio. (Vorjahr EUR 0,8 Mio.)

Liquiditätsrisiken

Als Liquiditätsrisiko i. e. S. (Zahlungsunfähigkeitsrisiko) wird das Risiko bezeichnet, dass die Bank ihren gegenwärtigen und zukünftigen Zahlungsverpflichtungen nicht vollständig und zeitgerecht aus den verfügbaren finanziellen Mitteln nachkommen kann. In der Folge müssen gegebenenfalls Refinanzierungsmittel zu erhöhten Zinssätzen aufgenommen oder vorhandene Aktiva mit Abschlägen liquidiert werden, um zusätzliche (temporär) benötigte Finanzmittel bereitstellen zu können. Daneben subsumiert die Bank auch das Refinanzierungsrisiko sowie das Marktliquiditätsrisiko unter dem Begriff des Liquiditätsrisikos.

Konsistent zu den übrigen Risikoarten wird das Liquiditätsrisiko auf Basis eines Liquidity-VaR-Ansatzes (99,9 % Konfidenzniveau; einjähriger Betrachtungshorizont) für potenzielle Abflussraten simuliert, dabei werden mögliche Refinanzierungskosten als Liquiditätsrisiko angesetzt. Der simulierte Wert zum 31. Dezember 2024 beträgt TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 0). Beide o. g. Liquiditätsrisikoarten spielen im aktuellen Geschäftsmodell der flatexDEGIRO AG nur eine untergeordnete Rolle.

Mittels täglicher Liquiditätsvorausschauen werden Liquiditätslücken, die u. a. durch Geldabflüsse auf der Kundenseite oder aus dem Wertpapiergeschäft entstehen können, identifiziert, um umgehend Gegenmaßnahmen einleiten zu können.

Im Rahmen der Liquiditätsplanung wird ein effizientes Management des vorzuhaltenden Liquiditätsvorrats und einer sukzessiven Diversifizierung der zur Verfügung stehenden Refinanzierungsquellen verfolgt.

Zur Begrenzung der Liquiditätsrisiken („Liquiditätsrisiko im engeren Sinne“) verfolgt die Bank eine konservative Anlagestrategie, bei der Kundengelder mit täglicher Fälligkeit überwiegend in kurzfristige Laufzeitbänder investiert werden und wesentliche Anlagen in EZBfähigen Wertpapieren bestehen, die bei Bedarf eine kurzfristige Refinanzierung über die Notenbank ermöglichen. Die Steuerung erfolgt neben mindestens. Zu haltenden kurzfristigen Liquiditätspuffern/-limiten (täglich, wöchentliche, monatliche Liquiditätsbänder) zusätzlich durch eine laufende Durationsmessung über alle relevanten Anlagen der Bank, die sich im Zielkorridor unterhalb von 24 Monaten bewegen.

Schließlich verfügt die Bank über regelmäßige Liquiditätsüberwachungen sowie über eine Finanzplanung/Liquiditätsplanung in der Finanzbuchhaltung der Bank. Die getroffenen Maßnahmen in Verbindung mit einem „Notfallkonzept Liquidität“ stellen eine Liquiditätsausstattung sicher, die insbesondere auch im Falle unplanmäßiger Entwicklungen wie ungünstige Marktentwicklungen oder Zahlungsverzögerungen/-ausfälle bei Geschäftspartnern - Sicherheitsreserven für die Erfüllung der eigenen Zahlungsverpflichtungen bietet.

Angesichts der Liquiditätsausstattung zum Stichtag Ende 2024 (ca. 64 % [Vorjahr 66%] der Aktiva täglich fällig, durchschnittliche Kapitalbindung von 57 Tagen [Vorjahr 43Tage]) und der getroffenen risikobegrenzenden Maßnahmen stuft die flatexDEGIRO Bank AG die Eintrittswahrscheinlichkeit ihrer verbleibenden Liquiditätsrisiken (i. e. S.) als sehr gering ein und beurteilt auch das zugehörige Schadensausmaß als gering.

Operationelle Risiken

Operationelle Risiken sind als mögliche Verluste definiert, die infolge der Unangemessenheit oder des Versagens interner Verfahren (Prozessen), von Menschen, oder (EDV-) Systemen eintreten oder von externen Ereignissen induziert sind. Rechtliche Risiken, Compliance Risiken, Outsourcing Risiken, Reputationsrisiken und allg. Geschäftsrisiken werden ebenfalls dieser Kategorie subsumiert.

Die flatexDEGIRO Bank AG greift bei der Risikomessung der operationellen Risiken auf eine mehrjährige Zeitreihe eingetretener Schäden zurück. Diese Schadensfälle werden attributiert nach Schadenstyp, Schadensursache, Schadeneintrittsdatum etc. und in einer Datenbank dokumentiert. Die interne Steuerung des operationellen Risikos erfolgt dadurch, dass jeder Schadensfall einer Risikostrategie (Vermeiden, Vermindern, Überwälzen etc.) zugeordnet wird und die definierten Maßnahmen umgesetzt werden. Zur Ermittlung des Risikobetrags für das zu unterlegende haftende Eigenkapital aus Operationellen Risiken wird intern neben dem sogenannten Standardansatz der normativen Perspektive ein interner Risikomessansatz welcher in 2024 neu konzipiert wurde. Das Modell quantifiziert das operationelle Risiko auf der Grundlage historischer Daten und expertenbasierter ex-ante Szenarien unter Verwendung einer Monte-Carlo-Simulation (99,9 % Konfidenzniveau; einjähriger Betrachtungshorizont) für die ökonomische Perspektive ermittelt.

Für die flatexDEGIRO Bank AG ist die Risikoart der operationellen Risiken das bedeutsamste Risiko. Typische Risiken liegen in Handling-Fehlern, dem Ausfall von Systemen oder externen Angriffen auf die Systeme.

Das operationelle Risiko der Bank hat zum 31. Dezember 2024 insgesamt EUR 36,14 Mio. (Vorjahr EUR 42,5 Mio.) betragen.

Sonstige Risiken

Zu den sonstigen Risiken zählt die flatexDEGIRO Bank derzeit die allgemeinen Geschäftsrisiken.

Allgemeine Geschäftsrisiken bestehen aufgrund der Abhängigkeit von technischen Entwicklungen und des Kundenverhaltens. Die allgemeinen Geschäftsrisiken bezeichnen dabei die Risiken, die aufgrund veränderter Rahmenbedingungen entstehen. Dazu gehören beispielsweise das Marktumfeld, das Kundenverhalten und der technische Fortschritt.

In 2024 wurde zur Quantifizierung des Geschäftsrisikos ein neues Modell konzipiert, welches auf Grundlage experten basierter Ex-ante Szenarien unter Verwendung einer Monte- Carlo-Simulation (99,9 % Konfidenzniveau; einjähriger Betrachtungshorizont) einen Value at Risk (VaR) ermittelt. Der auf Basis oben genannte Vorgehensweise ermittelte Wert für das Geschäftsrisiko beträgt zum 31. Dezember 2024 TEUR 1.130.

Gesamtrisikoposition der Bank

Wie bereits erwähnt basiert das Risikotragfähigkeitskonzept der flatexDEGIRO Bank AG auf dem dualen Steuerungsansatz der „normativen“ und „ökonomischen Perspektive“. Das zuletzt eigeführte Risk Control Framework soll gewährleisten, dass die Kapitalaustattung der Bank jederzeit angemessen ist: d.h. jederzeitige Einhaltung aller aufsichtsrechtlichen Kapitalanforderungen und Nebenbedingungen der Säule in der normativen Perspektive aus Sicht eines 5-Jahres-Planungshorizonts sowie jederzeitige Sicherstellung der Risikotragfähigkeit in der ökonomischen, barwertnahen Perspektive aus Sicht eines rollierenden 1-Jahres-Horizonts.

Die Einhaltung der Anforderungen stellt für die Bank eine strenge Nebenbedingung an die implementierten Risikosteuerungsprozesse dar. Dabei wird die Einhaltung der freien Risikodeckungsmasse (ICAAP-Ratio: Relation RP/RDP < 95 %) als strenge Nebenbedingung angesetzt für die weitere Auslastung im Rahmen der vergebenen Limite der wesentlichen Risikoarten.

Die Allokation der Risikodeckungsmasse und die Höhe der Limite sowie der vorgeschalteten Frühwarnschwellen der einzelnen Risikoarten sowie insgesamt des ICAAP definieren den Risikoappetit der Bank. Der Risikoappetit wird auf Basis der Geschäftsstrategie, der strategischen Geschäftsplanung und der Risikoinventur festgelegt und soll die Konsistenz der Risiko- und Ertragsziele sowie eine angemessene Kapital- und Liquiditätsausstatung im Rahmen der Gesamtbanksteuerung gewährleisten.

Das gesamte Risikopotential der Bank verteilt sich insgesamt auf folgende Risikoarten:

Auslastung Limit
Risikoart in Mio. EUR in Prozent in Mio. EUR
Kreditrisiko 11,1 44,3% 25,0
Zinsänderungsrisiko 9,8 39,2% 25,0
Immobilienpreisrisiko 9,8 39,2% 25,0
Credit Spread Risiko 2,5 50,9% 5,0
FX Risiko 1,7 33,5% 5,0
Liquiditätsrisiko 0,0 0,0% 5,0
Operationelles Risiko 36,1 45,2% 80,0
Risikopotential 72,2 170,0

Die freie Risikodeckungsmasse beträgt zum 31. Dezember 2024 TEUR 97.673 (Vorjahr TEUR 104.939) mit einem ICAAP- Ratio von 44,84%. (Vorjahr: 42,77%)

Unmittelbare Risiken, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden könnten, sind - auch im Hinblick auf mögliche Konzentrationsrisiken - zum Zeitpunkt der Aufstellung des vorliegenden Risikoberichts nicht zu erkennen.

Die Gesamtkapitalquote (vor Feststellung des Konzernabschlusses) beträgt zum 31. Dezember 2024 19,63 % (Vorjahr: 24,11%) bei einem haftenden Eigenmittelbestand von TEUR 196.053 (Vorjahr TEUR 193.560). Die aufsichtsrechtlichen Mindestanforderungen werden in diesem Jahr weiterhin deutlich übererfüllt.

In der internen Steuerung (ökonomische Perspektive) war die Risikotragfähigkeit im Verlauf des Geschäftsjahres durchgehend gegeben.

Der Offenlegungsausweis der flatexDEGIRO AG nach § 26a KWG i. V. m. Teil 8 CRR dokumentiert im Detail die Risikopositionen der Institutsgruppe.

Mit Wirkung zum 24. Mai 2022 ist die flatexDEGIRO AG gem. § 2f Abs. 1 KWG als Mutterfinanzholdinggesellschaft der flatexDEGIRO Gruppe klassifiziert. Damit geht die Rolledes aufsichtsrechtlich übergeordneten Unternehmens von der flatexDEGIRO Bank AG auf die flatexDEGIRO AG über. Damit ist die Holding für die Überwachung und Einhaltung der Risiken auf Gruppenebene verantwortlich.

3 Investitionen

Investitionen in Forschung und Entwicklung der IT-Systeme (insbesondere für das flatexDEGIRO Kernbankensystem) finden im Konzernverbund grundsätzlich in der flatexDEGIRO AG statt. Hierzu leisten die Entwickler der DEGIRO-Branches einen Beitrag im Rahmen von konzernweiten Entwicklungsprojekten, um aktuelle technologische sowie regulatorische Anforderungen frühzeitig zu erkennen und die Systeme entsprechend weiterzuentwickeln. Die entsprechenden Aufwendungen für die Entwickler der DEGIRO-Branches sind im Personalaufwand der flatexDEGIRO Bank AG berücksichtigt.

4 Personalangelegenheiten

Die Bank beschäftigte zum 31. Dezember 2024 inklusive Geschäftsleitung 892 Mitarbeitende (davon 802 Mitarbeitende in Vollzeit) und damit 43 Mitarbeitende weniger als zum 31. Dezember 2023. Die Mitarbeiterzahl wurde auf die Bedürfnisse der regulatorischen Anforderungen in den Vorjahren angepasst. Nach Beendigung der Sonderprüfung wurden diese entsprechend korrigiert.

Zum 30. April 2024 hat Frank Niehage sein Mandat als CEO der flatexDEGIRO Bank AG auf eigenen Wunsch niedergelegt. Für den Zeitraum vom 01. Mai 2024 bis 30. September 2024 haben die Vorstände Dr. Benon Janos und Stephan Simmang in einer Co-Funktion die Rolle des CEO übernommen.

Die flatexDEGIRO Bank AG hat Oliver Behrens mit Wirkung zum 01. Oktober 2024 als neuen Vorstandsvorsitzenden berufen.

Die notwendigen Qualifikationen (Fachkenntnisse und Erfahrungen) gemäß Funktionsbeschreibung werden bereits bei der Einstellung von Mitarbeitern berücksichtigt. Wesentlicher Teil der Sicherung des Qualifikationsniveaus ist ein „Training on the job“, welches personenspezifisch durch externe Schulungen ergänzt wird. Darüber hinaus engagiert sich die Bank als Ausbildungsbetrieb und stellt damit sicher, dass in Zukunft qualifizierte und mit den Besonderheiten der Bank vertraute Mitarbeiter für weitergehende Aufgaben bereitstehen.

Die Anreizsysteme der flatexDEGIRO Bank AG sind so gestaltet, dass Fehlanreize vermieden werden sollen. Dies ist dadurch angestrebt, dass keine signifikante Abhängigkeit eines Mitarbeiters von einer variablen Vergütung besteht. Ebenso sollen schädliche Anreize durch bedeutende vertragliche Abfindungsansprüche vermieden werden.

5 Bestehende Niederlassungen

Die im April 2010 in Wien errichtete Niederlassung der flatexDEGIRO Bank AG wickelt weiterhin das im Rahmen der Niederlassungsfreiheit in Österreich akquirierte Geschäft ab. Die Konten und Depots werden nach österreichischem Recht geführt. Die Niederlassungen unterliegen neben der Aufsicht durch die Bundesdesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht auch der Überwachung durch die österreichischen Finanzaufsichtsbehörden. Die Niederlassung Graz ist Mitglied des Verbandes österreichischer Banken und Bankiers.

Mit Verschmelzung des niederländischen Schwesterinstituts DeGiro B.V. auf die flatexDEGIRO Bank AG errichtete die Bank im Mai 2021 eine weitere Niederlassung in den Niederlanden. Über diese niederländische Niederlassung wird das Geschäft der Marke DEGIRO in den Niederlanden abgewickelt. Die niederländische Niederlassung unterliegt neben der Aufsicht durch die Bundesdesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht auch der Überwachung durch die niederländischen Finanzaufsichtsbehörden. Zudem betreibt die flatexDEGIRO Bank AG eine Betriebsstätte in Sofia, Bulgarien. Aus der Betriebsstätte werden rein unterstützende Tätigkeiten (Backoffice, IT) erbracht.

In allen anderen abgedeckten Jurisdiktionen wird das unter der Marke DEGIRO betriebene Geschäft von der flatexDEGIRO Bank AG im Rahmen des grenzüberschreitenden Dienstleistungsverkehrs abgewickelt.

In Bezug zum Ergebnisbeitrag vor Gewinnabführung werden von der Niederlassung in den Niederlanden 55 % und in der Niederlassung in Österreich 10 % erwirtschaftet. Für eine weitere geographische Aufteilung der Erträge verweisen wir auf den Anhang, sonstige postenübergreifende Erläuterungen.

6 Chancen- und Risikobericht

Zur Identifikation der Chancen und Risiken ist ein strukturierter Prozess (strategischer Planungsprozess) aufgesetzt, aus dem sich nachfolgende Chancen und Risiken ableiten. Ein wesentlicher Risikobereich der flatexDEGIRO Bank AG liegt in den gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Anforderungen, die sich in den letzten Jahren erheblich gewandelt haben. Neben steigenden regulatorischen Anforderungen (insbesondere im Bereich des Reportings), wird die Stärkung des regulatorischen Eigenkapitals von Relevanz für die Bank sein. Hinsichtlich der IT-Auslagerung auf die flatexDEGIRO AG und damit eventuell verbundenen Risiken verweisen wir auf den Risikobericht des Konzernlagebericht der flatexDEGIRO AG.

Grundsätzlich werden die Chancen des Unternehmens in regelmäßigen Abständen analysiert und dem Vorstand berichtet. Eine wesentliche Chance besteht in der Zusammenarbeit mit der technischen Integration von DEGIRO, die die Wertschöpfung der Bank und Gruppe weiter steigern.

Daneben bietet das aktuelle Marktumfeld im Falle einer Verbesserung der allgemeinen Kapitalmarktstimmung ein Aufholpotential im Bereich Online-Brokerage. Die Entwicklung der Zinspolitik der Zentralbanken haben im Falle eines Zinsrückgangs das Potential, die Ertragskraft des Brokerage-Geschäfts der Gruppe zu verbessern, da davon ausgegangen wird, dass sich die Handelsaktivität bei sinkenden Zinsen erhöt. Aufgrund des operativen Hebels, über den flatexDEGIRO durch sein vollintegriertes Geschäftsmodell verfügt, hätte eine Zunahme der Aktivität und damit der abgewickelten Transaktionen einen deutlich positiven Effekt auf die Ertrags- und Finanzlage. Daher geht das Management von wachsenden Märkten im Online-Brokerage, getrieben von der Fortsetzung langfristiger Trends, aus. Aufgrund seiner pan-europäischen Ausrichtung und kompetitiven Kundenangeboten sieht sich das Unternehmen gut positioniert, um von diesen Wachstumstrends weiterhin zu profitieren und zukünftig zusätzliche Marktanteile zu gewinnen.

Regulatorische Veränderungen und Initiativen können Banken die Möglichkeit eröffnen, Produkte oder Dienstleistungen anzubieten, die besser auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten sind. So gewinnen beispielsweise Aspekte der Nachhaltigkeit für viele Kunden bei Kauf- und Investitionsentscheidungen immer mehr an Bedeutung. Initiativen auf europäischer Ebene wie beispielsweise Strategien für ein nachhaltiges Finanzwesen oder Vorschläge für einen EU-Standard für grüne Anleihen unterstreichen die Rolle von Nachhaltigkeitsaspekten für den Finanzsektor. Die Weiterentwicklung dieser Initiativen kann dazu führen, dass nachhaltige Finanzinitiativen in größerem Umfang von Kunden und Marktteilnehmern angenommen werden, wodurch sich Banken die Möglichkeit bietet, sich in ihren Produkten und Dienstleistungen weiter zu differenzieren und die Wachstumspotenziale für sich zu realisieren. Positive Auswirkungen würden sich beispielsweise im Provisions- oder Zinsüberschuss widerspiegeln.

Selektive Ergänzungen durch das Angebot zusätzlicher Produkte sowie die Festigung bestehender Partnerschaften bilden eine weitere Chance zukünftigen Erfolgs.

Durch benutzerfreundliche Plattformen ist eine zunehmende Popularität von Online Investitionen zu prognostizieren und auch durch den demografischen Wandel zeigen zunehmend jüngere Investoren Interesse an der digitalen Geldanlage. Um diese Zielgruppe zu aktivieren hat die flatexdegiro Bank eine Initionative eröffnet, welche es ermöglicht Neukunden unter 28 vergünstigt zu handeln.

Bei einem Verbot von Payment for Orderflows wäre die flatexDEGIRO Bank AG aufgrund des Geschäftsmodells und der bereits ergriffenen Maßnahmen voraussichtlich weniger stark betroffen als einige andere vergleichbare Marktteilnehmer. Risiken mit eventuellen Auswirkungen auf eine dadurch verursachte Ergebnisminderung bestehen daher, werden aber nicht in einem signifikanten Ausmaß erwartet.

Rechtlichen Risiken wird durch die Bildung von Rückstellungen Rechnung getragen. Weiterhin können aufsichtsrechtliche Vorgaben oder der Eintritt von unvorhersehbaren Ereignissen eine Neubewertung der rechtlichen Risiken erforderlich machen können.

7 Prognosebericht

Der Prognosezeitraum für den nachfolgend beschriebenen Geschäftsverlauf bezieht sich auf das Geschäftsjahr 2025.

Der Ausblick auf die Entwicklung für das Jahr 2025 ist weiterhin von einer starken Unsicherheit hinsichtlich der zu erwartenden Handelsaktivität von Privatanlegern geprägt. Ursächlich hierfür sind anhaltende geopolitische Konflikte, nach wie vor hohe Inflationsraten in Europa sowie eine noch unklare Aussicht auf Zeitpunkt und Umfang möglicher Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank (EZB).

Aufgrund des gestiegenen Gesamtzinsumfelds hat die flatexDEGIRO Bank Anfang 2024 den Zinssatz für Wertpapierkredite bei flatex und DEGIRO nach oben angepasst. Mit erneutem Absinken des Zinsniveaus in 2024 hat die flatexDEGIRO Bank konsequenterweise auch den Zinssatz für Wertpapierkredite zum 1. Januar 2025 wieder reduziert. Abhängig von der weiteren Entwicklung des Zinsumfeld ist es nicht auszuschließen, dass es im Jahresverlauf 2025 zu weiteren Anpassungen des Zinssatzes für Wertpapiere kommen kann. Während sich derartige Schritte grundsätzlich dämpfend auf die erzielbaren Zinserträge auswirken würden, besteht andererseits die Möglichkeit, dass aufgrund niedrigerer Zinsen die Handelsaktivität am Kapitalmarkt als auch die Inanspruchnahme von Wertpapierkrediten belebt werden könnte. Dies würde sich entsprechend positiv auf die Provisionserträge der flatexDEGIRO Bank auswirken.

Durch die Erweiterung des Produktportfolios wie beispielweise personalisierte Finanzdienstleistungen oder die Etablierung niedrigeren Einstiegshürden für Neukunden mittels Senkung der Handelsgebühr sollen einen positiven Einfluss auf den Kundenbestand und die Handelsaktivität haben.

Damit ist nach Ansicht des Vorstands eine gute Ausgangslage geschaffen, um in 2025 bei einer erneuten im Jahresverlauf zu erwartenden Absenkung der EZB-Zinsen eine Steigerung der wichtigsten kommerziellen und finanziellen Leistungsindikatoren zu erreichen. Es ist ausdrückliches Ziel des Vorstands, auch weiterhin an der bestehenden Strategie festzuhalten und sie fokussiert umzusetzen.

Die Prognose der Leistungsindikatoren ist auf Jahressicht generell mit Unsicherheiten versehen.

Die erwartbare Umsatz- und Ergebnisentwicklung wird durch die erzielten Provisionserlöse im Bereich Online-Brokerage sowie die Zinserträge aus besicherten Wertpapierkrediten an bestehende Brokerage-Kunden und aus der konservativen Anlage von Kundengeldern (beispielsweise bei der Bundesbank oder in Staatsanleihen guter Bonität) bestimmt.

Nach mehreren Jahren der starken Ausweitung der Kundenbasis geht die flatexDEGIRO Bank auch für 2025 von weiterem Kundenwachstum aus und erwartet, dass das jährliche Brutto- Kundenwachstum auf einem mit dem Vorjahr vergleichbaren Niveau (2024: rund 421.000) liegen wird. Die Handelsaktivität der Kunden ist nur schwer prognostizierbar. Für 2025 geht der Vorstand in seinem Basis-Szenario davon aus, dass die Handelsaktivität der Privatanleger auf dem Niveau des Gesamtjahres 2024 verharrt (2024: Durchschnitt von 22 Transaktionen pro Kundenaccount). Die durchschnittlichen Provisionserträge je Transaktion werden auf oder leicht über dem Vorjahreswert erwartet. Aufgrund der sich bei einer veränderten Handelsaktivität ergebenden Effekte eines veränderlichen Produktmixes unterliegt auch diese Einschätzung einer grundsätzlichen Unsicherheit.

Die flatexDEGIRO Bank generiert Zinserträge aus der Veranlagung verwahrter Kundengelder. Dies erfolgt zum Teil in Form von Wertpapierkrediten, die wiederum unseren Kunden zur Verfügung gestellt werden, sowie durch Einlagen, beispielsweise bei der Deutschen Bundesbank, oder dem Kauf von Staatsanleihen guter Bonität. In seiner Prognose für 2025 geht der Vorstand von einem Gesamtvolumen an verwahrten Kundengeldern im Jahresschnitt von rund EUR 4,0 Mrd. aus. Rund EUR 1,2 Mrd. hiervon soll erwartungsgemäß für das voll besicherte Wertpapierkreditgeschäft genutzt werden. Die auf die übrigen verwahrten Kundengelder erzielten Zinserträge hängen wesentlich von der Höhe der EZB-Einlagefazilität ab. Hinsichtlich ihrer Veränderung orientiert sich flatexDEGIRO an gegenwärtigen Marktprognosen, die eine weitere Absenkung der Zinsen in 2025 erwarten. Auf Basis dieser Markterwartungen ergäbe sich für 2025 ein durchschnittlicher Zinssatz für die EZB-Einlagefazilität, der mit rund 2,4 % in etwa 100 Basispunkte unter dem Niveau des Jahresdurchschnitts 2023 läge.

Planungsannahmen und Prognosen zu den bedeutsamsten Leistungsindikatoren

Gerade die Jahre 2022 und 2023 haben gezeigt, dass steigende Zinssätze mit einer eher verhaltenen Handelsaktivität von Privatanlegern einhergehen. Dies legt die Vermutung nahe, dass eine mögliche Absenkung der Zinssätze im Gegenzug zu einer Belebung der Handelsaktivität führen könnte. Der tatsächliche Eintritt einer derartigen Belebung sowie deren Ausmaß und zeitliche Gestaltung ist jedoch aus Sicht des Managements zum aktuellen Zeitpunkt nicht seriös prognostizierbar und daher nicht Teil der allgemeinen Prognose für 2025.

Ebenso sind mögliche Produkteinführungen, die das Management zwar aktiv für 2025 vorantreibt, für deren zeitliche Umsetzung sowie deren wirtschaftlichen Auswirkung jedoch noch keine konkreten Abschätzungen vorliegen, nicht Teil der allgemeinen Prognose für 2025. Vergleichbares gilt für den seit Dezember 2024 in Deutschland angebotene Handel mit Krypto-Währungen, dessen europäischer Rollout sich aktuell noch in der Umsetzung befindet.

In seiner Prognose stellt der Vorstand vornehmlich auf finanzielle Kenngrößen ab. Kommerzielle Leistungsindikatoren wie das Kundenwachstum, die durchschnittliche Handelsaktivität der Kunden und damit die Gesamtzahl der abgewickelten Transaktionen werden weiterhin eng verfolgt und der Öffentlichkeit seit Anfang 2023 auch in Form eines Monatsreportings zur Verfügung gestellt. Sie stellen allerdings keine wesentlichen Steuerungsgrößen für das Management dar.

Die erwartete Unternehmensentwicklung basiert auf den oben dargestellten Annahmen zur Entwicklung. Die Handelsaktivität der Privatanleger, die einen erheblichen Einfluss auf die Gesamtentwicklung hat, kann nur schwer prognostiziert werden. Der Vorstand bedient sich daher einer Szenariodarstellung zur Veranschaulichung der erwartbaren Gesamtentwicklung.

Die entsprechenden Erwartungen sind in nachfolgender Tabelle dargestellt.

Prognose der bedeutsamen finanziellen Leistungsindikatoren:

In TEUR

Plan 2025 Ist 2024
Umsatzerlöse moderat sinkend bis moderat steigend 433.890
Jahresüberschuss vor Ergebnisabführung moderat sinkend bis moderat steigend 114.133
Beschreibung Ausmaß der Veränderung
moderat +/- 0,1 bis 5,0%
leicht +/- 5,1 bis 10,0%
deutlich +/- 10,1 bis 20,0%
stark +/- 20,1%

8 Nachtragsbericht

Zu Vorgängen von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Berichtszeitraums eingetreten sind, verweisen wir auf unsere Ausführungen im Anhang im Abschnitt „Ereignisse nach dem Abschlussstichtag (Nachtragsbericht)“.

9 Hinweis auf sonstige Informationen

Die aktuellen Angaben gemäß § 340a Abs. 1a HGB in Verbindung mit § 289b Abs. 3 HGB sind als gesonderter nichtfinanzieller Bericht im gesonderten nichtfinanziellen Konzernbericht der flatexDEGIRO AG unter https://flatexdegiro.com/media/pages/investorrelations/reports-financial-calendar/2653c5e04f- 1711643259/flatexdegiro-nichtfinanzieller-bericht-2023.pdf zu finden. Der gesonderte nichtfinanzielle Konzernbericht für das Geschäftsjahr 2024 wird innerhalb der gesetzlichen Offenlegungsfristen auf der Webseite der flatexDEGIRO AG unter https://flatexdegiro.com/de/investor-relations/reports-financial-calendar veröffentlicht werden.

Die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f, 315d HGB des flatexDEGIRO AG Konzern steht auf der Website der flatexDEGIRO AG unter https://flatexdegiro.com/de/investorrelations/corporate-governance zum Abruf bereit.

10 Versicherung der gesetzlichen Vertreter (Bilanzeid)

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss der flatexDEGIRO Bank AG ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage vermittelt und im Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft beschrieben sind.

 

Frankfurt am Main, den 04. März 2025

Oliver Behrens

Dr. Benon Janos

Dr. Matthias Heinrich

Steffen Jentsch

Stephan Simmang

Jens Möbitz

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die flatexDEGIRO Bank AG, Frankfurt am Main

VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES UND DES LAGEBERICHTS

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der flatexDEGIRO Bank AG, Frankfurt am Main, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2024 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2024 bis zum 31. Dezember 2024 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der flatexDEGIRO Bank AG, Frankfurt am Main, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2024 bis zum 31. Dezember 2024 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Institute geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2024 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2024 bis zum 31. Dezember 2024 und

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden „EU-APrVO“) unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Jahresabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2024 bis zum 31. Dezember 2024 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Aus unserer Sicht waren folgende Sachverhalte am bedeutsamsten in unserer Prüfung:

Werthaltigkeit der Forderungen an Kunden

Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir wie folgt strukturiert:

1.) Sachverhalt und Problemstellung

Risiken der flatexDEGIRO Bank AG resultieren im Wesentlichen aus dem Kreditgeschäft mit Kunden. Der Bilanzposten „Forderungen an Kunden“ ist mit Mio. EUR 1.222 der zweitgrößte Aktivposten der Bank.

Die Bewertung der Forderungen an Kunden unter Berücksichtigung der gebildeten Risikovorsorge in Form von Einzelwertberichtigungen und Pauschalwertberichtigungen stellt einen besonders wichtigen Prüfungssachverhalt dar. Diese Auswahl erfolgte insbesondere aus Gründen der Wesentlichkeit und wegen der Verwendung geschätzter Werte in dieser Bilanzposition.

2.) Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse

Im Rahmen der Jahresabschlussprüfung haben wir zunächst die Wirksamkeit des relevanten internen Kontrollsystems der flatexDEGIRO Bank AG im Hinblick auf die Bewertung der Forderungen an Kunden unter Berücksichtigung der gebildeten Risikovorsorge in Form von Einzelwertberichtigungen und Pauschalwertberichtigungen beurteilt. Weiterhin haben wir den Aufbau und die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems in Bezug auf die Kreditvergabe, der Sicherheitenbewertung, der Kreditüberwachung und der Ermittlung von Einzelwertberichtigungen im Kreditgeschäft einschließlich der relevanten IT-Systeme anhand der entsprechenden schriftlich fixierten Ordnung, Befragungen und Einsicht in die Kontrolldokumentation untersucht. Die gebildeten Einzelwertberichtigungen haben wir mit den im Rechnungslegungssystem erfassten Informationen abgeglichen. Die Bewertung der Forderungen haben wir weiterhin auf der Basis von Krediteinzelfallprüfungen anhand einer risikoorientierten Stichprobe für das wertpapierbesicherte und das nicht-wertpapierbesicherte Kreditportfolio beurteilt. Aus unseren Prüfungshandlungen haben sich keine Einwendungen gegen die Bewertung der Forderungen an Kunden ergeben.

3.) Verweis auf weitere Informationen

Die Angaben der flatexDEGIRO Bank AG zum Ausweis und zur Bewertung der Forderungen an Kunden sind im Lagebericht und Anhang enthalten (siehe insbesondere Abschnitte „Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“ „Erläuterungen der Bilanz“ und „Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung“ des Anhangs sowie Abschnitt „Vermögens- und Finanzlage“ und Abschnitt „Risikobericht“ des Lageberichts).

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die nichtfinanzielle Erklärung und die Erklärung zur Unternehmensführung, für die im Lagebericht auf die Investor Relations Homepage verwiesen werden und die nach Datum des Bestätigungsvermerks veröffentlicht werden.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Falls wir auf Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und sofern einschlägig, die zur Beseitigung von Unabhängigkeitsgefährdungen vorgenommenen Handlungen oder ergriffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 17. Mai 2024 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 17. Mai 2024 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2019 als Abschlussprüfer der flatexDEGIRO Bank AG tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Aufsichtsrat nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

Wir haben folgende Leistungen, die nicht im Jahresabschluss oder im Lagebericht des geprüften Unternehmens angegeben wurden, zusätzlich zur Abschlussprüfung für das geprüfte Unternehmen bzw. für die von diesem beherrschten Unternehmen erbracht:

Prüfung des Wertpapierdienstleistungs- und Depotgeschäfts nach § 89 Abs. 1 WpHG für den Zeitraum vom 1. April 2023 bis 31. März 2024 bei der flatexDEGIRO Bank AG

Vereinbarte Untersuchungshandlungen gemäß ISRS 4400 (Revised) in Form einer unabhängigen stichprobenbasierten Durchsicht der Abstimmung der Geld- und Stückebuchhaltung zwischen Stichtingen und DEGIRO bei der flatexDEGIRO Bank AG

VERANTWORTLICHER WIRTSCHAFTSPRÜFER

Der für die Prüfung verantwortliche Prüfungspartner ist Nick Krey.

 

Frankfurt am Main, den 7. März 2025

Baker Tilly GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
(Düsseldorf)

Dr. Stefan Fischer, Wirtschaftsprüfer

Nick Krey, Wirtschaftsprüfer

Bericht des Aufsichtsrats über das Geschäftsjahr 2024

Der Aufsichtsrat der flatexDEGIRO Bank AG (nachfolgend auch die „Gesellschaft“) hat im Geschäftsjahr 2024 die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben sorgfältig und gewissenhaft wahrgenommen.

Überwachung und Beratung des Vorstands bei der Führung der Geschäfte

Der Vorstand wurde bei der Leitung des Unternehmens beraten und dessen Tätigkeit regelmäßig und sorgfältig überwacht. Die strategische Ausrichtung der flatexDEGIRO Bank AG sowie die für die Gesellschaft wesentlichen Maßnahmen wurden durch den Aufsichtsrat begleitet. Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat durch schriftliche oder mündliche Berichte regelmäßig und umfassend über alle wesentlichen Geschäftsereignisse, die aktuelle Geschäftsentwicklung und über die wirtschaftliche und finanzielle Lage der flatexDEGIRO Bank AG. Der Aufsichtsrat wurde bei allen für das Unternehmen wesentlichen Entscheidungen unmittelbar und frühzeitig eingebunden. Zustimmungspflichtige Sachverhalte standen mit allen Unterlagen rechtzeitig zur Prüfung zur Verfügung. Die Berichte beinhalteten insbesondere alle relevanten Informationen zur Strategie, zur Planung, Geschäftsentwicklung und zur Lage der flatexDEGIRO Bank AG, einschließlich zur Risikolage, zu dem internen Kontrollsystem („IKS“) und dem Risikomanagementsystem, der Compliance und der internen Revision. Status und Ergebnisse von im Berichtsjahr durchgeführten aufsichtsrechtlichen Prüfungen wurden kontinuierlich im Einzelnen erörtert sowie Lösungsansätze und Maßnahmen beraten und geprüft.

Auch außerhalb der Sitzungen stand der Vorsitzende des Aufsichtsrats im regelmäßigen Kontakt mit dem Vorstand, um Themen insbesondere zur Entwicklung, Personalplanung und Risikosituation der flatexDEGIRO Bank AG zu besprechen. Die Mitglieder des Aufsichtsrats tauschten sich im Rahmen Ihrer Tätigkeit wiederholt auch ohne die Teilnahme des Vorstands intern aus, um die wichtigen Belange der Gesellschaft aus Sicht des Aufsichtsgremiums zu erörtern. Interessenkonflikte von Aufsichtsrats- und Vorstandsmitgliedern, die dem Aufsichtsrat gegenüber unverzüglich offenzulegen sind und über die die Hauptversammlung zu informieren ist, traten im Berichtsjahr nicht auf.

Sitzungen des Aufsichtsrats

Im Geschäftsjahr 2024 fanden sieben ordentliche Sitzungen des Aufsichtsrats statt. Außerhalb von Sitzungen fasste der Aufsichtsrat zudem neunzehn weitere Beschlüsse im Umlaufverfahren bzw. mithilfe sonstiger gebräuchlicher Telekommunikationsmittel. Jeweils nach eingehender Erörterung und umfassender Prüfung erteilte der Aufsichtsrat, soweit auf Grund eines Gesetzes, der Satzung oder der Geschäftsordnung für einzelne Maßnahmen erforderlich, erbetene Zustimmungen in den einzelnen Sitzungen bzw. durch Beschlussfassung im Umlaufverfahren.

Beratungsschwerpunkte im Aufsichtsratsplenum

Folgende Themen waren im Wesentlichen Gegenstand der Beratungen und Überwachung sowie, soweit erforderlich, der Beschlussfassung durch den Aufsichtsrat im Berichtsjahr 2024:

Aktuelle Geschäftsentwicklung der flatexDEGIRO Bank AG, Jahresabschluss zum 31. Dezember 2023 sowie Erörterung der Geschäftsfelder, des Businessplans und der Prognosen für das Geschäftsjahr 2024, die Jahresabschlussprüfung für das Geschäftsjahr 2024 sowie die Vorbereitung und Durchführung der ordentlichen und außerordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft;

Erörterung der Risikostrategie 2025;

Personalthemen, insbesondere im Zusammenhang mit dem Wechsel des Vorstandsvorsitzenden und CEO, Vergütungsthemen und Fragestellungen zur operativen und personellen Entwicklung, wiederholte Überprüfung des Geschäftsverteilungsplans und der Aufbauorganisation der Bank sowie Erweiterung des Aufsichtsrats um ein zusätzliches Aufsichtsratsmitglied;

Liquidation der Tochtergesellschaft flatexDEGIRO UK Limited;

Geplante Umwandlung der flatexDEGIRO Bank AG in eine Europäische Gesellschaft (SE) im Wege einer Verschmelzungsgründung nach Art. 17 Abs. 2 lit. a) Verordnung EG Nr. 2157/2001 („SE-Verordnung“) durch Verschmelzung einer zu gründenden/erwerbenden Aktiengesellschaft mit Sitz in Österreich zur Aufnahme auf die flatexDEGIRO Bank AG und Beauftragung des Vorstandes zur Durchführung der Maßnahmen, Rechtsgeschäfte und Rechtshandlungen zur Umwandlung;

Update Berichterstattung des Vorstands zu den Kredit-Abwicklungsfällen sowie zum Kreditengagement „Projektgesellschaft Haus Sternwarte“ und zur AFM-Untersuchung;

Berichterstattung der Internen Revision (inklusive Findings-Radar);

kontinuierliche Überprüfung der Wirksamkeit des IKS, des Risikomanagementsystems und des internen Revisionssystems einschließlich des Compliance-Managementsystems der flatexDEGIRO Bank AG;

Prüferwahlvorschlag an die Hauptversammlung nach Durchführung eines gemeinsamen öffentlichen Ausschreibungs- und Auswahlverfahrens im Einklang mit den EU-Vorschriften zur Reform der Abschlussprüfung betreffend den Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2024

Berichterstattung des Vorstands über den Status der Behebung der Feststellungen aus aufsichtsrechtlichen Sonderprüfungen (der IT-Sonderprüfung nach § 44 KWG aus dem Geschäftsjahr 2019 und der Sonderprüfung aus dem Geschäftsjahr 2022) sowie der Nachschauprüfung zur IT-Sonderprüfung und über die Beendigung des Mandats des von der BaFin zur Überwachung der Beseitigung der schwerwiegenden Mängel aus der Sonderprüfung 2022 eingesetzten Sonderbeauftragten zum 30. September 2024;

Konzernstrategie 2024 - 2025, IT-Strategie 2024 - 2025 und Planung für 2025;

Ausschussarbeit

Der Aufsichtsrat hat einen Prüfungsausschuss gebildet. Der Prüfungsausschuss bereitet Themen vor, die im Aufsichtsratsplenum behandelt werden, sowie Beschlussfassungen des Aufsichtsrats zu diesen Punkten. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses berichtet dem Aufsichtsrat regelmäßig und umfänglich über die Arbeit im Ausschuss. Mitglieder des Prüfungsausschusses im gesamten Berichtszeitraum sind Herr Martin Korbmacher als dessen Vorsitzender, Frau Britta Lehfeldt als Stellvertretende Vorsitzende und Herr Stefan Müller; ab dem 19. September 2024 wurde der Prüfungsausschuss durch ein viertes Ausschussmitglied in Gestalt von Frau Aygül Özkan ergänzt.

Der Prüfungsausschuss tagte im Geschäftsjahr 2024 insgesamt neun Mal. Zudem wurde im Nachgang zu der am 11. März stattgefundenen Sitzung ein Beschluss des Prüfungsausschusses per Videokonferenz gefasst. Der Prüfungsausschuss befasste sich im Wesentlichen mit der Prüfung der Rechnungslegung und der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses, der Wirksamkeit des IKS und des Risikomanagementsystems, der Wirksamkeit und den Feststellungen der internen Revision sowie der Arbeit der Compliance-Organisation des Unternehmens, der Durchführung der Abschlussprüfung und deren Schwerpunkten, insbesondere der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers und der Analyse des Vorliegens von Nichtprüfungsleistungen. Ein großer Fokus der Tätigkeit des Prüfungsausschusses lag auf der Evaluierung der Qualität der Abschlussprüfung. Dies erfolgte zum einen in den regulären Terminen bzw. in Form der Berichterstattung der Abschlussprüfer, zum anderen aber auch verstärkt im Rahmen des im Berichtsjahr durchgeführten öffentlichen Ausschreibungs- und Auswahlverfahrens für die Prüfung der Abschlüsse ab dem Geschäftsjahr 2024. Entsprechend den EU- Vorschriften wurde der gesamte Auswahlprozess fair, transparent und diskriminierungsfrei gestaltet und die eingegangenen Angebote anhand der vorab festgelegten und kundgetanen Auswahlkriterien beurteilt. Nach Abschluss des Verfahrens und der Validierung des Berichts über das Auswahlverfahren empfahl der Prüfungsausschuss in seiner Sitzung am 10. April 2024 dem Aufsichtsrat zwei Bewerber. Im Rahmen dieser Empfehlung lag eine Präferenz für die Baker Tilly GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, vor. Empfehlung und Präferenz des Prüfungsausschusses erfolgten frei von ungebührlicher Einflussnahme durch Dritte und beruhten nicht auf einer Klausel der in Art. 16 Abs. 6 EU-AbschlussprüferVO genannten Art. Gemäß dem hierauf gestützten Prüferwahlvorschlag des Aufsichtsrats wurde Baker Tilly GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, von der ordentlichen Hauptversammlung am 17. Mai 2024 zum Abschlussprüfer für den Jahresabschluss 2024 gewählt. Ein wesentlicher Schwerpunkt der Ausschussarbeit im Geschäftsjahr 2024 waren ferner die Prüfung des Jahresabschlusses 2023 unter Berücksichtigung des Berichts des Abschlussprüfers sowie die Vorbereitung der Beschlussfassung des Aufsichtsrats zu diesem Thema. Der Prüfungsausschuss berichtete dem Aufsichtsrat über das Ergebnis seiner Prüfungen und empfahl dem Aufsichtsrat infolgedessen und unter Berücksichtigung des Berichts des Abschlussprüfers, den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2023 und den Lagebericht für das Geschäftsjahr 2023 zu billigen. Zudem befasste sich der Prüfungsausschuss intensiv mit der Sonderprüfung 2022 und den hierbei erfolgten Feststellungen, den Lösungsansätzen hierzu und den insoweit ergriffenen Maßnahmen. In diesem Zusammenhang befasste er sich auch mit dem Stand der Abarbeitung der IT-Sonderprüfung 2019 und der Nachschauprüfung dazu. Der Prüfungsausschuss ließ sich bezüglich beider Sonderprüfungen kontinuierlich durch Abschlussprüfer und Vorstand unterrichten. Der Prüfungsausschussvorsitzende Herr Martin Korbmacher stand auch zwischen den Sitzungen in einem regelmäßigen Informationsaustausch mit den Abschlussprüfern. Zu Beginn des vierten Quartals des Berichtsjahres befasste sich der Prüfungsausschuss zudem mit der Prüfungsplanung der Jahresabschlussprüfung für das Geschäftsjahr 2024.

Im Berichtsjahr bestanden keine weiteren Ausschüsse des Aufsichtsrats.

Jahresabschlussprüfung 2024

Der Jahresabschluss der flatexDEGIRO Bank AG zum 31. Dezember 2024 sowie der Lagebericht für das Geschäftsjahr 2024 wurden von der zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2024 gewählten Baker Tilly GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, unter Einbeziehung der Buchführung geprüft. Die Prüfung hat bezüglich der Rechnungslegung sowie des Jahresabschlusses und Lageberichts keine Beanstandungen ergeben. Es wurde ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk erteilt.

Auch der Aufsichtsrat hat die Vorlagen des Vorstands seinerseits insbesondere auf Rechtmäßigkeit, Ordnungsmäßigkeit und Zweckmäßigkeit geprüft. Der Jahresabschluss sowie der Lagebericht für das Geschäftsjahr 2024 haben ebenso wie der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers allen Mitgliedern des Aufsichtsrats frühzeitig zur Durchsicht vorgelegen und wurden vorab durch den Prüfungsausschuss und anschließend im Plenum in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats vom 13. März 2025 ausführlich erörtert und geprüft.

Der Abschlussprüfer berichtete dem Prüfungsausschuss in dessen Sitzung vom 04. März 2025 sowie dem Aufsichtsratsplenum in dessen Bilanzsitzung vom 13. März 2025 über den Umfang, die Schwerpunkte und die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung einschließlich der im Bestätigungsvermerk beschriebenen besonders wichtigen Prüfungssachverhalte („Key Audit Matters“) sowie über die vorgenommenen Prüfungshandlungen. Der Abschlussprüfer gab ausführliche Erläuterungen zum Prüfungsbericht und stand für ergänzende Auskünfte und Fragen zur Verfügung. Alle wesentlichen abschluss- und prüfungsrelevanten Themen, einschließlich der in den Bestätigungsvermerken dargestellten Key Audit Matters und den hierauf bezogenen Prüfungshandlungen und Schlussfolgerungen des Abschlussprüfers, wurden mit dem Abschlussprüfer ausführlich erörtert. Der Abschlussprüfer hat keine wesentlichen Schwächen des rechnungslegungsbezogenen IKS, des Internen Revisionssystems oder der Compliance festgestellt. Der Status der Abarbeitung von Feststellungen aus aufsichtsrechtlichen Prüfungen im Konzern wurde kontinuierlich und intensiv auch unter Hinzuziehung des mit der Leitung des Abarbeitungsprojekts betrauten Vorstandsmitglieds der flatexDEGIRO Bank AG, Herrn Steffen Jentsch, erörtert sowie Lösungsansätze und Maßnahmen beraten und geprüft. Das Mandat des BaFin-Sonderbeauftragen bei der flatexDEGIRO Bank AG wurde aufgrund der erfolgreichen Beseitigung der schwerwiegenden Mängel aus der Sonderprüfung 2022 durch die Gesellschaft und der Prüfung durch den Sonderbeauftragten zum 30. September 2024 beendet.

Es bestanden keine Umstände, die die Befangenheit der Abschlussprüfer besorgen lassen. Der Aufsichtsrat hat den Prüfungsbericht und die Prüfungsergebnisse des Abschlussprüfers, insbesondere den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk, zustimmend zur Kenntnis genommen. Nach Abschluss seiner eigenen Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts hat der Aufsichtsrat in Übereinstimmung mit dem ihm berichteten Prüfungsergebnis des Prüfungsausschusses festgestellt, dass auch seinerseits keine Einwendungen gegen den Jahresabschluss und Lagebericht zu erheben sind. Der vom Vorstand aufgestellte und vom Abschlussprüfer geprüfte Jahresabschluss zum 31. Dezember 2024 sowie der Lagebericht für das Geschäftsjahr 2024 wurden vom Aufsichtsrat in seiner Sitzung vom 13. März 2025 in Übereinstimmung mit der Empfehlung des Prüfungsausschusses gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt.

Der Aufsichtsrat stimmt ebenso wie der Prüfungsausschuss in seiner Einschätzung der Lage der Gesellschaft mit derjenigen des Vorstands im Lagebericht überein.

Bestehen eines Ergebnisabführungsvertrages

Zwischen der flatexDEGIRO Bank AG und ihrer alleinigen Gesellschafterin, der flatex Finanz GmbH, besteht ein Ergebnisabführungsvertrag im Sinne von § 291 Abs. 1 S. 1 Var. 2 AktG. Aufgrund des bestehenden Ergebnisabführungsvertrages war für das Geschäftsjahr 2024 kein Bericht über die Beziehungen der Gesellschaft zu verbundenen Unternehmen aufzustellen. Für das Berichtsjahr erübrigten sich daher entsprechende Prüfungen.

Veränderungen im Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat setzte sich zu Beginn des Berichtszeitraums bis zum Ablauf des 31. Oktober 2024 aus den vier Mitgliedern Herrn Martin Korbmacher (Aufsichtsratsvorsitzender), Frau Aygül Özkan (Stellvertretende Vorsitzende), Frau Britta Lehfeldt und Herrn Stefan Müller zusammen. Zusätzlich zur ordentlichen Hauptversammlung der flatexDEGIRO Bank AG am 17. Mai 2024 fand am 30. September 2024 eine außerordentliche Hauptversammlung der Gesellschaft statt. Gemäß Beschlussfassung dieser außerordentlichen Hauptversammlung wurde die Anzahl der Aufsichtsratsmitglieder von vier auf fünf Mitglieder erhöht und § 8 Abs. 1 der Satzung der Gesellschaft entsprechend geändert, die Satzungsänderung wurde durch Eintragung im Handelsregister am 01. Oktober 2024 wirksam. Zudem wurde Herr Bernd Förtsch mit Wirkung zum 01. November 2024 zum Aufsichtsratsmitglied gewählt. Somit besteht der Aufsichtsrat seit dem 01. November 2024 aus Herrn Martin Korbmacher (Vorsitzender), Frau Aygül Özkan (Stellvertretende Vorsitzende), Herrn Bernd Förtsch, Frau Britta Lehfeldt und Herrn Stefan Müller. Die Amtszeit des jeweiligen Aufsichtsratsmitgliedes endet mit der Beendigung der Hauptversammlung, die über dessen Entlastung für das Geschäftsjahr 2024 entscheidet.

Veränderungen im Vorstand

Zu Beginn des Geschäftsjahres 2024 bestand der Vorstand der flatexDEGIRO Bank AG aus Herrn Frank Niehage (Vorstandsvorsitzender), Herrn Dr. Benon Janos, Herrn Stephan Simmang, Herrn Dr. Matthias Heinrich, Herrn Steffen Jentsch und Herrn Jens Möbitz. Seitdem haben sich bis zur Verabschiedung dieses Berichts folgende Änderungen im Vorstand ergeben: Herr Frank Niehage hat sein Vorstandsmandat mit Wirkung zum Ablauf des 30. April 2024 niedergelegt. Herr Dr. Benon Janos und Herr Stephan Simmang wurden daraufhin interimistisch (bis zur Bestellung eines neuen Vorstandsvorsitzenden / CEO) jeweils zum Co-Vorstandsvorsitzenden / Co-CEO der flatexDEGIRO Bank AG bestellt. Nach erfolgreichem Abschluss der Suche nach einem neuen Vorstandsvorsitzenden und CEO wurden mit Wirkung zum 01. Oktober 2024 Herr Oliver Behrens zum Vorstandsvorsitzenden und CEO sowie Herr Dr. Benon Janos zum Stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden / Deputy CEO bestellt. Sämtliche Herren haben das jeweilige Mandat angenommen.

Bei Verabschiedung dieses Berichts am 13. März 2025 besteht der Vorstand dementsprechend aus Herrn Oliver Behrens als Vorstandsvorsitzendem und CEO, Herrn Dr. Benon Janos als Stellvertretendem Vorstandsvorsitzenden / Deputy CEO und CFO, Herrn Stephan Simmang als CTO, Herrn Dr. Matthias Heinrich als CRO, Herrn Steffen Jentsch als CPO und Herrn Jens Möbitz als COO.

Danksagung

Der Aufsichtsrat dankt dem ausgeschiedenen Vorstandsmitglied Herrn Frank Niehage für sein großes Engagement in den vergangenen Jahren.

Den Mitgliedern des Vorstands sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der flatexDEGIRO Bank AG, die im vergangenen Jahr mit sehr hohem persönlichen Einsatz an der positiven Entwicklung des Unternehmens in weiterhin herausfordernden Zeiten mitgewirkt haben, spricht der Aufsichtsrat seinen besonderen Dank und seine Anerkennung aus.

 

Frankfurt am Main, den 13. März 2025

Für den Aufsichtsrat

Martin Korbmacher, Vorsitzender des Aufsichtsrats

Bericht zur Gleichstellung & Entgeltgleichheit 2024

Gemäß § 21 Abs. 1 Entgelttransparenzgesetz (EntgTranspG) vom 29. Juli 2020

Inhaltsverzeichnis

EINLEITUNG

I. BERICHT ZU DEN MAßNAHMEN

1. FRAUENFÖRDERUNG ALS WESENTLICHER BESTANDTEIL DER PERSONALSTRATEGIE DES KONZERNS

2. MAßNAHMEN ZUR FÖRDERUNG DER GLEICHSTELLUNG VON FRAUEN UND MÄNNERN

3. MAßNAHMEN ZUR HERSTELLUNG VON ENTGELTGLEICHHEIT FÜR FRAUEN UND MÄNNER

II. STATISTIKEN

1. ANZAHL UND VERTEILUNG UNSERER MITARBEITENDEN

2. DURCHSCHNITTLICHE ANZAHL MITARBEITENDE IM GESCHÄFTSJAHR 2024

2.1 Gesamt

2.3 Vollzeitbeschäftigte

2.3 Teilzeitbeschäftigte

ABBILDUNGSVERZEICHNIS

Einleitung

In Deutschland lag die statistische Entgeltlücke im Jahr 2024 zwischen den Geschlechtern, bezogen auf das durchschnittliche Bruttostundenentgelt, bei 16 Prozent1. Zum Zeitpunkt der Berichtserstellung lagen die Zahlen für 2024 auf europäischer Ebene noch nicht vor. Im Jahr 2023 lag die Entgeltlücke EU-weit im Durchschnitt bei 12,0%. Für die Länder in denen die flatexDEGIRO Bank AG operiert liegt der unbereinigte Gender Pay Gap für das Jahr 2023 bei folgenden Werten:

1. Deutschland 17,6%
2. Niederlande 12,5%
3. Bulgarien 13,5%
4. Österreich 18,3%

Für das Jahr 2024 liegt der bereinigte Gender Pay Gap in Deutschland immer noch bei sechs Prozentpunkten (Gap bei gleicher formaler Qualifikation und gleichen Arbeitsmerkmalen)2. Diese Lücke ist nach Angaben des Bundesfamilienministeriums statistisch nicht zu begründen.

Das „Gesetz zur Förderung der Transparenz von Entgeltstrukturen“ (EntgTranspG) soll ergänzend zum Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz das Gebot gleichen Entgelts für Frauen und Männer bei gleicher oder gleichwertiger Arbeit durchsetzen und so die unmittelbare und mittelbare Entgeltdiskriminierung aufgrund des Geschlechts bekämpfen. Für die Durchsetzung dieses Ziels auf Unternehmensebene sieht das Gesetz unter anderem die Veröffentlichung eines Berichts zur Gleichstellung und Entgeltgleichheit als Anlage zum Lagebericht vor. Die vorliegende Veröffentlichung soll diese Berichtspflicht erfüllen.

Die flatexDEGIRO Bank AG initiiert Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung zwischen Frauen und Männern sowie zur Herstellung der Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern.

Die flatexDEGIRO Bank AG ist ein nicht tarifgebundenes beziehungsweise nicht tarifanwendendes Unternehmen und wird den Bericht nach § 22 Abs. 2 EntgTranspG alle drei Jahre veröffentlichen.

1 https://www.destatis.de/Europa/DE/Thema/Bevoelkerung-Arbeit-Soziales/Arbeitsmarkt/GenderPayGap.html
2 https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Verdienste/Verdienste-GenderPayGap/Tabellen/bgpg-01-gebietsstand.html

I. Bericht zu den Maßnahmen

1. Frauenförderung als wesentlicher Bestandteil der Personalstrategie des Konzerns

Die flatexDEGIRO Bank AG versteht Vielfalt als Bereicherung und verankert Gleichstellung und Diversity-Management fest in ihrer Unternehmenskultur. Ein zentraler Bestandteil der Personalstrategie ist die Förderung von Chancengleichheit - insbesondere die Gleichstellung der Geschlechter.

Ziel ist es, allen Mitarbeitenden unabhängig von ihrer Erwerbsbiografie oder Lebenssituation die Möglichkeit zu geben, sich in anspruchsvollen Fach-, Projekt- oder Führungsfunktionen zu entfalten. Eine faire und geschlechtsunabhängige Vergütung ist dabei selbstverständlich. Unsere Entgelt- und Bewertungsstrukturen sind konsequent geschlechtsneutral ausgestaltet und stehen im Einklang mit den Vorgaben des Entgelttransparenzgesetzes (§§ 3 und 4 EntgTranspG).

Der durchschnittliche Frauenanteil in der Belegschaft beträgt aktuell rund 33 Prozent und ist somit im Vergleich zum Vorbericht 2021 um 11 Prozent gesunken (2021: 44 Prozent). In Führungspositionen3 lag der Frauenanteil 2021 noch bei 20 Prozent und ist im Jahr 2024 auf 22 Prozent gestiegen. Zur Stärkung der Repräsentanz von Frauen wurde eine Zielquote für Frauen in Führungspositionen von 25 Prozent bis Ende 2022 definiert. Dieses Ziel konnte noch nicht erreicht werden. Besonders auf höheren Führungsebenen besteht weiterhin Handlungsbedarf. Daher engagieren wir uns weiterhin mit gezielten Maßnahmen für die Förderung weiblicher Karrieren und die besserte Vereinbarkeit von Familie und Beruf - für alle Beschäftigten.

Es braucht einen langen Atem, um tradierte Rollenmuster zu überwinden. Die flatexDEGIRO Bank AG sieht sich in der Verantwortung, diesen Kulturwandel aktiv mitzugestalten. Die bisherigen Erfolge - wie der steigende Anteil von Frauen in qualifizierten und leitenden Funktionen - bestätigen diesen Weg. Denn wir sind überzeugt: Persönlichkeit, Motivation und Leistung zählen - nicht das Geschlecht.

In diesem Sinne übernimmt die flatexDEGIRO Bank AG Verantwortung - über gesetzliche Vorgaben hinaus - und setzt sich für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in qualifizierten Funktionen sowie für Entgeltgleichheit bei gleicher und gleichwertiger Arbeit ein.

3 Exklusive Vorstand, Level Managing Director, Executive Director und Director

2. Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern

Gleichstellung und gesellschaftliche Verantwortung sind fest im Selbstverständnis der flatexDEGIRO Bank AG verankert. Die Förderung weiblicher Karrieren ist dabei nicht nur Ausdruck sozialer Verantwortung, sondern auch ein strategischer Erfolgsfaktor - insbesondere mit Blick auf den demografischen Wandel und die Notwendigkeit diverser Teams.

Wir unterstützen unsere Mitarbeitenden dabei, Beruf und Familie in Einklang zu bringen. Flexible Arbeitszeitmodelle, ortsunabhängiges Arbeiten und individuelle Lösungen schaffen die Rahmenbedingungen für eine moderne, familienfreundliche Arbeitswelt. Damit stärken wir nicht nur die Zufriedenheit und Identifikation mit dem Unternehmen, sondern auch unsere Attraktivität als Arbeitgeber im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte.

Konkret setzen wir folgende Maßnahmen um:

Flexible Arbeitsmodelle: Vertrauensarbeitszeit, Teilzeitoptionen, individuelle Lösungen während Elternzeit oder familiärer Pflegeverantwortung

Begleitung vor, während und nach der Elternzeit: Informationen über betriebliche Entwicklungen, Teilnahme an Schulungen, strukturierte Wiedereingliederung und betriebliches Gesundheitsmanagement

Gezielte Weiterentwicklung: Programme zur Qualifizierung und Förderung, Entwicklung einer modernen Führungskultur und aktive Unterstützung weiblicher Führungskräfte. Ein Beispiel ist das Format „Female Finance“, das speziell für Mitarbeiterinnen und Kundinnen entwickelt wurde. Ziel ist es, Frauen durch praxisnahe Inhalte und fundiertes Know-How in Finanzthemen zu stärken, sie für finanzielle Zusammenhänge zu sensibilisieren und so ihre Unabhängigkeit sowie Entscheidungsfähigkeit im beruflichen wie privaten Kontext zu fördern.

Kinderbetreuung: Die Betreuungskosten werden - soweit steuerlich anerkannt - vollständig übernommen.

Diese Angebote tragen dazu bei, die berufliche Kontinuität auch während familiärer Phasen zu sichern. Dass mittlerweile drei Prokuristinnen, zwei Generalbevollmächtigte und zwei weibliche Aufsichtsratsmitglieder zum Führungskreis gehören, ist ein sichtbares Ergebnis unserer Gleichstellungsstrategie.

3. Maßnahmen zur Herstellung von Entgeltgleichheit für Frauen und Männer

Die Vergütung bei der flatexDEGIRO Bank AG richtet sich ausschließlich nach Qualifikation, Leistung und Verantwortung - unabhängig vom Geschlecht. Differenzierungen auf dieser Grundlage sind weder gewollt noch vorgesehen.

Im Zuge der Umsetzung des Entgelttransparenzgesetzes wurden Führungskräfte, Personalverantwortliche sowie Betriebsratsmitglieder umfassend über die gesetzlichen Anforderungen informiert. Unsere internen Regelungen schließen geschlechtsspezifische Entgeltunterschiede bei gleicher oder gleichwertiger Tätigkeit aus.

Die flatexDEGIRO Bank AG steht für eine transparente, diskriminierungsfreie Vergütungskultur und wird sich auch künftig für die konsequente Umsetzung von Entgeltgleichheit einsetzen.

II. Statistiken

Die nachfolgenden Statistiken geben Auskunft über:

1.

Anzahl und Verteilung unserer Mitarbeitenden nach Ländern und Geschlecht zum Stichtag

2.

Durchschnittliche Anzahl Mitarbeitende im Geschäftsjahr 2024, gesamt, in Vollzeit und in Teilzeit

Der Stichtag ist Analyse ist der 31. Dezember 2024. Vorstandsmitglieder werden nicht dargestellt. Leitende Angestellte und Prokuristen sind in den Zahlen enthalten.

1. Anzahl und Verteilung unserer Mitarbeitenden

Die nachfolgende Grafik zeigt die Anzahl und Verteilung unserer Mitarbeitenden nach Ländern und Geschlecht zum Stichtag 31. Dezember 2024 (exkl. Vorstand).

2. Durchschnittliche Anzahl Mitarbeitende im Geschäftsjahr 2024

Die nachfolgende Grafik zeigt die Anzahl und Verteilung unserer Mitarbeitenden nach Ländern und Geschlecht im Jahresdurchschnitt 2024 (exkl. Vorstand).

2.1 Gesamt

2.3 Vollzeitbeschäftigte

2.3 Teilzeitbeschäftigte

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1 Durchschnittliche Anzahl Mitarbeitende nach Geschlecht

Abbildung 2 Durchschnittliche Anzahl männliche Vollzeitbeschäftigte nach Land

Abbildung 3 Durchschnittliche Anzahl weibliche Vollzeitbeschäftigte nach Land

Abbildung 4 Durchschnittliche Anzahl männliche Teilzeitbeschäftigte nach Land

Abbildung 5 Durchschnittliche Anzahl weibliche Teilzeitbeschäftigte nach Land