Schaltbau Holding AGMünchenJahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021LAGEBERICHT UND KONZERN-LAGEBERICHTGRUNDLAGEN DER SCHALTBAU-GRUPPEGESCHÄFTSMODELL Die Schaltbau-Gruppe ist mit 28 (2020: 27) Vertriebs- und Fertigungsstätten in 14 Ländern tätig und verfügt über ein globales Netzwerk von externen Vertriebspartner. Die Unternehmensgruppe ist im Wesentlichen in zwei unterschiedlichen Marktsegmenten tätig: Im Bereich Rail, dem traditionellen Kerngeschäft der Unternehmensgruppe, gehört die Schaltbau-Gruppe seit vielen Jahren zu den Marktführern für sicherheitsrelevante Komponenten und Systeme im Bahnsektor. Das gilt sowohl für die bahnspezifischen Komponenten der Schaltbau GmbH als auch für die System- und Serviceangebote der Bode, Pintsch und SBRS. Die Gruppe hat sich in diesem Markt erfolgreich als Experte für Infrastruktur im Schienenverkehr sowie für Einstiegssysteme sowie elektromechanische Komponenten für Schienenfahrzeuge etabliert und sorgt mit ihren Produkten und Lösungen für Sicherheit und Verfügbarkeit im Bahnverkehr. Der Rail-Markt ist ein langfristiger, robuster Wachstumsmarkt mit moderaten Wachstumsraten. Im Bereich DC-Power nutzt die Unternehmensgruppe die hohe Technologiekompetenz und das Know-how zur Absicherung von Gleichstrom-Anwendungen im Bahnsektor, um mit neuen Anwendungen außerhalb des Bahnsektors schnell wachsende Märkte im Bereich New Energy / New Industry und e-Mobility zu erschließen. Mit elektromechanischen und leistungselektronischen Komponenten und intelligenten Lösungen für das Energiemanagement sorgt die Schaltbau-Gruppe auch in diesen Märkten beim Einsatz von Gleichstromtechnologie und Batteriesystemen für Sicherheit und Verfügbarkeit. Der DC-Power-Markt wächst aktuell sehr dynamisch mit zweistelligen Wachstumsraten. Das Geschäftsmodell der vier Segmente stellt sich wie folgt dar: Pintsch: Sicherheitskritische Komponenten und Lösungen für die Infrastruktur im Schienenverkehr Die PINTSCH GmbH mit Sitz in Dinslaken und Niederlassungen in den Niederlanden und USA ist Hersteller sicherungstechnischer Produkte für die Bahninfrastruktur. Zum Lösungsportfolio gehören u. a. Bahnübergangstechnik, Signal- und Sicherheitstechnik, Stellwerks- und Fördertechnik, Achszählung, Weichenantriebe und -heizungen. Die Gesellschaft übernimmt darüber hinaus sowohl die Neuerrichtung als auch die Instandhaltung von Streckenabschnitten mit Fokus auf den Regionalstrecken. Pintsch ist global tätig, der Fokus der Geschäftstätigkeit liegt in Deutschland und dem angrenzenden europäischen Ausland. Die Marktentwicklung wird vor allem durch staatliche Investitionsprogramme zum Ausbau und der Digitalisierung der Bahninfrastruktur beeinflusst. Bode: Tür- und Zustiegssysteme für Schienenfahrzeuge, Busse und Straßenfahrzeuge Bode - Die Tür GmbH mit Sitz in Kassel sowie Niederlassungen und Produktionsstandorten in Großbritannien, Polen, Türkei, USA, China und Südkorea ist spezialisiert auf die Herstellung, Wartung und den Service von ausfallsicheren und intelligent vernetzten Fahrzeugtürsystemen für Züge, Busse und Nutzfahrzeuge ("Rolling Stock"). Des Weiteren liefert die Unternehmensgruppe über die polnische Tochtergesellschaft RAWAG Fenster für Schienenfahrzeuge, komplette Inneneinrichtungen und Spezialkonstruktionen wie Zugdächer. Bode ist weltweit tätig, der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit liegt in Europa. Hier zählt Bode zu den führenden Anbietern. Der von Bode adressierte Markt wird indirekt durch staatliche und kommunale Investitionen in den Ausbau des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs beeinflusst, da diese die Nachfrage nach neuen Fahrzeugen oder Modernisierungen der jeweiligen staatlichen, kommunalen oder privaten Betreibergesellschaften treibt. SBRS: Modernisierung von Schienenfahrzeugen und Hochleistungsladeinfrastrukturen für e-Mobility Die SBRS GmbH mit Sitz in Dinslaken ist Technologie- und Lösungsanbieter für die Nachrüstung und Modernisierung ("Refurbishment") von Zügen - von Bordnetzen über Klimaanlagen, Toiletten und Inneneinrichtung bis hin zu Einstiegssystemen und Führerständen. Für den ÖPNV entwickelt und liefert das 2016 gegründete Unternehmen darüber hinaus komplette Ladeinfrastruktur-Lösungen für Elektro-Fahrzeuge und gehört damit zu den führenden Technologie- und Lösungsanbietern für Hochleistungsladeinfrastrukturen in Deutschland. Fokus der Geschäftstätigkeit der SBRS ist Deutschland. Während das Refurbishment-Geschäft im Bereich Rail wie beim Segment Bode indirekt von staatlichen und kommunalen Investitionen in den Ausbau des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs beeinflusst wird, wirken sich auf dem Markt für Hochleistungsladeinfrastrukturen darüber hinaus staatliche Regulierungsvorgaben hinsichtlich CO 2 -Emissionen für Fahrzeuge sowie Förderprogramme zur Elektrifizierung des ÖPNV auf die Nachfrage aus. Schaltbau: Elektromechanische Komponenten für Rail, New Energy / New Industry und e-Mobility Die Schaltbau GmbH mit Sitz in München und 12 ausländischen Niederlassungen ist spezialisierter Hersteller von sicherheitskritischen Komponenten wie Schütze, Stecker und Schaltsysteme mit Fokus auf Gleichstromtechnologie ("DC-Technologie"). Die Schaltbau-Komponenten werden sowohl in der Bahnindustrie z. B. für Signalgebung, Schutz und Energieverteilung genutzt, als auch zunehmend für die Absicherung und das Energiemanagement batteriegestützter industrieller Anwendungen im Bereich New Energy / New Industry sowie im Bereich e-Mobility Automotive - vom Energiespeicher bei der Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien bis hin zu E-Auto und der Elektroladesäule. Darüber hinaus liefert Schaltbau komplette Fahrpulte für die Bahnindustrie und Komponenten für Führerstände. Schaltbau ist global tätig und gehört international zu den führenden Herstellern von DC-Komponenten. Während der Markt im Bereich Rail ebenfalls indirekt von Investitionen in den Ausbau des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs beeinflusst wird, entfalten im Bereich DC-Power zunehmend Förderprogramme zum Ausbau der erneuerbaren Energien und zum Ausbau der Elektromobilität sowie staatliche Regulierungsvorgaben hinsichtlich CO 2 -Emissionen der Industrie bzw. der Automobilhersteller Einfluss auf die Absatzmärkte der Schaltbau. Die regulatorischen Vorgaben sind dabei Ausdruck eines Megatrends zur nachhaltigen Reduzierung klimaschädlicher Treibhausgase im Zusammenhang mit der Energiewende. ORGANISATIONSSTRUKTUR UND SEGMENTE Pintsch, Bode, SBRS und Schaltbau mit ihren jeweiligen Tochtergesellschaften repräsentieren gleichzeitig die vier Segmente des Konzerns. Die Schaltbau Holding AG ist die Führungsgesellschaft der vier Segmente und verantwortet die strategische Ausrichtung und Umsetzung sowie die Steuerung der Schaltbau-Gruppe. In regelmäßigen Reviewterminen mit den Geschäftsführern und ausgewählten Mitarbeitern erfolgt ein Monitoring der finanziellen und nicht-finanziellen Kennzahlen, des Fortschritts interner Projekte sowie eine Chancen- und Risikobewertung der aktuellen und zukünftigen Geschäftstätigkeit. Die Schaltbau Holding AG übernimmt darüber hinaus konzernweite Aufgaben wie Konzernrechnungslegung und -controlling, Cash-Management, Recht, Investor Relations & Corporate Communications, die Bereitstellung von IT-Systemen sowie Governance-Funktionen wie Compliance, Revision, Risikomanagement und Corporate Social Responsibility. LEITUNG UND KONTROLLE Die Schaltbau-Gruppe wird durch den Vorstand der Schaltbau Holding AG geleitet, dem zum 31. Dezember 2021 drei Mitglieder angehörten (ab 1. Januar 2022 zwei Mitglieder). Im Berichtszeitraum ergaben sich folgende Veränderungen im Vorstand: Der Aufsichtsrat der Schaltbau Holding AG hatte am 4. März 2020 Dr. Jürgen Brandes mit Wirkung zum 1. April 2020 als weiteres Vorstandsmitglied für die Dauer von drei Jahren bestellt. Zum 1. Januar 2021 hat Dr. Jürgen Brandes den Vorstandsvorsitz der Schaltbau Holding AG übernommen und damit die Nachfolge von Dr. Albrecht Köhler angetreten, dessen Bestellung, wie vertraglich vereinbart, zum 31. Dezember 2020 endete. Der Aufsichtsrat hatte Prof. Dr. Thorsten Grenz mit Wirkung zum 1. September 2020 gemäß § 105 Abs. 2 S. 1 AktG interimistisch zum Finanzvorstand bestellt. Während der Vorstandstätigkeit ruhte sein Aufsichtsratsmandat bei der Gesellschaft. Für die Dauer seiner Entsendung in den Vorstand wurde Dr. Günter Pferdmenges am 7. Oktober 2020 gemäß § 104 Abs. 2 S. 2 AktG gerichtlich zum Aufsichtsratsmitglied bestellt. Prof. Dr. Thorsten Grenz übergab das Finanzressort am 1. März 2021 an Steffen Munz, der durch den Aufsichtsrat am 6. November 2020 für eine dreijährige Amtszeit bestellt worden war, und nahm seine Tätigkeit als Aufsichtsratsmitglied wieder auf. Volker Kregelin, Mitglied des Vorstands der Schaltbau Holding AG, legte auf eigenen Wunsch zum 31. Dezember 2021 sein Amt nieder. Diese Vorstandsposition wird nicht nachbesetzt. Die Amtszeit der bisherigen Aufsichtsräte der Schaltbau Holding AG mit Ausnahme der Arbeitnehmervertreter endete mit Abschluss der ordentlichen Hauptversammlung am 25. Mai 2021. Vier Mitglieder des Aufsichtsrats wurden in der Hauptversammlung neu gewählt. In der anschließenden konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrats wurde Stéphane Rambaud-Measson zum Vorsitzenden und Prof. Dr. Thorsten Grenz zum stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt. Die Arbeitnehmervertreter wurden vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie durch das zuständige Amtsgericht erneut zu Mitgliedern des Aufsichtsrats der Gesellschaft bestellt. Im Hinblick auf den anstehenden Vollzug des freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebots der Voltage BidCo GmbH, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft von Fonds, die von The Carlyle Group ("Carlyle") beraten werden, und den damit einhergehenden Kontrollwechsel legten alle vier amtierenden Anteilseignervertreter ihr Mandat zum Ablauf des 25. Oktober 2021 nieder. Die Voltage BidCo GmbH hielt zum Zeitpunkt des Kontrollwechsels 78,22 % der unverwässerten Stimmrechte. Das Amtsgericht bestellte bis zum Ablauf der nächsten Hauptversammlung Dr. Friedel Drees, Vanessa Lemmer, Wilko Stark und Willi Westenberger als Aufsichtsratsmitglieder. In der konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrats am 26. Oktober 2021 wurde Dr. Friedel Drees zum Aufsichtsratsvorsitzenden und Herbert Treutinger zum stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt. Zusammensetzung des Aufsichtsrats vom 1. Januar 2021 bis 28. Februar 2021: scrollen
Zusammensetzung des Aufsichtsrats vom 1. März 2021 bis 28. Mai 2021: scrollen
Zusammensetzung des Aufsichtsrats vom 28. Mai 2021 bis 25. Oktober 2021: scrollen
Zusammensetzung des Aufsichtsrats vom 26. Oktober 2021 bis 31. Dezember 2021: scrollen
Mit Ablauf des 21. Februar 2022 hat Vanessa Lemmer ihr Aufsichtsratsmandat der Schaltbau Holding AG niedergelegt. Strategie In der von der Schaltbau Holding AG im ersten Halbjahr 2021 formulierten und konkretisierten Strategie 2023 will das Unternehmen das Rail-Kerngeschäft stärken und mit der Expansion in neue Märkte weiteres Wachstumspotenzial erschließen. Ziel ist es, den Unternehmenswert der Schaltbau-Gruppe nachhaltig zu steigern. Dazu hat die Gesellschaft vier wesentliche strategische Stoßrichtungen definiert: Nachhaltige Verbesserung der finanziellen Performance Profitabilität, Kapitalrendite und Cash-Generierung bestimmen maßgeblich den Unternehmenswert. Deshalb hat die Steigerung der finanziellen Performance in der gesamten Unternehmensgruppe, aber insbesondere in den Unternehmensbereichen, die bislang in ihrer Performance hinter vergleichbaren Unternehmen zurückbleiben, höchste Priorität. Der Vorstand hat dazu gemeinsam mit den Führungsgesellschaften einen Wertsteigerungs- und Wachstumsplan aufgestellt, in dem die Hebel für die Performanceverbesserungen identifiziert und geeignete Maßnahmen definiert wurden. Die Umsetzung dieses Plans wird konsequent nachverfolgt. Bis 2026 will die Unternehmensgruppe eine EBIT-Marge im Verhältnis zum Umsatz im hohen einstelligen Bereich erzielen. Profitables Wachstum im Kerngeschäft Um ein profitableres und schnelleres Wachstum im angestammten Rail-Kerngeschäft zu ermöglichen, plant die Gesellschaft sowohl Maßnahmen zur Verbesserung der Kostenstruktur als auch gezielte Investitionen und Produktinnovationen. So soll beispielsweise im Bereich Schienenfahrzeuge (Bode) die Produktion nach einem Best-Cost-Country-Ansatz ins Ausland verlagert werden. Auch kleinere ergänzende Akquisitionen sind zur Verbesserung der Kostenstruktur und Abrundung des Portfolios denkbar. Im Bereich Bahn-Infrastruktur (Pintsch) soll das gesamte Produktportfolio sukzessive digitalisiert werden, um einerseits vom Investitionsprogramm "Digitale Schiene Deutschland" zu profitieren und andererseits mit diesem Produktportfolio auch international stärker zu expandieren. Mit dem Pilotprojekt "Zwieseler Spinne" konnte sich die Schaltbau-Gruppe bereits ein wegweisendes Projekt für den Bau eines digitalen Stellwerks im Kernmarkt Deutschland sichern. Mit den genannten Maßnahmen wird im Bereich Rail ein jährlich durchschnittliches Wachstum (CAGR) von rd. 4-6 % bis 2026 angepeilt - etwa doppelt so hoch wie das allgemeine Marktwachstum im Bereich Rail. Ausbau des Servicegeschäfts Das Servicegeschäft im Bereich Rail verfügt über attraktive Margen, deshalb soll es gezielt ausgebaut werden. Zum einen will die Schaltbau-Gruppe verstärkt ihre große und in den letzten Jahren stark gewachsene installierte Basis an Einstiegssystemen vor allem für Schienenfahrzeuge nutzen. Zum anderen soll das Geschäft mit Modernisierungen (SBRS) wachsen. Um einen proaktiven und schnellen Service zu gewährleisten, wurde beispielsweise bereits eine Schnellwerkstatt in Kassel aufgebaut, die Ende 2020 in Betrieb genommen wurde. Die Umsätze aus dem Servicegeschäft sollen bis 2026 jährlich um durchschnittlich 6-7 % wachsen. Entwicklung neuer DC-Komponenten und -Anwendungen für New Energy / New Industry und e-Mobility Die Schaltbau-Gruppe ist bereits mit zahlreichen Produkten und Projekten im Bereich New Energy / New Industry und e-Mobility (Schaltbau, SBRS) tätig und hat damit ihre hohe Gleichstrom-Expertise aus dem Bahnsektor bereits erfolgreich auf diese neuen Märkte übertragen. Die Schaltbau GmbH liefert dabei sicherheitskritische elektromechanische Komponenten für die Nutzung von Gleichstrom. Die von der Schaltbau GmbH hergestellten Schütze werden beispielsweise in Prüfständen, in Elektro-Fahrzeugen, in Hochleistungsladeinfrastrukturen, Elektro-Fähren und Energiespeichern eingesetzt. Für E-Busse hat die SBRS GmbH darüber hinaus bereits in mehreren Städten komplette mobile und stationäre Ladeinfrastrukturen umgesetzt. Die Schaltbau-Komponenten kommen auch in Lade-Lösungen anderer Hersteller zum Einsatz. Die Märkte New Energy / New Industry und e-Mobility verfügen über sehr dynamische Wachstumsraten. Mit der Entwicklung neuer, spezifischer Komponenten und Lösungen für diese Märkte und mit dem Neubau einer modernen und hochautomatisierten Produktion, der NExT Factory in Velden, will die Gruppe von diesem starken Marktwachstum partizipieren und die eigene Expansion in diesen Märkten beschleunigen. Bis 2026 will die Unternehmensgruppe die Umsätze aus dem Bereich DC-Power auf rund EUR 300 Mio. verdoppeln. STEUERUNG Als finanzielle Leistungsindikatoren für den Konzern hat die Schaltbau Holding AG drei zentrale Steuerungsgrößen definiert: scrollen
Auftragseingang, Umsatz und EBIT werden monatlich intern differenziert nach Segmenten und Konzerngesellschaften im Berichtswesen der Schaltbau-Gruppe erfasst. Ergänzend werden auf Konzernebene: scrollen
betrachtet. Zentrale Steuerungskennzahl für die Schaltbau Holding AG (Jahresabschluss nach HGB) ist das Ergebnis vor Steuern. Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility Nachhaltigkeit und verantwortliche Unternehmensführung gehören zu den Managementprinzipien der Schaltbau-Gruppe. Der Vorstand der Schaltbau-Gruppe ist davon überzeugt, dass damit die Kunden- und Mitarbeiterbindung und somit auch die Wettbewerbsposition gestärkt sowie Geschäftsrisiken minimiert werden. Über die Aktivitäten und Ziele im Bereich Umweltschutz bzw. Corporate Social Responsibility berichtet die Schaltbau Gruppe in ihrem jährlichen Nachhaltigkeitsbericht. Darüber hinaus beurteilt jährlich EcoVadis die CSR-Aktivitäten der Schaltbau-Gruppe. EcoVadis ist eine unabhängige Plattform für CSR-Bewertungen, auf der Unternehmen ihre Standards und Maßnahmen zu unternehmerischer Verantwortung erfassen und bewerten lassen können. Die EcoVadis-Bewertungen konzentrieren sich auf 21 Kriterien aus den vier Themenbereichen Umwelt, Arbeits- und Menschenrechte, Ethik und nachhaltige Beschaffung, die auf internationalen Nachhaltigkeitsstandards wie den Global-Compact-Grundsätzen, den Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO), dem Standard der Global Reporting Initiative (GRI), der Norm ISO 26000 und den CERES-Grundsätzen basieren. In der EcoVadis-Bewertung vom Juli 2021 wurde ein Ergebnis von 59/100 Punkten erreicht und der Silber-Status weiter ausgebaut. Im Vergleich zum Vorjahr (Vorjahr: 54/100) konnte sich die Schaltbau-Gruppe deutlich verbessern. Dieser Status bestätigt einen strukturierten und proaktiven CSR-Ansatz, eine grundlegende, systematische CSR-Berichterstattung und ein Wirtschaften im Einklang mit internationalen CSR-Standards. Die Schaltbau-Gruppe strebt an, die im Nachhaltigkeitsbericht genannten Kennzahlen kontinuierlich zu verbessern bzw. die Umweltauswirkungen der eigenen Geschäftstätigkeit weiter zu reduzieren. Der jährliche Nachhaltigkeitsbericht der Schaltbau Holding AG ist auf der Website www.schaltbaugroup.com unter dem Menüpunkt Verantwortung veröffentlicht. WIRTSCHAFTSBERICHTGESAMTWIRTSCHAFTLICHE UND BRANCHENBEZOGENE RAHMENBEDINGUNGEN GESAMTWIRTSCHAFTLICHES UMFELD: Wirtschaft erholt sich leicht vom Einbruch des Vorjahres Nach den Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) im Herbst 2021 erholte sich die globale Wirtschaft 2021 trotz der weiter andauernden COVID-19-Pandemie und der weltweiten Lieferkettenproblematik leicht vom deutlichen Einbruch des Vorjahres, auch wenn die Dynamik der Erholung mit wieder steigenden Infektionszahlen abflachte. Die Experten des IWF gehen aktuell für das Jahr 2021 von einem globalen Wachstum von 5,9 % aus. 1 Die Wirtschaft in Deutschland ist laut IWF 2021 um 2,7 % 2 gewachsen - 0,4 Prozentpunkte niedriger, als der Währungsfonds noch im Oktober 2021 prognostiziert hatten 3 . Damit lag Deutschland auch deutlich unter dem durchschnittlichen Wachstum der Eurozone von 5,2 %, deren Wirtschaftsleistung stärker expandiert war als noch im Oktober 2021 mit 5,0 % angenommen 4 . Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2021 in Deutschland trotz der Corona-Einschränkungen gegenüber dem Vorjahr um 2,7 % gestiegen. 5 Das vorpandemische Niveau konnte jedoch noch nicht erreicht werden. Verglichen mit 2019 lag das BIP 2021 noch 2,0 % niedriger. Angetrieben wurde die wirtschaftliche Erholung vor allem durch die Konsumausgaben des Staates, die um 3,4 % stiegen. Darin waren vor allem Ausgaben für kostenlose Antigen-Schnelltests, Beschaffung von Impfstoffen und der Betrieb von Test- und Impfzentren enthalten. 6 Während die Verbraucherpreise nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Jahresdurchschnitt um 3,1 % stiegen - hier verteuerten sich vor allem Energieprodukte und Lebensmittel 7 - lag die Teuerungsrate bei den Erzeugerpreisen im Jahresdurchschnitt mit einem Plus von 10,5 % signifikant höher 8 . Hier zogen neben den Energiepreisen vor allem die Preise für Vorleistungsgüter massiv an. Metalle verteuerten sich im Jahresdurchschnitt um 25,4 %, metallische Sekundärrohstoffe sogar um 69,3 %, die Holzpreise stiegen um 52,5 % 9 . Die Schaltbau-Gruppe war im Jahr 2021 vor allem in den kurzzyklischen produktionsorientierten Geschäftsbereichen z. B. durch die Unterbrechung von Lieferketten betroffen. Die Pandemie führte allerdings auch im Projektgeschäft dazu, dass sich Projekte auf Auftraggeberseite verzögerten bzw. das Auftragsvergaben verschoben wurden. Die deutlich höheren Preise für Vorprodukte erhöhten den Margendruck vor allem im Komponentengeschäft und führen auch zu Kostensteigerungen beim Bau der NExT Factory. Das deutlich anziehende Geschäft in den Bereichen New Energy / New Industrie sowie ein starkes, hochmargiges Servicegeschäft konnten diese Entwicklungen jedoch größtenteils kompensieren, so dass die Geschäftsergebnisse für das Jahr 2021 insgesamt im Rahmen der Prognose lagen. BRANCHENBEZOGENES UMFELD BRANCHENUMFELD RAIL: Dynamisches Wachstum im Export, Auftragseinbruch in Deutschland Nach Angaben des Verbandes der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) e.V. erzielte die Bahnindustrie im ersten Halbjahr 2021 in Deutschland einen Rekordumsatz von EUR 7,3 Mrd. - 14 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Dabei wuchs insbesondere das Exportgeschäft mit einem Plus von 30 % überproportional. Nur noch 56 % der Umsätze wurden im Inland erwirtschaftet. Das Geschäft mit Fahrzeugen (Rolling Stock) machte mit EUR 5,1 Mrd. rund 70 % des Gesamtumsatzes aus, der Anteil des Infrastrukturgeschäft (Rail Infrastructure) betrug mit einem Umsatz von EUR 2,2 Mrd. 30 %. Mit einem Plus von 10 % wuchs das Infrastrukturgeschäft demnach etwas moderater als das Bahngeschäft insgesamt. 10 Laut Angaben der Deutschen Bahn planten die Deutsche Bahn, der Bund und die Länder im Jahr 2021 allein Investitionen von insgesamt rund EUR 12,7 Mrd. für die Schieneninfrastruktur (Modernisierung, Instandhaltung sowie Neu- und Ausbau des Schienennetzes und attraktivere Bahnhöfe). 11 Die Auftragseingänge für das zweite Halbjahr lagen laut den Ausführungen des Verbandes der Bahnindustrie jedoch knapp 7 % unter dem Vorjahr. Während die Aufträge aus dem Ausland mit +22 % stark zunahmen, brach die Nachfrage in Deutschland ein. Um 19 % ging der Auftragseingang im Inland im zweiten Halbjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr zurück. 12 Das Segment Pintsch profitierte von den angekündigten hohen Investitionen in die Infrastruktur im Schienenverkehr in Deutschland und konnte trotz eines gesunkenen Auftragseingangs aufgrund von COVID-19 bedingten Projektverzögerungen den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr deutlich steigern. Das Segment Bode hingegen konnte vom allgemeinen Marktwachstum weniger stark profitieren - hier hatten sich Projekte auf Auftraggeberseite teilweise verzögert bzw. es wurden Auftragsvergaben verschoben. BRANCHENUMFELD DC-POWER: e-Mobility und Energiespeichern sind Wachstumstreiber In den zumeist batteriegestützten Anwendungen im Bereich New Energy / New Industry und e-Mobility kommt Gleichstrom-Technologie zum Einsatz. Komponenten des Segments Schaltbau sorgen in diesen Anwendungsbereichen für eine sichere Trennung von Gleichstrom. Eingesetzt werden sie beispielsweise in E-Fahrzeugen oder Elektrofähren sowie in Hochleistungsladeinfrastruktur, Prüfständen oder Energiespeicher-Lösungen für erneuerbare Energien. Das Segment SBRS liefert darüber hinaus beispielsweise Schnellladeinfrastrukturlösungen für E-Busse. e-Mobility: Rekordzulassungen bei E-Autos, steigender E-Anteil auch bei Bussen und LKW Nach Angaben des ADAC erreichte die Neuzulassung von E-Autos in Deutschland im Dezember 2021 einen neuen absoluten Rekordwert von 48.436 Autos. Damit haben die neu zugelassenen E-Autos in Deutschland insgesamt einen Marktanteil von 21,3 % erreicht - deutlich größer als der Anteil der neu zugelassenen Dieselfahrzeugen (15,7 %). 13 Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes belief sich der Marktanteil der rein batterie-elektrisch betriebenen Fahrzeuge (BEV) auf 13,6 % - ein Plus von 83,3 % gegenüber dem Vorjahr. 14 Deutschland liegt mit diesen Zahlen klar vor Großbritannien (10 %) und Frankreich (8 %) 15 . In der neuesten Studie der European Automobile Manufacturers' Association (ACEA) bezifferte die ACEA den Marktanteil von rein batteriegetriebenen E-Bussen im Jahr 2020 in der Europäischen Union insgesamt auf 0,9 %. Vorreiter sind hier die Niederlande mit einem Anteil von 12,4 %. Deutschland kam auf 1 % Marktanteil (3 % bei hybrid-elektronischen Antrieben). 16 Der Anteil der batteriegetriebenen Busse steigt jedoch rasant. Von den in den ersten 11 Monaten 2021 zugelassenen 5.350 Bussen in Deutschland waren bereits 9,2 % E-Busse (BEV). 17 Deutlich niedriger lag nach Angaben der ACEA der Anteil der batteriegetriebenen LKW. Nur 0,24 % beträgt der Marktanteil in der Europäischen Union, in Deutschland sogar nur 0,1 %. 18 Aber der Anteil steigt auch hier sehr dynamisch an. Das Kraftfahrt Bundesamt wies in seiner Statistik bei den in den ersten 11 Monaten 2021 insgesamt 270.116 neu zugelassenen LKW bereits einen Anteil von 4,4 % (11.773) für E-LKWs aus. 19 Batteriemarkt: Steigender Bedarf an Speicherkapazität für Erneuerbare Energien Die Marktforscher der IMARC Group schätzen das globalen Marktvolumen für Lithium-Ionen-Batterien im Jahr 2021 auf USD 39,4 Mrd. 20 Der Zentralverband der Elektrotechnik- und Elektroindustrie (ZVEI) bezifferte den Markt für Lithium-Ionen-Batterien in Deutschland bereits 2020 auf rund EUR 3 Mrd. 21 Er war bereits im Vergleich zum Vorjahr, angetrieben vor allem von der Nachfrage im Bereich Elektromobilität und Erneuerbare Energien, um 63 % gewachsen. 22 Die Batterie-Speicherkapazität für Erneuerbare Energien betrug nach Angaben der IEA im Jahr 2020 weltweit etwa 17 Gigawatt, ein Plus von 50 % gegenüber dem Vorjahr. Die Investitionen in Batteriespeicher waren im Vorjahresvergleich um fast 40 % auf USD 5,5 Mrd. gewachsen. 23 Laut IEA wurden 2021 im Bereich der Erneuerbaren Energien Anlagen mit insgesamt 290 GW weltweit neu installiert, davon überwiegend Photovoltaik- und Windkraftanlagen. 24 In Deutschland wurden 2021 Photovoltaikanlagen mit einer Kapazität von 4,9 GW und Windkraftanlagen (On-Shore) mit einer Kapazität von 1,7 GW zugebaut. 25 Es ist angesichts der Zulassungszahlen der Elektrofahrzeuge bis November 2021 (s.o.) sowie dem deutlichen Ausbau der Erneuerbaren Energien davon auszugehen, dass das Marktwachstum des Lithium-Ionen-Batteriemarkts in Deutschland im Jahr 2021 ebenfalls wieder deutlich zweistellig gewesen sein dürfte. Nach aktueller Einschätzung wird die Schaltbau Gruppe aufgrund des steigenden Anteils von E-Fahrzeugen und batteriegestützten Lösungen für Industrieanwendungen und Energiespeicher sowohl im Segment Schaltbau als auch im Segment SBRS vom prognostizierten Marktwachstum profitieren. GESCHÄFTSVERLAUF UND ERTRAGSLAGE Stärkung der Kapitalstruktur und Wachstumsfinanzierung Zur Stärkung der Kapitalstruktur sowie zur Absicherung der Wachstumsfinanzierung hat die Gesellschaft im April 2021 eine Pflichtwandelanleihe im Volumen von EUR 60 Mio. erfolgreich am Kapitalmarkt platziert. Darüber hinaus wurde der zuletzt bestehende Konsortialkreditvertrag über EUR 150 Mio. mit Datum vom 25. Oktober 2021 vollständig zurückbezahlt. Die Refinanzierung erfolgte durch Inanspruchnahme eines Darlehens des neuen Mehrheitseigentümers Voltage BidCo GmbH, München, in Höhe von EUR 114 Mio. Die reguläre Laufzeit des neuen Darlehens beträgt ab Auszahlungszeitpunkt grundsätzlich zehn Jahre. Die Voltage BidCo GmbH kann vertragsgemäß zu jeder Zeit die Rückzahlung des Darlehens fordern, welche jedoch bis zum 31. Dezember 2023 ausgesetzt ist. Im Zusammenhang mit der Refinanzierung im Oktober 2021 wurden die noch bestehenden Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen über EUR 10,5 Mio. vollständig zurückgeführt. Infolge der erfolgreich platzierten Pflichtwandelanleihe sowie der neu abgeschlossenen langfristigen Refinanzierung sieht sich die Gesellschaft gut aufgestellt, die im Rahmen der Strategie 2026 definierte Wachstumsstrategie umzusetzen. Neben dem Großprojekt des Baus der NExT Factory ist es Ziel der Schaltbau-Gruppe, weiterhin verstärkt in zukunftsfähige Projekte und Produktentwicklungen zu investieren, um das angestrebte Wachstum nachhaltig voranzutreiben. WESENTLICHE VERÄNDERUNGEN IM KONSOLIDIERUNGSKREIS Im Vergleich zum Konsolidierungskreis der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 haben sich zum 31. Dezember 2021 folgende Veränderungen ergeben: scrollen
GESAMTBEURTEILUNG DER WIRTSCHAFTLICHEN LAGE Im Geschäftsjahr 2021 konnte die Schaltbau-Gruppe ihren profitablen Wachstumskurs erfolgreich fortsetzen. Trotz der anhaltend herausfordernden Rahmenbedingungen aufgrund der COVID-19-Pandemie hat die Gesellschaft, die im Frühjahr 2021 veröffentlichte Prognose für Auftragseingang, Umsatz und operatives Ergebnis (EBIT) erreicht. Lieferengpässe in der Materialversorgung, Projektverzögerungen bzw. -verschiebungen von Auftraggeberseite, insbesondere im Bahn-Kerngeschäft, verhinderten im abgelaufenen Geschäftsjahr einen noch deutlicheren Anstieg im Auftragseingang sowie bei Umsatz- und Ergebnis. Die Schaltbau-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2021 ein Umsatzplus von 4,6 % auf EUR 525,6 Mio. erreicht und damit ihre Marktposition als einer der führenden Zulieferer von Systemen und Komponenten für die Verkehrstechnik und Industrie gefestigt. Der Anstieg der Umsatzerlöse um EUR 23,3 Mio. ist - mit Ausnahme des Segments Bode - auf alle Segmente zurückzuführen. Die erzielte EBIT-Marge von 5,1 % lag damit relativ genau auf dem prognostizierten Niveau von rund 5 %. Wichtigste Wachstumstreiber für die positive Entwicklung der Umsatzerlöse waren insbesondere die Segmente Schaltbau und SBRS. Das starke Umsatzwachstum bei SBRS war vor allem auf ein großes Gesamtmodernisierungsprojekt sowie auf die anhaltend hohe Wachstumsdynamik im Bereich e-Mobility zurückzuführen. Der Anstieg der Umsatzerlöse bei der Schaltbau GmbH entfällt vor allem auf das weiterhin dynamische Wachstum in den Bereichen New Energy / New Industry sowie die Erholung des Bahngeschäfts nach dem COVID-19 bedingten Rückgang im Jahr 2020. Auch die Umsatzentwicklung im Segment Pintsch war von einem starken Wachstum geprägt. Maßgeblich hierfür war im Wesentlichen die anhaltend starke Nachfrage nach Bahnübergangssystemen, die durch das "Schnellläuferprogramm" im Rahmen des Investitionsprojekts "Digitale Schiene Deutschland" der Deutschen Bahn begünstigt wurde. Hinter den Erwartungen blieb im abgelaufenen Geschäftsjahr die Umsatzentwicklung im Segment Bode. Ursächlich für den Rückgang der Umsatzerlöse waren unter anderem marktbedingte Projektverschiebungen im Bereich Rail, der Wegfall eines Großkundens im Bereich Bus, eine durch Covid-19 bedingte schwache Nachfrage bei Reisebussen sowie Verlagerungsaktivitäten zu unserem Joint Venture Partner in die Türkei. Zudem hat sich der Bereich Automotive insgesamt schwach entwickelt. Teilweise konnten diese negativen Effekte jedoch durch ein starkes Wachstum im Bereich After-Sales kompensiert werden. Der Auftragseingang im Schaltbau-Konzern liegt mit EUR 556,1 Mio. um EUR 3,3 % über dem Vergleichswert des Vorjahres, wobei insbesondere der Bereich New Energy / New Industry mit einem Zuwachs von 42,8 % im Vergleich zum Vorjahr die größte Wachstumsdynamik aufweist. Durch den Zufluss von liquiden Mitteln aus der im April 2021 erfolgreich platzierten Pflichtwandelanleihe konnten einerseits die Finanzverbindlichkeiten teilweise zurückgeführt und andererseits ausreichend Liquidität für die im Rahmen der Strategie 2026 benötigten Finanzmittel u.a. für das Investitionsvorhaben NExT Factory sichergestellt werden. Trotz der Herausforderungen infolge der COVID-19-Pandemie und der damit verbundenen projektbezogenen Auftragsverschiebungen, Materialengpässe und Preissteigerungen an den Rohstoffmärkten, hat sich das Ergebnis im abgelaufenen Geschäftsjahr positiv entwickelt. Der Schaltbau-Konzern erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2021 ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von EUR 26,6 Mio., was einer EBIT-Marge von 5,1 % im Verhältnis zum Umsatz entspricht und damit das Ergebnis des Vorjahres von EUR 21,7 Mio. deutlich übertrifft. Hierbei leistete das Segment Schaltbau mit EUR 24,6 Mio. (Vorjahr: EUR 19,7 Mio.) den größten positiven EBIT-Beitrag. Trotz eines Rückgangs des Segmentumsatzes konnte das Segment Bode einen um EUR 8,1 Mio., einem um EUR 3,9 Mio. über dem Vorjahr liegenden EBIT-Beitrag erzielen. Die Ergebnisse in den Segmenten Pintsch und SBRS konnten mit EUR 7,8 Mio. bzw. EUR 2,9 Mio. im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich gesteigert werden. Aus Gesamtjahressicht erwirtschaftete der Schaltbau-Konzern ein Konzernjahresergebnis von EUR 12,1 Mio. (Vorjahr: EUR 5,7 Mio.). Ergebnisverbessernd wirkten sich niedrigere Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sowie niedrigere latente Steuern aus. Aufgrund höherer Zinsaufwendungen lag das negative Finanzergebnis über dem Niveau des Vorjahres. Das handelsrechtliche Ergebnis vor Steuern der Schaltbau Holding AG betrug EUR 4,4 Mio. und liegt damit im Rahmen der Prognose für 2021, bei der man von einem positiven Ergebnis vor Steuern im niedrigen einstelligen Millionenbereich ausgegangen ist. Das Jahresergebnis war überwiegend durch Erträge aus Ergebnisabführungen (EUR 23,9 Mio.) sowie höhere Aufwendungen für Rechts- und Beratungskosten im Zusammenhang mit dem Übernahmeprozess geprägt. Soll-Ist-Vergleich für das Geschäftsjahr 2021 scrollen
Geschäfts- und Ertragslage der Schaltbau-Gruppe scrollen
AUFTRAGSEINGANG UND -BESTAND Der Auftragseingang der Schaltbau-Gruppe lag mit EUR 556,1 Mio. um EUR 3,3 % über dem Vorjahreswert von EUR 538,3 Mio. und im Rahmen der Prognose-Bandbreite von EUR 550 - 580 Mio. Die Book-to-Bill-Ratio, also das Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatzerlösen, lag mit 1,1 auf dem Niveau des Vorjahres und ist insgesamt als sehr gesund zu bezeichnen. Der Auftragseingang im Segment Bode liegt mit EUR 249,3 Mio. in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Rückläufig entwickelte sich der Auftragseingang im Bereich Bus. Diese Entwicklung geht auf den Wegfall eines Großkunden sowie die Verlagerung von Aktivitäten zu einem Joint-Venture Partner in die Türkei zurück. Zudem wirkt sich der Nachfrageeinbruch bei Reisebussen negativ auf den Auftragseingang aus. Im Bereich Rail konnten die hohen Auftragseingänge des Vorjahres nicht ganz erreicht werden, der Wert für das Gesamtjahr 2021 liegt jedoch im Mehrjahresvergleich auf einem hohen Niveau. Sehr erfreulich war die Entwicklung im Bereich After-Sales, der zum Teil deutliche Zuwächse verzeichnen konnte. Der Auftragseingang im Schaltbau-Segment stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr um EUR 24,7 Mio. oder 17,7 % gegenüber dem Vorjahr. Der deutliche Anstieg im Auftragseingang resultiert - nach dem COVID-19-bedingten Auftragsrückgang in 2020 - insbesondere aus einer Erholung der Auftragslage im Bereich der Bahnkomponenten. Hier entwickelte sich insbesondere das Auftragsvolumen für Bahnschütze und Schnappschalter erfreulich. Daneben konnten auch der Auftragseingang aus den neuen Märkten New Energy / New Industry deutlich gesteigert werden. Der Auftragseingang im Pintsch-Segment lag im Geschäftsjahr 2021 mit EUR 100,6 Mio. um 10,3 % unter dem Vorjahreswert von EUR 112,1 Mio., im Mehrjahresvergleich jedoch auf einem sehr hohen Niveau. Während der Auftragseingang im Vorjahr wesentlich durch den Gewinn eines Pilotprojekts für die Umsetzung eines digitalen Stellwerks rund um die Zwieseler Spinne sehr stark beeinflusst war, entwickelte sich im Geschäftsjahr 2021 insbesondere der Bereich für Bahnübergangstechnik sehr erfreulich. Mit einer Wachstumsrate von 17,2 % auf EUR 42,2 Mio. verzeichnete das Segment SBRS einen starken Auftragseingang. Diese hervorragende Entwicklung entfällt insbesondere auf Projektvergaben für Schnelllade- und Depotladestationen für e-Mobility. Der Auftragsbestand betrug Ende 2021 insgesamt EUR 540,1 Mio. (Ende 2020: EUR 513,5 Mio.). UMSATZENTWICKLUNG Der ausgewiesene Konzernumsatz lag mit EUR 525,6 Mio. um EUR 23,2 % bzw. EUR 4,6 % über dem Vergleichswert aus 2020 von EUR 502,3 Mio. Die Gesamtleistung erhöhte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um EUR 10,3 Mio. Zum Umsatzwachstum trugen - mit Ausnahme des Segments Bode - alle Segmente bei. Haupttreiber für die Umsatzsteigerung waren insbesondere die Segmente Schaltbau und SBRS. Während das Segment Schaltbau insbesondere in den Wachstumsmärkten New Energy / New Industry sowie im sich erholenden Geschäft mit Bahnkomponenten ein deutliches Umsatzplus erzielen konnte, steigerte die SBRS ihre Umsatzerlöse insbesondere aufgrund eines großen Modernisierungsprojektes sowie im Bereich e-Mobility. Im Pintsch-Segment erhöhte sich das Umsatzvolumen um EUR 6,4 Mio., was insbesondere auf eine hohe Nachfrage nach Bahnübergängen und Leistungen im Zusammenhang mit dem gewonnenen Pilotprojekt zur Umsetzung eines digitalen Stellwerks zurückzuführen ist. Die Umsatzerlöse im Segment Bode verzeichneten dagegen einen Umsatzrückgang von EUR -19,6 Mio. der, mit Ausnahme des After-Sales-Geschäfts, auf alle Geschäftsbereiche zurückgeht. Im Berichtsjahr konnten insgesamt 41,8 % (Vorjahr: 36,3 %) der Umsatzerlöse mit Kunden in Deutschland erzielt werden. Weitere 43,5 % (Vorjahr: 47,1 %) wurden mit Kunden im europäischen Ausland erwirtschaftet, 14,7 % (Vorjahr: 16,6 %) entfielen auf den Rest der Welt. ERTRAGSLAGE Das EBIT , also das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern, des Schaltbau-Konzerns liegt mit EUR 26,6 Mio. um EUR 4,9 % bzw. 22,6 % deutlich über dem Vorjahreswert von EUR 21,7 Mio. und resultierte zu einer EBIT-Marge von 5,1 % (Vorjahr 4,3 %) - und lag damit relativ genau auf dem prognostizierten Niveau von rund 5 % vom Umsatz. Trotz eines weiterhin herausfordernden Marktumfeldes insbesondere im Hinblick auf Lieferengpässe und Preissteigerungen in der Materialversorgung sowie aufgrund von Einmalkosten im Zusammenhang mit dem Übernahmeangebot durch Carlyle konnte die Gesellschaft diese Entwicklung durch das realisierte Umsatzwachstum und Maßnahmen zur Produktivitäts- und Effizienzsteigerung erfolgreich kompensieren. Die Gesamtleistung der Schaltbau-Gruppe nahm leicht um EUR 10,3 Mio. auf EUR 525,5 Mio. zu. Die um EUR 6,1 Mio. auf EUR 9,0 Mio. deutlich gesunkenen sonstigen betrieblichen Erträgen sind im Wesentlichen auf die im Vorjahr enthaltenen Erträge aus der Erst- und Entkonsolidierung von Konzerngesellschaften sowie der Auflösung von Rückstellungen im letzten Geschäftsjahr zurückzuführen. Der Materialaufwand reduzierte sich von EUR 273,1 Mio. um 3,8 % auf EUR 262,8 Mio. im Wesentlichen infolge gesungener Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren. Die Materialaufwandsquote (Materialaufwand im Verhältnis zur Gesamtleistung) lag im Geschäftsjahr bei 50,0 % und damit unter dem Vorjahresniveau u.a. aufgrund von Einsparungen bei den Materialkosten sowie Produktionssteigerungen. Auch konnten im Geschäftsjahr 2021 Verbesserungen bei nachverhandelten Kundenverträgen erzielt werden. Der Personalaufwand erhöhte sich im Berichtsjahr von EUR 167,7 Mio. um EUR 10,0 Mio. auf EUR 177,7 Mio. Der Anstieg des Personalaufwands von 6,0 % resultiert im Wesentlichen aus tariflichen Anpassungen, einem leichten Anstieg der Mitarbeiteranzahl sowie Aufwendungen im Zusammenhang mit Restrukturierungsmaßnahmen. Die Personalaufwandsquote (Personalaufwand im Verhältnis zur Gesamtleistung) im Konzern erhöhte sich im Vorjahresvergleich für das Gesamtjahr von 32,6 % auf 33,8 %. Die Gesamtleistung je Mitarbeiter (Produktivität) erhöhte sich auf TEUR 194,7 (Vorjahr: TEUR 191,9). Die Abschreibungen reduzierten sich im Berichtsjahr von EUR 21,0 Mio. um EUR 3,9 Mio. auf EUR 17,1 Mio. Hierbei reduzierten sich die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte um EUR 4,7 Mio. resultierend aus der im Vorjahr vorgenommenen Wertberichtigung auf den Geschäfts- und Firmenwert der SPII S.p.A., Saronno, Italien, in Höhe von EUR 5,1 Mio. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich insbesondere infolge von gestiegenen Rechts- und Beratungskosten im Zusammenhang mit dem Übernahmeangebot von Carlyle um 6,2 % auf EUR 49,3 Mio. (Vorjahr: EUR 46,4 Mio.). Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT) verbesserte sich von EUR 14,5 Mio. im Geschäftsjahr 2020 auf EUR 19,3 Mio. im Berichtsjahr. Die gegenüber der EBIT-Entwicklung resultierende Verbesserung hat unter anderem ihre Ursache im Beteiligungsergebnis, welches sich im Vergleichszeitraum um EUR 0,6 Mio. erhöhte. Das Finanzergebnis liegt mit EUR -7,6 Mio. aufgrund gestiegener Zinsaufwendungen über dem Niveau des Vorjahres. Das Steuerergebnis veränderte sich auf EUR -7,1 Mio. (Vorjahr: EUR -8,9 Mio.). Der gesunkene Steueraufwand ist insbesondere auf laufende Steuern aufgrund gesunkener zu versteuernder Ergebnisse im Berichtsjahr zurückzuführen. Für im Vorjahr bestehende aktive latente Steuern auf steuerliche Verlust- und Zinsvorträge mussten im Zusammenhang mit dem Eigentümerwechsel und dem damit verbundenen Wegfall der Ansatzvoraussetzungen für steuerliche Verlust- und Zinsvorträge aufwandswirksame Wertberichtigungen von EUR 0,3 Mio. vorgenommen werden. Das Konzernergebnis beläuft sich auf EUR 12,1 Mio. (Vorjahr: EUR 5,7 Mio.). Auf die Aktionäre der Schaltbau Holding AG entfallen EUR 8,5 Mio. (Vorjahr: EUR 3,9 Mio.), was einem verwässerten und unverwässerten Ergebnis von EUR 0,83 (Vorjahr: EUR 0,44) je Aktie entspricht. ERGEBNISVERWENDUNG Der Bilanzverlust im Jahresabschluss der Schaltbau Holding AG des Geschäftsjahres 2021 wird auf neue Rechnung vorgetragen. GESCHÄFTS- UND ERTRAGSLAGE DER SEGMENTEBODE SEGMENT Wesentliche Kennzahlen Segment "Bode" scrollen
Der Auftragseingang im Segment Bode liegt im Geschäftsjahr mit EUR 249,3 Mio. um EUR -1,6 Mio. oder -0,6 % unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Der Rückgang des Auftragseingangs in den beiden Geschäftsbereichen Rail und Bus konnte durch einen starken spartenübergreifenden Anstieg des After-Sales-Geschäfts und den Bereich Automotive weitgehend kompensiert werden. Der Rückgang des Auftragseingangs im Bereich Rail geht im Wesentlichen auf Projektverzögerungen bzw. -verschiebungen auf Auftraggeberseite zurück. Der Rückgang im Bereich Bus ist in erster Linie auf den Wegfall eines Großkunden und die Verlagerung von Aktivitäten zu einem Joint-Venture Partner in die Türkei zurückzuführen. Zudem hat sich die Nachfrageschwäche vor allem bei den Reisebussen fortgesetzt. Gegenläufig verzeichnete das Bode-Segment einen starken Anstieg der Auftragseingänge im After-Sales-Geschäft. Der Segmentumsatz mit Dritten reduzierte sich um -7,6 % auf EUR 237,7 Mio. (Vorjahr EUR 257,3 Mio.). Während die Geschäftsbereiche Rail, Bus und Automotive rückläufige Umsatzerlöse erzielten, konnten die Umsatzerlöse im After-Sales-Geschäfts deutlich gesteigert werden. Der Rückgang im Bereich Bus und Automotive ist - analog zu dem Rückgang beim Auftragseingang - neben dem Wegfall eines Großkunden und der Verlagerung von Aktivitäten zu einem Joint-Venture Partner in die Türkei - zudem auf geringere Umsatzerlöse bei Nutzfahrzeugen und Reisebussen zurückzuführen. Diese Entwicklung bei den Nutzfahrzeugen und Reisebussen war aufgrund der im Vorjahr größtenteils ausgebliebenen Bestellungen aufgrund der COVID-19-Pandemie zu erwarten. Im Bereich Automotive machte sich insbesondere der im Vorjahr von der Deutschen Post beschlossene Ausstieg aus dem Streetscooter-Geschäft negativ bemerkbar. Die Book-to-Bill Ratio (Auftragseingang im Verhältnis zum Umsatz) lag im Berichtszeitraum weiterhin bei 1,0. Das EBIT des Segments erhöhte sich in 2021 um 92,9 % auf EUR 8,1 Mio. (Vorjahr EUR 4,2 Mio.), was einer EBIT-Marge im Verhältnis zum Umsatz von 3,4 % (Vorjahr: 1,6 %) entspricht. Die signifikante Ergebnisverbesserung ist insbesondere auf einen gestiegenen Anteil an margenstarken After-Sales-Umsatzerlösen sowie auf erfolgreich umgesetzte Maßnahmen zur Kostenoptimierung am Standort Kassel im Zusammenhang mit Produktivitätsverbesserungen in Produktion und Logistik und Optimierungen im Bereich Overhead zurückzuführen. Somit konnte trotz eines Umsatzrückganges gegenüber dem Vorjahr das EBIT absolut und relativ deutlich gesteigert werden. SCHALTBAU Segment Wesentliche Kennzahlen Segment "Schaltbau" scrollen
Im Vergleich zum Vorjahreswert verzeichnete das Schaltbau-Segment 2021 einen Anstieg der Auftragslage um 17,7 % auf EUR 164,0 Mio. Diese positive Entwicklung ist auf ein sich erholendes Marktumfeld zurückzuführen, das insbesondere im Geschäftsjahr 2020 stark von der COVID-19-Pandemie mit einem reduzierten Auftragseingang im Kerngeschäft Rail belastet war. Der deutliche Anstieg in 2021 ist vor allem auf eine teilweise Erholung des Geschäfts mit Schützen und Schnappschaltern im Bereich Rail sowie das weiterhin dynamische Wachstum in den neuen Märkten New Energy / New Industry zurückzuführen. Der Segmentumsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um 9,5 % auf EUR 152,8 Mio. (Vorjahr: EUR 139,5 Mio.) und resultiert im Wesentlichen aus dem anhaltenden dynamischen Wachstum in den neuen Märkten New Energy / New Industry sowie aus der Erholung des Geschäfts mit Bahnkomponenten nach dem COVID-19 bedingten Rückgang im Jahr 2020. Das Segment-EBIT erhöhte sich um 24,9 % auf EUR 24,6 Mio. (Vorjahr: EUR 19,7 Mio.). Das entspricht einer EBIT-Marge auf hohem Niveau von 15,9 % und damit einer Verbesserung der EBIT-Marge um 1,9 % im Vergleich zum Vorjahr. PINTSCH SEGMENT Wesentliche Kennzahlen Segment "Pintsch" scrollen
Der Auftragseingang im Pintsch-Segment lag im Geschäftsjahr 2021 mit EUR 100,6 Mio. um EUR 10,3 % unter dem Vorjahreswert von EUR 112,1 Mio.; im Mehrjahresvergleich jedoch auf einem sehr hohen Niveau. Während der Auftragseingang im Vorjahr wesentlich durch den Gewinn eines Pilotprojekts für die Umsetzung eines digitalen Stellwerks rund um die Zwieseler Spinne sehr stark beeinflusst war, entwickelte sich im Geschäftsjahr 2021 insbesondere der Bereich für Bahnübergangstechnik sehr erfreulich. Das Umsatzvolumen lag im Berichtszeitraum bei EUR 82,2 Mio. und damit um EUR 6,4 Mio. über dem Wert des Vorjahreszeitraums. Haupttreiber hierfür war eine hohe Nachfrage nach Bahnübergangstechnik sowie gestiegene Umsatzerlöse im Bereich Stellwerktechnik. Der Anstieg des EBIT im Geschäftsjahr 2021 lässt sich insbesondere auf die höheren Umsatzerlöse bei unterproportional gestiegenen Kosten zurückführen. Die EBIT-Marge betrug 9,5 % (Vorjahr: 5,2 %). SBRS Segment Wesentliche Kennzahlen Segment "SBRS" scrollen
Im SBRS-Segment entwickelte sich die Auftragslage auch 2021 erfreulich und verzeichnete einen Anstieg um 17,2 % auf EUR 42,2 Mio. Maßgeblicher Treiber waren der Gewinn von Projekten für Schnelllade- und Depotladestationen für e-Mobility. Der Segmentumsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um 77,9 % auf EUR 53,0 Mio. (Vorjahr: EUR 29,8 Mio.). Die Entwicklung ist insbesondere auf Umsatzerlöse im Zusammenhang mit einem großen Modernisierungsprojekt in Mexiko sowie gestiegenen Umsatzvolumina im Bereich e-Mobility zurückzuführen. Das EBIT des Segments SBRS erhöhte sich um 7,4 % auf EUR 2,9 Mio. (Vorjahr: EUR 2,7 Mio.). Die EBIT-Marge verringerte sich insgesamt von 8,8 % im Vorjahr auf 5,5 % im Jahr 2021. Der Rückgang der EBIT-Marge ist insbesondere auf negative Einmaleffekte im Zusammenhang mit der Abwicklung zweier Großprojekte im Bereich Refurbishment zurückzuführen. VERMÖGENS- und FINANZLAGE GRUNDSÄTZE DES FINANZMANAGEMENTS Die Schaltbau Holding AG steuert und überwacht das Finanzmanagement der Schaltbau-Gruppe. Sie stellt den Konzerngesellschaften für die Durchführung und Weiterentwicklung des operativen Geschäfts einen Großteil der notwendigen liquiden Mittel zur Verfügung. Neben dem Liquiditätsmanagement steuert die Schaltbau Holding AG die Finanzbeziehungen zu Geschäftspartnern und ergreift Maßnahmen zur Begrenzung von finanziellen Risiken, die aus dem spezifischen Geschäftsmodell der Schaltbau-Gruppe entstehen. Risiken bestehen dabei insbesondere in Form von Liquiditätsrisiken, Zinsänderungsrisiken, Währungsänderungsrisiken, Rohwarenkursänderungsrisiken sowie Kontrahenten- und Länderrisiken. Die Schaltbau-Gruppe beschafft seit dem 25. Oktober 2021 einen Großteil der benötigten Finanzmittel über die Voltage BidCo GmbH, München, und setzt sie über konzerninterne Finanzbeziehungen zielgerichtet im Konzern ein. Hierfür nutzt die Schaltbau-Gruppe ein gesellschaftsübergreifendes integriertes Treasury-Management-System. Zur Begrenzung der Inanspruchnahme externer Finanzierungsquellen greift die Schaltbau-Gruppe nach Möglichkeit auf interne Finanzierung zurück. Liquiditätsüberschüsse einzelner Gesellschaften decken, soweit sinnvoll, Liquiditätsbedarfe anderer Tochter- und Beteiligungsunternehmen. In diesem Zusammenhang unterliegt das Working Capital Management bei allen Beteiligungen einer regelmäßigen Überwachung. Basis der Fremdfinanzierung ist zum Bilanzstichtag 2021 ein im Oktober 2021 von der Mehrheitsgesellschafterin, der Voltage BidCo GmbH, begebenes Darlehen in Höhe von EUR 114,0 Mio. Der zuletzt bestehende Konsortialkreditvertrag über EUR 150 Mio. wurde mit Wirkung zum 25. Oktober 2021 vollständig zurückgezahlt und von Seiten der Schaltbau Holding AG ordentlich gekündigt. Die Refinanzierung erfolgte durch Inanspruchnahme eines Darlehens, welches durch die Voltage BidCo GmbH, München, in Höhe von EUR 114,0 Mio. an die Schaltbau Holding AG am 25. Oktober 2021 ausgereicht wurde. Die reguläre Laufzeit des Darlehens der Voltage BidCo GmbH, München, an die Schaltbau Holding AG beträgt ab Auszahlungszeitpunkt zehn Jahre. Die Voltage BidCo GmbH kann vertragsgemäß zu jeder Zeit die Rückzahlung des Darlehens fordern. Aus diesem Grund wird das Darlehen unter der Bilanzposition kurzfristige sonstige Verbindlichkeiten (Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen) ausgewiesen. Durch die im Januar 2022 abgeschlossenen Ergänzungsvereinbarung zwischen der Schaltbau Holding AG und der Darlehensgeberin verzichtet die Voltage BidCo GmbH auf das Recht, die Darlehenssumme bis einschließlich 31. Dezember 2023 vorzeitig einzufordern. Die zum 31. Dezember 2020 bestehenden Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen, die bisher unter den langfristigen Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen waren, wurden im Oktober 2021 auf Initiative der Schaltbau Holding AG vollständig zurückgeführt. Die Schaltbau Holding AG, München, bot im Rahmen eines öffentlichen Bezugsangebots in Deutschland, nachrangige und nicht besicherte, untereinander gleichberechtigte, auf den Inhaber lautende Wandelschuldverschreibungen mit Wandlungspflicht am Laufzeitende ("Pflichtwandelanleihen") im Gesamtnennbetrag von EUR 60 Mio. an. Die Wandelanleihe wurde im April 2021 nach Berücksichtigung von Transaktionskosten und latenten Steuern mit einem Betrag von EUR 57,3 Mio. in der Kapitalrücklage und mit EUR 0,4 Mio. in den langfristigen Finanzverbindlichkeiten erfasst. Zum 31. Dezember 2021 wurden bereits Teilschuldverschreibungen mit einem Nennbetrag von TEUR 2.488 zum vereinbarten Wandlungskurs in 2.039.750 Aktien gewandelt. Infolgedessen erfolgte eine Erhöhung des gezeichneten Kapitals auf TEUR 13.288. Die Eigenkapitalquote der Schaltbau-Gruppe lag zum 31. Dezember 2021 bei 29,4 % und hat sich damit um 7,4 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr verbessert (Vorjahr: 22,0 %). Auf Ebene der Schaltbau-Gruppe wird eine Eigenkapitalquote im Korridor von 30% bis 35% angestrebt. Diese Zielquote wurde im Berichtsjahr mit 29,4 % nahezu erreicht. Derivative Finanzinstrumente werden ausschließlich zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken-, Fremdwährungsänderungsrisiken sowie zur Absicherung von ausgewählten wesentlichen Rohstoffpreisänderungsrisiken eingesetzt. Der Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten zu spekulativen Zwecken ist aufgrund von internen Richtlinien nicht zulässig. Zum Bilanzstichtag 2021 weisen die Zinsabsicherungen ein Nominalvolumen von insgesamt EUR 27,0 Mio. auf. Die Nominalbeträge der zu diesem Zeitpunkt bestehenden derivativen Instrumente zur Sicherung von Fremdwährungsrisiken betragen insgesamt umgerechnet EUR 46,1 Mio. netto mit einem Marktwert von TEUR 31. Einzelheiten hierzu sind im Konzernanhang unter "Risikomanagementpolitik und Sicherungsmaßnahmen" aufgeführt. KAPITALSTRUKTURANALYSE Das langfristige Fremdkapital stand zum Bilanzstichtag 2021 bei EUR 79,3 Mio. (Vorjahr: EUR 173,4 Mio.). Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr ist im Wesentlichen auf niedrigere langfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten im Zusammenhang mit der vollständigen Rückzahlung des zuletzt bestehenden Konsortialkreditvertrages im Oktober 2021 zurückzuführen. Die langfristigen Verbindlichkeiten nahmen von EUR 99,3 Mio. im Vorjahr auf EUR 10,4 Mio. ab. Vom gesamten langfristigen Fremdkapital entfielen zum 31. Dezember 2021 insgesamt EUR 19,6 Mio. (Vorjahr: EUR 108,6 Mio.) auf langfristige Finanzverbindlichkeiten, EUR 36,5 Mio. (Vorjahr: EUR 39,1 Mio.) auf Pensionsrückstellungen sowie EUR 4,9 Mio. (Vorjahr: EUR 5,7 Mio.) auf weitere Personalrückstellungen und sonstige Rückstellungen. Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten beinhalten Leasingverbindlichkeiten in Höhe von EUR 9,1 Mio. (Vorjahr: EUR 9,3 Mio.). Das kurzfristige Fremdkapital belief sich zum 31. Dezember 2021 auf EUR 307,2 Mio. nach EUR 147,7 Mio. zum 31. Dezember 2020 und nahm hauptsächlich aufgrund des von der Mehrheitsgesellschafterin begebenen Darlehens in Höhe von EUR 114,0 Mio. zu. Vom bilanzierten kurzfristigen Fremdkapital entfallen zum 31. Dezember 2021 insgesamt EUR 7,9 Mio. (Vorjahr: EUR 10,6 Mio.) auf kurzfristige Finanzverbindlichkeiten, EUR 22,0 Mio. (Vorjahr: EUR 26,1 Mio.) auf sonstige kurzfristige Rückstellungen, EUR 47,4 Mio. (Vorjahr: EUR 41,9 Mio.) auf Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, EUR 3,1 Mio. (Vorjahr: EUR 3,3 Mio.) auf Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern und EUR 41,2 Mio. (Vorjahr: EUR 40,4 Mio.) auf Personalrückstellungen sowie sonstige Rückstellungen. Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten beinhalten Leasingverbindlichkeiten in Höhe von EUR 3,8 Mio. (Vorjahr: EUR 2,7 Mio.). Den kurzfristigen und langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie Verbindlichkeiten gegenüber der Voltage BidCo GmbH über in Summe EUR 128,7 Mio. stehen Zahlungsmittel von EUR 130,9 Mio. gegenüber. Das Konzern-Eigenkapital hat sich gegenüber dem Jahresendwert 2020 um EUR 70,3 Mio. auf EUR 161,0 Mio. erhöht und ist insbesondere durch die im Geschäftsjahr ausgegebene Pflichtwandelanleihe gestiegen. Die Eigenkapitalquote lag mit 29,4 % (31. Dezember 2020: 22,0 %) über dem Vorjahresendwert. Der Nettoverschuldungsgrad (Nettobankverbindlichkeiten inkl. Darlehensverbindlichkeit gegenüber Voltage BidCo GmbH / EBITDA) hat sich deutlich aufgrund der nun vorliegenden negativen Nettobankverbindlichkeiten (Forderung) sowie einem gestiegenen EBITDA im Vergleich zum Vorjahr verringert. Die Entwicklung des Eigenkapitals ist darüber hinaus auf das erzielte Konzernergebnis des Geschäftsjahres, auf Währungskursschwankungen sowie auf Ausschüttungen an Minderheitsgesellschafter zurückzuführen. LIQUIDITÄTSANALYSE Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit war mit EUR 66,0 Mio. positiv und lag damit um EUR 33,8 Mio. über dem Vorjahreswert von EUR 32,2 Mio. Der positive Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit ist insbesondere auf das höheren Ergebnis vor Zinsen und Steuern zurückzuführen, welches mit EUR 26,6 Mio. um EUR 4,9 Mio. über dem Vorjahr (EUR 21,7 Mio.) lag. Des Weiteren resultiert der positive Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit aus einer Verbesserung des Net-Working-Capitals um EUR 28,1 Mio., der auf den starken Anstieg der Erhaltenen Anzahlungen für Projekte mit Umsatzrealisierung in 2022 zurückzuführen ist (EUR 38,4 Mio.). Die Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ist stichtagsbedingt und auf die gestiegene Geschäftstätigkeit zurückzuführen. Im Geschäftsjahr 2021 erzielte die Gesellschaft einen negativen Cashflow aus Investitionstätigkeit von EUR -38,1 Mio. (31. Dezember 2020: EUR -18,2 Mio.). Dieser ist im Wesentlichen auf Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen zurückzuführen, insbesondere auf den Neubau der NExT Factory in Velden. Daneben führte der Erwerb der Pintsch Wolber GmbH (vormals Wolber Antriebstechnik GmbH) zu einem Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit in Höhe von EUR - 2,6 Mio. In 2021 konnte insgesamt ein positiver Free Cashflow in Höhe von EUR 27,9 Mio. nach EUR 14,0 Mio. im Vorjahr erreicht werden. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit belief sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf EUR 63,5 Mio. (Vorjahr EUR -0,6 Mio.). Aus der im April 2021 begebenen Pflichtwandelanleihe flossen unter Berücksichtigung der Transaktionskosten EUR 57,3 Mio. dem Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit zu. Dazu wurden im Geschäftsjahr alle Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit dem Schuldscheindarlehen sowie mit dem Konsortialkredit in Höhe von insgesamt EUR - 114,1 Mio. vollständig getilgt. Die Mittelzuflüsse aus der Neuaufnahme von Darlehen in Höhe von EUR 119,0 Mio. entfallen überwiegend auf die Finanzierung der Schaltbau-Gruppe durch die unmittelbare Gesellschafterin Voltage BidCo GmbH. Zum 31. Dezember 2021 beinhaltete der Finanzmittelfonds (EUR 130,9 Mio.; Vorjahr: EUR 39,4 Mio.) in der Kapitalflussrechnung die Zahlungsmittel sowie die Zahlungsmitteläquivalente. VERMÖGENSLAGE Das langfristige Vermögen erhöhte sich im Vergleich zum Jahresultimo 2020 um EUR 22,9 Mio. auf EUR 177,8 Mio. Vom Bilanzwert entfallen EUR 50,3 Mio. (31. Dezember 2020: EUR 43,4 Mio.) auf immaterielle Vermögenswerte und EUR 119,2 Mio. (31. Dezember 2020: EUR 98,1 Mio.) auf Sachanlagen sowie auf als Finanzinvestition gehaltene Immobilien. Der Anstieg der immateriellen Vermögenswerte um EUR 6,8 Mio. ist im Wesentlichen auf die Erstkonsolidierung der in 2021 erworbenen Pintsch Wolber GmbH sowie einen Anstieg der aktivierten Eigenleistungen zurückzuführen. Die Sachanlagen sowie die als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien stiegen um EUR 21,1 Mio., wobei den Abschreibungen in Höhe von EUR 13,1 Mio. Investitionen von EUR 33,8 Mio. gegenüber stehen. Die getätigten Investitionen entfallen insbesondere auf den Neubau der NExT Factory in Velden. Das kurzfristige Vermögen liegt mit EUR 369,6 Mio. um EUR 112,7 Mio. über dem Vergleichswert zum 31. Dezember 2020. Die Veränderung entfällt mit EUR 4,3 Mio. auf das Vorratsvermögen, mit EUR 11,6 Mio. auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, mit EUR -5,1 Mio. auf die sonstigen Vermögenswerte und Forderungen sowie mit EUR 91,6 Mio. auf die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Der Anstieg des Vorratsvermögens um EUR 4,3 Mio. auf EUR 123,0 Mio. resultiert im Wesentlichen aus dem Aufbau von Pufferbeständen sowie einer Erhöhung der Wiederbeschaffungszeiten im Segment Schaltbau. Gegenläufig konnte der hohe Vorratsbestand bei der SBRS im Vorjahr im Zusammenhang mit der teilweise erfolgten Umsatzrealisierung aus dem Großprojekt reduziert werden. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich im Wesentlichen stichtagsbedingt zum 31. Dezember 2021. Zum 31. Dezember sind von den zum Stichtag bestehenden Forderungen insgesamt EUR 23,2 Mio. (Vorjahr: EUR 20,0 Mio.) im Rahmen des Reverse Factorings verkauft. Trotz der beschriebenen Entwicklungen des Vorratsvermögens sowie der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen führte dies infolge teilweise überproportional gestiegener Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsverbindlichkeiten zu einem Rückgang des Working Capital um 22,1 % auf EUR 99,3 Mio. gegenüber dem Vorjahreswert. Das investierte Kapital (Capital Employed) liegt mit EUR 267,5 Mio. um EUR 2,0 Mio. unter dem Vorjahresniveau. Dabei ging ein gesunkenes Working Capital einher mit einem geringeren Anstieg des Anlagevermögens. Die Kapitalrendite (ROCE), die das Verhältnis des EBIT zum durchschnittlich eingesetzten Kapital angibt, lag im Geschäftsjahr 2021 bei positiven 10,0 %, verglichen mit positiven 8,1 % im Geschäftsjahr 2020 und zeigt die verbesserte Kapitalrendite des Schaltbau-Konzerns. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente erhöhten sich um EUR 91,6 Mio. auf EUR 130,9 Mio. und resultieren im Wesentlichen auf den Zufluss von liquiden Mitteln im Rahmen der ausgegebenen Pflichtwandelanleihe sowie Zahlungseingänge im Zusammenhang mit dem Cash-Pooling mit Tochterunternehmen. Zum Bilanzstichtag am 31. Dezember 2021 wurden Wertberichtigungen auf Vorräte in Höhe von EUR 20,0 Mio. (Ende 2020: EUR 19,2 Mio.) vorgenommen. VERMÖGENS-, FINANZ- UND ERTRAGSLAGE DER SCHALTBAU HOLDING AG Der Jahresabschluss der Schaltbau Holding AG wurde im Geschäftsjahr 2021 unverändert nach den Bestimmungen des HGB und des Aktiengesetzes aufgestellt. Die Schaltbau Holding AG ist als Führungsgesellschaft für die strategische Ausrichtung und übergeordnete operative Steuerung der Schaltbau-Gruppe verantwortlich und darüber hinaus als Dienstleister für ihre Tochtergesellschaften tätig. Ihre Ertrags- und Finanzlage wird daher maßgeblich durch die Ergebnisabführungen bzw. Beteiligungserträge der Tochtergesellschaften sowie das Zinsergebnis aus der Finanzierungsfunktion beeinflusst. Es bestehen Ergebnisabführungsverträge einerseits zwischen der Schaltbau Holding AG und der Schaltbau GmbH und andererseits zwischen der Schaltbau Holding AG und der SBRS GmbH. ERTRAGSLAGE DER SCHALTBAU HOLDING AG Die Schaltbau Holding AG hat das Geschäftsjahr 2021 mit einem Ergebnis vor Steuern von EUR 4,4 Mio. (Vorjahr: EUR 1,2 Mio.) abgeschlossen. Der Jahresüberschuss beläuft sich auf EUR 4,1 Mio. (Vorjahr: EUR 1,1 Mio.). Der Bilanzverlust der Schaltbau Holding AG des Geschäftsjahres 2021 wird auf neue Rechnung vorgetragen. Das Jahresergebnis 2021 war überwiegend durch Erträge aus Ergebnisabführungen (EUR 23,9 Mio.), dem Personalaufwand sowie den sonstigen betrieblichen Aufwendungen geprägt. Im Geschäftsjahr 2021 führten gestiegene Aufwendungen für Rechts- und Beratungskosten, im Wesentlichen Transaktionskosten im Zusammenhang mit dem Carlyle-Übernahmeangebot, zu einem Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen. Die Umsatzerlöse in Höhe von EUR 6,2 Mio. (Vorjahr: EUR 3,6 Mio.) resultierten aus Weiterbelastungen für erbrachte Dienstleistungen und aus der Weiterberechnung der Kosten zentral vorgehaltener IT-Systeme an die Tochtergesellschaften. Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von EUR 3,8 Mio. (Vorjahr: EUR 3,4 Mio.) enthalten im Wesentlichen periodenfremde Erträge in Höhe von EUR 2,7 Mio. (Vorjahr: EUR 3,1 Mio.) aus der Auflösung von Rückstellungen. Der Anstieg des Personalaufwands im Jahr 2021 resultiert im Wesentlichen aus höheren Personalrückstellungen für Tantieme sowie Aufwendungen aus Abfindungen im Zusammenhang mit dem Ausscheiden eines Vorstandmitglieds. Die Abschreibungen in Höhe von EUR 1,1 Mio. liegen auf dem Niveau des Vorjahres von EUR 1,1 Mio. und entfallen im Wesentlichen auf die Abschreibung von immateriellen Vermögensgegenständen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von EUR 12,6 Mio. (Vorjahr: EUR 6,0 Mio.) betreffen insbesondere Rechts- und Beratungskosten (u.a. Transaktionskosten im Zusammenhang mit dem Carlyle-Übernahmeangebot sowie Kosten im Zusammenhang mit der Ausgabe der Pflichtwandelanleihe), EDV-Dienste sowie Aufwendungen im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. Die Erträge aus Ergebnisabführung erhöhten sich auf EUR 23,9 Mio. (Vorjahr: EUR 11,6 Mio.) und sind auf die wesentlich höhere Ergebnisabführung der Schaltbau GmbH sowie die erstmalige Ergebnisabführung der SBRS GmbH zurückzuführen. Das saldierte Zinsergebnis betrug EUR -3,1 Mio. (Vorjahr: EUR -1,6 Mio.) und beinhaltet insbesondere Aufwendungen im Zusammenhang mit der Ausgabe der Pflichtwandelanleihe. FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE DER SCHALTBAU HOLDING AG Die Bilanzsumme der Schaltbau Holding AG hat sich im Berichtsjahr um EUR 121,4 Mio. auf EUR 327,1 Mio. erhöht. Der Anstieg ist insbesondere auf die im April 2021 ausgegebenen Pflichtwandelanleihe sowie die Finanzierung durch die Voltage BidCo GmbH zurückzuführen. Das Anlagevermögen liegt mit EUR 109,2 Mio. nahezu auf dem Vorjahreswert. Das Umlaufvermögen erhöhte sich um EUR 122,3 Mio. auf EUR 217,7 Mio. Die zum Bilanzstichtag enthaltenen Forderungen gegen verbundene Unternehmen von EUR 105,6 Mio. enthalten im Wesentlichen die aus der konzerninternen Finanzierung resultierenden Forderungen sowie Forderungen aus Ergebnisabführungen. Im Rahmen der im August 2019 abgeschlossene Factoring-Vereinbarung veräußern vier Tochtergesellschaften der Schaltbau Holding AG auf revolvierender Basis Forderungen aus Lieferungen und Leistungen direkt an eine strukturierte Einheit. Diese strukturierte Einheit hält die Forderungen und allokiert die aus ihnen resultierenden Chancen und Risiken mittels vertraglicher Vereinbarungen auf das jeweilige Tochterunternehmen und eine Bank. Sie wird mittels einer von einer Bank gestellten Kreditlinie finanziert. Die sonstigen Vermögensgegenstände betragen zum Bilanzstichtag insgesamt EUR 0,6 Mio. (Vorjahr: EUR 1,0 Mio.). Im Vorjahr waren hier Forderungen gegenüber der im Jahr 2019 veräußerten Alte, Madrid, Spanien, in Höhe von EUR 1,0 Mio. ausgewiesen, welche im Geschäftsjahr größtenteils beglichen wurde. Der Anstieg der flüssigen Mittel um EUR 94,2 Mio. auf EUR 111,5 Mio. resultiert im Wesentlichen aus der Einzahlung von liquiden Mitteln im Rahmen der ausgegebenen Pflichtwandelanleihe sowie aus der Liquiditätsentwicklung von Tochterunternehmen im Rahmen des Cash-Poolings zum Jahresende. Der zuletzt bestehende Konsortialkreditvertrag über EUR 150,0 Mio. EUR wurde mit Wirkung zum 25. Oktober 2021 vollständig zurückbezahlt und von Seiten der Schaltbau Holding AG ordentlich gekündigt. Die Refinanzierung der Schaltbau Holding AG, erfolgte durch Inanspruchnahme eines Darlehens, welches durch die unmittelbare Gesellschafterin Voltage BidCo GmbH, München, (im Folgenden "VOBI") in Höhe von 114,0 Mio. EUR an die Schaltbau Holding AG am 25. Oktober 2021 ausgereicht wurde. Die reguläre Laufzeit des Darlehens der Voltage BidCo GmbH, München, an die Schaltbau Holding AG beträgt ab Auszahlungszeitpunkt grundsätzlich zehn Jahre. Der Ausweis des Darlehens erfolgt unter der Bilanzposition Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen. Aufgrund der im Januar 2022 abgeschlossenen Ergänzungsvereinbarung zwischen der Schaltbau Holding AG und der Volgtage BidCo GmbH verzichtet die VOBI auf das Recht eine vorzeitige Rückzahlung der Darlehenssumme bis einschließlich 31. Dezember 2023 einfordern zu können. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen über das Gesellschafterdarlehen hinaus resultieren überwiegend aus Finanzierung bzw. Cash Pooling. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten zum 31. Dezember 2021 reduzierten sich im Vergleich zum Vorjahr um EUR 91,4 Mio. auf EUR 0,3 Mio. Neben der Rückzahlung des im Vorjahr bestehenden Konsortialkreditvertrages wurden im Geschäftsjahr die im Vorjahr bestehenden Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen vollständig zurückbezahlt. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen verzeichneten einen Anstieg auf EUR 200,7 Mio. (Vorjahr: EUR 48,7 Mio.), was insbesondere auf die Inanspruchnahme eines Darlehens durch die unmittelbare Gesellschafterin Voltage BidCo GmbH über EUR 114,0 Mio. sowie auf die Liquiditätsentwicklung von Tochterunternehmen im Rahmen des Cash-Poolings zurückzuführen ist. Die Rückstellungen zum 31. Dezember 2021 liegen mit EUR 15,3 Mio. um EUR 1,7 Mio. über dem Niveau des Vorjahres (EUR 13,6 Mio.). Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus gestiegenen Personalrückstellungen. Gegenläufig reduzierten sich Rückstellungen für das Risiko der Inanspruchnahme von ausgegebenen Bürgschaften. Die Rückstellung für Pensionen liegt mit EUR 4,9 Mio. auf dem Niveau des Vorjahres (Vorjahr: EUR 4,9 Mio.). Das Eigenkapital der Schaltbau Holding AG hat sich im Wesentlichen durch die erfolgreich begebene Pflichtwandelanleihe vom April 2021 sowie dem erzielten Jahresüberschuss von EUR 4,1 Mio. in 2021 von EUR 46,0 Mio. auf EUR 109,3 Mio. zum 31. Dezember 2021 erhöht. Infolge der Kapitalerhöhung stieg das gezeichnete Kapital auf EUR 13,3 Mio. und die Kapitalrücklage auf EUR 70,2 Mio. Die Eigenkapitalquote nahm von 22,4 % auf 33,4 % zu. FORSCHUNG- UND ENTWICKLUNG In ihrem Markt- und Wettbewerbsumfeld kann die Schaltbau-Gruppe auf Dauer nur dann erfolgreich sein, wenn es ihr gelingt, mit der technischen Entwicklung Schritt zu halten und kontinuierlich neue Produkte auf den Markt zu bringen. Der Bereich "Forschung und Entwicklung" spielt in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle. Im Falle eines Markteintritts in ausländische Märkte muss die Schaltbau-Gruppe zudem die jeweiligen lokalen Gegebenheiten, Anforderungen und Spezifikationen an ihre Produkte berücksichtigen. Darüber hinaus steht die Schaltbau-Gruppe aufgrund der zunehmenden Digitalisierung vor der Herausforderung, laufend neues Know-how aufzubauen. Die Entwicklung von digitalen Produkten und Systemen ist für die Schaltbau-Gruppe mit hohen Vorleistungen an Forschungs- und Entwicklungskosten und Marketingaufwendungen verbunden und erfordert Investitionen in die Produktionsanlagen und -prozesse. Im Berichtsjahr wendete die Schaltbau-Gruppe 8,1 % der Konzerngesamtleistung (Vorjahr: 7,0 %) für Forschung und Entwicklung auf. Auf aktivierte Entwicklungsleistungen wurden planmäßige Abschreibungen in Höhe von EUR 1,5 Mio. (Vorjahr: EUR 1,5 Mio.) vorgenommen. In der Entwicklung waren jahresdurchschnittlich 363 Mitarbeiter (Vorjahr: 345 Mitarbeiter) beschäftigt. Ein Schwerpunkt der Forschung und Entwicklung war die Digitalisierung der Kernprodukte. Im Segment Bode wurden im letzten Jahr die bewährten BIDS Antriebssysteme für Schienenfahrzeuge unter den Aspekten Gewicht, Einbauvolumen und Anzahl der Einzelteile überarbeitet. Hierbei kommt ein neues Führungssystem zum Einsatz. Dabei handelt es sich um ein in den Führungsträger integriertes Rollensystem, das problemlos im Rahmen der Bode Fertigungsprozesse montiert werden kann. Zudem wurde die Verriegelung dahingehend verbessert, dass die Türen in allen Betriebssituationen ohne zusätzliche Bauteile sicher verriegelt sind. Um den wachsenden Anforderungen der Digitalisierung Rechnung zu tragen, wurden für beide Bereiche Rail und Road die Steuergeräte komplett neu entwickelt. Im Fokus stehen hier die Themenbereiche Cyber-Security und zustandsbasierte Wartung (CBM). Für die Boarding Management Unit BMU wurde mit der Qualifizierung eines neuen 3D Sensors begonnen und eine portalintegrierte, versenkbare Mechanik entwickelt. Produktionsbeginn ist für Ende 2022 geplant. Im Segment Schaltbau wurde die technologische Expertise für elektromechanische Komponenten im Umfeld von neuartigen Gleichstrom Applikationen in den erneuerbaren Energien, wie auch Automotive weiter ausgebaut. Diese Applikationen betreffen sowohl die (Zwischen-)Speicherung als auch die (Um-)Verteilung von Energie bzw. Strom, wie auch Anwendungen rund um Infrastrukturthemen der e-Mobility. Basierend auf dem langjährigen Know-how beim sicheren Trennen und Schalten von Gleichstrom im Bahnsektor stehen dabei die Erhöhung der Leistungsdichte, Energieeffizienz, sowie die Modularität der jeweiligen Lösungen im Vordergrund. Mit der Tochtergesellschaft SPII, die sich auf so genannte HMI-Lösungen ("Human Machine Interface") in der Bahn spezialisiert hat, wurden innovative und ergonomisch optimierte Führerstands-Lösungen zunächst für U-Bahnen entwickelt und unter dem Markennamen "Intellidesk" und "Intelliarm" ersten Kunden vorgestellt. Die Integration von Virtual Reality zur Planung und Umsetzung von Führerpultdesigns hilft Kunden nachhaltig Kosten zu senken und Entwicklungszeiten zu reduzieren. Der Fokus im Pintsch-Segment lag wie im Vorjahr auf der Einführung einer neuen digitalen Produktgeneration im Bereich der Bahninfrastrukturtechnik. Schwerpunkte bildeten in diesem Jahr das neue digitale Streckenstellwerk (DSTW), eine neue digitale EOW (Elektrisch ortsbediente Weichensteuerung) und eine digitale Schnittstelle für Bahnübergänge entsprechend dem Europäischen EuLynx System. Alle Systeme sind modular aufgebaut und nutzen im Baukasten-Prinzip gleiche Komponenten und Subsysteme. Beim SBRS-Segment lag der Schwerpunkt der Aktivitäten im Bereich Forschung und Entwicklung weiterhin bei leistungsfähiger E-Ladeinfrastruktur für E-Busse und E-Trucks, sowohl bei den modularen Hardware- als auch Software-Baukästen. Darüber bezog sich die Entwicklungstätigkeit auch auf Licht- und sicherheitstechnische Applikationen für Eisenbahnanwendungen. MITARBEITER Die Zahl der Beschäftigten lag zum Ende des Geschäftsjahrs 2021 bei 2.953 Mitarbeitern (Vorjahr: 2.916). Im Segment Bode reduzierte sich die Anzahl der Mitarbeiter über alle Gesellschaften leicht auf 1.428 (Vorjahr: 1.485). Die Mitarbeiteranzahl im Segment Schaltbau ist mit 963 Mitarbeitern leicht im Vergleich zum Vorjahr (938) gestiegen. Im Segment Pintsch stieg die Anzahl der Mitarbeiter auf 436 (Vorjahr: 383), wobei sich hier überwiegend volumenbedingte Zuwächse auswirkten. Im Segment SBRS erhöhte sich die Mitarbeiteranzahl auf 97 (Vorjahr: 80). Im Geschäftsjahresdurchschnitt belief sich die Zahl der Mitarbeiter (Vollzeit-Äquivalente) auf 2.699 (Vorjahr: 2.685). Der leichte Anstieg der Mitarbeiter resultierte vor allem aus dem gestiegenen Geschäftsvolumen im Vergleich zum Vorjahreswert. Im Rahmen von Qualifizierungsmaßnahmen werden in der Schaltbau-Gruppe technische Schulungen, Produktschulungen sowie Fortbildungen zu gesetzlichen und regulatorischen Themen regelmäßig durchgeführt. Eine bedarfsorientierte Ausbildung trägt entscheidend dazu bei, dass auch künftig qualifizierte Mitarbeiter den Anforderungen des Marktes gerecht werden. Insgesamt befanden sich zum 31. Dezember 2021 in den Gesellschaften der Schaltbau-Gruppe 85 junge Menschen in der Ausbildung (Vorjahr: 77) zu Berufen wie Industriemechaniker, Elektroniker, Industriekaufmann, Fachinformatiker oder Servicetechniker. Erklärung zur Unternehmensführung Das am 1. Mai 2015 in Kraft getretene "Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst" gilt für die Schaltbau Holding AG, da diese der Mitbestimmungspflicht unterliegt. Der Aufsichtsrat hat für den Frauenanteil im Vorstand der Schaltbau Holding AG eine Zielgröße von 33,33 % und für den Frauenanteil im Aufsichtsrat der Schaltbau Holding AG eine Zielgröße von 16,67 % festgelegt. Diese Zielgrößen sind bis zum 30. Juni 2022 zu erreichen. Zum Jahresende 2021 belief sich der Frauenanteil im Aufsichtsrat auf 16,67 % und im Vorstand auf 0%. Bezüglich des Frauenanteils in Führungspositionen unterhalb der Vorstandsebene hat der Vorstand eine Zielgröße von 10 % für die Geschäftsführerebene und eine Zielgröße von 10 % für das mittlere Management beschlossen. Diese Zielgrößen sind bis zum 30. Juni 2022 zu erreichen. Zum Jahresende 2020 belief sich der Frauenanteil auf der Geschäftsführungsebene auf 9 % und im mittleren Management auf 10 %. PROGNOSE-, RISIKO- UND CHANCENBERICHTPROGNOSEBERICHT ZUKUNFTSGERICHTETE AUSSAGEN Dieser Lagebericht enthält Angaben und Prognosen, wie der Vorstand der Schaltbau Holding AG die zukünftige Entwicklung der Gesellschaft und des Konzerns einschätzt. In diesem Bericht wird davon ausgegangen, dass diese Einschätzungen realistisch sind. Es ist jedoch möglich, dass zugrunde gelegte Annahmen nicht eintreten oder Risiken und Unsicherheiten auftreten können. Aktuelle Ereignisse können deshalb wesentlich von den erwarteten Umständen abweichen. Dafür können verschiedene Ursachen verantwortlich sein: Änderungen im geschäftlichen und konjunkturellen Umfeld, wesentliche Änderungen im Projektgeschäft oder im Investitionsverhalten der Kunden. ERWARTETE GESAMTWIRTSCHAFTLICHE UND BRANCHENBEZOGENE RAHMENBEDINGUNGEN GESAMTWIRTSCHAFTLICHES UMFELD: Omikron Variante, Lieferkettenproblematik und steigende Inflation dämpfen das Wachstum Die Experten des IWF prognostizierten in ihrem Herbstgutachten 2021 für das Jahr 2022 noch von einem weltweiten Wachstum von 4,9 % im Jahr 2022 aus. 26 In ihrem Update vom Januar 2022 reduzierten die Wirtschaftsforscher die Erwartung jedoch auf nur noch 4,4 %. Für das Jahr 2023 wird mit einem erwarteten Wachstum der Wirtschaftsleistung um nur noch 3,8 % gerechnet. 27 Hintergrund für die Prognoseanpassung seien die erneuten Reisebeschränkungen durch die Omikron-Variante sowie eine höher als erwartete Inflation, die durch die gestiegenen Energiepreise sowie die Unterbrechung der Lieferketten bedingt sei. Das erhöhte Inflationsniveau werde auch 2022 noch anhalten. Als Risiken für das weitere Wachstum nannten die Wirtschaftsforscher die Verlängerung der Pandemielage durch das Aufkommen neuer COVID-19-Varianten, die Lieferkettenproblematik, Volatilität der Energiepreise, Unsicherheiten zur weiteren Entwicklung der Inflation, die hohe Verschuldung der Länder in den letzten zwei Jahren der Pandemie und steigende geopolitische Spannungen. 28 Für Deutschland prognostizierten die Forscher im Herbst noch 4,6 % Wachstum für das Jahr 2022 29 , einen Ausblick, den sie im Januar-Update um 0,8 Prozentpunkte nach unten korrigierten. Nur noch 3,8 % Wirtschaftswachstum erwarten die Experten im Jahr 2022 sowie 2,5 % im Jahr 2023. Damit liegt Deutschland etwa im Rahmen des prognostizierten Wachstums für die Euro-Zone von 3,9 % für das Jahr 2022 und 2,5 % für das Jahr 2023. 30 Die Bundesregierung schätzt das Wachstum für das Jahr 2022 etwas moderater ein. Im Rahmen der Vorlage des Jahreswirtschaftsberichts beziffert sie die erwartete Zunahme des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts gegenüber dem Vorjahr auf 3,6 %. Die Inflation, gemessen am Verbraucherpreisindex, wird nach Schätzungen der Bundesregierung bei 3,3 % liegen. Erklärtes Ziel der Bundesregierung ist es, bis 2045 klimaneutral zu sein. Im Jahr 2030 sollen zudem 80 % des Bruttostromverbrauchs aus erneuerbaren Energien stammen. 31 Die Schaltbau-Gruppe wird mit inflationsbedingten Materialpreiserhöhungen für Vorprodukte rechnen müssen. Auch die Unwägbarkeiten der weiteren Pandemie-Entwicklungen bleiben. Andererseits könnten sich Wachstumschancen aus der Energie- und Klimapolitik nicht nur in Deutschland, sondern auch international ergeben. Die Schaltbau-Gruppe unterstützt mit ihren Produkten und Lösungen im Bereich Rail eine nachhaltige, klimaneutrale Mobilität. Im Bereich DC-Power liefert die Gruppe Komponenten und Lösungen für Batterielösungen und das Energiemanagement im Bereich New Energy / New Industry und E-Mobility. Die Gruppe dürfte insofern von höheren Investitionen in Klimaschutz und den Ausbau erneuerbarer Energien langfristig profitieren. BRANCHENUMFELD BRANCHENUMFELD RAIL: Bahnsektor weiter mit moderatem Wachstum Für den internationalen Bahnverkehrsmarkt rechnet der Europäische Verbands der Bahnzulieferindustrie, UNIFE, weiterhin mit einem stabilen, moderaten Wachstum von jährlich durchschnittlich 2,3 % und 2 % in Westeuropa im Betrachtungszeitraum 2020-2025 - auch unter Berücksichtigung des COVID-19 induzierten starken Markteinbruchs von 8 % im Jahr 2020. 32 Positive Einflussfaktoren sind die zunehmende Urbanisierung und ein gestiegenes Umweltbewusstsein, das sich beispielsweise auch in Förderprogrammen wie dem European Green Deal spiegelt. Darüber hinaus dürfte die zunehmende Digitalisierung nach Angaben der Marktexperten von Roland Berger, die diese Studie im Auftrag der UNIFE durchgeführt hatten, die Attraktivität des Bahnsektors steigern. 33 In Deutschland dürfte der Bahnsektor mittel- und langfristig in erheblichem Maße vom geplanten Investitionspaket der Bundesregierung und der Deutschen Bahn in Höhe von rund 86 Mrd. EUR profitieren. 34 Bis 2030 soll damit das gesamte Streckennetz modernisiert werden. Erheblichen Anteil am Investitionspaket hat dabei das Projekt "Digitale Schiene Deutschland", das nach Auswertung der Erfahrungen verschiedener Pilotprojekte im Rahmen des Schnellläuferprogramms voraussichtlich 2023 starten wird. Die Tochtergesellschaft Pintsch hatte in diesem Zusammenhang 2020 den Zuschlag für die Umsetzung eines digitalen Stellwerks rund um die Zwieseler Spinne gewonnen. Die Regierungsbeteiligung der Partei Bündnis 90/Die Grünen in Deutschland könnte sich als zusätzlicher Schub für den Bahnverkehr in Deutschland erweisen. Zumindest hatte die Bundestagsfraktion der Partei bereits Ende 2020 den Beschluss gefasst, die Bahn zum stärksten Verkehrsmittel in Deutschland zu machen. 35 Während die Geschäftsentwicklung im Segment Bode als Zulieferer der Fahrzeughersteller von den weiter andauernden Auswirkungen der Pandemie beeinflusst werden könnte, wird das Investitionsprogramm der Bundesregierung und der Deutschen Bahn voraussichtlich positive Auswirkungen auf die weitere Geschäftsentwicklung im Segment Pintsch haben. BRANCHENUMFELD DC-POWER: Hohe Wachstumsdynamik im Bereich New Energy / New Industry und e-Mobility: Zweistelliges Marktwachstum für E-Fahrzeuge Nach Prognose der US-amerikanischen Marktforscher von Meticulous Market Research Pvt. Ltd erreicht das Marktvolumen für Elektrofahrzeug-Batterien bis 2028 mit einem jährlich durchschnittlichen Wachstum von 26,0 % ein Volumen von rund USD 175 Mrd. 36 Demnach wächst insbesondere der Markt für E-Fahrzeug-Batterien deutlich stärker als der Batteriemarkt insgesamt. Im Bereich der Lithium-Ionen-Batterien wird beispielsweise der Markt nach Einschätzung der Experten der IMARC Group mit einem jährlich durchschnittlichen Wachstum von 13,62 % bis 2027 ein Marktvolumen von USD 83,2 Mrd. erreichen. 37 Gestützt wird diese Marktprognose von einer Studie von MarketsAndMarkets zum Markt für elektronisch betriebene Fahrzeuge. Hier gehen die Marktforscher von einem jährlich durchschnittlichen Marktwachstum von 26,8 % bis 2030 aus. 38 Der Trend geht also hin zu einem steigenden Anteil von E-Fahrzeugen. 40 % der Befragten, die aktuell ein Auto kaufen möchten, gaben im "Mobility Lens Consumer Index" der Beratungsgesellschaft Ernst & Young an, ein E-Fahrzeug in Betracht zu ziehen. 39 Die Marktexperten von Bloomberg rechnen deshalb auch mit einem signifikanten Anstieg der Verkaufszahlen von E-Autos von weltweit 3,1 Mio. Fahrzeugen im Jahr 2020 auf 14 Mio. E-Autos im Jahr 2025. In Deutschland sollen E-Fahrzeuge bis 2025 etwa 40 % der Autokäufe ausmachen. 40 Bei den globalen Zahlen für elektronische Nutzfahrzeuge rechnet Bloomberg im Zeitraum von 2020 bis 2040 mit einer Verdopplung auf ca. 29 Mio. Einheiten jährlich. 41 Darüber hinaus werden nach Einschätzung der Experten 62 % der globalen Busflotte bis 2040 elektrifiziert sein. New Energy / New Industry: Ausbau Erneuerbarer Energien sorgt für Wachstumsschub bei Energiespeichern Der Markt für Energiespeicher wird nach Angaben der Internationalen Energie Agentur bis 2026 insgesamt um 56 % auf 270 GW wachsen. Markttreiber ist nach Einschätzung der IEA der zunehmende Bedarf an flexiblen Systemen und Speicherkapazität, um den weiter steigenden Anteil der verschiedenen erneuerbaren Energien in die Energieversorgung zu integrieren. 42 Die Schaltbau-Gruppe wird im Wesentlichen als Zulieferer sicherheitsrelevanter Hardwarekomponenten und punktuell auch als Anbieter von Hochleistungsladelösungen perspektivisch vom starken Marktwachstum in diesen Marktsegmenten profitieren können. ERWARTETE GESCHÄFTS- UND ERTRAGSLAGE SCHALTBAU-KONZERN Mit Wirkung ab dem 1. Januar 2022 hat die Gesellschaft als zentrale finanzielle Steuerungskennzahl für den Konzern und die Segmente den Auftragseingang als operativen Frühindikator, die Umsatzerlöse sowie das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte (Adjusted EBITDA) definiert. Als Sondereffekten werden zukünftig die Auswirkungen aus der Veräußerung bzw. Erwerb von Beteiligungen, Finanzierungsmaßnahmen, wesentliche Restrukturierungsaufwendungen, außerordentliche Ergebnisauswirkungen durch Zuführung zu und Auflösung von Drohverlustrückstellungen, Transaktionskosten sowie Managementgebühren mit den dazugehörigen Auslagen erfasst. Die bis zum 31. Dezember 2021 verwendete finanzielle Steuerungskennzahl Ergebnis vor Steuern und Finanzergebnis (EBIT) wird im Zusammenhang mit dem erfolgten Eigentümerwechsel sowie der damit verbundenen Anpassung des Steuerungs- und Berichtswesens auf die Kennzahl um Sondereffekte bereinigtes EBITDA (Adjusted EBITDA) angepasst. Durch die kapitalintensiven Investitionen im Zusammenhang mit dem Neubau der Next Factory in Velden und den damit einhergehenden steigenden Abschreibungen führt die Verwendung des um Sondereffekte bereinigte EBITDA zu einer verbesserten Aussagekraft im Hinblick auf das tatsächliche operative Ergebnis des Schaltbaukonzerns im Vergleich zum EBIT als zur bisherigen Steuerungskennzahl. Ergänzend zu den primären Leistungsindikatoren wird der Vorstand der Gesellschaft im Geschäftsjahr 2022 zudem den adjusted Free-Cashflow, das Net Working Capital sowie die Investitionsausgaben für längerfristige Anlagegüter (CAPEX) in die weitere Betrachtung mit einbeziehen. Die erstmalige Berücksichtigung des CAPEX als ergänzender Leistungsindikator geschieht vor dem Hintergrund der wachsenden Bedeutung der geplanten bzw. laufenden Investitionsvorhaben wie z. B. dem Neubau der NExT Factory in Velden, im Hinblick auf den angestrebten Wachstumskurs. Weiterhin steuert der Vorstand den Konzern nicht nach nicht-finanziellen Leistungsindikatoren. Langfristig ist die Strategie der Gesellschaft darauf ausgerichtet, die ertragreichen und entwicklungsstarken Konzernaktivitäten zu fördern und die Schaltbau-Gruppe auf ein nachhaltiges Wachstum auszurichten. Für die Prognose des Geschäftsjahres 2022 erwartet der Vorstand, dass sich die nach wie vor bestehende COVID-19-Pandemie nicht dauerhaft auf die Geschäftstätigkeit der Schaltbau-Konzerngesellschaften auswirken wird und der bereits im Geschäftsjahr 2021 erfolgreich eingeschlagene Wachstumspfad fortgesetzt wird. Im Rahmen der Planung wurden Risiken, die sich aus der aktuellen COVID-19-Pandemie ergeben könnten, berücksichtigt. Aufgrund der schwer abzuschätzenden Entwicklung der Pandemie können sich aber weitere Risiken ergeben, die die Erreichung der gesteckten Ziele für 2022 gefährden können. Der Vorstand geht aber davon aus, dass es im Jahr 2022 zu einigen Nachholeffekten - insbesondere im Bahnmarkt - in Bezug auf die in den Jahren der Pandemie stattgefundenen kundenseitigen Projektverschiebungen geben wird. Auch die seit 2021 bestehenden Störungen von Lieferketten sowie die aktuellen Preissteigerungen für benötigte Rohstoffe und Vorprodukte wurden in der Planung der Gesellschaft berücksichtigt und entsprechende Gegenmaßnahmen für 2022 ergriffen. Den sich hieraus ergebenden Herausforderungen begegnet die Gesellschaft mit angepassten Einkaufsstrategien sowie einem effizienten Lieferkettenmanagement. Um anhaltenden Preiserhöhungen auf der Einkaufsseite zu begegnen, werden auch Preisanpassungen auf der Absatzseite in Betracht gezogen. Weiter sollen die teilweise in den Vorjahren eingeleiteten bzw. umgesetzten Maßnahmen der auferlegten Strategie 2026 zur Fokussierung der Schaltbau-Gruppe auf ihre strategischen Kernkompetenzen und zur Steigerung der Profitabilität im Geschäftsjahr 2022 weiter fortgeführt und intensiviert werden. Die Gesellschaft erwartet für das Geschäftsjahr 2022 in der gegenwärtigen Struktur ohne Desinvestitionen und/oder Akquisitionen einen Konzern-Auftragseingang in einer Bandbreite von EUR 550 Mio. bis EUR 580 Mio. Unter Berücksichtigung einer erfolgreichen Fortsetzung des eingeschlagenen Wachstumskurses strebt die Schaltbau-Gruppe für das Geschäftsjahr 2022 Umsatzerlöse in einem Korridor von EUR 550 Mio. bis EUR 580 Mio. für den Konzern an. Ohne Berücksichtigung von Sondereffekten ergibt sich für den Konzern eine adjusted EBITDA-Marge von rund 9 % (Verhältnis adjusted EBITDA zu Umsatzerlöse). SEGMENTE Nachdem der Auftragseingang im Geschäftsjahr 2021 leicht unter dem Auftragseingang des Vorjahres lag, wird im Segment Bode für 2022 wieder mit einem moderaten Anstieg gerechnet. In allen Geschäftsbereichen werden Auftragseingänge über dem Vorjahr erwartet, welche teilweise auch auf Nachholeffekte aus Auftragsverschiebungen im Jahr 2021 zurückzuführen sind. Für das Segment Bode wird 2022 ein Umsatz auf oder leicht über Vorjahresniveau erwartet, das bereits zu einem großen Teil durch den bestehenden Auftragsbestand gedeckt ist. Als Wachstumstreiber wird hier insbesondere der Geschäftsbereich Rail erwartet. Im Segment Schaltbau wird für das Geschäftsjahr 2022 mit einem steigenden Auftragseingang sowie Umsatzwachstum gerechnet. Im Kerngeschäft für Bahnkomponenten wird mit einem Umsatzwachstum entsprechend der Marktwachstumsrate gerechnet. Im Bereich New Energy / New Industry wird weiterhin ein dynamisches Wachstum beim Auftragseingang und Umsatz erwartet. Im Bereich e-Mobility Automotive werden 2022 keine wesentlichen Umsatzerlöse erwartet. Für das Segment Pintsch wird auch im Geschäftsjahr 2022 von einem weiteren Anstieg sowohl beim Auftragseingang als auch bei den Umsatzerlösen ausgegangen. Der Haupttreiber für den Anstieg der Umsatzerlöse ist in erster Linie die zeitraumbezogene Umsatzrealisierung im Zusammenhang mit dem Pilotprojekt Digitales Stellwerk rund um die Zwieseler Spinne. Für das Segment SBRS wird nach Fertigstellung eines Großprojekts in Mexiko von einer Normalisierung der Umsatzerlöse ausgegangen. Die hohen Umsatzerlöse im Jahr 2021 waren maßgeblich durch die Umsatzrealisierung eines Großprojekts in Mexiko beeinflusst. Ein vergleichbares Großprojekt ist für das Geschäftsjahr 2022 nicht zu erwarten. Der für 2022 erwartete Auftragseingang wird sich infolge einer nach wie vor hohen Nachfrage nach E-Ladeinfrastruktur für den öffentlichen Personennahverkehr über oder auf Vorjahresniveau bewegen. SCHALTBAU HOLDING AG Im Zusammenhang mit dem Eigentümerwechsel sowie dem im Februar 2022 auf der außerordentlichen Hauptversammlung zugestimmten Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrages mit der Voltage BidCo GmbH, hat die Schaltbau Holding AG für das Geschäftsjahr 2022 als Steuerungskennzahl das Ergebnis nach Steuern definiert. 2022 rechnet der Vorstand unter Berücksichtigung von Ergebnisabführungen von Tochterunternehmen und vor Ergebnisabführung an die unmittelbare Mehrheitsgesellschafterin, Voltage BidCo GmbH, mit einem positiven Ergebnis nach Steuern im niedrigen einstelligen Millionenbereich. ERWARTETE FINANZLAGE Der zuletzt bestehende Konsortialkreditvertrag wurde mit Wirkung zum 25. Oktober 2021 von der Schaltbau Holding AG ordentlich gekündigt. Seitdem erfolgt die Refinanzierung durch ein Darlehen der Voltage BidCo GmbH, München, über EUR 114 Mio. mit einer regulären Laufzeit bis zum Jahr 2031. Aufgrund der im Januar 2022 abgeschlossenen Ergänzungsvereinbarung zwischen der Schaltbau Holding AG und der Darlehensgeberin verzichtet die Voltage BidCo GmbH auf das Recht, die Darlehenssumme bis einschließlich 31. Dezember 2023 vorzeitig einfordern zu können. Es wird erwartet, dass alle im Jahr 2022 anstehenden Investitionen ohne weitere Finanzierungsmaßnahmen durchgeführt werden können. RISIKOBERICHT RISIKOMANAGEMENT RISIKOSTRATEGIE UND ORGANISATION DES RISIKOMANAGEMENTS Die Geschäftstätigkeit der Schaltbau-Gruppe ist inhärent mit Risiken verbunden. Der verantwortungsvolle Umgang mit Risiken und deren Steuerung ist ein wesentliches Element der Unternehmensführung. Das in der Schaltbau-Gruppe implementierte Risikomanagementsystem zielt darauf ab, das Bewusstsein für Risiken in allen Gesellschaften und betrieblichen Funktionen zu schärfen, Risiken frühzeitig zu erkennen, durch geeignete Maßnahmen finanzielle Auswirkungen zu begrenzen sowie eine Bestandsgefährdung des Unternehmens zu vermeiden. Das Risikomanagement leistet so einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der strategischen, operativen und finanziellen Ziele der Schaltbau-Gruppe. Das Risikomanagementsystem der Schaltbau-Gruppe entspricht den Anforderungen des KonTraG (Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich) aus dem Jahr 1998. Auf die Implementierung der erweiterten Anforderungen des am 25. Juni 2020 vom Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. (IDW) verabschiedeten Prüfungsstandard 340 n.F., der die Prüfung von Risikofrüherkennungssystemen (§ 91 Abs. 2 AktG) neu fasst, hat die Schaltbau-Gruppe aufgrund des im Dezember 2021 erfolgten Delisting aus dem regulierten Markt verzichtet. Das Risikomanagementsystem ist in einer konzernweiten Richtlinie beschrieben und festgelegt. Es beinhaltet ein im Umfang angemessenes Dokumentations- und Berichtswesen. Die Erfassung, Bewertung und Analyse von Chancen und Risiken in der Schaltbau-Gruppe wird fortlaufend betrieben und zu jedem Quartalsende aktuell berichtet. Risiken werden in allen vollkonsolidierten Gesellschaften und wesentlichen Beteiligungsgesellschaften zunächst dezentral identifiziert, durch die Führungsgesellschaften der einzelnen Segmente aufgenommen und bewertet sowie in einer zweiten Stufe in der Konzern-Muttergesellschaft konsolidiert und beurteilt. Dabei werden alle Schadenspotenziale nach ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und ihrer möglichen finanziellen Auswirkung erfasst. Risiken mit einer potenziellen Schadenshöhe größer TEUR 500 werden als wesentliche Risiken des Konzerns klassifiziert, separat erfasst und dargestellt, wodurch eine qualitative als auch quantitative Risikoerfassung sichergestellt ist. Verantwortlich für das Einhalten der Risikomanagementrichtlinie sind die Risikomanagementbeauftragten der Konzern-Muttergesellschaft und der Führungsgesellschaften der operativen Segmente. Meldepflichtig sind unabhängig von ihrer Wahrscheinlichkeit grundsätzlich alle Unsicherheiten, die ein Risiko mit Blick auf eine Zielabweichung darstellen. Darunter versteht die Schaltbau-Gruppe negative Auswirkungen auf die Geschäfts- sowie die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie die Reputation in den jeweiligen Einzelgesellschaften einschließlich der Schaltbau Holding AG. Eine Aggregation der Risiken auf Ebene der Schaltbau-Gruppe findet aufgrund der unterschiedlichen Geschäftsmodelle und damit einhergehender Risikosituationen nicht statt. Die Risikokategorien lassen sich wie folgt nach der Schadenshöhe klassifizieren: Max. Schadenshöhe (Ergebnis / Liquidität) scrollen
Ab einer potenziellen Schadenshöhe von TEUR 500 werden Risiken einheitlich für alle Unternehmen als hoch klassifiziert, da bei diesem Betrag von einer erheblichen negativen Beeinträchtigung der Geschäftslage sowie der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der jeweiligen in die Risikoberichterstattung eingebundenen Gesellschaften ausgegangen werden muss. Hinsichtlich der Eintrittswahrscheinlichkeiten gilt folgende Unterteilung: scrollen
Identifizierte wesentliche Risiken werden kontinuierlich überwacht und durch angemessene Maßnahmen begrenzt oder bewältigt. Soweit möglich, werden diese Risiken durch Versicherungen gedeckt oder durch Rückstellungen in der Bilanz berücksichtigt. Dennoch können Schäden entstehen, die nicht versicherbar sind oder für die keine Rückstellungen gebildet wurden bzw. die über die gebildeten Rückstellungen hinausgehen. Die bilanzielle Risikovorsorge über Rückstellungen, Einzel- und Pauschalwertberichtigungen wird im Rahmen der Risikoberichterstattung gesondert dargestellt. Die fortlaufende, vierteljährliche Aktualisierung der Risiken liegt in der Verantwortung des Vorstands der Schaltbau Holding AG, der Geschäftsführer in den Mehrheitsbeteiligungen sowie den Beauftragten des Risikomanagements. RISIKOBERICHTERSTATTUNG Die Gesellschaften der Schaltbau-Gruppe berichten quartalsweise über das gesamte Spektrum der Risiken und etwaige Veränderungen der Risikosituation an den Konzern-Verantwortlichen für Risikomanagement und Compliance (Head of Compliance). Dieser erstellt daraus viermal jährlich den detaillierten Risikobericht für den Vorstand der Schaltbau Holding AG und berichtet über die Umsetzung, Durchführung und Überwachung des Risikomanagement- und internen Kontrollsystems. Über die aktuelle Risikosituation berichtet der Head of Compliance gemeinsam mit dem Vorstand regelmäßig dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats. Risiken mit einer Schadenshöhe größer oder gleich 500 TEUR, die zwischen den Berichtsperioden für die Unternehmen der Schaltbau-Gruppe auftreten, werden innerhalb von fünf Arbeitstagen von der betroffenen Geschäftsführung an den Konzern-Verantwortlichen für Risikomanagement und Compliance (Head of Compliance) sowie an den Vorstand der Schaltbau Holding AG berichtet. Zusätzliche Erkenntnisse über die Risikosituation in der Schaltbau-Gruppe gewinnt der Vorstand durch monatliche Berichte der Führungsgesellschaften zur Vertriebs-, Ergebnis- und Personalentwicklung, ebenso wie über kontinuierliche Liquiditätsplanungen sowie die Berichterstattung über qualitätsbedingte und sonstige betriebliche Kosten. Darüber hinaus werden in regelmäßigen Review-Meetings alle risiko- und chancenrelevanten Themen sowie die aktuelle wirtschaftliche Situation im Vergleich zur Geschäftsplanung, zum Vorjahr und zum rollierenden Forecast besprochen. Betrachtet und analysiert werden zudem Markt- und Wettbewerbstendenzen sowie Entwicklungsprojekte. Mit den oben beschriebenen Maßnahmen ist sichergestellt, dass Bedrohungen frühzeitig erkannt, Zukunftspotenziale in den einzelnen Segmenten und Tochtergesellschaften identifiziert und erforderliche Maßnahmen zeitnah eingeleitet werden. Die nachstehende Brutto-Darstellung der Risikosituation berücksichtigt keine risikoreduzierenden Maßnahmen. Über die nachfolgend dargestellten Risiken hinaus wurden keine weiteren wesentlichen Risiken identifiziert. Wesentliche Risiken sind alle Einzelrisiken der Gesellschaften mit einem Bruttorisikowert von jeweils größer TEUR 500. Die Risikolage ist zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 unter Berücksichtigung der wesentlichen Ereignisse dargestellt. COMPLIANCE Auf Ebene der Schaltbau Holding AG gibt es einen Compliance Verantwortlichen, der direkt an den Vorstand berichtet. In der Schaltbau GmbH und in der Bode - Die Tür GmbH sind Compliance-Funktionen etabliert. Für die Pintsch GmbH und die SBRS GmbH wird in 2022 eine Compliance-Funktion aufgebaut. Die Compliance-Beauftragten der Führungsgesellschaften berichten an die jeweiligen Geschäftsführungen sowie an den Compliance Verantwortlichen der Schaltbau Holding AG. Das Bewusstsein für Compliance wird unter anderem über einen Verhaltenskodex der Schaltbau-Gruppe sowie gezielte Aus- und Weiterbildungen verankert und gestärkt. Dazu dienen auch interne Revisionen, die darauf abzielen, die Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Vorgaben bei den einzelnen Unternehmen der Schaltbau-Gruppe weltweit sicher zu stellen. RISIKOFELDER DER SCHALTBAU-GRUPPE ![]() Die Einteilung der Risiken in der Schaltbau-Gruppe erfolgt nach Kategorien, wie sie in der obenstehenden Matrix dargelegt sind. Danach werden die Risikokategorien in die Achsen Auswirkungen (in TEUR) und Eintrittswahrscheinlichkeiten (in %) gegliedert. Auf der Grundlage der obenstehenden Matrix werden in der folgenden Tabelle Risiken mit einem Wert größer TEUR 500 aufgeführt. WESENTLICHE RISIKEN DER SCHALTBAU HOLDING AG UND DER SEGMENTE scrollen
GESAMTWIRTSCHAFTLICHE RISIKEN UND BRANCHENRISIKEN Die anhaltende COVID-19-Pandemie hat die Weltwirtschaft hart getroffen und teilweise zu starken negativen Auswirkungen geführt. Infolge der Pandemie führte dies bei vielen Unternehmen zu einem Rückgang der Nachfrage, Liefer- sowie zu Liquiditätsengpässen, wobei die Auswirkungen erheblich zwischen Regionen und Branchen variieren. Hinsichtlich der volkswirtschaftlichen Kosten infolge aktueller Eindämmungsmaßnahmen und sog. "Lockdowns" bestehen in den verschiedenen Ländern große Unterschiede. Ferner existiert eine große Unsicherheit, welche Kosten und Folgen dies sowohl für die Weltwirtschaft als auch für die individuell betroffenen Branchen hat. Die COVID-19-Krise hat die Geschäftsaktivitäten der gesamten Schaltbau-Gruppe weltweit belastet. Durch den Ausfall von qualifiziertem Personal, Verzögerungen in der Lieferkette oder konjunkturelle Einflüsse in bestimmten Wirtschaftsregionen bzw. Wirtschaftszweigen sind negative Einflüsse auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aufgetreten. Die Pandemie wird von allen Segmenten der Schaltbau-Gruppe weiterhin als ein hohes Risiko angesehen. Bereits zu Beginn der Pandemie wurde innerhalb der einzelnen Segmente sowie auf Konzernebene eine Task Force eingerichtet. So war es möglich schnell auf sich ändernde Situationen zu reagieren, Notfallpläne zu entwickeln und verschiedene Szenarien zu prüfen, um die Entwicklung der Geschäfte permanent zu überwachen. Das Segment Schaltbau hat vor dem Hintergrund der COVID-19 Pandemie teilweise Kurzarbeit als notwendige Maßnahme zur Überbrückung konjunkturell bedingter Auslastungsschwankungen genutzt. Generell kann auch für das Geschäftsjahr 2022 nicht ausgeschlossen werden, dass aufgrund der Pandemie Werksschließungen insbesondere an deutschen Produktionsstandorten infolge kurzfristiger Störungen in der Lieferkette, sinkender Nachfrage oder Projektverschiebungen seitens der Endkunden auftreten werden und damit ein signifikantes Risiko für den Schaltbau-Konzern darstellt. Das Ausmaß und die Dauer einzelner Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit des Schaltbau-Konzerns sind nur äußerst schwer vorherzusehen. Es ist weiterhin davon auszugehen, dass die wirtschaftliche Lage angesichts des Pandemieverlaufs fragil bleiben wird. Der gesamte Konjunkturverlauf - und damit auch die Erlöse der Schaltbau-Gruppe - hängen stark von dem weiteren Verlauf der Pandemie ab. Das hieraus resultierende Gesamtrisiko auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage schätzt der Vorstand aus heutiger Sicht als hoch ein. Durch die Präsenz der Schaltbau-Gruppe in unterschiedlichen Wirtschaftsräumen und einen hohen Anteil von Aufträgen der öffentlichen Hand werden konjunkturelle Risiken insgesamt jedoch als gering eingeschätzt. Unabhängig von den Auswirkungen von COVID-19 können die wirtschaftliche und politische Entwicklung in den Absatzmärkten, schwankende Einkaufspreise sowie die globale und regionale Wettbewerbssituation die Auftrags- und Ertragslage der Schaltbau-Gruppe beeinflussen. Ein Nachfragerückgang wesentlicher Absatzbranchen kann einzelne Segmente wie Schaltbau sowie weitere Geschäftsfelder belasten. Von besonderer Bedeutung für die Schaltbau-Gruppe sind staatliche und private Investitionsentscheidungen im Bahnsektor. Ausgabenkürzungen oder eine Verlagerung von Investitionen in Bereiche, die von der Schaltbau-Gruppe nicht abgedeckt werden, können die Auftragslage negativ beeinflussen. Hohe Risiken bestehen hier im Komponentengeschäft im Segment Schaltbau, insbesondere bei Steckverbindern, Schnappschaltern und Industrieschützen. Teilweise ist die Schaltbau-Gruppe in einem hoch dynamischen und von zahlreichen Wettbewerbern umkämpften Markt tätig. Es besteht das Risiko, dass in diesen Märkten, die von einer hohen Wettbewerbsdichte geprägt sind, während der aktuellen Marktbesetzungsphase Mitbewerber ihre Produkte unter strategischen Gesichtspunkten zu günstigeren Konditionen bzw. zu Selbstkosten anbieten ( Wettbewerbsrisiken). Insbesondere die SBRS sieht hierin ein hohes Risiko. Im Bahnbereich ist die Anzahl der potenziellen Kunden begrenzt. Diese Strukturen schaffen eine hohe Nachfragemacht auf Kundenseite, die zu verstärktem Preisdruck führen kann. Veränderte Strukturen in Vergabeverfahren führen hier zu einem höheren Druck auf die Preise in allen Segmenten. Wettbewerbsnachteile beim Produktspektrum, der Produktqualität, dem Preis wie auch bei Entwicklungs- oder Lieferzeiten können ebenfalls zu einem Verlust von Marktanteilen führen. Die Schaltbau-Gruppe begegnet Wettbewerbsrisiken durch die kontinuierliche, kundenorientierte Weiterentwicklung der Produkte. Durch die Integration der Systemlösungen in die Plattformen der Kunden bestehen verlässliche und langfristig angelegte Kundenbeziehungen, die intensiv gepflegt werden. RISIKEN ENTLANG DER WERTSCHÖPFUNGSKETTE Beschaffungsrisiken resultieren aus reduzierten Kapazitäten bei Rohstoffproduzenten und Zulieferern oder einer stark ansteigenden Nachfrage, wodurch es zu Lieferverzögerungen und -ausfällen kommen kann. Die Folge wäre eine Reduzierung der Produktionskapazitäten und hätte eine eingeschränkte Lieferfähigkeit der Schaltbau-Gruppe zur Folge, was zu Umsatzausfällen und daraus resultierenden Reputationsschäden sowie Zahlung von Pönalen durch Kunden führen könnte. Nicht nur die unmittelbaren Auswirkungen von COVID-19 (u. a. fehlende Arbeitskräfte), sondern auch gestörte Lieferketten (u. a. Stau der Containerschiffe im Suez-Kanal, Wirbelstürme in den USA) oder eine erhöhte Nachfrage aus China und den USA führten im Jahr 2021 zu weltweit herrschenden Materialengpässen, die bis Ende 2022 anhalten könnten. Für die Schaltbau-Gruppe betrifft dies vor allem die reduzierte Verfügbarkeit u. a. von Elektronikkomponenten, Kunststoffgranulaten sowie Baumaterial. Bei diesen Materialen wird auch im Jahr 2022 mit verlängerten Lieferzeiten gerechnet. Eine weitere Auswirkung der Lieferverzögerungen und -ausfällen von Rohstoffen ist der weiterhin anhaltende Anstieg der Rohstoffpreise. Aufgrund der aktuell unsicheren Situation im Russland- und Ukraine-Konflikt sind weitreichende Sanktionen gegen die Föderation Russland derzeit nicht auszuschließen. Vor diesem Hintergrund wird mit weiter steigenden Öl- und Gaspreisen gerechnet. Alle Segmente der Schaltbau-Gruppe sehen in beiden Entwicklungen ein hohes Risiko, das auch im Jahr 2022 Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben kann. Die Schaltbau-Gruppe begegnet den Beschaffungsrisiken durch langfristige Lieferverträge, die konzernweite Zusammenfassung von Bedarfen, Warenterminkontrakte oder die Weitergabe an Kunden. Zudem wird der Markt nach Alternativlieferanten sondiert, um weitere Bezugsquellen für wichtige Materialen zu erschließen. Produktionsstörungen oder -unterbrechungen können die Kostensituation belasten und überdies einen Lieferverzug hervorrufen, während Qualitätsprobleme im Produktionsprozess oder bei der Produktentwicklung zu Kundenreklamationen und entsprechenden Gewährleistungsforderungen führen können (Produktions- und Qualitätsrisiken). Werden Qualitätsprobleme bekannt, kann sich dies zudem negativ auf den Absatz des betroffenen Produkts auswirken. Arbeitssicherheits- und Umweltrisiken können die Gesundheit der Mitarbeiter gefährden und hohe Haftungsrisiken auslösen. Produktionsrisiken werden durch umfassende Richtlinien und Verfahrensanwendungen zu Qualitätsmanagement, Produkt- und Arbeitssicherheit eingegrenzt. Qualitätsrisiken sind zum Teil über Gewährleistungsrückstellungen abgedeckt. Dennoch bestehen zum Teil hohe Risiken, da die wirtschaftlichen Einbußen durch berechtigte Kundenreklamationen die gebildeten Rückstellungen überschreiten können. Neben produktbezogenen Fehlfunktionen oder Qualitätsmängeln können verzögerte Auslieferungen, die beispielsweise kapazitätsbedingt sind, neben dem Umsatzausfall zu Vertragsstrafen oder gar zu Auslistungen führen. Dieses Risiko wird im Segment SBRS als hoch eingeschätzt. Hinzu kommt, dass Produktions- und Qualitätsrisiken häufig mit Reputationsrisiken verbunden sind, welche das Geschäft auf Dauer beeinträchtigen können. Absatz- und Vertriebsrisiken resultieren aus kundenseitigen Projektverschiebungen oder -stornierungen sowie schwankenden Abnahmemengen. Darüber hinaus können Aufträge durch Insourcing seitens der Kunden entfallen. Eine Marktstruktur, die aus einer in Relation geringen Anzahl an Kunden besteht, verstärkt diese Risiken. Das Segment Bode sieht in der kundenseitigen Verschiebung von Projekten ein hohes Risiko. Derzeit kann nicht ausgeschlossen werden, dass aufgrund der Russland-Ukraine-Krise weitreichende Wirtschafts- und Finanzsanktionen gegen die Föderation Russland verhängt werden, die schwere ökonomischen Auswirkung auch für Deutschland zur Folge hätten. Für einzelne Segmente der Schaltbau-Gruppe könnten sich diese Sanktionen negativ auf die Exporte in die Föderation Russland auswirken. Die Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage schätzt der Vorstand aktuell mit gering bis mittel ein. PERSONALRISIKEN Personalrisiken können sich aus Engpässen bei der Personalbeschaffung, Fachkräftemangel, Fluktuation sowie Krankheits- und Fehlzeiten ergeben. Das Segment Schaltbau schätzt das Risiko, dass Führungskräfte und Mitarbeiter in Schlüsselpositionen das Unternehmen verlassen und aufgrund der aktuellen COVID-Situation eine Unterstützung durch qualifiziertes Fachpersonal aus anderen Standorten nur eingeschränkt möglich ist, als hoch ein. Mit Hilfe von gezielten Rekrutierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen, bedarfsgerechter Ausbildung sowie einer verstärkten internen Zusammenarbeit sollen diese Risiken begrenzt werden. Zudem kann ein stark steigendes Gehaltsniveau in einem Land oder einer Region zu einer höheren Fluktuation führen. Die Unternehmen der Schaltbau-Gruppe wenden im Einklang mit gesetzlichen Vorgaben und arbeitsrechtlichen Regeln hohe Standards in Bezug auf Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit an. Neue Technologien und die Einführung neuer Arbeitsprozesse können jedoch, ebenso wie die Neueinstufung von bisher unbedenklichen Materialien, unvorhersehbare Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen haben und beispielsweise zu einer höheren Zahl von Unfällen führen. Unsichere Arbeitsplätze bergen das Risiko erhöhter Fluktuation der Arbeitnehmer und können überdies die Motivation von Mitarbeitern beeinträchtigen, ihrerseits einen Beitrag zur Arbeitssicherheit zu leisten. Die daraus resultierenden Reputationsrisiken könnten sich negativ auf die Geschäftslage auswirken und - zusammen mit etwaigen Geldbußen - die Ertragslage beeinträchtigen. Die Schaltbau-Gruppe schätzt ihre Beziehungen zur Belegschaft, den Betriebsräten und Gewerkschaften positiv ein. Gleichwohl besteht das Risiko von arbeitsrechtlichen Konflikten, etwa im Rahmen von Tarifvertragsverhandlungen, welche die Produktion beeinträchtigen können. Je nach Dauer der Auseinandersetzung kann dies die Geschäftstätigkeit sowie die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich beeinflussen. RECHTLICHE UND STEUERLICHE RISIKEN Mit der internationalen Tätigkeit der Unternehmen der Schaltbau-Gruppe sind rechtliche Risiken verbunden. Diese können sich im Wesentlichen aus Rechtsstreitigkeiten, Patentrechtsverletzungen und Schadensersatzforderungen ergeben. Schadensersatz aufgrund von Gewährleistungsforderungen kann im Segment Bode zu zusätzlichen Strafzahlungen führen. Auch in den Segmenten der Pintsch und SBRS kann es infolge höherer Umsatzvolumina insbesondere im Projektgeschäft zu Rechtsstreitigkeiten kommen. Die Risiken werden in diesen Bereichen als mittel bzw. hoch eingestuft. Trotz einer regelmäßigen und sorgfältigen Prüfung steuerrelevanter Sachverhalte können sich aufgrund der Komplexität steuerlicher Regelungen Risiken ergeben, die vorab nicht erkannt werden. RISIKEN AUS BETEILIGUNGEN Die Schaltbau-Gruppe ist weltweit organisiert. Chancen für externes Wachstum sollen auf allen Märkten genutzt werden. Gleichwohl besteht das Risiko, dass sich zuvor identifizierte Vorteile aus Synergien oder einer ausgeweiteten geografischen Präsenz nicht in dem erwarteten Maß und Zeitrahmen realisieren lassen oder der Integrationsprozess mit höheren Kosten verbunden ist. Entwickelt sich das operative Geschäft nicht wie erwartet, können zudem Wertminderungen bei Geschäfts- oder Firmenwerten, Vermögenswerten, at equity-bewerteten Beteiligungen im Konzernabschluss bzw. bei den Finanzanlagen im Einzelabschluss zu Ergebnisbelastungen führen. Grundsätzlich werden bei Budgetentscheidungen mit Blick auf die Weiterentwicklung von Standorten sorgfältige Analysen aller rechtlichen, technischen, steuerlichen und finanziellen Aspekte durchgeführt. Im August 2021 hat das Segment Pintsch die Pintsch Wolber GmbH (ehemals WOLBER Antriebstechnik GmbH) in Velbert übernommen. Mit dem Kauf soll das Bahn-Kerngeschäft innerhalb der Schaltbau-Gruppe gestärkt werden. Im Jahr 2022 soll diese Gesellschaft u.a. auch in das Risiko- und Compliance-Managementsystem der Schaltbau-Gruppe integriert werden. FINANZWIRTSCHAFTLICHE RISIKEN Die Schaltbau Holding AG hat mit Wirkung zum 25.10.2021 den zuletzt bestehenden Konsortialkreditvertrag ordentlich gekündigt. Der Großteil der Finanzierung erfolgt seitdem durch ein Darlehen der Voltage BidCo GmbH. Diese Finanzierungsvereinbarung sieht keinerlei Financial Covenants vor. Daneben existieren in der Unternehmensgruppe noch weitere Finanzinstrumente mit Banken, die teilweise die Einhaltung von vertraglich definierten Ertrags- und Bilanzkennzahlen (Financial Covenants) erfordern. Im Rahmen der operativen Geschäftstätigkeit der Schaltbau-Gruppe kann sich eine Verschlechterung der Ertrags- und Liquiditätssituation und der damit verbundenen Nichteinhaltung der Financial Covenants ergeben. Als Folge einer möglichen Verletzung dieser Financial Covenants würde den Kreditgebern teilweise ein Sonderkündigungsrecht zustehen. Das Volumen der in diesem Fall kündbaren Finanzierungsvereinbarungen könnte durch die bestehenden freien Finanzmittel ohne weitere Finanzierungsmaßnahmen absorbiert werden, insofern stuft der Vorstand der Gesellschaft die finanzwirtschaftlichen Risiken aktuell als gering ein. Insbesondere die anhaltende COVID-19-Pandemie kann die operative Geschäftstätigkeit der Schaltbau-Gruppe auch weiterhin weltweit belasten. Durch den Ausfall von qualifiziertem Personal, Verzögerungen in der Lieferkette sowie Anstieg der Rohstoffpreise oder konjunkturelle Einflüsse in bestimmten Wirtschaftsregionen bzw. Wirtschaftszweigen sind negative Einflüsse auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage nicht auszuschließen. Die Schaltbau-Gruppe hat zur Liquiditäts-Planung und -Überwachung Prozesse und Instrumente implementiert, die eine anforderungsgerechte Steuerung ermöglichen. Trotz der bestehenden Maßnahmen können Engpässe in der Liquidität entstehen, wenn sich die Begleichung von Forderungen von Großkunden erheblich verzögert. Auch Insolvenzen einzelner Kunden können erheblich negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie die Liquidität haben. Die Gefahr von Liquiditätsengpässen wird als mittleres bis hohes Risiko für die Segmente Bode und SBRS eingeschätzt. Durch ein stringentes Monitoring der Liquiditätsentwicklung sowie einen umfangreichen, definierten Maßnahmenkatalog kann kurzfristig auftretenden Liquiditätsengpässen wirksam entgegengetreten und somit das bestehende Risiko reduziert werden. Die derzeit bestehenden Unsicherheiten über zukünftige Wechselkursentwicklungen erhöht für die Schaltbau Holding AG das Risiko steigender Transaktionskosten sowie einer Abwertung von Fremdwährungsforderungen und wird als ein mittleres Risiko bewertet. Die Entwicklung an den Devisenmärkten wird fortlaufend überwacht, um das Risiko zu reduzieren. Im Juli 2019 hat die Schaltbau Holding AG im Rahmen der Überbrückung von Liquiditätsengpässen der ALBA von dieser das Betriebsrundstück in Madrid für EUR 4,1 Mio. erworben. Es besteht das Risiko, dass der faire Wert des Betriebsgrundstück unter dem Bilanzansatz liegt und damit eine außerordentliche Wertberichtigung vorgenommen werden muss. GESAMTBEURTEILUNG DER RISIKOSITUATION DER SCHALTBAU-GRUPPE Bedingt durch die in den Vorjahren vorgenommenen Re- und Umstrukturierungen sowie der vorgenommenen Maßnahmen zur Stärkung der Liquidität wurde die Gesamtrisikolage der Schaltbau-Gruppe gegenüber dem vorangegangenen Geschäftsjahr wesentlich verbessert. Für alle identifizierten wesentlichen Risiken sind zielgerichtete Maßnahmen eingeleitet worden, die regelmäßig vom Vorstand sowie den jeweiligen Geschäftsführern der verantwortlichen Segmente überwacht werden. Unter Berücksichtigung der COVID-19-Pandemie, der Anstieg der Rohstoffpreise sowie der Materialengpässe und deren potentiellen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Schaltbau-Gruppe stellen die gesamtwirtschaftlichen und branchenbezogenen Risiken die bedeutendsten Risiken im Geschäftsjahr 2022 dar. Alle weiteren Risiken werden als gleichrangig angesehen. Bestandsgefährdende Risiken, die entweder einzeln oder in ihrer Gesamtheit den Fortbestand des Unternehmens gefährden können, wurden nicht identifiziert. CHANCENBERICHT CHANCENMANAGEMENT Chancen werden in der Schaltbau-Gruppe als Unsicherheiten im Hinblick auf eine positive Zielabweichung definiert. In diesem Zusammenhang werden Chancen über alle Bereiche regelmäßig identifiziert und auf Konzernebene zusammengeführt. Die Berichterstattung über die aktuelle Chancensituation erfolgt im Zusammenhang mit der monatlichen Berichterstattung, den vierteljährlichen Risikoberichten sowie den regelmäßigen Review-Prozessen und Einzelgesprächen mit dem Vorstand. CHANCENSITUATION Chancen können sich aus Marktentwicklungen ebenso wie aus strategischen und operativen Maßnahmen ergeben. In der nachfolgenden Auflistung sind die Chancen, die auch für den Einzelabschluss der Schaltbau Holding AG gelten, nach ihrer Relevanz geordnet, die auf der Einschätzung des Managements beruht. BRANCHENSPEZIFISCHE CHANCEN Branchenspezifische Chancen ergeben sich unter anderem aus dem Trend zur Standardisierung, Modularisierung und Miniaturisierung von Bauteilen, der Digitalisierung des Schienenverkehrs, der hohen Nachfrage nach energieeffizienten Lösungen und zunehmender Systemintegration. Hierdurch entstehen neue Marktsegmente, welche die Schaltbau-Gruppe maßgeblich mitgestalten will. Bereichsübergreifende Ansätze für Schienenfahrzeuge betreffen unter anderem Türsysteme, Bordelektronik sowie digitale Informations- und Sicherheitssysteme. Die Integration von digitaler Datenkommunikation und Sensorik sorgt für mehr Passagierkomfort, unterstützt das Zug- und Überwachungspersonal und erhöht die Sicherheit im Bahnverkehr. Auch aus der Entwicklung der hierfür erforderlichen modularen Hardwarekonzepte entstehen zusätzliche Geschäftspotenziale für die Unternehmen der Schaltbau-Gruppe. Aus der Entwicklung von Smart Products und Smart Solutions auf Basis einer Technologieplattform für Zugautomatisierung kann eine verbesserte Position gegenüber den Bahnsystemhäusern und ein über Plan liegendes Auftragsvolumen resultieren. Im Rahmen der Digitalisierung von Bahnnetz und Bahnbetrieb in Deutschland wurde das Zukunftsprojekt "Digitale Schiene Deutschland" aufgesetzt. Dabei soll das Schienennetz in den kommenden Jahren mit dem Zugbeeinflussungssystem ETCS und digitaler Stellwerkstechnologie ausgerüstet werden. Gerade hier ergeben sich für das Segment Pintsch große Wachstumspotentiale. Spezialisiert im Bereich Leit- und Sicherungstechnik stellt die Pintsch hier einen wichtigen Markttreiber in der Digitalisierung der Bahninfrastruktur dar. Mit seiner Weichenheiztechnik gehört Pintsch zu den maßgeblichen Ausrüstern der Deutschen Bahn und weiterer in- und ausländischen Infrastrukturbetreiber sowie anderer Ausrüster, die auch Pintsch-Komponenten, wie Radsensoren und Achszähltechnik, einsetzen. Großes Wachstumspotenzial für die mittelfristige Geschäftsentwicklung sieht Schaltbau vor allem in den sich schnell entwickelnden Märkten New Energy / New Industry sowie e-Mobility. Im Marktsegment New Energy / New Industry bietet insbesondere die Schaltbau GmbH vor allem vielfältige Lösungen für die Anwendungsbereiche der regenerativen Energieerzeugung und dezentralen Energiespeicherung an. E-Mobilität und Ladeninfrastruktur sind die wesentlichen Betätigungsfelder im Wachstumsmarkt e-Mobility. Die mittel- und langfristige Perspektive des Bahnsektors wird gestützt durch globale Megatrends, wie zunehmende Urbanisierung, wachsende Mobilität der Bevölkerung, langfristig zunehmenden Welthandel und das überdurchschnittliche Wachstum in Schwellenländern, was zu einem steigenden Bedarf an Nah- und Fernverkehr sowie Transportinfrastruktur führt. STRATEGISCHE CHANCEN Strategische Chancen erwachsen insbesondere aus der Umsetzung der eingeleiteten Projekte wie zum Beispiel der Steigerung des Service- und After Sales-Anteils in der Bode-Gruppe. Auch in den Absatzmärkten Mobility und New Energy / New Industry können aus Forschungs- und Entwicklungsprojekten sowie einer nochmals verbesserten Produkt-/Marktdurchdringung zusätzliche Potenziale entstehen. FINANZWIRTSCHAFTLICHE CHANCEN Finanzwirtschaftliche Effekte können sich negativ als auch positiv auf die Ertragslage des Schaltbau-Konzerns auswirken. Finanzwirtschaftliche Chancen umfassen insbesondere Zinsänderungs-, Rohwarenpreisänderungs- und Wechselkursänderungschancen. CHANCEN AUS ZUSAMMENSCHLÜSSEN, AKQUISITIONEN, BETEILIGUNGEN, PARTNERSCHAFTEN, DESINVESTITIONEN Neben einem rein organischen Wachstum können sich Chancen aus einem anorganischen Wachstum ergeben. Hier kommen insbesondere strategische Zusammenschlüsse, Akquisitionen, Beteiligungen und Partnerschaften, mit denen wir unser organisches Wachstum ergänzen können, in Betracht. SONSTIGE ANGABENVERGÜTUNG VON VORSTAND UND AUFSICHTSRAT Das Vergütungssystem der Schaltbau Holding AG basiert auf den Grundsätzen der Leistungs- und Ergebnisorientierung und repräsentiert eine Unternehmenskultur von Leistung und Gegenleistung. Die Gesamtvergütung des Vorstands umfasst erfolgsunabhängige und erfolgsbezogene Bestandteile. Die erfolgsunabhängigen Teile bestehen aus Fixum und Sachbezügen. Die erfolgsbezogenen Vergütungsteile enthalten bisher jährlich wiederkehrende Bestandteile, die an die Entwicklung des Konzernergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) vor Anteilen Dritter nach IFRS geknüpft sind. Außerdem hat der Aufsichtsrat im Geschäftsjahr 2021 für die über das Geschäftsjahr hinaus bestellten Vorstände zu den erfolgsbezogenen Vergütungsteilen auch eine an die Entwicklung des Aktienkurses der Gesellschaft anknüpfende Komponente vereinbart, die zudem bis zur Annahme des Übernahmeangebots davon abhängig war, dass die einzelnen Vorstände selbst Aktien der Schaltbau Holding AG erwerben. Darüber hinaus kann der Aufsichtsrat allgemein Ermessenstantiemen zusagen. Es gibt keine Pensionszusagen für den aktiven Vorstand. Kriterien für die Angemessenheit der Vergütung bilden insbesondere die Aufgaben des jeweiligen Vorstandsmitglieds, seine persönliche Leistung, die Leistung des Gesamtvorstands, die wirtschaftliche Lage, der Erfolg und die Zukunftsaussichten des Unternehmens unter Berücksichtigung des Marktumfelds, sowie die Üblichkeit der Vergütungshöhe und der Vergütungsstruktur gemessen am Lohn- und Gehaltsgefüge im Unternehmen sowie anderer Unternehmen vergleichbarer Größe und Branche. Die Vergütungsstruktur ist auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung ausgerichtet. Die erfolgsbezogenen Vergütungsbestandteile weisen eine mehrjährige Bemessungsgrundlage auf und enthalten ebenso wie die erfolgsunabhängigen Vergütungsbestandteile Regelungen, wonach eine angemessene Herabsetzung der Bezüge zulässig ist, wenn sich die Lage der Gesellschaft derart verschlechtert, dass eine Fortgewährung der Bezüge unbillig wäre. Die variablen Vergütungsbestandteile sind - in der Regel - des Weiteren auf einen Höchstbetrag gedeckelt. Die Vorstandsverträge und die Struktur des Vergütungssystems für den Vorstand werden entsprechend den gesetzlichen Regelungen durch den Gesamtaufsichtsrat beraten und beschlossen. Eine individualisierte Offenlegung der Vorstandsgehälter erfolgt aufgrund des Delistings der Gesellschaft nicht. Zum 31. Dezember 2021 werden die Aktien der Schaltbau Holding AG nicht mehr wie bisher im regulierten Markt, sondern im Freiverkehr gehandelt, weshalb eine verpflichtende Offenlegung der individualisierten Vorstandsgehälter entfällt. Für das Geschäftsjahr 2021 betrugen die Gesamtbezüge der aktiven Mitglieder des Vorstands insgesamt TEUR 3.926 (Vorjahr: TEUR 2.927). Darin enthalten sind Sachbezüge aus dem nach steuerlichen Richtlinien anzusetzenden Wert der Dienstwagennutzung. Diese Sachbezüge werden von den einzelnen Vorstandsmitgliedern versteuert. Die Gesamtbezüge teilen sich auf in einen Betrag von TEUR 1.065 (Vorjahr: TEUR 1.424) für erfolgsunabhängige Teile und in einen Betrag von TEUR 2.861 (Vorjahr: TEUR 1.503) für erfolgsbezogene Teile. Insgesamt war zum Bilanzstichtag 2021 ein Betrag von TEUR 3.304 (Vorjahr: TEUR 1.768) als Rückstellung für erfolgsbezogene Vergütungsbestandteile erfasst, davon TEUR 2.939 kurzfristig und TEUR 437 langfristig. Insgesamt ist im Gesamtbetrag ein Anteil für langfristige Vergütung von TEUR 152 enthalten. Vor Aufnahme seiner regulären Tätigkeit als Finanzvorstand hat die Gesellschaft mit Steffen Munz eine Vereinbarung für die Dauer vom 8. Januar 2021 bis 28. Februar 2021 abgeschlossen. Gegenstand dieser Vereinbarung war die Unterstützung bei kaufmännischen Sachverhalten. Hierfür wurden insgesamt T€ 18 vergütet. Aus Anlass der Beendigung eines Vorstandsvertrages wurden TEUR 1.778 (Vorjahr: TEUR 0) erfasst. Die Gesamtbezüge der ehemaligen Mitglieder des Vorstands beziehungsweise deren Hinterbliebenen beliefen sich auf insgesamt TEUR 48 (Vorjahr: TEUR 72). Für diesen Personenkreis sind Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 332 (Vorjahr: TEUR 412) gebildet. Kredite wurden im Geschäftsjahr 2021 weder an Vorstands- noch Aufsichtsratsmitglieder gewährt. Die Grundvergütung für ein Aufsichtsratsmitglied betrug für das Berichtsjahr TEUR 30. Der Aufsichtsratsvorsitzende erhielt das Doppelte, der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende das Eineinhalbfache dieser Vergütung. Daraus ergibt sich für das Jahr 2021 ein Gesamtbetrag der Grundvergütung von TEUR 225. Für die Teilnahme an Präsenzsitzungen der Ausschüsse (Prüfungs-, Personal-, Personalentwicklungs- sowie Strategie- und Technik-Ausschuss) erhalten deren Mitglieder zusätzlich Sitzungsgelder, die für das einzelne Ausschussmitglied EUR 2.500 pro Sitzung und für den Ausschussvorsitzenden das Doppelte dieses Betrages betragen. Aufsichtsratsmitglieder, die dem Aufsichtsrat nicht über das ganze Geschäftsjahr angehört haben, erhalten die Vergütung entsprechend zeitanteilig. Für im Jahr 2021 stattgefundene Präsenzsitzungen sind insgesamt Aufwendungen in Höhe von TEUR 137 (Vorjahr: TEUR 166) angefallen. Für den Zeitaufwand, der über fünf Sitzungstage pro Geschäftsjahr inklusive der dafür notwendigen Vorbereitungszeit hinausgeht, erhält jedes Aufsichtsratsmitglied zusätzlich eine Vergütung von EUR 300 pro Stunde, höchstens jedoch den Stunden- bzw. Tagessatz des als Prüfungsleiter bestimmten Vertreters des für das betreffende Geschäftsjahr bestellten Abschlussprüfers. Für zusätzlichen Zeitaufwand wurden im Jahr 2021 - entsprechend der Satzung - an fünf (Vorjahr: zwei) Aufsichtsratsmitglieder insgesamt TEUR 68 (Vorjahr: TEUR 57) vergütet. Unter Berücksichtigung der Grundvergütung, der Vergütung für Präsenzsitzungen der Ausschüsse, der zusätzlichen Vergütung und des zusätzlichen Zeitaufwands ergibt sich eine Gesamtvergütung von TEUR 430 (Vorjahr: TEUR 448). Dabei hat der Aufsichtsrat nach Verfestigung der COVID-19-Pandemie auf seiner 170. Sitzung vom 20. März 2020 beschlossen, Videokonferenzen zukünftig abrechnungstechnisch wie Präsenzsitzungen zu behandeln. Im Rahmen der Wahrnehmung seiner Aufsichtsratstätigkeit, hat der Aufsichtsrat im Jahr 2021 für Unterstützungsleistungen externe Berater hinzugezogen. Hierfür sind im Berichtsjahr insgesamt Aufwendungen in Höhe von TEUR 191 angefallen. Die Unterstützungsleistungen wurden u.a. von der Treuhand- und Revisions-Aktiengesellschaft Niederrhein Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (Treuhand Niederrhein), mit Sitz in Krefeld, in Höhe von TEUR 113 erbracht. Im Geschäftsjahr 2021 gelten folgende Personen nach IAS 24.9 bis zu ihrem Ausscheiden als nahestehende Personen: scrollen
Mit Datum vom 15. Dezember 2020 hat die Gesellschaft mit dem ehemaligen Vorstand Herrn Dr. Köhler eine Vereinbarung für die Dauer vom 1. Januar 2021 bis 30. Juni 2021 abgeschlossen. Gegenstand der Vereinbarung waren noch zu terminierende Reisen zu Geschäftspartnern im In- und Ausland. Hierauf entfallende Unterstützungsleistungen wurden in Höhe von T€ 65 erbracht. Die Gesellschaft hat für die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder eine D&O-Versicherung abgeschlossen. Diese sieht im Hinblick auf die Größenordnung der Vergütung für den Aufsichtsrat keinen Selbstbehalt vor. Ein Selbstbehalt für den Vorstand ist seit dem Jahr 2010 vertraglich vereinbart. ANGABEN ZU DEN WESENTLICHEN MERKMALEN DES INTERNEN KONTROLLSYSTEMS UND RISIKOMANAGEMENTSYSTEMS IM HINBLICK AUF DEN (KONZERN-) RECHNUNGSLEGUNGS-PROZESS Zielsetzung des internen Kontrollsystems (IKS) in der Schaltbau-Gruppe ist die Sicherung der Ordnungsmäßigkeit der Prozesse im Rechnungswesen und der angrenzenden administrativen Bereiche (Personal, IT) sowie die Einhaltung der maßgeblichen rechtlichen Vorschriften. Es ist sicherzustellen, dass die Geschäftsvorfälle in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften, der Satzung und den internen Richtlinien vollständig, zeitnah und richtig erfasst, verarbeitet und dokumentiert werden. Buchungsunterlagen müssen richtig und vollständig sein, Inventuren ordnungsgemäß durchgeführt, Aktiva und Passiva im Abschluss zutreffend angesetzt, ausgewiesen und bewertet werden, sodass zeitnah verlässliche und vollständige Informationen für die Finanzberichterstattung in den Abschlüssen bereitgestellt werden können. Zwischen der Schaltbau Holding AG und den Tochtergesellschaften gibt es einen institutionalisierten Kommunikationsfluss. Die Befugnisse der Geschäftsführer sind über Geschäftsordnungen geregelt. Die Geschäftsführer der Tochtergesellschaften üben ihrerseits über einen ebenfalls institutionalisierten Informationsfluss ihre Kontrollfunktionen in deren Beteiligungen aus. Zusätzlich sind Aufsichtsgremien, beispielsweise in Form von Board of Directors, installiert. Die eingesetzten Finanzsysteme sind durch entsprechende Einrichtungen im IT-Bereich vor unbefugtem Zugriff geschützt. Bei diesen wird, soweit möglich, Standardsoftware eingesetzt. Die implementierte Treasury-Management-Software, über welche u. a. auch der Zahlungsverkehr abgewickelt wird, sieht in allen sicherheitsrelevanten Bereichen ein Vier-Augen-Prinzip vor. Das hinterlegte Berechtigungskonzept verhindert den unbefugten Zugriff auf fremde Daten. Die Systemadministration erfolgt zentral durch das Konzern Treasury. Im Konzern und für die jeweiligen Tochtergesellschaften liegen diverse Richtlinien beziehungsweise Unternehmensanweisungen vor, die den Handlungsrahmen vorgeben. Die Verantwortungsbereiche im Finanz- und Rechnungswesen sind von den Funktionen klar geregelt und organisatorisch getrennt (Funktionstrennung). Bei den rechnungslegungsrelevanten Prozessen wird grundsätzlich ebenfalls das Vier-Augen-Prinzip angewendet. Erhaltene oder weitergegebene Buchhaltungsdaten werden laufend auf Vollständigkeit und Richtigkeit überprüft. Durch die eingesetzte Software finden Plausibilitätsprüfungen statt. Wesentliche Vorgaben zu Genehmigungs- und Freigabeprozessen sind in den Berechtigungskonzepten der IT-Anwendungen umgesetzt worden (z. B. Unterschriftsrichtlinien, Bankvollmachten etc.). Das grundlegende Verständnis des Handelns in der Schaltbau-Gruppe ist in einem Verhaltenskodex festgelegt. Die in der Regel langjährigen Mitarbeiter im Rechnungswesen sind fachlich entsprechend qualifiziert. Generelle Weiterbildungsmaßnahmen, beispielsweise aktuelle Entwicklungen bei IFRS, und individuelle Fortbildungsmaßnahmen sichern einen hohen Qualifikationsstandard. Die Abteilungen des Rechnungswesens sind jeweils lokal angesiedelt. Eine Plausibilisierung der Monatszahlen der Gesellschaften erfolgt durch das Konzern-Controlling beziehungsweise durch die monatliche Durchsprache der Zahlen in den Review-Meetings zwischen Konzern-Vorstand und Geschäftsführern der Tochtergesellschaften. Rechnungslegungsrelevante Prozesse werden regelmäßig durch die interne Konzernrevision überprüft. Diese erstellt und kommuniziert Berichte und überwacht den Umsetzungsstand der vorgeschlagenen und abgestimmten Maßnahmen. Es besteht ein mehrjähriger risikoorientierter Prüfungsplan. schlusserklärung des vorstands Unsere Gesellschaft, die Schaltbau Holding AG, hat bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen für den Berichtszeitraum vom 25. Oktober bis 31. Dezember 2021 aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die uns im Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten und ist dadurch nicht benachteiligt worden. Andere Maßnahmen wurden weder getroffen noch unterlassen.
München, den 1. März 2022 Schaltbau Holding AG Der Vorstand Dr. Jürgen Brandes, Vorsitzender Steffen Munz
1 IMF: World Economic Outlook Oct 2021, S. 5,
IMF: World Economic Outlook, Update Jan 2022, S. 5
JAHRESABSCHLUSS NACH HGBBILANZAKTIVA scrollen
GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNGscrollen
ANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2021DER SCHALTBAU HOLDING AG, MÜNCHENALLGEMEINE GRUNDSÄTZEDer Jahresabschluss ist nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) und des Aktien-Gesetzes (AktG) aufgestellt. Die Schaltbau Holding AG (nachfolgend auch die "Gesellschaft") ist zum 31. Dezember 2021 eine kleine Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 HGB. Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren angewendet. Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr. Die Schaltbau Holding AG mit Sitz in 81829 München, Hollerithstraße 5, wird im Handelsregister B des Amtsgerichts München unter der Nummer 98668 geführt. Bei der Erstellung des Jahresabschlusses werden nicht alle größenabhängigen Befreiungen bzw. Erleichterungen in Anspruch genommen. Nach Abschluss des freiwilligen Delisting-Angebots am 14. Dezember 2021 hielt die Voltage BidCo GmbH, München (nachfolgen "VOBI") die Mehrheit der Aktien der Schaltbau Holding AG. Der beantragte Widerruf der Zulassung der Schaltbau-Aktien zum Handel im regulierten Markt wurde an der Frankfurter Wertpapierbörse zum 20. Dezember 2021 wirksam, an der Börse München zum 30. Dezember 2021. Anschließend werden die Schaltbau-Aktien noch bis zum 31. März 2022 im Freiverkehr an der Börse München gehandelt. Die Schaltbau Holding AG, München, als Mutterunternehmen, erstellt einen Konzern-Abschluss nach IFRS für den kleinsten Kreis von verbundenen Unternehmen. Der Konzern-Abschluss wird im Bundesanzeiger elektronisch veröffentlicht bzw. kann auf der Homepage der Gesellschaft unter https://ir.schaltbaugroup.com/websites/schaltbau/German/4410/finanzberichte.html eingesehen werden. Oberste Muttergesellschaft ist die The Carlyle Group Inc. mit Sitz in Delaware, USA, deren Geschäftstätigkeit das Halten von Beteiligungen ist. Den Konzernabschluss für den größten Kreis von verbundenen Unternehmen erstellt die Voltage Global Holding GmbH, München, der ebenfalls im Bundesanzeiger elektronisch veröffentlicht wird. einführung disclosure management system Im Rahmen der Einführung eines Disclosure Management Systems im Berichtsjahr wurde das Layout sowie die Darstellung der Jahresabschlüsse der deutschen Gesellschaften der Schaltbau-Gruppe harmonisiert. Unter einem Disclosure Management Systems versteht man den Prozess der Vereinheitlichung sowie die Automatisierung der Erstellung von Jahresabschlüssen mit Hilfe einer Software-Lösung. Die Werte in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung werden einheitlich in TEUR angegeben. Die Grundsätze der Stetigkeit wurden eingehalten. Aufgrund der Einführung eines Disclosure Management Systems im Berichtsjahr kann es zu rundungsbasierten Abweichungen in der Vergleichsperiode kommen. Die Aufstellung des Jahresabschlusses erfolgt in der Darstellung "nach Ergebnisverwendung". Die Überleitung auf den Bilanzgewinn bzw. Bilanzverlust erfolgt innerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung der Gesellschaft. Zur Erhöhung der Klarheit und Übersichtlichkeit werden in der Gewinn- und Verlustrechnung der Jahresabschlüsse der wesentlichen deutschen Gesellschaften neben den nach § 275 HGB geforderten Zwischensummen einheitlich folgende weitere ausgewiesen: scrollen
investorenvereinbarung - voltage bidco gmbh Die Schaltbau Holding AG, München, und die Voltage BidCo GmbH, München, (nachfolgend "VOBI") eine hundertprozentige mittelbare Tochtergesellschaft von Fonds, die von The Carlyle Group (nachfolgend "Carlyle", "Investor") beraten werden, haben am 7. August 2021 eine Investorenvereinbarung unterzeichnet. Ziel ist eine strategische Partnerschaft zur Unterstützung der langfristigen Wachstumsstrategie von Schaltbau. Die strategische Partnerschaft mit Carlyle soll Schaltbau ermöglichen, den in der Strategie 2023 des Vorstands dargelegten profitablen Wachstumskurs weiter zu verfolgen. Das von der VOBI am 7. August 2021 angekündigte freiwillige öffentliche Übernahmeangebot an die Aktionäre der Gesellschaft zum Erwerb sämtlicher nennwertlosen Namensaktien der Gesellschaft gemäß der von der Gesellschaft mit der VOBI am 7. August 2021 abgeschlossenen Investitionsvereinbarung enthielt keine Mindestannahmeschwelle. Zum Bilanzstichtag sind 78,27 % der Anteile an Schaltbau im Besitz der VOBI. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGUNDSÄTZEBei der Aufstellung des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2021 wurden die nachfolgend aufgeführten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden stetig zugrunde gelegt: bilanzierungsgrunsätze zur bilanz Die entgeltlich erworbenen Immateriellen Vermögensgegenstände werden mit ihren Anschaffungskosten angesetzt und planmäßig linear über eine Nutzungsdauer von 3 bis 4 Jahren abgeschrieben. Soweit nachträgliche Anschaffungskosten angefallen sind, werden diese auf den ursprünglichen Vermögensgegenstand aktiviert und entsprechend der Restnutzungsdauer abgeschrieben. Insofern die beizulegenden Werte einzelner immaterieller Vermögensgegenstände des Anlagevermögens ihren Buchwert unterschreiten, werden zusätzlich außerplanmäßige Abschreibungen bei voraussichtlich dauernder Wertminderung vorgenommen. Sofern geleistete Anzahlungen vorliegen werden diese mit dem Nennbetrag bilanziert. Selbst geschaffene Immaterielle Vermögensgegenstände werden nicht aktiviert. Sachanlagen werden mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert und planmäßig entsprechend der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer abgeschrieben. Bei allen Anlagegütern wird die lineare Abschreibungsmethode angewendet. Zur Bemessung der Abschreibungen werden folgende Nutzungsdauern zugrunde gelegt: scrollen
Soweit die beizulegenden Werte einzelner Vermögensgegenstände ihren Buchwert unterschreiten, werden zusätzlich außerplanmäßige Abschreibungen bei voraussichtlich dauernder Wertminderung vorgenommen. In Bezug auf die Bilanzierung geringwertiger Wirtschaftsgüter wird handelsrechtlich die steuerrechtliche Regelung des § 6 Abs. 2 EStG angewendet. Anschaffungs- oder Herstellungskosten von abnutzbaren beweglichen Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens, die einer selbständigen Nutzung fähig sind, werden im Wirtschaftsjahr der Anschaffung, Herstellung oder Einlage in voller Höhe als Aufwand erfasst, wenn die Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um einen darin enthaltenen Vorsteuerbetrag, für das einzelne Wirtschaftsgut EUR 800 nicht übersteigen. Bei den Finanzanlagen sind die Anteile an verbundenen Unternehmen sowie an Beteiligungen zu Anschaffungskosten zuzüglich Anschaffungsnebenkosten bewertet. Außerplanmäßige Abschreibungen erfolgen bei einer voraussichtlich dauernden Wertminderung gemäß § 253 Abs. 3 S. 5 HGB. Bei dauerhaftem Wegfall der Gründe für die Abschreibungen werden entsprechende Zuschreibungen vorgenommen. Ausleihungen sind grundsätzlich zum Nominalwert bilanziert oder mit den niedrigeren beizulegenden Werten bewertet. Bei Wegfall der Gründe für die Abschreibungen werden entsprechende Zuschreibungen vorgenommen. Dabei werden Ausleihungen mit einer Laufzeit von mindestens vier Jahren dem Anlagevermögen zugeordnet, bei einer Laufzeit zwischen einem und vier Jahren wird eine Ausleihung einzelfallbezogen als Anlage- oder als Umlaufvermögen klassifiziert. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden mit dem Nennwert bzw. mit dem am Bilanzstichtag beizulegenden niedrigeren Wert angesetzt. Bei Forderungen, deren Einbringlichkeit mit erkennbaren Risiken behaftet ist, werden angemessene Wertabschläge vorgenommen; uneinbringliche Forderungen werden abgeschrieben. Zur Abdeckung des allgemeinen Kreditrisikos werden pauschalierte Wertberichtigungen auf nicht einzelwertberichtigte Nettoforderungen gebildet. Forderungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden zum Barwert angesetzt. Forderungen und Verbindlichkeiten werden saldiert, sofern die Aufrechnungslage gegeben ist. Die flüssigen Mittel sind zum Nennwert am Bilanzstichtag angesetzt. Geschäftsvorfälle in fremder Währung werden grundsätzlich mit dem historischen Kurs zum Zeitpunkt der Erstverbuchung erfasst. Bilanzposten werden zum Stichtag wie folgt bewertet: scrollen
Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten sind Auszahlungen angesetzt, soweit sie Aufwand für einen bestimmten Zeitraum nach dem Abschlussstichtag darstellen. Latente Steuern resultieren aus zeitlichen Unterschieden zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen und Schulden. Der Ansatz latenter Steuern erfolgt auf Ebene des Organträgers. Dabei werden nicht nur die Unterschiede aus den Bilanzposten des Organträgers einbezogen, sondern auch solche, die bei Organgesellschaften bestehen. Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt in Summe auf Basis des kombinierten Ertragsteuersatzes des steuerlichen Organkreises der Schaltbau Holding AG in Höhe von derzeit 30%. Der kombinierte Ertragsteuersatz umfasst Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer und Solidaritätszuschlag. Zusätzlich zu den temporären Differenzen werden künftige Steuervorteile aus bestehenden steuerlichen Verlustvorträgen und Zinsvorträgen im Sinne des § 4h EStG i.V.m. § 8a KStG berücksichtigt. Eine sich nach Saldierung insgesamt ergebende Steuerbelastung wird in der Bilanz als passive latente Steuer angesetzt. Im Falle einer Steuerentlastung wird vom Aktivierungswahlrecht kein Gebrauch gemacht, so dass keine aktive latente Steuer in der Bilanz des Organträgers ausgewiesen wird. Zum 31. Dezember besteht zwischen der Schaltbau Holding AG, München, der Schaltbau GmbH, München, und der SBRS GmbH, Dinslaken, eine wirksame ertragsteuerliche Organschaft. Das Eigenkapital wird mit dem Nennbetrag angesetzt. Rückstellungen für Pensionen werden auf der Grundlage versicherungsmathematischer Berechnung nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) unter Berücksichtigung der neuen Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Heubeck bewertet. Die Rückstellungen für Pensionen wurden pauschal mit dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre abgezinst, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt (§ 253 Abs. 2 Satz 2 HGB). Dieser Zinssatz beträgt 1,87% (Vj. 2,31%) (10-Jahresdurchschnitt) bzw. 1,35% (Vj. 1,60%) (7-Jahresdurchniitt). Bei der Ermittlung der Rückstellungen für Pensionen wurden wie im Vorjahr jährliche Lohn- und Gehaltssteigerungen von 2,50%, Rentensteigerungen von jährlich 1,75% zugrunde gelegt und eine Fluktuation, wie im Vorjahr, von 1,00% unterstellt. Erfolgswirkungen aus einer Änderung des Diskontierungszinssatzes werden im Finanzergebnis erfasst. Die Jubiläumsrückstellungen werden unter Verwendung laufzeitadäquater Zinssätze mit dem Barwert angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden, von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten, durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst. Die übrigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Sie sind mit dem nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag dotiert. Die Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Pflichtwandelanleihen sind als Verbindlichkeit nach § 253 Abs. 1 Satz 2 HGB zum Erfüllungsbetrag, d. h. zum Nennbetrag des Darlehens (= der Betrag, der im Fall der Pflicht- bzw. Wahlwandlung zu wandeln ist), zu passiviert. Transaktionskosten der Pflichtwandelanleihe werden im Zeitpunkt ihrer wirtschaftlichen Verursachung aufwandswirksam erfasst. Langfristige Fremdwährungsverbindlichkeiten werden zum Devisengeldkurs bei Entstehung der Verbindlichkeit oder zum höheren Stichtagskurswert, unter Zugrundelegung des Devisenkassamittelkurses am Abschlussstichtag, bewertet (Imparitätsprinzip). Kurzfristige Fremdwährungsverbindlichkeiten (Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger) werden zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Ausführungen zur Bilanzierung derivativer Finanzinstrumente sowie Informationen zu den bestehenden Hedges der Gesellschaft sind unter den "Derivativen Finanzinstrumenten" im Abschnitt "Sonstigen Angaben" in diesem Anhang enthalten. Die Haftungsverhältnisse entsprechen dem am Bilanzstichtag bestehenden Haftungsumfang. bilanzierungsgrunsätze zur Gewinn- und verlustrechnung Umsatzerlöse werden erfasst, wenn die Leistung erbracht bzw. erfüllt wurde und der Gefahrenübergang erfolgt ist. Aufwendungen und Erträge des Geschäftsjahres sind unabhängig von den Zeitpunkten der entsprechenden Zahlungen im Jahresabschluss berücksichtigt. Alle vorhersehbaren Risiken und Verluste, die bis zum Abschlussstichtag entstanden sind, wurden berücksichtigt. Gewinne wurden nur berücksichtigt, wenn sie am Abschlussstichtag realisiert sind, Aufwendungen werden unter Berücksichtigung des Vorsichtsprinzips erfasst. Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen werden phasengleich vernahmt und unter der Position "Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages erhaltene Gewinne" bzw. "Aufgrund eines Ergebnisabführungsvertrages übernommene Verluste" ausgewiesen. ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ(1) ANLAGEVERMÖGEN scrollen
Einzelheiten zu den in der Bilanz aufgeführten Posten sind aus dem Anlagespiegel zu entnehmen. Die vollständige Aufstellung des Anteilsbesitzes ist im Anhang im Abschnitt "sonstige Angaben" dargestellt. Die Schaltbau Holding AG hat im Geschäftsjahr die Schaltbau Immobiliengesellschaft mbH, Velden, gegründet. Das Stammkapital in Höhe von TEUR 25 wurde vollständig einbezahlt. Entwicklung des Anlagevermögens für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021 scrollen
scrollen
scrollen
(2) F ORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE scrollen
Seit dem Geschäftsjahr 2019 besteht eine Factoring Vereinbarung, aufgrund derer bestimmte Tochtergesellschaften der Schaltbau Holding AG auf revolvierender Basis Forderungen aus Lieferungen und Leistungen direkt an eine strukturierte Einheit veräußern. Die strukturierte Einheit hält die Forderungen und allokiert die aus ihnen resultierenden Chancen und Risiken mittels vertraglicher Vereinbarungen auf das jeweilige Tochterunternehmen und eine Bank. Sie wird mittels einer von einer Bank gestellten Kreditlinie finanziert. Der Zahlungsmittelzufluss bei den Tochtergesellschaften aus der Veräußerung der Forderungen reduziert das Finanzierungsvolumen der Schaltbau Holding AG. Weitere Informationen zum Factoring sind in nachfolgender Tabelle zusammengefasst. scrollen
Das vertragliche Maximalvolumen richtet sich nach den Zahlungseingängen. Die Zahlungseingänge liegen zum Stichtag unter dem vertraglichen Maximalvolumen. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen beinhalten Forderungen aus Cash Pooling und Darlehen in Höhe von TEUR 81.331 (Vj. TEUR 63.485), Forderungen aus Ergebnisabführungen in Höhe von TEUR 23.900 (Vj. TEUR 11.621) sowie sonstige Forderungen in Höhe von TEUR 384 (Vj. TEUR 1.985) Die Sonstigen Vermögensgegenstände beinhalteten im Vorjahr im Wesentlichen Forderungen gegenüber der Alte Technologies S.L.U., Madrid, Spanien, (nachfolgend "ALTE") in Höhe von TEUR 1.000. Im Geschäftsjahr leistete die ALTE nach einer außergerichtlichen Einigung eine Zahlung in Höhe von TEUR 800. Die nach Zahlungseingang verbliebene Restforderung in Höhe von TEUR 200 wurde im November 2021 ausgebucht. (3) EIGENKAPITAL scrollen
Das Gezeichnete Kapital (Grundkapital) ist in 10.891.940 (Vj. 8.852.190) Stückaktien (Namensaktien) ohne Nennbetrag eingeteilt. Der rechnerische Nennbetrag beträgt EUR 1,22 (Vj. EUR 1,22) pro Stückaktie. Die Schaltbau Holding AG verfügte nach teilweiser Ausnutzung gemäß § 5 Abs. 3 der Satzung derzeit noch über ein "Bedingtes Kapital I" in Höhe von EUR 1.264.106,66 (Vj. EUR 3.752.601,66), das sich durch die zwischenzeitliche Ausgabe von weiteren neuen Aktien infolge der Wandlung von Pflichtwandelanleihen reduziert hat. Die Schaltbau Holding AG, München, bot im Rahmen eines öffentlichen Bezugsangebots in Deutschland, das im Bundesanzeiger und auf der Internetseite der Gesellschaft veröffentlicht wurde, nachrangige und nicht besicherte, untereinander gleichberechtigte, auf den Inhaber lautende Wandelschuldverschreibungen mit Wandlungspflicht am Laufzeitende ("Pflichtwandelanleihen") im Gesamtnennbetrag von EUR 60 Mio. an. Angeboten wurden 60.000 Teilschuldverschreibungen mit einem Nennbetrag von EUR 1.000 je Schuldverschreibung, einem Nominalzinssatz von 0,5 % p.a. und einer Fälligkeit am 30. September 2022. Die Schuldverschreibungen sind zu einem anfänglichen Wandlungspreis von EUR 29,00 je Aktie in insgesamt bis zu 2.068.965 Aktien der Gesellschaft wandelbar. Eine Wandlung war ab der Ausgabe der Pflichtwandelanleihen grundsätzlich jederzeit möglich, für Wandelschuldverschreibungen im Volumen von weniger als EUR 100.000 allerdings nur quartalsweise, erstmals am 12. Mai 2021. Die Wandelanleihe wurde im April 2021 nach Berücksichtigung von Transaktionskosten unter der Bilanzposition "Anleihen" erfasst. Bis zum Bilanzstichtag wurden bereits Teilschuldverschreibungen mit einem Nennbetrag von TEUR 2.488 zum vereinbarten Wandlungskurs in 2.039.750 Aktien gewandelt. Infolgedessen stieg das gezeichnete Kapital auf TEUR 13.288 und die Kapitalrücklage auf TEUR 70.207. scrollen
Von der Gesamtzahl der Aktien werden zum 31. Dezember insgesamt 7.645 (Vj. 7.645) eigene Aktien offen mit dem rechnerischen Wert abgesetzt. Diese eigenen Aktien entsprechen TEUR 9 bzw. 0,070% (Vj. 0,086%) des Grundkapitals. Die Entwicklung der eigenen Anteile in den Vorjahren stellte sich wie folgt dar: scrollen
Es erfolgte ein Aktiensplit (1/3), so dass als Startwert für 2014 insgesamt 15.000 Aktien im Bestand geführt werden. scrollen
scrollen
scrollen
Zum 31. Dezember 2021 ist der Bestand der eigenen Anteile gegenüber dem Geschäftsjahresende 2016 unverändert. Infolge der im Geschäftsjahr ausgegebenen Pflichtwandelanleihe erhöhte sich die Kapitalrücklage in 2021 um TEUR 56.664 auf TEUR 70.207. GEWINNRÜCKLAGEN scrollen
Zusammengefasst stellt sich die Entwicklung der Gewinnrücklagen wie folgt dar: scrollen
(4) RÜCKSTELLUNGEN FÜR PENSIONEN scrollen
Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Pensionsrückstellung nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen zehn Geschäftsjahres und dem Ansatz nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren beträgt TEUR 254 (Vj. TEUR 345) und unterliegt grundsätzlich gemäß § 253 Abs. 6 Satz 2 HGB der Ausschüttungssperre. Hinsichtlich der verwendeten Bewertungsparameter verweisen wir auf die Ausführungen im Abschnitt "Bilanzierungsgrundsätze zur Bilanz". (5) ÜBRIGE RÜCKSTELLUNGEN scrollen
Die Sonstigen Rückstellungen beinhalten: scrollen
In den übrigen Rückstellungen sind Rückstellungen für drohende Verluste aus Derivaten mit einem negativen Marktwert in Höhe von TEUR 89 (Vj. TEUR 46) enthalten. (6) VERBINDLICHKEITEN scrollen
scrollen
Anleihen Im April 2021 hat die Gesellschaft eine Pflichtwandelanleihe ausgegeben. Nähere Informationen sind den Ausführungen im Abschnitt zum Eigenkapital dieses Anhangs zu entnehmen. Die Position Anleihen beinhaltet alle bis zum Bilanzstichtag noch nicht gewandelten Teilschuldverschreibungen. Die Wandelanleihe hat eine Laufzeit bis zum 30. September 2022. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Der zuletzt bestehende Konsortialkreditvertrag über 150 Mio. EUR wurde mit Wirkung zum 25. Oktober 2021 vollständig zurückbezahlt und von Seiten der Schaltbau Holding AG ordentlich gekündigt. Die zum 31. Dezember 2020 bestehenden Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen, die bisher unter den langfristigen Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen waren, wurden im Oktober 2021 vollständig zurückgeführt. Die zu leistenden Vorfälligkeitsentschädigungen in Höhe von TEUR -933 wurden im Finanzergebnis erfasst. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen Die Refinanzierung der Schaltbau Holding AG, erfolgte durch Inanspruchnahme eines Darlehens, welches durch die unmittelbare Gesellschafterin Voltage BidCo GmbH, München, in Höhe von 114,0 Mio. EUR an die Schaltbau Holding AG am 25. Oktober 2021 ausgereicht wurde. Die reguläre Laufzeit des Darlehens der Voltage BidCo GmbH, München, an die Schaltbau Holding AG beträgt ab Auszahlungszeitpunkt grundsätzlich zehn Jahre. Der Ausweis des Darlehens erfolgt unter der Bilanzposition Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen. Aufgrund der im Januar 2022 abgeschlossenen Ergänzungsvereinbarung zwischen der Schaltbau Holding AG und der Volgtage BidCo GmbH verzichtet die VOBI auf das Recht eine vorzeitige Rückzahlung der Darlehenssumme bis einschließlich 31. Dezember 2023 einfordern zu können. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren überwiegend aus Finanzierung bzw. Cash Pooling. Die Verbindlichkeiten gegenüber der Gesellschafterin Voltage BidCo GmbH betragen zum Stichtag insgesamt TEUR 114.114 (Darlehen). Die Sonstigen Verbindlichkeiten beinhalteten im Geschäftsjahr und Vorjahr insbesondere Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt und sind wie im Vorjahr innerhalb eines Jahres fällig. ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG(7) U MSATZERLÖSE scrollen
Die Umsatzerlöse resultieren überwiegend aus der Erbringung von Leistungen aus dem Betrieb der ERP Software sowie sonstigen Dienstleistungen für die Tochterunternehmen. Sie umfassen unter anderem die Weiterbelastung von Lizenzkosten, Kosten für ein externes Rechenzentrum, Datenleitungen, Wartung und Service der Software sowie Rechts- und Beratungsleistungen. In Höhe von TEUR 328 (Vj. TEUR 152) wurden Mieterträge im Ausland erzielt. (8) SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE scrollen
In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Erträge aus der Währungsumrechnung in Höhe von TEUR 506 (Vj. TEUR 106) enthalten. Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten nachfolgend dargestellten periodenfremde Erträge: scrollen
Aufgrund einer im Geschäftsjahr mit der Alte Technologies S.L.U., Barcelona, Spanien (nachfolgend "ALTE") erzielten Vergleichsvereinbarung konnten Rückstellungen in Höhe von TEUR 1.000 aufgelöst werden. Die ALTE hat sich bereit erklärt ihre gegenüber der Schaltbau Holding AG bestehenden Verbindlichkeiten überwiegend zu begleichen. Zudem wurden aufgrund neuerer Einschätzungen Rückstellungen die im Zusammenhang für drohende Inanspruchnahmen von Bürgschaften in Vorjahren gebildet wurden, teilweise aufgelöst. (9) PERSONALAUFWAND scrollen
Nachfolgende Tabelle beinhaltet die durchschnittliche Anzahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Arbeitnehmer: scrollen
Volker Kregelin, Mitglied des Vorstands der Schaltbau Holding AG, legte aus persönlichen Gründen in Absprache mit dem Aufsichtsrat sein Vorstandsamt zum 31. Dezember 2021 nieder. Seine Aufgaben übernimmt CEO Dr. Jürgen Brandes. Im Personalaufwand ist insgesamt ein Betrag von TEUR -1.999 (Vj. TEUR -120) aus Abfindungen enthalten. Dieser Betrag hat sowohl Entlohnungs- als auch Abfindungscharakter. (10) ABSCHREIBUNGEN scrollen
(11) SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gliedern sich wie folgt: scrollen
Die Aufwendungen aus Währungsumrechnung betragen im Geschäftsjahr TEUR -407 (Vj. TEUR -273). Es liegen periodenfremde Aufwendungen in Höhe von TEUR -2 (Vj. TEUR -193) vor. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten im Wesentlichen Verwaltungskosten. Im Berichtsjahr liegen, insbesondere aufgrund der im Geschäftsjahr zwischen der Gesellschaft und der Voltage BidCo GmbH, München, abgeschlossenen Investorenvereinbarung, höhere Rechts- und Beratungskosten vor. Diese Kosten von außergewöhnlicher Bedeutung im Sinne des § 285 Nr. 31 HGB beliefen sich im Geschäftsjahr auf TEUR -5.816. Darüber sind Aufwendungen im Zusammenhang mit der Ausgabe der Pflichtwandelanleihe in Höhe von TEUR -878 (Vj. TEUR -304) im sonstigen betrieblichen Aufwand erfasst. (12) AUFGRUND EINES GEWINNABFÜHRUNGSVERTRAGS ERHALTENE GEWINNE scrollen
Zum 31. Dezember 2021 bestehen Ergebnisabführungsverträge zwischen der Schaltbau Holding AG und deren Tochtergesellschaften Schaltbau GmbH, München, und SBRS GmbH, Dinslaken. Für weitere Informationen verweisen wir auf den Abschnitt "(16) STEUERN VOM EINKOMMEN UND VOM ERTRAG". (13) ERTRÄGE AUS AUSLEIHUNGEN scrollen
Die Erträge aus Ausleihungen beinhalten ausschließlich Erträge aus verbundenen Unternehmen. (14) SONSTIGE ZINSEN UND ÄHNLICHE ERTRÄGE scrollen
(15) ZINSEN UND ÄHNLICHE AUFWENDUNGEN scrollen
Das Zinsergebnis beinhaltet Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen in Höhe von TEUR -109 (Vj. TEUR -140). Aufgrund der im Geschäftsjahr ausgegebenen Pflichtwandelanleihe wurden Aufwendungen in Höhe von TEUR 1.500 im Zinsaufwand (zinsähnlicher Aufwand) erfasst. (16) STEUERN VOM EINKOMMEN UND VOM ERTRAG scrollen
Zum 31. Dezember 2021 ergibt sich aufgrund steuerlicher Verlustvorträge der Schaltbau Holding AG sowie zeitlicher Unterschiede bei Pensionsrückstellungen, sonstigen Rückstellungen und beim Sachanlagevermögen ein latenter Steuerüberhang, der in entsprechender Ausübung des Aktivierungswahlrechts nicht bilanziert wurde. Im Geschäftsjahr wurde zwischen der Schaltbau Holding AG und der SBRS GmbH, Dinslaken, ein Ergebnisabführungsvertrag abgeschlossen. Demnach verpflichtet sich die SBRS GmbH, Dinslaken, ihren Gewinn entsprechend den Vorschriften des § 301 AktG an die Schaltbau Holding AG abzuführen. Die Schaltbau Holding AG hat sich zur Verlustübernahme im Sinne des § 302 AktG der jeweils gültigen Fassung gegenüber SBRS GmbH, Dinslaken, verpflichtet. Infolgedessen besteht zum Stichtag eine ertragsteuerliche Organschaft zwischen der Schaltbau Holding AG (Organträger), der Schaltbau GmbH, München, (Organgesellschaft) und der SBRS GmbH, Dinslaken, (Organgesellschaft). Die Schaltbau Holding AG und die Voltage BidCo GmbH, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Fonds, die von The Carlyle Group ("Carlyle") beraten werden, haben am 17. Dezember 2021 einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag abgeschlossen. Der Vertrag, dessen Wirksamkeit noch unter Zustimmungsvorbehalt der Hauptversammlung stand, sieht eine Abfindung nach § 305 AktG in Höhe von 50,33 EUR und eine Ausgleichszahlung nach § 304 AktG in Höhe von 2,16 EUR (Bruttogewinnanteil) je Aktie vor. Auf Basis des derzeitigen Körperschaftsteuersatzes (inklusive Solidaritätszuschlag) ergäbe sich damit eine Ausgleichszahlung von EUR 1,90 je Aktie. Die außerordentliche Hauptversammlung fand am 3. Februar 2022 statt - aufgrund der anhaltenden Pandemielage als virtuelle Hauptversammlung, d. h. ohne physische Präsenz der Aktionäre. Darüber hinaus wurde der zwischen der Schaltbau Holding AG und der Schaltbau GmbH, München, bestehende Ergebnisabführungsvertrag mit Wirkung zum 31. Dezember 2021 aus formellen Gründen gekündigt. Der Ergebnisabführungsvertrag wird gemäß vorliegender notariell beurkundeter Aufhebungsvereinbarung bis zum 31. Dezember 2021, 24.00 Uhr durchgeführt. Im Rahmen der außerordentlichen Hauptversammlung am 3. Februar 2022 wurde ein neuer Ergebnisabführungsvertrag zwischen beiden Vertragsparteien abgeschlossen. SONSTIGE ANGABEN(17) AUFSTELLUNG ANTEILSBESITZ Gemäß Beck´schem Bilanzkommentar § 285 Tz 384 werden grundsätzlich die für Konsolidierungszwecke aufgestellten Jahresabschlüsse (HBII) verwendet. scrollen
1) Ergebnisabführungsvertrag (direkt) 2) Direkte Beteiligung der Schaltbau Holding AG 3) In Liquidation 4) Zahlen aus lokalem Abschluss 2020 5) Keine Zahlen vorliegend 6) Gründung bzw. Erwerb in 2021 (18) EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG Dem zwischen der Schaltbau Holding AG und der Voltage BidCo GmbH, München, im Dezember 2021 abgeschlossene Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag, der ab dem Geschäftsjahr 2022 wirksam wird, wurde im Rahmen der außerordentlichen Hauptversammlung vom 3. Februar 2022 zugestimmt. Dem zwischen der Gesellschaft und der Schaltbau GmbH, München, abgeschlossenen Ergebnisabführungsvertrag, der ab dem Geschäftsjahr 2022 wirksam wird, wurde im Rahmen der außerordentlichen Hauptversammlung vom 3. Februar 2022 zugestimmt. Aufgrund der im Januar 2022 abgeschlossenen Ergänzungsvereinbarung zum zwischen der Schaltbau Holding AG und der Voltage BidCo GmbH im Oktober vereinbarten Darlehensvertrag, verzichtet die VOBI auf das Recht eine vorzeitige Rückzahlung der Darlehenssumme bis einschließlich 31. Dezember 2023 einfordern zu können. Im Zusammenhang mit dem im Februar 2022 aufgekommenen Russland-Ukraine-Konflikt sind die Auswirkungen auf die Gesellschaft derzeit insgesamt noch nicht absehbar. Im Rahmen einer durchgeführten Analyse geht das Management aktuell von einem geringen Risiko in Bezug auf die Auswirkungen für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus. Weitere wesentliche Ereignisse, die Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben, haben sich nach dem Bilanzstichtag nicht ergeben. (19) DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE Zur Sicherung von Marktpreisrisiken aus Zinsen, Währungen, Rohstoffpreisentwicklungen setzt die Schaltbau Holding AG derivative Finanzinstrumente ein. Die in nachfolgender Tabelle genannten Finanzinstrumente werden derzeit eingesetzt: scrollen
Für die zum Stichtag im Bestand befindlichen Derivate wurden keine Bewertungseinheiten gebildet. Für Finanzpositionen mit einem negativen Marktwert werden ergebniswirksam Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften erfasst. Insofern Optionen vorliegen, wurden die gezahlten Optionsprämien aktivisch angesetzt und im Zuge von Folgebewertungen auf den niedrigeren beizulegenden Zeitwert abgeschrieben. Bei einem positiven beizulegenden Zeitwert wird im Sinne des strengen Niederstwertprinzips maximal bis zu den Anschaffungskosten, der gezahlten Optionsprämie, zugeschrieben. Der beizulegende Zeitwert von Derivaten basiert auf Mark-to-Market-Bewertungen zum Bilanzstichtag, die durch externe Bankbewertungen verifiziert werden. Der beizulegende Zeitwert wird dabei als Barwert der erwarteten zukünftigen Zahlungsflüsse berechnet, hierbei werden die Zahlungsströme (Cashflows) mit dem risiko- und laufzeitadäquaten Marktzins diskontiert und anschließend aufsummiert. Zudem werden Optionspreismodelle für die Wertermittlung von Optionen eingesetzt. Deren Berechnung erfolgt auf Basis der allgemeinen Grundsätze des Black-Scholes-Modells. In die Bestimmung des Optionspreises gehen in der Regel der Kurs des Basiswertes und dessen Volatilität, der vereinbarte Ausübungskurs, ein risikoloser Zinssatz sowie die Restlaufzeit der Option ein. Für weitere Informationen verweisen wir auf Abschnitt "(5) Übrige Rückstellungen". (20) HAFTUNGSVERHÄLTNISSE UND SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN scrollen
Die Haftungsverhältnisse beinhalten auch Kreditverbindlichkeiten von verbundenen Unternehmen. Das Risiko der Inanspruchnahme aus den Haftungsverhältnissen wird als gering angesehen, nachdem diese ausschließlich gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen und der Haftungsfall erst dann eintritt, wenn diese ihrerseits ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen können. Zum 31. Dezember bestehen Konzernbürgschaften in Höhe von TEUR 14.296 (Vj. TEUR 30.610) sowie Bank- und Versicherungsbürgschaften in Höhe von TEUR 8.701 (Vj. TEUR 35.582). Für ausgereichte Bürgschaften bestehen zum Stichtag Rückstellungen für die drohende Inanspruchnahme in Höhe von TEUR 1.945 (Vj. TEUR 3.523). Die Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme aus den ausgereichten Bürgschaften wird für die Bürgschaften, für die keine Rückstellungen gebildet wurden, zwischen 0% und kleiner 10% eingeschätzt. Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen wurden unter Berücksichtigung des frühestmöglichen Kündigungstermins der jeweils zugrundeliegenden Verträge ermittelt. scrollen
scrollen
Im Wesentlichen handelt es sich bei den sonstigen finanziellen Verpflichtungen neben den Miet- und Leasingaufwendungen um Leistungen für den Betrieb der ERP-Software, wie Rechenzentrum, Datenleitungen und Wartung, die typischerweise von spezialisierten Unternehmen erbracht werden. Für Anwartschaften und laufende Leistungen aus der GEZ Unterstützungsgesellschaft mbH, München, besteht, gemessen am Verpflichtungsumfang nach § 253 Abs. 1 Satz 2 HGB, ein Fehlbetrag in Höhe von TEUR 479 (Vj. TEUR 520). (21) HONORAR DES ABSCHLUSSPRÜFERS Die Angabe entfällt in Übereinstimmung mit § 285 Nr. 17 HGB, da die Beträge im Konzern-Abschluss der Schaltbau Holding AG enthalten sind. Das im Berichtsjahr erfasste Honorar des Abschlussprüfers, der PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, beinhaltet neben Abschlussprüferleistungen auch Steuerberatungsleistungen. Die erbrachten Steuerberatungsleistungen beinhalten insbesondere Prüfungs- bzw. Beratungstätigkeiten zu Konzernverrechnungspreisen. Im Vorjahr wurden zusätzlich Prüfungs- bzw. Beratungsleistungen in Umsatzsteuerangelegenheiten erbracht. (22) AUFSICHTSRAT UND VORSTAND VORSTÄNDE scrollen
AUFSICHTSRÄTE scrollen
Das Vergütungssystem der Schaltbau Holding AG basiert auf den Grundsätzen der Leistungs- und Ergebnisorientierung und repräsentiert eine Unternehmenskultur von Leistung und Gegenleistung. Die Gesamtvergütung des Vorstands umfasst erfolgsunabhängige und erfolgsbezogene Bestandteile. Die erfolgsunabhängigen Teile bestehen aus Fixum und Sachbezügen. Die erfolgsbezogenen Vergütungsteile enthalten jährlich wiederkehrende, an die Entwicklung des Konzernergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) vor Anteilen Dritter nach IFRS und in einem Fall auch vor bestimmten Sondereffekten anknüpfende Bezüge. Außerdem hat der Aufsichtsrat im Geschäftsjahr 2021 für die über das Geschäftsjahr hinaus bestellten Vorstände zu den erfolgsbezogenen Vergütungsteilen auch eine an die Entwicklung des Aktienkurses der Gesellschaft anknüpfende Komponente vereinbart, die zudem davon abhängig ist, dass die betroffenen Vorstände selbst Aktien der Schaltbau Holding AG erwerben. Darüber hinaus kann der Aufsichtsrat allgemein Ermessenstantiemen zusagen. Es gibt keine Pensionszusagen für den aktiven Vorstand. Kriterien für die Angemessenheit der Vergütung bilden insbesondere die Aufgaben des jeweiligen Vorstandsmitglieds, seine persönliche Leistung, die Leistung des Gesamtvorstands, die wirtschaftliche Lage, der Erfolg und die Zukunftsaussichten des Unternehmens unter Berücksichtigung des Marktumfelds, sowie die Üblichkeit der Vergütungshöhe und der Vergütungsstruktur gemessen am Lohn- und Gehaltsgefüge im Unternehmen sowie anderer Unternehmen vergleichbarer Größe und Branche. Die Vergütungsstruktur ist auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung ausgerichtet. Die erfolgsbezogenen Vergütungsbestandteile weisen eine mehrjährige Bemessungsgrundlage auf und enthalten ebenso wie die erfolgsunabhängigen Vergütungsbestandteile Regelungen, wonach eine angemessene Herabsetzung der Bezüge zulässig ist, wenn sich die Lage der Gesellschaft derart verschlechtert, dass eine Fortgewährung der Bezüge unbillig wäre. Die variablen Vergütungsbestandteile sind des Weiteren auf einen Höchstbetrag gedeckelt. Die Vorstandsverträge und die Struktur des Vergütungssystems für den Vorstand werden entsprechend den gesetzlichen Regelungen durch den Gesamtaufsichtsrat beraten und beschlossen. Eine individualisierte Offenlegung der Vorstandsgehälter erfolgt aufgrund des Delisting der Gesellschaft nicht. Zum 31. Dezember 2021 werden die Aktien der Schaltbau Holding AG nicht mehr wie bisher im regulierten, sondern Freiverkehr gehandelt, weshalb eine verpflichtende Offenlegung der individualisierten Vorstandsgehälter entfällt. Für das Geschäftsjahr 2021 betrugen die Gesamtbezüge der aktiven Mitglieder des Vorstands insgesamt TEUR 3.926 (Vorjahr: TEUR 2.927). Darin enthalten sind Sachbezüge aus dem nach steuerlichen Richtlinien anzusetzenden Wert der Dienstwagennutzung. Diese Sachbezüge werden von den einzelnen Vorstandsmitgliedern versteuert. Die Gesamtbezüge teilen sich auf in einen Betrag von TEUR 1.065 (Vorjahr: TEUR 1.424) für erfolgsunabhängige Teile und in einen Betrag von TEUR 2.861 (Vorjahr: TEUR 1.503) für erfolgsbezogene Teile. Insgesamt war zum Bilanzstichtag 2021 ein Betrag von TEUR 3.926 (Vorjahr: TEUR 1.768) als Rückstellung für erfolgsbezogene Vergütungsbestandteile erfasst, davon TEUR 2.939 kurzfristig und TEUR 437 langfristig. Insgesamt ist im Gesamtbetrag ein Anteil für langfristige Vergütung von TEUR 152 enthalten. Vor Aufnahme seiner regulären Tätigkeit als Finanzvorstand hat die Gesellschaft mit Herrn Munz eine Vereinbarung für die Dauer vom 8. Januar 2021 bis 28. Februar 2021 abgeschlossen. Gegenstand dieser Vereinbarung war die Unterstützung bei kaufmännischen Sachverhalten. Hierfür wurden insgesamt T€ 18 vergütet. Aus Anlass der Beendigung eines Vorstandsvertrages wurden TEUR 1.778 (Vorjahr: TEUR 0) erfasst. Die Gesamtbezüge der ehemaligen Mitglieder des Vorstands beziehungsweise deren Hinterbliebenen beliefen sich auf insgesamt TEUR 48 (Vorjahr: TEUR 72). Für diesen Personenkreis sind Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 332 (Vorjahr: TEUR 412) gebildet. Kredite wurden im Geschäftsjahr 2021 weder an Vorstands- noch Aufsichtsratsmitglieder gewährt. Die Grundvergütung für ein Aufsichtsratsmitglied betrug für das Berichtsjahr TEUR 30. Der Aufsichtsratsvorsitzende erhielt das Doppelte, der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende das Eineinhalbfache dieser Vergütung. Daraus ergibt sich für das Jahr 2021 ein Gesamtbetrag der Grundvergütung von TEUR 225. Für die Teilnahme an Präsenzsitzungen der Ausschüsse (Prüfungs-, Personal-, Personalentwicklungs- sowie Strategie- und Technik-Ausschuss) erhalten deren Mitglieder zusätzlich Sitzungsgelder, die für das einzelne Ausschussmitglied EUR 2.500 pro Sitzung und für den Ausschussvorsitzenden das Doppelte dieses Betrages betragen. Aufsichtsratsmitglieder, die dem Aufsichtsrat nicht über das ganze Geschäftsjahr angehört haben, erhalten die Vergütung entsprechend zeitanteilig. Für in 2021 stattgefundene Präsenzsitzungen sind insgesamt Aufwendungen in Höhe von TEUR 137 (Vorjahr: TEUR 166) angefallen. Für den Zeitaufwand, der über fünf Sitzungstage pro Geschäftsjahr inklusive der dafür notwendigen Vorbereitungszeit hinausgeht, erhält jedes Aufsichtsratsmitglied zusätzlich eine Vergütung von EUR 300 pro Stunde, höchstens jedoch den Stunden- bzw. Tagessatz des als Prüfungsleiter bestimmten Vertreters des für das betreffende Geschäftsjahr bestellten Abschlussprüfers. Für zusätzlichen Zeitaufwand wurden im Jahr 2021 - entsprechend der Satzung - an fünf (Vorjahr: zwei) Aufsichtsratsmitglieder insgesamt TEUR 68 (Vorjahr: TEUR 57) vergütet. Unter Berücksichtigung der Grundvergütung, der Vergütung für Präsenzsitzungen der Ausschüsse, der zusätzlichen Vergütung und des zusätzlichen Zeitaufwands ergibt sich eine Gesamtvergütung von TEUR 430 (Vorjahr: TEUR 448). Dabei hat der Aufsichtsrat nach Verfestigung der COVID-19-Pandemie auf seiner 170. Sitzung vom 20. März 2020 beschlossen, Videokonferenzen zukünftig abrechnungstechnisch wie Präsenzsitzungen zu behandeln. Im Rahmen der Wahrnehmung seiner Aufsichtsratstätigkeit, hat der Aufsichtsrat in 2021 für Unterstützungsleistungen externe Berater hinzugezogen. Hierfür sind im Berichtsjahr insgesamt Aufwendungen in Höhe von TEUR 191 angefallen. Die Unterstützungsleistungen wurden u.a. von der Treuhand- und Revisions-Aktiengesellschaft Niederrhein Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (Treuhand Niederrhein), mit Sitz in Krefeld, in Höhe von TEUR 113 erbracht. Im Geschäftsjahr 2021 gelten folgende Personen bis zu ihrem Ausscheiden als nahestehende Personen: scrollen
Mit Datum vom 15. Dezember 2020 hat die Gesellschaft mit dem ehemaligen Vorstand Herrn Dr. Köhler eine Vereinbarung für die Dauer vom 1. Januar 2021 bis 30. Juni 2021 abgeschlossen. Gegenstand der Vereinbarung waren noch zu terminierende Reisen zu Geschäftspartnern im In- und Ausland. Hierauf entfallende Unterstützungsleistungen wurden in Höhe von T€ 65 erbracht. Die Gesellschaft hat für die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder eine D&O-Versicherung abgeschlossen. Diese sieht im Hinblick auf die Größenordnung der Vergütung für den Aufsichtsrat keinen Selbstbehalt vor. Ein Selbstbehalt für den Vorstand ist seit dem Jahr 2010 vertraglich vereinbart. (23) CORPORATE GOVERNANCE Die gemäß § 161 AktG erforderliche Erklärung zum Corporate Governance Kodex wurde abgegeben und den Aktionären am 17. Dezember 2021 dauerhaft unter https://ir.schaltbaugroup.com/websites/schaltbau/German/5300/entsprechenserklaerung.html zugänglich gemacht. Die gemäß § 289f HGB erforderliche Erklärung zur Unternehmensführung, in der insbesondere die Vorschriften der CSR-Richtlinie dargelegt werden, findet sich dauerhaft auf der Homepage der Gesellschaft. (24) ANGABEN ZU MITTEILUNGEN ZUR VERÄNDERUNG VON STIMMRECHTSANTEILEN Folgende Veröffentlichungen sind gemäß § 33 Abs. 1 WpHG nach § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG für die Gesellschaft berichtspflichtig: Acting-in-Concert-Konsortium - Elrena, Luxunion, Familie Zimmermann scrollen
Active Ownership Fund SICAF-FIS SCS scrollen
Axxion S.A. scrollen
BayernInvest Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH scrollen
Goldman Sachs Group Inc. scrollen
Hermes Linder Fund SICAV scrollen
Landkreis Biberach scrollen
Monolith N.V. scrollen
Praude Asset Management Limited scrollen
Sharholder Value Beteiligungen AG scrollen
Teslin Capital Management B.V. scrollen
Universal-Investment-Gesellschaft mbH scrollen
Voltage BidCo GmbH scrollen
(25) ERGEBNISVERWENDUNG Der Bilanzverlust der Schaltbau Holding AG des Geschäftsjahres 2021 wird auf neue Rechnung vorgetragen.
München, den 1. März 2022 Schaltbau Holding AG Der Vorstand Dr. Jürgen Brandes, Vorsitzender Steffen Munz Der Jahresabschluss zum 31.12.2021 wurde am 1.3.2022 festgestellt. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||