Schaltbau Holding AGMünchenKonzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022LAGEBERICHT UND KONZERN-LAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2022GRUNDLAGEN DER SCHALTBAU-GRUPPE GESCHÄFTSMODELL Die Schaltbau-Gruppe ist mit 27 (2021: 28) Vertriebs- und Fertigungsstätten in 14 Ländern tätig und verfügt über ein globales Netzwerk von externen Vertriebspartner. Die Unternehmensgruppe ist im Wesentlichen in zwei unterschiedlichen Marktsegmenten tätig: Im Bereich Rail, dem traditionellen Kerngeschäft der Unternehmensgruppe, gehört die Schaltbau-Gruppe seit vielen Jahren zu den Marktführern für sicherheitsrelevante Komponenten und Systeme im Bahnsektor. Das gilt sowohl für die bahnspezifischen Komponenten der Schaltbau GmbH als auch für die System- und Serviceangebote der Bode und Pintsch. Die Gruppe hat sich in diesem Markt erfolgreich als Experte für Infrastruktur im Schienenverkehr sowie für Einstiegssysteme sowie elektromechanische Komponenten für Schienenfahrzeuge etabliert und sorgt mit ihren Produkten und Lösungen für Sicherheit und Verfügbarkeit im Bahnverkehr. Der Rail-Markt ist ein langfristiger, robuster Wachstumsmarkt mit moderaten Wachstumsraten. Im Bereich DC-Power nutzt die Unternehmensgruppe die hohe Technologiekompetenz und das Know-how zur Absicherung von Gleichstrom-Anwendungen im Bahnsektor, um mit neuen Anwendungen außerhalb des Bahnsektors schnell wachsende Märkte im Bereich New Energy / New Industry und e-Mobility zu erschließen. Mit elektromechanischen Komponenten und intelligenten Lösungen für das Energiemanagement sorgt die Schaltbau-Gruppe auch in diesen Märkten beim Einsatz von Gleichstromtechnologie und Batteriesystemen für Sicherheit und Verfügbarkeit. Der DC-Power-Markt wächst aktuell sehr dynamisch mit zweistelligen Wachstumsraten. Das Geschäftsmodell der drei Segmente stellt sich wie folgt dar: Pintsch: Sicherheitskritische Komponenten und Lösungen für die Infrastruktur im Schienenverkehr Die PINTSCH GmbH mit Sitz in Dinslaken und Niederlassungen in den Niederlanden und USA ist Hersteller sicherungstechnischer Produkte für die Bahninfrastruktur. Zum Lösungsportfolio gehören u. a. Bahnübergangstechnik, Signal- und Sicherheitstechnik, Stellwerks- und Fördertechnik, Achszählung, Weichenantriebe und -heizungen. Die Gesellschaft übernimmt darüber hinaus sowohl die Neuerrichtung als auch die Instandhaltung von Streckenabschnitten mit Fokus auf den Regionalstrecken. Pintsch ist global tätig, der Fokus der Geschäftstätigkeit liegt in Deutschland und dem angrenzenden europäischen Ausland. Die Marktentwicklung wird vor allem durch staatliche Investitionsprogramme zum Ausbau und der Digitalisierung der Bahninfrastruktur beeinflusst. Bode: Tür- und Zustiegssysteme für Schienenfahrzeuge, Busse und Straßenfahrzeuge Bode - Die Tür GmbH mit Sitz in Kassel sowie Niederlassungen und Produktionsstandorten in Großbritannien, Polen, Türkei, USA, China und Südkorea ist spezialisiert auf die Herstellung, Wartung und den Service von ausfallsicheren und intelligent vernetzten Fahrzeugtürsystemen für Züge, Busse und Nutzfahrzeuge ("Rolling Stock"). Des Weiteren liefert die Unternehmensgruppe über die polnische Tochtergesellschaft RAWAG Fenster für Schienenfahrzeuge, komplette Inneneinrichtungen und Spezialkonstruktionen wie Zugdächer. Bode ist weltweit tätig, der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit liegt in Europa. Der von Bode adressierte Markt wird indirekt durch staatliche und kommunale Investitionen in den Ausbau des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs beeinflusst, da diese die Nachfrage nach neuen Fahrzeugen oder Modernisierungen der jeweiligen staatlichen, kommunalen oder privaten Betreibergesellschaften treibt. Schaltbau: Elektromechanische Komponenten für Rail, New Energy / New Industry und e-Mobility Die Schaltbau GmbH mit Sitz in München und 12 ausländischen Niederlassungen ist spezialisierter Hersteller von sicherheitskritischen Komponenten wie Schütze, Stecker und Schaltsysteme mit Fokus auf Gleichstromtechnologie ("DC-Technologie"). Die Schaltbau-Komponenten werden sowohl in der Bahnindustrie z. B. für Signalgebung, Schutz und Energieverteilung genutzt, als auch zunehmend für die Absicherung und das Energiemanagement batteriegestützter industrieller Anwendungen im Bereich New Energy / New Industry sowie im Bereich e-Mobility Automotive - vom Energiespeicher bei der Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien bis hin zu E-Auto und der Elektroladesäule. Darüber hinaus liefert Schaltbau komplette Fahrpulte für die Bahnindustrie und Komponenten für Führerstände. Schaltbau ist global tätig und gehört international zu den führenden Herstellern von DC-Komponenten. Während der Markt im Bereich Rail ebenfalls indirekt von Investitionen in den Ausbau des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs beeinflusst wird, entfalten im Bereich DC-Power zunehmend Förderprogramme zum Ausbau der erneuerbaren Energien und zum Ausbau der Elektromobilität sowie staatliche Regulierungsvorgaben hinsichtlich CO 2 -Emissionen der Industrie bzw. der Automobilhersteller Einfluss auf die Absatzmärkte der Schaltbau. Die regulatorischen Vorgaben sind dabei Ausdruck eines Megatrends zur nachhaltigen Reduzierung klimaschädlicher Treibhausgase im Zusammenhang mit der Energiewende. Im Rahmen der Fokussierung des Unternehmensportfolios der Schaltbau Holding AG fiel die Entscheidung, das in der Vorjahresperiode aufgeführte Segment SBRS nicht fortzuführen. Die SBRS GmbH mit Sitz in Dinslaken wurde zunächst in zwei rechtliche Einheiten getrennt. Das Rail-Modernisierungsgeschäft wurde in die GEZ Rail Solutions GmbH verlagert, das Charging Solutions Geschäft verblieb in der SBRS GmbH. Zum 31. Oktober 2022 wurde die Veräußerung der SBRS GmbH an die Shell Deutschland GmbH vollzogen, zum 29. Dezember 2022 wurde die GEZ Rail Solutions GmbH an eine Investorengruppe, bestehend aus der Nord West Management GmbH und der Niederrheinischen Beteiligungsgesellschaft mbH rechtlich veräußert. ORGANISATIONSSTRUKTUR UND SEGMENTE Pintsch, Bode und Schaltbau mit ihren jeweiligen Tochtergesellschaften repräsentieren gleichzeitig die drei Segmente des Konzerns. Die Schaltbau Holding AG ist die Führungsgesellschaft der drei Segmente und verantwortet die strategische Ausrichtung und Umsetzung sowie die Steuerung der Schaltbau-Gruppe. In regelmäßigen Review-Terminen mit den Geschäftsführern und ausgewählten Mitarbeitern erfolgt ein Monitoring der finanziellen und nicht-finanziellen Kennzahlen, des Fortschritts interner Projekte sowie eine Chancen- und Risikobewertung der aktuellen und zukünftigen Geschäftstätigkeit. Die Schaltbau Holding AG übernimmt darüber hinaus konzernweite Aufgaben wie Konzernrechnungslegung und -controlling, Cash-Management, Recht, Investor Relations & Corporate Communications, die Bereitstellung von IT-Systemen sowie Governance-Funktionen wie Compliance, Revision, Risikomanagement und Corporate Social Responsibility. Teilweise werden diese Dienstleistungen von der Voltage BidCo GmbH eingekauft. LEITUNG UND KONTROLLE Die Schaltbau-Gruppe wird durch den Vorstand der Schaltbau Holding AG geleitet, dem zum 31. Dezember 2022 zwei Mitglieder angehörten: scrollen
Im Berichtszeitraum ergaben sich keine Veränderungen im Vorstand. Dem Aufsichtsrat gehörten zum 31. Dezember 2022 die folgenden Mitglieder an: scrollen
Mit Ablauf des 25. Oktober 2021 hatten die bis zu diesem Tag amtierenden Aufsichtsratsmitglieder im Hinblick auf den Vollzug des freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebots der Voltage BidCo GmbH, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft von Fonds, die von The Carlyle Group ("Carlyle") beraten werden, und dem damit einhergehenden Kontrollwechsel ihr Mandat niedergelegt. Das Amtsgericht bestellte sodann bis zum Ablauf der nächsten Hauptversammlung Dr. Friedel Drees, Vanessa Lemmer, Wilko Stark und Willi Westenberger als Aufsichtsratsmitglieder. In der konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrats am 26. Oktober 2021 wurde Dr. Friedel Drees zum Aufsichtsratsvorsitzenden und Herbert Treutinger zum stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt. Am 3. Februar 2022 wurden in einer außerordentlichen Hauptversammlung alle vier gerichtlich bestellten Aufsichtsratsmitglieder der Aktionäre von der Hauptversammlung bis zur Beendigung derjenigen Hauptversammlung, die über die Entlastung dieser Personen für das dritte Geschäftsjahr nach der Bestellung durch die Hauptversammlung beschließt, gewählt und damit in ihrem Amt bestätigt. Als Arbeitnehmervertreter gehörten in der Berichtsperiode unverändert Achim Stey und Herbert Treutinger dem Aufsichtsrat an. Mit Ablauf des 21. Februar 2022 legte Vanessa Lemmer ihr Aufsichtsratsmandat der Schaltbau Holding AG nieder. Weitere personelle Änderungen lagen im Berichtszeitraum nicht vor. STRATEGIE In der von der Schaltbau Holding AG erstmals im ersten Halbjahr 2021 formulierten Strategie 2023 will das Unternehmen das Rail-Kerngeschäft stärken und mit der Expansion in neue Märkte weiteres Wachstumspotenzial erschließen. Ziel ist es, den Unternehmenswert der Schaltbau-Gruppe nachhaltig zu steigern. Dazu hat die Gesellschaft vier wesentliche strategische Stoßrichtungen definiert: Nachhaltige Verbesserung der finanziellen Performance Profitabilität, Kapitalrendite und Cash-Generierung bestimmen maßgeblich den Unternehmenswert. Deshalb hat die Steigerung der finanziellen Performance in der gesamten Unternehmensgruppe, aber insbesondere in den Unternehmensbereichen, die bislang in ihrer Performance hinter vergleichbaren Unternehmen zurückbleiben, höchste Priorität. Der Vorstand hat dazu gemeinsam mit den Führungsgesellschaften einen Wertsteigerungs- und Wachstumsplan aufgestellt, in dem die Hebel für die Performanceverbesserungen identifiziert und geeignete Maßnahmen definiert wurden. Die Umsetzung dieses Plans wird konsequent nachverfolgt. Profitables Wachstum im Kerngeschäft Um ein profitableres und schnelleres Wachstum im angestammten Rail-Kerngeschäft zu ermöglichen, plant die Gesellschaft sowohl Maßnahmen zur Verbesserung der Kostenstruktur als auch gezielte Investitionen und Produktinnovationen. So wird beispielsweise im Bereich Schienenfahrzeuge (Bode) die Produktion nach einem Best-Cost-Country-Ansatz teilweise ins Ausland verlagert werden. Auch kleinere ergänzende Akquisitionen sind zur Verbesserung der Kostenstruktur und Abrundung des Portfolios denkbar. Im Bereich Bahn-Infrastruktur (Pintsch) soll das gesamte Produktportfolio sukzessive digitalisiert werden, um einerseits vom Investitionsprogramm "Digitale Schiene Deutschland" zu profitieren und andererseits mit diesem Produktportfolio auch international stärker zu expandieren. Mit dem Pilotprojekt "Zwieseler Spinne" konnte sich die Schaltbau-Gruppe bereits ein wegweisendes Projekt für den Bau eines digitalen Stellwerks im Kernmarkt Deutschland sichern. Ausbau des Servicegeschäfts Das Servicegeschäft im Bereich Rail verfügt über attraktive Margen, deshalb soll es gezielt ausgebaut werden. Insbesondere im Segment Bode soll die große und in den letzten Jahren stark gewachsene installierte Basis an Einstiegssystemen vor allem für Schienenfahrzeuge genutzt werden. Um einen proaktiven und schnellen Service zu gewährleisten, wird beispielsweise eine unternehmenseigene Schnellwerkstatt in Kassel genutzt. Entwicklung neuer DC-Komponenten und -Anwendungen für New Energy / New Industry und e-Mobility Die Schaltbau-Gruppe ist mit ihrer Tochtergesellschaft Schaltbau GmbH bereits mit zahlreichen Produkten und Projekten im Bereich New Energy / New Industry und e-Mobility tätig und hat damit ihre hohe Gleichstrom-Expertise aus dem Bahnsektor bereits erfolgreich auf diese neuen Märkte übertragen. Die Schaltbau GmbH liefert sicherheitskritische elektromechanische Komponenten für die Nutzung von Gleichstrom. Die von der Schaltbau GmbH hergestellten Schütze werden beispielsweise in Prüfständen, in Elektro-Fahrzeugen, in Hochleistungsladeinfrastrukturen, Elektro-Fähren und Energiespeichern eingesetzt. Die Märkte New Energy / New Industry und e-Mobility verfügen über sehr dynamische Wachstumsraten. Mit der Entwicklung neuer, spezifischer Komponenten und Lösungen für diese Märkte und einer modernen und hochautomatisierten Produktion mithilfe der neu gebauten NExT Factory in Velden will die Gruppe von diesem starken Marktwachstum partizipieren und die Expansion in diesen Märkten beschleunigen. STEUERUNG Mit Wirkung zum 1. Januar 2022 hat die Gesellschaft als zentrale finanzielle Steuerungskennzahl für den Konzern und die Segmente den Auftragseingang als operativen Frühindikator, die Umsatzerlöse sowie das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte (Adjusted EBITDA) definiert. Die folgende Übersicht zeigt die Definition von Sondereffekten für die Periode vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022: scrollen
Unter der Position "Sonstige außerordentliche, einmalige Aufwendungen und Erträge" werden alle außerordentlichen, nicht wiederkehrenden, außergewöhnlichen Gewinne, Verluste, Erträge und Aufwendungen in Verbindung mit Umstrukturierungen, Konsolidierungs- und Integrationszahlungen, Anlauf-, Schließungs- oder Übergangskosten sowie Aufwendungen mit strategischen Initiativen erfasst. Darüber hinaus werden hierunter Kosten verstanden, die dazu dienen, Gesellschaften mit negativer wirtschaftlicher und finanzieller Performance durch entsprechende Maßnahmen sowohl wirtschaftlich als auch finanziell zu unterstützen. Hierunter fallen auch Beträge, die im Zusammenhang mit einer bedeutenden Änderung der Geschäftstätigkeit oder einer wesentlichen Änderung der Geschäftsgrundlage stehen. Die in dieser Position enthaltenen Aufwendungen entfallen im Geschäftsjahr neben der Schaltbau Holding AG auf alle Segmente und resultieren im Wesentlichen aus einmaligen außerordentlichen Maßnahmen zur Sicherung der Liquidität als auch des Umsatzwachstums, um den sich geänderten Herausforderungen wie Materialengpässe, Lieferkettenprobleme etc. zu begegnen. Unter der Position "Transaktionsbedingte Kosten" weist die Gesellschaft die Ergebniseffekte aus Des-/Investitionen von Konzerngesellschaften als auch Vermögenswerten sowie Änderungen des Konsolidierungskreises aus. Die im Geschäftsjahr angefallenen Aufwendungen entfallen insbesondere auf die Veräußerung von Vermögenswerten (Weichenheizung) im Segment Pintsch sowie den Erwerb der ausstehenden Minderheitsanteile an der italienischen SPII im Segment Schaltbau. In dem Posten "Außerordentliche Aufwendungen für Personalleistungen" sind alle personalbezogenen Aufwendungen im Zusammenhang mit einmaligen Erfolgs-, Bleibe- oder sonstigen Prämien enthalten. Darüber hinaus werden auch Aktienoptionszusagen sowie Managementbeteiligungsprogramme hierunter erfasst. Im Geschäftsjahr entfallen die erfassten Aufwendungen ausschließlich auf das Segment Schaltbau. Allgemein definiert die Gesellschaft "Außerordentliche Restrukturierungs- oder Abfindungsaufwendungen" als einmalige Maßnahmen oder Maßnahmen mit Zeitverzug, welche sich über einen definierten Zeitraum hinaus erstrecken können und sich wesentlich auf die Ertragslage auswirken. Hierzu zählen Kosten, die im Zusammenhang mit der Umsetzung des Restrukturierungskonzepts stehen, insbesondere verursacht durch Restrukturierungsmaßnahmen für Personalabbau, Reorganisation und Änderungen in der Struktur des Managements. Im Geschäftsjahr 2022 sind im Wesentlichen Aufwendungen zur Umsetzung von Restrukturierungsmaßnahmen für den Personalabbau im Segment Bode enthalten. Zentrale Steuerungskennzahl für die Schaltbau Holding AG (Jahresabschluss nach HGB) ist das Ergebnis nach Steuern. NACHHALTIGKEIT UND CORPORATE SOCIAL RESPONSIBILITY Nachhaltigkeit und verantwortliche Unternehmensführung gehören zu den Managementprinzipien der Schaltbau-Gruppe. Der Vorstand der Schaltbau-Gruppe ist davon überzeugt, dass damit die Kunden- und Mitarbeiterbindung und somit auch die Wettbewerbsposition gestärkt sowie Geschäftsrisiken minimiert werden. Über die Aktivitäten und Ziele im Bereich Umweltschutz bzw. Corporate Social Responsibility berichtet die Schaltbau Gruppe in ihrem jährlichen Nachhaltigkeitsbericht. Darüber hinaus beurteilt jährlich EcoVadis die CSR-Aktivitäten der Schaltbau-Gruppe. EcoVadis ist eine unabhängige Plattform für CSR-Bewertungen, auf welcher Unternehmen ihre Standards und Maßnahmen zu unternehmerischer Verantwortung erfassen und bewerten lassen können. Die EcoVadis-Bewertungen konzentrieren sich auf 21 Kriterien aus den vier Themenbereichen Umwelt, Arbeits- und Menschenrechte, Ethik und nachhaltige Beschaffung, die auf internationalen Nachhaltigkeitsstandards wie den Global-Compact-Grundsätzen, den Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO), dem Standard der Global Reporting Initiative (GRI), der Norm ISO 26000 und den CERES-Grundsätzen basieren. In der EcoVadis-Bewertung vom Juni 2022 wurde ein Ergebnis von 59/100 Punkten und damit der Silber-Status erreicht. Dieser Status bestätigt einen strukturierten und proaktiven CSR-Ansatz, eine grundlegende, systematische CSR-Berichterstattung und ein unternehmerisches Handeln im Einklang mit internationalen CSR-Standards. Die Schaltbau-Gruppe strebt an, die im Nachhaltigkeitsbericht genannten Kennzahlen kontinuierlich zu verbessern bzw. die Umweltauswirkungen der eigenen Geschäftstätigkeit weiter zu reduzieren. Der jährliche Nachhaltigkeitsbericht der Schaltbau Holding AG ist auf der Website www.schaltbaugroup.com unter dem Menüpunkt "Verantwortung" veröffentlicht. WIRTSCHAFTSBERICHT GESAMTWIRTSCHAFTLICHE UND BRANCHENBEZOGENE RAHMENBEDINGUNGEN GESAMTWIRTSCHAFTLICHES UMFELD: WIRTSCHAFT ERHOLT SICH LEICHT VOM EINBRUCH DES VORJAHRES Nach der Herbstprognose 2022 des Internationalen Währungsfonds (IWF) steht die globale Wirtschaft angesichts des russischen Einmarschs in der Ukraine, einer von dem sich ausweitenden Inflationsdruck verursachten Lebenshaltungskostenkrise und einem Wachstumsrückgang in China vor großen Herausforderungen. Mehr als ein Drittel der Weltwirtschaft werde dieses oder nächstes Jahr schrumpfen, während die drei größten Volkswirtschaften - die Vereinigten Staaten, die Europäische Union und China - weiter stagnieren werden. 1 Die Experten des IWF gehen aktuell für das Jahr 2022 von einem globalen Wachstum von nur noch 3,4 % aus. Die Wirtschaft in Deutschland ist laut IWF nach der jüngsten Prognose 2022 um 1,9 % gewachsen - 0,4 Prozentpunkte stärker, als der Währungsfonds noch im Oktober 2022 prognostiziert hatten. Damit lag Deutschland jedoch deutlich unter dem durchschnittlichen Wachstum der Eurozone von 3,5 %, deren Wirtschaftsleistung ebenfalls stärker expandiert war als noch im Oktober 2022 mit 3,1 % angenommen 2. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2022 in Deutschland gegenüber dem Vorjahr trotz der schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen um 1,8 % (2021: 2,6 %) gestiegen. Dabei nahmen insbesondere im vierten Quartal 2022 die privaten Konsumausgaben ab, die die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland im Jahresverlauf 2022 gestützt hatten. 3 Während die Verbraucherpreise nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Jahresdurchschnitt um 7,9 % (2021: 3,1 %) stiegen - hier verteuerten sich, getrieben vor allem durch den Krieg in der Ukraine, insbesondere Energieprodukte und Lebensmittel sehr deutlich 4 - lag die Teuerungsrate bei den Erzeugerpreisen im Jahresdurchschnitt mit einem Plus von 32,9 % (2021: + 10,5 %) signifikant höher. Dabei stiegen die Energiepreise gegenüber dem Vorjahr durchschnittlich um 86,2 %, die Preise für Vorleistungsgüter um 19,4 %. Ausreißer nach oben war beispielsweise die Preissteigerung bei Metallen um 26,5 % und bei Holz, wo sich die Preise in etwa verdoppelten. 5 Die Schaltbau-Gruppe war im Jahr 2022 vor allem in den kurzzyklischen produktorientierten Geschäftsbereichen z. B. durch die Unterbrechung von Lieferketten u.a. durch die Null-COVID-Strategie der chinesischen Regierung, die hohe Inflation und die im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine deutliche Erhöhung der Energiekosten betroffen. Die unsichere wirtschaftliche Lage und der allgemeine Kostendruck führte im Projektgeschäft außerdem dazu, dass sich Projekte auf Auftraggeberseite verzögerten bzw. dass Auftragsvergaben verschoben wurden. Die inflationsbedingt deutlich höheren Preise für Vorprodukte, die nicht in allen Projekten und in vollem Maße unmittelbar an Kunden weitergereicht werden konnten, erhöhten den Margendruck im operativen Geschäft und führten zudem zu weiteren Kostensteigerungen beim Bau der NExT Factory. Das deutlich anziehende Geschäft im Bereich für Bahnkomponenten, ein profitabel wachsendes Servicegeschäft sowie der notwendigen Anpassung von Verkaufspreisen konnten diese Entwicklungen jedoch größtenteils kompensieren. Während die Umsatzziele im Geschäftsjahr 2022 nicht ganz erreicht werden konnten, lag die bereinigte EBITDA-Marge über, der ursprünglichen Prognose.
1 IMF: World Economic Outlook Oct 2022, S. xiii
(Vorwort)
BRANCHENBEZOGENES UMFELD BRANCHENUMFELD RAIL: DYNAMISCHES WACHSTUM IN DEUTSCHLAND, AUFTRAGSEINBRUCH IM AUSLAND Laut Unife, dem europäischen Verband der Bahnindustrie verzeichnete die Branche in der Periode 2019-2021 ein durchschnittliches jährliches Marktvolumen von 177 Mrd. EUR und wird bis 2027 jährlich durchschnittlich etwa um 3 % wachsen. 6 In der Betrachtungsperiode 2019-2021 war im Vergleich zur Periode 2017-2019 der Gesamtmarkt jährlich durchschnittlich leicht um etwa 0,2 % zurückgegangen. Während im Periodenvergleich der Bereich Infrastruktur um 1,6 % zulegen konnte, verzeichnete der Bereich Rolling Stock einen Rückgang um 3,4 %, hauptsächlich bedingt durch die Verschiebung von Auftragsvergaben sowie einer rückläufigen Nachfrage in China und Kanada. 7 Nach Angaben des Verbandes der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) e.V. lag der Umsatz der Bahnindustrie im ersten Halbjahr 2022 in Deutschland mit 6,8 Mrd. EUR etwa 1,5 % über der Vorjahresperiode. Getrieben wurde das Wachstum durch das Inlandsgeschäft, das um 24 % wuchs. Das Auslandsgeschäft hingegen brach um knapp 35 % ein. Im Bereich Schienenfahrzeuge (Rolling Stock) betrug das Wachstum gegenüber der Vorjahresperiode 13,3 %. Auch hier wuchs das Inlandsgeschäft mit rund 36 % dynamisch, während das Auslandsgeschäft um knapp 24 % zurückging. Das Geschäft im Bereich Infrastruktur (Rail Infrastructure) ging sehr deutlich um rund 23 % zurück. Dabei blieb das Inlandsgeschäft in diesem Bereich weitgehend stabil, während das Auslandsgeschäft um mehr als die Hälfte einbrach. Laut VDB-Präsident Andre Rodenbeck sei die Regression im Export auf die andauernde Lieferkettenkrise und verschobene oder gestreckte öffentliche Aufträge zurückzuführen. Beim Auftragseingang verzeichnete der Verband im 1. Halbjahr 2022 gegenüber dem Vorjahreshalbjahr ein deutliches Plus von 29 % auf 9 Mrd. EUR - auch hier getrieben vor allem durch die Inlandsnachfrage. 8 Laut Angaben der Deutschen Bahn planten die Deutsche Bahn, der Bund und die Länder im Jahr 2022 Rekordinvestitionen von insgesamt rund EUR 13,6 Mrd. für die Schieneninfrastruktur (Modernisierung und Erneuerung des Schienennetzes und Bahnhöfe). 9 Das Segment Pintsch profitierte im Auftragseingang deutlich von den angekündigten hohen Investitionen in die Infrastruktur im Schienenverkehr in Deutschland und insbesondere von Investitionen im Rahmen des Programms "Digitale Schiene Deutschland". Auch das Segment Bode verzeichnete 2022 einen Zuwachs im Auftragseingang über dem allgemeinen Marktwachstum. Der Umsatz blieb jedoch im Segment Bode insbesondere aufgrund von teilweise noch COVID-19 bedingten kundenseitigen Projektverschiebungen und Materialengpässen im Zuge der Lieferkettenproblematik hinter dem Vorjahr zurück. Im Segment Schaltbau blieb der Auftragseingang für den Bereich Rail auf konstant hohem Niveau. BRANCHENUMFELD DC-POWER: E-MOBILITY UND ENERGIESPEICHERN SIND WACHSTUMSTREIBER In den zumeist batteriegestützten Anwendungen im Bereich New Energy / New Industry und e-Mobility kommt Gleichstrom-Technologie zum Einsatz. Komponenten des Segments Schaltbau sorgen in diesen Anwendungsbereichen für eine sichere Trennung von Gleichstrom. Eingesetzt werden sie beispielsweise in E-Fahrzeugen oder Elektrofähren sowie in Hochleistungsladeinfrastruktur, Prüfständen oder Energiespeicher-Lösungen für erneuerbare Energien.
6 Unife: World Rail Market Study - Forecast 2022
-2027, September 2022, S.5
e-Mobility: Sonderkonjunktur für E-Autos in Deutschland vor Ende des Umweltbonus Das dynamische Wachstum im Bereich e-Mobility setzt sich laut der International Energy Agency (IEA) fort. Fast 10 % der verkauften Fahrzeuge im Jahr 2021 hatten laut IEA einen elektrischen Antrieb. Damit habe sich der Marktanteil gegenüber 2019 vervierfacht. Angetrieben werde das Wachstum vor allem von China. Dieser Wachstumstrend habe sich auch 2022 fortgesetzt. Etwa 2 Millionen e-Autos seien allein im ersten Quartal 2022 verkauft worden, ein Plus von 75 % gegenüber dem Vorjahresquartal. 10 Nach Angaben des Center Automotive Research (CAR) hat sich das Wachstum von Elektrofahrzeugen (BEV) und Plug-in Hybriden (PHEV) in Deutschland merklich verlangsamt. 4,5 % betrage der Zuwachs in 2022, nach 73 % im Vorjahr. Neu zugelassene E-Autos in Deutschland hätten derzeit insgesamt einen Marktanteil von 27 %. 11 Die Marktforscher von Dataforce registrierten hingegen im November 2022 deutliche Vorzieheffekte im Hinblick auf das Auslaufen des Umweltbonus für E-Autos zum Ende des Jahres. Im November hätten im Privatmarkt die Neuzulassungen von BEV und PHEV-Fahrzeugen 47 % ausgemacht. 12 Gestützt wird diese These von den Daten des Kraftfahrbundesamtes. Laut Kraftfahrt-Bundesamt lagen die tatsächlichen Neuzulassungen zwar niedriger, aber immer noch deutlich höher als im Vorjahr. Laut der Behörde betrug im November 2022 bei den Neuzulassungen der Marktanteil rein batterie-elektrisch betriebener Fahrzeuge (BEV) 22,3 % (Nov. 21: 20,3 %). Zusammen mit Plug-in Hybriden (PHEV) betrug der Marktanteil sogar 39,4 % (Nov. 21: 34,4 %). 13 Batteriemarkt: Steigender Bedarf an Speicherkapazität für erneuerbare Energien Die Marktforscher der IMARC Group schätzen das globalen Marktvolumen für Lithium-Ionen-Batterien im Jahr 2021 auf USD 39,4 Mrd. 14 Marktreiber seien dabei vor allem der Bereich e-Mobility, zunehmend aber auch der Bereich Industrieanwendungen und Solarenergie. Der Zentralverband der Elektrotechnik- und Elektroindustrie (ZVEI) bezifferte den Markt für Lithium-Ionen-Batterien in Deutschland im Jahr 2021 auf 9,3 Mrd. EUR, ein Plus von 77 % gegenüber der Vorjahresperiode. 15 Insgesamt sei der deutsche Batteriemarkt im Zeitraum zwischen 2015 und 2021 um 343 % gewachsen. Dies zeige die wachsende Bedeutung von elektrischen Energiespeichern in all ihren Ausprägungen. 16 Die netzfähige Batterie-Speicherkapazität für erneuerbare Energien, die überwiegend Lithium-Ionen-Technologie nutzt, betrug nach Angaben der IEA Ende 2021 weltweit etwa 16 Gigawatt, ein Plus von 60 % gegenüber dem Vorjahr 17. Für das Jahr 2022 prognostiziert die IEA Rekordinvestitionen für Batteriespeicherkapazitäten im Volumen von rund 20 Mrd. EUR. 18 Laut IEA wurden 2022 im Bereich der Erneuerbaren Energien weltweit voraussichtlich Anlagen zwischen 350 und 400 GW (2021: 295 GW) neu installiert werden, davon überwiegend Photovoltaik- und Windkraftanlagen. 19
10 International Energy Agency: Global EV
Outlook 2022, S. 4
In Deutschland wurden nach Angaben der Bundesnetzagentur voraussichtlich Photovoltaikanlagen mit einer Kapazität von über 7,1 GW 20 (2021:5,3 GW 21 ) und Windkraftanlagen (On-Shore) mit einer Kapazität von 2,1 GW (2021: 1,9 GW 22 ) zugebaut. Die Umsätze des Segments Schaltbau in den neuen Marktsegmenten New Energy / New Industry sind zwar auch 2022 wieder im zweistelligen Prozentsatz gewachsen, der Umsatzanteil der Schaltbau in diesen Marktsegmenten liegt bislang aber noch auf niedrigem Niveau. GESCHÄFTSVERLAUF UND ERTRAGSLAGE WESENTLICHE VERÄNDERUNGEN IM KONSOLIDIERUNGSKREIS Im Vergleich zum Konsolidierungskreis der Gesellschaft zum 31. Dezember 2021 haben sich zum 31. Dezember 2022 folgende Veränderungen ergeben: scrollen
GESAMTBEURTEILUNG DER WIRTSCHAFTLICHEN LAGE Im Geschäftsjahr 2022 konnte die Schaltbau-Gruppe ihren profitablen Wachstumskurs erfolgreich fortsetzen. Trotz der anhaltend herausfordernden Rahmenbedingungen aufgrund der COVID-19-Pandemie, der Unterbrechung von Lieferketten, der hohen Inflation als auch der unsicheren wirtschaftlichen Lage hat die Gesellschaft, die im Frühjahr 2022 veröffentlichte Prognose für Auftragseingang sowie das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen bereinigt um Sondereffekte (bereinigtes EBITDA) erreicht. Lieferengpässe in der Materialversorgung, Projektverzögerungen bzw. -verschiebungen von Auftraggeberseite, insbesondere im Bahn-Kerngeschäft, verhinderten im abgelaufenen Geschäftsjahr das Erreichen der Umsatzziele. Auch mit Berücksichtigung des desinvestierten Segments SBRS lagen die Umsatzerlöse unter der im letzten Jahr veröffentlichten Prognose. Die Schaltbau-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2022 ein Umsatzplus von EUR 7,1 Mio. auf EUR 479,7 Mio. erreicht und damit ihre Marktposition als einer der führenden Zulieferer von Systemen und Komponenten für die Verkehrstechnik und Industrie gefestigt. Der Anstieg der Umsatzerlöse um EUR 7,1 Mio. ist - mit Ausnahme des Segments Bode - auf alle fortgeführten Segmente zurückzuführen. Die erzielte bereinigte EBITDA-Marge von 11,8 % lag über dem prognostizierten Niveau von rund 9 %. Wichtigste Wachstumstreiber für die positive Entwicklung der Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum waren die Segmente Schaltbau und Pintsch. Das starke Umsatzwachstum bei Pintsch war vor allem auf das anziehende Geschäftsvolumen mit Bahnübergangstechnik sowie Stellwerkstechnik und Achszählern zurückzuführen. Der Anstieg der Umsatzerlöse bei der Schaltbau GmbH entfällt vor allem auf das Wachstum im Bereich DC-Rail Komponenten und hier insbesondere auf Bahnschütze und Schnappschalter. Hinter den Erwartungen blieb im abgelaufenen Geschäftsjahr die Umsatzentwicklung im Segment Bode. Ursächlich für den Rückgang der Umsatzerlöse waren unter anderem kundenbedingte Projektverschiebungen im Bereich Rail, der Wegfall eines Großkundens im Bereich Bus, eine durch Covid-19 bedingte schwache Nachfrage bei Reisebussen sowie Verlagerungsaktivitäten zu einem Joint Venture Partner in die Türkei. Zudem hat sich der Bereich Automotive insgesamt schwach entwickelt. Teilweise konnten diese negativen Effekte jedoch durch ein starkes Wachstum im Bereich After-Sales kompensiert werden.
20 Bundesnetzagentur: Statistiken
ausgewählter erneuerbarer Energieträger zur
Stromerzeugung - Dezember 2022
Der Auftragseingang im Schaltbau-Konzern liegt mit EUR 619,7 Mio. um 11,4 % über dem Vergleichswert des Vorjahres, wobei hier alle drei fortgeführten Segmente zur positiven Wachstumsentwicklung beigetragen haben. Im Rahmen einer strategischen Neuausrichtung bzw. einer Portfoliobereinigung wurde das Segment SBRS zunächst im August 2022 in die beiden Geschäftsbereiche Charging Solutions und Rail Solutions aufgeteilt, wovon der Geschäftsbereich Rail Solutions in eine rechtlich selbstständige Gesellschaft eingebracht wurde. Beide Geschäftsbereiche wurden anschließend im weiteren Jahresverlauf an Investoren veräußert. Weiterhin wurden sämtliche ausstehende Minderheitsanteile an der zur Schaltbau GmbH-Gruppe gehörenden italienischen SPII erworben, um im Geschäft mit IntelliCockpit das Wachstumspotential noch gezielter auszunutzen. Das Geschäftsjahr 2022 war gekennzeichnet von einer Vielzahl von Herausforderungen: Neben dem Russland-Ukraine-Krieg mit seinen weltweiten Auswirkungen, einem zum Großteil wegfallenden Russlandgeschäft, steigenden Material- und Rohstoffpreisen sowie inflationsbasierten Auswirkungen haben auch Störungen der Lieferkette sowie Auftrags- und Projektverschiebungen die Geschäftsentwicklung 2022 beeinträchtigt. Dennoch hat sich das bereinigte Ergebnis im abgelaufenen Geschäftsjahr positiv entwickelt. Der Schaltbau-Konzern erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2022 ein bereinigtes EBITDA von EUR 56,8 Mio., was einer bereinigten EBITDA-Marge von 11,8% im Verhältnis zum Umsatz entspricht und damit das bereinigte EBITDA des Vorjahres von EUR 49,8 Mio. deutlich übersteigt. Hierbei leistete das Segment Schaltbau mit EUR 34,8 Mio. (Vorjahr: EUR 31,7 Mio.) den größten positiven bereinigten EBITDA-Beitrag. Wegen eines Rückgangs des Segmentumsatzes lag das Segment Bode um EUR 6,7 Mio. unter dem Niveau des Vorjahres. Das bereinigte EBITDA im Segment Pintsch liegt mit EUR 15,3 Mio. um EUR 5,1 Mio. über dem Vorjahreswert von EUR 10,2 Mio. Aus Gesamtjahressicht erwirtschaftete der Schaltbau-Konzern ein Konzernjahresergebnis von EUR 120,1 Mio. (Vorjahr: EUR 12,1 Mio.), wovon EUR 7,0 Mio. auf den fortgeführten Geschäftsbereich und EUR 113,1 Mio. auf den nicht fortgeführten Geschäftsbereich entfallen. Das Ergebnis aus dem nicht fortgeführten Geschäftsbereich entfällt auf den Verkauf der beiden Geschäftsbereiche im Segment SBRS. Das handelsrechtliche Ergebnis vor Steuern der Schaltbau Holding AG betrug EUR 129,6 Mio. und liegt damit signifikant über der Prognose für 2022, bei der man von einem positiven Ergebnis vor Steuern im niedrigen einstelligen Millionenbereich ausgegangen ist. Das Jahresergebnis war überwiegend durch Erträge im Zusammenhang mit der Veräußerung der SBRS GmbH sowie der GEZ Rail Solutions GmbH als auch aus Ergebnisabführungen (EUR 7,6 Mio.) und Erträgen aus Beteiligungen (EUR 9,5 Mio.) geprägt. Soll-Ist-Vergleich für das Geschäftsjahr 2022scrollen
Geschäfts- und Ertragslage der Schaltbau-Gruppe scrollen
AUFTRAGSEINGANG UND -BESTAND Der Auftragseingang der Schaltbau-Gruppe lag mit EUR 619,7 Mio. um EUR 11,4 % über dem Vorjahreswert von EUR 556,1 Mio. und über der Prognose-Bandbreite von EUR 550 - 580 Mio. Die Book-to-Bill-Ratio, also das Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatzerlösen, lag mit 1,3 über dem Niveau des Vorjahres und ist insgesamt als sehr gesund zu bezeichnen. Der Auftragseingang im Segment Bode liegt mit EUR 261,4 Mio. um EUR 12,1 Mio. über dem Niveau des Vorjahres. Der Anstieg resultiert aus den Geschäftsbereichen Automotive und After Sales. Dagegen verzeichneten die Geschäftsbereiche Rail und Bus einen Auftragsrückgang im Vergleich zum Vorjahreswert. Der Auftragseingang im Schaltbau-Segment stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr um EUR 9,0 Mio. oder 5,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Der deutliche Anstieg im Auftragseingang resultiert insbesondere aus einem sehr starken Wachstum bei den Bahnkomponenten. Hier entwickelte sich insbesondere das Auftragsvolumen für Bahnschütze und Schnappschalter erfreulich. Daneben konnten auch der Auftragseingang aus den neuen Märkten New Energy / New Industry deutlich gesteigert werden. Der Auftragseingang im Pintsch-Segment lag im Geschäftsjahr 2022 mit EUR 134,9 Mio. um 34,1 % über dem Vorjahreswert von EUR 100,6 Mio. Während der Auftragseingang im Vorjahr wesentlich durch den Gewinn von Schnellläuferprojekten für die Bahnübergangstechnik stark beeinflusst war, entwickelten sich im Geschäftsjahr 2022 insbesondere die Bereiche Achszählung mit einem Auftragseingangsanstieg von EUR 10,7 Mio. und Stellwerkstechnik mit Anstieg vom Auftragseingang von EUR 23,3 Mio. sehr erfreulich. Im Bereich Fördertechnik konnte ein Großprojekt in den Niederlanden im Volumen von EUR 17,0 Mio. gewonnen werden. Der Auftragsbestand im Schaltbau-Konzern betrug Ende 2022 insgesamt EUR 614,3 Mio. (Ende 2021: EUR 540,1 Mio.). UMSATZENTWICKLUNG Der ausgewiesene Konzernumsatz lag mit EUR 479,7 Mio. um EUR 7,1 Mio. bzw. 1,5 % über dem Vergleichswert aus 2021. Die Gesamtleistung erhöhte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um EUR 13,1 Mio. Zum Umsatzwachstum trugen - mit Ausnahme des Segments Bode - alle Segmente bei. Haupttreiber für die Umsatzsteigerung waren insbesondere die Segmente Schaltbau und Pintsch. Das Umsatzplus im Segment Schaltbau ist hauptsächlich auf ein sehr starkes Wachstum im Kerngeschäft mit Bahnkomponenten zurückzuführen. Im Pintsch-Segment erhöhte sich das Umsatzvolumen um EUR 9,8 Mio., was vor allem auf eine hohe Nachfrage nach Bahnübergängen und Achszählern sowie erbrachte Leistungen im Zusammenhang mit dem gewonnenen Pilotprojekt zur Umsetzung eines digitalen Stellwerks zurückzuführen ist. Die Umsatzerlöse im Segment Bode verzeichneten dagegen einen Umsatzrückgang von EUR -14,0 Mio. der insbesondere auf den Geschäftsbereich Rail zurückgeht. Dagegen konnten die Geschäftsbereiche Automotive und After Sales ein Umsatzwachstum verzeichnen. Im Berichtsjahr konnten insgesamt 37,7 % (Vorjahr: 36,8 %) der Umsatzerlöse mit Kunden in Deutschland erzielt werden. Weitere 44,1 % (Vorjahr: 47,3 %) wurden mit Kunden im europäischen Ausland erwirtschaftet, 18,2 % (Vorjahr: 15,9 %) entfielen auf den Rest der Welt. ERTRAGSLAGE Das bereinigte EBITDA des Schaltbau-Konzerns beträgt für das abgelaufene Geschäftsjahr in Summe EUR 56,8 Mio. und ist damit um EUR 6,9 Mio. bzw. 13,9 % höher als im Vorjahr - und lag damit über dem prognostizierten Niveau von rund 9 % vom Umsatz. Trotz einem herausfordernden Marktumfeldes insbesondere im Hinblick auf Lieferengpässe und Preissteigerungen in der Materialversorgung, dem Russland-Ukraine-Krieg mit allen seinen Auswirkungen sowie u.a. inflationsbedingt gestiegenen Personalkosten konnte die Gesellschaft diese Entwicklung durch das realisierte Umsatzwachstum und Maßnahmen zur Produktivitäts- und Effizienzsteigerung erfolgreich kompensieren. Teilweise konnten Kostensteigerungen auf der Beschaffungsseite auf der Absatzseite weitergegeben werden. Das EBIT, also das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern, des Schaltbau-Konzerns liegt mit EUR 18,6 Mio. um EUR -5,1 Mio. bzw. -21,6 % deutlich unter dem Vorjahreswert von EUR 23,7 Mio., woraus eine EBIT-Marge von 3,9 % (Vorjahr 5,0 %) resultierte. Die Gesamtleistung der Schaltbau-Gruppe nahm leicht um EUR 13,1 Mio. auf EUR 492,7 Mio. zu. Die um EUR 6,8 Mio. auf EUR 15,5 Mio. deutlich gestiegenen sonstigen betrieblichen Erträgen sind im Wesentlichen auf Fremdwährungsgewinne sowie Erträge aus Forschungs- und Entwicklungszulagen im Geschäftsjahr zurückzuführen. Der Materialaufwand erhöhte sich von EUR 232,1 Mio. um 4,1 % auf EUR 241,5 Mio. im Wesentlichen infolge gestiegener Material- und Energiepreise. Die Materialaufwandsquote (Materialaufwand im Verhältnis zur Gesamtleistung) lag im Geschäftsjahr bei 49,0 % und damit über dem Vorjahresniveau u.a. aufgrund von höheren Materialpreisen sowie einem geänderten Produktmix. Der Personalaufwand erhöhte sich im Berichtsjahr von EUR 170,0 Mio. um EUR 4,2 Mio. oder 2,5% auf EUR 174,2 Mio. Der Anstieg des Personalaufwands resultierte im Wesentlichen aus personellen Restrukturierungsmaßnahmen im Segment Bode sowie inflationsbedingten Lohn- und Gehaltsanpassungen. Die Personalaufwandsquote (Personalaufwand im Verhältnis zur Gesamtleistung) im Konzern reduzierte sich leicht im Vorjahresvergleich für das Gesamtjahr von 35,5 % auf 35,4 %. Die Gesamtleistung je Mitarbeiter (Produktivität) erhöhte sich auf TEUR 182,1 (Vorjahr: TEUR 177,7). Die Abschreibungen erhöhten sich im Berichtsjahr von EUR 16,9 Mio. um EUR 1,0 Mio. auf EUR 17,9 Mio. Hierbei erhöhten sich die Abschreibungen auf Sachanlagen verteilt auf alle drei fortgeführte Segmente. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich insbesondere infolge von gestiegenen Verwaltungs- und Vertriebskosten sowie Aufwendungen aus der Zuführung zu den im Segment Bode gebildeten Restrukturierungsrückstellungen (Sachkostenanteil) um 20,5 % auf EUR 55,1 Mio. (Vorjahr: EUR 45,7 Mio.). Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT) reduzierte sich von EUR 16,8 Mio. im Geschäftsjahr 2021 auf EUR 14,5 Mio. im Berichtsjahr. Die gegenüber der EBITDA-Entwicklung resultierende Verbesserung hat unter anderem ihre Ursache im Finanzergebnis, welches sich im Vergleichszeitraum um EUR 2,0 Mio. verbesserte. Das Steuerergebnis veränderte sich auf EUR -7,5 Mio. (Vorjahr: EUR -7,2 Mio.). Der gestiegene Steueraufwand ist insbesondere auf gestiegene latente Steuern u.a. aus Bewertungssachverhalten im Berichtsjahr zurückzuführen. Zusätzlich führt der ab dem 1. Januar 2022 wirksame Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag zwischen der Schaltbau Holding AG und der Voltage BidCo GmbH dazu, dass der Körperschaft- und Gewerbesteueraufwand für die Schaltbau Holding AG und ihre Organgesellschaften nicht mehr im Schaltbau Konzern ausgewiesen wird. Das Konzernergebnis beläuft sich auf EUR 120,1 Mio. (Vorjahr: EUR 12,1 Mio.). Auf die Aktionäre der Schaltbau Holding AG entfallen EUR 116,8 Mio. (Vorjahr: EUR 8,5 Mio.), was einem verwässerten und unverwässerten Ergebnis von EUR 10,71 (Vorjahr: EUR 0,83) je Aktie entspricht. Das Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen in Höhe von EUR 113,1 Mio. beinhaltet die Veräußerung des Segments SBRS. Die SBRS GmbH beinhaltete bis 31. Juli 2022 die zwei Geschäftsbereiche "Rail Solutions" und "Charging Solutions". Um den Verkauf beider Geschäftsfelder als eigenständige Unternehmen zu ermöglichen, wurde das Geschäftsfeld "Rail Solutions" mit Wirkung zum 1. August 2022 im Rahmen eines Kauf- und Übertragungsvertrags (Asset Deals) im ersten Schritt auf die im Geschäftsjahr erworbene Vorratsgesellschaft "GEZ (Gesellschaft für elektrische Zugausrüstung) Rail Solutions GmbH" (nachfolgend: "GEZR"), ein 100 % Tochterunternehmen der Schaltbau Holding AG, übertragen. Die SBRS GmbH, welche seit 1. August 2022 den Geschäftsbereich "Charging Solutions" beinhaltet, wurde mit Wirkung zum 31. Oktober 2022 an die Shell Deutschland GmbH, Hamburg, veräußert. Die Veräußerung der GEZR wurde zum 29. Dezember 2022 vollzogen. ERGEBNISVERWENDUNG Die Schaltbau Holding AG und die Voltage BidCo GmbH, München, haben am 17. Dezember 2021 einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag abgeschlossen. Dem Vertrag wurde in der außerordentlichen Hauptversammlung vom 3. Februar 2022 zugestimmt und er sieht eine Abfindung nach § 305 AktG in Höhe von 50,33 EUR und eine Ausgleichszahlung nach § 304 AktG in Höhe von 2,16 EUR (Bruttogewinnanteil) je Aktie vor. Auf Basis des derzeitigen Körperschaftsteuersatzes (inklusive Solidaritätszuschlag) ergibt sich eine Ausgleichszahlung von EUR 1,90 je Aktie. Die Eintragung ins Handelsregister erfolgte am 13. Juli 2022. Zum Stichtag wurde ein Ergebnis in Höhe von EUR 121,8 Mio. an die Voltage BidCo GmbH abgeführt. GESCHÄFTS- UND ERTRAGSLAGE DER SEGMENTE BODE SEGMENT Wesentliche Kennzahlen Segment "Bode" scrollen
Der Auftragseingang im Segment Bode liegt im Geschäftsjahr mit EUR 261,4 Mio. um EUR 12,1 Mio. oder 4,9 % über dem Vergleichswert des Vorjahres. Der Anstieg des Auftragseingangs resultiert aus den beiden Geschäftsbereichen Automotive und After Sales. Der Segmentumsatz mit Dritten reduzierte sich um EUR 14,0 Mio. auf EUR 223,7 Mio. (Vorjahr EUR 237,7 Mio.). Die Umsatzreduktion entfiel auf das OE-Geschäft mit Fahrzeugherstellen. Treiber waren Projektverschiebungen auf Kundenseite sowie eingeschränkte Materialverfügbarkeit infolge von COVID-19-Pandemie und Ukrainekrieg. Die Book-to-Bill Ratio (Auftragseingang im Verhältnis zum Umsatz) lag im Berichtszeitraum bei 1,2 (Vorjahr 1,0). Das bereinigte EBITDA des Segments reduzierte sich in 2022 um 41,0 % auf EUR 9,5 Mio. (Vorjahr EUR 16,1 Mio.), was einer bereinigten EBITDA-Marge im Verhältnis zum Umsatz von 4,2 % (Vorjahr: 6,8 %) entspricht. Der Ergebnisrückgang ist im Wesentlichen auf Preissteigerungen bei Produktionsmaterialien und Fremdleistungen und im Übrigen auf das geringere Umsatzvolumen zurückzuführen. SCHALTBAU SEGMENT Wesentliche Kennzahlen Segment "Schaltbau" scrollen
Im Vergleich zum Vorjahreswert verzeichnete das Schaltbau-Segment 2022 einen Anstieg der Auftragslage um 5,5 % auf EUR 173,0 Mio. Diese positive Entwicklung ist insbesondere auf das sehr starke Wachstum im Kerngeschäft der Bahnkomponenten zurückzuführen. Hier ist eine post-COVID-19 bedingte Normalisierung der Geschäftsentwicklung zu beobachten. Besonders erfreulich entwickelte sich der Auftragseingang bei den Schnappschaltern. Daneben konnten auch der Auftragseingang aus den neuen Märkten New Energy / New Industry - insbesondere bei Industrieschützen - deutlich gesteigert werden. Der Segmentumsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um 6,8 % auf EUR 163,2 Mio. (Vorjahr: EUR 152,8 Mio.) und resultiert insbesondere aus dem sehr starken Wachstum im Kerngeschäft der Bahnkomponenten. Sehr positiv entwickelten sich die Umsätze bei den Bahnschützen und Schnappschaltern. Auch das anhaltend dynamische Wachstum in den neuen Märkten New Energy / New Industry - vor allem bei Industrieschützen - hat positiv zum Umsatzwachstum beigetragen. Das bereinigte Segment-EBITDA erhöhte sich um 9,8 % auf EUR 34,8 Mio. (Vorjahr: EUR 31,7 Mio.). Das entspricht einer bereinigten EBITDA-Marge auf hohem Niveau von 21,2 % und damit einer Verbesserung der bereinigten EBITDA-Marge um 0,7 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Zur Ergebnissteigerung hat vor allem das profitable Umsatzwachstum beigetragen, während die inflationsbedingten Kostensteigerungen - vor allem in den Bereichen Material, Fracht, Energie - in großen Teilen durch inflationsbedingte Preissteigerungen ausgeglichen werden konnten. PINTSCH SEGMENT Wesentliche Kennzahlen Segment "Pintsch" scrollen
Der Auftragseingang im Pintsch-Segment lag im Geschäftsjahr 2022 mit EUR 134,9 Mio. um EUR 34,3 Mio. über dem Vorjahreswert von EUR 100,6 Mio. Während der Auftragseingang im Vorjahr wesentlich durch den Gewinn von Schnellläuferprojekten für die Bahnübergangstechnik beeinflusst war, entwickelten sich im Geschäftsjahr 2022 insbesondere die Bereiche Achszählung, Stellwerkstechnik und Fördertechnik sehr erfreulich. Das Umsatzvolumen lag im Berichtszeitraum bei EUR 92,0 Mio. und damit um EUR 9,8 Mio. über dem Wert des Vorjahreszeitraums. Haupttreiber hierfür war eine hohe Nachfrage nach Bahnübergangstechnik sowie gestiegene Umsatzerlöse im Bereich Stellwerktechnik. Der Anstieg des bereinigten EBITDA im Geschäftsjahr 2022 lässt sich insbesondere auf aktivierte selbstgeschaffene immaterielle Vermögenswerte und die gestiegenen zeitraumbezogenen Umsatzerlöse zurückführen. Die bereinigte EBITDA-Marge betrug 16,6 % (Vorjahr: 12,4 %). VERMÖGENS- UND FINANZLAGE GRUNDSÄTZE DES FINANZMANAGEMENTS Die Schaltbau Holding AG steuert und überwacht das Finanzmanagement der Schaltbau-Gruppe. Sie stellt den Konzerngesellschaften für die Durchführung und Weiterentwicklung des operativen Geschäfts einen Großteil der notwendigen liquiden Mittel zur Verfügung. Neben dem Liquiditätsmanagement steuert die Schaltbau Holding AG die Finanzbeziehungen zu Geschäftspartnern und ergreift Maßnahmen zur Begrenzung von finanziellen Risiken, die aus dem spezifischen Geschäftsmodell der Schaltbau-Gruppe entstehen. Risiken bestehen dabei insbesondere in Form von Liquiditätsrisiken, Zinsänderungsrisiken, Währungsänderungsrisiken, Rohwarenkursänderungsrisiken sowie Kontrahenten- und Länderrisiken. Die Schaltbau-Gruppe beschafft seit dem 25. Oktober 2021 einen Großteil der benötigten Finanzmittel über die Voltage BidCo GmbH, München, und setzt sie über konzerninterne Finanzbeziehungen zielgerichtet im Konzern ein. Hierfür nutzt die Schaltbau-Gruppe ein gesellschaftsübergreifendes integriertes Treasury-Management-System. Zur Begrenzung der Inanspruchnahme externer Finanzierungsquellen greift die Schaltbau-Gruppe nach Möglichkeit auf interne Finanzierung zurück. Liquiditätsüberschüsse einzelner Gesellschaften decken, soweit sinnvoll, Liquiditätsbedarfe anderer Tochter- und Beteiligungsunternehmen. In diesem Zusammenhang unterliegt das Working Capital Management bei allen Beteiligungen einer regelmäßigen Überwachung. Basis der Fremdfinanzierung ist zum Bilanzstichtag 2022 das am 25. Oktober 2021 von der Mehrheitsgesellschafterin, der Voltage BidCo GmbH, an die Schaltbau Holding AG begebene Darlehen in Höhe von EUR 114,0 Mio. Die reguläre Laufzeit des Darlehens beträgt ab Auszahlungszeitpunkt zehn Jahre. Die Voltage BidCo GmbH kann vertragsgemäß zu jeder Zeit die Rückzahlung des Darlehens fordern. Durch die im November 2022 abgeschlossene zweite Ergänzungsvereinbarung zwischen der Schaltbau Holding AG und der Darlehensgeberin verzichtet die Voltage BidCo GmbH auf das Recht, die Darlehenssumme bis einschließlich 31. Dezember 2024 vorzeitig einzufordern. Die Schaltbau Holding AG, München, bot im Rahmen eines öffentlichen Bezugsangebots in Deutschland, nachrangige und nicht besicherte, untereinander gleichberechtigte, auf den Inhaber lautende Wandelschuldverschreibungen mit Wandlungspflicht am Laufzeitende ("Pflichtwandelanleihen") im Gesamtnennbetrag von EUR 60,0 Mio. an. Die Wandelanleihe wurde im April 2021 nach Berücksichtigung von Transaktionskosten und latenten Steuern mit einem Betrag von EUR 57,3 Mio. in der Kapitalrücklage und mit EUR 0,4 Mio. in den langfristigen Finanzverbindlichkeiten erfasst. Die Wandelanleihe wurde am 30. September 2022 fällig. Insgesamt wurden damit Teilschuldverschreibungen mit einem Nominalbetrag von EUR 60,0 Mio. in 2.068.507 Aktien gewandelt und das gezeichnete Kapital hat sich dadurch auf TEUR 13.323 erhöht. Die Eigenkapitalquote der Schaltbau-Gruppe lag zum 31. Dezember 2022 bei 24,6 % und hat sich damit um -4,8 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr reduziert (Vorjahr: 29,4 %). Derivative Finanzinstrumente werden ausschließlich zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken-, Fremdwährungsänderungsrisiken sowie zur Absicherung von ausgewählten wesentlichen Rohstoffpreisänderungsrisiken eingesetzt. Der Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten zu spekulativen Zwecken ist aufgrund von internen Richtlinien nicht zulässig. Zum Bilanzstichtag 2022 weisen die Zinsabsicherungen ein Nominalvolumen von insgesamt EUR 27,0 Mio. auf. Die Nominalbeträge der zu diesem Zeitpunkt bestehenden derivativen Instrumente mit externen Kontrahenten zur Sicherung von Fremdwährungsrisiken betragen insgesamt umgerechnet EUR 35,0 Mio. mit einem Marktwert von TEUR 247. Einzelheiten hierzu sind im Konzernanhang unter "Risikomanagementpolitik und Sicherungsmaßnahmen" aufgeführt. KAPITALSTRUKTURANALYSE Das langfristige Fremdkapital stand zum Bilanzstichtag 2022 bei EUR 188,4 Mio. (Vorjahr: EUR 79,3 Mio.). Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr ist im Wesentlichen auf die Klassifizierung der Darlehensverbindlichkeit gegenüber der Mehrheitsgesellschafterin, Voltage BidCo GmbH, als langfristig von EUR 114,0 Mio. (Vorjahr: EUR 0,0 Mio.) zurückzuführen. Die langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten nahmen von EUR 10,4 Mio. im Vorjahr auf EUR 8,2 Mio. ab. Vom gesamten langfristigen Fremdkapital entfielen zum 31. Dezember 2022 insgesamt EUR 15,8 Mio. (Vorjahr: EUR 19,6 Mio.) auf langfristige Finanzverbindlichkeiten, EUR 26,4 Mio. (Vorjahr: EUR 36,5 Mio.) auf Pensionsrückstellungen sowie EUR 5,6 Mio. (Vorjahr: EUR 4,9 Mio.) auf weitere Personalrückstellungen und sonstige Rückstellungen. Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten beinhalten Leasingverbindlichkeiten in Höhe von EUR 7,6 Mio. (Vorjahr: EUR 9,1 Mio.). Das kurzfristige Fremdkapital belief sich zum 31. Dezember 2022 auf EUR 308,0 Mio. nach EUR 307,2 Mio. zum 31. Dezember 2021 und stieg hauptsächlich aufgrund der Verbindlichkeit aus Gewinnausschüttung an die Voltage BidCo GmbH an. Gegenläufig reduzierte die vorgenannte Umklassifizierung der Darlehensverbindlichkeit gegenüber der Mehrheitsgesellschafterin das kurzfristige Fremdkapital. Vom bilanzierten kurzfristigen Fremdkapital entfallen zum 31. Dezember 2022 insgesamt EUR 7,3 Mio. (Vorjahr: EUR 7,9 Mio.) auf kurzfristige Finanzverbindlichkeiten, EUR 24,5 Mio. (Vorjahr: EUR 22,0 Mio.) auf sonstige kurzfristige Rückstellungen, EUR 46,8 Mio. (Vorjahr: EUR 47,4 Mio.) auf Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, EUR 3,6 Mio. (Vorjahr: EUR 3,1 Mio.) auf Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern und EUR 40,2 Mio. (Vorjahr: EUR 41,2 Mio.) auf Personalrückstellungen sowie sonstige Rückstellungen. Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten beinhalten Leasingverbindlichkeiten in Höhe von EUR 4,0 Mio. (Vorjahr: EUR 3,8 Mio.). Den kurzfristigen und langfristigen Verbindlichkeiten aus Finanzierung sowie die Verbindlichkeiten aus Finanzierung gegenüber der Voltage BidCo GmbH über in Summe EUR 137,2 Mio. (Vorjahr: EUR 141,6 Mio.) stehen Zahlungsmittel von EUR 44,3 Mio. (Vorjahr: EUR 130,9 Mio.) gegenüber. Darüber hinaus bestehen Verbindlichkeiten aus der Ergebnisabführung an die Voltage BidCo GmbH von EUR 121,8 Mio. Gegenläufig bestehen Forderungen aus Ausleihungen an die Voltage Holding GmbH von EUR 130,1 Mio. Das Konzern-Eigenkapital hat sich gegenüber dem Jahresendwert 2021 um EUR 1,1 Mio. auf EUR 162,1 Mio. erhöht und ist insbesondere auf die erfolgsneutrale Bewertung der Pensionsrückstellungen sowie die Währungsumrechnung zurückzuführen. Dem Konzernjahresergebnis von EUR 120,1 Mio. steht die vertragliche Ergebnisabführung an die Voltage BidCo GmbH von EUR -121,8 Mio. sowie Ausschüttungen an Minderheitsgesellschafter von EUR -3,7 Mio. gegenüber. Die Eigenkapitalquote lag mit 24,6 % (31. Dezember 2021: 29,4 %) unter dem Vorjahresendwert. LIQUIDITÄTSANALYSE Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit war mit EUR 4,2 Mio. positiv und lag damit um EUR 61,8 Mio. unter dem Vorjahreswert von EUR 66,0 Mio. Dabei setzt sich der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit im Wesentlichen aus dem Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) in Höhe von EUR 18,6 Mio. bzw. dem EBIT aus aufgegebenen Geschäftsbereichen in Höhe von EUR 113,6 Mio. und einem gegenüber dem Vorjahr höheren Net-Working-Capital (Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zzgl. Vorräte abzüglich der Summe aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Erhaltene Anzahlungen) sowie aus der Veränderung von Rückstellungen in Höhe von EUR -1,0 Mio. und Auszahlungen für Steuern in Höhe von EUR -2,8 Mio. zusammen. Über die Position "Sonstige zahlungsunwirksame Erträge / Aufwendungen" wird insbesondere der Mittelzufluss aus der Veräußerung der beiden Geschäftsbereiche Charging Solutions und Rail Refurbishment des Segments SBRS, der Teil des EBIT aus dem aufgegebenen Geschäftsbereich ist, in den Cashflow aus Investition umgegliedert. Im Geschäftsjahr 2022 erzielte die Gesellschaft einen negativen Cashflow aus Investitionstätigkeit von EUR -71,4 Mio. (31. Dezember 2021: EUR -38,1 Mio.). Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen wurden im Geschäftsjahr in Höhe von EUR -68,4 Mio. (Vorjahr: EUR -37,0 Mio.) getätigt, insbesondere für den Neubau der NExT Factory in Velden. In 2022 war der Free Cashflow in Höhe von EUR -67,2 Mio. negativ, nach einem positiven Free Cashflow EUR 27,9 Mio. im Vorjahr. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit beläuft sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf EUR -18,9 Mio. (Vorjahr: EUR 63,5 Mio.). Der Mittelabfluss aus dem Erwerb von Minderheitenanteilen in Höhe von EUR -7,8 Mio. entfällt im Berichtsjahr auf den Kauf der restlichen ausstehenden Anteile an der SPII. Der Mittelzufluss aus der Aufnahme von Darlehen beläuft sich im Berichtsjahr auf EUR 1,0 Mio. Tilgungen von Darlehen wurden in Höhe von EUR -4,4 Mio. vorgenommen. Der von der Schaltbau-Gruppe an die Voltage BidCo GmbH abzuführende Gewinn in Höhe von EUR -121,8 Mio. wird im Jahr 2023 ausbezahlt. Das Vorjahr war von dem Mittelzufluss in Höhe von EUR 57,3 Mio. aus der im April 2021 begebenen Pflichtwandelanleihe geprägt. Zudem wurden im Vorjahr alle Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit dem Schuldscheindarlehen sowie mit dem Konsortialkredit in Höhe von insgesamt EUR -114,1 Mio. vollständig getilgt. Die Mittelzuflüsse aus der Neuaufnahme von Darlehen betrug im Vorjahr EUR 119,0 Mio. und entfiel überwiegend auf die Finanzierung der Schaltbau Gruppe durch die unmittelbare Gesellschafterin Voltage BidCo GmbH. Zum 31. Dezember 2022 beinhaltete der Finanzmittelfonds (EUR 44,3 Mio.; Vorjahr: EUR 130,9 Mio.) in der Kapitalflussrechnung die Zahlungsmittel sowie die Zahlungsmitteläquivalente. VERMÖGENSLAGE Das langfristige Vermögen erhöhte sich im Vergleich zum Jahresultimo 2021 um EUR 182,2 Mio. auf EUR 360,0 Mio. Vom Bilanzwert entfallen EUR 29,1 Mio. (31. Dezember 2021: EUR 20,2 Mio.) auf immaterielle Vermögenswerte, EUR 30,1 Mio. (31. Dezember 2021: EUR 30,0 Mio.) auf den Geschäfts- oder Firmenwert und EUR 159,4 Mio. (31. Dezember 2021: EUR 119,2 Mio.) auf Sachanlagen sowie auf als Finanzinvestition gehaltene Immobilien. Der Anstieg der immateriellen Vermögenswerte um EUR 8,9 Mio. ist im Wesentlichen auf den Anstieg der aktivierten Eigenleistungen im Segment Pintsch und Schaltbau zurückzuführen. Die Sachanlagen sowie die als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien stiegen um EUR 40,3 Mio., wobei den Abschreibungen in Höhe von EUR 14,2 Mio. Investitionen von EUR 59,8 Mio. gegenüber stehen. Die getätigten Investitionen entfallen insbesondere auf den Neubau der NExT Factory in Velden. Der Anstieg der Sonstigen Finanzanlagen um EUR 130,1 Mio. ist auf das von der Gesellschaft an die Voltage Holding GmbH, München, gewährte Darlehen von EUR 130,0 Mio. zurückzuführen. Die langfristigen sonstigen Forderungen und Vermögenswerte beinhalten im Berichtsjahr ausschließlich Derivate. Das kurzfristige Vermögen liegt mit EUR 298,5 Mio. um EUR 71,1 Mio. unter dem Vergleichswert zum 31. Dezember 2021. Die Veränderung entfällt mit EUR 10,0 Mio. auf das Vorratsvermögen, mit EUR -6,1 Mio. auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, mit EUR 13,7 Mio. auf die sonstigen Forderungen und Vermögenswerte sowie die Ertragsteuerforderungen und mit EUR -86,6 Mio. auf die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Bei den zur Veräußerung vorgesehenen Aktiva in Höhe von EUR 3,9 Mio. handelt es sich um das alte Produktionswerk der Schaltbau GmbH in Velden. Der Anstieg des Vorratsvermögens um EUR 10,0 Mio. auf EUR 133,0 Mio. resultiert im Wesentlichen neben Preissteigerungen insbesondere auf Materialengpässe und Unterbrechungen von Lieferketten, welche zu einem teilweisen Aufbau von Sicherheitsbeständen in allen fortgeführten Segmenten geführt haben. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen reduzierten sich im Wesentlichen stichtagsbedingt zum 31. Dezember 2022. Zum 31. Dezember sind von den zum Stichtag bestehenden Forderungen insgesamt EUR 29,3 Mio. (Vorjahr: EUR 23,2 Mio.) im Rahmen des Reverse Factorings verkauft. Trotz der beschriebenen Entwicklungen des Vorratsvermögens sowie der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen führte dies infolge teilweise überproportional gestiegener Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsverbindlichkeiten zu einem Anstieg des Working Capital um EUR 8,4 Mio. auf EUR 107,6 Mio. gegenüber dem Vorjahreswert. Unter Berücksichtigung der im Geschäftsjahr 2022 veräußerten Geschäftsbereiche Charging Solutions und Rail Solutions erhöhte sich der Working Capital im Vergleich zum Vorjahresendwert um EUR 16,5 Mio. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente reduzierten sich um EUR 86,6 Mio. auf EUR 44,3 Mio. und resultieren im Wesentlichen aus einem von der Schaltbau Holding AG an die Voltage Holding GmbH ausgereichtem Darlehen in Höhe von EUR 130,0 Mio. sowie gegenläufig den Einzahlungen aus der Veräußerung der beiden Geschäftsbereiche Charging Solutions und Rail Solutions. Die weitere Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente ist im Wesentlichen auf Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen zurückzuführen. Zum Bilanzstichtag am 31. Dezember 2022 sind Wertberichtigungen auf Vorräte in Höhe von EUR 15,5 Mio. (Ende 2021: EUR 20,0 Mio.) vorgenommen. VERMÖGENS-, FINANZ- UND ERTRAGSLAGE DER SCHALTBAU HOLDING AG Der Jahresabschluss der Schaltbau Holding AG wurde im Geschäftsjahr 2022 unverändert nach den Bestimmungen des HGB und des Aktiengesetzes aufgestellt. Die Schaltbau Holding AG ist als Führungsgesellschaft für die strategische Ausrichtung und übergeordnete operative Steuerung der Schaltbau-Gruppe verantwortlich und darüber hinaus als Dienstleister für ihre Tochtergesellschaften tätig. Ihre Ertrags- und Finanzlage wird daher maßgeblich durch die Ergebnisabführungen bzw. Beteiligungserträge der Tochtergesellschaften sowie das Zinsergebnis aus der Finanzierungsfunktion beeinflusst. Es besteht ein Ergebnisabführungsvertrag zwischen der Schaltbau Holding AG und der Schaltbau GmbH. Der mit der SBRS GmbH bestehende Ergebnisabführungsvertrag wurde aufgrund der Veräußerung der Gesellschaft mit Ablauf des 31. Oktober 2022 gekündigt und aufgehoben. Mit Datum vom 17. Dezember 2021 hat die Schaltbau Holding AG mit ihrer Mehrheitseigentümerin, der Voltage BidCo GmbH, einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag abgeschlossen. Dem Vertrag wurde in der außerordentlichen Hauptversammlung vom 3. Februar 2022 zugestimmt und die Eintragung ins Handelsregister erfolgte am 13. Juli 2022. Zum Bilanzstichtag wurde ein Ergebnis in Höhe von TEUR -121.774 an die Voltage BidCo GmbH abgeführt. ERTRAGSLAGE DER SCHALTBAU HOLDING AG Die Schaltbau Holding AG hat das Geschäftsjahr 2022 mit einem Ergebnis vor Steuern von EUR 129,6 Mio. (Vorjahr: EUR 4,4 Mio.) abgeschlossen. Der Jahresüberschuss beläuft sich auf EUR 6,5 Mio. (Vorjahr: EUR 4,1 Mio.). Das Jahresergebnis 2022 ist überwiegend durch sonstige betriebliche Erträge (EUR 130,3 Mio.), Erträge aus Beteiligungen (EUR 9,5 Mio.), Erträge aus Ergebnisabführungen (EUR 7,6 Mio.), dem Personalaufwand sowie den sonstigen betrieblichen Aufwendungen geprägt. Die Umsatzerlöse in Höhe von EUR 6,2 Mio. (Vorjahr: EUR 6,2 Mio.) resultierten aus Weiterbelastungen für erbrachte Dienstleistungen und aus der Weiterberechnung der Kosten zentral vorgehaltener IT-Systeme an die Tochtergesellschaften und liegen auf Vorjahresniveau. Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von EUR 130,3 Mio. (Vorjahr: EUR 3,8 Mio.) enthalten im Wesentlichen Erträge aus der Veräußerung der beiden Geschäftsbereiche Charging Solutions und Rail Solutions. Der Rückgang des Personalaufwands im Jahr 2022 resultiert insbesondere aus geringeren Personalrückstellungen für Tantieme sowie geringeren Aufwendungen aus Abfindungen. Die Abschreibungen in Höhe von EUR 0,7 Mio. liegen unter dem Niveau des Vorjahres von EUR 1,1 Mio. und entfallen im Wesentlichen auf die Abschreibung von immateriellen Vermögensgegenständen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von EUR 13,4 Mio. (Vorjahr: EUR 12,6 Mio.) betreffen insbesondere Rechts- und Beratungskosten, EDV-Dienste sowie Aufwendungen im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. Aufgrund der im Geschäftsjahr von der Pintsch GmbH, Dinslaken, vorgenommenen Gewinnausschüttung liegen im Berichtsjahr Erträge aus Beteiligungen in Höhe von EUR 9,5 Mio. vor. Die Erträge aus Ergebnisabführung reduzierten sich auf EUR 7,6 Mio. (Vorjahr: EUR 23,9 Mio.) und sind auf die wesentlich geringere Ergebnisabführung der Schaltbau GmbH zurückzuführen. Die Aufwendungen aus der Verlustübernahme in Höhe von EUR -3,5 Mio. beinhalten den Verlustausgleich der zum 31. Oktober 2022 veräußerten SBRS GmbH. Das saldierte Zinsergebnis betrug EUR 2,2 Mio. (Vorjahr: EUR-3,1 Mio.) und beinhaltet im Berichtsjahr Zinserträge aus Ausleihungen infolge des an die Voltage Holding GmbH, München, ausgereichten Darlehens in Höhe von EUR 130,0 Mio. Im Vorjahr beinhaltete das Zinsergebnis Aufwendungen im Zusammenhang mit der Ausgabe der Pflichtwandelanleihe. Im Geschäftsjahr wurde erstmalig ein Gewinn von EUR -121,8 Mio. an die Voltage BidCo GmbH abgeführt. Der Gewinn wurde vor Abführung mit dem bestehenden Bilanzverlust des Geschäftsjahres 2021 verrechnet. FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE DER SCHALTBAU HOLDING AG Die Bilanzsumme der Schaltbau Holding AG hat sich im Berichtsjahr um EUR 121,7 Mio. auf EUR 448,8 Mio. erhöht. Der Anstieg ist insbesondere auf die Veräußerung der beiden Geschäftsbereiche Charging Solutions und Rail Solutions sowie einem an die Voltage Holding GmbH, München, gewährten Darlehen in Höhe von EUR 130,0 Mio., welches aufgrund der Fristigkeit unter den Ausleihungen erfasst wird, zurückzuführen. Das Anlagevermögen liegt mit EUR 243,6 Mio. um EUR 134,3 Mio. über dem Vorjahres wert und resultiert aus der Gewährung eines Darlehens an die Voltage Holding GmbH. Das Umlaufvermögen reduzierte sich um EUR 12,6 Mio. auf EUR 205,1 Mio. Die zum Bilanzstichtag enthaltenen Forderungen gegen verbundene Unternehmen von EUR 169,5 Mio. enthalten im Wesentlichen die aus der konzerninternen Finanzierung resultierenden Forderungen sowie Forderungen aus Ergebnisabführungen. Im Rahmen der im August 2019 abgeschlossene Factoring-Vereinbarung veräußern vier Tochtergesellschaften der Schaltbau Holding AG auf revolvierender Basis Forderungen aus Lieferungen und Leistungen direkt an eine strukturierte Einheit. Diese strukturierte Einheit hält die Forderungen und allokiert die aus ihnen resultierenden Chancen und Risiken mittels vertraglicher Vereinbarungen auf das jeweilige Tochterunternehmen und eine Bank. Sie wird mittels einer von einer Bank gestellten Kreditlinie finanziert. Die sonstigen Vermögensgegenstände betragen zum Bilanzstichtag insgesamt EUR 5,1 Mio. (Vorjahr: EUR 0,6 Mio.) und beinhalten im Wesentlichen Kaufpreisforderungen aus der Veräußerung sämtlicher Anteile an der GEZ Rail Solutions GmbH. Der Rückgang der flüssigen Mittel um EUR 81,0 Mio. auf EUR 30,5 Mio. resultiert im Wesentlichen aus der Ausreichung eines Darlehens an die Voltage Holding GmbH sowie aus der Liquiditätsentwicklung von Tochterunternehmen im Rahmen des Cash-Poolings zum Jahresende. Zwischen der Schaltbau Holding AG und ihrer unmittelbaren Gesellschafterin, Voltage BidCo GmbH, München, (nachfolgend "VOBI") besteht seit dem 25. Oktober 2021 ein Darlehen in Höhe von EUR 114,0 Mio. zu einem Zinssatz von 4,5%. Die reguläre Laufzeit des Darlehens beträgt ab Auszahlungszeitpunkt grundsätzlich zehn Jahre. Der Ausweis des Darlehens erfolgt unter der Bilanzposition Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen. Aufgrund der im Dezember 2022 abgeschlossenen Ergänzungsvereinbarung zwischen der Schaltbau Holding AG und der Voltage BidCo GmbH verzichtet die VOBI auf das Recht eine vorzeitige Rückzahlung der Darlehenssumme bis einschließlich 31. Dezember 2024 einfordern zu können. Die Rückstellungen zum 31. Dezember 2022 liegen mit EUR 18,6 Mio. um EUR 3,3 Mio. über dem Niveau des Vorjahres (EUR 15,3 Mio.). Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus gestiegenen Steuerrückstellungen infolge der zu zahlenden Garantiedividende an Minderheitsaktionäre sowie gestiegenen Rückstellungen für ausstehende Rechnungen zum Jahresende. Gegenläufig reduzierten sich Rückstellungen für das Risiko der Inanspruchnahme von ausgegebenen Bürgschaften. Die Rückstellung für Pensionen liegt mit EUR 5,0 Mio. nahezu auf dem Niveau des Vorjahres (Vorjahr: EUR 4,9 Mio.). Mit Datum vom 17. Dezember 2021 sowie Eintragung in das Handelsregister vom 13. Juli 2022 hat die Schaltbau Holding AG einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der Voltage BidCo GmbH abgeschlossen und sich verpflichtet ihr Jahresergebnis abzuführen. Die zu leistende Ergebnisabführung der Gesellschaft beträgt zum Stichtag EUR 121,8 Mio. Die Eigenkapitalquote nahm von 33,4 % auf 26,0 % ab. FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG In ihrem Markt- und Wettbewerbsumfeld kann die Schaltbau-Gruppe auf Dauer nur dann erfolgreich sein, wenn es ihr gelingt, mit der technischen Entwicklung Schritt zu halten und kontinuierlich neue Produkte auf den Markt zu bringen. Der Bereich "Forschung und Entwicklung" spielt in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle. Im Falle eines Markteintritts in ausländische Märkte muss die Schaltbau-Gruppe zudem die jeweiligen lokalen Gegebenheiten, Anforderungen und Spezifikationen an ihre Produkte berücksichtigen. Darüber hinaus steht die Schaltbau-Gruppe aufgrund der zunehmenden Digitalisierung vor der Herausforderung, laufend neues Know- how aufzubauen. Die Entwicklung von digitalen Produkten und Systemen ist für die Schaltbau-Gruppe mit hohen Vorleistungen an Forschungs- und Entwicklungskosten und Marketingaufwendungen verbunden und erfordert Investitionen in die Produktionsanlagen und -prozesse. Im Berichtsjahr wendete die Schaltbau-Gruppe 9,6 % der Konzerngesamtleistung (Vorjahr: 8,1 %) für Forschung und Entwicklung auf. Auf aktivierte Entwicklungsleistungen wurden planmäßige Abschreibungen in Höhe von EUR 1,3 Mio. (Vorjahr: EUR 1,5 Mio.) vorgenommen. In der Entwicklung waren jahresdurchschnittlich 375 Mitarbeiter (Vorjahr: 363 Mitarbeiter) beschäftigt. Ein Schwerpunkt der Forschung und Entwicklung war die Neu- und Weiterentwicklung von Produkten für neue, attraktive Endmärkte sowie die Digitalisierung des Produktportfolios. Im Segment Bode wurden im letzten Jahr die bewährten BIDS-Antriebssysteme für Schienenfahrzeuge unter den Aspekten Gewicht, Einbauvolumen und Anzahl der Einzelteile überarbeitet. Hierbei kommt ein neues Führungssystem zum Einsatz. Dabei handelt es sich um ein in den Führungsträger integriertes Rollensystem, das problemlos im Rahmen der Bode Fertigungsprozesse montiert werden kann. Zudem wurde die Verriegelung dahingehend verbessert, dass die Türen in allen Betriebssituationen ohne zusätzliche Bauteile sicher verriegelt sind. Ergänzend dazu wurde ein Konzept für die Verriegelung des Türsystems an der Nebenschließkante entwickelt, dass die Verriegelung dahingehend standardisiert, dass zwei existierende Konstruktionsmodule subsituiert werden. Um den wachsenden Anforderungen der Digitalisierung Rechnung zu tragen, wurden für beide Bereiche Rail und Road die Steuergeräte komplett neu entwickelt. Die Markteinführung steht im Rahmen von Kundenprojekten im Jahr 2023 an. Im Fokus stehen hier die Themenbereiche Cyber-Security und zustandsbasierte Wartung (CBM). Für die Boarding Management Unit BMU wurde die Qualifizierung eines 3D Sensors abgeschlossen und auf der Messe Innotrans 2022 vorgestellt. Um zukünftige Anforderungen im Bereich "Metro" bedienen zu können, wurde mit der Entwicklung eines Einstiegssystems begonnen mit dem Ziel, dieses bis 2024 zur Marktreife zu bringen. Das System zeichnet sich durch fokussierte, technische Lösungen sowie geringere Herstellkosten aus. Im Segment Schaltbau wurde die technologische Expertise sowie das Produktportfolio für elektromechanische Komponenten im Umfeld von Gleichstrom-Anwendungen in den neuen Endmärkten New Energy / New Industry sowie E-Mobility Automotive weiter ausgebaut. Diese Applikationen betreffen die (Zwischen-)Speicherung und die (Um-)Verteilung von Energie bzw. Strom sowie neue die Elektrifizierung von kommerziellen Fahrzeugen sowie Personenkraftwagen (PKW). Basierend auf dem langjährigen Know-how beim sicheren Trennen und Schalten von Gleichstrom im Bahnsektor stehen dabei die Erhöhung der Leistung bzw. Reichweite, die Energieeffizienz sowie die Reduktion von Verlustleistungen der jeweiligen Anwendungen im Vordergrund. Mit der Tochtergesellschaft SPII, die sich auf so genannte HMI-Lösungen ("Human Machine Interface") in der Bahn spezialisiert hat, wurden innovative und ergonomisch optimierte Führerstands-Lösungen zunächst für U-Bahnen entwickelt und unter dem Markennamen "Intellidesk" und "Intelliarm" ersten Kunden vorgestellt. Die Integration von Virtual Reality zur Planung und Umsetzung von Führerpultdesigns soll Kunden helfen nachhaltig Kosten zu senken und Entwicklungszeiten zu reduzieren. Der Fokus im Pintsch-Segment lag wie im Vorjahr auf der Einführung einer neuen digitalen Produktgeneration im Bereich der Bahninfrastrukturtechnik. Schwerpunkte bildeten in diesem Jahr das neue digitale Streckenstellwerk (DSTW), eine neue digitale EOW (Elektrisch ortsbediente Weichensteuerung) und eine digitale Schnittstelle für Bahnübergänge entsprechend dem Europäischen EuLynx System. Im Bereich Gleisfreimeldung wurde begonnen, einen neuen digitalen Radsensor mit einem auswertenden digitalen System zu entwickeln. Alle Systeme sind modular aufgebaut und nutzen im Baukasten-Prinzip gleiche Komponenten und Subsysteme. Im Bereich Lichttechnik hat man eine Entwicklung einer neuen Produktplattform für lichttechnische Signale, bestehend aus dem Lichtsignal und der dazugehörigen Ansteuerelektronik, in den Niederlanden bereits zum Einsatz gebracht. MITARBEITER Die Zahl der Beschäftigten lag zum Ende des Geschäftsjahrs 2022 bei 2.901 Mitarbeitern (Vorjahr: 2.953). Der Rückgang ist im Wesentlichen auf den Abgang der Mitarbeiter aus dem veräußerten Segment SBRS zurückzuführen. Im Segment Bode reduzierte sich die Anzahl der Mitarbeiter über alle Gesellschaften leicht auf 1.359 (Vorjahr: 1.428). Die Mitarbeiteranzahl im Segment Schaltbau ist mit 1.066 Mitarbeitern im Vergleich zum Vorjahr (963) gestiegen. Im Segment Pintsch stieg die Anzahl der Mitarbeiter auf 458 (Vorjahr: 436). Im Geschäftsjahresdurchschnitt belief sich die Zahl der Mitarbeiter (Vollzeit-Äquivalente) auf 2.706 (Vorjahr: 2.699). Der leichte Anstieg der Mitarbeiter resultierte vor allem aus dem gestiegenen Geschäftsvolumen im Vergleich zum Vorjahreswert. Die Veräußerung des Segments SBRS fand im vierten Quartal 2022 statt, so dass sich die Auswirkungen aus dem Abgang der Mitarbeiter auf den Jahresdurchschnitt erst 2023 zeigt. Im Rahmen von Qualifizierungsmaßnahmen werden in der Schaltbau-Gruppe technische Schulungen, Produktschulungen sowie Fortbildungen zu gesetzlichen und regulatorischen Themen regelmäßig durchgeführt. Eine bedarfsorientierte Ausbildung trägt entscheidend dazu bei, dass auch künftig qualifizierte Mitarbeiter den Anforderungen des Marktes gerecht werden. Insgesamt befanden sich zum 31. Dezember 2022 in den Gesellschaften der Schaltbau-Gruppe 67 junge Menschen in der Ausbildung (Vorjahr: 85) zu Berufen wie Industriemechaniker, Elektroniker, Industriekaufmann, Fachinformatiker oder Servicetechniker. ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG Die Schaltbau Holding AG unterliegt als mitbestimmtes Unternehmen dem "Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst" (FüPoG) und dem "Gesetz zur Ergänzung und Änderung der Regelungen für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst" (FüPoG II). Der Aufsichtsrat hatte eine Zielgröße bis zum 30. Juni 2022 von 33,33 % für den Frauenanteil im Vorstand und 16,67 % im Aufsichtsrat festgelegt. Da der Vorstand im Zuge der Übernahme der Schaltbau Holding durch die Voltage BidCo GmbH von drei auf zwei Personen verkleinert wurde und die beiden verbleibenden Vorstandspositionen CEO und CFO bereits mit zwei Männern besetzt waren, betrug am 30. Juni 2022 und zum Ende der Berichtsperiode die tatsächliche Quote 0 %. Unter den sechs Aufsichtsratsmitgliedern war im Berichtszeitraum bis zum 21. Februar 2022 eine Frau, das entsprach einer Quote von 16,7 %. Da Vanessa Lemmer mit Ablauf des 21. Februar 2022 ihr Aufsichtsratsmandat bei der Schaltbau Holding AG niederlegte, betrug am 30. Juni 2022 und zum Ende der Berichtsperiode die tatsächliche Quote 0 %. Bezüglich des Frauenanteils in Führungspositionen unterhalb der Vorstandsebene hatte der Vorstand eine Zielgröße bis zum 30. Juni 2022 von 10 % für die Geschäftsführerebene (F1) und eine Zielgröße von 10 % für das mittlere Management (F2) beschlossen. In der Führungsebene 1 betrug die Frauenquote zum 30. Juni 2022 und zum Ende der Berichtsperiode 0 %, in der Führungsebene 2 zum 30. Juni 2022 10,29 %, zum 31. Dezember 2022 8,6 %. Der Aufsichtsrat hat für die Zusammensetzung des eigenen Gremiums am 20. Februar 2023 eine neue Zielgröße von 0% bis zum 31. Dezember 2025 festgelegt, da der amtierende Aufsichtsrat aktuell mit fünf Männern besetzt ist, die bis zum Ablauf der Hauptversammlung 2026 gewählt bzw. gerichtlich bestellt wurden. Ebenfalls am 20. Februar 2023 hat der Aufsichtsrat eine Zielgröße von 0 % bis zum 31. Dezember 2025 für den Vorstand festgelegt, da der amtierende Vorstand aktuell mit zwei Männern besetzt ist, die über den Ablauf des 31. Dezember 2025 hinaus bestellt sind, und bis dahin keine Erweiterung des Vorstands beabsichtigt ist. Auch wenn die Schaltbau Holding AG bestrebt ist, den Frauenanteil in der Unternehmensgruppe zu erhöhen, haben sowohl für die Besetzung des Vorstandes und des Aufsichtsrats als auch für die Besetzung der weiteren Führungspositionen im Unternehmen in jedem Fall die fachliche Qualifikation und Branchenerfahrung Priorität. In einschlägige Branchen für die Schaltbau Holding Gruppe wie z. B. die Bahnindustrie, Elektrotechnik, Maschinenbau und Automotive ist der Frauenanteil bislang noch deutlich unterdurchschnittlich. So beträgt nach einer Statistik der Bundesagentur für Arbeit der Frauenanteil in MINT-Berufen (alle Tätigkeiten, für deren Ausübung ein hoher Anteil an Kenntnissen aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik erforderlich ist) nur etwa 17 % 23. Aufgrund des aktuell noch sehr geringen Frauenanteil in MINT-Berufen sind auch Zielquoten für die Führungsebenen 1 und 2 unterhalb des Vorstandes, die über dem allgemeinen Frauenanteil der Beschäftigten in MINT-Berufen liegen, kaum realistisch erreichbar. Deshalb hat der Vorstand für die Führungsebenen 1 (Geschäftsführerebene der direkten Segment-Tochtergesellschaften) am 14. Februar 2023 eine Zielgröße bis zum 31. Dezember 2025 von 0 % und für die Führungsebene 2 (mittleres Management; Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit direkter Berichtslinie an Geschäftsführer der Segmentgesellschaften der Schaltbau Holding AG) eine Zielgröße ebenfalls bis zum 31. Dezember 2025 von 10 % festgelegt. PROGNOSE-, RISIKO- UND CHANCENBERICHT PROGNOSEBERICHT ZUKUNFTSGERICHTETE AUSSAGEN Dieser Lagebericht enthält Angaben und Prognosen, wie der Vorstand der Schaltbau Holding AG die zukünftige Entwicklung der Gesellschaft und des Konzerns einschätzt. In diesem Bericht wird davon ausgegangen, dass diese Einschätzungen realistisch sind. Es ist jedoch möglich, dass zugrunde gelegte Annahmen nicht eintreten oder Risiken und Unsicherheiten auftreten können. Aktuelle Ereignisse können deshalb wesentlich von den erwarteten Umständen abweichen. Dafür können verschiedene Ursachen verantwortlich sein: Änderungen im geschäftlichen und konjunkturellen Umfeld, wesentliche Änderungen im Projektgeschäft oder im Investitionsverhalten der Kunden. ERWARTETE GESAMTWIRTSCHAFTLICHE UND BRANCHENBEZOGENE RAHMENBEDINGUNGEN GESAMTWIRTSCHAFTLICHES UMFELD Die Experten des IWF prognostizierten in ihrem Herbstgutachten 2022 für das Jahr 2023 ein weltweites Wachstum von nur noch 2,7 %, für die entwickelten Länder sogar nur ein Wachstum von 1,1 %. 24 In ihrem Update vom Januar 2023 korrigierten die Wirtschaftsforscher ihre Erwartung um 0,2 Prozentpunkte auf 2,9 % nach oben. Für das Jahr 2024 rechnen die Wirtschaftsforscher mit einer weiteren Erholung mit einem globalen Wachstum 3,1 %. 25 Hintergründe für die negative Wirtschaftsprognose seien eine Inflation so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr, die Verschärfung der finanziellen Rahmenbedingen in vielen Regionen, der Einmarsch Russlands in die Ukraine und die weiter anhaltende COVID-19-Pandemie. 26 Die Wirtschaftsforscher sehen zudem ungewöhnlich hohe Risiken für ein weiteres Abschwächen des Wachstums, darunter falsch dosierte Maßnahmen zur Bekämpfung der Inflation, eine weitere Dollaraufwertung, zunehmende Grenz-Spannungen, eine länger andauernde Inflation durch weitere Energie- und Lebensmittelpreisschocks, eine weitere Verschlechterung der finanziellen Rahmenbedingungen, die vor allem in den Entwicklungsländern die Ausfallwahrscheinlichkeit von Krediten erhöhen dürfte, eine niedrigere Wirtschaftsleistung in Europa durch Gaslieferstopps seitens Russlands, ein Wiederaufflackern von COVID-19 oder andere weltweite Gesundheitsgefahren und ein Zuspitzen der Immobilienkrise in China. 27 In ihrem im Januar 2023 veröffentlichten Update sehen die Wirtschaftsforscher zwar insgesamt eine leichte Abschwächung der Risiken, aber die weitere Entwicklung der COVID-19 Infektionen in China und eine mögliche Eskalation des Ukraine-Konflikts könnten sich negativ auf die weitere wirtschaftliche Entwicklung auswirken. 28 Hatten die Wirtschaftsforscher für Deutschland in ihrer Herbstprognose 2022 noch mit einer leichten Rezession mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,3 % im Jahr 2023 gerechnet, revidierten sie ihre Prognose in ihrem Update auf ein leichtes Plus von 0,1 %. Deutschland bleibt damit im Jahr 2023 voraussichtlich das Schlusslicht in der Eurozone, für die nun für 2023 ein Wachstum von insgesamt 0,7 % angenommen wird (+ 0,2 Prozentpunkte gegenüber der Prognose im Herbst 2022). Für das Jahr 2024 erwartet der Währungsfonds für Deutschland eine deutliche Erholung mit einem Plus von 1,4 %. 29 Die Schaltbau-Gruppe wird 2023 ihr Geschäft voraussichtlich mit inflationsbedingten Materialpreiserhöhungen für Vorprodukte und Lohnpreissteigerungen als Reaktion auf steigende Energie- und Lebensmittelpreise rechnen müssen. Unwägbarkeiten der weiteren Pandemie-Entwicklungen und einer möglichen Verschärfung der geopolitischen Konflikte könnten sich negativ auf Lieferketten und Absatzmärkte der Schaltbau-Gruppe auswirken.
24 IMF: World Economic Outlook Oct 2022, S. 9
BRANCHENUMFELD Branchenumfeld Rail: Bahnsektor weiter mit moderatem Wachstum Für den internationalen Bahnverkehrsmarkt rechnet der Europäische Verband der Bahnzulieferindustrie, UNIFE, weiterhin mit einem stabilen, moderaten Wachstum von jährlich durchschnittlich 3 % und 3,8 % in Westeuropa im Betrachtungszeitraum 2022-2027. 30 Der Bereich Rolling Stock soll mit jährlich durchschnittlich 2,5 % dabei etwas moderater wachsen als der Bereich Rail Infrastructure mit 3,8 %. 31 Positiv wirke sich beispielsweise das gestiegene Umweltbewusstsein aus, das sich in Förderprogrammen wie dem European Green Deal spiegelt. Darüber hinaus dürfte die zunehmende Digitalisierung nach Angaben der Marktexperten von Roland Berger, die diese Studie im Auftrag der UNIFE durchgeführt hatten, die Attraktivität des Bahnsektors steigern. Auch die als Reaktion auf die COVID-19-Pandemie aufgelegten Wirtschaftsförderprogramme, darunter das EU-Recovery and Resilience Facility Program, sollten sich positiv auf das Wachstum auswirken. 32 In Deutschland dürfte der Bahnsektor mittel- und langfristig in erheblichem Maße vom geplanten Investitionspaket der Bundesregierung und der Deutschen Bahn in Höhe von rund 86 Mrd. EUR profitieren. 33 Bis 2030 soll damit das gesamte Streckennetz modernisiert werden. Erheblichen Anteil am Investitionspaket hat dabei das Projekt "Digitale Schiene Deutschland". Die Tochtergesellschaft Pintsch hatte in diesem Zusammenhang 2020 den Zuschlag für die Umsetzung eines digitalen Stellwerks rund um die Zwieseler Spinne gewonnen. Im Juli 2022 startete die Aufrüstung der Strecke. Die Arbeiten sollen bis Ende 2023 abgeschlossen sein. Im Dezember 2022 kündigte die Deutsche Bahn darüber hinaus an, dass das Investitionspaket um mehr als eine Milliarde Euro ausgeweitet werden solle. 34 Mit der im Frühjahr geplanten Einführung des 49 EUR Tickets im Regionalverkehr und der damit erwarteten höheren Nutzung könnte sowohl die Bahninfrastruktur als auch die Anzahl verfügbarer Züge noch stärker in den Fokus der Öffentlichkeit rücken und Modernisierungsbestrebungen gegebenenfalls beschleunigen. Während die Geschäftsentwicklung im Segment Bode als Zulieferer der Fahrzeughersteller im Rahmen des gedämpften Marktwachstums noch teilweise von den Auswirkungen der Pandemie und der hohen Inflation beeinflusst werden könnte, wird das Investitionsprogramm der Bundesregierung und der Deutschen Bahn voraussichtlich positive Auswirkungen auf die weitere Geschäftsentwicklung im Segment Pintsch haben. Für das Segment Schaltbau rechnet die Gesellschaft weiterhin mit einem Wachstum über den Branchenerwartungen. Branchenumfeld DC-Power: Weiterhin hohe Wachstumsdynamik im Bereich New Energy / New Industry und e-Mobility In ihrem "Stated Policies Scenario", das die aktuellen und angekündigten Förderungen und regulatorischen Rahmenbedingungen berücksichtigt, rechnet die International Energy Agency (IEA) bis 2030 bei Elektrofahrzeugen insgesamt mit einem jährlich durchschnittlichen Wachstum von 30 %. 35 Etwas moderater schätzen die US-Marktforscher MarketsAndMarkets das Wachstum ein. Sie rechnen mit einem jährlich durchschnittlichen Marktwachstum von 21,7 % bis 2030. 36
30 UNIFE / Roland Berger: World Rail Market
Study forecast 2022 to 2027, S. 9
Der Markt für E-Fahrzeug-Batterien wird nach Angaben von MarketsAndMarkets jährlich durchschnittlichen um 19 % wachsen. Dabei soll das Marktvolumen 2027 bereits 134,6 Mrd. USD erreichen. 37 Der Trend geht also hin zu einem steigenden Anteil von E-Fahrzeugen. 52 % (Vorjahr: 41 %) der Befragten aus insgesamt 18 Ländern, die aktuell ein Auto kaufen möchten, gaben im "Mobility Lens Consumer Index" der Beratungsgesellschaft Ernst & Young an, ein E-Fahrzeug in Betracht zu ziehen. 38 Während das Center Automotive Research (CAR) in einer Studie davon ausgeht, dass der Markt für E-Autos in Deutschland 2023 und 2024 wegen der auslaufenden Förderung deutlich schrumpfen dürfte 39 , gehen die Marktforscher von Dataforce davon aus, dass der Markt in Deutschland aufgrund der verbesserten Lieferbarkeit, im Vergleich kostengünstigeren Unterhaltskosten, neuen Modellen mit neuester Technik und einer steigenden Akzeptanz von E-Autos auch 2023 weiterwachsen dürfte. 40 Die Schaltbau-Gruppe dürfte mit ihrem Segment Schaltbau aufgrund der langen Projektvorlaufzeiten im Automobilsektor erst mittelfristig von dem starken Marktwachstum im Bereich e-Mobility Automotive profitieren. New Energy / New Industry: Ausbau Erneuerbarer Energien sorgt für Wachstumsschub bei Energiespeichern BloombergNEF geht davon aus, dass die installierte Energiespeicherkapazität bis 2030 auf 411 GW anwachsen wird - fünfzehnmal so viel wie die 27 GW, die Ende 2021 installiert waren. Als Markttreiber nannte BoombergNEF neue Förderprogramme, wie der US Inflation Reduction Act, der eine Fördersumme von mehr als $369 Mrd. USD für umweltfreundliche Technologien bereitstellt, und der REPowerEU Plan der Europäischen Union, mit dem die Abhängigkeit von russischem Gas reduziert werden soll. 41 Für ein Net-Zero Szenario müsste nach Angaben der International Energy Agency (IEA) der jährliche Zuwachs der Speicherkapazitäten allerdings noch deutlich beschleunigt werden. Um das 44-fache müsste die netzfähige Speicherkapazität bis 2030 auf 680 GW erhöht werden. Zum Vergleich: 2021 lag der Zuwachs nur bei 6 GW. 42 Im Rahmen der durch den Einmarsch Russlands in die Ukraine verursachten Energiekrise haben viele europäische Länder und insbesondere Deutschland ihre Ausbauziele für erneuerbare Energien und entsprechenden Förderprogramme deutlich erhöht. So kündigte die Bundesregierung im Zuge der Billigung der EEG-Novelle durch den Bundesrat an, die Ausbaugeschwindigkeit der erneuerbaren Energien verdreifachen und den Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch bis 2030 auf mindestens 80 % steigern zu wollen. 43 Die Marktforscher der IMARC Group schätzen, dass das globalen Marktvolumen für Lithium-Ionen-Batterien bei einem jährlich durchschnittlichen Wachstum von 13,6 % bis 2027 83,6 Mrd. USD erreichen wird. 44 Im Bereich DC-Power liefert das Segment Schaltbau sicherheitsrelevante Komponenten und Lösungen für Batterielösungen und das Energiemanagement im Bereich New Energy / New Industry und E-Mobility. Die Gruppe dürfte insofern vom Marktwachstum bei E-Fahrzeuge und den Ausbau erneuerbarer Energien langfristig profitieren.
37 Markets and Markets: Electric Vehicle Battery
market Size, Share, Global Forecast by 2030
ERWARTETE GESCHÄFTS- UND ERTRAGSLAGE SCHALTBAU-KONZERN Ab dem Geschäftsjahr 2023 definiert die Gesellschaft folgende finanzielle Leistungsindikatoren: scrollen
Mit Wirkung ab dem 1. Januar 2023 wird erstmalig als finanzieller Leistungsindikator der Free Cashflow verwendet. Gegenläufig wird zukünftig auf die Umsatzerlöse als finanzieller Leistungsindikator verzichtet. Dies erfolgt im Einklang mit der Umstellung der internen Steuerung und dem Bestreben, dem Interesse der Eigenkapitalgeber an einer Verbesserung des operativen Cashflows sowie der Umsetzung von wertsteigernden Investitionen gerecht zu werden. Analog zum Vorjahr, wird als zentrale finanzielle Steuerungskennzahl für den Konzern und die Segmente der Auftragseingang als operativen Frühindikator sowie das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte (Adjusted EBITDA) definiert. Weiterhin steuert der Vorstand den Konzern nicht nach nicht-finanziellen Leistungsindikatoren. Langfristig ist die Strategie der Gesellschaft darauf ausgerichtet, die ertragreichen und entwicklungsstarken Konzernaktivitäten zu fördern und die Schaltbau-Gruppe auf ein nachhaltiges Wachstum auszurichten. Für die Prognose des Geschäftsjahres 2023 erwartet der Vorstand, dass sich die bestehenden Störungen von Lieferketten und die Preissteigerungen für benötigte Rohstoffe und Vorprodukte normalisieren und nicht dauerhaft auf die Geschäftstätigkeit der Schaltbau-Konzerngesellschaften auswirken werden und den seit dem Geschäftsjahr 2021 erfolgreich eingeschlagene Wachstumspfad fortgesetzt wird. Im Rahmen der Planung wurden Risiken, die sich aus der aktuellen Marktsituation, sowie des Russland-Ukraine-Kriegs ergeben könnten, berücksichtigt. Aufgrund der schwer abzuschätzenden Entwicklung des Krieges können sich aber weitere Risiken ergeben, die die Erreichung der gesteckten Ziele für 2023 gefährden können. Der Vorstand geht aber davon aus, dass es im Jahr 2023 zu einigen Nachholeffekten - insbesondere im Bahnmarkt - in Bezug auf die im Vorjahr durch die Lieferengpässe stattgefundenen kundenseitigen Projektverschiebungen geben wird. Auch die bestehenden Störungen von Lieferketten sowie die aktuellen Preissteigerungen für benötigte Rohstoffe und Vorprodukte wurden in der Planung der Gesellschaft berücksichtigt und entsprechende Gegenmaßnahmen bereits im Jahr 2022 angestoßen. Den sich hieraus ergebenden Herausforderungen begegnet die Gesellschaft mit angepassten Einkaufsstrategien sowie einem effizienten Lieferkettenmanagement. Um anhaltenden Preiserhöhungen auf der Einkaufsseite zu begegnen, wurden auch Preisanpassungen auf der Absatzseite umgesetzt mit entsprechenden Nachholeffekten für 2023. Weiter sollen die teilweise in den Vorjahren eingeleiteten bzw. umgesetzten Maßnahmen der auferlegten Strategie 2026 zur Fokussierung der Schaltbau-Gruppe auf ihre strategischen Kernkompetenzen und zur Steigerung der Profitabilität im Geschäftsjahr 2023 weiter fortgeführt und intensiviert werden. Die Gesellschaft erwartet für das Geschäftsjahr 2023 in der gegenwärtigen Struktur ohne Desinvestitionen und/oder Akquisitionen einen Konzern-Auftragseingang in einer Bandbreite von EUR 520 Mio. bis EUR 540 Mio. Ohne Berücksichtigung von Sondereffekten ergibt sich für den Konzern eine bereinigte EBITDA-Marge von rund 12-14 % (Verhältnis Adjusted EBITDA zu Umsatzerlöse). Der Free-Cashflow wird aufgrund der bereits feststehenden Investition in zukünftiges Wachstum im Jahr 2023 im Bereich von EUR -10 Mio. bis EUR -30 Mio. erwartet. SEGMENTE Nachdem der Auftragseingang im Geschäftsjahr 2022 deutlich über dem Auftragseingang des Vorjahres lag, wird im Segment Bode für 2023 mit einem leicht rückläufigen Auftragseingang gerechnet. Diese Normalisierung ist auch bedingt durch die Beauftragung von Großprojekten im Rail-Bereich im Jahr 2022. Für das Segment Bode wird 2023 ein Umsatz moderat über dem Vorjahresniveau erwartet, welcher bereits zu einem großen Teil durch den bestehenden Auftragsbestand gedeckt ist. Als Wachstumstreiber wird hier insbesondere das Kerngeschäft OE Rail sowie der After-Sales Bereich erwartet. Infolgedessen geht das Management von einer verbesserten Adjusted EBITDA-Marge im Vergleich zu 2022 aus. Im Segment Schaltbau wird für das Geschäftsjahr 2023 ein steigender Auftragseingang sowie ein deutliches Umsatzwachstum erwartet. Im Kerngeschäft mit Bahnkomponenten wird mit einem Umsatzwachstum über der Marktwachstumsrate gerechnet. Im Bereich New Energy / New Industry wird weiterhin ein dynamisches Wachstum beim Auftragseingang und Umsatz erwartet. Im Bereich e-Mobility Automotive werden 2023 keine wesentlichen Umsatzerlöse erwartet. Für das Geschäftsjahr 2023 geht der Vorstand davon aus, dass das hohe Niveau der Adjusted EBITDA-Marge des Geschäftsjahres 2022 gehalten werden kann. Für das Segment Pintsch wird auch im Geschäftsjahr 2023 von einem weiteren deutlichen Anstieg der Umsatzerlösen ausgegangen, bei einem stabilen bis leicht rückläufigen Auftragseingang im Vergleich zum einem hohen Vorjahresniveau. Der Haupttreiber für den Anstieg der Umsatzerlöse u. a. bedingt durch Nachholeffekte bei kundenseitig verschobenen Projekten im Jahr 2022. Die Adjusted EBITDA-Marge wird über dem Vorjahresniveau erwartet. ERWARTETE FINANZLAGE Der zuletzt bestehende Konsortialkreditvertrag wurde mit Wirkung zum 25. Oktober 2021 von der Schaltbau Holding AG ordentlich gekündigt. Seitdem erfolgt die Refinanzierung durch ein Darlehen der Voltage BidCo GmbH, München, über EUR 114,0 Mio. mit einer regulären Laufzeit bis zum Jahr 2031. Aufgrund der im November 2022 abgeschlossenen Ergänzungsvereinbarung zwischen der Schaltbau Holding AG und der Darlehensgeberin verzichtet die Voltage BidCo GmbH auf das Recht, die Darlehenssumme bis einschließlich 31. Dezember 2024 vorzeitig einfordern zu können. Es wird erwartet, dass alle im Jahr 2023 anstehenden Investitionen ohne weitere Finanzierungsmaßnahmen durchgeführt werden können. RISIKOBERICHT COMPLIANCE In der Schaltbau GmbH und in der Bode - Die Tür GmbH sowie der Pintsch GmbH sind Compliance-Funktionen etabliert. Die Compliance-Beauftragten der Führungsgesellschaften berichten an die jeweiligen Geschäftsführungen sowie an den Group Compliance Officer der Schaltbau-Gruppe. Dieser wiederum berichtet regelmäßig oder bei Bedarf ad-hoc direkt an den Vorstand der Schaltbau Holding AG. Das Bewusstsein für Compliance wird unter anderem über einen Verhaltenskodex der Schaltbau-Gruppe sowie gezielte Aus- und Weiterbildungen verankert und gestärkt. Dazu dienen auch interne Revisionen, die darauf abzielen, die Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Vorgaben bei den einzelnen Unternehmen der Schaltbau-Gruppe weltweit sicher zu stellen. RISIKOMANAGEMENT RISIKOSTRATEGIE UND ORGANISATION DES RISIKOMANAGEMENTS Die Geschäftstätigkeit der Schaltbau-Gruppe ist inhärent mit Risiken verbunden. Der verantwortungsvolle Umgang mit Risiken und deren Steuerung ist ein wesentliches Element der Unternehmensführung. Das in der Schalt- bau-Gruppe implementierte Risikomanagementsystem zielt darauf ab, das Bewusstsein für Risiken in allen Gesellschaften und betrieblichen Funktionen zu schärfen, Risiken frühzeitig zu erkennen, durch geeignete Maßnahmen finanzielle Auswirkungen zu begrenzen sowie eine Bestandsgefährdung des Unternehmens zu vermeiden. Das Risikomanagement leistet so einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der strategischen, operativen und finanziellen Ziele der Schaltbau-Gruppe. Das Risikomanagementsystem der Schaltbau-Gruppe entspricht den Anforderungen des KonTraG (Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich) aus dem Jahr 1998. Auf die Implementierung der erweiterten Anforderungen des am 25. Juni 2020 vom Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. (IDW) verabschiedeten Prüfungsstandard 340 n.F., der die Prüfung von Risikofrüherkennungssystemen (§ 91 Abs. 2 AktG) neu fasst, hat die Schaltbau-Gruppe aufgrund des zum Dezember 2021 erfolgten Delisting aus dem regulierten Markt verzichtet. Das Risikomanagementsystem ist in einer konzernweiten Richtlinie beschrieben und festgelegt. Es beinhaltet ein im Umfang angemessenes Dokumentations- und Berichtswesen. Die Erfassung, Bewertung und Analyse von Chancen und Risiken in der Schaltbau-Gruppe wird fortlaufend betrieben und zu jedem Quartalsende aktuell berichtet. Risiken werden in allen vollkonsolidierten Gesellschaften und wesentlichen Beteiligungsgesellschaften zunächst dezentral identifiziert, durch die Führungsgesellschaften der einzelnen Segmente aufgenommen und bewertet sowie in einer zweiten Stufe in der Konzern-Muttergesellschaft konsolidiert und beurteilt. Dabei werden alle Schadenspotenziale nach ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und ihrer möglichen finanziellen Auswirkung erfasst. Risiken mit einer potenziellen Schadenshöhe größer TEUR 500 werden als wesentliche Risiken des Konzerns klassifiziert, separat erfasst und dargestellt, wodurch eine qualitative als auch quantitative Risikoerfassung sichergestellt ist. Verantwortlich für das Einhalten der Risikomanagementrichtlinie sind die Risikomanagementbeauftragten der Konzern-Muttergesellschaft und der Führungsgesellschaften der operativen Segmente. Meldepflichtig sind unabhängig von ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit grundsätzlich alle Unsicherheiten, die ein Risiko mit Blick auf eine Zielabweichung darstellen. Darunter versteht die Schaltbau-Gruppe negative Auswirkungen auf die Geschäfts- sowie die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie die Reputation in den jeweiligen Einzelgesellschaften einschließlich der Schaltbau Holding AG. Eine Aggregation der Risiken auf Ebene der Schaltbau-Gruppe findet aufgrund der unterschiedlichen Geschäftsmodelle und damit einhergehender Risikosituationen nicht statt. Die Risikokategorien lassen sich wie folgt nach der Schadenshöhe klassifizieren: Max. Schadenshöhe (Ergebnis / Liquidität) Angaben in TEUR scrollen
Hinsichtlich der Eintrittswahrscheinlichkeiten gilt folgende Unterteilung: Eintrittswahrscheinlichkeit scrollen
Alle Risiken werden durch angemessene Maßnahmen begrenzt oder bewältigt. Soweit möglich, werden diese Risiken durch Versicherungen gedeckt oder durch Rückstellungen in der Bilanz berücksichtigt. Dennoch können Schäden entstehen, die nicht versicherbar sind oder für die keine Rückstellungen gebildet wurden bzw. die über die gebildeten Rückstellungen hinausgehen. Die bilanzielle Risikovorsorge über Rückstellungen, Einzel- und Pauschalwertberichtigungen wird im Rahmen der Risikoberichterstattung gesondert dargestellt. Ab einer potenziellen Schadenshöhe von TEUR 500 werden Risiken einheitlich für alle Unternehmen als hoch klassifiziert, da bei diesem Betrag von einer erheblichen negativen Beeinträchtigung der Geschäftslage sowie der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der jeweiligen in die Risikoberichterstattung eingebundenen Gesellschaften ausgegangen werden muss. Diese Risiken werden kontinuierlich überwacht. Die fortlaufende, vierteljährliche Aktualisierung der Risiken liegt in der Verantwortung des Vorstands der Schaltbau Holding AG, der Geschäftsführer in den Mehrheitsbeteiligungen sowie den Beauftragten des Risikomanagements. RISIKOBERICHTERSTATTUNG Die Gesellschaften der Schaltbau-Gruppe berichten quartalsweise über das gesamte Spektrum der Risiken und etwaige Veränderungen der Risikosituation an den Konzern-Verantwortlichen für Risikomanagement und Compliance (Head of Compliance). Dieser erstellt daraus viermal jährlich den detaillierten Risikobericht für den Vorstand der Schaltbau Holding AG und berichtet über die Umsetzung, Durchführung und Überwachung des Risikomanagementsystems. Über die aktuelle Risikosituation berichtet der Head of Compliance gemeinsam mit dem Vorstand dem Aufsichtsrat. Risiken mit einer Schadenshöhe größer oder gleich TEUR 500, die zwischen den Berichtsperioden für die Unternehmen der Schaltbau-Gruppe auftreten, werden innerhalb von fünf Arbeitstagen von der betroffenen Geschäftsführung an den Konzern-Verantwortlichen für Risikomanagement und Compliance (Head of Group Compliance) sowie an den Vorstand der Schaltbau Holding AG berichtet. Zusätzliche Erkenntnisse über die Risikosituation in der Schaltbau-Gruppe gewinnt der Vorstand durch monatliche Berichte der Führungsgesellschaften zur Vertriebs-, Ergebnis- und Personalentwicklung, ebenso wie über kontinuierliche Liquiditätsplanungen sowie die Berichterstattung über qualitätsbedingte und sonstige betriebliche Kosten. Darüber hinaus werden in regelmäßigen Review-Meetings alle risiko- und chancenrelevanten Themen sowie die aktuelle wirtschaftliche Situation im Vergleich zur Geschäftsplanung, zum Vorjahr und zum rollierenden Forecast besprochen. Betrachtet und analysiert werden zudem Markt- und Wettbewerbstendenzen sowie Entwicklungsprojekte. Mit den oben beschriebenen Maßnahmen ist sichergestellt, dass Bedrohungen frühzeitig erkannt, Zukunftspotenziale in den einzelnen Segmenten und Tochtergesellschaften identifiziert und erforderliche Maßnahmen zeitnah eingeleitet werden. RISIKOFELDER DER SCHALTBAU-GRUPPE scrollen
Die Einteilung der Risiken in der Schaltbau-Gruppe erfolgt nach Kategorien, wie sie in der obenstehenden Matrix dargelegt sind. Danach werden die Risikokategorien in die Achsen Auswirkungen (in TEUR) und Eintrittswahrscheinlichkeiten (in %) gegliedert. Auf der Grundlage der obenstehenden Matrix werden in der folgenden Tabelle Risiken mit einem Wert größer TEUR 500 aufgeführt. WESENTLICHE RISIKEN DER SCHALTBAU HOLDING AG UND DER SEGMENTE Die nachstehende Brutto-Darstellung der Risikosituation beinhaltet alle wesentlichen Einzelrisiken der Gesellschaften mit einem Risikowert von jeweils größer TEUR 500 und berücksichtigt keine risikoreduzierenden Maßnahmen. scrollen
Über die oben dargestellten Risiken hinaus wurden keine weiteren wesentlichen Risiken identifiziert. Die Risikolage ist zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 unter Berücksichtigung der wesentlichen Ereignisse dargestellt. GESAMTWIRTSCHAFTLICHE RISIKEN UND BRANCHENRISIKEN Russland-Ukraine-Krieg Der seit dem 24. Februar 2022 andauernde Krieg zwischen der Föderation Russland und der Republik Ukraine zeigt gravierende Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Seit Beginn des Krieges sind weltweit eine Vielzahl an Folgen des Krieges und der Sanktionen spürbar, die auch die Schaltbau-Gruppe betreffen. Bereits zu Beginn des Krieges wurde eine Task Force innerhalb der Schaltbau-Gruppe eingerichtet, um die Risiken, dies sich aus verschiedenen Sanktionsmaßnahmen und Embargos ergeben, zu minimieren. Zudem war es so möglich, schnell auf sich ändernde Situationen zu reagieren, interne Prozesse anzupassen und die Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Schaltbau-Gruppe frühzeitig zu erkennen. Insbesondere die Segmente Schaltbau und Bode waren von den Sanktionen betroffen, da ein Teil der Waren mit bestimmten elektronischen Komponenten nicht mehr an Kunden in der Föderation Russland geliefert werden konnte, was einen Rückgang des Umsatzes in dieser Vertriebsregion zur Folge hatte. Für das Jahr 2023 können weitere Sanktionen seitens der EU und den USA gegen die Föderation Russland nicht ausgeschlossen werden, was zu einer negativen Abweichung des Umsatzes gegenüber dem geplanten Umsatz führen würde. Das Segment Schaltbau sieht hierin ein hohes Risiko. Für das Segment Schaltbau waren jedoch nicht alle Waren von den Sanktionen betroffen. Es besteht aber nach wie vor das Risiko, dass Lieferungen nicht-sanktionierter Waren in die Föderation Russland von den Behörden nicht oder verzögert freigegeben werden. Dies könnte dazu führen, dass diese nicht-sanktionierten Waren nicht versendet werden, Kunden ihre Aufträge stornieren oder Wertberichtigungen auf das bestehende Vorratsvermögen vorgenommen werden müssen. Das Segment Schaltbau sieht hierin ein hohes Risiko. Weitere Risiken aus den Folgen des Krieges sind gestörte Lieferketten, eine ungewisse Energieversorgung und Gegensanktionen der russischen Seite. Die gestiegenen Energiekosten (inkl. der Anstieg der Logistikkosten aufgrund der hohen Kraftstoffpreise) betreffen alle Segmente der Schaltbau-Gruppe. Für das Jahr 2023 wird zwar kein weiterer hoher Preisanstieg für Energie erwartet, jedoch ein Verbleib der Energiekosten auf einem hohen Niveau. Nach Ansicht vieler Ökonomen besteht für die deutsche Wirtschaft aufgrund der Kriegsfolgen zwar nicht mehr die Gefahr einer Rezession, aber es wird von einem langsameren Wachstum für das Jahr 2023 ausgegangen. Somit ist der aktuelle Ausblick mit einigen Unsicherheiten behaftet. Das Wachstum könnte insbesondere dann schwächer als prognostiziert ausfallen, wenn die Energiepreise wieder steigen oder die Gas- und Strommärkte in Europa und Asien von Störungen der Energieversorgung betroffen sind. Dieses Risiko würde alle Segmente der Schaltbau-Gruppe betreffen. Störung der Lieferketten Auch im Jahr 2022 bestanden Lieferengpässe insbesondere für elektronische Bauelemente, die durch reduzierte Kapazitäten bei Rohstoffproduzenten und Zulieferern verursacht waren. In Folge kam es zu Lieferverzögerungen und -ausfällen. Dies wiederum führte bei allen Segmenten der Schaltbau-Gruppe teilweise zu einer eingeschränkten Lieferfähigkeit und einer Reduzierung der Produktionskapazitäten und dazu, dass die geplanten Mengen nicht abgesetzt werden konnten, was einen Rückgang des geplanten Auftragseingangs zur Folge hatte. Es wird erwartet, dass sich dieser Trend auch im Jahr 2023 weiter fortsetzt, insbesondere für Kunststoffe und Metalle. Eine Folge hiervon wäre, dass Produkte weiterhin nicht, verspätet oder mit Ersatzmaterialien produziert werden. Dies wiederum könnte zu Umsatzausfällen und daraus resultierenden Reputationsschäden sowie Zahlung von Pönalen und sogar zu Auslistungen durch Kunden führen. Hierin sehen alle Segmente ein hohes Risiko. Die betroffenen Segmente begegnen diesem Risiko durch einen intensiven Austausch mit Lieferanten. Zudem wird der Markt nach Alternativlieferanten sondiert, um weitere Bezugsquellen für wichtige Materialen zu erschließen. Zudem hatten die Lieferengpässe Auswirkungen auf die Preisstruktur eingekaufter Vorprodukte. Dies führte zu höheren Beschaffungskosten. Die Segmente Schaltbau und Pintsch sehen hierin ein hohes Risiko, das auch im Jahr 2023 Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben kann. Die Schaltbau-Gruppe begegnete diesen Beschaffungsrisiken durch langfristige Lieferverträge, die konzernweite Zusammenfassung von Bedarfen und Absicherung durch Warenterminkontrakte sowie in manchen Fällen eine Weitergabe der Preissteigerungen an Kunden. Inflation und Nachfragerückgang Durch die o.g. Effekte ist die Inflationsrate in Deutschland im Jahr 2022 auf 7,9 % gestiegen und belastet weiterhin die Gesamtwirtschaft. Eine der Auswirkungen von höheren Preisen ist, dass Unternehmen weniger investieren. Im Jahr 2022 hatte dieser Effekt keine wesentlichen Auswirkungen auf die Segmente der Schaltbau-Gruppe. Die Unsicherheiten über die wirtschaftlichen Perspektiven für das Jahr 2023 sorgen derzeit noch für eine Investitionszurückhaltung. Ein möglicher Nachfragerückgang wesentlicher Absatzbranchen im Jahr 2023 kann einzelne Segmente der Schaltbau-Gruppe wie das Segment Schaltbau sowie weitere Geschäftsfelder belasten. Von besonderer Bedeutung für die Schaltbau-Gruppe sind staatliche und private Investitionsentscheidungen im Bahnsektor. Ausgabenkürzungen oder eine Verlagerung von Investitionen in Bereiche, die von der Schaltbau-Gruppe nicht abgedeckt werden, können die Auftragslage negativ beeinflussen. Im Segment Schaltbau besteht ein hohes Risiko, insbesondere in den Bereichen New Industrie und New Energy, dass die Umsatzziele für das Jahr 2023 nicht erreicht werden. Das Segment Schaltbau geht jedoch auch davon aus, dass insbesondere im Bereich Rail Components der Plan für das Jahr 2023 übererfüllt wird und somit dieses Risiko kompensiert werden kann. RISIKEN ENTLANG DER WERTSCHÖPFUNGSKETTE Beschaffungsrisiken Beschaffungsrisiken resultieren aus reduzierten Kapazitäten bei Rohstoffproduzenten und Zulieferern oder einer stark ansteigenden Nachfrage, wodurch es zu Lieferverzögerungen und -ausfällen kommen kann (siehe auch "Störung der Lieferketten"). Zudem besteht teilweise ein enges Verhältnis zwischen Einkauf und Lieferant und somit eine hohe Abhängigkeit ("single sourcing") vom Lieferanten. Kommt es auf Seiten des Lieferanten zu unerwarteten Produktionsunterbrechungen oder Qualitätsmängel, könnte dies zu Lieferausfällen führen. Dies können sich unmittelbar auf den Umsatz auswirken. Hierin sieht das Segment Schaltbau ein hohes Risiko. Produktions-, Prozess- und Qualitätsrisiken sowie Auftragsabwicklung Produktionsstörungen oder -unterbrechungen können die Kostensituation belasten und überdies einen Lieferverzug hervorrufen, während Qualitätsprobleme im Produktionsprozess oder bei der Produktentwicklung zu Kundenreklamationen und entsprechenden Gewährleistungsforderungen führen können. Werden Qualitätsprobleme bekannt, kann sich dies zudem negativ auf den Absatz des betroffenen Produkts auswirken. Arbeitssicherheits- und Umweltrisiken können die Gesundheit der Mitarbeiter gefährden und hohe Haftungsrisiken auslösen. Produktionsrisiken werden durch umfassende Richtlinien und Verfahrensanwendungen zu Qualitätsmanagement, Produkt- und Arbeitssicherheit eingegrenzt. Qualitätsrisiken sind zum Teil über Gewährleistungsrückstellungen abgedeckt. Dennoch bestehen zum Teil hohe Risiken, da die wirtschaftlichen Einbußen durch berechtigte Kundenreklamationen die gebildeten Rückstellungen überschreiten können. Neben produktbezogenen Fehlfunktionen oder Qualitätsmängeln können insbesondere bei der Fertigstellung von Großprojekten verzögerte Auslieferungen, die beispielsweise kapazitätsbedingt sind, neben dem Umsatzausfall zu Vertragsstrafen oder gar zu Auslistungen führen. Hinzu kommt, dass Produktions- und Qualitätsrisiken häufig mit Reputationsrisiken verbunden sind, welche das Geschäft auf Dauer beeinträchtigen können. Diese Risiken werden in den Segmenten Bode und Pintsch als hoch eingeschätzt. Die Einführung von IT-Systemen kann zu operativen Risiken in allen Geschäftsprozessen führen. Die Folgen einer unzureichenden Einführung von geschäftskritischen Programmen wirken sich sowohl auf die Effizienz der Prozesse selbst als auch auf die klassischen Unternehmensrisiken aus. Diese Risiken werden in den Segmenten Schaltbau und Bode als hoch eingeschätzt. Absatz- und Vertriebsrisiken Absatz- und Vertriebsrisiken resultieren aus kundenseitigen Projektverschiebungen oder -stornierungen sowie schwankenden Abnahmemengen. Darüber hinaus können Aufträge durch Insourcing seitens der Kunden entfallen. Eine Marktstruktur, die aus einer in Relation geringen Anzahl an Kunden besteht, verstärkt diese Risiken. Im Bahnbereich ist die Anzahl der potenziellen Kunden begrenzt. Diese Strukturen schaffen eine hohe Nachfragemacht auf Kundenseite, die zu verstärktem Preisdruck führen kann. Veränderte Strukturen in Vergabeverfahren führen hier zu einem höheren Druck auf die Preise in allen Segmenten der Schaltbau-Gruppe. Wettbewerbsnachteile beim Produktspektrum, der Produktqualität, dem Preis wie auch bei Entwicklungs- oder Lieferzeiten können ebenfalls zu einem Verlust von Marktanteilen führen. Die Schaltbau-Gruppe begegnet Wettbewerbsrisiken durch die kontinuierliche, kundenorientierte Weiterentwicklung der Produkte. Durch die Integration der Systemlösungen in die Plattformen der Kunden bestehen verlässliche und langfristig angelegte Kundenbeziehungen, die intensiv gepflegt werden. Weiter Risiken siehe im Kapitel "Inflation und Nachfragerückgang". PERSONALRISIKEN Die Unternehmen der Schaltbau-Gruppe wenden im Einklang mit gesetzlichen Vorgaben und arbeitsrechtlichen Regeln hohe Standards in Bezug auf Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit an. Neue Technologien und die Einführung neuer Arbeitsprozesse können jedoch, ebenso wie die Neueinstufung von bisher unbedenklichen Materialien, unvorhersehbare Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen haben und beispielsweise zu einer höheren Zahl von Unfällen führen. Unsichere Arbeitsplätze bergen das Risiko erhöhter Fluktuation der Arbeitnehmer und können überdies die Motivation von Mitarbeitern beeinträchtigen, ihrerseits einen Beitrag zur Arbeitssicherheit zu leisten. Die daraus resultierenden Reputationsrisiken könnten sich negativ auf die Geschäftslage auswirken und - zusammen mit etwaigen Geldbußen - die Ertragslage beeinträchtigen. Die Schaltbau-Gruppe schätzt ihre Beziehungen zur Belegschaft, den Betriebsräten und Gewerkschaften positiv ein. Gleichwohl besteht das Risiko von arbeitsrechtlichen Konflikten, etwa im Rahmen von Tarifvertragsverhandlungen, welche die Produktion beeinträchtigen können. Je nach Dauer der Auseinandersetzung kann dies die Geschäftstätigkeit sowie die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich beeinflussen. Im Segment Schaltbau bestehen derzeit vereinzelt hohe Risiken im Zusammenhang mit individuellen Abfindungsvereinbarungen aus den Jahren 2021 und 2022. RECHTLICHE UND STEUERLICHE RISIKEN Mit der internationalen Tätigkeit der Unternehmen der Schaltbau-Gruppe sind rechtliche Risiken verbunden. Diese können sich im Wesentlichen aus Rechtsstreitigkeiten, Patentrechtsverletzungen und Schadensersatzforderungen ergeben. Schadensersatz aufgrund von Gewährleistungsforderungen kann im Segment Bode zu zusätzlichen Strafzahlungen führen. Die Risiken werden in diesem Bereich als hoch eingestuft. Trotz einer regelmäßigen und sorgfältigen Prüfung steuerrelevanter Sachverhalte können sich aufgrund der Komplexität steuerlicher Regelungen Risiken ergeben, die vorab nicht erkannt werden. Diese Risiken werden für die Schaltbau-Gruppe als mittel eingestuft. RISIKEN AUS BETEILIGUNGEN Die Schaltbau-Gruppe ist weltweit organisiert. Chancen für externes Wachstum sollen auf allen Märkten genutzt werden. Gleichwohl besteht das Risiko, dass sich zuvor identifizierte Vorteile aus Synergien oder einer ausgeweiteten geografischen Präsenz nicht in dem erwarteten Maß und Zeitrahmen realisieren lassen oder der Integrationsprozess mit höheren Kosten verbunden ist. Entwickelt sich das operative Geschäft nicht wie erwartet, können zudem Wertminderungen bei Geschäfts- oder Firmenwerten, Vermögenswerten, at equity-bewerteten Beteiligungen im Konzernabschluss bzw. bei den Finanzanlagen im Einzelabschluss zu Ergebnisbelastungen führen. Grundsätzlich werden bei Budgetentscheidungen mit Blick auf die Weiterentwicklung von Standorten sorgfältige Analysen aller rechtlichen, technischen, steuerlichen und finanziellen Aspekte durchgeführt. Diese Risiken werden für die Schaltbau-Gruppe als hoch eingestuft. FINANZWIRTSCHAFTLICHE RISIKEN Der Großteil der Finanzierung der Schaltbau Holding erfolgt durch ein Darlehen der Voltage BidCo GmbH. Diese Finanzierungsvereinbarung sieht keinerlei Financial Covenants vor. Daneben existieren in der Unternehmensgruppe noch weitere Finanzinstrumente mit Banken, die teilweise die Einhaltung von vertraglich definierten Ertrags- und Bilanzkennzahlen (Financial Covenants) erfordern. Im Rahmen der operativen Geschäftstätigkeit der Schaltbau-Gruppe kann sich eine Verschlechterung der Ertrags- und Liquiditätssituation und der damit verbundenen Nichteinhaltung der Financial Covenants ergeben. Als Folge einer möglichen Verletzung dieser Financial Covenants würde den Kreditgebern teilweise ein Sonderkündigungsrecht zustehen. Die Financial Covenants werden entsprechend der Unternehmensplanung zu keinem Zeitpunkt verletzt und es besteht stets ein signifikanter Puffer zum kritischen Schwellenwert, insofern stuft der Vorstand der Gesellschaft die finanzwirtschaftlichen Risiken aktuell als gering ein. Die Schaltbau-Gruppe hat zur Liquiditäts-Planung und -Überwachung Prozesse und Instrumente implementiert, die eine anforderungsgerechte Steuerung ermöglichen. Trotz der bestehenden Maßnahmen können Engpässe in der Liquidität entstehen, wenn sich die Begleichung von Forderungen von Großkunden erheblich verzögert. Auch Insolvenzen einzelner Kunden können erheblich negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie die Liquidität haben. Diese Risiken werden in den Segmenten Bode und der Schaltbau Holding AG als hoch eingestuft. Zudem könnten geleistete Vorauszahlungen von Kunden, die aufgrund von Sanktionen gegen die Föderation Russland nicht beliefert werden können (siehe oben), zurückgefordert werden. Dieses Risiko wird von dem Segment Schaltbau als hoch eingeschätzt. Durch ein stringentes Monitoring der Liquiditätsentwicklung sowie einen umfangreichen, definierten Maßnahmenkatalog kann kurzfristig auftretenden Liquiditätsengpässen wirksam entgegengetreten und somit das bestehende Risiko reduziert werden. Die derzeit bestehenden Unsicherheiten über zukünftige Wechselkursentwicklungen erhöht für die Schaltbau Holding AG das Risiko steigender Transaktionskosten sowie einer Abwertung von Fremdwährungsforderungen und wird als ein mittleres Risiko bewertet. Die Entwicklung an den Devisenmärkten wird fortlaufend überwacht, um das Risiko zu reduzieren. Risiken im Zusammenhang mit Geschäftsbeziehungen zu hochinflationären Ländern werden durch operatives Hedging begegnet. Im Juli 2019 hat die Schaltbau Holding AG im Rahmen der Überbrückung von Liquiditätsengpässen der ALBA von dieser das Betriebsrundstück in Madrid für EUR 4,1 Mio. erworben. Es besteht das mittlere Risiko, dass der faire Wert des Betriebsgrundstück unter dem Bilanzansatz liegt und damit eine außerordentliche Wertberichtigung vorgenommen werden muss. GESAMTBEURTEILUNG DER RISIKOSITUATION DER SCHALTBAU-GRUPPE Für alle identifizierten wesentlichen Risiken sind zielgerichtete Maßnahmen eingeleitet worden, die regelmäßig vom Vorstand sowie den jeweiligen Geschäftsführern der verantwortlichen Segmente überwacht werden. Unter Berücksichtigung des Russland-Ukraine-Krieges und dessen folgender Anstieg der Rohstoffpreise sowie der Materialengpässe sowie einer möglichen Stagnation der weltweiten Konjunktur und deren potenziellen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Schaltbau-Gruppe stellen die gesamtwirtschaftlichen und branchenbezogenen Risiken die bedeutendsten Risiken im Geschäftsjahr 2023 dar. Alle weiteren Risiken werden als gleichrangig angesehen. Die mittelfristige Finanzierung der gesamten Schaltbau-Gruppe wird als gesichert angesehen. Vor dem Hintergrund des laufenden Spruchverfahrens von Minderheitsaktionären gegen den am 17. Dezember 2021 mit der Voltage BidCo GmbH geschlossenen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag, welchem die Hauptversammlung der Gesellschaft am 3. Februar 2022 zugestimmt hat, könnten entwicklungsbeeinträchtigende Tatsachen vorliegen. Der vorliegende Liquiditätsplan beinhaltet nicht das Risiko aus dem Spruchverfahren, da der Vorstand als auch die von der Gesellschaft beauftragten Rechtsberater hochwahrscheinlich nicht davon ausgehen, dass es hier vor Ablauf des Kalenderjahres 2024 zu einer Einigung bzw. einem gerichtlichen Urteil kommen wird. Sollte es zu einem ungeplanten Liquiditätsabflusses kommen, müsste die Gesellschaft eine Außenfinanzierung vornehmen. Bestandsgefährdende Risiken, die entweder einzeln oder in ihrer Gesamtheit den Fortbestand des Unternehmens gefährden können, wurden nicht identifiziert. CHANCENBERICHT CHANCENMANAGEMENT Chancen werden in der Schaltbau-Gruppe als Unsicherheiten im Hinblick auf eine positive Zielabweichung definiert. In diesem Zusammenhang werden Chancen über alle Bereiche regelmäßig identifiziert und auf Konzernebene zusammengeführt. Die Berichterstattung über die aktuelle Chancensituation erfolgt im Zusammenhang mit der monatlichen Berichterstattung, den vierteljährlichen Risikoberichten sowie den regelmäßigen Review-Prozessen und Einzelgesprächen mit dem Vorstand. CHANCENSITUATION Chancen können sich aus Marktentwicklungen ebenso wie aus strategischen und operativen Maßnahmen ergeben. In der nachfolgenden Auflistung sind die Chancen, die auch für den Einzelabschluss der Schaltbau Holding AG gelten, nach ihrer Relevanz geordnet, die auf der Einschätzung des Managements beruht. BRANCHENSPEZIFISCHE CHANCEN Branchenspezifische Chancen ergeben sich unter anderem aus dem Trend zur Standardisierung, Modularisierung und Miniaturisierung von Bauteilen, der Digitalisierung des Schienenverkehrs, der hohen Nachfrage nach energieeffizienten Lösungen und zunehmender Systemintegration. Hierdurch entstehen neue Marktsegmente, welche die Schaltbau-Gruppe maßgeblich mitgestalten will. Bereichsübergreifende Ansätze für Schienenfahrzeuge betreffen unter anderem Türsysteme, Bordelektronik sowie digitale Informations- und Sicherheitssysteme. Die Integration von digitaler Datenkommunikation und Sensorik sorgt für mehr Passagierkomfort, unterstützt das Zug- und Überwachungspersonal und erhöht die Sicherheit im Bahnverkehr. Auch aus der Entwicklung der hierfür erforderlichen modularen Hardwarekonzepte entstehen zusätzliche Geschäftspotenziale für die Unternehmen der Schaltbau-Gruppe. Im Rahmen der Digitalisierung von Bahnnetz und Bahnbetrieb in Deutschland wurde das Zukunftsprojekt "Digitale Schiene Deutschland" aufgesetzt. Dabei soll das Schienennetz in den kommenden Jahren mit dem Zugbeeinflussungssystem ETCS und digitaler Stellwerkstechnologie ausgerüstet werden. Gerade hier ergeben sich für das Segment Pintsch große Wachstumspotentiale. Spezialisiert im Bereich Leit- und Sicherungstechnik stellt die Pintsch hier einen wichtigen Markttreiber in der Digitalisierung der Bahninfrastruktur dar. Großes Wachstumspotenzial für die mittelfristige Geschäftsentwicklung sieht Schaltbau vor allem in den sich schnell entwickelnden Märkten New Energy / New Industry sowie e-Mobility. Im Marktsegment New Energy / New Industry bietet insbesondere die Schaltbau GmbH vor allem vielfältige Lösungen für die Anwendungsbereiche der regenerativen Energieerzeugung und dezentralen Energiespeicherung an. Die mittel- und langfristige Perspektive des Bahnsektors wird gestützt durch globale Megatrends, wie zunehmende Urbanisierung, wachsende Mobilität der Bevölkerung, langfristig zunehmenden Welthandel und das überdurchschnittliche Wachstum in Schwellenländern, was zu einem steigenden Bedarf an Nah- und Fernverkehr sowie Transportinfrastruktur führt. STRATEGISCHE CHANCEN Strategische Chancen erwachsen insbesondere aus der Umsetzung der eingeleiteten Projekte wie zum Beispiel der Steigerung des Service- und After Sales-Anteils in der Bode-Gruppe. Auch in den Absatzmärkten Mobility und New Energy / New Industry können aus Forschungs- und Entwicklungsprojekten sowie einer nochmals verbesserten Produkt-/Marktdurchdringung zusätzliche Potenziale entstehen. FINANZWIRTSCHAFTLICHE CHANCEN Finanzwirtschaftliche Effekte können sich negativ als auch positiv auf die Ertragslage des Schaltbau-Konzerns auswirken. Finanzwirtschaftliche Chancen umfassen insbesondere Zinsänderungs-, Rohwarenpreisänderungs- und Wechselkursänderungschancen. CHANCEN AUS ZUSAMMENSCHLÜSSEN, AKQUISITIONEN, BETEILIGUNGEN, PARTNERSCHAFTEN, DESINVESTITIONEN Neben einem rein organischen Wachstum können sich Chancen aus einem anorganischen Wachstum ergeben. Hier kommen insbesondere strategische Zusammenschlüsse, Akquisitionen, Beteiligungen und Partnerschaften, mit denen die Schaltbau-Gruppe das organische Wachstum ergänzen kann, in Betracht. SONSTIGE ANGABEN VERGÜTUNG VON VORSTAND UND AUFSICHTSRAT Der Aufsichtsrat hatte am 12. April 2021 ein Vergütungssystem für die Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft (der "Vorstand") beschlossen, das den Anforderungen an Vergütungssysteme börsennotierter Gesellschaften gemäß § 87a AktG entsprach. Das bestehende Vergütungssystem war der ordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft am 28. Mai 2021 zur Billigung vorgelegt und von dieser gebilligt worden. Die Zulassung der Aktien der Gesellschaft zum Handel in den regulierten Märkten der Börse München und der Frankfurter Wertpapierbörse wurde mit Ablauf des 30. Dezember 2021 beendet. Die Gesellschaft ist seitdem nicht mehr börsennotiert im Sinne des Aktiengesetzes, so dass sie nicht mehr gemäß § 87a Abs. 2 AktG an das von der Hauptversammlung vom 28. Mai 2021 gebilligte Vergütungssystem gebunden war. Das bisherige Vergütungssystem war insbesondere deshalb überholt, weil es unter anderem an den Aktienkurs der Gesellschaft anknüpfte, der spätestens seit Entfall einer Börsennotierung im Sinne des Aktiengesetzes für die Aktien der Gesellschaft sowie der Ankündigung des zwischenzeitlich erfolgten Abschlusses eines Beherrschungsvertrags mit der neuen Hauptaktionärin Voltage BidCo GmbH die geschäftliche Entwicklung der Gesellschaft und damit auch die Performance ihre Management nicht mehr angemessen reflektiert. Mit Beschluss vom 1. März 2022 hat der Aufsichtsrat der Gesellschaft deshalb ein neues Vergütungssystem für die Mitglieder des Vorstandes beschlossen. Gemäß dem neuen Vergütungssystem setzt sich die Vergütung der Vorstandsmitglieder aus einem festen und einem variablen Bestandteil zusammen. Der feste Bestandteil besteht grundsätzlich aus dem Jahresfixgehalt und Nebenleistungen. Der variable Bestandteil besteht aus einem Cash Bonus. Die Höhe des Cash Bonus hängt vom Gesamtzielerreichungsgrad ab, der anhand der Zielerreichung gewichteter Einzelziele abhängt. Es gibt keine Pensionszusagen für den aktiven Vorstand. Kriterien für die Angemessenheit der Vergütung bilden insbesondere die Aufgaben des jeweiligen Vorstandsmitglieds, seine persönliche Leistung, die Leistung des Gesamtvorstands, die wirtschaftliche Lage, der Erfolg und die Zukunftsaussichten des Unternehmens unter Berücksichtigung des Marktumfelds, sowie die Üblichkeit der Vergütungshöhe und der Vergütungsstruktur gemessen am Lohn- und Gehaltsgefüge im Unternehmen sowie anderer Unternehmen vergleichbarer Größe und Branche. Die Vorstandsverträge und die Struktur des Vergütungssystems für den Vorstand werden entsprechend den gesetzlichen Regelungen durch den Gesamtaufsichtsrat beraten und beschlossen. Eine individualisierte Offenlegung der Vorstandsgehälter erfolgt aufgrund des Delistings der Gesellschaft nicht. Seit dem 31. Dezember 2021 werden die Aktien der Schaltbau Holding AG nicht mehr wie bisher im regulierten Markt gehandelt, weshalb eine verpflichtende Offenlegung der individualisierten Vorstandsgehälter entfällt. Für das Geschäftsjahr 2022 betrugen die Gesamtbezüge der aktiven Mitglieder des Vorstands insgesamt TEUR 2.303 (Vorjahr: TEUR 3.926). Darin enthalten sind Sachbezüge aus dem nach steuerlichen Richtlinien anzusetzenden Wert der Dienstwagennutzung. Diese Sachbezüge werden von den einzelnen Vorstandsmitgliedern versteuert. Die Gesamtbezüge teilen sich auf in einen Betrag von TEUR 753 (Vorjahr: TEUR 1.065) für erfolgsunabhängige Teile und in einen Betrag von TEUR 1.550 (Vorjahr: TEUR 2.861) für erfolgsbezogene Teile. Insgesamt war zum Bilanzstichtag 2022 ein Betrag von TEUR 1.550 (Vorjahr: TEUR 3.304) als Rückstellung für erfolgsbezogene Vergütungsbestandteile erfasst, davon TEUR 1.550 kurzfristig. Insgesamt ist im Gesamtbetrag kein Anteil für langfristige Vergütung enthalten. Aus Anlass der Beendigung eines Vorstandsvertrages wurden TEUR 1.272 (Vorjahr: TEUR 1.778) als Rückstellung bilanziert. Die Gesamtbezüge der ehemaligen Mitglieder des Vorstands beziehungsweise deren Hinterbliebenen beliefen sich auf insgesamt TEUR 48 (Vorjahr: TEUR 48). Für diesen Personenkreis sind Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 277 (Vorjahr: TEUR 332) gebildet. Kredite wurden im Geschäftsjahr 2022 weder an Vorstands- noch Aufsichtsratsmitglieder gewährt. Die Grundvergütung für ein Aufsichtsratsmitglied betrug für das Berichtsjahr TEUR 30. Der Aufsichtsratsvorsitzende erhielt das Doppelte, der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende das Eineinhalbfache dieser Vergütung. Daraus ergibt sich für das Jahr 2022 ein Gesamtbetrag der Grundvergütung von TEUR 75. Sitzungen sind in der Regel mit persönlicher Teilnahme der Aufsichtsratsmitglieder als Präsenzsitzungen oder per Videokonferenz abzuhalten. Mit dem erfolgten Delisting der Aktien der Schaltbau Holding AG von den regulierten Märkten in Frankfurt am Main und München zum 31. Dezember 2022 ist die Gesellschaft im Sinne des § 3 Abs. 2 AktG nicht mehr verpflichtet Ausschüsse zu bestellen. Im Zusammenhang mit der Festsetzung des Jahresabschlusses sowie der Billigung des Konzernabschlusses der Gesellschaft fand auf freiwilliger Basis am 1. März 2022 eine Sitzung des Prüfungsausschusses statt. Für im Jahr 2022 stattgefundene Sitzungen sind insgesamt Aufwendungen in Höhe von TEUR 6 (Vorjahr: TEUR 137) angefallen. Für den Zeitaufwand, der über fünf Sitzungstage pro Geschäftsjahr inklusive der dafür notwendigen Vorbereitungszeit hinausgeht, erhält jedes Aufsichtsratsmitglied zusätzlich eine Vergütung von EUR 300 pro Stunde, höchstens jedoch den Stunden- bzw. Tagessatz des als Prüfungsleiter bestimmten Vertreters des für das betreffende Geschäftsjahr bestellten Abschlussprüfers. Für zusätzlichen Zeitaufwand wurden im Jahr 2022 - entsprechend der Satzung - insgesamt TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 68) vergütet. Unter Berücksichtigung der Grundvergütung, der Vergütung für Präsenzsitzungen der Ausschüsse, der zusätzlichen Vergütung und des zusätzlichen Zeitaufwands ergibt sich eine Gesamtvergütung von TEUR 81 (Vorjahr: TEUR 430). Die Gesellschaft hat für die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder eine D&O-Versicherung abgeschlossen. Diese sieht im Hinblick auf die Größenordnung der Vergütung für den Aufsichtsrat keinen Selbstbehalt vor. Ein Selbstbehalt für den Vorstand ist seit dem Jahr 2010 vertraglich vereinbart. ANGABEN ZU DEN WESENTLICHEN MERKMALEN DES INTERNEN KONTROLLSYSTEMS UND RISIKOMANAGEMENTSYSTEMS IM HINBLICK AUF DEN (KONZERN-) RECHNUNGSLEGUNGSPROZESS Zielsetzung des internen Kontrollsystems (IKS) in der Schaltbau-Gruppe ist die Sicherung der Ordnungsmäßigkeit der Prozesse im Rechnungswesen und der angrenzenden administrativen Bereiche (Personal, IT) sowie die Einhaltung der maßgeblichen rechtlichen Vorschriften. Es ist sicherzustellen, dass die Geschäftsvorfälle in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften, der Satzung und den internen Richtlinien vollständig, zeitnah und richtig erfasst, verarbeitet und dokumentiert werden. Buchungsunterlagen müssen richtig und vollständig sein, Inventuren ordnungsgemäß durchgeführt, Aktiva und Passiva im Abschluss zutreffend angesetzt, ausgewiesen und bewertet werden, sodass zeitnah verlässliche und vollständige Informationen für die Finanzberichterstattung in den Abschlüssen bereitgestellt werden können. Zwischen der Schaltbau Holding AG und den Tochtergesellschaften gibt es einen institutionalisierten Kommunikationsfluss. Die Befugnisse der Geschäftsführer sind über Geschäftsordnungen geregelt. Die Geschäftsführer der Tochtergesellschaften üben ihrerseits über einen ebenfalls institutionalisierten Informationsfluss ihre Kontrollfunktionen in deren Beteiligungen aus. Zusätzlich sind Aufsichtsgremien, beispielsweise in Form von Board of Directors, installiert. Die eingesetzten Finanzsysteme sind durch entsprechende Einrichtungen im IT-Bereich vor unbefugtem Zugriff geschützt. Bei diesen wird, soweit möglich, Standardsoftware eingesetzt. Die implementierte Treasury-Management-Software, über welche u. a. auch der Zahlungsverkehr abgewickelt wird, sieht in allen sicherheitsrelevanten Bereichen ein Vier-Augen-Prinzip vor. Das hinterlegte Berechtigungskonzept verhindert den unbefugten Zugriff auf fremde Daten. Die Systemadministration erfolgt zentral durch das Konzern Treasury. Im Konzern und für die jeweiligen Tochtergesellschaften liegen diverse Richtlinien beziehungsweise Unternehmensanweisungen vor, die den Handlungsrahmen vorgeben. Die Verantwortungsbereiche im Finanz- und Rechnungswesen sind von den Funktionen klar geregelt und organisatorisch getrennt (Funktionstrennung). Bei den rechnungslegungsrelevanten Prozessen wird grundsätzlich ebenfalls das Vier-Augen-Prinzip angewendet. Erhaltene oder weitergegebene Buchhaltungsdaten werden laufend auf Vollständigkeit und Richtigkeit überprüft. Durch die eingesetzte Software finden Plausibilitätsprüfungen statt. Wesentliche Vorgaben zu Genehmigungs- und Freigabeprozessen sind in den Berechtigungskonzepten der IT-Anwendungen umgesetzt worden (z. B. Unterschriftsrichtlinien, Bankvollmachten etc.). Das grundlegende Verständnis des Handelns in der Schaltbau-Gruppe ist in einem Verhaltenskodex festgelegt. Die in der Regel langjährigen Mitarbeiter im Rechnungswesen sind fachlich entsprechend qualifiziert. Generelle Weiterbildungsmaßnahmen, beispielsweise aktuelle Entwicklungen bei IFRS, und individuelle Fortbildungsmaßnahmen sichern einen hohen Qualifikationsstandard. Die Abteilungen des Rechnungswesens sind jeweils lokal angesiedelt. Eine Plausibilisierung der Monatszahlen der Gesellschaften erfolgt durch das Konzern-Controlling beziehungsweise durch die monatliche Durchsprache der Zahlen in den Review-Meetings zwischen Konzern-Vorstand und Geschäftsführern der Tochtergesellschaften. Rechnungslegungsrelevante Prozesse werden regelmäßig durch die interne Konzernrevision überprüft. Diese erstellt und kommuniziert Berichte und überwacht den Umsetzungsstand der vorgeschlagenen und abgestimmten Maßnahmen. Es besteht ein mehrjähriger risikoorientierter Prüfungsplan.
München, den 2. März 2023 Schaltbau Holding AG Der Vorstand Dr. Jürgen Brandes, Vorsitzender Steffen Munz KONZERN-BILANZAKTIVA scrollen
PASSIVA scrollen
KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNGscrollen
KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG scrollen
KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG scrollen
KONZERN-EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNGscrollen
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KONZERN-ANHANGGRUNDLAGEN UNTERNEHMENSBESCHREIBUNG Die Schaltbau Holding AG hat ihren Sitz in 81829 München, Hollerithstraße 5, Deutschland. Sie wird im Handelsregister B des Amtsgerichts München unter der Nummer 98668 geführt und erstellt den Konzernabschluss der "Schaltbau-Gruppe" für den kleinsten Kreis von verbundenen Unternehmen. Die Aktien der Schaltbau Holding AG sind noch an der Börse Hamburg handelbar. Unmittelbare Gesellschafterin der Schaltbau Holding AG ist die Voltage BidCo GmbH, München. Oberste Muttergesellschaft ist die The Carlyle Group Inc. mit Sitz in Delaware, USA, deren wesentliche Geschäftstätigkeit das Halten von Beteiligungen ist. Die Voltage Global Holding GmbH, als oberste deutsche Muttergesellschaft erstellt den Konzernabschluss für den größten Konsolidierungskreis der Gruppe, der im Bundesanzeiger elektronisch veröffentlicht wird. Im Mai 2022 gab der Konzern seine Absicht bekannt, das Geschäftssegment SBRS, welches die Geschäftsbereiche Charging Solutions und Rail Solutions umfasst, zu veräußern. Die Schaltbau-Gruppe ist entsprechend ihrer vier Segmente in den folgenden Marktsegmenten tätig: Im Bereich RAIL ist die Schaltbau-Gruppe Anbieter für sicherheitsrelevante Komponenten und Systeme im Bahnsektor, darunter Bahnübergänge, Rangier-, Signal- und Stellwerkstechnik für die Bahn-Infrastruktur (PINTSCH), Tür- und Zustiegssysteme vor allem für Schienenfahrzeuge (BODE), sowie Komponenten für Gleichstromanwendungen im Hoch- und Niederspannungsbereich (Schaltbau). Darüber hinaus bietet die Gruppe technische Komponenten und Systeme für Komplett- und Teilmodernisierungen von Schienenfahrzeugen an (Segment SBRS). Im Bereich DC-POWER ist die Schaltbau-Gruppe Hersteller für sicherheitskritische Gleichstrom-Komponenten u. a. für Industrieanwendungen, Stromspeicher, Elektrofahrzeuge und Ladeinfrastrukturen (Schaltbau). Darüber hinaus ist die Gruppe Lösungsanbieter für Hochleistungsladeinfrastruktur für E-Busse (Segment SBRS). Die Schaltbau-Gruppe erzielt ihre Umsatzerlöse überwiegend in Europa. DARSTELLUNG DES ABSCHLUSSES Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr. In der Konzern-Bilanz, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung sowie der Konzern-Kapitalflussrechnung werden Vergleichszahlen für einen Abschlussstichtag angegeben. In der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung werden Vergleichszahlen für zwei Vorjahre angegeben. Aus Gründen der Klarheit der Darstellung werden einzelne Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst und im Anhang entsprechend aufgegliedert und erläutert. Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt. Berichtswährung ist EURO, gerundet auf volle Tausend. Aufgrund der Angabe der Werte in "Tausend Euro" kann es im Berichtsjahr als auch in der Vorjahresperiode zu rundungsbasierten Abweichungen kommen. Der zum 31. Dezember 2022 aufgestellte Konzern-Abschluss und der Konzernlagebericht wurden vom Vorstand am 2. März 2023 freigegeben. Der Konzern-Abschluss und der Konzern-Lagebericht werden im Bundesanzeiger elektronisch bekannt gemacht. Die Kapitalflussrechnung wurde in Übereinstimmung mit IAS 7 erstellt und gliedert die Veränderungen der liquiden Mittel nach den Zahlungsströmen aus betrieblicher Tätigkeit sowie Investitions- und Finanzierungstätigkeit. Dabei wird der Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit nach der indirekten Methode ermittelt. Der Finanzmittelfonds der Kapitalflussrechnung beinhaltet die Zahlungsmittel und die Zahlungsmitteläquivalente. ÄNDERUNGEN DARSTELLUNG KONZERNBILANZ Seit dem Berichtsjahr werden Geschäfts- und Firmenwerte als eigene gesonderte Bilanzposition ausgewiesen. Das Vorjahr wurde entsprechend angepasst. In der Vergangenheit waren die Geschäfts- und Firmenwerte innerhalb der Position Immaterielle Vermögenswerte erfasst. ÄNDERUNGEN DARSTELLUNG KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG Da die Steuerung des Konzerns seit dem Geschäftsjahr 2022 unter anderem nach dem Adjusted EBITDA (Bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) erfolgt, wurde die Zwischengröße EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung aufgenommen und die Zeile Abschreibungen entsprechend verschoben. GRUNDLAGEN DER RECHNUNGSLEGUNG Der Konzern-Abschluss der Schaltbau Holding AG, München, wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB zu beachtenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Alle vom International Ac- counting Standards Board (IASB), London, Vereinigtes Königreich, herausgegebenen und zum Zeitpunkt der Aufstellung des vorliegenden Konzern-Abschlusses geltenden und von der EU übernommenen IFRS sowie alle für das abgelaufene Geschäftsjahr verbindlichen Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) wurden angewendet. Unmittelbare Gesellschafterin der Schaltbau Holding AG ist die Voltage BidCo GmbH, München. Oberste Muttergesellschaft ist die The Carlyle Group Inc. mit Sitz in Delaware, USA, deren wesentliche Geschäftstätigkeit das Halten von Beteiligungen ist. Die Voltage Global Holding AG, München, als oberste deutsche Muttergesellschaft erstellt den Konzernabschluss für den größten Konsolidierungskreis der Gruppe, der im Bundesanzeiger elektronisch veröffentlicht wird. Nachfolgende geänderte bzw. neue Standards werden erstmalig für das Geschäftsjahr 2022 verbindlich angewendet: scrollen
Aus den in der aktuellen Berichtsperiode neuen oder geänderten in Kraft getretenen Standards haben sich keine Auswirkungen auf die Rechnungslegungsmethoden des Konzerns oder die Notwendigkeit rückwirkender Anpassungen ergeben. Folgende neue oder geänderte Standards und Interpretationen waren im Geschäftsjahr 2022 noch nicht verbindlich anzuwenden und wurden auch nicht vorzeitig angewendet: scrollen
Erwartungsgemäß werden sich die neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen nicht bzw. nicht wesentlich auf den Konzern-Abschluss der Schaltbau-Gruppe auswirken. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE Die in den Konzern-Abschluss einbezogenen Abschlüsse der Gesellschaften werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden auf den Stichtag 31. Dezember aufgestellt. Für die Bilanzierung sämtlicher Unternehmenszusammenschlüsse wird die Erwerbsmethode angewendet, unabhängig davon, ob Eigenkapitalinstrumente oder sonstige Vermögenswerte erworben wurden. Die übertragene Gegenleistung für den Erwerb eines Tochterunternehmens umfasst: scrollen
Im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworbene identifizierbare Vermögenswerte sowie übernommene Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten werden mit geringen Ausnahmen zunächst zu ihrem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt bewertet. Der Konzern bilanziert die Bestandteile der nicht beherrschenden Anteile an dem erworbenen Unternehmen je Akquisitionstransaktion entweder zum beizulegenden Zeitwert oder mit dem proportionalen Anteil des nicht beherrschenden Anteils am identifizierbaren Reinvermögen des erworbenen Unternehmens. Erwerbsbezogene Kosten werden als Aufwand erfasst. Der Überschuss scrollen
über den beizulegenden Zeitwert des erworbenen identifizierbaren Reinvermögens wird als Geschäfts- oder Firmenwert erfasst. Sind diese Beträge geringer als der beizulegende Zeitwert des identifizierbaren Reinvermögens des erworbenen Geschäftsbetriebs, wird der Unterschiedsbetrag unmittelbar erfolgswirksam als Erwerb zu einem Preis unter dem Marktwert erfasst. Erfolgt die Begleichung eines Teils der Zahlung zu einem späteren Zeitpunkt, werden die zukünftig zu zahlenden Beträge auf ihren Barwert abgezinst. Der verwendete Abzinsungssatz ist dabei der Grenzfremdkapitalzinssatz des Unternehmens, d. h. der Satz, zu dem eine ähnliche Finanzmittelaufnahme von einem unabhängigen Kapitalgeber unter vergleichbaren Bedingungen erfolgen würde. Eine bedingte Gegenleistung wird entweder als Eigenkapital oder als finanzielle Verbindlichkeit klassifiziert. Eine bedingte Gegenleistung, die als finanzielle Verbindlichkeit klassifiziert ist, wird in der der Folge zu ihrem beizulegenden Zeitwert neu bewertet, wobei die Änderungen des beizulegenden Zeitwerts erfolgswirksam erfasst werden. Wenn der Unternehmenszusammenschluss sukzessive erfolgt, wird der bestehende Buchwert des zuvor gehaltenen Eigenkapitalanteils an de erworbenen Unternehmen zu dem zum Erwerbszeitpunkt geltenden beizulegenden Zeitwert neu bewertet. Gewinne oder Verluste, die sich aus einer solchen Neubewertung ergeben, werden erfolgswirksam erfasst. In den auf den Unternehmenszusammenschluss folgenden Perioden werden die aufgedeckten stillen Reserven und stillen Lasten entsprechend der Behandlung der korrespondierenden Vermögenswerte und Schulden unter Berücksichtigung latenter Steuern fortgeführt. Soweit in Einzelabschlüssen Wertberichtigungen auf Anteile einbezogener Gesellschaften oder konzerninterner Forderungen gebildet wurden, werden diese im Rahmen der Konsolidierung zurückgenommen. Konzerninterne Umsatzerlöse, Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den einbezogenen Gesellschaften werden eliminiert. Zwischenergebnisse aus dem konzerninternen Liefer- und Leistungsverkehr, aus Anlageverkäufen oder aus Rückstellungsbildungen zwischen den Konzernunternehmen werden unter Berücksichtigung latenter Steuern ergebniswirksam bereinigt. Beim Erwerb von zusätzlichen Anteilen an einem vollkonsolidierten Tochterunternehmen wird der Unterschiedsbetrag zwischen dem Kaufpreis und dem anteiligen Eigenkapital mit den Konzerngewinnrücklagen verrechnet. Ein Tochterunternehmen wird zu dem Zeitpunkt entkonsolidiert, zu dem die Schaltbau Holding AG die Beherrschung über das Tochterunternehmen verliert. Die nach der Equity-Methode einbezogenen assoziierten Unternehmen werden mit ihren anteiligen, neu bewerteten Vermögenswerten, Schulden und Eventualschulden zuzüglich etwaiger Geschäfts- oder Firmenwerte bilanziert. Als assoziierte Unternehmen gelten Unternehmen, bei denen maßgeblicher Einfluss besteht (annahmegemäß bei einer Stimmrechtsquote von mehr als 20%). KONSOLIDIERUNGSKREIS In den Konzern-Abschluss der Gesellschaft sind grundsätzlich sämtliche Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen einzubeziehen. Tochterunternehmen sind Gesellschaften, die von der Schaltbau Holding AG beherrscht werden; sie werden soweit wesentlich vollkonsolidiert. Im Vergleich zum Konsolidierungskreis der Schaltbau-Gruppe zum 31. Dezember 2021 haben sich zum 31. Dezember 2022 folgende Veränderungen ergeben: scrollen
Für Informationen über den im Geschäftsjahr aufgegebenen Geschäftsbereich verweisen wir auf die Ausführungen "Veräußerung und Entkonsolidierung Segment SBRS" im Kapitel "WESENTLICHE ERGEIGNISSE". IN DEN KONZERNABSCHLUSS EINBZOGENE UNTERNEHMEN Neben der Schaltbau Holding AG werden die nachfolgend genannten vollkonsolidierten 6 (Vj. 9) inländischen und 12 (Vj. 12) ausländischen Unternehmen in den Konzern-Abschluss der Schaltbau Holding AG einbezogen: scrollen
1 Die Gesellschaften nehmen die
Befreiungsvorschriften nach § 264 Abs. 3 HGB in
Anspruch
Assoziierte Unternehmen sind Gesellschaften, auf die die Schaltbau Holding AG maßgeblichen Einfluss ausübt. Maßgeblicher Einfluss besteht annahmegemäß bei einer Stimmrechtsquote von mehr als 20% und weniger als 50%. Gemeinschaftsunternehmen sind Gesellschaften die gemeinschaftlich mit einem oder mehreren Partnern geführt werden. Assoziierte Unternehmen sowie Gemeinschaftsunternehmen werden nach den Grundsätzen der Equity-Methode in den Konzern-Abschluss einbezogen. Nachfolgendes Gemeinschaftsunternehmen wird zum 31. Dezember 2022 nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen: scrollen
Bei der BoDo Bode-Dogrusan A.S., Kestel-Bursa, Türkei, handelt es sich unter Einhaltung der Terminologie des IFRS 11 um ein Gemeinschaftsunternehmen, welches wie im Vorjahr nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einzubeziehen war. Notwendige Angaben für die Gesellschaft sind in Abschnitt "(16) AT EQUITY-BE-WERTETE BETEILIGUNGEN" enthalten. Die nachstehend aufgeführten, zum 31. Dezember 2022 im Konzern bilanzierten, assoziierten Unternehmen werden nach der Equity-Methode bewertet. scrollen
Die Gesellschaft Zhejiang Yonggui Bode Transportation Equipment Co. Ltd., Tiantai (P.R.CH), China, ist alleinige Gesellschafterin der Shenyang Bode Transportation Equipment Co. Ltd., Shenyang (P.R.CH.), China (nachfolgend BOSY). Die Gesellschaften BOYO und BOSY werden als Unternehmensgruppe nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss der Schaltbau-Gruppe einbezogen. IN DEN KONZERNABSCHLUSS NICHT EINBZOGENE UNTERNEHMEN Folgende Tochtergesellschaften werden im Konzern-Abschluss nicht vollkonsolidiert, sondern unter den Sonstigen Finanzanlagen ausgewiesen: scrollen
Folgende assoziierte Unternehmen werden nicht at equity in den Konzern-Abschluss einbezogen, sondern unter den Sonstigen Finanzanlagen ausgewiesen: scrollen
1 Gesellschafterin ist das
Gemeinschaftsunternehmen BoDo Bode-Dogrusan A.S.,
Kestel-Bursa, Türkei
Die nicht in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sind einzeln und auch in Summe aufgrund des geringen Geschäftsvolumens für das Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von untergeordneter Bedeutung. Nachfolgendes aufgeführtes Unternehmen wird nicht konsolidiert und befindet sich in Liquidation: scrollen
VERWENDUNG VON SCHÄTZUNGEN Bei der Erstellung der Abschlüsse sind Schätzungen und Annahmen erforderlich, welche die Höhe der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, die Angabe von Eventualschulden am Bilanzstichtag und die Höhe der Erträge und Aufwendungen im Berichtszeitraum beeinflussen. Aufgrund der bestehenden Wirtschaftslage und anderer Ereignisse können die tatsächlichen Ergebnisse von den Schätzungen abweichen. Die Schätzungen und zugrundeliegenden Annahmen werden laufend überprüft. Korrekturen von Schätzungen werden in der Periode erfasst, in der die Schätzung überprüft wurde. Im Segment "Bode" liegen in geringem Umfang separate Leistungsverpflichtungen in Form von verlängerten Gewährleistungen innerhalb von Verträgen mit Kunden vor. Aus diesem Grund kann eine Aufteilung des Transaktionspreises anhand der relativen Einzelveräußerungspreise auf die jeweiligen Leistungsverpflichtungen notwendig sein. Das Management schätzt die Einzelveräußerungspreise zu Vertragsbeginn, basierend auf beobachtbaren Preisen, die ähnliche Kunden unter vergleichbaren Umständen erhalten. Als Folge von Akquisitionen werden Geschäfts- oder Firmenwerte in der Bilanz des Konzerns ausgewiesen. Bei der Erstkonsolidierung eines Erwerbs werden alle identifizierbaren Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten zu beizulegenden Zeitwerten zum Erwerbsstichtag angesetzt. Eine der wesentlichen Schätzungen bezieht sich dabei auf die Bestimmung der zum Erwerbsstichtag jeweils beizulegenden Zeitwerte dieser Vermögenswerte und Verbindlichkeiten. Für die Bestimmung der Vermögenswerte werden neben unabhängigen Gutachten auch interne Berechnungen unter Verwendung einer angemessenen Bewertungstechnik angestellt, deren Basis üblicherweise die Prognose der insgesamt erwarteten künftigen Cashflows ist. Diese Bewertungen sind in hohem Maße von den Annahmen abhängig, die das Management bezüglich der künftigen Wertentwicklung getroffen hat, sowie von den unterstellten Veränderungen des anzuwendenden Diskontierungssatzes. Bei der Bestimmung der Laufzeit von Leasingverhältnissen werden sämtliche Tatsachen und Umstände berücksichtigt, die einen wirtschaftlichen Anreiz zur Ausübung von Verlängerungsoptionen oder Nicht-Ausübung von Kündigungsoptionen bieten. Sich aus der Ausübung von Verlängerungs- und Kündigungsoptionen ergebende Laufzeitänderungen werden nur dann in die Vertragslaufzeit einbezogen, wenn eine Verlängerung oder Nichtausübung einer Kündigungsoption hinreichend sicher ist. Im Zusammenhang mit dem Leasing von Büroflächen, Lagerhäusern und technischen Anlagen gelten bei der Bestimmung der Laufzeit der Leasingverhältnisse nachfolgende Überlegungen: scrollen
Die meisten Verlängerungsoptionen im Zusammenhang mit dem Leasing von Büroflächen, Lagerhäusern und technischen Anlagen wurden nicht in die Bestimmung der Leasinglaufzeit und somit der Leasingverbindlichkeit einbezogen, da diese Vermögenswerte vom Konzern ohne wesentliche Kosten oder Betriebsunterbrechungen ersetzt werden könnten. Die Beurteilung wird überprüft, wenn eine Verlängerungsoption tatsächlich ausgeübt (oder nicht ausgeübt) wird, bzw. der Konzern verpflichtet ist, dies zu tun. Eine Neubeurteilung der ursprünglich getroffenen Einschätzung erfolgt dann, wenn ein wesentliches Ereignis oder eine wesentliche Änderung der Umstände eintritt, das/die bisherige Beurteilung beeinflussen kann - sofern dies in der Kontrolle des Leasingnehmers liegt. Entwicklungskosten werden aktiviert, wenn die Kriterien des IAS 38.57 erfüllt sind. Ermessensentscheidungen liegen insbesondere vor, ob und wann die Kriterien des IAS 38.57 erfüllt sind. Die Überprüfung der Werthaltigkeit aktivierter Entwicklungskosten erfordert Annahmen bezüglich der zukünftigen Cashflows im Planungszeitraum und gegebenenfalls des zu verwendenden Diskontierungszinssatzes. Insbesondere wurden bezüglich der erwarteten künftigen Geschäftsentwicklung die zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses vorliegende Umstände ebenso wie die als realistisch unterstellte zukünftige Entwicklung des globalen und branchenbezogenen Umfelds zugrunde gelegt. Um die Werthaltigkeit finanzieller Vermögenswerte bestimmen zu können, sind Schätzungen über Höhe und Eintrittswahrscheinlichkeit zukünftiger Ereignisse vorzunehmen. Diese Einschätzungen werden soweit möglich unter Einbezug aktueller Marktdaten sowie Ratingklassen sowie Erfahrungswerten abgeleitet. Hierzu verweisen wir insbesondere auf die Ausführungen zu "FINANZANLAGEN", "FINANZINSTRUMENTE", sowie "FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN UND SONSTIGE FORDERUNGEN UND VERMÖGENSWERTE, ZAHLUNGSMITTEL- UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE SOWIE VERTRAGSVERMÖGENSWERTE" im Abschnitt "BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN". Die Schaltbau-Gruppe erzielt in mehreren Ländern der Welt steuerliches Einkommen, das unterschiedlichen Steuergesetzen unterliegt. Für die Beurteilung von Steuerverbindlichkeiten und Steuerforderungen geht das Management davon aus, vernünftige Einschätzungen der jeweiligen steuerlichen Sachverhalte getroffen zu haben. Nach endgültiger Entscheidung über die steuerlichen Sachverhalte können dennoch die getroffenen Einschätzungen von den tatsächlichen Sachverhalten abweichen und Auswirkungen auf die abgebildeten Steuern haben. Bezüglich der Realisierbarkeit von künftigen Steuervorteilen, für die aktive latente Steuern auf Verlustvorträge bilanziert sind, können sich durch künftige Ereignisse Auswirkungen, beispielsweise auf das erzielbare steuerliche Einkommen oder die Steuergesetzgebung ergeben, welche den zeitlichen Ablauf, oder den Umfang der Realisierbarkeit von Steuervorteilen beeinflussen. Im Rahmen der Ermittlung notwendiger Abwertungen im Vorratsvermögen können insbesondere Schätzunsicherheiten bei der Bestimmung des Nettoveräußerungswerts sowie bei der Ermittlung erwarteter Verkaufserlöse vorliegen. Die Bilanzierung und Bewertung von Rückstellungen basieren auf Einschätzungen über deren Höhe und Eintrittswahrscheinlichkeit. Darüber hinaus liegen Ermessensentscheidungen im Rahmen der Ermittlung von Diskontierungszinssätzen vor. Zur Ermittlung von Pensions- und Altersteilzeitrückstellungen werden externe Gutachter beauftragt. Die Bewertung von Pensionsrückstellungen hängt maßgeblich von zur Ermittlung der Höhe verwendeten Bewertungsparametern ab. Hierzu verweisen wir auf Abschnitt "(25) PENSIONSRÜCKSTELLUNGEN". Gewährleistungsansprüche aus dem Absatzgeschäft werden unter Zugrundelegung des bisherigen beziehungsweise des zukünftigen Schadenverlaufs ermittelt. Hinsichtlich der Entwicklung der Rückstellungen für Gewährleistungen verweisen wir auf Abschnitt "(26) SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN". WÄHRUNGSUMRECHNUNG Die Umrechnung der nicht in Euro aufgestellten Jahresabschlüsse der einbezogenen Konzernunternehmen erfolgt auf der Grundlage des Konzepts der funktionalen Währung. Die Abschlüsse von Konzernunternehmen, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, werden nach der modifizierten Stichtagskursmethode umgerechnet. Hierbei werden die Bilanzwerte der in den Konzern-Abschluss einbezogenen Abschlüsse der ausländischen Unternehmen mit dem Devisenmittelkurs zum Bilanzstichtag umgerechnet. Das Eigenkapital wird zum historischen Kurs umgerechnet. Die Aufwands- und Ertragsposten in der Gewinn- und Verlustrechnung werden mit den Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Die sich aus den Umrechnungen ergebenden Differenzen werden erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Geschäftsvorfälle in fremder Währung werden mit den relevanten Fremdwährungskursen zum Zeitpunkt derTransaktion in die funktionale Währung umgerechnet. In den Folgeperioden werden die monetären Posten zum Stichtagskurs bewertet, und die Umrechnungsdifferenzen ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die für die Währungsumrechnung zugrundeliegenden Wechselkurse haben sich im Verhältnis zum Euro wie folgt verändert: scrollen
Im Geschäftsjahr wurden für den Einbezug der BODO als at equity-bilanziertes Unternehmen, das als funktionale Währung die "Türkische Lira" verwendet, die Regelungen des IAS 29 für Hochinflationsländer angewandt. Der dem zur Ermittlung des at-equity Ergebnisses zugrundeliegende Abschluss der Gesellschaft wurde aufgrund von Änderungen der allgemeinen Kaufkraft der funktionalen Währung angepasst. Der zugrunde gelegte Abschluss wurde dabei nach dem Konzept der historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten erstellt. Für die Vorperiode wurde als Preisindex der allgemeine türkische Consumer-Price-Index (CPI) mit Wert von 1,36 verwendet. Am Abschlussstichtag wurde der CPI mit einem Wert von 1,64 angewandt. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE Die wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die bei der Erstellung des vorliegenden Konzernabschlusses angewendet wurden, sind im Folgenden dargestellt. Die beschriebenen Methoden wurden stetig auf die dargestellten Berichtsperioden angewendet, sofern keine weiteren Angaben vorliegen. Die Bilanz ist entsprechend IAS 1 nach lang- und kurzfristigen Vermögenswerten und Schulden gegliedert. Als kurzfristig werden solche Vermögenswerte und Schulden angesehen, die innerhalb eines Jahres fällig sind. Unabhängig von ihrer Fälligkeit werden Vorräte sowie Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen auch dann als kurzfristig angesehen, wenn sie nicht innerhalb eines Jahres, jedoch innerhalb des normalen Verlaufs des Geschäftszyklus verkauft, verbraucht oder fällig werden. Latente Steuern werden als langfristige Vermögenswerte und Schulden ausgewiesen. IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE Immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden mit ihren Anschaffungskosten bewertet und planmäßig linear über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Dabei werden Konzessionen, Lizenzen, Schutzrechte und Software über einen Zeitraum von drei bis zehn Jahren und aktivierte Entwicklungskosten über einen Zeitraum von drei bis zehn Jahren oder in Einzelfällen projektbezogen über die Projektlaufzeit abgeschrieben. Immaterielle Vermögenswerte mit einer unbegrenzten Nutzungsdauer sowie noch nicht nutzungsbereite immaterielle Vermögenswerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern jährlich auf Wertminderungen geprüft. Für diese Vermögenswerte wird darüber hinaus auch dann ein Wertminderungstest vorgenommen, wenn Indikatoren für eine Wertminderung am Abschlussstichtag vorliegen. Vermögenswerte, die einer planmäßigen Abschreibung unterliegen, werden auf Wertminderungen geprüft, wenn irgendein Anhaltspunkt dafür vorliegt, dass der Buchwert des Vermögenswerts nicht mehr erzielt werden kann. Ein Wertminderungsverlust wird in Höhe des Betrags erfasst, den der Buchwert des Vermögenswerts seinen erzielbaren Betrag übersteigt. Der erzielbare Betrag des Vermögenswerts ist der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Verkaufskosten und Nutzungswert. Für Zwecke des Werthaltigkeitstests werden Vermögenswerte auf der niedrigsten Ebene zusammengefasst, auf der Cashflows erzeugt werden, die weitestgehend unabhängig von den Cashflows anderer Vermögenswerte oder Gruppen von Vermögenswerten sind (CGU). Für nicht finanzielle Vermögenswerte (außer Geschäfts- oder Firmenwerte), für die in der Vergangenheit eine Wertminderung erfasst wurde, ist zu jedem Bilanzstichtag zu prüfen, ob gegebenenfalls eine Wertaufholung zu erfolgen hat. Geschäfts- oder Firmenwerte aus Unternehmenserwerben werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern jährlich und zusätzlich immer dann, wenn Anzeichen dafür vorliegen, dass eine Wertminderung vorliegt, auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Dies erfolgt auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, welcher der Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet wurde. Übersteigt der Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, der ein Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet wurde, deren erzielbaren Betrag, ist der dieser zahlungsmittelgenerierenden Einheit zugeordnete Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe des Differenzbetrages wertzumindern. Wertminderungen des Geschäfts- oder Firmenwerts dürfen nicht rückgängig gemacht werden. Die Forschungskosten werden als laufender Aufwand behandelt. Entwicklungskosten werden aktiviert, wenn die Kriterien des IAS 38.57 erfüllt sind. Dazu gehören unter anderem die technische und wirtschaftliche Realisierbarkeit des Vermögenswerts, eine zuverlässige Bewertung der Aufwendungen sowie ausreichende Ressourcen zur Fertigstellung des Entwicklungsprojekts. Für eine Aktivierung qualifizieren sich Entwicklungsaktivitäten, die im Zusammenhang mit der spezifischen Entwicklung von Technologien stehen. Aktivierte Entwicklungskosten beinhalten alle zurechenbaren Einzelkosten sowie anteilige Gemeinkosten. Ab dem Zeitpunkt der Markteinführung werden die Entwicklungskosten über die jeweiligen voraussichtlichen Nutzungsdauern abgeschrieben. Die Werthaltigkeit von aktivierten, noch nicht abgeschlossenen Entwicklungsprojekten wird durch jährliche Werthaltigkeitstests überprüft. SACHANLAGEN Sachanlagen sind zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen und Wertminderungen, bewertet. Die Herstellungskosten selbst erstellter Sachanlagen umfassen die direkt zurechenbaren Kosten sowie anteilige Gemeinkosten. Sie werden planmäßig entsprechend der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer abgeschrieben. Bei beweglichen Anlagegütern wird grundsätzlich die lineare Abschreibungsmethode angewendet. Wertminderungen werden durch den Vergleich des Buchwerts mit dem erzielbaren Betrag entsprechend I AS 36 ermittelt. Soweit die Gründe für zuvor erfasste Wertminderungen entfallen sind, werden diese Vermögenswerte durch Wertaufholungen bis maximal zum fortgeführten Buchwert zugeschrieben. Zur Bemessung der Abschreibungen werden folgende Nutzungsdauern zugrunde gelegt: Gebäude zehn bis 50 Jahre, technische Anlagen und Maschinen sowie andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung drei bis 15 Jahre. Vereinnahmte Investitionszuschüsse und -zulagen mindern grundsätzlich die Anschaffungs- oder Herstellungskosten derjenigen Vermögenswerte, für die der Zuschuss gewährt wurde und führen in Folge zu verminderten Abschreibungen, sofern die Gesamtumstände nicht eine Bilanzierung als passiven Rechnungsabgrenzungsposten notwendig machen. Generell werden Zuwendungen der öffentlichen Hand erst dann erfasst, wenn alle Auflagen erfüllt sind und ein sicherer Anspruch besteht. Laufende Wartungs- und Reparaturkosten werden im Entstehungszeitpunkt verursachungsgemäß als Aufwand erfasst. ALS FINANZINVESTITION GEHALTENE IMMOBILIEN Eigene als Finanzinvestition gehaltene Immobilien sind bei Zugang, mit ihren Anschaffungs- und Herstellungskosten zu bewerten. Die Folgebewertung erfolgt unter Anwendung des Anschaffungskostenmodells. Die Abschreibung des Gebäudes erfolgt planmäßig nach der wirtschaftlichen Nutzungsdauer. Die verwendete Nutzungsdauer beträgt 15 Jahre (Restnutzungsdauer). Im Rahmen der Folgebewertung im Anschaffungskostenmodell ist bei konkreten externen oder auch internen Anzeichen für eine Wertminderung der Renditeimmobilie zum Bilanzstichtag eine Werthaltigkeitsprüfung erforderlich. Eine außerplanmäßige Abschreibung ist dann vorzunehmen, wenn der erzielbare Betrag der Renditeimmobilie den Buchwert unterschreitet. AT EQUITY-BEWERTE BETEILIGUNGEN UND SONSTIGE FINANZANLAGEN Als Finanzanlagen ausgewiesene Anteile an verbundenen Unternehmen, assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen, die aus Wesentlichkeitsgründen nicht konsolidiert werden, fallen nicht in den Anwendungsbereich von IFRS 9 und IFRS 7. Sie werden zu Anschaffungskosten bzw. wegen eines fehlenden aktiven Marktes zu dem am Bilanzstichtag niedrigeren, beizulegenden Zeitwert bilanziert. Der beizulegende Zeitwert wird anhand des unter den "Immateriellen Vermögenswerten" beschriebenen DCF-Verfahrens mit beteiligungsindividuellen Zinssätzen zwischen 6,4% und 18,9% ermittelt. Die Anteile der nach der Equity-Methode bilanzierten assoziierten Unternehmen sowie Gemeinschaftsunternehmen werden mit dem anteiligen Eigenkapital zuzüglich Geschäfts- oder Firmenwerte bilanziert. Sofern Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen, wird der Beteiligungsansatz mittels Impairment-Tests auf seine Werthaltigkeit überprüft. Die unter den sonstigen Finanzanlagen ausgewiesenen Ausleihungen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Für die Bilanzierung gelten die Ausführungen zu "FINANZINSTRUMENTE". Der Konzern wendet IFRS 11 für alle gemeinsamen Vereinbarungen an. Gemäß IFRS 11 gibt es, je nach Ausgestaltung der vertraglichen Rechte und Verpflichtungen der jeweiligen Investoren, zwei Formen von gemeinsamen Vereinbarungen: gemeinschaftliche Tätigkeiten und Gemeinschaftsunternehmen. Die Schaltbau Holding AG hat ihre gemeinsamen Vereinbarungen untersucht und sie als Gemeinschaftsunternehmen identifiziert. Gemeinschaftsunternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert. Bei der Equity-Methode werden die Anteile an Gemeinschaftsunternehmen zunächst mit den Anschaffungskosten angesetzt. In der Folge erhöht oder verringert sich der Beteiligungsbuchwert der Anteile entsprechend dem Anteil des Konzerns am Gewinn oder Verlust sowie an Veränderungen im sonstigen Ergebnis des Gemeinschaftsunternehmens. Wenn der Anteil an den Verlusten eines Gemeinschaftsunternehmens den Buchwert des Gemeinschaftsunternehmens (einschließlich sämtlicher langfristigen Anteile, die dem wirtschaftlichen Gehalt nach der Nettoinvestition des Konzerns in das Gemeinschaftsunternehmen zuzuordnen sind) übersteigt, erfasst der Konzern den übersteigenden Verlustanteil nicht, es sei denn, er ist für das Gemeinschaftsunternehmen rechtliche oder faktische Verpflichtungen eingegangen oder hat Zahlungen für das Gemeinschaftsunternehmen geleistet. Nicht realisierte Gewinne oder Verluste aus Transaktionen zwischen Konzernunternehmen und Gemeinschaftsunternehmen sind im Konzern-Abschluss in Höhe des Anteils des Konzerns am Gemeinschaftsunternehmen zu eliminieren. Nicht realisierte Verluste werden dann nicht eliminiert, wenn die Transaktion Hinweise darauf gibt, dass eine Wertminderung des übertragenen Vermögenswerts vorliegt. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der Gemeinschaftsunternehmen wurden - sofern notwendig - dahingehend angepasst, dass sie mit denen des Konzerns übereinstimmen. Der gesamte Buchwert des Anteils wird gemäß IAS 36 als ein einziger Vermögenswert auf Wertminderung geprüft, in dem sein erzielbarer Betrag mit dem Buchwert immer dann verglichen wird, wenn sich bei der Anwendung des IAS 28 Hinweise darauf ergeben, dass der Anteil wertgemindert sein könnte. Ein Wertminderungsaufwand, der unter diesen Umständen erfasst wird, wird keinem Vermögenswert zugeordnet. Der Anteil am Barwert der erwarteten künftigen Cashflows, die von dem assoziierten Unternehmen voraussichtlich erwirtschaftet werden, was sowohl die Cashflows aus den Tätigkeiten des assoziierten Unternehmens als auch die Erlöse aus der endgültigen Veräußerung des Anteils einschließt, sind zur Ermittlung des gegenwärtigen Nutzungswerts der Anteile zu schätzen. ERTRAGSTEUERN Der Ertragssteueraufwand bzw. die -Gutschrift für die Periode entspricht der Steuerschuld auf das zu versteuernde Einkommen der aktuellen Periode, basierend auf dem geltenden Ertragsteuersatz einer Steuerjurisdiktion, bereinigt um Änderungen der aktiven und passiven latenten Steuern, die auf temporäre Differenzen und steuerliche Verlustvorträge entfallen. Der tatsächliche Ertragsteueraufwand wird aufgrund der zum Bilanzstichtag in den Ländern gültigen bzw. angekündigten Steuergesetze ermittelt, in denen das Unternehmen, seine Tochterunternehmen und seine Gemeinschaftsunternehmen sowie assoziierten Unternehmen tätig sind und zu versteuerndes Einkommen erwirtschaften. Das Management überprüft regelmäßig die Positionen in den Steuererklärungen im Hinblick auf Situationen, bei denen das geltende Steuerrecht verschiedene Auslegungen zulässt. Das Management bildet Rückstellungen aufgrund der voraussichtlich an die Steuerbehörden zu zahlenden Beträge. Latente Steuern werden entsprechend IAS 12 (Ertragsteuern) auf zeitliche Differenzen zwischen den Wertansätzen in der Steuerbilanz und den entsprechenden Ansätzen in der Konzernbilanz, auf ergebniswirksame Konsolidierungsmaßnahmen sowie auf steuerliche Verlustvorträge gebildet. Auf Geschäfts- oder Firmenwerte werden keine latenten Steuern gebildet, sofern diese steuerlich unberücksichtigt bleiben. Aktive Steuerabgrenzungen sind nur insoweit angesetzt, als die damit verbundenen Steuerminderungen wahrscheinlich eintreten. Verlustvorträge werden nur in der Höhe einbezogen, in der ein steuerpflichtiges Einkommen zu erwarten ist, welches zur Realisierung der aktiven latenten Steuern ausreicht. Zwischen der Schaltbau Holding AG (Organgesellschaft), der Schaltbau GmbH (Organgesellschaft) der Voltage BidCo GmbH (Organgesellschaft) und der Voltage Holding GmbH (Organträger) besteht seit dem Geschäftsjahr 2022 eine wirksame ertragsteuerliche Organschaft. Die Voltage BidCo GmbH und die Voltage Holding GmbH sind nicht Teil des Konsolidierungskreises des Konzernabschlusses der Schaltbau Holding AG. Latente Steuern werden entsprechend der wirtschaftlichen Betrachtungsweise auf Ebene der jeweiligen Gesellschaft bilanziert. Als Steuersätze für die Berechnung latenter Steuern werden in Deutschland unverändert zum Vorjahr 16% bei der Körperschaftsteuer und 14% bei der Gewerbeertragsteuer verwendet. Bei Steuersatzänderungen werden die latenten Steueransprüche und -schulden entsprechend angepasst. Die Berechnungen für die Auslandsgesellschaften erfolgen jeweils mit den nationalen Steuersätzen. Soweit Bilanzierungssachverhalte, die eine Veränderung der latenten Steuern nach sich ziehen, erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst werden, wird auch die Veränderung der latenten Steuern direkt im Eigenkapital berücksichtigt. ZUR VERÄUSSERUNG GEHALTENE LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE (BZW. VERÄUSSERUNGSGRUPPEN) UND AUFGEGEBENE GESCHÄFTSBEREICHE Langfristige Vermögenswerte (bzw. Veräußerungsgruppen) werden dann als zur Veräußerung gehalten klassifiziert, wenn ihr Buchwert überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert wird und eine Veräußerung sehr wahrscheinlich ist. Sie werden mit ihrem Buchwert oder dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bewertet, mit Ausnahme von Vermögenswerten wie latente Steueransprüche, Vermögenswerte, die aus Leistungen an Arbeitnehmer resultieren, finanzielle Vermögenswerte und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien, die zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden, sowie vertragliche Rechte aus Versicherungsverträgen, die von dieser Regelung spezifisch ausgenommen sind. Ein Wertminderungsaufwand wird für erstmalige oder spätere außerplanmäßige Abschreibungen des Vermögenswerts (oder der Veräußerungsgruppe) auf den beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten erfasst. Ein Gewinn wird für nachträgliche Erhöhungen des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten eines Vermögenswerts (oder einer Veräußerungsgruppe), nicht jedoch über einen zuvor angesetzten kumulierten Wertminderungsaufwand hinaus erfasst. Ein bis zum Zeitpunkt der Veräußerung des langfristigen Vermögenswerts (oder der Veräußerungsgruppe) zuvor nicht erfasster Gewinn oder Verlust wird zum Zeitpunkt des Abgangs erfasst. Langfristige Vermögenswerte (einschließlich derer, die Teil einer Veräußerungsgruppe sind) werden nicht planmäßig abgeschrieben, wenn sie als zur Veräußerung gehalten klassifiziert sind. Zinsen und ähnliche Aufwendungen, die den Verbindlichkeiten einer als zur Veräußerung gehaltenten Veräußerungsgruppe zuzuordnen sind, werden weiterhin erfasst. Langfristige Vermögenswerte, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert sind, sowie die Vermögenswerte einer als zur Veräußerung gehalten eingestuften Veräußerungsgruppe, werden in der Bilanz getrennt von den anderen Vermögenswerten angesetzt. Die Verbindlichkeiten einer Veräußerungsgruppe, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert ist, werden getrennt von anderen Verbindlichkeiten in der Bilanz dargestellt. Bei einem aufgegebenen Geschäftsbereich handelt es sich um einen Bestandteil des Unternehmens, der veräußert wurde oder der als zur Veräußerung gehalten klassifiziert wird und einen gesonderten wesentlichen Geschäftszweig oder geographischen Geschäftsbereich darstellt, der Teil eines einzelnen, abgestimmten Plans zur Veräußerung eines solchen Geschäftszweigs oder Geschäftsbereichs ist oder ein Tochterunternehmen darstellt, das ausschließlich zum Zweck der Weiterveräußerung erworben wurde. Die Ergebnisse aus aufgegebenen Geschäftsbereichen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung einzeln aufgeführt. VORRÄTE Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt. Die Kosten werden nach dem Durchschnittsverfahren oder der Fifo-Methode ("First in first out") ermittelt. Die Bewertung der fertigen und unfertigen Erzeugnisse umfasst direkt zurechenbare Materialeinzelkosten, Lohnkosten und Fertigungsgemeinkosten auf Basis der normalen Kapazität der Produktionsanlagen. Finanzierungskosten werden nicht als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt. Vorräte werden zum Abschlussstichtag abgewertet, soweit ihr Nettoveräußerungswert niedriger ist als ihr Buchwert. FINANZINSTRUMENTE Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei einem Unternehmen zur Entstehung eines finanziellen Vermögenswertes und bei einem anderen Unternehmen zur Entstehung einer finanziellen Verbindlichkeit oder eines Eigenkapitalinstrumentes führt. Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten umfassen sowohl originäre als auch derivative Ansprüche und Verpflichtungen. Klassifizierung Der Konzern stuft seine finanziellen Vermögenswerte in die folgenden Bewertungskategorien ein: scrollen
Die Klassifizierung ist abhängig vom Geschäftsmodell des Unternehmens für die Steuerung der finanziellen Vermögenswerte und von den vertraglichen Zahlungsströmen. Bei zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte werden die Gewinne und Verluste entweder erfolgswirksam oder erfolgsneutral erfasst. Bei Investitionen in Eigenkapitalinstrumente, die nicht zu Handelszwecken gehalten werden, ist dies abhängig davon, ob sich der Konzern zum Zeitpunkt des erstmaligen Ansatzes unwiderruflich dafür entschieden hat, die Eigenkapitalinstrumente erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Der Konzern klassifiziert Schuldinstrumente nur dann um, wenn sich das Geschäftsmodell zur Steuerung solcher Vermögenswerte ändert. Finanzielle Verbindlichkeiten sind in folgende Kategorien unterteilt: scrollen
Ansatz und Ausbuchung Die Erfassung eines Finanzinstruments erfolgt zu dem Zeitpunkt, zu dem der Konzern Vertragspartei des Instruments wird. Ein marktüblicher Kauf oder Verkauf von finanziellen Vermögenswerten wird zum Handelstag angesetzt, d. h. zu dem Tag, an dem sich der Konzern verpflichtet, den Vermögenswert zu kaufen oder zu verkaufen. Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die Ansprüche auf den Erhalt von Zahlungsströmen aus den finanziellen Vermögenswerten ausgelaufen oder übertragen worden sind und der Konzern im Wesentlichen alle Risiken und Chancen aus dem Eigentum übertragen hat. Für Factoring-Transaktionen überprüft der Konzern, ob Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gemäß IFRS 9 vollständig ausgebucht werden können. Wenn die Voraussetzungen für die Ausbuchung nicht erfüllt sind und der Konzern die Risiken und Chancen weder vollständig übertragen noch im Wesentlichen zurückbehalten hat, erfasst der Konzern diese finanziellen Vermögenswerte im Umfang des fortbestehenden Engagements. Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn die im Vertrag genannten Verpflichtungen erfüllt bzw. aufgehoben oder ausgelaufen sind. Eine Saldierung finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten wird nur dann vorgenommen, wenn eine Aufrechnung der Beträge zum gegenwärtigen Zeitpunkt rechtlich durchsetzbar ist und die Absicht zur Aufrechnung besteht. Mangels Erfüllung der Voraussetzungen werden in der Schaltbau-Gruppe grundsätzlich keine finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten saldiert. Bewertung Beim erstmaligen Ansatz bewertet der Konzern einen finanziellen Vermögenswert zum beizulegenden Zeitwert zuzüglich - im Falle eines in der Folge nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerts - der direkt auf den Erwerb dieses Vermögenswerts entfallenden Transaktionskosten. Transaktionskosten von erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten werden unmittelbar im Gewinn und Verlust als Aufwand erfasst. Finanzielle Vermögenswerte mit eingebetteten Derivaten werden in ihrer Gesamtheit betrachtet, wenn ermittelt wird, ob ihre Zahlungsströme ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen darstellen. Finanzielle Vermögenswerte Der Konzern stuft seine finanziellen Vermögenswerte in drei Bewertungskategorien ein: scrollen
Die Schaltbau-Gruppe hält primär Schuldinstrumente, deren Geschäftsmodell auf der Vereinnahmung von vertraglichen Zahlungsströmen beruht (Geschäftsmodell Halten) und deren Zahlungsströme ausschließlich Tilgungen und Zinsen auf das ausstehende Kapital darstellen, weshalb sie der Kategorie zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, zugeordnet werden. Einzige Ausnahme hiervon stellen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen dar, die im Rahmen eines revolvierenden Factoringprogramms verkauft werden. Auf Grund des Geschäftsmodells Verkaufen werden sie der Kategorie erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zugeordnet. Die Fair Value Option nach IFRS 9 findet keine Anwendung. Die Schaltbau-Gruppe hält keine Eigenkapitalinstrumente, die unter den Anwendungsbereich von IFRS 9 fallen. Finanzielle Verbindlichkeiten Die Kategorie "finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet" beinhaltet originäre Finanzinstrumente, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden. Es handelt sich dabei insbesondere um Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Finanzverbindlichkeiten. Die "zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Verbindlichkeiten" werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Bewertungsänderungen werden ergebniswirksam erfasst. Insbesondere handelt es sich dabei um derivative Finanzinstrumente in Form von Devisentermingeschäften, die überwiegend zur Sicherung des Fremdwährungsrisikos aus der betrieblichen Tätigkeit eingesetzt werden. Derivate und Sicherungsgeschäfte Derivate werden erstmalig zum beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt des Abschlusses eines Derivategeschäfts angesetzt und in der Folge am Ende jeder Berichtsperiode zu ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Bilanzierung nachfolgender Änderungen des beizulegenden Zeitwerts hängt davon ab, ob das Derivat als Sicherungsinstrument designiert ist, und, wenn dies der Fall ist, von der Art der zugrundeliegenden Sicherungsbeziehung. Für bestehende Termingeschäfte zur Absicherung erwarteter Transaktionen wendet der Konzern im Geschäftsjahr und Vorjahr kein Hedge Accounting an. Der vollständige beizulegende Zeitwert eines Derivats wird als langfristiger Vermögenswert bzw. langfristige Verbindlichkeit klassifiziert, wenn die Restlaufzeit des Derivats mehr als zwölf Monate beträgt, und als kurzfristiger Vermögenswert bzw. kurzfristige Verbindlichkeit, wenn die Restlaufzeit des Derivats weniger als zwölf Monate beträgt. Derivate zur Spekulation liegen in der Schaltbau-Gruppe nicht vor. Bilanziell werden die derivativen Finanzinstrumente unter den sonstigen Forderungen und Vermögenswerten bzw. sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Wertanpassungen nicht als Sicherungsbeziehung designierter Derivate werden ergebniswirksam in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung erfasst. Wertanpassungen von Zinsderivaten werden im Finanzergebnis erfasst. Wertanpassungen von Warentermingeschäften werden im Materialaufwand und Wertanpassungen von Währungsderivaten werden im sonstigen betrieblichen Aufwand bzw. sonstigen betrieblichen Ertrag erfasst. Wertminderung Auf finanzielle Vermögenswerte der Kategorien zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet (AC) und Fremdkapitalinstrumente erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet (FVOCI), Vertragsvermögenswerte sowie Leasingforderungen sind die Wertminderungsvorschriften des IFRS 9 anzuwenden. Der Standard sieht dafür zwei Modelle vor: den allgemeinen Ansatz sowie den vereinfachten Ansatz. Nach dem allgemeinen Ansatz ist für finanzielle Vermögenswerte bei Zugang sowie in Folgeperioden, wenn sie als mit geringem Ausfallrisiko behaftet gelten, eine Risikovorsorge in Höhe der erwarteten Kreditverluste der nächsten zwölf Monate zu berücksichtigen (Stufe 1). Bei einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos sind die über die Laufzeit zu erwartenden Kreditverluste anzusetzen (Stufe 2). Als Indikator für eine solche Erhöhung gilt unter anderem, wenn ein Schuldner mehr als 30 Tage im Rückstand ist. Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte, die keine signifikante Finanzierungskomponente aufweisen, wendet der Konzern den vereinfachten Ansatz nach IFRS 9 an, um die erwarteten Kreditverluste zu bemessen; demzufolge werden für alle Forderungen aus Lieferungen und Leistungen die über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste herangezogen. Zur Bemessung der erwarteten Kreditverluste wurden Forderungen aus Lieferungen und auf Basis gemeinsamer Kreditrisikomerkmale und Überfälligkeitstage zusammengefasst. Die erwarteten Verlustquoten beruhen auf den Zahlungsprofilen der Umsätze über eine Periode von zwölf Quartalen vor dem 31. Dezember des Berichtsjahres bzw. dem 1. Januar des Berichtsjahres und den entsprechenden historischen Ausfällen in dieser Periode. Die erwarteten Verlustquoten werden jedes Quartal überprüft und angepasst, um aktuelle und zukunftsorientierte Informationen zu makroökonomischen Faktoren (zum Beispiel geopolitische Ereignisse, Währungsschwankungen, Inflation, Handelskriege, Staatssubventionen) abzubilden, die sich auf die Zahlungsfähigkeit der Kunden auswirken. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gelten als bonitätsbeeinträchtigt und werden wertberichtigt (Stufe 3), sobald objektive Hinweise auf eine Wertminderung vorliegen. Als Hinweis auf eine Wertminderung gilt dabei unter anderem, wenn ein Schuldner bei einer vertraglichen Zahlung mehr als 90 Tage im Rückstand ist. Ein Ausfall im Hinblick auf einen finanziellen Vermögenswert wird abhängig von den regionalen Besonderheiten und Kunden definiert. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden ausgebucht, wenn nach angemessener Einschätzung keine Realisierbarkeit mehr gegeben ist. Zu den Indikatoren, wonach nach angemessener Einschätzung keine Realisierbarkeit mehr gegeben ist, zählen unter anderem das Versäumnis eines Schuldners, sich zu einem Rückzahlungsplan gegenüber dem Konzern zu verpflichten. Wertminderungsaufwendungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung im Posten Wertminderungsaufwendungen, netto, dargestellt. In Folgeperioden erzielte, früher bereits abgeschriebene Beträge werden im gleichen Posten erfasst. Für sonstige Forderungen und Vermögenswerte sowie Zahlungsmittel wendet der Konzern das allgemeine Modell der erwarteten Kreditverluste an. Für die Ermittlung des Umfangs der Risikovorsorge ist dabei ein Drei-Stufen-Modell vorgesehen, nach dem ab Erstansatz grundsätzlich 12-Monats-Verlusterwartungen sowie bei wesentlicher Kreditrisiko-Verschlechterung die erwarteten Gesamtverluste zu erfassen sind. Das Management sieht den Tatbestand des "geringen Ausfallrisikos" als erfüllt an, wenn ein Investment Grade-Rating vorliegt beziehungsweise wenn das Risiko der Nichterfüllung gering ist und der Emittent jederzeit in der Lage ist, seine vertraglichen Zahlungsverpflichtungen kurzfristig zu erfüllen. Betreffend der "sonstigen Forderungen" liegt grundsätzlich kein erhöhtes Kreditrisiko nach 30 Tagen Überfälligkeit vor, da es sich bei diesen Forderungen überwiegend um Forderungen gegen nicht konsolidierte Unternehmen handelt. Es liegen ausreichend Informationen über die nichtkonsolidierten Tochterunternehmen und deren Zahlungsfähigkeit vor. Finanzielle Vermögenswerte gelten als bonitätsbeeinträchtigt und werden wertberichtigt, wenn objektive Hinweise auf eine Wertminderung vorliegen. Als Hinweis auf eine Wertminderung gilt dabei grundsätzlich unter anderem, wenn ein Schuldner mehr als 90 Tage im Rückstand ist. Sollte es sich um finanzielle Vermögenswerte handeln, die gegenüber einer staatlichen Institution bestehen, liegt ein Hinweis auf Wertminderung vor, wenn der Schuldner mehr als ein Jahr im Rückstand ist. Wenn nach angemessener Einschätzung keine Realisierbarkeit mehr gegeben ist, werden finanzielle Vermögenswerte ausgebucht. Als Indikator dafür zählt unter anderem das Versäumnis des Schuldners, sich zu einem Rückzahlungsplan zu verpflichten. FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN UND SONSTIGE FORDERUNGEN UND VERMÖGENSWERTE SOWIE VERTRAGSVERMÖGENSWERTE Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen und Vermögenswerte sind zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich Wertberichtigungen angesetzt. Vertragsvermögenswerte sind zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich Wertberichtigungen nach dem vereinfachten Ansatz des IFRS 9 angesetzt. Vertragsvermögenswerte betreffen noch nicht fakturierte laufende Arbeiten und weisen im Wesentlichen die gleichen Risikomerkmale wie die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen auf. Die Schaltbau-Gruppe hat daher die Schlussfolgerung gezogen, dass die erwarteten Verlustquoten für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen einen angemessenen Näherungswert der Verlustquoten für Vertragsvermögenswerte darstellen. Für weitere Informationen verweisen wir auf die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zu "FINANZINSTRUMENTE". BILANZIERUNG KURZARBEITERGELD Bei Kurzarbeit wird die regelmäßige betriebliche Arbeitszeit für einen vorübergehenden Zeitraum verkürzt und vom Arbeitgeber ein entsprechend reduziertes Arbeitsentgelt gezahlt. Die von der Kurzarbeit betroffenen Arbeitnehmer haben gegenüber der zuständigen Agentur (in Deutschland: Bundesagentur für Arbeit) einen Anspruch auf Kurzarbeitergeld, welches vom Arbeitgeber als Zahlstelle ausgezahlt wird. Eingehende Zahlungen, welche an den Mitarbeiter auszuzahlen sind, werden als durchlaufender Posten im Personalaufwand behandelt. BILANZIERUNG FORSCHUNGS- UND ENTWICKLUNGSZULAGEN Zuwendungen für Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten werden erfolgswirksam planmäßig im sonstigen betrieblichen Ertrag erfasst, und zwar im Verlauf der Perioden, in denen das Unternehmen die entsprechenden Aufwendungen, die die Zuwendungen der öffentlichen Hand kompensieren sollen, als Aufwendungen ansetzt. Zuwendungen werden ab dem Zeitpunkt erfasst, an dem eine angemessene Sicherheit darüber besteht, dass die Fördervoraussetzungen gegeben sind. ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE Zahlungsmittel sind finanzielle Vermögenswerte und werden zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich Wertberichtigungen angesetzt. Für Zwecke der Darstellung in der Kapitalflussrechnung umfassen die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Bargeldbestände, kurzfristig abrufbare Guthaben bei Kreditinstituten, sonstige kurzfristige, hochliquide Finanzinvestitionen mit ursprünglichen Laufzeiten von drei Monaten oder weniger, die jederzeit in liquide Mittel umgewandelt werden können und die einem unwesentlichen Wertänderungsrisiko unterliegen. NEUBEWERTUNGSRÜCKLAGE Die Neubewertungsrücklage umfasst die anlässlich der erstmaligen IFRS Anwendung im Rahmen der Grundstücksneubewertung ergebnisneutral direkt im Eigenkapital erfassten Beträge. Diese ermitteln sich als Differenz zwischen den erwarteten Marktwerten und den Konzernanschaffungskosten abzüglich der passiven latenten Steuern. PENSIONSRÜCKSTELLUNGEN Die Pensionsrückstellungen werden aufgrund von Versorgungszusagen auf Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenleistungen gebildet. Die Altersversorgungsleistungen variieren dabei je nach den wirtschaftlichen Gegebenheiten und basieren in der Regel auf der Beschäftigungsdauer, dem Entgelt und der im Unternehmen eingenommenen Stellung. Die Verpflichtung zur künftigen Zahlung der Pensionen liegt bei den jeweiligen Gesellschaften. Die Pensionsrückstellungen werden gemäß IAS 19 (Leistungen an Arbeitnehmer) nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren bewertet. Bei diesem Verfahren werden nicht nur die am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften, sondern auch künftig zu erwartende Steigerungen von Renten und Gehältern bei vorsichtiger Einschätzung der relevanten Einflussgrößen berücksichtigt. Die Berechnung erfolgt auf Basis von versicherungsmathematischen Gutachten unter Berücksichtigung von biometrischen Annahmen. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden gemäß IAS 19 als Bewertungsänderungen sofort im Eigenkapital erfasst. Ein nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand/-ertrag wird sofort in voller Höhe aufwandswirksam erfasst. Der Dienstzeitaufwand wird im Personalaufwand ausgewiesen, der Zinsanteil der Rückstellungszuführung im Zinsergebnis. Bei der Bewertung der Sterbewahrscheinlichkeiten der Berechtigten wurden die "Richttafeln 2018G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck verwendet. Der Zinssatz zur Berechnung der Pensionsrückstellungen orientiert sich an der aktuellen Lage auf dem Kapitalmarkt. SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN Die sonstigen Rückstellungen werden für gegenwärtige Verpflichtungen gegenüber Dritten gebildet, deren Eintritt wahrscheinlich zu einer Vermögensbelastung führen wird und wenn ihnen eine rechtliche oder faktische Verpflichtung gegenüber Dritten zugrunde liegt. Sie werden unter Berücksichtigung aller daraus erkennbaren Risiken auf Basis bestmöglicher Schätzungen zum voraussichtlichen Erfüllungsbetrag angesetzt und mit Ausnahme der Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen für Altersteilzeitrückstellungen nicht mit Rückgriffsansprüchen verrechnet. Rückstellungen für Gewährleistungen werden anhand des in der Vergangenheit entstandenen Gewährleistungsaufwands, des Gewährleistungszeitraums und des gewährleistungsbehafteten Umsatzes dotiert. Darüber hinaus werden für bekannte Schäden Einzelgewährleistungsrückstellungen gebildet. Rückstellungen für drohende Verluste werden nach dem Prinzip der verlustfreien Bewertung für unrealisierte Verlustspitzen gebildet. Rückstellungen die einen Zinsanteil enthalten werden mit einem marktgerechten Zinssatz abgezinst. RÜCKSTELLUNGEN FÜR ALTERSTEILZEITVEREINBARUNGEN Altersteilzeitrückstellungen werden für Altersteilzeitvereinbarungen im Rahmen des Blockzeitmodells nach versicherungsmathematischen Grundsätzen mit dem Barwert bewertet. Während der Erfüllungsrückstand in der Beschäftigungsphase ratierlich erfasst wird, wird die Aufstockungsleistung ratierlich mit Entstehung der Verpflichtung als Aufwand verrechnet. Der in den Altersteilzeitaufwendungen enthaltene Zinsanteil der Rückstellungszuführung wird im Zinsaufwand gezeigt. FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN Originäre finanzielle Verbindlichkeiten werden grundsätzlich unter Anwendung der Effektivzinsmethode mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. PFLICHTWANDELANLEIHE Im April 2021 wurde eine Pflichtwandelanleihe ausgegeben. Pflichtwandelanleihen werden dahingehend beurteilt, ob diese vollständig als Fremdkapital zu bilanzieren oder in eine Eigenkapital- und eine Fremdkapitalkomponente aufzuspalten sind. Die begebene Pflichtwandelanleihe wird als zusammengesetztes Finanzinstrument bilanziert. Der bei Emission erhaltene Betrag wird um die direkt zuordenbaren Kosten und die Fremdkapitalkomponente reduziert. Die Fremdkapitalkomponente entspricht dem Barwert der zukünftigen Zinszahlungen und wird unter den Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen. Der verbleibende Betrag wird als Eigenkapitalkomponente innerhalb der Kapitalrücklage ausgewiesen. Bei vorzeitiger Wandlung eines Gläubigers erfolgt eine anteilige Umbuchung zwischen Kapitalrücklage und gezeichnetem Kapital. EVENTUALVERBINDLICHKEITEN Eventualverbindlichkeiten entsprechen dem am Bilanzstichtag bestehenden Haftungsumfang. Sie werden bei einem Unternehmenszusammenschluss im Rahmen des IFRS 3 angesetzt. LEASINGVERHÄLTNISSE Der Konzern mietet verschiedene Büro- und Lagergebäude sowie Anlagen und Fahrzeuge. Mietverträge werden in der Regel für feste Zeiträume von drei bis zehn Jahren abgeschlossen, können jedoch Verlängerungsoptionen beinhalten. Die Mietkonditionen werden individuell ausgehandelt. Die Leasingverträge enthalten keine Kreditbedingungen, jedoch dürfen geleaste Vermögenswerte nicht als Sicherheit für Kreditaufnahmen verwendet werden. Leasingverhältnisse werden zu dem Zeitpunkt, zu dem der Leasinggegenstand dem Konzern zur Nutzung zur Verfügung steht, als Nutzungsrecht unter den "Sachanlagen" und die entsprechende Leasingverbindlichkeit unter den "Finanzverbindlichkeiten" bilanziert. Die Finanzierungsaufwendungen werden über die Laufzeit des Leasingverhältnisses erfolgswirksam erfasst, so dass sich für jede Periode ein konstanter periodischer Zinssatz auf den Restbetrag der Verbindlichkeit ergibt. Die Nutzungsrechte werden linear über den kürzeren die beiden Zeiträume aus Nutzungsdauer und Laufzeit des Leasingvertrags abgeschrieben. Vermögenswerte und Schulden aus Leasingverhältnissen werden bei Erstansatz zu Barwerten erfasst. Die Leasingverbindlichkeiten beinhalten den Barwert folgender Leasingzahlungen: scrollen
Leasingzahlungen werden mit dem Leasingverhältnis zugrundeliegenden impliziten Zinssatz abgezinst, sofern dieser bestimmbar ist. Andernfalls erfolgt eine Abzinsung mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz des Leasingnehmers, d.h. dem Zinssatz, den ein Leasingnehmer zahlen müsste, wenn er Mittel aufnehmen müsste, um in einem vergleichbaren wirtschaftlichen Umfeld einen Vermögenswert mit einem vergleichbaren Wert und vergleichbaren Bedingungen zu erwerben. Zahlungen für kurzfristige Leasingverhältnisse sowie Vermögenswerte mit geringem Wert, werden linear als Aufwand erfasst. Als kurzfristige Leasingverhältnisse gelten Leasingverträge mit einer Laufzeit von bis zu 12 Monaten. Vermögenswerte mit geringem Wert sind beispielsweise IT-Ausstattung und kleinere Büromöbel mit einem Wert von bis zu USD 5.000. Eine Reihe von Immobilien- und Anlagen-Leasingverträgen des Konzerns enthalten Verlängerungs- und Kündigungsoptionen. Derartige Vertragskonditionen werden dazu verwendet, um der Gruppe die maximale betriebliche Flexibilität in Bezug auf den Vertragsbestand zu erhalten. Verlängerungs- und Kündigungsoptionen werden bei hinreichender Sicherheit der Ausübung im jeweiligen Leasingzeitraum berücksichtigt. Eine hinreichende Sicherheit liegt vor, wenn die Wahrscheinlichkeit der Ausübung einer Option über 75 % liegt. Der Konzern nimmt das Wahlrecht gemäß IFRS 16.15 wahr und fasst die in einem Vertrag enthaltenen Leasing- und Nichtleasingkomponenten zusammen. In Übereinstimmung mit IFRS 16.47 werden die Nutzungsrechte sowie die Leasingverbindlichkeiten nicht gesondert in der Bilanz, sondern im Anhang ausgewiesen. Betreffend die Entwicklung der Nutzungsrechte im Geschäftsjahrverweisen wir auf Abschnitt "(16) KONZERNANLAGESPIEGEL". Angaben zu den Leasingverbindlichkeiten sind im Abschnitt "(27) VERBINDLICHKEITEN" enthalten. Die in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Beträge im Zusammenhang mit Leasingverhältnissen sind in den Abschnitten "(6) ABSCHREIBUNGEN", "(7) SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN", UND "(9) FINANZERGEBNIS" angegeben. Die Zahlungsmittelabflüsse sind im Abschnitt "(31) RISIKOMANAGEMENTPOLITIK UND SICHERUNGSMASSNAHMEN" unter den Liquiditätsrisiken angegeben. ERTRAGSREALISIERUNG Die Erlöse des Konzerns werden in den Segmenten "Bode", "Schaltbau", "Pintsch" und "SBRS" erwirtschaftet. Erlöse im Segment Bode resultieren aus der Veräußerung von Tür- und Zustiegssysteme für Bahnen, Busse und Nutzfahrzeugen sowie von Inneneinrichtungen für Schienenfahrzeuge. Die Umsatzerlöse im Segment "Schaltbau" resultieren aus dem Verkauf von Steckverbindern, Schnappschaltern und DC-Schütze für unterschiedliche Anwendungen im Bahnmarkt und in der Industrie. Im Segment "Pintsch" werden die Erlöse aus dem Verkauf von Bahnübergangssicherungstechniken, Achszählsysteme und Stellwerkstechnik generiert. Das Segment SBRS erzielt Umsatzerlöse in den Bereichen e-Mobility und Refurbishment. Erlöse in den Segmenten "Schaltbau" und "Bode" In den Segmenten "Schaltbau" und "Bode" werden Erlöse erfasst, wenn die Verfügungsmacht über die Produkte übergegangen ist. Die Lieferung ist erfolgt, wenn die Produkte an den benannten Bestimmungsort versandt wurden, die Risiken von Überalterung und Verlust auf den Kunden übergegangen sind, und der Kunde entweder Produkte in Übereinstimmung mit dem Kaufvertrag abgenommen hat, die Annahmefrist abgelaufen ist oder dem jeweiligen Segment objektive Nachweise vorliegen, dass alle Abnahmekriterien erfüllt wurden. Einige Verträge beinhalten mehrere Leistungskomponenten, wie etwa Verkauf von Produkten sowie notwendige Inbetriebnahmeleistungen und Kundenschulungen. Da die einzelnen Leistungskomponenten nicht ohne weiteres von einem Dritten erbracht werden können, handelt es sich grundsätzlich nicht um separat zu bilanzierende Leistungsverpflichtungen. Im Zusammenhang mit der Veräußerung von Produkten aus den Segmenten "Bode" und "Schaltbau" können retrospektiv wirkende Volumenrabatte vereinbart sein, die auf den Gesamtumsatz eines Kunden innerhalb eines vereinbarten Zeitraums basieren. Die Erlöse aus diesen Verkäufen werden in Höhe des im Vertrag festgelegten Preises - abzüglich der geschätzten Volumenrabatte - erfasst. Die Schätzung basiert auf Erfahrungswerten (Erwartungswertmethode). Umsatzerlöse werden nur in dem Umfang erfasst, in dem es hochwahrscheinlich ist, dass eine signifikante Stornierung nicht notwendig wird, sofern die damit verbundene Unsicherheit nicht mehr besteht. Im Segment "Schaltbau" werden in sehr geringem Umfang Umsatzerlöse aus Engineeringleistungen zeitraumbezogen erfasst. Die Erlöse werden im Verhältnis des geleisteten Inputs des Unternehmens zur Erfüllung der Leistungsverpflichtung im Verhältnis zu den insgesamt zur Erfüllung dieser Leistungsverpflichtung erwarteten Inputs erfasst. Schaltbau nimmt für Finanzierungskomponenten den praktischen Behelf in Anspruch, die Auswirkungen einer Finanzierungskomponente nicht zu berücksichtigen, falls die Dauer zwischen Übertragung von Gütern bzw. Dienstleistungen und Bezahlung dieser durch den Kunden maximal ein Jahr liegt. Für Verpflichtungen, fehlerhafte Produkte im Rahmen von Standardgarantiebedingungen zu reparieren oder zu ersetzen, wird eine Rückstellung gebildet. Im Segment "Bode" können separate Leistungsverpflichtungen aus verlängerten Gewährleistungszeiträumen vorliegen. Die Bestimmung des Einzelveräußerungspreises erfolgt hierbei nach Stufe 2 (vergleiche hierzu Abschnitt "Bestimmung des Einzelveräußerungspreises"). Eine Forderung wird nach Erfüllung der zugrundeliegenden Incoterms und damit bei erfolgtem Kontrollübergang der Lieferung und Leistung auf den Kunden ausgewiesen, weil zu diesem Zeitpunkt der Anspruch auf Gegenleistung unbedingt ist, das heißt, dass die Fälligkeit ab diesem Zeitpunkt automatisch mit Zeitablauf eintritt. Die bei Schaltbau bestehenden Zahlungsziele sind je nach Kunde und Land sehr unterschiedlich. Erlöse in den Segmenten "Pintsch" und "SBRS" Im Segment "Pintsch" und "SBRS" werden Erlöse erfasst, wenn die Verfügungsmacht über die Produkte übergegangen ist. Die Lieferung ist erfolgt, wenn die Produkte an den benannten Bestimmungsort versandt wurden, die Risiken von Überalterung und Verlust auf den Kunden übergegangen sind, und der Kunde entweder Produkte in Übereinstimmung mit dem Kaufvertrag abgenommen hat, die Annahmefrist erloschen ist oder dem jeweiligen Segment objektive Nachweise vorliegen, dass alle Abnahmekriterien erfüllt wurden. Kundenspezifische Fertigungsaufträge werden in Form von Werk- bzw. Festpreisverträgen geschlossen. Bei Festpreisverträgen werden die Erlöse aufgrund der tatsächlich am Ende der Berichtsperiode erbrachten Leistung im Verhältnis zu der insgesamt zu erbringenden Leistungsverpflichtung erfasst, da der Kunde während der Leistungserbringung durch Schaltbau die Verfügungsgewalt über den Vermögenswert, erhält. Einige Verträge beinhalten mehrere Leistungskomponenten, wie etwa die Erbringung einer Bauleistung sowie notwendige Inbetriebnahmeleistungen. Da die einzelnen Leistungskomponenten nicht ohne weiteres von einem Dritten erbracht werden können, handelt es sich grundsätzlich nicht um separat zu bilanzierende Leistungsverpflichtungen. Sofern separate Leistungsverpflichtungen vorliegen, wird der Transaktionspreis anhand der relativen Einzelveräußerungspreise aufgeteilt. Sind diese nicht direkt beobachtbar, werden sie anhand des Expected-cost-plus-a-margin-Ansatzes geschätzt. Schätzungen hinsichtlich der Erlöse, Kosten oder des Auftragsfortschritts werden korrigiert, wenn sich Umstände ändern. Etwaige daraus resultierende Erhöhungen oder Verminderungen der geschätzten Erlöse und Kosten werden in der Periode im Gewinn oder Verlust abgebildet, in der die Umstände, die Anlass zur Korrektur geben, der Geschäftsleitung zur Kenntnis gelangen. Bei Festpreisverträgen zahlt der Kunde einen mittels Zahlungsplan festgelegten Betrag. Überschreiten die von Schaltbau erbrachten Leistungen den Zahlungsbetrag, wird ein Vertragsvermögenswert erfasst. Sind die Zahlungen höher als die erbrachte Leistung, wird eine Vertragsverbindlichkeit ausgewiesen. Zahlungen werden nach den in den Kundenverträgen vereinbarten Zahlungsplänen geleistet. Schaltbau nimmt für Finanzierungskomponenten den praktischen Behelf in Anspruch, die Auswirkungen einer Finanzierungskomponente nicht zu berücksichtigen, falls die Dauer zwischen Übertragung von Gütern bzw. Dienstleistungen und Bezahlung dieser durch den Kunden maximal ein Jahr liegt. Vertragsvermögenswerte werden abzüglich Wertberichtigungen nach IFRS 9 angesetzt. Der Konzern wendet den vereinfachten Ansatz nach IFRS 9 an, um die erwarteten Kreditverluste zu bemessen; demzufolge werden für alle Vertragsvermögenswerte die über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste herangezogen. Die Vertragsvermögenswerte betreffen noch nicht fakturierte laufende Arbeiten und weisen im Wesentlichen die gleichen Risikomerkmale wie die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen für die gleichen Vertragsarten und Schuldner auf. Der Konzern hat daher die Schlussfolgerung gezogen, dass die erwarteten Verlustquoten für noch nicht fällige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen einen angemessenen Näherungswert der Verlustquoten für Vertragsvermögenswerte darstellen. Wertminderungsaufwendungen auf Vertragsvermögenswerte werden in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung im Posten Wertminderungsaufwendungen, netto, dargestellt. In Folgeperioden erzielte, früher bereits abgeschriebene Beträge werden im gleichen Posten erfasst. Bestimmung des Einzelveräußerungspreises scrollen
FREMDKAPITALKOSTEN Mit Ausnahme von Fremdkapitalkosten, die als Bestandteil der Anschaffungs- und Herstellungskosten von qualifizierten Vermögenswerten aktiviert werden, werden sämtliche Zinsen und sonstige Fremdkapitalkosten grundsätzlich sofort als Aufwand der Periode erfasst. BEHERRSCHUNGS- UND GEWINNABFÜHRUNGSVERTRAG Seit dem Geschäftsjahr 2022 besteht ein wirksamer Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag zwischen der Schaltbau Holding AG, München (nachfolgend "SBHO"), als beherrschtem Unternehmen und der Voltage BidCo GmbH, München (nachfolgend "VOBI"), als herrschendes Unternehmen. Die Ergebnisabführung wird im Konzernabschluss der Schaltbau Holding AG nur in Höhe des für das jeweilige Geschäftsjahr entstandene handelsrechtliche Ergebnis der der Schaltbau Holding AG bemessen und ergebnisneutral über die Veränderung der Gewinnrücklagen im Eigenkapital erfasst. WESENTLICHE EREIGNISSE UKRAINE-KRISE - AUSWIRKUNG AUF DIE VORLIEGENDE BERICHTERSTATTUNG Am 24. Februar 2022 erfolgte der militärische Einmarsch Russlands in die Ukraine. Vor diesem Hintergrund haben viele Staaten umfangreiche Sanktionen gegen Russland verhängt. Sowohl der bestehende Konflikt als auch die verhängten Sanktionen werden langfristig erhebliche Konsequenzen für die Weltwirtschaft haben. Die Entwicklung der Schaltbau-Gruppe ist insbesondere von den steigenden Energiepreisen, höhere Materialbeschaffungskosten und Engpässen in den Lieferketten beeinflusst. Die Auswirkung der vorliegenden Krise sowie deren zukünftiger Einfluss auf die Geschäftsentwicklung der Schaltbau-Gruppe wurde im Rahmen der Planungsphase des Konzerns berücksichtigt. Erkenntnisse auf zukünftige Entwicklungen werden insbesondere bei der Bestimmung der Werthaltigkeit latenter Steuern, Geschäfts- und Firmenwerte sowie Forderungen und Vorräte berücksichtigt. Das Arrangement der Schaltbau-Gruppe in der Ukraine als auch in Russland war und ist von untergeordneter Bedeutung für den Konzern. Neben dem generellen Einfluss der Konjunkturentwicklung lassen sich derzeit keine Ereignisse erkennen, die wesentlichen Einfluss auf die Bilanzierung und Bewertung haben. ABSCHLUSS BEHERRSCHUNGS- UND GEWINNABFÜHRUNGSVERTRAG MIT VOBI Die Schaltbau Holding AG und die VOBI haben am 17. Dezember 2021 einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag abgeschlossen. Dem Vertrag wurde in der außerordentlichen Hauptversammlung vom 3. Februar 2022 zugestimmt und er sieht eine Abfindung nach § 305 AktG in Höhe von 50,33 EUR und eine Ausgleichszahlung nach § 304 AktG in Höhe von 2,16 EUR (Bruttogewinnanteil) je Aktie vor. Auf Basis des derzeitigen Körperschaftsteuersatzes (inklusive Solidaritätszuschlag) ergibt sich eine Ausgleichszahlung von EUR 1,90 je Aktie. Die Eintragung ins Handelsregister erfolgte am 13. Juli 2022. Zum Stichtag wurde ein Ergebnis in Höhe von TEUR 121.774 an die Voltage BidCo GmbH, München, abgeführt. Die Ergebnisabführung erfolgt erfolgsneutral über die Veränderung der Gewinnrücklagen im Eigenkapital. ERWERB MINDERHEITENANTEILE AN DER SPII Schaltbau hat im Mai 2022 die restlichen Anteile an der SPII (35%) zu einem Kaufpreis von TEUR 7.774 erworben. Der Anteilserwerb führte zu einer Umbuchung zwischen Mehrheits- und Minderheitenanteilen im Eigenkapital sowie zur Ausbuchung der bestehenden Put-Call-Option, die bei der Schaltbau-Gruppe für den Erwerb der restlichen Anteile an der SPII bisher bilanziert war. scrollen
Der Kaufpreis lag um TEUR 1.072 über dem Wert des anteiligen Eigenkapitals der nicht beherrschenden Gesellschafter. Infolgedessen reduzierte sich der Minderheitenanteil am Eigenkapital um TEUR 6.702 und der Eigenkapitalanteil der Gesellschafter der Schaltbau Holding AG aufgrund der Ausbuchung der Put-Call-Option um TEUR 5.916. Die jeweiligen Veränderungen sind im erstgenannten Fall in den "übrigen Veränderungen" bei den "Minderheitenanteilen" und im letztgenannten Fall in den "übrigen Veränderungen" bei den "Gewinnrücklagen - übrige" der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung erfasst bzw. enthalten. VERÄUSSERUNG UND ENTKONSOLIDIERUNG SEGMENT SBRS Im Mai 2022 gab der Konzern seine Absicht bekannt, die beiden Geschäftsbereiche Charging Solutions und Rail Solutions des Geschäftssegments SBRS aufzugeben, und initiierte einen Prozess, um einen Käufer für die SBRS GmbH, Dinslaken (nachfolgend "SBRS"), und ihr Tochterunternehmen SBRS Consulting GmbH, Dinslaken nachfolgend "SBRC"), zu finden. Ab diesem Zeitpunkt wurde die Gesellschaft sowie ihr Tochterunternehmen daher als Veräußerungsgruppe im Sinne des IFRS 5 eingestuft und bilanziert. Die SBRS GmbH beinhaltete bis 31. Juli 2022 die zwei Geschäftsbereiche "Rail Solutions" und "Charging Solutions". Der Bereich Rail Solutions umfasst technische Komponenten und Systeme für Komplett- und Teilmodernisierungen von Schienenfahrzeugen. Charging Solutions bietet schnelle, verlässliche und sichere Ladeinfrastruktur für E-Busse, E-LKWs und E-Schiffe. Um den Verkauf beider Geschäftsfelder als eigenständige Unternehmen sicherzustellen, wurde das Geschäftsfeld "Rail Solutions" mit Wirkung zum 1. August 2022 im Rahmen eines Kauf und Übertragungsvertrags (Asset Deals) im ersten Schritt auf die im Geschäftsjahr erworbene Vorratsgesellschaft "GEZ (Gesellschaft für elektrische Zugausrüstung) Rail Solutions GmbH" (nachfolgend: "GEZR"), ein 100 % Tochterunternehmen der Schaltbau Holding AG, übertragen. Die SBRS GmbH, welche seit 1. August 2022 den Geschäftsbereich "Charging Solutions" beinhaltet, wurde mit Wirkung zum 31. Oktober 2022 an die Shell Deutschland GmbH, Hamburg, veräußert. Die Veräußerung der GEZR wurde zum 29. Dezember 2022 vollzogen. Finanzinformationen zu dem aufgegebenen Geschäftsbereich (Segment SBRS) für die Periode bis zum Zeitpunkt der Veräußerung sind im Folgenden aufgeführt. scrollen
Ein sonstiges Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen liegt nicht vor. scrollen
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit beinhaltet im Berichtsjahr einen Mittelzufluss aus der Veräußerung eines Geschäftsbereichs in Höhe von TEUR 125.865. Die Gesellschaften SBRR, SBRC und GEZR besaßen zum Entkonsolidierungszeitpunkt Zahlungsmittel in Höhe von TEUR 3.741, welche aus dem Konzern abgehen. Nachfolgende Tabelle beinhaltet die Vermögenswerte und Schulden zum Zeitpunkt der Entkonsolidierung der SBRS, SBRC und der GEZR. scrollen
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Da die Veräußerungsabsicht im Geschäftsjahr begründet wurde sowie die Veräußerung der Gesellschaften im Jahr 2022 erfolgte liegen zum Bilanzstichtag keine "Als zur Veräußerung gehaltenen eingestufte Vermögenswerte" und damit im Zusammenhang bestehende Verbindlichkeiten aus den genannten Gesellschaften vor. Die Schaltbau Holding AG verpflichtete sich vertraglich im Zusammenhang mit der Veräußerung der SBRS zur Zahlung einer Halteprämie von bis zu TEUR 2.508 an das Management der SBRS GmbH. Die erste Tranche der Halteprämie in Höhe von TEUR 627 wurde im Berichtsjahr geleistet. Der Restbetrag der Halteprämie in Höhe von TEUR 1.881 ist zum Stichtag in den sonstigen Rückstellungen enthalten. Nach der Veräußerung der SBRS und SBRC wurde eine Wertminderung der GEZR gemäß IFRS 5 in Verbindung mit IAS 36 auf den beizulegenden Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten vorgenommen. Der Wertminderungsaufwand wurde entsprechend im Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen erfasst. Nachfolgende Tabelle zeigt die im Geschäftsjahr erzielten Entkonsolidierungsergebnisse aus dem Verkauf der SBRS und SBRC. scrollen
Zwischen der Schaltbau Holding AG (Organgesellschaft), der Schaltbau GmbH (Organgesellschaft) der Voltage BidCo GmbH (Organgesellschaft) und der Voltage Holding GmbH (Organträger) besteht seit dem Geschäftsjahr 2022 eine wirksame ertragsteuerliche Organschaft. Die Voltage BidCo GmbH und die Voltage Holding GmbH sind nicht Teil des Konsolidierungskreises des Konzernabschlusses der Schaltbau Holding AG. Latente Steuern werden entsprechend der wirtschaftlichen Betrachtungsweise auf Ebene der jeweiligen Gesellschaft bilanziert. Ertragsteuern auf den Veräußerungsgewinn fallen auf Ebene des Organträgers an. Nachfolgende Tabelle zeigt das im Geschäftsjahr erzielte Entkonsolidierungsergebnis aus dem Verkauf der GEZR. scrollen
1 Beinhaltet IFRS 5 Wertberichtigung
In nachfolgender Tabelle wird das Veräußerungsergebnis vor Ertragsteuern auf den Cashflow aus der Veräußerung der Gesellschaften übergleitet. scrollen
REORGANISATION BODE-GRUPPE Ab 2023 werden die europäischen Produktionsstandorte innerhalb des Segments Bode nach Produktsegmenten ausgerichtet. Gleichzeitig wird am jeweiligen Produktionsstandort der Bode-Gruppe die produktspezifische Engineering-Kompetenz gestärkt. Durch diese enge Verzahnung von Entwicklung und Produktion können Entwicklungs- und Produktionszyklen sowohl für eigene Produkte als auch Kundenprojekte verkürzt und eine Produktion zu international wettbewerbsfähigen Kosten ermöglicht werden. Im Rahmen der Neuausrichtung wird ab 2023 das gesamte Geschäft mit Fahrzeugtürsystemen für Busse innerhalb der Bode-Gruppe in einem Kompetenzzentrum am Standort Bursa, Türkei, konzentriert. Der Bode-Standort in Rawicz, Polen, fungiert künftig als gruppenweites Kompetenzzentrum für den Bereich Türen für Schienenfahrzeuge. Der Standort Kassel, Deutschland, wird Leitwerk für das gesamte Bode-Geschäft mit Tritten und Antrieben, Digitalisierungsinitiativen auf Basis künstlicher Intelligenz und zentraler Standort für das Service-Geschäft, welches zukünftig weiter deutlich ausgebaut werden wird. Zu den organisatorischen Maßnahmen des Programms gehört der Aufbau einer neuen Organisationsstruktur, bei der Führungskräfte für strategische Unternehmensfunktionen gruppenweite Verantwortung übernehmen. Der Abbau von Doppelstrukturen und die Bündelung der Produktion für die verschiedenen Produktsegmente an jeweils einem Standort ist über einen Zeitraum von zwei Jahren planerisch mit einem Entfall von insgesamt rund 200 Stellen europaweit verbunden. Bereits im Geschäftsjahr 2022 wurden mit der Umsetzung der strategischen Neuausrichtung begonnen. Um einen möglichst sozialverträglichen Personalabbau sicherzustellen, wurde im August 2022 ein Dienstleistungsvertrag mit der PMB International GmbH, Böblingen, und der PMB Transfer GmbH, Böblingen, abgeschlossen. Ziel der Transfergesellschaft ist es, den von Arbeitsplatzverlust betroffenen Mitarbeitern eine finanzielle Absicherung und eine professionelle Unterstützung in ein neues festes Beschäftigungsverhältnis zu ermöglichen. Im Rahmen der Transfergesellschaft wechseln die Mitarbeiter in eine so genannte betriebsorganisatorisch eigenständige Einheit - die Transfergesellschaft fungiert so als neuer Arbeitgeber und unterstützt bei der Weiterqualifizierung und Arbeitsplatzsuche. Bedingt durch die eingeleiteten Maßnahmen wurden im Segment Bode im Geschäftsjahr Restrukturierungsrückstellungen gebildet. Der Saldo der Restrukturierungsrückstellungen beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 8.080 (Personalrückstellung TEUR 5.553, übrige Rückstellungen TEUR 2.527). FERTIGSTELLUNG NEUES PRODUKTIONSWERK NEXT FACTORY Mit dem offiziellen Spatenstich am Montag, den 23. November 2019, starteten symbolisch die Bauarbeiten für ein neues Produktionswerk der Schaltbau GmbH in Velden an der Vils. Das intern als "NExT Factory" bezeichnete Werk zählt zu den modernsten Produktionsstätten dieser Art. "NExT" steht symbolisch für die vier Dimensionen New Energy, New Work, Excellence in Processes sowie Technology driven. Im Kern handelt es sich um ein CO 2 -freies Energiekonzept, neue und transparente Arbeitswelten, exzellente Wertschöpfungsprozesse sowie den sinnvollen Einsatz und Ausbau von Technologien entlang der Wertschöpfungskette. Im Geschäftsjahr 2022 konnte das Gebäude planmäßig fertig gestellt werden. Infolgedessen erfolgte im Anlagespiegel eine Umgliederung der "Geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau" in "Grundstücke und Bauten" in Höhe von TEUR 18.495 sowie ein Zugang von TEUR 35.904 bei den "Grundstücken und Bauten". VERKAUF ALTWERK VELDEN Mit Kaufvertrag vom Juni 2022 hat die Schaltbau GmbH, München, das Grundstück mit Produktionsgebäude des Altwerkes in Velden sowie bestimmte technische Anlagen und Betriebsvorrichtungen veräußert. Der Besitzübergabe an den Käufer sowie der Übergang von Gefahr, Nutzen und Lasten des Grundstücks sowie des Gebäudes erfolgt erst im April 2023, folglich bleibt Schaltbau bis zu diesem Datum wirtschaftlicher Eigentümer. Die Schaltbau GmbH ist im Segment Schaltbau enthalten. Da es sich um langfristige Vermögenswerte handelt, deren Veräußerung hochwahrscheinlich ist, werden diese seit Oktober 2022 unter Berücksichtigung des IFRS 5 bilanziert. Infolgedessen wird das Grundvermögen zum Bilanzstichtag in Höhe von TEUR 3.888 unter der Bilanzposition "Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte" ausgewiesen. Mit Ergänzungsvereinbarung vom 13. Januar 2023 wurde vereinbart, dass der Übergang von Gefahr, Nutzen und Lasten des Grundstücks sowie des Gebäudes erst im September 2023 auf den Käufer übergeht. Darüber hinaus wurde der Kaufpreis auf TEUR 3.800 angepasst. PFLICHTWANDELANLEIHE Im vorangegangenen Geschäftsjahr hat die Schaltbau Holding AG, München, im Rahmen eines öffentlichen Bezugsangebots in Deutschland, das im Bundesanzeiger und auf der Internetseite der Gesellschaft veröffentlicht wurde, nachrangige und nicht besicherte, untereinander gleichberechtigte, auf den Inhaber lautende Wandelschuldverschreibungen mit Wandlungspflicht am Laufzeitende ("Pflichtwandelanleihen") im Gesamtnennbetrag von EUR 60 Mio. begeben. Angeboten wurden 60.000 Teilschuldverschreibungen mit einem Nennbetrag von EUR 1.000 je Schuldverschreibung, einem Nominalzinssatz von 0,5 % p.a. und einer Fälligkeit am 30. September 2022. Die Schuldverschreibungen waren zu einem anfänglichen Wandlungspreis von EUR 29,00 je Aktie in insgesamt bis zu 2.068.965 Aktien der Gesellschaft wandelbar. Die finale Pflichtwandlung der noch ausstehenden Schuldverschreibungen fand termingerecht statt. Bedingt durch die Pflichtwandelanleihe erhöhte sich das gezeichnete Kapital um TEUR 35 bei gleichzeitiger Reduzierung der Kapitalrücklage um TEUR -35. Entstehende Differenzen aus der Wandlung von Schuldverschreibungen in Aktien führten insgesamt zu einer Rückzahlung von TEUR -22 aus der Kapitalrücklage. AUSLEIHUNG AN VOLTAGE HOLDING GMBH Mit Datum vom 31. Oktober 2022 gewährte die Schaltbau Holding AG der Voltage Holding GmbH, München, (nachfolgend "VOMI") ein Darlehen in Höhe von TEUR 130.000 zu einem Zinssatz von 0,5%. Die Laufzeit des Darlehens endet vertragsgemäß am 30. Juni 2024. Gemäß Darlehensvertrag hat die VOMI das Recht, die Darlehenssumme zu jeder Zeit zurückzuzahlen. Das ausgereichte Darlehen ist unter den "Ausleihungen an verbundene Unternehmen" in der Bilanzposition "Sonstige Finanzanlagen" ausgewiesen. Anfallende Zinsen werden kapitalisiert. Die Auszahlung ist in der Kapitalflussrechnung im Cashflow aus Investitionstätigkeit unter der Position "Auszahlungen für Investitionen in Finanzanlagen" erfasst. REVERSE-FACTORING PROGRAMM Im Berichtsjahr 2022 hat die Schaltbau-Gruppe eine Reverse-Factoring Vereinbarung abgeschlossen. Es handelt sich hierbei um eine Finanzierungslösung, bei der die Schaltbau-Gruppe ihre Lieferanten über einen Finanzierungspartner vor Ablauf des festgesetzten Zahlungsziels bezahlt. Die in diesem Programm befindlichen Verbindlichkeiten werden, entsprechend ihrem wirtschaftlichen Gehalt, unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen. Zum Bilanzstichtag bestehen Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit dem Reverse-Factoring Programm in Höhe von TEUR 0, da bisher noch kein Lieferant an dem Programm teilnimmt. Zahlungsströme im Zusammenhang mit dem Programm werden im Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit ausgewiesen. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG (1) UMSATZERLÖSE Die Erlöse des Konzerns werden in den Segmenten "Pintsch", "Bode", "Schaltbau", und "SBRS" erwirtschaftet. Im Segment "Pintsch" werden die Erlöse aus dem Verkauf von Bahnübergangssicherungstechnik, Rangier-, Signal- und Stellwerkstechnik für die Bahn-Infrastruktur generiert. Die Erlöse im Segment "Bode" resultieren aus der Veräußerung von Tür- und Zustiegssystemen vor allem für Schienenfahrzeuge. Die Umsatzerlöse im Segment "Schaltbau" werden aus dem Verkauf von sicherheitskritischen Gleichstrom-Komponenten u.a. für Schienenfahrzeuge, Industrieanwendungen, Stromspeicher, Elektrofahrzeuge und Ladeinfrastrukturen erzielt. Das Segment "SBRS" erzielt Umsatzerlöse mit technischen Komponenten und Systemen für Komplett- und Teilmodernisierungen von Schienenfahrzeugen sowie mit Hochleistungsladeinfrastruktur für E-Busse. Im Juni 2022 gab der Konzern seine Absicht bekannt, die Geschäftsbereiche Charging Solutions und Rail Solutions zu veräußern (Segment SBRS). Es handelt sich hierbei um einen aufgegebenen Geschäftsbereich im Sinne des IFRS 5. Für weitere Informationen verweisen wir auf den Abschnitt "WESENTLCHE EREIGNISSE". Die nachfolgende Tabelle zeigt die Umsatzerlöse, die in den Segmenten zeitraum- und zeitpunktbezogen, erwirtschaftet werden. scrollen
Die nachfolgende Tabelle zeigt die zum Stichtag noch nicht bzw. noch nicht vollständig erfüllten Leistungsverpflichtungen, die im Wesentlichen aus langfristigen Fertigungsaufträgen aus dem Segment "Pintsch", "SBRS" sowie aus über Zeitraum erbrachte Entwicklungsleistungen im Segment "Schaltbau" resultieren. scrollen
Das Management erwartet, dass 76,6 % (Vj. 58,1%) dieser ausstehenden (oder teilweise ausstehenden) Leistungsverpflichtungen im Geschäftsjahr 2022 als Umsatz erfasst werden. Die restlichen 23,4 % (Vj. 41,9%) werden erwartungsgemäß überwiegend im Jahr 2023 (Vj. 2022) als Umsatz erfasst. Der genannte Betrag umfasst keine variablen Vergütungsbestandteile, die begrenzt sind. Die Angabe umfasst keine Verträge, bei denen der Anspruch auf Gegenleistung vom Kunden mit dem Wert der erbrachten Leistungsverpflichtung durch Schaltbau im Einklang steht und/oder deren erwartete ursprüngliche Laufzeit maximal ein Jahr beträgt. Nachfolgende Tabelle zeigt in der Berichtsperiode erfasste Erlöse, die zu Beginn der Periode im Saldo der Vertragsverbindlichkeiten angefallen sind (vgl. Abschnitt "(28) VERTRAGSVERMÖGENSWERTE UND -VERBINDLICHKEITEN"): scrollen
In nachfolgender Tabelle werden die vom Konzern erwirtschafteten Umsatzerlöse nach Märkten dargestellt. scrollen
(2) BESTANDSVERÄNDERUNGEN AN FERTIGEN UND UNFERTIGEN ERZEUGNISSEN UND ANDERE AKTIVIERTE EIGENLEISTUNGEN scrollen
(3) SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE scrollen
Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten periodenfremde Erträge von insgesamt TEUR 6.008 (Vj. TEUR 4.034) im Wesentlichen aus der Auflösung von Rückstellungen. Die übrigen betrieblichen Erträge beinhalten Erträge aus der Veräußerung des Geschäfts mit Gasweichenheizungen im Rahmen eines Asset Deals in Höhe von TEUR 500, Mieterträge in Höhe von TEUR 321 (Vj. TEUR 338) sowie Erträge für erbrachte Leistungen an verbundene nichtkonsolidierte Unternehmen in Höhe von TEUR 144 (Vj. TEUR 253). Im Vorjahr waren darüber hinaus Erträge aus der Ausbuchung einer verjährten Verbindlichkeit in Höhe von TEUR 461 in den übrigen betrieblichen Erträgen enthalten. Bei den Zuwendungen der öffentlichen Hand handelt es sich im Wesentlichen um erfolgsbezogene Zuwendungen für Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. Unerfüllte Bedingungen im Zusammenhang mit den erhaltenen Zuwendungen sind seitens Schaltbau nicht ersichtlich. (4) MATERIALAUFWAND scrollen
Erläuterungen zu den Beschaffungsmärkten und zur Einkaufsstrategie der Schaltbau-Gruppe finden sich im Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns. (5) PERSONALAUFWAND / MITARBEITER scrollen
Im Zusammenhang mit den Aufwendungen für Altersversorgung wird auf die Ausführungen im Abschnitt "(25) PENSIONSRÜCKSTELLUNGEN" verwiesen. scrollen
Bei den oben genannten Angaben handelt es sich um die unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten gewichtete, durchschnittliche Anzahl an Mitarbeitern der vollkonsolidierten Gesellschaften auf Basis der monatlichen Endstände. Die betriebswirtschaftliche Gewichtung bezieht Auszubildende nur zu 30% in die Berechnung ein. (6) ABSCHREIBUNGEN UND WERTBERICHTIGUNGEN scrollen
Im Geschäftsjahr liegen Abschreibungen auf Nutzungsrechte in Höhe von TEUR -3.844 (Vj. TEUR -3.667 vor Berücksichtigung der IFRS 5 Ausweisänderungen) vor. (7) SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN scrollen
Die Verwaltungskosten beinhalten im Wesentlichen Rechts- und Beratungskosten, Versicherungen und Beiträge, sowie IT-Kosten. Die Vertriebskosten entfallen auf Werbekosten, Verkaufsprovisionen sowie Reise- und Bewirtungskosten. Die übrigen Aufwendungen beinhalten im Berichtsjahr insbesondere den Aufwand in Höhe von TEUR -2.527 aus der Zuführung zu den im Segment Bode gebildeten Restrukturierungsrückstellungen (Sachkostenanteil). Die Auszahlungen für kurzfristige bzw. geringwertige Leasingverhältnisse und variable Zahlungen beliefen sich im Geschäftsjahr auf TEUR -2.188 (Vj. TEUR -2.184). (8) BETEILIGUNGSERGEBNIS scrollen
Die Abschlüsse der ausländischen Gesellschaften wurden jeweils gemäß den landesrechtlichen Regelungen aufgestellt. Um materielle Unterschiede im Ergebnis zu einem nach den Regelungen der IFRS aufgestellten Abschluss, wie sie in der EU anzuwenden sind, zu vermeiden wurden - sofern wesentlich - IFRS Anpassungsbuchungen vorgenommen. Im Geschäftsjahr wurden für den Einbezug der BODO als at equity-bilanziertes Unternehmen, das als funktionale Währung die "Türkische Lira" verwendet, die Regelungen des IAS 29 für Hochinflationsländer angewandt. Der dem zur Ermittlung des at-equity Ergebnisses zugrundeliegende Abschluss der Gesellschaft wurde aufgrund von Änderungen der allgemeinen Kaufkraft der funktionalen Währung angepasst. Der zugrunde gelegte Abschluss wurde dabei nach dem Konzept der historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten erstellt. Für die Vorperiode wurde als Preisindex der allgemeine türkische Consumer-Price-Index (CPI) mit Wert von 1,36 verwendet. Am Abschlussstichtag wurde der CPI mit einem Wert von 1,64 angewandt. Das Ergebnis aus at equity-bilanzierten Unternehmen beinhaltet wie im Vorjahr den Anteil am Ergebnis der BoDo Bode-Dogrusan A.S. (Türkei). Das at equity-bilanzierte Unternehmen hat im Geschäftsjahr eine Ausschüttung in Höhe von TTRY 22.222 bzw. TEUR 1.459 (Vj. TTRY 23.171 bzw. TEUR 2.416) getätigt, wovon die Hälfte auf die Schaltbau-Gruppe entfällt (TEUR 669; Vj. TEUR 1.207). Wären die jeweiligen Wechselkurse um 10% vorteilhafter/nachteiliger ausgefallen, dann würde sich das Ergebnis aus at equity-bilanzierten Unternehmen um TEUR 55 / -45 verändern (Vj. TEUR 29 / -24), bei Annahme eines unveränderten CPI Wertes. (9) FINANZERGEBNIS scrollen
Die Zinsaufwendungen enthalten TEUR -547 (Vj. TEUR -516) aus der Aufzinsung von Personalrückstellungen. Der Zinsertrag beinhaltet insbesondere Erträge aus der Bewertung von Zinsderivaten. Im Vorjahr waren in den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen bedingt durch die im Vorjahr vorgenommene Umfinanzierung, Aufwendungen aus der Ausbuchung der bisher in der Bilanz erfassten Transaktionskosten in Höhe von TEUR 1.678 sowie Vorfälligkeitsentschädigungen in Höhe von TEUR 933 in Folge der vorzeitigen Tilgung der Schuldscheindarlehen enthalten. (10) ERTRAGSTEUERN scrollen
Soweit die Gesellschaft mit ihren Tochtergesellschaften steuerlich anzuerkennende Ergebnisabführungsverträge geschlossen hat, wird das Einkommen dieser Tochtergesellschaften der Gesellschaft für körperschaft- und gewerbesteuerliche Zwecke zugerechnet. Das Einkommen der Tochtergesellschaft ist in diesem Fall auf Ebene der Muttergesellschaft zu versteuern, ohne dass es einer Ausschüttung bedarf. Bei der Ermittlung des Einkommens der Tochtergesellschaft (Organgesellschaft) sind verschiedene Besonderheiten (z. B. Ermittlung der abziehbaren Zinsaufwendungen, Verlustabzug) zu berücksichtigen. Die aktiven latenten Steuern betreffen folgende Bilanzposten: scrollen
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Die passiven latenten Steuern betreffen folgende Bilanzposten: scrollen
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Von den latenten Steuern nach Saldierung entfallen auf langfristige aktive latente Steuern TEUR 1.170 (Vj. TEUR 3.523) und auf langfristige passive latente Steuern TEUR 5.165 (Vj. TEUR 1.729). Von den steuerlichen Verlustvorträgen könnten 0,8 % (Vj. 0,4 %) in zwei Jahren, 0,9 % (Vj. 1,9 %) in drei Jahren, 0,0 % (Vj. 1,2 %) in vier Jahren, 0,3 % (Vj. 0,0 %) in fünf Jahren und 10,8 % (Vj. 14,6 %) in mehr als fünf Jahren voraussichtlich verfallen. Die übrigen Verlustvorträge von 87,2 % (Vj. 81,9 %) wären unbegrenzt vortragsfähig. Zum Bilanzstichtag wurden auf inländische gewerbesteuerliche und körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 19.238 (Vj. TEUR 13.635) latente Steuern in Höhe von TEUR 2.886 (Vj. TEUR 2.040) angesetzt. Auf ausländische Verlustvorträge in Höhe von TEUR 1.204 (Vj. TEUR 2.387) wurden TEUR 301 (Vj. TEUR 561) latente Steuern bilanziert. Für inländische körperschaftsteuerliche und gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 64.601 (Vj. TEUR 37.663) sowie auf ausländische Verlustvorträge in Höhe von TEUR 18.863 (Vj. TEUR 18.549) sind keine latenten Steuern angesetzt. Auf der außerordentlichen Hauptversammlung am 3. Februar 2022 wurde ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag zwischen der Schaltbau Holding AG und der Voltage BidCo GmbH abgeschlossen. Infolgedessen können keine aktiven latenten Steuern auf bestehende Verlustvorträge der Schaltbau Holding AG gebildet werden (vororganschaftliche Verluste). Die auf diese Vorträge gebildeten aktiven latenten Steuern in Höhe von TEUR 1.083 wurden 2021 aufgelöst. Diese steuerlichen Verlustvorträge sind solange der Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag besteht nicht nutzbar. In Folge dieses Vertrags ist die Schaltbau Holding AG ab 01.01.2022 eine steuerliche Organgesellschaft. Am 28.10.2022 wurde zwischen der Voltage BidCo GmbH und der Voltage Holding GmbH ein Ergebnisabführungsvertrag abgeschlossen. Damit ist die Voltage Holding GmbH rückwirkend ab 1. Januar 2022 der neue steuerliche Organträger. Damit erfolgt bei ihr der Ausweis der Körperschaft- und Gewerbesteuer für das laufende Geschäftsjahr der Schaltbau Holding AG, der Schaltbau GmbH sowie der SBRS GmbH. Diese drei Gesellschaften weisen aber weiterhin die latente Steuer auf temporäre Differenzen aus. Zum Vorjahresbilanzstichtag wiesen einige Konzernunternehmen, die einen steuerlichen Verlust erwirtschaftet hatten, einen Nettoüberhang an aktiven latenten Steuern in Höhe von TEUR 8.158 aus, der im Wesentlichen aus dem deutschen Organkreis der Schaltbau Holding AG resultiert. Die Realisierung aktiver latenter Steuern wurde in Höhe von TEUR 2.132 als wahrscheinlich eingeschätzt. Bei den betroffenen Unternehmen wurde basierend auf der dreijährigen Planungsperiode ein ausreichend zu versteuerndes Ergebnis erwartet, vor allem aufgrund der sich bietenden Marktchancen im Bereich New Energy/New Industry sowie e-Mobility Automotive. Im Berichtsjahr besteht bei diesen Unternehmen kein Nettoüberhang an aktiven latenten Steuern. Auf temporäre Differenzen und nicht ausgeschüttete Gewinne von Tochterunternehmen der Schaltbau Holding AG wurden wegen bestehender Kontrolle nach IAS 12.39 in Höhe von TEUR 749 (Vj. TEUR 892) keine latenten Steuerschulden bilanziert. Überleitungsrechnung vom erwarteten zum tatsächlichen Steueraufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung scrollen
Die Position "Nicht abziehbare Aufwendungen" enthält den rein steuerlichen Effekt aus der Hinzurechnung der Aufwendungen für die Garantiedividende an die Minderheiten Aktionäre der Schaltbau Holding AG. Die Position "Sonstige Abweichnungen" enthält mit TUER 968 den Effekt aus dem Ergebnisabführungsvertrag zwischen der Schaltbau holding AG und der Voltage BidCo GmbH. Im Vorjahr enthält die Position "Sonstige Abweichungen" steuerliche Einmaleffekte aus dem Rechtsformwechsel der Bode - Die Tür GmbH sowie aus der Übernahme der Schaltbau Holding AG durch die Voltage BidCo GmbH in Höhe von TEUR -1.079. Zusätzlich sind darin auch Effekte aus der Umklassifizierung gemäß IFRS 5 enthalten. (1 1) ERGEBNIS JE AKTIE Das unverwässerte Ergebnis je Aktie wird als Quotient aus dem den Aktionären der Schaltbau Holding AG zustehenden Konzernjahresergebnis und der gewichteten durchschnittlichen Anzahl der während des Geschäftsjahres im Umlauf befindlichen Stammaktien ohne Berücksichtigung der eigenen Aktien ermittelt. Eine "Verwässerung" des Ergebnisses je Aktie tritt dann ein, wenn die durchschnittliche Aktienzahl durch Hinzurechnung der Ausgabe potentieller Aktien aus den von der Schaltbau Holding AG begebenen Optionsrechten erhöht wird bzw. wenn Aktien zurückgegeben oder verkauft werden. Optionsrechte wirken verwässernd auf das Ergebnis, wenn die Voraussetzung für die Ausübung eingetreten ist. Das verwässerte Ergebnis je Aktie entspricht dem unverwässerten Ergebnis je Aktie, da weder im Geschäftsjahr noch im Vorjahr Optionen auf Aktien der Schaltbau Holding AG bestanden. Die Aktienanzahl (abzüglich der eigenen Aktien) beträgt zum Stichtag 31. Dezember 2022 insgesamt Stückaktien 10.913.052 (Vj. 10.884.295). Die Gesellschaft hat eigene Aktien im Bestand (vgl. hierzu die Erläuterungen unter Abschnitt "(23) KAPITAL- / GEWINN- UND ANDERE RÜCKLAGEN"). scrollen
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(12) ERGEBNIS AUS AUFGEGEBENEN GESCHÄFTSBEREICHEN Im Mai 2022 gab der Konzern seine Absicht bekannt, die beiden Geschäftsbereiche Charging Solutions und Rail Solutions des Geschäftssegments SBRS aufzugeben, und initiierte einen ergebnisoffenen Prozess, um einen Käufer für die SBRS GmbH, Dinslaken (nachfolgend "SBRS"), und ihr Tochterunternehmen SBRS Consulting GmbH, Dinslaken nachfolgend "SBRC"), zu finden. Ab diesem Zeitpunkt wurde die Gesellschaft sowie ihr Tochterunternehmen daher als Veräußerungsgruppe im Sinne des IFRS 5 eingestuft und bilanziert. Die SBRS GmbH beinhaltete bis 31. Juli 2022 die zwei Geschäftsbereiche "Rail Solutions" und "Charging Solutions". Der Bereich Rail Solutions umfasst technische Komponenten und Systeme für Komplett- und Teilmodernisierungen von Schienenfahrzeugen. Charging Solutions bietet schnelle, verlässliche und sichere Ladeinfrastruktur für E-Busse, E-LKWs und E-Schiffe. Um den Verkauf beider Geschäftsfelder als eigenständige Unternehmen zu ermöglichen, wurde das Geschäftsfeld "Rail Solutions" mit Wirkung zum 1. August 2022 im Rahmen eines Kauf- und Übertragungsvertrags (Asset Deals) im ersten Schritt auf die im Geschäftsjahr erworbene Vorratsgesellschaft "GEZ (Gesellschaft für elektrische Zugausrüstung) Rail Solutions GmbH" (nachfolgend: "GEZR"), ein 100 % Tochterunternehmen der Schaltbau Holding AG, übertragen. Die SBRS GmbH, welche seit 1. August 2022 den Geschäftsbereich "Charging Solutions" beinhaltet, wurde mit Wirkung zum 31. Oktober 2022 an die Shell Deutschland GmbH, Hamburg, veräußert. Die Veräußerung der GEZR wurde zum 29. Dezember 2022 vollzogen. Für weitere Informationen verweisen wir auf die Ausführungen "Veräußerung und Entkonsolidierung Segment SBRS" im Abschnitt "WESENTLICHE ERGEIGNISSE". ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-BILANZ In der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021 sind die Gesellschaften SBRS, SBRC und GEZR, die zusammen das Segment SBRS ausmachten enthalten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden die vorgenannten Gesellschaften und damit das Segment SBRS veräußert. Um eine Vergleichbarkeit zu gewährleisten, wird die Segmentbilanz SBRS für das Geschäftsjahr 2021 nachfolgend dargestellt. scrollen
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(13) IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE Der Geschäfts- oder Firmenwert gliedert sich wie folgt auf: scrollen
1 Unterliegen Währungskursschwankungen
Der erzielbare Betrag einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit wird anhand ihres Nutzungswertes ermittelt und errechnet sich unter Anwendung eines Discounted Cashflow-Verfahrens (DCF). Den Berechnungen der Nutzungswerte pro zahlungsmittelgenerierende Einheit liegen Prognosen zugrunde, die auf der vom Vorstand genehmigten Planung für drei Jahre beruhen und auch für interne Zwecke verwendet werden und vom Aufsichtsrat genehmigt wurden. Im Rahmen der Planung werden potenzielle Marktentwicklungen berücksichtigt. Bei der Berechnung wird davon ausgegangen, dass für alle Jahre nach dem dritten Jahr ein Wachstum von grundsätzlich einem Prozent erreicht wird. Für die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wird ein aus der entsprechenden Peer Group abgeleiteter Beta-Faktor, ein Fremdkapitalkosten-Spread sowie die Kapitalstruktur der Gruppe berücksichtigt. Folgende Planannahmen wurden für die Impairment-Tests 2022 getroffen: scrollen
Die Umsatzerlöse für das nächste Jahr sind im Wesentlichen bereits durch den entsprechenden Auftragseingang bei Budgeterstellung hinterlegt. Es werden folgende Diskontierungszinssätze verwendet: scrollen
Im Rahmen des Impairment-Tests hat Schaltbau nach den Anforderungen des IAS 36.134 für wesentliche Cash- Generating Units Sensitivitätsanalysen für Umsatz- sowie Kostenentwicklungen, den Diskontierungszinssatz und die Wachstumsrate durchgeführt. Ein Abwertungsrisiko des Firmenwerts ließ sich auch auf Basis dieser Analysen bei Variationen der wesentlichen Bewertungsparameter innerhalb angemessener Bandbreiten nicht erkennen. In den immateriellen Vermögenswerten sind aktivierte Entwicklungskosten in Höhe von TEUR 22.742 (Vj. TEUR 12.058) enthalten. (14) ALS FINANZINVESTION GEHALTENTE IMMOBILIEN Die Schaltbau-Gruppe vermietet Grundvermögen im Rahmen eines Operating-Leasingverhältnis an eine spanische Gesellschaft. Die unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesenen Mieterträge im Zusammenhang mit der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilie belaufen sich im Geschäftsjahr 2022 auf TEUR 311 (Vj. TEUR 327). Die direkten betrieblichen Aufwendungen im Zusammenhang mit der Immobilie belaufen sich auf TEUR 2 (Vj. TEUR 2). Die Laufzeit des Mietvertrags ist unbegrenzt. Der Mietvertrag kann von beiden Vertragsparteien mit einer Frist von sechs Monaten zum Ende eines jeden Kalenderjahres gekündigt werden. Für Informationen zur Entwicklung der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien verweisen wir auf Abschnitt "(16) KONZERNANLAGESPIEGEL". Die Fälligkeiten der zukünftigen Leasingzahlungen stellen sich wie folgt dar: scrollen
Der beizulegende Zeitwert (Nettoveräußerungswert) wird von einem qualifizierten unabhängigen Gutachter ermittelt und beträgt TEUR 4.919. (15) AT EQUITY-BEWERTETE BETEILIGUNGEN Die aus der at equity-Bewertung der assoziierten Unternehmen sowie Gemeinschaftsunternehmen resultierenden aktivischen Unterschiedsbeträge stellen Geschäfts- oder Firmenwerte dar und werden unter den at equity-bewerteten Beteiligungen ausgewiesen. Eine planmäßige Abschreibung erfolgt nicht. Dafür werden die at equity-bewerteten Beteiligungen (sowie der darin enthaltene Geschäfts- oder Firmenwert) anlassbezogen auf ihre Werthaltigkeit hin überprüft. Negative at equity-Ansätze werden in der Konzernbilanz nicht ausgewiesen. Die Beteiligungen an at equity-bilanzierten Unternehmen und die hierauf entfallenden Geschäfts- oder Firmenwerte stellen sich wie folgt dar: scrollen
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Im Geschäftsjahr wurden für den Einbezug der BODO als at equity-bilanziertes Unternehmen, das als funktionale Währung die "Türkische Lira" verwendet, die Regelungen des IAS 29 für Hochinflationsländer angewandt. Infolgedessen wurde der Buchwert der BODO zum 31. Dezember 2021 auf den nach IAS 29 ermittelten Buchwert übergeleitet. scrollen
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1 BODO: BoDo Bode-Dogrusan A.S.
Nachfolgende Tabelle beinhaltet den im Rahmen der Equity-Methode nicht erfassten anteiligen Verlust der BOYO. scrollen
Die folgende Übersicht zeigt aggregierte Eckdaten zu den wesentlichen at equity-bewerteten Beteiligungen: scrollen
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(16) KONZERNANLAGESPIEGEL ENTWICKLUNG DES ANLAGEVERMÖGENS 2022scrollen
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Anmerkung: Durch die Verwendung elektronischer Rechenhilfen können sich rundungsbedingte Differenzen ergeben.
1 In den Nettobuchwerten der Grundstücke
und Bauten sind aus der Neubewertung der Grundstücke
aus der damaligen IFRS Erstanwendung TEUR 4.260 enthalten.
ENTWICKLUNG DES ANLAGEVERMÖGENS 2021scrollen
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Anmerkung: Durch die Verwendung elektronischer Rechenhilfen können sich rundungsbedingte Differenzen ergeben.
1 In den Nettobuchwerten der Grundstücke
und Bauten sind aus der Neubewertung der Grundstücke
aus der damaligen IFRS Erstanwendung TEUR 4.260 enthalten.
Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung betrugen im Geschäftsjahr TEUR -47.788 (Vj. TEUR -42.688), der entsprechende Aufwand beträgt TEUR -35.893 (Vj. TEUR -36.642). Demnach wurden TEUR 11.895 (Vj. TEUR 6.046) aktiviert. Im Geschäftsjahr wurden Finanzierungsaufwendungen in Höhe von TEUR 1.454 (Vj. TEUR 154) als Anschaffungs- oder Herstellungskosten für qualifizierte Vermögenswerte aktiviert. Der Finanzierungskostensatz beträgt 4,4% (Vj. 4,5 %). (17) ZUR VERÄUSSERUNG VORGESEHENE VERMÖGENSWERTE Mit Kaufvertrag vom Juni 2022 hat die Schaltbau GmbH, München, das Grundstück mit Produktionsgebäude des Altwerkes in Velden sowie bestimmte technische Anlagen und Betriebsvorrichtungen veräußert. Da es sich um langfristige Vermögenswerte handelt, deren Veräußerung hochwahrscheinlich ist, werden diese zum Bilanzstichtag in Höhe von TEUR 3.888 unter der Bilanzposition "Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte" ausgewiesen. Für weitere Informationen verweisen wir auf die Ausführungen "Verkauf Altwerk Velden" im Abschnitt "WESENTLICHE ERGEBNISSE". (18) VORRÄTE scrollen
Im Berichtsjahr wurden Wertberichtigungen auf die Vorräte von TEUR -3.261 (Vj. TEUR -4.097) vorgenommen. Davon entfallen auf das Segment "Pintsch" TEUR -1.845 (Vj. TEUR -1.614), das Segment "BODE" TEUR -512 (Vj. TEUR -654) das Segment "Schaltbau" TEUR-904 (Vj. TEUR -396) und das Segment "SBRS" TEUR 0 (Vj. TEUR -1.433). Im Geschäftsjahr wurden Wertaufholungen auf Vorräte von TEUR 90 (Vj. TEUR 22) gebucht. Zum Jahresende bestanden Wertberichtigungen auf Vorräte in Höhe von insgesamt TEUR -15.468 (Vj. TEUR -20.046). (19) FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN, SONSTIGE FORDERUNGEN UND VERMÖGENSWERTE scrollen
Die langfristigen sonstigen Forderungen und Vermögenswerte beinhalten ausschließlich Derivate. Schaltbau unterteilt sein Forderungsportfolio anhand der zugrundeliegenden Geschäftsmodelle und Cashflows in zwei Kategorien. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die Teil einer bestehenden Factoring-Vereinbarung sind und damit dem Geschäftsmodell "Verkaufen" zugeordnet sind, werden zum beizulegenden Zeitwert bilanziert (FVPL). Forderungen aus Lieferungen und Leistungen die primär mit der Zielsetzung gehalten werden, den Nominalwert der Forderung zu vereinnahmen, werden dem Geschäftsmodell "Halten" zugeordnet und zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC) bilanziert. Es bestehen Factoring-Vereinbarungen mit Kunden im Rahmen eines Reverse-Factorings. Ausfallrisiken sowie etwaige Spätzahlungsrisiken gehen hierbei vollständig auf den Factor über, weshalb sämtliche relevanten Forderungen mit dem Verkauf ausgebucht werden. Zum 31. Dezember 2022 bestehen verkaufsfähige Forderungen im Rahmen der Vereinbarungen in Höhe von TEUR 2.281 (Vj. TEUR 273). Seit dem 1. August 2019 besteht eine Factoring-Vereinbarung, aufgrund derer Schaltbau auf revolvierender Basis Forderungen aus Lieferungen und Leistungen direkt an eine strukturierte Einheit veräußert. Diese strukturierte Einheit hält die Forderungen und allokiert die aus ihnen resultierenden Chancen und Risiken mittels vertraglicher Vereinbarungen auf die Schaltbau und eine Bank. Sie wird mittels einer von einer Bank gestellten Kreditlinie finanziert. Die strukturierte Einheit wird mangels Möglichkeit der Steuerung der relevanten Aktivitäten nicht in den Konzernabschluss von Schaltbau einbezogen. Die zu veräußernden Forderungen werden aus den jeweiligen Portfolien in einem automatisierten Prozess unter Beachtung der im Forderungskaufvertrag festgelegten Ankaufskriterien verkauft. Die Veräußerung der Forderungen sowie die Auszahlung der Kaufpreise erfolgt wöchentlich. Rückkaufvereinbarungen bestehen grundsätzlich nicht. Die Verfügungsmacht an den Forderungen und das Spätzahlungs- sowie ein geringer Teil des Ausfallrisikos (First loss Garantie) verbleibt bei Schaltbau. Im Geschäftsjahr 2020 wurde eine weitere Gesellschaft der Schaltbau-Gruppe in das Programm aufgenommen. Mit Ergänzungsvereinbarung vom 20. Dezember 2022 wurde das vertragliche Maximalvolumen von TEUR 29.000 auf TEUR 32.000 erhöht. scrollen
Das vertragliche Maximalvolumen richtet sich nach den Zahlungseingängen. Die Zahlungseingänge liegen zum Stichtag und im Vorjahr unter dem vertraglichen Maximalvolumen. Hinsichtlich der Wertberichtigungen verweisen wir auf den Abschnitt "(31) RISIKOMANAGEMENT UND SICHERUNGSMASSNAHMEN". (20) ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE scrollen
Die hier ausgewiesenen Vermögenswerte haben eine Laufzeit von bis zu drei Monaten. (21) ENTWICKLUNG DES EIGENKAPITALS IM KONZERN Die Schaltbau Holding AG, München, hat im Vorjahr eine Pflichtwandelanleihe im Gesamtnennbetrag von TEUR 60.000 mit einer Laufzeit bis zum 30. September 2022 (Fälligkeitstag) begeben. Das Produkt war eingeteilt in 60.000 untereinander gleichberechtigte, auf den Inhaber lautende Teilschuldverschreibungen im Nennbetrag von jeweils TEUR 1. Die Schuldverschreibungen wurden nach Maßgabe der Anleihebedingungen mit jährlich 0,5 % auf ihren ausstehenden Nennbetrag verzinst. Die finale Pflichtwandlung, der noch ausstehenden Schuldverschreibungen, fand termingerecht statt. Bedingt durch die Pflichtwandelanleihe erhöhte sich das gezeichnete Kapital um TEUR 35 bei gleichzeitiger Reduzierung der Kapitalrücklage um TEUR -35. Entstehende Differenzen aus der Wandlung von Schuldverschreibungen in Aktien führten insgesamt zu einer Rückzahlung von TEUR -22 aus der Kapitalrücklage. Einzelheiten zu den in der Bilanz aufgeführten Posten sind aus der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung zu entnehmen. (22) GEZEICHNETES KAPITAL Das Gezeichnete Kapital (Grundkapital) ist in Namensaktien 10.920.697 (Vj. 10.891.940) ohne Nennbetrag eingeteilt und ist voll einbezahlt. Der rechnerische Nennbetrag am Bilanzstichtag und im Vorjahr beträgt EUR 1,22 pro Stückaktie. scrollen
Die Schaltbau Holding AG verfügte im Vorjahr nach teilweiser Ausnutzung gemäß § 5 Abs. 3 der Satzung noch über ein "Bedingtes Kapital I" in Höhe von EUR 1.264.106,66. Aufgrund der termingerechten Pflichtwandlung der im Vorjahr ausgereichten Pflichtwandelanleihe ist das "Bedingte Kapital I" aufgebraucht. (23) KAPITAL- / GEWINN- UND ANDERE RÜCKLAGEN Infolge der im Geschäftsjahr vorgenommenen Pflichtwandlung der im Vorjahr ausgereichten Pflichtwandelanleihe veränderte sich die Kapitalrücklage auf TEUR 66.325. Für weitere Informationen verweisen wir auf die Ausführungen im Abschnitt "WESENTLICHE EREIGNISSE". Die Gewinnrücklagen enthalten im Wesentlichen neben dem Ergebnisvortrag und dem Jahresergebnis auch die Anpassungen im Eigenkapital in Folge der Umstellung der Bilanzierung von HGB auf IFRS. Der in den Gewinnrücklagen erfasste Effekt aus der Veränderung der versicherungsmathematischen Annahmen der Pensionsrückstellungen unter Berücksichtigung der hierauf entfallenden latenten Steuern beträgt im Geschäftsjahr TEUR 6.460. Die Gesellschaft hat im Rahmen des am 20. November 2014 beschlossenen Aktienrückkaufs (entsprechend Hauptversammlungsgenehmigung vom 9. Juni 2010) in den vorgegangenen Geschäftsjahren Aktien zurückgekauft. Diese Aktien können als Gegenleistung im Rahmen einer Beteiligung oder Akquisition von Unternehmen angeboten werden oder dazu dienen, die bestehende Aktionärsstruktur zu festigen. 125.000 Stückaktien (rd. 2,03% des Grundkapitals) wurden im Geschäftsjahr 2016 zur Erhöhung der finanziellen Flexibilität der Gesellschaft unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre an langfristig orientierte Investoren veräußert. Der Nennbetrag der eigenen Anteile entspricht rd. 0,070% (Vj. 0,070%) des Grundkapitals. Die Entwicklung der eigenen Anteile stellt sich wie folgt dar: scrollen
Insgesamt ergibt sich aus dem Bestand der eigenen Aktien zum Bilanzstichtag ein den rechnerischen Wert der eigenen Anteile übersteigender Betrag (inkl. Anschaffungsnebenkosten) in Höhe von TEUR 387, der in den Gewinnrücklagen enthalten ist. Aufgrund des mit der Voltage BidCo GmbH, München, bestehenden Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags wurde im Berichtsjahr ein Ergebnis in Höhe von TEUR 121.774 abgeführt. Für weitere Informationen verweisen wir auf die Ausführungen zu "ABSCHLUSS BEHERRSCHUNGS- UND GEWINNABFÜHRUNGSVERTRAG MIT VOBI" im Abschnitt "WESENTLICHE EREIGNISSE". Die übrigen Veränderungen in den Gewinnrücklagen beinhalten im Wesentlichen die Effekte aus der Ausübung und Ausbuchung der Put-Option auf den Erwerb der ausstehenden Minderheitenanteile an der SPII S.p.A. Für weitere Informationen verweisen wir auf die Ausführungen im Abschnitt "WESENTLICHE EREIGNISSE". Die Währungsumrechnungsrücklage beinhaltet die Auswirkungen aus der Währungsumrechnung und setzt sich wie folgt zusammen: scrollen
Die Neubewertungsrücklage enthält, die im Rahmen der erstmaligen Aufstellung des IFRS-Abschlusses aufgedeckten stillen Reserven auf die Grundstücke vermindert um die darauf zu bildenden latenten Steuern. Im Übrigen verweisen wir auf die Angaben in der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung. (24) MINDERHEITENANTEILE AM EIGENKAPITAL Im Berichtsjahr wurden die ausstehenden Anteile an der SPII S.p.A., Italien, von der Schaltbau-Gruppe erworben. Für weitere Informationen verweisen wir auf Abschnitt "WESENTLICHE EREIGNISSE". Die Anteile anderer Gesellschafter betreffen die Xi'an Schaltbau Electric Corporation Ltd., China, und die Rawicka Fabryka Wyposazenia Wagonow Sp.z.o.o., Polen sowie für die SPII S.p.A. Angabe zu wesentlichen nicht beherrschenden Anteilen Den nicht beherrschenden Anteilen zurechenbar sind: scrollen
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1 Boardmehrheit
(25) PENSIONSRÜCKSTELLUNGEN Die Pensionsrückstellungen sind innerhalb der Bilanz unter der Position langfristige Personalrückstellungen ausgewiesen. Die Pensionsrückstellungen sind für Verpflichtungen aus Anwartschaften und aus laufenden Leistungen an berechtigte aktive und ehemalige Mitarbeiter sowie deren Hinterbliebene gebildet. Die betriebliche Altersversorgung ist durch leistungsorientierte Pensionspläne geregelt. Diese beruhen im Prinzip auf der Anzahl von Dienstjahren und dem empfangenen Gehalt bzw. auf der Anzahl von Dienstjahren und einem je anrechenbaren Dienstjahr zugesagten Fixbetrag. Der Bewertungsstichtag für die Berechnung der Anwartschaftsbarwerte der Pensionspläne ist der 31. Dezember. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden unmittelbar im Jahr ihrer Entstehung berücksichtigt und hierbei mit den Gewinnrücklagen erfolgsneutral verrechnet. Diese Beträge werden in späteren Perioden nicht mehr erfolgswirksam berücksichtigt. Für einen Teil der Pensionszusagen sind Rückdeckungsversicherungen abgeschlossen worden. Die Ansprüche gegenüber den Versicherungsgesellschaften belaufen sich auf: scrollen
Darüber hinaus bestehen beitragsorientierte Zusagen, bei denen der Konzern im Wesentlichen an staatliche Rentenversicherungsträger Beiträge leistet. Mit Zahlung der Beiträge bestehen für Schaltbau keine weiteren Leistungsverpflichtungen. Hierfür wurden in den einzelnen Jahren als Arbeitgeberanteil zur gesetzlichen Rentenversicherung folgende Beträge aufgewendet. scrollen
Die Pensionsrückstellung entwickelte sich wie folgt: scrollen
Die gesamte Pensionsrückstellung verteilt sich zum Ende des abgelaufenen Geschäftsjahrs mit TEUR 6.800 (Vj. TEUR 11.320) auf aktive Arbeitnehmer, mit TEUR 2.030 (Vj. TEUR 3.120) auf ehemalige Arbeitnehmer mit unverfallbaren Leistungsansprüchen und mit TEUR 17.550 (Vj. TEUR 22.068) auf Pensionäre und Hinterbliebene. Wesentliche angewandte versicherungsmathematische Prämissen: scrollen
Der Diskontierungszinssatz wurde wie im Vorjahr nach dem aktualisierten Mercer Pension Discount Yield Curve Approach (MPDYC) ermittelt. Bei Konstanthaltung der anderen Annahmen hätten die bei vernünftiger Betrachtungsweise am Abschlussstichtag und zum 31. Dezember 2021 möglich gewesenen Veränderungen bei einer der maßgeblichen versicherungsmathematischen Annahmen die leistungsorientierte Verpflichtung mit den nachstehenden Beträgen beeinflusst: scrollen
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Zum 31. Dezember beträgt die durchschnittlich gewichtete Laufzeit der Pensionsverpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen 10,9 Jahre (Vj. 14,3 Jahre). Der Pensionsaufwand setzt sich wie folgt zusammen: scrollen
Künftige Zahlungsströme: Die voraussichtlichen Leistungszahlungen der folgenden Jahre sind in nachfolgender Tabelle dargestellt: scrollen
Im Vorjahr wurden folgende Leistungszahlungen für die folgenden Jahre erwartet: scrollen
Die leistungsorientierten Pläne belasten den Konzern mit versicherungsmathematischen Risiken. Schaltbau gewährt lebenslange Rentenzahlungen, hieraus resultiert ein Langlebigkeitsrisiko. Aus der Verpflichtung, die Renten gemäß den Vorschriften von § 16 BetrAVG regelmäßig anzupassen, resultiert ein Inflationsrisiko. Sofern von der Leistungszusage begünstigte Personen länger leben als erwartet führt dies künftig zu höheren Verpflichtungen bzw. Aufwendungen. Auch eine entgegen der Annahme höhere Inflation führt zu höheren Verpflichtungen bzw. Aufwendungen in der Zukunft. Darüber hinaus besteht ein Zinsrisiko das die Höhe der Verpflichtung direkt beeinflusst. Bei der Bewertung der Sterbewahrscheinlichkeiten der Berechtigten wurden im Berichtsjahr die "Richttafeln 2018G" (Vj. "Richttafeln 2018G") von Prof. Dr. Klaus Heubeck verwendet. (26) RÜCKSTELLUNGEN Die Rückstellungen entwickelten sich wie folgt: scrollen
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Die Pensionsrückstellungen werden im Abschnitt "(25) PENSIONSRÜCKSTELLUNGEN" ausführlich erläutert. Die übrigen Personalrückstellungen bestehen im kurzfristigen Bereich überwiegend für Tantiemen und Bonifikationen, Abfindungen sowie sonstige gesetzliche Sozialleistungen; im langfristigen Bereich sind hier im Wesentlichen die Rückstellungen für Jubiläumsgelder und Altersteilzeit ausgewiesen. Zur Absicherung der Altersteilzeitzusagen sind Rückdeckungsversicherungen abgeschlossen worden. Die Zuführungen bei den langfristigen Personalrückstellungen entfallen insbesondere auf die im Geschäftsjahr gebildete Altersteilzeitrückstellungen. Die Ansprüche gegenüber den Versicherungsgesellschaften belaufen sich auf TEUR 3.204 (Vj. TEUR 3.381) und werden mit den langfristigen Personalrückstellungen saldiert. Die kurzfristigen Personalrückstellungen beinhalten Zuführungen für Abfindungen in Höhe von TEUR 1.522 (Vj. TEUR 4.742) sowie Zuführungen für Tantiemen und Boni in Höhe von TEUR 7.160 (Vj. TEUR 7.591). Im Zusammenhang mit einem im Segment Bode eingeleiteten Restrukturierungsprogramms sind zum Bilanzstichtag Rückstellungen in Höhe von TEUR 5.553 in den Personalrückstellungen enthalten. Für weitere Informationen verweisen wir auf die Ausführungen zur Reorganisation Bode-Gruppe im Abschnitt "WESENTLICHE EREIGNISSE". Es wird damit gerechnet, dass die sonstigen kurzfristigen Rückstellungen sowie die kurzfristigen Personalrückstellungen im nächsten Jahr verbraucht werden. Die Rückstellungen für Gewährleistungen bestehen aus pauschalen und objektgebundenen Rückstellungen. Die Inanspruchnahme richtet sich nach dem zeitlichen Verlauf der tatsächlich abgewickelten Gewährleistungsfälle. Dieser ist nur schwer zu prognostizieren und kann sich im Einzelfall auch über mehrere Jahre verteilen. Die Drohverlustrückstellung bemisst sich nach den unvermeidbaren Kosten zur Erfüllung der vertraglichen Verpflichtungen. Die unvermeidbaren Kosten unter einem Vertrag spiegeln den Mindestbetrag der bei Ausstieg aus dem Vertrag anfallenden Nettokosten wider; diese stellen den niedrigeren Betrag von Erfüllungskosten und etwaigen aus der Nichterfüllung resultierenden Entschädigungszahlungen oder Strafgeldern dar. Die mit dem belasteten Vertrag im Zusammenhang stehenden Gemeinkosten wurden in der Berechnung der unvermeidbaren Kosten berücksichtigt. Die übrigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen im Zusammenhang mit einem im Segment Bode eingeleiteten Restrukturierungsprogramms in Höhe von TEUR 2.527. Darüber hinaus sind Rückstellungen für die drohende Inanspruchnahme aus Bürgschaften enthalten. Erstattungsansprüche sind nicht vorhanden. (27) VERBINDLICHKEITEN scrollen
Für die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind Grundschulden in Höhe von insgesamt TEUR 23.380 (Vj. TEUR 23.440) bestellt. Seit dem 25. Oktober 2021 besteht zwischen der Schaltbau Holding AG (Darlehensnehmer) und ihrer unmittelbaren Gesellschafterin Voltage BidCo GmbH, München, (Darlehensgeberin) ein Darlehen in Höhe von 114,0 Mio. EUR zu einem Zinssatz von 4,5%. Die reguläre Laufzeit des Darlehens der Voltage BidCo GmbH, München, an die Schaltbau Holding AG beträgt ab Auszahlungszeitpunkt zehn Jahre. Die Voltage BidCo GmbH kann vertragsgemäß die Rückzahlung des Darlehens zu jeder Zeit fordern. Aufgrund einer im Berichtsjahr abgeschlossenen Ergänzungsvereinbarung zwischen der Schaltbau Holding AG und der Voltage BidCo GmbH verzichtet die VOBI auf das Recht eine vorzeitige Rückzahlung der Darlehenssumme bis einschließlich 31. Dezember 2024 einfordern zu können. Infolgedessen erfolgt der Ausweis des Darlehens im Berichtsjahr unter den langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (Vj. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen kurzfristig). Bei diesen Verbindlichkeiten handelt es sich um finanzielle Verbindlichkeiten. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen beinhalten im Berichtsjahr erstmalig die an die Voltage BidCo GmbH, München, zu leistende Ergebnisabführung in Höhe von TEUR 121.774 vor dem Hintergrund der im Geschäftsjahr abgeschlossenen Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag zwischen der Schaltbau Holding AG und der Voltage BidCo GmbH. Die Laufenden Ertragsteuerverbindlichkeiten wurden überwiegend für die in Deutschland erwartete Ertragsteuerbelastung gebildet. Durch die ab 2004 in Deutschland eingeführte "Mindestbesteuerung" werden die steuerlichen Verlustvorträge bis zu einem Betrag von 1 Mio. Euro unbeschränkt, darüber hinaus nur noch zu 60% mit dem laufenden steuerlichen Ergebnis verrechnet. Die sonstigen Verbindlichkeiten aus Steuern betreffen im Wesentlichen Lohn- und Umsatzsteuer. Die Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern resultieren aus noch nicht genommenem Urlaub, geleisteten Überstunden und zum Stichtag noch nicht ausbezahlten Fertigungslöhnen. Im Berichtsjahr wurde ein Reverse-Factoring Programm abgeschlossen. Die im Reverse-Factoring-Programm enthaltenen Verbindlichkeiten werden zum Stichtag in Höhe von TEUR 0 unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen. Für weitere Informationen verweisen wir auf den Abschnitt "WESENTLICHE EREIGNISSE". (28) VERTRAGSVERMÖGENSWERTE UND -VERBINDLICHKEITEN scrollen
Für weitere Informationen verweisen wir auf die Abschnitte "(1) UMSATZERLÖSE" und "(31) RISIKOMANAGEMENTPOLITIK UND SICHERUNGSMASSNAHMEN". ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG (29) KAPITALFLUSSRECHNUNG Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit (indirekte Methode) Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde ein Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit in Höhe von EUR 4,2 Mio., welcher EUR -61,8 Mio. unter dem Vorjahreswert liegt erzielt. Dabei setzt sich der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit im Wesentlichen aus Einzahlungen aus dem Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) aus fortgeführten Geschäftsbereichen in Höhe von EUR 18,6 Mio. bzw. dem EBIT aus aufgegebenen Geschäftsbereichen in Höhe von EUR 113,6 Mio. und einem gegenüber dem Vorjahr höheren Net-Working-Capital (Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zzgl. Vorräte abzüglich der Summe aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Erhaltene Anzahlungen) sowie aus der Veränderung von Rückstellungen in Höhe von EUR 0,9 Mio. und Auszahlungen für Steuern in Höhe von EUR -2,8 Mio. zusammen. Über die Position "Sonstige zahlungsunwirksame Erträge / Aufwendungen wird insbesondere der Mittelzufluss aus der Veräußerung des Segments SBRS, der Teil des EBIT aus aufgegebenem Geschäftsbereich ist, in den Cashflow aus Investition umgegliedert. Cashflow aus Investitionstätigkeit Die Mittelabflüsse aus Investitionstätigkeit belaufen sich in 2022 auf EUR -71,4 Mio. Im Vorjahr beliefen sich die Mittelabflüsse auf EUR -38,1 Mio. Die Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen liegen mit EUR -68,4 Mio. über dem Niveau des Vorjahres. Die Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen in Höhe von EUR -55,7 Mio. entfallen mit EUR -12,4 Mio. auf geleistete Anzahlungen und in Höhe von EUR -43,3 Mio. auf das übrige Sachanlagevermögen. Die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte betragen im abgelaufenen Geschäftsjahr EUR -12,7 Mio. und liegen damit über dem Niveau des Vorjahres mit EUR -7,0 Mio. Der Verkauf der SBRS GmbH sowie der GEZR führte zu einem Mittelzufluss in Höhe von EUR 125,9 Mio. Zudem gewährte die Schaltbau-Gruppe der Voltage Holding GmbH, München, eine Ausleihung in Höhe von EUR -130,0 Mio., welches in den Auszahlungen für Investitionen in Finanzanlagen ausgewiesen ist. Cashflow aus Finanzierungstätigkeit Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit beläuft sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf EUR -18,9 Mio. (Vj. EUR 63,5 Mio.). Der Mittelabfluss aus dem Erwerb von Minderheitenanteilen in Höhe von EUR -7,8 Mio. entfällt im Berichtsjahr auf den Kauf der restlichen ausstehenden Anteile an der SPII. Für weitere Informationen verweisen wir auf die Ausführungen zu Erwerb Minderheitenanteile an der SPII im Abschnitt "WESENTLICHE EREIGNISSE". Der Mittelzufluss aus der Aufnahme von Darlehen beläuft sich im Berichtsjahr auf EUR 1,0 Mio. Tilgungen von Darlehen wurden in Höhe von EUR -4,4 Mio. vorgenommen. Der von der Schaltbau-Gruppe an die VOBI abzuführende Gewinn in Höhe von EUR -121,8 Mio. wird im Jahr 2023 ausbezahlt. Für weitere Informationen verweisen wir auf die Ausführungen zum Abschluss eines Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags mit der VOBI im Abschnitt "WESENTLICHE EREIGNISSE". Das Vorjahr war von dem Mittelzufluss in Höhe von EUR 56,9 Mio. aus der im April 2021 begebenen Pflichtwandelanleihe geprägt. Zudem wurden im Vorjahr alle Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit dem Schuldscheindarlehen sowie mit dem Konsortialkredit in Höhe von insgesamt EUR -114,1 Mio. vollständig getilgt. Die Mittelzuflüsse aus der Neuaufnahme von Darlehen betrug im Vorjahr EUR 119,0 Mio. und entfiel überwiegend auf die Finanzierung der Schaltbau Gruppe durch die unmittelbare Gesellschafterin VOBI. Zusammensetzung des Finanzmittelfonds scrollen
Überleitung der Nettoverbindlichkeiten scrollen
Zinszahlungen werden in der Kapitalflussrechnung abweichend zu nachfolgender Tabelle in der gesonderten Position "Gezahlte Zinsen" und nicht unter der Position "Veränderung der übrigen Finanzverbindlichkeiten" ausgewiesen. Darüber hinaus beinhaltet die Position "Veränderung der übrigen Finanzverbindlichkeiten" in der Kapitalflussrechnung auch die Finanzierungen nicht vollkonsolidierter verbundener Unternehmen. Abweichend hiervon werden die Finanzierungen nicht vollkonsolidierter verbundener Unternehmen in der Bilanz unter den "sonstigen Forderungen und Vermögenswerten" ausgewiesen und sind deshalb nicht Teil der Veränderung der Nettoverbindlichkeiten. Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeit 1 scrollen
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Die Tabelle beinhaltet keine Ein- und Auszahlungen im Zusammenhang mit dem Verkauf der SBRS, SBRC und GEZR, die im Kapitel Wesentlichen Ereignisse beschrieben sind. Hierzu gehört auch die Zwischenfinanzierung mit Cashflows von TEUR 10.804 sowie die unterjährig entstandenen und gezahlten Zinsen für Finanzverbindlichkeiten (inklusive Leasing) von TEUR -7.253. scrollen
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SONSTIGE ERLÄUTERUNGEN ZUM KONZERN-ABSCHLUSS (30) ZUSÄTZLICHE ANGABEN ZU FINANZINSTRUMENTEN Buchwerte und beizulegende Zeitwerte Die Bilanz enthält sowohl originäre Finanzinstrumente, wie finanzielle Forderungen und Verbindlichkeiten, als auch derivative Finanzinstrumente wie Devisentermin- oder Swap-Geschäfte, deren Wert sich von einem Basiswert ableitet. Die Bewertung der Finanzinstrumente richtet sich gemäß IFRS 9 nach ihrer Zugehörigkeit zu verschiedenen Bewertungskategorien. Die nachfolgende Tabelle zeigt Buchwerte und beizulegende Zeitwerte sämtlicher im Konzern-Abschluss der Schaltbau Holding AG erfasster Finanzinstrumente nach IFRS 9. scrollen
1 Da der Buchwert aufgrund ihres kurzfristigen
Charakters einen angemessenen Näherungswert des
Zeitwerts darstellt, unterbleibt eine gesonderte Angabe des
Zeitwerts.
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1 Da der Buchwert aufgrund ihres kurzfristigen
Charakters einen angemessenen Näherungswert des
Zeitwerts darstellt, unterbleibt eine gesonderte Angabe des
Zeitwerts.
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Fair Value-Hierarchie Der beizulegende Zeitwert ist der Preis, der in einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmer am Bemessungsstichtag für den Verkauf eines Vermögenswerts eingenommen bzw. für die Übertragung einer Schuld gezahlt würde. Die Bestimmung und der Ausweis der beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente orientieren sich an einer Fair Value-Hierarchie, die die Bedeutung der für die Bewertung verwendeten Inputdaten berücksichtigt und sich wie folgt gliedert: scrollen
Umgliederungen zwischen den Stufen werden zum Ende der Periode vorgenommen. Im Geschäftsjahr und im Vorjahr gab es keine Umgliederungen zwischen Stufe 1 und Stufe 2 bei der Bewertung der beizulegenden Zeitwerte, und es wurden keine Umgliederungen in der Stufe 3 in Bezug auf die Bewertung der beizulegenden Zeitwerte vorgenommen. Der Fair Value der langfristigen nicht-derivativen Finanzinstrumente wird durch Abzinsung der künftigen vertraglichen Zahlungsströme unter Berücksichtigung eines risikoadäquaten und laufzeitadäquaten Marktzinses ermittelt. Da die Bonität als nicht beobachtbarer Inputfaktor bei der Ermittlung des Fair Values einen wesentlichen Einfluss auf die Höhe hat, handelt es sich um einen Fair Value der Stufe 3. Die Ermittlung der Fair Values für Zinsderivate und Rohwarenderivate erfolgt durch die Kreditinstitute, mit denen diese Vereinbarungen auch abgeschlossen wurden. Die Ermittlung der Fair Values für Devisenderivate erfolgt durch die Treasury-Abteilung der Schaltbau Holding AG. In beiden Fällen werden die Derivate auf Basis der für den betreffenden Stichtag gültigen Marktdaten unter Anwendung anerkannter mathematischer Bewertungserfahren (Barwertmethode für Devisentermingeschäfte, Rohstoffderivate und Zinsswaps) bewertet. Für Forderungen der Kategorie FVPL liegen am Abschlussstichtag zwar keine notierten Preise auf liquiden Märkten vor, diese können jedoch mittels anderer am Abschlussstichtag am Markt beobachtbarer Eingangsparameter bewertet werden. Demzufolge liegt eine Level 2-Bewertung vor. Voraussetzung hierfür ist, dass die beobachtbaren Eingangsparameter nicht wesentlich angepasst und keine nicht beobachtbaren Eingangsparameter verwendet werden müssen. Die Ermittlung des Fair Values erfolgt grundsätzlich durch Abzinsung der künftigen vertraglichen Zahlungsströme unter Berücksichtigung eines risikoadäquaten und laufzeitadäquaten Marktzinssatzes (Barwertmethode). Nettoergebnis nach Bewertungskategorien scrollen
Das Nettoergebnis der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten resultiert insbesondere aus Marktwertänderungen. Das Nettoergebnis bei den zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten resultiert überwiegend aus Währungseffekten sowie Veränderungen von Wertberichtigungen. Das Nettoergebnis bei den zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten ergibt sich ausschließlich aus Amortisationseffekten aus der Anwendung der Effektivzinsmethode. Darüber hinaus wurden im Vorjahr aufgrund der vorgenommenen Umfinanzierung die bis dahin bilanzierten Transaktionskosten aufwandswirksam ausgebucht. Infolgedessen beträgt das Nettoergebnis der Bewertungskategorie "FLAC" im Berichtsjahr TEUR 0. Im Geschäftsjahr und im Vorjahr liegen bzw. lagen keine Derivate vor, die als Sicherungsinstrument designiert wurden. Die Gesamtzinserträge und -Aufwendungen der nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente ergeben sich wie folgt: scrollen
Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten In der Schaltbau-Gruppe werden mangels Erfüllung der notwendigen Voraussetzungen grundsätzlich keine finanziellen Vermögenswerte und Schulden saldiert. Da in der Regel keine Globalverrechnungsverträge oder ähnliche Vereinbarungen existieren, besteht auch nicht die Möglichkeit, unter bestimmten Bedingungen aufzurechnen. Derivative Transaktionen werden nach dem Deutschen Rahmenvertrag für Finanztermingeschäfte oder ISDA (International Swaps and Derivatives Association) abgeschlossen. Diese erfüllen nicht die Aufrechnungsvoraussetzungen nach IAS 32 Finanzinstrumente, da die Saldierung nur im Insolvenzfall durchsetzbar ist. Da die Derivate mit positiven Fair Values teilweise auch mit Banken eingegangen wurden, bei denen gleichzeitig Derivate mit negativen Fair Values bestehen, können zum Stichtag im Falle einer Insolvenz einer Bank Verbindlichkeiten über 58 TEUR mit entsprechenden Derivaten mit positiven Fair Values aufgerechnet werden. (31) RISIKOMANAGEMENTPOLITIK UND SICHERUNGSMASSNAHMEN Das Risikomanagement für den gesamten Konzern wird zentral von der Schaltbau Holding AG bzw. Voltage BidCo GmbH gesteuert. Bestimmungen zur Risikomanagementpolitik, Sicherungsmaßnahmen und Dokumentationsanforderungen werden in einer Richtlinie von der zentralen Compliance-/Treasury-Abteilung festgelegt und in entsprechenden Prozessabläufen umgesetzt. Eine Überprüfung und Aktualisierung dieser Richtlinie erfolgt in regelmäßigen Abständen. Die Genehmigung der Richtlinie erfolgt durch den Vorstand. Der Schaltbau-Konzern ist aufgrund seiner operativen Tätigkeit Marktpreisrisiken (Fremdwährungs-, Rohstoff- und Zinsrisiken), Kreditausfallrisiken und dem Liquiditätsrisiko ausgesetzt. Derivative Finanzinstrumente werden zur Sicherung des Fremdwährungsrisikos, in Einzelfällen zur Absicherung von Warenpreisrisiken aus der betrieblichen Tätigkeit und auch zur Sicherung von Zinsrisiken eingesetzt. Die Schaltbau-Gruppe besitzt weder derivative Finanzinstrumente zu spekulativen Zwecken, noch begibt sie solche. Währungsrisiken Im Rahmen des Risikomanagements werden in der Schaltbau-Gruppe die Schwankungen der Zahlungsströme von geplanten Umsatzerlösen und Materialeinkäufen in Fremdwährung gegen das Währungsrisiko abgesichert. Die Absicherung erfolgt durch den Einsatz von Devisentermingeschäften mit einer Laufzeit von bis zu 18 Monaten. Devisenderivate werden stets zur Risikominderung eingesetzt, deren spekulativer Einsatz ist entsprechend der Konzernfinanzrichtlinie nicht zulässig. Das Exposure in den unterschiedlichen wesentlichen Währungspaaren (EURUSD, EURGBP, EURCNH, EURPLN) wird in regelmäßigen Abständen quantifiziert und bei Bedarf mit entsprechenden Sicherungsinstrumenten gemindert. Zum 31. Dezember 2022 bestanden mit Banken abgeschlossene Devisentermingeschäfte über (nominal) insgesamt TUSD 7.357, TPLN 111.119, TCNH 22.500 sowie TGBP 1.090. Im Vorjahr lagen Devisentermingeschäfte über (nominal) insgesamt TUSD 7.287, TPLN 47.039, TCNH 33.750 sowie TGBP 1.600 vor. Die Devisentermingeschäfte weisen im Geschäftsjahr eine Restlaufzeit von maximal 15 Monaten auf. Im Geschäftsjahr sowie im Vorjahr wurde hinsichtlich der Devisentermingeschäfte kein Hedge Accounting angewandt. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen valutieren zum 31. Dezember 2022 im Wesentlichen zu 55,2% in EUR (Vj. 59,5%), zu 28,5% in CNY (Vj. 22,0%), zu 5,6% in USD (Vj. 6,4%) und zu 7,3% in PLN (Vj. 9,6%). Die Währungssensitivität für die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die sonstigen Vermögenswerten und Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Fremdwährung sowie für Derivate ist in der nachstehenden Tabelle aufgeführt. Wenn der Euro als funktionale Währung gegenüber den übrigen Währungen um 10 % auf- oder abgewertet hätte, ergäben sich in Bezug auf die nachfolgend genannten Währungsrelationen die folgenden Effekte auf das Ergebnis nach Ertragsteuern, jedoch keine Auswirkungen auf das Eigenkapital: scrollen
Warenpreisrisiken Für die Schaltbau-Gruppe entstehen Preisrisiken auch im Zusammenhang mit dem Bezug von Rohstoffen für die Fertigung der Produkte. Schaltbau setzt für die Produktion einiger Produkte Kupfer, Silber und Gold ein. Das Risiko von Preisänderungen ist unter anderem von folgenden Faktoren abhängig: scrollen
Das Warenpreisrisiko wird in regelmäßigen Abständen quantifiziert und bei Bedarf mit entsprechenden Sicherungsinstrumenten gemindert. Im Vergleich zum Vorjahr gab es hier keine wesentlichen Verfahrensanpassungen. Zur Sicherung der Warenpreisrisiken werden in der Schaltbau-Gruppe Derivate auf Edelmetalle sowie Metalle eingesetzt. Abgesichert werden damit die Bezugspreise von Vorprodukten, welche in hohem Maße mit dem entsprechenden Metall bzw. den entsprechenden Edelmetallen korrelieren. Zum Stichtag bestehen Rohwarenderivate auf Kupfer, Gold und Silber. Zum Einsatz kommen Rohwarenswapgeschäfte. Im Vergleich zum Vorjahr gab es hier keine wesentlichen Verfahrensanpassungen. Zum 31. Dezember 2022 wurde ein geplanter Wareneinkaufswert von TEUR 271 (Vj. TEUR 1.743) für den Bezug von Silber, ein geplanter Wareneinkaufswert von TEUR 244 (Vj. TEUR 1.565) für den Bezug von Gold sowie ein geplanter Wareneinkaufswert von TEUR 1.295 (Vj. TEUR 1.791) für den Bezug von Kupfer abgesichert. Nachfolgende Tabelle zeigt die Wertänderung der Rohstoff-Derivate bei einer Veränderung des Silber-, Gold- bzw. Kupferkurses um 10% zum 31. Dezember. scrollen
Zinsrisiken Darüber hinaus ist der Schaltbau-Konzern Zinsrisiken aus variabel verzinslichen finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten ausgesetzt. Das Zinsrisikomanagement verfolgt grundsätzlich das Ziel, den Zinsaufwand der Schaltbau-Gruppe zu reduzieren und Zinsrisiken zu begrenzen. Das Zinsänderungsrisiko wird in regelmäßigen Abständen quantifiziert und bei Bedarf mit entsprechenden Sicherungsinstrumenten gemindert. Im Vergleich zum Vorjahr gab es hier keine wesentlichen Verfahrensanpassungen. Eingesetzt werden hier Zinssicherungsgeschäfte (Zinsswaps und Zinsfloors) mit Banken, um die Verzinsung der Finanzverbindlichkeiten von variabel in fix zu wandeln. Zur Sicherung des Zinsrisikos waren zum Jahresende Zinsswaps mit einem Nominalwert von TEUR 27.000 (Vj. TEUR 27.000) im Bestand. Die Zinsswaps enthalten in 2021 auf der Receiver-Seite jeweils einen Zins-Floor von 0,00%. Im aktuellen Geschäftsjahr und im Vorjahr wurde kein Hedge Accounting angewandt. Eine Zinssatzänderung von plus oder minus 100 Basispunkten, dies entspricht einer Zinssatzänderung von einem Prozentpunkt, hätte die nachfolgend dargestellten Auswirkungen auf die Gewinn- und Verlustrechnung zum 31. Dezember 2022. Bei dem angegebenen Zinssatz handelt es sich um einen gewichteten Durchschnittszins. Da kein Hedge Accounting angewandt wird ergeben sich keine Änderungen auf das Eigenkapital. scrollen
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Ausfallrisiken Das Ausfallrisiko entsteht bei Bankguthaben, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstigen finanziellen Vermögenswerten und aus derivativen Finanzinstrumenten mit positiven Marktwerten. Das Kreditrisiko wird im Rahmen des Forderungsmanagements gesteuert. Hierzu werden für alle größeren Neukunden Auskünfte über deren Kreditwürdigkeit bei Kreditversicherungen eingeholt und entsprechend die Zahlungsmodalitäten festgelegt. Bei Bestandskunden erfolgt eine permanente Überprüfung des Zahlungsverhaltens. Treten Verschlechterungen ein, werden die Zahlungsmodalitäten angepasst und das Zahlungsverhalten der betroffenen Kunden genau überwacht. Zur Schadensbegrenzung oder zur Vermeidung von Totalausfällen werden Lieferrestriktionen wie Lieferstopps und Lieferungen nur gegen Vorauskasse verhängt. In geringem Umfang wird ein rollierender Forderungsbestand gegen Ausfall versichert. Erhaltene Anzahlungen mindern insbesondere im Projektgeschäft das totale Ausfallrisiko weiter. Vertragspartner von Geld- und Kapitalanlagen sowie derivativen Sicherungsinstrumenten sind Kontrahenten einwandfreier Bonität. Von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entfallen zum Stichtag 55,1 % (Vj. 51,3 %) auf die fünf größten Debitoren. Die Wertberichtigungen setzen sich wie folgt zusammen: scrollen
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1 Die Wertberichtigung bemisst sich nach den
erwarteten Kreditverlusten über die Laufzeit
Die Ausfallraten für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich im Geschäftsjahr nur geringfügig geändert. Das maximale Ausfallrisiko entspricht dem Buchwert der Forderungen. Gegen Ausfall wurden Forderungen in Höhe von TEUR 30.331 (Vj. TEUR 30.237) versichert. Bei den "sonstigen Forderungen" liegt grundsätzlich ein geringes Kreditrisiko vor, da es sich bei diesen Forderungen überwiegend um Forderungen gegen nicht konsolidierte Unternehmen handelt. Es liegen ausreichend Informationen über die nichtkonsolidierten Tochterunternehmen und deren Zahlungsfähigkeit vor. Risikovorsorgen für sonstige finanzielle Vermögenswerte, Zahlungsmittel sowie Vertragsvermögenswerte waren zum Bilanzstichtag unter Beachtung der Wesentlichkeit nicht zu bilden. Die Bruttobuchwerte entsprechen grundsätzlich den Bilanzwerten und sind der Risikoklasse eins zugeordnet. Bankkonten bestehen grundsätzlich bei renommierten Finanzinstituten. Nachfolgende Tabelle zeigt die Bruttobuchwerte nach Ausfallrisikoratingklassen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum 31. Dezember 2022: scrollen
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1 Das Continuing Involvement Asset wird für
Überleitungszwecke in der Tabelle ausgewiesen
Die Wertberichtigungen setzen sich im Vorjahr wie folgt zusammen: scrollen
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1 Die Wertberichtigung bemisst sich nach den
erwarteten Kreditverlusten über die Laufzeit
Nachfolgende Tabelle zeigt die Bruttobuchwerte nach Ausfallrisikoratingklassen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum 31. Dezember 2021: scrollen
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1 Das Continuing Involvement Asset wird für
Überleitungszwecke in der Tabelle ausgewiesen
Risikovorsorgen für sonstige finanzielle Vermögenswerte, Zahlungsmittel sowie Vertragsvermögenswerte waren im Geschäftsjahr und im Vorjahr unter Beachtung der Wesentlichkeit nicht zu bilden. Die Bruttobuchwerte entsprechen grundsätzlich den Bilanzwerten und sind der Risikoklasse eins zugeordnet. Bankkonten bestehen grundsätzlich bei renommierten Finanzinstituten. Liquiditätsrisiken Risiken aus der Schwankung von Zahlungsströmen werden durch die rollierende 12-Monats-Liquiditätsplanung frühzeitig erkannt. Liquiditätsrisiken entstehen überwiegend aus Leasingverbindlichkeiten, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie aus sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten. Das Liquiditätsrisiko wird anhand von Bilanz- und Gewinn- und Verlust-Werten gesteuert. Dazu dient der monatliche Soll-/ Ist-Vergleich, der monatlich aktualisierte Plan für das aktuelle Jahr auf Monatsbasis sowie der zwei Folgejahre auf Jahresbasis. Oberste Prämisse ist dabei stets eine ausreichende Liquidität, damit allen Zahlungsverpflichtungen nachgekommen werden kann, auch wenn Kundenzahlungen verspätet eintreffen sollten. Die voraussichtlichen undiskontierten Mittelabflüsse aus originären finanziellen Verbindlichkeiten verteilen sich in 2022 wie folgt über die nächsten Jahre. Als Vergleichsgröße ist der jeweilige Buchwert angegeben. scrollen
Die voraussichtlichen undiskontierten Mittelabflüsse und -zuflüsse für derivative finanzielle Verbindlichkeiten verteilen sich in 2022 wie folgt über die nächsten Jahre. Durch Netting-Vereinbarungen lassen sich Derivate-Auszahlungen über 31 TEUR durch entsprechende Derivate-Einzahlungen verrechnen (bis 1 Jahr). scrollen
Die potenziellen zukünftigen Zahlungsflüsse aus Verlängerungs- und Kündigungsoptionen für Leasingverhältnisse im Rahmen des IFRS 16 belaufen sich zum Stichtag auf TEUR 0 (Vj. TEUR 48). Die voraussichtlichen undiskontierten Mittelabflüsse aus originären finanziellen Verbindlichkeiten verteilen sich in 2021 wie folgt über die nächsten Jahre. Als Vergleichsgröße ist der jeweilige Buchwert angegeben. scrollen
Die voraussichtlichen undiskontierten Mittelabflüsse und -zuflüsse für derivative finanzielle Verbindlichkeiten verteilen sich in 2021 wie folgt über die nächsten Jahre. scrollen
(32) HAFTUNGSVERHÄLTNISSE UND SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN scrollen
Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen sind unter Berücksichtigung des frühestmöglichen Kündigungstermins ermittelt. Die Mindestzahlungen verteilen sich wie folgt auf die künftigen Jahre: bis ein Jahr TEUR 51.050 (Vj. TEUR 39.782), ab ein bis fünf Jahre TEUR 7.178 (Vj. TEUR 3.030) und größer fünf Jahre TEUR 9 (Vj. TEUR 75). Zum 31. Dezember bestehen Konzernbürgschaften in Höhe von TEUR 18.442 (Vj. TEUR 14.295) und Bank- und Versicherungsbürgschaften in Höhe von TEUR 17.625 (Vj. TEUR 11.599). Für ausgereichte Bürgschaften bestehen zum Stichtag Rückstellungen für die drohende Inanspruchnahme in Höhe von TEUR 1.548 (Vj. TEUR 1.945). Die Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme aus den ausgereichten Bürgschaften wird für die Bürgschaften, für die keine Rückstellungen gebildet wurden, zwischen 0% und kleiner 10% eingeschätzt. (33) SEGMENTE Den produkt- und markenorientierten Segmentbezeichnungen sind jeweils die Unternehmenseinheiten zugeordnet, die ihren überwiegenden Umsatz mit den Produkten generieren, die der jeweiligen Segmentbezeichnung zuzuordnen sind. Eine kurze Beschreibung der Segmente "Schaltbau", "Bode", "Pintsch" sowie "SBRS" ist im Abschnitt "(1) UMSATZERLÖSE" enthalten. Eine Zusammenfassung von Segmenten wurde im Vorjahr und im Berichtsjahr nicht durchgeführt. Als finanzielle Leistungsindikatoren für den Konzern und die Segmente hat die Schaltbau Holding AG den Auftragseingang als operativen Frühindikator, den Umsatz sowie das Adjusted EBITDA (bereinigte Ergebnis vor Abschreibungen vor Steuern und Finanzergebnis) definiert. Grundsätzlich werden Materialverkäufe zwischen Konzernunternehmen zu Marktpreisen verrechnet. Zu verrechnende Kosten werden an Konzernunternehmen weitergegeben. Die Spalte "Holding, Sonstige Konsolidierung" umfasst die Geschäftstätigkeit der Holding. Diese ist geprägt durch die Finanzierungsfunktion der Holding für die Gruppe sowie die ertragsteuerliche Organschaft in Deutschland. Diese Aufwendungen werden nicht an die betroffenen Tochterunternehmen weiter belastet. Weiter belastet werden dagegen Aufwendungen für zentrale Dienste, wie etwa das SAP System. Die Rechnungslegungsgrundsätze in der Segmentberichterstattung entsprechen denen im Konzern-Abschluss. GEOGRAFISCHE DARSTELLUNG scrollen
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ÜBERLEITUNGSRECHNUNGEN scrollen
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Die "Übrigen Umsatzerlöse" beinhalten Umsatzerlöse der Schaltbau Holding AG. Das "Übrige EBIT" umfasst im Wesentlichen die Aufwendungen der Schaltbau Holding AG für Personal, nicht weiterbelasteten Materialaufwand, sonstige betriebliche Aufwendungen und sonstige Steuern. Das "Übrige Vermögen" besteht zum größten Teil aus den Forderungen der Schaltbau Holding AG gegenüber verbundenen Unternehmen im Rahmen der Finanzierungstätigkeit. Diese Forderungen werden mittels der Schuldenkonsolidierung mit weiteren Forderungen zwischen den Segmenten eliminiert. Die "Übrigen Schulden" setzen sich im Wesentlichen aus Finanzverbindlichkeiten, Pensionsrückstellungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen der Schaltbau Holding AG zusammen. Letztere werden wiederum mittels der Schuldenkonsolidierung, zusammen mit weiteren Verbindlichkeiten zwischen den Segmenten, soweit notwendig eliminiert. PRODUKTORIENTIERTE SEGMENTIERUNG scrollen
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ÜBERLEITUNG EBITDA ZU BEREINIGTEN EBITDA NACH SEGMENTEN Nachfolgende Tabelle beinhaltet die Überleitung vom EBITDA zum bereinigten EBITDA für die jeweilig betroffenen Segmente für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022. scrollen
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Unter der Position "Sonstige außerordentliche, einmalige Aufwendungen und Erträge" werden alle außerordentlichen, nicht wiederkehrenden, außergewöhnlichen Gewinne, Verluste, Erträge und Aufwendungen in Verbindung mit Umstrukturierungen, Konsolidierungs- und Integrationszahlungen, Anlauf-, Schließungs- oder Übergangskosten sowie Aufwendungen mit strategischen Initiativen erfasst. Darüber hinaus werden hierunter Kosten verstanden, die dazu dienen, Gesellschaften mit negativer wirtschaftlicher und finanzieller Performance durch entsprechende Maßnahmen sowohl wirtschaftlich als auch finanziell zu unterstützen. Hierunter fallen auch Beträge, die im Zusammenhang mit einer bedeutenden Änderung der Geschäftstätigkeit oder einer wesentlichen Änderung der Geschäftsgrundlage stehen. Die in dieser Position enthaltenen Aufwendungen entfallen neben der Schaltbau Holding AG auf alle Segmente und resultieren im Wesentlichen aus einmaligen außerordentlichen Maßnahmen zur Sicherung der Liquidität als auch des Umsatzwachstums, um den sich geänderten Herausforderungen wie Materialengpässe, Lieferkettenprobleme etc. zu begegnen. Unter der Position "Transaktionsbedingte Kosten" weist die Gesellschaft die Ergebniseffekte aus Des-/Investitionen von Konzerngesellschaften als auch Vermögenswerten sowie Änderungen des Konsolidierungskreises aus. Die im Geschäftsjahr angefallenen Aufwendungen entfallen insbesondere auf die Veräußerung von Vermögenswerten (Weichenheizung) im Segment Pintsch sowie den Erwerb der Minderheitsanteile an der italienischen SPII. In dem Posten "Außerordentliche Aufwendungen für Personalleistungen" sind alle personalbezogenen Aufwendungen im Zusammenhang mit einmaligen Erfolgs-, Bleibe- oder sonstigen Prämien enthalten. Darüber hinaus werden auch Aktienoptionszusagen sowie Managementbeteiligungsprogramme hierunter erfasst. Im Geschäftsjahr entfallen die erfassten Aufwendungen ausschließlich auf das Segment Schaltbau. Allgemein definiert die Gesellschaft "Außerordentliche Restrukturierungs- oder Abfindungsaufwendungen" als einmalige Maßnahmen oder Maßnahmen mit Zeitverzug, welche sich über einen definierten Zeitraum hinaus erstrecken können und sich wesentlich auf die Ertragslage auswirken. Hierzu zählen Kosten, die im Zusammenhang mit der Umsetzung des Restrukturierungskonzepts stehen, insbesondere verursacht durch Restrukturierungsmaßnahmen für Personalabbau, Reorganisation und Änderungen in der Struktur des Managements. Im Geschäftsjahr 2022 sind im Wesentlichen Aufwendungen zur Umsetzung von Restrukturierungsmaßnahmen für den Personalabbau im Segment Bode enthalten. (34) BEZIEHUNGEN ZU NAHE STEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONEN Zwischen den vollkonsolidierten Unternehmen einerseits und den Gemeinschaftsunternehmen, assoziierten Unternehmen, den nicht konsolidierten Unternehmen sowie den verbundenen Unternehmen außerhalb der Schalt- bau-Gruppe andererseits stattgefundene, zu marküblichen Bedingungen durchgeführten Transaktionen, werden nachstehend aus Sicht der vollkonsolidierten Unternehmen aufgeführt: scrollen
Zum Bilanzstichtag bestanden aus Sicht der vollkonsolidierten Unternehmen folgende geschäftsüblichen Forderungen und Verbindlichkeite: scrollen
Die bestehenden Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen außerhalb der Schaltbau-Gruppe beinhalten die Finanzierung der Schaltbau-Gruppe des seit Oktober 2021 bestehenden Gesellschafterdarlehens mit der VOBI. Für weitere Informationen verweisen wir auf Abschnitt "(27) VERBINDLICHKEITEN". scrollen
Mit Datum vom 31. Oktober 2022 gewährte die
Schaltbau Holding AG der Voltage Holding GmbH,
München, (nachfolgend "VOMI") ein Darlehen zu einem
Zinssatz von 0,5% in Höhe von TEUR 130.000. Die
Laufzeit des Darlehens endet vertragsgemäß am
30. Juni 2024. Gemäß Darlehensvertrag hat die
VOMI das Recht, die Darlehenssumme zu jeder Zeit
zurückzuzahlen. Das ausgereichte Darlehen ist unter
den Ausleihungen an verbundene Unternehmen in der
Bilanzposition Sonstige Finanzanlagen ausgewiesen.
Anfallende Zinsen werden kapitalisiert.
(35) ANGABEN ZUM KAPITALMANAGEMENT Schaltbau fokussiert sich im Hinblick auf das Kapitalmanagement im Wesentlichen auf die Verbesserung des Konzerneigenkapitals und das Einhalten eines aus Ratinggesichtspunkten angemessenen Verschuldungskoeffizienten (Nettobankverbindlichkeiten inkl. Darlehensverbindlichkeit ggü. VOBI / EBITDA). Satzungsmäßige Kapitalerfordernisse liegen nicht vor. Das Konzerneigenkapital ist im Geschäftsjahr um TEUR 1.107 auf TEUR 162.107 gestiegen. Bei einer um 20,3 % gestiegenen Bilanzsumme hat sich die Konzerneigenkapitalquote von 29,4 % auf 24,6 % verschlechtert. Der Verschuldungskoeffizient (Nettobankverbindlichkeiten inkl. Darlehensverbindlichkeit ggü. VOBI / EBITDA) hat sich deutlich aufgrund der im Berichtsjahr vorgenommenen Investitionen sowie einem gesunkenen EBITDA im Vergleich zum Vorjahr erhöht. Er beträgt jetzt 2,2 (Vj. -0,1). Im Übrigen verweisen wir auf unsere Ausführungen im Lagebericht zur "Vermögens- und Finanzlage im Konzern". (36) AUFSICHTSRAT UND VORSTAND Die Angabe externer Mandate von ausgeschiedenen Vorständen und Aufsichtsräten erfolgt nur bezogen für den Zeitraum, in dem die Vorstände und Aufsichtsräte für Schaltbau tätig waren. Vorstände scrollen
Aufsichtsräte scrollen
BEZÜGE VORSTÄNDE Nachfolgende Tabelle enthält die Gesamtbezüge der aktiven Mitglieder des Vorstands: scrollen
Für das Geschäftsjahr 2022 betrugen die Gesamtbezüge der aktiven Mitglieder des Vorstands insgesamt TEUR 2.303 (Vorjahr: TEUR 3.926). Darin enthalten sind Sachbezüge aus dem nach steuerlichen Richtlinien anzusetzenden Wert der Dienstwagennutzung. Diese Sachbezüge werden von den einzelnen Vorstandsmitgliedern versteuert. Die Gesamtbezüge teilen sich auf in einen Betrag von TEUR 753 (Vorjahr: TEUR 1.065) für erfolgsunabhängige Teile und in einen Betrag von TEUR 1.550 (Vorjahr: TEUR 2.861) für erfolgsbezogene Teile. Insgesamt war zum Bilanzstichtag 2022 ein Betrag von TEUR 1.550 (Vorjahr: TEUR 3.926) als Rückstellung für erfolgsbezogene Vergütungsbestandteile erfasst, davon TEUR 1.550 kurzfristig. Insgesamt ist die Vergütung 2022 als "kurzfristig fällige Leistung nach IAS 24.17(a)" zu klassifizieren. Aus Anlass der Beendigung eines Vorstandsvertrages wurde im Vorjahr eine Rückstellung in Höhe von TEUR 1.778 erfasst. Aufgrund geleisteter Zahlungen im Berichtsjahr reduzierte sich die Rückstellung um TEUR 506. Kredite wurden im Geschäftsjahr 2022 weder an Vorstands- noch Aufsichtsratsmitglieder gewährt. Nachfolgende Tabelle enthält die Gesamtbezüge der ehemaligen Mitglieder des Vorstands bzw. deren Hinterbliebene: scrollen
Die Verträge der Vorstandsmitglieder enthalten keine Zusagen für den Fall der Beendigung der Vorstandstätigkeit. Die Gesamtbezüge der ehemaligen Mitglieder des Vorstands beziehungsweise deren Hinterbliebenen beliefen sich auf insgesamt TEUR 48 (Vorjahr: TEUR 48). Für diesen Personenkreis sind Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 277 (Vorjahr: TEUR 332) gebildet. Bezüge Aufsichtsräte Die nachfolgende Tabelle zeigt die Gesamtbezüge der Aufsichtsräte: scrollen
Unter Berücksichtigung der Grundvergütung, der Vergütung für Präsenzsitzungen der Ausschüsse, der zusätzlichen Vergütung und des zusätzlichen Zeitaufwands ergibt sich eine Gesamtvergütung von TEUR 81 (Vorjahr: TEUR 430). Die Gesellschaft hat für die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder eine D&O-Versicherung abgeschlossen. Diese sieht im Hinblick auf die Größenordnung der Vergütung für den Aufsichtsrat keinen Selbstbehalt vor. Ein Selbstbehalt für den Vorstand ist seit dem Jahr 2010 vertraglich vereinbart. (37) ANTEILSBASIERTE VERGÜTUNG Ausgewählten Führungskräften sowie Mitgliedern des Managements (zusammen: Manager) wurde ein indirektes Investment in die CEP V Voltage 2 S.à r.l., welche wiederum indirekte Hauptaktionärin der Schaltbau Holding AG ist, durch die obersten Eigentümer der CEP V Voltage 2 S.à r.l. gewährt. Zwei Beteiligungsprogramme wurden für diesen Zweck aufgesetzt, aufgrund dessen die Manager indirekt an der Wertentwicklung der CEP V Voltage 2 S.à r.l. partizipieren können. Der Betrag dieses Beteiligungsprogrammes der Manager repräsentiert 1,2 % (bzw. für key management personal 1,0%) an den Anteilen der CEP V Voltage 2 S.à r.l. (und damit indirekt an der Schaltbau Holding AG 1,0 % bzw. für key management personal 0,8%). Die Beteiligung wurde zum Fair Value erworben. Im Fall eines Exits (z.B. Verkauf oder Börsengang der CEP V Voltage 2 S.à r.l.) haben die Manager das Recht und die Pflicht, die Anteile zu den gleichen Bedingungen wie der Hauptaktionär zu verkaufen. Sofern der Manager vor dem Exit ausscheidet, kann sein Anteil vom Hauptaktionär zurückerworben werden. Da die CEP V Voltage 2 S.à r.l. keine Verpflichtung mit den Managern eingegangen ist, wird dieses Beteiligungsprogramm als equity-setteld plan gem. IFRS 2 bilanziert. Am Tag der Gewährung des Programms ergibt sich kein positiver beizulegende Zeitwert der Beteiligung im Sinne von IFRS 2. Der beizulegende Zeitwert wird anhand eines Optionspreismodells auf der Grundlage von Marktwerten oder einer Unternehmensbewertung ermittelt. Daher ist im Abschluss der Schaltbau Holding AG kein Aufwand für das Beteiligungsprogramm erfasst. (38) NACHTRAGSBERICHT Wesentliche Ereignisse, die Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben, haben sich nach dem Bilanzstichtag nicht ergeben. (39) HONORAR DES ABSCHLUSSPRÜFERS Das im Berichtsjahr erfasste Honorar des Abschlussprüfers, der PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, setzt sich wie folgt zusammen: scrollen
Die erbrachten Steuerberatungsleistungen beinhalten insbesondere Prüfungs- bzw. Beratungstätigkeiten in Umsatzsteuerangelegenheiten sowie Konzernverrechnungspreisen. (40) ENTWICKLUNGSBEEINTRÄCHTIGENDE TATSACHEN Seit dem 25. Oktober 2021 besteht zwischen der Schaltbau Holding AG (Darlehensnehmer) und ihrer unmittelbaren Gesellschafterin Voltage BidCo GmbH, München, (Darlehensgeberin) ein Darlehen in Höhe von 114,0 Mio. EUR zu einem Zinssatz von 4,5%. Die reguläre Laufzeit des Darlehens der Voltage BidCo GmbH, München, an die Schaltbau Holding AG beträgt ab Auszahlungszeitpunkt zehn Jahre. Die Voltage BidCo GmbH kann vertragsgemäß die Rückzahlung des Darlehens zu jederzeit fordern. Aufgrund einer im Berichtsjahr abgeschlossenen Ergänzungsvereinbarung zwischen der Schaltbau Holding AG und der Voltage BidCo GmbH verzichtet die VOBI auf das Recht eine vorzeitige Rückzahlung der Darlehenssumme bis einschließlich 31. Dezember 2024 einfordern zu können. Gemäß des Liquiditätsplans des Konzerns, der die drei zukünftigen Jahre umfasst, können alle Verpflichtungen erfüllt werden. Zwischen der Voltage BidCo GmbH und der Schaltbau Holding AG besteht seit dem Berichtsjahr ein Beherr- schungs- und Gewinnabführungsvertrag. Die Eintragung ins Handelsregister erfolgte am 13. Juli 2022. Der Vertrag sieht unter anderem eine Abfindung nach § 305 AktG in Höhe von 50,33 EUR je Aktie vor. Das Angebot zur Barabfindung gemäß § 305 AktG ist ein Angebot des Mehrheitsgesellschafters (Voltage BidCo GmbH) an die Minderheitsgesellschafter. Vertragsgemäß ist das Barabfindungsangebot grundsätzlich auf einen Zeitraum von zwei Monaten nach Bekanntmachung der Eintragung des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags in das Handelsregister begrenzt, sofern kein Spruchverfahren seitens eines oder mehrerer Minderheitsgesellschafter beantragt wurde. Da zum Bilanzstichtag beantragte Spruchverfahren vorliegen, besteht die Frist zur Leistung einer Barabfindung fort. Damit liegt eine potenzielle finanzielle Verpflichtung unter der Annahme, dass sämtliche ausstehenden Aktien der Voltage BidCo GmbH zum Kauf angeboten würden, in Höhe von TEUR 120.025 auf Ebene der Voltage BidCo GmbH vor. Dieses Liquiditätsrisiko ist in der Liquiditätsplanung nicht enthalten. Der Vorstand der Schaltbau Holding AG sowie die Geschäftsführung der Voltage BidCo GmbH rechnen, nach einschlägiger rechtlicher Beratung, hochwahrscheinlich nicht mit Barabfindungszahlungen in vorgenannter Höhe vor dem 31. Dezember 2024.
München, den 2. März 2023 Schaltbau Holding AG Der Vorstand Dr. Jürgen Brandes, Vorsitzender Steffen Munz BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERSAn die Schaltbau Holding AG, München PRÜFUNGSURTEILE Wir haben den Konzernabschluss der Schaltbau Holding AG, München, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerngewinn- und Verlustrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Schaltbau Holding AG, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft. Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse scrollen
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat. GRUNDLAGE FÜR DIE PRÜFUNGSURTEILE Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen. SONSTIGE INFORMATIONEN Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) als nicht inhaltlich geprüften Bestandteil des Konzernlageberichts. Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab. Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen scrollen
VERANTWORTUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER UND DES AUFSICHTSRATS FÜR DEN KONZERNABSCHLUSS UND DEN KONZERNLAGEBERICHT Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu. Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können. Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES KONZERNLAGEBERICHTS Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus scrollen
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
München, den 2. März 2023 PricewaterhouseCoopers
GmbH
Michael Popp, Wirtschaftsprüfer ppa. Vera Daners, Wirtschaftsprüferin BERICHT DES AUFSICHTSRATSLiebe Aktionärinnen, liebe Aktionäre, der Krieg in der Ukraine hat die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen 2022 über Nacht verändert. Eine hohe Inflation und Energiekostensteigerungen haben zu Investitionszurückhaltung auf Kundenseite geführt und organisatorische Anpassungen in der Unternehmensgruppe erfordert. Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, darunter teils erhebliche Störungen der Lieferketten und Verteuerung von Vorprodukten, haben sich im Geschäftsjahr 2022 fortgesetzt. Viele außerordentliche Herausforderungen also, die es neben dem Tagesgeschäft zu bewältigen galt. Ich möchte mich im Namen des gesamten Aufsichtsrats daher bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und dem Vorstand für das hohe Engagement und die hervorragende Leistung bedanken. Im nachfolgenden Bericht wollen wir Sie über die Arbeit des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2022 informieren. BERATUNG UND ÜBERWACHUNG IM DIALOG MIT DEM VORSTAND Der Aufsichtsrat der Schaltbau Holding AG hat im Geschäftsjahr 2022 die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung zukommenden Aufgaben mit großer Sorgfalt wahrgenommen. Er hat den Vorstand bei der Geschäftsführung des Unternehmens regelmäßig überwacht und die strategische Weiterentwicklung der Gesellschaft sowie wesentliche Einzelmaßnahmen beratend begleitet. Der Aufsichtsrat war in alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen, insbesondere bei Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage, unmittelbar und frühzeitig eingebunden. Der Vorstand unterrichtete den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend. Gegenstand der schriftlichen wie mündlichen Berichterstattung seitens des Vorstands waren die Unternehmensplanung und -ergebnisse, die Unternehmensfinanzierung, der Geschäftsverlauf, die wirtschaftliche Situation in den wesentlichen Absatz- und Beschaffungsmärkten sowie die strategische Weiterentwicklung, organisatorische Anpassungen und die Nachhaltigkeitsinitiativen der Unternehmensgruppe. Abweichungen des Geschäftsverlaufs von der Unternehmensplanung wurden dem Aufsichtsrat ebenso wie Risiken und Chancen der weiteren Entwicklung im Einzelnen erläutert. Der Aufsichtsrat tagte regelmäßig. Bei organinternen Angelegenheiten oder Themen, die den Vorstand betrafen, fanden Sitzungen auch ohne den Vorstand statt. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats tauschte sich darüber hinaus regelmäßig mit dem Vorstand und insbesondere mit dessen Vorsitzenden aus und wurde über die aktuellen Entwicklungen im Unternehmen, die geschäftliche Lage und wesentliche Geschäftsvorfälle unmittelbar informiert. Der Aufsichtsrat konnte sich auf Basis des intensiven Austauschs und der Zusammenarbeit von der ordnungsgemäßen Führung des Unternehmens durch den Vorstand, insbesondere im Hinblick auf das interne Kontrollsystem sowie das Risiko- und Compliance-Managementsystem, überzeugen. Soweit zu Einzelmaßnahmen des Vorstands nach Gesetz, Satzung oder Geschäftsordnung die Zustimmung des Aufsichtsrats erforderlich war, hat der Aufsichtsrat in diversen Sitzungen zu all diesen Maßnahmen nach sorgfältiger Prüfung Beschluss gefasst. SCHWERPUNKTTHEMEN DES AUFSICHTSRATS IM GESCHÄFTSJAHR 2022 Der Aufsichtsrat hat sich im Jahr 2022 intensiv mit folgenden Schwerpunktthemen beschäftigt: • NExT Factory Der Vorstand hat den Aufsichtsrat regelmäßig über den Baufortschritt der NExT Factory unterrichtet und die im Zuge der Materialkostensteigerung notwendige Erhöhung des Investitionsbudgets in mehreren Sitzungen mit dem Vorstand diskutiert. Auf dieser Basis hat der Aufsichtsrat insgesamt drei Budgeterhöhungen am 1. März 2022, am 16. August 2022 und am 1. Dezember 2022 zugestimmt. • Reorganisation Bode Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat in der Sitzung vom 17. Mai 2022 die geplante Reorganisation der Bode-Gruppe detailliert vorgestellt und mit dem Aufsichtsrat ausführlich diskutiert. Der Aufsichtsrat hat in der Sitzung den Plänen zugestimmt. Um die Bode-Unternehmensgruppe auch langfristig zukunftssicher aufzustellen, werden die Produktionsstandorte nach Produktsegmenten neu ausgerichtet und ein Shared-Services-Center am Standort Rawicz, Polen, etabliert. Das mehrjährige Programm umfasst gezielte Investitionen in Fertigungsanlagen und Infrastruktur, die Stärkung der Engineering-Kompetenz, den Ausbau des Servicegeschäfts, Maßnahmen zur weiteren Digitalisierung und Automatisierung von Prozessen sowie die Etablierung einer noch stärker international ausgerichteten, flexiblen Organisationsstruktur, bei der Führungskräfte für strategische Unternehmensfunktionen gruppenweite Verantwortung übernehmen. Durch den Abbau von Doppelstrukturen und die Bündelung der Produktion von Produktsegmenten an einem Standort werden europaweit über einen Zeitraum von zwei Jahren planerisch rund 200 Stellen entfallen. • Verkauf SBRS Der Vorstand hat mit dem Aufsichtsrat in der Sitzung vom 24. Mai 2022 verschiedene strategische Optionen für die weitere Unternehmensentwicklung der SBRS innerhalb oder außerhalb der Schaltbau-Gruppe diskutiert. Die SBRS war in den zwei unterschiedlichen Geschäftsbereichen Rail Solutions und Charging Solutions tätig. Beide Geschäftsbereiche hatten keine wesentlichen Berührungspunkte miteinander und darüber hinaus wenig Synergien mit den anderen Gesellschaften der Schaltbau-Gruppe. Der Aufsichtsrat stimmte in der Sitzung vom 24. Mai 2022 einer Aufspaltung der beiden Geschäftsbereiche in zwei eigenständige rechtliche Einheiten sowie der Einleitung eines ergebnisoffenen Verkaufsprozesses zu. Der Geschäftsbereich Rail Solutions wurde in die neu gegründete GEZ Rail Solutions GmbH verlagert, der Geschäftsbereich Charging Solutions verblieb in der SBRS GmbH. In der Sitzung vom 16. August 2022 stimmte der Aufsichtsrat dem Verkauf der SBRS GmbH (Charging Solutions) an die Shell Deutschland GmbH und der Beendigung des Ergebnisabführungsvertrags zwischen der Schaltbau Holding AG und der SBRS GmbH zu. In seiner Sitzung vom 1. Dezember 2022 stimmte der Aufsichtsrat sodann auch dem Verkauf der GEZ Rail Solutions GmbH an eine Investorengruppe, bestehend aus der Nord West Management GmbH und der Niederrheinischen Beteiligungsgesellschaft mbH, zu. • Erwerb der Minderheitenanteile an der SPII S.p.A In der Sitzung vom 24. Mai stimmte der Aufsichtsrat dem Erwerb der restlichen 35 % an der SPII S.p.A. mit Sitz in Saronno, Italien, durch die Schaltbau GmbH zu, um die Marktposition der Schaltbau GmbH zu stärken. Das 1947 gegründete Familienunternehmen gehörte mit 65 % der Anteile bereits seit 2015 zur Schaltbau-Gruppe. Innerhalb der Gruppe entwickelt und produziert SPII als Kompetenzzentrum für "Intellicockpit" innovative Lösungen für Mensch-Maschine-Schnittstellen für die Bahn und E-Mobilität. • Vorstand und Vorstandsvergütungssystem Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung vom 1. März 2022 ein neues Management Incentive System und Zielvereinbarungen für den Vorstand beschlossen. In seiner Sitzung vom 22. Juli 2022 beschloss der Aufsichtsrat, die Bestellung der beiden amtierenden Vorstände Dr. Jürgen Brandes und Steffen Munz bis zum 31. März 2027 zu verlängern und mit beiden neue Dienstverträge abzuschließen. • Fortschritt wesentlicher Großprojekte und Information über neue Aufträge Der Vorstand unterrichtete den Aufsichtsrat in diversen Sitzungen über den aktuellen Stand von wesentlichen Großprojekten und über neue Großaufträge. Bei den Großprojekten betraf dies im Jahr 2022 neben dem Bau der NeXT Factory der Schaltbau GmbH im Wesentlichen das Digitalisierungsprojekt für den Streckenabschnitt Zwieseler Spinne der Pintsch GmbH. Weitere Beschlussfassungen über die bereits erwähnten Budgeterhöhungen beim Bau der NExT Factory waren nicht erforderlich. ZUSAMMENSETZUNG DES AUFSICHTSRATS IM JAHRESVERLAUF 2022 Zum Ablauf des 25. Oktober 2021 hatten alle vier bis zu diesem Tag amtierenden Aufsichtsratsmitglieder der Aktionäre im Hinblick auf den Vollzug des freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebots der Voltage BidCo GmbH und dem damit einhergehenden Kontrollwechsel ihr Mandat niedergelegt. Das Amtsgericht München hatte daher mit Wirkung ab dem 26. Oktober 2021 bis zum Ablauf der nächsten Hauptversammlung Vanessa Lemmer, Wilko Stark, Willi Westenberger und mich, Dr. Friedel Drees, als Aufsichtsratsmitglieder bestellt. Am 3. Februar 2022 wurden in einer außerordentlichen Hauptversammlung alle vier gerichtlich bestellten Aufsichtsratsmitglieder der Aktionäre von der Hauptversammlung bis zur Beendigung derjenigen Hauptversammlung, die über die Entlastung dieser Personen für das dritte Geschäftsjahr nach der Bestellung durch die Hauptversammlung beschließt, gewählt und damit in ihrem Amt bestätigt. Als Arbeitnehmervertreter gehörten in der Berichtsperiode unverändert Achim Stey und Herbert Treutinger dem Aufsichtsrat an. Mit Ablauf des 21. Februar 2022 legte Vanessa Lemmer ihr Aufsichtsratsmandat der Schaltbau Holding AG nieder. Weitere personelle Änderungen lagen im Berichtszeitraum nicht vor. SITZUNGEN DES AUFSICHTSRATS UND AUSSCHÜSSE Im Geschäftsjahr 2022 kam der Aufsichtsrat im Rahmen von insgesamt vier ordentlichen und drei außerordentlichen Sitzungen zusammen. Sämtliche Sitzungen wurde aufgrund der weiter andauernden COVID-19-Pandemie als Videokonferenz abgehalten. Bis auf die Sitzung vom 16. August 2022, bei der ein Mitglieder nicht teilnehmen konnte, waren sämtliche Aufsichtsratsmitglieder an allen Sitzungen anwesend. Der Aufsichtsrat entschied sich, im Geschäftsjahr 2022 trotz des Widerrufs der Zulassung der Aktien der Gesellschaft zum Handel in den regulierten Märkten der Wertpapierbörsen München und Frankfurt Ende 2021 und der danach erfolgten Auflösung des Prüfungsausschusses zur Vorbereitung des Jahresabschlusses 2021 eine Sitzung der ehemaligen Mitglieder des Prüfungsausschusses am 23. Februar 2022 durchzuführen. Als ehemalige Mitglieder des Prüfungsausschusses nahmen Wilko Andreas Stark (Vorsitzender), Dr. Friedel Drees und Achim Stey an der Sitzung teil, an der auch der Vorstand und die Abschlussprüfer teilnahmen. Grundsätzlich werden jedoch sämtliche Aufgaben des Aufsichtsrats im Plenum wahrgenommen, Ausschüsse bestehen seit Beginn des Geschäftsjahres 2022 nicht mehr. Zu den wesentlichen regelmäßigen Aufgaben des Aufsichtsrats gehören dabei insbesondere auch die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses u. a. im Hinblick auf die Anwendung neuer Rechnungslegungsstandards und Änderungen von Bilanzierungs- und Prüfmethoden, die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems sowie des Risikomanagements und des internen Revisionssystems. Zudem prüft der Aufsichtsrat den Nachhaltigkeitsbericht und überwacht das Compliance-Management-System. VORSTANDSBESETZUNG UND VERGÜTUNGSTHEMEN In der Sitzung vom 24. Mai 2022 und 22. Juli 2022 diskutierte der Aufsichtsrat die Wiederbestellung der amtierenden Vorstandsmitglieder und den Abschluss neuer Dienstverträge. In der Sitzung vom 22. Juli 2022 beschloss der Aufsichtsrat sodann, die Vorstände Dr. Jürgen Brandes und Steffen Munz bis zum 31. März 2027 neu zu bestellen und neue Dienstverträge mit den Vorständen abzuschließen. CORPORATE GOVERNANCE Der Aufsichtsrat misst der Sicherstellung einer guten Corporate Governance eine hohe Bedeutung zu, auch wenn Vorstand und Aufsichtsrat aufgrund des erfolgten Delistings keine Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex und keine Erklärung zur Unternehmensführung mehr abgeben müssen. Der Deutsche Corporate Governance Kodex bleibt für Vorstand und Aufsichtsrat eine wichtige Orientierungsgrundlage, auch wenn einigen Grundsätzen, Empfehlungen und Anregungen vor allem aufgrund der Größenordnung der Gesellschaft und der fehlenden Börsennotierung nicht entsprochen wird. Für die Tätigkeit im Aufsichtsrat eventuell erforderliche Fortbildungen nehmen die Aufsichtsratsmitglieder eigenständig war und werden dabei von der Gesellschaft unterstützt. JAHRES- UND KONZERNABSCHLUSS, NACHHALTIGKEITSBERICHT Nach Prüfung der Unabhängigkeit hatte der Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 14. Juli 2022 vorgeschlagen, erneut die PricewaterhouseCoopers GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, zum Abschlussprüfer der Gesellschaft und zum Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2022 zu wählen. Nach Zustimmung der Hauptversammlung wurde der Prüfungsauftrag entsprechend erteilt. Der Abschlussprüfer hat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 sowie den zusammengefassten Lagebericht für die Schaltbau Holding AG und den Konzern unter Einbeziehung der Buchführung geprüft und jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Jahresabschluss der Schaltbau Holding AG und der zusammengefasste Lagebericht für die Schaltbau Holding AG und den Konzern wurden nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Der Konzernabschluss wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt, wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 375e Abs. 1 Handelsgesetzbuch (HGB) anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften. Der Konzernabschluss entspricht auch den IFRS, wie sie vom International Accounting Standards Board (IASB) veröffentlicht wurden. Der Abschlussprüfer hat die Prüfung auf Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung durchgeführt, unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung und unter ergänzender Beachtung der International Standards on Auditing (ISA). Die Jahresabschlussunterlagen inklusive der vom Abschlussprüfer erstellten Prüfungsberichte wurden allen Mitgliedern des Aufsichtsrates rechtzeitig zugesandt, um eine sorgfältige und gründliche Prüfung durch den Aufsichtsrat zu gewährleisten. Der Aufsichtsrat führte die bilanzfeststellende Sitzung am 2.März 2023 gemeinsam mit den Abschlussprüfern der Gesellschaft durch. Dabei wurden der Jahresabschluss der Schaltbau Holding AG und der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022, der zusammengefasste Lagebericht für die Schaltbau Holding AG und den Konzern sowie die Prüfungsberichte mit dem Abschlussprüfer ausführlich besprochen. Der Abschlussprüfer berichtete darüber hinaus über den Verlauf der Prüfung, die wesentlichen Ergebnisse sowie die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte (Key Audit Matters). Darüber hinaus berichtete der Abschlussprüfer über die Prüfung des internen Kontrollsystems des Rechnungslegungsprozesses sowie des Risikomanagementsystems. Der Abschlussprüfer bestätigte, dass der Vorstand die nach § 91 Abs. 2 AktG geforderten Maßnahmen getroffen und ein Überwachungssystem eingerichtet hat, das Entwicklungen, die den Fortbestand der Gesellschaft oder einzelner Konzerngesellschaften gefährden, frühzeitig erkennbar macht. Wesentliche Schwächen des internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems wurden nicht berichtet. Der Jahresabschluss, der Konzernabschluss und der zusammengefasste Lagebericht für die Schaltbau Holding AG und den Konzern wurden demnach ausführlich vom Aufsichtsrat geprüft. Der Aufsichtsrat erhob nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung keine Einwände und schloss sich dem Ergebnis der Prüfung des Jahresabschlusses und des Konzern-Abschlusses durch den Abschlussprüfer an. Der Aufsichtsrat billigte sodann den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss der Schaltbau Holding AG und den Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2022; der Jahresabschluss war damit festgestellt. Auch der Nachhaltigkeitsbericht (CSR-Bericht) wurde in der Sitzung vom 2. März 2023 erörtert, nachdem er zuvor von der internen Revision auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft worden war. Der Aufsichtsrat billigte sodann auch den nichtfinanziellen Konzernbericht. Abschließend möchte ich den Mitgliedern des Aufsichtsrats für die vertrauensvolle und stets konstruktive Zusammenarbeit herzlich danken.
München, den 2. März 2023 Dr. Friedel Drees, Vorsitzender des Aufsichtsrats |
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