Schaltbau Holding AG

München

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

LAGEBERICHT UND KONZERN-LAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2023

GRUNDLAGEN DER SCHALTBAU-GRUPPE

GESCHÄFTSMODELL

Die Schaltbau-Gruppe ist mit 28 (2022: 27) Vertriebs- und Fertigungsstätten in 14 Ländern tätig und verfügt über ein globales Netzwerk von externen Vertriebspartner.

Die Unternehmensgruppe ist im Wesentlichen in zwei unterschiedlichen Marktsegmenten tätig:

Im Bereich Rail, dem traditionellen Kerngeschäft, gehört die Schaltbau-Gruppe seit vielen Jahren zu den Marktführern für sicherheitsrelevante Komponenten und Systeme im Bahnsektor. Das gilt sowohl für die bahnspezifischen Komponenten und Geräte der Schaltbau GmbH als auch für die System- und Serviceangebote der Bode und Pintsch. Die Gruppe hat sich in diesem Markt erfolgreich als Experte für Infrastruktur im Schienenverkehr, für Einstiegssysteme sowie für elektromechanische Komponenten und elektronische Geräte für Schienenfahrzeuge etabliert und sorgt mit ihren Produkten und Lösungen für Sicherheit und Verfügbarkeit im Bahnverkehr. Der Rail-Markt ist ein langfristiger, robuster Wachstumsmarkt mit soliden Wachstumsraten.

Im Bereich DC-Power (Gleichstrom) nutzt die Unternehmensgruppe die hohe Technologiekompetenz und das Know-how zur Absicherung von Gleichstrom-Anwendungen im Bahnsektor, um mit neuen Anwendungen außerhalb des Bahnsektors schneller wachsende Märkte im Bereich New Energy /​ New Industry und e-Mobility zu erschließen. Mit elektromechanischen Komponenten und intelligenten Lösungen für das Energiemanagement sorgt die Schaltbau-Gruppe in diesen Märkten beim Einsatz von Gleichstromtechnologie und Batteriesystemen für Sicherheit und Effizienz. Der DC-Power-Markt verfügt über ein hohes Wachstumspotential mit zweistelligen Wachstumsraten.

Das Geschäftsmodell der drei Segmente stellt sich wie folgt dar:

Pintsch: Sicherheitskritische Komponenten und Lösungen für die Infrastruktur im Schienenverkehr

Die PINTSCH GmbH mit Sitz in Dinslaken und Niederlassungen in den Niederlanden und USA ist Hersteller sicherungstechnischer Produkte für die Bahninfrastruktur. Zum Lösungsportfolio gehören u. a. Bahnübergangstechnik, Signal- und Sicherheitstechnik, Stellwerks- und Fördertechnik, Achszählung, Weichenantriebe und -heizungen. Die Gesellschaft übernimmt darüber hinaus sowohl die Neuerrichtung als auch die Instandhaltung von Streckenabschnitten mit Fokus auf den Regionalstrecken. Pintsch ist global tätig, der Fokus der Geschäftstätigkeit liegt in Deutschland und dem angrenzenden europäischen Ausland. Die Marktentwicklung wird vor allem durch staatliche Investitionsprogramme zum Ausbau und der Digitalisierung der Bahninfrastruktur beeinflusst.

Bode: Tür- und Zustiegssysteme insbesondere für Schienenfahrzeuge

Bode

- Die Tür GmbH mit Sitz in Kassel sowie Niederlassungen und Produktionsstandorten in Großbritannien, Polen, Türkei, USA, China und Südkorea ist spezialisiert auf die Herstellung, Wartung und den Service von ausfallsicheren und intelligent vernetzten Fahrzeugtürsystemen für Züge ("Rolling Stock"). Des Weiteren liefert die Unternehmensgruppe über die polnische Tochtergesellschaft RAWAG Fenster für Schienenfahrzeuge, komplette Inneneinrichtungen und Spezialkonstruktionen wie Zugdächer. Bode ist weltweit tätig, der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit liegt in Europa und in Nordamerika.

Der von Bode adressierte Markt wird indirekt durch staatliche und kommunale Investitionen in den Ausbau des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs beeinflusst, da diese die Nachfrage nach neuen Fahrzeugen oder Modernisierungen der jeweiligen staatlichen, kommunalen oder privaten Betreibergesellschaften treibt.

Der von Bode adressierte Markt wird indirekt durch staatliche und kommunale Investitionen in den Ausbau des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs beeinflusst, da diese die Nachfrage nach neuen Fahrzeugen oder Modernisierungen der jeweiligen staatlichen, kommunalen oder privaten Betreibergesellschaften treibt.

Schaltbau: Sicherheitskritische Komponenten für Rail, New Energy /​ New Industry und e-Mobility

Die Schaltbau GmbH mit Sitz in München und 13 ausländischen Niederlassungen ist spezialisierter Hersteller von sicherheitskritischen Komponenten wie Schütze, Stecker und Schaltsysteme mit Fokus auf Gleichstromtechnologie ("DC-Technologie"). Die Schaltbau-Komponenten werden sowohl in der Bahnindustrie z. B. für Signalgebung, Schutz und Energieverteilung genutzt, als auch zunehmend für die Absicherung und das Energiemanagement batteriegestützter industrieller Anwendungen im Bereich New Energy /​ New Industry sowie im Bereich e-Mobility Automotive - vom Energiespeicher bei der Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien bis hin zu E-Auto und der Elektroladesäule. Darüber hinaus liefert Schaltbau komplette Fahrpulte für die Bahnindustrie und Komponenten für Führerstände. Schaltbau ist global tätig und gehört international zu den führenden Herstellern von DC-Komponenten. Während der Markt im Bereich Rail ebenfalls indirekt von Investitionen in den Ausbau des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs beeinflusst wird, entfalten im Bereich DC-Power zunehmend Förderprogramme zum Ausbau der erneuerbaren Energien und zum Ausbau der Elektromobilität sowie staatliche Regulierungsvorgaben hinsichtlich CO 2 -Emissionen der Industrie bzw. der Automobilhersteller Einfluss auf die Absatzmärkte der Schaltbau. Die regulatorischen Vorgaben sind dabei Ausdruck eines Megatrends zur nachhaltigen Reduzierung klimaschädlicher Treibhausgase im Zusammenhang mit der Energiewende.

ORGANISATIONSSTRUKTUR UND SEGMENTE

Pintsch, Bode und Schaltbau mit ihren jeweiligen Tochtergesellschaften repräsentieren gleichzeitig die drei Segmente des Konzerns. Die Schaltbau Holding AG ist die Führungsgesellschaft der drei Segmente und verantwortet die strategische Ausrichtung und Umsetzung sowie die Steuerung der Schaltbau-Gruppe. In regelmäßigen Review-Terminen mit den Geschäftsführern und ausgewählten Mitarbeitern erfolgt ein Monitoring der finanziellen und nicht-finanziellen Kennzahlen, des Fortschritts interner Projekte sowie eine Chancen- und Risikobewertung der aktuellen und zukünftigen Geschäftstätigkeit.

Die Schaltbau Holding AG übernimmt darüber hinaus konzernweite Aufgaben wie Konzernrechnungslegung und -controlling, Cash-Management, Recht, Investor Relations, die Bereitstellung von IT-Systemen sowie Governance-Funktionen wie Compliance, Revision, Risikomanagement und Corporate Social Responsibility. Teilweise werden diese Dienstleistungen von der Voltage BidCo GmbH, der Mehrheitsgesellschafterin, eingekauft.

LEITUNG UND KONTROLLE

Die Schaltbau-Gruppe wird durch den Vorstand der Schaltbau Holding AG geleitet, dem zum 31. Dezember 2023 zwei Mitglieder angehörten:

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Wilko Stark - seit 1. Dezember 2023 Sprecher des Vorstands/​CEO

Steffen Munz - seit 1. März 2021, Finanzvorstand/​CFO

Wilko Stark wurde gemäß § 105 Abs. 2 Satz 1 AktG ab 1. Dezember 2023 vorübergehend in den Vorstand der Schaltbau Holding AG entsandt. Wilko Stark übernimmt seitdem als Mitglied des Vorstands interimistisch die Group CEO Funktion, da Dr. Jürgen Brandes dieses Amt zum 30. November 2023 niedergelegt hat. Während seiner Vorstandstätigkeit ruht Herrn Starks Mandat als Mitglied des Aufsichtsrats der Schaltbau Holding AG.

Dem Aufsichtsrat gehörten zum 31. Dezember 2023 die folgenden Mitglieder an:

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Dr. Friedel Drees (Vorsitzender)

 

Willi Westenberger

 

Christopher Baumann

 

Herbert Treutinger (stellvertretender Vorsitzender, Arbeitnehmervertreter)

 

Achim Stey (Arbeitnehmervertreter)

Der Aufsichtsrat bestand seit Beginn des Geschäftsjahres 2023 nur aus fünf Mitgliedern, weil nach dem Ausscheiden von Vanessa Lemmer aus dem Aufsichtsrat mit Ablauf des 21. Februar 2022 zunächst kein neuer vierter Vertreter der Anteilseigner in den Aufsichtsrat bestellt wurde. Vertreter der Anteilseigner im Aufsichtsrat waren Dr. Friedel Drees (Aufsichtsratsvorsitzender), Wilko Stark und Willi Westenberger.

In einer außerordentlichen Sitzung beschloss der Aufsichtsrat, Wilko Stark gemäß § 105 Abs. 2 Satz 1 AktG ab 1. Dezember 2023 vorübergehend in den Vorstand der Schaltbau Holding AG zu entsenden. Vor diesem Hintergrund wurde Christopher Baumann, Private Equity Associate bei der Carlyle Group, am 4. Dezember 2023 als weiterer Vertreter der Aktionäre gerichtlich zum Mitglied des Aufsichtsrats bestellt.

Vorstand und Aufsichtsrat beabsichtigen, der Hauptversammlung eine Änderung der Satzung der Schaltbau Holding AG dahingehend vorzuschlagen, dass der Vorstand auch nur aus einer Person bestehen kann. Mit einer entsprechenden Satzungsänderung soll die Entsendung von Wilko Stark in den Vorstand enden und Steffen Munz soll als alleiniges Mitglied des Vorstands die Vorstandaufgaben wahrnehmen.

Weitere personelle Änderungen lagen im Berichtszeitraum nicht vor.

STRATEGIE

In der von der Schaltbau Holding AG im ersten Halbjahr 2021 formulierten und im Geschäftsjahr 2023 bestätigten Strategie will das Unternehmen das Rail-Kerngeschäft stärken und mit der Expansion in neue Märkte weiteres Wachstumspotenzial erschließen. Ziel ist es, den Unternehmenswert der Schaltbau-Gruppe nachhaltig zu steigern. Dazu hat die Gesellschaft vier wesentliche strategische Stoßrichtungen definiert:

Nachhaltige Verbesserung der finanziellen Performance

Profitabilität, Kapitalrendite und Cash-Generierung bestimmen maßgeblich den Unternehmenswert. Deshalb hat die Steigerung der finanziellen Performance in der gesamten Unternehmensgruppe, aber insbesondere in den Unternehmensbereichen, die bislang in ihrer Performance hinter vergleichbaren Unternehmen zurückbleiben, höchste Priorität. Der Vorstand hat dazu gemeinsam mit den Führungsgesellschaften einen Wertsteigerungs- und Wachstumsplan aufgestellt, in dem die Hebel für die Performanceverbesserungen identifiziert und geeignete Maßnahmen definiert wurden. Die Umsetzung dieses Plans wird konsequent nachverfolgt.

Profitables Wachstum im Kerngeschäft

Um ein profitableres und schnelleres Wachstum im angestammten Rail-Kerngeschäft zu ermöglichen, plant die Gesellschaft sowohl Maßnahmen zur Verbesserung der Kostenstruktur als auch gezielte Investitionen und Produktinnovationen.

So wird beispielsweise im Bereich Schienenfahrzeuge (Bode) die Produktion nach einem Best-Cost-Country-Ansatz teilweise ins Ausland verlagert werden. Im Bereich Bahn-Infrastruktur (Pintsch) soll das gesamte Produktportfolio sukzessive digitalisiert werden, um einerseits vom Investitionsprogramm "Digitale Schiene Deutschland" zu profitieren und andererseits mit diesem Produktportfolio auch international stärker zu expandieren. Mit dem Pilotprojekt "Zwieseler Spinne" konnte sich die Pinscht bereits ein wegweisendes Projekt für den Bau eines digitalen Stellwerks im Kernmarkt Deutschland sichern.

Ausbau des Servicegeschäfts

Das Servicegeschäft im Bereich Rail verfügt über attraktive Margen, deshalb soll es gezielt ausgebaut werden. Insbesondere im Segment Bode soll die große und in den letzten Jahren stark gewachsene installierte Basis an Einstiegssystemen vor allem für Schienenfahrzeuge genutzt werden. Um einen proaktiven und schnellen Service zu gewährleisten, wird beispielsweise eine unternehmenseigene Schnellwerkstatt in Kassel genutzt.

Entwicklung neuer DC-Komponenten und -Anwendungen für New Energy /​ New Industry und e-Mobility

Die Schaltbau-Gruppe ist mit ihrer Tochtergesellschaft Schaltbau GmbH bereits mit zahlreichen Produkten und Projekten im Bereich New Energy /​ New Industry und e-Mobility tätig und hat damit ihre hohe Gleichstrom-Expertise aus dem Bahnsektor bereits erfolgreich auf diese neuen Märkte übertragen.

Die Schaltbau GmbH liefert sicherheitskritische elektromechanische Komponenten für die Nutzung von Gleichstrom. Die von der Schaltbau GmbH hergestellten Schütze werden beispielsweise in Prüfständen, in Elektro-Fahrzeugen, in Hochleistungsladeinfrastrukturen, Elektro-Fähren und Energiespeichern eingesetzt.

Die Märkte New Energy /​ New Industry und e-Mobility verfügen mittelfristig über sehr attraktive Wachstumsraten. Mit der Entwicklung neuer, spezifischer Komponenten und Lösungen für diese Märkte und einer modernen und hochautomatisierten Produktion mithilfe der neu gebauten NExT Factory in Velden will die Gruppe von diesem starken Marktwachstum partizipieren und die Expansion in diesen Märkten beschleunigen.

STEUERUNG

Mit Wirkung zum 1. Januar 2022 hat die Gesellschaft als zentrale finanzielle Steuerungskennzahl für den Konzern und die Segmente den Auftragseingang als operativen Frühindikator, das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte (Adjusted EBITDA) sowie den Free-Cashflow definiert.

Die folgende Übersicht zeigt die Definition von Sondereffekten für die Periode vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023:

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Angaben in TEUR 2023 2022
Ausgewiesenes Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit vor Abschreibungen (EBITDA) 47.446 36.426
+ Sonstige außerordentliche, einmalige Aufwendungen oder Erträge 3.063 7.633
+ Transaktionsbedingte Kosten 1.106 271
+ Außerordentliche Aufwendungen für Personalleistungen 221 114
+ Außerordentliche Restrukturierungs- oder Abfindungsaufwendungen 1.837 12.354
Bereinigtes Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit vor Abschreibungen (Adjusted EBITDA) 53.672 56.798

Unter der Position "Sonstige außerordentliche, einmalige Aufwendungen und Erträge" werden alle außerordentlichen, nicht wiederkehrenden, außergewöhnlichen Gewinne, Verluste, Erträge und Aufwendungen in Verbindung mit Umstrukturierungen, Konsolidierungs- und Integrationszahlungen, Anlauf-, Schließungs- oder Übergangskosten sowie Aufwendungen mit strategischen Initiativen erfasst. Darüber hinaus werden hierunter Kosten verstanden, die dazu dienen, Gesellschaften mit negativer wirtschaftlicher und finanzieller Performance durch entsprechende Maßnahmen sowohl wirtschaftlich als auch finanziell zu unterstützen. Hierunter fallen auch Beträge, die im Zusammenhang mit einer bedeutenden Änderung der Geschäftstätigkeit oder einer wesentlichen Änderung der Geschäftsgrundlage stehen. Die in dieser Position enthaltenen Aufwendungen entfallen im Geschäftsjahr neben der Schaltbau Holding AG auf alle Segmente und resultieren im Wesentlichen aus einmaligen außerordentlichen Maßnahmen für Rechtsberatung und zur Sicherung der Liquidität.

Unter der Position "Transaktionsbedingte Kosten" weist die Gesellschaft die Ergebniseffekte aus Des-/​Investitionen von Konzerngesellschaften als auch Vermögenswerten sowie Änderungen des Konsolidierungskreises aus. Die im Geschäftsjahr angefallenen Aufwendungen entfallen insbesondere auf Wertberichtigungen im Zusammenhang mit den im Vorjahr vorgenommenen Veräußerungen von Gesellschaften.

In dem Posten "Außerordentliche Aufwendungen für Personalleistungen" sind alle personalbezogenen Aufwendungen im Zusammenhang mit einmaligen Erfolgs-, Bleibe- oder sonstigen Prämien enthalten. Darüber hinaus werden auch Aktienoptionszusagen sowie Managementbeteiligungsprogramme hierunter erfasst. Im Geschäftsjahr entfallen die erfassten Aufwendungen auf die Schaltbau Holding AG.

Allgemein definiert die Gesellschaft "Außerordentliche Restrukturierungs- oder Abfindungsaufwendungen" als einmalige Maßnahmen oder Maßnahmen mit Zeitverzug, welche sich über einen definierten Zeitraum hinaus erstrecken können und sich wesentlich auf die Ertragslage auswirken. Hierzu zählen Kosten, die im Zusammenhang mit der Umsetzung des Restrukturierungskonzepts stehen, insbesondere verursacht durch Restrukturierungsmaßnahmen für Personalabbau, Reorganisation und Änderungen in der Struktur des Managements. Im Geschäftsjahr 2023 sind insbesondere Aufwendungen zur Umsetzung von Restrukturierungsmaßnahmen für den Personalabbau sowie die Reorganisation im Management enthalten und entfallen auf alle Segment sowie die Schaltbau Holding AG.

Zentrale Steuerungskennzahl für die Schaltbau Holding AG (Jahresabschluss nach HGB) ist das Ergebnis nach Steuern.

NACHHALTIGKEIT UND CORPORATE SOCIAL RESPONSIBILITY

Nachhaltigkeit und verantwortliche Unternehmensführung gehören zu den Managementprinzipien der Schaltbau-Gruppe. Der Vorstand der Schaltbau-Gruppe ist davon überzeugt, dass damit die Kunden- und Mitarbeiterbindung und somit auch die Wettbewerbsposition gestärkt sowie Geschäftsrisiken minimiert werden. Über die Aktivitäten und Ziele im Bereich Umweltschutz bzw. Corporate Social Responsibility berichtet die Schaltbau-Gruppe in ihrem jährlichen Nachhaltigkeitsbericht.

Darüber hinaus beurteilt jährlich EcoVadis die CSR-Aktivitäten der Schaltbau-Gruppe. EcoVadis ist eine unabhängige Plattform für CSR-Bewertungen, auf welcher Unternehmen ihre Standards und Maßnahmen zu unternehmerischer Verantwortung erfassen und bewerten lassen können. Die EcoVadis-Bewertungen konzentrieren sich auf 21 Kriterien aus den vier Themenbereichen Umwelt, Arbeits- und Menschenrechte, Ethik und nachhaltige Beschaffung, die auf internationalen Nachhaltigkeitsstandards wie den Global-Compact-Grundsätzen, den Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO), dem Standard der Global Reporting Initiative (GRI), der Norm ISO 26000 und den CERES-Grundsätzen basieren.

Die Schaltbau Holding AG ist zudem seit 2019 Teilnehmer des United Nations Global Compact (UNGC) und veröffentlicht dort jährlich einen Fortschrittsbericht (COP).

In der EcoVadis-Bewertung vom 1. August 2023 wurde ein Ergebnis von 69/​100 Punkten (2022: 59/​100 Punkten) und damit der Silber-Status erreicht. Damit belegt die Schaltbau Holding AG den 93. Prozentrang (Vorjahr: 78. Prozentrang), d.h. lediglich 4% (Vorjahr: 17 %) aller bewerteten Unternehmen der Branche weisen ein besseres Rating vor. Dieser Status bestätigt einen strukturierten und proaktiven CSR-Ansatz, eine grundlegende, systematische CSR-Berichterstattung und ein unternehmerisches Handeln im Einklang mit internationalen CSR- Standards.

Die Schaltbau-Gruppe strebt an, die im Nachhaltigkeitsbericht genannten Kennzahlen kontinuierlich zu verbessern bzw. die Umweltauswirkungen der eigenen Geschäftstätigkeit weiter zu reduzieren.

Der jährliche Nachhaltigkeitsbericht der Schaltbau Holding AG ist auf der Website www.schaltbaugroup.com unter dem Menüpunkt "Verantwortung" veröffentlicht.

WIRTSCHAFTSBERICHT

GESAMTWIRTSCHAFTLICHE UND BRANCHENBEZOGENE RAHMENBEDINGUNGEN

GESAMTWIRTSCHAFTLICHES UMFELD: WIRTSCHAFT ERHOLT SICH LEICHT VOM EINBRUCH DES VORJAHRES

In seinem im Oktober 2023 veröffentlichten Herbst-Update prognostiziert der Internationale Währungsfonds (IWF) unterschiedliche Wachstumsaussichten für die verschiedenen Regionen der Welt. Sie stellen eine Herausforderung für die Rückkehr zu den Produktionstrends vor der Pandemie dar. Trotz der Anzeichen einer Erholung zu Beginn des Jahres 2023 dürften die Maßnahmen zur Verringerung der Inflation die Wirtschaftstätigkeit in Zukunft dämpfen. 1 Das globale Wachstum wird sich laut dem IWF von 3,5 % im Jahr 2022 voraussichtlich auf 3,0 % im Jahr 2023 abschwächen. Das Wachstum der Industrieländer bleibt im Jahr 2023 mit einem Plus von 1,5 % hinter dem der Schwellenländer (+4,0 %) zurück. 2

Die Wirtschaft in Deutschland ist laut IWF im Jahr 2023 nach der jüngsten Prognose aus dem Januar 2024 sogar um 0,3 % geschrumpft. Damit lag Deutschland deutlich unter dem durchschnittlichen Wachstum der Eurozone von 0,5 %. 3

1 IMF: World Economic Outlook Oct 2023, S. xvi (Vorwort) iVm. S. 161
2 IMF: World Economic Outlook Oct 2023, S. 12
3 IMF: World Economic Outlook, Update Jan 2024, S. 6

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes lag das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2023 in Deutschland um 0,3 % unter dem Vorjahr (2022: + 1,8 %). Die Erholung der deutschen Wirtschaft setzte sich nach dem tiefen Einbruch im ersten Corona-Jahr 2020 somit nicht weiter fort. Als Gründe führt das Statistische Bundesamt die nach wie vor in allen Wirtschaftsstufen hohen Preise, ungünstige Finanzierungsbedingungen sowie eine geringere Nachfrage aus dem In- und Ausland an. Gegenüber dem Jahr 2019 lag das BIP 2023 jedoch um 0,7 % höher. 4

Während die Verbraucherpreise nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Jahresdurchschnitt 2023 um 5,9 % (2022: +6,9 %) stiegen - hier verteuerten sich insbesondere Nahrungsmittel stark 5 - lagen die gewerblichen Erzeugerpreise im Jahresdurchschnitt 2,4 % niedriger als im Jahr 2022. Einen stärkeren Rückgang im Vorjahresvergleich hatte es zuletzt 2009 gegeben (-4,2 % gegenüber 2008). Allerdings blieben die Erzeugerpreise im Jahr 2023 auf einem hohen Niveau, nachdem sie in den beiden Jahren zuvor sehr stark gestiegen waren (2022: +32,9 %; 2021: +10,5 %). Größten Einfluss hatten hier 2023 die gegenüber dem Vorjahr um 12,6 % gesunkenen Energiepreise (2022: +86,2 %). Die Preise für Vorleistungsgüter sanken durchschnittlich um 0,6 %. Besonders stark gingen die Preise für Düngemittel und Stickstoffverbindungen (-24,2 %) und für Holz (-20,7 %) zurück. 6

Im Geschäftsjahr 2023 konnte die Schaltbau-Gruppe ihren Wachstumskurs trotz nach wie vor bestehenden Nachwirkungen aus den negativen geopolitischen als auch wirtschaftlichen Folgen der vorherrschenden Krisen gut fortsetzen. Auswirkungen infolge der COVID19-Pandemie mit den damit verbundenen weltweiten Störungen von Lieferketten, dem Russland-Ukraine-Krieg, gestiegenen Rohstoff- und Materialpreise sowie der weiterhin vorliegenden hohen Inflation konnte sich auch die Schaltbau-Gruppe nicht entziehen. Die teilweise unsichere wirtschaftliche Lage und der allgemeine Kostendruck führte im Projektgeschäft dazu, dass sich Projekte auf Auftraggeberseite verzögerten bzw. dass Auftragsvergaben verschoben wurden. Die inflationsbedingt deutlich höheren Preise für Vorprodukte, die nicht in allen Projekten und in vollem Maße unmittelbar an Kunden weitergereicht werden konnten, erhöhten den Margendruck im operativen Geschäft. Während die konzernweiten Ziele für den Auftragseingang erreicht werden konnten, lag die bereinigte EBITDA-Marge leicht unter der ursprünglichen Prognose. Der Free-Cashflow lag im Jahr 2023 im Rahmen der Erwartungen.

BRANCHENBEZOGENES UMFELD

BRANCHENUMFELD RAIL: DYNAMISCHES WACHSTUM IM AUSLAND, STAGNATION IM INLAND

Laut Unife, dem europäischen Verband der Bahnindustrie verzeichnete die Branche in der Periode 2019-2021 ein durchschnittliches jährliches Marktvolumen von 177 Mrd. EUR und wird bis 2027 jährlich durchschnittlich etwa um 3 % wachsen. 7 In der Betrachtungsperiode 2019-2021 war im Vergleich zur Periode 2017-2019 der Gesamtmarkt jährlich durchschnittlich leicht um etwa 0,2 % zurückgegangen. Während im Periodenvergleich der Bereich Infrastruktur um 1,6 % zulegen konnte, verzeichnete der Bereich Rolling Stock einen Rückgang um 3,4 %, hauptsächlich bedingt durch die Verschiebung von Auftragsvergaben sowie einer rückläufigen Nachfrage in China und Kanada. 8

Nach Angaben des Verbandes der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) e.V. lag der Umsatz der Bahnindustrie im ersten Halbjahr 2023 in Deutschland mit 7,8 Mrd. EUR etwa 14,7 % über der Vorjahresperiode. Getrieben wurde das Wachstum durch das Auslandsgeschäft, das um 82 % wuchs und damit über dem Vor-COVID-Niveau lag. Das Inlandsgeschäft hingegen schrumpfte um knapp 8 %. Im Bereich Schienenfahrzeuge (Rolling Stock) betrug das Wachstum gegenüber der Vorjahresperiode 16 %. Auch hier wuchs das Auslandsgeschäft mit rund 92 % dynamisch, während das Inlandsgeschäft um knapp 11 % zurückging. Das Geschäft im Bereich Infrastruktur (Rall Inf- rastructure) wuchs ebenfalls um rund 12 %. Dabei stagnierte das Inlandsgeschäft in diesem Bereich, während das Auslandsgeschäft um 50 % wuchs. Laut VDB-Präsident Andre Rodenbeck wurden zwingend notwendige Reformen für die Genehmigungsbeschleunigung auf den Weg gebracht. Für relevante Schienenprojekte bestehe ein überragendes öffentliches Interesse. Die vom Bund geplanten Rekordinvestitionen spiegelten den Druck für die Modernisierung des deutschen Schienennetzes wider.

4 Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung Nr. 019 vom 15. Januar 2024
5 Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung Nr. 020 vom 16. Januar 2024
6 Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung Nr. 030 vom 19. Januar 2024
7 Unife: World Rail Market Study - Forecast 2022 -2027, September 2022, S. 5 (Keine aktualisierte Studie veröffentlicht. Text nach wie vor gültig.)
8 Ebd., S. 37

Beim Auftragseingang verzeichnete der Verband im 1. Halbjahr 2023 gegenüber dem Vorjahreshalbjahr ein deutliches Plus von 36 % auf 12 Mrd. EUR - auch hier getrieben vor allem durch die Aufträge aus dem Ausland. 9

Laut Angaben der VDB plant der Bund Rekordinvestitionen bis zum Jahr 2027 von insgesamt ca. 84 Mrd. EUR für die Schieneninfrastruktur (Modernisierung des Bestands, Neu- und Ausbau sowie für Digitalisierung). 10

In Deutschland dürfte der Bahnsektor mittel- und langfristig in erheblichem Maße vom geplanten Investitionspaket der Bundesregierung und der Deutschen Bahn in Höhe von rund 86 Mrd. EUR profitieren. 11 Bis 2040 soll damit das gesamte Streckennetz modernisiert werden. Erheblichen Anteil am Investitionspaket hat dabei das Projekt "Digitale Schiene Deutschland". Die Tochtergesellschaft Pintsch hatte in diesem Zusammenhang 2020 den Zuschlag für die Umsetzung eines digitalen Stellwerks rund um die Zwieseler Spinne gewonnen. Im Juli 2022 startete die Aufrüstung der Strecke. Die Arbeiten sollen bis Ende 2024 abgeschlossen sein. Auf dem Bahngipfel im September 2023 bekräftigte das Bundesministerium für Digitales und Verkehr trotz der angespannten Haushaltslage an dem bis 2027 geplanten Rekordinvestitionsvolumen von rund EUR 40 Mrd. festzuhalten. Durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes im Dezember 2023 zum Haushalt des Bundes für das Jahr 2024 ergeben sich aller Voraussicht nach kurzfristiger Änderung zu dieser Aussage, trotz des politischen Bekenntnis der Bundesregierung zur Modernisierung der Schiene. Nach bisherigen Erkenntnissen werden die Investitionen bis in das Jahr 2029 gestreckt.

BRANCHENUMFELD DC-POWER: e-Mobility und Energiespeichern sind Wachstumstreiber

In den zumeist batteriegestützten Anwendungen im Bereich New Energy /​ New Industry und e-Mobility kommt Gleichstrom-Technologie zum Einsatz. Komponenten des Segments Schaltbau sorgen in diesen Anwendungsbereichen für eine sichere Trennung von Gleichstrom. Eingesetzt werden sie beispielsweise in E-Fahrzeugen oder Elektrofähren sowie in Hochleistungsladeinfrastruktur, Prüfständen oder Energiespeicher-Lösungen für erneuerbare Energien.

e-Mobility: Rückgang bei Neuzulassungen für E-Autos in Deutschland nach Ende des Umweltbonus

Das dynamische Wachstum im Bereich e-Mobility setzt sich laut der International Energy Agency (IEA) fort. Fast 14 % der neu verkauften Fahrzeuge im Jahr 2022 hatten laut IEA einen elektrischen Antrieb (Anteil 2021: 9 %). Angetrieben werde das Wachstum vor allem von China. Dieser Wachstumstrend habe sich auch 2023 fortgesetzt. Etwa 2,3 Millionen E-Autos seien allein im ersten Quartal 2023 verkauft worden, ein Plus von 25 % gegenüber dem Vorjahresquartal. 12

9 Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB), Pressemitteilung vom 6. November 2023 und begleitende Präsentation, insbesondere Mitschrift der Rede des Verbandspräsidenten
10 Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB), Präsentation zur Halbjahrespressekonferenz 2023, S. 9, 07. November 2023
11 Deutsche Bahn: #Starke Schiene, Pressemitteilung vom 14. Januar 2020 [Gleiche Quelle, Text aus GB 2022 übernommen]
12 International Energy Agency: Global EV Outlook 2023, S. 8

Nach Angaben des Center of Automotive Management (CAM) hat sich das Wachstum von Elektrofahrzeugen (BEV) und Plug-in Hybriden (PHEV) in Deutschland leicht beschleunigt. Nach elf Monaten im Jahr 2023 wurden knapp 470 Tsd. Fahrzeuge mit einem vollelektrischen Antrieb zugelassen, was einem Wachstum von 28 % gegenüber dem Vorjahr und einem Anteil an den Neuzulassungen von 18 % entsprach. 13

Die Marktforscher von Dataforce registrierten im November 2023 einen Rückgang der Zulassungen von Elektrofahrzeugen um 22,6 %. Dieser Rückgang wird auf deutliche Vorzieheffekte im Vorjahr zurückgeführt, als der Umweltbonus für E-Autos zum Jahreswechsel auslief. Der deutsche Pkw-Markt hat im November 2023 insgesamt um 5,7 % nachgegeben. 14 Diese Daten stehen im Einklang mit denen des Kraftfahrbundesamtes. Laut der Behörde betrug im November 2023 bei den Neuzulassungen der Marktanteil rein batterie-elektrisch betriebener Fahrzeuge (BEV) 18,3 % (Nov. 22: 22,3 %). Zusammen mit Plug-in Hybriden (PHEV) betrug der Marktanteil 25,7 % (Nov. 22: 39,4 %). 15

Batteriemarkt: Steigender Bedarf an Speicherkapazität für erneuerbare Energien

Die Marktforscher der IMARC Group schätzen das globalen Marktvolumen für Lithium-Ionen-Batterien im Jahr 2023 auf 51,0 Mrd. USD. 16 Marktreiber seien dabei vor allem die wachsende Nachfrage nach tragbaren elektronischen Geräten, die weltweit zunehmende Verbreitung von Elektrofahrzeugen und die steigende Nutzung verschiedener erneuerbarer Energiequellen. Der Zentralverband der Elektrotechnik- und Elektroindustrie (ZVEI) bezifferte den Markt für Lithium-Ionen-Batterien in Deutschland im Jahr 2022 auf 11,6 Mrd. EUR, ein Plus von 92 % gegenüber dem Vorjahr. 17 Insgesamt sei der deutsche Batteriemarkt im Zeitraum zwischen 2018 und 2022 um 352 % gewachsen. Dies zeige die wachsende Bedeutung von elektrischen Energiespeichern in all ihren Ausprägungen. 18

Die netzfähige Batterie-Speicherkapazität für erneuerbare Energien, die überwiegend Lithium-Ionen-Technologie nutzt, betrug nach Angaben der IEA Ende 2022 weltweit etwa 28 Gigawatt, ein Plus von 75 % gegenüber dem Vorjahr 19. Für das Jahr 2023 prognostiziert die IEA-Rekordinvestitionen für Batteriespeicherkapazitäten im Volumen von rund 35 Mrd. EUR. 20 Laut IEA wurden 2022 im Bereich der Erneuerbaren Energien weltweit Anlagen mit einer Kapazität von 340 GW (2021: 295 GW) neu installiert, davon überwiegend Photovoltaik- und Windkraftanlagen. Für das Jahr 2023 erwartet die IEA ein Wachstum auf 440 GW. 21 In Deutschland wurden nach Angaben der Bundesnetzagentur in den ersten zehn Monaten des Jahres 2023 Photovoltaikanlagen mit einer Kapazität von über 11,7 GW 22 (2022: 7,4 GW 23 ) und Windkraftanlagen (On-Shore) mit einer Kapazität von 2,5 GW 24 (2022: 2,1 GW) 25 zugebaut.

Die Umsätze des Segments Schaltbau im Bereich der erneuerbaren Energien sowie der E-Mobilität sind auch 2023 wieder im zweistelligen Prozentsatz gewachsen, der Umsatzanteil der Schaltbau in diesen Marktsegmenten liegt bislang aber noch auf niedrigem Niveau.

13 Center of Automotive Management: Entwicklungstrends der Elektromobilität - Segment- und Modellanalyse der Neuzulassungen in Deutschland (Jan-Nov 2023). 12.12.2023
14 Dataforce: Deutlicher Anstieg der Eigenzulassungen im November, Pressemitteilung vom 8. Dezember 2023
15 Kraftfahrt Bundesamt: Neuzulassungen von Kraftfahrzeugen, November 2023
16 IMARC Group: Lithium-ion Battery Market Report by Product Type, Power Capacity, Application, and Region 2024-2032
17 Zentralverband der Elektrotechnik- und Elektroindustrie (ZVEI): Faktenblatt Wachstum Batteriemarkt (Juni 2023)
18 Ebd., S. 2
19 International Energy Agency: Grid-Scale Storage. Tracking report 11.07.2023
20 Ebd.
21 International Energy Agency: Renewable Energy Market Update 2023, S. 18
22 Bundesnetzagentur: Statistiken ausgewählter erneuerbarer Energieträger zur Stromerzeugung - November 2023
23 Zeitreihen zur Entwicklung der erneuerbaren Energien in Deutschland, September 2023, Tabelle S. 8
24 Bundesnetzagentur: Statistiken ausgewählter erneuerbarer Energieträger zur Stromerzeugung - November 2023
25 Zeitreihen zur Entwicklung der erneuerbaren Energien in Deutschland, September 2023, Tabelle S. 8

GESCHÄFTSVERLAUF UND ERTRAGSLAGE

WESENTLICHE VERÄNDERUNGEN IM KONSOLIDIERUNGSKREIS

Im Vergleich zum Konsolidierungskreis der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 haben sich zum 31. Dezember 2023 keine Veränderungen ergeben.

GESAMTBEURTEILUNG DER WIRTSCHAFTLICHEN LAGE

Die Schaltbau-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2023 die im Rahmen der Prognose veröffentlichten finanziellen Ziele teilweise erreicht. Bei Umsatzerlösen von EUR 508,1 Mio. belief sich die bereinigte EBITDA-Marge auf 10,5 % und lag damit leicht unterhalb des Zielkorridors von 12% - 14%. Der Free-Cashflow lag mit EUR -22,5 Mio. aufgrund der bereits feststehenden Investition in zukünftiges Wachstum im Jahr 2023 im Rahmen der Prognose.

Im Geschäftsjahr 2023 konnte die Schaltbau-Gruppe ihren profitablen Wachstumskurs erfolgreich fortsetzen. In Summe blickt der Vorstand auf ein solides Geschäftsjahr 2023 zurück. In einem erneut sehr herausfordernden Geschäftsumfeld mit teilweisen Störungen von Lieferketten, kunden- bzw. auftraggeberseitigen Projektverzögerungen und -verschiebungen, einer auch in 2023 hohen Inflation sowie zunehmenden geopolitischen Krisen hat sich die Schaltbau-Gruppe gut behauptet. Zudem sah man sich im Geschäftsjahr mit Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Anlaufen der neu gebauten NExT-Factory am Standort in Velden konfrontiert, welche sich auf die Erreichung der Ergebnisziele, insbesondere im Segment Schaltbau, ausgewirkt haben.

Der Auftragseingang der Schaltbau-Gruppe lag im Geschäftsjahr mit EUR 537,3 Mio. unter dem Auftragseingang des Vorjahres mit EUR 570,0 Mio. - ohne Berücksichtigung des im Vorjahr veräußerten Segments SBRS -, jedoch im Rahmen der Erwartungen. Der im Vorjahr erzielte hohe Auftragseingang resultierte im Wesentlichen aus dem Gewinn einzelner Großprojekte, welche im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht erwartbar waren.

Die Umsatzerlöse der Schaltbau-Gruppe sind im Geschäftsjahr 2023 um EUR 28,4 Mio. auf EUR 508,1 Mio. gewachsen. Damit hat die Gruppe ihre Marktposition als einer der führenden Zulieferer von Systemen und Komponenten für die Verkehrstechnik und Industrie gefestigt. Der Anstieg der Umsatzerlöse um EUR 28,4 Mio. im Vergleich zum Vorjahr ist insbesondere auf die Segmente Schaltbau und Pintsch zurückzuführen. Das Umsatzwachstum bei Pintsch war vor allem auf das anziehende Geschäftsvolumen mit Stellwerkstechnik zurückzuführen. Der Anstieg der Umsatzerlöse bei der Schaltbau GmbH entfällt vor allem auf das Wachstum im Bereich Rail Komponenten sowie im Bereich New Energy/​New Industry. Der leichte Anstieg der Umsatzerlöse im Segment Bode um rund 1,2 % auf EUR 226,3 Mio. ist hauptsächlich auf ein weiteres Wachstum im Bereich After-Sales zurückzuführen.

Unter Berücksichtigung von insbesondere überproportional gestiegenen Materialaufwendungen lag die erzielte bereinigte EBITDA-Marge mit 10,5 % unter dem prognostizierten Niveau von rund 12% - 14%.

Hierbei leistete das Segment Schaltbau mit EUR 28,6 Mio. (Vorjahr: EUR 34,8 Mio.) den größten positiven bereinigten EBITDA-Beitrag. Neben einem Umsatzplus sorgten insbesondere die im Vorjahr eingeleitete Restrukturierungsmaßnahmen im Segment Bode für einen Anstieg des bereinigten EBITDA um EUR 4,7 Mio. auf EUR 14,2 Mio. Das bereinigte EBITDA im Segment Pintsch liegt mit EUR 13,6 Mio. um EUR -1,7 Mio. unter dem Vorjahreswert von EUR 15,3 Mio.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde ein Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit in Höhe von EUR 14,6 Mio. erzielt, welcher um EUR 10,4 Mio. über dem Vorjahreswert liegt. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit betrug EUR -37,1 Mio. Der Cashflow aus Investitionstätigkeiten entfällt im Wesentlichen auf Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und dabei insbesondere aktivierte Entwicklungsleistungen sowie in Sachanlagen u.a. infolge der Fertigstellung und Inbetriebnahme der NExT-Factory in Velden.

Aus Gesamtjahressicht erwirtschaftete der Schaltbau-Konzern ein Konzernjahresergebnis von EUR 6,6 Mio. (Vorjahr: EUR 120,1 Mio.), wovon im Vorjahr EUR 7,0 Mio. auf den fortgeführten Geschäftsbereich und EUR 113,1 Mio. auf den nicht fortgeführten Geschäftsbereich entfielen. Das Ergebnis aus dem nicht fortgeführten Geschäftsbereich resultierte aus dem Verkauf der beiden Geschäftsbereiche im Segment SBRS.

Das handelsrechtliche Ergebnis vor Steuern der Schaltbau Holding AG betrug EUR -4,1 Mio. und liegt damit signifikant unter der Prognose für 2023, bei der man von einem positiven Ergebnis vor Steuern im niedrigen einstelligen Millionenbereich ausgegangen ist. Die Abweichungen zur Prognose resultieren insbesondere aus Aufwendungen aus Verlustübernahme (31. Dezember 2023: EUR -2,0 Mio.) sowie geringeren Erträgen aus Beteiligungen (31. Dezember 2023: EUR 1,3 Mio.).

Soll-Ist-Vergleich für das Geschäftsjahr 2023

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Angaben in EUR Mio., sofern nicht anders angegeben Prognose 2023 Ist 2023
Auftragseingang 520 - 540 537,3
Bereinigte EBITDA-Marge, in % 12 bis 14 10,5
Free Cashflow -10 bis -30 -22,5
Ergebnis vor Steuern der Schaltbau Holding AG nach HGB Positives Ergebnis vor Steuern im niedrigen Millionenbereich -4,1

Geschäfts- und Ertragslage der Schaltbau-Gruppe

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Angaben in EUR Mio. 2023 2022 Veränderung
Auftragseingang 537,3 619,7 -13,3%
Umsatz 508,1 479,7 5,9%
Bereinigte EBITDA Marge in % 10,5 11,8 -1,3
Free Cashflow -22,5 -67,2 66,5%
Segment Bode
Auftragseingang mit Dritten 286,1 261,4 9,4%
Umsatz mit Dritten 226,3 223,7 1,2%
Bereinigte EBITDA Marge in % 6,3 4,2 2,1
Free Cashflow 15,5 -9,2 0,0%
Segment Schaltbau
Auftragseingang mit Dritten 175,6 173,0 1,5%
Umsatz mit Dritten 175,9 163,2 7,8%
Bereinigte EBITDA Marge in % 16,2 21,2 -5,0
Free Cashflow -1,3 -41,3 96,9%
Segment Pintsch
Auftragseingang mit Dritten 75,5 134,9 -44,0%
Umsatz mit Dritten 105,9 92,0 15,1%
Bereinigte EBITDA Marge in % 12,6 16,6 -4,0
Free Cashflow -31,4 -1,4 0,0%

AUFTRAGSEINGANG UND -BESTAND

Der Auftragseingang der Schaltbau-Gruppe lag mit EUR 537,3 Mio. um 13,3 % unter dem Vorjahreswert von EUR 619,7 Mio. und innerhalb der Prognose-Bandbreite von EUR 520 - 540 Mio. Ohne Berücksichtigung des im Vorjahr veräußerten Segments SBRS lag der Auftragseingang um EUR 32,7 Mio. unter dem Vorjahreswert. Die Book-to-Bill-Ratio, also das Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatzerlösen, lag bei 1,1 und ist insgesamt als gesund zu bezeichnen.

Der Auftragseingang im Segment Bode liegt mit EUR 286,1 Mio. um EUR 24,7 Mio. über dem Niveau des Vorjahres. Der Anstieg resultiert insbesondere aus den Geschäftsbereichen Rail und Bus. Dagegen verzeichnete der Geschäftsbereich After-Sales neben dem Geschäftsbereich Automotive einen Auftragsrückgang im Vergleich zum Vorjahr.

Der Auftragseingang im Schaltbau-Segment stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr um EUR 2,6 Mio. oder 1,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Der Anstieg im Auftragseingang resultiert insbesondere aus einem sehr starken Auftragseingang im Geschäft mit Fahrschaltern (Intelli Cockpit). Daneben konnten auch der Auftragseingang aus den neuen Märkten New Energy /​ New Industry deutlich gesteigert werden.

Der Auftragseingang im Pintsch-Segment lag im Geschäftsjahr 2023 mit EUR 75,5 Mio. um 44,0 % unter dem überdurchschnittlich hohen Vorjahreswert von EUR 134,9 Mio. und damit im Mehrjahresvergleich auf einem niedrigem Niveau. Während der Auftragseingang im Vorjahr wesentlich durch den Gewinn von Projekten in der Achszähltechnik, Fördertechnik und Stellwerkstechnik stark beeinflusst war, entwickelten sich im Geschäftsjahr 2023 insbesondere die Bereiche Lichttechnik mit einem Auftragseingangsanstieg von EUR 2,0 Mio. und Weichenheizung mit Anstieg vom Auftragseingang von EUR 1,0 Mio. erfreulich. Alle anderen Bereiche stagnierten, da in den Vorjahren Großprojekte vorgezogen wurden und die Vergabe neuer Projekte teilweise durch die Ausschreibung des Volumenvertrages "Digitale Schiene Deutschlands" verzögert wurde.

Der Auftragsbestand im Schaltbau-Konzern betrug Ende 2023 insgesamt EUR 638,2 Mio. (Ende 2022: EUR 614,3 Mio.). Der Anstieg ist insbesondere auf das Segment Bode zurückzuführen.

UMSATZENTWICKLUNG

Der ausgewiesene Konzernumsatz verzeichnete ein solides Wachstum trotz Lieferschwierigkeiten aufgrund von teilweise vorliegenden Materialengpässen sowie dem kompletten Wegfall des Russlandgeschäfts und lag mit EUR 508,1 Mio. um EUR 28,4 Mio. bzw. 5,9 % über dem Vergleichswert aus 2022. Die Gesamtleistung erhöhte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um EUR 32,3 Mio.

Zum Umsatzwachstum trugen alle Segmente bei. Haupttreiber für die Umsatzsteigerung waren insbesondere die Segmente Schaltbau und Pintsch. Das Umsatzplus im Segment Schaltbau ist hauptsächlich auf ein sehr starkes Wachstum im Kerngeschäft mit Bahnkomponenten sowie dem Wachstumsmarkt für New Energy/​New Industry zurückzuführen. Im Pintsch-Segment erhöhte sich das Umsatzvolumen um EUR 13,9 Mio., was insbesondere auf die Umsatzrealisierung im Zusammenhang mit dem Pilotprojekt zur Umsetzung eines digitalen Stellwerks zurückzuführen ist. Die Umsatzerlöse im Segment Bode verbesserten sich gegenüber dem Vorjahr um EUR 2,6 Mio. auf EUR 226,3 Mio. Insbesondere im After-Sales-Geschäft gelang eine Steigerung der Umsätze um EUR 6,4 Mio. (+12,6 %), während erwartungsgemäß der Umsatz im Bereich Bus wegen der in den Vorjahren eingeleiteten Verlagerungen zurückging.

Im Berichtsjahr konnten insgesamt 37,1 % (Vorjahr: 37,7 %) der Umsatzerlöse mit Kunden in Deutschland erzielt werden. Weitere 45,3 % (Vorjahr: 44,1 %) wurden mit Kunden im europäischen Ausland erwirtschaftet, 17,6 % (Vorjahr: 18,2 %) entfielen auf den Rest der Welt.

ERTRAGSLAGE

Das bereinigte EBITDA des Schaltbau-Konzerns beträgt für das abgelaufene Geschäftsjahr in Summe EUR 53,7 Mio. und liegt damit EUR -3,1 Mio. bzw. -5,5 % unter dem Vorjahr. Damit lag die bereinigte EBITDA-Marge unter dem prognostizierten Niveau von rund 12% - 14% vom Umsatz. Einem herausfordernden Marktumfeld insbesondere im Hinblick auf teilweise noch bestehende Lieferengpässe, inflationsbedingt gestiegene Materialpreise, dem seit knapp zwei Jahren andauernden Russland-Ukraine-Krieg sowie u.a. inflationsbedingt gestiegenen Personalkosten konnte die Gesellschaft diese Entwicklung durch das realisierte Umsatzwachstum und Maßnahmen zur Produktivitäts- und Effizienzsteigerung nur teilweise kompensieren. Teilweise konnten inflationsbedingte Kostensteigerungen auf der Absatzseite über Preiserhöhungen weitergegeben werden. Zudem sah man sich im Geschäftsjahr mit Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Anlauf der neu gebauten NExT-Factory am Standort in Velden konfrontiert, welche sich auf die Erreichung der Ergebnisziele, insbesondere im Segment Schaltbau, ausgewirkt haben.

Das EBIT, also das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern, des Schaltbau-Konzerns liegt mit EUR 22,4 Mio. um EUR 3,8 Mio. bzw. 20,5 % deutlich über dem Vorjahreswert von EUR 18,6 Mio., woraus eine EBIT-Marge von 4,4 % (Vorjahr 3,9 %) resultierte.

Die Gesamtleistung der Schaltbau-Gruppe nahm um EUR 32,3 Mio. auf EUR 525,0 Mio. zu.

Die um EUR 3,2 Mio. auf EUR 18,7 Mio. deutlich gestiegenen sonstigen betrieblichen Erträgen sind im Wesentlichen auf Erträge aus Anlagenabgängen aus dem Verkauf des Grundstücks und Gebäudes der Bode North America Inc., Spartanburg, USA, über insgesamt EUR 2,4 Mio. zurückzuführen.

Der Materialaufwand erhöhte sich von EUR 241,5 Mio. um 10,5 % auf EUR 266,9 Mio. Der überproportionale Anstieg ist im Wesentlichen auf gestiegene Material- und Energiepreise zurückzuführen. Die Materialaufwandsquote (Materialaufwand im Verhältnis zur Gesamtleistung) lag im Geschäftsjahr bei 50,8 % und damit über dem Vorjahresniveau von 49,0 % vor allem aufgrund von inflationsbedingt höheren Materialpreisen sowie einem geänderten Produktmix.

Der Personalaufwand reduzierte sich im Berichtsjahr um EUR -0,2 Mio. oder -0,1 % auf EUR 174,0 Mio. Der Rückgang des Personalaufwands resultierte u. a. aus im Vorjahr enthaltenen Aufwendungen für personelle Restrukturierungsmaßnahmen im Segment Bode. Die Personalaufwandsquote (Personalaufwand im Verhältnis zur Gesamtleistung) im Konzern reduzierte sich folglich von 35,4 % auf 33,2 %. Die Gesamtleistung je Mitarbeiter (Produktivität) erhöhte sich auf TEUR 198,8 (Vorjahr: TEUR 182,1).

Die Abschreibungen erhöhten sich im Berichtsjahr von EUR 17,9 Mio. um EUR 7,2 Mio. auf EUR 25,1 Mio. Hierbei erhöhten sich die Abschreibungen auf Sachanlagen verteilt auf alle drei fortgeführte Segmente. In den Abschreibungen des Geschäftsjahres sind Wertberichtigungen auf Geschäfts- und Firmenwerte in Höhe von EUR 3,8 Mio. (Vorjahr: EUR 0 Mio.) enthalten.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen reduzierten sich um 1,7% auf EUR 54,1 Mio. (Vorjahr: EUR 55,1 Mio.), insbesondere aufgrund von reduzierten Verwaltungskosten sowie geringeren Aufwendungen aus Währungs- und Kursverlusten. Im Vorjahr beinhalteten die sonstigen betrieblichen Aufwendungen insbesondere den Aufwand in Höhe von EUR -2,6 Mio. aus der Zuführung zu den im Segment Bode gebildeten Restrukturierungsrückstellungen.

Das Finanzergebnis verschlechterte sich im Berichtsjahr um EUR -8,2 Mio. auf EUR -13,3 Mio. und resultiert insbesondere aus dem Anstieg der Zinsen und ähnlichen Aufwendungen infolge einer gegenüber dem Vorjahr höheren Verschuldung bei einem gleichzeitig gestiegenen Zinsniveau.

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT) reduzierte sich von EUR 14,5 Mio. im Geschäftsjahr 2022 auf EUR 11,7 Mio. im Berichtsjahr. Der im Vergleich zur EBITDA-Entwicklung resultierende Rückgang hat unter anderem seine Ursache im Finanzergebnis, welches sich um EUR -8,2 Mio. verschlechterte.

Das Steuerergebnis verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr sich auf EUR -5,1 Mio. (Vorjahr: EUR -7,5 Mio.). Der geringere Steueraufwand ist neben dem gesunkenen Ergebnis vor Steuern insbesondere auf die Entwicklung und Bewertung der latenten Steuern auf Verlustvorträge im Berichtsjahr zurückzuführen. Zusätzlich führt der seit dem 1. Januar 2022 wirksame Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag zwischen der Schaltbau Holding AG und der Voltage BidCo GmbH dazu, dass der Körperschaft- und Gewerbesteueraufwand für die Schaltbau Holding AG und ihre Organgesellschaften nicht mehr im Schaltbau Konzern ausgewiesen wird.

Das Konzernergebnis beläuft sich auf EUR 6,6 Mio. (Vorjahr: EUR 120,1 Mio.). Auf die Aktionäre der Schaltbau Holding AG entfallen EUR 4,5 Mio. (Vorjahr: EUR 116,8 Mio.), was einem verwässerten und unverwässerten Ergebnis von EUR 0,42 (Vorjahr: EUR 10,71) je Aktie entspricht.

Das Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen in Höhe von EUR 113,1 Mio. beinhaltete im Vorjahr die Veräußerung des Segments SBRS. Die SBRS GmbH beinhaltete bis 31. Juli 2022 die zwei Geschäftsbereiche "Rail Solutions" und "Charging Solutions". Um den Verkauf beider Geschäftsfelder als eigenständige Unternehmen zu ermöglichen, wurde das Geschäftsfeld "Rail Solutions" mit Wirkung zum 1. August 2022 im Rahmen eines Kauf- und Übertragungsvertrags (Asset Deals) im ersten Schritt auf die im Geschäftsjahr erworbene Vorratsgesellschaft "GEZ (Gesellschaft für elektrische Zugausrüstung) Rail Solutions GmbH" (nachfolgend: "GEZR"), ein 100 % Tochterunternehmen der Schaltbau Holding AG, übertragen. Die SBRS GmbH, welche seit 1. August 2022 den Geschäftsbereich "Charging Solutions" beinhaltet, wurde mit Wirkung zum 31. Oktober 2022 an die Shell Deutschland GmbH, Hamburg, veräußert. Die Veräußerung der GEZR wurde zum 29. Dezember 2022 vollzogen.

ERGEBNISVERWENDUNG

Die Schaltbau Holding AG und die Voltage BidCo GmbH, München, haben am 17. Dezember 2021 einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag abgeschlossen. Dem Vertrag wurde in der außerordentlichen Hauptversammlung vom 3. Februar 2022 zugestimmt und er sieht eine Abfindung nach § 305 AktG in Höhe von 50,33 EUR und eine Ausgleichszahlung nach § 304 AktG in Höhe von 2,16 EUR (Bruttogewinnanteil) je Aktie vor. Auf Basis des derzeitigen Körperschaftsteuersatzes (inklusive Solidaritätszuschlag) ergibt sich eine Ausgleichszahlung von EUR 1,90 je Aktie. Die Eintragung ins Handelsregister erfolgte am 13. Juli 2022.

Aufgrund des mit der Voltage BidCo GmbH, München, bestehenden Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags wurde das Jahresergebnis in Höhe von EUR 4,8 Mio. ausgeglichen. Im Vorjahr wurde ein Ergebnis in Höhe von EUR 121,8 Mio. an die Voltage BidCo GmbH abgeführt.

GESCHÄFTS- UND ERTRAGSLAGE DER SEGMENTE

BODE SEGMENT

Wesentliche Kennzahlen Segment "Bode"

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Mio. EURO 2023 2022 Veränderung
Auftragseingang mit Dritten 286,1 261,4 9,4%
Umsatz mit Dritten 226,3 223,7 1,2%
Bereinigte EBITDA Marge in % 6,3 4,2 2,1
Free Cashflow 15,5 -9,2 > 100%

Der Auftragseingang im Segment Bode liegt im Geschäftsjahr mit EUR 286,1 Mio. um EUR 24,7 Mio. oder 9,4 % über dem Vergleichswert des Vorjahres. Die sehr positive Entwicklung des Auftragseingangs resultiert aus den beiden Geschäftsbereichen Rail und Bus.

Der Segmentumsatz mit Dritten erhöhte sich um EUR 2,6 Mio. auf EUR 226,3 Mio. (Vorjahr EUR 223,7 Mio.). Der Umsatzanstieg resultiert hauptsächlich aus dem Aftersales-Geschäft. Die Book-to-Bill Ratio (Auftragseingang im Verhältnis zum Umsatz) lag im Berichtszeitraum bei 1,3 (Vorjahr 1,2).

Das bereinigte EBITDA des Segments erhöhte sich in 2023 um 49,5 % auf EUR 14,2 Mio. (Vorjahr EUR 9,5 Mio.), was einer bereinigten EBITDA-Marge im Verhältnis zum Umsatz von 6,3 % (Vorjahr: 4,2 %) entspricht. Der Ergebnisanstieg ist im Wesentlichen auf die positive Entwicklung im Aftersales-Geschäft, auf Preissteigerungen sowie auf positive Effekte aus dem Restrukturierungsprogramm zurückzuführen.

Der Free Cashflow beträgt im Geschäftsjahr EUR 15,5 Mio. nach EUR -9,2 Mio. im Vorjahreszeitraum. Die positive Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr ist auf eine signifikante Verbesserung des EBIT in Höhe von EUR 19,7 Mio. sowie einer positiven Veränderung der Vorräte um EUR 6,9 Mio. zurückzuführen.

SCHALTBAU SEGMENT

Wesentliche Kennzahlen Segment "Schaltbau"

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Mio. EURO 2023 2022 Veränderung
Auftragseingang mit Dritten 175,6 173,0 1,5%
Umsatz mit Dritten 175,9 163,2 7,8%
Bereinigte EBITDA Marge in % 16,2 21,2 -5,0
Free Cashflow -1,3 -41,3 96,9%

Im Vergleich zum Vorjahreswert verzeichnete das Schaltbau-Segment 2023 einen Anstieg des Auftragseingangs um 1,5 % auf EUR 175,6 Mio. Diese leicht positive Entwicklung ist hauptsächlich auf den sehr guten Auftragseingang im Geschäft mit Fahrschaltern (Intelli-Cockpit) sowie auf das Wachstum im Bereich New Energy /​ New Industry zurückzuführen. Im Bereich Bahnkomponenten konnte der Auftragseingang für Schnappschalter u.a. aufgrund des weggefallenen Russland-Geschäfts nicht das Niveau des Vorjahres erreichen.

Der Segmentumsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um 7,8 % auf EUR 175,9 Mio. (Vorjahr: EUR 163,2 Mio.). Der Umsatzanstieg resultiert neben dem Abbau von Rückständen bei Kundenaufträgen aus dem Geschäftsjahr 2022 insbesondere aus dem starken Wachstum im Kerngeschäft der Bahnkomponenten als auch im Bereich New Energy /​ New Industry.

Das bereinigte Segment-EBITDA reduzierte sich um 17,8 % auf EUR 28,6 Mio. (Vorjahr: EUR 34,8 Mio.). Das entspricht einer bereinigten EBITDA-Marge von 16,2 % im Verhältnis zum Umsatz, was einem Rückgang um 5,0 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Insbesondere die Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Anlauf der neu gebauten NExT-Factory am Standort in Velden haben sich negativ auf das Erreichen der Ergebnisziele ausgewirkt.

Im Segment Schaltbau betrug der Free Cashflow in 2024 EUR -1,3 Mio. nach EUR -41,3 Mio. Die Veränderung ist im Wesentlichen auf im Vorjahr getätigte Investitionen in die NExT-Factory in Velden zurückzuführen.

PINTSCH SEGMENT

Wesentliche Kennzahlen Segment "Pintsch"

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Mio. EURO 2023 2022 Veränderung
Auftragseingang mit Dritten 75,5 134,9 -44,0%
Umsatz mit Dritten 105,9 92,0 15,1%
Bereinigte EBITDA Marge in % 12,6 16,6 -4,0
Free Cashflow -31,4 -1,4 > -100%

Der Auftragseingang im Pintsch-Segment lag im Geschäftsjahr 2023 mit EUR 75,5 Mio. um EUR 59,4 Mio. unter dem Vorjahreswert von EUR 134,9 Mio. Der Auftragseingang im Vorjahr war wesentlich durch den Gewinn von Projekten in der Achszähltechnik, Fördertechnik und Stellwerkstechnik beeinflusst. Der deutliche Rückgang im Auftragseingang im Geschäftsjahr 2023 ist u.a. auf Verzögerungen bei Auftragsvergaben zurückzuführen.

Das Umsatzvolumen lag im Berichtszeitraum bei EUR 105,9 Mio. und damit um EUR 13,9 Mio. über dem Wert des Vorjahreszeitraums. Haupttreiber für den Umsatzanstieg war eine hohe Nachfrage nach Bahnübergangstechnik sowie gestiegene Umsatzerlöse in den Bereichen Stellwerktechnik und Fördertechnik.

Der Rückgang des bereinigten EBITDA im Geschäftsjahr 2023 lässt sich insbesondere auf die Kosteninflation zurückzuführen, die nicht vollständig über Preiserhöhungen weitergeben werden, konnte. Darüber hinaus wurden im Vorjahr Nachträge erfasst, welche im Geschäftsjahr 2023 nicht realisiert, werden konnten. Die bereinigte E-BITDA-Marge betrug 12,6 % (Vorjahr: 16,6 %).

Der Free Cashflow beträgt im Geschäftsjahr EUR -31,4 Mio. nach EUR -1,4 Mio. im Vorjahreszeitraum. Die negative Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr ist u.a. auf die Veränderung von Vertragsverbindlichkeiten aus in den Vorjahren erhaltenen Anzahlungen zurückzuführen.

VERMÖGENS- UND FINANZLAGE

GRUNDSÄTZE DES FINANZMANAGEMENTS

Die Schaltbau Holding AG steuert und überwacht das Finanzmanagement der Schaltbau-Gruppe. Sie stellt den Konzerngesellschaften für die Durchführung und Weiterentwicklung des operativen Geschäfts einen Großteil der notwendigen liquiden Mittel zur Verfügung. Neben dem Liquiditätsmanagement steuert die Schaltbau Holding AG die Finanzbeziehungen zu Geschäftspartnern und ergreift Maßnahmen zur Begrenzung von finanziellen Risiken, die aus dem spezifischen Geschäftsmodell der Schaltbau-Gruppe entstehen.

Risiken bestehen dabei insbesondere in Form von Liquiditätsrisiken, Zinsänderungsrisiken, Währungsänderungsrisiken, Rohwarenkursänderungsrisiken sowie Kontrahenten- und Länderrisiken.

Die Schaltbau-Gruppe beschafft seit dem 25. Oktober 2021 einen Großteil der benötigten Finanzmittel über die Voltage BidCo GmbH, München, und setzt sie über konzerninterne Finanzbeziehungen zielgerichtet im Konzern ein. Hierfür nutzt die Schaltbau-Gruppe ein gesellschaftsübergreifendes integriertes Treasury-Management-System. Zur Begrenzung der Inanspruchnahme externer Finanzierungsquellen greift die Schaltbau-Gruppe nach Möglichkeit auf interne Finanzierung zurück. Liquiditätsüberschüsse einzelner Gesellschaften decken, soweit sinnvoll, Liquiditätsbedarfe anderer Tochter- und Beteiligungsunternehmen. In diesem Zusammenhang unterliegt das Working Capital Management bei allen Beteiligungen einer regelmäßigen Überwachung.

Basis der Fremdfinanzierung ist zum Bilanzstichtag 2023 das am 25. Oktober 2021 von der Mehrheitsgesellschafterin, der Voltage BidCo GmbH, an die Schaltbau Holding AG begebene Darlehen in Höhe von EUR 114,0 Mio. Die reguläre Laufzeit des Darlehens beträgt ab Auszahlungszeitpunkt zehn Jahre. Die Voltage BidCo GmbH kann vertragsgemäß zu jeder Zeit die Rückzahlung des Darlehens fordern. Durch die im Dezember 2023 abgeschlossene dritte Ergänzungsvereinbarung zwischen der Schaltbau Holding AG und der Darlehensgeberin verzichtet die Voltage BidCo GmbH auf das Recht, die Darlehenssumme bis einschließlich 31. Dezember 2025 vorzeitig einzufordern.

Derivative Finanzinstrumente werden ausschließlich zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken-, Fremdwährungsänderungsrisiken sowie zur Absicherung von ausgewählten wesentlichen Rohstoffpreisänderungsrisiken eingesetzt. Der Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten zu spekulativen Zwecken ist aufgrund von internen Richtlinien nicht zulässig.

Zum Bilanzstichtag 2023 weisen die Zinsabsicherungen ein Nominalvolumen von insgesamt EUR 27,0 Mio. auf. Die Nominalbeträge der zu diesem Zeitpunkt bestehenden derivativen Instrumente mit externen Kontrahenten zur Sicherung von Fremdwährungsrisiken betragen insgesamt umgerechnet EUR 36,6 Mio. mit einem Marktwert von TEUR 804. Einzelheiten hierzu sind im Konzernanhang unter "Risikomanagementpolitik und Sicherungsmaßnahmen" aufgeführt.

Die Eigenkapitalquote der Schaltbau-Gruppe lag zum 31. Dezember 2023 bei 32,9 % und hat sich damit um 8,3 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr erhöht (Vorjahr: 24,6 %).

KAPITALSTRUKTURANALYSE

Das langfristige Fremdkapital stand zum Bilanzstichtag 2023 bei EUR 172,1 Mio. (Vorjahr: EUR 188,4 Mio.). Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr ist im Wesentlichen auf geringere langfristige Vertragsverbindlichen für erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen zurückzuführen.

Die langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten nahmen von EUR 8,2 Mio. im Vorjahr auf EUR 6,6 Mio. ab. Vom gesamten langfristigen Fremdkapital entfielen zum 31. Dezember 2023 insgesamt EUR 13,9 Mio. (Vorjahr: EUR 15,8 Mio.) auf langfristige Finanzverbindlichkeiten, EUR 29,2 Mio. (Vorjahr: EUR 26,4 Mio.) auf Pensionsrückstellungen sowie EUR 5,4 Mio. (Vorjahr: EUR 5,6 Mio.) auf weitere Personalrückstellungen und sonstige Rückstellungen. Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten beinhalten Leasingverbindlichkeiten in Höhe von EUR 7,4 Mio. (Vorjahr: EUR 7,6 Mio.). Das kurzfristige Fremdkapital belief sich zum 31. Dezember 2023 auf EUR 169,8 Mio. nach EUR 308,0 Mio. zum 31. Dezember 2022 und sank hauptsächlich aufgrund der im Vorjahr enthaltenen Verbindlichkeit aus Gewinnausschüttung an die Voltage BidCo GmbH. Im Vorjahr war die zu leistende Ergebnisabführung in Höhe von EUR -121,8 Mio. aufgrund des bestehenden Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag zwischen der Schaltbau Holding AG und der Voltage BidCo GmbH, enthalten.

Vom bilanzierten kurzfristigen Fremdkapital entfallen zum 31. Dezember 2023 insgesamt EUR 6,6 Mio. (Vorjahr: EUR 7,3 Mio.) auf kurzfristige Finanzverbindlichkeiten, EUR 22,0 Mio. (Vorjahr: EUR 24,5 Mio.) auf sonstige kurzfristige Rückstellungen, EUR 44,0 Mio. (Vorjahr: EUR 46,8 Mio.) auf Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, EUR 3,1 Mio. (Vorjahr: EUR 3,6 Mio.) auf Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern und EUR 32,4 Mio. (Vorjahr: EUR 40,2 Mio.) auf Personalrückstellungen sowie sonstige Rückstellungen. Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten beinhalten Leasingverbindlichkeiten in Höhe von EUR 3,5 Mio. (Vorjahr: EUR 4,0 Mio.).

Den kurzfristigen und langfristigen Verbindlichkeiten aus Finanzierung sowie die Verbindlichkeiten aus Finanzierung gegenüber der Voltage BidCo GmbH über in Summe EUR 148,0 Mio. (Vorjahr: EUR 137,2 Mio.) stehen Zahlungsmittel von EUR 19,9 Mio. (Vorjahr: EUR 44,3 Mio.) gegenüber. Im Geschäftsjahr liegt darüber hinaus eine Forderung gegenüber der Voltage BidCo GmbH in Höhe von EUR 4,8 Mio. vor, da die Voltage BidCo GmbH den bei der Schaltbau Holding AG im Geschäftsjahr 2023 entstandenen Verlust ausgleichen muss. Diese Forderung wurde mit den bestehenden Verbindlichkeiten saldiert. Gegenläufig bestehen Forderungen aus Ausleihungen an die Voltage Holding GmbH von EUR 0,0 Mio. (Vorjahr EUR 130,1 Mio.).

Das Konzern-Eigenkapital hat sich gegenüber dem Jahresendwert 2022 um EUR 5,8 Mio. auf EUR 168,0 Mio. erhöht und ist insbesondere auf den Verlustausgleich durch den Mehrheitsanteilseigner sowie die erfolgsneutrale Bewertung der Pensionsrückstellungen sowie die Währungsumrechnung zurückzuführen. Dem Konzernjahresergebnis von EUR 6,6 Mio. stehen Ausschüttungen an Minderheitsgesellschafter von EUR -4,1 Mio. gegenüber. Die Eigenkapitalquote lag mit 32,9 % (31. Dezember 2022: 24,6 %) über dem Vorjahresendwert.

LIQUIDITÄTSANALYSE

Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit war mit EUR 14,6 Mio. positiv und lag damit um EUR 10,4 Mio. über dem Vorjahreswert von EUR 4,2 Mio. Dabei setzt sich der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit im Wesentlichen aus dem Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) in Höhe von EUR 22,4 Mio., einem gegenüber dem Vorjahr höheren Net-Working-Capital (Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zzgl. Vorräte abzüglich der Summe aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Erhaltene Anzahlungen), aus der Veränderung von Rückstellungen in Höhe von EUR -9,5 Mio. sowie aus Auszahlungen für Steuern in Höhe von EUR -3,9 Mio. zusammen. Die Position "Sonstige zahlungsunwirksame Erträge /​ Aufwendungen beinhaltet insbesondere im Berichtsjahr vorgenommene Wertberichtigungen auf Vorräte und Forderungen. Im Vorjahr wurde über diese Position insbesondere der Mittelzufluss aus der Veräußerung des Segments SBRS, der Teil des EBIT aus aufgegebenem Geschäftsbereich war, in den Cashflow aus Investition umgegliedert.

Im Geschäftsjahr 2023 erzielte die Gesellschaft einen negativen Cashflow aus Investitionstätigkeit von EUR -37,1 Mio. (31. Dezember 2022: EUR -71,4 Mio.). Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen wurden im Geschäftsjahr in Summe in Höhe von EUR -45,5 Mio. (Vorjahr: EUR - 68,4 Mio.) getätigt. Die Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen in Höhe von EUR -24,6 Mio. entfallen insbesondere auf geleistete Anzahlungen und auf das übrige Sachanlagevermögen. Die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte betragen im abgelaufenen Geschäftsjahr EUR -20,9 Mio. und liegen damit über dem Niveau des Vorjahres mit EUR -12,7 Mio. Im Vorjahr beinhaltete der Cashflow aus Investitionstätigkeit einen Mittelzufluss aus dem Verkauf der SBRS GmbH sowie der GEZR in Höhe von EUR 125,9 Mio. Zudem gewährte die Schaltbau-Gruppe im Vorjahr der Voltage Holding GmbH, München, eine Ausleihung in Höhe von EUR -130,0 Mio., welches in den Auszahlungen für Investitionen in Finanzanlagen ausgewiesen war.

In 2023 war der Free Cashflow in Höhe von EUR -22,5 Mio. negativ, nach einem negativen Free Cashflow in Höhe von EUR -67,2 Mio. im Vorjahr.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit beläuft sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf EUR -1,9 Mio. (Vorjahr: EUR -18,9 Mio.). Im Berichtsjahr wurden Tilgungen von Darlehen in Höhe von EUR -3,0 Mio. (Vorjahr: EUR -4,4 Mio.) vorgenommen. Neue externe Darlehen (Terminkredite) wurden im Berichtsjahr nicht aufgenommen (Vorjahr: EUR 1,0 Mio.) Die gezahlten Zinsen belaufen sich im Berichtsjahr auf EUR -9,3 Mio. (Vorjahr: EUR -7,3 Mio.). Den Verlustausgleich in Höhe von EUR -4,8 Mio., den die VOBI aufgrund des bestehenden Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags an die Schaltbau-Gruppe leisten muss, wird im Jahr 2024 zahlungswirksam. Die Veränderung der übrigen Finanzverbindlichkeiten beinhaltet insbesondere Zu- und Abflüsse aufgrund bestehender revolvierender Kredit- bzw. Cashpool-Linien. Die aus dem Vorjahr bestehende Gewinnabführungsverpflichtung wurde durch Forderungsabtretung beglichen.

Die Mittelzuflüsse aus der Neuaufnahme von Darlehen betrug im Vorjahr EUR 1,0 Mio. und entfiel auf die SPII.

Zum 31. Dezember 2023 beinhaltete der Finanzmittelfonds (EUR 19,9 Mio.; Vorjahr: EUR 44,3 Mio.) in der Kapitalflussrechnung die Zahlungsmittel sowie die Zahlungsmitteläquivalente.

VERMÖGENSLAGE

Das langfristige Vermögen reduzierte sich im Vergleich zum Jahresultimo 2022 um EUR -110,7 Mio. auf EUR 249,3 Mio. Vom Bilanzwert entfallen EUR 45,2 Mio. (31. Dezember 2022: EUR 29,1 Mio.) auf immaterielle Vermögenswerte, EUR 26,9 Mio. (31. Dezember 2022: EUR 30,1 Mio.) auf den Geschäfts- oder Firmenwert und EUR 166,3 Mio. (31. Dezember 2022: EUR 159,4 Mio.) auf Sachanlagen sowie im Vorjahr auf als Finanzinvestition gehaltene Immobilien.

Der Anstieg der immateriellen Vermögenswerte um EUR 16,1 Mio. ist im Wesentlichen auf den Anstieg der aktivierten Eigenleistungen im Segment Pintsch zurückzuführen.

Die Sachanlagen sowie die als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien stiegen um EUR 6,9 Mio., wobei den Abschreibungen in Höhe von EUR 16,2 Mio. Investitionen von EUR 26,4 Mio. gegenüber stehen. Die getätigten Investitionen entfallen insbesondere auf den Neubau der NExT Factory in Velden. Im Geschäftsjahr hat die Gesellschaft ihr Grundstück und Gebäude, welches unter den als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien ausgewiesen war, veräußert.

Der Rückgang der Sonstigen Finanzanlagen um EUR -129,9 Mio. ist auf das von der Gesellschaft an die Voltage Holding GmbH, München, im Vorjahr gewährte Darlehen von EUR 130,0 Mio. zurückzuführen. Im Berichtsjahr wurde das ausgereichte Darlehen im Wege von Forderungsabtretungen beglichen.

Die langfristigen sonstigen Forderungen und Vermögenswerte beinhalten im Berichtsjahr - analog dem Vorjahr - ausschließlich Derivate.

Das kurzfristige Vermögen liegt mit EUR 260,6 Mio. um EUR 37,9 Mio. unter dem Vergleichswert zum 31. Dezember 2022. Die Veränderung entfällt mit EUR 3,3 Mio. auf das Vorratsvermögen, mit EUR -4,8 Mio. auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, mit EUR -8,8 Mio. auf die sonstigen Forderungen und Vermögenswerte sowie die Ertragssteuerforderungen und mit EUR -24,4 Mio. auf die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Bei den zur Veräußerung vorgesehenen Aktiva in Höhe von EUR 3,6 Mio. handelt es sich um das alte Produktionswerk der Schaltbau GmbH in Velden.

Der Anstieg des Vorratsvermögens um EUR 3,3 Mio. auf EUR 136,3 Mio. resultiert im Wesentlichen neben Preissteigerungen auf einem Aufbau von Beständen im Segment Pintsch. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen reduzierten sich im Wesentlichen stichtagsbedingt zum 31. Dezember 2023. Zum 31. Dezember sind von den zum Stichtag bestehenden Forderungen insgesamt EUR 26,2 Mio. (Vorjahr: EUR 29,3 Mio.) im Rahmen des Reverse Factorings verkauft.

Neben der beschriebenen Entwicklungen des Vorratsvermögens und einem Rückgang der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsverbindlichkeiten führte dies trotz zurück gegangener Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zu einem Anstieg des Working Capital um EUR 13,2 Mio. auf EUR 120,8 Mio.

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente reduzierten sich um EUR 24,4 Mio. auf EUR 19,9 Mio. und resultieren im Wesentlichen auf Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen zurückzuführen.

Zum Bilanzstichtag am 31. Dezember 2023 sind Wertberichtigungen auf Vorräte in Höhe von EUR 17,8 Mio. (Ende 2022: EUR 15,5 Mio.) vorgenommen.

VERMÖGENS-, FINANZ- UND ERTRAGSLAGE DER SCHALTBAU HOLDING AG

Der Jahresabschluss der Schaltbau Holding AG wurde im Geschäftsjahr 2023 unverändert nach den Bestimmungen des HGB und des Aktiengesetzes aufgestellt.

Die Schaltbau Holding AG ist als Führungsgesellschaft für die strategische Ausrichtung und übergeordnete operative Steuerung der Schaltbau-Gruppe verantwortlich und darüber hinaus als Dienstleister für ihre Tochtergesellschaften tätig. Ihre Ertrags- und Finanzlage wird daher maßgeblich durch die Ergebnisabführungen bzw. Beteiligungserträge der Tochtergesellschaften sowie das Zinsergebnis aus der Finanzierungsfunktion beeinflusst. Es besteht ein Ergebnisabführungsvertrag zwischen der Schaltbau Holding AG und der Schaltbau GmbH.

Mit Datum vom 17. Dezember 2021 hat die Schaltbau Holding AG mit ihrer Mehrheitseigentümerin, der Voltage BidCo GmbH, einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag abgeschlossen. Dem Vertrag wurde in der außerordentlichen Hauptversammlung vom 3. Februar 2022 zugestimmt und die Eintragung ins Handelsregister erfolgte am 13. Juli 2022.

Zum Bilanzstichtag erfolgte aufgrund des bestehenden Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages ein Verlustausgleich in Höhe von EUR 4,8 Mio. Im Vorjahreszeitraum wurde ein Ergebnis in Höhe von EUR 121,8 Mio. an die Voltage BidCo GmbH abgeführt.

ERTRAGSLAGE DER SCHALTBAU HOLDING AG

Die Schaltbau Holding AG hat das Geschäftsjahr 2023 mit einem Ergebnis vor Steuern von EUR -4,1 Mio. (Vorjahr: EUR 129,6 Mio.) abgeschlossen. Das Jahresergebnis beläuft sich nach Verlustausgleich durch den Mehrheitsgesellschafter auf EUR 0,0 Mio. (Vorjahr: EUR 6,5 Mio.).

Das Jahresergebnis 2023 ist überwiegend durch Umsatzerlöse (EUR 6,1 Mio.), sonstige betriebliche Erträge (EUR 3,0 Mio.), Erträge aus Beteiligungen (EUR 1,3 Mio.), den Personalaufwand (EUR -2,7 Mio.), den sonstigen betrieblichen Aufwendungen (EUR -7,3 Mio.) sowie den Erträge aus Verlustübernahme (EUR 4,8 Mio.) geprägt.

Die Umsatzerlöse in Höhe von EUR 6,1 Mio. (Vorjahr: EUR 6,2 Mio.) resultierten aus Weiterbelastungen für erbrachte Dienstleistungen und aus der Weiterberechnung der Kosten zentral vorgehaltener IT-Systeme an die Tochtergesellschaften und liegen nahezu auf Vorjahresniveau.

Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von EUR 3,0 Mio. (Vorjahr: EUR 130,3 Mio.) enthalten im Vorjahr im Wesentlichen Erträge aus der Veräußerung der beiden Geschäftsbereiche Charging Solutions und Rail Solutions.

Der Rückgang des Personalaufwands im Jahr 2023 resultiert insbesondere aus geringeren Personalrückstellungen für Tantieme sowie geringeren Aufwendungen aus Abfindungen.

Die Abschreibungen in Höhe von EUR 0,5 Mio. liegen unter dem Niveau des Vorjahres von EUR 0,7 Mio. und entfallen im Wesentlichen auf die Abschreibung von immateriellen Vermögensgegenständen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von EUR 7,3 Mio. (Vorjahr: EUR 13,4 Mio.) betreffen insbesondere Rechts- und Beratungskosten, EDV-Dienste sowie Aufwendungen im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. Aus dem im Berichtsjahr erfolgten Verkauf des Grundstücks und Gebäudes in Madrid, Spanien, ist ein Abgangsverlust in Höhe von TEUR -175 enthalten.

Aufgrund der im Geschäftsjahr von der Pintsch GmbH, Dinslaken, vorgenommenen Gewinnausschüttung liegen im Berichtsjahr Erträge aus Beteiligungen in Höhe von EUR 1,3 Mio. (Vorjahr: EUR 9,5 Mio.) vor.

Die Erträge aus Ergebnisabführung reduzierten sich auf EUR 0,0 Mio. (Vorjahr: EUR 7,6 Mio.). Die Aufwendungen aus der Verlustübernahme in Höhe von EUR -2,0 Mio. beinhalten den Verlustausgleich der Schaltbau GmbH.

Das saldierte Zinsergebnis betrug EUR 1,6 Mio. (Vorjahr: EUR 2,2 Mio.) und beinhaltet im Berichtsjahr und Vorjahr Zinserträge aus Ausleihungen infolge des an die Voltage Holding GmbH, München, ausgereichten Darlehens in Höhe von EUR 130,0 Mio. Im Vorjahr beinhaltete das Zinsergebnis Aufwendungen im Zusammenhang mit der Ausgabe der Pflichtwandelanleihe.

Im Geschäftsjahr wurde ein Ertrag aus der Verlustübernahme in Höhe von EUR 4,8 Mio. von der Mehrheitsgesellschafterin Voltage BidCo GmbH realisiert. Im Vorjahr wurde ein Gewinn von EUR -121,8 Mio. an die Voltage BidCo GmbH abgeführt.

FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE DER SCHALTBAU HOLDING AG

Die Bilanzsumme der Schaltbau Holding AG hat sich im Berichtsjahr um EUR 155,0 Mio. auf EUR 293,9 Mio. reduziert. Der Rückgang ist insbesondere auf die Begleichung der Verbindlichkeit aus der Gewinnabführung gegenüber der Voltage BidCo GmbH, München, durch die Abtretung der gegenüber der Voltage Holding GmbH bestehenden Ausleihung zurückzuführen.

Das Anlagevermögen liegt mit EUR 109,9 Mio. um EUR 133,6 Mio. unter dem Vorjahreswert und resultiert insbesondere aus der Forderungsabtretung eines im Vorjahr an die Voltage Holding GmbH gewährtes Darlehens, welches unter an Ausleihungen an verbundenen Unternehmen ausgewiesen wurde.

Das Umlaufvermögen reduzierte sich um EUR 21,3 Mio. auf EUR 183,8 Mio. Die zum Bilanzstichtag enthaltenen Forderungen gegen verbundene Unternehmen von EUR 171,5 Mio. enthalten im Wesentlichen die aus der konzerninternen Finanzierung resultierenden Forderungen. Im Rahmen der im August 2019 abgeschlossene Factoring-Vereinbarung veräußern vier Tochtergesellschaften der Schaltbau Holding AG auf revolvierender Basis Forderungen aus Lieferungen und Leistungen direkt an eine strukturierte Einheit. Diese strukturierte Einheit hält die Forderungen und allokiert die aus ihnen resultierenden Chancen und Risiken mittels vertraglicher Vereinbarungen auf das jeweilige Tochterunternehmen und eine Bank. Sie wird mittels einer von einer Bank gestellten Kreditlinie finanziert.

Die sonstigen Vermögensgegenstände betragen zum Bilanzstichtag insgesamt EUR 0,6 Mio. (Vorjahr: EUR 5,1 Mio.). Der Rückgang ist im Wesentlichen auf im Vorjahr ausgewiesene Kaufpreisforderungen aus der Veräußerung sämtlicher Anteile an der GEZ Rail Solutions GmbH zurückzuführen.

Der Rückgang der flüssigen Mittel um EUR 18,8 Mio. auf EUR 11,7 Mio. resultiert im Wesentlichen aus der Liquiditätsentwicklung von Tochterunternehmen im Rahmen des Cash-Poolings zum Jahresende.

Zwischen der Schaltbau Holding AG und ihrer unmittelbaren Gesellschafterin Voltage BidCo GmbH, München, besteht seit dem 25. Oktober 2021 ein Darlehen in Höhe von EUR 114,0 Mio. zu einem Zinssatz von 4,5%. Die reguläre Laufzeit des Darlehens beträgt ab Auszahlungszeitpunkt grundsätzlich zehn Jahre. Aufgrund einer im Geschäftsjahr abgeschlossenen Ergänzungsvereinbarung zwischen der Schaltbau Holding AG und der Voltage BidCo GmbH verzichtet die VOBI auf das Recht eine vorzeitige Rückzahlung der Darlehenssumme bis einschließlich 31. Dezember 2025 einfordern zu können. Die Verbindlichkeiten gegenüber der Gesellschafterin Voltage BidCo GmbH betragen zum Stichtag insgesamt EUR 122,7 Mio. (Vorjahr: EUR 236,0 Mio.), wovon EUR 127,5 Mio. (Vorjahr: EUR 114,1 Mio.) auf Darlehens- bzw. Cashpoolverbindlichkeiten und EUR 0,0 Mio. (Vorjahr: EUR 121,8 Mio.) auf Verbindlichkeiten aus Ergebnisabführung sowie TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 86) auf Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen entfallen. In den Verbindlichkeiten gegenüber der VOBI sind Forderungen aus der Verlustübernahme gegen der VOBI in Höhe von TEUR 4.833 verrechnet. Die übrigen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von EUR 41,2 Mio. (Vorjahr: EUR 75,5 Mio.) beinhalten Verbindlichkeiten aus Finanzierung bzw. Cash Pooling in Höhe von EUR 41,6 Mio. (Vorjahr: EUR 75,4 Mio.) und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 52). In den übrigen Verbindlichkeiten wurden Forderungen gegen verbundene Unternehmen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 465 verrechnet.

Die Rückstellungen zum 31. Dezember 2023 liegen mit EUR 12,2 Mio. um EUR 6,3 Mio. unter dem Niveau des Vorjahres (EUR 18,6 Mio.). Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus geringeren Rückstellungen im Personalbereich, Rückstellungen für fehlende Eingangsrechnungen sowie Rückstellungen für das Risiko der Inanspruchnahme von ausgegebenen Bürgschaften. Die Rückstellung für Pensionen liegt mit EUR 5,0 Mio. nahezu auf dem Niveau des Vorjahres (Vorjahr: EUR 5,0 Mio.).

Mit Datum vom 17. Dezember 2021 sowie Eintragung in das Handelsregister vom 13. Juli 2022 hat die Schaltbau Holding AG einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der Voltage BidCo GmbH abgeschlossen und sich verpflichtet ihr Jahresergebnis abzuführen. Hieraus resultierte ein Verlustausgleich durch die Voltage BidCo GmbH zum Stichtag in Höhe von EUR 4,8 Mio. Im Vorjahr erfolgte eine Ergebnisabführung der Gesellschaft von EUR 121,8 Mio.

Die Eigenkapitalquote nahm von 26,0 % auf 39,7 % zu.

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

In ihrem Markt- und Wettbewerbsumfeld kann die Schaltbau-Gruppe auf Dauer nur dann erfolgreich sein, wenn es ihr gelingt, mit der technischen Entwicklung Schritt zu halten und kontinuierlich neue Produkte auf den Markt zu bringen. Der Bereich "Forschung und Entwicklung" spielt in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle. Im Falle eines Markteintritts in ausländische Märkte muss die Schaltbau-Gruppe zudem die jeweiligen lokalen Gegebenheiten, Anforderungen und Spezifikationen an ihre Produkte berücksichtigen. Darüber hinaus steht die Schaltbau-Gruppe aufgrund der zunehmenden Digitalisierung vor der Herausforderung, laufend neues Know- how aufzubauen. Die Entwicklung von digitalen Produkten und Systemen ist für die Schaltbau-Gruppe mit hohen Vorleistungen an Forschungs- und Entwicklungskosten und Marketingaufwendungen verbunden und erfordert Investitionen in die Produktionsanlagen und -prozesse.

Im Berichtsjahr wendete die Schaltbau-Gruppe 8,1 % der Konzerngesamtleistung (Vorjahr: 9,6 %) für Forschung und Entwicklung auf. Auf aktivierte Entwicklungsleistungen wurden planmäßige Abschreibungen in Höhe von EUR 1,5 Mio. (Vorjahr: EUR 1,3 Mio.) vorgenommen. In der Entwicklung waren jahresdurchschnittlich 354 Mitarbeiter (Vorjahr: 375 Mitarbeiter) beschäftigt.

Ein Schwerpunkt der Forschung und Entwicklung war die Neu- und Weiterentwicklung von Produkten für neue, attraktive Endmärkte sowie die Digitalisierung des Produktportfolios.

Im Segment Bode wurden im letzten Jahr die bewährten BIDS-Antriebssysteme für Schienenfahrzeuge unter den Aspekten Gewicht, Einbauvolumen und Anzahl der Einzelteile finalisiert. Hierbei kommt ein neues Führungssystem zum Einsatz. Dabei handelt es sich um ein in den Führungsträger integriertes Rollensystem, das problemlos im Rahmen der Bode Fertigungsprozesse montiert werden kann. Zudem wurde die Verriegelung dahingehend verbessert, dass die Türen in allen Betriebssituationen ohne zusätzliche Bauteile sicher verriegelt sind. Ergänzend dazu wurde ein Konzept für die Verriegelung des Türsystems an der Nebenschließkante abgeschlossen, dass die Verriegelung dahingehend standardisiert, dass zwei existierende Konstruktionsmodule subsituiert werden.

Um den wachsenden Anforderungen der Digitalisierung Rechnung zu tragen, wurden für beide Bereiche Rail und Road im Jahr 2022 die Steuergeräte komplett neu entwickelt. Die Markteinführung erfolgte im abgelaufenen Geschäftsjahr im Rahmen von Kundenprojekten. Im Fokus stehen hier die Themenbereiche Cyber-Security und zustandsbasierte Wartung (CBM).

Um zukünftige Anforderungen im Bereich "Metro" bedienen zu können, wurde die Entwicklung eines Einstiegssystems weiter vorangetrieben. Dieses soll in 2024 Marktreife erlangen und auf der Innotrans 2024 vorgestellt werden. Das System zeichnet sich durch fokussierte, technische Lösungen sowie geringere Herstellkosten aus.

Im Segment Schaltbau wurde die technologische Expertise sowie das Produktportfolio für elektromechanische Komponenten im Umfeld von Gleichstrom-Anwendungen in den neuen Endmärkten New Energy /​ New Industry sowie E-Mobility Automotive weiter ausgebaut. Diese Applikationen betreffen die (Zwischen-)Speicherung und die (Um-)Verteilung von Energie bzw. Strom sowie neue die Elektrifizierung von kommerziellen Fahrzeugen sowie Personenkraftwagen (PKW). Basierend auf dem langjährigen Know-how beim sicheren Trennen und Schalten von Gleichstrom im Bahnsektor stehen dabei die Erhöhung der Leistung bzw. Reichweite, die Energieeffizienz sowie die Reduktion von Verlustleistungen der jeweiligen Anwendungen im Vordergrund. In diesem Zusammenhang hat Schaltbau im Mai 2022 im Bereich E-Mobility ein neues Verriegelungsschütz auf den Markt gebracht, das in der Batteriebox (Battery Disconnect Unit/​Junction Box) von E-Fahrzeugen zum Einsatz und sich durch hohe Stromtragfähigkeit sowie hohe Energieeffizienz auszeichnet. Es verfügt zudem über ein patentiertes mechanisches Verriegelungssystem, das auch bei extremen Schocks von bis zu 120g/​20ms einen Kurzschluss der Batterieeinheiten verhindert und so für mehr Sicherheit von Fahrzeug und Insassen sorgt. Zudem wurden die Entwicklungsarbeiten an einem neuen Schütz für die Märkte New Engery /​ New Industry fortgesetzt, dass im Frühjahr 2024 dem Markt präsentiert werden soll.

Im Bahnbereich wurden die Entwicklungsarbeiten für Produktneuheiten in den Bereichen Schütze und Electrics for Rolling Stock begonnen, mit dem Ziel diese im Rahmen der Innotrans 2024 vorzustellen.

Der Fokus im Pintsch-Segment lag wie im Vorjahr auf der Einführung einer neuen digitalen Produktgeneration im Bereich der Bahninfrastrukturtechnik. Schwerpunkte bildeten in diesem Jahr das neue digitale Streckenstellwerk (DSTW), eine neue digitale EOW (Elektrisch ortsbediente Weichensteuerung). Im Bereich Gleisfreimeldung wurde begonnen, einen neuen digitalen Radsensor mit einem auswertenden digitalen System zu entwickeln. Alle Systeme sind modular aufgebaut und nutzen im Baukasten-Prinzip gleiche Komponenten und Subsysteme. Im Bereich Lichttechnik hat man eine Entwicklung einer neuen Produktplattform für lichttechnische Signale, bestehend aus dem Lichtsignal und der dazugehörigen Ansteuerelektronik, in den Niederlanden bereits zum Einsatz gebracht.

MITARBEITER

Die Zahl der Beschäftigten lag zum Ende des Geschäftsjahrs 2023 bei 2.899 Mitarbeitern (Vorjahr: 2.901) und damit nahezu auf dem Niveau des Vorjahres. Im Segment Bode reduzierte sich die Anzahl der Mitarbeiter über alle Segment-Gesellschaften leicht auf 1.284 (Vorjahr: 1.359). Die Mitarbeiteranzahl im Segment Schaltbau ist mit 1.116 Mitarbeitern im Vergleich zum Vorjahr (1.066) gestiegen. Im Segment Pintsch stieg die Anzahl der Mitarbeiter auf 487 (Vorjahr: 458).

Im Geschäftsjahresdurchschnitt belief sich die Zahl der Mitarbeiter (Vollzeit-Äquivalente) auf 2.641 (Vorjahr: 2.706). Der leichte Rückgang der Mitarbeiter ist im Wesentlichen auf Restrukturierungsmaßnahmen im Segment Bode zurückzuführen.

Im Rahmen von Qualifizierungsmaßnahmen werden in der Schaltbau-Gruppe technische Schulungen, Produktschulungen sowie Fortbildungen zu gesetzlichen und regulatorischen Themen regelmäßig durchgeführt. Eine bedarfsorientierte Ausbildung trägt entscheidend dazu bei, dass auch künftig qualifizierte Mitarbeiter den Anforderungen des Marktes gerecht werden. Insgesamt befanden sich zum 31. Dezember 2023 in den Gesellschaften der Schaltbau-Gruppe 77 junge Menschen in der Ausbildung (Vorjahr: 67) zu Berufen wie Industriemechaniker, Elektroniker, Industriekaufmann, Fachinformatiker oder Servicetechniker.

ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG

Die Schaltbau Holding AG unterliegt als mitbestimmtes Unternehmen dem "Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst" (FüPoG) und dem "Gesetz zur Ergänzung und Änderung der Regelungen für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst" (FüPoG II).

Der Aufsichtsrat hatte für die Zusammensetzung des eigenen Gremiums am 20. Februar 2023 eine Zielgröße für den Frauenanteil von 0 % bis zum 31. Dezember 2025 festgelegt, da der amtierende Aufsichtsrat zu diesem Zeitpunkt mit fünf Männern besetzt war, die bis zum Ablauf der Hauptversammlung 2026 gewählt bzw. gerichtlich bestellt wurden. Zum 31. Dezember 2023 bestand der Aufsichtsrat weiterhin aus fünf Männer, was zum Ende der Berichtsperiode einer tatsächliche Quote 0 % entspricht.

Ebenfalls am 20. Februar 2023 hat der Aufsichtsrat bis zum 31. Dezember 2025 eine Zielgröße von 0 % für den Frauenanteil im Vorstand festgelegt, da der amtierende Vorstand zu diesem Zeitpunkt mit zwei Männern besetzt war, die über den Ablauf des 31. Dezember 2025 hinaus bestellt sind, und keine Erweiterung des Vorstands beabsichtigt war. Zum 31. Dezember 2023 bestand der Vorstand weiterhin aus zwei Männer, was zum Ende der Berichtsperiode einer tatsächliche Quote 0 % entspricht.

Aufgrund des aktuell noch sehr geringen Frauenanteil in MINT-Berufen sind auch Zielquoten für die Führungsebenen 1 und 2 unterhalb des Vorstandes, die über dem allgemeinen Frauenanteil der Beschäftigten in MINT-Berufen liegen, kaum realistisch erreichbar. Deshalb hat der Vorstand für die Führungsebenen 1 (Geschäftsführerebene der direkten Segment-Tochtergesellschaften) am 14. Februar 2023 eine Zielgröße bis zum 31. Dezember 2025 von 0 % und für die Führungsebene 2 (mittleres Management; Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit direkter Berichtslinie an Geschäftsführer der Segmentgesellschaften der Schaltbau Holding AG) eine Zielgröße ebenfalls bis zum 31. Dezember 2025 von 10 % festgelegt. In der Führungsebene 1 betrug die Frauenquote zum 31. Dezember 2023 0 %, in der Führungsebene 2 27,5 % (Vorjahr: 8,6%).

Auch wenn die Schaltbau Holding AG bestrebt ist, den Frauenanteil in der Unternehmensgruppe zu erhöhen, haben sowohl für die Besetzung des Vorstandes und des Aufsichtsrats als auch für die Besetzung der weiteren Führungspositionen im Unternehmen in jedem Fall die fachliche Qualifikation und Branchenerfahrung Priorität.

PROGNOSE-, RISIKO- UND CHANCENBERICHT

PROGNOSEBERICHT

ZUKUNFTSGERICHTETE AUSSAGEN

Dieser Lagebericht enthält Angaben und Prognosen, wie der Vorstand der Schaltbau Holding AG die zukünftige Entwicklung der Gesellschaft und des Konzerns einschätzt. In diesem Bericht wird davon ausgegangen, dass diese Einschätzungen realistisch sind. Es ist jedoch möglich, dass zugrunde gelegte Annahmen nicht eintreten oder Risiken und Unsicherheiten auftreten können. Aktuelle Ereignisse können deshalb wesentlich von den erwarteten Umständen abweichen. Dafür können verschiedene Ursachen verantwortlich sein: Änderungen im geschäftlichen und konjunkturellen Umfeld, wesentliche Änderungen im Projektgeschäft oder im Investitionsverhalten der Kunden.

ERWARTETE GESAMTWIRTSCHAFTLICHE UND BRANCHENBEZOGENE RAHMENBEDINGUNGEN

GESAMTWIRTSCHAFTLICHES UMFELD

Für den internationalen Bahnverkehrsmarkt rechnet der Europäische Verband der Bahnzulieferindustrie, UNIFE, weiterhin mit einem stabilen, moderaten Wachstum von jährlich durchschnittlich 3 % und 3,8 % in Westeuropa im Betrachtungszeitraum 2022-2027. 26

26 UNIFE /​ Roland Berger: World Rail Market Study forecast 2022 to 2027, S. 9 [Keine aktualisierte Studie veröffentlicht. Text nach wie vor gültig.]

Der Bereich Rolling Stock soll mit jährlich durchschnittlich 2,5 % dabei etwas moderater wachsen als der Bereich Rail Infrastructure mit 3,8 %. 27 Positiv wirke sich beispielsweise das gestiegene Umweltbewusstsein aus, das sich in Förderprogrammen wie dem European Green Deal spiegelt. Darüber hinaus dürfte die zunehmende Digitalisierung nach Angaben der Marktexperten von Roland Berger, die diese Studie im Auftrag der UNIFE durchgeführt hatten, die Attraktivität des Bahnsektors steigern. Auch die als Reaktion auf die COVID-19-Pandemie aufgelegten Wirtschaftsförderprogramme, darunter das EU-Recovery and Resilience Facility Program, sollten sich positiv auf das Wachstum auswirken. 28

In Deutschland dürfte der Bahnsektor mittel- und langfristig in erheblichem Maße vom geplanten Investitionspaket der Bundesregierung und der Deutschen Bahn in Höhe von rund 86 Mrd. EUR profitieren. 29 Bis 2030 soll damit das gesamte Streckennetz modernisiert werden. Erheblichen Anteil am Investitionspaket hat dabei das Projekt "Digitale Schiene Deutschland". Die Tochtergesellschaft Pintsch hatte in diesem Zusammenhang 2020 den Zuschlag für die Umsetzung eines digitalen Stellwerks rund um die Zwieseler Spinne gewonnen. Im Juli 2022 startete die Aufrüstung der Strecke. Die Arbeiten sollen bis Ende 2024 abgeschlossen sein. Auf dem Bahngipfel im September 2023 bekräftigte das Bundesministerium für Digitales und Verkehr trotz der angespannten Haushaltslage an dem bis 2027 geplanten Rekordinvestitionsvolumen von rund EUR 40 Mrd. festzuhalten. 30

Während die Geschäftsentwicklung im Segment Bode als Zulieferer der Fahrzeughersteller im Rahmen des gedämpften Marktwachstums noch teilweise von den Auswirkungen der Pandemie und der hohen Inflation beeinflusst werden könnte, wird das Investitionsprogramm der Bundesregierung und der Deutschen Bahn voraussichtlich positive Auswirkungen auf die weitere Geschäftsentwicklung im Segment Pintsch haben. Für das Segment Schaltbau rechnet die Gesellschaft weiterhin mit einem Wachstum über den Branchenerwartungen.

Branchenumfeld DC-Power: Weiterhin hohe Wachstumsdynamik im Bereich New Energy /​ New Industry und e-Mobility

In ihrem "Stated Policies Scenario", das die aktuellen und angekündigten Förderungen und regulatorischen Rahmenbedingungen berücksichtigt, rechnet die International Energy Agency (IEA) bis 2030 bei Elektrofahrzeugen insgesamt mit einem jährlich durchschnittlichen Wachstum von 30 %. 31 Moderater schätzen die US-Marktforscher MarketsAndMarkets das Wachstum ein. Sie rechnen mit einem jährlich durchschnittlichen Marktwachstum von 13,7 % von 2023 bis 2030. 32

Der Markt für E-Fahrzeug-Batterien wird nach Angaben von MarketsAndMarkets jährlich durchschnittlichen um 19 % wachsen. Dabei soll das Marktvolumen 2027 bereits 134,6 Mrd. USD erreichen. 33

Der Trend geht also hin zu einem steigenden Anteil von E-Fahrzeugen. 55 % (Vorjahr: 52 %) der Befragten aus insgesamt 20 Ländern, die aktuell ein Auto kaufen möchten, gaben im "Mobility Lens Consumer Index" der Beratungsgesellschaft EY an, ein E-Fahrzeug in Betracht zu ziehen. 34

Das Center of Automotive Management (CAM) geht in einer Studie davon aus, dass der Markt für E-Autos bei den Neuzulassungen in Deutschland im Jahr 2024 um 15 % und 2025 um 25 %, jeweils gegenüber dem Vorjahr, wachsen werde. 35

27 Ebd., S. 116
28 Ebd., S. 5
29 Deutsche Bahn: #Starke Schiene, Pressemitteilung vom 14. Januar 2020 [Gleiche Quelle, Text aus GB 2022 übernommen]
30 BMDV: Schienengipfel 2023, 15.09.2023
31 IEA: Global EV Outlook 2023, S.109
32 Markets and Markets: Electric Vehicle Market - 2023-2030
33 Markets and Markets: Electric Vehicle Battery market Size, Share, Global Forecast by 2027
34 EY: Mobility Lens Consumer Index 2023 Study. S. 2 + 11
35 Center of Automotive Management (CAM): Entwicklungstrends der Elektromobilität, 12. Dezember 2023

Die Marktforscher von Dataforce gehen hingegen davon aus, dass der Markt in Deutschland 2024 aufgrund der von der Bundesregierung angekündigten Entscheidung, den Umweltbonus 2024 vorzeitig einzustellen, um ca. 4 % schrumpfen werde. 36

Die Schaltbau-Gruppe dürfte mit ihrem Segment Schaltbau aufgrund der langen Projektvorlaufzeiten im Automobilsektor erst mittelfristig von dem starken Marktwachstum im Bereich e-Mobility Automotive profitieren.

New Energy /​ New Industry: Ausbau Erneuerbarer Energien sorgt für Wachstumsschub bei Energiespeichern

BloombergNEF geht davon aus, dass die installierte Energiespeicherkapazität bis 2030 auf 411 GW anwachsen wird - fünfzehnmal soviel wie die 27 GW, die Ende 2021 installiert waren. Als Markttreiber nannte BoombergNEF neue Förderprogramme, wie der US Inflation Reduction Act, der eine Fördersumme von mehr als $369 Mrd. USD für umweltfreundliche Technologien bereitstellt, und der REPowerEU Plan der Europäischen Union, mit dem die Abhängigkeit von russischem Gas reduziert werden soll. 37

Für ein Net-Zero Szenario müsste nach Angaben der International Energy Agency (IEA) der jährliche Zuwachs der Speicherkapazitäten allerdings noch deutlich beschleunigt werden. Um das 35-fache müsste die netzfähige Speicherkapazität bis 2030 auf 970 GW erhöht werden. Zum Vergleich: 2022 lag der Zuwachs nur bei 11 GW. 38

Im Rahmen der durch den Einmarsch Russlands in die Ukraine versursachten Energiekrise haben viele europäische Länder und insbesondere Deutschland ihre Ausbauziele für erneuerbare Energien und entsprechenden Förderprogramme deutlich erhöht. So kündigte die Bundesregierung im Zuge der Billigung der EEG-Novelle durch den Bundesrat an, die Ausbaugeschwindigkeit der erneuerbaren Energien verdreifachen und den Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch bis 2030 auf mindestens 80 % steigern zu wollen. 39

Die Marktforscher der IMARC Group schätzen, dass das globalen Marktvolumen für Lithium-Ionen-Batterien bei einem jährlich durchschnittlichen Wachstum von 11,5 % in den Jahren 2024 bis 2032 139,6 Mrd. USD erreichen wird. 40

Im Bereich DC-Power liefert das Segment Schaltbau sicherheitsrelevante Komponenten und Lösungen für Batterielösungen und das Energiemanagement. Die Gruppe dürfte insofern vom Marktwachstum bei E-Fahrzeuge und den Ausbau erneuerbarer Energien langfristig profitieren.

ERWARTETE GESCHÄFTS- UND ERTRAGSLAGE

Als zentrale Steuerungskennzahlen für den Konzern und die Segmente hat der Vorstand den Auftragseingang als operativen Frühindikator, das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte (Adjusted EBITDA)) sowie den Free Cashflow definiert.

Weiterhin steuert der Vorstand den Konzern nicht nach nicht-finanziellen Leistungsindikatoren.

Langfristig ist die Strategie der Gesellschaft darauf ausgerichtet, die zukunftsträchtigen und wettbewerbsstarken Konzernaktivitäten zu fördern und die Schaltbau-Gruppe auf ein nachhaltig profitables Wachstum auszurichten.

36 DataForce: Vom Leitmarkt zum Nachzügler: Deutschland fällt bei der E-Mobilität zurück, 15.12.2023
37 BloombergNEF: Global Energy Storage Market to Grow 15-Fold by 2030. Pressemitteilung vom 12. Oktober 2022 [Keine Aktualisierung verfügbar. Angaben aus GB 2022 übernommen]
38 IEA: Grid-Scale Storage. Tracking report July 2023
39 Die Bundesregierung: Ausbau erneuerbarer Energien massiv beschleunigen, 01. März 2023
40 IMARC Group: Lithium-ion Battery Market Report by Product Type, Power Capacity, Application, and Region 2024-2032

Für das Geschäftsjahr 2024 prognostiziert der Vorstand der Gesellschaft eine insgesamt stabile gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Die vorliegenden Marktdaten sowie wirtschaftliche Indikatoren deuten aus Sicht des Managements darauf hin, dass die Schaltbau-Gesellschaften in einem Geschäftsumfeld tätig sind, das günstige Bedingungen für ein stabiles Marktwachstum schafft. Die Prognose für das kommende Geschäftsjahr basiert neben den erwarteten Geschäftschancen auf stabilen weltweiten Lieferketten, einer weitestgehend unveränderten Materialpreisentwicklung, einem Rückgang der weltweiten Inflationsraten sowie keinen weiteren aufkommenden geopolitischen Risiken.

Im Rahmen der Planung wurden Risiken, die sich aus der aktuellen Marktsituation sowie aktueller geopolitscher Konflikt - soweit bekannt - berücksichtigt.

Die teilweise in den Vorjahren eingeleiteten Maßnahmen zur Fokussierung der Schaltbau-Gruppe auf ihre strategischen Kernkompetenzen, die Entwicklung neuer Geschäftsfelder und die Steigerung der Profitabilität werden im Geschäftsjahr 2024 unverändert fortgeführt.

Die Gesellschaft erwartet für das Geschäftsjahr 2024 in der gegenwärtigen Struktur ohne Desinvestitionen und/​oder Akquisitionen einen Konzern-Auftragseingang in einer Bandbreite von EUR 550 Mio. bis EUR 580 Mio. Ohne Berücksichtigung von Sondereffekten ergibt sich für den Konzern eine bereinigte EBITDA-Marge von rund 11-13 % (Verhältnis Adjusted EBITDA zu Umsatzerlöse). Der Free-Cashflow wird aufgrund der bereits feststehenden Investition in zukünftiges Wachstum im Jahr 2024 im Bereich von EUR 0 Mio. bis EUR -30 Mio. erwartet.

SEGMENTE

Im Segment Schaltbau wird für das Geschäftsjahr 2024 sowohl für den Auftragseingang als auch die Umsatzerlöse mit einem leicht steigenden Wachstum gerechnet. Im Kerngeschäft mit Bahnkomponenten wird eine stabile Geschäftsentwicklung auf dem Niveau des Geschäftsjahres 2023 erwartet. Im Bereich New Energy /​ New Industry geht man von einem weiterhin deutlichen Wachstum beim Auftragseingang und den Umsatzerlösen aus. Im Bereich e-Mobility Automotive werden 2024 noch keine wesentlichen Umsatzerlöse erwartet. Für das Geschäftsjahr 2024 geht der Vorstand von einer leicht steigenden Adjusted EBITDA-Marge im Vergleich zum Geschäftsjahr 2023 aus.

Nachdem der Auftragseingang im Geschäftsjahr 2023 aufgrund von größeren Kundenprojekten deutlich über dem Auftragseingang des Vorjahres lag, wird im Segment Bode für 2024 mit einem rückläufigen Auftragseingang gerechnet. Für das Segment Bode wird im Geschäftsjahr 2024 ein moderater Anstieg der Umsatzerlöse erwartet, welcher bereits zu einem großen Teil durch den bestehenden Auftragsbestand gedeckt ist. Als Wachstumstreiber wird hier insbesondere das Kerngeschäft OE Rail sowie der After-Sales Bereich erwartet. Infolgedessen geht das Management von einer weiter verbesserten Adjusted EBITDA-Marge im Vergleich zu 2023 aus.

Für das Segment Pintsch wird im Geschäftsjahr 2024 ein sehr deutlicher Anstieg im Auftragseingang erwartet, welcher insbesondere auf erwartete Großprojekte im Bereich Stellwerkstechnik zurückzuführen ist, erwartet. Bei den Umsatzerlösen geht der Vorstand von einem deutlichen Umsatzwachstum u.a. bedingt durch Nachholeffekte aufgrund kundenseitig verschobener Projekte im Jahr 2023 aus. Die Adjusted EBITDA-Marge wird über dem Vorjahresniveau erwartet.

SCHALTBAU HOLDING AG

Für die Schaltbau Holding AG rechnet der Vorstand unter Berücksichtigung von Ergebnisabführungen von Tochterunternehmen und vor Ergebnisabführung an die unmittelbare Mehrheitsgesellschafterin, Voltage BidCo GmbH, mit einem nahezu ausgeglichenen Ergebnis vor Steuern.

ERWARTETE FINANZLAGE

Der zuletzt bestehende Konsortialkreditvertrag wurde mit Wirkung zum 25. Oktober 2021 von der Schaltbau Holding AG ordentlich gekündigt. Die Refinanzierung der Gesellschaft erfolgt im Wesentlichen durch ein Darlehen der Voltage BidCo GmbH, München, über EUR 114,0 Mio. mit einer regulären Laufzeit bis zum Jahr 2031. Aufgrund der im Dezember 2023 abgeschlossenen dritten Ergänzungsvereinbarung zwischen der Schaltbau Holding AG und der Darlehensgeberin verzichtet die Voltage BidCo GmbH auf das Recht, die Darlehenssumme bis einschließlich 31. Dezember 2025 vorzeitig einfordern zu können.

Es wird erwartet, dass alle im Jahr 2024 anstehenden Investitionen ohne weitere Finanzierungsmaßnahmen durchgeführt werden können.

RISIKOBERICHT

COMPLIANCE

In der Schaltbau GmbH, der Bode - Die Tür GmbH sowie der Pintsch GmbH sind Compliance-Funktionen etabliert. Die Compliance-Officer oder -Beauftragten der Führungsgesellschaften berichten an die jeweiligen Geschäftsführungen sowie an den Group Compliance Officer der Schaltbau-Gruppe. Dieser wiederum berichtet regelmäßig oder bei Bedarf ad-hoc direkt an den Vorstand der Schaltbau Holding AG.

Das Bewusstsein für Compliance wird unter anderem über einen Verhaltenskodex der Schaltbau-Gruppe sowie gezielte Aus- und Weiterbildungen verankert und gestärkt. Dazu dienen auch interne Revisionen, die darauf abzielen, die Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Vorgaben bei den einzelnen Unternehmen der Schaltbau-Gruppe weltweit sicher zu stellen.

Zudem besteht ein gruppenweites Hinweisgebersystem, bei dem Mitarbeiter oder auch Dritte u.a. bestehende oder mögliche Risiken innerhalb der Schaltbau-Gruppe (auf Wunsch auch anonym) melden können.

RISIKOMANAGEMENT

RISIKOSTRATEGIE UND ORGANISATION DES RISIKOMANAGEMENTS

Die Geschäftstätigkeit der Schaltbau-Gruppe ist inhärent mit Risiken verbunden. Der verantwortungsvolle Umgang mit Risiken und deren Steuerung ist ein wesentliches Element der Unternehmensführung. Das in der Schaltbau-Gruppe implementierte Risikomanagementsystem zielt darauf ab, das Bewusstsein für Risiken in allen Gesellschaften und betrieblichen Funktionen zu schärfen, Risiken frühzeitig zu erkennen, durch geeignete Maßnahmen finanzielle Auswirkungen zu begrenzen sowie eine Bestandsgefährdung des Unternehmens zu vermeiden. Das Risikomanagement leistet so einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der strategischen, operativen und finanziellen Ziele der Schaltbau-Gruppe.

Das Risikomanagementsystem der Schaltbau-Gruppe entspricht den Anforderungen des KonTraG (Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich) aus dem Jahr 1998. Auf die Implementierung der erweiterten Anforderungen des am 25. Juni 2020 vom Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. (IDW) verabschiedeten Prüfungsstandard 340 n.F., der die Prüfung von Risikofrüherkennungssystemen (§ 91 Abs. 2 AktG) neu fasst, hat die Schaltbau-Gruppe aufgrund des zum Dezember 2021 erfolgten Delisting aus dem regulierten Markt verzichtet.

Das Risikomanagementsystem ist in einer konzernweiten Richtlinie beschrieben und festgelegt. Es beinhaltet ein im Umfang angemessenes Dokumentations- und Berichtswesen. Die Chancen und Risiken in der Schaltbau-Gruppe werden fortlaufend erfasst, bewertet, analysiert und zu jedem Quartalsende aktuell berichtet. Risiken werden in allen vollkonsolidierten Gesellschaften und wesentlichen Beteiligungsgesellschaften zunächst dezentral identifiziert, durch die Führungsgesellschaften der einzelnen Segmente aufgenommen und bewertet sowie in einer zweiten Stufe in der Konzern-Muttergesellschaft beurteilt und konsolidiert. Dabei werden alle Schadenspotenziale nach ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und ihrer möglichen finanziellen Auswirkung erfasst. Risiken mit einer potenziellen Schadenshöhe ab TEUR 500 werden als wesentliche Risiken des Konzerns klassifiziert, separat erfasst und dargestellt, wodurch eine qualitative als auch quantitative Risikoerfassung sichergestellt ist. Verantwortlich für das Einhalten der Risikomanagementrichtlinie sind der zentrale Risikomanager der Konzern-Muttergesellschaft und die Risikomanager der Führungsgesellschaften der operativen Segmente.

Meldepflichtig sind unabhängig von ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit grundsätzlich alle Unsicherheiten, die ein Risiko mit Blick auf eine Zielabweichung darstellen. Darunter versteht die Schaltbau-Gruppe negative Auswirkungen auf die Geschäfts- sowie die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie die Reputation in den jeweiligen Einzelgesellschaften einschließlich der Schaltbau Holding AG. Eine Aggregation der Risiken auf Ebene der Schaltbau-Gruppe findet aufgrund der unterschiedlichen Geschäftsmodelle und damit einhergehender Risikosituationen überwiegend nicht statt.

Die Risikokategorien lassen sich wie folgt nach der Schadenshöhe klassifizieren:

Max. Schadenshöhe (Ergebnis /​ Liquidität)

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Angaben in TEUR
Gering < 100
Mittel 100 - 500
Hoch >500

Hinsichtlich der Eintrittswahrscheinlichkeiten gilt folgende Unterteilung:

Eintrittswahrscheinlichkeit

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Gering 0% - 10%
Mittel 11% - 30%
Hoch 31% - 50%
Sehr hoch 51% - 99%

Alle Risiken werden durch angemessene Maßnahmen begrenzt oder bewältigt. Soweit möglich, werden die Risiken durch Versicherungen gedeckt oder durch Rückstellungen in der Bilanz berücksichtigt. Dennoch können Schäden entstehen, die nicht versicherbar sind oder für die keine Rückstellungen gebildet wurden bzw. die über die gebildeten Rückstellungen hinausgehen. Die bilanzielle Risikovorsorge über Rückstellungen, Einzel- und Pauschalwertberichtigungen wird im Rahmen der Risikoberichterstattung gesondert dargestellt.

Ab einer potenziellen Schadenshöhe von TEUR 500 werden Risiken einheitlich für alle Unternehmen als hoch klassifiziert, da bei diesem Betrag von einer erheblichen negativen Beeinträchtigung der Geschäftslage sowie der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der jeweiligen in die Risikoberichterstattung eingebundenen Gesellschaften ausgegangen werden muss.

Diese Risiken werden kontinuierlich überwacht.

Die fortlaufende, vierteljährliche Aktualisierung der Risiken liegt in der Verantwortung des Vorstands der Schaltbau Holding AG, der Geschäftsführer in den Mehrheitsbeteiligungen sowie den Risikomanagern.

RISIKOBERICHTERSTATTUNG

Die Gesellschaften der Schaltbau-Gruppe berichten quartalsweise über das gesamte Spektrum der Risiken und etwaige Veränderungen der Risikosituation an den Konzern-Verantwortlichen für Risikomanagement und Compliance (Head of Group Compliance). Dieser erstellt daraus viermal jährlich den detaillierten Risikobericht für den Vorstand der Schaltbau Holding AG und berichtet über die Umsetzung, Durchführung und Überwachung des Risikomanagementsystems. Über die aktuelle Risikosituation berichtet der Head of Compliance gemeinsam mit dem Vorstand dem Aufsichtsrat. Risiken mit einer Schadenshöhe ab TEUR 500, die zwischen den Berichtsperioden für die Unternehmen der Schaltbau-Gruppe auftreten, werden innerhalb von fünf Arbeitstagen von der betroffenen Geschäftsführung an den Konzern-Verantwortlichen für Risikomanagement und Compliance (Head of Group Compliance) sowie an den Vorstand der Schaltbau Holding AG berichtet.

Zusätzliche Erkenntnisse über die Risikosituation in der Schaltbau-Gruppe gewinnt der Vorstand durch monatliche Berichte der Führungsgesellschaften zur Vertriebs-, Ergebnis- und Personalentwicklung, ebenso wie über kontinuierliche Liquiditätsplanungen sowie die Berichterstattung über qualitätsbedingte und sonstige betriebliche Kosten. Darüber hinaus werden in regelmäßigen Review-Meetings alle risiko- und chancenrelevanten Themen sowie die aktuelle wirtschaftliche Situation im Vergleich zur Geschäftsplanung, zum Vorjahr und zum rollierenden Forecast besprochen. Betrachtet und analysiert werden zudem Markt- und Wettbewerbstendenzen sowie Entwicklungsprojekte.

Mit den oben beschriebenen Maßnahmen ist sichergestellt, dass Bedrohungen frühzeitig erkannt, Zukunftspotenziale in den einzelnen Segmenten und Tochtergesellschaften identifiziert und erforderliche Maßnahmen zeitnah eingeleitet werden.

RISIKOFELDER DER SCHALTBAU-GRUPPE

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Auswirkungen Hoch (TEUR 500) Mittel Hoch Hoch Hoch
Mittel (TEUR 100-499) Mittel Mittel Mittel Hoch
Gering (TEUR 100) Gering Gering Gering Mittel
Gering (0-10%) Mittel (11-30%) Hoch (31-50%) Sehr hoch (51-99%)
Eintrittswahrscheinlichkeiten

Die Einteilung der Risiken in der Schaltbau-Gruppe erfolgt nach Kategorien, wie sie in der obenstehenden Matrix dargelegt sind. Danach werden die Risikokategorien in die Achsen Auswirkungen (in TEUR) und Eintrittswahrscheinlichkeiten (in %) gegliedert. Auf der Grundlage der obenstehenden Matrix werden in der folgenden Tabelle Risiken mit einem Wert ab TEUR 500 aufgeführt.

WESENTLICHE RISIKEN DER SCHALTBAU HOLDING AG UND DER SEGMENTE

Die nachstehende Brutto-Darstellung der Risikosituation beinhaltet alle wesentlichen Einzelrisiken der Gesellschaften mit einem Risikowert ab TEUR 500 und berücksichtigt keine risikoreduzierenden Maßnahmen.

Risikofeld

GESAMTWIRTSCHAFTLICHE RISIKEN UND BRANCHENRISIKEN

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Risikofeld Vorwiegend betroffene Bereiche Bewertung aus Sicht des Bereichs
GESAMTWIRTSCHAFTLICHE RISIKEN UND BRANCHENRISIKEN
Absatzrisiken aufgrund der Entwicklung der Konjunktur in Deutschland im Jahr 2024
Nachfragerückgang Alle Segmente Hoch
Umsatzrealisierung aufgrund von Projektverschiebung Segment Pintsch Hoch
Beschaffungsrisiken
Anstieg der Materialpreise Alle Segmente Hoch
Abhängigkeit von wenigen Lieferanten Segment Schaltbau Segment Pintsch Hoch
IT-Security (Cyber-Angriffe auf die Schaltbau-Gruppe) Schaltbau Holding AG, alle Segmente Hoch
RISIKEN ENTLANG DER WERTSCHÖPFUNGSKETTE
Produktions-, Prozess- und Qualitätsrisiken
Gewährleistungsrisiken und Reklamationen; inkl. Abwertung von Forderungen Segment Bode, Segment Pintsch Mittel bis Hoch
Nichterreichung von Meilensteinen im Projektgeschäft Segment Pintsch Hoch
Auftragsabwicklung
Versorgung von Kunden mit Ersatzteilen Segment Pintsch Hoch
Nichterreichung der gelplanten Lieferperformance Segment Schaltbau Hoch
PERSONALRISIKEN
Risiken im Zusammenhang mit der Beendigung von Arbeitsverträgen Segment Schaltbau Hoch
RECHTLICHE UND STEUERLICHE RISIKEN
Inanspruchnahme von Bürgschaften Schaltbau Holding AG Hoch
Steuerrisiken Alle Segmente Mittel
RISIKEN AUS BETEILIGUNGEN
Operative Performance von Beteiligungen Alle Segmente Hoch
Fehlende Ausschüttungen Segment Schaltbau Hoch
FINANZWIRTSCHAFTLICHE RISIKEN
Barabfindung von Minderheitsgesellschaftern Segement Schaltbau Holding AG Mittel
Außerordentliche Abschreibung von Vorratsvermögen Segment Schaltbau Mittel
Wechselkursänderungen Schaltbau Holding AG Mittel

Über die oben dargestellten Risiken hinaus wurden keine weiteren wesentlichen Risiken identifiziert. Die Risikolage ist zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2023 unter Berücksichtigung der wesentlichen Ereignisse dargestellt.

GESAMTWIRTSCHAFTLICHE RISIKEN UND BRANCHENRISIKEN

Absatzrisiken aufgrund der Entwicklung der Konjunktur in Deutschland im Jahr 2024

Die deutsche Wirtschaft befand sich im Jahr 2023 in einer Stagnation, verursacht durch einen rückläufigen privaten Konsum sowie eine schwache außenwirtschaftliche Nachfrage. 41 Insbesondere die Energiekrise, die hohe Inflation sowie Zinserhöhungen führten zu einer Abschwächung der deutschen Wirtschaft. Gleichzeitig erholt sich die Weltwirtschaft nur langsam von den Folgen der Corona-Pandemie und des Russland-Ukraine-Kriegs.

Auch für das Jahr 2024 erwarten die Ökonomen der meisten Institute und Banken keine Erholung für die deutsche Wirtschaft (u.a. ifo - Institut für Wirtschaftsforschung). Daher ist davon auszugehen, dass auch im kommenden Jahr das Bruttoinlandsprodukt kaum spürbar wachsen wird.

Diese Entwicklung betrifft alle Segmente der Schaltbau-Gruppe. Aufgrund der negativen Prognosen für das Jahr 2024 haben die Gesellschaften der Schaltbau-Gruppe eine Korrektur des geplanten Umsatzes vorgenommen sowie erste Maßnahmen ergriffen, u.a. Kurzarbeit, verlängerte Werksferien, um Personalkapazitäten entsprechend anzupassen.

Neben der allgemeinen prognostizierten Konjunkturschwäche in Deutschland bestehen für das Jahr 2024 weitere Unsicherheiten, u.a. in Bezug auf die Folgen des Schuldenurteils des Bundesverfassungsgerichts sowie des Kriegs in Israel, die sich ebenfalls negativ auf die Wirtschaftsleistung auswirken könnten. Insbesondere der Streit um den Bundeshaushalt verunsichert viele deutsche Unternehmen, die als Folge ihre Investitionsentscheidungen zurückstellen könnten. Von besonderer Bedeutung für die Schaltbau-Gruppe sind staatliche und private Investitionsentscheidungen im Bahnsektor. In diesem Bereich ist die Anzahl der potenziellen Kunden begrenzt. Diese Strukturen schaffen eine hohe Nachfragemacht auf Kundenseite, die zu verstärktem Preisdruck führen kann.

Vor diesem Hintergrund kann ein möglicher Nachfragerückgang wesentlicher Absatzbranchen bzw. ein höherer Preisdruck im Jahr 2024 einzelne Segmente der Schaltbau-Gruppe der belasten. Ausgabenkürzungen oder eine Verlagerung von Investitionen in Bereiche, die von der Schaltbau-Gruppe nicht abgedeckt werden, können die Auftragslage negativ beeinflussen. Zudem kann aufgrund der allgemeinen wirtschaftlichen Lage nicht ausgeschlossen werden, dass Kunden der Schaltbau-Gruppe, insbesondere aus dem Bahnsektor, einzelne Projekte verschieben oder stornieren, woraus schwankenden Abnahmemengen resultieren. Die oben genannte Marktstruktur der Schaltbau-Gruppe verstärkt diese Risiken.

Aber auch im Weltmarkt bestehen derzeit viele Unsicherheiten, u.a. aufgrund der hohen Zinsen sowie geopolitischer Konfliktherde (u.a. Versorgung mit Rohstoffen, komplexe Lieferketten, Sanktionen), die eine Erholung der Weltwirtschaft hemmen. Dies hat vor allem für Exportländer, wie Deutschland negative Auswirkungen. Eine weitere Abschwächung der Weltwirtschaft würde zu einer negativen Abweichung des Umsatzes gegenüber dem geplanten Umsatz führen. Dieses Risiko würde alle Segmente der Schaltbau-Gruppe betreffen. Insbesondere im Segment Schaltbau besteht in den Bereichen New Industrie und New Energy ein hohes Risiko, dass die Umsatzziele für das Jahr 2024 nicht erreicht werden. Das Segment Schaltbau geht jedoch auch davon aus, dass im Bereich Rail Components der Plan für das Jahr 2024 übererfüllt wird und somit dieses Risiko mehr als kompensiert werden kann.

Beschaffungsrisiken

Auf den Beschaffungsmärkten besteht das Risiko, dass auch im Jahr 2024 die Materialkosten weiter steigen. Dies gilt insbesondere für Einkaufsverträge mit Preisgleitklauseln. Vor allem das Segment Schaltbau sieht hierin ein hohes Risiko.

Zudem ist für das Jahr 2024 nicht auszuschließen, dass es aufgrund von Störungen in der Lieferkette (u.a. auf der Seeroute durch das Rote Meer) zu höheren Transportkosten kommen wird.

Gleichzeitig besteht eine Chance, dass die für das Jahr 2024 geplanten Materialkosten, aufgrund positiver Markteinflüsse (z.B. stärker sinkende Inflationsraten oder geringere Lohnsteigerungen) niedriger als geplant ausfallen.

41 laut Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (Pressemitteilung vom 14. November 2023)

Zudem bestehen teilweise hohe Abhängigkeiten ("single sourcing") zwischen Unternehmen der Schaltbau-Gruppe und Lieferanten. Kommt es auf Seiten des Lieferanten zu unerwarteten Produktionsunterbrechungen oder Qualitätsmängel, könnte dies zu Lieferausfällen führen, was sich unmittelbar auf den Umsatz auswirken kann. Hierin sehen die Segmente Schaltbau und Pintsch ein hohes Risiko.

IT-Security (Cyber-Angriffe)

Mit der immer schnelleren Weiterentwicklung technischer Komponenten und Produkte im Rahmen einer immer umfassenderen Digitalisierung sowie der verstärkten Nutzung des Internets nimmt der Schutz digitaler Daten einen sehr hohen Stellenwert ein. Doch trotz der zunehmenden Abhängigkeit von IT-Systemen zeigen Studien, dass sowohl der öffentliche als auch der private Sektor in Deutschland erhebliche Schwachstellen in der IT-Sicherheit aufweist.

Insbesondere durch Cyberangriffe (vor allem Malware [u.a. Ransomware, Spyware], Phishing) versuchen Kriminelle, böswillig und vorsätzlich durch unbefugten Zugriff auf Computersysteme, Assets anderer zu stehlen, verfügbar zu machen, zu verändern, zu deaktivieren oder zu zerstören.

Die wirtschaftlichen Schäden, die etwa durch Produktionsausfälle, den Verlust von Geschäftsgeheimnissen oder die Kosten für eine Wiederherstellung von Daten entstehen, können immens sein. Allein in Deutschland entstehen in der Wirtschaft allein durch Hackerangriffe jährlich Schäden in Höhe von mehr als 200 Milliarden Euro. 42

Um das IT-Security-Risiko zu minimieren und ein Eindringen in die Netzwerke der Schaltbau-Gruppe zu vermeiden oder zumindest zu erschweren, wurden bzw. werden diverse präventive Maßnahmen gruppenweit implementiert (u.a. standardisierte Netzwerkstrukturen, Multi Faktor Authentifizierung). Weitere Maßnahmen sind für das Jahr 2024 geplant (u.a. intensivierte Trainings von Beschäftigten der Schaltbau-Gruppe).

Trotz Einführen von präventiven Maßnahmen, können Cyber-Angriff nicht ausgeschlossen werden, da die Methoden von Kriminellen immer professioneller werden. Dieses verbleibende Risiko betrifft alle Segmente der Schaltbau-Gruppe und wird insgesamt als hoch eingeschätzt.

RISIKEN ENTLANG DER WERTSCHÖPFUNGSKETTE

Wettbewerbsnachteile beim Produktspektrum, der Produktqualität, dem Preis wie auch bei Entwicklungs- oder Lieferzeiten können zu einem Verlust von Marktanteilen führen. Die Schaltbau-Gruppe begegnet Wettbewerbsrisiken durch die kontinuierliche, kundenorientierte Weiterentwicklung der Produkte. Durch die Integration der Systemlösungen in die Plattformen der Kunden bestehen verlässliche und langfristig angelegte Kundenbeziehungen, die intensiv gepflegt werden. Trotzdem bestehen folgende Risiken entlang der Wertschöpfungskette.

Produktions-, Prozess- und Qualitätsrisiken

Produktionsstörungen oder -unterbrechungen können die Kostensituation belasten und überdies einen Lieferverzug hervorrufen, während ebenso Qualitätsprobleme bei der Produktentwicklung sowie im Produktionsprozess, Verzögerungen bei der Fertigstellung von Entwicklungsprojekten zu Kundenreklamationen und entsprechenden Gewährleistungsforderungen führen können.

Werden Qualitätsprobleme bekannt, kann sich dies zudem negativ auf den Absatz des betroffenen Produkts auswirken. Arbeitssicherheits- und Umweltrisiken können die Gesundheit der Mitarbeiter gefährden und hohe Haftungsrisiken auslösen.

42 Bitkom, 2023

Produktionsrisiken werden durch umfassende Richtlinien und Verfahrensanwendungen zu Qualitätsmanagement, Produkt- und Arbeitssicherheit eingegrenzt. Qualitätsrisiken sind zum Teil über Gewährleistungsrückstellungen abgedeckt. Dennoch bestehen zum Teil hohe Risiken, da die wirtschaftlichen Einbußen durch berechtigte Kundenreklamationen die gebildeten Rückstellungen überschreiten können. Neben produktbezogenen Fehlfunktionen oder Qualitätsmängeln können insbesondere bei der Fertigstellung von Großprojekten verzögerte Auslieferungen oder durch ein Nichterreichen von Meilensteinen, die beispielsweise kapazitätsbedingt sind, neben dem Umsatzausfall zu Vertragsstrafen sowie Vereinbarungen auf Forderungsverzicht oder gar zu Auslistungen führen. Hinzu kommt, dass Produktions- und Qualitätsrisiken häufig mit Reputationsrisiken verbunden sind, welche das Geschäft auf Dauer beeinträchtigen können. Diese Risiken werden in den Segmenten Bode und Pintsch als hoch eingeschätzt.

Auftragsabwicklung

Sofern Obsoleszenz-Vereinbarungen bestehen, verpflichten sich Hersteller/​Verkäufer, für einen angemessenen, an der üblichen Lebensdauer seiner Produkte orientierten Zeitraum, die Ersatzteilversorgung der Käufer sicherzustellen. Dadurch entstehen Zusatzkosten durch längerfristige Bevorratung und Engineering-Aufwand für die Ablösung der Altprodukte. Insbesondere das Segment Pintsch sieht hier ein hohes Risiko.

Die Lieferperformance hat einen direkten Einfluss auf die Kundenzufriedenheit. Für die Schaltbau-Gruppe ist es deshalb essenziell, dass bestellte Produkte termingerecht und in der gewünschten Qualität an Kunden geliefert werden. Im Segment Schaltbau konnte mit dem Umzug in das neue Werk in Velden im Jahr 2023 die hohe Lieferperformance des Segments nicht erreicht werden. Es wurden unmittelbar Maßnahmen eingeleitet, um die Planwerte der Lieferperformance zu erreichen. Sofern eine weitere Verbesserung der Lieferperformance kurzfristig nur mit einem verstärkten Personaleinsatz zu erreichen wäre, würde dies im Jahr 2024 zu Lasten der Produktivität gehen. Das Segment Schaltbau sieht hierin ein großes Risiko.

PERSONALRISIKEN

Die Unternehmen der Schaltbau-Gruppe wenden im Einklang mit gesetzlichen Vorgaben und arbeitsrechtlichen Regeln hohe Standards in Bezug auf Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit an. Neue Technologien und die Einführung neuer Arbeitsprozesse können jedoch, ebenso wie die Neueinstufung von bisher unbedenklichen Materialien, unvorhersehbare Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen haben und beispielsweise zu einer höheren Zahl von Unfällen führen. Unsichere Arbeitsplätze bergen das Risiko erhöhter Fluktuation der Arbeitnehmer und können überdies die Motivation von Mitarbeitern beeinträchtigen, ihrerseits einen Beitrag zur Arbeitssicherheit zu leisten. Die daraus resultierenden Reputationsrisiken könnten sich negativ auf die Geschäftslage auswirken und - zusammen mit etwaigen Geldbußen - die Ertragslage beeinträchtigen.

Die Schaltbau-Gruppe schätzt ihre Beziehungen zur Belegschaft, den Betriebsräten und Gewerkschaften positiv ein. Gleichwohl besteht das Risiko von arbeitsrechtlichen Konflikten, etwa im Rahmen von Tarifvertragsverhandlungen, welche die Produktion beeinträchtigen können. Je nach Dauer der Auseinandersetzung kann dies die Geschäftstätigkeit sowie die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich beeinflussen.

Durch die Beendigung von individuellen Arbeitsverhältnissen im Jahr 2023 bestehen im Segment Schaltbau derzeit vereinzelt hohe Risiken.

RECHTLICHE UND STEUERLICHE RISIKEN

Mit der internationalen Tätigkeit der Unternehmen der Schaltbau-Gruppe sind rechtliche Risiken verbunden. Diese können sich im Wesentlichen aus Rechtsstreitigkeiten, Patentrechtsverletzungen und Schadensersatzforderungen ergeben. In der Inanspruchnahme aus Bürgschaften sieht die Schaltbau-Holding ein hohes Risiko.

Schadensersatzansprüche aufgrund von Gewährleistungsforderungen kann im Segment Bode zu zusätzlichen Strafzahlungen führen. Diese Risiken werden von dem Segment Bode als mittel bis hoch eingestuft.

Trotz einer regelmäßigen und sorgfältigen Prüfung steuerrelevanter Sachverhalte können sich aufgrund der Komplexität steuerlicher Regelungen Risiken ergeben, die vorab nicht erkannt werden. Diese Risiken werden für die Schaltbau-Gruppe als mittel eingestuft.

RISIKEN AUS BETEILIGUNGEN

Die Schaltbau-Gruppe ist weltweit organisiert. Chancen für externes Wachstum sollen auf allen Märkten genutzt werden. Grundsätzlich werden bei Budgetentscheidungen mit Blick auf die Weiterentwicklung von Standorten sorgfältige Analysen aller rechtlichen, technischen, steuerlichen und finanziellen Aspekte durchgeführt.

Gleichwohl besteht das Risiko, dass sich zuvor identifizierte Vorteile aus Synergien oder einer ausgeweiteten geografischen Präsenz nicht in dem erwarteten Maß und Zeitrahmen realisieren lassen oder der Integrationsprozess mit höheren Kosten verbunden ist. Entwickelt sich das operative Geschäft nicht wie erwartet, können zudem Wertminderungen bei Geschäfts- oder Firmenwerten, Vermögenswerten, at equity-bewerteten Beteiligungen im Konzernabschluss bzw. bei den Finanzanlagen im Einzelabschluss zu Ergebnisbelastungen führen. Diese Risiken werden für die Schaltbau-Gruppe als hoch eingestuft.

Zudem bestehen Risiken, dass Ausschüttungen von Gesellschaften der Schaltbau-Gruppe nicht oder nur mit einer Verzögerung ausbezahlt werden. Das Segment Schaltbau sieht hierin ein hohes Risiko.

FINANZWIRTSCHAFTLICHE RISIKEN

Zwischen der Voltage BidCo GmbH und der Schaltbau Holding AG besteht seit 2022 ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag. Die Eintragung ins Handelsregister erfolgte am 13. Juli 2022. Der Vertrag sieht unter anderem eine Abfindung nach § 305 AktG in Höhe von EUR 50,33 je Aktie vor. Das Angebot zur Barabfindung gemäß § 305 AktG ist ein Angebot des Mehrheitsgesellschafters (Voltage BidCo GmbH) an die Minderheitsgesellschafter. Vertragsgemäß ist das Barabfindungsangebot grundsätzlich auf einen Zeitraum von zwei Monaten nach Bekanntmachung der Eintragung des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags in das Handelsregister begrenzt, sofern kein Spruchverfahren seitens eines oder mehrerer Minderheitsgesellschafter beantragt wurde. Da zum Bilanzstichtag beantragte Spruchverfahren vorliegen, besteht die Frist zur Leistung einer Barabfindung fort. Damit liegt eine potenzielle finanzielle Verpflichtung unter der Annahme, dass sämtliche ausstehenden Aktien der Voltage BidCo GmbH zum Kauf angeboten würden, in Höhe von TEUR 120.025 auf Ebene der Voltage BidCo GmbH vor, was wiederum aufgrund des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags zwischen der Voltage BidCo GmbH und der Schaltbau Holding AG auch zu einem Liquiditätsrisiko bei der Schaltbau Holding AG führen könnte. Der Vorstand der Schaltbau Holding AG sowie die Geschäftsführung der Voltage BidCo GmbH rechnen, nach einschlägiger rechtlicher Beratung, hochwahrscheinlich nicht mit Barabfindungszahlungen in vorgenannter Höhe vor dem 31. März 2025.

Der Großteil der Finanzierung der Schaltbau Holding erfolgt durch ein Darlehen der Voltage BidCo GmbH. Diese Finanzierungsvereinbarung sieht keinerlei Financial Covenants vor. Daneben existiert in der Unternehmensgruppe noch ein weiteres Finanzinstrumente mit Banken, dass die Einhaltung von vertraglich definierten Ertrags und Bilanzkennzahlen (Financial Covenants) erfordert.

Im Rahmen der operativen Geschäftstätigkeit der Schaltbau-Gruppe kann sich eine Verschlechterung der Ertrags- und Liquiditätssituation und der damit verbundenen Nichteinhaltung der Financial Covenants ergeben. Als Folge einer möglichen Verletzung dieser Financial Covenants würde dem Kreditgeber ein Sonderkündigungsrecht zustehen. Die Financial Covenants werden entsprechend der Unternehmensplanung zu keinem Zeitpunkt verletzt und es besteht stets ein signifikanter Puffer zum kritischen Schwellenwert, insofern stuft der Vorstand der Gesellschaft die finanzwirtschaftlichen Risiken aktuell als moderat/​mittel ein.

Die Schaltbau-Gruppe hat zur Liquiditäts-Planung und -Überwachung Prozesse und Instrumente implementiert, die eine anforderungsgerechte Steuerung ermöglichen.

Durch ein stringentes Monitoring der Liquiditätsentwicklung sowie einen umfangreichen, definierten Maßnahmenkatalog kann kurzfristig auftretenden Liquiditätsengpässen wirksam entgegengetreten und somit das bestehende Risiko reduziert werden.

Die derzeit bestehenden Unsicherheiten über zukünftige Wechselkursentwicklungen erhöht für die Schaltbau Holding AG das Risiko steigender Transaktionskosten sowie einer Abwertung von Fremdwährungsforderungen und wird als ein mittleres Risiko bewertet. Die Entwicklung an den Devisenmärkten wird fortlaufend überwacht, um das Risiko zu reduzieren. Risiken im Zusammenhang mit Geschäftsbeziehungen zu hochinflationären Ländern werden durch operatives Hedging begegnet.

Für das Jahr 2024 ist im Segment Schaltbau der Abbau größerer Lagerbestände geplant. Sofern der Bestand nicht wie geplant abgebaut werden kann, besteht ein hohes Risiko, dass die nicht verkauften Vorräte im Jahr 2024 abgewertet werden müssen.

GESAMTBEURTEILUNG DER RISIKOSITUATION DER SCHALTBAU-GRUPPE

Für alle identifizierten wesentlichen Risiken sind zielgerichtete Maßnahmen eingeleitet worden, die regelmäßig vom Vorstand sowie den jeweiligen Geschäftsführern der verantwortlichen Segmente überwacht werden.

Unter Berücksichtigung der möglichen weiteren Abschwächung der deutschen Wirtschaft im Jahr 2024 sowie der langsameren Erholung der Weltkonjunktur und die damit einhergehenden potenziellen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Schaltbau-Gruppe stellen die gesamtwirtschaftlichen und branchenbezogenen Risiken die bedeutendsten Risiken im Geschäftsjahr 2024 dar. Alle weiteren Risiken werden als gleichrangig angesehen.

Die mittelfristige Finanzierung der gesamten Schaltbau-Gruppe wird als gesichert angesehen. Vor dem Hintergrund des laufenden Spruchverfahrens von Minderheitsaktionären gegen den am 17. Dezember 2021 mit der Voltage BidCo GmbH geschlossenen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag, welchem die Hauptversammlung der Gesellschaft am 3. Februar 2022 zugestimmt hat, könnten entwicklungsbeeinträchtigende Tatsachen vorliegen. Der vorliegende Liquiditätsplan beinhaltet nicht das Risiko aus dem Spruchverfahren, da der Vorstand als auch die von der Gesellschaft beauftragten Rechtsberater hochwahrscheinlich nicht davon ausgehen, dass es hier vor dem 31. März 2025 einer Einigung bzw. einem gerichtlichen Urteil kommen wird. Sollte es zu einem ungeplanten Liquiditätsabflusses kommen, müsste die Gesellschaft eine Außenfinanzierung vornehmen.

Bestandsgefährdende Risiken, die entweder einzeln oder in ihrer Gesamtheit den Fortbestand des Unternehmens gefährden können, wurden nicht identifiziert.

CHANCENBERICHT

Chancen werden in der Schaltbau-Gruppe als Unsicherheiten im Hinblick auf eine positive Zielabweichung definiert. In diesem Zusammenhang werden Chancen über alle Bereiche regelmäßig identifiziert und auf Konzernebene zusammengeführt. Die Berichterstattung über die aktuelle Chancensituation erfolgt im Zusammenhang mit der monatlichen Berichterstattung, den vierteljährlichen Risikoberichten sowie den regelmäßigen Review-Prozessen und Einzelgesprächen mit dem Vorstand.

CHANCENSITUATION

Chancen können sich aus Marktentwicklungen ebenso wie aus strategischen und operativen Maßnahmen ergeben. In der nachfolgenden Auflistung sind die Chancen, die auch für den Einzelabschluss der Schaltbau Holding AG gelten, nach ihrer Relevanz geordnet, die auf der Einschätzung des Managements beruht.

BRANCHENSPEZIFISCHE CHANCEN

Branchenspezifische Chancen ergeben sich unter anderem aus dem Trend zur Standardisierung, Modularisierung und Miniaturisierung von Bauteilen, der Digitalisierung des Schienenverkehrs, der hohen Nachfrage nach energieeffizienten Lösungen und zunehmender Systemintegration. Hierdurch entstehen neue Marktsegmente, welche die Schaltbau-Gruppe maßgeblich mitgestalten will.

Bereichsübergreifende Ansätze für Schienenfahrzeuge betreffen unter anderem Türsysteme, Bordelektronik sowie digitale Informations- und Sicherheitssysteme. Die Integration von digitaler Datenkommunikation und Sensorik sorgt für mehr Passagierkomfort, unterstützt das Zug- und Überwachungspersonal und erhöht die Sicherheit im Bahnverkehr. Auch aus der Entwicklung der hierfür erforderlichen modularen Hardwarekonzepte entstehen zusätzliche Geschäftspotenziale für die Unternehmen der Schaltbau-Gruppe.

Im Rahmen der Digitalisierung von Bahnnetz und Bahnbetrieb in Deutschland wurde das Zukunftsprojekt "Digitale Schiene Deutschland" aufgesetzt. Dabei soll das Schienennetz in den kommenden Jahren mit dem Zugbeeinflussungssystem ETCS und digitaler Stellwerkstechnologie ausgerüstet werden. Gerade hier ergeben sich für das Segment Pintsch große Wachstumspotentiale. Spezialisiert im Bereich Leit- und Sicherungstechnik stellt das Segment Pintsch hier einen wichtigen Markttreiber in der Digitalisierung der Bahninfrastruktur dar. Zudem sieht das Segment Pintsch eine große Chance auf die Vereinbarung von Nachträgen aus einem Großprojekt im Bahnsektor.

Wachstumspotenzial für die mittelfristige Geschäftsentwicklung sieht Schaltbau vor allem in den sich schnell entwickelnden Märkten New Energy /​ New Industry sowie e-Mobility. Im Marktsegment New Energy /​ New Industry bietet insbesondere die Schaltbau GmbH vor allem vielfältige Lösungen für die Anwendungsbereiche der regenerativen Energieerzeugung und dezentralen Energiespeicherung an.

Die mittel- und langfristige Perspektive des Bahnsektors wird gestützt durch globale Megatrends, wie zunehmende Urbanisierung, wachsende Mobilität der Bevölkerung, langfristig zunehmenden Welthandel und das überdurchschnittliche Wachstum in Schwellenländern, was zu einem steigenden Bedarf an Nah- und Fernverkehr sowie Transportinfrastruktur führt. Insbesondere das Segment Schaltbau sieht eine Chance, dass die Nachfrage nach Bauteilen für den Schienenverkehr früher und stärker als geplant steigen wird.

Der Verkauf von IP-Rechten an Know How der Schaltbau-Gruppe sowie der notwendigen Ausrüstung und das Anbieten entsprechender Schulungen kann zusätzlich zu einem Wachstum der Schaltbau-Gruppe führen. Insbesondere das Segment Pintsch sieht hierin eine Chance.

STRATEGISCHE CHANCEN

Strategische Chancen erwachsen insbesondere aus der Umsetzung der eingeleiteten Projekte wie zum Beispiel der Steigerung des Service- und After Sales-Anteils in der Bode-Gruppe. Auch in den Absatzmärkten Mobility und New Energy /​ New Industry können aus Forschungs- und Entwicklungsprojekten sowie einer nochmals verbesserten Produkt-/​Marktdurchdringung zusätzliche Potenziale entstehen.

FINANZWIRTSCHAFTLICHE CHANCEN

Durch die geplante Änderung des Forschungszulagengesetzes, indem zum 1. Januar 2024 u.a. die maximal erreichbare Erstattung für kleine und mittlere Unternehmen erhöht werden soll, sieht vor allem das Segment Pintsch eine Chance auf eine Verbesserung der Ertragslage.

Finanzwirtschaftliche Effekte können sich negativ als auch positiv auf die Ertragslage des Schaltbau-Konzerns auswirken. Finanzwirtschaftliche Chancen umfassen insbesondere Zinsänderungs-, Rohwarenpreisänderungs- und Wechselkursänderungschancen.

CHANCEN AUS ZUSAMMENSCHLÜSSEN, AKQUISITIONEN, BETEILIGUNGEN, PARTNERSCHAFTEN, DESINVESTITIONEN

Neben einem rein organischen Wachstum können sich Chancen aus einem anorganischen Wachstum ergeben. Hier kommen insbesondere strategische Zusammenschlüsse, Akquisitionen, Beteiligungen und Partnerschaften, mit denen die Schaltbau-Gruppe das organische Wachstum ergänzen kann, in Betracht.

SONSTIGE ANGABEN

VERGÜTUNG VON VORSTAND UND AUFSICHTSRAT

Mit Datum vom 31. März 2023 wurden die Dienstverträge der Vorstände der Schaltbau Holding AG aufgehoben. Infolgedessen wurden mit Wirkung ab dem 1. April 2023 neue Geschäftsführer-Dienstverträge zwischen den ehemalig angestellten Vorständen der Schaltbau Holding AG und der Voltage BidCo GmbH, dem Mutterunternehmen der Gesellschaft, abgeschlossen. Trotz dieser Vertragsänderungen waren beide Vorstände weiterhin als Vorstände der Schaltbau Holding AG im Geschäftsjahr 2023 tätig. Für die seit dem 1. April 2023 weiterhin übernommene Tätigkeit als Vorstand der Gesellschaft erfolgt eine Weiterbelastung von Managementleistungen aufgrund eines Konzerndienstleistungsvertrages. Im Geschäftsjahr 2023 wurden Weiterbelastungen von Managementleistungen für die Übernahme der Vorstandstätigkeit in der Schaltbau Holding AG in Höhe von TEUR 889 erfasst.

Die bis zum 31. März 2023 geltenden Tantiemeregelungen aufgrund der aufgehobenen Dienstverträge der Vorstände wurden von der Voltage BidCo GmbH übernommen. Diese Regelungen bildeten die Grundlage für die Vergütung der Geschäftsführertätigkeit.

Am 11. Mai 2023 wurde zwischen der Schaltbau Holding AG und der Voltage BidCo GmbH eine "Vergütung für Schuldübernahme" abgeschlossen. Gemäß dieser Vereinbarung tritt die Voltage BidCo GmbH für die bis Ende März 2023 erdienten Tantiemeansprüche der Vorstände an die Stelle der Schaltbau Holding AG. Die Schaltbau Holding AG verpflichtete sich im Gegenzug zur Zahlung eines Gesamtbetrags von T€ 318. Diese Schuldübernahme hat zur Folge, dass die Voltage BidCo GmbH die bilanzielle Erfassung der Tantiemerückstellung für die beiden Geschäftsführer für das gesamte Geschäftsjahr 2023 vollständig übernimmt.

Mit Datum vom 30. November 2023 hat Dr. Jürgen Brandes sein Mandat als Vorstand der Schaltbau Holding AG niedergelegt. Der Aufsichtsrat hat Wilko Stark gemäß § 105 Abs. 2 AktG mit Wirkung zum 1. Dezember 2023 interimistisch zum Vorstand bestellt. Während der Vorstandstätigkeit ruht sein Aufsichtsratsmandat bei der Gesellschaft.

Mit Beschluss vom 1. Dezember 2023 hat das Amtsgericht München Herrn Christopher Baumann am 2. Dezember 2023 gemäß § 104 Abs. 2 S. 2 AktG gerichtlich zum Aufsichtsratsmitglied bestellt.

Die Vergütung der Vorstände bis zum 31. März 2023 erfolgte auf Grundlage des mit Beschluss vom 1. März 2022 beschlossenen Vergütungssystems durch den Aufsichtsrat. Gemäß dem Vergütungssystem setzte sich die Vergütung der Vorstandsmitglieder aus einem festen und einem variablen Bestandteil zusammen. Der feste Bestandteil besteht grundsätzlich aus dem Jahresfixgehalt und Nebenleistungen (z.B. Privatnutzung Firmen-PKW). Der variable Bestandteil besteht aus einem Cash Bonus. Die Höhe des Cash Bonus hängt vom Gesamtzielerreichungsgrad ab, der anhand der Zielerreichung gewichteter Einzelziele (u.a. finanzielle Ziele wie z.B. adjusted EBITDA der Schaltbau-Gruppe) abhängt. Für die seit dem 1. April 2024 erfolgte Vergütung der Geschäftsführer in der Voltage BidCo GmbH werden exakt die gleichen Kriterien der Vergütungsbestandteile wie bisher für die Vergütung der Vorstandstätigkeit in der Schaltbau Holding AG herangezogen. Es gibt keine Pensionszusagen für den aktiven Vorstand.

Kriterien für die Angemessenheit der Vergütung bildeten insbesondere die Aufgaben des jeweiligen Vorstandsmitglieds, seine persönliche Leistung, die Leistung des Gesamtvorstands, die wirtschaftliche Lage, der Erfolg und die Zukunftsaussichten des Unternehmens unter Berücksichtigung des Marktumfelds, sowie die Üblichkeit der Vergütungshöhe und der Vergütungsstruktur gemessen am Lohn- und Gehaltsgefüge im Unternehmen sowie anderer Unternehmen vergleichbarer Größe und Branche.

Eine individualisierte Offenlegung der Vorstandsgehälter erfolgt aufgrund des Delistings der Gesellschaft nicht. Seit dem 31. Dezember 2021 werden die Aktien der Schaltbau Holding AG nicht mehr im regulierten Markt gehandelt, weshalb eine verpflichtende Offenlegung der individualisierten Vorstandsgehälter entfällt.

Für das Geschäftsjahr 2023 wurden Gesamtbezüge für den Vorstand aufwandswirksam in Höhe von TEUR 1.415 (Vorjahr: TEUR 2.303) erfasst. Darin enthalten sind neben den laufenden Gehaltszahlungen bis zum 31. März 2023, der an die Voltage BidCo GmbH gezahlten Vergütung für Schuldübernahme und der Weiterbelastungen von Managementleistungen durch die Voltage BidCo GmbH für die Übernahme der Vorstandstätigkeit in der Schaltbau Holding AG auch Sachbezüge aus dem nach steuerlichen Richtlinien anzusetzenden Wert der Dienstwagennutzung. Diese Sachbezüge werden von den einzelnen Vorstandsmitgliedern versteuert. Zum Bilanzstichtag 2023 wurden keine Rückstellungen für erfolgsbezogene Vergütungsbestandteile erfasst.

Für die Wahrnehmung von Mandaten bei Tochterunternehmen wurden den Mitgliedern im Vorstand im Geschäftsjahr 2023 keine Vergütungen gewährt.

Aus Anlass der Beendigung eines Vorstandsvertrages war im Vorjahr noch eine Rückstellung in Höhe von TEUR 1.272 erfasst, die sich aufgrund geleisteter Zahlungen im Berichtsjahr auf TEUR 0 reduzierte.

Die Gesamtbezüge der ehemaligen Mitglieder des Vorstands beziehungsweise deren Hinterbliebenen beliefen sich auf insgesamt TEUR 48 (Vorjahr: TEUR 48). Für diesen Personenkreis sind Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 289 (Vorjahr: TEUR 277) gebildet.

Kredite wurden im Geschäftsjahr 2023 weder an Vorstands- noch Aufsichtsratsmitglieder gewährt.

Die Grundvergütung für ein Aufsichtsratsmitglied betrug für das Berichtsjahr TEUR 30. Der Aufsichtsratsvorsitzende erhielt das Doppelte, der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende das Eineinhalbfache dieser Vergütung. Daraus ergibt sich für das Jahr 2023 ein Gesamtbetrag der Grundvergütung von TEUR 75.

Sitzungen sind in der Regel mit persönlicher Teilnahme der Aufsichtsratsmitglieder als Präsenzsitzungen oder per Videokonferenz abzuhalten. Mit dem erfolgten Delisting der Aktien der Schaltbau Holding AG von den regulierten Märkten in Frankfurt am Main und München zum 31. Dezember 2023 ist die Gesellschaft im Sinne des § 3 Abs. 2 AktG nicht mehr verpflichtet Ausschüsse zu bestellen. Im Geschäftsjahr 2023 sind keine Aufwendungen für Ausschüsse angefallen.

Für den Zeitaufwand, der über fünf Sitzungstage pro Geschäftsjahr inklusive der dafür notwendigen Vorbereitungszeit hinausgeht, erhält jedes Aufsichtsratsmitglied zusätzlich eine Vergütung von EUR 300 pro Stunde, höchstens jedoch den Stunden- bzw. Tagessatz des als Prüfungsleiter bestimmten Vertreters des für das betreffende Geschäftsjahr bestellten Abschlussprüfers. Für zusätzlichen Zeitaufwand wurden im Jahr 2023 - entsprechend der Satzung - insgesamt TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 0) vergütet.

Unter Berücksichtigung der Grundvergütung, der Vergütung für Präsenzsitzungen der Ausschüsse, der zusätzlichen Vergütung und des zusätzlichen Zeitaufwands ergibt sich eine Gesamtvergütung von TEUR 78 (Vorjahr: TEUR 81).

Die Gesellschaft hat für die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder eine D&O-Versicherung abgeschlossen. Diese sieht im Hinblick auf die Größenordnung der Vergütung für den Aufsichtsrat keinen Selbstbehalt vor. Ein Selbstbehalt für den Vorstand ist seit dem Jahr 2010 vertraglich vereinbart.

ANGABEN ZU DEN WESENTLICHEN MERKMALEN DES INTERNEN KONTROLLSYSTEMS UND RISIKOMANAGEMENTSYSTEMS IM HINBLICK AUF DEN (KONZERN-) RECHNUNGSLEGUNGSPROZESS

Zielsetzung des internen Kontrollsystems (IKS) in der Schaltbau-Gruppe ist die Sicherung der Ordnungsmäßigkeit der Prozesse im Rechnungswesen und der angrenzenden administrativen Bereiche (u.a. Compliance, Personal, IT) sowie die Einhaltung der maßgeblichen rechtlichen Vorschriften. Es ist sicherzustellen, dass die Geschäftsvorfälle in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften, der Satzung und den internen Richtlinien vollständig, zeitnah und richtig erfasst, verarbeitet und dokumentiert werden. Buchungsunterlagen müssen richtig und vollständig sein, Inventuren ordnungsgemäß durchgeführt, Aktiva und Passiva im Abschluss zutreffend angesetzt, ausgewiesen und bewertet werden, sodass zeitnah verlässliche und vollständige Informationen für die Finanzberichterstattung in den Abschlüssen bereitgestellt werden können.

Zwischen der Schaltbau Holding AG und den Tochtergesellschaften gibt es einen institutionalisierten Kommunikationsfluss. Die Befugnisse der Geschäftsführer sind über Geschäftsordnungen geregelt. Die Geschäftsführer der Tochtergesellschaften üben ihrerseits über einen ebenfalls institutionalisierten Informationsfluss ihre Kontrollfunktionen in deren Beteiligungen aus. Zusätzlich sind Aufsichtsgremien, beispielsweise in Form von Board of Directors, installiert.

Die eingesetzten Finanzsysteme sind durch entsprechende Einrichtungen im IT-Bereich vor unbefugtem Zugriff geschützt. Bei diesen wird, soweit möglich, Standardsoftware eingesetzt. Die implementierte Treasury-Management-Software, über welche u. a. auch der Zahlungsverkehr abgewickelt wird, sieht in allen sicherheitsrelevanten Bereichen ein Vier-Augen-Prinzip vor. Das hinterlegte Berechtigungskonzept verhindert den unbefugten Zugriff auf fremde Daten. Die Systemadministration erfolgt zentral durch das Konzern Treasury.

Im Konzern und für die jeweiligen Tochtergesellschaften liegen diverse Richtlinien beziehungsweise Unternehmensanweisungen vor, die den Handlungsrahmen vorgeben. Die Verantwortungsbereiche im Finanz- und Rechnungswesen sind von den Funktionen klar geregelt und organisatorisch getrennt (Funktionstrennung). Bei den rechnungslegungsrelevanten Prozessen wird grundsätzlich ebenfalls das Vier-Augen-Prinzip angewendet.

Erhaltene oder weitergegebene Buchhaltungsdaten werden laufend auf Vollständigkeit und Richtigkeit überprüft. Durch die eingesetzte Software finden Plausibilitätsprüfungen statt. Wesentliche Vorgaben zu Genehmigungs- und Freigabeprozessen sind in den Berechtigungskonzepten der IT-Anwendungen umgesetzt worden (z. B. Unterschriftsrichtlinien, Bankvollmachten etc.).

Das grundlegende Verständnis des Handelns in der Schaltbau-Gruppe ist in einem Verhaltenskodex festgelegt. Die in der Regel langjährigen Mitarbeiter im Rechnungswesen sind fachlich entsprechend qualifiziert. Generelle Weiterbildungsmaßnahmen, beispielsweise aktuelle Entwicklungen bei IFRS, und individuelle Fortbildungsmaßnahmen sichern einen hohen Qualifikationsstandard. Die Abteilungen des Rechnungswesens sind jeweils lokal angesiedelt.

Eine Plausibilisierung der Monatszahlen der Gesellschaften erfolgt durch das Konzern-Controlling beziehungsweise durch die monatliche Durchsprache der Zahlen in den Review-Meetings zwischen Konzern-Vorstand und Geschäftsführern der Tochtergesellschaften.

Rechnungslegungsrelevante Prozesse werden regelmäßig durch die interne Konzernrevision überprüft. Diese erstellt und kommuniziert Berichte und überwacht den Umsetzungsstand der vorgeschlagenen und abgestimmten Maßnahmen. Es besteht ein mehrjähriger risikoorientierter Prüfungsplan.

 

München, den 5. März 2024

Schaltbau Holding AG

Der Vorstand

Wilko Stark

Steffen Munz

KONZERN-BILANZ

AKTIVA

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Angaben in TEUR Anhang 31.12.2023 31.12.2022
A. LANGFRISTIGES VERMÖGEN
Immaterielle Vermögenswerte (13, 16) 45.218 29.113
Geschäfts- oder Firmenwerte (13, 16) 26.923 30.074
Sachanlagen (16) 166.331 156.147
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien (14, 16) 0 3.299
At equity-bewertete Beteiligungen (15, 16) 3.715 3.428
Sonstige Finanzanlagen (16) 1.723 131.641
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (19, 31) 1.292 240
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte (19) 135 1.690
Latente Steueransprüche (10) 3.988 4.370
249.325 360.002
B. KURZFRISTIGES VERMÖGEN
Vorratsvermögen (18) 136.285 132.984
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (19, 31) 73.481 78.263
Laufende Ertragsteueransprüche (19) 540 957
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte (19) 19.752 28.101
Vertragsvermögenswerte kurzfristig (28) 6.942 10.004
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (20) 19.938 44.292
Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte (17) 3.618 3.888
260.556 298.489
Summe Aktiva 509.881 658.491

PASSIVA

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Angaben in TEUR Anhang 31.12.2023 31.12.2022
A. EIGENKAPITAL
Gezeichnetes Kapital (21, 22) 13.323 13.323
Kapitalrücklage (21, 23) 66.514 66.325
Gesetzliche Rücklage (21, 23) 231 231
Gewinnrücklagen (21, 23) 70.686 63.917
Währungsumrechnungsrücklage (21, 23) -4.285 -6.222
Neubewertungsrücklage (21, 23) 2.975 2.975
Anteil der Aktionäre der Schaltbau Holding AG 149.444 140.549
Minderheitenanteile (21, 24) 18.512 21.558
167.956 162.107
B. LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL
Personalrückstellungen (25, 26) 34.364 31.818
Sonstige Rückstellungen (26) 286 202
Finanzverbindlichkeiten (27) 13.939 15.803
Vertragsverbindlichkeiten (28) 1.777 18.740
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (27) 114.000 114.000
Sonstige Verbindlichkeiten (27) 97 21
Latente Steuerverbindlichkeiten (10) 7.676 7.832
172.139 188.416
C. KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL
Personalrückstellungen (26) 10.454 15.724
Sonstige Rückstellungen (26) 21.951 24.514
Ertragsteuerverbindlichkeiten (27) 3.073 3.558
Finanzverbindlichkeiten (27) 6.616 7.319
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (27) 44.036 46.755
Vertragsverbindlichkeiten (28) 44.899 56.880
Sonstige Verbindlichkeiten (27) 38.757 153.218
169.786 307.968
Summe Passiva 509.881 658.491

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

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Angaben in TEUR Anhang 2023 2022
Umsatzerlöse (1) 508.103 479.687
Bestandsveränderung an fertigen und unfertigen Erzeugnissen (2) -431 1.920
Andere aktivierte Eigenleistungen (2) 17.336 11.138
Gesamtleistung 525.008 492.745
Sonstige betriebliche Erträge (3) 18.675 15.456
Materialaufwand (4) -266.915 -241.545
Personalaufwand (5) -174.044 -174.215
Sonstige betriebliche Aufwendungen (7) -54.138 -55.072
Wertminderungsaufwendungen auf finanzielle Vermögenswerte (29) -1.140 -943
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) 47.446 36.426
Abschreibungen (6) -25.082 -17.866
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) 22.364 18.560
Ergebnis aus At-Equity bilanzierten Unternehmen -389 1.073
Sonstiges Beteiligungsergebnis 3.053 0
Beteiligungsergebnis (8) 2.664 1.073
Zinsertrag 818 2.283
Zinsaufwand -14.154 -7.443
Finanzergebnis (9) -13.336 -5.160
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 11.692 14.473
Ertragsteuern (10) -5.124 -7.469
Ergebnis aus fortzuführenden Geschäftsbereichen 6.568 7.004
Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen (12) 0 113.083
Konzernjahresergebnis 6.568 120.087
Aufteilung des Konzernjahresergebnisses
Anteil der Minderheitsgesellschafter 2.020 3.239
Anteil der Aktionäre der Schaltbau Holding AG 4.548 116.848
Konzernjahresergebnis 6.568 120.087
Ergebnis je Aktie, aus fortzuführenden Geschäftsbereichen, das den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnen ist:
Ergebnis je Aktie - unverwässert (11) 0,42 0,34
Ergebnis je Aktie - verwässert (11) 0,42 0,34
Ergebnis je Aktie, das den Aktionären des Unternehmens zuzurechnen ist:
Ergebnis je Aktie - unverwässert (11) 0,42 10,71
Ergebnis je Aktie - verwässert (11) 0,42 10,71

KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG

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Angaben in TEUR Anhang 2023 2022
Konzernjahresergebnis 6.568 120.087
Posten, die nicht in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden
Versicherungsmathematische Gewinne /​ Verluste aus Pensionen (25) -3.402 9.202
Steuereffekt 990 -2.839
-2.412 6.363
Posten, die in den Gewinn oder Verlust umgegliedert wurden oder anschließend umgegliedert werden können
Realisiertes /​ Unrealisiertes Ergebnis aus Währungsumrechnung
- aus vollkonsolidierten Unternehmen 1.414 -1.415
- aus at equity-bewerteten Unternehmen -466 1.183
948 -232
Sonstiges Ergebnis nach Steuern -1.464 6.131
Konzerngesamtergebnis 5.104 126.218
- davon entfallen auf Minderheitsgesellschafter 1.031 2.861
- davon entfallen auf Aktionäre der Schaltbau Holding AG 4.073 123.357
Konzerngesamtergebnis der Aktionäre der Schaltbau Holding AG
- aus fortzuführenden Geschäftsbereichen 4.073 10.264
- aus aufgegebenen Geschäftsbereichen 0 113.093

KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG

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Angaben in TEUR Anhang 2023 2022
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) aus fortzuführenden Geschäftsbereichen 22.364 18.560
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) aus aufgegebenen Geschäftsbereichen (12) 0 113.561
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 25.082 19.314
Ergebnis aus dem Abgang von immat. Vermögensw. und Sachanlagen -1.860 308
Veränderung Vorräte -7.243 -20.578
Veränderung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.215 -4.483
Veränderung übrige Vermögenswerte 8.069 -10.629
Veränderung Rückstellungen -9.467 -1.009
Veränderung Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -1.738 2.172
Veränderung übrige Verbindlichkeiten -28.476 8.521
Gezahlte Ertragssteuern -3.925 -2.798
Sonstige zahlungsunwirksame Erträge /​ Aufwendungen 1 9.561 -118.716
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit (12, 29) 14.582 4.223
Auszahlungen für Investitionen in
- Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen -45.543 -68.420
- Finanzanlagen 0 -130.004
- Vollkonsolidierte Unternehmen oder Geschäftseinheiten -272 -50
Einzahlungen /​ Auszahlungen aus Abgängen von
- Immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen 3.317 119
- Als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien 2.950 0
- Finanzanlagen 20 21
- Vollkonsolidierten Unternehmen oder Geschäftseinheiten -891 125.865
Erhaltene Dividenden 2.001 497
Erhaltene Zinsen 1.287 589
Cashflow aus Investitionstätigkeit (12, 29) -37.131 -71.383
Auszahlungen für Fractional Shares aus Pflichtwandelanleihe 0 -22
Auszahlungen für Verlustausgleich SBRS GmbH 0 -3.456
Ausschüttung an Minderheiten -3.856 -3.800
Erwerb von Minderheitenanteilen 0 -7.774
Neuaufnahme von Darlehen 0 1.000
Tilgung von Darlehen -2.978 -4.432
Tilgung von Leasingverbindlichkeiten -4.253 -3.965
Gezahlte Zinsen -9.319 -7.253
Veränderung der übrigen Finanzverbindlichkeiten 18.473 10.804
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit (12, 29) -1.933 -18.898
Veränderung des Finanzmittelfonds aus Wechselkursänderungen 128 -591
Veränderung des Finanzmittelfonds (29) -24.354 -86.649
Bestand des Finanzmittelfonds am Ende der Periode (inklusive aufgegebene Geschäftsbereiche) 19.938 44.292
Bestand des Finanzmittelfonds am Anfang des Jahres 44.292 130.940

1 Hierin ist im Vorjahr die Umgliederung des Ergebnisses aus dem Verkauf des Segments SBRS in die Position Einzahlungen aus Abgängen von vollkonsolidierten Unternehmen oder Geschäftseinheiten enthalten

KONZERN-EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG

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Angaben in TEUR Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Gesetzliche Rücklage
Stand 1.1.2022 13.288 66.382 231
Gewinnabführung an die Voltage BidCo GmbH 0 0 0
Dividenden 0 0 0
Kapitalerhöhung 35 -35 0
Übrige Veränderungen 0 -22 0
Konzernjahresergebnis 0 0 0
Sonstiges Ergebnis 0 0 0
Konzerngesamtergebnis 0 0 0
Stand 31.12.2022 13.323 66.325 231
Stand 1.1.2023 13.323 66.325 231
Verlustausgleich durch die Voltage BidCo GmbH 0 0 0
Dividenden 0 0 0
Übrige Veränderungen 0 189 0
Konzernjahresergebnis 0 0 0
Sonstiges Ergebnis 0 0 0
Konzerngesamtergebnis 0 0 0
Stand 31.12.2023 13.323 66.514 231
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Angaben in TEUR Gewinnrücklagen Neubewertungsrücklage
Übrige Cashflow-Hedge
Stand 1.1.2022 55.398 0 2.975
Gewinnabführung an die Voltage BidCo GmbH -121.774 0 0
Dividenden 0 0 0
Kapitalerhöhung 0 0 0
Übrige Veränderungen 7.149 0 0
Konzernjahresergebnis 116.848 0 0
Sonstiges Ergebnis 6.296 0 0
Konzerngesamtergebnis 123.144 0 0
Stand 31.12.2022 63.917 0 2.975
Stand 1.1.2023 63.917 0 2.975
Verlustausgleich durch die Voltage BidCo GmbH 4.833 0 0
Dividenden 0 0 0
Übrige Veränderungen -200 0 0
Konzernjahresergebnis 4.548 0 0
Sonstiges Ergebnis -2.412 0 0
Konzerngesamtergebnis 2.136 0 0
Stand 31.12.2023 70.686 0 2.975
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Angaben in TEUR Währungsumrechnungsrücklage Anteil der Schaltbau Aktionäre Minderheitenanteile Konzerneigenkapital
Stand 1.1.2022 -6.436 131.838 29.162 161.000
Gewinnabführung an die Voltage BidCo GmbH 0 -121.774 0 -121.774
Dividenden 0 0 -3.707 -3.707
Kapitalerhöhung 0 0 0 0
Übrige Veränderungen 1 7.128 -6.758 370
Konzernjahresergebnis 0 116.848 3.239 120.087
Sonstiges Ergebnis 213 6.509 -378 6.131
Konzerngesamtergebnis 213 123.357 2.861 126.218
Stand 31.12.2022 -6.222 140.549 21.558 162.107
Stand 1.1.2023 -6.222 140.549 21.558 162.107
Verlustausgleich durch die Voltage BidCo GmbH 0 4.833 0 4.833
Dividenden 0 0 -4.077 -4.077
Übrige Veränderungen 0 -11 0 -11
Konzernjahresergebnis 0 4.548 2.020 6.568
Sonstiges Ergebnis 1.937 -475 -989 -1.464
Konzerngesamtergebnis 1.937 4.073 1.031 5.104
Stand 31.12.2023 -4.285 149.444 18.512 167.956

KONZERN-ANHANG

GRUNDLAGEN

UNTERNEHMENSBESCHREIBUNG

Die Schaltbau Holding AG hat ihren Sitz in 81829 München, Hollerithstraße 5, Deutschland. Sie wird im Handelsregister B des Amtsgerichts München unter der Nummer 98668 geführt und erstellt den Konzernabschluss der "Schaltbau-Gruppe" für den kleinsten Kreis von verbundenen Unternehmen. Die Aktien der Schaltbau Holding AG sind an der Börse Hamburg handelbar.

Unmittelbare Gesellschafterin der Schaltbau Holding AG ist die Voltage BidCo GmbH, München. Oberste Muttergesellschaft ist die The Carlyle Group Inc. mit Sitz in Delaware, USA, deren wesentliche Geschäftstätigkeit das Halten von Beteiligungen ist. Die Voltage Global Holding GmbH, als oberste deutsche Muttergesellschaft erstellt den Konzernabschluss für den größten Konsolidierungskreis der Gruppe, der im Unternehmensregister elektronisch veröffentlicht wird.

Die Schaltbau-Gruppe ist entsprechend ihrer drei Segmente in den folgenden Marktsegmenten tätig:

Im Bereich RAIL ist die Schaltbau-Gruppe Anbieter für sicherheitsrelevante Komponenten und Systeme im Bahnsektor, darunter Bahnübergänge, Rangier-, Signal- und Stellwerkstechnik für die Bahn-Infrastruktur (PINTSCH), Tür- und Zustiegssysteme vor allem für Schienenfahrzeuge (BODE), sowie Komponenten für Gleichstromanwendungen im Hoch- und Niederspannungsbereich (Schaltbau).

Im Bereich DC-POWER ist die Schaltbau-Gruppe Hersteller für sicherheitskritische Gleichstrom-Komponenten u. a. für Industrieanwendungen, Stromspeicher, Elektrofahrzeuge und Ladesäulen (Schaltbau).

Die Schaltbau-Gruppe erzielt ihre Umsatzerlöse überwiegend in Europa.

DARSTELLUNG DES ABSCHLUSSES

Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr. In der Konzern-Bilanz, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung sowie der Konzern-Kapitalflussrechnung werden Vergleichszahlen für einen Abschlussstichtag angegeben. In der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung werden Vergleichszahlen für zwei Vorjahre angegeben.

Aus Gründen der Klarheit der Darstellung werden einzelne Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst und im Anhang entsprechend aufgegliedert und erläutert. Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt. Berichtswährung ist EURO, gerundet auf volle Tausend. Aufgrund der Angabe der Werte in "Tausend Euro" kann es im Berichtsjahr als auch in der Vorjahresperiode zu rundungsbasierten Abweichungen kommen.

Der zum 31. Dezember 2023 aufgestellte Konzern-Abschluss und der Konzernlagebericht wurden vom Vorstand am 5. März 2024 freigegeben. Der Konzern-Abschluss und der Konzern-Lagebericht werden im Unternehmensregister elektronisch bekannt gemacht.

Die Kapitalflussrechnung wurde in Übereinstimmung mit IAS 7 erstellt und gliedert die Veränderungen der liquiden Mittel nach den Zahlungsströmen aus betrieblicher Tätigkeit sowie Investitions- und Finanzierungstätigkeit. Dabei wird der Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit nach der indirekten Methode ermittelt. Der Finanzmittelfonds der Kapitalflussrechnung beinhaltet die Zahlungsmittel und die Zahlungsmitteläquivalente.

GRUNDLAGEN DER RECHNUNGSLEGUNG

Der Konzern-Abschluss der Schaltbau Holding AG, München, wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB zu beachtenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Alle vom International Accounting Standards Board (IASB), London, Vereinigtes Königreich, herausgegebenen und zum Zeitpunkt der Aufstellung des vorliegenden Konzern-Abschlusses geltenden und von der EU übernommenen IFRS sowie alle für das abgelaufene Geschäftsjahr verbindlichen Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) wurden angewendet.

Unmittelbare Gesellschafterin der Schaltbau Holding AG ist die Voltage BidCo GmbH, München. Oberste Muttergesellschaft ist die The Carlyle Group Inc. mit Sitz in Delaware, USA, deren wesentliche Geschäftstätigkeit das Halten von Beteiligungen ist. Die Voltage Global Holding AG, München, als oberste deutsche Muttergesellschaft erstellt den Konzernabschluss für den größten Konsolidierungskreis der Gruppe, der im Bundesanzeiger elektronisch veröffentlicht wird.

Nachfolgende geänderte bzw. neue Standards werden erstmalig für das Geschäftsjahr 2023 verbindlich angewendet:

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Titel Inkrafttreten
Änderung IFRS 17 "Versicherungsverträge" - Erstmalige Anwendung von IFRS 17 und IFRS 9 - Vergleichsinformationen 1. Januar 2023
Änderung IAS 1 und IFRS Practice Statement 2 - Angaben von Rechnungslegungsmethoden 1. Januar 2023
Änderung IAS 8 - Definition rechnungslegungsbezogener Schätzungen 1. Januar 2023
Änderung IAS 12 - Latente Steuern aus Transaktionen bei denen bei erstmaliger Erfassung betragsgleiche steuerpflichtige und abzugsfähige temporäre Differenzen entstehen 1. Januar 2023

Aus den in der aktuellen Berichtsperiode neuen oder geänderten in Kraft getretenen Standards haben sich keine Auswirkungen auf die Rechnungslegungsmethoden des Konzerns oder die Notwendigkeit rückwirkender Anpassungen ergeben. Die Änderungen an IAS 12 führten zu einer geänderten Darstellung einer Tabelle im Abschnitt "(12) ERTRAGSTEUERN".

Folgende neue oder geänderte Standards und Interpretationen waren im Geschäftsjahr 2023 noch nicht verbindlich anzuwenden und wurden auch nicht vorzeitig angewendet:

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Titel Inkrafttreten
Änderung IAS 1 - Klassifizierung von Verbindlichkeiten als kurz- oder langfristig 1. Januar 2024
Änderung IFRS 16 - Leasingverbindlichkeit in einem Sale and Leaseback 1. Januar 2024
Änderung IAS 7 und IFRS 7 - Reverse-Factoring-Vereinbarungen 1. Januar 2024
Änderung IAS 21 - Regelungen zur Währungsumrechnung bei mangelnder Umtauschbarkeit von Währungen 1. Januar 2025
Änderung IFRS 10 und IAS 28 -Veräußerung von Vermögenswerten eines Investors an bzw. Einbringung in sein assoziiertes Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen n/​a *

* Im Dezember 2015 wurde der verpflichtende Erstanwendungszeitpunkt der Änderungen auf einen noch zu bestimmenden Zeitpunkt nach Abschluss des Forschungsprojekts zur Equity-Methode verschoben.

Erwartungsgemäß werden sich die neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen nicht bzw. nicht wesentlich auf den Konzern-Abschluss der Schaltbau-Gruppe auswirken.

KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE

Die in den Konzern-Abschluss einbezogenen Abschlüsse der Gesellschaften werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden auf den Stichtag 31. Dezember aufgestellt.

Für die Bilanzierung sämtlicher Unternehmenszusammenschlüsse wird die Erwerbsmethode angewendet, unabhängig davon, ob Eigenkapitalinstrumente oder sonstige Vermögenswerte erworben wurden. Die übertragene Gegenleistung für den Erwerb eines Tochterunternehmens umfasst:

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die beizulegenden Zeitwerte der übertragenen Vermögenswerte

die von den vormaligen Eigentümern des erworbenen Geschäftsbetriebs übernommenen Verbindlichkeiten

die vom Konzern ausgegebenen Eigenkapitalanteile

den beizulegenden Zeitwert eines Vermögenswerts oder einer Verbindlichkeit aus einer Vereinbarung über eine bedingte Gegenleistung und

den beizulegenden Zeitwert eines bereits bestehenden Eigenkapitalanteils an dem Tochterunternehmen

Im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworbene identifizierbare Vermögenswerte sowie übernommene Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten werden mit geringen Ausnahmen zunächst zu ihrem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt bewertet. Der Konzern bilanziert die Bestandteile der nicht beherrschenden Anteile an dem erworbenen Unternehmen je Akquisitionstransaktion entweder zum beizulegenden Zeitwert oder mit dem proportionalen Anteil des nicht beherrschenden Anteils am identifizierbaren Reinvermögen des erworbenen Unternehmens.

Erwerbsbezogene Kosten werden als Aufwand erfasst.

Der Überschuss

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der übertragenen Gegenleistung

des Betrags des nicht beherrschenden Anteils an dem erworbenen Unternehmen und

des zum Erwerbszeitpunkt bestehenden beizulegenden Zeitwerts eines zuvor gehaltenen Eigenkapitalanteils an dem erworbenen Unternehmen

über den beizulegenden Zeitwert des erworbenen identifizierbaren Reinvermögens wird als Geschäfts- oder Firmenwert erfasst. Sind diese Beträge geringer als der beizulegende Zeitwert des identifizierbaren Reinvermögens des erworbenen Geschäftsbetriebs, wird der Unterschiedsbetrag unmittelbar erfolgswirksam als Erwerb zu einem Preis unter dem Marktwert erfasst.

Erfolgt die Begleichung eines Teils der Zahlung zu einem späteren Zeitpunkt, werden die zukünftig zu zahlenden Beträge auf ihren Barwert abgezinst. Der verwendete Abzinsungssatz ist dabei der Grenzfremdkapitalzinssatz des Unternehmens, d. h. der Satz, zu dem eine ähnliche Finanzmittelaufnahme von einem unabhängigen Kapitalgeber unter vergleichbaren Bedingungen erfolgen würde.

Eine bedingte Gegenleistung wird entweder als Eigenkapital oder als finanzielle Verbindlichkeit klassifiziert. Eine bedingte Gegenleistung, die als finanzielle Verbindlichkeit klassifiziert ist, wird in der der Folge zu ihrem beizulegenden Zeitwert neu bewertet, wobei die Änderungen des beizulegenden Zeitwerts erfolgswirksam erfasst werden.

Wenn der Unternehmenszusammenschluss sukzessive erfolgt, wird der bestehende Buchwert des zuvor gehaltenen Eigenkapitalanteils an de erworbenen Unternehmen zu dem zum Erwerbszeitpunkt geltenden beizulegenden Zeitwert neu bewertet. Gewinne oder Verluste, die sich aus einer solchen Neubewertung ergeben, werden erfolgswirksam erfasst.

In den auf den Unternehmenszusammenschluss folgenden Perioden werden die aufgedeckten stillen Reserven und stillen Lasten entsprechend der Behandlung der korrespondierenden Vermögenswerte und Schulden unter Berücksichtigung latenter Steuern fortgeführt.

Soweit in Einzelabschlüssen Wertberichtigungen auf Anteile einbezogener Gesellschaften oder konzerninterner Forderungen gebildet wurden, werden diese im Rahmen der Konsolidierung zurückgenommen.

Konzerninterne Umsatzerlöse, Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den einbezogenen Gesellschaften werden eliminiert. Zwischenergebnisse aus dem konzerninternen Liefer- und Leistungsverkehr, aus Anlageverkäufen oder aus Rückstellungsbildungen zwischen den Konzernunternehmen werden unter Berücksichtigung latenter Steuern ergebniswirksam bereinigt.

Beim Erwerb von zusätzlichen Anteilen an einem vollkonsolidierten Tochterunternehmen wird der Unterschiedsbetrag zwischen dem Kaufpreis und dem anteiligen Eigenkapital mit den Konzerngewinnrücklagen verrechnet.

Ein Tochterunternehmen wird zu dem Zeitpunkt entkonsolidiert, zu dem die Schaltbau Holding AG die Beherrschung über das Tochterunternehmen verliert.

Die nach der Equity-Methode einbezogenen assoziierten Unternehmen werden mit ihren anteiligen, neu bewerteten Vermögenswerten, Schulden und Eventualschulden zuzüglich etwaiger Geschäfts- oder Firmenwerte bilanziert. Als assoziierte Unternehmen gelten Unternehmen, bei denen maßgeblicher Einfluss besteht (annahmegemäß bei einer Stimmrechtsquote von mehr als 20%).

KONSOLIDIERUNGSKREIS

In den Konzern-Abschluss der Gesellschaft sind grundsätzlich sämtliche Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen einzubeziehen.

Tochterunternehmen sind Gesellschaften, die von der Schaltbau Holding AG beherrscht werden; sie werden soweit wesentlich vollkonsolidiert.

Im Vergleich zum Konsolidierungskreis der Schaltbau-Gruppe zum 31. Dezember 2022 haben sich zum 31. Dezember 2023 keine Veränderungen ergeben.

IN DEN KONZERNABSCHLUSS EINBZOGENE UNTERNEHMEN

Neben der Schaltbau Holding AG werden die nachfolgend genannten vollkonsolidierten 6 (Vj. 6) inländischen und 12 (Vj. 12) ausländischen Unternehmen in den Konzern-Abschluss der Schaltbau Holding AG einbezogen:

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Unternehmen Sitz Abkürzung Kapitalanteil
Bode - Die Tür GmbH Kassel BOKS 100%
Gebr. Bode & Co. Beteiligungs GmbH 1 Kassel BOBE 100%
Rawicka Fabryka Wyposazenia Wagonow Sp.z.o.o. Rawicz (Polen) BORA 89%
Schaltbau Transportation UK Ltd. Milton Keynes (UK) BOUK 100%
Bode North America Inc. Spartanburg (USA) BONA 100%
Pintsch GmbH Dinslaken PTDE 100%
Pintsch B.V. Maarssen (Niederlande) PTNL 100%
Pintsch Wolber GmbH Velbert PTWO 100%
Pintsch North America Inc Marion (USA) PTUS 100%
Schaltbau GmbH 1 München SBOP 100%
Schaltbau Immobiliengesellschaft mbH Velden SBIM 100%
Schaltbau Austria GmbH Wien (Österreich) SBOE 100%
Schaltbau France S.A.S. Argenteuil (Frankreich) SBFR 100%
Schaltbau Machine Electrics Ltd. Cwmbran (UK) SBME 100%
Schaltbau North America Inc. Hauppauge (USA) SBNA 100%
Schaltbau India Pvt. Ltd. Thane (Indien) SBIN 100%
SPII S.p.A. Saronno (Italien) SPII 100%
Xi'an Schaltbau Electric Corporation Ltd. 2 Xi'an Shaanxi (China) XIAN 50%

1 Die Gesellschaften nehmen die Befreiungsvorschriften nach § 264 Abs. 3 HGB in Anspruch
2 Vollkonsolidierung erfolgt aufgrund der Mehrheit der Stimmrechte im Board

Assoziierte Unternehmen sind Gesellschaften, auf die die Schaltbau Holding AG maßgeblichen Einfluss ausübt. Maßgeblicher Einfluss besteht annahmegemäß bei einer Stimmrechtsquote von mehr als 20% und weniger als 50%. Gemeinschaftsunternehmen sind Gesellschaften die gemeinschaftlich mit einem oder mehreren Partnern geführt werden. Assoziierte Unternehmen sowie Gemeinschaftsunternehmen werden nach den Grundsätzen der Equity-Methode in den Konzern-Abschluss einbezogen.

Nachfolgendes Gemeinschaftsunternehmen wird zum 31. Dezember 2023 nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen:

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Unternehmen Sitz Abkürzung Kapitalanteil
BoDo Bode-Dogrusan A.S. Kestel-Bursa (Türkei) BODO 50%

Bei der BoDo Bode-Dogrusan A.S., Kestel-Bursa, Türkei, handelt es sich unter Einhaltung der Terminologie des IFRS 11 um ein Gemeinschaftsunternehmen, welches wie im Vorjahr nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einzubeziehen war. Notwendige Angaben für die Gesellschaft sind in Abschnitt "(16) AT EQUITY-BEWERTETE BETEILIGUNGEN" enthalten.

Die nachstehend aufgeführten, zum 31. Dezember 2023 im Konzern bilanzierten, assoziierten Unternehmen werden nach der Equity-Methode bewertet.

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Unternehmen Sitz Abkürzung Kapitalanteil
Zhejiang Yonggui Bode Transportation Equipment Co. Ltd., Tiantai (P.R.CH) Tiantai (China) BOYO 25%

Die Gesellschaft Zhejiang Yonggui Bode Transportation Equipment Co. Ltd., Tiantai (P.R.CH), China, ist alleinige Gesellschafterin der Shenyang Bode Transportation Equipment Co. Ltd., Shenyang (P.R.CH.), China (nachfolgend BOSY). Die Gesellschaften BOYO und BOSY werden als Unternehmensgruppe nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss der Schaltbau-Gruppe einbezogen.

IN DEN KONZERNABSCHLUSS NICHT EINBZOGENE UNTERNEHMEN

Folgende Tochtergesellschaften werden im Konzern-Abschluss nicht vollkonsolidiert, sondern unter den Sonstigen Finanzanlagen ausgewiesen:

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Unternehmen Sitz Kapitalanteil
Schaltbau Korea Ltd. Anyang-si (Südkorea) 100%
Schaltbau Asia Pacific Ltd. Hongkong (China) 100%
Shenyang Schaltbau Electrical Corporation Ltd. Shenyang (China) 100%
Bode Korea Co. Ltd. Seoul (Südkorea) 100%
GEZ Unterstützungsgesellschaft mbH München 100%

Folgende assoziierte Unternehmen werden nicht at equity in den Konzern-Abschluss einbezogen, sondern unter den Sonstigen Finanzanlagen ausgewiesen:

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Unternehmen Sitz Kapitalanteil
Schaltbau Siyakhulisa South Africa PTY Ltd. Olivedale (Süd Afrika) 24,5%
Schaltbau Radel South Africa PTY Ltd. Olivedale (Süd Afrika) 37,0%
Xi'an SPII Electric Co. Ltd. Xi'an Shaanxi (China) 50,0%
BODO Pro-Last Profil San. Ve Tic. A.S. 1 Bursa (Türkei) 50,0%

1 Gesellschafterin ist das Gemeinschaftsunternehmen BoDo Bode-Dogrusan A.S., Kestel-Bursa, Türkei

Die nicht in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sind einzeln und auch in Summe aufgrund des geringen Geschäftsvolumens für das Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von untergeordneter Bedeutung.

Nachfolgendes aufgeführtes Unternehmen wird nicht konsolidiert und befindet sich in Liquidation:

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Unternehmen Sitz Kapitalanteil
Pintsch Bamag Brasil Tecnologia Ferroviaria LTDA. Sao Paulo (Brasilien) 100%

VERWENDUNG VON SCHÄTZUNGEN

Bei der Erstellung der Abschlüsse sind Schätzungen und Annahmen erforderlich, welche die Höhe der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, die Angabe von Eventualschulden am Bilanzstichtag und die Höhe der Erträge und Aufwendungen im Berichtszeitraum beeinflussen. Aufgrund der bestehenden Wirtschaftslage und anderer Ereignisse können die tatsächlichen Ergebnisse von den Schätzungen abweichen. Die Schätzungen und zugrundeliegenden Annahmen werden laufend überprüft. Korrekturen von Schätzungen werden in der Periode erfasst, in der die Schätzung überprüft wurde.

Im Segment "Bode" liegen in geringem Umfang separate Leistungsverpflichtungen in Form von verlängerten Gewährleistungen innerhalb von Verträgen mit Kunden vor. Aus diesem Grund kann eine Aufteilung des Transaktionspreises anhand der relativen Einzelveräußerungspreise auf die jeweiligen Leistungsverpflichtungen notwendig sein. Das Management schätzt die Einzelveräußerungspreise zu Vertragsbeginn, basierend auf beobachtbaren Preisen, die ähnliche Kunden unter vergleichbaren Umständen erhalten.

Als Folge von Akquisitionen werden Geschäfts- oder Firmenwerte in der Bilanz des Konzerns ausgewiesen. Bei der Erstkonsolidierung eines Erwerbs werden alle identifizierbaren Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten zu beizulegenden Zeitwerten zum Erwerbsstichtag angesetzt. Eine der wesentlichen Schätzungen bezieht sich dabei auf die Bestimmung der zum Erwerbsstichtag jeweils beizulegenden Zeitwerte dieser Vermögenswerte und Verbindlichkeiten. Für die Bestimmung der Vermögenswerte werden neben unabhängigen Gutachten auch interne Berechnungen unter Verwendung einer angemessenen Bewertungstechnik angestellt, deren Basis üblicherweise die Prognose der insgesamt erwarteten künftigen Cashflows ist. Diese Bewertungen sind in hohem Maße von den Annahmen abhängig, die das Management bezüglich der künftigen Wertentwicklung getroffen hat, sowie von den unterstellten Veränderungen des anzuwendenden Diskontierungssatzes.

Bei der Bestimmung der Laufzeit von Leasingverhältnissen werden sämtliche Tatsachen und Umstände berücksichtigt, die einen wirtschaftlichen Anreiz zur Ausübung von Verlängerungsoptionen oder Nicht-Ausübung von Kündigungsoptionen bieten. Sich aus der Ausübung von Verlängerungs- und Kündigungsoptionen ergebende Laufzeitänderungen werden nur dann in die Vertragslaufzeit einbezogen, wenn eine Verlängerung oder Nichtausübung einer Kündigungsoption hinreichend sicher ist. Im Zusammenhang mit dem Leasing von Büroflächen, Lagerhäusern und technischen Anlagen gelten bei der Bestimmung der Laufzeit der Leasingverhältnisse nachfolgende Überlegungen:

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Kommen im Falle der Ausübung einer Kündigungsoption bzw. Nichtausübung einer Verlängerungsoption wesentliche Strafzahlungen auf den Konzern zu, gilt es in der Regel als hinreichend sicher, dass der Konzern den Vertrag nicht kündigen bzw. verlängern wird.

Sofern Mietereinbauten vorgenommen wurden, die einen wesentlichen Restwert haben, gilt es in der Regel als hinreichend sicher, dass der Konzern den Vertrag verlängern bzw. nicht kündigen wird.

Darüber hinaus werden sonstige Faktoren, wie z.B. historische Leasinglaufzeiten sowie Kosten und Betriebsunterbrechungen, die auf den Konzern zukommen, wenn ein Leasingvermögenswert ersetzt werden muss, in Betracht gezogen.

Die meisten Verlängerungsoptionen im Zusammenhang mit dem Leasing von Büroflächen, Lagerhäusern und technischen Anlagen wurden nicht in die Bestimmung der Leasinglaufzeit und somit der Leasingverbindlichkeit einbezogen, da diese Vermögenswerte vom Konzern ohne wesentliche Kosten oder Betriebsunterbrechungen ersetzt werden könnten. Die Beurteilung wird überprüft, wenn eine Verlängerungsoption tatsächlich ausgeübt (oder nicht ausgeübt) wird, bzw. der Konzern verpflichtet ist, dies zu tun. Eine Neubeurteilung der ursprünglich getroffenen Einschätzung erfolgt dann, wenn ein wesentliches Ereignis oder eine wesentliche Änderung der Umstände eintritt, das/​die bisherige Beurteilung beeinflussen kann - sofern dies in der Kontrolle des Leasingnehmers liegt.

Entwicklungskosten werden aktiviert, wenn die Kriterien des IAS 38.57 erfüllt sind. Ermessensentscheidungen liegen insbesondere vor, ob und wann die Kriterien des IAS 38.57 erfüllt sind. Die Überprüfung der Werthaltigkeit aktivierter Entwicklungskosten erfordert Annahmen bezüglich der zukünftigen Cashflows im Planungszeitraum und gegebenenfalls des zu verwendenden Diskontierungszinssatzes. Insbesondere wurden bezüglich der erwarteten künftigen Geschäftsentwicklung die zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses vorliegende Umstände ebenso wie die als realistisch unterstellte zukünftige Entwicklung des globalen und branchenbezogenen Umfelds zugrunde gelegt.

Um die Werthaltigkeit finanzieller Vermögenswerte bestimmen zu können, sind Schätzungen über Höhe und Eintrittswahrscheinlichkeit zukünftiger Ereignisse vorzunehmen. Diese Einschätzungen werden soweit möglich unter Einbezug aktueller Marktdaten sowie Ratingklassen sowie Erfahrungswerten abgeleitet. Hierzu verweisen wir insbesondere auf die Ausführungen zu "FINANZANLAGEN", "FINANZINSTRUMENTE'', sowie "FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN UND SONSTIGE FORDERUNGEN UND VERMÖGENSWERTE, ZAHLUNGSMITTEL- UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE SOWIE VERTRAGSVERMÖGENSWERTE" im Abschnitt "BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN".

Die Schaltbau-Gruppe erzielt in mehreren Ländern der Welt steuerliches Einkommen, das unterschiedlichen Steuergesetzen unterliegt. Für die Beurteilung von Steuerverbindlichkeiten und Steuerforderungen geht das Management davon aus, vernünftige Einschätzungen der jeweiligen steuerlichen Sachverhalte getroffen zu haben. Nach endgültiger Entscheidung über die steuerlichen Sachverhalte können dennoch die getroffenen Einschätzungen von den tatsächlichen Sachverhalten abweichen und Auswirkungen auf die abgebildeten Steuern haben. Bezüglich der Realisierbarkeit von künftigen Steuervorteilen, für die aktive latente Steuern auf Verlustvorträge bilanziert sind, können sich durch künftige Ereignisse Auswirkungen, beispielsweise auf das erzielbare steuerliche Einkommen oder die Steuergesetzgebung ergeben, welche den zeitlichen Ablauf, oder den Umfang der Realisierbarkeit von Steuervorteilen beeinflussen.

Im Rahmen der Ermittlung notwendiger Abwertungen im Vorratsvermögen können insbesondere Schätzunsicherheiten bei der Bestimmung des Nettoveräußerungswerts sowie bei der Ermittlung erwarteter Verkaufserlöse vorliegen.

Die Bilanzierung und Bewertung von Rückstellungen basieren auf Einschätzungen über deren Höhe und Eintrittswahrscheinlichkeit. Darüber hinaus liegen Ermessensentscheidungen im Rahmen der Ermittlung von Diskontierungszinssätzen vor. Zur Ermittlung von Pensions- und Altersteilzeitrückstellungen werden externe Gutachter beauftragt. Die Bewertung von Pensionsrückstellungen hängt maßgeblich von zur Ermittlung der Höhe verwendeten Bewertungsparametern ab. Hierzu verweisen wir auf Abschnitt "(25) PENSIONSRÜCKSTELLUNGEN". Gewährleistungsansprüche aus dem Absatzgeschäft werden unter Zugrundelegung des bisherigen beziehungsweise des zukünftigen Schadenverlaufs ermittelt. Hinsichtlich der Entwicklung der Rückstellungen für Gewährleistungen verweisen wir auf Abschnitt "(26) SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN".

WÄHRUNGSUMRECHNUNG

Die Umrechnung der nicht in Euro aufgestellten Jahresabschlüsse der einbezogenen Konzernunternehmen erfolgt auf der Grundlage des Konzepts der funktionalen Währung. Die Abschlüsse von Konzernunternehmen, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, werden nach der modifizierten Stichtagskursmethode umgerechnet. Hierbei werden die Bilanzwerte der in den Konzern-Abschluss einbezogenen Abschlüsse der ausländischen Unternehmen mit dem Devisenmittelkurs zum Bilanzstichtag umgerechnet. Das Eigenkapital wird zum historischen Kurs umgerechnet. Die Aufwands- und Ertragsposten in der Gewinn- und Verlustrechnung werden mit den Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Die sich aus den Umrechnungen ergebenden Differenzen werden erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Geschäftsvorfälle in fremder Währung werden mit den relevanten Fremdwährungskursen zum Zeitpunkt der Transaktion in die funktionale Währung umgerechnet. In den Folgeperioden werden die monetären Posten zum Stichtagskurs bewertet, und die Umrechnungsdifferenzen ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Die für die Währungsumrechnung zugrundeliegenden Wechselkurse haben sich im Verhältnis zum Euro wie folgt verändert:

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Währung Stichtagskurs Durchschnittskurs
31.12.2023 31.12.2022 2023 2022
Chinesischer Renminbi Yuan 7,8509 7,3582 7,6591 7,0801
US Dollar 1,1050 1,0666 1,0816 1,0539
Britisches Pfund 0,8691 0,8869 0,8699 0,8526
Türkische Lira 32,6531 19,9649 25,7487 17,3849
Polnischer Zloty 4,3395 4,6808 4,5421 4,6845
Brasilianischer Real 5,3618 5,6386 5,4016 5,4432
Indische Rupie 91,9045 88,1710 89,3249 82,7145

Seit dem Geschäftsjahr 2022 werden für den Einbezug der BODO als at equity-bilanziertes Unternehmen, das als funktionale Währung die "Türkische Lira" verwendet, die Regelungen des IAS 29 für Hochinflationsländer angewandt. Der dem zur Ermittlung des at-equity Ergebnisses zugrundeliegende Abschluss der Gesellschaft wurde aufgrund von Änderungen der allgemeinen Kaufkraft der funktionalen Währung angepasst. Der zugrunde gelegte Abschluss wurde dabei nach dem Konzept der historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten erstellt. Für die Vorperiode wurde als Preisindex der allgemeine türkische Consumer-Price-Index (CPI) mit Wert von 1,64 verwendet. Am Abschlussstichtag wurde der CPI mit einem Wert von 1,65 angewandt.

BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE

Die wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die bei der Erstellung des vorliegenden Konzernabschlusses angewendet wurden, sind im Folgenden dargestellt. Die beschriebenen Methoden wurden stetig auf die dargestellten Berichtsperioden angewendet, sofern keine weiteren Angaben vorliegen.

Die Bilanz ist entsprechend IAS 1 nach lang- und kurzfristigen Vermögenswerten und Schulden gegliedert. Als kurzfristig werden solche Vermögenswerte und Schulden angesehen, die innerhalb eines Jahres fällig sind. Unabhängig von ihrer Fälligkeit werden Vorräte sowie Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen auch dann als kurzfristig angesehen, wenn sie nicht innerhalb eines Jahres, jedoch innerhalb des normalen Verlaufs des Geschäftszyklus verkauft, verbraucht oder fällig werden. Latente Steuern werden als langfristige Vermögenswerte und Schulden ausgewiesen.

IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE

Immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden mit ihren Anschaffungskosten bewertet und planmäßig linear über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Dabei werden Konzessionen, Lizenzen, Schutzrechte und Software über einen Zeitraum von drei bis zehn Jahren und aktivierte Entwicklungskosten über einen Zeitraum von drei bis zehn Jahren oder in Einzelfällen projektbezogen über die Projektlaufzeit abgeschrieben.

Immaterielle Vermögenswerte mit einer unbegrenzten Nutzungsdauer sowie noch nicht nutzungsbereite immaterielle Vermögenswerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern jährlich auf Wertminderungen geprüft. Für diese Vermögenswerte wird darüber hinaus auch dann ein Wertminderungstest vorgenommen, wenn Indikatoren für eine Wertminderung am Abschlussstichtag vorliegen. Vermögenswerte, die einer planmäßigen Abschreibung unterliegen, werden auf Wertminderungen geprüft, wenn irgendein Anhaltspunkt dafür vorliegt, dass der Buchwert des Vermögenswerts nicht mehr erzielt werden kann. Ein Wertminderungsverlust wird in Höhe des Betrags erfasst, den der Buchwert des Vermögenswerts seinen erzielbaren Betrag übersteigt. Der erzielbare Betrag des Vermögenswerts ist der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Verkaufskosten und Nutzungswert. Für Zwecke des Werthaltigkeitstests werden Vermögenswerte auf der niedrigsten Ebene zusammengefasst, auf der Cashflows erzeugt werden, die weitestgehend unabhängig von den Cashflows anderer Vermögenswerte oder Gruppen von Vermögenswerten sind (CGU). Für nicht finanzielle Vermögenswerte (außer Geschäfts- oder Firmenwerte), für die in der Vergangenheit eine Wertminderung erfasst wurde, ist zu jedem Bilanzstichtag zu prüfen, ob gegebenenfalls eine Wertaufholung zu erfolgen hat.

Geschäfts- oder Firmenwerte aus Unternehmenserwerben werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern jährlich und zusätzlich immer dann, wenn Anzeichen dafür vorliegen, dass eine Wertminderung vorliegt, auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Dies erfolgt auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, welcher der Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet wurde. Übersteigt der Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, der ein Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet wurde, deren erzielbaren Betrag, ist der dieser zahlungsmittelgenerierenden Einheit zugeordnete Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe des Differenzbetrages wertzumindern. Wertminderungen des Geschäfts- oder Firmenwerts dürfen nicht rückgängig gemacht werden.

Die Forschungskosten werden als laufender Aufwand behandelt. Entwicklungskosten werden aktiviert, wenn die Kriterien des IAS 38.57 erfüllt sind. Dazu gehören unter anderem die technische und wirtschaftliche Realisierbarkeit des Vermögenswerts, eine zuverlässige Bewertung der Aufwendungen sowie ausreichende Ressourcen zur Fertigstellung des Entwicklungsprojekts. Für eine Aktivierung qualifizieren sich Entwicklungsaktivitäten, die im Zusammenhang mit der spezifischen Entwicklung von Technologien stehen. Aktivierte Entwicklungskosten beinhalten alle zurechenbaren Einzelkosten sowie anteilige Gemeinkosten. Ab dem Zeitpunkt der Markteinführung werden die Entwicklungskosten über die jeweiligen voraussichtlichen Nutzungsdauern abgeschrieben. Die Werthaltigkeit von aktivierten, noch nicht abgeschlossenen Entwicklungsprojekten wird durch jährliche Werthaltigkeitstests überprüft.

SACHANLAGEN

Sachanlagen sind zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen und Wertminderungen, bewertet. Die Herstellungskosten selbst erstellter Sachanlagen umfassen die direkt zurechenbaren Kosten sowie anteilige Gemeinkosten. Sie werden planmäßig entsprechend der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer abgeschrieben. Bei beweglichen Anlagegütern wird grundsätzlich die lineare Abschreibungsmethode angewendet. Wertminderungen werden durch den Vergleich des Buchwerts mit dem erzielbaren Betrag entsprechend IAS 36 ermittelt. Soweit die Gründe für zuvor erfasste Wertminderungen entfallen sind, werden diese Vermögenswerte durch Wertaufholungen bis maximal zum fortgeführten Buchwert zugeschrieben. Zur Bemessung der Abschreibungen werden folgende Nutzungsdauern zugrunde gelegt: Gebäude zehn bis 50 Jahre, technische Anlagen und Maschinen sowie andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung drei bis 15 Jahre. Vereinnahmte Investitionszuschüsse und -zulagen mindern grundsätzlich die Anschaffungs- oder Herstellungskosten derjenigen Vermögenswerte, für die der Zuschuss gewährt wurde und führen in Folge zu verminderten Abschreibungen, sofern die Gesamtumstände nicht eine Bilanzierung als passiven Rechnungsabgrenzungsposten notwendig machen. Generell werden Zuwendungen der öffentlichen Hand erst dann erfasst, wenn alle Auflagen erfüllt sind und ein sicherer Anspruch besteht. Laufende Wartungs- und Reparaturkosten werden im Entstehungszeitpunkt verursachungsgemäß als Aufwand erfasst.

ALS FINANZINVESTITION GEHALTENE IMMOBILIEN

Eigene als Finanzinvestition gehaltene Immobilien sind bei Zugang, mit ihren Anschaffungs- und Herstellungskosten zu bewerten. Die Folgebewertung erfolgt unter Anwendung des Anschaffungskostenmodells. Die Abschreibung des Gebäudes erfolgt planmäßig nach der wirtschaftlichen Nutzungsdauer. Die verwendete Nutzungsdauer beträgt 15 Jahre (Restnutzungsdauer). Im Rahmen der Folgebewertung im Anschaffungskostenmodell ist bei konkreten externen oder auch internen Anzeichen für eine Wertminderung der Renditeimmobilie zum Bilanzstichtag eine Werthaltigkeitsprüfung erforderlich. Eine außerplanmäßige Abschreibung ist dann vorzunehmen, wenn der erzielbare Betrag der Renditeimmobilie den Buchwert unterschreitet.

AT EQUITY-BEWERTE BETEILIGUNGEN UND SONSTIGE FINANZANLAGEN

Als Finanzanlagen ausgewiesene Anteile an verbundenen Unternehmen, assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen, die aus Wesentlichkeitsgründen nicht konsolidiert werden, fallen nicht in den Anwendungsbereich von IFRS 9 und IFRS 7. Sie werden zu Anschaffungskosten bzw. wegen eines fehlenden aktiven Marktes zu dem am Bilanzstichtag niedrigeren, beizulegenden Zeitwert bilanziert. Der beizulegende Zeitwert wird anhand des unter den "Immateriellen Vermögenswerten" beschriebenen DCF-Verfahrens mit beteiligungsindividuellen Zinssätzen zwischen 7,4% und 21,8% ermittelt. Die Anteile der nach der Equity-Methode bilanzierten assoziierten Unternehmen sowie Gemeinschaftsunternehmen werden mit dem anteiligen Eigenkapital zuzüglich Geschäfts- oder Firmenwerte bilanziert. Sofern Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen, wird der Beteiligungsansatz mittels Impairment-Tests auf seine Werthaltigkeit überprüft.

Die unter den sonstigen Finanzanlagen ausgewiesenen Ausleihungen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Für die Bilanzierung gelten die Ausführungen zu "FINANZINSTRUMENTE".

Der Konzern wendet IFRS 11 für alle gemeinsamen Vereinbarungen an. Gemäß IFRS 11 gibt es, je nach Ausgestaltung der vertraglichen Rechte und Verpflichtungen der jeweiligen Investoren, zwei Formen von gemeinsamen Vereinbarungen: gemeinschaftliche Tätigkeiten und Gemeinschaftsunternehmen. Die Gesellschaft hat ihre gemeinsamen Vereinbarungen untersucht und sie als Gemeinschaftsunternehmen identifiziert. Gemeinschaftsunternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert.

Bei der Equity-Methode werden die Anteile an Gemeinschaftsunternehmen zunächst mit den Anschaffungskosten angesetzt. In der Folge erhöht oder verringert sich der Beteiligungsbuchwert der Anteile entsprechend dem Anteil des Konzerns am Gewinn oder Verlust sowie an Veränderungen im sonstigen Ergebnis des Gemeinschaftsunternehmens. Wenn der Anteil an den Verlusten eines Gemeinschaftsunternehmens den Buchwert des Gemeinschaftsunternehmens (einschließlich sämtlicher langfristigen Anteile, die dem wirtschaftlichen Gehalt nach der Nettoinvestition des Konzerns in das Gemeinschaftsunternehmen zuzuordnen sind) übersteigt, erfasst der Konzern den übersteigenden Verlustanteil nicht, es sei denn, er ist für das Gemeinschaftsunternehmen rechtliche oder faktische Verpflichtungen eingegangen oder hat Zahlungen für das Gemeinschaftsunternehmen geleistet.

Nicht realisierte Gewinne oder Verluste aus Transaktionen zwischen Konzernunternehmen und Gemeinschaftsunternehmen sind im Konzern-Abschluss in Höhe des Anteils des Konzerns am Gemeinschaftsunternehmen zu eliminieren. Nicht realisierte Verluste werden dann nicht eliminiert, wenn die Transaktion Hinweise darauf gibt, dass eine Wertminderung des übertragenen Vermögenswerts vorliegt. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der Gemeinschaftsunternehmen wurden - sofern notwendig - dahingehend angepasst, dass sie mit denen des Konzerns übereinstimmen.

Der gesamte Buchwert des Anteils wird gemäß IAS 36 als ein einziger Vermögenswert auf Wertminderung geprüft, in dem sein erzielbarer Betrag mit dem Buchwert immer dann verglichen wird, wenn sich bei der Anwendung des IAS 28 Hinweise darauf ergeben, dass der Anteil wertgemindert sein könnte. Ein Wertminderungsaufwand, der unter diesen Umständen erfasst wird, wird keinem Vermögenswert zugeordnet. Der Anteil am Barwert der erwarteten künftigen Cashflows, die von dem assoziierten Unternehmen voraussichtlich erwirtschaftet werden, was sowohl die Cashflows aus den Tätigkeiten des assoziierten Unternehmens als auch die Erlöse aus der endgültigen Veräußerung des Anteils einschließt, sind zur Ermittlung des gegenwärtigen Nutzungswerts der Anteile zu schätzen.

ERTRAGSTEUERN

Der Ertragssteueraufwand bzw. die -Gutschrift für die Periode entspricht der Steuerschuld auf das zu versteuernde Einkommen der aktuellen Periode, basierend auf dem geltenden Ertragsteuersatz einer Steuerjurisdiktion, bereinigt um Änderungen der aktiven und passiven latenten Steuern, die auf temporäre Differenzen und steuerliche Verlustvorträge entfallen.

Der tatsächliche Ertragsteueraufwand wird aufgrund der zum Bilanzstichtag in den Ländern gültigen bzw. angekündigten Steuergesetze ermittelt, in denen das Unternehmen, seine Tochterunternehmen und seine Gemeinschaftsunternehmen sowie assoziierten Unternehmen tätig sind und zu versteuerndes Einkommen erwirtschaften. Das Management überprüft regelmäßig die Positionen in den Steuererklärungen im Hinblick auf Situationen, bei denen das geltende Steuerrecht verschiedene Auslegungen zulässt. Das Management bildet Rückstellungen aufgrund der voraussichtlich an die Steuerbehörden zu zahlenden Beträge.

Latente Steuern werden entsprechend IAS 12 (Ertragsteuern) auf zeitliche Differenzen zwischen den Wertansätzen in der Steuerbilanz und den entsprechenden Ansätzen in der Konzernbilanz, auf ergebniswirksame Konsolidierungsmaßnahmen sowie auf steuerliche Verlustvorträge gebildet. Auf Geschäfts- oder Firmenwerte werden keine latenten Steuern gebildet, sofern diese steuerlich unberücksichtigt bleiben. Aktive Steuerabgrenzungen sind nur insoweit angesetzt, als die damit verbundenen Steuerminderungen wahrscheinlich eintreten. Verlustvorträge werden nur in der Höhe einbezogen, in der ein steuerpflichtiges Einkommen zu erwarten ist, welches zur Realisierung der aktiven latenten Steuern ausreicht. Zwischen der Schaltbau Holding AG (Organgesellschaft), der Schaltbau GmbH (Organgesellschaft) der Voltage BidCo GmbH (Organgesellschaft) und der Voltage Holding GmbH (Organträger) besteht seit dem Geschäftsjahr 2022 eine wirksame ertragsteuerliche Organschaft. Die Voltage BidCo GmbH und die Voltage Holding GmbH sind nicht Teil des Konsolidierungskreises des Konzernabschlusses der Schaltbau Holding AG. Latente Steuern werden entsprechend der wirtschaftlichen Betrachtungsweise auf Ebene der jeweiligen Gesellschaft bilanziert.

Als Steuersätze für die Berechnung latenter Steuern werden in Deutschland unverändert zum Vorjahr 16% bei der Körperschaftsteuer und 14% bei der Gewerbeertragsteuer verwendet. Bei Steuersatzänderungen werden die latenten Steueransprüche und -schulden entsprechend angepasst. Die Berechnungen für die Auslandsgesellschaften erfolgen jeweils mit den nationalen Steuersätzen. Soweit Bilanzierungssachverhalte, die eine Veränderung der latenten Steuern nach sich ziehen, erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst werden, wird auch die Veränderung der latenten Steuern direkt im Eigenkapital berücksichtigt.

ZUR VERÄUSSERUNG GEHALTENE LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE (BZW. VERÄUSSERUNGSGRUPPEN) UND AUFGEGEBENE GESCHÄFTSBEREICHE

Langfristige Vermögenswerte (bzw. Veräußerungsgruppen) werden dann als zur Veräußerung gehalten klassifiziert, wenn ihr Buchwert überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert wird und eine Veräußerung sehr wahrscheinlich ist. Sie werden mit ihrem Buchwert oder dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bewertet, mit Ausnahme von Vermögenswerten wie latente Steueransprüche, Vermögenswerte, die aus Leistungen an Arbeitnehmer resultieren, finanzielle Vermögenswerte und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien, die zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden, sowie vertragliche Rechte aus Versicherungsverträgen, die von dieser Regelung spezifisch ausgenommen sind.

Ein Wertminderungsaufwand wird für erstmalige oder spätere außerplanmäßige Abschreibungen des Vermögenswerts (oder der Veräußerungsgruppe) auf den beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten erfasst. Ein Gewinn wird für nachträgliche Erhöhungen des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten eines Vermögenswerts (oder einer Veräußerungsgruppe), nicht jedoch über einen zuvor angesetzten kumulierten Wertminderungsaufwand hinaus erfasst. Ein bis zum Zeitpunkt der Veräußerung des langfristigen Vermögenswerts (oder der Veräußerungsgruppe) zuvor nicht erfasster Gewinn oder Verlust wird zum Zeitpunkt des Abgangs erfasst.

Langfristige Vermögenswerte (einschließlich derer, die Teil einer Veräußerungsgruppe sind) werden nicht planmäßig abgeschrieben, wenn sie als zur Veräußerung gehalten klassifiziert sind. Zinsen und ähnliche Aufwendungen, die den Verbindlichkeiten einer als zur Veräußerung gehaltenten Veräußerungsgruppe zuzuordnen sind, werden weiterhin erfasst.

Langfristige Vermögenswerte, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert sind, sowie die Vermögenswerte einer als zur Veräußerung gehalten eingestuften Veräußerungsgruppe, werden in der Bilanz getrennt von den anderen Vermögenswerten angesetzt. Die Verbindlichkeiten einer Veräußerungsgruppe, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert ist, werden getrennt von anderen Verbindlichkeiten in der Bilanz dargestellt.

Bei einem aufgegebenen Geschäftsbereich handelt es sich um einen Bestandteil des Unternehmens, der veräußert wurde oder der als zur Veräußerung gehalten klassifiziert wird und einen gesonderten wesentlichen Geschäftszweig oder geographischen Geschäftsbereich darstellt, der Teil eines einzelnen, abgestimmten Plans zur Veräußerung eines solchen Geschäftszweigs oder Geschäftsbereichs ist oder ein Tochterunternehmen darstellt, das ausschließlich zum Zweck der Weiterveräußerung erworben wurde. Die Ergebnisse aus aufgegebenen Geschäftsbereichen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung einzeln aufgeführt.

VORRÄTE

Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt. Die Kosten werden nach dem Durchschnittsverfahren oder der Fifo-Methode ("First in first out") ermittelt. Die Bewertung der fertigen und unfertigen Erzeugnisse umfasst direkt zurechenbare Materialeinzelkosten, Lohnkosten und Fertigungsgemeinkosten auf Basis der normalen Kapazität der Produktionsanlagen. Finanzierungskosten werden nicht als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt. Vorräte werden zum Abschlussstichtag abgewertet, soweit ihr Nettoveräußerungswert niedriger ist als ihr Buchwert.

FINANZINSTRUMENTE

Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei einem Unternehmen zur Entstehung eines finanziellen Vermögenswertes und bei einem anderen Unternehmen zur Entstehung einer finanziellen Verbindlichkeit oder eines Eigenkapitalinstrumentes führt. Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten umfassen sowohl originäre als auch derivative Ansprüche und Verpflichtungen.

Klassifizierung

Der Konzern stuft seine finanziellen Vermögenswerte in die folgenden Bewertungskategorien ein:

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solche, die in der Folge zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden (entweder erfolgsneutral oder erfolgswirksam), und

solche, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden.

Die Klassifizierung ist abhängig vom Geschäftsmodell des Unternehmens für die Steuerung der finanziellen Vermögenswerte und von den vertraglichen Zahlungsströmen.

Bei zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte werden die Gewinne und Verluste entweder erfolgswirksam oder erfolgsneutral erfasst. Bei Investitionen in Eigenkapitalinstrumente, die nicht zu Handelszwecken gehalten werden, ist dies abhängig davon, ob sich der Konzern zum Zeitpunkt des erstmaligen Ansatzes unwiderruflich dafür entschieden hat, die Eigenkapitalinstrumente erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten.

Der Konzern klassifiziert Schuldinstrumente nur dann um, wenn sich das Geschäftsmodell zur Steuerung solcher Vermögenswerte ändert.

Finanzielle Verbindlichkeiten sind in folgende Kategorien unterteilt:

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erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet,

zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Ansatz und Ausbuchung

Die Erfassung eines Finanzinstruments erfolgt zu dem Zeitpunkt, zu dem der Konzern Vertragspartei des Instruments wird. Ein marktüblicher Kauf oder Verkauf von finanziellen Vermögenswerten wird zum Erfüllungstag angesetzt, d. h. zu dem Tag, an dem der Vermögenswert beim Konzern eingeht bzw. abgeht.

Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die Ansprüche auf den Erhalt von Zahlungsströmen aus den finanziellen Vermögenswerten ausgelaufen oder übertragen worden sind und der Konzern im Wesentlichen alle Risiken und Chancen aus dem Eigentum übertragen hat.

Für Factoring-Transaktionen überprüft der Konzern, ob Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gemäß IFRS 9 vollständig ausgebucht werden können. Wenn die Voraussetzungen für die Ausbuchung nicht erfüllt sind und der Konzern die Risiken und Chancen weder vollständig übertragen noch im Wesentlichen zurückbehalten hat, erfasst der Konzern diese finanziellen Vermögenswerte im Umfang des fortbestehenden Engagements.

Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn die im Vertrag genannten Verpflichtungen erfüllt bzw. aufgehoben oder ausgelaufen sind.

Eine Saldierung finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten wird nur dann vorgenommen, wenn eine Aufrechnung der Beträge zum gegenwärtigen Zeitpunkt rechtlich durchsetzbar ist und die Absicht zur Aufrechnung besteht. Mangels Erfüllung der Voraussetzungen werden in der Schaltbau-Gruppe grundsätzlich keine finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten saldiert.

Bewertung

Beim erstmaligen Ansatz bewertet der Konzern einen finanziellen Vermögenswert zum beizulegenden Zeitwert zuzüglich - im Falle eines in der Folge nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerts - der direkt auf den Erwerb dieses Vermögenswerts entfallenden Transaktionskosten. Transaktionskosten von erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten werden unmittelbar im Gewinn und Verlust als Aufwand erfasst.

Finanzielle Vermögenswerte mit eingebetteten Derivaten werden in ihrer Gesamtheit betrachtet, wenn ermittelt wird, ob ihre Zahlungsströme ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen darstellen.

Finanzielle Vermögenswerte

Der Konzern stuft seine finanziellen Vermögenswerte in drei Bewertungskategorien ein:

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Zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC): Vermögenswerte, die zur Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme gehalten werden, und bei denen diese Zahlungsströme ausschließlich Zins- und Tilgungszahlungen darstellen, werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Zinserträge aus diesen finanziellen Vermögenswerten werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode in den Finanzerträgen ausgewiesen. Gewinne oder Verluste aus der Ausbuchung werden direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung in der Position Wertminderungsaufwendungen erfasst. Fremdwährungsgewinne und -verluste werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen /​ Aufwendungen ausgewiesen.

Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis (FVOCI): Vermögenswerte, die zur Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme und zur Veräußerung der finanziellen Vermögenswerte gehalten werden, und bei denen die Zahlungsströme ausschließlich Zins- und Tilgungszahlungen darstellen, werden erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Veränderungen des Fair Values werden im sonstigen Ergebnis erfasst. Wertminderungserträge und -aufwendungen für Finanzinstrumente, die erfolgsneutral zum Fair Value bewertet werden, werden in der GuV erfasst. Die Gegenbuchung erfolgt im sonstigen Ergebnis. Zinserträge aus diesen finanziellen Vermögenswerten werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode in den Finanzerträgen ausgewiesen. Fremdwährungsgewinne und -verluste werden in den sonstigen betrieblichen Erträgen /​ Aufwendungen und Wertminderungsaufwendungen in einem gesonderten Posten in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (FVPL): Vermögenswerte, welche die Kriterien der Kategorie "zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet" oder "FVOCI" nicht erfüllen, werden in die Kategorie FVPL eingestuft. Gewinne oder Verluste aus einem Schuldinstrument, das in der Folge zum FVPL bewertet wird, werden im Gewinn oder Verlust saldiert unter den sonstigen betrieblichen Erträgen /​ Aufwendungen in der Periode ausgewiesen, in der sie entstehen.

Die Schaltbau-Gruppe hält primär Schuldinstrumente, deren Geschäftsmodell auf der Vereinnahmung von vertraglichen Zahlungsströmen beruht (Geschäftsmodell Halten) und deren Zahlungsströme ausschließlich Tilgungen und Zinsen auf das ausstehende Kapital darstellen, weshalb sie der Kategorie zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, zugeordnet werden. Einzige Ausnahme hiervon stellen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen dar, die im Rahmen eines revolvierenden Factoringprogramms verkauft werden. Auf Grund des Geschäftsmodells Verkaufen werden sie der Kategorie erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zugeordnet. Die Fair Value Option nach IFRS 9 findet keine Anwendung.

Die Schaltbau-Gruppe hält keine Eigenkapitalinstrumente, die unter den Anwendungsbereich von IFRS 9 fallen.

Finanzielle Verbindlichkeiten

Die Kategorie "finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet" beinhaltet originäre Finanzinstrumente, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden. Es handelt sich dabei insbesondere um Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Finanzverbindlichkeiten. Die "zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Verbindlichkeiten" werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Bewertungsänderungen werden ergebniswirksam erfasst. Insbesondere handelt es sich dabei um derivative Finanzinstrumente in Form von Devisentermingeschäften, die überwiegend zur Sicherung des Fremdwährungsrisikos aus der betrieblichen Tätigkeit eingesetzt werden.

Derivate und Sicherungsgeschäfte

Derivate werden erstmalig zum beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt des Abschlusses eines Derivategeschäfts angesetzt und in der Folge am Ende jeder Berichtsperiode zu ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Bilanzierung nachfolgender Änderungen des beizulegenden Zeitwerts hängt davon ab, ob das Derivat als Sicherungsinstrument designiert ist, und, wenn dies der Fall ist, von der Art der zugrundeliegenden Sicherungsbeziehung. Für bestehende Termingeschäfte zur Absicherung erwarteter Transaktionen wendet der Konzern im Geschäftsjahr und Vorjahr kein Hedge Accounting an.

Der vollständige beizulegende Zeitwert eines Derivats wird als langfristiger Vermögenswert bzw. langfristige Verbindlichkeit klassifiziert, wenn die Restlaufzeit des Derivats mehr als zwölf Monate beträgt, und als kurzfristiger Vermögenswert bzw. kurzfristige Verbindlichkeit, wenn die Restlaufzeit des Derivats weniger als zwölf Monate beträgt. Derivate zur Spekulation liegen in der Schaltbau-Gruppe nicht vor. Bilanziell werden die derivativen Finanzinstrumente unter den sonstigen Forderungen und Vermögenswerten bzw. sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Wertanpassungen nicht als Sicherungsbeziehung designierter Derivate werden ergebniswirksam in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung erfasst. Wertanpassungen von Zinsderivaten werden im Finanzergebnis erfasst. Wertanpassungen von Warentermingeschäften werden im Materialaufwand und Wertanpassungen von Währungsderivaten werden im sonstigen betrieblichen Aufwand bzw. sonstigen betrieblichen Ertrag erfasst.

Wertminderung

Auf finanzielle Vermögenswerte der Kategorien zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet (AC) und Fremdkapitalinstrumente erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet (FVOCI), Vertragsvermögenswerte sowie Leasingforderungen sind die Wertminderungsvorschriften des IFRS 9 anzuwenden. Der Standard sieht dafür zwei Modelle vor: den allgemeinen Ansatz sowie den vereinfachten Ansatz. Nach dem allgemeinen Ansatz ist für finanzielle Vermögenswerte bei Zugang sowie in Folgeperioden, wenn sie als mit geringem Ausfallrisiko behaftet gelten, eine Risikovorsorge in Höhe der erwarteten Kreditverluste der nächsten zwölf Monate zu berücksichtigen (Stufe 1). Bei einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos sind die über die Laufzeit zu erwartenden Kreditverluste anzusetzen (Stufe 2). Als Indikator für eine solche Erhöhung gilt unter anderem, wenn ein Schuldner mehr als 30 Tage im Rückstand ist.

Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte, die keine signifikante Finanzierungskomponente aufweisen, wendet der Konzern den vereinfachten Ansatz nach IFRS 9 an, um die erwarteten Kreditverluste zu bemessen; demzufolge werden für alle Forderungen aus Lieferungen und Leistungen die über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste herangezogen. Zur Bemessung der erwarteten Kreditverluste wurden Forderungen aus Lieferungen und auf Basis gemeinsamer Kreditrisikomerkmale und Überfälligkeitstage zusammengefasst.

Die erwarteten Verlustquoten beruhen auf den Zahlungsprofilen der Umsätze über eine Periode von zwölf Quartalen vor dem 31. Dezember des Berichtsjahres bzw. dem 1. Januar des Berichtsjahres und den entsprechenden historischen Ausfällen in dieser Periode. Die erwarteten Verlustquoten werden jedes Quartal überprüft und angepasst, um aktuelle und zukunftsorientierte Informationen zu makroökonomischen Faktoren (zum Beispiel geopolitische Ereignisse, Währungsschwankungen, Inflation, Handelskriege, Staatssubventionen) abzubilden, die sich auf die Zahlungsfähigkeit der Kunden auswirken.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gelten als bonitätsbeeinträchtigt und werden wertberichtigt (Stufe 3), sobald objektive Hinweise auf eine Wertminderung vorliegen. Als Hinweis auf eine Wertminderung gilt dabei unter anderem, wenn ein Schuldner bei einer vertraglichen Zahlung mehr als 90 Tage im Rückstand ist. Ein Ausfall im Hinblick auf einen finanziellen Vermögenswert wird abhängig von den regionalen Besonderheiten und Kunden definiert. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden ausgebucht, wenn nach angemessener Einschätzung keine Realisierbarkeit mehr gegeben ist. Zu den Indikatoren, wonach nach angemessener Einschätzung keine Realisierbarkeit mehr gegeben ist, zählen unter anderem das Versäumnis eines Schuldners, sich zu einem Rückzahlungsplan gegenüber dem Konzern zu verpflichten.

Wertminderungsaufwendungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung im Posten Wertminderungsaufwendungen, netto, dargestellt. In Folgeperioden erzielte, früher bereits abgeschriebene Beträge werden im gleichen Posten erfasst.

Für sonstige Forderungen und Vermögenswerte sowie Zahlungsmittel wendet der Konzern das allgemeine Modell der erwarteten Kreditverluste an. Für die Ermittlung des Umfangs der Risikovorsorge ist dabei ein Drei-Stufen-Modell vorgesehen, nach dem ab Erstansatz grundsätzlich 12-Monats-Verlusterwartungen sowie bei wesentlicher Kreditrisiko-Verschlechterung die erwarteten Gesamtverluste zu erfassen sind. Das Management sieht den Tatbestand des "geringen Ausfallrisikos" als erfüllt an, wenn ein Investment Grade-Rating vorliegt beziehungsweise wenn das Risiko der Nichterfüllung gering ist und der Emittent jederzeit in der Lage ist, seine vertraglichen Zahlungsverpflichtungen kurzfristig zu erfüllen. Betreffend der "sonstigen Forderungen" liegt grundsätzlich kein erhöhtes Kreditrisiko nach 30 Tagen Überfälligkeit vor, da es sich bei diesen Forderungen überwiegend um Forderungen gegen nicht konsolidierte Unternehmen handelt. Es liegen ausreichend Informationen über die nichtkonsolidierten Tochterunternehmen und deren Zahlungsfähigkeit vor.

Finanzielle Vermögenswerte gelten als bonitätsbeeinträchtigt und werden wertberichtigt, wenn objektive Hinweise auf eine Wertminderung vorliegen. Als Hinweis auf eine Wertminderung gilt dabei grundsätzlich unter anderem, wenn ein Schuldner mehr als 90 Tage im Rückstand ist. Sollte es sich um finanzielle Vermögenswerte handeln, die gegenüber einer staatlichen Institution bestehen, liegt ein Hinweis auf Wertminderung vor, wenn der Schuldner mehr als ein Jahr im Rückstand ist. Wenn nach angemessener Einschätzung keine Realisierbarkeit mehr gegeben ist, werden finanzielle Vermögenswerte ausgebucht. Als Indikator dafür zählt unter anderem das Versäumnis des Schuldners, sich zu einem Rückzahlungsplan zu verpflichten.

FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN UND SONSTIGE FORDERUNGEN UND VERMÖGENSWERTE SOWIE VERTRAGSVERMÖGENSWERTE

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen und Vermögenswerte sind zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich Wertberichtigungen angesetzt.

Vertragsvermögenswerte sind zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich Wertberichtigungen nach dem vereinfachten Ansatz des IFRS 9 angesetzt. Vertragsvermögenswerte betreffen noch nicht fakturierte laufende Arbeiten und weisen im Wesentlichen die gleichen Risikomerkmale wie die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen auf. Die Schaltbau-Gruppe hat daher die Schlussfolgerung gezogen, dass die erwarteten Verlustquoten für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen einen angemessenen Näherungswert der Verlustquoten für Vertragsvermögenswerte darstellen. Für weitere Informationen verweisen wir auf die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zu "FINANZINSTRUMENTE".

BILANZIERUNG KURZARBEITERGELD

Bei Kurzarbeit wird die regelmäßige betriebliche Arbeitszeit für einen vorübergehenden Zeitraum verkürzt und vom Arbeitgeber ein entsprechend reduziertes Arbeitsentgelt gezahlt. Die von der Kurzarbeit betroffenen Arbeitnehmer haben gegenüber der zuständigen Agentur (in Deutschland: Bundesagentur für Arbeit) einen Anspruch auf Kurzarbeitergeld, welches vom Arbeitgeber als Zahlstelle ausgezahlt wird. Eingehende Zahlungen, welche an den Mitarbeiter auszuzahlen sind, werden als durchlaufender Posten im Personalaufwand behandelt.

BILANZIERUNG FORSCHUNGS- UND ENTWICKLUNGSZULAGEN

Zuwendungen für Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten werden erfolgswirksam planmäßig im sonstigen betrieblichen Ertrag erfasst, und zwar im Verlauf der Perioden, in denen das Unternehmen die entsprechenden Aufwendungen, die die Zuwendungen der öffentlichen Hand kompensieren sollen, als Aufwendungen ansetzt.

Zuwendungen werden ab dem Zeitpunkt erfasst, an dem eine angemessene Sicherheit darüber besteht, dass die Fördervoraussetzungen gegeben sind.

ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE

Zahlungsmittel sind finanzielle Vermögenswerte und werden zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich Wertberichtigungen angesetzt.

Für Zwecke der Darstellung in der Kapitalflussrechnung umfassen die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Bargeldbestände, kurzfristig abrufbare Guthaben bei Kreditinstituten, sonstige kurzfristige, hochliquide Finanzinvestitionen mit ursprünglichen Laufzeiten von drei Monaten oder weniger, die jederzeit in liquide Mittel umgewandelt werden können und die einem unwesentlichen Wertänderungsrisiko unterliegen.

NEUBEWERTUNGSRÜCKLAGE

Die Neubewertungsrücklage umfasst die anlässlich der erstmaligen IFRS Anwendung im Rahmen der Grundstücksneubewertung ergebnisneutral direkt im Eigenkapital erfassten Beträge. Diese ermitteln sich als Differenz zwischen den erwarteten Marktwerten und den Konzernanschaffungskosten abzüglich der passiven latenten Steuern.

PENSIONSRÜCKSTELLUNGEN

Die Pensionsrückstellungen werden aufgrund von Versorgungszusagen auf Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenleistungen gebildet. Die Altersversorgungsleistungen variieren dabei je nach den wirtschaftlichen Gegebenheiten und basieren in der Regel auf der Beschäftigungsdauer, dem Entgelt und der im Unternehmen eingenommenen Stellung. Die Verpflichtung zur künftigen Zahlung der Pensionen liegt bei den jeweiligen Gesellschaften.

Die Pensionsrückstellungen werden gemäß IAS 19 (Leistungen an Arbeitnehmer) nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren bewertet. Bei diesem Verfahren werden nicht nur die am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften, sondern auch künftig zu erwartende Steigerungen von Renten und Gehältern bei vorsichtiger Einschätzung der relevanten Einflussgrößen berücksichtigt. Die Berechnung erfolgt auf Basis von versicherungsmathematischen Gutachten unter Berücksichtigung von biometrischen Annahmen. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden gemäß IAS 19 als Bewertungsänderungen sofort im Eigenkapital erfasst. Ein nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand/​-ertrag wird sofort in voller Höhe aufwandswirksam erfasst.

Der Dienstzeitaufwand wird im Personalaufwand ausgewiesen, der Zinsanteil der Rückstellungszuführung im Zinsergebnis.

Bei der Bewertung der Sterbewahrscheinlichkeiten der Berechtigten wurden die "Richttafeln 2018G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck verwendet. Der Zinssatz zur Berechnung der Pensionsrückstellungen orientiert sich an der aktuellen Lage auf dem Kapitalmarkt.

SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN

Die sonstigen Rückstellungen werden für gegenwärtige Verpflichtungen gegenüber Dritten gebildet, deren Eintritt wahrscheinlich zu einer Vermögensbelastung führen wird und wenn ihnen eine rechtliche oder faktische Verpflichtung gegenüber Dritten zugrunde liegt. Sie werden unter Berücksichtigung aller daraus erkennbaren Risiken auf Basis bestmöglicher Schätzungen zum voraussichtlichen Erfüllungsbetrag angesetzt und mit Ausnahme der Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen für Altersteilzeitrückstellungen nicht mit Rückgriffsansprüchen verrechnet. Rückstellungen für Gewährleistungen werden anhand des in der Vergangenheit entstandenen Gewährleistungsaufwands, des Gewährleistungszeitraums und des gewährleistungsbehafteten Umsatzes dotiert. Darüber hinaus werden für bekannte Schäden Einzelgewährleistungsrückstellungen gebildet. Rückstellungen für drohende Verluste werden nach dem Prinzip der verlustfreien Bewertung für unrealisierte Verlustspitzen gebildet. Rückstellungen die einen Zinsanteil enthalten werden mit einem marktgerechten Zinssatz abgezinst.

RÜCKSTELLUNGEN FÜR ALTERSTEILZEITVEREINBARUNGEN

Altersteilzeitrückstellungen werden für Altersteilzeitvereinbarungen im Rahmen des Blockzeitmodells nach versicherungsmathematischen Grundsätzen mit dem Barwert bewertet. Während der Erfüllungsrückstand in der Beschäftigungsphase ratierlich erfasst wird, wird die Aufstockungsleistung ratierlich mit Entstehung der Verpflichtung als Aufwand verrechnet. Der in den Altersteilzeitaufwendungen enthaltene Zinsanteil der Rückstellungszuführung wird im Zinsaufwand gezeigt.

FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN

Originäre finanzielle Verbindlichkeiten werden grundsätzlich unter Anwendung der Effektivzinsmethode mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

EVENTUALVERBINDLICHKEITEN

Eventualverbindlichkeiten entsprechen dem am Bilanzstichtag bestehenden Haftungsumfang. Sie werden bei einem Unternehmenszusammenschluss im Rahmen des IFRS 3 angesetzt.

LEASINGVERHÄLTNISSE

Der Konzern mietet verschiedene Büro- und Lagergebäude sowie Anlagen und Fahrzeuge. Mietverträge werden in der Regel für feste Zeiträume von drei bis zehn Jahren abgeschlossen, können jedoch Verlängerungsoptionen beinhalten. Die Mietkonditionen werden individuell ausgehandelt. Die Leasingverträge enthalten keine Kreditbedingungen, jedoch dürfen geleaste Vermögenswerte nicht als Sicherheit für Kreditaufnahmen verwendet werden.

Leasingverhältnisse werden zu dem Zeitpunkt, zu dem der Leasinggegenstand dem Konzern zur Nutzung zur Verfügung steht, als Nutzungsrecht unter den "Sachanlagen" und die entsprechende Leasingverbindlichkeit unter den "Finanzverbindlichkeiten" bilanziert. Die Finanzierungsaufwendungen werden über die Laufzeit des Leasingverhältnisses erfolgswirksam erfasst, so dass sich für jede Periode ein konstanter periodischer Zinssatz auf den Restbetrag der Verbindlichkeit ergibt. Die Nutzungsrechte werden linear über den kürzeren die beiden Zeiträume aus Nutzungsdauer und Laufzeit des Leasingvertrags abgeschrieben.

Vermögenswerte und Schulden aus Leasingverhältnissen werden bei Erstansatz zu Barwerten erfasst. Die Leasingverbindlichkeiten beinhalten den Barwert folgender Leasingzahlungen:

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fixe Zahlungen (einschließlich de facto fixe Zahlungen) abzüglich etwaiger zu erhaltender Leasinganreize

variable Leasingzahlungen, die an einen Index oder (Zins-)Satz gekoppelt sind

erwartete Restwertzahlungen aus Restwertgarantien des Leasingnehmers

der Ausübungspreis einer Kaufoption, wenn die Ausübung durch den Leasingnehmer hinreichend sicher ist

Strafzahlungen für die Kündigung des Leasingverhältnisses, wenn in der Laufzeit berücksichtigt ist, dass der Leasingnehmer eine Kündigungsoption wahrnehmen wird

Leasingzahlungen werden mit dem Leasingverhältnis zugrundeliegenden impliziten Zinssatz abgezinst, sofern dieser bestimmbar ist. Andernfalls erfolgt eine Abzinsung mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz des Leasingnehmers, d.h. dem Zinssatz, den ein Leasingnehmer zahlen müsste, wenn er Mittel aufnehmen müsste, um in einem vergleichbaren wirtschaftlichen Umfeld einen Vermögenswert mit einem vergleichbaren Wert und vergleichbaren Bedingungen zu erwerben.

Zahlungen für kurzfristige Leasingverhältnisse sowie Vermögenswerte mit geringem Wert, werden linear als Aufwand erfasst. Als kurzfristige Leasingverhältnisse gelten Leasingverträge mit einer Laufzeit von bis zu 12 Monaten. Vermögenswerte mit geringem Wert sind beispielsweise IT-Ausstattung und kleinere Büromöbel mit einem Wert von bis zu USD 5.000.

Eine Reihe von Immobilien- und Anlagen-Leasingverträgen des Konzerns enthalten Verlängerungs- und Kündigungsoptionen. Derartige Vertragskonditionen werden dazu verwendet, um der Gruppe die maximale betriebliche Flexibilität in Bezug auf den Vertragsbestand zu erhalten. Verlängerungs- und Kündigungsoptionen werden bei hinreichender Sicherheit der Ausübung im jeweiligen Leasingzeitraum berücksichtigt. Eine hinreichende Sicherheit liegt vor, wenn die Wahrscheinlichkeit der Ausübung einer Option über 75 % liegt.

Der Konzern nimmt das Wahlrecht gemäß IFRS 16.15 wahr und fasst die in einem Vertrag enthaltenen Leasing- und Nichtleasingkomponenten zusammen.

In Übereinstimmung mit IFRS 16.47 werden die Nutzungsrechte sowie die Leasingverbindlichkeiten nicht gesondert in der Bilanz, sondern im Anhang ausgewiesen. Betreffend die Entwicklung der Nutzungsrechte im Geschäftsjahr verweisen wir auf Abschnitt "(16) KONZERNANLAGESPIEGEL". Angaben zu den Leasingverbindlichkeiten sind im Abschnitt "(27) VERBINDLICHKEITEN" enthalten. Die in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Beträge im Zusammenhang mit Leasingverhältnissen sind in den Abschnitten "(6) ABSCHREIBUNGEN", "(7) SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN", UND "(9) FINANZERGEBNIS" angegeben. Die Zahlungsmittelabflüsse sind im Abschnitt "(31) RISIKOMANAGEMENTPOLITIK UND SICHERUNGSMASSNAHMEN" unter den Liquiditätsrisiken angegeben.

ERTRAGSREALISIERUNG

Die Erlöse des Konzerns werden in den Segmenten Bode, Schaltbau, Pintsch erwirtschaftet. Erlöse im Segment Bode resultieren aus der Veräußerung von Tür- und Zustiegssysteme für Bahnen, Busse und Nutzfahrzeugen sowie von Inneneinrichtungen für Schienenfahrzeuge. Die Umsatzerlöse im Segment Schaltbau resultieren aus dem Verkauf von Steckverbindern, Schnappschaltern und DC-Schütze für unterschiedliche Anwendungen im Bahnmarkt und in der Industrie. Im Segment Pintsch werden die Erlöse aus dem Verkauf von Bahnübergangssicherungstechniken, Achszählsysteme und Stellwerkstechnik generiert.

Erlöse in den Segmenten Schaltbau und Bode

In den Segmenten Schaltbau und Bode werden Erlöse erfasst, wenn die Verfügungsmacht über die Produkte übergegangen ist. Die Lieferung ist erfolgt, wenn die Produkte an den benannten Bestimmungsort versandt wurden, die Risiken von Überalterung und Verlust auf den Kunden übergegangen sind, und der Kunde entweder Produkte in Übereinstimmung mit dem Kaufvertrag abgenommen hat, die Annahmefrist abgelaufen ist oder dem jeweiligen Segment objektive Nachweise vorliegen, dass alle Abnahmekriterien erfüllt wurden. Einige Verträge beinhalten mehrere Leistungskomponenten, wie etwa Verkauf von Produkten sowie notwendige Inbetriebnahmeleistungen und Kundenschulungen. Da die einzelnen Leistungskomponenten nicht ohne weiteres von einem Dritten erbracht werden können, handelt es sich grundsätzlich nicht um separat zu bilanzierende Leistungsverpflichtungen.

Im Zusammenhang mit der Veräußerung von Produkten aus den Segmenten Bode und Schaltbau können retrospektiv wirkende Volumenrabatte vereinbart sein, die auf den Gesamtumsatz eines Kunden innerhalb eines vereinbarten Zeitraums basieren. Die Erlöse aus diesen Verkäufen werden in Höhe des im Vertrag festgelegten Preises - abzüglich der geschätzten Volumenrabatte - erfasst. Die Schätzung basiert auf Erfahrungswerten (Erwartungswertmethode). Umsatzerlöse werden nur in dem Umfang erfasst, in dem es hochwahrscheinlich ist, dass eine signifikante Stornierung nicht notwendig wird, sofern die damit verbundene Unsicherheit nicht mehr besteht.

Im Segment Schaltbau werden in sehr geringem Umfang Umsatzerlöse aus Engineeringleistungen zeitraumbezogen erfasst. Die Erlöse werden im Verhältnis des geleisteten Inputs des Unternehmens zur Erfüllung der Leistungsverpflichtung im Verhältnis zu den insgesamt zur Erfüllung dieser Leistungsverpflichtung erwarteten Inputs erfasst.

Schaltbau nimmt für Finanzierungskomponenten den praktischen Behelf in Anspruch, die Auswirkungen einer Finanzierungskomponente nicht zu berücksichtigen, falls die Dauer zwischen Übertragung von Gütern bzw. Dienstleistungen und Bezahlung dieser durch den Kunden maximal ein Jahr liegt. Für Verpflichtungen, fehlerhafte Produkte im Rahmen von Standardgarantiebedingungen zu reparieren oder zu ersetzen, wird eine Rückstellung gebildet. Im Segment Bode können separate Leistungsverpflichtungen aus verlängerten Gewährleistungszeiträumen vorliegen. Die Bestimmung des Einzelveräußerungspreises erfolgt hierbei nach Stufe 2 (vergleiche hierzu Abschnitt "Bestimmung des Einzelveräußerungspreises"). Eine Forderung wird nach Erfüllung der zugrundeliegenden Incoterms und damit bei erfolgtem Kontrollübergang der Lieferung und Leistung auf den Kunden ausgewiesen, weil zu diesem Zeitpunkt der Anspruch auf Gegenleistung unbedingt ist, das heißt, dass die Fälligkeit ab diesem Zeitpunkt automatisch mit Zeitablauf eintritt. Die bei Schaltbau bestehenden Zahlungsziele sind je nach Kunde und Land sehr unterschiedlich.

Erlöse im Segment Pintsch

Im Segment Pintsch werden Erlöse erfasst, wenn die Verfügungsmacht über die Produkte übergegangen ist. Die Lieferung ist erfolgt, wenn die Produkte an den benannten Bestimmungsort versandt wurden, die Risiken von Überalterung und Verlust auf den Kunden übergegangen sind, und der Kunde entweder Produkte in Übereinstimmung mit dem Kaufvertrag abgenommen hat, die Annahmefrist erloschen ist oder dem jeweiligen Segment objektive Nachweise vorliegen, dass alle Abnahmekriterien erfüllt wurden.

Kundenspezifische Fertigungsaufträge werden in Form von Werk- bzw. Festpreisverträgen geschlossen. Bei Festpreisverträgen werden die Erlöse aufgrund der tatsächlich am Ende der Berichtsperiode erbrachten Leistung im Verhältnis zu der insgesamt zu erbringenden Leistungsverpflichtung erfasst, da der Kunde während der Leistungserbringung durch Schaltbau die Verfügungsgewalt über den Vermögenswert, erhält. Einige Verträge beinhalten mehrere Leistungskomponenten, wie etwa die Erbringung einer Bauleistung sowie notwendige Inbetriebnahmeleistungen. Da die einzelnen Leistungskomponenten nicht ohne weiteres von einem Dritten erbracht werden können, handelt es sich grundsätzlich nicht um separat zu bilanzierende Leistungsverpflichtungen. Sofern separate Leistungsverpflichtungen vorliegen, wird der Transaktionspreis anhand der relativen Einzelveräußerungspreise aufgeteilt. Sind diese nicht direkt beobachtbar, werden sie anhand des Expected-cost-plus-a-margin-Ansatzes geschätzt. Schätzungen hinsichtlich der Erlöse, Kosten oder des Auftragsfortschritts werden korrigiert, wenn sich Umstände ändern. Etwaige daraus resultierende Erhöhungen oder Verminderungen der geschätzten Erlöse und Kosten werden in der Periode im Gewinn oder Verlust abgebildet, in der die Umstände, die Anlass zur Korrektur geben, der Geschäftsleitung zur Kenntnis gelangen. Bei Festpreisverträgen zahlt der Kunde einen mittels Zahlungsplan festgelegten Betrag. Überschreiten die von Schaltbau erbrachten Leistungen den Zahlungsbetrag, wird ein Vertragsvermögenswert erfasst. Sind die Zahlungen höher als die erbrachte Leistung, wird eine Vertragsverbindlichkeit ausgewiesen. Zahlungen werden nach den in den Kundenverträgen vereinbarten Zahlungsplänen geleistet. Schaltbau nimmt für Finanzierungskomponenten den praktischen Behelf in Anspruch, die Auswirkungen einer Finanzierungskomponente nicht zu berücksichtigen, falls die Dauer zwischen Übertragung von Gütern bzw. Dienstleistungen und Bezahlung dieser durch den Kunden maximal ein Jahr liegt.

Vertragsvermögenswerte werden abzüglich Wertberichtigungen nach IFRS 9 angesetzt. Der Konzern wendet den vereinfachten Ansatz nach IFRS 9 an, um die erwarteten Kreditverluste zu bemessen; demzufolge werden für alle Vertragsvermögenswerte die über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste herangezogen.

Die Vertragsvermögenswerte betreffen noch nicht fakturierte laufende Arbeiten und weisen im Wesentlichen die gleichen Risikomerkmale wie die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen für die gleichen Vertragsarten und Schuldner auf. Der Konzern hat daher die Schlussfolgerung gezogen, dass die erwarteten Verlustquoten für noch nicht fällige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen einen angemessenen Näherungswert der Verlustquoten für Vertragsvermögenswerte darstellen.

Wertminderungsaufwendungen auf Vertragsvermögenswerte werden in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung im Posten Wertminderungsaufwendungen, netto, dargestellt. In Folgeperioden erzielte, früher bereits abgeschriebene Beträge werden im gleichen Posten erfasst.

Bestimmung des Einzelveräußerungspreises

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Stufe 1 Indikator ist ein "objektiver beobachtbarer Transaktionspreis", zu dem Schaltbau das betreffende Gut oder die Dienstleistung separat verkauft.
Stufe 2 Sofern kein "objektiv beobachtbarer Transaktionspreis" vorliegt, ist eine objektive Schätzung vorzunehmen. Schaltbau verwendet hierbei die "Expected cost plus a margin method".

FREMDKAPITALKOSTEN

Mit Ausnahme von Fremdkapitalkosten, die als Bestandteil der Anschaffungs- und Herstellungskosten von qualifizierten Vermögenswerten aktiviert werden, werden sämtliche Zinsen und sonstige Fremdkapitalkosten grundsätzlich sofort als Aufwand der Periode erfasst.

ANTEILSBASIERTE VERGÜTUNG

Die Bewertung von Verpflichtungen aus anteilsbasierten Vergütungen erfolgt anhand finanzmathematischer Methoden unter Anwendung von Optionspreismodellen.

Durch Eigenkapitalinstrumente beglichene anteilsbasierte Vergütungen werden im Zeitpunkt der Gewährung mit dem beizulegenden Zeitwert der bis dahin erdienten Eigenkapitalinstrumente angesetzt. Der beizulegende Zeitwert der Verpflichtung wird ratierlich über den Erdienungszeitraum als Personalaufwand bei gleichzeitiger Erhöhung der Kapitalrücklage erfasst.

BEHERRSCHUNGS- UND GEWINNABFÜHRUNGSVERTRAG

Seit dem Geschäftsjahr 2022 besteht ein wirksamer Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag zwischen der Schaltbau Holding AG, München (nachfolgend "SBHO"), als beherrschtem Unternehmen und der Voltage BidCo GmbH, München (nachfolgend "VOBI"), als herrschendes Unternehmen. Die Ergebnisabführung wird im Konzernabschluss der Schaltbau Holding AG nur in Höhe des für das jeweilige Geschäftsjahr entstandene handelsrechtliche Ergebnis der der Schaltbau Holding AG bemessen und ergebnisneutral über die Veränderung der Gewinnrücklagen im Eigenkapital erfasst.

WESENTLICHE EREIGNISSE

BEGLEICHUNG GEWINNABFÜHRUNGSVERPFLICHTUNG DURCH FORDERUNGSABTRETUNG

Mit Datum vom 31. Oktober 2022 gewährte die Schaltbau Holding AG der Voltage Holding GmbH, München, (nachfolgend "VOMI") ein Darlehen in Höhe von TEUR 130.000 zu einem Zinssatz von 0,5%. Die Laufzeit des Darlehens hätte vertragsgemäß am 30. Juni 2024 geendet. Gemäß Darlehensvertrag hat die VOMI das Recht, die Darlehenssumme zu jeder Zeit zurückzuzahlen. Das ausgereichte Darlehen war im Vorjahr unter den "Ausleihungen an verbundene Unternehmen" in der Bilanzposition "Sonstige Finanzanlagen" ausgewiesen. Anfallende Zinsen wurden kapitalisiert. Die Auszahlung war im Vorjahr in der Kapitalflussrechnung im Cashflow aus Investitionstätigkeit unter der Position "Auszahlungen für Investitionen in Finanzanlagen" erfasst.

Im Vorjahr wurde aufgrund des zwischen der Voltage BidCo GmbH, München, und der Schaltbau Holding AG bestehenden Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags eine Verbindlichkeit in Höhe von TEUR 121.774 erfasst.

Mit Wirkung zum 19. Juni 2023 hat die Schaltbau Holding AG ihre bestehende Forderung aus der im Vorjahr an die VOMI ausgereichten Ausleihung an die VOBI abgetreten, um ihre gegenüber der VOBI bestehende Verbindlichkeit aus der Gewinnabführung zu begleichen. Der Gesamtsaldo der ausgereichten Ausleihung inklusiver kapitalisierter Zinsen betrug zum 19. Juni 2023 TEUR 130.418. Der Saldo der Verbindlichkeit aus der Gewinnabführung inklusiver angefallener Zinsen belief sich zum 19. Juni 2023 auf TEUR 125.096. Nach erfolgter Forderungsabtretung verblieb eine Restforderung in Höhe von TEUR 5.322 bei der Schaltbau Holding AG gegenüber der VOMI. Durch erfolgten Schuldbeitritt der VOBI gegenüber der Schaltbau Holding AG betreffend des bestehenden Vertrags über die ausgereichte Ausleihung der Schaltbau Holding AG an die VOMI bestehen die Forderungsansprüche der Schaltbau Holding AG nunmehr gegenüber der VOBI. Zwischen der Schaltbau Holding AG und der VOBI wurde im Geschäftsjahr eine Cashpool-Vereinbarung abgeschlossen.

Da die bestehenden Forderungen bzw. Verbindlichkeiten im Wege der Forderungsabtretung bzw. des Schuldbeitritts beglichen wurden, liegen keine Ein- und Auszahlungen in der Kapitalflussrechnung vor.

VERKAUF ALTWERK VELDEN

Mit Kaufvertrag vom Juni 2022 hat die Schaltbau GmbH, München, das Grundstück mit Produktionsgebäude des Altwerkes in Velden sowie bestimmte technische Anlagen und Betriebsvorrichtungen veräußert. Die Besitzübergabe an den Käufer sowie der Übergang von Gefahr, Nutzen und Lasten des Grundstücks sowie des Gebäudes war zum 31. Dezember 2022 noch nicht erfolgt. Da es sich um langfristige Vermögenswerte handelte, deren Veräußerung hochwahrscheinlich war, wurden diese seit Oktober 2022 unter Berücksichtigung des IFRS 5 bilanziert. Infolgedessen war das Grundvermögen im Vorjahr in Höhe von TEUR 3.888 unter der Bilanzposition "Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte" ausgewiesen. Mit Ergänzungsvereinbarung vom 13. Januar 2023 wurde vereinbart, dass der Übergang von Gefahr, Nutzen und Lasten des Grundstücks sowie des Gebäudes erst im September 2023 auf den Käufer erfolgt. Darüber hinaus wurde der Kaufpreis auf TEUR 3.800 angepasst. Mit Ergänzungsvereinbarung vom 1. Juli 2023 wurde der Verkaufspreis auf TEUR 3.600 reduziert. Infolgedessen wurde im August 2023 eine Wertberichtigung in Höhe von TEUR 288 auf den reduzierten Veräußerungspreis vorgenommen. Die gebuchte Wertberichtigung ist in der Gewinn- und Verlustrechnung in der Position Abschreibungen enthalten. Da der Käufer den geschuldeten Kaufpreis bis zum Bilanzstichtag nicht beglichen hat und bedingt dadurch der Eigentumsübergang noch nicht erfolgte, wird das Grundvermögens zum 31. Dezember 2023 weiterhin unter der Bilanzposition "Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte" ausgewiesen.

VERKAUF LIEGENSCHAFT MADRID

Mit Kaufvertrag vom 16. November 2023 hat die Schaltbau Holding AG, München, ihr Grundstück und Gebäude in Madrid, das bisher in der Bilanzposition "Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien" ausgewiesen war, an einen spanischen Investor für TEUR 2.950 veräußert. Ab November 2023 wurden die Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften des IFRS 5 angewandt. Zum Zeitpunkt der Anwendung der Bewertungsvorschriften wurde in der Gewinn- und Verlustrechnung ein Wertberichtigungsaufwand in Höhe von TEUR 175 in den Abschreibungen erfasst. Infolgedessen betrug das Abgangsergebnis im Zeitpunkt der Veräußerung TEUR 0. Der Zahlungseingang in Höhe von TEUR 2.950 erfolgte im Dezember und ist in der Kapitalflussrechnung in der Position Einzahlungen aus Abgängen von als Finanzanlage gehaltene Immobilien enthalten.

VERKAUF GRUNDSTÜCK UND GEBÄUDE USA

Mit Kaufvertrag vom 31. Juli 2023 hat die Bode North America Inc., Spartanburg, USA, ihr Grundstück und Gebäude veräußert. Der Verkaufspreis betrug TUSD 3.418 (TEUR 3.135). Ab Juli 2023 wurden die Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften des IFRS 5 angewandt. Zum Zeitpunkt der Anwendung der Bewertungsvorschriften wurde kein Wertberichtigungsbedarf identifiziert. Aus dem Verkauf resultierte ein Abgangserlös in Höhe von TEUR 2.399, der im sonstigen betrieblichen Ertrag erfasst wurde. Der Zahlungseingang in Höhe von TEUR 3.135 erfolgte im Dezember und ist in der Kapitalflussrechnung in der Position Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen enthalten.

VERÄUSSERUNG DER ZHEJIANG YONGGUI BODE TRANSPORTATION EQUIPMENT CO. LTD. ("NACHFOLGEND BOYO")

Im November 2023 gab der Konzern seine Absicht bekannt, die Anteile an der BOYO zu veräußern. Die Gesellschaft wurde als Joint Venture im Geschäftsjahr 2017 gegründet und wurde seitdem nach der Equity-Methode in den Konzern einbezogen. Aufgrund in der Vergangenheit vorgenommener Wertminderungen und der negativen Geschäftsentwicklung betrug der Buchwert der Beteiligung TEUR 0. Im Konzernabschluss 2022 wurde ein nicht erfasstes anteiliges Ergebnis der BOYO in Höhe von TEUR -1.400 ausgewiesen. Das nicht erfasste anteilige Ergebnis betrug im Geschäftsjahr 2023 zuletzt TEUR -1.711.

Seit Ende des Geschäftsjahres liegt ein bindendes Kaufangebot eines potenziellen Käufers, die Anteile zu einem Kaufpreis von TEUR 1.729 (CNY 13,5 Mio.) zu erwerben, vor. Infolgedessen wurde eine ergebniswirksame Wertaufholung gemäß IAS 28 i.V.m. IAS 36 in Höhe von TEUR 1.729 im "sonstigen Beteiligungsergebnis" erfasst. Nach erfolgter Wertaufholung wurde das anteilig nicht erfasste Ergebnis in Höhe von TEUR -1.711 realisiert, wodurch ein Aufwand im "Ergebnis aus At-Equity bilanzierten Unternehmen" erfasst wurde. Aufgrund der bestehenden Verkaufsabsicht wurde ab dem Zeitpunkt der vorliegenden Genehmigung des Aufsichtsrats, die Anteile an der BOYO zu veräußern, IFRS 5 angewandt. Infolgedessen erfolgt der Ausweis der Anteile an der BOYO zum Stichtag mit einem Wert von TEUR 18 in der Bilanzposition "zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte".

WERTMINDERUNG - PINTSCH WOLBER GMBH, VELBERT (NACHFOLGEND "PTWO")

Im Rahmen des regulären jährlichen Impairmenttests im Dezember wurde unter Berücksichtigung der vom Aufsichtsrat verabschiedeten Planung ein Wertberichtigungsbedarf festgestellt. Infolgedessen wurde eine Wertberichtigung des Geschäfts- und Firmenwerts der PTWO in Höhe von TEUR 44 und der aktivierten Technologien in Höhe von TEUR 728 vorgenommen, da der erzielbare Betrag geringer als der Buchwert der Cash-Generating Unit war. Der erzielbare Betrag (Nutzungswert) belief sich auf TEUR 4.130. Bei der Ermittlung des erzielbaren Betrages wurde von einem festen Planungszeitraum von drei Jahren ausgegangen. Die Werte der zugrunde gelegten Annahmen wurden anhand aller verfügbaren Informationen ermittelt. Der aktualisierten Cash Flow-Prognose für die kommenden drei Geschäftsjahre plus ewiger Rente für die Ermittlung des Nutzungswerts wurde ein Beta-Faktor von 0,9%, ein Nachsteuer-WACC von 7,4 % (Vorsteuer-WACC 9,5 %) und eine Wachstumsrate der ewigen Rente von 1% zugrunde gelegt. Der erzielbare Betrag entspricht nach der vorgenommenen Wertminderung dem Buchwert.

WERTMINDERUNG - SCHALTBAU TRANSPORTATION UK LTD., MILTON KEYNES, UK (NACHFOLGEND "BOUK")

Darüber hinaus wurde im Rahmen des regulären jährlichen Impairmenttests im Dezember unter Berücksichtigung der vom Aufsichtsrat verabschiedeten Planung ein Wertberichtigungsbedarf bei der BOUK festgestellt. Infolgedessen wurde eine Wertberichtigung des Geschäfts- und Firmenwerts in Höhe von TEUR 446, da der erzielbare Betrag geringer als der Buchwert der Cash-Generating Unit war. Der erzielbare Betrag (Nutzungswert) belief sich auf TEUR 4.363. Bei der Ermittlung des erzielbaren Betrages wurde von einem festen Planungszeitraum von drei Jahren ausgegangen. Die Werte der zugrunde gelegten Annahmen wurden anhand aller verfügbaren Informationen ermittelt. Der aktualisierten Cash Flow-Prognose für die kommenden drei Geschäftsjahre plus ewiger Rente für die Ermittlung des Nutzungswerts wurde ein Beta-Faktor von 0,9%, ein Nachsteuer-WACC von 8,3 % (Vorsteuer-WACC 9,8 %) und eine Wachstumsrate der ewigen Rente von 1% zugrunde gelegt. Der erzielbare Betrag entspricht nach der vorgenommenen Wertminderung dem Buchwert.

WERTMINDERUNG - SPII S.P.A., SARONNO, ITALIEN (NACHFOLGEND "SPII")

Des Weiteren wurde im Rahmen des regulären jährlichen Impairmenttests im Dezember unter Berücksichtigung der vom Aufsichtsrat verabschiedeten Planung ein Wertberichtigungsbedarf bei der SPII festgestellt. Infolgedessen wurde eine Wertberichtigung des Geschäfts- und Firmenwerts in Höhe von TEUR 3.325 vorgenommen, da der erzielbare Betrag geringer als der Buchwert der Cash-Generating Unit war. Der erzielbare Betrag (Nutzungswert) belief sich auf TEUR 20.229. Bei der Ermittlung des erzielbaren Betrages wurde von einem festen Planungszeitraum von drei Jahren ausgegangen. Die Werte der zugrunde gelegten Annahmen wurden anhand aller verfügbaren Informationen ermittelt. Der aktualisierten Cash Flow-Prognose für die kommenden drei Geschäftsjahre plus ewiger Rente für die Ermittlung des Nutzungswerts wurde ein Beta-Faktor von 0,9%, ein Nachsteuer-WACC von 10,1 % (Vorsteuer-WACC 14,9 %) und eine Wachstumsrate der ewigen Rente von 1% zugrunde gelegt. Der erzielbare Betrag entspricht nach der vorgenommenen Wertminderung dem Buchwert.

EINIGUNG ÜBER OFFENE FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN

Im Segment Pintsch bestanden bis Ende 2023 offene Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von EUR 1,6 Mio. aus in Vorjahren erbrachten Lieferungen gegenüber einem Kunden. Um strittige Themen im Zusammenhang mit den erbrachten Lieferungen beizulegen und um die zukünftigen Geschäftsbeziehungen nicht zu beeinträchtigen, haben beide Vertragsparteien noch im Geschäftsjahr 2023 eine Einigung erzielt. Im Rahmen dieser Einigung hat sich Pintsch vertraglich dazu verpflichtet, einerseits auf die Begleichung der offenen Restforderung zu verzichten und andererseits geistige Eigentumsrechte für das gelieferte Produkt auf den Kunden zu übertragen. Die vertraglichen Bedingungen werden voraussichtlich mit hoher Wahrscheinlichkeit erfüllt. Als Ergebnis der Einigung wurden die Forderungen bei gleichzeitiger Reduzierung der Umsatzerlöse zum Stichtag ausgebucht.

ÄNDERUNGEN IM VORSTAND

Dr. Jürgen Brandes, Mitglied des Vorstands der Schaltbau Holding AG, legte sein Vorstandsamt im gegenseitigen Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat zum 30. November 2023 nieder.

Der Aufsichtsrat der Schaltbau Holding AG hat Wilko Stark, bislang Mitglied des Aufsichtsrats, per 1. Dezember 2023 in den Vorstand der Schaltbau Holding AG entsandt. Wilko stark übernimmt dort interimistisch die Group CEO Funktion. Während seiner Tätigkeit als Vorstand ruht sein Aufsichtsratsmandat.

ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

(1) UMSATZERLÖSE

Die Erlöse des Konzerns werden in den Segmenten Pintsch, Bode, und Schaltbau erwirtschaftet. Im Segment Pintsch werden die Erlöse aus dem Verkauf von Bahnübergangssicherungstechnik, Rangier-, Signal- und Stellwerkstechnik für die Bahn-Infrastruktur generiert. Die Erlöse im Segment Bode resultieren aus der Veräußerung von Tür- und Zustiegssystemen vor allem für Schienenfahrzeuge. Die Umsatzerlöse im Segment Schaltbau werden aus dem Verkauf von sicherheitskritischen Gleichstrom-Komponenten u.a. für Schienenfahrzeuge, Industrieanwendungen, Stromspeicher, Elektrofahrzeuge und Ladeinfrastrukturen erzielt.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Umsatzerlöse, die in den Segmenten zeitraum- und zeitpunktbezogen, erwirtschaftet werden.

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Umsatzerlöse nach Segmenten 2023 2022
Angaben in TEUR
Schaltbau GmbH Gruppe 175.890 163.246
- davon zeitraumbezogen 131 68
BODE Gruppe 226.348 223.744
- davon zeitraumbezogen 0 0
Pintsch Gruppe 105.865 92.029
- davon zeitraumbezogen 17.951 13.819
Holding 0 668
- davon zeitraumbezogen 0 0
508.103 479.687

Die nachfolgende Tabelle zeigt die zum Stichtag noch nicht bzw. noch nicht vollständig erfüllten Leistungsverpflichtungen, die im Wesentlichen aus langfristigen Fertigungsaufträgen aus dem Segment Pintsch sowie aus über Zeitraum erbrachte Entwicklungsleistungen im Segment Schaltbau resultieren.

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Angaben in TEUR 2023 2022
Aggregierter Transaktionspreis von nicht (oder teilweise nicht) erfüllten Leistungsverpflichtungen 44.312 18.205

Das Management erwartet, dass 96,0 % (Vj. 76,6%) dieser ausstehenden (oder teilweise ausstehenden) Leistungsverpflichtungen im Geschäftsjahr 2024 (Vj. 2023) als Umsatz erfasst werden. Die restlichen 4,0 % (Vj. 23,4%) werden erwartungsgemäß überwiegend im Jahr 2025 (Vj. 2024) als Umsatz erfasst. Der genannte Betrag umfasst keine variablen Vergütungsbestandteile, die begrenzt sind.

Die Angabe umfasst keine Verträge, bei denen der Anspruch auf Gegenleistung vom Kunden mit dem Wert der erbrachten Leistungsverpflichtung durch Schaltbau im Einklang steht und/​oder deren erwartete ursprüngliche Laufzeit maximal ein Jahr beträgt.

Nachfolgende Tabelle zeigt in der Berichtsperiode erfasste Erlöse, die zu Beginn der Periode im Saldo der Vertragsverbindlichkeiten angefallen sind (vgl. Abschnitt "(28) VERTRAGSVERMÖGENSWERTE UND -VERBINDLICHKEITEN"):

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Angaben in TEUR 2023 2022
Erfasste Erlöse, die zu Beginn der Periode im Saldo der Vertragsverbindlichkeiten enthalten waren 68.574 34.146
Erfasste Erlöse aus Leistungsverpflichtungen, die in früheren Perioden erfüllt wurden 2 0
68.577 34.146

In nachfolgender Tabelle werden die vom Konzern erwirtschafteten Umsatzerlöse nach Märkten dargestellt.

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Umsatzerlöse nach Märkten 2023 2022
Angaben in TEUR
Deutschland 188.588 180.964
Übrige EU-Länder 174.333 162.763
Übrige europäische Länder 55.843 48.856
Asien 55.531 59.513
Amerika 31.944 26.535
Sonstige Länder 1.864 1.056
508.103 479.687

(2) BESTANDSVERÄNDERUNGEN AN FERTIGEN UND UNFERTIGEN ERZEUGNISSEN UND ANDERE AKTIVIERTE EIGENLEISTUNGEN

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Angaben in TEUR 2023 2022
Bestandsveränderungen -431 1.920
Andere aktivierte Eigenleistungen 17.336 11.138
16.905 13.058

(3) SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE

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Angaben in TEUR 2023 2022
Auflösung von Rückstellungen 4.637 5.073
Währungs- /​ Kursgewinne 3.159 3.537
Erträge aus Versicherungsleistungen 213 964
Zuwendungen der öffentlichen Hand 1.146 2.145
Übrige betriebliche Erträge 9.520 3.737
18.675 15.456

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten periodenfremde Erträge von insgesamt TEUR 5.748 (Vj. TEUR 6.008) im Wesentlichen aus der Auflösung von Rückstellungen. Die übrigen betrieblichen Erträge beinhalten Mieterträge in Höhe von TEUR 313 (Vj. TEUR 321) sowie Erträge für erbrachte Leistungen an verbundene nichtkonsolidierte Unternehmen sowie anderen Unternehmen in Höhe von TEUR 3.026 (Vj. TEUR 144). Darüber hinaus sind Erträge aus Anlageabgängen über insgesamt TEUR 2.462 enthalten, wovon TEUR 2.399 auf den Verkauf des Grundstücks und Gebäudes der Bode North America Inc., Spartanburg, USA, entfallen. Für weitere Informationen verweisen wir auf die Ausführungen zum "Verkauf Grundstück und Gebäude USA" im Abschnitt "WESENTLICHE EREIGNISSE".

Im Vorjahr waren darüber hinaus Erträge aus der Veräußerung des Geschäfts mit Gasweichenheizungen im Rahmen eines Asset Deals in Höhe von TEUR 500 in den übrigen betrieblichen Erträgen enthalten.

Bei den Zuwendungen der öffentlichen Hand handelt es sich im Wesentlichen um erfolgsbezogene Zuwendungen für Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. Unerfüllte Bedingungen im Zusammenhang mit den erhaltenen Zuwendungen sind seitens Schaltbau nicht ersichtlich.

(4) MATERIALAUFWAND

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Angaben in TEUR 2023 2022
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren -211.709 -196.844
Aufwendungen für bezogene Leistungen -55.206 -44.701
-266.915 -241.545

Erläuterungen zu den Beschaffungsmärkten und zur Einkaufsstrategie der Schaltbau-Gruppe finden sich im Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns.

(5) PERSONALAUFWAND /​ MITARBEITER

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Angaben in TEUR 2023 2022
Löhne und Gehälter -144.247 -145.862
Soziale Abgaben und Aufwendungen -17.234 -16.722
Aufwendung für Altersversorgung und Unterstützung -12.563 -11.631
-174.044 -174.215

Im Zusammenhang mit den Aufwendungen für Altersversorgung wird auf die Ausführungen im Abschnitt "(25) PENSIONSRÜCKSTELLUNGEN" verwiesen.

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Durchschnittliche Mitarbeiteranzahl 2023 2022
Entwicklung 354 375
Einkauf und Logistik 302 339
Fertigung 1.418 1.410
Vertrieb 288 288
Verwaltung inkl. Vorstände und Geschäftsführer 260 273
Auszubildende 19 21
2.641 2.706

Bei den oben genannten Angaben handelt es sich um die unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten gewichtete, durchschnittliche Anzahl an Mitarbeitern der vollkonsolidierten Gesellschaften auf Basis der monatlichen Endstände. Die betriebswirtschaftliche Gewichtung bezieht Auszubildende nur zu 30% in die Berechnung ein.

(6) ABSCHREIBUNGEN UND WERTBERICHTIGUNGEN

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Angaben in TEUR 2023 2022
Abschreibungen immaterielle Vermögenswerte
Konzessionen, ähnliche Rechte und Software -2.537 -2.500
Entwicklungskosten -1.470 -1.277
Wertberichtigungen immaterielle Vermögenswerte
Konzessionen, ähnliche Rechte und Software -728 0
-4.735 -3.777
Geschäfts- oder Firmenwerte (Wertberichtigung) -3.815 0
Abschreibungen auf Sachanlagen
Grundstücke und Bauten -2.563 -2.240
Technische Anlagen und Maschinen -4.527 -4.112
Betriebs- und Geschäftsausstattung -4.403 -3.764
Wertberichtigungen auf Sachanlagen
Grundstücke und Bauten -288 0
-11.781 -10.116
Abschreibungen auf Nutzungsrechte
Nutzungsrechte Grundstücke und Bauten -2.644 -2.304
Nutzungsrechte Technische Anlagen und Maschinen -202 -158
Nutzungsrechte Betriebs- und Geschäftsausstattung -1.243 -1.382
-4.089 -3.844
Abschreibungen auf als Finanzinvestition gehaltene Immobilien -174 -190
Wertberichtigungen auf als Finanzinvestition gehaltene Immobilien -175 0
-349 -190
Abschreibungen gemäß Anlagespiegel -24.769 -17.927
Überleitung IFRS 5 Bilanzierung -313 61
Abschreibungen gemäß Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung -25.082 -17.866

Im Geschäftsjahr liegen Abschreibungen auf Nutzungsrechte in Höhe von TEUR -4.089 (Vj. TEUR -3.844 vor Berücksichtigung der IFRS 5 Ausweisänderungen) vor.

Die Wertberichtigungen der "Sachanlagen" entfallen auf folgende Gesellschaften:

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Angaben in TEUR 2023 2022
Gesellschaft
SBOP -288 0
-288 0

Im Geschäftsjahr liegen Wertberichtigungen auf als Finanzinvestition gehaltene Immobilien in Höhe von TEUR 175 vor.

Darüber hinaus wurden die Geschäfts- und Firmenwerte folgender Gesellschaften wertberichtigt:

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Angaben in TEUR 2023 2022
Gesellschaft
SPII 3.325 0
PTWO 44 0
BOUK 446 0
3.815 0

Im Berichtsjahr wurde eine Wertberichtigung in Höhe von TEUR -728 auf Technologie bei der PTWO vorgenommen. Diese ist in der Position Wertberichtigungen Konzessionen, ähnliche Rechte und Software enthalten.

Für weitere Informationen verweisen wir auf die Ausführungen zu "Verkauf Altwerk Velden" sowie "Wertminderung - Pintsch Wolber GmbH", Wertminderung - Schaltbau Transportation UK Ltd." und "Wertminderung - SPII S.P.A." im Abschnitt "WESENTLICHE EREIGNISSE".

(7) SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN

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Angaben in TEUR 2023 2022
Verwaltungskosten -27.844 -28.216
Vertriebskosten -12.873 -12.248
Betriebskosten -2.914 -1.979
Leasingaufwand IFRS 16
Geringwertige Leasingvermögenswerte -547 -450
Kurzfristige Leasingverhältnisse -1.750 -1.540
Variable Zahlungen -234 -198
Soziale Sach- und Personalkosten -2.148 -2.075
Aufwendungen aus Währungs- und Kursverlusten -2.468 -3.471
Sonstige Steuern -763 -754
Verluste aus Anlagenabgängen -200 -174
Aufwendungen für Drohverlustrückstellungen -439 -437
Übrige Aufwendungen -1.958 -3.530
-54.138 -55.072

Die Verwaltungskosten beinhalten im Wesentlichen Rechts- und Beratungskosten, Versicherungen und Beiträge, sowie IT-Kosten. Die Vertriebskosten entfallen auf Werbekosten, Verkaufsprovisionen sowie Reise- und Bewirtungskosten.

Im Vorjahr beinhalten die übrigen Aufwendungen insbesondere den Aufwand in Höhe von TEUR -2.527 aus der Zuführung zu den im Segment Bode im Vorjahr gebildeten Restrukturierungsrückstellungen (Sachkostenanteil).

Die Auszahlungen für kurzfristige bzw. geringwertige Leasingverhältnisse und variable Zahlungen beliefen sich im Geschäftsjahr auf TEUR -2.531 (Vj. TEUR -2.188).

(8) BETEILIGUNGSERGEBNIS

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Angaben in TEUR 2023 2022
Ergebnis aus at equity-bilanzierten Unternehmen -389 1.073
Sonstiges Beteiligungsergebnis 3.053 0
2.664 1.073

Die Abschlüsse der ausländischen Gesellschaften wurden jeweils gemäß den landesrechtlichen Regelungen aufgestellt. Um materielle Unterschiede im Ergebnis zu einem nach den Regelungen der IFRS aufgestellten Abschluss, wie sie in der EU anzuwenden sind, zu vermeiden wurden - sofern wesentlich - IFRS Anpassungsbuchungen vorgenommen.

Im Geschäftsjahr wurden wie im Vorjahr für den Einbezug der BODO als at equity-bilanziertes Unternehmen, das als funktionale Währung die "Türkische Lira" verwendet, die Regelungen des IAS 29 für Hochinflationsländer angewandt. Der dem zur Ermittlung des at-equity Ergebnisses zugrundeliegende Abschluss der Gesellschaft wurde aufgrund von Änderungen der allgemeinen Kaufkraft der funktionalen Währung angepasst. Der zugrunde gelegte Abschluss wurde dabei nach dem Konzept der historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten erstellt. Am Abschlussstichtag wurde der CPI (Cost Performance Index) mit einem Wert von 1,65 (Vj. 1,64) angewandt.

Das Ergebnis aus at equity-bilanzierten Unternehmen beinhaltet wie im Vorjahr den Anteil am Ergebnis der BoDo Bode-Dogrusan A.S. (Türkei). Das at Equity-bilanzierte Unternehmen hat im Geschäftsjahr eine Ausschüttung in Höhe von TTRY 22.222 bzw. TEUR 737 (Vj. TTRY 22.222 bzw. TEUR 1.459) getätigt, wovon die Hälfte auf die Schaltbau-Gruppe entfällt (TEUR 369; Vj. TEUR 669).

Seit Ende des Geschäftsjahres liegt ein bindendes Kaufangebot eines potenziellen Käufers, die Anteile an der BOYO zu einem Kaufpreis von TEUR 1.729 zu erwerben, vor. Infolgedessen wurde eine ergebniswirksame Wertaufholung gemäß IAS 28 i.V.m. IAS 36 in Höhe von TEUR 1.729 im "sonstigen Beteiligungsergebnis" erfasst. Nach erfolgter Wertaufholung wurde das im Rahmen der Equity-Bewertung anteilig bisher nicht erfasste Ergebnis realisiert, wodurch ein Aufwand in Höhe von TEUR -1.711 im "Ergebnis aus At-Equity bilanzierten Unternehmen" erfasst wurde. Für weitere Informationen verweisen wir auf die Ausführungen zur "Veräußerung der Zhejiang Yonggui Bode Transportation Equipment Co. Ltd." im Abschnitt "WESENTLICHE EREIGNISSE".

Darüber hinaus beinhaltet das "sonstige Beteiligungsergebnis" im Berichtsjahr eine von der SBAP im Geschäftsjahr beschlossene Ausschüttung in Höhe von THKD 10.000 bzw. TEUR 1.184. Weiter wurde eine in Vorjahren vorgenommene Wertberichtigung auf den Beteiligungsansatz in Höhe von TEUR 140 erfolgswirksam aufgelöst.

Wären die jeweiligen Wechselkurse um 10% vorteilhafter/​nachteiliger ausgefallen, dann würde sich das Ergebnis aus at equity-bilanzierten Unternehmen um TEUR 82 /​ -67 verändern (Vj. TEUR 55 /​ -45), bei Annahme eines unveränderten CPI Wertes.

(9) FINANZERGEBNIS

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Angaben in TEUR 2023 2022
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 818 2.283
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -14.154 -7.443
davon aus der Aufzinsung von Leasingverbindlichkeiten -375 -337
-13.336 -5.160

Die Zinsaufwendungen enthalten TEUR -1.099 (Vj. TEUR -547) aus der Aufzinsung von Personalrückstellungen.

Der Zinsertrag beinhaltet insbesondere Erträge aus der Bewertung von Zinsderivaten.

Der Anstieg der Zinsen und ähnlichen Aufwendungen lässt sich auf eine gegenüber dem Vorjahr höhere Verschuldung bei einem gleichzeitig gestiegenem Zinsniveau zurückführen.

(10) ERTRAGSTEUERN

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Angaben in TEUR 2023 2022
Ertragsteueraufwand -3.925 -4.066
Latenter Steuerertrag (+) /​ -aufwand (-) -1.199 -3.403
-5.124 -7.469

Soweit die Gesellschaft mit ihren Tochtergesellschaften steuerlich anzuerkennende Ergebnisabführungsverträge geschlossen hat, wird das Einkommen dieser Tochtergesellschaften der Gesellschaft für körperschaft- und gewerbesteuerliche Zwecke zugerechnet. Das Einkommen der Tochtergesellschaft ist in diesem Fall auf Ebene der Muttergesellschaft zu versteuern, ohne dass es einer Ausschüttung bedarf. Bei der Ermittlung des Einkommens der Tochtergesellschaft (Organgesellschaft) sind verschiedene Besonderheiten (z. B. Ermittlung der abziehbaren Zinsaufwendungen, Verlustabzug) zu berücksichtigen.

Die aktiven latenten Steuern betreffen folgende Bilanzposten:

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Angaben in TEUR Anlagevermögen Vorräte Übriges Vermögen Pensionsrückstellungen
Stand 31.12.2021 910 2.493 862 5.071
Anp.: IAS 12 neu -58 0 0 0
Stand 1.1.2022 852 2.493 862 5.071
(belastet) /​ gutgeschrieben
- dem Gewinn oder Verlust -52 1.497 -18 -25
- dem sonstigen Ergebnis 0 0 0 -2.839
Währung 0 -4 -11 -1
Stand 31.12.2022 800 3.986 833 2.206
Stand 1.1.2023 800 3.986 833 2.206
(belastet) /​ gutgeschrieben
- dem Gewinn oder Verlust -51 4.104 -79 -96
- dem sonstigen Ergebnis 0 0 0 990
Währung 0 -11 -6 3
Stand 31.12.2023 749 8.079 748 3.103
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Angaben in TEUR Übrige Rückstellungen Verbindlichkeiten Verlustvorträge Saldierung Summe
Stand 31.12.2021 1.896 644 2.601 -8.341 6.136
Anp.: IAS 12 neu 0 1.429 0 -1.371 0
Stand 1.1.2022 1.896 2.073 2.601 -9.712 6.136
(belastet) /​ gutgeschrieben
- dem Gewinn oder Verlust -440 -46 610 1.526
- dem sonstigen Ergebnis 0 -10 0 -2.849
Währung -4 -6 -25 -51
Stand 31.12.2022 1.452 2.011 3.186 -10.104 4.370
Stand 1.1.2023 1.452 2.011 3.186 -10.104 4.370
(belastet) /​ gutgeschrieben
- dem Gewinn oder Verlust -16 -818 3.617 6.661
- dem sonstigen Ergebnis 0 0 0 990
Währung 12 48 6 52
Stand 31.12.2023 1.448 1.241 6.809 -18.189 3.988

Die passiven latenten Steuern betreffen folgende Bilanzposten:

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Angaben in TEUR Anlagevermögen Vorräte Übriges Vermögen Pensionsrückstellungen
Stand 31.12.2021 8.743 419 2.184 0
Anp.: IAS 12 neu -1.371 0 0 0
Stand 1.1.2022 10.114 419 2.184 0
(belastet) /​ gutgeschrieben
- dem Gewinn oder Verlust -2.475 -83 85 0
Währung 10 0 0 0
Konsolidierungskreis 0 0 0 0
Stand 31.12.2022 12.579 502 2.099 0
Stand 1.1.2023 12.579 502 2.099 0
(belastet) /​ gutgeschrieben
- dem Gewinn oder Verlust -3.979 84 551 0
Währung -58 0 0 0
Konsolidierungskreis 0 0 0 0
Stand 31.12.2023 16.616 418 1.548 0
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Angaben in TEUR Übrige Rückstellungen Verbindlichkeiten Saldierung Summe
Stand 31.12.2021 117 50 -8.341 3.172
Anp.: IAS 12 neu 0 0 1.371 0
Stand 1.1.2022 117 50 -9.712 3.172
(belastet) /​ gutgeschrieben
- dem Gewinn oder Verlust -110 -2.480 -5.063
Währung 0 1 11
Konsolidierungskreis 0 0 0
Stand 31.12.2022 227 2.529 -10.104 7.832
Stand 1.1.2023 227 2.529 -10.104 7.832
(belastet) /​ gutgeschrieben
- dem Gewinn oder Verlust -70 -4.446 -7.860
Währung 0 -11 -69
Konsolidierungskreis 0 0 0
Stand 31.12.2023 297 6.986 -18.189 7.676

Von den latenten Steuern nach Saldierung entfallen auf langfristige aktive latente Steuern TEUR 1.129 (Vj. TEUR 1.170) und auf langfristige passive latente Steuern TEUR 4.971 (Vj. TEUR 5.165).

Von den steuerlichen Verlustvorträgen könnten 0,8 % (Vj. 0,8 %) in zwei Jahren, 0,0 % (Vj. 0,9 %) in drei Jahren, 0,3 % (Vj. 0,0 %) in vier Jahren, 0,9 % (Vj. 0,3 %) in fünf Jahren und 13,3 % (Vj. 10,8 %) in mehr als fünf Jahren voraussichtlich verfallen. Die übrigen Verlustvorträge von 84,7 % (Vj. 87,2 %) wären unbegrenzt vortragsfähig.

Zum Bilanzstichtag wurden auf inländische gewerbesteuerliche und körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 44.876 (Vj. TEUR 19.238) latente Steuern in Höhe von TEUR 6.729 (Vj. TEUR 2.886) angesetzt. Auf ausländische Verlustvorträge in Höhe von TEUR 316 (Vj. TEUR 1.204) wurden TEUR 79 (Vj. TEUR 301) latente Steuern bilanziert.

Für inländische körperschaftsteuerliche und gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 30.074 (Vj. TEUR 64.601) sowie auf ausländische Verlustvorträge in Höhe von TEUR 17.453 (Vj. TEUR 18.863) sind keine latenten Steuern angesetzt.

Seit dem Geschäftsjahr 2022 besteht zwischen der Schaltbau Holding AG und der Voltage BidCo GmbH ein wirksamer Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag. Auf vororganschaftliche Verlustvorträge der Schaltbau Holding AG können keine aktiven latenten Steuern gebildet werden. Diese steuerlichen Verlustvorträge sind solange der Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag besteht, nicht nutzbar. In Folge dieses Vertrags besteht seit 1. Januar 2022 zwischen der Schaltbau Holding AG (Organgesellschaft), der Schaltbau GmbH (Organgesellschaft) der Voltage BidCo GmbH (Organgesellschaft) und der Voltage Holding GmbH (Organträger) eine ertragsteuerliche Organschaft. Latente Steuern werden entsprechend der wirtschaftlichen Betrachtungsweise auf Ebene der jeweiligen Gesellschaft bilanziert.

Auf temporäre Differenzen und nicht ausgeschüttete Gewinne von Tochterunternehmen der Schaltbau Holding AG wurden wegen bestehender Kontrolle nach IAS 12.39 in Höhe von TEUR 851 (Vj. TEUR 749) keine latenten Steuerschulden bilanziert.

Überleitungsrechnung vom erwarteten zum tatsächlichen Steueraufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung

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Angaben in TEUR 2023 2022
Jahresergebnis vor Ertragsteuern 11.692 14.473
Erwarteter Steueraufwand (30%) -3.508 -4.342
- Besteuerungsunterschied Ausland 1.091 1.430
- Steuerfreie Erträge 740 139
- Nicht abziehbare Aufwendungen -2.020 -2.596
- At equity-Bilanzierung assoziierter Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen -227 322
- Steuernachzahlungen und Erstattungen für Vorjahre -102 688
- Änderung der aktiven latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge 641 -3.955
- Auswirkung von Steuersatzänderungen 0 -34
- Ausländische Quellensteuer -578 -479
- Bewertung latenter Steuern auf temporäre Differenzen 11 182
- Sonstige Abweichungen -1.172 1.176
Ertragsteueraufwand gemäß Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung -5.124 -7.469
- Ertragsteueraufwand aufgegebener Geschäftsbereich 0 179
Ertragsteueraufwand gesamt -5.124 -7.290
Effektiver Steuersatz 43,8% 51,6%

Die Position "Nicht abziehbare Aufwendungen" enthält den rein steuerlichen Effekt aus der Hinzurechnung der Aufwendungen für die Garantiedividende an die Minderheiten Aktionäre der Schaltbau Holding AG. Die Position "Sonstige Abweichnungen" enthält mit TEUR -2.023 (Vj. TEUR 968) den Effekt aus dem Ergebnisabführungsvertrag zwischen der Schaltbau Holding AG und der Voltage BidCo GmbH.

(11) ERGEBNIS JE AKTIE

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie wird als Quotient aus dem den Aktionären der Schaltbau Holding AG zustehenden Konzernjahresergebnis und der gewichteten durchschnittlichen Anzahl der während des Geschäftsjahres im Umlauf befindlichen Stammaktien ohne Berücksichtigung der eigenen Aktien ermittelt.

Eine "Verwässerung" des Ergebnisses je Aktie tritt dann ein, wenn die durchschnittliche Aktienzahl durch Hinzurechnung der Ausgabe potentieller Aktien aus den von der Schaltbau Holding AG begebenen Optionsrechten erhöht wird bzw. wenn Aktien zurückgegeben oder verkauft werden. Optionsrechte wirken verwässernd auf das Ergebnis, wenn die Voraussetzung für die Ausübung eingetreten ist. Das verwässerte Ergebnis je Aktie entspricht dem unverwässerten Ergebnis je Aktie, da weder im Geschäftsjahr noch im Vorjahr Optionen auf Aktien der Schaltbau Holding AG bestanden.

Die Aktienanzahl (abzüglich der eigenen Aktien) beträgt zum Stichtag 31. Dezember 2023 insgesamt Stückaktien 10.913.052 (Vj. 10.913.052). Die Gesellschaft hat eigene Aktien im Bestand (vgl. hierzu die Erläuterungen unter Abschnitt "(23) KAPITAL- /​ GEWINN- UND ANDERE RÜCKLAGEN").

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Ergebnis je Aktie, aus fortzuführenden Geschäftsbereichen, das den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnen ist: 2023 2022
Ergebnisanteil der Aktionäre der Schaltbau Holding AG (TEUR) aus fortzuführenden Geschäftsbereichen 4.548 3.765
Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien ohne eigene Aktien 10.913.052 10.913.052
Ergebnis je Aktie in EUR 0,42 0,34
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Angaben in TEUR 2023 2022
Ergebnis aus fortzuführenden Geschäftsbereichen 6.568 7.004
Minderheitenanteile am Ergebnis aus fortzuführenden Geschäftsbereichen 2.020 3.239
Ergebnisanteil der Aktionäre der Schaltbau Holding AG aus fortzuführenden Geschäftsbereichen 4.548 3.765
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Ergebnis je Aktie, das den Aktionären des Unternehmens zuzurechnen ist: 2023 2022
Ergebnisanteil der Aktionäre der Schaltbau Holding AG (TEUR) 4.548 116.848
Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien ohne eigene Aktien 10.913.052 10.913.052
Ergebnis je Aktie in EUR 0,42 10,71

(12) ERGEBNIS AUS AUFGEGEBENEN GESCHÄFTSBEREICHEN

Im Mai 2022 gab der Konzern seine Absicht bekannt, die beiden Geschäftsbereiche Charging Solutions und Rail Solutions des Geschäftssegments SBRS aufzugeben, und initiierte einen ergebnisoffenen Prozess, um einen Käufer für die SBRS GmbH, Dinslaken (nachfolgend "SBRS"), und ihr Tochterunternehmen SBRS Consulting GmbH, Dinslaken nachfolgend "SBRC"), zu finden. Bis zur Veräußerung wurde die Gesellschaft sowie ihr Tochterunternehmen daher als Veräußerungsgruppe im Sinne des IFRS 5 eingestuft und bilanziert.

Die SBRS GmbH beinhaltete bis 31. Juli 2022 die zwei Geschäftsbereiche "Rail Solutions" und "Charging Solutions". Der Bereich Rail Solutions umfasst technische Komponenten und Systeme für Komplett- und Teilmodernisierungen von Schienenfahrzeugen. Charging Solutions bietet schnelle, verlässliche und sichere Ladeinfrastruktur für E-Busse, E-LKWs und E-Schiffe. Um den Verkauf beider Geschäftsfelder als eigenständige Unternehmen zu ermöglichen, wurde das Geschäftsfeld "Rail Solutions" mit Wirkung zum 1. August 2022 im Rahmen eines Kauf- und Übertragungsvertrags (Asset Deals) im ersten Schritt auf die im Geschäftsjahr erworbene Vorratsgesellschaft "GEZ (Gesellschaft für elektrische Zugausrüstung) Rail Solutions GmbH" (nachfolgend: "GEZR"), ein 100% Tochterunternehmen der Schaltbau Holding AG, übertragen.

Die SBRS GmbH, welche seit 1. August 2022 den Geschäftsbereich "Charging Solutions" beinhaltete, wurde mit Wirkung zum 31. Oktober 2022 an die Shell Deutschland GmbH, Hamburg, veräußert. Die Veräußerung der GEZR wurde zum 29. Dezember 2022 vollzogen. Die jeweiligen Entkonsolidierungen wurden im Vorjahr vorgenommen.

Die Finanzinformationen zu dem aufgegebenen Geschäftsbereich (Segment SBRS) für das Vorjahr sind im Folgenden aufgeführt.

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Angaben in TEUR 2022
Umsatzerlöse 30.810
Aufwendungen /​ Erträge -35.404
IFRS 5 Wertberichtigung -1.388
Ergebnis aus Entkonsolidierung 118.886
Ergebnis vor Steuern (EBT) 112.904
Ertragsteuern 179
Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen 113.083

Ein sonstiges Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen lag im Vorjahr nicht vor.

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Angaben in TEUR 2022
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit -3.459
Cashflow aus Investitionstätigkeit 122.069
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 7.255

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit beinhaltet im Vorjahr einen Mittelzufluss aus der Veräußerung eines Geschäftsbereichs in Höhe von TEUR 125.865. Die Gesellschaften SBRR, SBRC und GEZR besaßen zum Entkonsolidierungszeitpunkt Zahlungsmittel in Höhe von TEUR 3.741, welche aus dem Konzern abgegangen sind.

Im Berichtsjahr liegen Auszahlungen, die im Zusammenhang mit dem im Vorjahr veräußerten Segments SBRS stehen, in Höhe von TEUR -891 vor. Der Ausweis erfolgt in der Konzern-Kapitalflussrechnung unter der Position "Einzahlungen /​ Auszahlungen aus Abgängen von vollkonsolidierten Unternehmen oder Geschäftseinheiten" im Cashflow aus Investitionstätigkeit.

Nachfolgende Tabelle beinhaltet die Vermögenswerte und Schulden zum Zeitpunkt der Entkonsolidierung der SBRS, SBRC und der GEZR.

AKTIVA

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31.10.2022 29.12.2022
Angaben in TEUR SBRS+SBRC GEZR
Immaterielle Vermögenswerte 9 9
Sachanlagen 558 252
Latente Steueransprüche 0 71
Vorräte 6.808 1.401
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 7.913 5.735
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 3.865 230
Vertragsvermögenswerte 2.061 421
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 2.771 970
23.985 9.089

PASSIVA

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31.10.2022 29.12.2022
Angaben in TEUR SBRS+SBRC GEZR
Eigenkapital 5.933 5.956 1
Personalrückstellungen langfristig 34 239
Finanzverbindlichkeiten langfristig 4 3
Latente Steuerverbindlichkeiten 204 60
Personalrückstellungen kurzfristig 266 77
sonstige Rückstellungen 2.076 656
Ertragsteuerverbindlichkeiten 502 0
Finanzverbindlichkeiten kurzfristig 25 6
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.678 1.375
Vertragsverbindlichkeiten kurzfristig 1.833 0
Sonstige Verbindlichkeiten 10.430 717
23.985 9.089

1 Vor IFRS 5 Wertberichtigung

Da die Veräußerungsabsicht im Geschäftsjahr 2022 begründet wurde sowie die Veräußerung der Gesellschaften im Jahr 2022 erfolgte lagen zum Bilanzstichtag des Vorjahres keine "Als zur Veräußerung gehaltenen eingestufte Vermögenswerte" und damit im Zusammenhang bestehende Verbindlichkeiten aus den genannten Gesellschaften vor.

Die Schaltbau Holding AG verpflichtete sich im Vorjahr vertraglich im Zusammenhang mit der Veräußerung der SBRS zur Zahlung einer Halteprämie von bis zu TEUR 2.508 an das Management der SBRS GmbH. Die erste Tranche der Halteprämie in Höhe von TEUR 627 wurde im Vorjahr geleistet. Der Restbetrag der Halteprämie in Höhe von TEUR 1.881 war zum 31. Dezember 2022 in den sonstigen Rückstellungen enthalten.

Im Vorjahr wurde nach der Veräußerung der SBRS und SBRC eine Wertminderung der GEZR gemäß IFRS 5 in Verbindung mit IAS 36 auf den beizulegenden Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten vorgenommen. Der Wertminderungsaufwand wurde entsprechend im Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen erfasst.

Nachfolgende Tabelle zeigt die im Vorjahr erzielten Entkonsolidierungsergebnisse aus dem Verkauf der SBRS und SBRC.

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Angaben in TEUR SBRS+SBRC
Erhaltene Gegenleistung:
Zahlungsmittel 132.923
Beizulegender Zeitwert der bedingten Gegenleistung 0
Summe Entgelt 132.923
Zukünftig noch vom Konzern zu erbringende Zahlungen -1.881
Buchwert des veräußerten Nettovermögens -6.136
Kosten im Zusammenhang mit der Veräußerung der Gesellschaft -5.091
Veräußerungsergebnis vor Ertragsteuern (Entkonsolidierungsergebnis) 119.815
Ertragsteuern auf das Ergebnis 204
Veräußerungsergebnis nach Ertragsteuern 120.019

Zwischen der Schaltbau Holding AG (Organgesellschaft), der Schaltbau GmbH (Organgesellschaft) der Voltage BidCo GmbH (Organgesellschaft) und der Voltage Holding GmbH (Organträger) besteht seit dem Geschäftsjahr 2022 eine wirksame ertragsteuerliche Organschaft. Die Voltage BidCo GmbH und die Voltage Holding GmbH sind nicht Teil des Konsolidierungskreises des Konzernabschlusses der Schaltbau Holding AG. Latente Steuern werden entsprechend der wirtschaftlichen Betrachtungsweise auf Ebene der jeweiligen Gesellschaft bilanziert. Ertragsteuern auf den Veräußerungsgewinn fallen auf Ebene des Organträgers an.

Nachfolgende Tabelle zeigt das im Vorjahr erzielte Entkonsolidierungsergebnis aus dem Verkauf der GEZR.

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Angaben in TEUR GEZR
Erhaltene Gegenleistung:
Zahlungsmittel 471
Beizulegender Zeitwert der bedingten Gegenleistung 4.086
Summe Entgelt 4.557
Buchwert des veräußerten Nettovermögens -4.557 1
Kosten im Zusammenhang mit der Veräußerung der Gesellschaft -2.317
Veräußerungsergebnis vor Ertragsteuern (Entkonsolidierungsergebnis) -2.317
Ertragsteuern auf das Ergebnis -11
Veräußerungsergebnis nach Ertragsteuern -2.328

1 Beinhaltet IFRS 5 Wertberichtigung

In nachfolgender Tabelle wird das Veräußerungsergebnis vor Ertragsteuern des Vorjahres auf den Cashflow aus der Veräußerung der Gesellschaften des Vorjahres übergleitet.

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Angaben in TEUR SBRS+SBRC GEZR
Veräußerungsergebnis vor Ertragsteuern 119.815 -2.317
Zukünftig noch vom Konzern zu erbringende Zahlungen 1.881 0
Nicht zahlungswirksame Kosten im Zusammenhang mit der Veräußerung 2.760 860
Buchwert des veräußerten Nettovermögens 6.136 4.557
Beizulegender Zeitwert der bedingten Gegenleistung nicht zahlungswirksam 0 -4.086
Geldmitnahme zum Zeitpunkt der Entkonsolidierung -2.771 -970
Einzahlung aus Veräußerung 127.821 -1.956

ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-BILANZ

(13) IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE

Der Geschäfts- oder Firmenwert gliedert sich wie folgt auf:

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Angaben in TEUR 2023 2022
SPII S.p.A. 6.437 9.762
Schaltbau North America Inc. 1 6.160 6.372
Segment Schaltbau 12.597 16.134
Bode - Die Tür GmbH 381 381
Rawicka Fabryka Wyposazenia Wagonow Sp.z.o.o. 1 11.474 10.636
Schaltbau Transportation UK Ltd. 1 1.567 1.969
Segment Bode 13.422 12.986
Pintsch GmbH 696 696
Pintsch Tiefenbach US Inc. 1 208 214
Pintsch Wolber GmbH 0 44
Segment Pintsch 904 954
26.923 30.074

1 Unterliegen Währungskursschwankungen

Der erzielbare Betrag einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit wird anhand ihres Nutzungswertes ermittelt und errechnet sich unter Anwendung eines Discounted Cashflow-Verfahrens (DCF). Den Berechnungen der Nutzungswerte pro zahlungsmittelgenerierende Einheit liegen Prognosen zugrunde, die auf der vom Vorstand genehmigten Planung für drei Jahre beruhen und auch für interne Zwecke verwendet werden und vom Aufsichtsrat genehmigt wurden. Im Rahmen der Planung werden potenzielle Marktentwicklungen berücksichtigt. Bei der Berechnung wird davon ausgegangen, dass für alle Jahre nach dem dritten Jahr ein Wachstum von grundsätzlich einem Prozent erreicht wird. Für die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wird ein aus der entsprechenden Peer Group abgeleiteter Beta-Faktor, ein Fremdkapitalkosten-Spread sowie die Kapitalstruktur der Gruppe berücksichtigt.

Folgende Planannahmen wurden für die Impairment-Tests 2023 getroffen:

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Umsatzwachstum in % Kostensteigerung in %
Angaben in % 2024 2025/​2026 2024 2025/​2026
SPII S.p.A. 19,4 8,6 14,0 8,4
Schaltbau North America Inc. 14,9 26,6 16,0 25,4
Segment Schaltbau
Bode - Die Tür GmbH 2,3 4,4 -1,5 3,4
Rawicka Fabryka Wyposazenia Wagonow Sp.z.o.o. 4,4 5,9 0,1 5,0
Schaltbau Transportation UK Ltd. -57,6 82,9 -47,7 36,1
Segment Bode
Pintsch GmbH 5,7 19,6 4,2 9,1
Pintsch Tiefenbach US Inc. 33,4 44,4 45,3 37,2
Pintsch Wolber GmbH 47,9 29,1 18,5 25,4
Segment Pintsch

Die Umsatzerlöse für das nächste Jahr sind im Wesentlichen bereits durch den entsprechenden Auftragseingang bei Budgeterstellung hinterlegt.

Es werden folgende Diskontierungszinssätze verwendet:

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WACC Nachsteuer in % WACC Vorsteuer in %
Angaben in % 2023 2022 2023 2022
SPII S.p.A. 10,1 8,2 14,9 11,2
Schaltbau North America Inc. 7,6 6,6 10,3 9,5
Pintsch GmbH 7,4 6,5 8,9 8,8
Pintsch Tiefenbach US Inc. 7,4 6,3 10,6 8,1
Pintsch Wolber GmbH 7,4 6,5 9,5 9,9
Bode - Die Tür GmbH 7,4 6,5 11,4 9,1
Rawicka Fabryka Wyposazenia Wagonow Sp.z.o.o. 9,0 8,0 10,8 9,7
Schaltbau Transportation UK Ltd. 8,3 7,0 9,8 8,6

Im Rahmen des regulären jährlichen Impairmenttests im Dezember wurde unter Berücksichtigung der vom Aufsichtsrat verabschiedeten Planung ein Wertberichtigungsbedarf festgestellt. Infolgedessen wurde eine Wertberichtigung des Geschäfts- und Firmenwerts der PTWO in Höhe von TEUR 44 und der aktivierten Technologien in Höhe von TEUR 728 vorgenommen, da der erzielbare Betrag geringer als der Buchwert der Cash-Generating Unit war. Der erzielbare Betrag (Nutzungswert) belief sich auf TEUR 4.130. Bei der Ermittlung des erzielbaren Betrages wurde von einem festen Planungszeitraum von drei Jahren ausgegangen. Die Werte der zugrunde gelegten Annahmen wurden anhand aller verfügbaren Informationen ermittelt. Der aktualisierten Cash Flow-Prognose für die kommenden drei Geschäftsjahre plus ewiger Rente für die Ermittlung des Nutzungswerts wurde ein Beta-Faktor von 0,9%, ein Nachsteuer-WACC von 7,4 % (Vorsteuer-WACC 9,5 %) und eine Wachstumsrate der ewigen Rente von 1% zugrunde gelegt. Der erzielbare Betrag entspricht nach der vorgenommenen Wertminderung dem Buchwert.

Darüber hinaus wurde im Rahmen des regulären jährlichen Impairmenttests im Dezember unter Berücksichtigung der vom Aufsichtsrat verabschiedeten Planung ein Wertberichtigungsbedarf bei der BOUK festgestellt. Infolgedessen wurde eine Wertberichtigung des Geschäfts- und Firmenwerts in Höhe von TEUR 446, da der erzielbare Betrag geringer als der Buchwert der Cash-Generating Unit war. Der erzielbare Betrag (Nutzungswert) belief sich auf TEUR 4.363. Bei der Ermittlung des erzielbaren Betrages wurde von einem festen Planungszeitraum von drei Jahren ausgegangen. Die Werte der zugrunde gelegten Annahmen wurden anhand aller verfügbaren Informationen ermittelt. Der aktualisierten Cash Flow-Prognose für die kommenden drei Geschäftsjahre plus ewiger Rente für die Ermittlung des Nutzungswerts wurde ein Beta-Faktor von 0,9%, ein Nachsteuer-WACC von 8,3 % (Vorsteuer-WACC 9,8 %) und eine Wachstumsrate der ewigen Rente von 1% zugrunde gelegt. Der erzielbare Betrag entspricht nach der vorgenommenen Wertminderung dem Buchwert.

Des Weiteren wurde im Rahmen des regulären jährlichen Impairmenttests im Dezember unter Berücksichtigung der vom Aufsichtsrat verabschiedeten Planung ein Wertberichtigungsbedarf bei der SPII festgestellt. Infolgedessen wurde eine Wertberichtigung des Geschäfts- und Firmenwerts in Höhe von TEUR 3.325 vorgenommen, da der erzielbare Betrag geringer als der Buchwert der Cash-Generating Unit war. Der erzielbare Betrag (Nutzungswert) belief sich auf TEUR 20.229. Bei der Ermittlung des erzielbaren Betrages wurde von einem festen Planungszeitraum von drei Jahren ausgegangen. Die Werte der zugrunde gelegten Annahmen wurden anhand aller verfügbaren Informationen ermittelt. Der aktualisierten Cash Flow-Prognose für die kommenden drei Geschäftsjahre plus ewiger Rente für die Ermittlung des Nutzungswerts wurde ein Beta-Faktor von 0,9%, ein Nachsteuer-WACC von 10,1 % (Vorsteuer-WACC 14,9 %) und eine Wachstumsrate der ewigen Rente von 1% zugrunde gelegt. Der erzielbare Betrag entspricht nach der vorgenommenen Wertminderung dem Buchwert.

Im Rahmen des Impairment-Tests hat Schaltbau nach den Anforderungen des IAS 36.134 für wesentliche Cash-Generating Units Sensitivitätsanalysen für Umsatz- sowie Kostenentwicklungen, den Diskontierungszinssatz und die Wachstumsrate durchgeführt. Ein Abwertungsrisiko des Firmenwerts ließ sich auch auf Basis dieser Analysen bei Variationen der wesentlichen Bewertungsparameter innerhalb angemessener Bandbreiten nicht erkennen. Ausgenommen hiervon sind die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, für die im Geschäftsjahr eine Wertberichtigung vorgenommen wurde als auch die BORA. Bei der SPII, PTWO und der BOUK entspricht, nach der vorgenommenen Abwertung, der Buchwert gleich dem erzielbaren Betrag. Bei einer Erhöhung des WACC um 0,4 Prozentpunkte auf 9,5% bei gleichzeitiger Kostensteigerung von 2% entspricht der Buchwert bei BORA gleich dem erzielbaren Betrag. Bei isolierter Änderung eines Parameters innerhalb angemessener Bandbreiten bei der Berechnung des erzielbaren Betrags der BORA wäre dieser höher als der Buchwert der Cash-Generating Unit.

In den immateriellen Vermögenswerten sind aktivierte Entwicklungskosten in Höhe von TEUR 38.557 (Vj. TEUR 22.742) enthalten.

(14) ALS FINANZINVESTION GEHALTENE IMMOBILIEN

Die Schaltbau-Gruppe vermietete bis einschließlich Dezember 2023 Grundvermögen im Rahmen eines Operating-Leasingverhältnis an eine spanische Gesellschaft. Die unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesenen Mieterträge belaufen sich im Geschäftsjahr 2023 auf TEUR 305 (Vj. TEUR 311). Die direkten betrieblichen Aufwendungen im Zusammenhang mit der Immobilie belaufen sich auf TEUR 0 (Vj. TEUR 2). Im Berichtsjahr wurde das Grundstück und Gebäude veräußert. Für weitere Informationen verweisen wir auf die Ausführungen zu "Verkauf Liegenschaft Madrid" im Abschnitt "WESENTLICHE EREIGNISSE".

(15) AT EQUITY-BEWERTETE BETEILIGUNGEN

Die aus der at equity-Bewertung der assoziierten Unternehmen sowie Gemeinschaftsunternehmen resultierenden aktivischen Unterschiedsbeträge stellen Geschäfts- oder Firmenwerte dar und werden unter den at equity-bewerteten Beteiligungen ausgewiesen. Eine planmäßige Abschreibung erfolgt nicht. Dafür werden die at equity-bewerteten Beteiligungen (sowie der darin enthaltene Geschäfts- oder Firmenwert) anlassbezogen auf ihre Werthaltigkeit hin überprüft. Negative at equity-Ansätze werden in der Konzernbilanz nicht ausgewiesen.

Im November 2023 gab der Konzern seine Absicht bekannt, die Anteile an der BOYO zu veräußern. Aufgrund der bestehenden Verkaufsabsicht wurde ab dem Zeitpunkt der vorliegenden Genehmigung des Aufsichtsrats, die Anteile an der BOYO zu veräußern, IFRS 5 angewandt. Infolgedessen erfolgt der Ausweis der Anteile an der BOYO zum Stichtag unter der Bilanzposition "zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte". Für weitere Informationen verweisen wir auf die Ausführungen zur "Veräußerung der Zhejiang Yonggui Bode Transportation Equipment Co. Ltd." im Abschnitt "WESENTLICHE EREIGNISSE".

Die Beteiligungen an at equity-bilanzierten Unternehmen und die hierauf entfallenden Geschäfts- oder Firmenwerte stellen sich wie folgt dar:

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Angaben in TEUR 2023
BODO BOYO Σ
Buchwert zum 1.1. 3.428 0 3.428
Anteilskauf/​Gründung 0 0 0
Jahresergebnis 1.322 -1.711 -389
Übriges Ergebnis (OCI) -200 0 -200
Ausschüttung -369 0 -369
Währungsanpassung -466 0 -466
Zuschreibung 0 1.729 1.729
IFRS 5 Umgliederung 0 -18 -18
Buchwert zum 31.12. 3.715 0 3.715
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Angaben in TEUR 2022
BODO BOYO Σ
Buchwert zum 1.1. 1.976 0 1.976
Anteilskauf/​Gründung 0 0 0
Jahresergebnis 1.072 0 1.072
Übriges Ergebnis (OCI) -134 0 -134
Ausschüttung -669 0 -669
Währungsanpassung 1.183 0 1.183
Zuschreibung 0 0 0
IFRS 5 Umgliederung 0 0 0
Buchwert zum 31.12. 3.428 0 3.428

Im Geschäftsjahr wurden für den Einbezug der BODO als at equity-bilanziertes Unternehmen, das als funktionale Währung die "Türkische Lira" verwendet, die Regelungen des IAS 29 für Hochinflationsländer angewandt. Infolgedessen wurde der Buchwert der BODO erstmalig zum 31. Dezember 2021 auf den nach IAS 29 ermittelten Buchwert übergeleitet.

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Angaben in TEUR 2023
Name Kapitalanteil Buchwerte davon GoFW
BODO 1 50,0% 3.715 0
3.715 0
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Angaben in TEUR 2022
Name Kapitalanteil Buchwerte davon GoFW
BODO 1 50,0% 3.428 0
3.428 0

1 BODO: BoDo Bode-Dogrusan A.S.

Die folgende Übersicht zeigt aggregierte Eckdaten zu den wesentlichen at equity-bewerteten Beteiligungen:

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BODO (Gemeinschaftsunternehmen) 31.12.2023 31.12.2022
Angaben in TEUR 100% Anteilig 100% Anteilig
Vermögenswerte langfristig 6.202 3.101 6.983 3.492
Vermögenswerte kurzfristig 8.424 4.212 7.191 3.596
Schulden langfristig 1.542 771 1.800 900
Schulden kurzfristig 5.654 2.827 5.518 2.759
Umsatzerlöse 26.165 13.083 15.563 7.782
Abschreibungen -1.112 -556 -428 -214
Zinsertrag 79 40 107 54
Zinsaufwand -826 -413 -1.121 -561
Ertragsteuern 16 8 -786 -393
Jahresergebnis 2.643 1.322 2.144 1.072
Sonstiges Ergebnis -400 -200 -268 -134
Gesamtergebnis 2.243 1.122 1.876 938
Ausschüttung -738 -369 -1.337 -669
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BOYO 1 (Assoziiertes Unternehmen) 31.12.2022
Angaben in TEUR 100% Anteilig
Vermögenswerte langfristig 1.024 256
Vermögenswerte kurzfristig 22.771 5.693
Schulden langfristig 0 0
Schulden kurzfristig 16.909 4.227
Umsatzerlöse 20.651 5.163
Abschreibungen -342 -85
Zinsertrag 14 4
Zinsaufwand -309 -77
Ertragsteuern 0 0
Jahresergebnis 356 89
Sonstiges Ergebnis 0 0
Gesamtergebnis 356 89
Ausschüttung 0 0

1 Bei den Angaben der BOYO handelt es sich um konsolidierte Zahlen aus den Gesellschaften BOYO und BOSY

(16) KONZERNANLAGESPIEGEL

ENTWICKLUNG DES ANLAGEVERMÖGENS 2023

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Angaben in TEUR Anschaffungs- /​ Herstellungskosten
01.01.2023 Kursdifferenzen Zugänge
Immaterielle Vermögenswerte
Konzessionen, ähnliche Rechte und Software 31.239 103 2.424
Entwicklungskosten 18.447 1 511
Laufende Entwicklungen 16.529 0 17.798
Geleistete Anzahlungen 19 0 190
66.234 104 20.923
Geschäfts- oder Firmenwerte 65.565 707 0
65.565 707 0
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten 123.208 774 8.423
Nutzungsrechte Grundstücke und Bauten 15.911 -86 1.800
Techn. Anlagen und Maschinen 62.158 478 3.756
Nutzungsrechte Technische Anlagen und Maschinen 575 1 223
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 54.294 140 5.897
Nutzungsrechte Betriebs- und Geschäftsausstattung 4.874 67 1.456
Anlagen im Bau 11.465 11 4.816
272.485 1.385 26.371
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 4.152 0 0
4.152 0 0
At equity-bewertete Beteiligungen 8.144 0 0
8.144 0 0
Sonstige Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 1.351 0 72 2
Beteiligungen 1.089 0 0
Ausleihungen an Voltage BidCo GmbH 130.110 0 0
Wertpapiere des Anlagevermögens 0 0 0
Sonstige Ausleihungen 20 0 0
132.570 0 72
549.150 2.196 47.366
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Angaben in TEUR Anschaffungs- /​ Herstellungskosten
Abgänge IFRS 5 Umgl. Umbuchungen 31.12.2023
Immaterielle Vermögenswerte
Konzessionen, ähnliche Rechte und Software -7.401 0 1.007 27.372
Entwicklungskosten -30 0 2.186 21.115
Laufende Entwicklungen 0 0 -3.193 31.134
Geleistete Anzahlungen 0 0 0 209
-7.431 0 0 79.830
Geschäfts- oder Firmenwerte -44 0 0 66.228
-44 0 0 66.228
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten -162 -2.710 111 129.644
Nutzungsrechte Grundstücke und Bauten -938 0 0 16.687
Techn. Anlagen und Maschinen -825 0 4.468 70.035
Nutzungsrechte Technische Anlagen und Maschinen -69 0 0 730
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung -3.113 0 5.225 62.443
Nutzungsrechte Betriebs- und Geschäftsausstattung -913 0 0 5.484
Anlagen im Bau 0 0 -9.804 6.488
-6.020 -2.710 0 291.511
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 0 -4.152 0 0
0 -4.152 0 0
At equity-bewertete Beteiligungen 0 -6.392 0 1.752
0 -6.392 0 1.752
Sonstige Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 0 0 0 1.423
Beteiligungen 0 0 0 1.089
Ausleihungen an Voltage BidCo GmbH -130.110 0 0 0
Wertpapiere des Anlagevermögens 0 0 0 0
Sonstige Ausleihungen -20 0 0 0
-130.130 0 0 2.512
-143.625 -13.254 0 441.833
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Angaben in TEUR Abschreibungen
01.01.2023 Kursdifferenzen Zugänge 3 Wertaufholung
Immaterielle Vermögenswerte
Konzessionen, ähnliche Rechte und Software -24.887 -98 -3.265 0
Entwicklungskosten -12.234 -1 -1.470 0
Laufende Entwicklungen 0 0 0 0
Geleistete Anzahlungen 0 0 0 0
-37.121 -99 -4.735 0
Geschäfts- oder Firmenwerte -35.491 -43 -3.815 0
-35.491 -43 -3.815 0
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten -30.694 -81 -2.851 0
Nutzungsrechte Grundstücke und Bauten -7.350 83 -2.644 0
Techn. Anlagen und Maschinen -39.483 -184 -4.527 0
Nutzungsrechte Technische Anlagen und Maschinen -284 -1 -202 0
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung -39.779 -104 -4.403 0
Nutzungsrechte Betriebs- und Geschäftsausstattung -2.559 -26 -1.243 0
Anlagen im Bau 0 0 0 0
-120.149 -313 -15.870 0
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien -853 0 -349 0
-853 0 -349 0
At equity-bewertete Beteiligungen -4.716 -466 0 1.729
-4.716 -466 0 1.729
Sonstige Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen -140 0 0 140
Beteiligungen -789 0 0 0
Ausleihungen an Voltage BidCo GmbH 0 0 0 0
Wertpapiere des Anlagevermögens 0 0 0 0
Sonstige Ausleihungen 0 0 0 0
-929 0 0 140
-199.259 -921 -24.769 1.869
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Angaben in TEUR Abschreibungen
Abgänge IFRS 5 Umgl. Umbuchungen /​ At Equity 31.12.2023
Immaterielle Vermögenswerte
Konzessionen, ähnliche Rechte und Software 7.330 0 0 -20.920
Entwicklungskosten 13 0 0 -13.692
Laufende Entwicklungen 0 0 0 0
Geleistete Anzahlungen 0 0 0 0
7.343 0 0 -34.612
Geschäfts- oder Firmenwerte 44 0 0 -39.305
44 0 0 -39.305
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten 156 1.974 0 -31.496
Nutzungsrechte Grundstücke und Bauten 677 0 0 -9.234
Techn. Anlagen und Maschinen 777 0 0 -43.417
Nutzungsrechte Technische Anlagen und Maschinen 34 0 0 -453
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.819 0 0 -41.467
Nutzungsrechte Betriebs- und Geschäftsausstattung 904 0 0 -2.924
Anlagen im Bau 0 0 0 0
5.367 1.974 0 -128.991
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 0 1.202 0 0
0 1.202 0 0
At equity-bewertete Beteiligungen 0 6.374 -958 1.963
0 6.374 -958 1.963
Sonstige Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 0 0 0 0
Beteiligungen 0 0 0 -789
Ausleihungen an Voltage BidCo GmbH 0 0 0 0
Wertpapiere des Anlagevermögens 0 0 0 0
Sonstige Ausleihungen 0 0 0 0
0 0 0 -789
12.754 9.550 -958 -201.734
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Angaben in TEUR Nettowerte
31.12.2023 31.12.2022
Immaterielle Vermögenswerte
Konzessionen, ähnliche Rechte und Software 6.452 6.352
Entwicklungskosten 7.423 6.213
Laufende Entwicklungen 31.134 16.529
Geleistete Anzahlungen 209 19
45.218 29.113
Geschäfts- oder Firmenwerte 26.923 30.074
26.923 30.074
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten 101.959 1 96.325 1
Nutzungsrechte Grundstücke und Bauten 7.453 8.561
Techn. Anlagen und Maschinen 26.618 22.675
Nutzungsrechte Technische Anlagen und Maschinen 277 291
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 20.976 14.515
Nutzungsrechte Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.560 2.315
Anlagen im Bau 6.488 11.465
166.331 156.147
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 0 3.299
0 3.299
At equity-bewertete Beteiligungen 3.715 3.428
3.715 3.428
Sonstige Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 1.423 1.211
Beteiligungen 300 300
Ausleihungen an Voltage BidCo GmbH 0 130.110
Wertpapiere des Anlagevermögens 0 0
Sonstige Ausleihungen 0 20
1.723 131.641
243.910 353.702

Anmerkung: Durch die Verwendung elektronischer Rechenhilfen können sich rundungsbedingte Differenzen ergeben

1 In den Nettobuchwerten der Grundstücke und Bauten sind aus der Neubewertung der Grundstücke aus der damaligen IFRS Erstanwendung TEUR 3.811 enthalten.
2 Zugang der Beteiligung an der Schaltbau Korea Ltd., Anyang, Südkorea

3 Inwieweit die Zugänge auf laufende Abschreibungen bzw. Wertberichtigungen entfallen ist im Abschnitt "(6) ABSCHREIBUNGEN UND WERTBERICHTIGUNGEN" ersichtlich

ENTWICKLUNG DES ANLAGEVERMÖGENS 2022

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Angaben in TEUR Anschaffungs- /​ Herstellungskosten
01.01.2022 Kursdifferenzen Zugänge
Immaterielle Vermögenswerte
Konzessionen ähnliche Rechte und Software 30.584 -118 808
Entwicklungskosten 17.129 -16 2.026
Laufende Entwicklungen 6.564 0 9.869
Geleistete Anzahlungen 159 0 39
54.436 -134 12.742
Geschäfts- oder Firmenwerte 65.640 -75 0
65.640 -75 0
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten 72.580 -101 37.574
Nutzungsrechte Grundstücke und Bauten 14.867 -140 1.362
Techn. Anlagen und Maschinen 57.536 -100 3.166
Nutzungsrechte Technische Anlagen und Maschinen 612 -4 43
Andere Anlagen, Betriebs-und Geschäftsausstattung 54.158 -107 3.914
Nutzungsrechte Betriebs- und Geschäftsausstattung 5.380 -17 1.337
Anlagen im Bau 21.874 -19 12.429
227.007 -488 59.825
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 4.152 0 0
4.152 0 0
At equity-bewertete Beteiligungen 8.144 0 0
8.144 0 0
Sonstige Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 13.231 0 0
Beteiligungen 1.089 0 0
Ausleihungen an Konzernunternehmen 0 0 130.110
Wertpapiere des Anlagevermögens 0 0 0
Sonstige Ausleihungen 37 0 4
14.357 0 130.114
373.736 -697 202.681
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Angaben in TEUR Anschaffungs- /​ Herstellungskosten
Abgänge IFRS 5 Umgl. Umbuchungen 31.12.2022
Immaterielle Vermögenswerte
Konzessionen ähnliche Rechte und Software -160 -43 168 31.239
Entwicklungskosten -511 -76 -105 18.447
Laufende Entwicklungen 0 0 96 16.529
Geleistete Anzahlungen -20 0 -159 19
-691 -119 0 66.234
Geschäfts- oder Firmenwerte 0 0 0 65.565
0 0 0 65.565
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten 0 -6.028 19.183 123.208
Nutzungsrechte Grundstücke und Bauten -178 0 0 15.911
Techn. Anlagen und Maschinen -972 -421 2.949 62.158
Nutzungsrechte Technische Anlagen und Maschinen -76 0 0 575
Andere Anlagen, Betriebs-und Geschäftsausstattung -1.520 -2.621 470 54.294
Nutzungsrechte Betriebs- und Geschäftsausstattung -1.670 -156 0 4.874
Anlagen im Bau -217 0 -22.602 11.465
-4.633 -9.226 0 272.485
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 0 0 0 4.152
0 0 0 4.152
At equity-bewertete Beteiligungen 0 0 0 8.144
0 0 0 8.144
Sonstige Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen -11.8802 0 0 1.351
Beteiligungen 0 0 0 1.089
Ausleihungen an Konzernunternehmen 0 0 0 130.110
Wertpapiere des Anlagevermögens 0 0 0 0
Sonstige Ausleihungen -21 0 0 20
-11.901 0 0 132.570
-17.225 -9.345 0 549.150
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Angaben in TEUR Abschreibungen
01.01.2022 Kursdifferenzen Zugänge Abgänge
Immaterielle Vermögenswerte
Konzessionen ähnliche Rechte und Software -22.573 96 -2.500 160
Entwicklungskosten -11.634 16 -1.277 511
Laufende Entwicklungen 0 0 0 0
Geleistete Anzahlungen 0 0 0 0
-34.207 112 -3.777 671
Geschäfts- oder Firmenwerte -35.617 126 0 0
-35.617 126 0 0
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten -31.123 -42 -2.240 0
Nutzungsrechte Grundstücke und Bauten -5.314 92 -2.304 176
Techn. Anlagen und Maschinen -36.565 10 -4.112 963
Nutzungsrechte Technische Anlagen und Maschinen -226 3 -158 97
Andere Anlagen, Betriebs-und Geschäftsausstattung -39.702 76 -3.764 1.338
Nutzungsrechte Betriebs- und Geschäftsausstattung -2.632 6 -1.382 1.363
Anlagen im Bau 0 0 0 0
-115.562 145 -13.960 3.937
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien -663 0 -190 0
-663 0 -190 0
At equity-bewertete Beteiligungen -7.436 1.183 0 0
-7.436 1.183 0 0
Sonstige Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen -12.020 0 0 11.8802
Beteiligungen -789 0 0 0
Ausleihungen an Konzernunternehmen 0 0 0 0
Wertpapiere des Anlagevermögens 0 0 0 0
Sonstige Ausleihungen 0 0 0 0
-12.809 0 0 11.880
-206.294 1.566 -17.927 16.488
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Angaben in TEUR Abschreibungen
IFRS 5 Umgl. Umbuchungen /​ At Equity 31.12.2022
Immaterielle Vermögenswerte
Konzessionen ähnliche Rechte und Software 35 -105 -24.887
Entwicklungskosten 45 105 -12.234
Laufende Entwicklungen 0 0 0
Geleistete Anzahlungen 0 0 0
80 0 -37.121
Geschäfts- oder Firmenwerte 0 0 -35.491
0 0 -35.491
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten 2.711 0 -30.694
Nutzungsrechte Grundstücke und Bauten 0 0 -7.350
Techn. Anlagen und Maschinen 221 0 -39.483
Nutzungsrechte Technische Anlagen und Maschinen 0 0 -284
Andere Anlagen, Betriebs-und Geschäftsausstattung 2.273 0 -39.779
Nutzungsrechte Betriebs- und Geschäftsausstattung 86 0 -2.559
Anlagen im Bau 0 0 0
5.291 0 -120.149
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 0 0 -853
0 0 -853
At equity-bewertete Beteiligungen 0 1.537 -4.716
0 1.537 -4.716
Sonstige Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 0 0 -140
Beteiligungen 0 0 -789
Ausleihungen an Konzernunternehmen 0 0 0
Wertpapiere des Anlagevermögens 0 0 0
Sonstige Ausleihungen 0 0 0
0 0 -929
5.371 1.537 -199.259
scrollen
Angaben in TEUR Nettowerte
31.12.2022 31.12.2021
Immaterielle Vermögenswerte
Konzessionen ähnliche Rechte und Software 6.352 8.011
Entwicklungskosten 6.213 5.495
Laufende Entwicklungen 16.529 6.564
Geleistete Anzahlungen 19 159
29.113 20.229
Geschäfts- oder Firmenwerte 30.074 30.023
30.074 30.023
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten 96.3251 45.7171
Nutzungsrechte Grundstücke und Bauten 8.561 9.553
Techn. Anlagen und Maschinen 22.675 20.971
Nutzungsrechte Technische Anlagen und Maschinen 291 386
Andere Anlagen, Betriebs-und Geschäftsausstattung 14.515 14.456
Nutzungsrechte Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.315 2.748
Anlagen im Bau 11.465 21.874
156.147 115.705
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 3.299 3.489
3.299 3.489
At equity-bewertete Beteiligungen 3.428 708
3.428 708
Sonstige Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 1.211 1.211
Beteiligungen 300 300
Ausleihungen an Konzernunternehmen 130.110 0
Wertpapiere des Anlagevermögens 0 0
Sonstige Ausleihungen 20 37
131.641 1.548
353.702 171.702

Anmerkung: Durch die Verwendung elektronischer Rechenhilfen können sich rundungsbedingte Differenzen ergeben.

1 In den Nettobuchwerten der Grundstücke und Bauten sind aus der Neubewertung der Grundstücke aus der damaligen IFRS Erstanwendung TEUR 3.811 enthalten.
2 Abgang der Beteiligung an der Albatros S.L.U., Madrid, Spanien.

Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung betrugen im Geschäftsjahr TEUR -42.619 (Vj. TEUR -47.788), der entsprechende Aufwand beträgt TEUR -24.310 (Vj. TEUR -35.893). Demnach wurden TEUR 18.309 (Vj. TEUR 11.895) aktiviert.

Im Vorjahr wurden Finanzierungsaufwendungen in Höhe TEUR 1.454) als Anschaffungs- oder Herstellungskosten für qualifizierte Vermögenswerte aktiviert. Der Finanzierungskostensatz betrug 4,4 %.

(17) ZUR VERÄUSSERUNG VORGESEHENE VERMÖGENSWERTE

Zum Bilanzstichtag ist das veräußerte Grundvermögen "Altwerk Velden" unter der Position "als zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte" ausgewiesen. Für weitere Informationen verweisen wir auf die Ausführungen "Verkauf Altwerk Velden" im Abschnitt "WESENTLICHE ERGEBNISSE".

Im November 2023 gab der Konzern seine Absicht bekannt, die Anteile an der BOYO zu veräußern. Aufgrund der bestehenden Verkaufsabsicht wurde ab dem Zeitpunkt der vorliegenden Genehmigung des Aufsichtsrats, die Anteile an der BOYO zu veräußern, IFRS 5 angewandt. Infolgedessen erfolgt der Ausweis der Anteile an der BOYO zum Stichtag unter der Bilanzposition "zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte". Für weitere Informationen verweisen wir auf die Ausführungen zur "Veräußerung der Zhejiang Yonggui Bode Transportation Equipment Co. Ltd." im Abschnitt "WESENTLICHE EREIGNISSE".

(18) VORRÄTE

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Angaben in TEUR 31.12.2023 31.12.2022
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 87.789 85.164
Unfertige Erzeugnisse 28.982 29.960
Fertige Erzeugnisse, Handelswaren 17.814 16.635
Geleistete Anzahlungen 1.700 1.225
136.285 132.984

Im Berichtsjahr wurden Wertberichtigungen auf die Vorräte von TEUR -4.326 (Vj. TEUR -3.261) vorgenommen. Davon entfallen auf das Segment Pintsch TEUR -833 (Vj. TEUR -1.845), das Segment Bode TEUR -840 (Vj. TEUR -512) und das Segment Schaltbau TEUR -2.653 (Vj. TEUR -904). Im Geschäftsjahr wurden Wertaufholungen auf Vorräte von TEUR 205 (Vj. TEUR 90) gebucht. Zum Jahresende bestanden Wertberichtigungen auf Vorräte in Höhe von insgesamt TEUR -17.785 (Vj. TEUR -15.468).

(19) FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN, SONSTIGE FORDERUNGEN UND VERMÖGENSWERTE

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Angaben in TEUR 31.12.2023 31.12.2022
Langfristig
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.292 240
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 135 1.690
1.427 1.930
Kurzfristig
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 73.481 78.263
Forderungen aus Ertragsteuern 540 957
- Forderungen gegen verbundene Unternehmen 1.936 2.567
- Forderungen gegen assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 595 443
- Forderungen gegen Beteiligungen 86 35
- Sonstige Vermögenswerte 17.135 25.056
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 19.752 28.101
93.773 107.321
95.200 109.251

Die langfristigen sonstigen Forderungen und Vermögenswerte beinhalten ausschließlich Derivate.

Schaltbau unterteilt sein Forderungsportfolio anhand der zugrundeliegenden Geschäftsmodelle und Cashflows in zwei Kategorien. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die Teil einer bestehenden Factoring-Vereinbarung sind und damit dem Geschäftsmodell "Verkaufen" zugeordnet sind, werden zum beizulegenden Zeitwert bilanziert (FVPL). Forderungen aus Lieferungen und Leistungen die primär mit der Zielsetzung gehalten werden, den Nominalwert der Forderung zu vereinnahmen, werden dem Geschäftsmodell "Halten" zugeordnet und zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC) bilanziert.

Es bestehen Factoring-Vereinbarungen mit Kunden im Rahmen eines Reverse-Factorings. Ausfallrisiken sowie etwaige Spätzahlungsrisiken gehen hierbei vollständig auf den Factor über, weshalb sämtliche relevanten Forderungen mit dem Verkauf ausgebucht werden. Zum 31. Dezember 2023 bestehen verkaufsfähige Forderungen im Rahmen der Vereinbarungen in Höhe von TEUR 1.720 (Vj. TEUR 2.281).

Seit dem 1. August 2019 besteht eine Factoring-Vereinbarung, aufgrund derer Schaltbau auf revolvierender Basis Forderungen aus Lieferungen und Leistungen direkt an eine strukturierte Einheit veräußert. Diese strukturierte Einheit hält die Forderungen und allokiert die aus ihnen resultierenden Chancen und Risiken mittels vertraglicher Vereinbarungen auf die Schaltbau und eine Bank. Sie wird mittels einer von einer Bank gestellten Kreditlinie finanziert. Die strukturierte Einheit wird mangels Möglichkeit der Steuerung der relevanten Aktivitäten nicht in den Konzernabschluss von Schaltbau einbezogen. Die zu veräußernden Forderungen werden aus den jeweiligen Portfolien in einem automatisierten Prozess unter Beachtung der im Forderungskaufvertrag festgelegten Ankaufskriterien verkauft. Die Veräußerung der Forderungen sowie die Auszahlung der Kaufpreise erfolgt wöchentlich. Rückkaufvereinbarungen bestehen grundsätzlich nicht. Die Verfügungsmacht an den Forderungen und das Spätzahlungs- sowie ein geringer Teil des Ausfallrisikos (First loss Garantie) verbleibt bei Schaltbau. Im Geschäftsjahr 2020 wurde eine weitere Gesellschaft der Schaltbau-Gruppe in das Programm aufgenommen. Mit Ergänzungsvereinbarung vom 20. Dezember 2022 wurde das vertragliche Maximalvolumen von TEUR 29.000 auf TEUR 32.000 erhöht.

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Angaben in TEUR 31.12.2023 31.12.2022
Ende der Vertragslaufzeit 25. Oktober 2028 25. Oktober 2028
Vertragliches Maximalvolumen 32.000 32.000
Verkauftes Forderungsvolumen zum Stichtag 36.046 34.912
Verbindlichkeiten gegen Factor aus Zahlungseingängen verkaufter Forderungen 8.681 4.426
ANHALTENDES ENGAGEMENT
Buchwert des anhaltenden Engagements (Continuing Involvement Asset) 1.189 1.160
Buchwert der verbundenen Verbindlichkeit (Associated Liability) 1.756 1.817
Beizulegender Zeitwert der verbundenen Verbindlichkeit 567 657

Das vertragliche Maximalvolumen richtet sich nach den Zahlungseingängen. Die Zahlungseingänge liegen zum Stichtag und im Vorjahr unter dem vertraglichen Maximalvolumen.

Hinsichtlich der Wertberichtigungen verweisen wir auf den Abschnitt "(31) RISIKOMANAGEMENT UND SICHERUNGSMASSNAHMEN".

(20) ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE

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Angaben in TEUR 31.12.2023 31.12.2022
Schecks und Kassenbestände 8 7
Guthaben bei Kreditinstituten 19.930 44.285
19.938 44.292

Die hier ausgewiesenen Vermögenswerte haben eine Laufzeit von bis zu drei Monaten.

(21) ENTWICKLUNG DES EIGENKAPITALS IM KONZERN

Einzelheiten zu den in der Bilanz aufgeführten Posten sind aus der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung zu entnehmen.

(22) GEZEICHNETES KAPITAL

Das Gezeichnete Kapital (Grundkapital) ist in Namensaktien 10.920.697 (Vj. 10.920.697) ohne Nennbetrag eingeteilt und ist voll einbezahlt. Der rechnerische Nennbetrag am Bilanzstichtag und im Vorjahr beträgt EUR 1,22 pro Stückaktie.

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Stück 31.12.2023 31.12.2022
Ausgegebene Stammaktien zum 1.1. 10.920.697 10.891.940
Zugang aufgrund Pflichtwandelanleihe 0 28.757
Ausgegebene Stammaktien zum 31.12. 10.920.697 10.920.697
Eigene Aktien 7.645 7.645

(23) KAPITAL- /​ GEWINN- UND ANDERE RÜCKLAGEN

Die Kapitalrücklage beläuft sich zum Stichtag auf TEUR 66.514. Die übrigen Veränderungen im Berichtsjahr in Höhe von TEUR 189 entfallen auf das im Geschäftsjahr abgeschlossene "Incentive Programm" für ausgewählte Mitarbeiter. Für weitere Informationen verweisen wir auf die Ausführungen im Abschnitt "(37) ANTEILSBASIERTE VERGÜTUNG".

Die Gewinnrücklagen enthalten im Wesentlichen neben dem Ergebnisvortrag und dem Jahresergebnis auch die Anpassungen im Eigenkapital in Folge der Umstellung der Bilanzierung von HGB auf IFRS. Der in den Gewinnrücklagen erfasste Effekt aus der Veränderung der versicherungsmathematischen Annahmen der Pensionsrückstellungen unter Berücksichtigung der hierauf entfallenden latenten Steuern beträgt im Geschäftsjahr TEUR -2.388.

Die Gesellschaft hat im Rahmen des am 20. November 2014 beschlossenen Aktienrückkaufs (entsprechend Hauptversammlungsgenehmigung vom 9. Juni 2010) in den vorgegangenen Geschäftsjahren Aktien zurückgekauft. Diese Aktien können als Gegenleistung im Rahmen einer Beteiligung oder Akquisition von Unternehmen angeboten werden oder dazu dienen, die bestehende Aktionärsstruktur zu festigen. 125.000 Stückaktien (rd. 2,03% des Grundkapitals) wurden im Geschäftsjahr 2016 zur Erhöhung der finanziellen Flexibilität der Gesellschaft unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre an langfristig orientierte Investoren veräußert.

Der Nennbetrag der eigenen Anteile entspricht rd. 0,070% (Vj. 0,070%) des Grundkapitals. Die Entwicklung der eigenen Anteile stellt sich wie folgt dar:

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Anzahl in Stück
Bestand zum Jahresanfang 7.645
Bestand zum Jahresende 7.645

Insgesamt ergibt sich aus dem Bestand der eigenen Aktien zum Bilanzstichtag ein den rechnerischen Wert der eigenen Anteile übersteigender Betrag (inkl. Anschaffungsnebenkosten) in Höhe von TEUR 387, der in den Gewinnrücklagen enthalten ist.

Aufgrund des mit der Voltage BidCo GmbH, München, bestehenden Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags wurde im Berichtsjahr ein Ergebnis in Höhe von TEUR 0 (Vj. TEUR 121.774) abgeführt. Die Voltage BidCo GmbH, München, muss im Berichtsjahr den bei der Schaltbau Holding AG, München, vorliegenden Verlust in Höhe von TEUR 4.833 ausgleichen. Die Zuführung zu den Gewinnrücklagen wird unter der Position "Verlustausgleich durch die Voltage BidCo GmbH" im Konzern-Eigenkapitalspiegel bei den "Gewinnrücklagen übrige" ausgewiesen.

Die übrigen Veränderungen in den Gewinnrücklagen beinhalteten im Vorjahr im Wesentlichen Effekte aus der Ausübung und Ausbuchung der Put-Option auf den Erwerb der ausstehenden Minderheitenanteile an der SPII.

Die Währungsumrechnungsrücklage beinhaltet die Auswirkungen aus der Währungsumrechnung und setzt sich wie folgt zusammen:

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Angaben in TEUR 31.12.2023 31.12.2022
At-Equity einbezogene Unternehmen -3.657 -3.190
Vollkonsolidierte Unternehmen -628 -3.032
Währungsumrechnungsrücklage -4.285 -6.222

Die Neubewertungsrücklage enthält, die im Rahmen der erstmaligen Aufstellung des IFRS-Abschlusses aufgedeckten stillen Reserven auf die Grundstücke vermindert um die darauf zu bildenden latenten Steuern.

Im Übrigen verweisen wir auf die Angaben in der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung.

(24) MINDERHEITENANTEILE AM EIGENKAPITAL

Im Vorjahr wurden die ausstehenden Anteile an der SPII S.p.A., Italien, von der Schaltbau-Gruppe erworben.

Die Anteile anderer Gesellschafter betreffen die Xi'an Schaltbau Electric Corporation Ltd., China, und die Rawicka Fabryka Wyposazenia Wagonow Sp.z.o.o., Polen.

Angabe zu wesentlichen nicht beherrschenden Anteilen

Den nicht beherrschenden Anteilen zurechenbar sind:

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Angaben in TEUR XIAN BORA SPII 3)
2023 2022 2023 2022 2022
Kapital in % 50,0 50,0 10,7 10,7 0,0
Stimmrechte in % 50,01 50,01 10,7 10,7 0,0
Konzernergebnis 1.763 2.816 257 226 197
Eigenkapital 11.782 15.465 6.730 6.093 0
Vermögenswerte 2 16.745 19.746 6.989 6.858 0
Schulden 2 4.963 4.951 1.697 2.204 0
Umsatzerlöse 2 16.100 16.515 8.373 6.726 4.052
Jahresergebnis 2 1.763 2.816 257 226 197
Dividende 4.077 3.474 0 233 0
Sonstiges Periodenergebnis 2 -1.368 -364 379 -74 60
Gesamtergebnis 2 395 2.452 636 152 257
Cash Flow
Betriebliche Tätigkeit 1.422 1.474 684 63 1.372
Investitionstätigkeit -31 -7 -37 -177 5
Finanzierungstätigkeit -3.591 -3.699 -762 525 -211

1 Boardmehrheit
2 Vor Eliminierung konzerninterner Geschäfte
3 Erwerb der ausstehenden Minderheitenanteile erfolgte im Vorjahr. Angabe der Ergebnis- und Cash Flow-Zahlen erfolgt anteilig für die ersten fünf Monate des Vorjahres

(25) PENSIONSRÜCKSTELLUNGEN

Die Pensionsrückstellungen sind innerhalb der Bilanz unter der Position langfristige Personalrückstellungen ausgewiesen. Die Pensionsrückstellungen sind für Verpflichtungen aus Anwartschaften und aus laufenden Leistungen an berechtigte aktive und ehemalige Mitarbeiter sowie deren Hinterbliebene gebildet. Die betriebliche Altersversorgung ist durch leistungsorientierte Pensionspläne geregelt. Diese beruhen im Prinzip auf der Anzahl von Dienstjahren und dem empfangenen Gehalt bzw. auf der Anzahl von Dienstjahren und einem je anrechenbaren Dienstjahr zugesagten Fixbetrag. Der Bewertungsstichtag für die Berechnung der Anwartschaftsbarwerte der Pensionspläne ist der 31. Dezember.

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden unmittelbar im Jahr ihrer Entstehung berücksichtigt und hierbei mit den Gewinnrücklagen erfolgsneutral verrechnet. Diese Beträge werden in späteren Perioden nicht mehr erfolgswirksam berücksichtigt.

Für einen Teil der Pensionszusagen sind Rückdeckungsversicherungen abgeschlossen worden. Die Ansprüche gegenüber den Versicherungsgesellschaften belaufen sich auf:

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Angaben in TEUR 31.12.2023 31.12.2022
Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen für Pensionszusagen 56 61

Darüber hinaus bestehen beitragsorientierte Zusagen, bei denen der Konzern im Wesentlichen an staatliche Rentenversicherungsträger Beiträge leistet. Mit Zahlung der Beiträge bestehen für Schaltbau keine weiteren Leistungsverpflichtungen. Hierfür wurden in den einzelnen Jahren als Arbeitgeberanteil zur gesetzlichen Rentenversicherung folgende Beträge aufgewendet.

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Angaben in TEUR 2023 2022
Arbeitgeberanteil zur gesetzlichen Rentenversicherung 11.380 10.970

Die Pensionsrückstellung entwickelte sich wie folgt:

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Angaben in TEUR 2023 2022
Stand 1.1. 26.380 36.507
Dienstzeitaufwand 390 634
Zinsaufwand 1.022 449
Leistungszahlungen -1.804 -1.893
Neubewertungen 3.403 -9.169
Währungsumrechnung /​ Sonstiges -147 -148
Bilanzierte Rückstellung zum 31.12. 29.244 26.380

Die gesamte Pensionsrückstellung verteilt sich zum Ende des abgelaufenen Geschäftsjahrs mit TEUR 7.740 (Vj. TEUR 6.800) auf aktive Arbeitnehmer, mit TEUR 2.138 (Vj. TEUR 2.030) auf ehemalige Arbeitnehmer mit unverfallbaren Leistungsansprüchen und mit TEUR 19.366 (Vj. TEUR 17.550) auf Pensionäre und Hinterbliebene.

Wesentliche angewandte versicherungsmathematische Prämissen:

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Angaben in % 31.12.2023 31.12.2022
Abzinsungssatz 3,5 4,2
Gehaltstrend 2,7 2,7
Rententrend 2,3 2,3
Fluktuationsrate 1,2 1,1

Der Diskontierungszinssatz wurde wie im Vorjahr nach dem aktualisierten Mercer Pension Discount Yield Curve Approach (MPDYC) ermittelt.

Bei Konstanthaltung der anderen Annahmen hätten die bei vernünftiger Betrachtungsweise am Abschlussstichtag und zum 31. Dezember 2022 möglich gewesenen Veränderungen bei einer der maßgeblichen versicherungsmathematischen Annahmen die leistungsorientierte Verpflichtung mit den nachstehenden Beträgen beeinflusst:

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Änderung Anstieg Rückgang
2023 in % in TEUR in TEUR
Abzinsungssatz 0,50 -1.530 1.700
Gehaltstrend 0,24 192 -183
Rententrend 0,26 756 -726
Fluktuationsrate 0,42 -74 78
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Änderung Anstieg Rückgang
2022 in % in TEUR in TEUR
Abzinsungssatz 0,50 -1.369 1.513
Gehaltstrend 0,24 168 -157
Rententrend 0,25 621 -597
Fluktuationsrate 0,42 -74 76

Zum 31. Dezember beträgt die durchschnittlich gewichtete Laufzeit der Pensionsverpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen 11,9 Jahre (Vj. 10,9 Jahre).

Der Pensionsaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

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Angaben in TEUR 2023 2022
Laufender Dienstzeitaufwand 390 634
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand/​-ertrag 0 0
Gewinne /​ Verluste aus Abgeltung 0 0
Gesamter Dienstzeitaufwand (Personalaufwand) 390 634
Zinsaufwand 1.022 449
In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasster Pensionsaufwand 1.412 1.083
- Effekt aus der Änderung der demografischen Annahmen 0 -48
- Effekte aus Änderungen der finanziellen Annahmen 3.338 -9.198
- Effekte aus erfahrungsbedingten Anpassungen 65 77
In der Konzern-Gesamtergebnisrechnung erfasste Neubewertung 3.403 -9.169
Gesamter Pensionsaufwand 4.815 -8.086

Künftige Zahlungsströme:

Die voraussichtlichen Leistungszahlungen der folgenden Jahre sind in nachfolgender Tabelle dargestellt:

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Angaben in TEUR 2024 2025 2026 2027 2028
Leistungszahlung 2.002 1.991 1.949 1.925 1.938

Im Vorjahr wurden folgende Leistungszahlungen für die folgenden Jahre erwartet:

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Angaben in TEUR 2023 2024 2025 2026 2027
Leistungszahlung 1.863 1.879 1.870 1.857 1.875

Die leistungsorientierten Pläne belasten den Konzern mit versicherungsmathematischen Risiken. Schaltbau gewährt lebenslange Rentenzahlungen, hieraus resultiert ein Langlebigkeitsrisiko. Aus der Verpflichtung, die Renten gemäß den Vorschriften von § 16 BetrAVG regelmäßig anzupassen, resultiert ein Inflationsrisiko. Sofern von der Leistungszusage begünstigte Personen länger leben als erwartet führt dies künftig zu höheren Verpflichtungen bzw. Aufwendungen. Auch eine entgegen der Annahme höhere Inflation führt zu höheren Verpflichtungen bzw. Aufwendungen in der Zukunft. Darüber hinaus besteht ein Zinsrisiko das die Höhe der Verpflichtung direkt beeinflusst.

Bei der Bewertung der Sterbewahrscheinlichkeiten der Berechtigten wurden im Berichtsjahr die "Richttafeln 2018G" (Vj. "Richttafeln 2018G") von Prof. Dr. Klaus Heubeck verwendet.

(26) RÜCKSTELLUNGEN

Die Rückstellungen entwickelten sich wie folgt:

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Angaben in TEUR 01.01.2023 Verbrauch Auflösung
Langfristige Rückstellungen
Pensionen 26.380 -1.804 -90
Übrige Personal 5.438 -2.676 -14
Personalrückstellungen 31.818 -4.480 -104
Gewährleistungen 158 0 0
Übrige Rückstellungen 44 0 0
Sonstige Rückstellungen 202 0 0
32.020 -4.480 -104
Kurzfristige Rückstellungen
Personalrückstellungen 15.724 -11.448 -1.647
Gewährleistungen 6.000 -828 -890
Drohverluste 368 -208 -160
Ausstehende Rechn. 12.570 -9.571 -1.010
Übrige Rückstellungen 5.576 -1.917 -1.343
Sonstige Rückstellungen 24.514 -12.524 -3.403
40.238 -23.972 -5.050
Gesamt 72.258 -28.452 -5.154
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Angaben in TEUR Zuführung Zinseffekt Währung /​ Sonst. 1 31.12.2023
Langfristige Rückstellungen
Pensionen 390 1.022 3.346 29.244
Übrige Personal 2.963 30 -621 5.120
Personalrückstellungen 3.353 1.052 2.725 34.364
Gewährleistungen 131 0 -49 240
Übrige Rückstellungen 1 0 1 46
Sonstige Rückstellungen 132 0 -48 286
3.485 1.052 2.677 34.650
Kurzfristige Rückstellungen
Personalrückstellungen 7.161 0 664 10.454
Gewährleistungen 1.010 0 59 5.351
Drohverluste 439 0 -1 438
Ausstehende Rechn. 10.828 0 -61 12.756
Übrige Rückstellungen 1.093 0 -3 3.406
Sonstige Rückstellungen 13.370 0 -6 21.951
20.531 0 658 32.405
Gesamt 24.016 1.052 3.335 67.055

1 Enthält Währungskursdifferenzen, Umgliederungen zwischen kurz- und langfristig sowie Auswirkungen aus Konsolidierungskreisänderungen.

Die Pensionsrückstellungen werden im Abschnitt "(25) PENSIONSRÜCKSTELLUNGEN" ausführlich erläutert.

Die übrigen Personalrückstellungen bestehen im kurzfristigen Bereich überwiegend für Tantiemen und Bonifikationen, Abfindungen sowie sonstige gesetzliche Sozialleistungen; im langfristigen Bereich sind hier im Wesentlichen die Rückstellungen für Jubiläumsgelder und Altersteilzeit ausgewiesen. Zur Absicherung der Altersteilzeitzusagen sind Rückdeckungsversicherungen abgeschlossen worden. Die Zuführungen bei den langfristigen Personalrückstellungen entfallen insbesondere auf die im Geschäftsjahr gebildeten Altersteilzeitrückstellungen. Die Ansprüche gegenüber den Versicherungsgesellschaften belaufen sich auf TEUR 2.537 (Vj. TEUR 3.204) und werden mit den langfristigen Personalrückstellungen saldiert. Die kurzfristigen Personalrückstellungen beinhalten Zuführungen für Abfindungen in Höhe von TEUR 907 (Vj. TEUR 1.522) sowie Zuführungen für Tantiemen und Boni in Höhe von TEUR 4.280 (Vj. TEUR 7.160). Zum Bilanzstichtag bestehen Rückstellungen für Restrukturierung in Höhe von TEUR 2.879 (Vj. TEUR 5.553), die in den Personalrückstellungen enthalten sind.

Es wird damit gerechnet, dass die sonstigen kurzfristigen Rückstellungen sowie die kurzfristigen Personalrückstellungen im nächsten Jahr verbraucht werden.

Die Rückstellungen für Gewährleistungen bestehen aus pauschalen und objektgebundenen Rückstellungen. Die Inanspruchnahme richtet sich nach dem zeitlichen Verlauf der tatsächlich abgewickelten Gewährleistungsfälle. Dieser ist nur schwer zu prognostizieren und kann sich im Einzelfall auch über mehrere Jahre verteilen.

Die Drohverlustrückstellung bemisst sich nach den unvermeidbaren Kosten zur Erfüllung der vertraglichen Verpflichtungen. Die unvermeidbaren Kosten unter einem Vertrag spiegeln den Mindestbetrag der bei Ausstieg aus dem Vertrag anfallenden Nettokosten wider; diese stellen den niedrigeren Betrag von Erfüllungskosten und etwaigen aus der Nichterfüllung resultierenden Entschädigungszahlungen oder Strafgeldern dar. Die mit dem belasteten Vertrag im Zusammenhang stehenden Gemeinkosten wurden in der Berechnung der unvermeidbaren Kosten berücksichtigt.

Die übrigen Rückstellungen beinhalten Rückstellungen im Zusammenhang mit Restrukturierungsprogrammen in Höhe von TEUR 995 (Vj. TEUR 2.527). Darüber hinaus sind Rückstellungen für die drohende Inanspruchnahme aus Bürgschaften enthalten. Darüber beinhalten die übrigen Rückstellungen unter anderem Rückstellungen für Jahresabschluss und Steuerberatung.

Erstattungsansprüche sind nicht vorhanden.

(27) VERBINDLICHKEITEN

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Angaben in TEUR 31.12.2023 31.12.2022
LANGFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN
- Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 6.588 8.224
- Leasingverbindlichkeiten 7.351 7.579
Finanzverbindlichkeiten 13.939 15.803
Vertragsverbindlichkeiten langfristig 1.777 18.740
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 114.000 114.000
Sonstige Verbindlichkeiten 97 21
129.813 148.564
KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN
Laufende Ertragsteuerverbindlichkeiten 3.073 3.558
- Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 3.082 3.319
- Leasingverbindlichkeiten 3.534 4.000
Finanzverbindlichkeiten 6.616 7.319
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 44.036 46.755
Vertragsverbindlichkeiten kurzfristig 44.899 56.880
- Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 10.450 127.583
- Verbindlichkeiten gegenüber übrigen Konzernunternehmen 5 126
- Übrige sonstige Verbindlichkeiten 28.302 25.509
Sonstige Verbindlichkeiten 38.757 153.218
137.381 267.730
Summe Verbindlichkeiten 267.194 416.294

Für die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind Grundschulden in Höhe von insgesamt TEUR 14.078 (Vj. TEUR 23.380) bestellt.

Seit dem 25. Oktober 2021 besteht zwischen der Schaltbau Holding AG (Darlehensnehmer) und ihrer unmittelbaren Gesellschafterin Voltage BidCo GmbH, München, (Darlehensgeberin) ein Darlehen in Höhe von 114,0 Mio. EUR zu einem Zinssatz von 4,5%. Die reguläre Laufzeit des Darlehens der Voltage BidCo GmbH, München, an die Schaltbau Holding AG beträgt ab Auszahlungszeitpunkt zehn Jahre. Die Voltage BidCo GmbH kann vertragsgemäß die Rückzahlung des Darlehens zu jeder Zeit fordern. Aufgrund einer im Berichtsjahr abgeschlossenen Ergänzungsvereinbarung zwischen der Schaltbau Holding AG und der Voltage BidCo GmbH verzichtet die VOBI auf das Recht eine vorzeitige Rückzahlung der Darlehenssumme bis einschließlich 31. Dezember 2025 einfordern zu können. Infolgedessen erfolgt der Ausweis des Darlehens im Berichtsjahr unter den langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen. Bei diesen Verbindlichkeiten handelt es sich um finanzielle Verbindlichkeiten.

Die kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen beinhalten im Berichtsjahr im Wesentlichen Cash-Pool-Verbindlichkeiten gegenüber der Voltage BidCo GmbH, München in Höhe von TEUR 13.493. Im Geschäftsjahr liegt darüber hinaus eine Forderung gegenüber der Voltage BidCo GmbH in Höhe von TEUR 4.833 vor, da die VOBI den bei der Schaltbau Holding AG im Geschäftsjahr 2023 entstandenen Verlust ausgleichen muss. Diese Forderung wurde mit den bestehenden Verbindlichkeiten saldiert.

Im Vorjahr war die zu leistende Ergebnisabführung in Höhe von TEUR 121.774 aufgrund des bestehenden Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag zwischen der Schaltbau Holding AG und der Voltage BidCo GmbH, enthalten.

Die Laufenden Ertragsteuerverbindlichkeiten wurden überwiegend für die in Deutschland erwartete Ertragsteuerbelastung gebildet. Durch die ab 2004 in Deutschland eingeführte "Mindestbesteuerung" werden die steuerlichen Verlustvorträge bis zu einem Betrag von 1 Mio. Euro unbeschränkt, darüber hinaus nur noch zu 60% mit dem laufenden steuerlichen Ergebnis verrechnet.

Die übrigen Verbindlichkeiten beinhalten wie im Vorjahr Verbindlichkeiten aus Lohn- und Umsatzsteuern, Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern, insbesondere aus noch nicht genommenem Urlaub, geleisteten Überstunden und zum Stichtag noch nicht ausbezahlten Fertigungslöhnen sowie Verbindlichkeiten gegenüber Factor in Folge der seit 1. August 2019 bestehenden Factoring-Vereinbarungen.

Im Geschäftsjahr 2022 hat die Schaltbau-Gruppe eine Reverse-Factoring Vereinbarung abgeschlossen. Es handelt sich hierbei um eine Finanzierungslösung, bei der die Schaltbau-Gruppe ihre Lieferanten über einen Finanzierungspartner vor Ablauf des festgesetzten Zahlungsziels bezahlt. Die in diesem Programm befindlichen Verbindlichkeiten werden, entsprechend ihrem wirtschaftlichen Gehalt, unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen. Zum Bilanzstichtag bestehen Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit dem Reverse-Factoring Programm in Höhe von TEUR 0 (Vj. TEUR 0), da bisher noch kein Lieferant an dem Programm teilnimmt. Zahlungsströme im Zusammenhang mit dem Programm würden im Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit ausgewiesen.

(28) VERTRAGSVERMÖGENSWERTE UND -VERBINDLICHKEITEN

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Angaben in TEUR 31.12.2023 31.12.2022
Vertragsvermögenswerte kurzfristig
Forderungen aus zeitraumbezogener Umsatzrealisierung 6.942 10.004
6.942 10.004
Vertragsverbindlichkeiten langfristig
Erhaltene Anzahlungen 1.777 18.740
Verbindlichkeiten verlängerte Gewährleistung 0 0
1.777 18.740
Vertragsverbindlichkeiten kurzfristig
Erhaltene Anzahlungen 44.899 56.861
Verbindlichkeiten verlängerte Gewährleistung 0 19
44.899 56.880

Für weitere Informationen verweisen wir auf die Abschnitte "(1) UMSATZERLÖSE" und "(31) RISIKOMANAGEMENTPOLITIK UND SICHERUNGSMASSNAHMEN".

ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG

In der Vergleichsperiode der Konzern-Kapitalflussrechnung ist die Finanzlage des im Vorjahr veräußerten Segments SBRS enthalten. Um eine bessere Vergleichbarkeit zu ermöglichen, werden nachfolgende Informationen zur Verfügung gestellt.

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Angaben in TEUR 31.12.2022
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit -3.459
Cashflow aus Investitionstätigkeit 122.069
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 7.255

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit beinhaltete im Vorjahr einen Mittelzufluss aus der Veräußerung eines Geschäftsbereichs in Höhe von TEUR 125.865. Die Gesellschaften SBRS, SBRC und GEZR besaßen zum Entkonsolidierungszeitpunkt Zahlungsmittel in Höhe von TEUR 3.741, welche aus dem Konzern abgingen.

Im Berichtsjahr liegen Auszahlungen, die im Zusammenhang mit dem im Vorjahr veräußerten Segments SBRS stehen, in Höhe von TEUR -891 vor. Der Ausweis erfolgt in der Konzern-Kapitalflussrechnung unter der Position "Einzahlungen /​ Auszahlungen aus Abgängen von vollkonsolidierten Unternehmen oder Geschäftseinheiten" im Cashflow aus Investitionstätigkeit.

WESENTLICHE NICHT-ZAHLUNGSWIRKSAME TRANSAKTIONEN

Im Geschäftsjahr hat die Schaltbau Holding AG ihre gegenüber der Voltage BidCo GmbH bestehende Gewinnabführungsverpflichtung im Rahmen von Forderungsabtretungen beglichen. Für weitere Informationen verweisen wir auf die Ausführungen zur "Begleichung Gewinnabführungsverpflichtung durch Forderungsabtretung" im Abschnitt "WESENTLICHE EREIGNISSE".

(29) KAPITALFLUSSRECHNUNG

Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit (indirekte Methode)

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde ein Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit in Höhe von EUR 14,6 Mio., welcher EUR 10,4 Mio. über dem Vorjahreswert liegt erzielt. Dabei setzt sich der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit im Wesentlichen aus Einzahlungen aus dem Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) in Höhe von EUR 22,4 Mio. und einem gegenüber dem Vorjahr höheren Net-Working-Capital (Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zzgl. Vorräte abzüglich der Summe aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Erhaltene Anzahlungen) sowie aus der Veränderung von Rückstellungen in Höhe von EUR -8,5 Mio. und Auszahlungen für Steuern in Höhe von EUR -3,9 Mio. zusammen. Die Position "Sonstige zahlungsunwirksame Erträge /​ Aufwendungen beinhaltet insbesondere im Berichtsjahr vorgenommene Wertberichtigungen auf Vorräte und Forderungen. Im Vorjahr wurde über diese Position insbesondere der Mittelzufluss aus der Veräußerung des Segments SBRS, der Teil des EBIT aus aufgegebenem Geschäftsbereich war, in den Cashflow aus Investition umgegliedert.

Cashflow aus Investitionstätigkeit

Die Mittelabflüsse aus Investitionstätigkeit belaufen sich in 2023 auf EUR -37,1 Mio. Im Vorjahr beliefen sich die Mittelabflüsse auf EUR -71,4 Mio. Die Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen liegen mit EUR -45,5 Mio. unter dem Niveau des Vorjahres. Die Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen in Höhe von EUR -24,6 Mio. entfallen mit EUR -4,8 Mio. auf geleistete Anzahlungen und in Höhe von EUR -19,8 Mio. auf das übrige Sachanlagevermögen. Die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte betragen im abgelaufenen Geschäftsjahr EUR -20,9 Mio. und liegen damit über dem Niveau des Vorjahres mit EUR -12,7 Mio. Die Position Auszahlungen für Investitionen in vollkonsolidierte Unternehmen oder Geschäftseinheiten beinhaltet im Berichtsjahr überwiegend nachträglich geleistete Zahlungen im Zusammenhang mit dem Kauf der Pintsch Wolber GmbH. Die Einzahlungen /​ Auszahlungen aus Abgängen von vollkonsolidierten Unternehmen oder Geschäftseinheiten in Höhe von EUR - 0,9 Mio. beinhalten geleistete Zahlungen im Zusammenhang mit den im Vorjahr veräußerten Gesellschaften SBRS GmbH und GEZR. Die erhaltenen Dividenden in Höhe von EUR 2,0 Mio. resultieren aus Gewinnausschüttungen nicht vollkonsolidierter Gesellschaften und liegen über dem Niveau des Vorjahres.

Im Vorjahr beinhaltete Der Cashflow aus Investitionstätigkeit einen Mittelzufluss aus dem Verkauf der SBRS GmbH sowie der GEZR in Höhe von EUR 125,9 Mio. Zudem gewährte die Schaltbau-Gruppe im Vorjahr der Voltage Holding GmbH, München, eine Ausleihung in Höhe von EUR -130,0 Mio., welches in den Auszahlungen für Investitionen in Finanzanlagen ausgewiesen war.

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit beläuft sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf EUR -1,9 Mio. (Vj. EUR -18,9 Mio.). Im Berichtsjahr wurden Tilgungen von Darlehen in Höhe von EUR -3,0 Mio. (Vj. EUR -4,4 Mio.) vorgenommen. Neue externe Darlehen (Terminkredite) wurden im Berichtsjahr nicht aufgenommen (Vj. EUR 1,0 Mio.). Die gezahlten Zinsen belaufen sich im Berichtsjahr auf EUR -9,3 Mio. (Vj. EUR -7,3 Mio.). Den Verlustausgleich in Höhe von TEUR 4.833, den die VOBI aufgrund des bestehenden Berherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags an die Schaltbau-Gruppe leisten muss, wird im Jahr 2024 zahlungswirksam. Die Veränderung der übrigen Finanzverbindlichkeiten beinhaltet, insbesondere Zu- und Abflüsse aufgrund bestehender revolvierender Kredit- bzw. Cashpool-Linien. Die aus dem Vorjahr bestehende Gewinnabführungsverpflichtung wurde durch Forderungsabtretung beglichen. Für weitere Informationen verweisen wir auf die Ausführungen zur "Begleichung Gewinnabführungsverpflichtung durch Forderungsabtretung'' im Abschnitt "WESENTLICHE EREIGNISSE".

Zusammensetzung des Finanzmittelfonds

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Angaben in TEUR 31.12.2023 31.12.2022
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (fortgeführt) 19.938 44.292
19.938 44.292

Überleitung der Nettoverbindlichkeiten

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Angaben in TEUR 31.12.2023 31.12.2022
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 19.938 44.292
Finanzverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 9.670 11.543
Leasingverbindlichkeiten 10.885 11.579
Nettofinanzverbindlichkeiten ggü. verbundene Unternehmen VOBI
davon Darlehen (langfristig) 114.000 114.000
davon Cashpool-Verbindlichkeiten sowie Zinsabgrenzung (kurzfristig) 13.493 119
Nettoverbindlichkeiten (+) /​ Nettoforderungen (-) 128.110 92.949

Zinszahlungen werden in der Kapitalflussrechnung abweichend zu nachfolgender Tabelle in der gesonderten Position "Gezahlte Zinsen" und nicht unter der Position "Veränderung der übrigen Finanzverbindlichkeiten" ausgewiesen. Darüber hinaus beinhaltet die Position "Veränderung der übrigen Finanzverbindlichkeiten" in der Kapitalflussrechnung auch die Finanzierungen nicht vollkonsolidierter verbundener Unternehmen. Abweichend hiervon werden die Finanzierungen nicht vollkonsolidierter verbundener Unternehmen in der Bilanz unter den "sonstigen Forderungen und Vermögenswerten" ausgewiesen und sind deshalb nicht Teil der Veränderung der Nettoverbindlichkeiten.

Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeit1

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Angaben in TEUR Verb. Kreditinstitute Leasingverbindlichkeit Sonstige Finanzverb.
Nettoverbindlichkeiten 1.1.2023 11.543 11.579 0
Zahlungswirksam -1.889 -4.253 0
Zahlungsunwirksam
Leasingverhältnisse: Erwerbe 0 3.479 0
Leasingverhältnisse: Beendigungen 0 -333 0
Währungsumrechnung -8 38 0
Sonstige Veränderungen 24 375 0
Nettoverbindlichkeiten 31.12.2023 9.670 10.885 0
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Angaben in TEUR Finanzverbindlichkeiten ggü. VOBI Verb. zur Veräußerung Zwischensumme
Nettoverbindlichkeiten 1.1.2023 114.119 0 137.241
Zahlungswirksam 18.696 0 12.554
Zahlungsunwirksam
Leasingverhältnisse: Erwerbe 0 0 3.479
Leasingverhältnisse: Beendigungen 0 0 -333
Währungsumrechnung 0 0 30
Sonstige Veränderungen -5.322 1 0 -4.923
Nettoverbindlichkeiten 31.12.2023 127.493 0 148.048
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Angaben in TEUR Zahlungsmittel Zahlungsmittel IFRS 5 Summe
Nettoverbindlichkeiten 1.1.2023 44.292 0 92.949
Zahlungswirksam -24.195 0 36.749
Zahlungsunwirksam
Leasingverhältnisse: Erwerbe 0 0 3.479
Leasingverhältnisse: Beendigungen 0 0 -333
Währungsumrechnung -159 0 189
Sonstige Veränderungen 0 0 -4.923
Nettoverbindlichkeiten 31.12.2023 19.938 0 128.110

1 Die sonstigen Veränderungen resultieren aus der der im Geschäftsjahr vorgenommenen Forderungsabtretung. Für weitere Informationen verweisen wir auf die Ausführungen zur "Begleichung Gewinnabführungsverpflichtung durch Forderungsabtretung" im Abschnitt "WESENETLICHE EREIGNISSE". Die Tabelle beinhaltet keine unterjährig entstandenen und gezahlten Zinsen für Finanzverbindlichkeiten (inklusive Leasing) von TEUR -9.319. Darüber hinaus sind keine zahlungswirksamen bzw. zahlungsunwirksamen Veränderungen von Finanzverbindlichkeiten, die zwischen dem Konzern und nichtkonsolidierten verbundenen Unternehmen (Ausnahme VOBI) enthalten.

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Angaben in TEUR Verb. Kreditinstitute Leasingverbindlichkeit Sonstige Finanzverb.
Nettoverbindlichkeiten 1.1.2022 14.570 12.918 2
Zahlungswirksam -3.418 -4.064 -2
Zahlungsunwirksam
Veränderung Konsolidierungskreis 0 0 0
Leasingverhältnisse: Erwerbe 0 2.741 0
Leasingverhältnisse: Beendigungen 0 -288 0
Währungsumrechnung -38 -65 0
Sonstige Veränderungen 429 337 0
Nettoverbindlichkeiten 31.12.2022 11.543 11.579 0
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Angaben in TEUR Finanzverbindlichkeiten ggü. VOBI Verb. zur Veräußerung Zwischensumme
Nettoverbindlichkeiten 1.1.2022 114.114 0 141.604
Zahlungswirksam 0 80 -7.404
Zahlungsunwirksam
Veränderung Konsolidierungskreis 0 -80 -80
Leasingverhältnisse: Erwerbe 0 0 2.741
Leasingverhältnisse: Beendigungen 0 0 -288
Währungsumrechnung 0 0 -103
Sonstige Veränderungen 5 0 771
Nettoverbindlichkeiten 31.12.2022 114.119 0 137.241
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Angaben in TEUR Zahlungsmittel Zahlungsmittel IFRS 5 Summe
Nettoverbindlichkeiten 1.1.2022 130.940 0 10.664
Zahlungswirksam -86.582 3.741 75.437
Zahlungsunwirksam
Veränderung Konsolidierungskreis 0 -3.741 3.661
Leasingverhältnisse: Erwerbe 0 0 2.741
Leasingverhältnisse: Beendigungen 0 0 -288
Währungsumrechnung -66 0 -37
Sonstige Veränderungen 0 0 771
Nettoverbindlichkeiten 31.12.2022 44.292 0 92.949

1 In der Kapitalflussrechnung erfolgt keine Separierung zwischen den Verbindlichkeiten aus fortgeführter Tätigkeit und den Verbindlichkeiten, die in Verbindung mit den zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerten im Sinne des IFRS 5 stehen. Die Tabelle beinhaltet keine Ein- und Auszahlungen im Zusammenhang mit dem Verkauf der SBRS, SBRC und GEZR. Hierzu gehört auch die Zwischenfinanzierung mit Cashflows von TEUR 10.804 sowie die unterjährig entstandenen und gezahlten Zinsen für Finanzverbindlichkeiten (inklusive Leasing) von TEUR -7.253. Darüber hinaus sind keine zahlungswirksamen bzw. zahlungsunwirksamen Veränderungen von Finanzverbindlichkeiten, die zwischen dem Konzern und nichtkonsolidierten verbundenen Unternehmen (Ausnahme VOBI) enthalten.

SONSTIGE ERLÄUTERUNGEN ZUM KONZERN-ABSCHLUSS

(30) ZUSÄTZLICHE ANGABEN ZU FINANZINSTRUMENTEN

Buchwerte und beizulegende Zeitwerte

Die Bilanz enthält sowohl originäre Finanzinstrumente, wie finanzielle Forderungen und Verbindlichkeiten, als auch derivative Finanzinstrumente wie Devisentermin- oder Swap-Geschäfte, deren Wert sich von einem Basiswert ableitet. Die Bewertung der Finanzinstrumente richtet sich gemäß IFRS 9 nach ihrer Zugehörigkeit zu verschiedenen Bewertungskategorien. Die nachfolgende Tabelle zeigt Buchwerte und beizulegende Zeitwerte sämtlicher im Konzern-Abschluss der Schaltbau Holding AG erfasster Finanzinstrumente nach IFRS 9.

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31.12.2023 Kategorie IFRS 9 Buchwerte Zeitwerte Stufe nach IFRS 13
Angaben in TEUR
Aktive Finanzinstrumente
Sonstige Finanzanlagen 1.723
- davon keine Bewertung nach IFRS 9 n/​a 1.723 n/​a n/​a
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen langfristig AC 1.292 1.205 2
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte langfristig 135
- davon Derivate langfristig freistehend FVPL 135 135 2
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 73.481
- davon Forderungen aus Lieferungen und Leistungen AC 69.271 n/​a 1 n/​a
- davon Forderungen aus Lieferungen und Leistungen FVPL 3.021 3.021 2
- davon Continuing Involvement Asset n/​a 1.189 n/​a n/​a
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte kurzfristig 19.752
- davon keine Bewertung nach IFRS 9 n/​a 2.373 n/​a n/​a
- davon sonstige Forderungen und Vermögenswerte AC 15.751 n/​a 1 n/​a
- davon Derivate freistehend FVPL 1.628 1.628 2
Zahlungsmittel und -äquivalente AC 19.938 n/​a 1 n/​a
Summe Aktive 116.321
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Passive Finanzinstrumente
Finanzverbindlichkeiten langfristig 13.939
- davon Leasingverbindlichkeiten langfristig 2 n/​a 7.351 n/​a n/​a
- davon Finanzverbindlichkeiten langfristig FLAC 6.588 6.380 3
Verbindlichkeiten gegen verbundene Unternehmen langfristig FLAC 114.000 117.220 3
Sonstige Verbindlichkeiten langfristig 97
- davon Sonstige Verbindlichkeiten langfristig FLAC 25 23 3
- davon Derivate langfristig freistehend FVPL 72 72 2
Finanzverbindlichkeiten kurzfristig 6.616
- davon Leasingverbindlichkeiten kurzfristig 2 n/​a 3.535 n/​a n/​a
- davon Finanzverbindlichkeiten kurzfristig FLAC 3.082 n/​a 1 n/​a
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen FLAC 44.036 n/​a 1 n/​a
Sonstige Verbindlichkeiten 38.757
- davon keine Bewertung nach IFRS 9 n/​a 11.160 n/​a n/​a
- davon sonstige Verbindlichkeiten FLAC 27.505 n/​a 1 n/​a
- davon Derivate freistehend FVPL 92 92 2
Summe Passive 217.445

1 Da der Buchwert aufgrund ihres kurzfristigen Charakters einen angemessenen Näherungswert des Zeitwerts darstellt, unterbleibt eine gesonderte Angabe des Zeitwerts.
2 Leasingverbindlichkeiten fallen nicht unter den Anwendungsbereich des IFRS 9. Der beizulegende Zeitwert ist gemäß IFRS 7.29 d nicht anzugeben.

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31.12.2022 Kategorie IFRS 9 Buchwerte Zeitwerte Stufe nach IFRS 13
Angaben in TEUR
Aktive Finanzinstrumente
Sonstige Finanzanlagen 131.641
- davon keine Bewertung nach IFRS 9 n/​a 1.511 n/​a n/​a
- davon sonstige Finanzanlagen AC 130.130 128.898 3
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen langfristig AC 240 227 2
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte langfristig 1.690
- davon Derivate langristig freihstehend FVPL 1.690 1.690 2
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 78.263
- davon Forderungen aus Lieferungen und Leistungen AC 72.460 n/​a 1 n/​a
- davon Forderungen aus Lieferungen und Leistungen FVPL 4.643 4.643 2
- davon Continuing Involvement Asset n/​a 1.160 n/​a n/​a
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 28.101
- davon keine Bewertung nach IFRS 9 n/​a 5.033 n/​a n/​a
- davon sonstige Forderungen und Vermögenswerte AC 22.756 n/​a 1 n/​a
- davon Derivate freistehend FVPL 311 311 2
Zahlungsmittel und -äquivalente AC 44.292 n/​a 1 n/​a
Summe Aktive 284.227
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Passive Finanzinstrumente
Finanzverbindlichkeiten langfristig 15.803
- davon Leasingverbindlichkeiten langfristig 2 n/​a 7.579 n/​a n/​a
- davon Finanzverbindlichkeiten langfristig FLAC 8.224 7.757 3
Verbindlichkeiten gegen verbundene Unternehmen langfristig FLAC 114.000 117.687 3
Sonstige Verbindlichkeiten langfristig FLAC 21 22 3
Finanzverbindlichkeiten kurzfristig 7.319
- davon Leasingverbindlichkeiten kurzfristig 2 n/​a 4.000 n/​a n/​a
- davon Finanzverbindlichkeiten kurzfristig FLAC 3.319 n/​a 1 n/​a
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen FLAC 46.755 n/​a 1 n/​a
Sonstige Verbindlichkeiten 153.218
- davon keine Bewertung nach IFRS 9 n/​a 12.421 n/​a n/​a
- davon sonstige Verbindlichkeiten FLAC 140.676 n/​a 1 n/​a
- davon Derivate freistehend FVPL 120 120 2
Summe Passive 337.116

1 Da der Buchwert aufgrund ihres kurzfristigen Charakters einen angemessenen Näherungswert des Zeitwerts darstellt, unterbleibt eine gesonderte Angabe des Zeitwerts.
2 Leasingverbindlichkeiten fallen nicht unter den Anwendungsbereich des IFRS 9. Der beizulegende Zeitwert ist gemäß IFRS 7.29 d nicht anzugeben.

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Summe Buchwerte Kategorien
Angaben in TEUR 31.12.2023 31.12.2022
AC Amortised Cost 106.253 269.878
Aktive FVPL Fair Value Profit and Loss 4.784 6.644
Passive FVPL Fair Value Profit and Loss 164 120
FLAC Financial Liabilities at Amortised Cost 195.236 312.995

Fair Value-Hierarchie

Der beizulegende Zeitwert ist der Preis, der in einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmer am Bemessungsstichtag für den Verkauf eines Vermögenswerts eingenommen bzw. für die Übertragung einer Schuld gezahlt würde.

Die Bestimmung und der Ausweis der beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente orientieren sich an einer Fair Value-Hierarchie, die die Bedeutung der für die Bewertung verwendeten Inputdaten berücksichtigt und sich wie folgt gliedert:

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Stufe 1: auf aktiven Märkten notierte (unverändert übernommene) Preise für identische Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

 

Stufe 2: für den Vermögenswert oder die Verbindlichkeit entweder direkt (als Preise) oder indirekt (in Ableitung von Preisen) beobachtbare Inputdaten, die keinen notierten Preis nach Stufe 1 darstellen

 

Stufe 3: herangezogene Inputdaten, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten für die Bewertung des Vermögenswerts und der Verbindlichkeit basieren (nicht beobachtbare Inputdaten)

Umgliederungen zwischen den Stufen werden zum Ende der Periode vorgenommen. Im Geschäftsjahr und im Vorjahr gab es keine Umgliederungen zwischen Stufe 1 und Stufe 2 bei der Bewertung der beizulegenden Zeitwerte, und es wurden keine Umgliederungen in der Stufe 3 in Bezug auf die Bewertung der beizulegenden Zeitwerte vorgenommen.

Der Fair Value der langfristigen nicht-derivativen Finanzinstrumente wird durch Abzinsung der künftigen vertraglichen Zahlungsströme unter Berücksichtigung eines risikoadäquaten und laufzeitadäquaten Marktzinses ermittelt. Da die Bonität als nicht beobachtbarer Inputfaktor bei der Ermittlung des Fair Values einen wesentlichen Einfluss auf die Höhe hat, handelt es sich um einen Fair Value der Stufe 3.

Die Ermittlung der Fair Values für Zinsderivate und Rohwarenderivate erfolgt durch die Kreditinstitute, mit denen diese Vereinbarungen auch abgeschlossen wurden. Die Ermittlung der Fair Values für Devisenderivate erfolgt durch die Treasury-Abteilung der Schaltbau Holding AG. In beiden Fällen werden die Derivate auf Basis der für den betreffenden Stichtag gültigen Marktdaten unter Anwendung anerkannter mathematischer Bewertungserfahren (Barwertmethode für Devisentermingeschäfte, Rohstoffderivate und Zinsswaps) bewertet.

Für Forderungen der Kategorie FVPL liegen am Abschlussstichtag zwar keine notierten Preise auf liquiden Märkten vor, diese können jedoch mittels anderer am Abschlussstichtag am Markt beobachtbarer Eingangsparameter bewertet werden. Demzufolge liegt eine Level 2-Bewertung vor. Voraussetzung hierfür ist, dass die beobachtbaren Eingangsparameter nicht wesentlich angepasst und keine nicht beobachtbaren Eingangsparameter verwendet werden müssen. Die Ermittlung des Fair Values erfolgt grundsätzlich durch Abzinsung der künftigen vertraglichen Zahlungsströme unter Berücksichtigung eines risikoadäquaten und laufzeitadäquaten Marktzinssatzes (Barwertmethode).

Nettoergebnis nach Bewertungskategorien

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Angaben in TEUR 2023 2022
FVPL -180 1.060
AC -964 -1.089
FLAC 14 0

Das Nettoergebnis der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten resultiert insbesondere aus Marktwertänderungen sowie aus Zinszahlungen aus der bestehenden Factoring-Vereinbarungen. Das Nettoergebnis bei den zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten resultiert überwiegend aus Währungseffekten sowie Veränderungen von Wertberichtigungen.

Im Geschäftsjahr und im Vorjahr liegen bzw. lagen keine Derivate vor, die als Sicherungsinstrument designiert wurden.

Die Gesamtzinserträge und -Aufwendungen der nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente ergeben sich wie folgt:

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Angaben in TEUR 2023 2022
Zinsertrag aus zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten 1.608 699
Zinsaufwand aus zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Schulden -10.858 -7.284
Gesamt -9.249 -6.585

Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten

In der Schaltbau-Gruppe werden mangels Erfüllung der notwendigen Voraussetzungen grundsätzlich keine finanziellen Vermögenswerte und Schulden saldiert. Da in der Regel keine Globalverrechnungsverträge oder ähnliche Vereinbarungen existieren, besteht auch nicht die Möglichkeit, unter bestimmten Bedingungen aufzurechnen. Derivative Transaktionen werden nach dem Deutschen Rahmenvertrag für Finanztermingeschäfte oder ISDA (International Swaps and Derivatives Association) abgeschlossen. Diese erfüllen nicht die Aufrechnungsvoraussetzungen nach IAS 32 Finanzinstrumente, da die Saldierung nur im Insolvenzfall durchsetzbar ist. Da die Derivate mit positiven Fair Values teilweise auch mit Banken eingegangen wurden, bei denen gleichzeitig Derivate mit negativen Fair Values bestehen, können zum Stichtag im Falle einer Insolvenz einer Bank Verbindlichkeiten über TEUR 6 (Vj. TEUR 58) mit entsprechenden Derivaten mit positiven Fair Values aufgerechnet werden.

(31) RISIKOMANAGEMENTPOLITIK UND SICHERUNGSMASSNAHMEN

Das Risikomanagement für den gesamten Konzern wird zentral von der Schaltbau Holding AG bzw. Voltage BidCo GmbH gesteuert. Bestimmungen zur Risikomanagementpolitik, Sicherungsmaßnahmen und Dokumentationsanforderungen werden in einer Richtlinie von der zentralen Compliance-/​Treasury-Abteilung festgelegt und in entsprechenden Prozessabläufen umgesetzt. Eine Überprüfung und Aktualisierung dieser Richtlinie erfolgt in regelmäßigen Abständen. Die Genehmigung der Richtlinie erfolgt durch den Vorstand. Der Schaltbau-Konzern ist aufgrund seiner operativen Tätigkeit Marktpreisrisiken (Fremdwährungs-, Rohstoff- und Zinsrisiken), Kreditausfallrisiken und dem Liquiditätsrisiko ausgesetzt.

Derivative Finanzinstrumente werden zur Sicherung des Fremdwährungsrisikos, in Einzelfällen zur Absicherung von Warenpreisrisiken aus der betrieblichen Tätigkeit und auch zur Sicherung von Zinsrisiken eingesetzt. Die Schaltbau-Gruppe besitzt weder derivative Finanzinstrumente zu spekulativen Zwecken, noch begibt sie solche.

Währungsrisiken

Im Rahmen des Risikomanagements werden in der Schaltbau-Gruppe die Schwankungen der Zahlungsströme von geplanten Umsatzerlösen und Materialeinkäufen in Fremdwährung gegen das Währungsrisiko abgesichert. Die Absicherung erfolgt durch den Einsatz von Devisentermingeschäften mit einer Laufzeit von bis zu 18 Monaten. Devisenderivate werden stets zur Risikominderung eingesetzt, deren spekulativer Einsatz ist entsprechend der Konzernfinanzrichtlinie nicht zulässig. Das Exposure in den unterschiedlichen wesentlichen Währungspaaren (EURUSD, EURGBP, EURCNH, EURPLN) wird in regelmäßigen Abständen quantifiziert und bei Bedarf mit entsprechenden Sicherungsinstrumenten gemindert.

Zum 31. Dezember 2023 bestanden mit Banken abgeschlossene Devisentermingeschäfte über (nominal) insgesamt TUSD 19.061, TPLN 59.954, TCNH 29.450 sowie TGBP 1.968. Im Vorjahr lagen Devisentermingeschäfte über (nominal) insgesamt TUSD 7.357, TPLN 111.119, TCNH 22.500 sowie TGBP 1.090 vor. Die Devisentermingeschäfte weisen im Geschäftsjahr eine Restlaufzeit von maximal 15 Monaten auf. Im Geschäftsjahr sowie im Vorjahr wurde hinsichtlich der Devisentermingeschäfte kein Hedge Accounting angewandt.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen valutieren zum 31. Dezember 2023 im Wesentlichen zu 50,0% in EUR (Vj. 55,2%), zu 29,1% in CNY (Vj. 28,5%), zu 7,1% in USD (Vj. 5,6%) und zu 10,2% in PLN (Vj. 7,3%).

Die Währungssensitivität für originäre und derivative finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in Fremdwährung ist in der nachstehenden Tabelle aufgeführt. Wenn der Euro als funktionale Währung gegenüber den übrigen Währungen um 10 % auf- oder abgewertet hätte, ergäben sich in Bezug auf die nachfolgend genannten Währungsrelationen die folgenden Effekte auf das Ergebnis nach Ertragsteuern, jedoch keine Auswirkungen auf das Eigenkapital:

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Währungssensitivität Angaben in TEUR 2023 2022
Euroaufwertung +10% Euroabwertung -10% Euroaufwertung +10% Euroabwertung -10%
USD/​EUR 556 -686 490 -601
CNY/​EUR 207 -253 289 -362
PLN /​ EUR -533 1.148 -1.035 1.296
GBP/​EUR 226 -277 116 -109

Warenpreisrisiken

Für die Schaltbau-Gruppe entstehen Preisrisiken auch im Zusammenhang mit dem Bezug von Rohstoffen für die Fertigung der Produkte. Schaltbau setzt für die Produktion einiger Produkte Kupfer, Silber und Gold ein. Das Risiko von Preisänderungen ist unter anderem von folgenden Faktoren abhängig:

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Inflation

Zinsentwicklung

Aktienmärkte

Geopolitische Einflussfaktoren

US-Dollar

Ölpreise

Das Warenpreisrisiko wird in regelmäßigen Abständen quantifiziert und bei Bedarf mit entsprechenden Sicherungsinstrumenten gemindert. Im Vergleich zum Vorjahr gab es hier keine wesentlichen Verfahrensanpassungen. Zur Sicherung der Warenpreisrisiken werden in der Schaltbau-Gruppe Derivate auf Edelmetalle sowie Metalle eingesetzt. Abgesichert werden damit die Bezugspreise von Vorprodukten, welche in hohem Maße mit dem entsprechenden Metall bzw. den entsprechenden Edelmetallen korrelieren. Zum Stichtag bestehen Rohwarenderivate auf Kupfer, Gold und Silber. Zum Einsatz kommen Rohwarenswapgeschäfte. Im Vergleich zum Vorjahr gab es hier keine wesentlichen Verfahrensanpassungen.

Zum 31. Dezember 2023 wurde ein geplanter Wareneinkaufswert von TEUR 1.435 (Vj. TEUR 271) für den Bezug von Silber, ein geplanter Wareneinkaufswert von TEUR 993 (Vj. TEUR 244) für den Bezug von Gold, ein geplanter Wareneinkaufswert von TEUR 1.271 (Vj. TEUR 1.295) für den Bezug von Kupfer, ein geplanter Wareneinkaufswert von TEUR 1.107 (Vj. TEUR 0) für den Bezug von Aluminium sowie ein geplanter Wareneinkaufswert von TEUR 306 (Vj. TEUR 0) für den Bezug von Stahl, abgesichert.

Nachfolgende Tabelle zeigt die Wertänderung der Rohstoff-Derivate bei einer Veränderung des Silber-, Gold- bzw. Kupferkurses um 10% zum 31. Dezember.

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Sensitivität Angaben in TEUR 2023 2022
+10% -10% +10% -10%
Rohwarengeschäft (Gold) 102 -96 +26 -26
Rohwarengeschäft (Silber) 141 -135 +27 -27
Rohwarengeschäft (Kupfer) 132 -119 +129 -129
Rohwarengeschäft (Aluminium) 116 -110 0 0
Rohwarengeschäft (Stahl) 29 -23 0 0

Zinsrisiken

Darüber hinaus ist der Schaltbau-Konzern Zinsrisiken aus variabel verzinslichen finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten ausgesetzt. Das Zinsrisikomanagement verfolgt grundsätzlich das Ziel, den Zinsaufwand der Schaltbau-Gruppe zu reduzieren und Zinsrisiken zu begrenzen. Das Zinsänderungsrisiko wird in regelmäßigen Abständen quantifiziert und bei Bedarf mit entsprechenden Sicherungsinstrumenten gemindert. Im Vergleich zum Vorjahr gab es hier keine wesentlichen Verfahrensanpassungen. Eingesetzt werden hier Zinssicherungsgeschäfte (Zinsswaps und Zinsfloors) mit Banken, um die Verzinsung der Finanzverbindlichkeiten von variabel in fix zu wandeln.

Zur Sicherung des Zinsrisikos waren zum Jahresende Zinsswaps mit einem Nominalwert von TEUR 27.000 (Vj. TEUR 27.000) im Bestand. Die Zinsswaps enthalten in 2023 auf der Receiver-Seite jeweils einen Zins-Floor von 0,00%. Im aktuellen Geschäftsjahr und im Vorjahr wurde kein Hedge Accounting angewandt.

Eine Zinssatzänderung von plus oder minus 100 Basispunkten, dies entspricht einer Zinssatzänderung von einem Prozentpunkt, hätte die nachfolgend dargestellten Auswirkungen auf die Gewinn- und Verlustrechnung zum 31. Dezember 2023. Bei dem angegebenen Zinssatz handelt es sich um einen gewichteten Durchschnittszins. Da kein Hedge Accounting angewandt wird ergeben sich keine Änderungen auf das Eigenkapital.

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Angaben in TEUR Stand 31.12.2023
Marktwert Zinssatz
Zinsswap 839 0,17
Bankzinsen
Übrige Zinsen
Summe CF-Sensitivität
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Angaben in TEUR + 100 Basispunkte
Δ-Marktwert GuV Δ-Eigenkapital
Zinsswap 195 195 0
Bankzinsen -157
Übrige Zinsen 0
Summe CF-Sensitivität 38
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Angaben in TEUR - 100 Basispunkte
Δ-Marktwert GuV Δ-Eigenkapital
Zinsswap -196 -196 0
Bankzinsen 157
Übrige Zinsen 0
Summe CF-Sensitivität -39
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Angaben in TEUR Stand 31.12.2022
Marktwert Zinssatz
Zinsswap 1.630 0,17
Bankzinsen
Übrige Zinsen
Summe CF-Sensitivität
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Angaben in TEUR + 100 Basispunkte
Δ-Marktwert GuV Δ-Eigenkapital
Zinsswap 415 415 0
Bankzinsen 70
Übrige Zinsen 0
Summe CF-Sensitivität 485
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Angaben in TEUR - 100 Basispunkte
Δ-Marktwert GuV Δ-Eigenkapital
Zinsswap -419 -419 0
Bankzinsen -70
Übrige Zinsen 0
Summe CF-Sensitivität -489

Ausfallrisiken

Das Ausfallrisiko entsteht bei Bankguthaben, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstigen finanziellen Vermögenswerten und aus derivativen Finanzinstrumenten mit positiven Marktwerten. Das Kreditrisiko wird im Rahmen des Forderungsmanagements gesteuert. Hierzu werden für alle größeren Neukunden Auskünfte über deren Kreditwürdigkeit bei Kreditversicherungen eingeholt und entsprechend die Zahlungsmodalitäten festgelegt. Bei Bestandskunden erfolgt eine permanente Überprüfung des Zahlungsverhaltens. Treten Verschlechterungen ein, werden die Zahlungsmodalitäten angepasst und das Zahlungsverhalten der betroffenen Kunden genau überwacht. Zur Schadensbegrenzung oder zur Vermeidung von Totalausfällen werden Lieferrestriktionen wie Lieferstopps und Lieferungen nur gegen Vorauskasse verhängt. In geringem Umfang wird ein rollierender Forderungsbestand gegen Ausfall versichert. Erhaltene Anzahlungen mindern insbesondere im Projektgeschäft das totale Ausfallrisiko weiter. Vertragspartner von Geld- und Kapitalanlagen sowie derivativen Sicherungsinstrumenten sind Kontrahenten einwandfreier Bonität. Von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entfallen zum Stichtag 52,4 % (Vj. 55,1 %) auf die fünf größten Debitoren.

Die Wertberichtigungen setzen sich wie folgt zusammen:

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Angaben 1.1.2023 Konsolidierungskreis. Verbrauch
in TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1, 3 -4.325 0 96
Sonstige Forderungen 2 0 0 0
Gesamt -4.325 0 96
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Angaben Auflösung Zuführung Währung/​ Sonst. 31.12.2023
in TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1, 3 310 -1.405 38 -5.286
Sonstige Forderungen 2 0 -27 0 -27
Gesamt 310 -1.432 38 -5.313

1 Die Wertberichtigung bemisst sich nach den erwarteten Kreditverlusten über die Laufzeit
2 Die Wertberichtigung bemisst sich nach den für 12 Monaten erwarteten Kreditverlusten
3 Im Berichtsjahr sind Einzelwertberichtigungen in Höhe von TEUR 1.240 enthalten

Die Ausfallraten für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich im Geschäftsjahr nur geringfügig geändert. Das maximale Ausfallrisiko entspricht dem Buchwert der Forderungen. Gegen Ausfall wurden Forderungen in Höhe von TEUR 4.925 (Vj. TEUR 30.331) versichert.

Bei den "sonstigen Forderungen" liegt grundsätzlich ein geringes Kreditrisiko vor, da es sich bei diesen Forderungen überwiegend um Forderungen gegen nicht konsolidierte Unternehmen handelt. Es liegen ausreichend Informationen über die nichtkonsolidierten Tochterunternehmen und deren Zahlungsfähigkeit vor.

Risikovorsorgen für sonstige finanzielle Vermögenswerte, Zahlungsmittel sowie Vertragsvermögenswerte waren zum Bilanzstichtag unter Beachtung der Wesentlichkeit nicht zu bilden. Die Bruttobuchwerte entsprechen grundsätzlich den Bilanzwerten und sind der Risikoklasse eins zugeordnet. Bankkonten bestehen grundsätzlich bei renommierten Finanzinstituten.

Nachfolgende Tabelle zeigt die Bruttobuchwerte nach Ausfallrisikoratingklassen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum 31. Dezember 2023:

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Angaben in TEUR Überfällig zum 31.12.2023
Nicht überfällig bis zu 30 Tage 31 bis 60 Tage
Forderungen ohne Continuing Involvement Asset (brutto) 52.695 6.659 3.449
Continuing Involvement Asset 1 - - -
Wertberichtigung - - -
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (netto) - - -
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Angaben in TEUR Überfällig zum 31.12.2023
61 bis 90 Tage Bonitätsbeeinträchtigt Summe
Forderungen ohne Continuing Involvement Asset (brutto) 3.243 12.824 78.870
Continuing Involvement Asset 1 - - 1.189
Wertberichtigung - - -5.286
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (netto) - - 74.773

1 Das Continuing Involvement Asset wird für Überleitungszwecke in der Tabelle ausgewiesen

Die Wertberichtigungen setzen sich im Vorjahr wie folgt zusammen:

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Angaben in TEUR 1.1.2022 Konsolidierungskreis Verbrauch Auflösung
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1, 3 -4.666 0 149 165
Sonstige Forderungen 2 -224 0 225 0
Gesamt -4.890 0 374 165
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Angaben in TEUR Zuführung Umgliederung * Währung /​ Sonst. 31.12.2022
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1, 3 -1.112 1.069 70 -4.325
Sonstige Forderungen 2 0 0 -1 0
Gesamt -1.112 1.069 69 -4.325

1 Die Wertberichtigung bemisst sich nach den erwarteten Kreditverlusten über die Laufzeit
2 Die Wertberichtigung bemisst sich nach den für 12 Monaten erwarteten Kreditverlusten
3 Im Vorjahr ist zusätzlich eine Einzelwertberichtigung in Höhe von TEUR 618 enthalten
* Anwendung IFRS 5 aufgrund Veräußerung SBRS

Nachfolgende Tabelle zeigt die Bruttobuchwerte nach Ausfallrisikoratingklassen für Forderungen aus Lieferu gen und Leistungen zum 31. Dezember 2022:

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Angaben in TEUR Überfällig zum 31.12.2022
Nicht überfällig bis zu 30 Tage 31 bis 60 Tage
Forderungen ohne Continuing Involvement Asset (brutto) 56.823 8.225 4.946
Continuing Involvement Asset 1 - - -
Wertberichtigung - - -
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (netto) - - -
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Angaben in TEUR Überfällig zum 31.12.2022
61 bis 90 Tage Bonitätsbeeinträchtigt Summe
Forderungen ohne Continuing Involvement Asset (brutto) 3.092 8.582 81.668
Continuing Involvement Asset 1 - - 1.160
Wertberichtigung - - -4.325
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (netto) - - 78.503

' Das Continuing Involvement Asset wird für Überleitungszwecke in der Tabelle ausgewiesen

Risikovorsorgen für sonstige finanzielle Vermögenswerte, Zahlungsmittel sowie Vertragsvermögenswerte waren im Geschäftsjahr und im Vorjahr unter Beachtung der Wesentlichkeit nicht zu bilden. Die Bruttobuchwerte entsprechen grundsätzlich den Bilanzwerten und sind der Risikoklasse eins zugeordnet. Bankkonten bestehen grundsätzlich bei renommierten Finanzinstituten.

Liquiditätsrisiken

Risiken aus der Schwankung von Zahlungsströmen werden durch die rollierende 12-Monats-Liquiditätsplanung frühzeitig erkannt.

Liquiditätsrisiken entstehen überwiegend aus Leasingverbindlichkeiten, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie aus sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten. Das Liquiditätsrisiko wird anhand von Bilanz- und Gewinn- und Verlust-Werten gesteuert. Dazu dient der monatliche Soll-/​ Ist-Vergleich, der monatlich aktualisierte Plan für das aktuelle Jahr auf Monatsbasis sowie der zwei Folgejahre auf Jahresbasis. Oberste Prämisse ist dabei stets eine ausreichende Liquidität, damit allen Zahlungsverpflichtungen nachgekommen werden kann, auch wenn Kundenzahlungen verspätet eintreffen sollten.

Die voraussichtlichen undiskontierten Mittelabflüsse aus originären finanziellen Verbindlichkeiten verteilen sich in 2023 wie folgt über die nächsten Jahre. Als Vergleichsgröße ist der jeweilige Buchwert angegeben.

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Angaben in TEUR Buchwert Summe Abflüsse bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre Mehr als 5 Jahre
Finanzverbindlichkeiten (ohne Leasing) 9.670 10.356 3.502 6.854 0
Leasingverbindlichkeiten 10.886 12.355 3.810 6.892 1.653
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 44.036 44.036 44.036 0 0
Übrige Verbindlichkeiten (exkl. Derivate) 27.568 27.568 27.543 25 0
Verbindlichkeiten ggü. verb. Unternehmen 114.000 124.417 5.216 119.201 0
206.160 218.732 84.107 132.972 1.653

Die voraussichtlichen undiskontierten Mittelabflüsse und -zuflüsse für derivative finanzielle Verbindlichkeiten verteilen sich in 2023 wie folgt über die nächsten Jahre. Durch Netting-Vereinbarungen lassen sich Derivate-Auszahlungen über TEUR 6 (Vj. TEUR 31) durch entsprechende Derivate-Einzahlungen verrechnen (bis 1 Jahr).

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Angaben in TEUR Buchwert Summe Abflüsse bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre Mehr als 5 Jahre
Derivate - Auszahlung (-) -126 -8.307 -8.307 0 0
Derivate - Einzahlung (+) 7.986 7.986 0 0
-126 -321 -321 0 0

Die potenziellen zukünftigen Zahlungsflüsse aus Verlängerungs- und Kündigungsoptionen für Leasingverhältnisse im Rahmen des IFRS 16 belaufen sich zum Stichtag auf TEUR 0 (Vj. TEUR 0). Die Bode North America Inc. hat mit Wirkung zum 1. Januar 2024 einen Leasingvertrag über ein Grundstück und Gebäude abgeschlossen. Die voraussichtlichen Mietzahlungen belaufen sich nächstes Jahr auf TUSD 54 (TEUR 49).

Die voraussichtlichen undiskontierten Mittelabflüsse aus originären finanziellen Verbindlichkeiten verteilen sich in 2022 wie folgt über die nächsten Jahre. Als Vergleichsgröße ist der jeweilige Buchwert angegeben.

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Angaben in TEUR Buchwert Summe Abflüsse bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre Mehr als 5 Jahre
Finanzverbindlichkeiten (ohne Leasing) 11.542 11.996 3.496 8.267 233
Leasingverbindlichkeiten 11.579 13.020 4.295 7.032 1.693
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 46.755 46.755 46.755 0 0
Übrige Verbindlichkeiten (exkl. Derivate) 140.697 140.697 140.676 21 0
Verbindlichkeiten ggü. verb. Unternehmen 114.000 124.417 5.201 119.216 0
324.573 336.885 200.423 134.536 1.926

Die voraussichtlichen undiskontierten Mittelabflüsse und -zuflüsse für derivative finanzielle Verbindlichkeiten verteilen sich in 2022 wie folgt über die nächsten Jahre. Durch Netting-Vereinbarungen lassen sich im Vorjahr Derivate-Auszahlungen über 31 TEUR durch entsprechende Derivate-Einzahlungen verrechnen (bis 1 Jahr).

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Angaben in TEUR Buchwert Summe Abflüsse bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre Mehr als 5 Jahre
Derivate - Auszahlung (-) -120 -7.579 -6.793 -786 0
Derivate - Einzahlung (+) 7.189 6.407 782 0
-120 -390 -386 -4 0

(32) HAFTUNGSVERHÄLTNISSE UND SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN

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Angaben in TEUR 31.12.2023 31.12.2022
Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Übrige Verpflichtungen 27.228 58.237

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen sind unter Berücksichtigung des frühestmöglichen Kündigungstermins ermittelt. Die Mindestzahlungen verteilen sich wie folgt auf die künftigen Jahre: bis ein Jahr TEUR 22.800 (Vj. TEUR 51.050), ab ein bis fünf Jahre TEUR 3.888 (Vj. TEUR 7.178) und größer fünf Jahre TEUR 540 (Vj. TEUR 9).

Zum 31. Dezember bestehen Konzernbürgschaften in Höhe von TEUR 15.925 (Vj. TEUR 18.442) und Bank- und Versicherungsbürgschaften in Höhe von TEUR 6.131 (Vj. TEUR 17.625). Für ausgereichte Bürgschaften bestehen zum Stichtag Rückstellungen für die drohende Inanspruchnahme in Höhe von TEUR 1.031 (Vj. TEUR 1.548). Die Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme aus den ausgereichten Bürgschaften wird für die Bürgschaften, für die keine Rückstellungen gebildet wurden, zwischen 0% und kleiner 10% eingeschätzt.

(33) SEGMENTE

Den produkt- und markenorientierten Segmentbezeichnungen sind jeweils die Unternehmenseinheiten zugeordnet, die ihren überwiegenden Umsatz mit den Produkten generieren, die der jeweiligen Segmentbezeichnung zuzuordnen sind. Eine kurze Beschreibung der Segmente Schaltbau, Bode sowie Pintsch ist im Abschnitt "(1) UMSATZERLÖSE" enthalten. Eine Zusammenfassung von Segmenten wurde im Vorjahr und im Berichtsjahr nicht durchgeführt.

Der Konzern erzielt mit zwei Kunden insgesamt 23% (13% und 10%) seiner im Berichtsjahr erzielten Umsatzerlöse. Im Vorjahr erzielte der Konzern mit einem Kunden 12% der im Vorjahr erzielten Umsatzerlöse. Dabei erzielen alle Segmente im Berichtsjahr und Vorjahr Umsatzerlöse mit den vorgenannten Kunden.

Als finanzielle Leistungsindikatoren für den Konzern und die Segmente hat die Schaltbau Holding AG den Auftragseingang als operativen Frühindikator, das Adjusted EBITDA (bereinigte Ergebnis vor Abschreibungen vor Steuern und Finanzergebnis) sowie den Free-Cashflow definiert.

Grundsätzlich werden Materialverkäufe zwischen Konzernunternehmen zu Marktpreisen verrechnet. Zu verrechnende Kosten werden an Konzernunternehmen weitergegeben.

Die Spalte "Holding, Sonstige Konsolidierung" umfasst die Geschäftstätigkeit der Holding. Diese ist geprägt durch die Finanzierungsfunktion der Holding für die Gruppe sowie die ertragsteuerliche Organschaft in Deutschland. Diese Aufwendungen werden nicht an die betroffenen Tochterunternehmen weiter belastet. Weiter belastet werden dagegen Aufwendungen für zentrale Dienste, wie etwa das SAP System. Die Rechnungslegungsgrundsätze in der Segmentberichterstattung entsprechen denen im Konzern-Abschluss.

GEOGRAFISCHE DARSTELLUNG

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Angaben in TEUR Vermögen
31.12.2023 31.12.2022
Deutschland 326.046 469.920
Übrige EU Länder 103.739 107.256
Übrige europäische Länder 13.085 11.361
Asien 39.619 45.859
Nordamerika 27.392 24.095
Sonstige Länder 0 0
509.881 658.491
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Angaben in TEUR Investitionen Außenumsatz
2023 2022 2023 2022
Deutschland 43.469 65.307 188.588 180.964
Übrige EU Länder 1.088 1.926 174.333 162.763
Übrige europäische Länder 196 183 55.843 48.856
Asien 232 214 55.531 59.513
Nordamerika 558 790 31.944 26.535
Sonstige Länder 0 0 1.864 1.056
45.543 68.420 508.103 479.687

ÜBERLEITUNGSRECHNUNGEN

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Angaben in TEUR Umsatzerlöse Angaben in TEUR EBITDA
2023 2022 2023 2022
Gesamtumsatz der Segmente 510.808 481.213 Gesamt EBITDA der Segmente 52.221 41.192
Übrige Umsätze 0 668 Übriges EBITDA -4.676 -12.404
Konsolidierung -2.705 -2.194 Konsolidierung -99 7.638
Umsatzerlöse gemäß Gewinn- und Verlustrechnung 508.103 479.687 EBITDA gemäß Gewinn- und Verlustrechnung 47.446 36.426
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Angaben in TEUR Vermögen Angaben in TEUR Schulden
2023 2022 2023 2022
Gesamtes Segmentvermögen 547.586 572.229 Gesamte Segmentschulden 380.037 412.037
Übriges Vermögen 277.539 433.339 Übrige Schulden 175.855 330.214
Konsolidierung -315.243 -347.077 Konsolidierung -213.967 -245.867
Konzernvermögen gemäß Bilanz 509.881 658.491 Konzernschulden gemäß Bilanz 341.925 496.384

Die "Übrigen Umsatzerlöse" beinhalten Umsatzerlöse der Schaltbau Holding AG.

Das "Übrige EBITDA" umfasst im Wesentlichen die Aufwendungen der Schaltbau Holding AG für Personal, nicht weiterbelasteten Materialaufwand, sonstige betriebliche Aufwendungen und sonstige Steuern.

Das "Übrige Vermögen" besteht zum größten Teil aus den Forderungen der Schaltbau Holding AG gegenüber verbundenen Unternehmen im Rahmen der Finanzierungstätigkeit. Diese Forderungen werden mittels der Schuldenkonsolidierung mit weiteren Forderungen zwischen den Segmenten eliminiert.

Die "Übrigen Schulden" setzen sich im Wesentlichen aus Finanzverbindlichkeiten, Pensionsrückstellungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen der Schaltbau Holding AG zusammen. Letztere werden wiederum mittels der Schuldenkonsolidierung, zusammen mit weiteren Verbindlichkeiten zwischen den Segmenten, soweit notwendig eliminiert.

PRODUKTORIENTIERTE SEGMENTIERUNG

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Angaben in TEUR SCHALTBAU BODE
2023 2022 2023 2022
Auftragseingang (mit Dritten) 175.631 173.016 286.120 261.448
Umsatzerlöse 177.070 164.756 227.872 224.428
- davon mit Dritten 175.890 163.246 226.348 223.744
- davon mit anderen Segmenten 1.180 1.509 1.524 684
Auftragsbestand (mit Dritten) 118.534 121.015 406.368 344.773
EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) 25.351 30.629 16.222 -3.968
EBITDA adjusted 28.648 34.848 14.232 9.456
Planmäßige Abschreibungen -9.529 -7.703 -6.597 -6.518
Wertminderungen (Außerplanmäßige Abschreibungen) -3.613 0 -446 0
EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) 12.208 22.926 9.178 -10.486
Ergebnis aus at equity-bilanzierten Unternehmen 0 0 -389 1.073
Sonstiges Beteiligungsergebnis 1.324 0 1.729 0
Zinsertrag 251 230 170 84
Zinsaufwand -8.207 -3.747 -4.367 -3.650
Ergebnis vor Steuern (EBT) 5.575 19.408 6.321 -12.979
Ertragsteuern -3.132 -3.622 -877 983
Ergebnisabführung 1.963 -7.561 0 0
Ergebnis aus fortzuführenden Geschäftsbereichen 4.407 8.225 5.444 -11.996
Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen 0 0 0 0
Segmentergebnis /​ Konzernjahresergebnis 4.407 8.225 5.444 -11.996
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen -23.255 -52.069 -4.666 -6.673
Investitionen in Finanzanlagen 0 -4 0 0
Übrige wesentliche zahlungsunwirksame Posten 2.752 1.417 1.322 891
Free Cashflow -1.273 -41.313 15.460 -9.177
Segmentvermögen 256.643 253.535 159.890 165.928
At equity-bilanzierte Beteiligungen 0 0 3.715 3.428
Segmentschulden 193.473 187.743 93.596 107.604
Mitarbeiter (durchschnittlich) 1.010 923 1.202 1.284
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Angaben in TEUR PINTSCH SBRS
2023 2022 2023 2022
Auftragseingang (mit Dritten) 75.515 134.880 0 49.715
Umsatzerlöse 105.866 92.030 0 0
- davon mit Dritten 105.865 92.029 0 0
- davon mit anderen Segmenten 1 1 0 0
Auftragsbestand (mit Dritten) 113.277 148.506 0 0
EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) 10.649 14.532 0 0
EBITDA adjusted 13.586 15.307 0 0
Planmäßige Abschreibungen -3.386 -2.937 0 0
Wertminderungen (Außerplanmäßige Abschreibungen) -772 0 0 0
EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) 6.491 11.595 0 0
Ergebnis aus at equity-bilanzierten Unternehmen 0 0 0 0
Sonstiges Beteiligungsergebnis 0 0 0 0
Zinsertrag 713 362 0 0
Zinsaufwand -2.628 -2.274 0 0
Ergebnis vor Steuern (EBT) 4.575 9.683 0 0
Ertragsteuern -459 -2.909 0 0
Ergebnisabführung 0 0 0 3.456
Ergebnis aus fortzuführenden Geschäftsbereichen 4.116 6.774 0 3.456
Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen 0 0 0 -4.607
Segmentergebnis /​ Konzernjahresergebnis 4.116 6.774 0 -1.151
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen -17.457 -9.555 0 -54
Investitionen in Finanzanlagen 0 0 0 0
Übrige wesentliche zahlungsunwirksame Posten 1.142 1.866 0 -5.857
Free Cashflow -31.431 -1.445 0 -7.255
Segmentvermögen 131.052 152.767 0 0
At equity-bilanzierte Beteiligungen 0 0 0 0
Segmentschulden 92.968 116.691 0 0
Mitarbeiter (durchschnittlich) 418 393 0 86
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Angaben in TEUR Zwischensumme Holding, Sonstige Konsolidierung
2023 2022 2023 2022
Auftragseingang (mit Dritten) 537.266 619.059 0 679
Umsatzerlöse 510.808 481.213 -2.705 -1.526
- davon mit Dritten 508.103 479.019 0 668
- davon mit anderen Segmenten 2.705 2.194 -2.705 -2.194
Auftragsbestand (mit Dritten) 638.179 614.295 0 0
EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) 52.221 41.192 -4.775 -4.766
EBITDA adjusted 56.466 59.611 -2.794 -2.813
Planmäßige Abschreibungen -19.512 -17.158 -563 -708
Wertminderungen (Außerplanmäßige Abschreibungen) -4.831 0 -176 0
EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) 27.877 24.035 -5.513 -5.475
Ergebnis aus at equity-bilanzierten Unternehmen -389 1.073 0 0
Sonstiges Beteiligungsergebnis 3.053 0 0 0
Zinsertrag 1.134 676 -316 1.607
Zinsaufwand -15.202 -9.671 1.049 2.228
Ergebnis vor Steuern (EBT) 16.472 16.113 -4.780 -1.640
Ertragsteuern -4.468 -5.548 -656 -1.920
Ergebnisabführung 1.963 -4.105 -1.963 4.105
Ergebnis aus fortzuführenden Geschäftsbereichen 13.967 6.459 -7.400 545
Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen 0 -4.607 0 117.690
Segmentergebnis /​ Konzernjahresergebnis 13.967 1.852 -7.400 118.235
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen -45.378 -68.352 -164 -68
Investitionen in Finanzanlagen 0 -4 0 -130.000
Übrige wesentliche zahlungsunwirksame Posten 5.215 -1.683 4.345 -117.033
Free Cashflow -17.243 -59.189 -5.306 -7.969
Segmentvermögen 547.586 572.229 -37.705 86.262
At equity-bilanzierte Beteiligungen 3.715 3.428 0 0
Segmentschulden 380.037 412.037 -38.112 84.347
Mitarbeiter (durchschnittlich) 2.629 2.686 12 20
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Angaben in TEUR Schaltbau-Gruppe
2023 2022
Auftragseingang (mit Dritten) 537.266 619.738
Umsatzerlöse 508.103 479.687
- davon mit Dritten 508.103 479.687
- davon mit anderen Segmenten 0 0
Auftragsbestand (mit Dritten) 638.179 614.295
EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) 47.446 36.426
EBITDA adjusted 53.672 56.798
Planmäßige Abschreibungen -20.075 -17.866
Wertminderungen (Außerplanmäßige Abschreibungen) -5.007 0
EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) 22.364 18.560
Ergebnis aus at equity-bilanzierten Unternehmen -389 1.073
Sonstiges Beteiligungsergebnis 3.053 0
Zinsertrag 818 2.283
Zinsaufwand -14.154 -7.443
Ergebnis vor Steuern (EBT) 11.692 14.473
Ertragsteuern -5.124 -7.469
Ergebnisabführung 0 0
Ergebnis aus fortzuführenden Geschäftsbereichen 6.568 7.004
Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen 0 113.083
Segmentergebnis /​ Konzernjahresergebnis 6.568 120.087
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen -45.543 -68.420
Investitionen in Finanzanlagen 0 -130.004
Übrige wesentliche zahlungsunwirksame Posten 9.560 -118.716
Free Cashflow -22.549 -67.159
Segmentvermögen 509.881 658.491
At equity-bilanzierte Beteiligungen 3.715 3.428
Segmentschulden 341.925 496.384
Mitarbeiter (durchschnittlich) 2.641 2.706

ÜBERLEITUNG EBITDA ZU BEREINIGTEN EBITDA NACH SEGMENTEN

Nachfolgende Tabelle beinhaltet die Überleitung vom EBITDA zum bereinigten EBITDA für die jeweilig betroffenen Segmente für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023.

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Angaben in TEUR Schaltbau Bode Pintsch
EBITDA 2023 25.351 16.222 10.649
Sonstige außerordentliche, einmalige Aufwendungen oder Erträge 2.027 -2.099 2.531
Transaktionsbedingte Kosten 0 0 0
Außerordentliche Aufwendungen für Personalleistungen 0 0 0
Außerordentliche Restrukturierungs- oder Abfindungsaufwendungen 1.270 109 407
Bereinigtes EBITDA 2023 28.648 14.232 13.586
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Angaben in TEUR Zwischensumme Holding, sonstige Konsolidierung Konzern
EBITDA 2023 52.221 -4.775 47.446
Sonstige außerordentliche, einmalige Aufwendungen oder Erträge 2.459 604 3.063
Transaktionsbedingte Kosten 0 1.106 1.106
Außerordentliche Aufwendungen für Personalleistungen 0 221 221
Außerordentliche Restrukturierungs- oder Abfindungsaufwendungen 1.786 51 1.837
Bereinigtes EBITDA 2023 56.466 -2.794 53.672

Nachfolgende Tabelle beinhaltet die Überleitung vom EBITDA zum bereinigten EBITDA für die jeweilig betroffenen Segmente für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022.

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Angaben in TEUR Schaltbau Bode Pintsch
EBITDA 2022 30.629 -3.968 14.532
Sonstige außerordentliche, einmalige Aufwendungen oder Erträge 3.350 2.282 479
Transaktionsbedingte Kosten 172 0 69
Außerordentliche Aufwendungen für Personalleistungen 114 0 0
Außerordentliche Restrukturierungs- oder Abfindungsaufwendungen 583 11.142 227
Bereinigtes EBITDA 2022 34.848 9.456 15.307
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Angaben in TEUR Zwischensumme Holding, sonstige Konsolidierung Konzern
EBITDA 2022 41.192 -4.766 36.426
Sonstige außerordentliche, einmalige Aufwendungen oder Erträge 6.111 1.522 7.633
Transaktionsbedingte Kosten 241 30 271
Außerordentliche Aufwendungen für Personalleistungen 114 0 114
Außerordentliche Restrukturierungs- oder Abfindungsaufwendungen 11.952 402 12.354
Bereinigtes EBITDA 2022 59.611 -2.813 56.798

Unter der Position "Sonstige außerordentliche, einmalige Aufwendungen und Erträge" werden alle außerordentlichen, nicht wiederkehrenden, außergewöhnlichen Gewinne, Verluste, Erträge und Aufwendungen in Verbindung mit Umstrukturierungen, Konsolidierungs- und Integrationszahlungen, Anlauf-, Schließungs- oder Übergangskosten sowie Aufwendungen mit strategischen Initiativen erfasst. Darüber hinaus werden hierunter Kosten verstanden, die dazu dienen, Gesellschaften mit negativer wirtschaftlicher und finanzieller Performance durch entsprechende Maßnahmen sowohl wirtschaftlich als auch finanziell zu unterstützen. Hierunter fallen auch Beträge, die im Zusammenhang mit einer bedeutenden Änderung der Geschäftstätigkeit oder einer wesentlichen Änderung der Geschäftsgrundlage stehen. Die in dieser Position enthaltenen Aufwendungen entfallen neben der Schaltbau Holding AG auf alle Segmente und resultieren im Wesentlichen aus einmaligen außerordentlichen Maßnahmen zur Sicherung der Liquidität als auch des Umsatzwachstums, um den sich geänderten Herausforderungen wie Materialengpässe, Lieferkettenprobleme etc. zu begegnen.

Unter der Position "Transaktionsbedingte Kosten" weist die Gesellschaft die Ergebniseffekte aus Des-/​Investitionen von Konzerngesellschaften als auch Vermögenswerten sowie Änderungen des Konsolidierungskreises aus. Die im Geschäftsjahr angefallenen Aufwendungen entfallen insbesondere auf die Veräußerung von Vermögenswerten (Weichenheizung) im Segment Pintsch sowie den Erwerb der Minderheitsanteile an der italienischen SPII.

In dem Posten "Außerordentliche Aufwendungen für Personalleistungen" sind alle personalbezogenen Aufwendungen im Zusammenhang mit einmaligen Erfolgs-, Bleibe- oder sonstigen Prämien enthalten. Darüber hinaus werden auch Aktienoptionszusagen sowie Managementbeteiligungsprogramme hierunter erfasst. Im Geschäftsjahr entfallen die erfassten Aufwendungen ausschließlich auf das Segment Schaltbau.

Allgemein definiert die Gesellschaft "Außerordentliche Restrukturierungs- oder Abfindungsaufwendungen" als einmalige Maßnahmen oder Maßnahmen mit Zeitverzug, welche sich über einen definierten Zeitraum hinaus erstrecken können und sich wesentlich auf die Ertragslage auswirken. Hierzu zählen Kosten, die im Zusammenhang mit der Umsetzung des Restrukturierungskonzepts stehen, insbesondere verursacht durch Restrukturierungsmaßnahmen für Personalabbau, Reorganisation und Änderungen in der Struktur des Managements. Im Geschäftsjahr 2022 sind im Wesentlichen Aufwendungen zur Umsetzung von Restrukturierungsmaßnahmen für den Personalabbau im Segment Bode enthalten.

(34) BEZIEHUNGEN ZU NAHE STEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONEN

Zwischen den vollkonsolidierten Unternehmen einerseits und den Gemeinschaftsunternehmen, assoziierten Unternehmen, den nicht konsolidierten Unternehmen sowie den verbundenen Unternehmen außerhalb der Schaltbau-Gruppe andererseits stattgefundene, zu marküblichen Bedingungen durchgeführten Transaktionen, werden nachstehend aus Sicht der vollkonsolidierten Unternehmen aufgeführt:

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Angaben in TEUR Volumen der erbrachten Leistungen Volumen der in Anspruch genommenen Leistungen
2023 2022 2023 2022
Gemeinschaftsunternehmen
- Lieferungen und Leistungen 876 166 -56 -73
- Sonstige Beziehungen 1 0 -23 -8
Assoziierte Unternehmen
- Lieferungen und Leistungen 0 42 0 0
- Sonstige Beziehungen 0 0 -4 0
Nichtkonsolidierte Unternehmen
- Lieferungen und Leistungen 6.766 6.315 -23 -7
- Sonstige Beziehungen 226 124 -38 -33
Verbundene Unternehmen außerhalb der Schaltbau-Gruppe
- Lieferungen und Leistungen 0 0 0 0
- Sonstige Beziehungen 523 19 -1.690 -3.821

Zum Bilanzstichtag bestanden aus Sicht der vollkonsolidierten Unternehmen folgende geschäftsüblichen Forderungen und Verbindlichkeiten:

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Angaben in TEUR Forderungen und sonstige Vermögenswerte Verbindlichkeiten
2023 2022 2023 2022
Gemeinschaftsunternehmen 595 443 0 126
Assoziierte Unternehmen 0 0 5 0
Nichtkonsolidierte Unternehmen 2.022 2.602 1.790 2.425
Unternehmen außerhalb der Schaltbau-Gruppe 0 0 122.660 239.158

Die bestehenden Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen außerhalb der Schaltbau-Gruppe beinhalten im Wesentlichen die Finanzierung der Schaltbau-Gruppe durch die VOBI. Des Weiteren sind im Vorjahr Verbindlichkeiten aus der Ergebnisabführung an die VOBI enthalten. Die im Berichtsjahr vorliegende Forderung gegenüber der VOBI in Folge des zu leistenden Verlustausgleichs wurde mit den bestehenden Verbindlichkeiten verrechnet. Für weitere Informationen verweisen wir auf Abschnitt "(27) VERBINDLICHKEITEN".

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Angaben in TEUR Sonstige Finanzanlagen
2023 2022
Ausleihung an Voltage Holding GmbH, München 0 130.110

Im Vorjahr gewährte die Schaltbau Holding AG der Voltage Holding GmbH, München, (nachfolgend "VOMI") ein Darlehen zu einem Zinssatz von 0,5% in Höhe von TEUR 130.000. Die Laufzeit des Darlehens endet vertragsgemäß am 30. Juni 2024. Gemäß Darlehensvertrag hatte die VOMI das Recht, die Darlehenssumme zu jeder Zeit zurückzuzahlen. Das ausgereichte Darlehen war im Vorjahr unter den Ausleihungen an verbundene Unternehmen in der Bilanzposition Sonstige Finanzanlagen ausgewiesen. Anfallende Zinsen wurden kapitalisiert. Im Berichtsjahr wurde das ausgereichte Darlehen im Wege von Forderungsabtretungen beglichen. Für weitere Informationen verweisen wir auf die Ausführungen zur "BEGLEICHUNG GEWINNABFÜHRUNGSERPFLICHTUNG DURCH FORDERUNGSABTRETUNG" im Abschnitt "WESENTLICHE EREIGNISSE".

Bezüglich der Angaben zu "Mitgliedern des Managements in Schlüsselpositionen" verweisen wir auf den Abschnitt "(36) AUFSICHTSRAT UND VORSTAND".

(35) ANGABEN ZUM KAPITALMANAGEMENT

Schaltbau fokussiert sich im Hinblick auf das Kapitalmanagement im Wesentlichen auf die Verbesserung des Konzerneigenkapitals und das Einhalten eines aus Ratinggesichtspunkten angemessenen Verschuldungskoeffizienten (Nettobankverbindlichkeiten inkl. Finanzverbindlichkeiten ggü. VOBI /​ EBITDA). Satzungsmäßige Kapitalerfordernisse liegen nicht vor. Das Konzerneigenkapital ist im Geschäftsjahr um TEUR 5.849 auf TEUR 167.956 gestiegen. Bei einer um 22,6 % gesunkenen Bilanzsumme hat sich die Konzerneigenkapitalquote von 24,6 % auf 32,9 % verbessert. Der Verschuldungskoeffizient (Nettobankverbindlichkeiten inkl. Finanzverbindlichkeiten ggü. VOBI /​ EBITDA) hat sich im Vergleich zum Vorjahr erhöht. Er beträgt jetzt 2,5 (Vj. 2,2). Im Übrigen verweisen wir auf unsere Ausführungen im Lagebericht zur "Vermögens- und Finanzlage im Konzern".

(36) AUFSICHTSRAT UND VORSTAND

Die Angabe externer Mandate von ausgeschiedenen Vorständen und Aufsichtsräten erfolgt nur bezogen für den Zeitraum, in dem die Vorstände und Aufsichtsräte für Schaltbau tätig waren.

Vorstände

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Steffen Munz Aufsichtsrat
Finanzvorstand, CFO (seit 1. März 2021) Bode - Die Tür GmbH, Kassel (seit Dezember 2021)
Wilko Andreas Stark Aufsichtsrat
Vorstand, CEO Sono Group N.V., München (bis Januar 2022)
(seit 1. Dezember 2023) Flender GmbH, Bocholt (seit 2021)
ZKW Group GmbH, Wieselburg, Österreich (seit 2021)
Altech Advanced Materials AG, Heidelberg (seit 2020)
AutoForm Group (seit 2022)
Mitglied des Beirat
Kromberg & Schubert GmbH & Co. KG, Renningen (seit 2020)
Dr. Jürgen Brandes Mitglied des Beirats
Vorstandsvorsitzender, CEO (von 1. April 2020 bis 30. November 2023) Smart battery solutions GmbH, Kleinostheim (von 1. Januar 2020)
Aufsichtsrat
Flender GmbH, Bocholt (seit März 2021)
Bode - Die Tür GmbH, Kassel (von Dezember 2021 bis 30. November 2023)

Aufsichtsräte

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Dr. Friedel Drees Aufsichtsrat
Vorsitzender Atotech Ltd, Berlin (bis August 2022)
(seit 26. Oktober 2021) Atotech UK TopCo, Großbritanien (bis August 2022)
Flender GmbH, Bocholt (seit 10. März 2021)
Willi Westenberger Aufsichtsrat
(seit 26. Oktober 2021) Flender GmbH, Bocholt (seit 2021)
Ark TopCo SAS, Luxemburg (seit Februar 2022)
Wilko Andreas Stark Aufsichtsrat
(von 26. Oktober 2021 bis 30. November 2023) Sono Group N.V., München (bis Januar 2022)
Flender GmbH, Bocholt (seit 2021)
ZKW Group GmbH, Wieselburg, Österreich (seit 2021)
Altech Advanced Materials AG, Heidelberg (seit 2020)
AutoForm Group (seit 2022)
Mitglied des Beirat
Kromberg & Schubert GmbH & Co. KG, Renningen (seit 2020)
Christopher Baumann
(seit 1. Dezember 2023)
Achim Stey Mitglied
Mitglied (seit 26. Juni 2018) Betriebsrat der Bode - Die Tür GmbH, Kassel (seit 30. Januar 2014)
Arbeitnehmervertreter Konzernbetriebsrat der Schaltbau Holding AG, München (seit 18. Mai 2014)
Aufsichtsrat
Bode - Die Tür GmbH, Kassel (seit 11. November 2021)
Herbert Treutinger Vorsitzender
Stellvertretender Vorsitzender (seit 1. September 2020) Konzernbetriebsrat der Schaltbau Holding AG, München (seit 8. Juni 2017)
Arbeitnehmervertreter Mitglied
Betriebsrat der Schaltbau GmbH, München

BEZÜGE VORSTÄNDE

Nachfolgende Tabelle enthält die Gesamtbezüge der aktiven Mitglieder des Vorstands:

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Angaben in TEUR 2023 2022
Erfolgsunabhängige Bezüge 208 753
Erfolgsabhängige Bezüge 0 1.550
Vergütung Schuldübernahme an VOBI 318 0
Weiterbelastung Managementleistungen 889 0
Gesamtbezüge 1.415 2.303

Mit Datum vom 31. März 2023 wurden die Dienstverträge der Vorstände der Schaltbau Holding AG aufgehoben. Infolgedessen wurden mit Wirkung ab dem 1. April 2023 neue Geschäftsführer-Dienstverträge zwischen den ehemalig angestellten Vorständen der Schaltbau Holding AG und der Voltage BidCo GmbH, dem Mutterunternehmen der Gesellschaft, abgeschlossen. Trotz dieser Vertragsänderungen waren beide Vorstände weiterhin sowohl als Vorstände der Schaltbau Holding AG als auch als Geschäftsführer der Voltage BidCo GmbH im Geschäftsjahr 2023 tätig. Für die seit dem 1. April 2023 weiterhin übernommene Tätigkeit als Vorstand der Gesellschaft erfolgt eine Weiterbelastung von Managementleistungen aufgrund eines Konzerndienstleistungsvertrages. Im Geschäftsjahr 2023 wurden Weiterbelastungen von Managementleistungen für die Übernahme der Vorstandstätigkeit in der Schaltbau Holding AG in Höhe von TEUR 889 erfasst.

Die bis zum 31. März 2023 geltenden Tantiemeregelungen aufgrund der aufgehobenen Dienstverträge der Vorstände wurden von der Voltage BidCo GmbH übernommen. Diese Regelungen bildeten die Grundlage für die Vergütung der Geschäftsführertätigkeit.

Am 11. Mai 2023 wurde zwischen der Schaltbau Holding AG und der Voltage BidCo GmbH eine "Vergütung für Schuldübernahme" abgeschlossen. Gemäß dieser Vereinbarung tritt die Voltage BidCo GmbH für die bis Ende März 2023 erdienten Tantiemeansprüche der Vorstände an die Stelle der Schaltbau Holding AG. Die Schaltbau Holding AG verpflichtete sich im Gegenzug zur Zahlung eines Gesamtbetrags von T€ 318. Diese Schuldübernahme hat zur Folge, dass die Voltage BidCo GmbH die bilanzielle Erfassung der Tantiemerückstellung für die beiden Geschäftsführer für das gesamte Geschäftsjahr 2023 vollständig übernimmt.

Mit Datum vom 30. November 2023 hat Dr. Jürgen Brandes sein Mandat als Vorstand der Schaltbau Holding AG niedergelegt. Der Aufsichtsrat hat Wilko Stark gemäß § 105 Abs. 2 AktG mit Wirkung zum 1. Dezember 2023 interimistisch zum Vorstand bestellt. Während der Vorstandstätigkeit ruht sein Aufsichtsratsmandat bei der Gesellschaft.

Für das Geschäftsjahr 2023 wurden Gesamtbezüge für den Vorstand aufwandswirksam in Höhe von TEUR 1.415 (Vorjahr: TEUR 2.303) erfasst. Darin enthalten sind neben den laufenden Gehaltszahlungen bis zum 31. März 2023, der an die Voltage BidCo GmbH gezahlten Vergütung für Schuldübernahme und der Weiterbelastungen von Managementleistungen durch die Voltage BidCo GmbH für die Übernahme der Vorstandstätigkeit in der Schaltbau Holding AG auch Sachbezüge aus dem nach steuerlichen Richtlinien anzusetzenden Wert der Dienstwagennutzung. Diese Sachbezüge werden von den einzelnen Vorstandsmitgliedern versteuert. Die Gesamtbezüge teilen sich auf in einen Betrag von TEUR 208 (Vorjahr: TEUR 753) für erfolgsunabhängige Teile und in einen Betrag von TEUR 318 (Vorjahr: TEUR 1.550) für erfolgsbezogene Teile sowie auf Managementumlage von TEUR 889. Zum Bilanzstichtag 2023 wurden keine Rückstellungen für erfolgsbezogene Vergütungsbestandteile erfasst. Insgesamt ist die Vergütung 2023 als "kurzfristig fällige Leistung nach IAS 24.17(a)" zu klassifizieren.

Aus Anlass der Beendigung eines Vorstandsvertrages war im Vorjahr noch eine Rückstellung in Höhe von TEUR 1.272 erfasst, die sich aufgrund geleisteter Zahlungen im Berichtsjahr auf TEUR 0 reduzierte.

Kredite wurden im Geschäftsjahr 2023 weder an Vorstands- noch Aufsichtsratsmitglieder gewährt.

Nachfolgende Tabelle enthält die Gesamtbezüge der ehemaligen Mitglieder des Vorstands bzw. deren Hinterbliebene:

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Angaben in TEUR 2023 2022
Erfolgsunabhängige Bezüge 48 48
Gesamtbezüge 48 48

Die Verträge der Vorstandsmitglieder enthalten keine Zusagen für den Fall der Beendigung der Vorstandstätigkeit. Die Gesamtbezüge der ehemaligen Mitglieder des Vorstands beziehungsweise deren Hinterbliebenen beliefen sich auf insgesamt TEUR 48 (Vorjahr: TEUR 48). Für diesen Personenkreis sind Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 289 (Vorjahr: TEUR 277) gebildet.

Bezüge Aufsichtsräte

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Gesamtbezüge der Aufsichtsräte:

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Angaben in TEUR 2023 2022
Grundvergütung für Vorjahr 75 75
Vergütung für Tätigkeit in Ausschüssen 0 6
Vergütung für zusätzlich abrechenbarem Zeitaufwand 3 0
Gesamtbezüge 78 81

Unter Berücksichtigung der Grundvergütung, der Vergütung für Präsenzsitzungen der Ausschüsse, der zusätzlichen Vergütung und des zusätzlichen Zeitaufwands ergibt sich eine Gesamtvergütung von TEUR 78 (Vorjahr: TEUR 81).

Die Gesellschaft hat für die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder eine D&O-Versicherung abgeschlossen. Diese sieht im Hinblick auf die Größenordnung der Vergütung für den Aufsichtsrat keinen Selbstbehalt vor. Ein Selbstbehalt für den Vorstand ist seit dem Jahr 2010 vertraglich vereinbart.

(37) ANTEILSBASIERTE VERGÜTUNG

Ausgewählten Führungskräften sowie Mitgliedern des Managements (zusammen: Manager) wurde ein indirektes Investment in die CEP V Voltage 2 S.à r.l., welche wiederum indirekte Hauptaktionärin der Schaltbau Holding AG ist, durch die obersten Eigentümer der CEP V Voltage 2 S.à r.l. gewährt.

Zwei Beteiligungsprogramme wurden für diesen Zweck aufgesetzt, aufgrund dessen die Manager indirekt an der Wertentwicklung der CEP V Voltage 2 S.à r.l. partizipieren können. Der Betrag dieses Beteiligungsprogrammes der Manager repräsentiert 1,2 % (bzw. für key management personal 1,0%) an den Anteilen der CEP V Voltage 2 S.à r.l. (und damit indirekt an der Schaltbau Holding AG 1,0 % bzw. für key management personal 0,8%). Die Beteiligung wurde zum Fair Value erworben. Im Fall eines Exits (z.B. Verkauf oder Börsengang der CEP V Voltage 2 S.à r.l.) haben die Manager das Recht und die Pflicht, die Anteile zu den gleichen Bedingungen wie der Hauptaktionär zu verkaufen. Sofern der Manager vor dem Exit ausscheidet, kann sein Anteil vom Hauptaktionär zurückerworben werden.

Da die CEP V Voltage 2 S.à r.l. keine Verpflichtung mit den Managern eingegangen ist, wird dieses Beteiligungsprogramm als equity-setteld plan gem. IFRS 2 bilanziert. Am Tag der Gewährung des Programms ergibt sich kein positiver beizulegende Zeitwert der Beteiligung im Sinne von IFRS 2. Der beizulegende Zeitwert wird anhand eines Optionspreismodells auf der Grundlage von Marktwerten oder einer Unternehmensbewertung ermittelt.

Daher ist im Abschluss der Schaltbau Holding AG kein Aufwand für das Beteiligungsprogramm erfasst.

Im Geschäftsjahr 2023 wurde ein Programm (Exit-Bonus) von den Anteilseignern initiiert in das ausgewählte Mitarbeiter des Konzerns aufgenommen werden können. Das Programm soll Anreize zur Mitwirkung der Wertsteigerung der einzelnen Segmente schaffen, um im Falle einer Unternehmensveräußerung einen möglichst hohen Veräußerungserlös zu erzielen. Die Teilnahme am Programm liegt im Ermessen der Geschäftsleitung der Voltage BidCo GmbH.

Als Zielwert (=100%) werden folgende Enterprise-Values unterstellt:

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Segment Schaltbau ohne Berücksichtigung des Tochternehmens XIAN: EUR 769,5 Mio.

Segment Bode: EUR 200,0 Mio.

Bei einer Zielerreichung von weniger als 100% hat der Mitarbeiter keinen Anspruch auf den Exit-Bonus. Bei einem Zielwert von mehr als 100% erhöht sich der Exit Bonus entsprechend den vertraglich vereinbarten Regelungen.

Voraussetzungen für das Entstehen des Exit-Bonus sind:

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Ein erfolgreicher IPO (im Sinne der Erstnotierung) oder die dingliche Übertragung der Mehrheit der Geschäftsanteile an der Führungsgesellschaft (direkt oder indirekt und entweder in einer einzelnen Transaktion oder in einer Reihe von zusammenhängenden Transaktionen) im Rahmen des Vollzugs einer Übertragung an einen oder mehrere Dritte, der bzw. die vor dem Exit nicht bereits Gesellschafter der Gesellschaft war bzw. waren und

Das Bestehen eines aktiven Arbeitsvertrages der begünstigten Mitarbeiter mit der Führungsgesellschaft zum Zeitpunkt der Erstnotierung bzw. des Vollzugs der Übertragung.

Der beizulegende Zeitwert im Gewährungszeitpunkt wird unter Verwendung einer Monte-Carlo-Simulationsmodells ermittelt. Der für die Berechnung zugrundeliegende Unternehmenswert wurde unter Anwendung eines DCF-Modells ermittelt. Die Höhe des Exit-Bonus hängt vom Unternehmenswert bzw. "Enterprise-Value" der Führungsgesellschaft zum Ausübungszeitpunkt (Exit) ab. Als Führungsgesellschaften gelten die Schaltbau GmbH, die Bode - Die Tür GmbH sowie die Pintsch GmbH.

Die in das Modell für 2023 gewährten Exit-Bonus einfließenden Daten umfassen Folgendes:

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Zusage 1 Zusage 2
Gewährungsszeitpunkt: 1. Januar 2023 15. Juli 2023
Erdienungszeitraum: 2 bis 5 Jahre 2 bis 5 Jahre
Exitdatum 31.12.2025 01.06.2027
Verfallsdatum: 31. Januar 2026 * 31. Dezember 2027*
Risikoloser Zinssatz im Zeitpunkt der Ersterfassung: 2% 2%
Volatilität im Zeitpunkt der Ersterfassung: 36,8% 39,8%
Erfasster Personalaufwand (equity settled) im Geschäftsjahr (in TEUR): 160 29

* sofern nicht die Geschäftsleitung der Voltage BidCo GmbH den Teilnehmer vor Ablauf des Verfallsdatums schriftlich über ein späteres Verfallsdatum informiert

Im Falle einer Unternehmensveräußerung, für die der jeweilige Mitarbeiter den Exit-Bonus erhalten hat, erhält er eine Zahlung von der Voltage BidCo GmbH, sofern ein definierter Veräußerungserlös erzielt wurde.

Auf Ebene der Schaltbau-Gruppe handelt es sich um ein Equity-Settled-Programm. Infolgedessen wurde die Kapitalrücklage um TEUR 189 erhöht.

Im Berichtsjahr sind keine Ansprüche verfallen.

(38) NACHTRAGSBERICHT

Im Februar 2024 wurden die Anteile an der BOYO zu einem Verkaufspreis von CNY 13,5 Mio. (TEUR 1.738) veräußert.

Weitere wesentliche Ereignisse, die Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben, haben sich nach dem Bilanzstichtag nicht ergeben.

(39) HONORAR DES ABSCHLUSSPRÜFERS

Das im Berichtsjahr erfasste Honorar des Abschlussprüfers, der PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, setzt sich wie folgt zusammen:

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Angaben in TEUR 31.12.2023 31.12.2022
Abschluss- und Konzern-Abschlussprüfungsleistungen 412 436
Steuerberatungsleistungen 195 182
Summe 607 618

Die erbrachten Steuerberatungsleistungen beinhalten insbesondere Prüfungs- bzw. Beratungstätigkeiten in Umsatzsteuerangelegenheiten sowie Konzernverrechnungspreisen.

(40) ENTWICKLUNGSBEEINTRÄCHTIGENDE TATSACHEN

Seit dem 25. Oktober 2021 besteht zwischen der Schaltbau Holding AG (Darlehensnehmer) und ihrer unmittelbaren Gesellschafterin Voltage BidCo GmbH, München, (Darlehensgeberin) ein Darlehen in Höhe von 114,0 Mio. EUR zu einem Zinssatz von 4,5%. Die reguläre Laufzeit des Darlehens der Voltage BidCo GmbH, München, an die Schaltbau Holding AG beträgt ab Auszahlungszeitpunkt zehn Jahre. Die Voltage BidCo GmbH kann vertragsgemäß die Rückzahlung des Darlehens zu jederzeit fordern. Aufgrund einer im Berichtsjahr abgeschlossenen Ergänzungsvereinbarung zwischen der Schaltbau Holding AG und der Voltage BidCo GmbH verzichtet die VOBI auf das Recht eine vorzeitige Rückzahlung der Darlehenssumme bis einschließlich 31. Dezember 2025 einfordern zu können. Gemäß des Liquiditätsplans des Konzerns, der die drei zukünftigen Jahre umfasst, können alle Verpflichtungen erfüllt werden.

Die Voltage Holding GmbH (Gesellschafterin der VOBI) hat mit Gesellschafterbeschluss im Februar 2024 eine Kapitalerhöhung in Höhe von TEUR 50.000 bei der Voltage BidCo GmbH, München, beschlossen. Die Einzahlung in die freie Kapitalrücklage der Voltage BidCo GmbH erfolgte im Februar 2024.

Zwischen der Voltage BidCo GmbH und der Schaltbau Holding AG besteht seit dem Berichtsjahr ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag. Die Eintragung ins Handelsregister erfolgte am 13. Juli 2022. Der Vertrag sieht unter anderem eine Abfindung nach § 305 AktG in Höhe von 50,33 EUR je Aktie vor. Das Angebot zur Barabfindung gemäß § 305 AktG ist ein Angebot des Mehrheitsgesellschafters (Voltage BidCo GmbH) an die Minderheitsgesellschafter. Vertragsgemäß ist das Barabfindungsangebot grundsätzlich auf einen Zeitraum von zwei Monaten nach Bekanntmachung der Eintragung des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags in das Handelsregister begrenzt, sofern kein Spruchverfahren seitens eines oder mehrerer Minderheitsgesellschafter beantragt wurde. Da zum Bilanzstichtag beantragte Spruchverfahren vorliegen, besteht die Frist zur Leistung einer Barabfindung fort. Damit liegt eine potenzielle finanzielle Verpflichtung unter der Annahme, dass sämtliche ausstehenden Aktien der Voltage BidCo GmbH zum Kauf angeboten würden, in Höhe von TEUR 120.018 auf Ebene der Voltage BidCo GmbH vor. Dieses Liquiditätsrisiko ist in der Liquiditätsplanung nicht enthalten. Der Vorstand der Schaltbau Holding AG sowie die Geschäftsführung der Voltage BidCo GmbH rechnen, nach einschlägiger rechtlicher Beratung, hochwahrscheinlich nicht mit Barabfindungszahlungen in vorgenannter Höhe vor dem 31. Dezember 2025.

 

München, den 5. März 2024

Schaltbau Holding AG

Der Vorstand

Wilko Stark

Steffen Munz

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Schaltbau Holding AG, München

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Schaltbau Holding AG, München, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerngewinn- und Verlustrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Konzernanhang, einschließlich wesentlicher Angaben zu den Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Schaltbau Holding AG, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 geprüft. Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2023 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 und

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten Erklärung zur Unternehmensführung.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) als nicht inhaltlich geprüften Bestandteil des Konzernlageberichts.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

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wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zu den inhaltlich geprüften Konzernlageberichtsangaben oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

 

München, den 5. März 2024

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Anita Botzenhardt, Wirtschaftsprüfer

Vera Daners, Wirtschaftsprüferin

BERICHT DES AUFSICHTSRATS

Liebe Aktionärinnen, liebe Aktionäre,

trotz der Belastungen aus dem konjunkturellen Umfeld hat sich die Schaltbau-Gruppe im vergangenen Geschäftsjahr im Rahmen der Erwartungen entwickelt. In enger Abstimmung mit dem Aufsichtsrat hat der Vorstand die Gruppe auf profitables Wachstum ausgerichtet und so die Wettbewerbsposition der einzelnen Segmente innerhalb der Gruppe gestärkt. Ich bedanke mich im Namen des gesamten Aufsichtsrats daher bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und dem Vorstand für das hohe Engagement und die große Einsatzbereitschaft.

Im nachfolgenden Bericht informieren wir Sie über die Arbeit des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2023.

BERATUNG UND ÜBERWACHUNG IM DIALOG MIT DEM VORSTAND

Der Aufsichtsrat der Schaltbau Holding AG hat im Geschäftsjahr 2023 die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung zukommenden Aufgaben mit großer Sorgfalt wahrgenommen. Er hat den Vorstand bei der Geschäftsführung des Unternehmens regelmäßig überwacht und die strategische Weiterentwicklung der Gesellschaft sowie wesentliche Einzelmaßnahmen beratend begleitet.

Der Aufsichtsrat war in alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen, insbesondere bei Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage, unmittelbar und frühzeitig eingebunden. Der Vorstand unterrichtete den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend. Gegenstand der schriftlichen wie mündlichen Berichterstattung seitens des Vorstands waren die Unternehmensplanung und -ergebnisse, die Unternehmensfinanzierung, der Geschäftsverlauf, die wirtschaftliche Situation in den wesentlichen Absatz- und Beschaffungsmärkten sowie die strategische Weiterentwicklung, organisatorische Anpassungen und die Nachhaltigkeitsinitiativen der Unternehmensgruppe.

Abweichungen des Geschäftsverlaufs von der Unternehmensplanung wurden dem Aufsichtsrat ebenso wie Risiken und Chancen der weiteren Entwicklung im Einzelnen erläutert.

Der Aufsichtsrat tagte regelmäßig. Bei organinternen Angelegenheiten oder Themen, die den Vorstand betrafen, fanden Sitzungen auch ohne den Vorstand statt. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats tauschte sich darüber hinaus regelmäßig mit dem Vorstand und insbesondere mit dessen Vorsitzenden aus und wurde über die aktuellen Entwicklungen im Unternehmen, die geschäftliche Lage und wesentliche Geschäftsvorfälle unmittelbar informiert.

Der Aufsichtsrat konnte sich auf Basis des intensiven Austauschs und der Zusammenarbeit von der ordnungsgemäßen Führung des Unternehmens durch den Vorstand, insbesondere im Hinblick auf das interne Kontrollsystem sowie das Risiko- und Compliance-Managementsystem, überzeugen.

Soweit zu Einzelmaßnahmen des Vorstands nach Gesetz, Satzung oder Geschäftsordnung die Zustimmung des Aufsichtsrats erforderlich war, hat der Aufsichtsrat in diversen Sitzungen zu all diesen Maßnahmen nach sorgfältiger Prüfung Beschluss gefasst.

THEMEN DES AUFSICHTSRATS IM GESCHÄFTSJAHR 2023

Nachdem im Geschäftsjahr 2022 zahlreiche strategische Projekte mit Begleitung des Aufsichtsrats umgesetzt wurden, war die Tätigkeit im Geschäftsjahr 2023 stärker vom Tagesgeschäft geprägt. Feste Themen jeder Sitzung waren die Berichte des Vorstands zur Geschäfts- und Finanzlage des Konzerns. Neben der Entwicklung von Auftragseingang, Umsatz, operativem Ergebnis sowie Cashflow wurden auch regelmäßig Maßnahmen erörtert, mit denen das mittel- und langfristige Umsatz- und Ergebniswachstum erzielt werden kann.

Der Vorstand unterrichtete den Aufsichtsrat in diversen Sitzungen über den aktuellen Stand von wesentlichen Großprojekten und über neue Großaufträge. Bei den Großprojekten betraf dies im Jahr 2023 neben der Fertigstellung der NExT Factory der Schaltbau GmbH auch verschiedene Maßnahmen für die zukünftige Entwicklung der Pintsch GmbH. Hier wurden unter anderem Maßnahmen zur Stärkung des Eigenkapitals beschlossen, weil es vor allem bedingt durch Umsatzverzögerungen zu einem starken Cash-Abfluss und erhöhtem Liquiditätsbedarf der Pintsch-Wolber GmbH kam. Im Hinblick auf die im Geschäftsjahr 2022 begonnene Reorganisation der Bode-Gruppe berichtete der Vorstand dem Aufsichtsrat über den Stand der Umsetzung. Zudem hat der Aufsichtsrat die Aufhebung der Vorstandsdienstverträge mit der Gesellschaft beschlossen und dem Abschluss von Geschäftsführerdienstverträgen zwischen den Vorstandsmitgliedern und der Voltage BidCo GmbH als Grundlage auch der Vorstandstätigkeit zugestimmt. Darüber hinaus wurde in mehreren Sitzungen die internationale Aufstellung des Konzerns erörtert. Beschlussvorschlägen, die der Vorstand hierzu vorbereitet hatte, wurde stets mit den Stimmen aller an der Sitzung teilnehmenden Mitglieder zugestimmt.

PERSONELLE VERÄNDERUNGEN IM VORSTAND UND AUFSICHTSRAT IM JAHRESVERLAUF 2023

Dr. Jürgen Brandes, Vorstandsvorsitzender (Group CEO) der Schaltbau Holding AG, hat sein Vorstandsamt zum 30. November 2023 niedergelegt. Er war seit 1. März 2020 Mitglied des Vorstands. Der Aufsichtsrat bedankt sich für sein Engagement und den Erfolg, die Gruppe auf ein starkes Fundament für weiteres Wachstum gestellt zu haben. Jürgen Brandes wird in die Rolle eines Beraters der Schaltbau Gruppe wechseln und weiterhin verschiedene Aufsichtsrats-Funktionen innerhalb der Schaltbau GmbH Gruppe übernehmen.

Der Aufsichtsrat bestand seit Beginn des Geschäftsjahres 2023 nur aus fünf Mitgliedern, weil nach dem Ausscheiden von Vanessa Lemmer aus dem Aufsichtsrat mit Ablauf des 21. Februar 2022 zunächst kein neuer vierter Vertreter der Aktionäre in den Aufsichtsrat bestellt wurde. Vertreter der Aktionäre im Aufsichtsrat waren Dr. Friedel Drees (Aufsichtsratsvorsitzender), Wilko Stark und Willi Westenberger.

Da die Satzung der Schaltbau Holding AG vorsieht, dass der Vorstand aus zwei oder mehreren Personen besteht, hat der Aufsichtsrat sein Mitglied Wilko Stark gemäß § 105 Abs. 2 Satz 1 AktG ab 1. Dezember 2023 vorübergehend in den Vorstand der Schaltbau Holding AG entsandt. Wilko Stark übernimmt seitdem als Mitglied des Vorstands interimistisch die Group CEO Funktion. Während seiner Vorstandstätigkeit ruht sein Mandat als Mitglied des Aufsichtsrats der Schaltbau Holding AG.

Am 4. Dezember 2023 wurde Christopher Baumann, Private Equity Associate bei der Carlyle Group, als weiterer Vertreter der Aktionäre gerichtlich zum Mitglied des Aufsichtsrats bestellt.

Als Arbeitnehmervertreter gehörten in der Berichtsperiode unverändert Achim Stey und Herbert Treutinger dem Aufsichtsrat an.

Vorstand und Aufsichtsrat beabsichtigen, der Hauptversammlung eine Änderung der Satzung der Schaltbau Holding AG dahingehend vorzuschlagen, dass der Vorstand auch nur aus einer Person bestehen kann. Mit einer entsprechenden Satzungsänderung soll die Entsendung von Wilko Stark in den Vorstand enden und Steffen Munz soll als alleiniges Mitglied des Vorstands sowohl die Aufgaben eines Vorstandsvorsitzenden (Group CEO) als auch die eines Finanzvorstands (Group CFO) übernehmen.

SITZUNGEN DES AUFSICHTSRATS UND AUSSCHÜSSE

Im Geschäftsjahr 2023 kam der Aufsichtsrat im Rahmen von insgesamt vier ordentlichen und einer außerordentlichen Sitzung zusammen. Drei der Sitzungen wurden als Videokonferenz abgehalten, zwei Sitzungen in Präsenz. Sämtliche Aufgaben des Aufsichtsrats werden im Plenum wahrgenommen, Ausschüsse bestanden im Geschäftsjahr 2023 nicht.

Bis auf die Sitzung am 22. Mai 2023, bei der ein Mitglied nicht teilnehmen konnte, haben sämtliche Aufsichtsratsmitglieder an allen Sitzungen teilgenommen.

Zu den wesentlichen regelmäßigen Aufgaben des Aufsichtsrats gehörten dabei insbesondere auch die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses u.a. im Hinblick auf die Anwendung neuer Rechnungslegungsstandards und Änderungen von Bilanzierungs- und Prüfmethoden, die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems sowie des Risikomanagements und des internen Revisionssystems. Zudem überwachte der Aufsichtsrat das Compliance-Management-System und prüfte den Nachhaltigkeitsbericht.

Für die Tätigkeit im Aufsichtsrat eventuell erforderliche Fortbildungen haben die Aufsichtsratsmitglieder mit Unterstützung der Gesellschaft eigenständig wahrgenommen.

JAHRES- UND KONZERNABSCHLUSS, NACHHALTIGKEITSBERICHT

Nach Prüfung der Unabhängigkeit hatte der Aufsichtsrat der Hauptversammlung vom 12. Juli 2023 vorgeschlagen, erneut die PricewaterhouseCoopers GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, zum Abschlussprüfer der Gesellschaft und zum Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2023 zu wählen. Nach Zustimmung der Hauptversammlung wurde der Prüfungsauftrag entsprechend erteilt.

Der Abschlussprüfer hat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 sowie den zusammengefassten Lagebericht für die Schaltbau Holding AG und den Konzern unter Einbeziehung der Buchführung geprüft und jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Jahresabschluss der Schaltbau Holding AG und der zusammengefasste Lagebericht für die Schaltbau Holding AG und den Konzern wurden nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Der Konzernabschluss wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt, wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 Handelsgesetzbuch (HGB) anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften. Der Konzernabschluss entspricht auch den IFRS, wie sie vom International Accounting Standards Board (IASB) veröffentlicht wurden. Der Abschlussprüfer hat die Prüfung auf Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung durchgeführt, unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung und unter ergänzender Beachtung der International Standards on Auditing (ISA).

Die Jahresabschlussunterlagen inklusive der vom Abschlussprüfer erstellten Prüfungsberichte wurden allen Mitgliedern des Aufsichtsrates rechtzeitig zugesandt, um eine sorgfältige und gründliche Prüfung durch den Aufsichtsrat zu gewährleisten.

Der Aufsichtsrat führte die bilanzfeststellende Sitzung am 5. März 2024 gemeinsam mit den Abschlussprüfern der Gesellschaft durch. Dabei wurden der Jahresabschluss der Schaltbau Holding AG und der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023, der zusammengefasste Lagebericht für die Schaltbau Holding AG und den Konzern sowie die Prüfungsberichte mit dem Abschlussprüfer ausführlich besprochen. Der Abschlussprüfer berichtete darüber hinaus über den Verlauf der Prüfung, die wesentlichen Ergebnisse sowie die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte (Key Audit Matters). Darüber hinaus berichtete der Abschlussprüfer über die Prüfung des internen Kontrollsystems des Rechnungslegungsprozesses sowie des Risikomanagementsystems. Der Abschlussprüfer bestätigte, dass der Vorstand die nach § 91 Abs. 2 AktG geforderten Maßnahmen getroffen und ein Überwachungssystem eingerichtet hat, das Entwicklungen, die den Fortbestand der Gesellschaft oder einzelner Konzerngesellschaften gefährden, frühzeitig erkennbar macht. Wesentliche Schwächen des internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems wurden nicht berichtet.

Der Jahresabschluss, der Konzernabschluss und der zusammengefasste Lagebericht für die Schaltbau Holding AG und den Konzern wurden demnach ausführlich vom Aufsichtsrat geprüft. Der Aufsichtsrat erhob nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung keine Einwände und schloss sich dem Ergebnis der Prüfung des Jahresabschlusses und des Konzern-Abschlusses durch den Abschlussprüfer an. Der Aufsichtsrat billigte sodann den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss der Schaltbau Holding AG und den Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2023; der Jahresabschluss war damit festgestellt.

Auch der Nachhaltigkeitsbericht (CSR-Bericht) wurde in der Sitzung vom 5. März 2024 erörtert, nachdem er zuvor von der internen Revision auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft worden war. Der Aufsichtsrat billigte sodann auch den nichtfinanziellen Konzernbericht.

Abschließend möchte ich allen Mitgliedern des Aufsichtsrats für die vertrauensvolle und stets konstruktive Zusammenarbeit herzlich danken.

 

München, den 5. März 2024

Dr. Friedel Drees, Vorsitzender des Aufsichtsrats

Registergericht: Amtsgericht München

Handelsregister-Nummer: HRB 98 668