Schaltbau Holding AG

München

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

Inhaltsverzeichnis

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2023

Jahresabschluss für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023.

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

LAGEBERICHT UND KONZERN-LAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2023

GRUNDLAGEN DER SCHALTBAU-GRUPPE

GESCHÄFTSMODELL

Die Schaltbau-Gruppe ist mit 28 (2022: 27) Vertriebs- und Fertigungsstätten in 14 Ländern tätig und verfügt über ein globales Netzwerk von externen Vertriebspartner.

Die Unternehmensgruppe ist im Wesentlichen in zwei unterschiedlichen Marktsegmenten tätig:

Im Bereich Rail, dem traditionellen Kerngeschäft, gehört die Schaltbau-Gruppe seit vielen Jahren zu den Marktführern für sicherheitsrelevante Komponenten und Systeme im Bahnsektor. Das gilt sowohl für die bahnspezifischen Komponenten und Geräte der Schaltbau GmbH als auch für die System- und Serviceangebote der Bode und Pintsch. Die Gruppe hat sich in diesem Markt erfolgreich als Experte für Infrastruktur im Schienenverkehr, für Einstiegssysteme sowie für elektromechanische Komponenten und elektronische Geräte für Schienenfahrzeuge etabliert und sorgt mit ihren Produkten und Lösungen für Sicherheit und Verfügbarkeit im Bahnverkehr. Der Rail-Markt ist ein langfristiger, robuster Wachstumsmarkt mit soliden Wachstumsraten.

Im Bereich DC-Power (Gleichstrom) nutzt die Unternehmensgruppe die hohe Technologiekompetenz und das Know-how zur Absicherung von Gleichstrom-Anwendungen im Bahnsektor, um mit neuen Anwendungen außerhalb des Bahnsektors schneller wachsende Märkte im Bereich New Energy /​ New Industry und e-Mobility zu erschließen. Mit elektromechanischen Komponenten und intelligenten Lösungen für das Energiemanagement sorgt die Schaltbau-Gruppe in diesen Märkten beim Einsatz von Gleichstromtechnologie und Batteriesystemen für Sicherheit und Effizienz. Der DC-Power-Markt verfügt über ein hohes Wachstumspotential mit zweistelligen Wachstumsraten.

Das Geschäftsmodell der drei Segmente stellt sich wie folgt dar:

Pintsch: Sicherheitskritische Komponenten und Lösungen für die Infrastruktur im Schienenverkehr

Die PINTSCH GmbH mit Sitz in Dinslaken und Niederlassungen in den Niederlanden und USA ist Hersteller sicherungstechnischer Produkte für die Bahninfrastruktur. Zum Lösungsportfolio gehören u. a. Bahnübergangstechnik, Signal- und Sicherheitstechnik, Stellwerks- und Fördertechnik, Achszählung, Weichenantriebe und -heizungen. Die Gesellschaft übernimmt darüber hinaus sowohl die Neuerrichtung als auch die Instandhaltung von Streckenabschnitten mit Fokus auf den Regionalstrecken. Pintsch ist global tätig, der Fokus der Geschäftstätigkeit liegt in Deutschland und dem angrenzenden europäischen Ausland. Die Marktentwicklung wird vor allem durch staatliche Investitionsprogramme zum Ausbau und der Digitalisierung der Bahninfrastruktur beeinflusst.

Bode: Tür- und Zustiegssysteme insbesondere für Schienenfahrzeuge

Bode - Die Tür GmbH mit Sitz in Kassel sowie Niederlassungen und Produktionsstandorten in Großbritannien, Polen, Türkei, USA, China und Südkorea ist spezialisiert auf die Herstellung, Wartung und den Service von ausfallsicheren und intelligent vernetzten Fahrzeugtürsystemen für Züge ("Rolling Stock"). Des Weiteren liefert die Unternehmensgruppe über die polnische Tochtergesellschaft RAWAG Fenster für Schienenfahrzeuge, komplette Inneneinrichtungen und Spezialkonstruktionen wie Zugdächer. Bode ist weltweit tätig, der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit liegt in Europa und in Nordamerika.

Der von Bode adressierte Markt wird indirekt durch staatliche und kommunale Investitionen in den Ausbau des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs beeinflusst, da diese die Nachfrage nach neuen Fahrzeugen oder Modernisierungen der jeweiligen staatlichen, kommunalen oder privaten Betreibergesellschaften treibt.

Der von Bode adressierte Markt wird indirekt durch staatliche und kommunale Investitionen in den Ausbau des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs beeinflusst, da diese die Nachfrage nach neuen Fahrzeugen oder Modernisierungen der jeweiligen staatlichen, kommunalen oder privaten Betreibergesellschaften treibt.

Schaltbau: Sicherheitskritische Komponenten für Rail, New Energy /​ New Industry und e-Mobility

Die Schaltbau GmbH mit Sitz in München und 13 ausländischen Niederlassungen ist spezialisierter Hersteller von sicherheitskritischen Komponenten wie Schütze, Stecker und Schaltsysteme mit Fokus auf Gleichstromtechnologie ("DC-Technologie"). Die Schaltbau-Komponenten werden sowohl in der Bahnindustrie z. B. für Signalgebung, Schutz und Energieverteilung genutzt, als auch zunehmend für die Absicherung und das Energiemanagement batteriegestützter industrieller Anwendungen im Bereich New Energy /​ New Industry sowie im Bereich e-Mobility Automotive - vom Energiespeicher bei der Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien bis hin zu E-Auto und der Elektroladesäule. Darüber hinaus liefert Schaltbau komplette Fahrpulte für die Bahnindustrie und Komponenten für Führerstände. Schaltbau ist global tätig und gehört international zu den führenden Herstellern von DC-Komponenten. Während der Markt im Bereich Rail ebenfalls indirekt von Investitionen in den Ausbau des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs beeinflusst wird, entfalten im Bereich DC-Power zunehmend Förderprogramme zum Ausbau der erneuerbaren Energien und zum Ausbau der Elektromobilität sowie staatliche Regulierungsvorgaben hinsichtlich CO 2 -Emissionen der Industrie bzw. der Automobilhersteller Einfluss auf die Absatzmärkte der Schaltbau. Die regulatorischen Vorgaben sind dabei Ausdruck eines Megatrends zur nachhaltigen Reduzierung klimaschädlicher Treibhausgase im Zusammenhang mit der Energiewende.

ORGANISATIONSSTRUKTUR UND SEGMENTE

Pintsch, Bode und Schaltbau mit ihren jeweiligen Tochtergesellschaften repräsentieren gleichzeitig die drei Segmente des Konzerns. Die Schaltbau Holding AG ist die Führungsgesellschaft der drei Segmente und verantwortet die strategische Ausrichtung und Umsetzung sowie die Steuerung der Schaltbau-Gruppe. In regelmäßigen Review-Terminen mit den Geschäftsführern und ausgewählten Mitarbeitern erfolgt ein Monitoring der finanziellen und nicht-finanziellen Kennzahlen, des Fortschritts interner Projekte sowie eine Chancen- und Risikobewertung der aktuellen und zukünftigen Geschäftstätigkeit.

Die Schaltbau Holding AG übernimmt darüber hinaus konzernweite Aufgaben wie Konzernrechnungslegung und -controlling, Cash-Management, Recht, Investor Relations, die Bereitstellung von IT-Systemen sowie Governance-Funktionen wie Compliance, Revision, Risikomanagement und Corporate Social Responsibility. Teilweise werden diese Dienstleistungen von der Voltage BidCo GmbH, der Mehrheitsgesellschafterin, eingekauft.

LEITUNG UND KONTROLLE

Die Schaltbau-Gruppe wird durch den Vorstand der Schaltbau Holding AG geleitet, dem zum 31. Dezember 2023 zwei Mitglieder angehörten:

scrollen

Wilko Stark - seit 1. Dezember 2023 Sprecher des Vorstands/​CEO

Steffen Munz - seit 1. März 2021, Finanzvorstand/​CFO

Wilko Stark wurde gemäß § 105 Abs. 2 Satz 1 AktG ab 1. Dezember 2023 vorübergehend in den Vorstand der Schaltbau Holding AG entsandt. Wilko Stark übernimmt seitdem als Mitglied des Vorstands interimistisch die Group CEO Funktion, da Dr. Jürgen Brandes dieses Amt zum 30. November 2023 niedergelegt hat. Während seiner Vorstandstätigkeit ruht Herrn Starks Mandat als Mitglied des Aufsichtsrats der Schaltbau Holding AG.

Dem Aufsichtsrat gehörten zum 31. Dezember 2023 die folgenden Mitglieder an:

Dr. Friedel Drees (Vorsitzender)

Willi Westenberger

Christopher Baumann

Herbert Treutinger (stellvertretender Vorsitzender, Arbeitnehmervertreter)

Achim Stey (Arbeitnehmervertreter)

Der Aufsichtsrat bestand seit Beginn des Geschäftsjahres 2023 nur aus fünf Mitgliedern, weil nach dem Ausscheiden von Vanessa Lemmer aus dem Aufsichtsrat mit Ablauf des 21. Februar 2022 zunächst kein neuer vierter Vertreter der Anteilseigner in den Aufsichtsrat bestellt wurde. Vertreter der Anteilseigner im Aufsichtsrat waren Dr. Friedel Drees (Aufsichtsratsvorsitzender), Wilko Stark und Willi Westenberger.

In einer außerordentlichen Sitzung beschloss der Aufsichtsrat, Wilko Stark gemäß § 105 Abs. 2 Satz 1 AktG ab 1. Dezember 2023 vorübergehend in den Vorstand der Schaltbau Holding AG zu entsenden. Vor diesem Hintergrund wurde Christopher Baumann, Private Equity Associate bei der Carlyle Group, am 4. Dezember 2023 als weiterer Vertreter der Aktionäre gerichtlich zum Mitglied des Aufsichtsrats bestellt.

Vorstand und Aufsichtsrat beabsichtigen, der Hauptversammlung eine Änderung der Satzung der Schaltbau Holding AG dahingehend vorzuschlagen, dass der Vorstand auch nur aus einer Person bestehen kann. Mit einer entsprechenden Satzungsänderung soll die Entsendung von Wilko Stark in den Vorstand enden und Steffen Munz soll als alleiniges Mitglied des Vorstands die Vorstandaufgaben wahrnehmen.

Weitere personelle Änderungen lagen im Berichtszeitraum nicht vor.

STRATEGIE

In der von der Schaltbau Holding AG im ersten Halbjahr 2021 formulierten und im Geschäftsjahr 2023 bestätigten Strategie will das Unternehmen das Rail-Kerngeschäft stärken und mit der Expansion in neue Märkte weiteres Wachstumspotenzial erschließen. Ziel ist es, den Unternehmenswert der Schaltbau-Gruppe nachhaltig zu steigern. Dazu hat die Gesellschaft vier wesentliche strategische Stoßrichtungen definiert:

Nachhaltige Verbesserung der finanziellen Performance

Profitabilität, Kapitalrendite und Cash-Generierung bestimmen maßgeblich den Unternehmenswert. Deshalb hat die Steigerung der finanziellen Performance in der gesamten Unternehmensgruppe, aber insbesondere in den Unternehmensbereichen, die bislang in ihrer Performance hinter vergleichbaren Unternehmen zurückbleiben, höchste Priorität. Der Vorstand hat dazu gemeinsam mit den Führungsgesellschaften einen Wertsteigerungs- und Wachstumsplan aufgestellt, in dem die Hebel für die Performanceverbesserungen identifiziert und geeignete Maßnahmen definiert wurden. Die Umsetzung dieses Plans wird konsequent nachverfolgt.

Profitables Wachstum im Kerngeschäft

Um ein profitableres und schnelleres Wachstum im angestammten Rail-Kerngeschäft zu ermöglichen, plant die Gesellschaft sowohl Maßnahmen zur Verbesserung der Kostenstruktur als auch gezielte Investitionen und Produktinnovationen.

So wird beispielsweise im Bereich Schienenfahrzeuge (Bode) die Produktion nach einem Best-Cost-Country-Ansatz teilweise ins Ausland verlagert werden. Im Bereich Bahn-Infrastruktur (Pintsch) soll das gesamte Produktportfolio sukzessive digitalisiert werden, um einerseits vom Investitionsprogramm "Digitale Schiene Deutschland" zu profitieren und andererseits mit diesem Produktportfolio auch international stärker zu expandieren. Mit dem Pilotprojekt "Zwieseler Spinne" konnte sich die Pinscht bereits ein wegweisendes Projekt für den Bau eines digitalen Stellwerks im Kernmarkt Deutschland sichern.

Ausbau des Servicegeschäfts

Das Servicegeschäft im Bereich Rail verfügt über attraktive Margen, deshalb soll es gezielt ausgebaut werden. Insbesondere im Segment Bode soll die große und in den letzten Jahren stark gewachsene installierte Basis an Einstiegssystemen vor allem für Schienenfahrzeuge genutzt werden. Um einen proaktiven und schnellen Service zu gewährleisten, wird beispielsweise eine unternehmenseigene Schnellwerkstatt in Kassel genutzt.

Entwicklung neuer DC-Komponenten und -Anwendungen für New Energy /​ New Industry und e-Mobility

Die Schaltbau-Gruppe ist mit ihrer Tochtergesellschaft Schaltbau GmbH bereits mit zahlreichen Produkten und Projekten im Bereich New Energy /​ New Industry und e-Mobility tätig und hat damit ihre hohe Gleichstrom- Expertise aus dem Bahnsektor bereits erfolgreich auf diese neuen Märkte übertragen.

Die Schaltbau GmbH liefert sicherheitskritische elektromechanische Komponenten für die Nutzung von Gleichstrom. Die von der Schaltbau GmbH hergestellten Schütze werden beispielsweise in Prüfständen, in Elektro-Fahrzeugen, in Hochleistungsladeinfrastrukturen, Elektro-Fähren und Energiespeichern eingesetzt.

Die Märkte New Energy /​ New Industry und e-Mobility verfügen mittelfristig über sehr attraktive Wachstumsraten. Mit der Entwicklung neuer, spezifischer Komponenten und Lösungen für diese Märkte und einer modernen und hochautomatisierten Produktion mithilfe der neu gebauten NExT Factory in Velden will die Gruppe von diesem starken Marktwachstum partizipieren und die Expansion in diesen Märkten beschleunigen.

STEUERUNG

Mit Wirkung zum 1. Januar 2022 hat die Gesellschaft als zentrale finanzielle Steuerungskennzahl für den Konzern und die Segmente den Auftragseingang als operativen Frühindikator, das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte (Adjusted EBITDA) sowie den Free-Cashflow definiert.

Die folgende Übersicht zeigt die Definition von Sondereffekten für die Periode vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023:

scrollen
Angaben in TEUR 2023 2022
Ausgewiesenes Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit vor Abschreibungen (EBITDA) 47.446 36.426
+ Sonstige außerordentliche, einmalige Aufwendungen oder Erträge 3.063 7.633
+ Transaktionsbedingte Kosten 1.106 271
+ Außerordentliche Aufwendungen für Personalleistungen 221 114
+ Außerordentliche Restrukturierungs- oder Abfindungsaufwendungen 1.837 12.354
Bereinigtes Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit vor Abschreibungen (Adjusted EBITDA) 53.672 56.798

Unter der Position "Sonstige außerordentliche, einmalige Aufwendungen und Erträge" werden alle außerordentlichen, nicht wiederkehrenden, außergewöhnlichen Gewinne, Verluste, Erträge und Aufwendungen in Verbindung mit Umstrukturierungen, Konsolidierungs- und Integrationszahlungen, Anlauf-, Schließungs- oder Übergangskosten sowie Aufwendungen mit strategischen Initiativen erfasst. Darüber hinaus werden hierunter Kosten verstanden, die dazu dienen, Gesellschaften mit negativer wirtschaftlicher und finanzieller Performance durch entsprechende Maßnahmen sowohl wirtschaftlich als auch finanziell zu unterstützen. Hierunter fallen auch Beträge, die im Zusammenhang mit einer bedeutenden Änderung der Geschäftstätigkeit oder einer wesentlichen Änderung der Geschäftsgrundlage stehen. Die in dieser Position enthaltenen Aufwendungen entfallen im Geschäftsjahr neben der Schaltbau Holding AG auf alle Segmente und resultieren im Wesentlichen aus einmaligen außerordentlichen Maßnahmen für Rechtsberatung und zur Sicherung der Liquidität.

Unter der Position "Transaktionsbedingte Kosten" weist die Gesellschaft die Ergebniseffekte aus Des-/​Investitionen von Konzerngesellschaften als auch Vermögenswerten sowie Änderungen des Konsolidierungskreises aus. Die im Geschäftsjahr angefallenen Aufwendungen entfallen insbesondere auf Wertberichtigungen im Zusammenhang mit den im Vorjahr vorgenommenen Veräußerungen von Gesellschaften.

In dem Posten "Außerordentliche Aufwendungen für Personalleistungen" sind alle personalbezogenen Aufwendungen im Zusammenhang mit einmaligen Erfolgs-, Bleibe- oder sonstigen Prämien enthalten. Darüber hinaus werden auch Aktienoptionszusagen sowie Managementbeteiligungsprogramme hierunter erfasst. Im Geschäftsjahr entfallen die erfassten Aufwendungen auf die Schaltbau Holding AG.

Allgemein definiert die Gesellschaft "Außerordentliche Restrukturierungs- oder Abfindungsaufwendungen" als einmalige Maßnahmen oder Maßnahmen mit Zeitverzug, welche sich über einen definierten Zeitraum hinaus erstrecken können und sich wesentlich auf die Ertragslage auswirken. Hierzu zählen Kosten, die im Zusammenhang mit der Umsetzung des Restrukturierungskonzepts stehen, insbesondere verursacht durch Restrukturierungsmaßnahmen für Personalabbau, Reorganisation und Änderungen in der Struktur des Managements. Im Geschäftsjahr 2023 sind insbesondere Aufwendungen zur Umsetzung von Restrukturierungsmaßnahmen für den Personalabbau sowie die Reorganisation im Management enthalten und entfallen auf alle Segment sowie die Schaltbau Holding AG.

Zentrale Steuerungskennzahl für die Schaltbau Holding AG (Jahresabschluss nach HGB) ist das Ergebnis nach Steuern.

NACHHALTIGKEIT UND CORPORATE SOCIAL RESPONSIBILITY

Nachhaltigkeit und verantwortliche Unternehmensführung gehören zu den Managementprinzipien der Schaltbau-Gruppe. Der Vorstand der Schaltbau-Gruppe ist davon überzeugt, dass damit die Kunden- und Mitarbeiterbindung und somit auch die Wettbewerbsposition gestärkt sowie Geschäftsrisiken minimiert werden. Über die Aktivitäten und Ziele im Bereich Umweltschutz bzw. Corporate Social Responsibility berichtet die Schaltbau- Gruppe in ihrem jährlichen Nachhaltigkeitsbericht.

Darüber hinaus beurteilt jährlich EcoVadis die CSR-Aktivitäten der Schaltbau-Gruppe. EcoVadis ist eine unabhängige Plattform für CSR-Bewertungen, auf welcher Unternehmen ihre Standards und Maßnahmen zu unternehmerischer Verantwortung erfassen und bewerten lassen können. Die EcoVadis-Bewertungen konzentrieren sich auf 21 Kriterien aus den vier Themenbereichen Umwelt, Arbeits- und Menschenrechte, Ethik und nachhaltige Beschaffung, die auf internationalen Nachhaltigkeitsstandards wie den Global-Compact-Grundsätzen, den Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO), dem Standard der Global Reporting Initiative (GRI), der Norm ISO 26000 und den CERES-Grundsätzen basieren.

Die Schaltbau Holding AG ist zudem seit 2019 Teilnehmer des United Nations Global Compact (UNGC) und veröffentlicht dort jährlich einen Fortschrittsbericht (COP).

In der EcoVadis-Bewertung vom 1. August 2023 wurde ein Ergebnis von 69/​100 Punkten (2022: 59/​100 Punkten) und damit der Silber-Status erreicht. Damit belegt die Schaltbau Holding AG den 93. Prozentrang (Vorjahr: 78. Prozentrang), d.h. lediglich 4% (Vorjahr: 17 %) aller bewerteten Unternehmen der Branche weisen ein besseres Rating vor. Dieser Status bestätigt einen strukturierten und proaktiven CSR-Ansatz, eine grundlegende, systematische CSR-Berichterstattung und ein unternehmerisches Handeln im Einklang mit internationalen CSR- Standards.

Die Schaltbau-Gruppe strebt an, die im Nachhaltigkeitsbericht genannten Kennzahlen kontinuierlich zu verbessern bzw. die Umweltauswirkungen der eigenen Geschäftstätigkeit weiter zu reduzieren.

Der jährliche Nachhaltigkeitsbericht der Schaltbau Holding AG ist auf der Website www.schaltbaugroup.com unter dem Menüpunkt "Verantwortung" veröffentlicht.

WIRTSCHAFTSBERICHT

GESAMTWIRTSCHAFTLICHE UND BRANCHENBEZOGENE RAHMENBEDINGUNGEN

GESAMTWIRTSCHAFTLICHES UMFELD: WIRTSCHAFT ERHOLT SICH LEICHT VOM EINBRUCH DES VORJAHRES

In seinem im Oktober 2023 veröffentlichten Herbst-Update prognostiziert der Internationale Währungsfonds (IWF) unterschiedliche Wachstumsaussichten für die verschiedenen Regionen der Welt. Sie stellen eine Herausforderung für die Rückkehr zu den Produktionstrends vor der Pandemie dar. Trotz der Anzeichen einer Erholung zu Beginn des Jahres 2023 dürften die Maßnahmen zur Verringerung der Inflation die Wirtschaftstätigkeit in Zukunft dämpfen. 1 Das globale Wachstum wird sich laut dem IWF von 3,5 % im Jahr 2022 voraussichtlich auf 3,0 % im Jahr 2023 abschwächen. Das Wachstum der Industrieländer bleibt im Jahr 2023 mit einem Plus von 1,5 % hinter dem der Schwellenländer (+4,0 %) zurück. 2

Die Wirtschaft in Deutschland ist laut IWF im Jahr 2023 nach der jüngsten Prognose aus dem Januar 2024 sogar um 0,3 % geschrumpft. Damit lag Deutschland deutlich unter dem durchschnittlichen Wachstum der Eurozone von 0,5 %. 3

1 IMF: World Economic Outlook Oct 2023, S. xvi (Vorwort) iVm. S. 161
2 IMF: World Economic Outlook Oct 2023, S. 12
3 IMF: World Economic Outlook, Update Jan 2024, S. 6

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes lag das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2023 in Deutschland um 0,3 % unter dem Vorjahr (2022: + 1,8 %). Die Erholung der deutschen Wirtschaft setzte sich nach dem tiefen Einbruch im ersten Corona-Jahr 2020 somit nicht weiter fort. Als Gründe führt das Statistische Bundesamt die nach wie vor in allen Wirtschaftsstufen hohen Preise, ungünstige Finanzierungsbedingungen sowie eine geringere Nachfrage aus dem In- und Ausland an. Gegenüber dem Jahr 2019 lag das BIP 2023 jedoch um 0,7 % höher. 4

Während die Verbraucherpreise nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Jahresdurchschnitt 2023 um 5,9 % (2022: +6,9 %) stiegen - hier verteuerten sich insbesondere Nahrungsmittel stark 5 - lagen die gewerblichen Erzeugerpreise im Jahresdurchschnitt 2,4 % niedriger als im Jahr 2022. Einen stärkeren Rückgang im Vorjahresvergleich hatte es zuletzt 2009 gegeben (-4,2 % gegenüber 2008). Allerdings blieben die Erzeugerpreise im Jahr 2023 auf einem hohen Niveau, nachdem sie in den beiden Jahren zuvor sehr stark gestiegen waren (2022: +32,9 %; 2021: +10,5 %). Größten Einfluss hatten hier 2023 die gegenüber dem Vorjahr um 12,6 % gesunkenen Energiepreise (2022: +86,2 %). Die Preise für Vorleistungsgüter sanken durchschnittlich um 0,6 %. Besonders stark gingen die Preise für Düngemittel und Stickstoffverbindungen (-24,2 %) und für Holz (-20,7 %) zurück. 6

Im Geschäftsjahr 2023 konnte die Schaltbau-Gruppe ihren Wachstumskurs trotz nach wie vor bestehenden Nachwirkungen aus den negativen geopolitischen als auch wirtschaftlichen Folgen der vorherrschenden Krisen gut fortsetzen. Auswirkungen infolge der COVID19-Pandemie mit den damit verbundenen weltweiten Störungen von Lieferketten, dem Russland-Ukraine-Krieg, gestiegenen Rohstoff- und Materialpreise sowie der weiterhin vorliegenden hohen Inflation konnte sich auch die Schaltbau-Gruppe nicht entziehen. Die teilweise unsichere wirtschaftliche Lage und der allgemeine Kostendruck führte im Projektgeschäft dazu, dass sich Projekte auf Auftraggeberseite verzögerten bzw. dass Auftragsvergaben verschoben wurden. Die inflationsbedingt deutlich höheren Preise für Vorprodukte, die nicht in allen Projekten und in vollem Maße unmittelbar an Kunden weitergereicht werden konnten, erhöhten den Margendruck im operativen Geschäft. Während die konzernweiten Ziele für den Auftragseingang erreicht werden konnten, lag die bereinigte EBITDA-Marge leicht unter der ursprünglichen Prognose. Der Free-Cashflow lag im Jahr 2023 im Rahmen der Erwartungen.

BRANCHENBEZOGENES UMFELD

BRANCHENUMFELD RAIL: DYNAMISCHES WACHSTUM IM AUSLAND, STAGNATION IM INLAND

Laut Unife, dem europäischen Verband der Bahnindustrie verzeichnete die Branche in der Periode 2019-2021 ein durchschnittliches jährliches Marktvolumen von 177 Mrd. EUR und wird bis 2027 jährlich durchschnittlich etwa um 3 % wachsen. 7 In der Betrachtungsperiode 2019-2021 war im Vergleich zur Periode 2017-2019 der Gesamtmarkt jährlich durchschnittlich leicht um etwa 0,2 % zurückgegangen. Während im Periodenvergleich der Bereich Infrastruktur um 1,6 % zulegen konnte, verzeichnete der Bereich Rolling Stock einen Rückgang um 3,4 %, hauptsächlich bedingt durch die Verschiebung von Auftragsvergaben sowie einer rückläufigen Nachfrage in China und Kanada. 8

4 Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung Nr. 019 vom 15. Januar 2024
5 Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung Nr. 020 vom 16. Januar 2024
6 Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung Nr. 030 vom 19. Januar 2024
7 Unife: World Rail Market Study - Forecast 2022 -2027, September 2022, S. 5 [Keine aktualisierte Studie veröffentlicht. Text nach wie vor gültig.]
8 Ebd., S. 37

Nach Angaben des Verbandes der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) e.V. lag der Umsatz der Bahnindustrie im ersten Halbjahr 2023 in Deutschland mit 7,8 Mrd. EUR etwa 14,7 % über der Vorjahresperiode. Getrieben wurde das Wachstum durch das Auslandsgeschäft, das um 82 % wuchs und damit über dem Vor-COVID-Niveau lag. Das Inlandsgeschäft hingegen schrumpfte um knapp 8 %. Im Bereich Schienenfahrzeuge (Rolling Stock) betrug das Wachstum gegenüber der Vorjahresperiode 16 %. Auch hier wuchs das Auslandsgeschäft mit rund 92 % dynamisch, während das Inlandsgeschäft um knapp 11 % zurückging. Das Geschäft im Bereich Infrastruktur (Rail Infrastructure) wuchs ebenfalls um rund 12 %. Dabei stagnierte das Inlandsgeschäft in diesem Bereich, während das Auslandsgeschäft um 50 % wuchs. Laut VDB-Präsident Andre Rodenbeck wurden zwingend notwendige Reformen für die Genehmigungsbeschleunigung auf den Weg gebracht. Für relevante Schienenprojekte bestehe ein überragendes öffentliches Interesse. Die vom Bund geplanten Rekordinvestitionen spiegelten den Druck für die Modernisierung des deutschen Schienennetzes wider.

Beim Auftragseingang verzeichnete der Verband im 1. Halbjahr 2023 gegenüber dem Vorjahreshalbjahr ein deutliches Plus von 36 % auf 12 Mrd. EUR - auch hier getrieben vor allem durch die Aufträge aus dem Ausland. 9

Laut Angaben der VDB plant der Bund Rekordinvestitionen bis zum Jahr 2027 von insgesamt ca. 84 Mrd. EUR für die Schieneninfrastruktur (Modernisierung des Bestands, Neu- und Ausbau sowie für Digitalisierung). 10

In Deutschland dürfte der Bahnsektor mittel- und langfristig in erheblichem Maße vom geplanten Investitionspaket der Bundesregierung und der Deutschen Bahn in Höhe von rund 86 Mrd. EUR profitieren. 11 Bis 2040 soll damit das gesamte Streckennetz modernisiert werden. Erheblichen Anteil am Investitionspaket hat dabei das Projekt "Digitale Schiene Deutschland". Die Tochtergesellschaft Pintsch hatte in diesem Zusammenhang 2020 den Zuschlag für die Umsetzung eines digitalen Stellwerks rund um die Zwieseler Spinne gewonnen. Im Juli 2022 startete die Aufrüstung der Strecke. Die Arbeiten sollen bis Ende 2024 abgeschlossen sein. Auf dem Bahngipfel im September 2023 bekräftigte das Bundesministerium für Digitales und Verkehr trotz der angespannten Haushaltslage an dem bis 2027 geplanten Rekordinvestitionsvolumen von rund EUR 40 Mrd. festzuhalten. Durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes im Dezember 2023 zum Haushalt des Bundes für das Jahr 2024 ergeben sich aller Voraussicht nach kurzfristiger Änderung zu dieser Aussage, trotz des politischen Bekenntnis der Bundesregierung zur Modernisierung der Schiene. Nach bisherigen Erkenntnissen werden die Investitionen bis in das Jahr 2029 gestreckt.

BRANCHENUMFELD DC-POWER: e-Mobility und Energiespeichern sind Wachstumstreiber

In den zumeist batteriegestützten Anwendungen im Bereich New Energy /​ New Industry und e-Mobility kommt Gleichstrom-Technologie zum Einsatz. Komponenten des Segments Schaltbau sorgen in diesen Anwendungsbereichen für eine sichere Trennung von Gleichstrom. Eingesetzt werden sie beispielsweise in E-Fahrzeugen oder Elektrofähren sowie in Hochleistungsladeinfrastruktur, Prüfständen oder Energiespeicher-Lösungen für erneuerbare Energien.

e-Mobility: Rückgang bei Neuzulassungen für E-Autos in Deutschland nach Ende des Umweltbonus

Das dynamische Wachstum im Bereich e-Mobility setzt sich laut der International Energy Agency (IEA) fort. Fast 14 % der neu verkauften Fahrzeuge im Jahr 2022 hatten laut IEA einen elektrischen Antrieb (Anteil 2021: 9 %). Angetrieben werde das Wachstum vor allem von China. Dieser Wachstumstrend habe sich auch 2023 fortgesetzt. Etwa 2,3 Millionen E-Autos seien allein im ersten Quartal 2023 verkauft worden, ein Plus von 25 % gegenüber dem Vorjahresquartal. 12

9 Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB), Pressemitteilung vom 6. November 2023 und begleitende Präsentation, insbesondere Mitschrift der Rede des Verbandspräsidenten
10 Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB), Präsentation zur Halbjahrespressekonferenz 2023, S. 9, 07. November 2023
11 Deutsche Bahn: #Starke Schiene, Pressemitteilung vom 14. Januar 2020 [Gleiche Quelle, Text aus GB 2022 übernommen]
12 International Energy Agency: Global EV Outlook 2023, S. 8

Nach Angaben des Center of Automotive Management (CAM) hat sich das Wachstum von Elektrofahrzeugen (BEV) und Plug-in Hybriden (PHEV) in Deutschland leicht beschleunigt. Nach elf Monaten im Jahr 2023 wurden knapp 470 Tsd. Fahrzeuge mit einem vollelektrischen Antrieb zugelassen, was einem Wachstum von 28 % gegen- über dem Vorjahr und einem Anteil an den Neuzulassungen von 18 % entsprach. 13

Die Marktforscher von Dataforce registrierten im November 2023 einen Rückgang der Zulassungen von Elektrofahrzeugen um 22,6 %. Dieser Rückgang wird auf deutliche Vorzieheffekte im Vorjahr zurückgeführt, als der Umweltbonus für E-Autos zum Jahreswechsel auslief. Der deutsche Pkw-Markt hat im November 2023 insgesamt um 5,7 % nachgegeben. 14 Diese Daten stehen im Einklang mit denen des Kraftfahrbundesamtes. Laut der Behörde betrug im November 2023 bei den Neuzulassungen der Marktanteil rein batterie-elektrisch betriebener Fahrzeuge (BEV) 18,3 % (Nov. 22: 22,3 %). Zusammen mit Plug-in Hybriden (PHEV) betrug der Marktanteil 25,7 % (Nov. 22: 39,4 %). 15

Batteriemarkt: Steigender Bedarf an Speicherkapazität für erneuerbare Energien

Die Marktforscher der IMARC Group schätzen das globalen Marktvolumen für Lithium-Ionen-Batterien im Jahr 2023 auf 51,0 Mrd. USD. 16 Marktreiber seien dabei vor allem die wachsende Nachfrage nach tragbaren elektronischen Geräten, die weltweit zunehmende Verbreitung von Elektrofahrzeugen und die steigende Nutzung verschiedener erneuerbarer Energiequellen. Der Zentralverband der Elektrotechnik- und Elektroindustrie (ZVEI) bezifferte den Markt für Lithium-Ionen-Batterien in Deutschland im Jahr 2022 auf 11,6 Mrd. EUR, ein Plus von 92 % gegenüber dem Vorjahr. 17 Insgesamt sei der deutsche Batteriemarkt im Zeitraum zwischen 2018 und 2022 um 352 % gewachsen. Dies zeige die wachsende Bedeutung von elektrischen Energiespeichern in all ihren Ausprägungen. 18

Die netzfähige Batterie-Speicherkapazität für erneuerbare Energien, die überwiegend Lithium-Ionen-Technologie nutzt, betrug nach Angaben der IEA Ende 2022 weltweit etwa 28 Gigawatt, ein Plus von 75 % gegenüber dem Vorjahr 19. Für das Jahr 2023 prognostiziert die IEA-Rekordinvestitionen für Batteriespeicherkapazitäten im Volumen von rund 35 Mrd. EUR. 2o Laut IEA wurden 2022 im Bereich der Erneuerbaren Energien weltweit Anlagen mit einer Kapazität von 340 GW (2021: 295 GW) neu installiert, davon überwiegend Photovoltaik- und Windkraftanlagen. Für das Jahr 2023 erwartet die IEA ein Wachstum auf 440 GW. 21 In Deutschland wurden nach Angaben der Bundesnetzagentur in den ersten zehn Monaten des Jahres 2023 Photovoltaikanlagen mit einer Kapazität von über 11,7 GW 22 (2022: 7,4 GW 23 ) und Windkraftanlagen (On-Shore) mit einer Kapazität von 2,5 GW 24 (2022: 2,1 GW) 25 zugebaut.

Die Umsätze des Segments Schaltbau im Bereich der erneuerbaren Energien sowie der E-Mobilität sind auch 2023 wieder im zweistelligen Prozentsatz gewachsen, der Umsatzanteil der Schaltbau in diesen Marktsegmenten liegt bislang aber noch auf niedrigem Niveau.

13 Center of Automotive Management: Entwicklungstrends der Elektromobilität - Segment- und Modellanalyse der Neuzulassungen in Deutschland (Jan-Nov 2023). 12.12.2023
14 Dataforce: Deutlicher Anstieg der Eigenzulassungen im November, Pressemitteilung vom 8. Dezember 2023
15 Kraftfahrt Bundesamt: Neuzulassungen von Kraftfahrzeugen, November 2023
16 IMARC Group: Lithium-ion Battery Market Report by Product Type, Power Capacity, Application, and Region 2024-2032
17 Zentralverband der Elektrotechnik- und Elektroindustrie (ZVEI): Faktenblatt Wachstum Batteriemarkt (Juni 2023)
18 Ebd., S. 2
19 International Energy Agency: Grid-Scale Storage. Tracking report 11.07.2023
20 Ebd.
21 International Energy Agency: Renewable Energy Market Update 2023, S. 18
22 Bundesnetzagentur: Statistiken ausgewählter erneuerbarer Energieträger zur Stromerzeugung - November 2023
23 Zeitreihen zur Entwicklung der erneuerbaren Energien in Deutschland, September 2023, Tabelle S. 8
24 Bundesnetzagentur: Statistiken ausgewählter erneuerbarer Energieträger zur Stromerzeugung - November 2023
25 Zeitreihen zur Entwicklung der erneuerbaren Energien in Deutschland, September 2023, Tabelle S. 8

GESCHÄFTSVERLAUF UND ERTRAGSLAGE

WESENTLICHE VERÄNDERUNGEN IM KONSOLIDIERUNGSKREIS

Im Vergleich zum Konsolidierungskreis der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 haben sich zum 31. Dezember 2023 keine Veränderungen ergeben.

GESAMTBEURTEILUNG DER WIRTSCHAFTLICHEN LAGE

Die Schaltbau-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2023 die im Rahmen der Prognose veröffentlichten finanziellen Ziele teilweise erreicht. Bei Umsatzerlösen von EUR 508,1 Mio. belief sich die bereinigte EBITDA-Marge auf 10,5 % und lag damit leicht unterhalb des Zielkorridors von 12% - 14%. Der Free-Cashflow lag mit EUR -22,5 Mio. aufgrund der bereits feststehenden Investition in zukünftiges Wachstum im Jahr 2023 im Rahmen der Prognose.

Im Geschäftsjahr 2023 konnte die Schaltbau-Gruppe ihren profitablen Wachstumskurs erfolgreich fortsetzen. In Summe blickt der Vorstand auf ein solides Geschäftsjahr 2023 zurück. In einem erneut sehr herausfordernden Geschäftsumfeld mit teilweisen Störungen von Lieferketten, kunden- bzw. auftraggeberseitigen Projektverzögerungen und -verschiebungen, einer auch in 2023 hohen Inflation sowie zunehmenden geopolitischen Krisen hat sich die Schaltbau-Gruppe gut behauptet. Zudem sah man sich im Geschäftsjahr mit Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Anlaufen der neu gebauten NEXT-Factory am Standort in Velden konfrontiert, welche sich auf die Erreichung der Ergebnisziele, insbesondere im Segment Schaltbau, ausgewirkt haben.

Der Auftragseingang der Schaltbau-Gruppe lag im Geschäftsjahr mit EUR 537,3 Mio. unter dem Auftragseingang des Vorjahres mit EUR 570,0 Mio. - ohne Berücksichtigung des im Vorjahr veräußerten Segments SBRS -, jedoch im Rahmen der Erwartungen. Der im Vorjahr erzielte hohe Auftragseingang resultierte im Wesentlichen aus dem Gewinn einzelner Großprojekte, welche im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht erwartbar waren.

Die Umsatzerlöse der Schaltbau-Gruppe sind im Geschäftsjahr 2023 um EUR 28,4 Mio. auf EUR 508,1 Mio. gewachsen. Damit hat die Gruppe ihre Marktposition als einer der führenden Zulieferer von Systemen und Komponenten für die Verkehrstechnik und Industrie gefestigt. Der Anstieg der Umsatzerlöse um EUR 28,4 Mio. im Vergleich zum Vorjahr ist insbesondere auf die Segmente Schaltbau und Pintsch zurückzuführen. Das Umsatzwachstum bei Pintsch war vor allem auf das anziehende Geschäftsvolumen mit Stellwerkstechnik zurückzuführen. Der Anstieg der Umsatzerlöse bei der Schaltbau GmbH entfällt vor allem auf das Wachstum im Bereich Rail Komponenten sowie im Bereich New Energy/​New Industry. Der leichte Anstieg der Umsatzerlöse im Segment Bode um rund 1,2 % auf EUR 226,3 Mio. ist hauptsächlich auf ein weiteres Wachstum im Bereich After-Sales zurückzuführen.

Unter Berücksichtigung von insbesondere überproportional gestiegenen Materialaufwendungen lag die erzielte bereinigte EBITDA-Marge mit 10,5 % unter dem prognostizierten Niveau von rund 12% - 14%.

Hierbei leistete das Segment Schaltbau mit EUR 28,6 Mio. (Vorjahr: EUR 34,8 Mio.) den größten positiven bereinigten EBITDA-Beitrag. Neben einem Umsatzplus sorgten insbesondere die im Vorjahr eingeleitete Restrukturierungsmaßnahmen im Segment Bode für einen Anstieg des bereinigten EBITDA um EUR 4,7 Mio. auf EUR 14,2 Mio. Das bereinigte EBITDA im Segment Pintsch liegt mit EUR 13,6 Mio. um EUR -1,7 Mio. unter dem Vorjahreswert von EUR 15,3 Mio.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde ein Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit in Höhe von EUR 14,6 Mio. erzielt, welcher um EUR 10,4 Mio. über dem Vorjahreswert liegt. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit betrug EUR -37,1 Mio. Der Cashflow aus Investitionstätigkeiten entfällt im Wesentlichen auf Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und dabei insbesondere aktivierte Entwicklungsleistungen sowie in Sachanlagen u.a. infolge der Fertigstellung und Inbetriebnahme der NExT-Factory in Velden.

Aus Gesamtjahressicht erwirtschaftete der Schaltbau-Konzern ein Konzernjahresergebnis von EUR 6,6 Mio. (Vorjahr: EUR 120,1 Mio.), wovon im Vorjahr EUR 7,0 Mio. auf den fortgeführten Geschäftsbereich und EUR 113,1 Mio. auf den nicht fortgeführten Geschäftsbereich entfielen. Das Ergebnis aus dem nicht fortgeführten Geschäftsbereich resultierte aus dem Verkauf der beiden Geschäftsbereiche im Segment SBRS.

Das handelsrechtliche Ergebnis vor Steuern der Schaltbau Holding AG betrug EUR -4,1 Mio. und liegt damit signifikant unter der Prognose für 2023, bei der man von einem positiven Ergebnis vor Steuern im niedrigen einstelligen Millionenbereich ausgegangen ist. Die Abweichungen zur Prognose resultieren insbesondere aus Aufwendungen aus Verlustübernahme (31. Dezember 2023: EUR -2,0 Mio.) sowie geringeren Erträgen aus Beteiligungen (31. Dezember 2023: EUR 1,3 Mio.).

Soll-Ist-Vergleich für das Geschäftsjahr 2023

scrollen
Angaben in EUR Mio., sofern nicht anders angegeben Prognose 2023 Ist 2023
Auftragseingang 520 - 540 537,3
Bereinigte EBITDA-Marge, in % 12 bis 14 10,5
Free Cashflow -10 bis -30 -22,5
Ergebnis vor Steuern der Schaltbau Holding AG nach HGB Positives Ergebnis vor Steuern im niedrigen Millionenbereich -4,1

Geschäfts- und Ertragslage der Schaltbau-Gruppe

scrollen
Angaben in EUR Mio. 2023 2022 Veränderung
Auftragseingang 537,3 619,7 -13,3%
Umsatz 508,1 479,7 5,9%
Bereinigte EBITDA Marge in % 10,5 11,8 -1,3
Free Cashflow -22,5 -67,2 66,5%
Segment Bode
Auftragseingang mit Dritten 286,1 261,4 9,4%
Umsatz mit Dritten 226,3 223,7 1,2%
Bereinigte EBITDA Marge in % 6,3 4,2 2,1
Free Cashflow 15,5 -9,2 0,0%
Segment Schaltbau
Auftragseingang mit Dritten 175,6 173,0 1,5%
Umsatz mit Dritten 175,9 163,2 7,8%
Bereinigte EBITDA Marge in % 16,2 21,2 -5,0
Free Cashflow -1,3 -41,3 96,9%
Segment Pintsch
Auftragseingang mit Dritten 75,5 134,9 -44,0%
Umsatz mit Dritten 105,9 92,0 15,1%
Bereinigte EBITDA Marge in % 12,6 16,6 -4,0
Free Cashflow -31,4 -1,4 0,0%

AUFTRAGSEINGANG UND -BESTAND

Der Auftragseingang der Schaltbau-Gruppe lag mit EUR 537,3 Mio. um 13,3 % unter dem Vorjahreswert von EUR 619,7 Mio. und innerhalb der Prognose-Bandbreite von EUR 520 - 540 Mio. Ohne Berücksichtigung des im Vorjahr veräußerten Segments SBRS lag der Auftragseingang um EUR 32,7 Mio. unter dem Vorjahreswert. Die Book-to-Bill-Ratio, also das Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatzerlösen, lag bei 1,1 und ist insgesamt als gesund zu bezeichnen.

Der Auftragseingang im Segment Bode liegt mit EUR 286,1 Mio. um EUR 24,7 Mio. über dem Niveau des Vorjahres. Der Anstieg resultiert insbesondere aus den Geschäftsbereichen Rail und Bus. Dagegen verzeichnete der Geschäftsbereich After-Sales neben dem Geschäftsbereich Automotive einen Auftragsrückgang im Vergleich zum Vorjahr.

Der Auftragseingang im Schaltbau-Segment stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr um EUR 2,6 Mio. oder 1,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Der Anstieg im Auftragseingang resultiert insbesondere aus einem sehr starken Auftragseingang im Geschäft mit Fahrschaltern (Intelli Cockpit). Daneben konnten auch der Auftragseingang aus den neuen Märkten New Energy /​ New Industry deutlich gesteigert werden.

Der Auftragseingang im Pintsch-Segment lag im Geschäftsjahr 2023 mit EUR 75,5 Mio. um 44,0 % unter dem überdurchschnittlich hohen Vorjahreswert von EUR 134,9 Mio. und damit im Mehrjahresvergleich auf einem niedrigem Niveau. Während der Auftragseingang im Vorjahr wesentlich durch den Gewinn von Projekten in der Achszähltechnik, Fördertechnik und Stellwerkstechnik stark beeinflusst war, entwickelten sich im Geschäftsjahr 2023 insbesondere die Bereiche Lichttechnik mit einem Auftragseingangsanstieg von EUR 2,0 Mio. und Weichenheizung mit Anstieg vom Auftragseingang von EUR 1,0 Mio. erfreulich. Alle anderen Bereiche stagnierten, da in den Vorjahren Großprojekte vorgezogen wurden und die Vergabe neuer Projekte teilweise durch die Ausschreibung des Volumenvertrages "Digitale Schiene Deutschlands" verzögert wurde.

Der Auftragsbestand im Schaltbau-Konzern betrug Ende 2023 insgesamt EUR 638,2 Mio. (Ende 2022: EUR 614,3 Mio.). Der Anstieg ist insbesondere auf das Segment Bode zurückzuführen.

UMSATZENTWICKLUNG

Der ausgewiesene Konzernumsatz verzeichnete ein solides Wachstum trotz Lieferschwierigkeiten aufgrund von teilweise vorliegenden Materialengpässen sowie dem kompletten Wegfall des Russlandgeschäfts und lag mit EUR 508,1 Mio. um EUR 28,4 Mio. bzw. 5,9 % über dem Vergleichswert aus 2022. Die Gesamtleistung erhöhte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um EUR 32,3 Mio.

Zum Umsatzwachstum trugen alle Segmente bei. Haupttreiber für die Umsatzsteigerung waren insbesondere die Segmente Schaltbau und Pintsch. Das Umsatzplus im Segment Schaltbau ist hauptsächlich auf ein sehr starkes Wachstum im Kerngeschäft mit Bahnkomponenten sowie dem Wachstumsmarkt für New Energy/​New Industry zurückzuführen. Im Pintsch-Segment erhöhte sich das Umsatzvolumen um EUR 13,9 Mio., was insbesondere auf die Umsatzrealisierung im Zusammenhang mit dem Pilotprojekt zur Umsetzung eines digitalen Stellwerks zurückzuführen ist. Die Umsatzerlöse im Segment Bode verbesserten sich gegenüber dem Vorjahr um EUR 2,6 Mio. auf EUR 226,3 Mio. Insbesondere im After-Sales-Geschäft gelang eine Steigerung der Umsätze um EUR 6,4 Mio. (+12,6 %), während erwartungsgemäß der Umsatz im Bereich Bus wegen der in den Vorjahren eingeleiteten Verlagerungen zurückging.

Im Berichtsjahr konnten insgesamt 37,1 % (Vorjahr: 37,7 %) der Umsatzerlöse mit Kunden in Deutschland erzielt werden. Weitere 45,3 % (Vorjahr: 44,1 %) wurden mit Kunden im europäischen Ausland erwirtschaftet, 17,6 % (Vorjahr: 18,2 %) entfielen auf den Rest der Welt.

ERTRAGSLAGE

Das bereinigte EBITDA des Schaltbau-Konzerns beträgt für das abgelaufene Geschäftsjahr in Summe EUR 53,7 Mio. und liegt damit EUR -3,1 Mio. bzw. -5,5 % unter dem Vorjahr. Damit lag die bereinigte EBITDA-Marge unter dem prognostizierten Niveau von rund 12% -14% vom Umsatz. Einem herausfordernden Marktumfeld insbesondere im Hinblick auf teilweise noch bestehende Lieferengpässe, inflationsbedingt gestiegene Materialpreise, dem seit knapp zwei Jahren andauernden Russland-Ukraine-Krieg sowie u.a. inflationsbedingt gestiegenen Personalkosten konnte die Gesellschaft diese Entwicklung durch das realisierte Umsatzwachstum und Maßnahmen zur Produktivitäts- und Effizienzsteigerung nur teilweise kompensieren. Teilweise konnten inflationsbedingte Kostensteigerungen auf der Absatzseite über Preiserhöhungen weitergegeben werden. Zudem sah man sich im Geschäftsjahr mit Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Anlauf der neu gebauten NEXT-Factory am Standort in Velden konfrontiert, welche sich auf die Erreichung der Ergebnisziele, insbesondere im Segment Schaltbau, ausgewirkt haben.

Das EBIT, also das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern, des Schaltbau-Konzerns liegt mit EUR 22,4 Mio. um EUR 3,8 Mio. bzw. 20,5 % deutlich über dem Vorjahreswert von EUR 18,6 Mio., woraus eine EBIT-Marge von 4,4 % (Vorjahr 3,9 %) resultierte.

Die Gesamtleistung der Schaltbau-Gruppe nahm um EUR 32,3 Mio. auf EUR 525,0 Mio. zu.

Die um EUR 3,2 Mio. auf EUR 18,7 Mio. deutlich gestiegenen sonstigen betrieblichen Erträgen sind im Wesentlichen auf Erträge aus Anlagenabgängen aus dem Verkauf des Grundstücks und Gebäudes der Bode North America Inc., Spartanburg, USA, über insgesamt EUR 2,4 Mio. zurückzuführen.

Der Materialaufwand erhöhte sich von EUR 241,5 Mio. um 10,5 % auf EUR 266,9 Mio. Der überproportionale Anstieg ist im Wesentlichen auf gestiegene Material- und Energiepreise zurückzuführen. Die Materialaufwandsquote (Materialaufwand im Verhältnis zur Gesamtleistung) lag im Geschäftsjahr bei 50,8 % und damit über dem Vorjahresniveau von 49,0 % vor allem aufgrund von inflationsbedingt höheren Materialpreisen sowie einem geänderten Produktmix.

Der Personalaufwand reduzierte sich im Berichtsjahr um EUR -0,2 Mio. oder -0,1 % auf EUR 174,0 Mio. Der Rückgang des Personalaufwands resultierte u. a. aus im Vorjahr enthaltenen Aufwendungen für personelle Restrukturierungsmaßnahmen im Segment Bode. Die Personalaufwandsquote (Personalaufwand im Verhältnis zur Gesamtleistung) im Konzern reduzierte sich folglich von 35,4 % auf 33,2 %. Die Gesamtleistung je Mitarbeiter (Produktivität) erhöhte sich auf TEUR 198,8 (Vorjahr: TEUR 182,1).

Die Abschreibungen erhöhten sich im Berichtsjahr von EUR 17,9 Mio. um EUR 7,2 Mio. auf EUR 25,1 Mio. Hierbei erhöhten sich die Abschreibungen auf Sachanlagen verteilt auf alle drei fortgeführte Segmente. In den Abschreibungen des Geschäftsjahres sind Wertberichtigungen auf Geschäfts- und Firmenwerte in Höhe von EUR 3,8 Mio. (Vorjahr: EUR 0 Mio.) enthalten.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen reduzierten sich um 1,7 % auf EUR 54,1 Mio. (Vorjahr: EUR 55,1 Mio.), insbesondere aufgrund von reduzierten Verwaltungskosten sowie geringeren Aufwendungen aus Währungs- und Kursverlusten. Im Vorjahr beinhalteten die sonstigen betrieblichen Aufwendungen insbesondere den Aufwand in Höhe von EUR -2,6 Mio. aus der Zuführung zu den im Segment Bode gebildeten Restrukturierungsrückstellungen.

Das Finanzergebnis verschlechterte sich im Berichtsjahr um EUR -8,2 Mio. auf EUR -13,3 Mio. und resultiert insbesondere aus dem Anstieg der Zinsen und ähnlichen Aufwendungen infolge einer gegenüber dem Vorjahr höheren Verschuldung bei einem gleichzeitig gestiegenen Zinsniveau.

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT) reduzierte sich von EUR 14,5 Mio. im Geschäftsjahr 2022 auf EUR 11,7 Mio. im Berichtsjahr. Der im Vergleich zur EBITDA-Entwicklung resultierende Rückgang hat unter anderem seine Ursache im Finanzergebnis, welches sich um EUR -8,2 Mio. verschlechterte

Das Steuerergebnis verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr sich auf EUR -5,1 Mio. (Vorjahr: EUR -7,5 Mio.). Der geringere Steueraufwand ist neben dem gesunkenen Ergebnis vor Steuern insbesondere auf die Entwicklung und Bewertung der latenten Steuern auf Verlustvorträge im Berichtsjahr zurückzuführen. Zusätzlich führt der seit dem 1. Januar 2022 wirksame Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag zwischen der Schaltbau Holding AG und der Voltage BidCo GmbH dazu, dass der Körperschaft- und Gewerbesteueraufwand für die Schaltbau Holding AG und ihre Organgesellschaften nicht mehr im Schaltbau Konzern ausgewiesen wird.

Das Konzernergebnis beläuft sich auf EUR 6,6 Mio. (Vorjahr: EUR 120,1 Mio.). Auf die Aktionäre der Schaltbau Holding AG entfallen EUR 4,5 Mio. (Vorjahr: EUR 116,8 Mio.), was einem verwässerten und unverwässerten Ergebnis von EUR 0,42 (Vorjahr: EUR 10,71) je Aktie entspricht.

Das Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen in Höhe von EUR 113,1 Mio. beinhaltete im Vorjahr die Ver- äußerung des Segments SBRS. Die SBRS GmbH beinhaltete bis 31. Juli 2022 die zwei Geschäftsbereiche "Rail Solutions" und "Charging Solutions". Um den Verkauf beider Geschäftsfelder als eigenständige Unternehmen zu ermöglichen, wurde das Geschäftsfeld "Rail Solutions" mit Wirkung zum 1. August 2022 im Rahmen eines Kauf- und Übertragungsvertrags (Asset Deals) im ersten Schritt auf die im Geschäftsjahr erworbene Vorratsgesellschaft "GEZ (Gesellschaft für elektrische Zugausrüstung) Rail Solutions GmbH" (nachfolgend: "GEZR"), ein 100 % Tochterunternehmen der Schaltbau Holding AG, übertragen. Die SBRS GmbH, welche seit 1. August 2022 den Geschäftsbereich "Charging Solutions" beinhaltet, wurde mit Wirkung zum 31. Oktober 2022 an die Shell Deutschland GmbH, Hamburg, veräußert. Die Veräußerung der GEZR wurde zum 29. Dezember 2022 vollzogen.

ERGEBNISVERWENDUNG

Die Schaltbau Holding AG und die Voltage BidCo GmbH, München, haben am 17. Dezember 2021 einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag abgeschlossen. Dem Vertrag wurde in der außerordentlichen Hauptversammlung vom 3. Februar 2022 zugestimmt und er sieht eine Abfindung nach § 305 AktG in Höhe von 50,33 EUR und eine Ausgleichszahlung nach § 304 AktG in Höhe von 2,16 EUR (Bruttogewinnanteil) je Aktie vor. Auf Basis des derzeitigen Körperschaftsteuersatzes (inklusive Solidaritätszuschlag) ergibt sich eine Ausgleichszahlung von EUR 1,90 je Aktie. Die Eintragung ins Handelsregister erfolgte am 13. Juli 2022.

Aufgrund des mit der Voltage BidCo GmbH, München, bestehenden Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags wurde das Jahresergebnis in Höhe von EUR 4,8 Mio. ausgeglichen. Im Vorjahr wurde ein Ergebnis in Höhe von EUR 121,8 Mio. an die Voltage BidCo GmbH abgeführt.

GESCHÄFTS- UND ERTRAGSLAGE DER SEGMENTE

BODE SEGMENT

Wesentliche Kennzahlen Segment "Bode"

scrollen
Mio. EURO 2023 2022 Veränderung
Auftragseingang mit Dritten 286,1 261,4 9,4%
Umsatz mit Dritten 226,3 223,7 1,2%
Bereinigte EBITDA Marge in % 6,3 4,2 2,1
Free Cashflow 15,5 -9,2 > 100%

Der Auftragseingang im Segment Bode liegt im Geschäftsjahr mit EUR 286,1 Mio. um EUR 24,7 Mio. oder 9,4 % über dem Vergleichswert des Vorjahres. Die sehr positive Entwicklung des Auftragseingangs resultiert aus den beiden Geschäftsbereichen Rail und Bus.

Der Segmentumsatz mit Dritten erhöhte sich um EUR 2,6 Mio. auf EUR 226,3 Mio. (Vorjahr EUR 223,7 Mio.). Der Umsatzanstieg resultiert hauptsächlich aus dem Aftersales-Geschäft. Die Book-to-Bill Ratio (Auftragseingang im Verhältnis zum Umsatz) lag im Berichtszeitraum bei 1,3 (Vorjahr 1,2).

Das bereinigte EBITDA des Segments erhöhte sich in 2023 um 49,5 % auf EUR 14,2 Mio. (Vorjahr EUR 9,5 Mio.), was einer bereinigten EBITDA-Marge im Verhältnis zum Umsatz von 6,3 % (Vorjahr: 4,2 %) entspricht. Der Ergebnisanstieg ist im Wesentlichen auf die positive Entwicklung im Aftersales-Geschäft, auf Preissteigerungen sowie auf positive Effekte aus dem Restrukturierungsprogramm zurückzuführen.

Der Free Cashflow beträgt im Geschäftsjahr EUR 15,5 Mio. nach EUR -9,2 Mio. im Vorjahreszeitraum. Die positive Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr ist auf eine signifikante Verbesserung des EBIT in Höhe von EUR 19,7 Mio. sowie einer positiven Veränderung der Vorräte um EUR 6,9 Mio. zurückzuführen.

SCHALTBAU SEGMENT

Wesentliche Kennzahlen Segment "Schaltbau"

scrollen
Mio. EURO 2023 2022 Veränderung
Auftragseingang mit Dritten 175,6 173,0 1,5%
Umsatz mit Dritten 175,9 163,2 7,8%
Bereinigte EBITDA Marge in % 16,2 21,2 -5,0
Free Cashflow -1,3 -41,3 96,9%

Im Vergleich zum Vorjahreswert verzeichnete das Schaltbau-Segment 2023 einen Anstieg des Auftragseingangs um 1,5 % auf EUR 175,6 Mio. Diese leicht positive Entwicklung ist hauptsächlich auf den sehr guten Auftragseingang im Geschäft mit Fahrschaltern (Intelli-Cockpit) sowie auf das Wachstum im Bereich New Energy /​ New Industry zurückzuführen. Im Bereich Bahnkomponenten konnte der Auftragseingang für Schnappschalter u.a. aufgrund des weggefallenen Russland-Geschäfts nicht das Niveau des Vorjahres erreichen.

Der Segmentumsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um 7,8 % auf EUR 175,9 Mio. (Vorjahr: EUR 163,2 Mio.). Der Umsatzanstieg resultiert neben dem Abbau von Rückständen bei Kundenaufträgen aus dem Geschäftsjahr 2022 insbesondere aus dem starken Wachstum im Kerngeschäft der Bahnkomponenten als auch im Bereich New Energy /​ New Industry.

Das bereinigte Segment-EBITDA reduzierte sich um 17,8 % auf EUR 28,6 Mio. (Vorjahr: EUR 34,8 Mio.). Das entspricht einer bereinigten EBITDA-Marge von 16,2 % im Verhältnis zum Umsatz, was einem Rückgang um 5,0 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Insbesondere die Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Anlauf der neu gebauten NExT-Factory am Standort in Velden haben sich negativ auf das Erreichen der Ergebnisziele ausgewirkt.

Im Segment Schaltbau betrug der Free Cashflow in 2024 EUR -1,3 Mio. nach EUR -41,3 Mio. Die Veränderung ist im Wesentlichen auf im Vorjahr getätigte Investitionen in die NExT-Factory in Velden zurückzuführen.

PINTSCH SEGMENT

Wesentliche Kennzahlen Segment "Pintsch"

scrollen
Mio. EURO 2023 2022 Veränderung
Auftragseingang mit Dritten 75,5 134,9 -44,0%
Umsatz mit Dritten 105,9 92,0 15,1%
Bereinigte EBITDA Marge in % 12,6 16,6 -4,0
Free Cashflow -31,4 -1,4 >-100%

Der Auftragseingang im Pintsch-Segment lag im Geschäftsjahr 2023 mit EUR 75,5 Mio. um EUR 59,4 Mio. unter dem Vorjahreswert von EUR 134,9 Mio. Der Auftragseingang im Vorjahr war wesentlich durch den Gewinn von Projekten in der Achszähltechnik, Fördertechnik und Stellwerkstechnik beeinflusst. Der deutliche Rückgang im Auftragseingang im Geschäftsjahr 2023 ist u.a. auf Verzögerungen bei Auftragsvergaben zurückzuführen.

Das Umsatzvolumen lag im Berichtszeitraum bei EUR 105,9 Mio. und damit um EUR 13,9 Mio. über dem Wert des Vorjahreszeitraums. Haupttreiber für den Umsatzanstieg war eine hohe Nachfrage nach Bahnübergangstechnik sowie gestiegene Umsatzerlöse in den Bereichen Stellwerktechnik und Fördertechnik.

Der Rückgang des bereinigten EBITDA im Geschäftsjahr 2023 lässt sich insbesondere auf die Kosteninflation zurückzuführen, die nicht vollständig über Preiserhöhungen weitergeben werden, konnte. Darüber hinaus wurden im Vorjahr Nachträge erfasst, welche im Geschäftsjahr 2023 nicht realisiert, werden konnten. Die bereinigte E-BITDA-Marge betrug 12,6 % (Vorjahr: 16,6 %).

Der Free Cashflow beträgt im Geschäftsjahr EUR -31,4 Mio. nach EUR -1,4 Mio. im Vorjahreszeitraum. Die negative Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr ist u.a. auf die Veränderung von Vertragsverbindlichkeiten aus in den Vorjahren erhaltenen Anzahlungen zurückzuführen.

VERMÖGENS- UND FINANZLAGE

GRUNDSÄTZE DES FINANZMANAGEMENTS

Die Schaltbau Holding AG steuert und überwacht das Finanzmanagement der Schaltbau-Gruppe. Sie stellt den Konzerngesellschaften für die Durchführung und Weiterentwicklung des operativen Geschäfts einen Großteil der notwendigen liquiden Mittel zur Verfügung. Neben dem Liquiditätsmanagement steuert die Schaltbau Holding AG die Finanzbeziehungen zu Geschäftspartnern und ergreift Maßnahmen zur Begrenzung von finanziellen Risiken, die aus dem spezifischen Geschäftsmodell der Schaltbau-Gruppe entstehen.

Risiken bestehen dabei insbesondere in Form von Liquiditätsrisiken, Zinsänderungsrisiken, Währungsänderungsrisiken, Rohwarenkursänderungsrisiken sowie Kontrahenten- und Länderrisiken.

Die Schaltbau-Gruppe beschafft seit dem 25. Oktober 2021 einen Großteil der benötigten Finanzmittel über die Voltage BidCo GmbH, München, und setzt sie über konzerninterne Finanzbeziehungen zielgerichtet im Konzern ein. Hierfür nutzt die Schaltbau-Gruppe ein gesellschaftsübergreifendes integriertes Treasury-Management-System. Zur Begrenzung der Inanspruchnahme externer Finanzierungsquellen greift die Schaltbau-Gruppe nach Möglichkeit auf interne Finanzierung zurück. Liquiditätsüberschüsse einzelner Gesellschaften decken, soweit sinnvoll, Liquiditätsbedarfe anderer Tochter- und Beteiligungsunternehmen. In diesem Zusammenhang unterliegt das Working Capital Management bei allen Beteiligungen einer regelmäßigen Überwachung.

Basis der Fremdfinanzierung ist zum Bilanzstichtag 2023 das am 25. Oktober 2021 von der Mehrheitsgesellschafterin, der Voltage BidCo GmbH, an die Schaltbau Holding AG begebene Darlehen in Höhe von EUR 114,0 Mio. Die reguläre Laufzeit des Darlehens beträgt ab Auszahlungszeitpunkt zehn Jahre. Die Voltage BidCo GmbH kann vertragsgemäß zu jeder Zeit die Rückzahlung des Darlehens fordern. Durch die im Dezember 2023 abgeschlossene dritte Ergänzungsvereinbarung zwischen der Schaltbau Holding AG und der Darlehensgeberin verzichtet die Voltage BidCo GmbH auf das Recht, die Darlehenssumme bis einschließlich 31. Dezember 2025 vorzeitig einzufordern.

Derivative Finanzinstrumente werden ausschließlich zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken-, Fremdwährungsänderungsrisiken sowie zur Absicherung von ausgewählten wesentlichen Rohstoffpreisänderungsrisiken eingesetzt. Der Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten zu spekulativen Zwecken ist aufgrund von internen Richtlinien nicht zulässig.

Zum Bilanzstichtag 2023 weisen die Zinsabsicherungen ein Nominalvolumen von insgesamt EUR 27,0 Mio. auf. Die Nominalbeträge der zu diesem Zeitpunkt bestehenden derivativen Instrumente mit externen Kontrahenten zur Sicherung von Fremdwährungsrisiken betragen insgesamt umgerechnet EUR 36,6 Mio. mit einem Marktwert von TEUR 804. Einzelheiten hierzu sind im Konzernanhang unter "Risikomanagementpolitik und Sicherungsmaßnahmen" aufgeführt.

Die Eigenkapitalquote der Schaltbau-Gruppe lag zum 31. Dezember 2023 bei 32,9 % und hat sich damit um 8,3 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr erhöht (Vorjahr: 24,6 %).

KAPITALSTRUKTURANALYSE

Das langfristige Fremdkapital stand zum Bilanzstichtag 2023 bei EUR 172,1 Mio. (Vorjahr: EUR 188,4 Mio.). Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr ist im Wesentlichen auf geringere langfristige Vertragsverbindlichen für erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen zurückzuführen.

Die langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten nahmen von EUR 8,2 Mio. im Vorjahr auf EUR 6,6 Mio. ab. Vom gesamten langfristigen Fremdkapital entfielen zum 31. Dezember 2023 insgesamt EUR 13,9 Mio. (Vorjahr: EUR 15,8 Mio.) auf langfristige Finanzverbindlichkeiten, EUR 29,2 Mio. (Vorjahr: EUR 26,4 Mio.) auf Pensionsrückstellungen sowie EUR 5,4 Mio. (Vorjahr: EUR 5,6 Mio.) auf weitere Personalrückstellungen und sonstige Rückstellungen. Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten beinhalten Leasingverbindlichkeiten in Höhe von EUR 7,4 Mio. (Vorjahr: EUR 7,6 Mio.). Das kurzfristige Fremdkapital belief sich zum 31. Dezember 2023 auf EUR 169,8 Mio. nach EUR 308,0 Mio. zum 31. Dezember 2022 und sank hauptsächlich aufgrund der im Vorjahr enthaltenen Verbindlichkeit aus Gewinnausschüttung an die Voltage BidCo GmbH. Im Vorjahr war die zu leistende Ergebnisabführung in Höhe von EUR -121,8 Mio. aufgrund des bestehenden Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag zwischen der Schaltbau Holding AG und der Voltage BidCo GmbH, enthalten.

Vom bilanzierten kurzfristigen Fremdkapital entfallen zum 31. Dezember 2023 insgesamt EUR 6,6 Mio. (Vorjahr: EUR 7,3 Mio.) auf kurzfristige Finanzverbindlichkeiten, EUR 22,0 Mio. (Vorjahr: EUR 24,5 Mio.) auf sonstige kurzfristige Rückstellungen, EUR 44,0 Mio. (Vorjahr: EUR 46,8 Mio.) auf Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, EUR 3,1 Mio. (Vorjahr: EUR 3,6 Mio.) auf Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern und EUR 32,4 Mio. (Vorjahr: EUR 40,2 Mio.) auf Personalrückstellungen sowie sonstige Rückstellungen. Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten beinhalten Leasingverbindlichkeiten in Höhe von EUR 3,5 Mio. (Vorjahr: EUR 4,0 Mio.).

Den kurzfristigen und langfristigen Verbindlichkeiten aus Finanzierung sowie die Verbindlichkeiten aus Finanzierung gegenüber der Voltage BidCo GmbH über in Summe EUR 148,0 Mio. (Vorjahr: EUR 137,2 Mio.) stehen Zahlungsmittel von EUR 19,9 Mio. (Vorjahr: EUR 44,3 Mio.) gegenüber. Im Geschäftsjahr liegt darüber hinaus eine Forderung gegenüber der Voltage BidCo GmbH in Höhe von EUR 4,8 Mio. vor, da die Voltage BidCo GmbH den bei der Schaltbau Holding AG im Geschäftsjahr 2023 entstandenen Verlust ausgleichen muss. Diese Forderung wurde mit den bestehenden Verbindlichkeiten saldiert. Gegenläufig bestehen Forderungen aus Ausleihungen an die Voltage Holding GmbH von EUR 0,0 Mio. (Vorjahr EUR 130,1 Mio.).

Das Konzern-Eigenkapital hat sich gegenüber dem Jahresendwert 2022 um EUR 5,8 Mio. auf EUR 168,0 Mio. erhöht und ist insbesondere auf den Verlustausgleich durch den Mehrheitsanteilseigner sowie die erfolgsneutrale Bewertung der Pensionsrückstellungen sowie die Währungsumrechnung zurückzuführen. Dem Konzernjahresergebnis von EUR 6,6 Mio. stehen Ausschüttungen an Minderheitsgesellschafter von EUR -4,1 Mio. gegenüber. Die Eigenkapitalquote lag mit 32,9 % (31. Dezember 2022: 24,6 %) über dem Vorjahresendwert.

LIQUIDITÄTSANALYSE

Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit war mit EUR 14,6 Mio. positiv und lag damit um EUR 10,4 Mio. über dem Vorjahreswert von EUR 4,2 Mio. Dabei setzt sich der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit im Wesentlichen aus dem Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) in Höhe von EUR 22,4 Mio., einem gegenüber dem Vorjahr höheren Net-Working-Capital (Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zzgl. Vorräte abzüglich der Summe aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Erhaltene Anzahlungen), aus der Veränderung von Rückstellungen in Höhe von EUR -9,5 Mio. sowie aus Auszahlungen für Steuern in Höhe von EUR -3,9 Mio. zusammen. Die Position "Sonstige zahlungsunwirksame Erträge /​ Aufwendungen beinhaltet insbesondere im Berichtsjahr vorgenommene Wertberichtigungen auf Vorräte und Forderungen. Im Vorjahr wurde über diese Position insbesondere der Mittelzufluss aus der Veräußerung des Segments SBRS, der Teil des EBIT aus aufgegebenem Geschäftsbereich war, in den Cashflow aus Investition umgegliedert.

Im Geschäftsjahr 2023 erzielte die Gesellschaft einen negativen Cashflow aus Investitionstätigkeit von EUR -37,1 Mio. (31. Dezember 2022: EUR -71,4 Mio.). Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen wurden im Geschäftsjahr in Summe in Höhe von EUR -45,5 Mio. (Vorjahr: EUR - 68,4 Mio.) getätigt. Die Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen in Höhe von EUR -24,6 Mio. entfallen insbesondere auf geleistete Anzahlungen und auf das übrige Sachanlagevermögen. Die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte betragen im abgelaufenen Geschäftsjahr EUR -20,9 Mio. und liegen damit über dem Niveau des Vorjahres mit EUR -12,7 Mio. Im Vorjahr beinhaltete der Cashflow aus Investitionstätigkeit einen Mittelzufluss aus dem Verkauf der SBRS GmbH sowie der GEZR in Höhe von EUR 125,9 Mio. Zudem gewährte die Schaltbau-Gruppe im Vorjahr der Voltage Holding GmbH, München, eine Ausleihung in Höhe von EUR -130,0 Mio., welches in den Auszahlungen für Investitionen in Finanzanlagen ausgewiesen war.

In 2023 war der Free Cashflow in Höhe von EUR -22,5 Mio. negativ, nach einem negativen Free Cashflow in Höhe von EUR -67,2 Mio. im Vorjahr.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit beläuft sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf EUR -1,9 Mio. (Vorjahr: EUR -18,9 Mio.). Im Berichtsjahr wurden Tilgungen von Darlehen in Höhe von EUR -3,0 Mio. (Vorjahr: EUR -4,4 Mio.) vorgenommen. Neue externe Darlehen (Terminkredite) wurden im Berichtsjahr nicht aufgenommen (Vorjahr: EUR 1,0 Mio.) Die gezahlten Zinsen belaufen sich im Berichtsjahr auf EUR -9,3 Mio. (Vorjahr: EUR -7,3 Mio.). Den Verlustausgleich in Höhe von EUR -4,8 Mio., den die VOBI aufgrund des bestehenden Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags an die Schaltbau-Gruppe leisten muss, wird im Jahr 2024 zahlungswirksam. Die Veränderung der übrigen Finanzverbindlichkeiten beinhaltet insbesondere Zu- und Abflüsse aufgrund bestehender revolvierender Kredit- bzw. Cashpool-Linien. Die aus dem Vorjahr bestehende Gewinnabführungsverpflichtung wurde durch Forderungsabtretung beglichen.

Die Mittelzuflüsse aus der Neuaufnahme von Darlehen betrug im Vorjahr EUR 1,0 Mio. und entfiel auf die SPII.

Zum 31. Dezember 2023 beinhaltete der Finanzmittelfonds (EUR 19,9 Mio.; Vorjahr: EUR 44,3 Mio.) in der Kapitalflussrechnung die Zahlungsmittel sowie die Zahlungsmitteläquivalente.

VERMÖGENSLAGE

Das langfristige Vermögen reduzierte sich im Vergleich zum Jahresultimo 2022 um EUR -110,7 Mio. auf EUR 249,3 Mio. Vom Bilanzwert entfallen EUR 45,2 Mio. (31. Dezember 2022: EUR 29,1 Mio.) auf immaterielle Vermögenswerte, EUR 26,9 Mio. (31. Dezember 2022: EUR 30,1 Mio.) auf den Geschäfts- oder Firmenwert und EUR 166,3 Mio. (31. Dezember 2022: EUR 159,4 Mio.) auf Sachanlagen sowie im Vorjahr auf als Finanzinvestition gehaltene Immobilien.

Der Anstieg der immateriellen Vermögenswerte um EUR 16,1 Mio. ist im Wesentlichen auf den Anstieg der aktivierten Eigenleistungen im Segment Pintsch zurückzuführen.

Die Sachanlagen sowie die als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien stiegen um EUR 6,9 Mio., wobei den Abschreibungen in Höhe von EUR 16,2 Mio. Investitionen von EUR 26,4 Mio. gegenüber stehen. Die getätigten Investitionen entfallen insbesondere auf den Neubau der NExT Factory in Velden. Im Geschäftsjahr hat die Gesellschaft ihr Grundstück und Gebäude, welches unter den als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien ausgewiesen war, veräußert.

Der Rückgang der Sonstigen Finanzanlagen um EUR -129,9 Mio. ist auf das von der Gesellschaft an die Voltage Holding GmbH, München, im Vorjahr gewährte Darlehen von EUR 130,0 Mio. zurückzuführen. Im Berichtsjahr wurde das ausgereichte Darlehen im Wege von Forderungsabtretungen beglichen.

Die langfristigen sonstigen Forderungen und Vermögenswerte beinhalten im Berichtsjahr - analog dem Vorjahr - ausschließlich Derivate.

Das kurzfristige Vermögen liegt mit EUR 260,6 Mio. um EUR 37,9 Mio. unter dem Vergleichswert zum 31. Dezember 2022. Die Veränderung entfällt mit EUR 3,3 Mio. auf das Vorratsvermögen, mit EUR -4,8 Mio. auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, mit EUR -8,8 Mio. auf die sonstigen Forderungen und Vermögenswerte sowie die Ertragssteuerforderungen und mit EUR -24,4 Mio. auf die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Bei den zur Veräußerung vorgesehenen Aktiva in Höhe von EUR 3,6 Mio. handelt es sich um das alte Produktionswerk der Schaltbau GmbH in Velden.

Der Anstieg des Vorratsvermögens um EUR 3,3 Mio. auf EUR 136,3 Mio. resultiert im Wesentlichen neben Preissteigerungen auf einem Aufbau von Beständen im Segment Pintsch. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen reduzierten sich im Wesentlichen stichtagsbedingt zum 31. Dezember 2023. Zum 31. Dezember sind von den zum Stichtag bestehenden Forderungen insgesamt EUR 26,2 Mio. (Vorjahr: EUR 29,3 Mio.) im Rahmen des Reverse Factorings verkauft.

Neben der beschriebenen Entwicklungen des Vorratsvermögens und einem Rückgang der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsverbindlichkeiten führte dies trotz zurück gegangener Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zu einem Anstieg des Working Capital um EUR 13,2 Mio. auf EUR 120,8 Mio.

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente reduzierten sich um EUR 24,4 Mio. auf EUR 19,9 Mio. und resultieren im Wesentlichen auf Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen zurückzuführen.

Zum Bilanzstichtag am 31. Dezember 2023 sind Wertberichtigungen auf Vorräte in Höhe von EUR 17,8 Mio. (Ende 2022: EUR 15,5 Mio.) vorgenommen.

VERMÖGENS-, FINANZ- UND ERTRAGSLAGE DER SCHALTBAU HOLDING AG

Der Jahresabschluss der Schaltbau Holding AG wurde im Geschäftsjahr 2023 unverändert nach den Bestimmungen des HGB und des Aktiengesetzes aufgestellt.

Die Schaltbau Holding AG ist als Führungsgesellschaft für die strategische Ausrichtung und übergeordnete operative Steuerung der Schaltbau-Gruppe verantwortlich und darüber hinaus als Dienstleister für ihre Tochtergesellschaften tätig. Ihre Ertrags- und Finanzlage wird daher maßgeblich durch die Ergebnisabführungen bzw. Beteiligungserträge der Tochtergesellschaften sowie das Zinsergebnis aus der Finanzierungsfunktion beeinflusst. Es besteht ein Ergebnisabführungsvertrag zwischen der Schaltbau Holding AG und der Schaltbau GmbH.

Mit Datum vom 17. Dezember 2021 hat die Schaltbau Holding AG mit ihrer Mehrheitseigentümerin, der Voltage BidCo GmbH, einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag abgeschlossen. Dem Vertrag wurde in der außerordentlichen Hauptversammlung vom 3. Februar 2022 zugestimmt und die Eintragung ins Handelsregister erfolgte am 13. Juli 2022.

Zum Bilanzstichtag erfolgte aufgrund des bestehenden Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages ein Verlustausgleich in Höhe von EUR 4,8 Mio. Im Vorjahreszeitraum wurde ein Ergebnis in Höhe von EUR 121,8 Mio. an die Voltage BidCo GmbH abgeführt.

ERTRAGSLAGE DER SCHALTBAU HOLDING AG

Die Schaltbau Holding AG hat das Geschäftsjahr 2023 mit einem Ergebnis vor Steuern von EUR -4,1 Mio. (Vorjahr: EUR 129,6 Mio.) abgeschlossen. Das Jahresergebnis beläuft sich nach Verlustausgleich durch den Mehrheitsgesellschafter auf EUR 0,0 Mio. (Vorjahr: EUR 6,5 Mio.).

Das Jahresergebnis 2023 ist überwiegend durch Umsatzerlöse (EUR 6,1 Mio.), sonstige betriebliche Erträge (EUR 3,0 Mio.), Erträge aus Beteiligungen (EUR 1,3 Mio.), den Personalaufwand (EUR -2,7 Mio.), den sonstigen betrieblichen Aufwendungen (EUR -7,3 Mio.) sowie den Erträge aus Verlustübernahme (EUR 4,8 Mio.) geprägt.

Die Umsatzerlöse in Höhe von EUR 6,1 Mio. (Vorjahr: EUR 6,2 Mio.) resultierten aus Weiterbelastungen für erbrachte Dienstleistungen und aus der Weiterberechnung der Kosten zentral vorgehaltener IT-Systeme an die Tochtergesellschaften und liegen nahezu auf Vorjahresniveau.

Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von EUR 3,0 Mio. (Vorjahr: EUR 130,3 Mio.) enthalten im Vorjahr im Wesentlichen Erträge aus der Veräußerung der beiden Geschäftsbereiche Charging Solutions und Rail Solutions.

Der Rückgang des Personalaufwands im Jahr 2023 resultiert insbesondere aus geringeren Personalrückstellungen für Tantieme sowie geringeren Aufwendungen aus Abfindungen.

Die Abschreibungen in Höhe von EUR 0,5 Mio. liegen unter dem Niveau des Vorjahres von EUR 0,7 Mio. und entfallen im Wesentlichen auf die Abschreibung von immateriellen Vermögensgegenständen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von EUR 7,3 Mio. (Vorjahr: EUR 13,4 Mio.) betreffen insbesondere Rechts- und Beratungskosten, EDV-Dienste sowie Aufwendungen im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. Aus dem im Berichtsjahr erfolgten Verkauf des Grundstücks und Gebäudes in Madrid, Spanien, ist ein Abgangsverlust in Höhe von TEUR -175 enthalten.

Aufgrund der im Geschäftsjahr von der Pintsch GmbH, Dinslaken, vorgenommenen Gewinnausschüttung liegen im Berichtsjahr Erträge aus Beteiligungen in Höhe von EUR 1,3 Mio. (Vorjahr: EUR 9,5 Mio.) vor.

Die Erträge aus Ergebnisabführung reduzierten sich auf EUR 0,0 Mio. (Vorjahr: EUR 7,6 Mio.). Die Aufwendungen aus der Verlustübernahme in Höhe von EUR -2,0 Mio. beinhalten den Verlustausgleich der Schaltbau GmbH.

Das saldierte Zinsergebnis betrug EUR 1,6 Mio. (Vorjahr: EUR 2,2 Mio.) und beinhaltet im Berichtsjahr und Vorjahr Zinserträge aus Ausleihungen infolge des an die Voltage Holding GmbH, München, ausgereichten Darlehens in Höhe von EUR 130,0 Mio. Im Vorjahr beinhaltete das Zinsergebnis Aufwendungen im Zusammenhang mit der Ausgabe der Pflichtwandelanleihe.

Im Geschäftsjahr wurde ein Ertrag aus der Verlustübernahme in Höhe von EUR 4,8 Mio. von der Mehrheitsgesellschafterin Voltage BidCo GmbH realisiert. Im Vorjahr wurde ein Gewinn von EUR -121,8 Mio. an die Voltage BidCo GmbH abgeführt.

FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE DER SCHALTBAU HOLDING AG

Die Bilanzsumme der Schaltbau Holding AG hat sich im Berichtsjahr um EUR 155,0 Mio. auf EUR 293,9 Mio. reduziert. Der Rückgang ist insbesondere auf die Begleichung der Verbindlichkeit aus der Gewinnabführung gegenüber der Voltage BidCo GmbH, München, durch die Abtretung der gegenüber der Voltage Holding GmbH bestehenden Ausleihung zurückzuführen.

Das Anlagevermögen liegt mit EUR 109,9 Mio. um EUR 133,6 Mio. unter dem Vorjahreswert und resultiert insbesondere aus der Forderungsabtretung eines im Vorjahr an die Voltage Holding GmbH gewährtes Darlehens, welches unter an Ausleihungen an verbundenen Unternehmen ausgewiesen wurde.

Das Umlaufvermögen reduzierte sich um EUR 21,3 Mio. auf EUR 183,8 Mio. Die zum Bilanzstichtag enthaltenen Forderungen gegen verbundene Unternehmen von EUR 171,5 Mio. enthalten im Wesentlichen die aus der konzerninternen Finanzierung resultierenden Forderungen. Im Rahmen der im August 2019 abgeschlossene Factoring-Vereinbarung veräußern vier Tochtergesellschaften der Schaltbau Holding AG auf revolvierender Basis Forderungen aus Lieferungen und Leistungen direkt an eine strukturierte Einheit. Diese strukturierte Einheit hält die Forderungen und allokiert die aus ihnen resultierenden Chancen und Risiken mittels vertraglicher Vereinbarungen auf das jeweilige Tochterunternehmen und eine Bank. Sie wird mittels einer von einer Bank gestellten Kreditlinie finanziert.

Die sonstigen Vermögensgegenstände betragen zum Bilanzstichtag insgesamt EUR 0,6 Mio. (Vorjahr: EUR 5,1 Mio.). Der Rückgang ist im Wesentlichen auf im Vorjahr ausgewiesene Kaufpreisforderungen aus der Veräußerung sämtlicher Anteile an der GEZ Rail Solutions GmbH zurückzuführen.

Der Rückgang der flüssigen Mittel um EUR 18,8 Mio. auf EUR 11,7 Mio. resultiert im Wesentlichen aus der Liquiditätsentwicklung von Tochterunternehmen im Rahmen des Cash-Poolings zum Jahresende.

Zwischen der Schaltbau Holding AG und ihrer unmittelbaren Gesellschafterin Voltage BidCo GmbH, München, besteht seit dem 25. Oktober 2021 ein Darlehen in Höhe von EUR 114,0 Mio. zu einem Zinssatz von 4,5%. Die reguläre Laufzeit des Darlehens beträgt ab Auszahlungszeitpunkt grundsätzlich zehn Jahre. Aufgrund einer im Geschäftsjahr abgeschlossenen Ergänzungsvereinbarung zwischen der Schaltbau Holding AG und der Voltage BidCo GmbH verzichtet die VOBI auf das Recht eine vorzeitige Rückzahlung der Darlehenssumme bis einschließlich 31. Dezember 2025 einfordern zu können. Die Verbindlichkeiten gegenüber der Gesellschafterin Voltage BidCo GmbH betragen zum Stichtag insgesamt EUR 122,7 Mio. (Vorjahr: EUR 236,0 Mio.), wovon EUR 127,5 Mio. (Vorjahr: EUR 114,1 Mio.) auf Darlehens- bzw. Cashpoolverbindlichkeiten und EUR 0,0 Mio. (Vorjahr: EUR 121,8 Mio.) auf Verbindlichkeiten aus Ergebnisabführung sowie TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 86) auf Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen entfallen. In den Verbindlichkeiten gegenüber der VOBI sind Forderungen aus der Verlustübernahme gegen der VOBI in Höhe von TEUR 4.833 verrechnet. Die übrigen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von EUR 41,2 Mio. (Vorjahr: EUR 75,5 Mio.) beinhalten Verbindlichkeiten aus Finanzierung bzw. Cash Pooling in Höhe von EUR 41,6 Mio. (Vorjahr: EUR 75,4 Mio.) und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 52). In den übrigen Verbindlichkeiten wurden Forderungen gegen verbundene Unternehmen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 465 verrechnet.

Die Rückstellungen zum 31. Dezember 2023 liegen mit EUR 12,2 Mio. um EUR 6,3 Mio. unter dem Niveau des Vorjahres (EUR 18,6 Mio.). Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus geringeren Rückstellungen im Personalbereich, Rückstellungen für fehlende Eingangsrechnungen sowie Rückstellungen für das Risiko der Inanspruchnahme von ausgegebenen Bürgschaften. Die Rückstellung für Pensionen liegt mit EUR 5,0 Mio. nahezu auf dem Niveau des Vorjahres (Vorjahr: EUR 5,0 Mio.).

Mit Datum vom 17. Dezember 2021 sowie Eintragung in das Handelsregister vom 13. Juli 2022 hat die Schaltbau Holding AG einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der Voltage BidCo GmbH abgeschlossen und sich verpflichtet ihr Jahresergebnis abzuführen. Hieraus resultierte ein Verlustausgleich durch die Voltage BidCo GmbH zum Stichtag in Höhe von EUR 4,8 Mio. Im Vorjahr erfolgte eine Ergebnisabführung der Gesellschaft von EUR 121,8 Mio.

Die Eigenkapitalquote nahm von 26,0 % auf 39,7 % zu.

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

In ihrem Markt- und Wettbewerbsumfeld kann die Schaltbau-Gruppe auf Dauer nur dann erfolgreich sein, wenn es ihr gelingt, mit der technischen Entwicklung Schritt zu halten und kontinuierlich neue Produkte auf den Markt zu bringen. Der Bereich "Forschung und Entwicklung" spielt in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle. Im Falle eines Markteintritts in ausländische Märkte muss die Schaltbau-Gruppe zudem die jeweiligen lokalen Gegebenheiten, Anforderungen und Spezifikationen an ihre Produkte berücksichtigen. Darüber hinaus steht die Schaltbau-Gruppe aufgrund der zunehmenden Digitalisierung vor der Herausforderung, laufend neues Knowhow aufzubauen. Die Entwicklung von digitalen Produkten und Systemen ist für die Schaltbau-Gruppe mit hohen Vorleistungen an Forschungs- und Entwicklungskosten und Marketingaufwendungen verbunden und erfordert Investitionen in die Produktionsanlagen und -prozesse.

Im Berichtsjahr wendete die Schaltbau-Gruppe 8,1 % der Konzerngesamtleistung (Vorjahr: 9,6 %) für Forschung und Entwicklung auf. Auf aktivierte Entwicklungsleistungen wurden planmäßige Abschreibungen in Höhe von EUR 1,5 Mio. (Vorjahr: EUR 1,3 Mio.) vorgenommen. In der Entwicklung waren jahresdurchschnittlich 354 Mitarbeiter (Vorjahr: 375 Mitarbeiter) beschäftigt.

Ein Schwerpunkt der Forschung und Entwicklung war die Neu- und Weiterentwicklung von Produkten für neue, attraktive Endmärkte sowie die Digitalisierung des Produktportfolios.

Im Segment Bode wurden im letzten Jahr die bewährten BIDS-Antriebssysteme für Schienenfahrzeuge unter den Aspekten Gewicht, Einbauvolumen und Anzahl der Einzelteile finalisiert. Hierbei kommt ein neues Führungssystem zum Einsatz. Dabei handelt es sich um ein in den Führungsträger integriertes Rollensystem, das problemlos im Rahmen der Bode Fertigungsprozesse montiert werden kann. Zudem wurde die Verriegelung dahingehend verbessert, dass die Türen in allen Betriebssituationen ohne zusätzliche Bauteile sicher verriegelt sind. Ergänzend dazu wurde ein Konzept für die Verriegelung des Türsystems an der Nebenschließkante abgeschlossen, dass die Verriegelung dahingehend standardisiert, dass zwei existierende Konstruktionsmodule subsituiert werden.

Um den wachsenden Anforderungen der Digitalisierung Rechnung zu tragen, wurden für beide Bereiche Rail und Road im Jahr 2022 die Steuergeräte komplett neu entwickelt. Die Markteinführung erfolgte im abgelaufenen Geschäftsjahr im Rahmen von Kundenprojekten. Im Fokus stehen hier die Themenbereiche Cyber-Security und zustandsbasierte Wartung (CBM).

Um zukünftige Anforderungen im Bereich "Metro" bedienen zu können, wurde die Entwicklung eines Einstiegssystems weiter vorangetrieben. Dieses soll in 2024 Marktreife erlangen und auf der Innotrans 2024 vorgestellt werden. Das System zeichnet sich durch fokussierte, technische Lösungen sowie geringere Herstellkosten aus.

Im Segment Schaltbau wurde die technologische Expertise sowie das Produktportfolio für elektromechanische Komponenten im Umfeld von Gleichstrom-Anwendungen in den neuen Endmärkten New Energy /​ New Industry sowie E-Mobility Automotive weiter ausgebaut. Diese Applikationen betreffen die (Zwischen-)Speicherung und die (Um-)Verteilung von Energie bzw. Strom sowie neue die Elektrifizierung von kommerziellen Fahrzeugen sowie Personenkraftwagen (PKW). Basierend auf dem langjährigen Know-how beim sicheren Trennen und Schalten von Gleichstrom im Bahnsektor stehen dabei die Erhöhung der Leistung bzw. Reichweite, die Energieeffizienz sowie die Reduktion von Verlustleistungen der jeweiligen Anwendungen im Vordergrund. In diesem Zusammenhang hat Schaltbau im Mai 2022 im Bereich E-Mobility ein neues Verriegelungsschütz auf den Markt gebracht, das in der Batteriebox (Battery Disconnect Unit/​Junction Box) von E-Fahrzeugen zum Einsatz und sich durch hohe Stromtragfähigkeit sowie hohe Energieeffizienz auszeichnet. Es verfügt zudem über ein patentiertes mechanisches Verriegelungssystem, das auch bei extremen Schocks von bis zu 120g/​20ms einen Kurzschluss der Batterieeinheiten verhindert und so für mehr Sicherheit von Fahrzeug und Insassen sorgt. Zudem wurden die Entwicklungsarbeiten an einem neuen Schütz für die Märkte New Engery /​ New Industry fortgesetzt, dass im Frühjahr 2024 dem Markt präsentiert werden soll.

Im Bahnbereich wurden die Entwicklungsarbeiten für Produktneuheiten in den Bereichen Schütze und Electrics for Rolling Stock begonnen, mit dem Ziel diese im Rahmen der Innotrans 2024 vorzustellen.

Der Fokus im Pintsch-Segment lag wie im Vorjahr auf der Einführung einer neuen digitalen Produktgeneration im Bereich der Bahninfrastrukturtechnik. Schwerpunkte bildeten in diesem Jahr das neue digitale Streckenstellwerk (DSTW), eine neue digitale EOW (Elektrisch ortsbediente Weichensteuerung). Im Bereich Gleisfreimeldung wurde begonnen, einen neuen digitalen Radsensor mit einem auswertenden digitalen System zu entwickeln. Alle Systeme sind modular aufgebaut und nutzen im Baukasten-Prinzip gleiche Komponenten und Subsysteme. Im Bereich Lichttechnik hat man eine Entwicklung einer neuen Produktplattform für lichttechnische Signale, bestehend aus dem Lichtsignal und der dazugehörigen Ansteuerelektronik, in den Niederlanden bereits zum Einsatz gebracht.

MITARBEITER

Die Zahl der Beschäftigten lag zum Ende des Geschäftsjahrs 2023 bei 2.899 Mitarbeitern (Vorjahr: 2.901) und damit nahezu auf dem Niveau des Vorjahres. Im Segment Bode reduzierte sich die Anzahl der Mitarbeiter über alle Segment-Gesellschaften leicht auf 1.284 (Vorjahr: 1.359). Die Mitarbeiteranzahl im Segment Schaltbau ist mit 1.116 Mitarbeitern im Vergleich zum Vorjahr (1.066) gestiegen. Im Segment Pintsch stieg die Anzahl der Mitarbeiter auf 487 (Vorjahr: 458).

Im Geschäftsjahresdurchschnitt belief sich die Zahl der Mitarbeiter (Vollzeit-Äquivalente) auf 2.641 (Vorjahr: 2.706). Der leichte Rückgang der Mitarbeiter ist im Wesentlichen auf Restrukturierungsmaßnahmen im Segment Bode zurückzuführen.

Im Rahmen von Qualifizierungsmaßnahmen werden in der Schaltbau-Gruppe technische Schulungen, Produktschulungen sowie Fortbildungen zu gesetzlichen und regulatorischen Themen regelmäßig durchgeführt. Eine bedarfsorientierte Ausbildung trägt entscheidend dazu bei, dass auch künftig qualifizierte Mitarbeiter den Anforderungen des Marktes gerecht werden. Insgesamt befanden sich zum 31. Dezember 2023 in den Gesellschaften der Schaltbau-Gruppe 77 junge Menschen in der Ausbildung (Vorjahr: 67) zu Berufen wie Industriemechaniker, Elektroniker, Industriekaufmann, Fachinformatiker oder Servicetechniker.

ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG

Die Schaltbau Holding AG unterliegt als mitbestimmtes Unternehmen dem "Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst" (FüPoG) und dem "Gesetz zur Ergänzung und Änderung der Regelungen für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst" (FÜPOG II).

Der Aufsichtsrat hatte für die Zusammensetzung des eigenen Gremiums am 20. Februar 2023 eine Zielgröße für den Frauenanteil von 0 % bis zum 31. Dezember 2025 festgelegt, da der amtierende Aufsichtsrat zu diesem Zeitpunkt mit fünf Männern besetzt war, die bis zum Ablauf der Hauptversammlung 2026 gewählt bzw. gerichtlich bestellt wurden. Zum 31. Dezember 2023 bestand der Aufsichtsrat weiterhin aus fünf Männer, was zum Ende der Berichtsperiode einer tatsächliche Quote 0 % entspricht.

Ebenfalls am 20. Februar 2023 hat der Aufsichtsrat bis zum 31. Dezember 2025 eine Zielgröße von 0 % für den Frauenanteil im Vorstand festgelegt, da der amtierende Vorstand zu diesem Zeitpunkt mit zwei Männern besetzt war, die über den Ablauf des 31. Dezember 2025 hinaus bestellt sind, und keine Erweiterung des Vorstands beabsichtigt war. Zum 31. Dezember 2023 bestand der Vorstand weiterhin aus zwei Männer, was zum Ende der Berichtsperiode einer tatsächliche Quote 0 % entspricht.

Aufgrund des aktuell noch sehr geringen Frauenanteil in MINT-Berufen sind auch Zielquoten für die Führungsebenen 1 und 2 unterhalb des Vorstandes, die über dem allgemeinen Frauenanteil der Beschäftigten in MINT-Berufen liegen, kaum realistisch erreichbar. Deshalb hat der Vorstand für die Führungsebenen 1 (Geschäftsführerebene der direkten Segment-Tochtergesellschaften) am 14. Februar 2023 eine Zielgröße bis zum 31. Dezember 2025 von 0 % und für die Führungsebene 2 (mittleres Management; Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit direkter Berichtslinie an Geschäftsführer der Segmentgesellschaften der Schaltbau Holding AG) eine Zielgröße ebenfalls bis zum 31. Dezember 2025 von 10 % festgelegt. In der Führungsebene 1 betrug die Frauenquote zum 31. Dezember 2023 0 %, in der Führungsebene 2 27,5 % (Vorjahr: 8,6%).

Auch wenn die Schaltbau Holding AG bestrebt ist, den Frauenanteil in der Unternehmensgruppe zu erhöhen, haben sowohl für die Besetzung des Vorstandes und des Aufsichtsrats als auch für die Besetzung der weiteren Führungspositionen im Unternehmen in jedem Fall die fachliche Qualifikation und Branchenerfahrung Priorität.

PROGNOSE-, RISIKO- UND CHANCENBERICHT

PROGNOSEBERICHT

ZUKUNFTSGERICHTETE AUSSAGEN

Dieser Lagebericht enthält Angaben und Prognosen, wie der Vorstand der Schaltbau Holding AG die zukünftige Entwicklung der Gesellschaft und des Konzerns einschätzt. In diesem Bericht wird davon ausgegangen, dass diese Einschätzungen realistisch sind. Es ist jedoch möglich, dass zugrunde gelegte Annahmen nicht eintreten oder Risiken und Unsicherheiten auftreten können. Aktuelle Ereignisse können deshalb wesentlich von den erwarteten Umständen abweichen. Dafür können verschiedene Ursachen verantwortlich sein: Änderungen im geschäftlichen und konjunkturellen Umfeld, wesentliche Änderungen im Projektgeschäft oder im Investitionsverhalten der Kunden.

ERWARTETE GESAMTWIRTSCHAFTLICHE UND BRANCHENBEZOGENE RAHMENBEDINGUNGEN

GESAMTWIRTSCHAFTLICHES UMFELD

Für den internationalen Bahnverkehrsmarkt rechnet der Europäische Verband der Bahnzulieferindustrie, UNIFE, weiterhin mit einem stabilen, moderaten Wachstum von jährlich durchschnittlich 3 % und 3,8 % in Westeuropa im Betrachtungszeitraum 2022-2027. 26 Der Bereich Rolling Stock soll mit jährlich durchschnittlich 2,5 % dabei etwas moderater wachsen als der Bereich Rail Infrastructure mit 3,8 %. 27 Positiv wirke sich beispielsweise das gestiegene Umweltbewusstsein aus, das sich in Förderprogrammen wie dem European Green Deal spiegelt. Darüber hinaus dürfte die zunehmende Digitalisierung nach Angaben der Marktexperten von Roland Berger, die diese Studie im Auftrag der UNIFE durchgeführt hatten, die Attraktivität des Bahnsektors steigern. Auch die als Reaktion auf die COVID-19-Pandemie aufgelegten Wirtschaftsförderprogramme, darunter das EU-Recovery and Resilience Facility Program, sollten sich positiv auf das Wachstum auswirken. 28

26 UNIFE /​ Roland Berger: World Rail Market Study forecast 2022 to 2027, S. 9 [Keine aktualisierte Studie veröffentlicht. Text nach wie vor gültig.]

In Deutschland dürfte der Bahnsektor mittel- und langfristig in erheblichem Maße vom geplanten Investitionspaket der Bundesregierung und der Deutschen Bahn in Höhe von rund 86 Mrd. EUR profitieren. 29 Bis 2030 soll damit das gesamte Streckennetz modernisiert werden. Erheblichen Anteil am Investitionspaket hat dabei das Projekt "Digitale Schiene Deutschland". Die Tochtergesellschaft Pintsch hatte in diesem Zusammenhang 2020 den Zuschlag für die Umsetzung eines digitalen Stellwerks rund um die Zwieseler Spinne gewonnen. Im Juli 2022 startete die Aufrüstung der Strecke. Die Arbeiten sollen bis Ende 2024 abgeschlossen sein. Auf dem Bahngipfel im September 2023 bekräftigte das Bundesministerium für Digitales und Verkehr trotz der angespannten Haushaltslage an dem bis 2027 geplanten Rekordinvestitionsvolumen von rund EUR 40 Mrd. festzuhalten. 30

Während die Geschäftsentwicklung im Segment Bode als Zulieferer der Fahrzeughersteller im Rahmen des gedämpften Marktwachstums noch teilweise von den Auswirkungen der Pandemie und der hohen Inflation beeinflusst werden könnte, wird das Investitionsprogramm der Bundesregierung und der Deutschen Bahn voraussichtlich positive Auswirkungen auf die weitere Geschäftsentwicklung im Segment Pintsch haben. Für das Segment Schaltbau rechnet die Gesellschaft weiterhin mit einem Wachstum über den Branchenerwartungen.

Branchenumfeld DC-Power: Weiterhin hohe Wachstumsdynamik im Bereich New Energy /​ New Industry und e-Mobility

In ihrem "Stated Policies Scenario", das die aktuellen und angekündigten Förderungen und regulatorischen Rahmenbedingungen berücksichtigt, rechnet die International Energy Agency (IEA) bis 2030 bei Elektrofahrzeugen insgesamt mit einem jährlich durchschnittlichen Wachstum von 30 %. 31 Moderater schätzen die US-Marktforscher MarketsAndMarkets das Wachstum ein. Sie rechnen mit einem jährlich durchschnittlichen Marktwachstum von 13,7 % von 2023 bis 2030. 32

Der Markt für E-Fahrzeug-Batterien wird nach Angaben von MarketsAndMarkets jährlich durchschnittlichen um 19 % wachsen. Dabei soll das Marktvolumen 2027 bereits 134,6 Mrd. USD erreichen. 33

Der Trend geht also hin zu einem steigenden Anteil von E-Fahrzeugen. 55 % (Vorjahr: 52 %) der Befragten aus insgesamt 20 Ländern, die aktuell ein Auto kaufen möchten, gaben im "Mobility Lens Consumer Index" der Beratungsgesellschaft EY an, ein E-Fahrzeug in Betracht zu ziehen. 34

Das Center of Automotive Management (CAM) geht in einer Studie davon aus, dass der Markt für E-Autos bei den Neuzulassungen in Deutschland im Jahr 2024 um 15 % und 2025 um 25 %, jeweils gegenüber dem Vorjahr, wachsen werde. 35 26UNIFE /​ Roland Berger: World Rail Market Study forecast 2022 to 2027, S. 9 [Keine aktualisierte Studie veröffentlicht. Text nach wie vor gültig.]

27 Ebd., S. 116
28 Ebd., S. 5
29 Deutsche Bahn: #Starke Schiene, Pressemitteilung vom 14. Januar 2020 [Gleiche Quelle, Text aus GB 2022 übernommen]
30 BMDV: Schienengipfel 2023, 15.09.2023
31 TEA: Global EV Outlook 2023, S.109
32 Markets and Markets: Electric Vehicle Market - 2023-2030
33 Markets and Markets: Electric Vehicle Battery market Size, Share, Global Forecast by 2027
34 EY: Mobility Lens Consumer Index 2023 Study. S. 2 + 11
35 Center of Automotive Management (CAM): Entwicklungstrends der Elektromobilität, 12. Dezember 2023

Die Marktforscher von Dataforce gehen hingegen davon aus, dass der Markt in Deutschland 2024 aufgrund der von der Bundesregierung angekündigten Entscheidung, den Umweltbonus 2024 vorzeitig einzustellen, um ca. 4 % schrumpfen werde. 36

Die Schaltbau-Gruppe dürfte mit ihrem Segment Schaltbau aufgrund der langen Projektvorlaufzeiten im Automobilsektor erst mittelfristig von dem starken Marktwachstum im Bereich e-Mobility Automotive profitieren.

New Energy /​ New Industry: Ausbau Erneuerbarer Energien sorgt für Wachstumsschub bei Energiespeichern

BloombergNEF geht davon aus, dass die installierte Energiespeicherkapazität bis 2030 auf 411 GW anwachsen wird - fünfzehnmal so viel wie die 27 GW, die Ende 2021 installiert waren. Als Markttreiber nannte BoombergNEF neue Förderprogramme, wie der US Inflation Reduction Act, der eine Fördersumme von mehr als $369 Mrd. USD für umweltfreundliche Technologien bereitstellt, und der REPowerEU Plan der Europäischen Union, mit dem die Abhängigkeit von russischem Gas reduziert werden soll. 37

Für ein Net-Zero Szenario müsste nach Angaben der International Energy Agency (IEA) der jährliche Zuwachs der Speicherkapazitäten allerdings noch deutlich beschleunigt werden. Um das 35-fache müsste die netzfähige Speicherkapazität bis 2030 auf 970 GW erhöht werden. Zum Vergleich: 2022 lag der Zuwachs nur bei 11 GW. 38

Im Rahmen der durch den Einmarsch Russlands in die Ukraine versursachten Energiekrise haben viele europäische Länder und insbesondere Deutschland ihre Ausbauziele für erneuerbare Energien und entsprechenden Förderprogramme deutlich erhöht. So kündigte die Bundesregierung im Zuge der Billigung der EEG-Novelle durch den Bundesrat an, die Ausbaugeschwindigkeit der erneuerbaren Energien verdreifachen und den Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch bis 2030 auf mindestens 80 % steigern zu wollen. 39

Die Marktforscher der IMARC Group schätzen, dass das globalen Marktvolumen für Lithium-Ionen-Batterien bei einem jährlich durchschnittlichen Wachstum von 11,5 % in den Jahren 2024 bis 2032 139,6 Mrd. USD erreichen wird. 40

Im Bereich DC-Power liefert das Segment Schaltbau sicherheitsrelevante Komponenten und Lösungen für Batterielösungen und das Energiemanagement. Die Gruppe dürfte insofern vom Marktwachstum bei E-Fahrzeuge und den Ausbau erneuerbarer Energien langfristig profitieren.

ERWARTETE GESCHÄFTS- UND ERTRAGSLAGE

Als zentrale Steuerungskennzahlen für den Konzern und die Segmente hat der Vorstand den Auftragseingang als operativen Frühindikator, das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte (Adjusted EBITDA)) sowie den Free Cashflow definiert.

Weiterhin steuert der Vorstand den Konzern nicht nach nicht-finanziellen Leistungsindikatoren.

Langfristig ist die Strategie der Gesellschaft darauf ausgerichtet, die zukunftsträchtigen und wettbewerbsstarken Konzernaktivitäten zu fördern und die Schaltbau-Gruppe auf ein nachhaltig profitables Wachstum auszurichten.

36 DataForce: Vom Leitmarkt zum Nachzügler: Deutschland fällt bei der E-Mobilität zurück, 15.12.2023
37 BloombergNEF: Global Energy Storage Market to Grow 15-Fold by 2030. Pressemitteilung vom 12. Oktober 2022 [Keine Aktualisierung verfügbar. Angaben aus GB 2022 übernommen]
38 IEA: Grid-Scale Storage. Tracking report July 2023
39 Die Bundesregierung: Ausbau erneuerbarer Energien massiv beschleunigen, 01. März 2023
40 IMARC Group: Lithium-ion Battery Market Report by Product Type, Power Capacity, Application, and Region 2024-2032

Für das Geschäftsjahr 2024 prognostiziert der Vorstand der Gesellschaft eine insgesamt stabile gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Die vorliegenden Marktdaten sowie wirtschaftliche Indikatoren deuten aus Sicht des Managements darauf hin, dass die Schaltbau-Gesellschaften in einem Geschäftsumfeld tätig sind, das günstige Bedingungen für ein stabiles Marktwachstum schafft. Die Prognose für das kommende Geschäftsjahr basiert neben den erwarteten Geschäftschancen auf stabilen weltweiten Lieferketten, einer weitestgehend unveränderten Materialpreisentwicklung, einem Rückgang der weltweiten Inflationsraten sowie keinen weiteren aufkommenden geopolitischen Risiken.

Im Rahmen der Planung wurden Risiken, die sich aus der aktuellen Marktsituation sowie aktueller geopolitscher Konflikt - soweit bekannt - berücksichtigt.

Die teilweise in den Vorjahren eingeleiteten Maßnahmen zur Fokussierung der Schaltbau-Gruppe auf ihre strategischen Kernkompetenzen, die Entwicklung neuer Geschäftsfelder und die Steigerung der Profitabilität werden im Geschäftsjahr 2024 unverändert fortgeführt.

Die Gesellschaft erwartet für das Geschäftsjahr 2024 in der gegenwärtigen Struktur ohne Desinvestitionen und/​oder Akquisitionen einen Konzern-Auftragseingang in einer Bandbreite von EUR 550 Mio. bis EUR 580 Mio. Ohne Berücksichtigung von Sondereffekten ergibt sich für den Konzern eine bereinigte EBITDA-Marge von rund 11-13 % (Verhältnis Adjusted EBITDA zu Umsatzerlöse). Der Free-Cashflow wird aufgrund der bereits feststehenden Investition in zukünftiges Wachstum im Jahr 2024 im Bereich von EUR 0 Mio. bis EUR -30 Mio. erwartet.

SEGMENTE

Im Segment Schaltbau wird für das Geschäftsjahr 2024 sowohl für den Auftragseingang als auch die Umsatzerlöse mit einem leicht steigenden Wachstum gerechnet. Im Kerngeschäft mit Bahnkomponenten wird eine stabile Geschäftsentwicklung auf dem Niveau des Geschäftsjahres 2023 erwartet. Im Bereich New Energy /​ New Industry geht man von einem weiterhin deutlichen Wachstum beim Auftragseingang und den Umsatzerlösen aus. Im Bereich e-Mobility Automotive werden 2024 noch keine wesentlichen Umsatzerlöse erwartet. Für das Geschäftsjahr 2024 geht der Vorstand von einer leicht steigenden Adjusted EBITDA-Marge im Vergleich zum Geschäftsjahr 2023 aus.

Nachdem der Auftragseingang im Geschäftsjahr 2023 aufgrund von größeren Kundenprojekten deutlich über dem Auftragseingang des Vorjahres lag, wird im Segment Bode für 2024 mit einem rückläufigen Auftragseingang gerechnet. Für das Segment Bode wird im Geschäftsjahr 2024 ein moderater Anstieg der Umsatzerlöse erwartet, welcher bereits zu einem großen Teil durch den bestehenden Auftragsbestand gedeckt ist. Als Wachstumstreiber wird hier insbesondere das Kerngeschäft OE Rail sowie der After-Sales Bereich erwartet. Infolgedessen geht das Management von einer weiter verbesserten Adjusted EBITDA-Marge im Vergleich zu 2023 aus.

Für das Segment Pintsch wird im Geschäftsjahr 2024 ein sehr deutlicher Anstieg im Auftragseingang erwartet, welcher insbesondere auf erwartete Großprojekte im Bereich Stellwerkstechnik zurückzuführen ist, erwartet. Bei den Umsatzerlösen geht der Vorstand von einem deutlichen Umsatzwachstum u.a. bedingt durch Nachholeffekte aufgrund kundenseitig verschobener Projekte im Jahr 2023 aus. Die Adjusted EBITDA-Marge wird über dem Vorjahresniveau erwartet.

SCHALTBAU HOLDING AG

Für die Schaltbau Holding AG rechnet der Vorstand unter Berücksichtigung von Ergebnisabführungen von Tochterunternehmen und vor Ergebnisabführung an die unmittelbare Mehrheitsgesellschafterin, Voltage BidCo GmbH, mit einem nahezu ausgeglichenen Ergebnis vor Steuern.

ERWARTETE FINANZLAGE

Der zuletzt bestehende Konsortialkreditvertrag wurde mit Wirkung zum 25. Oktober 2021 von der Schaltbau Holding AG ordentlich gekündigt. Die Refinanzierung der Gesellschaft erfolgt im Wesentlichen durch ein Darlehen der Voltage BidCo GmbH, München, über EUR 114,0 Mio. mit einer regulären Laufzeit bis zum Jahr 2031. Aufgrund der im Dezember 2023 abgeschlossenen dritten Ergänzungsvereinbarung zwischen der Schaltbau Holding AG und der Darlehensgeberin verzichtet die Voltage BidCo GmbH auf das Recht, die Darlehenssumme bis einschließlich 31. Dezember 2025 vorzeitig einfordern zu können.

Es wird erwartet, dass alle im Jahr 2024 anstehenden Investitionen ohne weitere Finanzierungsmaßnahmen durchgeführt werden können.

RISIKOBERICHT

COMPLIANCE

In der Schaltbau GmbH, der Bode - Die Tür GmbH sowie der Pintsch GmbH sind Compliance-Funktionen etabliert. Die Compliance-Officer oder -Beauftragten der Führungsgesellschaften berichten an die jeweiligen Geschäftsführungen sowie an den Group Compliance Officer der Schaltbau-Gruppe. Dieser wiederum berichtet regelmäßig oder bei Bedarf ad-hoc direkt an den Vorstand der Schaltbau Holding AG.

Das Bewusstsein für Compliance wird unter anderem über einen Verhaltenskodex der Schaltbau-Gruppe sowie gezielte Aus- und Weiterbildungen verankert und gestärkt. Dazu dienen auch interne Revisionen, die darauf abzielen, die Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Vorgaben bei den einzelnen Unternehmen der Schaltbau-Gruppe weltweit sicher zu stellen.

Zudem besteht ein gruppenweites Hinweisgebersystem, bei dem Mitarbeiter oder auch Dritte u.a. bestehende oder mögliche Risiken innerhalb der Schaltbau-Gruppe (auf Wunsch auch anonym) melden können.

RISIKOMANAGEMENT

RISIKOSTRATEGIE UND ORGANISATION DES RISIKOMANAGEMENTS

Die Geschäftstätigkeit der Schaltbau-Gruppe ist inhärent mit Risiken verbunden. Der verantwortungsvolle Umgang mit Risiken und deren Steuerung ist ein wesentliches Element der Unternehmensführung. Das in der Schaltbau-Gruppe implementierte Risikomanagementsystem zielt darauf ab, das Bewusstsein für Risiken in allen Gesellschaften und betrieblichen Funktionen zu schärfen, Risiken frühzeitig zu erkennen, durch geeignete Maßnahmen finanzielle Auswirkungen zu begrenzen sowie eine Bestandsgefährdung des Unternehmens zu vermeiden. Das Risikomanagement leistet so einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der strategischen, operativen und finanziellen Ziele der Schaltbau-Gruppe.

Das Risikomanagementsystem der Schaltbau-Gruppe entspricht den Anforderungen des KonTraG (Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich) aus dem Jahr 1998. Auf die Implementierung der erweiterten Anforderungen des am 25. Juni 2020 vom Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. (IDW) verabschiedeten Prüfungsstandard 340 n.F., der die Prüfung von Risikofrüherkennungssystemen (§ 91 Abs. 2 AktG) neu fasst, hat die Schaltbau-Gruppe aufgrund des zum Dezember 2021 erfolgten Delisting aus dem regulierten Markt verzichtet.

Das Risikomanagementsystem ist in einer konzernweiten Richtlinie beschrieben und festgelegt. Es beinhaltet ein im Umfang angemessenes Dokumentations- und Berichtswesen. Die Chancen und Risiken in der Schaltbau-Gruppe werden fortlaufend erfasst, bewertet, analysiert und zu jedem Quartalsende aktuell berichtet. Risiken werden in allen vollkonsolidierten Gesellschaften und wesentlichen Beteiligungsgesellschaften zunächst dezentral identifiziert, durch die Führungsgesellschaften der einzelnen Segmente aufgenommen und bewertet sowie in einer zweiten Stufe in der Konzern-Muttergesellschaft beurteilt und konsolidiert. Dabei werden alle Schadenspotenziale nach ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und ihrer möglichen finanziellen Auswirkung erfasst. Risiken mit einer potenziellen Schadenshöhe ab TEUR 500 werden als wesentliche Risiken des Konzerns klassifiziert, separat erfasst und dargestellt, wodurch eine qualitative als auch quantitative Risikoerfassung sichergestellt ist. Verantwortlich für das Einhalten der Risikomanagementrichtlinie sind der zentrale Risikomanager der Konzern-Muttergesellschaft und die Risikomanager der Führungsgesellschaften der operativen Segmente.

Meldepflichtig sind unabhängig von ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit grundsätzlich alle Unsicherheiten, die ein Risiko mit Blick auf eine Zielabweichung darstellen. Darunter versteht die Schaltbau-Gruppe negative Auswirkungen auf die Geschäfts- sowie die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie die Reputation in den jeweiligen Einzelgesellschaften einschließlich der Schaltbau Holding AG. Eine Aggregation der Risiken auf Ebene der Schaltbau-Gruppe findet aufgrund der unterschiedlichen Geschäftsmodelle und damit einhergehender Risikosituationen überwiegend nicht statt.

Die Risikokategorien lassen sich wie folgt nach der Schadenshöhe klassifizieren:

Max. Schadenshöhe (Ergebnis /​ Liquidität)

scrollen
Angaben in TEUR
Gering < 100
Mittel 100 - 500
Hoch > 500

Hinsichtlich der Eintrittswahrscheinlichkeiten gilt folgende Unterteilung:

Eintrittswahrscheinlichkeit

scrollen
Gering 0% - 10%
Mittel 11% - 30%
Hoch 31% - 50%
Sehr hoch 51% - 99%

Alle Risiken werden durch angemessene Maßnahmen begrenzt oder bewältigt. Soweit möglich, werden die Risiken durch Versicherungen gedeckt oder durch Rückstellungen in der Bilanz berücksichtigt. Dennoch können Schäden entstehen, die nicht versicherbar sind oder für die keine Rückstellungen gebildet wurden bzw. die über die gebildeten Rückstellungen hinausgehen. Die bilanzielle Risikovorsorge über Rückstellungen, Einzel- und Pauschalwertberichtigungen wird im Rahmen der Risikoberichterstattung gesondert dargestellt.

Ab einer potenziellen Schadenshöhe von TEUR 500 werden Risiken einheitlich für alle Unternehmen als hoch klassifiziert, da bei diesem Betrag von einer erheblichen negativen Beeinträchtigung der Geschäftslage sowie der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der jeweiligen in die Risikoberichterstattung eingebundenen Gesellschaften ausgegangen werden muss.

Diese Risiken werden kontinuierlich überwacht.

Die fortlaufende, vierteljährliche Aktualisierung der Risiken liegt in der Verantwortung des Vorstands der Schaltbau Holding AG, der Geschäftsführer in den Mehrheitsbeteiligungen sowie den Risikomanagern.

RISIKOBERICHTERSTATTUNG

Die Gesellschaften der Schaltbau-Gruppe berichten quartalsweise über das gesamte Spektrum der Risiken und etwaige Veränderungen der Risikosituation an den Konzern-Verantwortlichen für Risikomanagement und Compliance (Head of Group Compliance). Dieser erstellt daraus viermal jährlich den detaillierten Risikobericht für den Vorstand der Schaltbau Holding AG und berichtet über die Umsetzung, Durchführung und Überwachung des Risikomanagementsystems. Über die aktuelle Risikosituation berichtet der Head of Compliance gemeinsam mit dem Vorstand dem Aufsichtsrat. Risiken mit einer Schadenshöhe ab TEUR 500, die zwischen den Berichtsperioden für die Unternehmen der Schaltbau-Gruppe auftreten, werden innerhalb von fünf Arbeitstagen von der betroffenen Geschäftsführung an den Konzern-Verantwortlichen für Risikomanagement und Compliance (Head of Group Compliance) sowie an den Vorstand der Schaltbau Holding AG berichtet.

Zusätzliche Erkenntnisse über die Risikosituation in der Schaltbau-Gruppe gewinnt der Vorstand durch monatliche Berichte der Führungsgesellschaften zur Vertriebs-, Ergebnis- und Personalentwicklung, ebenso wie über kontinuierliche Liquiditätsplanungen sowie die Berichterstattung über qualitätsbedingte und sonstige betriebliche Kosten. Darüber hinaus werden in regelmäßigen Review-Meetings alle risiko- und chancenrelevanten Themen sowie die aktuelle wirtschaftliche Situation im Vergleich zur Geschäftsplanung, zum Vorjahr und zum rollierenden Forecast besprochen. Betrachtet und analysiert werden zudem Markt- und Wettbewerbstendenzen sowie Entwicklungsprojekte.

Mit den oben beschriebenen Maßnahmen ist sichergestellt, dass Bedrohungen frühzeitig erkannt, Zukunftspotenziale in den einzelnen Segmenten und Tochtergesellschaften identifiziert und erforderliche Maßnahmen zeitnah eingeleitet werden.

Die Einteilung der Risiken in der Schaltbau-Gruppe erfolgt nach Kategorien, wie sie in der obenstehenden Matrix dargelegt sind. Danach werden die Risikokategorien in die Achsen Auswirkungen (in TEUR) und Eintrittswahrscheinlichkeiten (in %) gegliedert. Auf der Grundlage der obenstehenden Matrix werden in der folgenden Tabelle Risiken mit einem Wert ab TEUR 500 aufgeführt.

WESENTLICHE RISIKEN DER SCHALTBAU HOLDING AG UND DER SEGMENTE

Die nachstehende Brutto-Darstellung der Risikosituation beinhaltet alle wesentlichen Einzelrisiken der Gesellschaften mit einem Risikowert ab TEUR 500 und berücksichtigt keine risikoreduzierenden Maßnahmen.

scrollen
Risikofeld Vorwiegend betroffene Bereiche Bewertung aus Sicht des Bereichs
GESAMTWIRTSCHAFTLICHE RISIKEN UND BRANCHENRISIKEN
Absatzrisiken aufgrund der Entwicklung der Konjunktur in Deutschland im Jahr 2024
Nachfragerückgang Alle Segmente Hoch
Umsatzrealisierung aufgrund von Projektverschiebung Segment Pintsch Hoch
Beschaffungsrisiken
Anstieg der Materialpreise Alle Segmente Hoch
Abhängigkeit von wenigen Lieferanten Segment Schaltbau Segment Pintsch Hoch
IT-Security (Cyber-Angriffe auf die Schaltbau-Gruppe) Schaltbau Holding AG, alle Segmente Hoch
RISIKEN ENTLANG DER WERTSCHÖPFUNGSKETTE
Produktions-, Prozess- und Qualitätsrisiken
Gewährleistungsrisiken und Reklamationen; inkl. Abwertung von Forderungen Segment Bode, Segment Pintsch Mittel bis Hoch
Nichterreichung von Meilensteinen im Projektgeschäft Segment Pintsch Hoch
Auftragsabwicklung
Versorgung von Kunden mit Ersatzteilen Segment Pintsch Hoch
Nichterreichung der gelplanten Lieferperformance Segment Schaltbau Hoch
PERSONALRISIKEN
Risiken im Zusammenhang mit der Beendigung von Arbeitsverträgen Segment Schaltbau Hoch
RECHTLICHE UND STEUERLICHE RISIKEN
Inanspruchnahme von Bürgschaften Schaltbau Holding AG Hoch
Steuerrisiken Alle Segmente Mittel
RISIKEN AUS BETEILIGUNGEN
Operative Performance von Beteiligungen Alle Segmente Hoch
Fehlende Ausschüttungen Segment Schaltbau Hoch
FINANZWIRTSCHAFTLICHE RISIKEN
Barabfindung von Minderheitsgesellschaftern Segment Schaltbau Holding AG Mittel
Außerordentliche Abschreibung von Vorratsvermögen Segment Schaltbau Mittel
Wechselkursänderungen Schaltbau Holding AG Mittel

Über die oben dargestellten Risiken hinaus wurden keine weiteren wesentlichen Risiken identifiziert. Die Risikolage ist zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2023 unter Berücksichtigung der wesentlichen Ereignisse dargestellt.

GESAMTWIRTSCHAFTLICHE RISIKEN UND BRANCHENRISIKEN

Absatzrisiken aufgrund der Entwicklung der Konjunktur in Deutschland im Jahr 2024

Die deutsche Wirtschaft befand sich im Jahr 2023 in einer Stagnation, verursacht durch einen rückläufigen privaten Konsum sowie eine schwache außenwirtschaftliche Nachfrage. 41 Insbesondere die Energiekrise, die hohe Inflation sowie Zinserhöhungen führten zu einer Abschwächung der deutschen Wirtschaft. Gleichzeitig erholt sich die Weltwirtschaft nur langsam von den Folgen der Corona-Pandemie und des Russland-Ukraine-Kriegs.

Auch für das Jahr 2024 erwarten die Ökonomen der meisten Institute und Banken keine Erholung für die deutsche Wirtschaft (u.a. ifo-Institut für Wirtschaftsforschung). Daher ist davon auszugehen, dass auch im kommenden Jahr das Bruttoinlandsprodukt kaum spürbar wachsen wird.

Diese Entwicklung betrifft alle Segmente der Schaltbau-Gruppe. Aufgrund der negativen Prognosen für das Jahr 2024 haben die Gesellschaften der Schaltbau-Gruppe eine Korrektur des geplanten Umsatzes vorgenommen sowie erste Maßnahmen ergriffen, u.a. Kurzarbeit, verlängerte Werksferien, um Personalkapazitäten entsprechend anzupassen.

Neben der allgemeinen prognostizierten Konjunkturschwäche in Deutschland bestehen für das Jahr 2024 weitere Unsicherheiten, u.a. in Bezug auf die Folgen des Schuldenurteils des Bundesverfassungsgerichts sowie des Kriegs in Israel, die sich ebenfalls negativ auf die Wirtschaftsleistung auswirken könnten. Insbesondere der Streit um den Bundeshaushalt verunsichert viele deutsche Unternehmen, die als Folge ihre Investitionsentscheidungen zurückstellen könnten. Von besonderer Bedeutung für die Schaltbau-Gruppe sind staatliche und private Investitionsentscheidungen im Bahnsektor. In diesem Bereich ist die Anzahl der potenziellen Kunden begrenzt. Diese Strukturen schaffen eine hohe Nachfragemacht auf Kundenseite, die zu verstärktem Preisdruck führen kann.

Vor diesem Hintergrund kann ein möglicher Nachfragerückgang wesentlicher Absatzbranchen bzw. ein höherer Preisdruck im Jahr 2024 einzelne Segmente der Schaltbau-Gruppe der belasten. Ausgabenkürzungen oder eine Verlagerung von Investitionen in Bereiche, die von der Schaltbau-Gruppe nicht abgedeckt werden, können die Auftragslage negativ beeinflussen. Zudem kann aufgrund der allgemeinen wirtschaftlichen Lage nicht ausgeschlossen werden, dass Kunden der Schaltbau-Gruppe, insbesondere aus dem Bahnsektor, einzelne Projekte verschieben oder stornieren, woraus schwankenden Abnahmemengen resultieren. Die oben genannte Marktstruktur der Schaltbau-Gruppe verstärkt diese Risiken.

Aber auch im Weltmarkt bestehen derzeit viele Unsicherheiten, u.a. aufgrund der hohen Zinsen sowie geopolitischer Konfliktherde (u.a. Versorgung mit Rohstoffen, komplexe Lieferketten, Sanktionen), die eine Erholung der Weltwirtschaft hemmen. Dies hat vor allem für Exportländer, wie Deutschland negative Auswirkungen. Eine weitere Abschwächung der Weltwirtschaft würde zu einer negativen Abweichung des Umsatzes gegenüber dem geplanten Umsatz führen. Dieses Risiko würde alle Segmente der Schaltbau-Gruppe betreffen. Insbesondere im Segment Schaltbau besteht in den Bereichen New Industrie und New Energy ein hohes Risiko, dass die Umsatzziele für das Jahr 2024 nicht erreicht werden. Das Segment Schaltbau geht jedoch auch davon aus, dass im Bereich Rail Components der Plan für das Jahr 2024 übererfüllt wird und somit dieses Risiko mehr als kompensiert werden kann.

Beschaffungsrisiken

Auf den Beschaffungsmärkten besteht das Risiko, dass auch im Jahr 2024 die Materialkosten weiter steigen. Dies gilt insbesondere für Einkaufsverträge mit Preisgleitklauseln. Vor allem das Segment Schaltbau sieht hierin ein hohes Risiko.

Zudem ist für das Jahr 2024 nicht auszuschließen, dass es aufgrund von Störungen in der Lieferkette (u.a. auf der Seeroute durch das Rote Meer) zu höheren Transportkosten kommen wird.

Gleichzeitig besteht eine Chance, dass die für das Jahr 2024 geplanten Materialkosten, aufgrund positiver Markteinflüsse (z.B. stärker sinkende Inflationsraten oder geringere Lohnsteigerungen) niedriger als geplant ausfallen.

41 laut Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (Pressemitteilung vom 14. November 2023)

Zudem bestehen teilweise hohe Abhängigkeiten ("single sourcing") zwischen Unternehmen der Schaltbau-Gruppe und Lieferanten. Kommt es auf Seiten des Lieferanten zu unerwarteten Produktionsunterbrechungen oder Qualitätsmängel, könnte dies zu Lieferausfällen führen, was sich unmittelbar auf den Umsatz auswirken kann. Hierin sehen die Segmente Schaltbau und Pintsch ein hohes Risiko.

IT-Security (Cyber-Angriffe)

Mit der immer schnelleren Weiterentwicklung technischer Komponenten und Produkte im Rahmen einer immer umfassenderen Digitalisierung sowie der verstärkten Nutzung des Internets nimmt der Schutz digitaler Daten einen sehr hohen Stellenwert ein. Doch trotz der zunehmenden Abhängigkeit von IT-Systemen zeigen Studien, dass sowohl der öffentliche als auch der private Sektor in Deutschland erhebliche Schwachstellen in der IT-Sicherheit aufweist.

Insbesondere durch Cyberangriffe (vor allem Malware [u.a. Ransomware, Spyware], Phishing) versuchen Kriminelle, böswillig und vorsätzlich durch unbefugten Zugriff auf Computersysteme, Assets anderer zu stehlen, verfügbar zu machen, zu verändern, zu deaktivieren oder zu zerstören.

Die wirtschaftlichen Schäden, die etwa durch Produktionsausfälle, den Verlust von Geschäftsgeheimnissen oder die Kosten für eine Wiederherstellung von Daten entstehen, können immens sein. Allein in Deutschland entstehen in der Wirtschaft allein durch Hackerangriffe jährlich Schäden in Höhe von mehr als 200 Milliarden Euro. 42

Um das IT-Security-Risiko zu minimieren und ein Eindringen in die Netzwerke der Schaltbau-Gruppe zu vermeiden oder zumindest zu erschweren, wurden bzw. werden diverse präventive Maßnahmen gruppenweit implementiert (u.a. standardisierte Netzwerkstrukturen, Multi Faktor Authentifizierung). Weitere Maßnahmen sind für das Jahr 2024 geplant (u.a. intensivierte Trainings von Beschäftigten der Schaltbau-Gruppe).

Trotz Einführen von präventiven Maßnahmen, können Cyber-Angriff nicht ausgeschlossen werden, da die Methoden von Kriminellen immer professioneller werden. Dieses verbleibende Risiko betrifft alle Segmente der Schaltbau-Gruppe und wird insgesamt als hoch eingeschätzt.

RISIKEN ENTLANG DER WERTSCHÖPFUNGSKETTE

Wettbewerbsnachteile beim Produktspektrum, der Produktqualität, dem Preis wie auch bei Entwicklungs- oder Lieferzeiten können zu einem Verlust von Marktanteilen führen. Die Schaltbau-Gruppe begegnet Wettbewerbsrisiken durch die kontinuierliche, kundenorientierte Weiterentwicklung der Produkte. Durch die Integration der Systemlösungen in die Plattformen der Kunden bestehen verlässliche und langfristig angelegte Kundenbeziehungen, die intensiv gepflegt werden. Trotzdem bestehen folgende Risiken entlang der Wertschöpfungskette.

Produktions-, Prozess- und Qualitätsrisiken

Produktionsstörungen oder -unterbrechungen können die Kostensituation belasten und überdies einen Lieferverzug hervorrufen, während ebenso Qualitätsprobleme bei der Produktentwicklung sowie im Produktionsprozess, Verzögerungen bei der Fertigstellung von Entwicklungsprojekten zu Kundenreklamationen und entsprechenden Gewährleistungsforderungen führen können.

Werden Qualitätsprobleme bekannt, kann sich dies zudem negativ auf den Absatz des betroffenen Produkts auswirken. Arbeitssicherheits- und Umweltrisiken können die Gesundheit der Mitarbeiter gefährden und hohe Haftungsrisiken auslösen.

42 Bitkom, 2023

Produktionsrisiken werden durch umfassende Richtlinien und Verfahrensanwendungen zu Qualitätsmanagement, Produkt- und Arbeitssicherheit eingegrenzt. Qualitätsrisiken sind zum Teil über Gewährleistungsrückstellungen abgedeckt. Dennoch bestehen zum Teil hohe Risiken, da die wirtschaftlichen Einbußen durch berechtigte Kundenreklamationen die gebildeten Rückstellungen überschreiten können. Neben produktbezogenen Fehlfunktionen oder Qualitätsmängeln können insbesondere bei der Fertigstellung von Großprojekten verzögerte Auslieferungen oder durch ein Nichterreichen von Meilensteinen, die beispielsweise kapazitätsbedingt sind, neben dem Umsatzausfall zu Vertragsstrafen sowie Vereinbarungen auf Forderungsverzicht oder gar zu Auslistungen führen. Hinzu kommt, dass Produktions- und Qualitätsrisiken häufig mit Reputationsrisiken verbunden sind, welche das Geschäft auf Dauer beeinträchtigen können. Diese Risiken werden in den Segmenten Bode und Pintsch als hoch eingeschätzt.

Auftragsabwicklung

Sofern Obsoleszenz-Vereinbarungen bestehen, verpflichten sich Hersteller/​Verkäufer, für einen angemessenen, an der üblichen Lebensdauer seiner Produkte orientierten Zeitraum, die Ersatzteilversorgung der Käufer sicherzustellen. Dadurch entstehen Zusatzkosten durch längerfristige Bevorratung und Engineering-Aufwand für die Ablösung der Altprodukte. Insbesondere das Segment Pintsch sieht hier ein hohes Risiko.

Die Lieferperformance hat einen direkten Einfluss auf die Kundenzufriedenheit. Für die Schaltbau-Gruppe ist es deshalb essenziell, dass bestellte Produkte termingerecht und in der gewünschten Qualität an Kunden geliefert werden. Im Segment Schaltbau konnte mit dem Umzug in das neue Werk in Velden im Jahr 2023 die hohe Lieferperformance des Segments nicht erreicht werden. Es wurden unmittelbar Maßnahmen eingeleitet, um die Planwerte der Lieferperformance zu erreichen. Sofern eine weitere Verbesserung der Lieferperformance kurzfristig nur mit einem verstärkten Personaleinsatz zu erreichen wäre, würde dies im Jahr 2024 zu Lasten der Produktivität gehen. Das Segment Schaltbau sieht hierin ein großes Risiko.

PERSONALRISIKEN

Die Unternehmen der Schaltbau-Gruppe wenden im Einklang mit gesetzlichen Vorgaben und arbeitsrechtlichen Regeln hohe Standards in Bezug auf Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit an. Neue Technologien und die Einführung neuer Arbeitsprozesse können jedoch, ebenso wie die Neueinstufung von bisher unbedenklichen Materialien, unvorhersehbare Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen haben und beispielsweise zu einer höheren Zahl von Unfällen führen. Unsichere Arbeitsplätze bergen das Risiko erhöhter Fluktuation der Arbeitnehmer und können überdies die Motivation von Mitarbeitern beeinträchtigen, ihrerseits einen Beitrag zur Arbeitssicherheit zu leisten. Die daraus resultierenden Reputationsrisiken könnten sich negativ auf die Geschäftslage auswirken und - zusammen mit etwaigen Geldbußen - die Ertragslage beeinträchtigen.

Die Schaltbau-Gruppe schätzt ihre Beziehungen zur Belegschaft, den Betriebsräten und Gewerkschaften positiv ein. Gleichwohl besteht das Risiko von arbeitsrechtlichen Konflikten, etwa im Rahmen von Tarifvertragsverhandlungen, welche die Produktion beeinträchtigen können. Je nach Dauer der Auseinandersetzung kann dies die Geschäftstätigkeit sowie die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich beeinflussen.

Durch die Beendigung von individuellen Arbeitsverhältnissen im Jahr 2023 bestehen im Segment Schaltbau derzeit vereinzelt hohe Risiken.

RECHTLICHE UND STEUERLICHE RISIKEN

Mit der internationalen Tätigkeit der Unternehmen der Schaltbau-Gruppe sind rechtliche Risiken verbunden. Diese können sich im Wesentlichen aus Rechtsstreitigkeiten, Patentrechtsverletzungen und Schadensersatzforderungen ergeben. In der Inanspruchnahme aus Bürgschaften sieht die Schaltbau-Holding ein hohes Risiko.

Schadensersatzansprüche aufgrund von Gewährleistungsforderungen kann im Segment Bode zu zusätzlichen Strafzahlungen führen. Diese Risiken werden von dem Segment Bode als mittel bis hoch eingestuft.

Trotz einer regelmäßigen und sorgfältigen Prüfung steuerrelevanter Sachverhalte können sich aufgrund der Komplexität steuerlicher Regelungen Risiken ergeben, die vorab nicht erkannt werden. Diese Risiken werden für die Schaltbau-Gruppe als mittel eingestuft.

RISIKEN AUS BETEILIGUNGEN

Die Schaltbau-Gruppe ist weltweit organisiert. Chancen für externes Wachstum sollen auf allen Märkten genutzt werden. Grundsätzlich werden bei Budgetentscheidungen mit Blick auf die Weiterentwicklung von Standorten sorgfältige Analysen aller rechtlichen, technischen, steuerlichen und finanziellen Aspekte durchgeführt.

Gleichwohl besteht das Risiko, dass sich zuvor identifizierte Vorteile aus Synergien oder einer ausgeweiteten geografischen Präsenz nicht in dem erwarteten Maß und Zeitrahmen realisieren lassen oder der Integrationsprozess mit höheren Kosten verbunden ist. Entwickelt sich das operative Geschäft nicht wie erwartet, können zudem Wertminderungen bei Geschäfts- oder Firmenwerten, Vermögenswerten, at equity-bewerteten Beteiligungen im Konzernabschluss bzw. bei den Finanzanlagen im Einzelabschluss zu Ergebnisbelastungen führen. Diese Risiken werden für die Schaltbau-Gruppe als hoch eingestuft.

Zudem bestehen Risiken, dass Ausschüttungen von Gesellschaften der Schaltbau-Gruppe nicht oder nur mit einer Verzögerung ausbezahlt werden. Das Segment Schaltbau sieht hierin ein hohes Risiko.

FINANZWIRTSCHAFTLICHE RISIKEN

Zwischen der Voltage BidCo GmbH und der Schaltbau Holding AG besteht seit 2022 ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag. Die Eintragung ins Handelsregister erfolgte am 13. Juli 2022. Der Vertrag sieht unter anderem eine Abfindung nach § 305 AktG in Höhe von EUR 50,33 je Aktie vor. Das Angebot zur Barabfindung gemäß § 305 AktG ist ein Angebot des Mehrheitsgesellschafters (Voltage BidCo GmbH) an die Minderheitsgesellschafter. Vertragsgemäß ist das Barabfindungsangebot grundsätzlich auf einen Zeitraum von zwei Monaten nach Bekanntmachung der Eintragung des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags in das Handelsregister begrenzt, sofern kein Spruchverfahren seitens eines oder mehrerer Minderheitsgesellschafter beantragt wurde. Da zum Bilanzstichtag beantragte Spruchverfahren vorliegen, besteht die Frist zur Leistung einer Barabfindung fort. Damit liegt eine potenzielle finanzielle Verpflichtung unter der Annahme, dass sämtliche ausstehenden Aktien der Voltage BidCo GmbH zum Kauf angeboten würden, in Höhe von TEUR 120.025 auf Ebene der Voltage BidCo GmbH vor, was wiederum aufgrund des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags zwischen der Voltage BidCo GmbH und der Schaltbau Holding AG auch zu einem Liquiditätsrisiko bei der Schaltbau Holding AG führen könnte. Der Vorstand der Schaltbau Holding AG sowie die Geschäftsführung der Voltage BidCo GmbH rechnen, nach einschlägiger rechtlicher Beratung, hochwahrscheinlich nicht mit Barabfindungszahlungen in vorgenannter Höhe vor dem 31. März 2025.

Der Großteil der Finanzierung der Schaltbau Holding erfolgt durch ein Darlehen der Voltage BidCo GmbH. Diese Finanzierungsvereinbarung sieht keinerlei Financial Covenants vor. Daneben existiert in der Unternehmensgruppe noch ein weiteres Finanzinstrumente mit Banken, dass die Einhaltung von vertraglich definierten Ertrags- und Bilanzkennzahlen (Financial Covenants) erfordert.

Im Rahmen der operativen Geschäftstätigkeit der Schaltbau-Gruppe kann sich eine Verschlechterung der Ertrags- und Liquiditätssituation und der damit verbundenen Nichteinhaltung der Financial Covenants ergeben. Als Folge einer möglichen Verletzung dieser Financial Covenants würde dem Kreditgeber ein Sonderkündigungsrecht zustehen. Die Financial Covenants werden entsprechend der Unternehmensplanung zu keinem Zeitpunkt verletzt und es besteht stets ein signifikanter Puffer zum kritischen Schwellenwert, insofern stuft der Vorstand der Gesellschaft die finanzwirtschaftlichen Risiken aktuell als moderat/​mittel ein.

Die Schaltbau-Gruppe hat zur Liquiditäts-Planung und -Überwachung Prozesse und Instrumente implementiert, die eine anforderungsgerechte Steuerung ermöglichen.

Durch ein stringentes Monitoring der Liquiditätsentwicklung sowie einen umfangreichen, definierten Maßnahmenkatalog kann kurzfristig auftretenden Liquiditätsengpässen wirksam entgegengetreten und somit das bestehende Risiko reduziert werden.

Die derzeit bestehenden Unsicherheiten über zukünftige Wechselkursentwicklungen erhöht für die Schaltbau Holding AG das Risiko steigender Transaktionskosten sowie einer Abwertung von Fremdwährungsforderungen und wird als ein mittleres Risiko bewertet. Die Entwicklung an den Devisenmärkten wird fortlaufend überwacht, um das Risiko zu reduzieren. Risiken im Zusammenhang mit Geschäftsbeziehungen zu hochinflationären Ländern werden durch operatives Hedging begegnet.

Für das Jahr 2024 ist im Segment Schaltbau der Abbau größerer Lagerbestände geplant. Sofern der Bestand nicht wie geplant abgebaut werden kann, besteht ein hohes Risiko, dass die nicht verkauften Vorräte im Jahr 2024 abgewertet werden müssen.

GESAMTBEURTEILUNG DER RISIKOSITUATION DER SCHALTBAU-GRUPPE

Für alle identifizierten wesentlichen Risiken sind zielgerichtete Maßnahmen eingeleitet worden, die regelmäßig vom Vorstand sowie den jeweiligen Geschäftsführern der verantwortlichen Segmente überwacht werden.

Unter Berücksichtigung der möglichen weiteren Abschwächung der deutschen Wirtschaft im Jahr 2024 sowie der langsameren Erholung der Weltkonjunktur und die damit einhergehenden potenziellen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Schaltbau-Gruppe stellen die gesamtwirtschaftlichen und branchenbezogenen Risiken die bedeutendsten Risiken im Geschäftsjahr 2024 dar. Alle weiteren Risiken werden als gleichrangig angesehen.

Die mittelfristige Finanzierung der gesamten Schaltbau-Gruppe wird als gesichert angesehen. Vor dem Hintergrund des laufenden Spruchverfahrens von Minderheitsaktionären gegen den am 17. Dezember 2021 mit der Voltage BidCo GmbH geschlossenen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag, welchem die Hauptversammlung der Gesellschaft am 3. Februar 2022 zugestimmt hat, könnten entwicklungsbeeinträchtigende Tatsachen vorliegen. Der vorliegende Liquiditätsplan beinhaltet nicht das Risiko aus dem Spruchverfahren, da der Vorstand als auch die von der Gesellschaft beauftragten Rechtsberater hochwahrscheinlich nicht davon ausgehen, dass es hier vor dem 31. März 2025 einer Einigung bzw. einem gerichtlichen Urteil kommen wird. Sollte es zu einem ungeplanten Liquiditätsabflusses kommen, müsste die Gesellschaft eine Außenfinanzierung vornehmen.

Bestandsgefährdende Risiken, die entweder einzeln oder in ihrer Gesamtheit den Fortbestand des Unternehmens gefährden können, wurden nicht identifiziert.

CHANCENBERICHT

Chancen werden in der Schaltbau-Gruppe als Unsicherheiten im Hinblick auf eine positive Zielabweichung definiert. In diesem Zusammenhang werden Chancen über alle Bereiche regelmäßig identifiziert und auf Konzernebene zusammengeführt. Die Berichterstattung über die aktuelle Chancensituation erfolgt im Zusammenhang mit der monatlichen Berichterstattung, den vierteljährlichen Risikoberichten sowie den regelmäßigen Review- Prozessen und Einzelgesprächen mit dem Vorstand.

CHANCENSITUATION

Chancen können sich aus Marktentwicklungen ebenso wie aus strategischen und operativen Maßnahmen ergeben. In der nachfolgenden Auflistung sind die Chancen, die auch für den Einzelabschluss der Schaltbau Holding AG gelten, nach ihrer Relevanz geordnet, die auf der Einschätzung des Managements beruht.

BRANCHENSPEZIFISCHE CHANCEN

Branchenspezifische Chancen ergeben sich unter anderem aus dem Trend zur Standardisierung, Modularisierung und Miniaturisierung von Bauteilen, der Digitalisierung des Schienenverkehrs, der hohen Nachfrage nach energieeffizienten Lösungen und zunehmender Systemintegration. Hierdurch entstehen neue Marktsegmente, welche die Schaltbau-Gruppe maßgeblich mitgestalten will.

Bereichsübergreifende Ansätze für Schienenfahrzeuge betreffen unter anderem Türsysteme, Bordelektronik sowie digitale Informations- und Sicherheitssysteme. Die Integration von digitaler Datenkommunikation und Sensorik sorgt für mehr Passagierkomfort, unterstützt das Zug- und Überwachungspersonal und erhöht die Sicherheit im Bahnverkehr. Auch aus der Entwicklung der hierfür erforderlichen modularen Hardwarekonzepte entstehen zusätzliche Geschäftspotenziale für die Unternehmen der Schaltbau-Gruppe.

Im Rahmen der Digitalisierung von Bahnnetz und Bahnbetrieb in Deutschland wurde das Zukunftsprojekt "Digitale Schiene Deutschland" aufgesetzt. Dabei soll das Schienennetz in den kommenden Jahren mit dem Zugbeeinflussungssystem ETCS und digitaler Stellwerkstechnologie ausgerüstet werden. Gerade hier ergeben sich für das Segment Pintsch große Wachstumspotentiale. Spezialisiert im Bereich Leit- und Sicherungstechnik stellt das Segment Pintsch hier einen wichtigen Markttreiber in der Digitalisierung der Bahninfrastruktur dar. Zudem sieht das Segment Pintsch eine große Chance auf die Vereinbarung von Nachträgen aus einem Großprojekt im Bahnsektor.

Wachstumspotenzial für die mittelfristige Geschäftsentwicklung sieht Schaltbau vor allem in den sich schnell entwickelnden Märkten New Energy /​ New Industry sowie e-Mobility. Im Marktsegment New Energy /​ New Industry bietet insbesondere die Schaltbau GmbH vor allem vielfältige Lösungen für die Anwendungsbereiche der regenerativen Energieerzeugung und dezentralen Energiespeicherung an.

Die mittel- und langfristige Perspektive des Bahnsektors wird gestützt durch globale Megatrends, wie zunehmende Urbanisierung, wachsende Mobilität der Bevölkerung, langfristig zunehmenden Welthandel und das überdurchschnittliche Wachstum in Schwellenländern, was zu einem steigenden Bedarf an Nah- und Fernverkehr sowie Transportinfrastruktur führt. Insbesondere das Segment Schaltbau sieht eine Chance, dass die Nachfrage nach Bauteilen für den Schienenverkehr früher und stärker als geplant steigen wird.

Der Verkauf von IP-Rechten an Know How der Schaltbau-Gruppe sowie der notwendigen Ausrüstung und das Anbieten entsprechender Schulungen kann zusätzlich zu einem Wachstum der Schaltbau-Gruppe führen. Insbesondere das Segment Pintsch sieht hierin eine Chance.

STRATEGISCHE CHANCEN

Strategische Chancen erwachsen insbesondere aus der Umsetzung der eingeleiteten Projekte wie zum Beispiel der Steigerung des Service- und After Sales-Anteils in der Bode-Gruppe. Auch in den Absatzmärkten Mobility und New Energy /​ New Industry können aus Forschungs- und Entwicklungsprojekten sowie einer nochmals verbesserten Produkt-/​Marktdurchdringung zusätzliche Potenziale entstehen.

FINANZWIRTSCHAFTLICHE CHANCEN

Durch die geplante Änderung des Forschungszulagengesetzes, indem zum 1. Januar 2024 u.a. die maximal erreichbare Erstattung für kleine und mittlere Unternehmen erhöht werden soll, sieht vor allem das Segment Pintsch eine Chance auf eine Verbesserung der Ertragslage.

Finanzwirtschaftliche Effekte können sich negativ als auch positiv auf die Ertragslage des Schaltbau-Konzerns auswirken. Finanzwirtschaftliche Chancen umfassen insbesondere Zinsänderungs-, Rohwarenpreisänderungs- und Wechselkursänderungschancen.

CHANCEN AUS ZUSAMMENSCHLÜSSEN, AKQUISITIONEN, BETEILIGUNGEN, PARTNERSCHAFTEN, DESINVESTITIONEN

Neben einem rein organischen Wachstum können sich Chancen aus einem anorganischen Wachstum ergeben. Hier kommen insbesondere strategische Zusammenschlüsse, Akquisitionen, Beteiligungen und Partnerschaften, mit denen die Schaltbau-Gruppe das organische Wachstum ergänzen kann, in Betracht.

SONSTIGE ANGABEN

VERGÜTUNG VON VORSTAND UND AUFSICHTSRAT

Mit Datum vom 31. März 2023 wurden die Dienstverträge der Vorstände der Schaltbau Holding AG aufgehoben. Infolgedessen wurden mit Wirkung ab dem 1. April 2023 neue Geschäftsführer-Dienstverträge zwischen den ehemalig angestellten Vorständen der Schaltbau Holding AG und der Voltage BidCo GmbH, dem Mutterunternehmen der Gesellschaft, abgeschlossen. Trotz dieser Vertragsänderungen waren beide Vorstände weiterhin als Vorstände der Schaltbau Holding AG im Geschäftsjahr 2023 tätig. Für die seit dem 1. April 2023 weiterhin übernommene Tätigkeit als Vorstand der Gesellschaft erfolgt eine Weiterbelastung von Managementleistungen aufgrund eines Konzerndienstleistungsvertrages. Im Geschäftsjahr 2023 wurden Weiterbelastungen von Managementleistungen für die Übernahme der Vorstandstätigkeit in der Schaltbau Holding AG in Höhe von TEUR 889 erfasst.

Die bis zum 31. März 2023 geltenden Tantiemeregelungen aufgrund der aufgehobenen Dienstverträge der Vorstände wurden von der Voltage BidCo GmbH übernommen. Diese Regelungen bildeten die Grundlage für die Vergütung der Geschäftsführertätigkeit.

Am 11. Mai 2023 wurde zwischen der Schaltbau Holding AG und der Voltage BidCo GmbH eine "Vergütung für Schuldübernahme" abgeschlossen. Gemäß dieser Vereinbarung tritt die Voltage BidCo GmbH für die bis Ende März 2023 erdienten Tantiemeansprüche der Vorstände an die Stelle der Schaltbau Holding AG. Die Schaltbau Holding AG verpflichtete sich im Gegenzug zur Zahlung eines Gesamtbetrags von T€ 318. Diese Schuldübernahme hat zur Folge, dass die Voltage BidCo GmbH die bilanzielle Erfassung der Tantiemerückstellung für die beiden Geschäftsführer für das gesamte Geschäftsjahr 2023 vollständig übernimmt.

Mit Datum vom 30. November 2023 hat Dr. Jürgen Brandes sein Mandat als Vorstand der Schaltbau Holding AG niedergelegt. Der Aufsichtsrat hat Wilko Stark gemäß § 105 Abs. 2 AktG mit Wirkung zum 1. Dezember 2023 interimistisch zum Vorstand bestellt. Während der Vorstandstätigkeit ruht sein Aufsichtsratsmandat bei der Gesellschaft.

Mit Beschluss vom 1. Dezember 2023 hat das Amtsgericht München Herrn Christopher Baumann am 2. Dezember 2023 gemäß § 104 Abs. 2 S. 2 AktG gerichtlich zum Aufsichtsratsmitglied bestellt.

Die Vergütung der Vorstände bis zum 31. März 2023 erfolgte auf Grundlage des mit Beschluss vom 1. März 2022 beschlossenen Vergütungssystems durch den Aufsichtsrat. Gemäß dem Vergütungssystem setzte sich die Vergütung der Vorstandsmitglieder aus einem festen und einem variablen Bestandteil zusammen. Der feste Bestandteil besteht grundsätzlich aus dem Jahresfixgehalt und Nebenleistungen (z.B. Privatnutzung Firmen-PKW). Der variable Bestandteil besteht aus einem Cash Bonus. Die Höhe des Cash Bonus hängt vom Gesamtzielerreichungsgrad ab, der anhand der Zielerreichung gewichteter Einzelziele (u.a. finanzielle Ziele wie z.B. adjusted EBITDA der Schaltbau-Gruppe) abhängt. Für die seit dem 1. April 2024 erfolgte Vergütung der Geschäftsführer in der Voltage BidCo GmbH werden exakt die gleichen Kriterien der Vergütungsbestandteile wie bisher für die Vergütung der Vorstandstätigkeit in der Schaltbau Holding AG herangezogen. Es gibt keine Pensionszusagen für den aktiven Vorstand.

Kriterien für die Angemessenheit der Vergütung bildeten insbesondere die Aufgaben des jeweiligen Vorstandsmitglieds, seine persönliche Leistung, die Leistung des Gesamtvorstands, die wirtschaftliche Lage, der Erfolg und die Zukunftsaussichten des Unternehmens unter Berücksichtigung des Marktumfelds, sowie die Üblichkeit der Vergütungshöhe und der Vergütungsstruktur gemessen am Lohn- und Gehaltsgefüge im Unternehmen sowie anderer Unternehmen vergleichbarer Größe und Branche.

Eine individualisierte Offenlegung der Vorstandsgehälter erfolgt aufgrund des Delistings der Gesellschaft nicht. Seit dem 31. Dezember 2021 werden die Aktien der Schaltbau Holding AG nicht mehr im regulierten Markt gehandelt, weshalb eine verpflichtende Offenlegung der individualisierten Vorstandsgehälter entfällt.

Für das Geschäftsjahr 2023 wurden Gesamtbezüge für den Vorstand aufwandswirksam in Höhe von TEUR 1.415 (Vorjahr: TEUR 2.303) erfasst. Darin enthalten sind neben den laufenden Gehaltszahlungen bis zum 31. März 2023, der an die Voltage BidCo GmbH gezahlten Vergütung für Schuldübernahme und der Weiterbelastungen von Managementleistungen durch die Voltage BidCo GmbH für die Übernahme der Vorstandstätigkeit in der Schaltbau Holding AG auch Sachbezüge aus dem nach steuerlichen Richtlinien anzusetzenden Wert der Dienstwagennutzung. Diese Sachbezüge werden von den einzelnen Vorstandsmitgliedern versteuert. Zum Bilanzstichtag 2023 wurden keine Rückstellungen für erfolgsbezogene Vergütungsbestandteile erfasst.

Für die Wahrnehmung von Mandaten bei Tochterunternehmen wurden den Mitgliedern im Vorstand im Geschäftsjahr 2023 keine Vergütungen gewährt.

Aus Anlass der Beendigung eines Vorstandsvertrages war im Vorjahr noch eine Rückstellung in Höhe von TEUR 1.272 erfasst, die sich aufgrund geleisteter Zahlungen im Berichtsjahr auf TEUR 0 reduzierte.

Die Gesamtbezüge der ehemaligen Mitglieder des Vorstands beziehungsweise deren Hinterbliebenen beliefen sich auf insgesamt TEUR 48 (Vorjahr: TEUR 48). Für diesen Personenkreis sind Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 289 (Vorjahr: TEUR 277) gebildet.

Kredite wurden im Geschäftsjahr 2023 weder an Vorstands- noch Aufsichtsratsmitglieder gewährt.

Die Grundvergütung für ein Aufsichtsratsmitglied betrug für das Berichtsjahr TEUR 30. Der Aufsichtsratsvorsitzende erhielt das Doppelte, der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende das Eineinhalbfache dieser Vergütung. Daraus ergibt sich für das Jahr 2023 ein Gesamtbetrag der Grundvergütung von TEUR 75.

Sitzungen sind in der Regel mit persönlicher Teilnahme der Aufsichtsratsmitglieder als Präsenzsitzungen oder per Videokonferenz abzuhalten. Mit dem erfolgten Delisting der Aktien der Schaltbau Holding AG von den regulierten Märkten in Frankfurt am Main und München zum 31. Dezember 2023 ist die Gesellschaft im Sinne des § 3 Abs. 2 AktG nicht mehr verpflichtet Ausschüsse zu bestellen. Im Geschäftsjahr 2023 sind keine Aufwendungen für Ausschüsse angefallen.

Für den Zeitaufwand, der über fünf Sitzungstage pro Geschäftsjahr inklusive der dafür notwendigen Vorbereitungszeit hinausgeht, erhält jedes Aufsichtsratsmitglied zusätzlich eine Vergütung von EUR 300 pro Stunde, höchstens jedoch den Stunden- bzw. Tagessatz des als Prüfungsleiter bestimmten Vertreters des für das betreffende Geschäftsjahr bestellten Abschlussprüfers. Für zusätzlichen Zeitaufwand wurden im Jahr 2023 - entsprechend der Satzung - insgesamt TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 0) vergütet.

Unter Berücksichtigung der Grundvergütung, der Vergütung für Präsenzsitzungen der Ausschüsse, der zusätzlichen Vergütung und des zusätzlichen Zeitaufwands ergibt sich eine Gesamtvergütung von TEUR 78 (Vorjahr: TEUR 81).

Die Gesellschaft hat für die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder eine D&O-Versicherung abgeschlossen. Diese sieht im Hinblick auf die Größenordnung der Vergütung für den Aufsichtsrat keinen Selbstbehalt vor. Ein Selbstbehalt für den Vorstand ist seit dem Jahr 2010 vertraglich vereinbart.

ANGABEN ZU DEN WESENTLICHEN MERKMALEN DES INTERNEN KONTROLLSYSTEMS UND RISIKOMANAGEMENTSYSTEMS IM HINBLICK AUF DEN (KONZERN-) RECHNUNGSLEGUNGSPROZESS

Zielsetzung des internen Kontrollsystems (IKS) in der Schaltbau-Gruppe ist die Sicherung der Ordnungsmäßigkeit der Prozesse im Rechnungswesen und der angrenzenden administrativen Bereiche (u.a. Compliance, Personal, IT) sowie die Einhaltung der maßgeblichen rechtlichen Vorschriften. Es ist sicherzustellen, dass die Geschäftsvorfälle in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften, der Satzung und den internen Richtlinien vollständig, zeitnah und richtig erfasst, verarbeitet und dokumentiert werden. Buchungsunterlagen müssen richtig und vollständig sein, Inventuren ordnungsgemäß durchgeführt, Aktiva und Passiva im Abschluss zutreffend angesetzt, ausgewiesen und bewertet werden, sodass zeitnah verlässliche und vollständige Informationen für die Finanzberichterstattung in den Abschlüssen bereitgestellt werden können.

Zwischen der Schaltbau Holding AG und den Tochtergesellschaften gibt es einen institutionalisierten Kommunikationsfluss. Die Befugnisse der Geschäftsführer sind über Geschäftsordnungen geregelt. Die Geschäftsführer der Tochtergesellschaften üben ihrerseits über einen ebenfalls institutionalisierten Informationsfluss ihre Kontrollfunktionen in deren Beteiligungen aus. Zusätzlich sind Aufsichtsgremien, beispielsweise in Form von Board of Directors, installiert.

Die eingesetzten Finanzsysteme sind durch entsprechende Einrichtungen im IT-Bereich vor unbefugtem Zugriff geschützt. Bei diesen wird, soweit möglich, Standardsoftware eingesetzt. Die implementierte Treasury-Management-Software, über welche u. a. auch der Zahlungsverkehr abgewickelt wird, sieht in allen sicherheitsrelevanten Bereichen ein Vier-Augen-Prinzip vor. Das hinterlegte Berechtigungskonzept verhindert den unbefugten Zugriff auf fremde Daten. Die Systemadministration erfolgt zentral durch das Konzern Treasury.

Im Konzern und für die jeweiligen Tochtergesellschaften liegen diverse Richtlinien beziehungsweise Unternehmensanweisungen vor, die den Handlungsrahmen vorgeben. Die Verantwortungsbereiche im Finanz- und Rechnungswesen sind von den Funktionen klar geregelt und organisatorisch getrennt (Funktionstrennung). Bei den rechnungslegungsrelevanten Prozessen wird grundsätzlich ebenfalls das Vier-Augen-Prinzip angewendet.

Erhaltene oder weitergegebene Buchhaltungsdaten werden laufend auf Vollständigkeit und Richtigkeit überprüft. Durch die eingesetzte Software finden Plausibilitätsprüfungen statt. Wesentliche Vorgaben zu Genehmigungs- und Freigabeprozessen sind in den Berechtigungskonzepten der IT-Anwendungen umgesetzt worden (z. B. Unterschriftsrichtlinien, Bankvollmachten etc.).

Das grundlegende Verständnis des Handelns in der Schaltbau-Gruppe ist in einem Verhaltenskodex festgelegt. Die in der Regel langjährigen Mitarbeiter im Rechnungswesen sind fachlich entsprechend qualifiziert. Generelle Weiterbildungsmaßnahmen, beispielsweise aktuelle Entwicklungen bei IFRS, und individuelle Fortbildungsmaßnahmen sichern einen hohen Qualifikationsstandard. Die Abteilungen des Rechnungswesens sind jeweils lokal angesiedelt.

Eine Plausibilisierung der Monatszahlen der Gesellschaften erfolgt durch das Konzern-Controlling beziehungsweise durch die monatliche Durchsprache der Zahlen in den Review-Meetings zwischen Konzern-Vorstand und Geschäftsführern der Tochtergesellschaften.

Rechnungslegungsrelevante Prozesse werden regelmäßig durch die interne Konzernrevision überprüft. Diese erstellt und kommuniziert Berichte und überwacht den Umsetzungsstand der vorgeschlagenen und abgestimmten Maßnahmen. Es besteht ein mehrjähriger risikoorientierter Prüfungsplan.

 

München, den 5. März 2024

Schaltbau Holding AG

Der Vorstand

Wilko Stark

Steffen Munz

JAHRESABSCHLUSS NACH HGB DER SCHALTBAU HOLDING AG, MÜNCHEN, FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2023

BILANZ

AKTIVA

scrollen
Angaben in TEUR 31.12.2023 31.12.2022
A. ANLAGEVERMÖGEN
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 235 473
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 0 3.299
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 31 33
31 3.332
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 109.652 109.652
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 0 130.110
109.652 239.762
109.918 243.567
B. UMLAUFVERMÖGEN
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 15 90
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 171.472 169.474
Sonstige Vermögensgegenstände 617 5.085
172.104 174.649
Guthaben bei Kreditinstituten 11.717 30.491
183.821 205.140
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 112 128
293.851 448.835

PASSIVA

scrollen
Angaben in TEUR 31.12.2023 31.12.2022
A. EIGENKAPITAL
Gezeichnetes Kapital 13.323 13.323
Nennbetrag eigene Aktien -9 -9
Ausgegebenes Kapital 13.314 13.314
Kapitalrücklage 70.994 70.994
Gewinnrücklagen 32.304 32.304
116.612 116.612
B. RÜCKSTELLUNGEN
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 5.030 5.043
Steuerrückstellungen 1.897 1.981
Sonstige Rückstellungen 5.313 11.548
12.240 18.572
C. VERBINDLICHKEITEN
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 303 280
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 802 907
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 163.815 311.451
Sonstige Verbindlichkeiten 79 1.013
164.999 313.651
293.851 448.835

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

scrollen
Angaben in TEUR 2023 2022
Umsatzerlöse 6.081 6.154
Sonstige betriebliche Erträge 2.982 130.265
9.063 136.419
Materialaufwand
Aufwendungen für bezogene Leistungen -3.657 -3.012
-3.657 -3.012
Personalaufwand
Löhne und Gehälter -1.959 -4.788
soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung -693 -837
-2.652 -5.625
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -516 -667
Sonstige betriebliche Aufwendungen -7.315 -13.408
Betriebsergebnis -5.077 113.707
Erträge aus Beteiligungen 1.301 9.522
Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages erhaltene Gewinne 0 7.561
Erträge aus Ausleihungen 308 425
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 12.382 9.899
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -11.094 -8.097
Aufwendungen aus der Verlustübernahme -1.963 -3.456
Finanzergebnis 934 15.854
Steuern vom Einkommen und Ertrag -685 -1.256
Ergebnis nach Steuern -4.828 128.305
Sonstige Steuern -5 -10
Aufgrund eines Ergebnisabführungsvertrages übernommene Verluste 4.833 0
Aufgrund eines Ergebnisabführungsvertrages abgeführte Gewinne 0 -121.774
Jahresüberschuss (+) /​ Jahresfehlbetrag (-) 0 6.521
Gewinnvortrag (+) /​ Verlustvortrag (-) aus dem Vorjahr 0 -6.521
Bilanzgewinn (+) /​ Bilanzverlust (-) 0 0

ANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2023

ALLGEMEINE GRUNDSÄTZE

Der Jahresabschluss ist nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) und des Aktien-Gesetzes (AktG) aufgestellt. Die Schaltbau Holding AG (nachfolgend auch die "Gesellschaft") ist zum 31. Dezember 2023 eine kleine Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 HGB. Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren angewendet. Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr. Die Schaltbau Holding AG mit Sitz in 81829 München, Hollerithstraße 5, wird im Handelsregister B des Amtsgerichts München unter der Nummer 98668 geführt.

Bei der Erstellung des Jahresabschlusses werden nicht alle größenabhängigen Befreiungen bzw. Erleichterungen in Anspruch genommen.

Nach Abschluss des freiwilligen Delisting-Angebots am 14. Dezember 2021 hält die Voltage BidCo GmbH, München (nachfolgen "VOBI") die Mehrheit der Aktien der Schaltbau Holding AG. Der beantragte Widerruf der Zulassung der Schaltbau-Aktien zum Handel im regulierten Markt wurde an der Frankfurter Wertpapierbörse zum 20. Dezember 2021 wirksam, an der Börse München zum 30. Dezember 2021. Anschließend wurden die Schaltbau-Aktien noch bis zum 31. März 2022 im Freiverkehr an der Börse München gehandelt. Weiterhin sind die Aktien noch an der Börse Hamburg handelbar.

Die Schaltbau Holding AG, München, als Mutterunternehmen, erstellt einen Konzern-Abschluss nach IFRS für den kleinsten Kreis von verbundenen Unternehmen. Der Konzern-Abschluss wird im Unternehmensregister elektronisch veröffentlicht bzw. kann auf der Homepage der Gesellschaft unter "https:/​/​schaltbaugroup.com/​de/​investor-relations/​finanzberichte/​" eingesehen werden. Oberste Muttergesellschaft ist die The Carlyle Group Inc. mit Sitz in Delaware, USA, deren Geschäftstätigkeit das Halten von Beteiligungen ist. Den Konzernabschluss für den größten Kreis von verbundenen Unternehmen erstellt die Voltage Global Holding GmbH, München, der ebenfalls im Unternehmensregister elektronisch veröffentlicht wird.

Zur Verbesserung der Klarheit und Übersichtlichkeit werden in der Gewinn- und Verlustrechnung der Jahresabschlüsse der wesentlichen deutschen Gesellschaften neben den nach § 275 HGB geforderten Zwischensummen einheitlich folgende weitere ausgewiesen:

scrollen

Summe aus "Umsatzerlöse", "Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen", "Andere aktivierte Eigenleistungen" sowie "Sonstige betriebliche Erträge"

Betriebsergebnis

Finanzergebnis

Aufgrund der Angabe der Werte in "Tausend Euro" kann es im Berichtsjahr als auch in der Vorjahresperiode zu rundungsbasierten Abweichungen kommen.

REORGANISATION ZENTRALFUNKTIONEN

Im Berichtsjahr wurden die Zentralfunktionen für Compliance, Risikomanagement und Interne Revision sowie Treasury, die bisher in der Schaltbau Holding AG, München, angesiedelt waren, in die Gesellschafterin Voltage BidCo GmbH, München, verlagert. In diesem Zusammenhang übernahm die Voltage BidCo GmbH neben dem notwendigen Sachanlagevermögen auch bestehende Pensions- und Jubiläumsverpflichtungen für die Mitarbeiter, die von der Schaltbau Holding AG in die Voltage BidCo GmbH wechselten. Seit April des Geschäftsjahres beziehen die Vorstände der Schaltbau Holding AG ihre Vergütung von der Voltage BidCo GmbH, in der sie auch die Geschäftsführung ausüben. Die Voltage BidCo GmbH belastet entsprechend Kosten für erbrachte Management- sowie sonstige Dienstleistungen an die Schaltbau Holding AG.

BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2023 wurden die nachfolgend aufgeführten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden stetig zugrunde gelegt:

BILANZIERUNGSGRUNDSÄTZE ZUR BILANZ

Die entgeltlich erworbenen Immateriellen Vermögensgegenstände werden mit ihren Anschaffungskosten angesetzt und planmäßig linear über eine Nutzungsdauer von 3 bis 4 Jahren abgeschrieben. Soweit nachträgliche Anschaffungskosten angefallen sind, werden diese auf den ursprünglichen Vermögensgegenstand aktiviert und entsprechend der Restnutzungsdauer abgeschrieben. Insofern die beizulegenden Werte einzelner immaterieller Vermögensgegenstände des Anlagevermögens ihren Buchwert unterschreiten, werden zusätzlich außerplanmäßige Abschreibungen bei voraussichtlich dauernder Wertminderung vorgenommen. Sofern geleistete Anzahlungen vorliegen, werden diese mit dem Nennbetrag bilanziert.

Selbst geschaffene Immaterielle Vermögensgegenstände werden nicht aktiviert.

Sachanlagen werden mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert und planmäßig entsprechend der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer abgeschrieben. Bei allen Anlagegütern wird die lineare Abschreibungsmethode angewendet. Zur Bemessung der Abschreibungen werden folgende Nutzungsdauern zugrunde gelegt:

scrollen
Anlageklasse Nutzungsdauer - Jahre
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 bis 10

Soweit die beizulegenden Werte einzelner Vermögensgegenstände ihren Buchwert unterschreiten, werden zusätzlich außerplanmäßige Abschreibungen bei voraussichtlich dauernder Wertminderung vorgenommen.

In Bezug auf die Bilanzierung geringwertiger Wirtschaftsgüter wird handelsrechtlich die steuerrechtliche Regelung des § 6 Abs. 2 EStG angewendet. Anschaffungs- oder Herstellungskosten von abnutzbaren beweglichen Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens, die einer selbständigen Nutzung fähig sind, werden im Wirtschaftsjahr der Anschaffung, Herstellung oder Einlage in voller Höhe als Aufwand erfasst, wenn die Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um einen darin enthaltenen Vorsteuerbetrag, für das einzelne Wirtschaftsgut EUR 800 nicht übersteigen.

Bei den Finanzanlagen sind die Anteile an verbundenen Unternehmen sowie an Beteiligungen zu Anschaffungskosten zuzüglich Anschaffungsnebenkosten bewertet. Außerplanmäßige Abschreibungen erfolgen bei einer voraussichtlich dauernden Wertminderung gemäß § 253 Abs. 3 S. 5 HGB. Bei dauerhaftem Wegfall der Gründe für die Abschreibungen werden entsprechende Zuschreibungen vorgenommen.

Ausleihungen sind grundsätzlich zum Nominalwert bilanziert oder mit den niedrigeren beizulegenden Werten bewertet. Bei Wegfall der Gründe für die Abschreibungen werden entsprechende Zuschreibungen vorgenommen. Dabei werden Ausleihungen mit einer Laufzeit von mindestens vier Jahren dem Anlagevermögen zugeordnet, bei einer Laufzeit zwischen einem und vier Jahren wird eine Ausleihung einzelfallbezogen als Anlage- oder als Umlaufvermögen klassifiziert.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden mit dem Nennwert bzw. mit dem am Bilanzstichtag beizulegenden niedrigeren Wert angesetzt. Bei Forderungen, deren Einbringlichkeit mit erkennbaren Risiken behaftet ist, werden angemessene Wertabschläge vorgenommen; uneinbringliche Forderungen werden abgeschrieben. Zur Abdeckung des allgemeinen Kreditrisikos werden pauschalierte Wertberichtigungen auf nicht einzelwertberichtigte Nettoforderungen gebildet. Forderungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden zum Barwert angesetzt. Forderungen und Verbindlichkeiten werden saldiert, sofern die Aufrechnungslage gegeben ist.

Die flüssigen Mittel sind zum Nennwert am Bilanzstichtag angesetzt.

Geschäftsvorfälle in fremder Währung werden grundsätzlich mit dem historischen Kurs zum Zeitpunkt der Erstverbuchung erfasst. Bilanzposten werden zum Stichtag wie folgt bewertet:

scrollen

Langfristige Fremdwährungsforderungen werden zum Devisenbriefkurs bei Entstehung der Forderung oder zum niedrigeren beizulegenden Wert, unter Zugrundelegung des Devisenkassamittelkurses am Abschlussstichtag, angesetzt (Imparitätsprinzip).

Kurzfristige Fremdwährungsforderungen (Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger) sowie liquide Mittel oder andere kurzfristige Vermögensgegenstände in Fremdwährung werden zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet.

Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten sind Auszahlungen angesetzt, soweit sie Aufwand für einen bestimmten Zeitraum nach dem Abschlussstichtag darstellen.

Latente Steuern resultieren aus zeitlichen Unterschieden zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen und Schulden. Der Ansatz latenter Steuern erfolgt auf Ebene des Organträgers. Dabei werden nicht nur die Unterschiede aus den Bilanzposten des Organträgers einbezogen, sondern auch solche, die bei Organgesellschaften bestehen. Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt in Summe auf Basis des kombinierten Ertragsteuersatzes des steuerlichen Organkreises der Voltage Holding GmbH, München in Höhe von derzeit 30%. Der kombinierte Ertragsteuersatz umfasst Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer und Solidaritätszuschlag. Zusätzlich zu den temporären Differenzen werden künftige Steuervorteile aus bestehenden steuerlichen Verlustvorträgen und Zinsvorträgen im Sinne des § 4h EStG i.V.m. § 8a KStG berücksichtigt. Eine sich nach Saldierung insgesamt ergebende Steuerbelastung wird in der Bilanz als passive latente Steuer angesetzt. Im Falle einer Steuerentlastung wird vom Aktivierungswahlrecht kein Gebrauch gemacht, so dass keine aktive latente Steuer in der Bilanz des Organträgers ausgewiesen wird. Zum 31. Dezember besteht zwischen der Voltage Holding GmbH, München (Organträger), der Voltage BidCo GmbH, München (Organgesellschaft), der Schaltbau Holding AG (Organgesellschaft), München und der Schaltbau GmbH (Organgesellschaft), München, eine wirksame ertragsteuerliche Organschaft.

Das Eigenkapital wird mit dem Nennbetrag angesetzt.

Rückstellungen für Pensionen werden auf der Grundlage versicherungsmathematischer Berechnung nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) unter Berücksichtigung der neuen Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Heubeck bewertet. Die Rückstellungen für Pensionen wurden pauschal mit dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre abgezinst, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt (§ 253 Abs. 2 Satz 2 HGB). Dieser Zinssatz beträgt 1,82% (Vj. 1,78%) (10-Jahresdurchschnitt) bzw. 1,74% (Vj. 1,44%) (7-Jahresdurchnitt). Bei der Ermittlung der Rückstellungen für Pensionen wurden wie im Vorjahr jährliche Lohn- und Gehaltssteigerungen von 3,00%, Rentensteigerungen von jährlich 2,30% zugrunde gelegt und eine Fluktuation, wie im Vorjahr, von 1,00% unterstellt. Erfolgswirkungen aus einer Änderung des Diskontierungszinssatzes werden im Finanzergebnis erfasst.

Die Jubiläumsrückstellungen werden unter Verwendung laufzeitadäquater Zinssätze mit dem Barwert angesetzt.

Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden, von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten, durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.

Die übrigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Sie sind mit dem nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag dotiert.

Die Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Langfristige Fremdwährungsverbindlichkeiten werden zum Devisengeldkurs bei Entstehung der Verbindlichkeit oder zum höheren Stichtagskurswert, unter Zugrundelegung des Devisenkassamittelkurses am Abschlussstichtag, bewertet (Imparitätsprinzip).

Kurzfristige Fremdwährungsverbindlichkeiten (Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger) werden zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet.

Ausführungen zur Bilanzierung derivativer Finanzinstrumente sowie Informationen zu den bestehenden Hedges der Gesellschaft sind unter den "Derivativen Finanzinstrumenten" im Abschnitt "Sonstigen Angaben" in diesem Anhang enthalten.

Die Haftungsverhältnisse entsprechen dem am Bilanzstichtag bestehenden Haftungsumfang.

BILANZIERUNGSGRUNDSÄTZE ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

Umsatzerlöse werden erfasst, wenn die Leistung erbracht bzw. erfüllt wurde und der Gefahrenübergang erfolgt ist.

Aufwendungen und Erträge des Geschäftsjahres sind unabhängig von den Zeitpunkten der entsprechenden Zahlungen im Jahresabschluss berücksichtigt. Alle vorhersehbaren Risiken und Verluste, die bis zum Abschlussstichtag entstanden sind, wurden berücksichtigt. Gewinne wurden nur berücksichtigt, wenn sie am Abschlussstichtag realisiert sind, Aufwendungen werden unter Berücksichtigung des Vorsichtsprinzips erfasst.

Erträge bzw. Aufwendungen aus Ergebnisabführungsverträgen werden phasengleich vernahmt und unter der Position "Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages erhaltene Gewinne /​ Aufgrund eines Ergebnisabführungsvertrages abgeführte Gewinne" bzw. "Aufwendungen aus der Verlustübernahme /​ Aufgrund eines Ergebnisabführungsvertrages übernommene Verluste" ausgewiesen.

ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ

(1) ANLAGEVERMÖGEN

scrollen
Angaben in TEUR 31.12.2023 31.12.2022
Immaterielle Vermögensgegenstände 235 473
Sachanlagen 31 3.332
Finanzanlagen 109.652 239.762
109.918 243.567

Einzelheiten zu den in der Bilanz aufgeführten Posten sind aus dem Anlagespiegel zu entnehmen. Die vollständige Aufstellung des Anteilsbesitzes ist im Anhang im Abschnitt "sonstige Angaben" dargestellt.

SACHANLAGEN

Im Dezember 2023 hat die Schaltbau Holding AG das in Madrid, Spanien, befindliche Grundstück und Gebäude zu einem Kaufpreis von TEUR 2.950 veräußert. Der resultierende Abgangsverlust in Höhe von TEUR -175 wurde in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.

FINANZANLAGEN

Zum Bilanzstichtag liegen nach erfolgter konzerninterner Umfinanzierung keine Ausleihungen an verbundene Unternehmen vor.

Entwicklung des Anlagevermögens für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023

scrollen
Anschaffungs-/​Herstellungskosten
Angaben in TEUR 01.01.2023 Zugänge Abgänge Umbuchungen 31.12.2023
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 6.951 138 -874 0 6.215
Summe immaterielle Vermögenswerte 6.951 138 -874 0 6.215
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 4.152 0 -4.152 0 0
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 190 26 -32 0 184
Summe Sachanlagen 4.342 26 -4.184 0 184
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 109.652 0 0 0 109.652
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 130.110 0 -130.110 0 0
Summe Finanzanlagen 239.762 0 -130.110 0 109.652
Summe Anlagevermögen 251.055 164 -135.168 0 116.051
scrollen
Abschreibungen
Angaben in TEUR 01.01.2023 Zugänge davon auf Neuzugänge 2023
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte -6.478 -326 14
Summe immaterielle Vermögenswerte -6.478 -326 14
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken -853 -174 0
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung -157 -16 -7
Summe Sachanlagen -1.010 -190 -7
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 0 0 0
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 0 0 0
Summe Finanzanlagen 0 0 0
Summe Anlagevermögen -7.488 -516 7
scrollen
Abschreibungen
Angaben in TEUR Abgänge Umbuchungen 31.12.2023
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 824 0 -5.980
Summe immaterielle Vermögenswerte 824 0 -5.980
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 1.027 0 0
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 20 0 -153
Summe Sachanlagen 1.047 0 -153
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 0 0 0
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 0 0 0
Summe Finanzanlagen 0 0 0
Summe Anlagevermögen 1.871 0 -6.133
scrollen
Buchwerte
Angaben in TEUR 31.12.2023 31.12.2022
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 235 473
Summe immaterielle Vermögenswerte 235 473
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 0 3.299
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 31 33
Summe Sachanlagen 31 3.332
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 109.652 109.652
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 0 130.110
Summe Finanzanlagen 109.652 239.762
Summe Anlagevermögen 109.918 243.567

(2) FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE

scrollen
Angaben in TEUR 31.12.2023 31.12.2022
Davon Restlaufzeit über 1 Jahr
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 15 0 90
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 171.472 0 169.474
Sonstige Vermögensgegenstände 617 26 5.085
172.104 26 174.649

Seit dem Geschäftsjahr 2019 besteht eine Factoring Vereinbarung, aufgrund derer bestimmte Tochtergesellschaften der Schaltbau Holding AG auf revolvierender Basis Forderungen aus Lieferungen und Leistungen direkt an eine strukturierte Einheit veräußern. Die strukturierte Einheit hält die Forderungen und allokiert die aus ihnen resultierenden Chancen und Risiken mittels vertraglicher Vereinbarungen auf das jeweilige Tochterunternehmen und eine Bank. Sie wird mittels einer von einer Bank gestellten Kreditlinie finanziert. Der Zahlungsmittelzufluss bei den Tochtergesellschaften aus der Veräußerung der Forderungen reduziert das Finanzierungsvolumen der Schaltbau Holding AG. Mit Ergänzungsvereinbarung vom 20. Dezember 2022 wurde das vertragliche Maximalvolumen von TEUR 29.000 auf TEUR 32.000 erhöht. Weitere Informationen zum Factoring sind in nachfolgender Tabelle zusammengefasst.

scrollen
Angaben in TEUR 31.12.2023 31.12.2022
Ende der Vertragslaufzeit 25. Oktober 2028 25. Oktober 2028
Vertragliches Maximalvolumen 32.000 32.000
Verkauftes Forderungsvolumen der Tochtergesellschaften zum Stichtag 36.046 34.913

Das vertragliche Maximalvolumen richtet sich nach den Zahlungseingängen. Die Zahlungseingänge liegen zum Stichtag und im Vorjahr unter dem vertraglichen Maximalvolumen.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen beinhalten Forderungen aus Cash Pooling und Darlehen in Höhe von TEUR 173.278 (Vj. TEUR 161.579), Forderungen aus Ergebnisabführungen in Höhe von TEUR 0 (Vj. TEUR 7.561) sowie sonstige Forderungen in Höhe von TEUR 617 (Vj. TEUR 334). In den Forderungen gegen verbundene Unternehmen ist eine Verbindlichkeit aus dem zu leistenden Verlustausgleich der Gesellschaft gegenüber der Schaltbau GmbH in Höhe von TEUR -1.963 verrechnet.

Die Sonstigen Vermögensgegenstände beinhalteten im Wesentlichen Forderungen aus der im Vorjahr veräußerten Gesellschaft GEZR in Höhe von TEUR 565 (Vj. TEUR 5.046).

(3) EIGENKAPITAL

scrollen
Angaben in TEUR 31.12.2023 31.12.2022
Gezeichnetes Kapital 13.323 13.323
Nennbetrag eigener Anteile -9 -9
Ausgegebenes Kapital 13.314 13.314
Kapitalrücklage 70.994 70.994
Gewinnrücklagen 32.304 32.304
116.612 116.612

Das Gezeichnete Kapital (Grundkapital) ist in 10.920.697 (Vj. 10.920.697) Stückaktien (Namensaktien) ohne Nennbetrag eingeteilt. Der rechnerische Nennbetrag beträgt EUR 1,22 (Vj. EUR 1,22) pro Stückaktie.

Von der Gesamtzahl der Aktien werden zum 31. Dezember insgesamt 7.645 (Vj. 7.645) eigene Aktien offen mit dem rechnerischen Wert abgesetzt. Diese eigenen Aktien entsprechen TEUR 9 bzw. 0,07% (Vj. 0,07%) des Grundkapitals.

Die Entwicklung der eigenen Anteile in den Vorjahren stellte sich wie folgt dar:

scrollen
Entwicklung 2008 Anzahl in Stück
Bestand zum Jahresanfang 0
Erwerbs-/​Veräußerungsdatum Preis in EUR
24. März 2008 39,20 2.886
25. März 2008 37,52 2.114
Bestand zum Jahresende 5.000

Es erfolgte ein Aktiensplit (1/​3), so dass als Startwert für 2014 insgesamt 15.000 Aktien im Bestand geführt werden.

scrollen
Entwicklung 2014 Anzahl in Stück
Bestand zum Jahresanfang 15.000
Erwerbs-/​Veräußerungsdatum Preis in EUR
07. August 2014 47,00 -1.556
28. November 2014 40,73 11.233
05. Dezember 2014 40,44 19.629
12. Dezember 2014 41,05 1.750
19. Dezember 2014 41,37 7.500
26. Dezember 2014 42,37 3.000
Bestand zum Jahresende 56.556
scrollen
Entwicklung 2015 Anzahl in Stück
Bestand zum Jahresanfang 56.556
Erwerbs-/​Veräußerungsdatum Preis in EUR
09. Januar 2015 42,48 7.500
16. Januar 2015 43,45 6.000
23. Januar 2015 44,48 6.900
30. Januar 2015 46,01 5.900
06. Februar 2015 46,13 2.500
13. Februar 2015 46,10 2.500
20. Februar 2015 45,91 4.900
27. Februar 2015 47,08 7.000
06. März 2015 47,02 10.000
13. März 2015 47,66 9.250
20. März 2015 47,62 8.300
27. März 2015 47,05 10.000
03. April 2015 47,95 6.000
17. April 2015 52,74 2.000
24. April 2015 54,23 7.500
01. Mai 2015 51,96 9.700
08. Mai 2015 51,91 22
29. Mai 2015 51,29 1.200
22. Dezember 2015 50,70 -31.083
Bestand zum Jahresende 132.645
scrollen
Entwicklung 2016 Anzahl in Stück
Bestand zum Jahresanfang 132.645
Veräußerungsdatum Preis in EUR
30. September 2016 32,50 -125.000
Bestand zum Jahresende 7.645

Zum 31. Dezember 2023 ist der Bestand der eigenen Anteile gegenüber dem Geschäftsjahresende 2016 unverändert.

GEWINNRÜCKLAGEN

scrollen
Angaben in TEUR 31.12.2023 31.12.2022
Gesetzliche Rücklage 231 231
Andere Gewinnrücklagen 32.073 32.073
Gewinnrücklagen 32.304 32.304

Zusammengefasst stellt sich die Entwicklung der Gewinnrücklagen wie folgt dar:

scrollen
Angaben in TEUR 2023 2022
Gewinnrücklagen zum 1.1 32.304 32.304
Verkauf eigene Anteile 0 0
Gewinnrücklagen zum 31.12. 32.304 32.304

(4) RÜCKSTELLUNGEN FÜR PENSIONEN

scrollen
Angaben in TEUR 31.12.2023 31.12.2022
Rückstellungen für Pensionen 5.030 5.043

Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Pensionsrückstellung nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen zehn Geschäftsjahres und dem Ansatz nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren beträgt TEUR 38 (Vj. TEUR 175) und unterliegt grundsätzlich gemäß § 253 Abs. 6 Satz 2 HGB der Ausschüttungssperre. Hinsichtlich der verwendeten Bewertungsparameter verweisen wir auf die Ausführungen im Abschnitt "Bilanzierungsgrundsätze zur Bilanz".

(5) ÜBRIGE RÜCKSTELLUNGEN

scrollen
Angaben in TEUR 31.12.2023 31.12.2022
Steuerrückstellungen 1.897 1.981
davon Gewerbesteuerrückstellung 29 841
davon Körperschaftsrückstellung 1.868 1.140
Sonstige Rückstellungen 5.313 11.548
7.210 13.529

Die Sonstigen Rückstellungen beinhalten:

scrollen
Angaben in TEUR 31.12.2023 31.12.2022
Personalrückstellungen 2.379 5.495
Rückstellung für fehlende Eingangsrechnungen 1.141 3.884
Rückstellung für drohende Inanspruchnahme von Bürgschaften 1.031 1.548
Rückstellung für Aufsichtsratsvergütung 75 75
Rückstellung für Hauptversammlung 120 79
Rückstellung für Abschlussprüfung und Steuerberatung 271 237
Übrige Rückstellungen 296 230
5.313 11.548

In den übrigen Rückstellungen sind Rückstellungen für drohende Verluste aus Derivaten mit einem negativen Marktwert in Höhe von TEUR 35 (Vj. TEUR 31) enthalten.

(6) VERBINDLICHKEITEN

scrollen
Angaben in TEUR 31.12.2023
Restlaufzeit
bis zu 1 Jahr über 1 Jahr davon über 5 Jahre
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 303 303 0 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 802 802 0 0
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 163.815 49.815 114.000 0
Sonstige Verbindlichkeiten 79 79 0 0
davon aus Steuern 43 43 0 0
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 11 11 0 0
164.999 50.999 114.000 0
scrollen
Angaben in TEUR 31.12.2022
Restlaufzeit
bis zu 1 Jahr über 1 Jahr davon über 5 Jahre
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 280 280 0 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 907 907 0 0
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 311.451 197.451 114.000 0
Sonstige Verbindlichkeiten 1.013 1.013 0 0
davon aus Steuern 223 223 0 0
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 5 5 0 0
313.651 199.651 114.000 0

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten beinhalten überwiegend Verbindlichkeiten aus Avalprovisionen.

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen

Zwischen der Schaltbau Holding AG und ihrer unmittelbaren Gesellschafterin Voltage BidCo GmbH, München, (nachfolgend "VOBI") besteht seit dem 25. Oktober 2021 ein Darlehen in Höhe von EUR 114,0 Mio zu einem Zinssatz von 4,5%. Die reguläre Laufzeit des Darlehens beträgt ab Auszahlungszeitpunkt grundsätzlich zehn Jahre. Aufgrund einer im Geschäftsjahr abgeschlossenen Ergänzungsvereinbarung zwischen der Schaltbau Holding AG und der Voltage BidCo GmbH verzichtet die VOBI auf das Recht eine vorzeitige Rückzahlung der Darlehenssumme bis einschließlich 31. Dezember 2025 einfordern zu können. Die Verbindlichkeiten gegenüber der Gesellschafterin Voltage BidCo GmbH betragen zum Stichtag insgesamt TEUR 122.660 (VJ. TEUR 235.979), wovon TEUR 127.493 (Vj. TEUR 114.119) auf Darlehens-bzw. Cashpoolverbindlichkeiten und TEUR 0 (Vj. TEUR 121.774) auf Verbindlichkeiten aus Ergebnisabführung sowie TEUR 0 (Vj. TEUR 86) auf Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen entfallen. In den Verbindlichkeiten gegenüber der VOBI sind Forderungen aus der Verlustübernahme gegen der VOBI in Höhe von TEUR 4.833 verrechnet. Die übrigen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 41.156 (Vj. TEUR 75.472) beinhalten Verbindlichkeiten aus Finanzierung bzw. Cash Pooling in Höhe von TEUR 41.621 (Vj. TEUR 75.420) und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 0 (Vj. TEUR 52). In den übrigen Verbindlichkeiten wurden Forderungen gegen verbundene Unternehmen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 465 verrechnet.

Die Sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten im Geschäftsjahr insbesondere Lohnsteuerverbindlichkeiten sowie kreditorische Debitoren. Im Vorjahr war in den sonstigen Verbindlichkeiten insbesondere eine Zahlungsverpflichtung im Zusammenhang mit dem Verkauf der GEZR enthalten. Wie im Vorjahr sind die sonstigen Verbindlichkeiten innerhalb eines Jahres fällig.

ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

(7) UMSATZERLÖSE

scrollen
Angaben in TEUR 2023 2022
Umsatzerlöse Inland 5.776 5.842
Umsatzerlöse Ausland 305 312
6.081 6.154

Die Umsatzerlöse resultieren überwiegend aus der Erbringung von Leistungen aus dem Betrieb der ERP Software sowie sonstigen Dienstleistungen für die Tochterunternehmen. Sie umfassen unter anderem die Weiterbelastung von Lizenzkosten, Kosten für ein externes Rechenzentrum, Datenleitungen, Wartung und Service der Software sowie Rechts- und Beratungsleistungen. In Höhe von TEUR 305 (Vj. TEUR 311) wurden Mieterträge im Ausland erzielt.

(8) SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE

scrollen
Angaben in TEUR 2023 2022
Sonstige betriebliche Erträge 2.982 130.265

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Erträge aus der Währungsumrechnung in Höhe von TEUR 485 (Vj. TEUR 761) enthalten.

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten nachfolgend dargestellten periodenfremde Erträge:

scrollen
Angaben in TEUR 2023 2022
Auflösung von Personalrückstellungen 144 341
Auflösung von sonstigen Rückstellungen 754 528
Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen 0 668
Übrige periodenfremde Erträge 140 17
Summe periodenfremde Erträge 1.038 1.554

Im Vorjahr wurden wertberichtigte Vorräte für TEUR 668, die aufgrund ihres Finanzierungscharakters unter den sonstigen Vermögensgegenständen ausgewiesen waren, veräußert. Darüber hinaus sind im Vorjahr Erträge aus dem Abgang der SBRS in Höhe von TEUR 127.424 in den sonstigen betrieblichen Erträgen enthalten.

(9) PERSONALAUFWAND

scrollen
Angaben in TEUR 2023 2022
Löhne und Gehälter -1.959 -4.788
Soziale Abgaben -693 -837
davon Aufwendungen für Altersversorgung -461 -513
-2.652 -5.625

Nachfolgende Tabelle beinhaltet die durchschnittliche Anzahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Arbeitnehmer:

scrollen
2023 2022
Angestellte 12 20

Im Berichtsjahr wurden bestimmte Zentralfunktionen von der Gesellschaft auf die Voltage BidCo GmbH übertragen. Für nähere Informationen verweisen wir auf die Ausführungen im Abschnitt "ALLGEMEINE GRUNDSÄTZE".

Im Personalaufwand ist insgesamt ein Betrag von TEUR 0 (Vj. TEUR -402) aus Abfindungen enthalten. Dieser Betrag hat sowohl Entlohnungs- als auch Abfindungscharakter.

(10) ABSCHREIBUNGEN

scrollen
Angaben in TEUR 2023 2022
Abschreibungen auf Immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens -326 -397
Abschreibungen auf Sachanlagen -190 -270
-516 -667

(11) SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gliedern sich wie folgt:

scrollen
Angaben in TEUR 2023 2022
Sonstige betriebliche Aufwendungen -7.315 -13.408

Die Aufwendungen aus Währungsumrechnung betragen im Geschäftsjahr TEUR -485 (Vj. TEUR -792). Es liegen periodenfremde Aufwendungen in Höhe von TEUR -1.142 (Vj. TEUR -161) vor.

Die periodenfremden Aufwendungen entfallen im Berichtsjahr insbesondere auf Aufwendungen im Zusammenhang von Kaufpreisforderungsanpassungen vor dem Hintergrund der im Vorjahr veräußerten GEZ (Gesellschaft für elektrische Zugausrüstung) Rail Solutions GmbH (nachfolgend "GEZR"). Im Vorjahr entfielen die periodenfremden Aufwendungen auf Aufwendungen aus Anlagenabgängen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten im Wesentlichen Verwaltungskosten. Aus dem im Berichtsjahr erfolgten Verkauf des Grundstücks und Gebäudes in Madrid, Spanien, ist ein Abgangsverlust in Höhe von TEUR -175 enthalten. Die Verwaltungskosten beinhalten im Vorjahr hohe Rechts- und Beratungsaufwendungen, die vor dem Hintergrund der Veräußerung der SBRS GmbH und GEZR angefallen sind. Darüber hinaus sind im Vorjahr Aufwendungen aus dem Abgang der GEZR in Höhe von TEUR -1.279 enthalten.

(12) ERTRÄGE AUS BETEILIGUNGEN

scrollen
Angaben in TEUR 2023 2022
Erträge aus Beteiligungen 1.301 9.522
davon aus verbundenen Unternehmen 1.301 9.522
1.301 9.522

Mit Datum vom 31. Juli 2023 wurde eine Gewinnausschüttung der Pintsch GmbH, Dinslaken, in Höhe von TEUR 1.301 beschlossen. Die Zahlung an die Schaltbau Holding AG wurde im Berichtsjahr vorgenommen. Im Vorjahr entfielen die Erträge aus Beteiligungen auf Gewinnausschüttungen der Pintsch GmbH.

(13) AUFGRUND EINES GEWINNAFÜHRUNGSVERTRAGS ERHALTENE GEWINNE

scrollen
Angaben in TEUR 2023 2022
Aufgrund eines Ergebnisabführungsvertrages erhaltene Gewinne 0 7.561

Die Schaltbau GmbH, München, hat im Vorjahr ihr Ergebnis an die Schaltbau Holding AG aufgrund des zwischen den Gesellschaften bestehenden Ergebnisabführungsvertrags, abgeführt.

(14) ERTRÄGE AUS AUSLEIHUNGEN

scrollen
Angaben in TEUR 2023 2022
Erträge aus Ausleihungen 308 425

Die Erträge aus Ausleihungen beinhalten ausschließlich Erträge aus verbundenen Unternehmen.

(15) SONSTIGE ZINSEN UND ÄHNLICHE ERTRÄGE

scrollen
Angaben in TEUR 2023 2022
Zinserträge aus nicht verbundenen Unternehmen 957 308
Zinserträge aus verbundenen Unternehmen 11.425 9.591
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 12.382 9.899

(16) ZINSEN UND ÄHNLICHE AUFWENDUNGEN

scrollen
Angaben in TEUR 2023 2022
Zinsaufwendungen an nicht verbundene Unternehmen -2.027 -2.477
Zinsaufwendungen verbundene Unternehmen -9.067 -5.620
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -11.094 -8.097

Das Zinsergebnis beinhaltet Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen in Höhe von TEUR -85 (Vj. TEUR -88).

(17) AUFWENDUNGEN AUS VERLUSTÜBERNAHME

scrollen
Angaben in TEUR 2023 2022
Aufgrund eines Ergebnisabführungsvertrages übernommene Verluste -1.963 -3.456

Im Berichtsjahr wurde der Verlust der Schaltbau GmbH, München, ausgeglichen. Im Vorjahr wurde der Verlust der SBRS GmbH, Dinslaken, ausgeglichen.

(18) AUFGRUND EINES ERGEBNISABFÜHRUNGSVERTRAGES ABGEFÜHRTE GEWINNE

scrollen
Angaben in TEUR 2023 2022
Aufgrund eines Ergebnisabführungsvertrages abgeführte Gewinne 0 -121.774

Die Schaltbau Holding AG und die Voltage BidCo GmbH, München, haben am 17. Dezember 2021 einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag abgeschlossen. Dem Vertrag wurde in der außerordentlichen Hauptversammlung vom 3. Februar 2022 zugestimmt. Die Eintragung ins Handelsregister erfolgte am 13. Juli 2022.

(19) STEUERN VOM EINKOMMEN UND VOM ERTRAG

scrollen
Angaben in TEUR 2023 2022
Steuern vom Einkommen und Ertrag -685 -1.256

Die Schaltbau Holding AG und die Voltage BidCo GmbH, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Fonds, die von The Carlyle Group ("Carlyle") beraten werden, haben am 17. Dezember 2021 einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag abgeschlossen. Dem Vertrag wurde in der außerordentlichen Hauptversammlung vom 3. Februar 2022 zugestimmt. Die Eintragung ins Handelsregister erfolgte am 13. Juli 2022.

Darüber hinaus wurde im Geschäftsjahr 2022 zwischen der Voltage BidCo GmbH und der Voltage Holding GmbH, München, ein Ergebnisabführungsvertrag abgeschlossen. Die Eintragung ins Handelsregister erfolgte am 28. Oktober 2022.

Infolgedessen besteht seit 2022 eine ertragsteuerliche Organschaft zwischen der Voltage Holding GmbH (Organträger), der Voltage BidCo GmbH (Organgesellschaft), der Schaltbau Holding AG (Organgesellschaft) und der Schaltbau GmbH, München, (Organgesellschaft).

Der Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag sieht eine Abfindung nach § 305 AktG in Höhe von 50,33 EUR und eine Ausgleichszahlung nach § 304 AktG in Höhe von 2,16 EUR (Bruttogewinnanteil) je Aktie vor. Die Verpflichtung zur Abfindungs- und Ausgleichszahlung besteht bei der Voltage BidCo GmbH. Auf Basis des derzeitigen Körperschaftsteuersatzes (inklusive Solidaritätszuschlag) ergäbe sich damit eine Ausgleichszahlung von EUR 1,90 je Aktie.

Die Ausgleichszahlung ist aus dem versteuerten Einkommen der Voltage BidCo zu leisten. Die darauf zu entrichtende Steuer ist von der Schaltbau Holding AG zu begleichen.

(20) AUFGRUND EINES ERGEBNISABFÜHRUNGSVERTRAGES ÜBERNOMMENE VERLUSTE

scrollen
Angaben in TEUR 2023 2022
Aufgrund eines Ergebnisabführungsvertrages übernommene Verluste 4.833 0

Aufgrund des mit der Voltage BidCo GmbH, München, bestehenden Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags wurde das Jahresergebnis ausgeglichen.

SONSTIGE ANGABEN

Zwischen der Voltage BidCo GmbH und der Schaltbau Holding AG besteht seit 2022 ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag. Die Eintragung ins Handelsregister erfolgte am 13. Juli 2022. Der Vertrag sieht unter anderem eine Abfindung nach § 305 AktG in Höhe von 50,33 EUR je Aktie vor. Das Angebot zur Barabfindung gemäß § 305 AktG ist ein Angebot des Mehrheitsgesellschafters (Voltage BidCo GmbH) an die Minderheitsgesellschafter. Vertragsgemäß ist das Barabfindungsangebot grundsätzlich auf einen Zeitraum von zwei Monaten nach Bekanntmachung der Eintragung des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags in das Handelsregister begrenzt, sofern kein Spruchverfahren seitens eines oder mehrerer Minderheitsgesellschafter beantragt wurde. Da zum Bilanzstichtag beantragte Spruchverfahren vorliegen, besteht die Frist zur Leistung einer Barabfindung fort. Damit liegt eine potenzielle finanzielle Verpflichtung unter der Annahme, dass sämtliche ausstehenden Aktien der Voltage BidCo GmbH zum Kauf angeboten würden, in Höhe von TEUR 120.018 auf Ebene der Voltage BidCo GmbH vor. Dieses Liquiditätsrisiko ist in der Liquiditätsplanung des Konzerns nicht enthalten. Der Vorstand der Schaltbau Holding AG sowie die Geschäftsführung der Voltage BidCo GmbH rechnen, nach einschlägiger rechtlicher Beratung, hochwahrscheinlich nicht mit Barabfindungszahlungen in vorgenannter Höhe vor dem 31. Dezember 2025.

(21) AUFSTELLUNG ANTEILSBESITZ

Gemäß Beck'schem Bilanzkommentar § 285 Tz 384 werden grundsätzlich die für Konsolidierungszwecke aufgestellten Jahresabschlüsse (HBII) verwendet.

scrollen
Name der Gesellschaft Sitz Kapitalanteil Eigenkapital in Ergebnis in
(in %) TEUR TEUR
Schaltbau GmbH 1, 2 München 100 23.552 2.975
Schaltbau Austria GmbH Wien (AT) 100 87 60
SPII S.P.A. Saronno (IT) 100 20.979 1.105
Schaltbau France S.A.S. Argenteuil (F) 100 3.623 735
Schaltbau North America Inc. Hauppauge (USA) 100 3.531 886
Schaltbau Asia Pacific Ltd. Hongkong (P.R.CH) 100 1.893 998
Shenyang Schaltbau Electric Corporation Ltd. Shenyang (P.R.CH) 100 1.858 227
Xi'an Schaltbau Electric Corporation Ltd. Xi'an, Shaanxi (P.R. CH) 50 23.561 3.523
Xi'an SPII Electric Co. Ltd. 4 Xi'an, Shaanxi (P.R.CH) 32,5 2.672 -42
Schaltbau India Pvt. Ltd. Thane (Indien) 100 4.769 470
Schaltbau Machine Electrics Ltd. Cwmbran (GB) 100 5.795 1.024
Schaltbau Korea Ltd. 5 Anyang-si (Südkorea) 100 n/​a n/​a
Schaltbau Siyakhulisa South Africa PTY Ltd. 5 Olivedale (Südafrika) 24,5 n/​a n/​a
Schaltbau Radel South Africa PTY Ltd. 4 Olivedale (Südafrika) 37 325 106
Pintsch GmbH 2 Dinslaken 100 33.000 1.199
Pintsch B.V. Maarssen (NL) 100 -4 86
Pintsch North America Inc Marion (USA) 100 2.377 664
Pintsch Bamag Brasil Tecnologia Ferroviaria LTDA. 3, 5 Sao Paulo (BR) 100 n/​a n/​a
Pintsch Wolber GmbH Velbert 100 404 -320
Bode - Die Tür GmbH 2 Kassel 100 27.754 6.611
Gebr. Bode & Co. Beteiligungs GmbH Kassel 100 18.179 30
Bode North America Inc. Spartanburg (USA) 100 8.123 1.555
BoDo Bode Dogrusan A.S. Kestel-Bursa (TR) 50,0 7.368 1.523
Bode Korea Co. Ltd. Seoul (KOR) 100 392 218
BODO Pro-Last Profil San. Ve Tic. A.S. 6 Bursa (TR) 50 364 269
Rawicka Fabryka Wyposazenia Wagonow Sp.z.o.o. Rawicz (PL) 89,3 37.974 2.406
Schaltbau Transportation UK Ltd. Milton Keynes (UK) 100 765 326
Zhejiang Yonggui Bode Transportation Equipment Co. Ltd., Tiantai (P.R.CH) Tiantai (China) 25 4.885 -1.279
Shenyang Bode Transportation Equipment Co. Ltd. 5 Shenyang (P.R.CH.) 25 n/​a n/​a
GEZ Unterstützungsgesellschaft bmH 2 München 100 135 15
Schaltbau Immobiliengesellschaft mbH 2 Velden 100 6.474 935

1) Ergebnisabführungsvertrag (direkt)
2) Direkte Beteiligung der Schaltbau Holding AG
3) In Liquidation
4) Zahlen aus lokalem Abschluss 2022
5) Keine Zahlen vorliegend
6) Zahlen aus lokalem Abschluss 2021

(22) EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG

Wesentliche Ereignisse, die Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben, haben sich nach dem Bilanzstichtag nicht ergeben.

(23) DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE

Zur Sicherung von Marktpreisrisiken aus Zinsen, Währungen, Rohstoffpreisentwicklungen setzt die Schaltbau Holding AG derivative Finanzinstrumente ein. Die in nachfolgender Tabelle genannten Finanzinstrumente werden derzeit eingesetzt:

scrollen
Angaben in TEUR Nominalbetrag Derivate mit positiven beizulegenden Zeitwert Derivate mit negativen beizulegenden Zeitwert
Zinsbezogene Geschäfte
Zinsswaps mit eingebetteten Zinsoptionen 27.000 839 0
Währungsbezogene Geschäfte
Devisenswapgeschäfte 9.479 26 35
Rohstoffpreisbezogene Geschäfte

Für die zum Stichtag im Bestand befindlichen Derivate wurden keine Bewertungseinheiten gebildet. Für Finanzpositionen mit einem negativen Marktwert werden ergebniswirksam Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften erfasst. Insofern Optionen vorliegen, wurden die gezahlten Optionsprämien aktivisch angesetzt und im Zuge von Folgebewertungen auf den niedrigeren beizulegenden Zeitwert abgeschrieben. Bei einem positiven beizulegenden Zeitwert wird im Sinne des strengen Niederstwertprinzips maximal bis zu den Anschaffungskosten, der gezahlten Optionsprämie, zugeschrieben.

Der beizulegende Zeitwert von Derivaten basiert auf Mark-to-Market-Bewertungen zum Bilanzstichtag, die durch externe Bankbewertungen verifiziert werden. Der beizulegende Zeitwert wird dabei als Barwert der erwarteten zukünftigen Zahlungsflüsse berechnet, hierbei werden die Zahlungsströme (Cashflows) mit dem risiko- und laufzeitadäquaten Marktzins diskontiert und anschließend aufsummiert. Zudem werden Optionspreismodelle für die Wertermittlung von Optionen eingesetzt. Deren Berechnung erfolgt auf Basis der allgemeinen Grundsätze des Black-Scholes-Modells. In die Bestimmung des Optionspreises gehen in der Regel der Kurs des Basiswertes und dessen Volatilität, der vereinbarte Ausübungskurs, ein risikoloser Zinssatz sowie die Restlaufzeit der Option ein.

Für weitere Informationen verweisen wir auf Abschnitt "(5) Übrige Rückstellungen".

(24) HAFTUNGSVERHÄLTNISSE UND SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN

scrollen
Angaben in TEUR 31.12.2023 31.12.2022
Verpflichtungen aus Konzern-, Bank- und ggf. Versicherungsbürgschaften 17.628 33.352
davon gegenüber verbundenen Unternehmen 0 0
Gesamtschuldnerische Mithaft für Verbindlichkeiten 2.135 2.788

Die Haftungsverhältnisse beinhalten auch Kreditverbindlichkeiten von verbundenen Unternehmen. Das Risiko der Inanspruchnahme aus den Haftungsverhältnissen wird als gering angesehen, nachdem diese ausschließlich gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen und der Haftungsfall erst dann eintritt, wenn diese ihrerseits ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen können. Zum 31. Dezember bestehen Konzernbürgschaften in Höhe von TEUR 15.925 (Vj. TEUR 18.442) sowie Bank- und Versicherungsbürgschaften in Höhe von TEUR 2.734 (Vj. TEUR 14.910). Für ausgereichte Bürgschaften bestehen zum Stichtag Rückstellungen für die drohende Inanspruchnahme in Höhe von TEUR 1.031 (Vj. TEUR 1.548). Die Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme aus den ausgereichten Bürgschaften wird für die Bürgschaften, für die keine Rückstellungen gebildet wurden, zwischen 0% und kleiner 10% eingeschätzt.

Als Sicherheit für den zwischen der Gesellschafterin VOBI und einem Konsortium bestehenden Konsortialkreditvertrag wurden die Anteile der Tochterunternehmen der Schaltbau Holding AG verpfändet. Darüber hinaus sind die Anteile, welche die VOBI an der Schaltbau Holding AG hält als Sicherheit für den Konsortialkredit verpfändet

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen wurden unter Berücksichtigung des frühestmöglichen Kündigungstermins der jeweils zugrundeliegenden Verträge ermittelt.

scrollen
Angaben in TEUR 31.12.2023
Restlaufzeit
Summe bis zu 1 Jahr über 1 Jahr davon über 5 Jahre
Miet- und Leasingaufwendungen 55 37 18 0
davon gegenüber verbundenen Unternehmen 0 0 0 0
Bestellobligo 2.147 1.979 168 0
davon gegenüber verbundenen Unternehmen 0 0 0 0
2.202 2.016 186 0
scrollen
Angaben in TEUR 31.12.2022
Restlaufzeit
Summe bis zu 1 Jahr über 1 Jahr davon über 5 Jahre
Miet- und Leasingaufwendungen 76 38 38 0
davon gegenüber verbundenen Unternehmen 0 0 0 0
Bestellobligo 2.195 1.984 211 0
davon gegenüber verbundenen Unternehmen 0 0 0 0
2.271 2.022 249 0

Im Wesentlichen handelt es sich bei den sonstigen finanziellen Verpflichtungen neben den Miet- und Leasingaufwendungen um Leistungen für den Betrieb der ERP-Software, wie Rechenzentrum, Datenleitungen und Wartung, die typischerweise von spezialisierten Unternehmen erbracht werden.

Für Anwartschaften und laufende Leistungen aus der GEZ Unterstützungsgesellschaft mbH, München, besteht, gemessen am Verpflichtungsumfang nach § 253 Abs. 1 Satz 2 HGB, ein Fehlbetrag in Höhe von TEUR 425 (Vj. TEUR 429).

(25) HONORAR DES ABSCHLUSSPRÜFERS

Die Angabe entfällt in Übereinstimmung mit § 285 Nr. 17 HGB, da die Beträge im Konzern-Abschluss der Schaltbau Holding AG enthalten sind.

Das im Berichtsjahr erfasste Honorar des Abschlussprüfers, der PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, beinhaltet neben Abschlussprüferleistungen auch Steuerberatungsleistungen.

Die erbrachten Steuerberatungsleistungen beinhalten insbesondere Prüfungs- bzw. Beratungstätigkeiten zu Konzernverrechnungspreisen.

(26) AUFSICHTSRAT UND VORSTAND

VORSTÄNDE

scrollen
Steffen Munz Aufsichtsrat
Finanzvorstand, CFO (seit 1. März 2021) Bode - Die Tür GmbH, Kassel (seit Dezember 2021)
Wilko Andreas Stark Aufsichtsrat
Vorstand, CEO Sono Group N.V., München (bis Januar 2022)
(seit 1. Dezember 2023) Flender GmbH, Bocholt (seit 2021)
ZKW Group GmbH, Wieselburg, Österreich (seit 2021)
Altech Advanced Materials AG, Heidelberg (seit 2020)
AutoForm Group (seit 2022)
Mitglied des Beirat
Kromberg & Schubert GmbH & Co. KG, Renningen (seit 2020)
Dr. Jürgen Brandes Mitglied des Beirats
Vorstandsvorsitzender, CEO (von 1. April 2020 bis 30. November 2023) Smart battery solutions GmbH, Kleinostheim (von 1. Januar 2020)
Aufsichtsrat
Flender GmbH, Bocholt (seit März 2021)
Bode - Die Tür GmbH, Kassel (von Dezember 2021 bis 30. November 2023)

AUFSICHTSRÄTE

scrollen
Dr. Friedel Drees Aufsichtsrat
Vorsitzender Atotech Ltd, Berlin (bis August 2022)
(seit 26. Oktober 2021) Atotech UK TopCo, Großbritanien (bis August 2022)
Flender GmbH, Bocholt (seit 10. März 2021)
Willi Westenberger Aufsichtsrat
(seit 26. Oktober 2021) Flender GmbH, Bocholt (seit 2021)
Ark TopCo SAS, Luxemburg (seit Februar 2022)
Wilko Andreas Stark Aufsichtsrat
(von 26. Oktober 2021 bis 30. November 2023) Sono Group N.V., München (bis Januar 2022)
Flender GmbH, Bocholt (seit 2021)
ZKW Group GmbH, Wieselburg, Österreich (seit 2021)
Altech Advanced Materials AG, Heidelberg (seit 2020)
AutoForm Group (seit 2022)
Mitglied des Beirat
Kromberg & Schubert GmbH & Co. KG, Renningen (seit 2020)
Christopher Baumann (seit 1. Dezember 2023)
Achim Stey Mitglied
Mitglied (seit 26. Juni 2018) Betriebsrat der Bode - Die Tür GmbH, Kassel (seit 30. Januar 2014)
Arbeitnehmervertreter Konzernbetriebsrat der Schaltbau Holding AG, München (seit 18. Mai 2014)
Aufsichtsrat
Bode - Die Tür GmbH, Kassel (seit 11. November 2021)
Herbert Treutinger Vorsitzender
Stellvertretender Vorsitzender (seit 1. September 2020) Konzernbetriebsrat der Schaltbau Holding AG, München (seit 8. Juni 2017)
Arbeitnehmervertreter Mitglied
Betriebsrat der Schaltbau GmbH, München

Mit Datum vom 31. März 2023 wurden die Dienstverträge der Vorstände der Schaltbau Holding AG aufgehoben. Infolgedessen wurden mit Wirkung ab dem 1. April 2023 neue Geschäftsführer-Dienstverträge zwischen den ehemalig angestellten Vorständen der Schaltbau Holding AG und der Voltage BidCo GmbH, dem Mutterunternehmen der Gesellschaft, abgeschlossen. Trotz dieser Vertragsänderungen waren beide Vorstände weiterhin sowohl als Vorstände der Schaltbau Holding AG als auch als Geschäftsführer der Voltage BidCo GmbH im Geschäftsjahr 2023 tätig. Für die seit dem 1. April 2023 weiterhin übernommene Tätigkeit als Vorstand der Gesellschaft erfolgt eine Weiterbelastung von Managementleistungen aufgrund eines Konzerndienstleistungsvertrages. Im Geschäftsjahr 2023 wurden Weiterbelastungen von Managementleistungen für die Übernahme der Vorstandstätigkeit in der Schaltbau Holding AG in Höhe von TEUR 889 erfasst.

Die bis zum 31. März 2023 geltenden Tantiemeregelungen aufgrund der aufgehobenen Dienstverträge der Vorstände wurden von der Voltage BidCo GmbH übernommen. Diese Regelungen bildeten die Grundlage für die Vergütung der Geschäftsführertätigkeit.

Am 11. Mai 2023 wurde zwischen der Schaltbau Holding AG und der Voltage BidCo GmbH eine "Vergütung für Schuldübernahme" abgeschlossen. Gemäß dieser Vereinbarung tritt die Voltage BidCo GmbH für die bis Ende März 2023 erdienten Tantiemeansprüche der Vorstände an die Stelle der Schaltbau Holding AG. Die Schaltbau Holding AG verpflichtete sich im Gegenzug zur Zahlung eines Gesamtbetrags von T€ 318. Diese Schuldübernahme hat zur Folge, dass die Voltage BidCo GmbH die bilanzielle Erfassung der Tantiemerückstellung für die beiden Geschäftsführer für das gesamte Geschäftsjahr 2023 vollständig übernimmt.

Mit Datum vom 30. November 2023 hat Dr. Jürgen Brandes sein Mandat als Vorstand der Schaltbau Holding AG niedergelegt. Der Aufsichtsrat hat Wilko Stark gemäß § 105 Abs. 2 AktG mit Wirkung zum 1. Dezember 2023 interimistisch zum Vorstand bestellt. Während der Vorstandstätigkeit ruht sein Aufsichtsratsmandat bei der Gesellschaft.

Mit Beschluss vom 1. Dezember 2023 hat das Amtsgericht München Herrn Christopher Baumann am 2. Dezember 2023 gemäß § 104 Abs. 2 S. 2 AktG gerichtlich zum Aufsichtsratsmitglied bestellt.

Die Vergütung der Vorstände bis zum 31. März 2023 erfolgte auf Grundlage des mit Beschluss vom 1. März 2022 beschlossenen Vergütungssystems durch den Aufsichtsrat. Gemäß dem Vergütungssystem setzte sich die Vergütung der Vorstandsmitglieder aus einem festen und einem variablen Bestandteil zusammen. Der feste Bestandteil besteht grundsätzlich aus dem Jahresfixgehalt und Nebenleistungen (z.B. Privatnutzung Firmen-PKW). Der variable Bestandteil besteht aus einem Cash Bonus. Die Höhe des Cash Bonus hängt vom Gesamtzielerreichungsgrad ab, der anhand der Zielerreichung gewichteter Einzelziele (u.a. finanzielle Ziele wie z.B. adjusted EBITDA der Schaltbau-Gruppe) abhängt. Für die seit dem 1. April 2024 erfolgte Vergütung der Geschäftsführer in der Voltage BidCo GmbH werden exakt die gleichen Kriterien der Vergütungsbestandteile wie bisher für die Vergütung der Vorstandstätigkeit in der Schaltbau Holding AG herangezogen. Es gibt keine Pensionszusagen für den aktiven Vorstand.

Kriterien für die Angemessenheit der Vergütung bildeten insbesondere die Aufgaben des jeweiligen Vorstandsmitglieds, seine persönliche Leistung, die Leistung des Gesamtvorstands, die wirtschaftliche Lage, der Erfolg und die Zukunftsaussichten des Unternehmens unter Berücksichtigung des Marktumfelds, sowie die Üblichkeit der Vergütungshöhe und der Vergütungsstruktur gemessen am Lohn- und Gehaltsgefüge im Unternehmen sowie anderer Unternehmen vergleichbarer Größe und Branche.

Eine individualisierte Offenlegung der Vorstandsgehälter erfolgt aufgrund des Delistings der Gesellschaft nicht. Seit dem 31. Dezember 2021 werden die Aktien der Schaltbau Holding AG nicht mehr im regulierten Markt gehandelt, weshalb eine verpflichtende Offenlegung der individualisierten Vorstandsgehälter entfällt.

Für das Geschäftsjahr 2023 wurden Gesamtbezüge für den Vorstand aufwandswirksam in Höhe von TEUR 1.415 (Vorjahr: TEUR 2.303) erfasst. Darin enthalten sind neben den laufenden Gehaltszahlungen bis zum 31. März 2023, der an die Voltage BidCo GmbH gezahlten Vergütung für Schuldübernahme und der Weiterbelastungen von Managementleistungen durch die Voltage BidCo GmbH für die Übernahme der Vorstandstätigkeit in der Schaltbau Holding AG auch Sachbezüge aus dem nach steuerlichen Richtlinien anzusetzenden Wert der Dienstwagennutzung. Diese Sachbezüge werden von den einzelnen Vorstandsmitgliedern versteuert. Die Gesamtbezüge teilen sich auf in einen Betrag von TEUR 208 (Vorjahr: TEUR 753) für erfolgsunabhängige Teile und in einen Betrag von TEUR 318 (Vorjahr: TEUR 1.550) für erfolgsbezogene Teile sowie auf Managementumlage von TEUR 889. Zum Bilanzstichtag 2023 wurden keine Rückstellungen für erfolgsbezogene Vergütungsbestandteile erfasst.

Für die Wahrnehmung von Mandaten bei Tochterunternehmen wurden den Mitgliedern im Vorstand im Geschäftsjahr 2023 keine Vergütungen gewährt.

Aus Anlass der Beendigung eines Vorstandsvertrages war im Vorjahr noch eine Rückstellung in Höhe von TEUR 1.272 erfasst, die sich aufgrund geleisteter Zahlungen im Berichtsjahr auf TEUR 0 reduzierte.

Die Gesamtbezüge der ehemaligen Mitglieder des Vorstands beziehungsweise deren Hinterbliebenen beliefen sich auf insgesamt TEUR 48 (Vorjahr: TEUR 48). Für diesen Personenkreis sind Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 289 (Vorjahr: TEUR 277) gebildet.

Kredite wurden im Geschäftsjahr 2023 weder an Vorstands- noch Aufsichtsratsmitglieder gewährt.

Die Grundvergütung für ein Aufsichtsratsmitglied betrug für das Berichtsjahr TEUR 30. Der Aufsichtsratsvorsitzende erhielt das Doppelte, der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende das Eineinhalbfache dieser Vergütung. Daraus ergibt sich für das Jahr 2023 ein Gesamtbetrag der Grundvergütung von TEUR 75.

Sitzungen sind in der Regel mit persönlicher Teilnahme der Aufsichtsratsmitglieder als Präsenzsitzungen oder per Videokonferenz abzuhalten. Mit dem erfolgten Delisting der Aktien der Schaltbau Holding AG von den regulierten Märkten in Frankfurt am Main und München zum 31. Dezember 2023 ist die Gesellschaft im Sinne des § 3 Abs. 2 AktG nicht mehr verpflichtet Ausschüsse zu bestellen. Im Geschäftsjahr 2023 sind keine Aufwendungen für Ausschüsse angefallen.

Für den Zeitaufwand, der über fünf Sitzungstage pro Geschäftsjahr inklusive der dafür notwendigen Vorbereitungszeit hinausgeht, erhält jedes Aufsichtsratsmitglied zusätzlich eine Vergütung von EUR 300 pro Stunde, höchstens jedoch den Stunden- bzw. Tagessatz des als Prüfungsleiter bestimmten Vertreters des für das betreffende Geschäftsjahr bestellten Abschlussprüfers. Für zusätzlichen Zeitaufwand wurden im Jahr 2023 - entsprechend der Satzung - insgesamt TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 0) vergütet.

Unter Berücksichtigung der Grundvergütung, der Vergütung für Präsenzsitzungen der Ausschüsse, der zusätzlichen Vergütung und des zusätzlichen Zeitaufwands ergibt sich eine Gesamtvergütung von TEUR 78 (Vorjahr: TEUR 81).

Die Gesellschaft hat für die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder eine D&O-Versicherung abgeschlossen. Diese sieht im Hinblick auf die Größenordnung der Vergütung für den Aufsichtsrat keinen Selbstbehalt vor. Ein Selbstbehalt für den Vorstand ist seit dem Jahr 2010 vertraglich vereinbart.

(26) ERGEBNISVERWENDUNG

Aufgrund des mit der Voltage BidCo GmbH, München, bestehenden Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags wurde das Jahresergebnis ausgeglichen.

 

München, den 5. März 2024

Schaltbau Holding AG

Der Vorstand

Wilko Stark

Steffen Munz