EXASOL AG

Nürnberg

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Zusammengefasster Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022

Grundlagen des Konzerns

Geschäftstätigkeit

Die Exasol AG ist ein globales Technologieunternehmen. Kernprodukt ist eine analytische In-Memory-Datenbank, die es Kunden ermöglicht, mit hoher Geschwindigkeit und in großem Umfang auf Daten zuzugreifen und diese zu analysieren. Durch den Einsatz der Datenbanktechnologie von Exasol sind Unternehmen in der Lage, analytische Anwendungen zu betreiben, die nach Ansicht des Unternehmens zuvor aufgrund der bestehenden Leistungs-, Hardware- und/​oder Kostenbeschränkungen der Datenbank unmöglich oder sehr kostenintensiv gewesen wären. Darüber hinaus können Unternehmen bestehende Geschäftsprozesse verbessern oder neue Geschäftsmodelle schaffen.

Exasols Kernmarkt ist geprägt von einer zunehmenden Digitalisierung, die eine ständig wachsende Menge an Daten erzeugt. Diese Daten verraten etwas über bestehende oder zukünftige Kunden, über die eigenen Prozesse und Produkte, und über den Markt insgesamt. Kontinuierliche Analyse und Erkenntnisgewinn aus diesen Daten sind daher von zunehmender Bedeutung für Unternehmen. Können Analyse, Erkenntnisgewinn und daraus folgende Business-Entscheidung schneller und effizienter als die Konkurrenz erfolgen, stellt dies zudem einen signifikanten potenziellen Wettbewerbsvorteil dar. Unternehmen haben es dabei oft mit sehr großen, heterogenen und unstrukturierten Daten zu tun, aus denen Wissen und Entscheidungsgrundlagen extrahiert werden sollen. Den Erkenntnisgewinn aus der globalen Datenmenge voranzutreiben und unseren Kunden zu helfen, hieraus einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil zu generieren, ist unsere Vision und Mission.

Die kontinuierliche Zunahme der Daten und der Anwendungsfälle führt zu enormen Wachstumsraten im Bereich Big Data und Datenanalyse. Laut unabhängigen Studien wächst der Markt hierfür mit durchschnittlich 13 % jedes Jahr. 1 Bei der Auswertung dieser Datenmengen werden Geschwindigkeit, Effizienz und Flexibilität die wesentlichen Schlüssel für Unternehmen in der Zukunft sein. Die installierte Basis älterer Analyse- und Datenbanksysteme wird den genannten Anforderungen nicht mehr gerecht: Ergebnisse können teils erst Stunden oder sogar Tage später bereitstehen und mit signifikanten Anforderungen an die installierte Hardware verbunden sein. Exasol verfügt über eine analytische Datenbank-Technologie, die Geschwindigkeit und Leistungsfähigkeit zu ihrem Markenkern gemacht hat. Gegründet im Jahr 2000 verfügt das Unternehmen heute nachweislich über eine der schnellsten und leistungsfähigsten analytischen Datenbanktechnologien auf dem Markt, wie zahlreiche unabhängige Studien regelmäßig bestätigen. 2

Unser technologischer Vorsprung beruht unserer Einschätzung nach dabei auf drei Säulen: Der Verarbeitung von Daten im Hauptspeicher oder RAM (In-Memory Technologie), der Kombination mehrerer Arbeitsspeicher zu einem verteilten, virtuellen "Supercomputer" (Massive Parallel Processing) sowie der Nutzung von intelligenten Algorithmen zum optimalen und eingriffsfreien Betrieb des Systems. Hinzu kommt, dass Design und Produkt-Knowhow eine sehr kosteneffiziente Nutzung der installierten Hardware begünstigen.

1 https:/​/​www.fortunebusinessinsights.com/​big-data-analytics-market-106179
2 https:/​/​www.tpc.org/​tpch/​results/​tpch_​perf_​results5.asp?resulttype=all&version=3

Gängige Systeme haben heute alle die gleiche Herausforderung: die Analyse von Daten erfolgt vor allem auf Festplatten, die zwar in der Anschaffung günstig sind, gegenüber dem Hauptspeichern aber deutlich langsamer arbeiten. Die Möglichkeiten, aus diesen Daten zeitnah und in großem Umfang wichtige Erkenntnisse zu gewinnen, ist damit limitiert. Geschwindigkeiten nehmen diese Prozesse erst auf, wenn die Verarbeitung im Hauptspeicher geschieht. Der Hauptspeicher kann Daten bis zu 100.000fach schneller verarbeiten 3, ist aber kostspielig und steht in den meisten Anwendungsfällen nur in begrenztem Umfang zur Verfügung. Mit intelligenten Algorithmen, wie sie Exasol in ihrer Datenbank verwendet, können aber beliebig große Datenmengen im Hauptspeicher kostengünstig analysiert werden. Dabei werden mehrere Arbeitsspeicher parallelgeschaltet und zu einer Art "Supercomputer" zusammengeschlossen, und damit die Verarbeitungsgeschwindigkeit auf eine neue Ebene gehoben. Unsere selbstlernenden Algorithmen unterscheiden zuverlässig zwischen "heißen" und "kalten" Daten und ermöglichen damit eine deutlich optimale Nutzung des verfügbaren Hauptspeichers. Bei Bedarf können viele Nutzer gleichzeitig und unkompliziert auf die Daten zugreifen. Dieser innovative Ansatz unterscheidet sich grundlegend von klassischen Datenbank-Architekturen ("Legacy"-Architekturen).

Kunden können die Exasol-Plattform unabhängig davon nutzen, ob ihre Daten in einer öffentlichen Cloud, einer privaten Cloud, im eigenen Rechenzentrum oder in einer Kombination von Umgebungen gespeichert werden. In der öffentlichen Cloud kann die Exasol-Datenbank bei allen relevanten Anbietern wie Amazon Web Services (AWS), Microsoft Azure und Google Cloud Plattform eingesetzt werden.

Exasol-Kunden sind typischerweise Unternehmen mit großen Datenbeständen, die diese in hoher Frequenz für geschäftskritische Prozesse und Anwendungen nutzen. Eine leistungsfähige und schnelle analytische Datenbank-Lösung ist daher für sie für den täglichen Geschäftserfolg geschäftskritisch. Ein Großteil der Exasol-Kunden kommen aus den Bereichen Finanzwirtschaft, E-Commerce, Software/​IT, Medien und aus dem Gesundheitssektor. Durch die Leistungsfähigkeit unserer Lösung lassen sich aber nicht nur Daten schneller auswerten und nutzbarmachen. Die Anforderungen an die Infrastruktur fallen auch deutlich geringer aus, so dass unsere Kunden die vorhandenen Systeme kosteneffizienter nutzen, oder gegebene Datenanwendungen im Vergleich zur Konkurrenz mit schlankerer Infrastruktur und Rechenaufwand umsetzen können.

Damit ergibt sich nicht nur ein wirtschaftlicher Vorteil. Die Speicherung und Verarbeitung von Daten hat schon heute einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf den weltweiten Energieverbrauch. Laut Greenpeace verbrauchen Rechenzentren weltweit ungefähr die gleiche Menge an Energie, wie die globale Luftfahrt. 4 Für Unternehmen gewinnt daher auch dieser Aspekt ihres nachhaltigen Wirtschaftens zunehmend an Bedeutung. Und der Energieaufwand steigt mit der Zunahme der Daten kontinuierlich an. Die Exasol-Lösung erlaubt dem Kunden, eine gegebene analytische Datenanwendung mit optimiertem Fußabdruck in Hinsicht auf Energieverbrauch und CO 2-Ausstoß umzusetzen.

Viele Geschäftsmodelle sind schon heute ohne die Erkenntnisse aus Big Data und Data Analytics kaum denkbar. Entsprechend verzeichnet Exasol eine sehr niedrige Kündigungsrate bei ihren Kunden von gerade einmal rund 7 %. Unternehmen, die sich einmal für Exasol entschieden haben, nutzen die Produkte und Services über viele Jahre und weiten die Nutzung typischerweise kontinuierlich aus. Ein wesentlicher Wachstumstreiber ist damit das Upselling, d.h. das Umsatzwachstum bei bestehenden Kunden. Hinzu kommt die Neukundengewinnung als zweite Säule des Unternehmenswachstums. Über ein erweitertes Angebot, Exasol auch als Software-as-a-Service zu nutzen (SaaS), wird Exasol im Jahr 2023 den Zugang zu einem vollständig durch Exasol verwalteten System erleichtern und damit zusätzliche Kundengruppen bzw. -anwendungsfälle ansprechen. Eine Ausweitung nutzungsbasierter Abrechnungsmodelle auf alle Plattformen - in der Cloud oder im eigenen Rechenzentrum ("on-premise") - wird zudem die kommerzielle Einstiegshürde zur Nutzung unserer Produkte deutlich senken. Gleichzeitig weitet Exasol die bestehenden Partnerschaften mit AWS, Microsoft Azure und Google Cloud Plattform kontinuierlich aus und treibt die zunehmende Internationalisierung des Geschäfts voran.

3 https:/​/​wikis.gm.fh-koeln.de/​Datenbanken/​InMemory-DB
4 https:/​/​web.de/​magazine/​wissen/​wissenschaft-technik/​stromfresser-internet-energie-daten-verbrauchen-33170202

Konzernstruktur und Standorte

Der Exasol-Konzern besteht aktuell aus der Exasol AG mit Sitz in Nürnberg, Deutschland sowie insgesamt fünf Tochtergesellschaften. Hierbei handelt es sich insgesamt um reine Vertriebsgesellschaften, die das operative Vertriebsgeschäft in den jeweiligen Regionen verantworten:

Konzernstruktur der Exasol AG:

Forschung und Entwicklung

Im F&E-Bereich lag der Schwerpunkt im abgelaufenen Geschäftsjahr auf der Weiterentwicklung der Exasol-Datenbank auf die nächste Version (Version 8). Diese bildet bereits den Unterbau für Exasols SaaS (Software-as-a-Service) Lösung, und wird im Jahr 2023 auch für Kundeninstallationen auf on-premise Systemen oder auf eigener Cloud-Infrastruktur zur Verfügung stehen (Amazon AWS, Google GCP und Microsoft Azure). Version 8 ist das Ergebnis mehrjähriger Arbeit und wird unseren Kunden signifikante zusätzliche Produktfunktionen hinsichtlich der Nutzbarkeit des Produktes in der Cloud, der Performance und der Durchführung von Sicherheits-Backups bieten.

Exasol bietet nach eigener Einschätzung hiermit eines der flexibelsten Angebote im Markt der analytischen Datenbanken, in dem die Kunden entscheiden können, in welcher Infrastruktur und in welchem Betriebsmodell sie Exasol betreiben wollen: als Komplett-Implementierung inklusive Hardware, als reine Software-Variante im eigenen Rechenzentrum bzw. im eigenen Cloud-Account (auf AWS, Google Cloud Platform oder Microsoft Azure), sowie als Managed Service in der SaaS-Variante, in der sowohl Infrastruktur also auch Betrieb komplett von Exasol angeboten wird. Diese Flexibilität bildet im Vergleich zu reinen Cloud-Anbietern nach Einschätzung des Managements auch eine sehr attraktive Brücke zwischen der Cloud und der On-Premise Welt, bzw. kann in einem hybriden Setup eingesetzt werden, welches das Beste aus beiden Welten vereinigt.

Zur Integration in die heterogenen Daten-Ökosysteme der Kunden hat Exasol auch im Jahr 2022 eine Vielzahl von neuen und verbesserten Konnektoren entwickelt. Unter anderem werden jetzt folgende Produkte unterstützt: AWS Glue, IBM SPSS, Metabase, Ab Initio, Denodo sowie TurinTech. Der Konnektor für AWS SageMaker kann jetzt auch statistische Modelle direkt in Exasol ausführen, die Keboola-Integration in das SaaS-Angebot wurde verbessert, und Tableau liefert den Exasol_​JDBC Connector nun mittels Tableau Exchange automatisch aus. Darüber hinaus wurde im Bereich Virtual Schemas die Unterstützung von Google Cloud Storage, Azure Blob Storage und Azure Data Lake Storage sowie CSV-Dateien hinzugefügt. Zudem wurde ein nativer Lua Treiber für Exasol entwickelt und die Nutzung von eigenen PythonPaketen über eine VM-Variante der Script Language Container erleichtert.

Im Jahr 2022 wurde darüber hinaus Exasols neues Produkt für den Bereich Data Warehouse Automatisierung weiterentwickelt, welches Nutzern eine beschleunigte und vereinfachte Erstellung von Data Warehouses (DWHs) verspricht. Ein erster Prototyp wird bereits von Testkunden in einem Early Adopter Programm getestet und unterstützt neben Exasol als unterliegende Datenbanktechnologie auch Amazon Redshift. Diese Entscheidung wird den Marktzugriff auf eine vielfach höhere Anzahl an potenziellen Zielkunden erlauben.

Im Jahr 2022 lagen die Voraussetzung zur Aktivierung von selbsterstellten immateriellen Vermögensgegenständen nicht mehr vor. Wir verweisen hierbei auf die Angaben im Konzernanhang. Aufgrund der vorgenannten Vorgehensweise bezüglich der selbstgeschaffenen immateriellen Wirtschaftsgüter kam es zur aufwandswirksamen Eliminierung der zum 01.01.2022 noch nicht fertiggestellten selbstgeschaffenen immateriellen Wirtschaftsgüter. Wir verweisen hierbei ebenfalls auf die Angaben im Konzernanhang.

In den für das Geschäftsjahr 2022 ausgewiesenen Abschreibungen waren insgesamt 1,9 Mio. Euro planmäßige Abschreibungen für aktivierte F&E-Aufwendungen inkludiert (i. Vj. 1,9 Mio. Euro).

Dem F&E-Bereich, der für die gesamte Neu- und Weiterentwicklung aller Exasol-Produkte verantwortlich ist, waren im Geschäftsjahr 2022 insgesamt 73 (2021: 75) Mitarbeiter (Vollzeitäquivalente) zugeordnet. Die Personalaufwendungen für F&E lagen somit in etwa auf dem Niveau des Vorjahres.

Wirtschaftsbericht des Exasol-Konzerns

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Nachdem sich die Weltwirtschaft im Jahr 2021 von COVID-19-bedingten Rückgängen des Vorjahres erholen konnte, hat sich die wirtschaftliche Entwicklung unter dem Eindruck hoher Inflation, dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und regelmäßiger Lockdowns in China im abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich abgeschwächt. Der weltweit steigende Inflationsdruck hat bereits viele Zentralbanken zu Zinserhöhungen veranlasst. Anhaltende Lieferengpässe haben aber verhindert, dass die Inflationsraten im Jahresverlauf merklich sinken konnte, und haben somit den privaten Konsum und die Investitionen belastet. Trotz dieser herausfordernden Rahmenbedingungen stieg die weltweite Wirtschaftsleistung laut des Internationale Währungsfonds (IWF) im Kalenderjahr 2022 um 3,4 %. Dabei zeigten die Entwicklungs- und Schwellenländer mit einem Anstieg des Bruttosozialproduktes von 3,9 % ein leicht höheres Wachstum als die Industriestaaten, die um 2,7 % zulegen konnten. 5

Innerhalb der Industriestaaten stieg das Bruttosozialprodukt der USA nach Angaben des IWF um 2,0 %, während die Eurozone einen Zuwachs von 3,5 % verzeichnen konnte. Hier waren es vor allem Spanien und Italien, die mit 5,2 % bzw. 3,9 % deutlich schneller wachsten konnten als Deutschland, das mit 1,9 % erneut nur unterdurchschnittlich zulegen konnte. Bei den Schwellen- und Entwicklungsländern lag China mit einem Anstieg von 3,0 % signifikant unterhalb der Wachstumsraten aus der Vergangenheit, während Indien mit einem Plus von 6,8 % trotz eines Rückgangs gegenüber dem Vorjahr weiter dynamisch wuchs. 6

Branchenentwicklung

Die Entwicklung des IT-Marktes zeigte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr von der global abnehmenden wirtschaftlichen Dynamik beeinflusst und wuchs lediglich um 0,8 %, nachdem im Vorjahr noch ein Plus von 10,2 % erzielt werden konnte. 7 Dabei zeigten sich allerdings laut dem US-Analysehaus Gartner die Bereiche "Data Center Systems" und "Software" weiter dynamisch mit einem Zuwachs von 10,4 % bzw. 8,0 %, während die Bereiche "Devices" und "Communications Services" zum Teil deutlichen Rückgänge um -8,4 % bzw. -1,7 % zu verzeichnen hatten. In Deutschland waren es ebenfalls die Ausgaben für Software, die laut dem Branchenverband Bitkom überproportional um 9,4 % gegenüber dem Vorjahr zulegen konnten, gefolgt von Ausgaben für IT-Services, die um 5,5 % wuchsen. 8

Unabhängig von der weltwirtschaftlichen Entwicklung steigt die Menge an erzeugten Daten unvermindert an. Laut Statista soll der Wert für 2022 bei über 97.000 Exabyte liegen, was einem Wachstum von 23 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. 9 Insgesamt stieg der Markt für Big Data und Data Analytics nach Expertenschätzungen im Jahr 2022 auf ein Gesamtvolumen von 271 Mrd. US-Dollar und würde damit 13 % über dem Vorjahreswert liegen. 10

Exasol sieht sich in diesem Marktumfeld sehr gut positioniert, wenngleich klassische Anbieter wie Microsoft, Oracle, SAP, Terra Data oder IBM seit vielen Jahren in diesem Markt aktiv sind und für einen intensiven Wettbewerb sorgen. Darüber hinaus konkurriert Exasol auch mit den global tätigen Unternehmen Google und Amazon sowie jüngeren Technologieunternehmen wie Snowflake und Databricks. Aus Sicht des Unternehmens ist die Datenbank-Infrastruktur von Exasol allerdings eine der technologisch führenden Lösungen insbesondere in den Bereichen Geschwindigkeit, Performance, Skalierbarkeit, Flexibilität und Kosteneffizienz. Zudem bietet Exasol ihren Kunden Flexibilitäten (Preismodell, Speicherung der Daten in der Cloud, in eigenen Rechenzentren oder Mischstrukturen), die viele der genannten Konkurrenten aus Sicht des Vorstands so nicht bieten können.

Finanzielle und nicht finanzielle Leistungsindikatoren

Für eine klare und transparente Darstellung der Geschäftsentwicklung des Exasol-Konzerns werden in den Jahres- und Zwischenabschlüssen des Konzerns neben den nach deutschen HGB-Berichtstandards vorgeschriebenen Angaben weitere finanzielle Kennzahlen, insbesondere der Annual Recurring Revenue (ARR) verwendet. Darüber hinaus ist der Vorstand bereits im Jahr 2022 dazu übergegangen, zusätzlich das bereinigte EBITDA (adj. EBITDA) und die flüssigen Mittel zu verwenden. Der ARR, das adj. EBITDA und die flüssigen Mittel sind für Exasol die bedeutsamsten finanziellen Leistungsindikatoren:

5 https:/​/​www.imf.org/​en/​Publications/​WEO/​Issues/​2023/​01/​31/​world-economic-outlook-update-january-2023
6 https:/​/​www.imf.org/​en/​Publications/​WEO/​Issues/​2023/​01/​31/​world-economic-outlook-update-january-2023
7 https:/​/​www.gartner.com/​en/​newsroom/​press-releases/​2022-10-19-gartner-forecasts-worldwide-it-spending-to-grow-5-percent-in-2023
8 https:/​/​www.bitkom.org/​Marktdaten/​ITK-Konjunktur/​ITK-Markt-Deutschland
9 https:/​/​www.statista.com/​statistics/​871513/​worldwide-data-created/​
10 https:/​/​www.statista.com/​statistics/​1336002/​big-data-analytics-market-size/​ :~:text=The%20global%20big%20data%20analytics,650%20billion%20dollars%20by%202029.

Annual Recurring Revenue (ARR) ist definiert als der annualisierte Wert der vertraglich vereinbarten wiederkehrenden Umsatzkomponente von Laufzeitverträgen, die eine Laufzeit von mindestens 12 Monate haben. Der ARR ist ein Indikator, der zeigt, in welcher Höhe wiederkehrende Umsatzerlöse ohne Berücksichtigung des künftigen Neugeschäftsvolumens in den nächsten zwölf Monaten zu erwarten sind, wenn es zu keinen Vertragskündigungen kommt bzw. wenn bestehende Verträge verlängert werden. Für das Geschäftsjahr 2022 werden zur Berechnung des ARR die vertraglich vereinbarten wiederkehrenden Umsatzkomponenten zum 31. Dezember 2022 herangezogen und auf 12 Monate gerechnet.

Wichtig ist die Unterscheidung zwischen dem ARR und den wiederkehrenden Umsatzerlösen der Berichtsperiode: Die wiederkehrenden Umsatzerlöse der Berichtsperiode umfassen Umsätze aus Softwaremiete sowie laufende Support- und Wartungsleistungen, denen ein Vertrag mit Laufzeitcharakter zu Grunde liegen. Die wiederkehrenden Umsatzerlöse der Berichtsperiode beziehen sich auf den Zeitraum 01.01. bis 31.12., für die Berechnung des ARR wird der Stichtag 31.12. herangezogen.

Das adjusted EBITDA stellt neben dem ARR den zweiten bedeutsamsten finanziellen Leistungsindikator dar. Dabei wird das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um Effekte aus Stock Appreciation Rights bereinigt, die dem Vorstand und Mitarbeitern vor dem Börsengang im Jahr 2020 gewährt wurden.

Die flüssigen Mittel als dritter bedeutsamster finanzieller Leistungsindikator sind definiert als die kurzfristig verfügbaren finanziellen Mittel, wie sie zum Stichtag in der Bilanz ausgewiesen werden.

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Ziele 2022 Ergebnisse 2022 Kommentierung
ARR    
35,5 bis 37,0 Mio. Euro 35,6 Mio. Euro Unterjährige Anpassung der Prognose im November 2022 von 38,5 Mio. Euro bis 40,0 Mio. Euro auf 35,5 Mio. Euro bis 37,0 Mio. Euro
Adj. EBITDA    
-13 bis -14 Mio. Euro -13,4 Mio. Euro Unterjährige Anpassung der Prognose im November 2022 von -14 bis -16 Mio.Euro auf -13 bis -14 Mio. Euro
Liquide Mittel    
11 bis 13 Mio. Euro 12,7 Mio. Euro Unterjährige Anpassung der Prognose im November 2022 von 10 bis 12 Mio. Euro auf 11 bis 13 Mio. Euro

Geschäftsentwicklung im Geschäftsjahr 2022

Das vergangene Jahr hat wie kaum ein anderes die Welt vor enorme Herausforderungen gestellt. Nach der COVID-19-Pandemie haben der im Februar 2022 durch Russland begonnene Krieg gegen die Ukraine, die steigende Inflation und das anziehende Zinsniveau weltweit zu einer ökonomisch und geopolitisch schwierigen Situation geführt.

Zwar blieben die Auswirkungen dieser Krisen auf Exasol zu Beginn des Jahres zunächst verhalten. Im Laufe des ersten Halbjahres zeichnete sich aber ab, dass Unternehmen hinsichtlich ihrer Investitionsentscheidungen vorsichtiger agieren, was insbesondere unsere Neukundengewinnung in der zweiten Jahreshälfte negativ beeinflusst hat. Dennoch konnte mit einem ARR-Wachstum von rund 17 % der Vorjahreswert deutlich übertroffen werden. Diese Entwicklung ist vor allem auf den Ausbau der Beziehungen zu bestehenden Kunden zurückzuführen, die wie auch schon in den Vorjahren der wesentliche Treiber des Wachstums waren. Zusätzlich konnten weitere globale Marken als Neukunden gewonnen werden und so die Wachstumsbasis für die Zukunft weiter ausgebaut werden. Trotz des erreichten ARR-Wachstums lagen die Erwartungen zu Beginn des Jahres höher. Unternehmen haben angesichts der wirtschaftlichen Herausforderungen vorsichtiger bezüglich ihrer Investitionsentscheidungen agiert, was sich bei Exasol insbesondere im dritten Quartal auf die ARR-Entwicklung ausgewirkt hat. Entsprechend wurde die Prognose für das Gesamtjahr in Bezug auf die ARR-Entwicklung im November von 38,5 bis 40,0 Mio. Euro auf 35,5 bis 37,0 Mio. Euro für das Gesamtjahr 2022 korrigiert. Gleichzeitig wurde der eingeschlagenen Weg Richtung Profitabilität unbeirrt fortgesetzt, so dass die Erwartungen an Profitabilität und Liquidität nach oben angepasst werden konnten.

Gute Fortschritte wurden aus Unternehmenssicht darüber hinaus auch bei der Weiterentwicklung des Produktportfolios gemacht. Mit Einführung des Angebots, die Exasol-Software auch als gemanagte Version anzubieten (Software-as-a-Service), wurde eine für Kunden zunehmend wichtige zusätzliche Option zur Verfügung gestellt. Das vergangene Jahr wurde dabei vor allem dafür genutzt, Erfahrungen der Kunden zu sammeln, um in diesem Jahr das Produkt zur Marktreife zu führen.

Wie auch schon in den Jahren zuvor erhielt Exasol auch im vergangenen Jahr Spitzenwerte bei unabhängigen Umfragen. Zum dritten Mal in Folge dominierte Exasol den Wettbewerb in der Vergleichsgruppe Analytical Database Products mit sechs Top-Rankings und elf Leader-Positionen und schnitt erneut überdurchschnittlich ab. Überdurchschnittliche Bewertungen erhielt Exasol außerdem in den Kategorien Preis-Leistungsverhältnis, Time to Market, Produktzufriedenheit, Kundenzufriedenheit, Performance, Entwicklungseffizienz, Benutzerfreundlichkeit, Innovation, Konnektivität, Anpassungsfähigkeit und Weiterempfehlung.

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Ertragslage

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in Mio. Euro 2022 2021 Veränderung
Annual Recurring Revenue (ARR) 35,6 30,5 16,7 %
Umsatz 33,2 27,5 20,7 %
Wiederkehrender Umsatz 31,5 24,7 27,5 %
in % des Umsatzes 94,9 89,8 5,1 pp
Sonstiger Umsatz 1,7 2,8 -39,3 %
in % des Umsatzes 5,1 10,2 -5,1 pp

Der ARR stieg im Geschäftsjahr 2022 auf 35,6 Mio. Euro. Dies entspricht einem Wachstum von 16,7 % gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert (2021: 30,5 Mio. Euro). Insgesamt konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr 18 Neukunden (Vorjahr: 26 Neukunden) gewonnen werden. Die Gesamtkundenzahl lag zum 31.12.2022 bei 216 (31.12.2021: 212). Darin enthalten ist ein Kunde aus dem Bereich Sportsponsoring (0,9 Mio. Euro), mit dem bereits zum Ende des Geschäftsjahres mit Wirkung zum 1.1.2023 die Auflösung der Vertragsbeziehung vereinbart wurde. Der dadurch entfallenen ARR wird durch die ebenfalls ausbleibenden Marketingausgaben deutlich überkompensiert.

Der Konzernumsatz lag im Geschäftsjahr 2022 bei 33,2 Mio. Euro (2021: 27,5 Mio. Euro). Dies entspricht einem Wachstum von 20,7 %. Dabei erhöhte sich der Anteil der strategisch wichtigen wiederkehrenden Umsatzerlöse der Berichtsperiode überproportional um 27,5 % auf 31,5 Mio. Euro (2021: 24,7 Mio. Euro). Dies entspricht einem Anteil von 94,9 % am Gesamtumsatz (Vorjahreszeitraum: 89,8 %). Dies spiegelt die hohe Kundenzufriedenheit und die damit verbundene Kontinuität der Geschäftsbeziehungen wider. Wiederkehrende Umsatzerlöse sind Umsätze für den Zeitraum 01.01. bis 31.12. eines Jahres und eine Teilmenge des Konzernumsatzes. Dies ist nicht identisch mit der Kennzahl "Annual Recurring Revenue", wie sie als Leistungskennziffer zur Unternehmenssteuerung verwendet wird.

Geografisch weist Exasol ihre Umsatzerlöse nach den vier Regionen DACH (Deutschland, Österreich, Schweiz), Großbritannien, Nordamerika und Rest der Welt aus.

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in Mio. Euro 2022 2021 Veränderung
DACH 22,2 19,8 12,1 %
Großbritannien 2,4 1,7 41,2 %
Nordamerika 4,8 3,6 33,3 %
Rest der Welt 3,8 2,4 58,3 %
Umsatz gesamt 33,2 27,5 20,7 %

Der Umsatzanteil der für Exasol aktuell wichtigsten Region DACH blieb im Berichtszeitraum weiter hoch und wuchs, dank einer stabilen Kundenbasis, im Berichtszeitraum um 12,1 %. Gleichzeitig hat sich die Bedeutung der Region Nordamerika und Rest der Welt weiter erhöht.

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In % vom Gesamtumsatz 2022 2021
DACH 67 % 72 %
Großbritannien 7 % 6 %
Nordamerika 15 % 13 %
Rest der Welt 11 % 9 %
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in Mio. Euro 2022 2021 Veränderung
Umsatz 33,2 27,5 +5,7
Aktivierte Eigenleistungen - 2,2 -2,2
Sonstige betriebliche Erträge 3,1 8,2 -5,1
Materialaufwand -2,1 -3,2 +1,1
Personalaufwand -29,8 -39,3 +9,5
Abschreibungen -2,8 -2,8 -
Sonstige betriebliche Aufwendungen -16,5 -21,1 +4,6
Finanzergebnis -0,1 - -0,1
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -15,0 -28,5 +13,5
Steuern - -0,8 +0,8
Konzernergebnis -15,0 -29,3 +14,3

Zu Beginn des Jahres 2022 hat die Exasol AG ihre Methoden zur Steuerung der Ressourcen in der Softwareentwicklung umorganisiert und in diesem Zuge die Zeiterfassung nach Aktivitäten eingestellt. Durch die Einstellung der Zeiterfassung können die Entwicklungsleistungen nicht mehr verlässlich ermittelt werden, was eine Grundvoraussetzung für die Aktivierung von Eigenleistungen ist. Infolgedessen wurde die Aktivierung eingestellt, so dass in der Berichtsperiode keine aktivierten Eigenleistungen mehr ausgewiesen werden (2021: 2,2 Mio. Euro).

Die sonstigen betrieblichen Erträge sanken deutlich auf 3,1 Mio. Euro, während im vergleichbaren Vorjahreszeitraum noch ein Ertrag von 8,2 Mio. Euro realisiert wurde. Hintergrund für den Rückgang ist die Neubewertung der Stock Appreciation Rights des Vorstands im Jahr 2021, in dessen Zuge Rückstellungen in Höhe von 7,4 Mio. Euro ertragswirksam aufgelöst wurden und zu hohen, aber cash neutralen Einmalerträgen führte. Im Geschäftsjahr 2022 fiel der Betrag merklich niedriger aus.

Der Materialaufwand reduzierte sich im Jahr 2022 auf 2,1 Mio. Euro (2021: 3,2 Mio. Euro). Grund hierfür ist vor allem ein geringeres Einkaufsvolumen von Hardware für Umsatzerlöse mit Appliances (Bündelung von Hard- und Software). Weitere Komponenten des Materialaufwands sind Aufwendungen für Infrastruktur der ExaCloud (Leasing von Servern und Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Betrieb des Rechenzentrums), die sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum kaum verändert haben.

Im Geschäftsjahr 2022 hat sich der Personalaufwand gegenüber dem Vorjahreszeitraum um -24,0 % auf 29,8 Mio. Euro reduziert (2021: 39,3 Mio. Euro). Der Rückgang ist vor allem auf eine geringere Anzahl an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zurückzuführen. Ende 2021 fand nach einer zwischenzeitlichen deutlichen Erhöhung des Personalbestandes eine Reorganisation innerhalb der Exasol Gruppe statt, die auch zu Personaleinsparungen führte. Die Auswirkungen dieser Maßnahmen zeigten sich dann ab dem ersten Quartal 2022. Zum Ende des Geschäftsjahres 2022 beschäftigte Exasol 211 Mitarbeiter.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beliefen sich im Geschäftsjahr 2022 auf 16,5 Mio. Euro und lagen damit deutlich unter dem Vorjahreswert von 21,1 Mio. Euro. Der Rückgang um -21,8 % ist vor allem auf einen geringeren Marketingaufwand zurückzuführen. Darüber hinaus entfiel insbesondere im ersten Halbjahr 2021 aufgrund der starken Ausweitung des Mitarbeiterbestands erhöhte Kosten im Bereich Recruiting an, die sich Geschäftsjahr 2022 normalisiert haben.

In Summe verbesserte sich das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) des Exasol-Konzerns im Geschäftsjahr 2022 auf -12,2 Mio. Euro (2021: -25,7 Mio. Euro). Grund hierfür ist sowohl das weiter angestiegene Umsatzvolumen und als auch die deutlich niedrigere Kostenbasis insbesondere in Bezug auf Personal- und Marketingaufwand. Das um Effekte aus aktienbasierter Vergütung in Höhe von 1,2 Mio. Euro bereinigte adjusted EBITDA lag im Berichtszeitraum bei -13,4 Mio. Euro (2021: -31,6 Mio. Euro).

Überleitung adjusted EBITDA

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in Mio. Euro 2022 2021
EBITDA (berichtet) -12,2 -25,7
+ Effekte aus aktienbasierter Vergütung * -1,2 -5,9
+ Aufwendungen Kapitalmaßnahmen - -
= adjusted EBITDA -13,4 -31,6

* Stock Appreciation Rights VS und MA, nicht aktienbasierte Vergütung (Stock Awards)

Die Abschreibungen blieben im Geschäftsjahr 2022 mit 2,8 Mio. Euro auf dem Niveau des Vorjahres (2021: 2,8 Mio. Euro). Zusammen mit einem Finanzergebnis von -0,1 Mio. Euro (2021: 0,0 Mio. Euro) und einem Steueraufwand von 0,0 Mio. Euro (2021: -0,8 Mio. Euro) verbesserte sich das Ergebnis nach Steuern im Berichtszeitraum deutlich gegenüber dem Vorjahr auf -15,0 Mio. Euro (2021: -29,3 Mio. Euro).

Vermögenslage und Kapitalstruktur

Die Bilanzsumme verringerte sich zum 31.12.2022 gegenüber dem Vorjahresstichtag aufgrund des operativen Verlustes 2022 sowie aufgrund der Auszahlung von Ansprüchen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sie im Rahmen des Börsengangs 2020 erworben haben. Der Rückgang der Bilanzsumme von 41,5 Mio. Euro auf 23,2 Mio. Euro geht damit wesentlich auf die Veränderung der liquiden Mittel zurück.

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in Mio. Euro 31.12.2022 31.12.2021 Veränderung
Immaterielle Vermögensgegenstände 5,8 8,4 -2,6
Sachanlagen 0,7 1,0 -0,3
Summe Anlagevermögen 6,4 9,4 -3,0
Vorratsvermögen 0,2 - +0,2
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 2,6 3,3 -0,7
Liquide Mittel 12,7 27,2 -14,5
Summe Umlaufvermögen 15,5 30,5 -15,0
Rechnungsabgrenzungsposten 1,3 1,6 -0,3
SUMME AKTIVA 23,2 41,5 -18,3

Die immateriellen Vermögensgegenstände gingen im Geschäftsjahr 2022 auf 5,8 Mio. Euro zurück (31.12.2021: 8,4 Mio. Euro). Wesentlicher Treiber dieser Entwicklung sind die veränderten Methoden zur Steuerung der Ressourcen in der Softwareentwicklung und der damit einhergehende Wegfall von aktivierten Eigenleistungen ab dem 01.01.2022. Den Abschreibungen bzw. der erfolgswirksamen Ausbuchung früherer Aktivierungen standen daher im Berichtszeitraum keine Zugänge mehr gegenüber, was zu einem Rückgang der Bilanzposition zum 31.12.2022 führte.

Entsprechend sank das Anlagevermögen von 9,4 Mio. Euro zum 31.12.2021 auf 6,4 Mio. Euro zum Bilanzstichtag. Der Anteil der immateriellen Vermögensgegenstände am gesamten Anlagevermögen betrug zum Ende des Berichtszeitraums 89,7 % (31.12.2021: 89,5 %).

Gleichzeitig reduzierte sich das Umlaufvermögen auf 15,5 Mio. Euro (31.12.2021: 30,5 Mio. Euro). Dies geht vor allem auf den Rückgang kurzfristiger liquider Mittel zur Finanzierung des operativen Geschäfts und auf die Auszahlung von Ansprüchen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem Börsengang 2020 zurück. Die flüssigen Mittel sanken in diesem Zusammenhang zum Ende des Berichtszeitraums auf 12,7 Mio. Euro (31.12.2021: 27,2 Mio. Euro).

Eigenkapital und Passiva

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in Mio. Euro 31.12.2022 31.12.2021 Veränderung
Eigenkapital 5,5 19,0 -13,5
Rückstellungen 5,8 13,6 -7,8
Verbindlichkeiten 2,8 2,3 +0,5
Rechnungsabgrenzung 8,9 6,4 +2,5
Passive latente Steuern 0,2 0,2 -
SUMME EIGENKAPITAL UND PASSIVA 23,2 41,5 -18,3

Das Konzerneigenkapital sank zum 31.12.2022 auf 5,5 Mio. Euro (31.12.2021: 19,0 Mio. Euro). Dies entspricht einer Eigenkapitalquote von 23,7 % (31.12.2021: 45,9 %). Die Veränderung des Eigenkapitals ist zum größten Teil auf das negative Konzernergebnis des Geschäftsjahres 2022 zurückzuführen.

Die Rückstellungen gingen gegenüber dem 31.12.2021 um 57,4 % zurück und beliefen sich zum 31.12.2022 auf 5,8 Mio. Euro (31.12.2021: 13,6 Mio. Euro). Dies entspricht 25,0 % der Bilanzsumme (31.12.2021: 32,8 %). Grund für den Rückgang ist im Wesentlichen die teilweise Auszahlung (1,3 Mio. Euro) sowie der ertragswirksamen Auflösung (2,4 Mio. Euro) der Rückstellung aufgrund einer Neubewertung der Stock Appreciation Rights als Folge des veränderten Börsenkurses der Exasol-Aktie. Zum Stichtag 31.12.2022 lagen die verbliebenen Rückstellungen für das SAR-Programm bei 2,5 Mio. Euro (31.12.2021: 9,1 Mio. Euro).

Die Verbindlichkeiten blieben zum 31.12.2022 mit 2,8 Mio. Euro leicht über auf dem Niveau des Vorjahresstichtags (31.12.2021: 2,3 Mio. Euro).

Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten haben sich zum Bilanzstichtag gegenüber dem Vorjahr auf 8,9 Mio. Euro erhöht (31.12.2021: 6,3 Mio. Euro). Grund hierfür war der Anstieg der laufzeitbasierten Kundenverträge, die zum 31.12.2022 bereits bezahlt wurden.

Entwicklung der Liquidität

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in Mio. Euro 2022 2021 Veränderung
Operativer Cashflow -14,3 -36,1 +21,8
Cashflow aus Investitionstätigkeit -0,3 31,1 -31,4
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 0,1 -1,8 +1,9
Veränderung des Finanzmittelfonds -14,5 -6,8 -7,7

Der operative Cashflow lag in der Berichtsperiode bei -14,3 Mio. Euro und verbesserte sich damit gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum deutlich (2021: -36,1 Mio. Euro). Die Verbesserung spiegelt vor allem die verbesserte Ertragslage von Exasol wider.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit belief sich in der Berichtsperiode auf -0,3 Mio. Euro (2021: 31,1 Mio. Euro). Der hohe Vorjahreswert geht auf die Einzahlungen aus der Veräußerung von kurzfristigen Wertpapieren zur Finanzmitteldisposition in Höhe von 35,5 Mio. Euro zurück.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit verbesserte sich im Geschäftsjahr auf 0,1 Mio. Euro (2021: -1,8 Mio. Euro). Hintergrund dieser Entwicklung ist die Tatsache, dass in der Berichtsperiode keine Cash-Flow wirksamen Kapitalmaßnahmen durchgeführt wurden.

Zum Stichtag 31.12.2022 lag der Finanzmittelfonds bei 12,7 Mio. Euro (31.12.2021: 27,2 Mio. Euro). Zusätzlich besteht bei der Hausbank eine nicht genutzte Kreditlinie in Höhe von 1 Mio. Euro.

Zum Zeitpunkt der Erstellung des vorliegenden Berichts erwartet der Vorstand, die bisher bekannten und erwarteten Zahlungsverpflichtungen in dem für die Fortführungsannahme relevanten Zeitraum erfüllen zu können. Dem Vorstand sind keine Geschäftsentwicklungen bekannt, die zu möglichen Liquiditätsengpässen führen können.

Gesamteinschätzung des Vorstands

Der Vorstand beurteilt die allgemeine Geschäftsentwicklung und die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage insgesamt zufriedenstellend. Zwar hat das ARR-Wachstum des Unternehmens im Jahr 2022 aufgrund der sich im Laufe des Jahres zunehmend verschlechternden globalen wirtschaftlichen Entwicklung die ursprünglichen Erwartungen verfehlt. Gleichzeitig aber haben sich Profitabilität und Liquidität von Exasol im abgelaufenen Geschäftsjahr besser entwickelt, als Anfang des Jahres erwartet wurde. Verbunden mit einem weiter positiven allgemeinen Marktausblick sieht der Vorstand unverändert große Marktchancen, die sich in fortgesetztem Wachstum und sich kontinuierlich verbessernder Profitabilität niederschlagen sollen.

Chancen- und Risikobericht

Risikomanagement und Risikomanagementsystem

Im Rahmen seiner geschäftlichen Tätigkeit ist Exasol zahlreichen Risiken ausgesetzt, die sich negativ auf die Entwicklung des Unternehmens auswirken konnten. Risiken bezeichnen die Möglichkeit des Auftretens von Ereignissen mit ungünstiger Auswirkung auf die wirtschaftliche Prognose. Ziel ist es, diese Risiken so früh wie möglich zu erkennen und die daraus resultierenden Auswirkungen so gut wie möglich zu begrenzen. Die Risikopolitik der Exasol AG entspricht dabei dem Bestreben, nachhaltig zu wachsen und den Unternehmenswert zu steigern.

Als elementarer Teil der gelebten Good Corporate Governance existiert konzernweit ein Compliance- und Risikomanagementsystem (CRMS) das von den zuständigen Gremien regelmäßig überprüft wird.

Im Geschäftsjahr 2022 wurden die Themen Compliance und Risikomanagement unverändert in einem einheitlichen System (CRMS) gebündelt, um so potenzielle Risiken zu erkennen, zu bewerten und durch entsprechende Maßnahmen zu mindern und/​ oder zu kontrollieren. Dadurch wird der Vorstand in die Lage versetzt, fundierte Entscheidungen zu treffen.

Das CRMS liegt im Verantwortungsbereich des Finanzvorstands. Aufgebaut ist es entlang der Wertschöpfungskette, wobei in jeder Fachabteilung ein Risikoverantwortlicher benannt ist. Die Compliance- und Risikomanagerin überwacht das CRMS, unterstützt die Risikoverantwortlichen und berichtet regelmäßig an den Vorstand. Es gibt sowohl regelmäßige Berichtspflichten als auch vordefinierte Ad hoc-Berichtswege. Der Berichtsweg ist direkt von der Compliance- und Risikomanagerin an das ressortzuständige Vorstandsmitglied ausgestaltet, die sich bei Bedarf auch an den Gesamtvorstand und/​oder den Aufsichtsrat wenden kann. Vollumfängliche Information von Vorstand und Aufsichtsrat über die Risikosituation wurde auch im Geschäftsjahr 2022 gewährleistet.

Die Bewertung der Risiken erfolgte auch im Geschäftsjahr 2022 einheitlich anhand der gängigen Kriterien "Schadenshöhe" und "Eintrittswahrscheinlichkeit". Bei "Schadenshöhe" wird differenziert nach den Stufen "hoch" (zu erwartender Schaden > 500.000 Euro/​$), "mittel" (zu erwartender Schaden zwischen 50.000 Euro/​$ und 500.000 Euro/​$) und "niedrig" (zu erwartender Schaden < 50.000 Euro/​$). Bei der Eintrittswahrscheinlichkeit wird mittels einer definierten Anzahl des möglichen Auftretens differenziert nach "unwahrscheinlich" (1 Vorfall/​10.000 Vorgängen oder <0,5 Vorfälle/​Jahr), "möglich" (1 Vorfall/​1.000 Vorgängen oder 1 Vorfall/​Jahr) und "nahezu sicher" (1 Vorfall/​100 Vorgängen oder >2 Vorfälle/​Jahr). Daraus ergeben sich die hier dargestellten Risikokategorien (gering, mittel, hoch):

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Eintrittswahrscheinlichkeit
unwahrscheinlich möglich nahezu sicher
  niedrig geringes Risiko geringes Risiko mittleres Risiko
Schadenshöhe mittel geringes Risiko mittleres Risiko hohes Risiko
  hoch mittleres Risiko hohes Risiko hohes Risiko

Allgemeine ökonomische Risiken, die zum größten Teil außerhalb konkreter Einflussmöglichkeiten von Exasol liegen und nach den gängigen Risikobehandlungsmaßnahmen nicht angegangen werden können, werden von Exasol dargestellt und überwacht. Dies betrifft die im Folgenden ausgeführten Risikofelder "makroökonomische Risiken", "branchenspezifische Marktrisiken" und "Risiken aus technologischen Veränderungen". Alle anderen unten aufgeführten Risiken werden mit konkreten Maßnahmen angegangen, da es sich nach der Meinung des Vorstandes um solche handelt, die potenziell (kumulativ) große negative Auswirkungen haben könnten.

Neben den im folgenden Abschnitt dargelegten und im Rahmen des CRMS beschriebenen und analysierten Risiken, können Ereignisse eintreten, die zu zusätzlichen, bisher nicht bekannten Risiken führen könnten und sich negativ auf Liquidität, Umsatz und Eigenkapital von Exasol auswirken.

Risikobericht

Makroökonomische Risiken

Der geschäftliche Erfolg von Exasol wird maßgeblich durch gesamtwirtschaftliche Risiken und Entwicklungen sowie vom allgemeinen Geschäftsklima beeinflusst. Da es sich bei der Einführung und Nutzung der Exasol Software für dessen (potenzielle) Kunden in der Regel um langfristige IT-Investitionen handelt, könnten Kunden ihre Investitionen streichen, reduzieren oder nicht tätigen, wenn erwartete positive Entwicklungen in der Weltwirtschaft ausbleiben, oder hinter den Erwartungen zurückfallen. Langfristige Investitionen werden in einem unsicheren oder sich verschlechternden wirtschaftlichem oder politischem Umfeld eher ausgesetzt oder verschoben.

Angesichts der zahlreichen Risiken, die sich potenziell negativ auf die weltwirtschaftliche Entwicklung aus wirkten können, sind Konjunkturprognosen aktuell mit einer hohen Unsicherheit behaftet. Dabei sind vor allem Unklarheiten über den weiteren Kriegsverlauf in der Ukraine und einer geographischen Ausdehnung des Krieges von besonderer Bedeutung. Darüber hinaus könnten sich weitere Engpässe bei der Öl- und Gasversorgung sowie eine damit einhergehende steigende Inflation negativ auf das Konsumverhalten von Verbrauchern und damit auch auf das Investitionsverhalten von Unternehmen auswirken. Zudem belastet weiterhin der Verlauf der Corona-Pandemie die weltwirtschaftliche Entwicklung. Grundsätzlich aber können auch andere Pandemie, Epidemie oder der Ausbruch von Infektionskrankheiten sich nachteilig auf die Geschäfts-, Ertrags- und Finanzlage von Exasol auswirken.

Insgesamt bewertet Exasol die vorgenannten Risiken aufgrund ihrer geringen Vorhersehbarkeit als hoch.

Aufgrund der Tatsache, dass Exasol kein aktives Endkundengeschäft betreibt, sondern ein reines B to B Geschäftsmodell und das Geschäftsmodell weder signifikanten Materialeinsatz noch hohe Energieintensität beinhaltet, ist das Risiko aus der weltweit steigenden Inflationsrate von untergeordneter Bedeutung.

Branchenspezifische Marktrisiken

Das Marktumfeld, in dem sich Exasol bewegt, ist von sehr starker, internationaler Konkurrenz geprägt. Das Segment wird beherrscht von großen und finanziell überaus gut aufgestellten internationalen Unternehmen (Microsoft, Oracle, IBM, Google, Amazon). Der Wettbewerb mit diesen Großkonzernen, aber auch mit weiteren, möglicherweise hinzutretenden Marktteilnehmern könnte für Exasol zum Verlust von Kunden und bereits gewonnenen Marktanteilen führen. Dadurch könnte die Unternehmensentwicklung im Hinblick auf Liquidität, Eigenkapital und Umsatz negativ beeinflusst werden.

Risiken aus technologischen Veränderungen

Technologisch sieht sich Exasol sehr gut aufgestellt. Ihre Produkte sind insbesondere im Hinblick auf Flexibilität und Performance schwer replizierbar. Der Data-Analytics-Markt ist allerdings geprägt von schnellen, schwer vorhersehbaren technologischen Veränderungen. Als Unternehmen muss Exasol in der Lage sein, schnell und flexibel auf solche Veränderungen zu reagieren, diese bestmöglich zu antizipieren und auf dementsprechende Kundenbedürfnisse einzugehen. Andernfalls könnte es zu erheblichen negativen Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung und damit auf Umsatz, Eigenkapital und Finanzausstattung kommen.

Risiken aus der Kundenstruktur

Der Annual Recurring Revenue (ARR) von Exasol ist in recht hohem Maße abhängig von einigen großen Bestandskunden.

Knapp 30 % des Umsatzes werden mit den TOP 5 Kunden generiert. Diese Struktur birgt das Risiko, dass durch den Wegfall eines oder mehrerer der großen Bestandskunden die Umsatzentwicklung und der ARR zumindest zeitweise negativ beeinflusst werden. Dies würde auch negative Effekte auf die finanzielle Ausstattung und die Ertragslage von Exasol haben.

Auch wird ein erheblicher Teil des Umsatzwachstums mit bereits bestehenden Kunden erwirtschaftet. Dies ist unter anderem dadurch bedingt, dass Exasol langjährige Geschäftsbeziehungen zu vielen seiner Kunden aufgebaut hat. Bei weiter steigendem Geschäftsvolumen werden sich diese Abhängigkeiten jedoch absehbar reduzieren.

Im Bereich Vertrieb wurde im Geschäftsjahr 2022 der bestehende Maßnahmenplan weiterentwickelt und eine genauere Analyse der Kundenstruktur vorgenommen. Das Produktportfolio wurde und wird erweitert sowie eine Umstellung der vertraglichen Beziehungen begonnen. Dies soll zu einer weiter steigenden Kundenbindungsrate und zur Generierung von Neukunden führen.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Exasol befindet sich in seiner Unternehmensentwicklung aktuell im Übergang zur Profitabilität. Operativ wird Exasol im zweiten Halbjahr 2023 die Gewinnzone auf Basis des adj. EBITDA erreichen, in der Übergangsphase des ersten Halbjahres 2023 aber noch ein negatives Geschäftsergebnis erwirtschaften. Wesentlicher Treiber auf dem Weg hin zu Profitabilität ist die Ausweitung des Umsatzes mit bestehenden und Neukunden. Ein schwächer als erwartetes Umsatzwachstums könnte den Zeitpunkt, zu dem Exasol profitabel wird, verschieben, was sich entsprechend negativ auf die Finanzsituation auswirken würde. Exasol überwacht daher sehr genau die Entwicklung des Geschäfts mit Neu- und Bestandskunden und wäre bei ungeplanten negativen Abweichungen in der Lage, die Kostenbasis kurzfristig anzupassen. Darüber hinaus wird die Entwicklung des Cashflows, aber auch die des Eigenkapitals permanent überwacht und entsprechende Liquiditätsprognosen erstellt.

Personalrisiken

Der Technologiesektor ist für die Personalgewinnung eine große Herausforderung. Gewinnung und Bindung von Mitarbeitenden, gerade in hochqualifizierten und -spezialisierten Bereichen wie der Informatik, die ein Unternehmen wie Exasol benötigt, stellt sich auf dem momentanen globalen Arbeitnehmermarkt als Herausforderung dar. Insbesondere konkurriert Exasol mit internationalen und renommierten Großkonzernen um einen endlichen Pool von Fachkräften. Der Verlust von zentralen Mitarbeitenden und der damit einhergehende Wissensverlust, aber auch das Risiko dauerhafter Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von neuen Mitarbeitenden könnte dazu führen, dass Exasol langfristig die Marktanforderungen an ihre Produkte und Innovationsziele nicht erreichen kann.

Um dem entgegenzuwirken, nutzt Exasol, neben attraktiven Vergütungsmodellen, auch verschiedene andere Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung und -gewinnung. So bietet Exasol Mitarbeiterbeteiligungen über Stock Option Programme, flexible Arbeitszeitmodelle, Sabbaticals, Workations und Ähnliches an. Über regelmäßige Erhebungen der Mitarbeiterzufriedenheit können darüber hinaus Fehlentwicklungen frühzeitig erkannt und entsprechend reagiert werden.

Cyberrisiken

Cyberrisiken sind für ein Technologie-Unternehmen eines der originären Hauptrisikofelder.

Die Geschäftsentwicklung könnte durch realisierte Cyberrisiken erheblich negativ beeinflusst werden, beispielsweise durch einen vollständigen Ausfall von IT-Systemen, durch Unterbrechungen der Internetverbindung, durch Fehler in der Infrastruktur oder durch andere Störungen. Dies könnte unter anderem dazu führen, dass Kundenverträgen nicht eingehalten werden, Produkte oder Services nicht verfügbar sind, oder andere Engpässe entstehen.

Auch Einflussnahmen von außen sind denkbar, wie beispielsweise Cyberattacken. Diese könnten zum Diebstahl von (Kunden-) Daten, Infrastrukturschäden oder anderen Auswirkungen führen. Das Bekanntwerden solcher Attacken könnte zu erheblichem Reputationsverlust und massiven Schadensersatzforderungen führen und so Liquidität, Eigenkapital und Umsatz negativ beeinflussen.

Exasol verfügt über ein etabliertes Informationssicherheitssystem in Gestalt eines Integrated Management Systems. Hiermit werden sowohl Informationssicherheitsthemen als auch Qualitäts- und Prozesskontrolle gewährleistet. Somit können Cyberrisiken erkannt, überwacht und so weit wie möglich minimiert und auf ein akzeptables Restrisiko gesenkt werden. Die dementsprechenden Zertifizierungen (ISO 27001 und 9001) wurden im Geschäftsjahr 2022 durch ein Überwachungsaudit bestätigt. Auch wurde internes Knowhow weiter ausgebaut.

Regulatorische und rechtliche Risiken

Generelle rechtliche Risiken

Verstöße gegen Rechtsvorschriften oder Vertragspflichten stellen generelle rechtliche Risiken dar. Wegen ihrer diversen Kundenbasis ist Exasol verschiedenen Regularien und Rechtsordnungen unterworfen, die ebenso ständigen Änderungen unterliegen. Daraus können sich Haftungsrisiken ergeben, die einzeln oder kumuliert erhebliche Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit haben könnten. Zur Minimierung dieser Fälle gibt es eine erfahrene interne Rechtsabteilung, die neue Verträge und sonstigen Vereinbarungen intensiven Prüfungen unterzieht.

Datenschutzrisiken

Aus dem Geschäftsmodell von Exasol ergibt sich, dass (Kunden-) Daten über die Systeme und Produkte von Exasol oder in Cloud-Lösungen renommierter externer Anbieter regelmäßig verarbeitet, gespeichert und weitergeleitet werden. Vorschriften und Gesetze zum Datenschutz, zur Informationssicherheit und zum Schutz des Persönlichkeitsrechtes sind für Exasol relevant. Eine vermeintliche oder tatsächliche Nichteinhaltung dieser gesetzlichen Verpflichtungen könnte die Geschäftstätigkeit von Exasol erheblich negativ beeinflussen. Dies erstreckt sich auch insbesondere auf entsprechende Reputationsschäden. Die Kontrolle und Regeln, vor allem auf dem Gebiet des Datenschutzes, werden von den Aufsichtsbehörden immer mehr verschärft. So könnten vermeintliche oder tatsächliche Verletzungen der anwendbaren Datenschutzvorschriften zu hohen Strafzahlungen führen und dadurch die Finanzausstattung von Exasol schwächen. Ebenso können die verschärfenden Veränderungen der Regulatorik dazu führen, dass für Exasol die Anpassung an potenzielle neue Regelungen weiter erschwert wird.

Um diesen Risiken zu begegnen und sich auf neue Regulatorik einzustellen, hat Exasol einen qualifizierten externen Datenschutzbeauftragten engagiert, der von einem internen Datenschutzkoordinationsteam unterstützt wird. In enger Zusammenarbeit mit den Informationssicherheitsverantwortlichen kümmert sich das Datenschutzteam engagiert um datenschutzrechtliche Angelegenheiten und Problemstellungen.

Patent- und IP-Rechte

Exasol ist in einem durch Innovation geprägten Geschäftsumfeld tätig und sieht sich deshalb einem erhöhten rechtlichen Risiko im Zusammenhang mit Patent- und anderen IP-Rechten und damit zusammenhängenden Ansprüchen ausgesetzt. Dritte könnten behaupten, dass Exasol geistiges Eigentum verletzt, und Exasol könnte erheblichen Prozess- oder Lizenzkosten unterliegen oder am Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen gehindert werden.

Die Gefahr einer - wenn auch nur behaupteten - Patentrechtsverletzung ist dem Geschäftsumfeld immanent. Eine vollständige und lückenlose Überwachung ist nicht immer möglich und eine Verletzung von IP-Rechten durch Exasol oder das Nichterkennen einer Verletzung von Exasols eigenen IP-Rechten kann einen negativen Einfluss auf die Geschäftstätigkeit haben.

Eine Auseinandersetzung mit Wettbewerbern und/​oder Patentrechtsinhabern und die Verteidigung gegen Klagen aufgrund einer (vermeintlichen) Schutzrechtsverletzung können zu erheblichen finanziellen Belastungen führen. Exasol weiß um dieses Risiko und hat diesbezüglich Schritte unternommen, um abteilungsübergreifend Strategien zur Durchsetzung und Verteidigung von IP-Rechten zu finden. Auch hat Exasol mithilfe von externen Rechtsberatern internes Knowhow weiter ausgebaut. Dennoch kann eine Verwicklung in Patent- und IP-Rechtsstreitigkeiten, insbesondere da sie auch unberechtigt erfolgen kann, nicht gänzlich ausgeschlossen werden.

Weitere Internationalisierung und Erweiterung der Produktpalette

Exasol ist bestrebt, seinen Kundenkreis zukünftig deutlich auszuweiten und damit breiter und internationaler aufzustellen. Die damit einhergehende größere Anzahl von zu überwachenden Sachverhalten, insbesondere regulatorischer Art, könnte zu einem Anstieg der rechtlichen Risiken für Exasol führen. Auch das neu lancierte SaaS-Produkt, das einen anderen Kundenstamm als den bisherigen ansprechen soll, sowie andere sich in der Entwicklung befindliche neue Produkte könnten Risiken eröffnen, die bisher in ihrer Gesamtheit noch schwer absehbar sind.

Gesamtbeurteilung der Risikosituation

Exasol ist einer Vielzahl bekannter, aber auch unbekannter Risiken und Unsicherheiten ausgesetzt. Diese beinhalten hauptsächlich Risiken in Hinsicht auf das avisierte (Kunden-) Wachstum, rechtliche und regulatorische Risiken, Risiken aus der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung weltweit, konjunkturelle Risiken sowie technologische Risiken. Der Vorstand ist aber davon überzeugt, dass die identifizierten Risiken weder einzeln noch in ihrer Gesamtheit für die Exasol-Gruppe bestandsgefährdend sind. Der Vorstand bewertet die Risikosituation daher als beherrschbar.

Chancenbericht

Die fortdauernde technologische Entwicklung und auch die Trends in den für Exasol relevanten Kundenbranchen bieten Exasol vielfältige Wachstums- und Entwicklungschancen.

Wie Rahmen des dem Chancenbericht nachfolgenden Prognoseberichts erwähnt, haben nahezu alle Unternehmen und Behörden es mit einer immer größer werdenden Menge an Daten zu tun, deren Analyse für die Geschäftstätigkeit essenziell ist. Die Datenmenge soll laut Expertenschätzungen von geschätzten 97 Zettabytes im Jahr 2022 auf 181 Zettabytes im Jahr 2025 wachsen. 11

Datenbasierte Unternehmensentscheidungen operativ wie planerisch in kurzer Zeit treffen zu können, kann und wird für Unternehmen noch mehr und noch zeitnaher zu einem der wichtigsten Erfolgsfaktoren werden. Exasol sieht ihre Datenbank-Infrastruktur bzw. ihr relationales Datenbankmanagementsystem, das auf In-memory Technologie basiert, weiterhin als weltweit führende Lösung im Bereich der ultraschnellen Datenauswertungen und -analysen an. Performance, Flexibilität, Skalierbarkeit und Kosteneffizienz hat das Produkt von Exasol in sehr vielen Anwendungsbereichen mehrfach bewiesen. Deshalb ist Exasol sehr gut positioniert, um Unternehmen bei den Herausforderungen der Datenanalyse zu unterstützen.

Wesentliche Chancen

Globale Nachfrage weiterhin steigend

Exasols Markt wächst trotz des derzeit angespannten gesamtwirtschaftlichen Umfeldes weiterhin stark, da die zu verarbeitenden Datenmengen ebenfalls immer größer werden. Exasol sieht sich in der Lage, durch ihr Produkt und dessen Anwendungsbereich von der steigenden Nachfrage profitieren zu können.

Der Markt für Big Data und Data Analytics wird sich, ausgehend von 270 Mrd. US-Dollar im Jahr 2022, auf 308,3 Mrd. US-Dollar im Jahr 2023 erhöhen und perspektivisch bis in das Jahr 2025 auf 396,4 Mrd. US-Dollar anwachsen. Dies entspricht einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 13,1 %. 12

Plattformunabhängigkeit bleibt weiterhin Wettbewerbsvorteil

Exasols Technologie zeichnet sich durch flexible Nutzung auf fast allen gängigen technologischen Plattformen aus. Sie ist "on-premise", "on cloud" und auch "hybrid" einsetzbar. Dies ist weiterhin ein deutlicher Wettbewerbsvorteil gegenüber großen Wettbewerbern von Exasol, deren Produkte oft ausschließlich cloud-basiert einsetzbar oder an eine bestimmte technische Implementierung gebunden sind. Auch der Dresner ADI Report zeigt, dass es vor allem für hybrid einsetzbare Produkte ein großes Marktumfeld geben wird. 13 Durch die Möglichkeit, flexibel die verschiedenen Plattformen nutzen zu können, sieht Exasol mit ihrem Produkt Marktchancen in Bereichen, die die Wettbewerber nicht abdecken können.

11 https:/​/​www.statista.com/​statistics/​871513/​worldwide-data-created/​
12 https:/​/​www.statista.com/​statistics/​1336002/​big-data-analytics-market-size/​
13 https:/​/​www.exasol.com/​de/​ressource/​dresner-marketstudie-2022-zu-analytical-data-infrastructure/​

Exasols Technologie liefert beste Performance

Exasols Technologie ist im Bereich "Performance" weiterhin nachweisbar eine der besten. Dies zeigen sowohl Benchmark Tests (TPC) 14 als auch die branchenüblichen Umfragen von BARC 15. In beiden ist Exasol im Bereich "Performance" als führend ausgezeichnet worden. Deshalb sieht der Vorstand insbesondere im Bereich der Analyse von großen Datenmengen die Marktposition als sehr gut an.

Flexibilität der Infrastruktur im operativen Einsatz

Die Technologie von Exasol ist in ihren Einsatzmöglichkeiten sehr flexibel. Sie bietet zunächst die Möglichkeit, als eigenständiges und vollständiges Datenbank-Managementsystem genutzt zu werden, so dass Kunden ihre bestehenden Lösungen vollständig durch Exasols Technologie ersetzen können.

Zudem kann die Technologie auch als reiner Performance-Layer benutzt werden. Dies dient hauptsächlich dazu, bereits bestehende Systeme bei der Analyse der Daten massiv zu beschleunigen. Dadurch haben potenzielle Kunden die Chance, von einer massiven Verbesserung der Performance zu profitieren, ohne sofort die bestehenden Lösungen komplett ersetzen zu müssen. Exasols Vermarktungschancen werden durch die so verringerte Eintrittshürde deutlich erhöht.

Einführung von Exasols SaaS-Lösung

Um mit ihrer Lösung auch Unternehmen anzusprechen, die eine vollständig verwaltete Lösung bevorzugen, die in einer Public-Cloud bereitgestellt wird, bietet Exasol seine Technologie seit Anfang 2022 auch als Software as a Service (SaaS) bzw. Cloud-native Lösung an. Sie ist auf einer der gängigsten Cloud-Anbieter Plattformen (AWS) bereits verfügbar. Eine Erweiterung des Angebots auf die anderen beiden dominanten Public-Cloud-Plattformen Microsoft Azure und Google Cloud Plattform kann -basierend auf Kundennachfrage - entsprechend priorisiert und im Falle einer positiven Entscheidung ab 2023 umgesetzt werden. Große Unternehmen können von der SaaS-Lösung sofort profitieren, ebenso auch kleinere und mittlere Unternehmen, die zunächst kleine Datenmengen und/​oder nur gelegentliche Analysen durchführen möchten. Durch die Trennung von Datenanalyse und der Speicherung der Daten können Unternehmen kosteneffizient agieren, da Kosten nur dann anfallen, wenn die Datenanalyse tatsächlich durchgeführt wird. Auch bietet die SaaS-Lösung insgesamt zusätzliche Flexibilität und Elastizität. Exasol hat das Jahr 2022 dafür genutzt, seine SaaS-Lösung weiter zu verbessern und plant eine deutlich umfangreichere Vermarktung für das Jahr 2023.

Exasol geht davon aus, dass der adressierbare Kundenkreis bereits mit Einführung auf AWS deutlich vergrößert wurde, was sich mit der Veröffentlichung bei anderen Cloud-Anbietern fortsetzen kann. Auch werden die Eintrittshürden für potenzielle Kunden noch einmal verringert und so neue Interessenten angesprochen. Dies wird unterstützt durch eine frei verfügbare Testversion, die es Interessenten gestattet, nach einer kurzen Registrierung den vollen Funktionsumfang für 30 Tage zu testen.

Prognosebericht

Erwartete gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Der Internationale Währungsfonds erwartet, dass sich die globalen Belastungsfaktoren auch im Jahr 2023 negativ auf die Entwicklung der weltweiten Konjunktur auswirken werden. In seiner im Januar 2023 veröffentlichten Prognose erwarten die Experten einen Zuwachs der globalen Wirtschaft um 2,9 %.

Für die fortgeschrittenen Länder erwartet der IWF einen Anstieg der Wirtschaftsleistung in Höhe von 1,2 % im Jahr 2023 und 1,4 % im Folgejahr. Innerhalb der Industrienationen wird für die USA mit einem Anstieg von 1,4 % sowie 1,0 % in 2024 gerechnet, während für die Eurozone ein Wachstum von lediglich 0,7 % für das Jahr 2023 bzw. von 1,6 % im Folgejahr prognostiziert wird. Für Deutschland als die größte Volkswirtschaft innerhalb der Eurozone erwarten die Experten des IWF ein Wachstum von 0,1 % bzw. 1,4 %.

Für die Schwellenländer soll sich laut IWF das Wachstum im Jahr 2023 mit einem Plus von 4,0 % erneut deutlich verbessern und im Jahr 2024 mit einem Plus von 4,2 % weiter leicht steigen. In diesem Zusammenhang wird für China sogar ein Anstieg des Bruttoinlandsprodukts gegenüber dem Vorjahreswert auf 5,2 % bzw. von 4,5 % im Folgejahr erwartet.

Erwartete Branchenentwicklung

Nachdem im Jahr 2022 die weltweiten IT-Ausgaben leicht um -0,2 % auf 4,4 Billionen US-Dollar gesunken sind, erwartet das Marktforschungsinstitut Gartner für das Jahr 2023 wieder ein Wachstum auf 4,5 Billionen US-Dollar. 16Dies würde einem Anstieg um 2,4 % entsprechen. Prozentual am stärksten wird nach Ansicht der Experten das Segment Unternehmenssoftware wachsen, das mit einem Plus von 9,3 % seine Dynamik weiter hochhalten kann. Auch der Bereich IT-Services wird mit einem Anstieg von 5,5 % erneut überproportional zulegen, während für den Bereich Hardware die Ausgaben weiter rückläufig erwartet werden, wenn auch weniger deutlich als im Vorjahr. Nach Angaben des Branchenverbands Bitkom wird im IT-Sektor für 2023 in Deutschland ein Umsatz von 126,4 Mrd. Euro erwartet - das entspricht im Vergleich zu 2022 einem Wachstum um 6,3 %. Inwieweit die die Weltwirtschaft belastenden Faktoren die IT-Ausgaben negativ beeinflussen und damit das Wachstum der Branche insgesamt beeinträchtigen werden, ist gegenwärtig schwer abzuschätzen.

14 https:/​/​www.tpc.org/​tpch/​results/​tpch_​perf_​results5.asp?resulttype=cluster&version=3
15 https:/​/​www.exasol.com/​de/​barc-survey-2022/​

Aktuell wird davon ausgegangen, dass sich der Markt für Big Data Analytics von derzeit etwa 270 Mrd. US-Dollar im Jahr 2022 auf 308,3 Mrd. US-Dollar in diesem Jahr und damit um 13,4 % erhöhen soll. 17 Dies geht einher mit einem allgemeinen Anstieg der produzierten Datenmengen insgesamt, die sich von geschätzten 97 Zettabytes im Jahr 2022 auf 181 Zettabytes im Jahr 2025 vervielfachen soll. 18

Erwartete Unternehmensentwicklung und Ausblick

Die weltweiten IT-Ausgaben und insbesondere die Ausgaben für Software steigen seit Jahren kontinuierlich. Auch verschiedene Krisen wie die Corona-Pandemie oder die negativen Auswirkungen des Russischen Angriffskrieges und die hohen Inflationsraten im vergangenen Jahr haben die Wachstumsdynamik des Software-Sektors nur in geringem Umfang beeinflusst. Der Vorstand erwartet daher eine positive Geschäftsentwicklung im Jahr 2023. Diese Entwicklung wird zusätzlich gestützt durch ein wachsendes Produktangebot der Exasol, beispielsweise im Rahmen von Software-as-a-Service, einem deutlich verbesserten Marktzugang in den USA nach erfolgter strategischer Neuaufstellung im vergangenen Geschäftsjahr und einer Belebung des Partnergeschäfts. Allerdings ist nicht auszuschließen, dass die aktuellen Probleme in den Lieferketten, Angebotsknappheit, Preissteigerung z.B. bei Rohstoffen und bei Energie sowie weiter hohe Inflationsraten sich negativ auf die Geschäftsentwicklung auswirken können.

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Vorstand sowohl mit einer Fortsetzung des bestehenden Wachstumskurses als auch mit einer weiteren Steigerung der Profitabilität: Bei einem Anstieg des ARR auf 42,5 Mio. Euro bis 44,0 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2023 (2022: 35,6 Mio. Euro) erwartet der Vorstand, dass sich das adj. EBITDA weiter auf -3 Mio. Euro bis -1 Mio. Euro verbessern wird (adj. EBITDA 2021: -13,4 Mio. Euro). Dabei soll bereits in der zweiten Jahreshälfte des laufenden Geschäftsjahres der Sprung in die Gewinnzone auf Quartalsebene erreicht werden. Die flüssigen Mittel werden entsprechend kaum verändert bei 9 Mio. Euro bis 11 Mio. Euro zum Jahresende liegen (31.12.2022: 12,7 Mio. Euro).

Gesamtaussage des Vorstands zur voraussichtlichen Entwicklung

Der Vorstand blickt optimistisch auf das Jahr 2023. Bei erneut zweistellig erwartetem ARR-Wachstum wird sich die Profitabilität sukzessive verbessern und das Unternehmen im zweiten Halbjahr die Gewinnschwelle erreichen. Die Maßnahmen zur Effizienzsteigerung, die bereits im Jahr 2021 eingeführt wurden und im Jahr 2022 noch mal deutlicher ihre Wirkung entfalten konnten, tragen ebenso zu dieser Entwicklung bei, wie das unverändert positive Marktumfeld und die starke Wettbewerbsposition der Exasol.

Lagebericht der Exasol AG

Ergänzend zur Berichterstattung über den Exasol-Konzern wird im Folgenden die Entwicklung der Exasol AG im Geschäftsjahr 2022 erläutert.

Die Exasol AG ist das Mutterunternehmen des Exasol-Konzerns und hat ihren Sitz in Nürnberg. Die Gesellschaft ist beim Amtsgericht Nürnberg unter der Registernummer HRB 23037 eingetragen.

Der Jahresabschluss des Exasol AG wird wie auch der Konzernabschluss nach den Vorschriften des HGB aufgestellt.

Sämtliche F&E-Aktivitäten der Gruppe werden bei der Exasol AG gebündelt. Für eine detaillierte Darstellung wird auf das Kapitel Forschung und Entwicklung des Exasol-Konzerns verwiesen.

16 https:/​/​www.gartner.com/​en/​newsroom/​press-releases/​2023-01-18-gartner-forecasts-worldwide-it-spending-to-grow-2-percent-in-2023
17 https:/​/​www.statista.com/​statistics/​1336002/​big-data-analytics-market-size/​
18 https:/​/​www.statista.com/​statistics/​871513/​worldwide-data-created/​

Ertragslage

Das Geschäftsjahr der Exasol AG ist das Kalenderjahr.

Für das Geschäftsjahr 2022 stellt sich die Gewinn- und Verlustrechnung der Exasol AG wie folgt dar:

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in Mio. Euro 2022 2021 Veränderung
Umsatz 26,1 24,2 +1,9
Aktivierte Eigenleistungen - 2,2 -2,2
Sonstige betriebliche Erträge 10,5 20,6 -10,1
Materialaufwand -3,8 -4,0 +0,2
Personalaufwand -16,0 -15,7 -0,3
Abschreibungen -3,1 -3,1 -
Sonstige betriebliche Aufwendungen -18,9 -34,8 +15,9
Finanzergebnis 2,6 0,3 +2,3
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -2,6 -10,2 +7,6
Steuern - -0,9 +0,9
Jahresfehlbetrag -2,6 -11,2 +8,6

Die Umsatzerlöse der Exasol AG resultierten im Wesentlichen aus der Erbringung von Dienstleistungen an verbundene Unternehmen, Lizenzabgaben von verbundenen Unternehmen und Erlösen mit Endkunden. Die Umsatzerlöse beliefen sich im Geschäftsjahr 2022 auf 26,1 Mio. Euro (2021: 24,2 Mio. EUR). Der Anstieg der Umsatzerlöse resultiert im Wesentlichen aus zusätzlichen Umsatzerlösen mit Endkunden.

Die aktivierten Eigenleistungen betrugen im Geschäftsjahr 2022 0,0 Mio. Euro (2021: 2,2 Mio. Euro). Der Rückgang ist auf die Einstellung der Aktivierung von Eigenleistungen zurückzuführen. Für eine detaillierte Darstellung wird auf das Kapitel Forschung und Entwicklung des Exasol-Konzerns verwiesen.

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten Erträge aus sonstigen Leistungen im Konzernverbund sowie Auflösung von Rückstellungen aus aktienbasierten Vergütungssystemen. Die sonstigen betrieblichen Erträge betrugen im Geschäftsjahr 2022 10,5 Mio. Euro (2021: 20,6 Mio. Euro).

Der Materialaufwand betrug im Geschäftsjahr 2022 3,8 Mio. Euro (2021: 4,0 Mio. Euro) und beinhaltet im Wesentlichen Aufwendungen für den Betrieb des Kunden-Rechenzentrums, Hardwareeinkäufe und für bezogene Leistungen im Konzernverbund.

Der Personalaufwand der Gesellschaft betrug im Geschäftsjahr 16,0 Mio. Euro (2021: 15,7 Mio. EUR) und ist somit ähnlich dem Vorjahresniveau. Während des Geschäftsjahres beschäftigte die Exasol AG durchschnittlich 139 (2021: 68) Angestellte.

Die Abschreibungen beliefen sich im Geschäftsjahr 2022 mit 3,1 Mio. Euro (2021: 3,1 Mio. Euro) auf Vorjahresniveau. Wesentliche Position ist die planmäßige Abschreibung auf immaterielle Vermögenswerte.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 18,8 Mio. Euro (2021: 34,8 Mio. EUR) umfassen vor allem Marketingaufwendungen, Rechts- und Beratungskosten sowie sonstige Aufwendungen von verbundenen Unternehmen. Das Vorjahr beinhaltet rund 9,5 Mio. Euro Verschmelzungsverluste aus den durchgeführten Verschmelzungen im Konzernverbund.

Der Jahresfehlbetrag der Exasol AG belief sich auf 2,6 Mio. Euro (2021: 11,2 Mio. EUR).

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Ziele 2022 Ergebnisse 2022 Kommentierung
Umsatz Leicht steigend 26,1 Mio. Euro Aufgrund der steigenden Umsatzerlöse in den Tochtergesellschaften stieg der Umsatz der Exasol AG auf 26,1 Mio. Euro (Vorjahr: 24,2 Mio. Euro)
Operatives Ergebnis Leicht verbessert -2,6 Mio. Euro Aufgrund der verbesserten Profitabilität der Tochtergesellschaften stieg das operative Ergebnis der Exasol AG auf -2,6 Mio. Euro (Vorjahr: -10,2 Mio. Euro)

Vermögens- und Finanzlage

Die Vermögens- und Finanzlage der Exasol AG stellte sich zum 31. Dezember 2022 und zum Vorjahresstichtag wie folgt dar:

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in Mio. Euro 31.12.2022 31.12.2021 Veränderung
Anlagevermögen 71,4 63,8 +7,6
Umlaufvermögen 3,6 18,3 -14,7
Rechnungsabgrenzungsposten 0,9 1,4 -0,5
Summe Aktiva 75,9 83,5 -7,6
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in Mio. Euro 31.12.2022 31.12.2021 Veränderung
Eigenkapital 69,5 70,6 -1,1
Rückstellungen 4,2 11,6 -7,4
Verbindlichkeiten 1,8 1,1 +0,7
Rechnungsabgrenzungsposten 0,4 0,2 +0,2
Summe Passiva 75,9 83,5 -7,6

Die Bilanzsumme der Exasol AG betrug zum 31. Dezember 2022 75,9 Mio. Euro (31.12.2021: 83,5 Mio. EUR).

Zum 31. Dezember 2022 entfielen davon 71,4 Mio. Euro (2021: 63,8 Mio. EUR) auf das Anlagevermögen. Wesentlicher Posten sind die Ausleihungen an verbundene Unternehmen in Höhe von 63,3 Mio. Euro (2021: 52,4 Mio. Euro). Der Anstieg ist auf Umwandlungen von laufenden kurzfristigen Forderungen in verzinsliche Darlehen mit unbestimmter Laufzeit zurückzuführen.

Das Umlaufvermögen beinhaltet zum 31. Dezember 2022 Guthaben bei Kreditinstituten in Höhe von 2,7 Mio. Euro (31.12.2021: 17,6 Mio. EUR) und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 0,1 Mio. Euro (31.12.2021: 0,1 Mio. EUR).

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten betrug zum 31. Dezember 2022 rund 0,9 Mio. Euro (31.12.2021: 1,4 Mio. EUR).

Unter Berücksichtigung des Jahresfehlbetrags von 2,6 Mio. Euro (31.12.2021: 11,2 Mio. EUR) reduzierte sich das Eigenkapital der Exasol AG zum 31. Dezember 2022 auf 69,5 Mio. Euro (2021: 70,6 Mio. EUR).

Die Rückstellungen in Höhe von 4,2 Mio. Euro zum 31. Dezember 2022 (31.12.2021: 11,6 Mio. EUR) beinhalteten überwiegend personalbezogene Rückstellungen, Rückstellungen für Abschluss- und Prüfungskosten für das Jahr 2022 sowie Rückstellungen für Steuern. Hauptgründe für den Rückgang sind zum einen durchgeführte Auszahlungen von Boni aus aktienbasierten Vergütungssystemen und eine Neubewertung der Rückstellungen für aktienbasierte Vergütungssysteme. Der Ertrag aus der Auflösung der Rückstellungen ist unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.

Die Verbindlichkeiten der Gesellschaft beliefen sich auf insgesamt 1,8 Mio. Euro (31.12.2021: 1,1 Mio. EUR) und resultieren im Wesentlichen aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 1,3 Mio. Euro (31.12.2021: 0,6 Mio. EUR) sowie aus Lohnsteuer und Umsatzsteuern in Höhe von 0,3 Mio. Euro (31.12.2021: 0,4 Mio. EUR), die in den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen sind.

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten belief sich zum 31. Dezember 2022 auf rund 0,4 Mio. Euro (31.12.2021: 0,3 Mio. EUR).

Risiken und Chancen

Die Geschäftsentwicklung der Exasol AG unterliegt aufgrund ihrer Funktion als Holdinggesellschaft grundsätzlich den gleichen Chancen und Risiken wie der Exasol-Konzern. An den Chancen und Risiken der unmittelbaren Tochtergesellschaften partizipiert die Exasol AG in voller Höhe. Die Chancen und Risiken sowie das Risikomanagementsystem des Konzerns sind im Chancen- und Risikobericht dargestellt. Nachteilige Einflüsse auf unmittelbare Tochtergesellschaften der Exasol AG können zu einer Wertminderung der Beteiligungen und Forderungen im Jahresabschluss der Exasol AG führen und das Jahresergebnis der Gesellschaft reduzieren.

Prognosebericht

Das Jahresergebnis der Exasol AG ist von der Entwicklung des Exasol-Konzerns abhängig.

Die Umsatzentwicklung der Exasol AG ist abhängig von der Umsatzentwicklung der Tochtergesellschaften, da ein Großteil der Umsatzerlöse der Exasol AG auf konzerninternen Verrechnungen basiert.

Aufgrund der erwarteten Steigerungen der Umsatzerlöse der Tochtergesellschaften ist korrespondierend mit leicht steigenden Umsatzerlösen bei der Exasol AG zu rechnen.

Aufgrund der im abgelaufenen Geschäftsjahr durchgeführten Maßnahmen zur Effizienzsteigerung wird auch mit einem Rückgang der Kosten gerechnet, weshalb ein leicht verbessertes operatives Jahresergebnis erwartet wird.

Die Unternehmensteuerung erfolgt auf Konzernbasis. Somit werden keine gesonderten Kennziffern für die Steuerung der Exasol AG ermittelt.

Für eine detaillierte Darstellung der erwarteten zukünftigen Entwicklung des Exasol-Konzerns wird auf den Prognosebericht des Konzerns verwiesen.

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022

Aktiva

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31.12.2022 31.12.2021
EUR EUR EUR EUR
A. Anlagevermögen        
I. Immaterielle Vermögensgegenstände        
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 4.971.768,10   7.320.911,71  
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten 621.210,44   836.274,33  
3. Geschäfts- oder Firmenwert 159.145,50 5.752.124,04 217.014,87 8.374.200,91
II. Sachanlagen        
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung   660.434,82   984.307,21
    6.412.558,86   9.358.508,12
B. Umlaufvermögen        
I. Vorratsvermögen   158.753,26   0,00
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände        
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.885.705,38   2.873.641,50  
2. Sonstige Vermögensgegenstände 704.192,75 2.589.898,13 470.417,69 3.344.059,19
III. Wertpapiere   0,00   0,00
IV. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten   12.727.979,55   27.206.316,55
    15.476.630,94   30.550.375,74
C. Rechnungsabgrenzungsposten   1.312.045,97   1.588.066,71
    23.201.235,77   41.496.950,57

Passiva

       
31.12.2022 31.12.2021
EUR EUR EUR EUR
A. Eigenkapital        
I. Ausgegebenes Kapital        
1. Gezeichnetes Kapital 24.438.870,00   24.438.870,00  
2. Nennbetrag eigener Aktien -298.397,00 24.140.473,00 -596.794,00 23.842.076,00
II. Kapitalrücklage   108.890.548,49   107.672.906,48
III. Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung   372.123,78   435.146,45
IV. Verlustvortrag   -112.918.444,29   -83.620.525,81
V. Konzernjahresfehlbetrag   -15.014.087,34   -29.297.918,48
    5.470.613,64   19.031.684,64
B. Rückstellungen        
1. Steuerrückstellungen   315.850,80   713.096,33
2. Sonstige Rückstellungen   5.525.051,35   12.901.530,91
    5.840.902,15   13.614.627,24
C. Verbindlichkeiten        
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten   0,00   29.304,90
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen   1.653.183,61   1.228.284,45
3. Sonstige Verbindlichkeiten   1.190.205,06   1.043.038,72
- davon aus Steuern 508.595,04 (i.Vj. EUR 555.375,21) -        
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 105.125,63 (i.VJ. EUR 271.624,87)        
    2.843.388,67   2.300.628,07
D. Rechnungsabgrenzungsposten   8.887.187,81   6.332.996,75
E. Passive latente Steuern   159.143,50   217.013,87
    23.201.235,77   41.496.950,57

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

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2022 2021
EUR EUR EUR EUR
1. Umsatzerlöse   33.190.740,01   27.458.949,16
2. Andere aktivierte Eigenleistungen   0,00   2.242.060,29
3. Sonstige betriebliche Erträge   3.088.771,00   8.200.267,04
- davon aus der Währungsumrechnung EUR 198.963,07 (i. Vj. EUR 396.202,73)        
4. Materialaufwand        
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren -1.630.933,47   -2.019.508,01  
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -498.916,61 -2.129.850,08 -1.180.193,86 -3.199.701,87
5. Personalaufwand        
a) Löhne und Gehälter -25.759.400,18   -34.979.828,05  
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung -4.080.934,82 -29.840.335,00 -4.304.168,11 -39.283.996,16
- davon für Altersversorgung EUR 131.292,24 (i. Vj. EUR 156.342,16)        
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen   -2.759.953,47   -2.826.398,09
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen   -16.482.422,17   -21.086.423,10
- davon aus der Währungsumrechnung EUR 105.230,79 (i. Vj. EUR 82.283,64)        
8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge   6.071,06   47.797,76
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen   -90.738,15   -7.948,17
- davon an Gesellschafter EUR 0,00 (i. Vj. EUR 0,00)        
10. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag   8.723,46   -837.306,20
- davon aus latenten Steuern EUR 57.870,36 (i. Vj. EUR 57.870,36)        
11. Ergebnis nach Steuern   -15.008.993,34   -29.292.699,34
12. Sonstige Steuern   -5.094,00   -5.219,14
13. Konzernjahresfehlbetrag   -15.014.087,34   -29.297.918,48

Konzernkapitalflussrechnung für die Geschäftsjahre 2022 und 2021

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2022
TEUR
2021
TEUR
Periodenergebnis (Konzernjahresfehlbetrag einschließlich Ergebnisanteile anderer Gesellschafter) -15.014 -29.298
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 2.760 2.826
Zunahme/​Abnahme der Rückstellungen -5.860 -12.618
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/​Erträge -4.793 -2.863
Zunahme/​Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -746 -1.529
Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 9.474 6.838
Gewinn/​Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens 454 0
Zinsaufwendungen/​Zinserträge 85 -39
Ertragsteueraufwand und Ertrag -9 837
Sonstige betriebliche Erträge aus Zuschüssen -183 0
Ertragsteuerzahlungen -446 -224
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit -14.279 -36.070
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen -8 -3.429
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -273 -1.019
Ein- und Auszahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzmitteldisposition 0 35.523
Erhaltene Zinsen 6 48
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -275 31.123
Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen von Gesellschaftern des Mutterunternehmens 0 -1.632
Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und aus der Aufnahme von (Finanz-)Krediten 0 0
Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-)Krediten -44 -191
Einzahlungen aus erhaltenen Zuschüssen 183 0
Einzahlungen aus dem Verkauf eigener Anteile 0 0
Gezahlte Zinsen -91 -8
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 48 -1.831
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds -14.505 -6.777
Wechselkurs- und bewertungsbedingte Änderung des Finanzmittelfonds 27 106
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 27.206 33.878
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 12.728 27.206

Der Finanzmittelbestand setzt sich wie folgt zusammen:

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2022
TEUR
2021
TEUR
Flüssige Mittel 12.728 27.206
Kontokorrentverbindlichkeiten 0 0
  12.728 27.206

Die sonstigen zahlungsunwirksamen Aufwendungen und Erträge enthalten im Wesentlichen die Auflösung aktiver und passiver Rechnungsabgrenzungsposten.

Konzerneigenkapitalspiegel zum 31. Dezember 2022

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Eigenkapital des Mutterunternehmens
Ausgegebenes Kapital
Gezeichnetes Kapital
EUR
Eigene Anteile
EUR
Summe
EUR
Kapitalrücklage
EUR
Stand am 31. Dezember 2020 24.438.870,00 -596.794,00 23.842.076,00 107.672.906,48
Währungsumrechnung 0,00 0,00 0,00 0,00
Sonstige Veränderungen 0,00 0,00 0,00 0,00
Konzern-Jahresfehlbetrag 0,00 0,00 0,00 0,00
Stand am 31. Dezember 2021 24.438.870,00 -596.794,00 23.842.076,00 107.672.906,48
Währungsumrechnung 0,00 0,00 0,00 0,00
Erwerb/​Veräußerung eigener Anteile 0,00 298.397,00 298.397,00 -298.397,00
Sonstige Veränderungen 0,00 0,00 0,00 1.516.039,00
Konzern-Jahresfehlbetrag 0,00 0,00 0,00 0,00
Stand am 31. Dezember 2022 24.438.870,00 -298.397,00 24.140.473,00 108.890.548,48
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Eigenkapital des Mutterunternehmens
Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung
EUR
Verlustvortrag
EUR
Stand am 31. Dezember 2020 373.363,92 -49.293.187,55
Währungsumrechnung 61.782,53 0,00
Sonstige Veränderungen 0,00 -34.327.338,26
Konzern-Jahresfehlbetrag 0,00 0,00
Stand am 31. Dezember 2021 435.146,45 -83.620.525,81
Währungsumrechnung -63.022,67 0,00
Erwerb/​Veräußerung eigener Anteile 0,00 0,00
Sonstige Veränderungen 0,00 -29.297.918,48
Konzern-Jahresfehlbetrag 0,00 0,00
Stand am 31. Dezember 2022 372.123,78 -112.918.444,29
scrollen
Eigenkapital des Mutterunternehmens
Konzernjahresfehlbetrag
EUR
Eigenkapital
EUR
Stand am 31. Dezember 2020 -34.327.338,26 48.267.820,59
Währungsumrechnung 0,00 61.782,53
Sonstige Veränderungen 34.327.338,26 0,00
Konzern-Jahresfehlbetrag -29.297.918,48 -29.297.918,48
Stand am 31. Dezember 2021 -29.297.918,48 19.031.684,64
Währungsumrechnung 0,00 -63.022,67
Erwerb/​Veräußerung eigener Anteile 0,00 0,00
Sonstige Veränderungen 29.297.918,48 1.516.039,01
Konzern-Jahresfehlbetrag -15.014.087,34 -15.014.087,34
Stand am 31. Dezember 2022 -15.014.087,34 5.470.613,64

Entwicklung des Konzernanlagevermögens im Geschäftsjahr 2022

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Anschaffungs- und Herstellungskosten
1.1.2022
EUR
Zugänge
EUR
Abgänge
EUR
Währungsdifferenzen
EUR
31.12.2022
EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände          
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 18.275.314,17 0,00 451.646,61 0,00 17.823.667,56
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten 9.849.609,80 8.300,00 0,00 0,00 9.857.909,80
3. Geschäfts- oder Firmenwert 7.583.762,86 0,00 0,00 0,00 7.583.762,86
  35.708.686,83 8.300,00 451.646,61 0,00 35.265.340,22
II. Sachanlagen          
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3.524.264,40 272.488,01 318.338,33 -12.619,43 3.465.794,65
  39.232.951,23 280.788,01 769.984,94 -12.619,43 38.731.134,87

Entwicklung des Konzernanlagevermögens im Geschäftsjahr 2022

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Kumulierte Abschreibungen
1.1.2022
EUR
Veränderung Konsolidierungskreis
EUR
Abschreibungen des Geschäftsjahres
EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände      
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 10.954.402,46 0,00 1.897.497,00
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten 9.013.335,47 0,00 223.363,89
3. Geschäfts- oder Firmenwert 7.366.747,99 0,00 57.869,37
  27.334.485,92 0,00 2.178.730,26
II. Sachanlagen      
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.539.957,19 0,00 581.223,22
  29.874.443,11 0,00 2.759.953,48
scrollen
Kumulierte Abschreibungen
Zuschreibungen des Geschäftsjahres
EUR
Abgänge
EUR
Währungsdifferenzen
EUR
31.12.2022
EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände        
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 0,00 0,00 0,00 12.851.899,46
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten 0,00 0,00 0,00 9.236.699,36
3. Geschäfts- oder Firmenwert 0,00 0,00 0,00 7.424.617,36
  0,00 0,00 0,00 29.513.216,18
II. Sachanlagen        
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 0,00 315.820,58 0,00 2.805.359,83
  0,00 315.820,58 0,00 32.318.576,01
scrollen
Buchwert
31.12.2022
EUR
31.12.2021
EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände    
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 4.971.768,10 7.320.911,71
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten 621.210,44 836.274,33
3. Geschäfts- oder Firmenwert 159.145,50 217.014,87
  5.752.124,04 8.374.200,91
II. Sachanlagen    
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 660.434,82 984.307,21
  6.412.558,86 9.358.508,12

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2022

A. Allgemeine Angaben und Erläuterungen

(1) Die EXASOL AG hat ihren Sitz in Nürnberg und ist eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Nürnberg (Reg.Nr. HRB 23037).

(2) Der Konzernabschluss ist unter Beachtung der Vorschriften des §§ 290 ff. HGB und den ergänzenden Bestimmungen des Aktiengesetzes aufgestellt worden.

Funktionale Währung ist der Euro.

Das Geschäftsjahr für den Konzern und die konsolidierten Unternehmen ist das Kalenderjahr.

B. Konsolidierungskreis

In dem vorliegenden Konzernabschluss der EXASOL AG, Nürnberg, wurden die unter den Angaben gemäß § 313 Abs. 2 HGB enthaltenen 100%-igen Tochterunternehmen einbezogen.

Angaben gemäß § 313 Abs. 2 HGB

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Name und Sitz der Gesellschaft Anteil
in %
Währung
EXASOL Europa Vertriebs GmbH, Nürnberg 100 EURO
EXASOL UK Ltd., London (Großbritannien) 100 GBP
EXASOL USA Inc., San Francisco (USA) 100 USD
EXASOL France S.A.S., Paris (Frankreich) 100 EURO
EXASOL Schweiz AG, Zürich (Schweiz) 100 CHF

Sämtliche oben aufgeführte Gesellschaften werden vollständig, im Zuge der Vollkonsolidierung, in den Konzernabschluss einbezogen. Erstkonsolidierungszeitpunkt ist, mit Ausnahme der Erstkonsolidierung der EXASOL France S.A.S, Paris, sowie der EXASOL Schweiz AG, Zürich, der 1. Januar 2017. Die EXASOL France S.A.S., Paris, wurde am 1. September 2017 gegründet und zu diesem Zeitpunkt erstkonsolidiert. Die EXASOL Schweiz AG, Zürich, wurde am 1. September 2020 gegründet und zu diesem Zeitpunkt erstkonsolidiert. Sämtliche Beteiligungen werden unmittelbar von der EXASOL AG gehalten.

C. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

(1) Die Abschlüsse der in den Konzernabschluss der EXASOL AG einbezogenen Unternehmen wurden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen erstellt, die den allgemeinen Ansatz- und Bewertungsvorschriften der §§ 246 - 256a HGB sowie den besonderen Ansatz-, Bewertungs- und Gliederungsvorschriften für Kapitalgesellschaften (§§ 264 - 277 i. V. m. § 298 Abs. 1 HGB) entsprechen.

Die Gewinn- und Verlustrechnung gliedert sich nach dem Gesamtkostenverfahren.

Für die Aufstellung des Konzernabschlusses waren die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend:

(2) Die Vermögensgegenstände und Schulden wurden unter der Prämisse der Unternehmensfortführung angesetzt.

(3) Die Vermögensgegenstände des Anlagevermögens sind grundsätzlich zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, bewertet.

Bei voraussichtlich dauerhaften Wertminderungen werden über die planmäßigen Abschreibungen hinaus außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen. Die Abschreibungen auf Zugänge erfolgen zeitanteilig.

Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens sind nach § 248 Abs. 2, § 255 Abs. 2a HGB angesetzt und bewertet worden. Dabei umfassen die Herstellungskosten alle dem Herstellungsprozess direkt zurechenbaren Einzel- und Gemeinkosten. Die Abschreibung erfolgt linear über fünf Jahre. Das bisher ausgeübte Aktivierungswahlrecht wurde weiterhin ausgeübt, aufgrund notwendiger systemischer Umstellungen lagen jedoch im Jahr die Aktivierungsvoraussetzungen für noch nicht fertig gestellte immaterielle Vermögensgegenstände nicht mehr vor. Folgerichtig wurden alle zum 31.12.2021 noch nicht fertiggestellten selbstgeschaffenen immateriellen Vermögegensgegenstände ertragswirksam ausgebucht. Diese Ausbuchung führte im Geschäftsjahr 2022 zu einem sonstigen betrieblichen Aufwand i.H.v. TEUR 452.

(4) Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände (einschließlich geleisteter Anzahlungen) sind zu Anschaffungskosten bilanziert und werden, sofern sie der Abnutzung unterliegen, entsprechend ihrer Nutzungsdauer um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die erworbenen Schutzrechte werden über eine Nutzungsdauer von fünf bis zehn Jahren und die übrigen immateriellen Vermögensgegenstände über eine Nutzungsdauer von drei bis zwanzig Jahren abgeschrieben. Der bilanzierte Geschäfts- oder Firmenwert wird über die wirtschaftliche Nutzungsdauer von fünf Jahren planmäßig abgeschrieben. Da dem Geschäfts- oder Firmenwert etablierte stetige Geschäfte zu Grunde liegen, erachtet die Gesellschaft den Ansatz dieser Gesamtnutzungsdauer als angemessen. Die erworbenen Schutzrechte werden über eine Nutzungsdauer von fünf bis zehn Jahren und die übrigen immateriellen Vermögensgegenstände über eine Nutzungsdauer von drei bis zwanzig Jahren abgeschrieben.

(5) Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungskosten angesetzt und wird, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens werden nach Maßgabe der voraussichtlichen Nutzungsdauer in Anlehnung an steuerlich anerkannte Höchstsätze abgeschrieben. Die Anlagegüter werden linear abgeschrieben. Die Nutzungsdauern betragen zwischen drei bis vierzehn Jahren.

(6) Die Zugänge an geringwertigen Anlagegütern werden bei Anschaffungskosten bis EUR 800,00 im selben Jahr vollständig abgeschrieben.

(7) Die Vorräte wurden zu Anschaffungskosten angesetzt.

(8) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zu ihren Nennwerten angesetzt. Für das allgemeine Ausfallrisiko sowie für die üblicherweise anfallenden Kosten durch Zahlungsverzögerungen wurde eine Pauschalwertberichtigung angesetzt. Erkennbare Einzelrisiken werden durch Einzelwertberichtigungen berücksichtigt.

Die Umrechnung von langfristigen Fremdwährungsforderungen erfolgt mit dem Kurs des Einbuchungstages bzw. mit dem niedrigeren Kurs am Bilanzstichtag. Kurzfristige Fremdwährungsforderungen werden mit dem Devisenkassamittelkurs zum Bilanzstichtag umgerechnet.

(9) Kassenbestand und Bankguthaben sind zu Nominalwerten bzw. bei Fremdwährungsbeständen mit dem Devisenkassamittelkurs zum Bilanzstichtag angesetzt.

(10) Steuerrückstellungen sowie sonstige Rückstellungen sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt und berücksichtigen alle erkennbaren Risiken. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind mit einem laufzeitadäquaten Marktzinssatz abgezinst. Bei Personalrückstellungen wurden neben den zugehörigen Sozialversicherungsbeiträgen noch Kündigungsraten berücksichtigt.

(11) Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Die Umrechnung von langfristigen Fremdwährungsverbindlichkeiten erfolgt mit dem Kurs des Einbuchungstages bzw. mit dem höheren Kurs am Bilanzstichtag. Kurzfristige Fremdwährungsverbindlichkeiten werden mit dem Devisenkassamittelkurs zum Bilanzstichtag umgerechnet.

(12) Rechnungsabgrenzungsposten enthalten Einnahmen bzw. Ausgaben vor dem Stichtag, die Erträge bzw. Aufwendungen nach dem Stichtag darstellen.

(13) Aktive und passive latente Steuern werden entsprechend § 274 HGB für temporäre Differenzen zwischen den Wertansätzen der Steuerbilanz und den HGB-Wertansätzen gebildet (Temporary-Konzept).

Außerdem werden latente Steuern auf Verlust- oder Zinsvorträge angesetzt, sofern damit zu rechnen ist, dass diese in naher Zukunft genutzt werden können.

Latente Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die nach der derzeitigen Rechtslage in den einzelnen Ländern zum Realisationszeitpunkt gelten bzw. erwartet werden. Aktive latente Steuern werden nur gebildet, sofern mit deren Realisierung auch gerechnet wird.

Auf ergebniswirksame Konsolidierungsvorgänge werden gemäß § 306 HGB Steuerabgrenzungen vorgenommen, soweit sich die Differenzen zwischen handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich ausgleichen.

Vom Wahlrecht der Saldierung von aktiven und passiven latenten Steuern wird Gebrauch gemacht.

D. Währungsumrechnung

Der Konzern wendet zur Währungsumrechnung die modifizierte Stichtagsmethode an.

Die Posten der Bilanzen der ausländischen Tochterunternehmen werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Das Eigenkapital wurde zu historischen Kursen umgerechnet.

Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnungen der ausländischen Tochterunternehmen werden mit dem Jahresdurchschnittskurs umgerechnet. Um das Jahresergebnis der Gewinn- und Verlustrechnung (Umrechnung zum Jahresdurchschnittskurs) in die Bilanz übernehmen zu können, wird die Differenz zu einer dort vorgenommenen Umrechnung zum Stichtagskurs in den gesonderten Posten "Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung" eingestellt.

Für die Währungsumrechnung wurden folgende Wechselkurse zugrunde gelegt:

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EUR 1 entspricht Stichtagskurs 31.12.2022 Durchschnittskurs 2022
US-Dollar (USD) 1,07 1,05
  (i. Vj. 1,13) (i. Vj. 1,18)
Britisches Pfund (GBP) 0,89 0,85
  (i. Vj. 0,84) (i. Vj. 0,86)
Schweizer Franken (CHF) 1,02 1,00
  (i. Vj 1,03) (i. Vj. 1,08)

E. Konsolidierungsgrundsätze

Der Stichtag des Konzernabschlusses ist der 31. Dezember 2022 und entspricht dem Bilanzstichtag der Muttergesellschaft und der Tochtergesellschaften.

Kapitalkonsolidierung

Die Kapitalkonsolidierung zum Erstkonsolidierungszeitpunkt 1. Januar 2017 erfolgte gemäß § 301 Abs. 2 S. 5 HGB mit den Wertansätzen zu dem Zeitpunkt, zu dem die Unternehmen Tochterunternehmen geworden sind, da sämtliche zu diesem Zeitpunkt bestehenden Tochtergesellschaften in der Vergangenheit selbst bar begründet wurden. Die sich bei der Verrechnung der Anschaffungskosten der Anteile bei Gründung (Erwerbszeitpunkt) und dem Eigenkapital zu Buchwerten zum 1. Januar 2017 der Tochterunternehmen ergebenden Differenzen sind allein aus aufgelaufenen Gewinnen und Verlusten entstanden und wurden mit dem Konzernergebnisvortrag verrechnet.

Die Kapitalkonsolidierung der EXASOL Schweiz AG erfolgte gemäß § 301 Abs. 2 S. 1 HGB auf Grundlage der Wertansätze zu dem Zeitpunkt, zu dem das Unternehmen Tochterunternehmen geworden ist.

Im Rahmen der Erstkonsolidierung der - mit handelsrechtlichem Umwandlungsstichtag 1. Januar 2021 auf die EXASOL AG verschmolzenen - yotilla GmbH wurden im Vorjahr die in den immateriellen Vermögensgegenständen innewohnenden stillen Reserven in Höhe von EUR 904.224,44 aufgedeckt und im Anlagevermögen erfolgsneutral gegen die Neubewertungsrücklage aktiviert. Die Abschreibung erfolgte mit der betriebsindividuellen Nutzungsdauer von fünf Jahren. Auf die sich aus diesem Konsolidierungsvorgang ergebenden Differenzen zwischen handelsrechtlichem und steuerlichem Wertansatz wurden im Vorjahr passive latente Steuern gemäß § 306 HGB in Höhe von EUR 289.351,82 gebildet. In korrespondierender Höhe wurde erfolgsneutral gegen die Neubewertungsrücklage ein Geschäfts- und Firmenwert aktiviert, dessen Abschreibung ebenfalls mit der betriebsindividuellen Nutzungsdauer von fünf Jahren erfolgt.

Schuldenkonsolidierung

Aufgrund von § 303 Abs. 1 HGB wurden im Rahmen der Schuldenkonsolidierung die Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen eliminiert.

Eliminierung von Zwischenergebnissen

In den Konzernabschluss übernommene Vermögensgegenstände des Anlagevermögens, die auf Lieferungen und Leistungen zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen beruhen, wurden mit den Konzernherstellungskosten angesetzt. Die Konzernherstellungskosten beinhalten angemessene Material- und Fertigungsgemeinkosten und werden ansonsten nach der gleichen Methode ermittelt, die einheitlich in den Jahresabschlüssen der Konzerngesellschaften Anwendung findet. Soweit bei Lieferungen und Leistungen zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen Zwischenergebnisse realisiert wurden, wurden diese gemäß § 304 Abs. 1 HGB für Zwecke des Konzernabschlusses ermittelt und eliminiert.

Zum Bilanzstichtag ergab sich durch die Zwischengewinneliminierung eine Ergebnisveränderung im Konzern in Höhe von TEUR 803 (i. Vj. TEUR 787).

Konsolidierungsmaßnahmen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sind sowohl die Umsatzerlöse als auch die anderen Erträge aus dem Liefer- und Leistungsverkehr zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenenUnternehmen mit den auf sie entfallenden Aufwendungen verrechnet ausgewiesen worden.

F. Angaben und Erläuterungen zur Konzernbilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr zwischen dem 1. Januar 2022 und 31. Dezember 2022 sowie die Aufgliederung der Einzelpositionen sind im Anlagenspiegel (Anlage zum Konzernanhang) dargestellt.

Bei den immateriellen Vermögensgegenständen handelt es sich um entgeltlich erworbene Schutzrechte und EDV-Software, selbst geschaffene immaterielle Vermögengegenstände (aktivierte Entwicklungsleistungen für Software) sowie um Geschäfts- oder Firmenwerte. Im Geschäftsjahr wurden keine selbstgeschaffene immaterielle Vermögensgegenstände aktiviert (i. Vj. TEUR 2.242). Bei den entgeltlich erworbenen Schutzrechten handelt es sich um im Rahmen von Kauf- und Übertragungsverträgen erworbene Schutzrechte sowie andere erworbene Rechte.

Die Zugänge im Anlagevermögen beinhalten im Geschäftsjahr 2022 im Wesentlichen Investitionen in IT-Infrastruktur.

Umlaufvermögen

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände stellen sich wie folgt dar:

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TEUR Geschäftsjahr davon mit Restlaufzeit mehr als 1 Jahr Vorjahr davon mit Restlaufzeit mehr als 1 Jahr
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.886 0 2.874 0
Sonstige Vermögensgegenstände 704 45 470 42
  2.590 45 3.344 42

In der Position "Sonstige Vermögensgegenstände" sind keine Beträge größeren Umfangs enthalten, die erst nach dem Abschlussstichtag rechtlich entstehen.

Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten Forderungen aus einem Darlehen an ein Vorstandsmitglied mit einer Valuta zum Stichtag in Höhe von TEUR 257 (i. Vj. TEUR 0).

Im Geschäftsjahr wurden Darlehen an zwei Vorstandsmitglieder gewährt. Die Gesamtsumme der Darlehen beträgt insgesamt TEUR 580 und beide wurden mit einem Zinssatz von 1,64 % p.a. verzinst. Es erfolgte eine laufende monatliche Tilgung von jeweils TEUR 2 zuzüglich aufgelaufener Zinsen. Der verbliebene Restanspruch der "Stock Appreciation Rights Vorstandsvergütung" wird vorrangig bei Auszahlung mit den Darlehen verrechnet. Sondertilgungen sind jederzeit während der Laufzeit möglich. Ein Darlehen wurde im Geschäftsjahr vollständig durch Auflösung der "Stock Appreciation Rights Vorstandsvergütung" sowie einer Bartilgung getilgt.

Das verbliebene Darlehen ist spätestens zum 31.12.2023 zur Rückzahlung fällig.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten enthält im Wesentlichen Vorauszahlungen für Werbeleistungen und IT-Leistungen.

Eigenkapital

(1) Gezeichnetes Kapital

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in EUR 01.01.2022 Erhöhung Herabsetzung 31.12.2022
Gründungskapital 86.950 --- --- 86.950
Kapitalerhöhung 24.351.920 --- --- 24.351.920
Grundkapital 24.438.870 --- --- 24.438.870

(2) Kapitalrücklage

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in EUR 01.01.2022 Erhöhung Herabsetzung 31.12.2022
Ausgabeaufgeld aus Kapitalerhöhung 104.653.613 --- --- 104.653.613
Sonstige Zuzahlungen 596.794 --- 298.397 298.397
Ausgabeaufgeld aus Wiederveräußerung eigener Anteile 2.422.500 1.516.039 --- 3.938.539
  107.672.907 1.516.039 298.397 108.890.549

(3) Bestand an eigenen Aktien

Die Gesellschaft hielt zum Abschlussstichtag insgesamt 298.397 eigene Stückaktien, nachdem 881.794 Aktien im Dezember 2019, Januar 2020 sowie Februar 2020 von den Altaktionären vor Börsengang unentgeltlich eingelegt wurden. Im Mai 2020 wurden 285.000 verkauft und im April und Mai 2022 wurden insgesamt 298.397 Aktien an Vorstände bzw. ehemalige Vorstände im Rahmen der Erfüllung des Stock Appreciation Rights Vorstandsvergütung übertragen. Auf die 298.397 eigenen Stückaktien entfällt ein Betrag von EUR 298.397,00 des Grundkapitals (1,22 %).

(4) Bedingtes Kapital

Am 5. Dezember 2019 wurde im Rahmen einer außerordentlichen Hauptversammlung die Schaffung eines Bedingten Kapitals (Bedingtes Kapital 2019/​I) beschlossen. Das Grundkapital der Gesellschaft wurde um bis zu EUR 6.200.000,00 durch Ausgabe von bis zu 6.200.000 neuen, auf den Namen lautende Aktien im rechnerischen Betrag von EUR 1,00 je Aktie bedingt erhöht.

Die bedingte Kapitalerhöhung ist befristet bis zum 4. Dezember 2024. Die Eintragung beim Amtsgericht Nürnberg erfolgte am 6. Februar 2020.

Daneben hat die Hauptversammlung am 22. Juli 2020 die Schaffung eines Bedingten Kapitals (Bedingtes Kapital 2020/​I) beschlossen. Das Grundkapital der Gesellschaft wurde um bis zu EUR 2.221.787,00 durch Ausgabe von bis zu 2.221.787 neuen, auf den Inhaber oder Namen lautende Stückaktien bedingt erhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung dient ausschließlich der Gewährung von Aktienoptionen an ausgewählte Arbeitnehmer der Gesellschaft und Arbeitnehmern sowie Mitgliedern der Geschäftsführung verbundener Unternehmen der Gesellschaft. Die Eintragung beim Amtsgericht Nürnberg erfolgte am 2. Oktober 2020.

Am 30. Juni 2021 hat die Hauptversammlung die Erhöhung des Bedingten Kapitals 2020/​I beschlossen. Das Grundkapital der Gesellschaft wurde um bis zu EUR 2.443.887,00 durch Ausgabe von bis zu 2.443.887 neuen, auf den Inhaber oder Namen lautende Stückaktien bedingt erhöht. Das Bedingte Kapital 2020/​I dient - nunmehr - ausschließlich der Gewährung neuer Aktien an ausgewählte Arbeitnehmer der Gesellschaft sowie an ausgewählte Arbeitnehmer von mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmen, denen aufgrund der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 22. Juli 2020 oder aufgrund der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 30. Juni 2021 Optionsrechte gewährt worden sind oder gewährt werden. Die Eintragung beim Amtsgericht Nürnberg erfolgte am 30. Juli 2021.

Am 06. Juli 2022 hat die Hauptversammlung ein neues ESOP-Programm beschlossen (ESOP 2022) wofür die bis zum Zeitpunkt nicht ausgegeben 1.561.726 Stückaktien vom bedingtem Kapital 2021 verwendet werden sollen. Das alte ESOP-Programm (ESOP 2020) soll unverändert fortgeführt werden jedoch werden keine neuen Optionen mehr ausgegeben.

Zum 31. Dezember 2022 bestehen - noch nicht ausgeübte -1.585.050 Bezugsrechte (Optionsrechte) nach § 192 Abs. 2 Nr. 3 AktG von Arbeitnehmern der Gesellschaft sowie von Arbeitnehmern von mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmen.

(5) Genehmigtes Kapital

Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 22. Juli 2020 ermächtigt, das Grundkapital mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 21. Juli 2025 gegen Bar- und bzw. oder Sacheinlage einmal oder mehrmals, um insgesamt bis zu EUR 11.108.935,00 zu erhöhen, wobei das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden kann (Genehmigtes Kapital 2020/​I). Die Eintragung beim Amtsgericht Nürnberg erfolgte am 2. Oktober 2020.

Aufgrund dieser Ermächtigung ist mit Eintragung beim Amtsgericht Nürnberg vom 11. Dezember 2020 das Grundkapital um EUR 2.221.000,00 erhöht worden. Entsprechend beträgt das Genehmigte Kapital 2020/​I nach teilweiser Ausschöpfung noch EUR 8.887.935,00.

Mit der Hauptversammlung am 06.07.2022 wurde das genehmigte Kapital 2020/​I aufgehoben und ein neues genehmigtes Kapital (Genehmigtes Kapital 2022/​I) geschaffen.

Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 05. Juli 2027 gegen Bar- und bzw. oder Sacheinlage einmal oder mehrmals, um insgesamt bis zu EUR 7.331.661,00 zu erhöhen, wobei das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden kann. Die Eintragung beim Amtsgericht Nürnberg erfolgte am 4. Oktober 2022.

Zum 31. Dezember 2022 beträgt das genehmigte Kapital EUR 7.331.661,00.

Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen betreffen hauptsächlich Rückstellungen für Boni, Provisionen, Stock Appreciation Rights und Aktienzusagen (Stock Awards) (TEUR 3.685; i. Vj. TEUR 11.716), für Personalaufwendungen (TEUR 1.046; i. Vj. TEUR 716) sowie für externe Jahresabschlusskosten (TEUR 257; i. Vj. TEUR 160) und für Aufsichtsratsvergütungen (TEUR 220; i. Vj. TEUR 195).

Verbindlichkeiten

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten stellen sich wie folgt dar:

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davon mit einer Restlaufzeit
in TEUR Gesamtbetrag im Geschäftsjahr bis zu einem Jahr zwischen einem und 5 Jahren von mehr als 5 Jahren
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0 0 0 0
  (i. Vj. 29) (i. Vj. 29) (i. Vj. 0) (i. Vj. 0)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.653 1.653 0 0
  (i. Vj. 1.228) (i. Vj. 1.228) (i. Vj. 0) (i. Vj. 0)
Sonstige Verbindlichkeiten 1.190 1.190 0 0
  (i. Vj. 1.043) (i. Vj. 1.043) (i. Vj. 0) (i. Vj. 0)
  2.843 2.843 0 0
  (i. Vj. 2.300) (i. Vj. 2.300) (i. Vj. 0) (i. Vj. 0)

Besicherungen für Verbindlichkeiten sowie Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern bestehen nicht.

In der Position "Sonstige Verbindlichkeiten" sind keine Beträge größeren Umfangs enthalten, die erst nach dem Abschlussstichtag rechtlich entstehen.

Latente Steuern

Die Gesellschaft weist keine aktiven latenten Steuern aus. Die aktiven latenten Steuern wurden - soweit zulässig - sofern sie gegenüber der gleichen Finanzbehörde (Deutschland, Großbritannien, USA, Frankreich und Schweiz) entstehen, mit passiven latenten Steuern saldiert.

Auf die steuerlichen Verlustvorträge wurden aktive latente Steuern in Höhe des saldierten Überhangs an passiven latenten Steuern auf temporäre Differenzen gebildet. Der darüberhinausgehende Betrag wurde nicht angesetzt, da die Nutzbarkeit von Verlustvorträgen in den nächsten fünf Jahren nicht zuverlässig eingeschätzt werden konnte.

Aus temporären Differenzen zwischen den handels- und steuerrechtlichen Wertansätzen von immateriellen Vermögenswerten und dem Geschäfts- oder Firmenwert ergeben sich zum Bilanzstichtag passive latente Steuern, während aktive latente Steuern aus den sonstigen Rückstellungen und Fremdwährungsposten resultieren.

Aktive latente Steuern sind aus Konsolidierungsmaßnahmen gemäß § 306 HGB entstanden.

Hinsichtlich der Erstkonsolidierung der yotilla GmbH in der 2020 sind aufgrund bestehender Differenzen zwischen dem handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansatz gemäß § 306 HGB passive latente Steuern gebildet worden.

Zur Berechnung der latenten Steuern wurden die unternehmensindividuellen Steuersätze der EXASOL-Einzelgesellschaften angewandt. Dabei wurde für die deutschen Gesellschaften ein Steuersatz von 32,17 %, für die EXASOL UK Ltd. 19 %, für die EXASOL USA Inc. 21 %, für die EXASOL France S.A.S. 31 % und für die EXASOL Schweiz AG 26,8 % verwendet.

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in EUR 01.01.2022 Veränderung 31.12.2022
Passive latente Steuern 217.013,87 ./​. 57.870,37 159.143,50

G. Angaben und Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse setzen sich wie folgt zusammen:

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Nach Regionen 2022
TEUR
2022
%
2021
TEUR
2021
%
Deutschland, Österreich, Schweiz (DACH) 22.253 67 19.790 72
restliches Europa (ohne Vereinigtes Königreich) und Rest der Welt 3.758 11 2.394 9
Vereinigtes Königreich 2.369 7 1.685 6
Region Amerika 4.810 15 3.590 13
Gesamt 33.190 100 27.459 100

Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten Erträge aus der Auflösung der sonstigen Rückstellungen (Stock Appreciation Rights - Vorstand) in Höhe von TEUR 2.410 (i. Vj. TEUR 7.481).

Darüber hinaus erhielt Exasol im Jahr 2022 Forschungszuschüsse in Höhe von TEUR 183 (i. Vj. 0 EUR).

Weitere periodenfremde Erträge sind in Höhe von TEUR 65 (i. Vj. TEUR 24) angefallen, die im Wesentlichen Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und aus der Herabsetzung von Wertberichtigungen betreffen.

Personalaufwand

Personalaufwand ist in Höhe von TEUR 29.840 (i. Vj. TEUR 39.284) angefallen.

Die Minderung ist im Wesentlichen auf einen planmäßigen Rückgang des Personalstammes zurückzuführen.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind keine außergewöhnlichen Aufwendungen (i. Vj. TEUR 5.665) enthalten. Aufwendungen aus Währungsumrechnungen sind in Höhe von TEUR 105 (i. Vj. TEUR 24) angefallen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthaltenen periodenfremden Aufwendungen in Höhe von TEUR 571, die im Wesentlichen Verluste aus dem Abgang von Gegenständen des Sachanlagevermögens betreffen. Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens sind nach § 248 Abs. 2, § 255 Abs. 2a HGB angesetzt und bewertet worden. Das bisher ausgeübte Aktivierungswahlrecht wurde weiterhin ausgeübt, aufgrund systemischer Umstellungen lagen jedoch im Jahr die Aktivierungsvoraussetzungen für noch nicht fertig gestellte immaterielle Vermögensgegenstände nicht mehr vor. Folgerichtig wurden alle zum 31.12.2021 noch nicht fertiggestellten selbstgeschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände im Rahmen eines aufwandswirksamen Buchwertabgangs eliminiert. Dieser einmalige Aufwand führte im Geschäftsjahr 2022 zu einem sonstigen betrieblichen Aufwand i.H.v. TEUR 452.

H. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Haftungsverhältnisse nach § 251 HGB

Haftungsverhältnisse nach § 251 HGB sind nicht zu vermerken.

Nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte

Wesentliche nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte bestehen in Form von Immobilienmietverträgen über die betrieblich notwendigen Büroräume sowie Leasingverträge über Serverkapazitäten. Diese Vorgehensweise trägt zur Verringerung der Kapitalbindung bei und belässt das Investitionsrisiko beim Vermieter bzw. Leasinggeber. Im Übrigen verweisen wir auf die Angaben unter sonstige finanzielle Verpflichtungen.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

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Art der Verpflichtung innerhalb 1 Jahr fällig
TEUR
Gesamt
TEUR
Mieten für Geschäftsräume 581 1.127
Mieten, Leasing für Geschäftsausstattung 332 580
Werberechte 225 225
  1.138 1.932

Die zugrundeliegenden Verträge haben bei den Mieten für Geschäftsräume Laufzeiten von einem ein bis zwei Jahren. Bei Leasing von Geschäftsausstattung haben die Verträge Restlaufzeiten von ein bis drei Jahren. Bei den Werberechten haben die Verträge eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

I. Sonstige Angaben

Zahl der Arbeitnehmer

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2022
Verwaltung /​ Vertrieb /​ Marketing 91
FuE /​ Cloud /​ Services 129
Gesamt 220

Vorstand

Mitglieder des Vorstands im Geschäftsjahr 2022:

Aaron Auld (Vorsitzender des Vorstands),

Leitender Vorstand, München (bis 30.09.2022)

Mathias Golombek, Technischer Vorstand, Ottensoos

Jan-Dirk Henrich (Vorstandssprecher vom

01.10.2022 bis 31.12.2022), Finanzvorstand, Köln

Zum Zeitpunkt der Konzernabschlusserstellung sind Mathias Golombek sowie Jan-Dirk Henrich weiterhin bestellt. Aaron Auld ist mit Ablauf des 30. September 2022 aus der EXASOL AG ausgeschieden. Die Eintragung beim Amtsgericht Nürnberg erfolgte am 27.10.2022.

Zum 01. Januar 2023 wurde Jörg Tewes als Leitender Vorstand (Vorsitzender des Vorstands) in die EXASOL AG berufen. Die Eintragung beim Amtsgericht Nürnberg erfolgte am 31.01.2023.

Die Angabe der Gesamtbezüge des Vorstands unterbleibt nach § 286 Abs. 4 HGB (Schutzklausel).

Aufsichtsrat

Mitglieder des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2022:

Prof. h.c. Jochen Tschunke (Vorsitzender des Aufsichtsrats bis

06. Juli 2022), Unternehmensberater, München

Volker Smid, Geschäftsführer der Acrolinx GmbH, Hamburg

(Vorsitzender des Aufsichtsrats ab 06. Juli 2022)

Karl Hopfner (Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats),

Kaufmann /​ Betriebswirt, Oberhaching

Dr. Knud Klingler (bis 06. Juli 2022),

Unternehmensberater, Engerwitzdorf /​ Österreich

Linda Mihalic (ab 06. Juli 2022),

Chief Sales Officer der Degura GmbH, Berlin

Dr. Roland Wöss (ab 06. Juli 2022),

Unternehmensberater, Linz /​ Österreich

Petra Neureither (ab 04. Oktober 2022),

Geschäftsführerin der PEN GmbH, Heidelberg

Torsten Wegener (ab 04. Oktober 2022),

Vorstand der adesso SE, Hamburg

Die Vergütung für den Aufsichtsrat betrug im Geschäftsjahr TEUR 220.

Honorar des Abschlussprüfers

Das vom Abschlussprüfer des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar in Höhe von TEUR 219 setzt sich wie folgt zusammen:

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Tätigkeit TEUR
Abschlussprüfungsleistungen 219
Sonstige Bestätigungsleistungen 0
Steuerberatungsleistungen 0
Sonstige Leistungen 0
  219

Vorschlag zur Ergebnisverwendung

Der Vorstand schlägt vor, den Jahresfehlbetrag der EXASOL AG von EUR 2.634.628,12 auf neue Rechnung vorzutragen.

Angabe zu ausschüttungsgesperrtem Betrag

Aufgrund der Aktivierung selbst geschaffener immaterieller Vermögensgegenstände des Anlagevermögens besteht nach § 268 Abs. 8 HGB eine Ausschüttungssperre in Höhe von EUR 4.971.768,10.

Befreiungswahlrecht nach § 264 Abs. 3 HGB

Die Exasol Europa Vertriebs GmbH nimmt die Befreiung gemäß § 264 Abs. 3 HGB in Anspruch und verzichtet deshalb auf die Erstellung eines Lageberichts.

J. Angaben zur Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung wurde in Übereinstimmung mit dem DRS 21 erstellt.

Der Finanzmittelfonds umfasst die Position "Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten" .

Bedeutende zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge waren im Wesentlichen die Auflösung der Vorjahresbeträge der aktiven (TEUR 1.588; i. Vj. TEUR 1.433) und passiven Rechnungsabgrenzungsposten (TEUR 6.333; i. Vj. TEUR 4.357) sowie die Veränderung der Rückstellung für "Stock Appreciation Rights" (TEUR 6.597 i. Vj. TEUR 11.991).

K. Nachtragsbericht

Berichtspflichtige Ereignisse nach dem Bilanzstichtag haben sich nicht ergeben.

 

Nürnberg, 2. Mai 2023

EXASOL AG

Der Vorstand

Jörg Tewes

Mathias Golombek

Jan-Dirk Henrich

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

 

Nürnberg, den 3. Mai 2023

EXASOL AG

Als Ergebnis unserer Prüfung haben wir den folgenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt:

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die EXASOL AG, Nürnberg

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der EXASOL AG, Nürnberg, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns (im Folgenden "zusammengefasster Lagebericht") der EXASOL AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

vermittelt der beigefügte zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser zusammengefasste Lagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter bzw. der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen verantwortlich.

Die sonstigen Informationen umfassen den Geschäftsbericht. Die sonstigen Informationen umfassen nicht den Konzernabschluss, die inhaltlich geprüften Angaben im zusammengefassten Lagebericht sowie unseren dazugehörigen Bestätigungsvermerk.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

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wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zu den inhaltlich geprüften Angaben im zusammengefassten Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und zusammengefassten Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

beurteilen wir den Einklang des zusammengefassten Lageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im zusammengefassten Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunfts orientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

 

Nürnberg, den 3. Mai 2023

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. Koeplin, Wirtschaftsprüfer

gez. Zippel, Wirtschaftsprüfer

Bericht des Aufsichtsrats

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

Mit dem folgenden Bericht möchten wir Sie über die Tätigkeit des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2022 und das Ergebnis der Prüfung von Jahres- und Konzernabschluss 2022 informieren.

Tätigkeit des Aufsichtsrats

Im Berichtsjahr hat der Aufsichtsrat die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben gewissenhaft wahrgenommen. Der Aufsichtsrat hat den Vorstand bei der Geschäftsführung kontinuierlich begleitet, regelmäßig beraten und die Vorstandstätigkeit überwacht. Maßstab für die Überwachung waren die Rechtmäßigkeit, Ordnungsmäßigkeit, Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit des Vorstandshandelns. Es war eine vertrauensvolle und offene Zusammenarbeit. Bei Entscheidungen von grundlegender und strategischer Bedeutung für das Unternehmen wurde der Aufsichtsrat rechtzeitig und angemessen eingebunden. Zustimmungspflichtige Geschäfte und Angelegenheiten wurden vom Vorstand korrekt vorgelegt. In den turnusmäßigen Aufsichtsratssitzungen sowie durch schriftlichen, telefonischen und persönlichen Austausch wurde der Aufsichtsrat durch den Vorstand laufend über alle Maßnahmen und Ereignisse von Bedeutung für das Unternehmen unterrichtet. In der Folge war der Aufsichtsrat stets über die Geschäftslage der Gesellschaft, die Geschäftsentwicklung, wesentliche Aspekte der Planung, einschließlich der Investitions-, Finanz- und Personalplanung, sowie über die Ertragslage, organisatorische Maßnahmen und die Gesamtlage des Konzerns informiert. Die regelmäßige Unterrichtung über die finanzielle Lage sowie über die Risikolage bzw. das Risikomanagement waren ebenso Teil des Informationsaustauschs. Abweichungen von den Plänen und Zielen wurden vom Vorstand anlassbezogen erläutert und vom Aufsichtsrat geprüft.

Die für ihre Aufgaben erforderlichen Aus- und Fortbildungsmaßnahmen, wie beispielsweise zu Änderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen, nehmen die Mitglieder des Aufsichtsrats eigenverantwortlich wahr und werden dabei von der Gesellschaft unterstützt. Zur gezielten Weiterbildung werden bei Bedarf interne Informationsveranstaltungen angeboten. Im Berichtsjahr fand am 22. Februar 2022 eine interne Fortbildungsveranstaltungen für alle Aufsichtsratsmitglieder zu rechtlichen Aspekten der Aufsichtsratstätigkeit statt. Die neuen Mitglieder des Aufsichtsrats haben die Mitglieder des Vorstands und fachverantwortliche Führungskräfte zum Austausch über grundsätzliche und aktuelle Themen getroffen und sich so im Rahmen ihres Onboardings einen Überblick über die relevanten Themen des Unternehmens verschafft.

Schwerpunkte der Beratungen des Aufsichtsrats

Im Berichtsjahr fanden insgesamt fünf ordentliche Aufsichtsratssitzungen und drei außerordentliche Aufsichtsratssitzungen statt. Die Mitglieder des Vorstands haben, soweit nicht zu einzelnen Themen wie Personalangelegenheiten des Vorstands eine Beratung ohne Beteiligung des Vorstands als zweckmäßig angesehen wurde, an den Sitzungen des Aufsichtsrats teilgenommen und ausführlich über den Gang der Geschäfte, die aktuelle Umsatz- und Ergebnisentwicklung, die Chancen und Risiken der Geschäftsentwicklung, die wesentlichen geplanten oder laufenden Investitionen bzw. Desinvestitionen und die Lage des Unternehmens insgesamt berichtet.

In den ordentlichen Sitzungen hat sich der Aufsichtsrat eingehend mit der Geschäfts- und Finanzlage des Unternehmens befasst. Gegenstand dieser regelmäßigen Beratungen in den Aufsichtsratssitzungen waren die Umsatz-, Ergebnis- und Beschäftigungsentwicklung sowie die finanzielle Situation und Liquiditätsentwicklung der Exasol AG und des Exasol Konzerns. Zudem haben die Mitglieder des Aufsichtsrats zahlreiche Sachthemen und zustimmungspflichtige Maßnahmen diskutiert und beschlossen. Interessenskonflikte von Mitgliedern des Aufsichtsrats im Zusammenhang mit der Ausübung ihres Amtes wurden im Berichtszeitraum nicht angezeigt.

In der ersten ordentlichen Sitzung des Aufsichtsrats am 24. Januar 2022, an der alle Mitglieder des Aufsichtsrats teilgenommen haben, wurde über die Vorstandsvergütung beraten. Hierzu hat der Aufsichtsrat einen externen Vergütungsberater eingeladen, mit dem über die Ausgestaltung der Langfristvergütung (Long-Term Incentive Plan) des Vorstands in Form eines virtuellen Performance Share Plans gesprochen wurde. Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat in dieser Sitzung die Ziele der Zusammensetzung des Aufsichtsrats und den Prozess zur Erweiterung des Aufsichtsrats von vier auf sechs Mitglieder verabschiedet. Gleichzeitig wurden in dieser Sitzung die vorläufigen Ergebnisse des Geschäftsjahrs 2021 vorgestellt und der Aufsichtsrat hat der Budgetplanung für die Jahre 2022-2025 zugestimmt. Weiter hat der Aufsichtsrat in dieser Sitzung dem Vorschlag des Vorstands, die Hauptversammlung 2022 als virtuelle Hauptversammlung durchzuführen, zugestimmt. Schließlich wurden die Entwicklungen zum Compliance- und Risikomanagementsystem im Geschäftsjahre 2021 vorgestellt. Hervorgehoben wurde dabei die erfolgreichen Überprüfung des Compliance- und Risikomangementsystemsim Rahmen der Zertifizierungen nach ISO 27001 und ISO 9001 sowie der Betritt zum UN Global Compact.

An der außerordentlichen Sitzung des Aufsichtsrats am 31. März 2022 nahmen alle Mitglieder des Aufsichtsrats teil. In dieser Sitzung wurde die Zielvereinbarung für die Jahressondervergütung (2022) des Vorstands beschlossen und Kandidatenvorschläge für die Erweiterung des Aufsichtsrats besprochen. Darüber hinaus wurden die Modalitäten der Ausgabe der nächsten Tranche des Aktienoptionsprogramms aufgezeigt sowie ein Vorschlag zur Abwicklung der Stock Appreciation Rights des Vorstands. Beide Themen wurden im Nachgang im Wege der schriftlichen Beschlussfassung verabschiedet.

Bei der zweiten ordentlichen Sitzung des Aufsichtsrats am 10. Mai 2022, an der neben allen Mitgliedern des Aufsichtsrats auch der Wirtschaftsprüfer teilgenommen hat, stand die Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses im Mittelpunkt der Beratungen. In Anwesenheit des Abschlussprüfers stellte der Aufsichtsrat den Einzelabschluss der Exasol AG zum 31. Dezember 2021 fest und billigte den Konzernabschluss der Exasol AG zum 31. Dezember 2021. Außerdem stimmte der Aufsichtsrat den Tagesordnungspunkten für die ordentliche Hauptversammlung der Exasol AG am 6. Juli 2022 zu und der Bericht des Aufsichtsrats zum Geschäftsjahr 2021 wurde verabschiedet. Ebenfalls wurde die Zielerreichung für die variable Vergütung des Vorstands auf Basis des Jahresabschlusses in der Sitzung festgestellt und die Auszahlung der Tantieme 2021 beschlossen. In der Sitzung vom 10. Mai 2022 hat sich der Aufsichtsrat neben der Geschäftsentwicklung und einem Produktupdate intensiv mit den Investor Relations Aktivitäten der Exasol AG auseinandergesetzt und hierzu den Leiter Investor Relations eingeladen. Weiter wurde die Ausgabe der 9. Tranche des Aktienoptionsprogramms beschlossen.

Die dritte ordentliche Sitzung am 6. Juli 2022, an der alle Mitglieder des neu von der Hauptversammlung gewählten Aufsichtsrats teilgenommen haben, fand im Anschluss an die ordentliche Hauptversammlung als konstituierende Sitzung statt. In dieser Sitzung wurde Volker Smid zum Aufsichtsratsvorsitzender ernannt, Karl Hopfner zum stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden. Zudem wurde der Aufsichtsrat über die wesentlichen Entscheidungen der letzten Monate informiert.

Die außerordentliche Sitzung des Aufsichtsrats am 6. September 2022, an der alle Mitglieder des Aufsichtsrats teilgenommen haben, wurde einberufen, um über den von Aaron Auld geäußerten Wunsch einer vorzeitigen Beendigung des Vorstandsmandats zu beraten. Der Aufhebungsvertrag mit Aaron Auld wurde am 7. September 2022 abgeschlossen. Der Aufsichtsrat hat für den Fall des Abschlusses des Aufhebungsvertrages mit Aaron Auld zudem beschlossen, Jan-Dirk Henrich zum Interim Vorstandssprecher ab 1. Oktober 2022 zu ernennen und die Suche nach einem neuen Vorstandsvorsitzenden zu starten.

In der vierten ordentlichen Sitzung des Aufsichtsrats am 26. September 2022, an der alle Mitglieder des Aufsichtsrats in Präsenz teilgenommen haben, wurde neben der Geschäftsentwicklung der Mittelfristplan sowie mögliche Szenarien für die Jahre 20232026 besprochen. Zusätzliche befassten sich die Mitglieder des Aufsichtsrats unter mehreren Tagesordnungspunkten mit der Corporate Governance des Unternehmens und es wurden u.a. die Neufassungen der Geschäftsordnungen des Vorstands und der Geschäftsverteilungsplan des Vorstands ab dem 1. Oktober 2022 verabschiedet. Dem Entlastungsbeschluss für die Geschäftsführer der Exasol Europa Vertriebs GmbH wurde in einem weiteren Tagesordnungspunkt zugestimmt. Schließlich wurde in der Sitzung die Kompetenzmatrix verabschiedet und die Feststellung getroffen, dass alle Mitglieder des Aufsichtsrats als unabhängig nach den Kriterien des Deutschen Corporate Governance Kodex anzusehen sind.

Die außerordentliche Sitzung des Aufsichtsrats am 28. November 2022 wurde einberufen, um über die Vorstandsnachfolge zu beraten und entsprechende Beschlüsse zu fassen. In der Sitzung wurde beschlossen, Jörg Tewes mit Wirkung zum 1. Januar 2023 für drei Jahre zum Mitglied des Vorstands und Vorstandsvorsitzenden zu bestellen, zudem wurde sein Vorstandsdienstvertrag verabschiedet. An dieser Sitzung nahmen vier Mitglieder teil, zwei Mitglieder waren entschuldigt, wovon ein Mitglied mittels schriftlicher Stimmabgabe abgestimmt hat.

Die letzte ordentliche Sitzung im Geschäftsjahr 2022 fand am 15. Dezember 2022 statt. An dieser Sitzung haben vier Mitglieder des Aufsichtsrats persönlich teilgenommen, zwei Mitglieder waren entschuldigt, von denen ein Mitglied mittels schriftlicher Stimmabgabe abgestimmt hat. Schwerpunkt der Beratungen war das Budget für das Geschäftsjahr 2023. Zudem wurde in einem Bericht zur Geschäftsentwicklung das Geschäft mit dem umsatzstärksten Kunden näher beleuchtet. Darüber hinaus wurde dem Beschluss des Vorstands, die Hauptversammlung 2023 als virtuelle Hauptversammlung durchzuführen, zugestimmt und die Geschäftsordnung und der Geschäftsverteilungsplan mit Wirkung zum 1. Januar 2023 aktualisiert.

Neben Beschlussfassungen in Sitzungen wurden mehrere Beschlüsse im schriftlichen Umlaufverfahren gefasst. Der Aufsichtsrat hat in mehreren schriftlich gefassten Beschlüssen der Ausgabe und Zuteilung von Tranchen des Aktienoptionsprogramms zugestimmt. Weiter wurden Regelungen zur Vorstandsvergütung verabschiedet und die Amtszeit des Vorstandsmitglieds Mathias Golombek bis 31. Dezember 2025 verlängert.

Aufgrund des Umstandes, dass im Geschäftsjahr 2022 vier Mitglieder neu in den Aufsichtsrat gewählt worden sind, wurde im Jahr 2022 keine Selbstbeurteilung des Aufsichtsrats durchgeführt.

Teilnahme an Aufsichtsratssitzungen

Die nachfolgende Tabelle zeigt die individualisierte Teilnahme der einzelnen Mitglieder des Aufsichtsrates an den Sitzungen des Plenums:

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Sitzungsteilnahme Anzahl in %
Karl Hopfner 6/​8 * 80
Dr. Knud Klingler (Mitglied des Aufsichtsrats bis 6. Juli 2022) 3/​3 100
Petra Neureither (Mitglied des Aufsichtsrats ab 4. Oktober 2022) 2/​2 100
Volker Smid 8/​8 100
Prof. Jochen Tschunke (Mitglied des Aufsichtsrats bis 6. Juli 2022) 3/​3 100
Torsten Wegener (Mitglied des Aufsichtsrats ab 4. Oktober 2022) 0/​2 ** 0
Dr. Roland Wöss (Mitglied des Aufsichtsrats ab 6. Juli 2022) 5/​5 100

* Karl Hopfner hat an den Sitzungen vom 28. November 2022 und 15. Dezember 2022 wegen eines Krankenhausaufenthalts entschuldigt nicht teilgenommen.
** Torsten Wegener hat an den Sitzungen vom 28. November 2022 und 15. Dezember 2022 entschuldigt nicht persönlich teilgenommen. Er nahm durch schriftliche Stimmabgabe an den Beschlussfassungen teil.

Jahres- und Konzernabschluss

Im Rahmen der ordentlichen Hauptversammlung vom 6. Juli 2022 wurde die KPMG AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Nürnberg, zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Berichtsjahr bestellt. Der Aufsichtsrat erteilte am 11. Januar 2023 den entsprechenden Prüfungsauftrag für den Einzel- sowie für den Konzernabschluss 2022. Die KPMG AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, prüfte den Jahresabschluss der Exasol AG und den Konzernabschluss des Exasol Konzerns sowie den Lagebericht der Exasol AG und des Exasol Konzerns. Der Abschlussprüfer erteilte jeweils den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk für den Einzel- sowie für den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022. Als Wirtschaftsprüfer unterzeichnen die Abschlüsse Matthias Koeplin und Markus Zippel als verantwortliche Prüfungspartner. Die KPMG AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, stellte fest, dass der Lagebericht der Exasol AG und des Exasol Konzerns die Situation der Gesellschaft und des Konzerns sowie die Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung zutreffend wiedergibt.

Die Berichte und Abschlussunterlagen des Abschlussprüfers lagen den Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig vor der Bilanzaufsichtsratssitzung vor und wurden eingehend geprüft. In der Bilanzaufsichtsratssitzung des Aufsichtsrats am 3. Mai 2023 berichtete die KPMG AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung.

Nach eingehender Prüfung des Jahres- und des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2022 sowie des Lageberichts der Exasol AG und des Exasol Konzerns hat der Aufsichtsrat diesbezüglich keine Einwände erhoben. Der Aufsichtsrat schloss sich somit dem Prüfungsergebnis der KPMG AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, an und billigte den Jahresabschluss der Exasol AG und des Konzerns für das Geschäftsjahr 2022. Der Jahresabschluss der Exasol AG ist damit gemäß § 172 Satz 1 AktG festgestellt.

Besetzung des Vorstands und Aufsichtsrats

Im Berichtszeitraum gab es sowohl im Vorstand als auch im Aufsichtsrat personelle Veränderungen. Der Vorstandsvorsitzende Aaron Auld hat sein Mandat zum 30. September 2022 niedergelegt. In der Sitzung vom 26. September 2022 hat der Aufsichtsrat Jan-Dirk Henrich mit Wirkung zum 1. Oktober 2022 zum Interim Sprecher des Vorstands, befristet bis zum Amtsantritt des nachfolgenden Vorstandsvorsitzenden, ernannt. Die Amtszeit von Mathias Golombek als ordentliches Vorstandsmitglied wurde bis zum 31. Dezember 2025 verlängert. In der außerordentlichen Sitzung vom 28. November 2022 wurde Jörg Tewes zum Mitglied des Vorstands und Vorstandsvorsitzenden mit Wirkung ab 1. Januar 2023 bis 31. Dezember 2025 bestellt.

Im Aufsichtsrat gab es folgende personelle Veränderungen: Prof. Jochen Tschunke und Dr. Knud Klinger sind zum 6. Juli 2022 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden, Linda Mihalic und Dr. Roland Wöss wurden von der Hauptversammlung neu in den Aufsichtsrat bestellt, zum Aufsichtsratsvorsitzenden wurde Volker Smid ernannt, zum stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden Herr Karl Hopfner. Aufschiebend bedingt durch die Eintragung der entsprechenden Satzungsänderung im Handelsregister wurde der Aufsichtsrat der Exasol AG auf sechs Mitglieder erweitert. Petra Neureither und Torsten Wegener wurden von der Hauptversammlung ebenfalls zu Mitgliedern des Aufsichtsrats bestellt, ihre Amtszeit begann am 4. Oktober 2022. In der Sitzung vom 8. Februar 2023 wurde ein Prüfungsausschuss gegründet, dem Petra Neureither (Finanzexpertin mit Sachverstand auf dem Gebiet der Abschlussprüfung), Karl Hopfner (Finanzexperte mit Sachverstand auf dem Gebiet der Rechnungslegung) und Dr. Roland Wöss angehören. Karl Hopfner wurde in der Prüfungsausschusssitzung vom 2. Mai 2023 zum Vorsitzenden des Prüfungsausschusses bestellt.

Dank

Wir danken den Mitgliedern des Vorstands und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr großes Engagement im Geschäftsjahr 2022. Den Aktionärinnen und Aktionären danken wir für das Interesse an unserer Gesellschaft und für das entgegengebrachte Vertrauen.

 

Nürnberg, im Mai 2023

Für den Aufsichtsrat

Volker Smid, Aufsichtsratsvorsitzender