Linus Digital Finance AGBerlinHalbjahresfinanzbericht nach WpHG zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 30.06.2023Inhaltsverzeichnis
Konzernzwischenlagebericht
Verkürzter Konzernzwischenabschluss
Anhang zum verkürzten Konzernzwischenabschluss
Weitere Angaben
Konzernzwischenlagebericht1. Grundlagen des Konzerns Die Linus Digital Finance AG ("Gesellschaft") ist das Mutterunternehmen des LINUS-Konzerns ("LINUS" oder "LINUS-Konzern"). LINUS finanziert über von ihm verwaltete und beratene Private-Debt-Fonds Immobilienprojekte mit Fremd- und Mezzanine-Kapital und ermöglicht es semi-professionellen, professionellen und institutionellen Anlegern (Co-Investoren), sich an diesen Investments über die digitale LINUS-Investment-Plattform zu beteiligen. Über diese Investment-Plattform stellt LINUS Anlegern private Immobilieninvestments in den Bereichen Private Debt, Private Equity sowie Anlagen in stabilisierte Bestandsobjekte zur Verfügung. LINUS bleibt dabei als Ankerinvestor in aller Regel selbst an den Investments beteiligt. Damit bietet der LINUS-Konzern seinen Co-Investoren exklusiven Zugang zu einer breiten Palette von Immobilieninvestments, typischerweise mit Finanzierungsvolumina zwischen ca. EUR 5 Mio. und ca. EUR 100 Mio. und Finanzierungslaufzeiten zwischen ca. 6 und 48 Monaten. Seit Gründung im Jahr 2016 hat LINUS rd. EUR 1,4 Mrd. in Immobilienprojekte investiert und damit die Realisierung eines Projektvolumens von insgesamt über EUR 3,2 Mrd. ermöglicht (Stand: September 2023). LINUS kann seit Dezember 2021 über eine in Luxemburg regulierte Fonds-Struktur Darlehen ausgeben. Der LINUS-Konzern investiert dabei über LINUS Real Estate Opportunities SCSp, SICAV-RAIF, ein alternativer Investmentfonds (Reserved Alternative Investment Fund (RAIF)) mit zwei Teilfonds (Compartments), namentlich LINUS RE Debt Fund II S.à r.l. und LINUS RE Debt Fund II LEV S.à r.l. ("LINUS Lux Fonds"). Der LINUS Lux Fonds wird als assoziiertes Unternehmen gehalten. Die Gesellschaft ist als Kommanditist ("Limited Partner") an dieser Struktur beteiligt und berät den Fonds über eine 100%ige Tochtergesellschaft in seiner Anlagestrategie. Im Zuge einer strategischen Partnerschaft stellt Bain Capital Credit dieser Struktur eine revolvierende Kreditfazilität zur Verfügung. Der LINUS Lux Fonds ist in Luxemburg reguliert und wird von einem externen Dritten (AIFM) verwaltet. Daneben verwaltet die Linus Capital Management GmbH, Berlin, eine vollkonsolidierte, 100%ige Tochtergesellschaft der Gesellschaft, die Linus Debt Invest DACH I GmbH & Co. KG, Berlin ("DACH-Fonds", zusammen mit LINUS Lux Fonds "LINUS Private Debt Fonds"). Der DACH-Fonds ist ein geschlossener Spezial-AIF mit einem angestrebten Investitionsvolumen von rund EUR 350 Mio. Institutionelle Investoren haben sich mit 97 % des verwalteten Kapitals beteiligt, 3 % wurden von der Gesellschaft gezeichnet. Die Linus Capital Management GmbH ist eine bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) gemäß § 2 Abs. 4 Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) registrierte Kapitalverwaltungsgesellschaft. Durch das skalierbare digitale Angebot des LINUS-Konzerns öffnet LINUS für (kleinere) institutionelle und semiprofessionelle sowie professionelle Anleger eine Anlageklasse mit renditestarken Investitionsmöglichkeiten im Immobiliensektor, die diesen Investoren bisher nicht offenstanden. Zudem eröffnet LINUS durch die digitale Investment-Plattform neue Vertriebswege für Anlageprodukte im Allgemeinen und für wohlhabende Privatinvestoren (High-Net-Worth Individuals (HNWI), Affluent Investors) im Speziellen. Die auf der LINUS-Investment-Plattform präsentierten Projekte werden professionell durch den gründlichen Screening-Prozess der LINUS ausgewählt. Dabei kombiniert LINUS die Expertise der hauseigenen Investment-Experten mit einer Bewertung auf Basis eines standardisierten Due-Diligence-Prozesses unter Einbeziehung von Drittdienstleistern. Gleichzeitig bietet LINUS digitale Finanzierungslösungen für Immobiliensponsoren, wie etwa Projektentwickler oder andere Immobilieninvestoren, die schnell und flexibel an die individuellen Bedürfnisse des jeweiligen Partners angepasst werden können. 2. Wirtschaftsbericht 2.1. Gesamtwirtschaftliches Umfeld Die deutsche Wirtschaft hat sich in den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 nur mühsam von den Krisen der vergangenen drei Jahre erholt - sie ringt nach Aussage der Deutschen Bundesbank vor allem noch mit den Folgen der hohen Inflation. Weiterhin stellt Russlands Krieg gegen die Ukraine die europäische Wirtschaft vor neue Herausforderungen. Die Wirtschaftsleistung stagnierte nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im zweiten Quartal 2023, nachdem sie im Winterhalbjahr zurückgegangen war. Nach zwei Quartalen der Stagnation stieg die Wirtschaftsleistung im Euroraum im zweiten Vierteljahr 2023 leicht an. Die globale Konjunktur blieb im Frühjahr 2023 gedämpft. Insbesondere der private Verbrauch fasste laut der Deutschen Bundesbank nur zögerlich Tritt, weil der Preisanstieg zwar nachließ, aber vielerorts immer noch stark war. Gleichzeitig dürfte die straffere Geldpolitik nach Angaben der Deutschen Bundesbank in vielen Regionen die Weltwirtschaft zunehmend gebremst haben. Für 2023 erwartet die Deutsche Bundesbank (Juni 2023) für Deutschland einen leichten BIP-Rückgang von 0,3 % und ein BIP-Wachstum von 1,2 % in 2024. Die OECD erwartet für 2023 eine Stagnation der deutschen Wirtschaft. Ein schwaches Gesamtergebnis für den Konsum und ein Rückgang der Bauinvestitionen werden sich der Prognose der Europäischen Kommission zufolge negativ auf das Wachstum auswirken. 2.1.1. Inflation Die Inflationsrate in Deutschland − gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat - lag laut Statistischem Bundesamt (Destatis) im August 2023 bei +6,1 %. Preissteigerungen bei Nahrungsmitteln und Energie liegen oberhalb der Gesamtteuerung und halten die Inflationsrate hoch. Die Preise für Energieprodukte lagen im August 2023 um 8,3 % über dem Niveau des Vorjahresmonats (nach +5,7 % im Juli 2023). Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich im August 2023 um 9,0 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Im Jahresdurchschnitt 2023 dürften die Inflationsraten etwas niedriger aber dennoch historisch hoch ausfallen. Das ifo Institut geht von einer Inflationsrate in diesem Jahr von durchschnittlich 6,0 % und im kommenden Jahr 2024 von 2,6 % aus. Die OECD prognostiziert die Steigerung der Verbraucherpreise im Jahr 2023 auf 6,1 %. Erst für das Jahr 2024 sei von allmählich wieder normalisieren Inflationsraten auszugehen (3 %). 2.1.2. Zinsumfeld Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte unter dem Eindruck eines anhaltend hohen Inflationsdrucks den im Jahr 2022 eingeschlagenen Kurs der Leitzinserhöhungen fort, um eine zeitnahe Rückkehr der Inflation zu ihrem mittelfristigen Zielwert von 2 % zu gewährleisten. In den ersten drei Quartalen 2023 entschied die EZB, die Leitzinsen in fünf Schritten auf ein Niveau von 450 Basispunkten (Hauptrefinanzierungsgeschäfte), 475 Basispunkten (Spitzenrefinanzierungsfazilität) und 400 Basispunkten (Einlagefazilität) zu erhöhen. Der EZB-Rat ist entschlossen, für eine zeitnahe Rückkehr der Inflation zum mittelfristigen Ziel von 2 % zu sorgen. Auf Grundlage seiner aktuellen Beurteilung ist der EZB-Rat der Auffassung, dass die EZB-Leitzinsen ein Niveau erreicht haben, das - wenn es lange genug aufrechterhalten wird - einen erheblichen Beitrag zu einer zeitnahen Rückkehr der Inflation auf den Zielwert leisten wird. Die US-amerikanische Notenbank (Fed) hat zuletzt am 27. Juli 2023 eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte auf 550 Basispunkte beschlossen und betont, die Bekämpfung der Inflation weiter im Fokus zu haben. Die durchschnittlichen Bestzinsen für Baufinanzierungen mit 10-jähriger Zinsbindungen lagen bei 3,59 %, berichtete die zum Hypoport Netzwerk gehörende Qualitypool. Die 15-jährigen Zinsbindungen lagen bei 3,72 %. Die jüngsten Erhöhungen der Notenbanken wirkten sich demnach nur in geringem Maß auf die Entwicklung des Anleihen- und Zinsmarkts aus. Kurz- bis langfristig geht Qualitypool von einer (leicht schwankenden) Seitwärtsentwicklung aus. 2.1.3. Konjunktur Die deutsche Wirtschaft stagnierte im zweiten Quartal 2023 nach Zahlen des Statistischen Bundesamts, nach einem Rückgang des realen BIP um 0,1 % im ersten Quartal 2023. In beiden Quartalen war das Wachstum deutlich schwächer als zuvor erwartet. Die Reallohnverluste belasteten den privaten Konsum in der ersten Jahreshälfte 2023 nach Aussagen der Europäischen Kommission weiter. Zusätzlich führte die schwache Dynamik der Auslandsnachfrage zu gedämpften Exporten. Die Wirtschaft in Deutschland wird nach Prognose der Europäischen Kommission im Jahr 2023 voraussichtlich um 0,4 % schrumpfen. Ein schwaches Gesamtergebnis für den Konsum und ein Rückgang der Bauinvestitionen werden sich den Prognosen zufolge negativ auf das Wachstum auswirken, obwohl es durch einen Anstieg der Ausrüstungsinvestitionen unterstützt wird. Während die schwache Auslandsnachfrage die Exporte drückt, dürften die Nettoexporte aufgrund der sinkenden Importe positiv zum Wachstum beitragen. Für 2024 wird von der Europäischen Kommission ein Anstieg des realen BIP um 1,1 % prognostiziert, der auf eine Erholung der Nachfrage zurückzuführen ist. Dies ist weniger als im Frühjahr prognostiziert, was auf eine Verlangsamung im Bausektor sowie auf ein weniger dynamisches Exportwachstum zurückzuführen ist. Der anhaltende Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und weiter reichende geopolitische Spannungen stellen nach wie vor Risiken dar und bleiben eine Quelle der Unsicherheit. Darüber hinaus könnte eine Straffung der Geldpolitik die Konjunktur stärker belasten als erwartet, jedoch auch den Rückgang der Inflation beschleunigen, was für eine schnellere Wiederherstellung der Realeinkommen sorgen würde. Demgegenüber könnte sich der Preisdruck jedoch als hartnäckiger erweisen. Die Aussichten werden außerdem durch die - wie von extremen Wetterbedingungen und beispiellosen Waldbränden und Überschwemmungen im Sommer veranschaulicht - wachsenden Klimarisiken eingetrübt. Laut Aussage des IWF aus Juli 2023 wird sich die wirtschaftliche Erholung gedämpfter fortsetzen als zunächst prognostiziert. Für 2023 wird ein Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 0,3 % erwartet. 2.1.4. Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit von LINUS Die Auswirkungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf die Geschäftstätigkeit von LINUS waren weiterhin negativ. Steigende Immobilienpreise waren das Ergebnis lange fallender Zinsen bzw. eines stabilen Niedrigzinsumfelds. Steigende Zinsen verteuern die Immobilienfinanzierung und üben damit Druck auf Immobilienpreise aus. Auch ein stabiles, aber gegenüber dem ersten Quartal 2022 deutlich erhöhtes Zinsumfeld betrifft die Business Pläne eines Großteils der bestehenden, aber auch neu entwickelten Immobilienprojekte. Dementsprechend sank das Volumen von Immobilientransaktionen (siehe branchenspezifisches Umfeld). Beide Effekte hatten und haben erhebliche negative Auswirkungen auf das Geschäft alternativer Immobilienfinanzierer. So hat der LINUS-Konzern im Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2023 über die von ihm verwalteten bzw. beratenen LINUS Private Debt Fonds Darlehen in Höhe von insgesamt EUR 78,3 Mio. ausgegeben. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (1. Januar bis 30. Juni 2022) reduzierte sich dieses Darlehensvolumen um 64 % (dazu näher unter Ziffer 3.1), konnte jedoch im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2022 mehr als verdreifacht werden. Zudem ist zu beobachten, dass Refinanzierungen bestehender Engagements mehr Zeit in Anspruch nehmen. Verzögerte Refinanzierungen führen zu verspäteten Gebührenzahlungen und belasten damit die Liquidität. Das rapide Zinswachstum und Banken, die bei der Kreditvergabe zurückhaltend agieren, haben den generellen Ask-Bid-Gap bislang kaum verringert. Der Kapitaldruck auf der Verkäuferseite steigt aufgrund der hohen Betriebs- und Refinanzierungskosten stetig. Viele Käufer sind auf der anderen Seite in ihren Planungen mittlerweile sicher und nicht bereit, zum weiterhin vielerorts alten Preisniveau einzukaufen. Während das langsamere Wirtschaftswachstum sich negativ auf die Bautätigkeit und damit die Nachfrage nach Finanzierungen auswirkte, entstanden neue Opportunitäten aufgrund der Zurückhaltung klassischer Immobilienfinanzierer. Konkret bieten insbesondere sog. Whole Loans, die neben der Junior- auch die Senior-Tranche umfassen, und gemeinsam mit einem bestehenden Netzwerk aus Finanzierungspartnern gestellt werden, Entwicklungsmöglichkeiten. Insgesamt bleiben die Auswirkungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiterhin schwer abschätzbar angesichts des unsicheren Verlaufs des Kriegs in der Ukraine sowie der unsicheren Energie- und Gasversorgungssituation in weiten Teilen Europas. 2.2. Branchenspezifisches Umfeld In ersten Halbjahr 2023 wurden laut CBRE am deutschen Immobilieninvestmentmarkt EUR 13 Mrd. investiert. Dies entspricht einem Rückgang von 64 % gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum. Auch im zweiten Jahresviertel wurde mit knapp 6 Mrd. € ein ungewöhnlich niedriges Ergebnis registriert, welches nochmals 16 % unter dem schon schwachen Vorquartal und 51 % unter dem Vorjahresquartal lag. Laut dem Immobiliendienstleister JLL hat sich an der grundlegenden Zurückhaltung der Investoren beim Kauf und Verkauf von Immobilien auch im zweiten Quartal 2023 nichts geändert - die Trendwende auf dem deutschen Investmentmarkt lässt auf sich warten. Das Transaktionsvolumen lag laut JLL in den Monaten April bis Juni 2023 mit EUR 7,1 Mrd. sogar noch unter dem Wert der ersten drei Monate dieses Jahres von EUR 7,8 Mrd. Keimte zu Beginn des Jahres noch die Hoffnung auf eine deutliche Belebung in der zweiten Jahreshälfte auf, muss JLL nun feststellen, dass sich eine solche Erholung wohl erst im Jahr 2024 zeigen wird. Durch die veränderten Finanzierungsbedingungen sowie die noch anhaltende Unsicherheit hinsichtlich der Preisentwicklung agieren viele Investoren besonders mit Blick auf große und finanzierungsintensive Ankäufe sehr verhalten. Auch eigenkapitalstarke Investoren, die sich von den gestiegenen Zinsen eher unbeeindruckt zeigen können und teils Full-equity-Investments tätigen (könnten), sind in der derzeitigen Marktphase ebenfalls sehr zurückhaltend. Der Markt setzt ankaufsseitig auf weiter fallende Preise und es ist laut CBRE nur eine Frage der Zeit, bis sich das neue Gleichgewicht auf einem deutlich niedrigeren Niveau eingestellt haben wird. Viele potenzielle Verkäufer, die gerade nicht refinanzieren müssen oder generell keinen Veräußerungsdruck haben, verschieben Verkaufspläne in die Zukunft, um die Preisgestaltung am Markt abzuwarten. 2.2.1. Wohnimmobilien Der Wohninvestmentmarkt Deutschland zeigte ein außerordentlich verhaltenes erstes Halbjahr 2023. Das Transaktionsvolumen betrug laut CBRE EUR 3,1 Mrd. und damit mehr als 60 % weniger als im Vorjahreszeitraum, wobei das zweite Quartal 2023 das umsatzschwächste seit 2011 war. Wohnen war mit einem Anteil von 24 % am gesamten Immobilieninvestmentmarkt weiterhin die stärkste Immobilienassetklasse. 2.2.2. Büroimmobilien Büroimmobilien erreichten laut CBRE einen Anteil von 22 % am gesamten Immobilieninvestmentmarkt. Die Herausforderungen der Zinswende für den Immobilieninvestmentmarkt und die strukturellen Nachfrageverschiebungen infolge des hybriden Arbeitens führten zu einem deutlichen Rückgang von 79 % im Vorjahresvergleich. CBRE geht davon aus, dass sich eine zunehmende Dynamik am Büroimmobilieninvestmentmarkt ergeben wird, sobald sich Zinsentwicklung und Finanzierungsbedingungen stabilisieren. Die Spitzenrenditen stiegen im Durchschnitt der Top-7-Büromärkte im Vergleich zum Vorjahr um 1,27 Prozentpunkte auf 4,07 %, wobei die geringste Spitzenrendite in München (3,90 %) verzeichnet werden konnte, gefolgt von Berlin (4,00 %), Hamburg (4,05 %), Frankfurt am Main (4,10 %) sowie Düsseldorf, Köln und Stuttgart (jeweils 4,15 %). 2.2.3. Finanzierungsmärkte Weiterhin ist der Immobilieninvestmentmarkt aktiv, was zu einem Kapitalbedarf führt, der von klassischen Finanzinstituten, die sichtlich zurückhaltender in der Finanzierung werden, nicht gedeckt werden kann. Hieraus ergeben sich Potenziale für alternative Finanzierer. Der Vorstand geht davon aus, dass dieser Effekt einen möglichen weiteren Rückgang bzw. ein nachhaltig niedriges Niveau der Immobilieninvestmentaktivität nur teilweise kompensieren kann. 3. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage 3.1. Geschäftsverlauf Das erste Halbjahr 2023 war im Wesentlichen von der Umsetzung der im Geschäftsjahr 2022 eingeleiteten strategischen Neuausrichtung des LINUS-Konzerns sowie von einem makroökonomisch sehr herausfordernden Umfeld geprägt. Im Investmentgeschäft agiert LINUS aufgrund des weiterhin unbeständigen Marktumfelds erheblich abwartender und in der Auswahl der Investments selektiver. Zusätzlich wurden Maßnahmen umgesetzt, um das Kostenniveau an das Ziel der Rückkehr in die operative Profitabilität anzupassen. Im Zeitraum vom 1. Januar 2023 bis 30. Juni 2023 hat der LINUS-Konzern über die von ihm verwalteten bzw. beratenen LINUS Private Debt Fonds Darlehensverträge in Höhe von insgesamt EUR 78,3 Mio. abgeschlossen (wobei hier das Gesamtvolumen aller direkt gehaltenen Darlehen, Beteiligungen an Konsortialkrediten und Beteiligungen an Zweckgesellschaften, die Darlehen oder andere Finanzierungsinstrumente halten, berücksichtigt wird). Dies stellte einen Rückgang von 64 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum (1. Januar 2022 bis 30. Juni 2022) dar. Gleichzeitig stiegen die relevanten Marktpreisrisiken, was die breitere negative Entwicklung der Finanzierungs-, Kapital- und Immobilienmärkten widerspiegelt. Die Umsatzerlöse von LINUS reduzierten sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum von EUR 5,4 Mio. um 45 % auf EUR 3,0 Mio. Dieser Rückgang ist auf das gesunkene Investitionsvolumen und die entsprechend insgesamt geringeren Darlehensvermittlungsgebühren zurückzuführen. Insgesamt wurde vom LINUS-Konzern in der ersten Jahreshälfte 2023 ein Fehlbetrag von EUR 1,5 Mio. erwirtschaftet (Vorjahreszeitraum: EUR 4,4 Mio. Fehlbetrag). Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (1. Januar 2022 bis 30. Juni 2022) konnte der Rückgang der Umsatzerlöse (um EUR 2,4 Mio.) und sonstiger betrieblicher Erträge (um EUR 3,5 Mio.) durch Kosteneinsparrungen bei Aufwendungen für Leistungen an Arbeitnehmer (Rückgang um EUR 2,1 Mio.) sowie sonstigen betrieblichen Aufwendungen, insbesondere für Marketing (Rückgang um EUR 4,4 Mio.) sowie bezogenen Fremdleistungen (Rückgang um EUR 1,2 Mio.), kompensiert werden. Das negative Ergebnis aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien von EUR 0,5 Mio. (Vorjahreszeitraum EUR 0,0 Mio.) konnte durch das positive Ergebnis aus assoziierten Unternehmen (EUR 0,1 Mio.; Vorjahreszeitraum EUR 0,3 Mio.) und das positive Finanzergebnis von EUR 1,4 Mio. (Vorjahreszeitraum EUR ‑0,2 Mio.) mehr als ausgeglichen werden, sodass sich der Halbjahresfehlbetrag im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um EUR 2,9 Mio. auf EUR 1,5 Mio. verringert hat. Die Zahlungsmittel des LINUS-Konzerns haben sich im Zeitraum zwischen dem 1. Januar 2023 und 30. Juni 2023 auf EUR 6,1 Mio. von EUR 10,2 Mio. am 31. Dezember 2022 reduziert. 3.2. Vermögenslage Die Bilanzsumme des LINUS-Konzerns belief sich zum 30. Juni 2023 auf EUR 125,1 Mio. (31. Dezember 2022: EUR 157,7 Mio.). Der größte Teil der Bilanzsumme des LINUS-Konzerns besteht aus kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten (50 % der Bilanzsumme; 36 % zum 31. Dezember 2022), langfristigen finanziellen Vermögenswerten (29 % der Bilanzsumme; 42 % zum 31. Dezember 2022), aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien (6 % der Bilanzsumme; 5 % zum 31. Dezember 2022) und Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten (5 % der Bilanzsumme; 6 % zum 31. Dezember 2022). Langfristige Vermögenswerte verminderten sich auf EUR 51,1 Mio. von EUR 82,1 Mio. zum 31. Dezember 2022. Dies resultiert maßgeblich aus einem Rückgang der langfristigen finanziellen Vermögenswerte um EUR 29,5 Mio. bedingt durch den laufzeitentsprechenden Bilanzausweis ursprünglich langfristig ausgereichter Immobiliendarlehen sowie die im Geschäftsjahr erfassten Verluste aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert. Zusätzlich wirkte sich die Wertminderung der als Finanzinvestition gehalten Immobilie um EUR 0,5 Mio. und die abschreibungsbedingte Minderung von bilanzierten Nutzungsrechten um EUR 0,4 Mio. und Leasingforderungen um EUR 0,2 Mio. aus. Kurzfristige Vermögenswerte verminderten sich im ersten Halbjahr 2023 leicht auf EUR 74,0 Mio. von EUR 75,6 Mio. zum 31. Dezember 2022, im Wesentlichen getrieben durch die Verringerung der Zahlungsmittel um EUR 4,1 Mio. und der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um EUR 3,2 Mio. Gegenläufig wirkte sich der Anstieg der kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte um EUR 5,8 Mio. aus. Dabei wurden Rückzahlungen kurzfristiger Immobilendarlehenden durch den laufzeitentsprechenden Bilanzausweis ursprünglich langfristig ausgereichter Immobiliendarlehen überkompensiert. Das Eigenkapital des LINUS-Konzerns ist mit EUR 13,5 Mio. leicht gemindert gegenüber dem 31. Dezember 2022, wobei das im ersten Halbjahr 2023 erwirtschaftete negative Gesamtergebnis von EUR 1,5 Mio. teilweise durch den Effekt aus der Erfassung anteilsbasierter Vergütungen (EUR 0,9 Mio.) ausgeglichen wurde. Die langfristigen Schulden verringerten sich auf EUR 41,5 Mio. von EUR 75,3 Mio. zum 31. Dezember 2022. Dies ist hauptsächlich auf Rückzahlungen bestehender Verbindlichkeiten gegenüber Co-Investoren bzw. den laufzeitentsprechenden Bilanzausweis der langfristigen Finanzverbindlichkeiten und Leasingverbindlichkeiten zurückzuführen. Die kurzfristigen Schulden erhöhten sich leicht auf EUR 70,1 Mio. von EUR 68,3 Mio. zum 31. Dezember 2022, vor allem bedingt durch den laufzeitentsprechenden Bilanzausweis der im Vorjahr langfristigen Finanzverbindlichkeiten. Gegenläufig wirkten sich im Wesentlichen die Rückzahlungen bestehender Verbindlichkeiten gegenüber Co-Investoren und Zahlungen von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen aus. 3.3. Finanzlage Der LINUS-Konzern erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2023 einen Fehlbetrag von EUR 1,5 Mio. vor Steuern. Nach Anpassungen im Wesentlichen um die Minderung der langfristig- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte aus Immobiliendarlehen sowie der Einlagen von nicht beherrschenden Anteilen betrug der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit vor Zinsen EUR ‑1,5 Mio. (EUR ‑18,5 Mio. im ersten Halbjahr 2022). Nach Zinsen und Steuern betrug der Netto-Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit EUR ‑3,4 Mio. (EUR ‑17,0 Mio. im ersten Halbjahr 2022). Der Cashflow aus Investitionstätigkeiten betrug EUR 0,3 Mio., was vorrangig auf Deinvestitionen in assoziierte Unternehmen zurückzuführen ist. Gegenläufig wirkten sich Investitionen im Zusammenhang mit Kapitalabrufen der LINUS Lux-Fonds sowie in Beteiligungen aus. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit war geprägt vom negativen Cashflow aus Tilgung von Darlehen (EUR ‑0,5 Mio.) und Leasingverbindlichkeiten (EUR ‑0,6 Mio.). Insgesamt verringerte sich der Zahlungsmittelbestand um EUR 4,1 Mio. auf EUR 6,1 Mio. zum 30. Juni 2023 gegenüber EUR 10,2 Mio. zum 31. Dezember 2022. Die Liquiditätsposition des LINUS-Konzerns hat sich im Berichtzeitraum verschlechtert. Der LINUS-Konzern hat seine Zahlungsverpflichtungen zu jeder Zeit erfüllt. 3.4. Ertragslage In der ersten Jahreshälfte 2023 reduzierten sich die Umsatzerlöse von LINUS gegenüber dem Vorjahreszeitraum von EUR 5,4 Mio. um 45 % auf EUR 3,0 Mio. Wesentliche Ursache war ein Rückgang der Finanzierungsvermittlungsgebühren um EUR 3,0 Mio. Demgegenüber stand ein Anstieg sonstiger Fees (Break-Fees, Break-up-Fees, Exit Fees, Handling Fee) von EUR 0,5 Mio. sowie der Strukturierungsgebühren von EUR 0,4 Mio. Bei einem gesunkenen Darlehensvolumen von EUR 78,3 Mio., was einem Rückgang von 64 % entspricht (Vorjahreszeitraum: EUR 218,0 Mio.), konnte eine höherere Marge (Verhältnis Umsatzerlöse (IFRS 15) ./. Darlehensvolumen) von 3,7 % (Vorjahreszeitraum: 2,4 %) erzielt werden. Sonstige betriebliche Erträge sanken erheblich auf EUR 0,3 Mio. im Vergleich zu EUR 3,7 Mio. im Vorjahreszeitraum. Dies geht fast ausschließlich auf die im Vorjahreszeitraum erfasste Wertminderung der Option zurück, welche Bain Capital Credit im Zuge der strategischen Partnerschaft eingeräumt wurde. Wesentlich hierfür war damals der Preisverlust der LINUS-Aktie zwischen dem Jahresende 2021 und dem 30. Juni 2022 von EUR 30,00 auf EUR 16,30 pro Aktie. In der ersten Jahreshälfte 2023 hat sich der Wert der Option im Vergleich zum Jahresende 2022 nicht wesentlich verändert. Der Personalaufwand verringerte sich auf EUR 2,8 Mio. und damit erheblich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (EUR 4,9 Mio.). Grund hierfür war die bereits im Vorjahr initiierte Strategieanpassung sowie die damit verbundenen Maßnahmen zum sozialverträglichen Personalabbau. Zum Stichtag 30. Juni 2023 beschäftigte LINUS 24 Mitarbeiter, verglichen mit 109 Mitarbeiter zum 30. Juni 2022. Außerdem fielen Aufwendungen für anteilsbasierte Vergütung in Höhe von EUR 0,9 Mio. an (gegenüber EUR 1,0 Mio. im ersten Halbjahr 2022). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen verringerten sich von EUR 8,2 Mio. im Vorjahreszeitraum erheblich auf EUR 2,6 Mio., was ebenfalls auf die strategische Neuausrichtung im zweiten Halbjahr 2022 zurückzuführen ist. Die beschlossenen Maßnahmen zur Senkung des Kostenniveau führten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (1. Januar 2022 bis 30. Juni 2022) zu einem Rückgang der bedeutendsten Aufwendungsgruppen für Marketing um EUR 4,4 Mio. und für bezogene Fremdleistungen um EUR 1,2 Mio. Das positive Finanzergebnis von EUR 1,4 Mio. in der ersten Jahreshälfte 2023 (im Vorjahreszeitraum negativ EUR 0,2 Mio.), ist im Wesentlichen auf stabile Zinserträge und rückläufige Zinsaufwendungen aus erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten zurückzuführen, welche durch Bewertungseffekte aus dem Ansatz zum beizulegenden Zeitwert der kurz- und langfristigen finanziellen Vermögenswerte aus der Ausreichung von Immobiliendarlehen von EUR 3,4 Mio. negativ beeinflusst wurden. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) mit einem Fehlbetrag in Höhe von EUR 1,5 Mio. liegt deutlich unter dem Fehlbetrag von EUR 4,2 Mio. im ersten Halbjahr 2022. Nach Steuern betrug das Periodenergebnis EUR ‑1,5 Mio. (Vorjahreszeitraum: EUR ‑4,4 Mio.). Umstellung der Darstellung der Ergebnisrechnung Die Gesellschaft beabsichtigt, im Rahmen des Konzernabschluss 2023 die Konzern-Gesamtergebnisrechnung zum verbesserten Verständnis der Geschäftstätigkeit des LINUS-Konzerns für alle Stakeholder umzustellen und in diesem Zuge auch wesentliche Teile des Finanzergebnisses ebenfalls in die operativen Erträge mit aufzunehmen, da diese Erträge Bestandteil des Geschäftsmodells der LINUS-Investment-Plattform sind und für den Gesamtertrag des LINUS-Konzerns wesentlich werden. Zugleich soll die Darstellung der Ertragslage von Bewertungseffekten weitgehend freigehalten werden. Insgesamt soll die Ergebnisrechnung klarer und stringenter werden. Nachfolgend wird die bisher vom Vorstand intern zur Unternehmenssteuerung verwendete Ergebnisdarstellung wiedergegeben und erläutert. scrollen
* Zum verbesserten Verständnis der Geschäftstätigkeit des LINUS-Konzerns hat der Vorstand diese Posten neu strukturiert; sie sind daher mit der Konzerngesamtergebnisrechnung nicht deckungsgleich. Die Ergebnisrechnung folgt hinsichtlich der Darstellung der Gesamterlöse den für den LINUS-Konzern wesentlichen Ertragsquellen aus (i) Neugeschäft durch die Vermittlung bzw. Strukturierung von Finanzierungsopportunitäten ("Erlöse aus Finanzierungsvermittlung und Strukturierung") und (ii) Bestandsgeschäft durch das Management und die Verwaltung des Portfolios von Darlehensforderungen und sonstigen Assets ("Erlöse aus Portfoliomanagement"). Die Erlöse aus dem Portfoliomanagement umfassen dabei auch das Delta aus dem Zinserträgen aus vergebenen Immobiliendarlehen und den Zinsaufwendungen für Co-Investoren (Spread). Insoweit wird auf der Erlösseite auch das LINUS-Plattformgeschäft sichtbar. Unter dem Posten "Bewertung des eigenen Portfolios" führt der Vorstand die Finanzerträge bzw. Aufwendungen aus der Bewertung von (i) Immobiliendarlehen und (ii) Verbindlichkeiten gegenüber den Co-Investoren zusammen. Der Posten umfasst auch als Finanzinvestition gehaltene Immobilien. Das Finanzergebnis erfasst schließlich die Aufwendungen aus der Aufnahme von Fremdkapital sowie Zinserträge. 3.5. Gesamtaussage Mit Blick auf die Anzeichen zur deutlichen Abkühlung der Transaktionsdynamik im Immobilieninvestmentmarkt hat der LINUS-Konzern bereits im Konzernlagebericht zum Geschäftsjahr 2022 erklärt, am Wachstumskurs nicht weiter festzuhalten. Vielmehr wurde der Fokus auf die Umsetzung der strategischen Neuausrichtung sowie der Kostenanpassungsmaßnahmen gelegt. Der Vorstand stuft den durch das anhaltend zurückhaltende Marktumfeld sowie die geringen Aktivitäten auf dem Transaktionsmarkt bedingten deutlichen Rückgang der Umsatzerlöse sowie Mittelabflüsse aus der operativen Geschäftstätigkeit als negativ ein. Die Gesamtentwicklung bis zum 30. Juni 2023 im Hinblick auf die deutliche Minderung des Fehlbetrags wird als stabilisierend bewertet. Allerdings hat sich die Lage auf dem Immobilientransaktionsmarkt weiter verschärft; das zweite Quartal 2023 war das schwächste Quartal der vergangenen elf Jahre. Mit Blick auf eine weiterhin unsichere, da nicht sicher prognostizierbare Zinsentwicklung erwartet der Vorstand kurzfristig keine signifikante Verbesserung des Geschäftsumfelds und damit der Geschäftstätigkeit. 4. Chancen-, Risiko- und Prognosebericht 4.1. Chancen 4.1.1. Alternative Immobilienfinanzierung LINUS fokussiert sich bei Investments in Immobilienfinanzierungen auf ein langfristig chancenreiches Marktsegment. Mit Ticketgrößen zwischen EUR 5 Mio. und EUR 100 Mio. sind die typischen LINUS-Investments zu klein für große institutionelle Kreditfonds und in der Regel zugleich zu groß für Family Offices und private Individuen. Dieses teils unterfinanzierte Marktsegment bietet LINUS auch in schwierigen Marktphasen Geschäftspotenziale. Immobiliensponsoren, die in dieser Größenordnung agieren, sind typischerweise mittelständisch und regional geprägt. Aus dieser Kombination entsteht ein attraktives Kundensegment. Mittelständische Immobiliensponsoren haben selten Zugang zu Kapitalmärkten und sind zugleich häufig durch ihr Eigenkapital begrenzt. LINUS als Mezzanine- und Whole-Loan-Finanzierer ist in der Lage, diese mitunter erhebliche Finanzierungslücke zu schließen und Sponsoren so einen signifikanten Mehrwert zu liefern. Zugleich zeichnen sich diese mittelständischen, häufig inhabergeführten Sponsoren regelmäßig durch ein hohes Maß an Erfahrung und eine tiefe Kenntnis ihrer lokalen Märkte aus. Die resultierenden Projekte stellen in dieser Konstellation eine attraktive Investmentmöglichkeit für Co-Investoren von LINUS dar. In einem Immobilienmarkt, der von steigenden Zinsen, hoher Inflation und größerer Volatilität geprägt ist, schränken viele traditionelle Finanzierer (insb. Banken) ihre Kreditvergabe ein. Hieraus ergeben sich Möglichkeiten für LINUS, vor allem mit kurzfristigen Zwischenfinanzierungen, Neugeschäft zu erschließen. Weiterhin spielen Schnelligkeit und Transaktionssicherheit eine wichtige Rolle für Immobiliensponsoren bei der Auswahl ihrer Finanzierungspartner. Durch effiziente interne Prozesse und die LINUS Private Debt Fonds ist LINUS in der Lage, verhältnismäßig schnell Finanzierungen zu strukturieren und bereit zu stellen und sich so beispielsweise auch gegenüber Banken im Wettbewerb zu behaupten. Vor dem Hintergrund eines derzeit weiterhin sehr herausfordernden Umfelds ergeben sich aus der Positionierung von LINUS als alternativem Finanzierer im mittelständischen Bereich, Möglichkeiten das Geschäft unter Beachtung der erforderlichen Qualitätssicherung behutsam auszubauen. 4.1.2. Digitaler Vertrieb und Partnerschaften Durch den digitalen Vertrieb und das differenzierte Produktangebot ergeben sich auch in herausfordernden Zeiten Chancen für den LINUS-Konzern, Co-Investments bei vermögenden Privatpersonen und institutionellen Investoren zu platzieren. Hier konkurriert der LINUS-Konzern zwar auch mit etablierten Wettbewerbern aus den Bereichen Private Banking und Wealth Management, ist jedoch aufgrund des digitalen Ansatzes differenziert und zukunftsweisend aufgestellt. Während viele Wettbewerber dieses Segment durch einen konventionell-analogen Vertrieb ansprechen, bietet LINUS seinen Co-Investoren einen einfachen Zugang. Die LINUS-Co-Investments können unabhängig von Öffnungszeiten jederzeit durch einen digitalen Produktzugang, digitales Onboarding und vollständig digitale Zeichnungsprozesse durchgeführt werden. In Zeiten volatiler Finanzmärkte, welche derzeit insbesondere von steigenden Zinsen, hoher Inflation und Rezessionserwartungen geprägt sind, stehen hochvermögende Privatkunden (HNWI), Family Offices und andere Privatinvestoren vor denselben Herausforderungen wie institutionelle Anleger, Investments mit attraktiven Renditen bei ausreichendem Inflationsschutz zu finden. Im Gegensatz zu institutionellen Anlegern haben HNWI allerdings nur sehr begrenzt Zugang zu alternativen Investments mit höheren, inflationsangepassten Renditeprofilen und einem attraktiven Chancen-Risiko-Profil. In diesem Segment bieten Immobilieninvestments historisch Inflationsschutz und Diversifikation für Anlageportfolien. LINUS öffnet für HNWI professionelle Immobilieninvestments und bietet somit den Co-Investoren einen hohen Mehrwert mit einem differenzierten Produktangebot an. In Zeiten, in denen Investoren zu größerer Zurückhaltung neigen, kann LINUS weiterhin Co-Investments vor allem an Bestandsinvestoren der LINUS-Investment-Plattform platzieren. Der Vorteil des Co-Investmentansatzes von LINUS zeichnet sich dabei insbesondere in einem schwierigen Marktumfeld aus. Dadurch, dass LINUS in aller Regel an den Investment auch selbst beteiligt ist, laufen die Interessen von LINUS und den Co-Investoren mit Blick auf das Portfoliomanagement gleich. So kann sichergestellt werden, dass das Investment auch nach der Vermittlung sachkundig und aktiv verwaltet wird. Die digitale LINUS-Investment-Plattform ermöglicht es Investoren, professionelle Immobilieninvestments in einer Granularität ("Deal by Deal") anzubieten, die bisher vornehmlich nur sehr großen institutionellen Investoren offenstand. Konventionelle Alternativen, etwa das Direktinvestment in offene oder geschlossene Immobilienfonds oder börsennotierte Immobilienunternehmen, erlauben immer nur eine Anlage in ein Portfolio ohne granulare Wahlmöglichkeiten. Im Bereich von Aktieninvestments macht sich dies bereits mit dem Erfolg sogenannter Neobroker bemerkbar. Im Immobiliensektor ist LINUS gut positioniert, von diesem langfristigen Trend zu profitieren. Ein Wachstumsfeld stellen Partnerschaften mit anderen digitalen Investmentvertrieben sowie auch etablierten analogen Anbietern dar. Hierbei stellen diese die Co-Investment-Produkte von LINUS ihren Kunden direkt oder unter eigenem Namen als "White-Label" Lösung zur Verfügung. Auch im ersten Halbjahr 2023 konnte LINUS neue Partnerschaften für einen B2B2C-Vertrieb schließen. Das Alleinstellungsmerkmal von LINUS ist dabei das differenzierte Produktangebot und der Zugang zu attraktiven Investmentmöglichkeiten. Hieraus ergeben sich gute Möglichkeiten, neue Partnerschaften zu erschließen und somit das Co-Investment-Volumen beständig und kosteneffizient auszubauen. Auch insoweit kommt der digitale Ansatz von LINUS zum Tragen: Partner von LINUS können die LINUS-Investment-Plattform nutzen, um Informationen über die Co-Investments zu erhalten. Zudem können sie für oder mit ihren Kunden die digitale Zeichnungsstrecke durchlaufen und so automatisiert Verträge zur Zeichnung generieren. 4.1.3. Private Equity Im derzeit schwierigen Marktumfeld bieten sich für opportunistische Immobilieninvestoren neue Investmentmöglichkeiten. Durch die Marktdurchdringung von LINUS wird LINUS auf etwaige Investmentopportunitäten aufmerksam und kann LINUS-Bestandsinvestoren mit Sponsoren zusammenführen sowie Eigenkapitalengagements vermitteln und strukturieren. Die Geschäftstätigkeit kann hier mit Blick auf zunehmend sichtbar werdende Gelegenheiten behutsam aufgebaut werden. 4.2. Risiken 4.2.1. Risikomanagementsystem Zum Zweck des systematischen und organisatorischen Umgangs mit Risiken hat der Vorstand ein umfassendes Risikomanagementsystem implementiert. Hierfür wurden geeignete Instrumente zur Erkennung, Analyse, Bewertung und Ableitung von Maßnahmen definiert, systematisch umgesetzt und fortwährend weiterentwickelt. Der zentrale Bestandteil des Risikomanagementsystems ist das Risikofrüherkennungssystem. Es dient der frühzeitigen Identifizierung von Entwicklungen, die die Existenz des Konzerns gefährden können. Bei wahrgenommenen Bedrohungen, die die Rentabilität des Konzerns dauerhaft gefährden oder das Insolvenzrisiko in den vergangenen Monaten deutlich erhöht haben, sind Mitarbeiter angehalten, den Vorstand zu informieren. Mitarbeiter des Konzerns sind geschult worden, entsprechende Gefahren zu erkennen und eine Ad-hoc-Mitteilung zu erstellen. Ein effektives Früherkennungssystem ermöglicht dem Vorstand, rechtzeitig Gegenmaßnahmen einzuleiten. Während sich das Risikofrüherkennungssystem lediglich dem Identifizieren von Risiken widmet, analysiert und evaluiert das Risikomanagementsystem bestehende Risiken. Zudem werden Maßnahmen zur Minimierung der Schadenspotenziale formuliert und vierteljährlich kontrolliert. Die Wirksamkeit des Risikomanagementsystems kann durch eine Reduzierung der prognostizierten und tatsächlichen direkten und indirekten finanziellen Auswirkungen für LINUS im Zeitablauf nachgewiesen werden. Die Gesamtverantwortung für das Risikomanagement liegt beim Vorstand. Zusammenfassend stellt das Risikomanagementsystem des LINUS-Konzerns sicher, dass Risiken systematisch identifiziert, erfasst, gesteuert und bei Bedarf intern und extern kommuniziert werden. Die Bewertung der identifizierten Risiken erfolgt anhand der geschätzten Eintrittswahrscheinlichkeit sowie des Risikoausmaßes. Das Risikomanagementsystem bildet ausschließlich die Risiken ab, Chancen werden derzeit nicht erfasst. Die direkte Verantwortung zur Früherkennung, Analyse, Steuerung und Kommunikation der Risiken obliegt dem operativen Management. Im Rahmen von Zielvereinbarungsgesprächen zwischen Vorstand und den Verantwortlichen der jeweiligen Geschäftsbereiche (insb. Investment, Finance und Operations) sowie durch regelmäßige Berichterstattung informieren die Geschäftsbereiche über Veränderungen der geschäftsbereichsindividuellen Risikosituation. 4.2.2. Risikofelder Risikofelder, die aus der gegenwärtigen Perspektive die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des LINUS-Konzerns erheblich beeinträchtigen könnten, sind nachfolgend dargestellt. Dies müssen nicht zwangsläufig die einzigen Risiken sein, denen der LINUS-Konzern ausgesetzt ist. Weitere Risiken, welche die Geschäftstätigkeit beeinflussen könnten, sind derzeit nicht bekannt oder werden als nicht wesentlich eingeschätzt. (1) Makroökonomische Risiken Der LINUS-Konzern ist von verschiedenen makroökonomischen Trends abhängig, insbesondere jenen, die eine negative Auswirkung auf Immobilienpreise und die Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen haben können. Negative Entwicklungen der globalen und lokalen wirtschaftlichen Bedingungen in unseren Märkten, insbesondere weiter steigende Zinsen infolge gestiegener Inflationserwartungen und/oder eine Verlangsamung beziehungsweise Umkehrung des Wirtschaftswachstums, könnten den Wert von und die Nachfrage nach Immobilien und Immobilienfinanzierungen weiter verringern. Ein leichter Abwärtstrend hat bereits eingesetzt. Insbesondere weiter steigende Zinsen dürften die Preise von Immobilien belasten und damit sowohl die Nachfrage nach Finanzierungen stark bremsen, als auch zu Ausfällen bei bestehenden Finanzierungen führen. Der Wohnungsneubau wird durch deutlich gestiegene Finanzierungskosten für kreditfinanzierte Projekte und eine unsichere Einkommensentwicklung belastet. Neben Privatpersonen ziehen sich angesichts einer sich ergebenden Lücke zwischen Kostenmieten und tatsächlichen Mieten auch zunehmend Projektentwickler aus dem Neubau zurück. Bedeutende geopolitische Risiken ergeben sich besonders aus dem Ukrainekonflikt (einschließlich Risiken in der Energieversorgung Europas), aber auch aus Spannungen zwischen der Volksrepublik China und Taiwan sowie auch weiterhin aus möglichen Störungen globaler Lieferketten. Letzteres wirkt sich insbesondere auf Bau- und Rohstoffpreise aus, kann Baufertigstellungen verzögern und damit vereinbarte Darlehenslaufzeiten gefährden. Eine Verschlechterung bzw. das Eintreffen dieser Szenarien haben das Potenzial, die obengenannten Risiken unmittelbar zu verstärken. Darüber hinaus könnte sich eine unvorhergesehene, erneute Eskalation des COVID-19-Pandemiegeschehens und damit verbundenen Lockdowns sowie Unterbrechungen von Lieferketten auf den Wert von Immobilien auswirken, möglicherweise zu Ausfällen bei bestehenden Immobilienfinanzierungen führen und zukünftige Immobilienfinanzierungen für Investoren weniger attraktiv machen. Steigende Bau- und Rohstoffpreise sowie die Auswirkungen der sog. Green Transformation im Bau- und Immobiliensektor können zu höheren Ausfallwahrscheinlichkeiten bei ausgegebenen Darlehen für Immobilienprojekt(entwicklungen) führen. Außerdem führt eine geringere Bautätigkeit zu einer geringeren Nachfrage nach Immobilienbaufinanzierungen. Die makroökonomischen Risiken werden als hoch eingeschätzt. (2) Liquiditätsrisiken Der LINUS-Konzern hat im ersten Halbjahr 2023 einen Fehlbetrag erwirtschaftet und könnte auch in Zukunft Fehlbeträge generieren. Der Netto-Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit und aus der Finanzierungstätigkeit war, im Gegensatz zu dem Netto-Cashflows aus der Investitionstätigkeit, negativ. Die volatile Marktlage stellt nun eine zusätzliche, besondere Herausforderung dar. Die Volatilität der Einnahmen von LINUS hat im erheblichen Maße zugenommen. Positive Cashflows aus Neugeschäft sind wesentlich schwerer zu prognostizieren und können angesichts des herausfordernden Marktumfelds hinter den Erwartungen zurückbleiben. Auch bei bereits kontraktierten Cashflows aus Bestandgeschäft (vornehmlich endfällige Transaktionsgebühren und Zinsspreads) sind Verzögerungen bei der Rückzahlung oder Ausfälle aufgrund des derzeitigen Marktumfelds nicht auszuschließen. LINUS hat vor diesem Hintergrund zu Beginn des dritten Quartals 2022 eine Strategie mit Fokus auf Profitabilität eingeschlagen und Investitionen in langfristige Wachstumsprojekte eingeschränkt. Ende des dritten Quartals 2022 hat LINUS Schritte zur Stärkung der Liquidität eingeleitet, um den langfristigen Erfolg der Gesellschaft auch bei temporär abwartender Investmentaktivität sicherzustellen. Die Liquiditätssituation wird auf Basis regelmäßig rollierender Cashflow-Projektionen laufend überwacht. Zudem werden laufend weitere Sparmaßnahmen geprüft. Die stark gestiegene Volatilität an den Kapitalmärkten hat dabei auch die Fähigkeit des LINUS-Konzerns, über Kapitalmaßnahmen liquide Mittel aufzunehmen, negativ beeinflusst. Die Liquiditätsrisiken werden in der Konstellation aus volatilen Cashflows und bedeutend schwierigerem Zugang zu Kapitalmärkten als mittel eingeschätzt. (3) Wesentliche Unsicherheiten in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit Die Planung des Vorstands (vgl. Ziffer 4.3) sieht mit Blick auf das makroökonomische Umfeld insbesondere kontrahierte Zahlungsmittelfzuflüsse aus Bestandsgeschäft sowie weitere Zahlungsmittelzuflüsse aus dem Abschluss von Neugeschäft im Zusammenhang mit der Vergabe von Darlehen durch die LINUS Private Debt Fonds vor. Für die insoweit maßgebende Liquiditätsplanung, die bis Ende September 2024 aufgestellt wurde, geht der Vorstand für das Geschäftsjahr 2023 davon aus, zusätzlich zu den Zahlungsmittelzuflüssen aus dem Bestandsgeschäft durch den Abschluss von Neugeschäft Zahlungsmittelzuflüsse im niedrigen einstelligen Millionenbereich erwirtschaften zu können. Daneben erwartet der Vorstand für das Geschäftsjahr 2023 ein gegenüber dem Geschäftsjahr 2022 deutlich reduziertes Kostenniveau als Ergebnis der bereits im zweiten Halbjahr 2022 vorgenommenen erheblichen Kostenreduktionen, insbesondere in den Bereichen Marketing und Personal. Die Kostenplanung des Vorstands berücksichtigt dabei erwartete inflationsbedingte Kostensteigerungen. Auf Basis dieser Annahmen ergibt sich aus der Planung des Vorstands für die kommenden zwölf Monate ab dem Datum der Aufstellung dieses Abschlusses ein positiver Zahlungsmittelbestand. Die Entwicklung der Zahlungsmittelzuflüsse könnte durch die hier beschriebenen makroökonomischen und weiteren Risikofaktoren beeinflusst werden, was sich auf die Liquiditätslage des LINUS-Konzerns und der Gesellschaft negativ auswirken könnte. Unmittelbar können sich Verzögerungen oder Ausfälle von kontrahierten Zahlungsmittelzuflüssen aus dem Bestandsgeschäft, ein volatiles Kundenverhalten sowie eine zurückhaltende Investitionstätigkeit im Immobilienbereich auswirken. Mittelbare Auswirkungen können sich aus inflationsbedingten Steigerungen von Baukosten oder Immobilienprojektverzögerungen ergeben. Auch im Fall eines Szenarios mit wesentlichen Planunterschreitungen, zum Beispiel aufgrund von erheblichen Verzögerungen oder mehreren, erheblichen Ausfällen von kontrahierten Zahlungsmittelzuflüssen aus dem Bestandsgeschäft oder gegenüber der Planung deutlich reduziertem Neugeschäft, verfügen die Gesellschaft und der LINUS-Konzern über einen zwar reduzierten jedoch weiterhin positiven Zahlungsmittelbestand innerhalb der nächsten zwölf Monate ab dem Datum der Aufstellung dieses Halbjahresfinanzberichts. Aufgrund der hier beschriebenen makroökonomischen und weiteren Risikofaktoren kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass eine dauerhafte, wesentliche Unterschreitung der Planung bis Ende September 2024 mittelfristig zu einer Finanzierungsunterdeckung führen könnte, die der Vorstand mit der Durchführung von Kapitalmaßnahmen oder der Veräußerung von Vermögensgegenständen, auch Teilbereichen des Unternehmens, begegnen will, wovon die Fähigkeit des LINUS-Konzerns und der Gesellschaft, den jeweiligen finanziellen Verpflichtungen bei Fälligkeit nachzukommen, und somit die Fortführung der Unternehmenstätigkeit des LINUS-Konzerns und der Gesellschaft abhängig wäre. (4) Finanzierungsrisiken Um die gestiegene Volatilität der Cashflows des LINUS-Konzerns abzubilden, wird möglicherweise zusätzliches Kapital benötigt und dieses Kapital steht möglicherweise nicht rechtzeitig, nicht im erforderlichen Umfang und/oder nicht zu annehmbaren Bedingungen zur Verfügung. Ob und in welchem Umfang der LINUS-Konzern nach Durchführung einer Kapitalerhöhung im Juli 2023 auch zukünftig in der Lage sein wird, die erforderlichen Finanzmittel an den Kapitalmärkten zu beschaffen, hängt in erster Linie von dem Cashflow sowie der Finanz- und Ertragslage des LINUS-Konzerns ab sowie der generellen Bereitschaft von Kapitalgebern, in einem makroökonomisch herausfordernden Umfeld in junge Unternehmen zu investieren. Es kann nicht zugesichert werden, dass der LINUS-Konzern die erforderlichen finanziellen Mittel rechtzeitig, im erforderlichen Umfang, zu akzeptablen Bedingungen oder überhaupt erhalten wird. Das Finanzierungsrisiko wird als mittel eingeschätzt. (5) Akquisitionsrisiken Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg des LINUS-Konzerns ist die Fähigkeit, attraktive Investments in Immobilienfinanzierungen zu beschaffen und diese auf der digitalen LINUS-Investment-Plattform Co-Investoren zur Verfügung zu stellen. Mit steigendem Wettbewerb im Private Debt-Markt oder im Falle eines weiteren Nachfrageeinbruchs bzw. einer anhaltend, historisch niedrigen Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen könnte LINUS möglicherweise in einem kompetitiveren Umfeld nicht mehr in der Lage sein, eine ausreichende Anzahl von Immobilienprojekten zu attraktiven Konditionen zu finanzieren oder überhaupt zu identifizieren. In der Konsequenz wäre auch das Angebot attraktiver Investments für Co-Investoren geringer, was die Attraktivität der LINUS-Investment-Plattform schmälern würde. Vor allem bei einer weiteren Zuspitzung der Verwerfungen am Immobilienmarkt könnte LINUS aufgrund des steigenden Investmentrisikos gezwungen sein, die Investmenttätigkeit vorübergehend einzustellen oder stark einzuschränken. Die Akquisitionsrisiken werden aufgrund der differenzierten Positionierung von LINUS in einem sich noch in Entwicklung befindenden Markt und vor dem Hintergrund großer makroökonomischer Verwerfungen als mittel bis hoch eingeschätzt. (6) Refinanzierungsrisiken Um schnell attraktive Investitionsmöglichkeiten sichern zu können, verpflichtet sich LINUS neue Projekte über die LINUS Private Debt Fonds zu finanzieren, noch bevor LINUS seine Co-Investoren einbezieht. Ein Mangel an ausreichend verfügbarem Kapital in den LINUS Private Debt Fonds könnte den weiteren Erfolg des Geschäftsmodells gefährden, denn die Finanzierungen durch die LINUS Private Debt Fonds schaffen die Voraussetzungen, damit eine Ausplatzierung an Co-Investoren möglich ist. Auch hier erschweren die makroökonomischen Rahmenbedingungen das Fundraising, um das Volumen der LINUS Private Debt Fonds zu erhöhen, erheblich. Ferner ist LINUS auf Partner für die Refinanzierung der Senior-Tranchen der durch LINUS arrangierten Whole-Loans angewiesen. Sollten diese in Zukunft weniger attraktiv für diese Partner werden, beispielsweise aufgrund der negativen makroökonomischen Entwicklungen, veränderter Risikoprofile, höherer Leitzinsen, Investmentstrategien oder Regulatorik, könnte die Wettbewerbsfähigkeit von LINUS darunter leiden. Angesichts des erheblich schwierigeren Fundraising Umfelds und der größeren Zurückhaltung von Kapitalgebern von Senior-Tranchen werden die Refinanzierungsrisiken als mittel bis hoch eingeschätzt. (7) Ausfallrisiken Der LINUS-Konzern hält aufgrund seines Geschäftsmodells in aller Regel einen Teil der ausgegebenen und an die Co-Investoren ausplatzierten Darlehen bis zur Rückführung auf dem eigenen Buch bzw. ist an diesen beteiligt. Ausfälle können sich daher negativ auf die Ertragslage des LINUS-Konzerns auswirken. Auch können die daraus resultierenden Verluste für Co-Investoren negative Implikationen auf die Reputation haben. Die Ausfallrisiken des LINUS-Konzerns können unterteilt werden in individuelle Adressenausfallrisiken und systematische Marktpreisrisiken. Adressausfallrisiko Das Adressenausfallrisiko besteht darin, dass Geschäftspartner ihre vertraglich geschuldeten Leistungen mangels Leistungsfähigkeit oder Leistungswilligkeit nicht vertragsgerecht erbringen. Die für den LINUS-Konzern wesentlichen "Adressen" hierbei sind Darlehensnehmer. Das Adressenausfallrisiko in Bezug auf die Darlehensnehmer wird als niedrig bis mittel, in einigen Ausnahmefällen als hoch eingestuft. Das Kreditrisikomanagement überwacht die Ausfallrisiken unabhängig vom Investment-Team. Zusätzlich zu den regulären Kontrolltätigkeiten gibt diese Einheit ein zweites unabhängiges Votum bei Investmententscheidungen ab. Kreditverluste sowie die erwarteten Kreditverluste werden auf Portfolioebene in einer zentralen Datenbank erfasst. Notleidende Kredite oder potenzielle Ausfälle werden zur Berechnung und zum Benchmarking der ursprünglichen Ausfallwahrscheinlichkeiten und Kreditverluste verwendet. Dies ermöglicht es dem Unternehmen, die Ausfallrisiken des Portfolios zu analysieren und zu überwachen. Marktpreisrisiko Das Marktpreisrisiko umfasst alle Faktoren, die für den LINUS-Konzern durch ungünstige Veränderungen von marktbeeinflussenden Faktoren entstehen, welche sich negativ auf die Werthaltigkeit der Sicherheiten der Darlehen auswirken können. Alle Investments unterliegen einem wiederkehrenden Revisionsprozess mit einer halbjährlichen Überprüfung des Kreditratings. Darüber hinaus wird die Werthaltigkeit der als Sicherheit dienenden Immobilien/Grundstücke quartalsweise oder bei Bedarf ad hoc überprüft. Durch die steigenden Zinsen und die Verschlechterung der makroökonomischen Aussichten könnte sich das Marktpreisrisiko auch kurzfristig erheblich vergrößern. Die Ausfallrisiken werden aufgrund der makroökomischen Rahmenbedingungen trotz der gründlichen Prüfung der individuellen Adressenausfallrisiken bei gleichzeitig steigenden Marktpreisrisiken als mittel eingeschätzt. (8) Risken aus Verstößen gegen Compliance-Anforderungen LINUS ist auf die Beachtung von Compliance-Standards durch alle Mitarbeiter und das Management angewiesen. Auf der Grundlage dokumentierter Regelungen und Richtlinien, gelebter Grundsätze sowie des einschlägigen Rechts beruht die Geschäftstätigkeit von LINUS darauf, dass diese Gesetze, Richtlinien und Prozessvorgaben von den Mitarbeitern und dem Vorstand eingehalten werden. Wenn es dem Management des LINUS-Konzerns nicht gelingt, Unternehmensrichtlinien zu dokumentieren und durchzusetzen oder wenn Mitarbeiter strafbare, unrechtmäßige oder unethische Handlungen (einschließlich Korruption) begehen, kann dies wesentliche nachteilige Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit, die Finanzierungsbedingungen und das Betriebsergebnis von LINUS haben. Diese Folgen können auch eintreten, wenn durch eine Reputationsschädigung zukünftige Geschäftsmöglichkeiten negativ beeinflusst werden. Die Datenschutzgrundverordnung sieht im Falle von Verstößen hohe Strafen vor. Durch die bereits bei LINUS bestehenden Datenschutzmaßnahmen sowie durch neueingeführte Richtlinien und Prozesse wird den Anforderungen der Datenschutzgrundverordnung Rechnung getragen. Diese Richtlinien und Prozesse werden laufend fortentwickelt. LINUS hat eine Compliance-Organisation eingerichtet, die sowohl geeignete und dokumentierte Richtlinien und Prozessvorgaben als auch die Schulung Compliance-bezogener Themen für alle Mitarbeiter umfasst. Vermittelt werden dabei zentrale Verhaltensgrundsätze in den Bereichen scrollen
Die Risiken aus Verstößen gegen Compliance-Anforderungen werden daher als gering bis mittel eingeschätzt. (9) Plattformrisiken Die Syndizierungsfähigkeiten der proprietären, digitalen LINUS-Investment-Plattform für semiprofessionelle und professionelle Investments trägt zum Erfolg des Unternehmens maßgeblich bei. Über die Co-Investments werden Kapazitäten in den LINUS Private Debt Fonds freigesetzt, die für Neugeschäft zur Verfügung stehen sowie auch zusätzliche Finanzerlöse (Spreads) generieren. Wenn der LINUS-Konzern nicht in der Lage sein sollte, Investorenbasis und Syndizierungsvolumen der LINUS-Investment-Plattform auf einem ausreichenden Niveau zu bewahren, könnten sich die bisherigen, erheblichen, nunmehr aber zurückgefahrenen Wachstumsinvestitionen in Marketing, Vertrieb und Technologie als Fehlinvestitionen herausstellen. Die gestiegene Unsicherheit an den Kapitalmärkten könnte zu einer größeren Zurückhaltung der Co-Investoren bei neuen Investments führen. Parallel hat der LINUS-Konzern begonnen, strukturierte Partnerschaften mit Vermögensverwaltern und anderen digitalen Investment-Plattformen aufzubauen, um den Vertrieb der Co-Investments zu diversifizieren. Hierüber plant LINUS in Zukunft steigende Syndizierungsvolumina zu erreichen. Diese Partnerschaften könnten allerdings zu keinen höheren Syndizierungsvolumina führen. Auch könnten bestehende Partnerschaften aufgekündigt werden. Schließlich könnte es LINUS nicht gelingen, neue Partnerschaften zu gewinnen. Nicht-exklusive Partnerschaften sind zudem der Konkurrenz am Markt ausgesetzt. Die digitale LINUS-Investment-Plattform und die Partnerschaften stellen ein wachsendes, allerdings noch nicht langfristig erprobtes Geschäftsfeld dar. Die Investment-Plattformrisiken werden daher als mittel bis hoch eingeschätzt. (10) Operationelle Risken Operationelle Risiken bestehen grundsätzlich in der Form eines potenziellen Versagens von Prozessen, Personal oder Systemen. Der LINUS-Konzern hat in seinem Risikomanagementsystem Maßnahmen implementiert, durch die die operationellen Risiken frühzeitig erkannt, angemessen gesteuert und überwacht werden, um die Risiken sowie mögliche Auswirkungen auf den LINUS-Konzern sowie seine Co-Investoren zu reduzieren. Rechtsrisiken bestehen insbesondere hinsichtlich neuer aufsichtsrechtlicher Anforderungen. Diesen versucht der LINUS-Konzern durch eine frühzeitige Analyse der Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit sowie des sich ergebenden Anpassungs- bzw. Umsetzungsbedarfs zu begegnen. LINUS ist abhängig von den Führungskräften und Schlüsselpersonen insbesondere im Vorstand und Investmentteam sowie von anderen qualifizierten Personen in Schlüsselpositionen. LINUS könnte nicht in der Lage sein, neue Mitarbeiter in diesen Kategorien in ausreichender Zahl zu gewinnen. Der Verlust von Führungskräften oder Schlüsselpersonen oder anderen Mitarbeitern in Schlüsselpositionen oder die Unfähigkeit, neue Mitarbeiter in diesen Kategorien in ausreichender Zahl zu gewinnen, könnte die Wettbewerbsposition und Kompetenz im Investment erheblich beeinträchtigen. Außerdem würde dies zu einem Verlust von erheblichem Know-how und Netzwerken führen. Dies könnte zu wesentlich höheren Gehältern für die bestehenden Mitarbeiter führen, um diese zu halten. Folglich hätte dies einen negativen Effekt auf die Rentabilität und auf die Erreichung der Geschäftsziele. Die operationellen Risiken werden als mittel eingeschätzt. (11) Cybersecurity-/IT-Risiken Der LINUS-Konzern ist auf den ununterbrochenen Betrieb der informationstechnischen Infrastruktur und Systeme angewiesen. Die IT-Infrastruktur und -Systeme des LINUS-Konzerns können durch Cybersecurity-Bedrohungen gefährdet sein, und es kann vorkommen, dass Unbefugte versuchen, sich Zugang zu geschützten oder vertraulichen Informationen zu verschaffen, ebenso wie bei Kunden, Co-Investoren und Partnern. IT-Systeme sind anfällig für Unterbrechungen, Schäden und Stromausfälle durch verschiedene Arten von Cyberangriffen wie (D)DOS-Angriffe, Phishing-Angriffe oder Malware. Ausfälle oder Unterbrechungen in den IT-Systemen des LINUS-Konzerns könnten den Vertriebsprozess unterbrechen und eine effiziente Verwaltung oder den Verkauf der Produkte des LINUS-Konzerns behindern. Der LINUS-Konzern ist auf IT-Systeme angewiesen, die sowohl intern als auch extern gehostet werden, um Daten (einschließlich sensibler oder vertraulicher Informationen) zu speichern, zu verarbeiten und zu übertragen und die Geschäftsabläufe zu verwalten. Im Rahmen der Geschäftsaktivitäten verarbeitet der LINUS-Konzern personenbezogene Daten der Mitarbeiter, Kunden und externen Dienstleister (einschließlich sensibler und vertraulicher Informationen). Zunehmende globale Cybersicherheitsschwachstellen und -bedrohungen aufgrund raffinierterer und gezielterer Cyberangriffe stellen ein Risiko für die IT-Systeme des LINUS-Konzerns und die der Kunden und Drittdienstleister dar. Dies kann die Vertraulichkeit, Verfügbarkeit und Integrität der Daten des LINUS-Konzerns sowie der Kunden und der Daten von Drittanbietern (personenbezogener Daten) beeinträchtigen. Der LINUS-Konzern kann nicht versichern, dass die Anstrengungen und Investitionen, die unternommen wurden, um diesen Bedrohungen zu begegnen, einschließlich der Überwachung von Netzwerken und Systemen, der Einstellung von Experten, der Implementierung von Mitarbeiterschulungen und Sicherheitsrichtlinien, erfolgreich alle Risiken verhindern werden. Im Jahr 2022 waren Teile der IT-Systeme des LINUS-Konzerns von einem Cyberangriff von Kriminellen betroffen, die sich Zugang zu den IT-Systemen des LINUS-Konzerns verschaffen konnten. Der Cyberangriff konnte schnell aufgedeckt werden und finanzieller Schaden verhindert werden. Der Vorfall wurde forensisch untersucht. Im Zusammenhang mit diesem Vorfall und um die Sicherheit der IT-Systeme des LINUS-Konzerns weiter zu verbessern, wurden die technischen und organisatorischen Sicherheitsmaßnahmen nochmals überprüft und entsprechend verstärkt. Es ist jedoch möglich, dass die Kunden, Partner oder Behörden des LINUS-Konzerns die Angemessenheit der Cybersicherheitsmaßnahmen in Frage stellen, was sich negativ auf das bestehende Geschäft oder zukünftige Chancen auswirken könnte. Da sich die Bedrohungen und Störungen der Cybersicherheit ständig weiterentwickeln und immer häufiger auftreten, lassen sich die Auswirkungen künftiger Vorfälle nicht ohne Weiteres vorhersagen oder abmildern, und die mit solchen Bedrohungen oder Störungen verbundenen Kosten können möglicherweise nicht vollständig versichert oder auf andere Weise ausgeglichen werden. Die Cybersecurity-/IT-Risiken werden als gering bis mittel eingeschätzt. (12) Rechtsrisiken Aufsichtsrechtliche Risiken Die LINUS Private Debt Fonds in Deutschland und Luxemburg sowie die Linus Capital Management GmbH als registrierte Kapitalverwaltungsgesellschaft sind jeweils reguliert und unterliegen damit aufsichtsrechtlichen Risiken. Zudem handelt es sich bei der Linus Relationship Management GmbH, die eine Erlaubnis als Finanzanlagenvermittlerin hält, und die Linus Digital Finance AG, die im regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse notiert, um regulierte Unternehmen. Die Hauptrisiken dabei sind mögliche Verstöße gegen aufsichtsrechtliche Bestimmungen oder aber auch mögliche Änderungen des Aufsichtsrechts und der Verwaltungspraxis, welche das Geschäftsmodell des LINUS-Konzerns beeinträchtigen können. Aufgrund möglicher Verstöße gegen aufsichtsrechtliche Bestimmungen könnten auch Kunden/Co-Investoren Ansprüche gegen die Gesellschaft oder Tochterunternehmen des LINUS-Konzerns geltend machen. Dies könnte Ressourcen belasten und signifikante Kosten hervorrufen. Die aufsichtsrechtlichen Risiken werden als gering eingeschätzt. Sonstige Rechtsrisiken Die ordentliche Hauptversammlung 2023 hat eine Anpassung des Mitarbeiteraktienoptionsprogramms sowie eine Ausweitung des bedingten Kapitals 2021/I beschlossen. Gegen diesen Beschluss der Hauptversammlung hat ein Aktionär Anfechtungsklage (§ 246 AktG) und hilfsweise Nichtigkeitsklage (§ 249 AktG) erhoben. Sollte die Anfechtungs- bzw. Nichtigkeitsklage Erfolg haben, könnte dies die Unwirksamkeit der Ausweitung des Mitarbeiterbeteiligungsprogramms zur Folge haben. Dies würde dazu führen, das vereinzelt gewährte Aktienoptionen als nicht gewährt gelten würden, wodurch die Incentivierungswirkung für einzelne Mitarbeiter teilweise entfallen könnte. Zur Durchsetzung eigener Ansprüche könnte die Gesellschaft oder Tochterunternehmen des LINUS-Konzerns den Rechtsweg beschreiten müssen. Die gerichtliche Durchsetzung eigener Ansprüche könnte nicht erfolgreich sein. Dies könnte Ressourcen belasten und Kosten hervorrufen. (13) Gesamteinschätzung der Risiko- und Chancensituation Die Risiko- und Chancensituation des LINUS-Konzerns hat sich bis zum 30. Juni 2023 bzw. zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Halbjahresfinanzberichts am 29. September 2023 gegenüber der Einschätzung im Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2022 nicht wesentlich weiter verschlechtert, gleichwohl aber auch nicht signifikant verbessert. Die auch zuletzt noch weiter gestiegenen Leitzinsen, generell schwächere makroökonomische Aussichten, die volatileren Investmentmärkte, gestiegene Risiken an den Immobilienmärkten sowie die gestiegene Volatilität der Cashflows haben die Risiko- und Chancensituation von LINUS in den letzten 12 bis 18 Monaten erheblich verschlechtert. Demnach zeichnet sich auch für das Gesamtgeschäftsjahr 2023 aufgrund ebendieser Rahmenbedingungen zwar keine weitere Verschlechterung der Risiko- und Chancenposition von LINUS ab, gleichwohl aber auch keine signifikante Verbesserung. Insgesamt ist die wirtschaftliche Lage weiterhin angespannt, insbesondere aufgrund der Unsicherheiten in Bezug auf Zinsen, Inflation und Wirtschaftswachstum. 4.3. Prognose Die Lage hat sich auf dem Immobilientransaktionsmarkt zuletzt weiter verschärft - das zweite Quartal 2023 war das schwächste Quartal der vergangenen elf Jahre. Vor diesem Hintergrund rechnet LINUS für das Geschäftsjahr 2023 mit einem anhaltend zurückhaltenden Marktumfeld und geringen Aktivitäten auf dem Transaktionsmarkt. Für das Geschäftsjahr 2023 geht der Vorstand - insbesondere mit Blick auf Umsatz und Investitionsvolumen - von einer Geschäftsentwicklung aus, die sich oberhalb der Geschäftsentwicklung des zweiten Halbjahrs 2022, jedoch unterhalb des Gesamtgeschäftsjahrs 2022 bewegen wird. Mittelfristig geht der Vorstand von einem moderaten, organischen Wachstum aus. Mit Blick auf eine weiterhin unsichere, da nicht sicher prognostizierbare Zinsentwicklung erwartet der Vorstand jedoch keine kurzfristige, signifikante Verbesserung des Geschäftsumfelds und damit der Geschäftstätigkeit. Der Vorstand rechnet für das Geschäftsjahr 2023 mit einem bereinigten negativen Ergebnis vor Steuern (EBT) im niedrigen einstelligen Millionenbereich und einer Stabilisierung der Liquiditätslage. Die Gesellschaft beabsichtigt, im Rahmen des Konzernabschluss 2023 die Konzern-Gesamtergebnisrechnung zum verbesserten Verständnis der Geschäftstätigkeit des LINUS-Konzerns für alle Stakeholder umzustellen und in diesem Zuge auch wesentliche Teile des Finanzergebnisses ebenfalls in die operativen Erträge mit aufzunehmen, da diese Erträge Bestandteil des Geschäftsmodells der LINUS-Investment-Plattform sind und für den Gesamtertrag des LINUS-Konzerns wesentlich werden. Zugleich soll die Darstellung der Ertragslage von Bewertungseffekten weitgehend freigehalten werden. Insgesamt soll die Ergebnisrechnung klarer und stringenter werden. Zur Vorbereitung auf die Umstellung der Darstellung der Ergebnisrechnung hat der Vorstand die bisher nur intern zur Unternehmenssteuerung verwendete Ergebnisdarstellung in Ziffer 3.4 wiedergegeben und erläutert. Wesentliche Annahmen zur Prognose scrollen
Verkürzter KonzernzwischenabschlussVerkürzte
Konzern-Gesamtergebnisrechnung
|
In EUR |
Angabe |
01.01.2023 -
|
01.01.2022 -
|
Umsatzerlöse |
3 |
3.018.168,62 |
5.441.649,19 |
Sonstige betriebliche Erträge |
277.522,21 |
3.729.724,01 |
|
Ergebnis aus als Finanzinvestition gehaltener Immobilie |
-500.000,00 |
0,00 |
|
Aufwendungen für Leistungen an Arbeitnehmer |
-2.750.042,89 |
-4.881.454,71 |
|
Sonstige betriebliche Aufwendungen |
-2.596.918,93 |
-8.167.309,91 |
|
Anteile am Ergebnis assoziierter Unternehmen |
98.315,51 |
267.405,81 |
|
EBITDA |
-2.452.955,48 |
-3.609.985,61 |
|
Abschreibungen und Wertminderungen von langfristigen Vermögenswerten |
-422.209,06 |
-405.208,85 |
|
EBIT |
-2.875.164,54 |
-4.015.194,46 |
|
Finanzergebnis |
1.401.812,83 |
-202.513,30 |
|
Finanzaufwendungen |
-4.498.412,57 |
-9.583.130,38 |
|
Finanzerträge |
9.290.522,32 |
9.261.326,48 |
|
Sonstige Finanzaufwendungen/-erträge |
-3.390.296,92 |
119.290,60 |
|
Ergebnis vor Steuern |
-1.473.351,71 |
-4.217.707,76 |
|
Ertragsteueraufwand/-ertrag |
-1.853,02 |
-194.613,27 |
|
Periodenergebnis |
-1.475.204,73 |
-4.412.321,03 |
|
davon entfallen auf Anteilseigner des Mutterunternehmens |
-1.475.414,97 |
-4.413.473,65 |
|
davon entfallen auf Anteilseigner ohne beherrschenden Einfluss |
210,24 |
1.152,62 |
|
Währungsdifferenzen aus der Umrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe |
-13.563,98 |
58.408,74 |
|
Sonstiges Ergebnis, das in Folgeperioden in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden kann |
-13.563,98 |
58.408,74 |
|
Sonstiges Ergebnis für die Periode nach Steuern |
-13.563,98 |
58.408,74 |
|
Gesamtergebnis für die Periode nach Steuern |
-1.488.768,71 |
-4.353.912,29 |
|
davon entfallen auf Anteilseigner des Mutterunternehmens |
-1.488.978,95 |
-4.376.277,94 |
|
davon entfallen auf Anteilseigner ohne beherrschenden Einfluss |
210,24 |
22.365,65 |
|
Ergebnis je Aktie, das den Stammaktionären des LINUS-Konzerns zuzurechnen ist |
|||
Unverwässertes Ergebnis je Aktie |
-0,22 |
-0,97 |
|
Verwässertes Ergebnis je Aktie |
-0,22 |
-0,97 |
Aktiva
|
Angabe |
30.06.2023
|
31.12.2022
|
Langfristige Vermögenswerte |
51.108.248,66 |
82.105.855,62 |
|
Sachanlagen |
158.730,03 |
198.746,12 |
|
Nutzungsrechte |
2.844.446,75 |
3.258.459,66 |
|
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilie |
6.900.000,00 |
7.400.000,00 |
|
Immaterielle Vermögenswerte |
9.973,66 |
9.973,66 |
|
Anteile an assoziierten Unternehmen |
8 |
5.310.149,29 |
5.716.937,58 |
Langfristige finanzielle Vermögenswerte |
8 |
35.884.948,93 |
65.521.738,60 |
Kurzfristige Vermögenswerte |
74.021.757,93 |
75.641.011,01 |
|
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte |
8 |
61.947.911,75 |
56.269.417,70 |
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte |
8 |
3.386.776,62 |
3.185.199,18 |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
8 |
1.198.306,07 |
4.413.632,92 |
Sonstige kurzfristige nicht-finanzielle Vermögenswerte |
1.249.681,85 |
1.398.043,44 |
|
Ertragsteuererstattungsansprüche |
176.887,50 |
176.887,50 |
|
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
6.062.194,14 |
10.197.830,27 |
|
Summe Aktiva |
125.130.006,59 |
157.746.866,63 |
Passiva
|
Angabe |
30.06.2023
|
31.12.2022
|
Eigenkapital |
6 |
13.527.968,85 |
14.147.206,56 |
Gezeichnetes Kapital |
6.662.332,00 |
6.662.332,00 |
|
Eigene Anteile |
-3.467,00 |
-2.009,00 |
|
Kapitalrücklage |
36.251.666,88 |
35.380.677,88 |
|
Gewinnrücklage |
-29.167.898,94 |
-27.692.483,97 |
|
Sonstige Eigenkapitalbestandteile |
-13.870,79 |
-306,81 |
|
Auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallendes Eigenkapital |
13.728.762,15 |
14.348.210,10 |
|
Nicht beherrschenden Anteile |
-200.793,30 |
-201.003,54 |
|
Langfristige Schulden |
41.501.198,29 |
75.348.586,44 |
|
Verzinsliche Darlehen |
8 |
3.958.643,54 |
4.518.362,57 |
Leasingverbindlichkeiten |
8 |
2.782.885,78 |
3.368.675,67 |
Langfristige Finanzverbindlichkeiten |
8 |
34.757.254,50 |
67.458.121,49 |
Latente Steuerverbindlichkeiten |
2.414,47 |
3.426,71 |
|
Kurzfristige Schulden |
70.100.839,45 |
68.251.073,63 |
|
Verzinsliche Darlehen |
8 |
3.100.859,28 |
3.060.453,79 |
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten |
8 |
60.973.477,75 |
57.863.207,81 |
Leasingverbindlichkeiten |
8 |
1.119.950,77 |
1.059.876,26 |
Rückstellungen |
1.111.502,75 |
889.757,21 |
|
Ertragsteuerschulden |
103.675,03 |
107.486,47 |
|
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
8 |
1.508.635,59 |
2.775.064,18 |
Sonstige kurzfristige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten |
2.182.738,28 |
2.495.227,91 |
|
Summe Passiva |
125.130.006,59 |
157.746.866,63 |
Auf die Anteilseigener des Mutterunternehmens entfallendes Eigenkapital |
||||||
Eigene Anteile |
||||||
In EUR |
Angabe |
Gezeichnetes Kapital |
Anzahl |
Betrag |
Kapitalrücklage |
Gewinnrücklage |
Stand 1. Januar 2022 |
6.406.666,00 |
121.287 |
-1.171,00 |
29.112.909,47 |
-11.222.923,14 |
|
Periodenergebnis |
-- |
-- |
-- |
-- |
-4.413.473,65 |
|
Sonstiges Ergebnis nach Steuern |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
|
Gesamtergebnis nach Steuern |
-- |
-- |
-- |
-- |
-4.413.473,65 |
|
Ausgabe von Aktien |
255.666,00 |
-- |
-- |
4.423.021,80 |
-- |
|
Anteilsbasierte Vergütung |
-- |
-- |
-- |
956.346,61 |
-- |
|
Stand 30. Juni 2022 (ungeprüft) |
6.662.332,00 |
121.287 |
-1.171,00 |
34.492.277,88 |
-15.636.396,79 |
|
Stand 1. Januar 2023 |
6.662.332,00 |
210.871 |
-2.009,00 |
35.380.677,88 |
-27.692.483,97 |
|
Periodenergebnis |
-- |
-- |
-- |
-- |
-1.475.414,97 |
|
Sonstiges Ergebnis nach Steuern |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
|
Gesamtergebnis nach Steuern |
-- |
-- |
-- |
-- |
-1.475.414,97 |
|
Ausgabe von Aktien |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
|
Anteilsbasierte Vergütung |
7 |
-- |
-- |
-- |
870.989,00 |
-- |
Rückkauf von ausgegebenem Aktienkapital |
6 |
-- |
155.846 |
-1.458,00 |
-- |
-- |
Stand 30. Juni 2023 (ungeprüft) |
6.662.332,00 |
366.717 |
-3.467,00 |
36.251.666,88 |
-29.167.898,94 |
In EUR |
Angabe |
Sonstige Eigenkapital-
|
Summe |
Anteilseigner ohne beherrschenden Einfluss |
Summe Eigenkapital |
Stand 1. Januar 2022 |
-39.344,89 |
24.256.136,44 |
32.717,63 |
24.288.854,07 |
|
Periodenergebnis |
-- |
-4.413.473,65 |
1.152,62 |
-4.412.321,03 |
|
Sonstiges Ergebnis nach Steuern |
37.195,71 |
37.195,71 |
21.213,03 |
58.408,74 |
|
Gesamtergebnis nach Steuern |
37.195,71 |
-4.376.277,94 |
22.365,65 |
-4.353.912,29 |
|
Ausgabe von Aktien |
-- |
4.678.687,80 |
-- |
4.678.687,80 |
|
Anteilsbasierte Vergütung |
-- |
956.346,61 |
-- |
956.346,61 |
|
Stand 30. Juni 2022 (ungeprüft) |
-2.149,18 |
25.514.892,91 |
55.083,28 |
25.569.976,19 |
|
Stand 1. Januar 2023 |
-306,81 |
14.348.210,10 |
-201.003,54 |
14.147.206,56 |
|
Periodenergebnis |
-- |
-1.475.414,97 |
210,24 |
-1.475.204,73 |
|
Sonstiges Ergebnis nach Steuern |
-13.563,98 |
-13.563,98 |
-- |
-13.563,98 |
|
Gesamtergebnis nach Steuern |
-13.563,98 |
-1.488.978,95 |
210,24 |
-1.488.768,71 |
|
Ausgabe von Aktien |
-- |
-- |
-- |
-- |
|
Anteilsbasierte Vergütung |
7 |
-- |
870.989,00 |
-- |
870.989,00 |
Rückkauf von ausgegebenem Aktienkapital |
6 |
-- |
-1.458,00 |
-- |
-1.458,00 |
Stand 30. Juni 2023 (ungeprüft) |
-13.870,79 |
13.728.762,15 |
-200.793,30 |
13.527.968,85 |
In EUR |
Angabe |
01.01.2023 -
|
01.01.2022 -
|
|
1. |
Betriebliche Tätigkeit |
|||
Ergebnis vor Steuern |
-1.473.351,71 |
-4.217.707,76 |
||
Anpassungen zur Überleitung des Ergebnisses vor Steuern auf den Netto-Cashflow: |
||||
+ |
Abschreibungen und Wertminderungen von langfristigen Vermögenswerten |
422.209,06 |
405.208,85 |
|
+ |
Wertminderung von langfristigen Vermögenswerten |
224.169,80 |
0,00 |
|
+ |
Aufwendungen für anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente |
7 |
870.989,00 |
956.346,61 |
-/+ |
Ergebnis aus als Finanzinvestition gehaltener Immobilie |
500.000,00 |
0,00 |
|
- |
Finanzerträge |
-9.290.522,32 |
-9.261.326,48 |
|
+ |
Finanzaufwendungen |
4.498.412,57 |
9.583.130,38 |
|
-/+ |
Sonstige Finanzaufwendungen/-erträge |
3.390.296,92 |
-119.290,60 |
|
- |
Anteil am Ergebnis assoziierter Unternehmen |
-98.315,51 |
-267.405,81 |
|
+ |
Veränderungen der Rückstellungen |
221.745,54 |
-44.928,36 |
|
Veränderungen des Working Capitals |
||||
-/+ |
Veränderung der lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte aus Immobiliendarlehen |
21.458.126,06 |
12.134.629,70 |
|
-/+ |
Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
3.215.326,85 |
-1.820.966,59 |
|
-/+ |
Veränderung der sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte |
-4.954,49 |
781.268,45 |
|
-/+ |
Veränderung der sonstigen kurzfristigen nicht-finanziellen Vermögenswerte |
148.361,59 |
-1.109.812,80 |
|
-/+ |
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstiger kurzfristiger nicht-finanzieller Verbindlichkeiten |
-1.779.526,54 |
-1.427.439,49 |
|
-/+ |
Veränderung der Einlagen von nicht beherrschenden Anteilen, die als lang- und kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten klassifiziert werden |
-23.837.021,36 |
-24.133.852,05 |
|
-1.534.054,54 |
-18.542.145,95 |
|||
+ |
Erhaltene Zinsen |
8.400.394,96 |
5.654.704,30 |
|
- |
Gezahlte Zinsen auf kurz- und langfristige finanzielle Verbindlichkeiten |
-10.251.988,26 |
-5.832.021,45 |
|
-/+ |
Gezahlte/erhaltene Ertragsteuern |
-6.676,70 |
1.683.875,20 |
|
= |
Netto-Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit |
-3.392.324,54 |
-17.035.587,90 |
|
2. |
Investitionstätigkeit |
|||
- |
Auszahlung für Softwareentwicklungskosten |
0,00 |
-656.802,17 |
|
- |
Erwerb von Sachanlagen |
0,00 |
-57.910,32 |
|
- |
Erwerb von Beteiligungen |
-206.531,93 |
0,00 |
|
- |
Erwerb von assoziierten Unternehmen |
-141.666,67 |
-2.194.433,59 |
|
+ |
Abgang von assoziierten Unternehmen |
655.203,82 |
0,00 |
|
= |
Netto-Cashflow aus der Investitionstätigkeit |
307.005,22 |
-2.909.146,08 |
|
3. |
Finanzierungstätigkeit |
|||
+ |
Kapitaleinlagen aus der Ausgabe von Aktienkapital |
0,00 |
4.678.687,80 |
|
- |
Erwerb von eigenen Anteilen |
-1.458,00 |
0,00 |
|
- |
Tilgung von Leasingverbindlichkeiten |
-552.061,29 |
-153.937,41 |
|
- |
Rückzahlung von Krediten (verzinsliche Darlehen) |
-515.869,43 |
-481.736,49 |
|
= |
Netto-Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit |
-1.069.388,72 |
4.043.013,90 |
|
4. |
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende der Periode |
|||
Nettoveränderung von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten |
-4.154.708,04 |
-15.901.720,08 |
||
Wechselkursbedingte Änderungen der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
19.071,91 |
-27.538,88 |
||
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Anfang der Periode |
10.197.830,27 |
23.364.765,95 |
||
= |
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende der Periode |
6.062.194,14 |
7.435.506,99 |
1. Informationen zum Unternehmen
1.1. Allgemeine Informationen
Die Linus Digital Finance AG (nachfolgend die "Gesellschaft" oder "Mutterunternehmen") ist im Handelsregister des Amtsgerichts Charlottenburg (Berlin) unter HRB 225909 B eingetragen. Der Sitz der Linus Digital Finance AG befindet sich in der Karl-Liebknecht-Str. 5, 10178 Berlin, Deutschland.
Die Linus Digital Finance AG ist das Mutterunternehmen von direkten und indirekten Tochtergesellschaften und hält direkte und indirekte Anteile an assoziierten Unternehmen (im Folgenden auch als "LINUS" oder "LINUS-Konzern" bezeichnet).
Tochtergesellschaften, assoziierte Unternehmen sowie andere Unternehmen, an denen der LINUS-Konzern langfristig beteiligt ist, werden im Folgenden als "Konzernunternehmen" bezeichnet.
1.2. Geschäftstätigkeit
LINUS versteht sich als erste deutsche digitale Immobilienfinanzierungsplattform für institutionelle Immobilieninvestments, d. h. Investitionsmöglichkeiten innerhalb einer Assetklasse und Qualität, die üblicherweise die Aufmerksamkeit großer nationaler oder internationaler Investoren auf sich zieht, und damit verbundene Dienstleistungen.
Durch das skalierbare digitale Angebot von LINUS wird (kleineren) institutionellen und semiprofessionellen sowie professionellen Anlegern eine Assetklasse mit renditestarken Anlagemöglichkeiten erschlossen, für die in einem traditionellen Finanzierungsszenario deutlich größere Investitionen getätigt werden müssten. LINUS eröffnet damit neue Vertriebswege für Anlageprodukte im Allgemeinen. Zugleich bietet LINUS Immobiliensponsoren flexible digitale Finanzierungslösungen.
Die auf der LINUS-Investment-Plattform präsentierten Investitionsprojekte werden professionell, im Rahmen eines gründlichen Screening-Prozesses kuratiert, der die Expertise der LINUS-Investmentexperten mit einer daten- und technologiegestützten Bewertung auf der Basis eines standardisierten Due-Diligence-Prozesses unter Einbeziehung von Drittanbietern kombiniert.
1.3. Informationen über die Grundlage der Konsolidierung
Einschließlich der Linus Digital Finance AG umfasste der LINUS-Konzern zum 30. Juni 2023 58 vollkonsolidierte Gesellschaften. Die Entwicklung der vollkonsolidierten Gesellschaften stellt sich wie folgt dar:
TEUR |
30.06.2023 |
31.12.2022 |
Bestand an vollkonsolidierten Unternehmen zum Periodenbeginn |
61 |
42 |
Erstmalig konsolidiert durch Neugründung bzw. Erwerb |
2 |
22 |
Entkonsolidiert aufgrund Beendigung |
-5 |
-3 |
Bestand an vollkonsolidierten Unternehmen zum Periodenende |
58 |
61 |
1.3.1. Linus Digital Finance AG
Die Linus Digital Finance AG übernimmt als Mutterunternehmen bzw. Konzernholding eine Schlüsselfunktion für die Entwicklung und das Management von Finanzierungslösungen für Immobilienprojekte. Innerhalb des LINUS-Konzerns übernimmt die Linus Digital Finance AG die strategische Führung des LINUS-Konzerns und bestimmt die Geschäftsstrategie, das Sourcing von Kreditnehmern, die Akquisition von Investoren, das Konzerncontrolling, die Buchhaltung und Konzernberichterstattung, die Presse- und Investor Relations-Arbeit sowie das Personalmanagement.
Darüber hinaus fungiert die Linus Digital Finance AG als geschäftsführende Kommanditistin in den vom LINUS-Konzern verwalteten Kommanditgesellschaften.
1.3.2. Linus Capital Management GmbH
Die Linus Capital Management GmbH, Berlin, ist eine vollkonsolidierte, 100%ige Tochtergesellschaft der Linus Digital Finance AG und eine bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) gemäß § 2 Abs. 4 Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) registrierte externe Kapitalverwaltungsgesellschaft. Der Unternehmensgegenstand der Linus Capital Management GmbH ist die kollektive Vermögensverwaltung von inländischen geschlossenen Spezial-AIF (nachfolgend "Spezial-AIF") und aller damit in Zusammenhang stehender Geschäfte, insbesondere das Risiko- und Portfoliomanagement, im Umfang ihrer Registrierung nach § 44 i.V.m. § 2 Abs 4 KAGB. Als solche hat die Linus Capital Management GmbH eine Vielzahl von Tätigkeiten, die zu einer ordnungsgemäßen Geschäftstätigkeit einer Kapitalverwaltungsgesellschaft nach dem KAGB gehören, im Rahmen eines Auslagerungsvertrags auf die Linus Digital Finance AG ausgelagert.
1.3.3. Linus Management 1 GmbH
Die Linus Management 1 GmbH, Berlin, ist die Komplementärin aller vom LINUS-Konzern verwalteten Kommanditgesellschaften. Sie wird vollkonsolidiert.
1.3.4. Linus Capital Ltd.
Im Jahr 2020 gründete der LINUS-Konzern die Linus Capital Ltd., London, UK, um sein Wachstum im Vereinigten Königreich zu organisieren. Die Linus Capital Ltd. führt operative Tätigkeiten im Vereinigten Königreich durch. Der LINUS-Konzern hält 100 % der Anteile an der Linus Capital Ltd. und konsolidiert die Tochtergesellschaft im Wege der Vollkonsolidierung.
1.3.5. Fondsstruktur in Luxemburg
Im Geschäftsjahr 2021 gründete der LINUS-Konzern eine neue Fondsstruktur in Luxemburg. Die vollkonsolidierte LINUS Real Estate Opportunities GP S.à.r.l. ist General Partner und die Linus Digital Finance AG sowie die Creanos GmbH sind Limited Partner und Gründungsinvestoren (Angabe 9.1.2 und 9.2) der LINUS Real Estate Opportunities SCSp., Luxemburg, einem alternativen Investment Fonds (AIF), der nach dem RAIF-Regime als Spezialkommanditgesellschaft (SICAV) strukturiert ist. Die Gründungsfinanzierungszusagen der Limited Partner beliefen sich auf jeweils EUR 12,5 Mio. Der Investorenkreis wurde im Geschäftsjahr 2022 erweitert. Es wird beabsichtigt, den Investorenkreis des Fonds stetig weiter zu erweitern. Die Fondsstruktur vergibt über die beiden Fondsgesellschaften LINUS RE Debt Fund II S.à r.l. (unleveraged AIF) und LINUS RE Debt Fund II LEV S.à r.l. (leveraged AIF) private Immobilienkredite unter Nutzung einer Finanzierungsfazilität einer deutschen Bank (Senior Darlehensgeber) sowie der Bain Capital Credit, LP (Mezzanine Darlehensgeber).
In Zusammenarbeit mit der LINUS Real Estate Opportunities SCSp., Luxemburg, welche als assoziiertes Unternehmen in den Konzernabschluss des LINUS-Konzerns einbezogen wird (Equity-Methode), wird der LINUS-Konzern zukünftig seine Kerndienstleistungen im Bereich der Kreditvermittlung, des Sourcing, Prüfung, Strukturierung und Durchführung von Investmentopportunitäten sowie Portfolio- und Asset Managements erbringen.
1.3.6. Linus Debt Invest DACH I GmbH & Co. KG und andere Spezial-AIFs
LINUS verwaltet über die Linus Capital Management GmbH die Tochtergesellschaft Linus Debt Invest DACH I GmbH & Co. KG, Berlin, ("DACH-Fonds"), die eine vollkonsolidierte Tochtergesellschaft ist. Der DACH-Fonds ist ein geschlossener Spezial-AIF mit einem angestrebten Investitionsvolumen von rund EUR 350 Mio. Institutionelle Investoren haben sich mit 97 % des verwalteten Kapitals beteiligt, 3 % wurden von LINUS gezeichnet.
Der DACH-Fonds vergibt Darlehen, die anschließend entweder an Dritte weiterverkauft werden oder Co-Investoren zum Verkauf zur Verfügung stehen ("Syndizierung"). Darlehen, die nicht an Dritte verkauft oder an Co-Investoren syndiziert werden, verbleiben im DACH-Fonds. Syndizierte Kredite werden in eigens zu diesem Zweck gegründete geschlossene Spezial-AIFs eingebracht. Die Spezial-AIFs sind Tochtergesellschaften des DACH-Fonds. Co-Investoren haben somit die Möglichkeit, sich als Kommanditisten dieser Spezial-AIFs an den syndizierten Krediten zu beteiligen.
Die Geschäftstätigkeit der geschlossenen Spezial-AIFs beschränkt sich auf das Halten und Verwalten von privaten Immobilienkrediten.
Der LINUS-Konzern kontrolliert den DACH-Fonds sowie die Spezial-AIFs und konsolidiert diese daher voll. Das von den Anlegern des DACH-Fonds und den Co-Investoren der anderen Spezial-AIFs eingebrachte Kapital wird im LINUS-Konzern als finanzielle Verbindlichkeiten ausgewiesen. Die anteiligen Erträge der institutionellen Anleger des DACH-Fonds und der Co-Investoren der anderen Spezial-AIFs stellen Finanzaufwendungen des LINUS-Konzerns dar.
1.4. Strategische Partnerschaft mit Bain Capital Credit
Der LINUS-Konzern begründete im Dezember 2021 mit Bain Capital Credit ("Bain") eine strategische Partnerschaft, die über die Laufzeit von mindestens drei Jahren einen wesentlichen Beitrag zum weiteren Wachstum seines Private-Debt Geschäft leisten soll. Diese sieht vor (i) die Bereitstellung einer revolvierenden Finanzierungsfazilität zusammen mit einer deutschen Bank für die LINUS RE Debt Fund II LEV S.à.r.l. (leveraged AIF), eine Tochtergesellschaft der nach der Equity-Methode bilanzierten LINUS Real Estate Opportunities SCSp, Luxemburg (Angabe 1.3.5), und (ii) die Möglichkeit, mit Unterstützung des Geschäftsnetzwerks von Bain in noch von LINUS unerschlossene geografische Märkte zu expandieren, sowie (iii) die Möglichkeit, ausgewählte Investmentprodukte von Bain über die LINUS-Investment-Plattform zu vertreiben.
Entscheidend ist dabei die revolvierende Finanzierungsfazilität, die die Finanzierungskosten durch die Refinanzierung der vom LINUS-Konzern vermittelten und über die in 2021 gegründete Fondsstruktur in Luxemburg (Angabe 1.3.5 - hier der leveraged AIF) originierten Darlehen erheblich senken kann. Die zeitnahe Abrufbarkeit dieser Fazilität sowie ihre revolvierende Natur sind optimal auf das Geschäftsmodell des LINUS-Konzern zugeschnitten und stellen einen Vorteil gegenüber Wettbewerbern im Markt von Real Estate Private Debt dar. Die revolvierende Nutzung der Fazilität wird durch die laufende Syndizierung auf der LINUS-Investment-Plattform ermöglicht. In Folge kann über die externe Gesamtzusage von bis zu EUR 183 Mio. bei erfolgreicher Syndizierung im Jahr ein Vielfaches dessen als Finanzierungsvolumen für Kunden des LINUS-Konzerns und damit an Umsatzerlösen aus Finanzierungsvermittlungsgebühren für den LINUS-Konzern generiert werden.
Als Gegenleistung für die strategische Partnerschaft und für die Bereitstellung ihres Anteils der Finanzierungsfazilität, hat der LINUS-Konzern Bain die Option eingeräumt, unter bestimmten, definierten Voraussetzungen eine Barzahlung ab Dezember 2023 innerhalb eines vereinbarten Zeitraums von 12 Monaten zu verlangen. Die Höhe der Barzahlung bemisst sich nach einer vertraglich festgelegten Preisformel, welche an die zukünftige Entwicklung des Aktienkurses der Linus Digital Finance AG gekoppelt ist (Angabe 8.1). Zum Ausübungszeitpunkt wird der Schlusskurs der LINUS-Aktie ins Verhältnis zu bestimmten, am 2. Dezember 2021 definierten Ausübungspreisen gesetzt. Die Differenz zwischen dem Schlusskurs zum Ausübungszeitpunkt und zum Ausübungspreis definiert die Höhe der Barzahlung für eine am 2. Dezember 2021 vereinbarte Anzahl von Referenzaktien. Den Zahlungsanspruch von Bain kann das Mutterunternehmen statt durch Barzahlung nach eigenem Ermessen entweder vollständig oder teilweise durch (i) Ausgabe und Lieferung neuer Aktien aus einer Erhöhung des Grundkapitals - insbesondere aus genehmigtem Kapital - gegen Einbringung des Zahlungsanspruchs von Bain als Sacheinlage, (ii) Lieferung eigener Aktien oder (iii) eine Kombination aus (i) und (ii) erfüllen. Zudem ist ein Ausgleichsmechanismus vorgesehen, der Bain für Kursänderungen in der Zeit der Abwicklung einer Kapitalerhöhung nach (i) kompensiert. Diese vertragliche Verpflichtung wurde aufwandswirksam erfasst.
Darüber hinaus verpflichtet sich das Mutterunternehmen unwiderruflich und bedingungslos, an Bain eine Bereitstellungsgebühr ("Commitment-Fee") zu zahlen, die nach einer vertraglich festgelegten Formel berechnet wird. Die Gebühr steht im direkten Zusammenhang mit der Kreditgewährung, insbesondere im Hinblick auf die finale Festlegung der Geschäftskonditionen (Verzinsung). Diese Verpflichtung wurde aufwandwirksam erfasst.
1.5. Wirtschaftliche Folgeerscheinungen des Krieges in der Ukraine
Der Angriff auf die Ukraine durch die Russische Föderation am 24. Februar 2022 entfaltete erhebliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft und damit auch auf das Geschäft des LINUS-Konzerns. Sanktionsbedingt erhöhten sich Inflationserwartungen, während gestiegene Erzeugerpreise sich negativ auf das erwartete Wirtschaftswachstum insbesondere in Deutschland auswirkten. Gestiegene Volatilität aufgrund schwerkalkulierbarer Risiken hatte eine negative Auswirkung auf die Investitionstätigkeit sowie auf Kapitalmärkte. Zinsen und Finanzierungskosten für Immobilien stiegen sprunghaft und signifikant, wobei Immobilienpreise in Deutschland zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Halbjahresfinanzberichts zwar leicht, aber nicht signifikant zurückgingen. Das Delta zwischen gestiegenen Finanzierungskosten, aber weiterhin nicht im gleichen Maß zurückgehenden Immobilienpreisen ist noch unaufgelöst und stärkt eine allgemeine Investitions- und Transaktionszurückhaltung im Markt. Der Immobilientransaktionsmarkt war im ersten Halbjahr 2023 noch schwächer als in den Halbjahren des Jahres 2022.
Unmittelbare Auswirkungen auf den LINUS-Konzern z. B. aus Gesellschaften oder Investments in der Ukraine und Russland oder Geschäftsbeziehungen mit sanktionierten Personen haben sich nicht ergeben. Die langfristigen Auswirkungen auf die Nachfrage nach Immobilien sowie die Immobilienpreise hängen vom Zusammenspiel möglicher weiterer Zinserhöhungen, die sich negativ auswirken können, sowie bleibend hoher bzw. erhöhter Inflation, welche sich positiv auf Immobilien als Sachwert auswirken kann, ab. Analog können steigende Zinsen sich negativ auf die Nachfrage nach hochverzinsten Immobilieninvestments wie denen von LINUS auswirken oder aber auch höhere Inflation mehr Nachfrage nach ebendiesen zur Folge haben.
Aus Sicht des LINUS-Konzerns wirken sich die wirtschaftlichen Folgeerscheinungen des Krieges in der Ukraine negativ auf die Geschäftstätigkeit des LINUS-Konzerns aus. Auch vor dem Hintergrund eines weiterhin dynamischen Zinsumfelds ist es derzeit nicht möglich, eine abschließende Einschätzung der Auswirkungen des Ukrainekriegs und der damit verbundenen Polykrise auf das Geschäft des LINUS-Konzerns zu treffen.
2. Grundlagen der Aufstellung und Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
2.1. Grundlagen der Aufstellung
Der verkürzte Konzernzwischenabschluss für die sechs Monate bis zum 30. Juni 2023 wurde in Übereinstimmung mit IAS 34 Zwischenberichterstattung erstellt. Der LINUS-Konzern hat den Abschluss auf der Grundlage der Annahme der Fortführung der Unternehmenstätigkeit erstellt. Die gesetzlichen Vertreter sind der Ansicht, dass es keine wesentlichen Unsicherheiten gibt, die erhebliche Zweifel an dieser Annahme aufkommen lassen könnten. Sie sind zu der Überzeugung gelangt, dass der LINUS-Konzern nach vernünftigem Ermessen über ausreichende Ressourcen verfügt, um seine Geschäftstätigkeit in absehbarer Zukunft, mindestens aber 12 Monate nach Ende des Berichtszeitraums, fortzusetzen.
Der Abschluss ist in EUR aufgestellt. Die Angaben im Anhang erfolgen in TEUR und wurden kaufmännisch gerundet.
2.2. Wesentliche Änderungen in der aktuellen Berichtsperiode
Im Berichtszeitraum waren folgende Standards und Standardänderungen neu anzuwenden:
Standard/Interpretation |
Titel des Standards/der
Interpretation
|
Verpflichtender Anwendungszeitpunkt |
Änderungen an IAS 12 |
"Ertragsteuern" |
1. Januar 2023 |
Änderungen an IAS 1 |
"Darstellung des Abschlusses" |
1. Januar 2023 |
Änderungen an IAS 8 |
"Rechnungslegungsmethoden, Änderungen von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen und Fehlern" |
1. Januar 2023 |
IFRS 17 und Änderungen an IFRS 17 |
"Versicherungsverträge" |
1. Januar 2023 |
Änderungen an Standards und Interpretationen die erstmalig im Halbjahr 2023 anzuwenden sind, haben keine Auswirkungen.
2.3. Vom LINUS-Konzern übernommene neue Standards, Interpretationen und Änderungen
Die bei der Erstellung des verkürzten Konzernzwischenabschlusses angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden gelten entsprechend wie bei der Erstellung des Konzernabschlusses für das am 31. Dezember 2022 endende Geschäftsjahr, mit Ausnahme der Anwendung neuer Standards mit Wirkung zum 1. Januar 2023, wie sie im Konzernabschluss des LINUS-Konzerns für das am 31. Dezember 2022 endende Geschäftsjahr genannt sind.
Der LINUS-Konzern hat keine Standards, Interpretationen oder Änderungen vorzeitig übernommen, die veröffentlicht wurden, aber noch nicht in Kraft getreten sind.
Im Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2022 wurden selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte aktiviert. Im zweiten Halbjahr 2022 war die Fertigstellung der Software nicht mehr technisch realisierbar, weshalb zum 31. Dezember 2022 und zum 30. Juni 2023 keine selbst erstellten immateriellen Vermögenswerte aktiviert sind.
3. Umsatzerlöse
TEUR |
01.01. -
|
01.01. -
|
Art der Einnahme |
||
Erbringung von Dienstleistungen |
||
Finanzierungsvermittlungsgebühren |
1.516,83 |
4.516,74 |
Break-Fees, Break-up-Fees, Exit Fees, Handling Fee |
832,81 |
300,00 |
Setup Fees |
96,37 |
316,27 |
Gebühren für die Vermögensverwaltung |
-- |
16,26 |
Strukturierungsgebühren |
444,93 |
-- |
Andere |
-- |
165,15 |
Umsatzerlöse (IFRS 15) |
2.890,94 |
5.314,42 |
Mieterlöse (IFRS 16) |
127,23 |
127,23 |
Umsatzerlöse (gesamt) |
3.018,17 |
5.441,65 |
Geografische Märkte |
||
Deutschland |
2.938,65 |
5.441,65 |
sonstiges Europa und Rest der Welt |
79,52 |
-- |
Umsatzerlöse (gesamt) |
3.018,17 |
5.441,65 |
Erfüllung der Leistungsverpflichtung |
||
zu einem bestimmten Zeitpunkt |
2.890,94 |
5.298,16 |
über einen bestimmten Zeitraum |
127,23 |
143,49 |
Umsatzerlöse (gesamt) |
3.018,17 |
5.441,65 |
Die Umsatzerlöse aus der Erbringung von Dienstleistungen resultieren im Wesentlichen aus Vermittlungs-, Strukturierungs- und Beratungsleistungen, aus Break-, Break-up-, Exit- und Handling-Fees, aus Vermögensverwaltungsgebühren sowie aus Setup-Fees.
Die zu einem bestimmten Zeitpunkt im Jahr 2023 erfassten Umsatzerlöse beziehen sich hauptsächlich auf Finanzierungsvermittlungsgebühren (TEUR 1.517; 1. Halbjahr 2022: TEUR 4.517) und die Setup Fees (TEUR 96; 1. Halbjahr 2022: TEUR 316). Die Vermögensverwaltungsgebühren sowie Mieterlöse wurden im Zeitablauf erfasst.
Im ersten Halbjahr 2023 wurden mit fünf (1. Halbjahr 2022: drei) Einzelkunden Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 1.669 überwiegend aus Finanzierungsvermittlungs- und Strukturierungsgebühren (1. Halbjahr 2022: Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 2.165, davon alle Finanzierungsvermittlungsprovisionen) erzielt, was - bezogen auf jeden der fünf (1. Halbjahr 2022: drei) Kunden - mehr als 10 % der gesamten Umsatzerlöse des LINUS-Konzerns für das erste Halbjahr 2023 (1. Halbjahr 2022: 10 %) ausmacht.
4. Segmentangaben
Zu Steuerungszwecken ist der LINUS-Konzern auf Basis seiner Produkte und Dienstleistungen in Geschäftseinheiten organisiert und verfügt über zwei berichtspflichtige Segmente, die sich wie folgt darstellen:
• |
Der Geschäftsbereich "LINUS Corporate" akquiriert Kreditnehmer und Investoren für die Anlage von Geldern in Spezial-AIFs, übernimmt die Verwaltung der Spezial-AIFs und nimmt zentrale Unternehmensfunktionen (z.B. Rechnungswesen, Recht, Compliance, IT, Marketing, Personal) wahr. LINUS Corporate hält auch Darlehen in Großbritannien (ohne Syndizierung) und tätigt Beteiligungen an Unternehmen. |
• |
Die Geschäftseinheit "LINUS Private Debt Fonds" vergibt und verwaltet private Immobilienkredite. |
Es wurden keine Geschäftssegmente zusammengefasst, um die oben genannten berichtspflichtigen Geschäftssegmente zu bilden.
Die operativen Ergebnisse der Geschäftseinheiten werden jeweils vom Vorstand als verantwortliche Unternehmensinstanz überwacht, um (i) Entscheidungen über die Verteilung der Ressourcen zu fällen und (ii) die Ertragskraft der Einheiten zu bestimmen. Die Leistung der Segmente wird anhand des Ergebnisses beurteilt und konsistent mit dem Ergebnis des Konzernabschlusses bewertet. Die Ertragssteuern des LINUS-Konzerns werden bei LINUS Corporate verwaltet und beziehen sich auf LINUS Corporate und werden daher LINUS Corporate zugeordnet.
Die Verrechnungspreise zwischen den Geschäftssegmenten werden wie bei Geschäften mit Dritten auf Fremdvergleichsbasis festgelegt.
Für den Halbjahreszeitraum
|
Linus Corporate |
Linus Private Debt Fonds |
Summe Segmente |
Anpassung & Eliminierung |
Konsolidiert |
Umsatzerlöse |
|||||
Externe Kunden |
2.494 |
524 |
3.018 |
-- |
3.018 |
Zwischen den Segmenten |
156 |
-- |
156 |
-156 |
-- |
Summe Umsatzerlöse |
2.650 |
524 |
3.174 |
-156 |
3.018 |
Gewinn/Verlust des Segments (nach Steuern) |
-2.777 |
1.191 |
-1.586 |
111 |
-1.475 |
Für den Halbjahreszeitraum
|
Linus Corporate |
Linus Private Debt Fonds |
Summe Segmente |
Anpassung & Eliminierung |
Konsolidiert |
Umsatzerlöse |
|||||
Externe Kunden |
4.982 |
460 |
5.442 |
-- |
5.442 |
Zwischen den Segmenten |
210 |
-- |
210 |
-210 |
-- |
Summe Umsatzerlöse |
5.192 |
460 |
5.652 |
-210 |
5.442 |
Gewinn/Verlust des Segments (nach Steuern) |
-9.118 |
201 |
-8.917 |
4.505 |
-4.412 |
4.1. Anpassungen und Eliminierungen
Anteile am Ergebnis von assoziierten Unternehmen sowie latente Steuern werden einzelnen Segmenten zugeordnet, wenn auch die zugrunde liegenden Instrumente auf Konzernbasis verwaltet werden. Erträge und Aufwendungen zwischen den Segmenten werden bei der Konsolidierung eliminiert und in der Spalte "Anpassungen und Eliminierungen" ausgewiesen.
4.2. Saisonabhängigkeit der Geschäftstätigkeit
Das Segment LINUS Corporate ist ein Vermittler von Finanzierungslösungen. Aufgrund der Tatsache, dass viele Kunden Immobilientransaktionen zum Jahresende abschließen, sind die Finanzierungsmöglichkeiten in Richtung der zweiten Jahreshälfte verschoben. Daher werden in der Regel höhere Umsätze und Betriebsgewinne in diesem Zeitraum des Jahres und nicht in den ersten sechs Monaten erwartet. Diese Angaben dienen dem besseren Verständnis der Ergebnisse, doch ist die Geschäftsleitung zu dem Schluss gekommen, dass es sich nicht um eine "starke Saisonabhängigkeit" im Sinne von IAS 34 handelt.
5. Ertragsteuern
Der Ertragsteueraufwand wird in Höhe des Betrags erfasst, der sich aus der Multiplikation des Ergebnisses vor Steuern für die Zwischenberichtsperiode mit der bestmöglichen Schätzung des Managements des gewichteten durchschnittlichen jährlichen Ertragsteuersatzes ergibt, der für das gesamte Geschäftsjahr erwartet wird.
Der anzuwendende Steuersatz des LINUS-Konzerns für die sechs Monate zum 30. Juni 2023 betrug 30,18 % (1. Halbjahr 2022: 30,18 %).
6. Gezeichnetes Kapital, eigene Anteile, Kapitalrücklage und Gewinnrücklage
Im ersten Halbjahr 2023 wurden im Rahmen der Ausübung einer Vesting Call-Option 155.846 eigene Aktien zum Preis von EUR 0,01 je Stück im Nennwert von EUR 1.458,00 erworben. Die Gesellschaft hält zum 30. Juni 2023 366.717 eigene Anteile, was einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von EUR 3.467,00 entspricht.
7. Anteilsbasierte Vergütung
Für die Vorstandsmitglieder wurde in 2023 ein virtuelles Beteiligungsprogramm im Rahmen der langfristigen erfolgsabhängigen Vergütung (Long Term Incentive - LTI-Vergütung) eingeführt. Im Rahmen der LTI-Vergütung werden den Vorstandsmitgliedern in jedem Geschäftsjahr Performance Shares (virtuelle Aktien) gewährt, die eine Performanceperiode von drei Jahren haben. Am Ende der Performanceperiode wird anhand der finalen Anzahl von Performance Shares ein Auszahlungsbetrag ermittelt, der nach einer Sperrfrist von einem Jahr in bar oder echten Stückaktien beglichen werden kann. Die finale Anzahl von Performance Shares hängt von der Erreichung von durch den Aufsichtsrat festgelegten Leistungszielen ab. Die Leistungskriterien für die gewährte LTI-Tranche für das Geschäftsjahr 2023 umfassen den Umsatz, den Ergebnis vor Steuern (EBT) und ESG-Ziele.
Die LTI-Vergütung wird als equity-settled plan gem. IFRS 2 klassifiziert. In der abgelaufenen Berichtsperiode wurde für die LTI-Vergütung ein Aufwand in Höhe von TEUR 426 im Eigenkapital erfasst. Dieser wurde auf Basis des beizulegenden Zeitwerts der Performance Shares mit Hilfe eines Optionspreismodells ermittelt.
8. Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten
8.1. Beizulegender Zeitwert
Die folgenden Tabellen zeigen die Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte aller im Konzernabschluss erfassten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten unter Angabe ihrer Bewertungskategorie gemäß IFRS 9 und ihrer Stufe in der Fair-Value-Hierarchie gemäß IFRS 13. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente werden nicht dargestellt.
Finanzielle Vermögenswerte |
Bewertungs- |
Buchwert |
||
TEUR |
methode |
Level |
30.06.2023 |
31.12.2022 |
Anteile an assoziierten Unternehmen |
Equity-Methode |
3 |
5.310,15 |
5.716,94 |
Leasingforderung aus der Untervermietung |
AC |
n/a |
0,00 |
229,37 |
Langfristige private Immobiliendarlehen |
FV |
3 |
35.884,95 |
65.367,43 |
Finanzielle Vermögenswerte (langfristig) |
41.195,10 |
71.313,74 |
||
Kurzfristige Finanzanlagen (private Immobiliendarlehen und aufgelaufene Zinsen) |
FV |
3 |
61.846,70 |
56.040,05 |
Leasingforderung aus der Untervermietung |
AC |
n/a |
83,11 |
154,30 |
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte |
AC |
n/a |
3.386,78 |
3.185,20 |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
AC |
n/a |
1.198,31 |
4.413,63 |
Finanzielle Vermögenswerte (kurzfristig) |
66.514,90 |
63.793,18 |
Finanzielle Vermögenswerte |
Bewertungs- |
Beizulegender Zeitwert |
||
TEUR |
methode |
Level |
30.06.2023 |
31.12.2022 |
Anteile an assoziierten Unternehmen |
Equity-Methode |
3 |
5.310,15 |
5.716,94 |
Leasingforderung aus der Untervermietung |
AC |
n/a |
0,00 |
229,37 |
Langfristige private Immobiliendarlehen |
FV |
3 |
35.884,95 |
65.367,43 |
Finanzielle Vermögenswerte (langfristig) |
41.195,10 |
71.313,74 |
||
Kurzfristige Finanzanlagen (private Immobiliendarlehen und aufgelaufene Zinsen) |
FV |
3 |
61.846,70 |
56.040,05 |
Leasingforderung aus der Untervermietung |
AC |
n/a |
83,11 |
154,3 |
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte |
AC |
n/a |
3.386,78 |
3.185,20 |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
AC |
n/a |
1.198,31 |
4.413,63 |
Finanzielle Vermögenswerte (kurzfristig) |
66.514,90 |
63.793,18 |
Finanzielle Verbindlichkeiten |
Bewertungs- |
Buchwert |
||
TEUR |
methode |
Level |
30.06.2023 |
31.12.2022 |
Langfristige Finanzverbindlichkeiten |
FV |
3 |
34.757,25 |
67.458,12 |
Bankdarlehen |
AC |
n/a |
3.958,64 |
4.518,36 |
Leasingverbindlichkeiten |
AC |
n/a |
2.782,89 |
3.368,68 |
Langfristige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten |
41.498,78 |
75.345,16 |
||
FV |
3 |
60.935,48 |
56.799,29 |
|
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten |
AC |
n/a |
38,00 |
30,79 |
Bankdarlehen und sonstige verzinsliche Darlehen |
AC |
n/a |
3.100,86 |
3.060,45 |
Leasingverbindlichkeiten |
AC |
n/a |
1.119,95 |
1.059,88 |
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
AC |
n/a |
1.508,64 |
2.775,06 |
Kurzfristige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten |
66.702,93 |
63.725,47 |
Finanzielle Verbindlichkeiten |
Bewertungs- |
Beizulegender Zeitwert |
||
TEUR |
methode |
Level |
30.06.2023 |
31.12.2022 |
Langfristige Finanzverbindlichkeiten |
FV |
3 |
34.757,25 |
67.458,12 |
Bankdarlehen |
AC |
n/a |
3.958,64 |
4.518,36 |
Leasingverbindlichkeiten |
AC |
n/a |
2.782,89 |
3.368,68 |
Langfristige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten |
41.498,78 |
75.345,16 |
||
FV |
3 |
60.935,48 |
56.799,29 |
|
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten |
AC |
n/a |
38,00 |
30,79 |
Bankdarlehen und sonstige verzinsliche Darlehen |
AC |
n/a |
3.100,86 |
3.060,45 |
Leasingverbindlichkeiten |
AC |
n/a |
1.119,95 |
1.059,88 |
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
AC |
n/a |
1.508,64 |
2.775,06 |
Kurzfristige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten |
66.702,93 |
63.725,47 |
Die folgenden Methoden werden angewandt:
• |
AC - fortgeführte Anschaffungskosten |
• |
FV - zum beizulegenden Zeitwert |
Die folgenden Stufen der Fair-Value-Hierarchie gemäß IFRS 13 werden zur Messung und Offenlegung des beizulegenden Zeitwerts verwendet:
Stufe 3: beizulegender Zeitwert auf der Grundlage von Bewertungsverfahren, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten beruhen.
Die Geschäftsleitung ist der Ansicht, dass der beizulegende Zeitwert von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, kurzfristigen privaten Immobiliendarlehen und aufgelaufenen Zinsen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Forderungen gegen assoziierte Unternehmen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie kurzfristigen verzinslichen Darlehen und Krediten weitgehend aufgrund der kurzfristigen Fälligkeiten dieser Instrumente ihrem Buchwert entspricht.
Der LINUS-Konzern hat die folgenden Methoden und Annahmen zur Berechnung der beizulegenden Zeitwerte angewandt:
• |
Der Buchwert sonstiger langfristiger finanzieller Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, entspricht annähernd ihrem beizulegenden Zeitwert, da es seit der erstmaligen Erfassung dieses finanziellen Vermögenswerts keine wesentlichen Änderungen der maßgeblichen Bewertungsparameter gegeben hat. |
• |
Der beizulegende Zeitwert langfristiger privater Immobiliendarlehen wird vom LINUS-Konzern anhand der Discounted-Cashflow-Methode ermittelt. Diese Bewertungstechnik erfordert von der Geschäftsleitung bestimmte Annahmen über die Modell-Inputs, einschließlich der prognostizierten Cashflows, des Abzinsungssatzes und des Kreditrisikos. Der Abzinsungssatz setzt sich aus drei Komponenten zusammen: dem risikofreien Satz, der Kreditrisikoprämie und dem Zinsaufschlag. Die wichtigsten Inputs, die die Kreditrisikoprämie beeinflussen, sind die Ausfallwahrscheinlichkeit (PD) und die Verlustquote bei Ausfall (LGD). Bei der Messung der Ausfallwahrscheinlichkeit für ein privates Immobiliendarlehen verwendet der LINUS-Konzern die Commercial Mortgage Metrics (CMM)-Applikation von Moody´s Analytics, einer Tochterfirma der renommierten Ratingagentur. Die wichtigsten nicht beobachtbaren Inputs bei der Anwendung der Discounted-Cashflow-Methode sind der Marktwert und die Gesamtinvestitionskosten des zu finanzierenden Immobilienprojekts sowie die individuelle Risikobewertung des Projekts. Diese Inputs erfordern die Verwendung von Schätzungen und Annahmen durch das Management. |
• |
Der beizulegende Zeitwert der nicht beherrschenden Anteile an Tochterunternehmen wird vom LINUS-Konzern anhand der Discounted-Cashflow-Methode ermittelt. Diese Bewertungstechnik erfordert von der Geschäftsleitung bestimmte Annahmen über die Modell-Inputs, einschließlich der prognostizierten Cashflows und des Abzinsungssatzes. Schätzungen und Annahmen, die bei der Bewertung des beizulegenden Zeitwerts langfristiger privater Immobiliendarlehen verwendet werden, wirken sich direkt auf den beizulegenden Zeitwert langfristiger Finanzverbindlichkeiten aus. |
• |
LINUS hat eine vertragliche Verpflichtung gegenüber Bain Capital Credit (siehe Angabe 1.4). Die Höhe der Verpflichtung bemisst sich nach einer vertraglich festgelegten Preisformel, welche an die zukünftige Entwicklung des Aktienkurses der Linus Digital Finance AG gekoppelt ist. Die Bewertung der Höhe der künftigen Verpflichtung erfolgt mittels eines Optionspreismodells. Der Kurs der LINUS-Aktie wird mit Hilfe einer univariaten Monte-Carlo- Simulation modelliert. Ausgehend vom modellierten Aktienkurs wird die Höhe der künftigen Verpflichtung bestimmt. Die wesentlichen Input-Parameter des Bewertungsmodells sind der Aktienkurs sowie die Volatilität des Aktienkurses der Gesellschaft. Da die Volatilität historisch abgeleitet wird, handelt es sich um ein Level 3 Instrument im Sinne der Bewertungshierarchie des IFRS 13. Die Sensitivitätsanalyse für den nicht beobachtbaren Level 3 Input-Faktor ist der untenstehenden Tabelle zu entnehmen. Die Sensitivitätsanalyse für den beobachtbaren Inputparameter (der Aktienkurs) wird im Unterkapitel "Marktrisiken" dargestellt. |
Die wesentlichen nicht beobachtbaren Inputs, die bei der Bewertung des beizulegenden Zeitwerts in Stufe 3 der Hierarchie des beizulegenden Zeitwerts verwendet werden, sind zusammen mit einer quantitativen Sensitivitätsanalyse zum 30. Juni 2023 und 31. Dezember 2022 nachstehend aufgeführt:
Bewertungstechnik |
Signifikante nicht beobachtbare Inputs |
Sensitivität des Inputs für den beizulegenden Zeitwert |
|
Private Immobilien-
|
DCF-Methode Ertragswertverfahren Residualwertverfahren |
Entwicklung des Marktwertes des finanzierten Immobilienprojektes |
Ein Anstieg des Marktwerts
aller finanzierten Immobilienprojekte um 15 %
würde zu einer Erhöhung des beizulegenden
Zeitwerts der Darlehen um TEUR 2.299 (31.12.2022:
TEUR 1.226) führen.
|
Entwicklung des Net Operating Income (NOI) des finanzierten Immobilienprojektes |
Eine Erhöhung des Net
Operating Income aller finanzierten
Immobilienprojekte um 15 % würde zu einer
Erhöhung des beizulegenden Zeitwerts der
Darlehen um TEUR 328 (31.12.2022: TEUR 135)
führen.
|
||
Vertragliche Verpflichtung gegenüber Bain |
Optionspreismodell (Monte-Carlo-Simulation) |
Historische Ableitung
|
Eine Erhöhung der
Volatilität um 10 % würde zu einer
Erhöhung des beizulegenden Zeitwerts der
Barverbindlichkeit um TEUR 2 (31.12.2022: TEUR 1)
führen.
|
8.2. Ziele und Grundsätze des Risikomanagements für Finanzinstrumente
Das Risikomanagement des Unternehmens konzentriert sich auf finanzielle, operative und rechtliche Risiken. Die bedeutendsten Risiken des LINUS-Konzerns, die sich aus den von ihm verwendeten Finanzinstrumenten ergeben, sind das Ausfallrisiko der Gegenpartei (Kreditrisiko), das Liquiditätsrisiko, das Marktrisiko (Risiko der Veränderung der Zinssätze und des daraus resultierenden Wertverlustes von Immobilien) und das operationelle Risiko, welches sich an interne Prozesse richtet.
Darüber verfügt der LINUS-Konzern über Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie über Darlehensforderungen und Darlehensverbindlichkeiten aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit.
Die folgenden Tortendiagramme zeigen eine detailliertere Aufschlüsselung zum 30. Juni 2023 des LINUS Portfolios nach Risikoprofil, Finanzierungsart und geografischer Distribution. Die Anteile in Prozent beziehen sich auf das gesamte strukturierte Kreditvolumen.
Der LINUS-Konzern verwaltet seine Guthaben auf Girokonten, um eine ausreichende Liquidität zu gewährleisten und den Nennwert der Instrumente zu sichern.
Das Investitionsrisiko wird durch ein aktives Kreditcontrolling im operativen Bereich gesteuert. Dies gilt insbesondere für die von dem LINUS-Konzern gehaltenen Finanzinstrumente, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden.
Vorrangiges Ziel des finanziellen Risikomanagements ist es, ein akzeptables Risikoniveau festzulegen und sicherzustellen, dass keine Risiken eingegangen werden, die über dieses Niveau hinausgehen. Der Risikomanagementansatz für operative und rechtliche Risiken soll das ordnungsgemäße Funktionieren interner Leitlinien (insb. Code of Conduct, Anti-Bribery und Anti-Corruption Policy sowie das Risikohandbuch und das Geldwäschehandbuch) und Verfahren gewährleisten, um operative und rechtliche Risiken zu minimieren.
Aufgrund der vielfältigen gesetzlichen Anforderungen muss bei der Risikoberichterstattung zwischen Adressenausfallrisiken, Marktpreisrisiken, Liquiditätsrisiken und operationellen Risiken unterschieden werden. Im Folgenden wird die Risikobewertung der für das Unternehmen relevanten Risikokategorien dargestellt.
8.2.1. Adressenausfallrisiko
Das Adressenausfallrisiko ist das Risiko, dass Geschäftspartner nicht in der Lage oder nicht Willens sind, ihren vertraglichen Leistungsverpflichtungen nachzukommen und dies zu einem finanziellen Verlust führt. Der LINUS-Konzern ist im Rahmen seiner operativen Geschäftstätigkeit Ausfallrisiken (insbesondere bei Forderungen aus Immobiliendarlehen und aus Lieferungen und Leistungen) ausgesetzt. Das Adressenausfallrisiko wird im Rahmen der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts bewertet. Die wichtigsten Vertragspartner sind die Kreditnehmer. Im Rahmen seiner Risikostrategie hat der LINUS-Konzern Parameter für die Kreditvergabe hinsichtlich des Volumens und des Standorts, aber auch hinsichtlich der Objektkategorie definiert, die mit der von der Geschäftsleitung festgelegten Risikobereitschaft in Einklang stehen. Weitere wichtige Parameter sind die Qualität der Sicherheiten, die Möglichkeiten der Syndizierung, angemessene Risikoprämien und die Möglichkeit zur Vermeidung von Nachrangigkeiten.
Das Kreditrisikomanagement überwacht die Kreditrisiken unabhängig vom Investment-Team. Zusätzlich zu den regulären Kontrolltätigkeiten gibt diese Einheit ein zweites Votum neben dem Investment-Team ab.
Alle Kreditengagements unterliegen einem wiederkehrenden Revisionsprozess mit einer jährlichen Überprüfung des Kreditratings. Darüber hinaus wird die Werthaltigkeit der als Sicherheit dienenden Immobilien/Grundstücke quartalsweise oder bei Bedarf ad hoc überprüft.
Zur Analyse von Investitionsrisiken verwendet LINUS seit August 2022 eine Softwarelösung von Moody's Analytics, einer Tochterfirma der renommierten Ratingagentur. Die Bonitätseinstufung eines Kredits wird auf der Grundlage eines Aaa bis C-Ratingsystems mit 21 Risikoklassen ermittelt, wobei Aaa die beste Einstufung ist, d.h. ein minimales Risiko, und C die niedrigste Einstufung, die einen Ausfall bedeutet, wie das folgende Diagramm veranschaulicht. Ergänzend zu diesen Kategorien gibt die Einteilung in P1 (Prime-1) bis P3 (Prime-3) Rückschluss über die Fähigkeit, kurzfristige Schuldverschreibungen zurückzuführen, wobei P1 die beste Fähigkeit darstellt. Die Skala ist an die Bewertungssystematik von Moody's angelehnt.
Die sogenannte Commercial Mortgage Metrics (CMM)-Applikation ermöglicht die Quantifizierung von Risikoparametern zum Zeitpunkt der Vergabe und während der Laufzeit eines Kredits zum jeweiligen Bewertungsstichtag. Zu diesen Risikoparametern zählen eine vorrausschauende Ausfallwahrscheinlichkeit (Expected Default Frequency/EDF), die ausstehende Darlehenssumme im Falle eine Kreditausfalls (Exposure at Default/EaD), die Verlustquote bei Ausfall des Kredits (Loss Given Default/LGD) sowie der erwartete Verlust (Expected Loss/EL).
Die Berechnung der genannten Metriken ist für verschiedene Kreditstrukturen einschließlich vorrangiger, nachrangiger, wechselseitig ausgefallener oder wechselseitig besicherter Kredite möglich. Neben den zahlreichen Darlehensstrukturen erlaubt die CMM-Applikation die Risikoanalyse für alle wichtigen Anlageklassen, einschließlich Büro-, Industrie- (Leichtindustrie und Logistik), Einzelhandels- (High Street, Einkaufszentren), Wohn- und Hotelimmobilien.
Moody's Analytics fasst ein breites Angebot verschiedener Datenanbieter zusammen, um angemessene Prognosen zu ermöglichen. So stellt Economy.com nationale und subnationale historische Daten für zahlreiche makroökonomische Variablen zur Verfügung. Die Zusammenarbeit mit Cushman & Wakefield und MSCI ermöglicht Zugang zu den Mieten, Leerständen und Renditen auf dem europäischen Gewerbeimmobilienmarkt. Bulwiengesa liefert granulare Daten zum deutschen Gewerbeimmobilienmarkt. Mit der Trepp's CMBS Deal Library berücksichtigt Moody's Analytics Informationen zu Immobiliendarlehen aus einer der größten europäischen Datenbanken. Dies ermöglicht den Vergleich historischer Transaktionsdaten.
Das Kreditrisikomanagement pflegt alle relevanten Daten zum Kreditvertrag (Laufzeit, Zinssatz, Meilensteine etc.), zur Besicherung (Assetklasse, Verkehrswert, Standort, Mietvertragsdaten, Leerstand etc.), zum Kreditnehmer (Bonität, Erfahrung, Reputation, etc.) sowie eine Einschätzung zur Qualität der bereitgestellten Informationen in die Eingabemaske der CMM-Applikation ein. Kreditverluste sowie die erwarteten Kreditverluste werden auf Einzeltransaktions- und Portfolioebene in Moody's Analytics erfasst, gespeichert und können dort jederzeit nachvollzogen werden.
Die CMM-Applikation unterscheidet bei der Risikoanalyse systematisch zwischen Bestandsgebäuden, die einen gesicherten Cashflow erzeugen, und Projekten, die sich im Bau bzw. in der Entwicklung befinden und folglich keinen Cashflow nachweisen. Projekte, die sich in der Fertigstellung befinden, weisen zusätzliche Risiken wie Herstellungskosten und Baurechtsthemen aus. LINUS kann somit trennscharf zwischen unterschiedlichen Szenarien das richtige Risikoprofil für das Projekt auswählen.
Kurzfristige und langfristige finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, werden auf Einzelfallbasis überwacht und einzeln auf Wertminderung geprüft. Für alle zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten kurz- und langfristigen finanziellen Vermögenswerte wurde zum 30. Juni 2023 insgesamt ein Wertminderungsbedarf von TEUR 675 und zum 31. Dezember 2022 von TEUR 1.810 erfasst.
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente werden bei Banken mit einwandfreier Bonität hinterlegt. Die Ausfallwahrscheinlichkeit der Banken wird als gering eingeschätzt.
8.2.2. Risikokonzentration
Eine Risikokonzentration ist dann gegeben, wenn eine Veränderung äußerer Umstände dazu führt, dass sich die wirtschaftliche Lage mehrerer Geschäftspartner gleichermaßen verändert.
Im Bereich der Immobilienfinanzierungen ist dies gegeben, wenn eine bestimmte Assetklasse durch Trends am Markt besonders betroffen ist, wie beispielsweise der Einfluss des E-Commerce auf die Anlageklasse der Handelsimmobilien. Auch der Projektstatus kann eine Risikokonzentration darstellen, wenn z.B. Projekte im Bau besonders von gestiegenen Herstellungskosten beeinflusst sind. Auch die einseitige geografische Distribution zwischen urbanen Zentren und ländlichen Gebieten kann langfristig ein Risiko darstellen, wenn sich demografische Trends verstetigen.
Die Art der Finanzierung nach Risikoappetit, Laufzeit und Seniorität bildet weiter das Risiko zur Konzentration auf bestimmte Merkmale. So sollte das Risikoprofil der Kredite des LINUS-Konzerns eine ausgewogene Balance zwischen Ertrag und Sicherheit darstellen.
Der LINUS-Konzern ist bestrebt bei der Vergabe der Kredite eine größtmögliche Diversifikation zwischen den verschiedenen Parametern der Finanzierung von Immobilien, aber auch bei der Wahl der Geschäftspartner herzustellen, um einseitige Verluste zu minimieren.
8.2.3. Marktrisiken
Marktrisiken umfassen alle Risiken, die sich aus ungünstigen Marktentwicklungen ergeben und sich negativ auf das Konzernergebnis sowie den beizulegenden Zeitwert oder künftige Cashflows eines Finanzinstruments auswirken können. Dazu gehören vor allem das Zinsänderungsrisiko, das Immobilienwertrisiko und sonstige Preisrisiken wie das Aktienkursrisiko.
(1) Risiken für den LINUS-Konzern auf den Immobilien- und Kapitalmärkten
Ungünstige Bedingungen auf den globalen oder lokalen Märkten, auf denen der LINUS-Konzern tätig ist, könnten den Wert und die Nachfrage nach Immobilien und Immobilienfinanzierung verringern. Darüber hinaus ist der LINUS-Konzern einem erheblichen Wettbewerb ausgesetzt, wenn es darum geht, neue Immobilienentwicklungen zu finanzieren oder Co-Investoren zu finden. Die Digitalisierung der Immobilienfinanzierung ist noch nicht fest im Markt verankert. Sollte es dem LINUS-Konzern nicht gelingen, einen treuen Kundenstamm zu gewinnen, könnten die langfristigen Erträge und die Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells des LINUS-Konzerns beeinträchtigt werden.
Die Immobilienpreise in Deutschland sind in den letzten Jahren, auch aufgrund geringer Zinsen, stark angestiegen. Dieser Trend hat sich durch die gestiegenen Zinsen und folglich der gestiegenen Finanzierungskosten verlangsamt und es werden bereits Preisrückgänge abhängig der Region und Assetklasse verzeichnet. Dies hat zu Unsicherheit im Markt geführt und das Preisniveau hat sich noch nicht stabilisiert. Sollten die Notenbanken die Leitzinsen weiterhin in Folge einer sich nicht abschwächenden Inflation erhöhen, besteht für LINUS das Risiko, dass sich der Abwärtstrend der Immobilienpreise verstetigt.
Unter Druck geratene Finanzinstitute wie die US-amerikanische Silicon Valley Bank, aber auch etablierte europäische Banken wie die Credit Suisse schaffen Verunsicherung in den internationalen Finanzsystemen. Dies erhöht vor allem die Ausstiegs- oder Refinanzierungsrisiken. Die Banken werden mit niedrigeren Beleihungsquoten finanzieren, was zu höheren Kapitalkosten, höheren Cap Rates und niedrigeren Bewertungen führt. Dies wirkt sich auf das bestehende LINUS Portfolio aus, wenn beispielsweise Projektentwickler Schwierigkeiten haben eine Anschlussfinanzierung zu finden, oder die für den initialen Businessplan notwendigen Verkaufserlöse am Markt nicht mehr erzielen können. Ein Preisniveau, welches unter den Spitzenwerten der vergangenen Jahre liegt, kann in den nächsten Jahren auch die Transaktionsaktivität auf dem Markt wieder steigern, wenn sich Investoren Assets von insolvenzbedrohten Entwicklern sichern. Gewerbliche Immobilien und Bauentwicklungen (insbesondere Core- und Value-Add-Investitionen) sind stärker betroffen als Mehrfamilienhäuser und Core-Investitionen. LINUS bewertet die Risiken, die aus dieser Entwicklung resultieren, laufend.
Der LINUS-Konzern ist bestrebt, diese Risiken durch eine ständige Beobachtung der Immobilien- und Kapitalmärkte und marktkonforme Konditionen bei der Geschäftsabwicklung zu vermindern. Preise werden laufend anhand externer Immobiliendatenplattformen validiert und Volatilitäten ausgemacht.
(2) Zinsrisken für den LINUS-Konzern und das Risiko von Änderungen des Marktwerts von Immobilien
Der LINUS-Konzern beobachtet die Entwicklung des Leitzinses der EZB, der einerseits als Basis bei der Berechnung von Zinszahlungen für variabel verzinste Finanzierungen verwendet wird, sowie bei der Neuvergabe die Höhe von festverzinslichen Immobilienfinanzierungen maßgeblich beeinflusst. Es besteht das Risiko, dass die Preisindikation für Immobilienfinanzierungen schwankt und damit die angebotenen Darlehen nicht mehr kompetitiv sind. Die finanzielle Leistungsfähigkeit des LINUS-Konzerns könnte dadurch beeinträchtigt sein. Dieses Risiko wird jedoch derzeit als gering eingeschätzt, da ein Großteil der von LINUS vergebenen Kredite eine kurze Laufzeit hat und somit zügig auf Veränderungen am Markt reagiert werden kann. Steigen die Marktzinsen, so ist davon auszugehen, dass auch die Zinsen für die von LINUS vergebenen Darlehensarten steigen werden.
Im Bereich der privaten Immobilienfinanzierung ist der LINUS-Konzern dem Risiko ausgesetzt, dass die Marktwerte der mit ihren Darlehen finanzierten Immobilienprojekte sinken, z.B. aufgrund eines allgemeinen Verfalls der Marktpreise für Immobilien oder für bestimmte Anlageklassen (z.B. Hotels, Büros, Wohnungen). Ein Anstieg der Zinssätze könnte sich negativ auf den Wert von Immobilien auswirken, was möglicherweise zu Ausfällen bei bestehenden Immobilienkrediten führen könnte. Für LINUS besteht das Risiko, dass ein Rückgang der Immobilienpreise die Fähigkeit der Kreditnehmer einschränkt, die privaten Immobiliendarlehen zurückzuzahlen.
Weitere Risiken für den Immobiliensektor stellen mittelfristig die dynamische Preisentwicklung besonders bei Energie jedoch auch bei anderen Rohstoffen dar. Diese sind von internationalen Konflikten, gestörten Lieferketten und einem Anziehen der Konjunktur abhängig. Sollten sich die erhöhten Preise durch Lohnerhöhungen verfestigen, erhöht sich der Druck auf die EZB den Leitzins weiter zu erhöhen.
Darüber hinaus besteht bei Bauträgerprojekten das Risiko, dass die Bau- und Investitionskosten steigen, z.B. durch die allgemeine Inflation für Bau- und Planungsleistungen. Für den LINUS-Konzern besteht das Risiko, dass dieser Anstieg der Bau- und Investitionskosten für Immobilien die Fähigkeit der Darlehensnehmer einschränkt, die privaten Immobilienkredite zurückzuzahlen.
LINUS überwacht diese Risiken durch eine regelmäßige und genaue Kontrolle der von ihm finanzierten Projekte sowie durch eine ständige Beobachtung der Immobilien- und Kapitalmärkte.
(3) Währungsrisiken
Da auf der Ebene des LINUS-Konzerns keine wesentlichen Wechselkursrisiken bestehen und keine Investitionen in Wertpapiere und keine Fremdfinanzierung getätigt werden, wird dieses Marktrisiko als unbedeutend eingestuft.
(4) Aktienkursrisken
Die vertragliche Verpflichtung gegenüber Bain Capital Credit (Angabe 1.4) unterliegt dem Aktienkursrisiko, da die Höhe der Verpflichtung an die Aktienkursentwicklung der Linus Digital Finance AG gekoppelt ist. Eine Erhöhung des Aktienkurses um 10 % hätte zu einer um TEUR 21 höheren Verbindlichkeit geführt. Eine Reduktion des Aktienkurses um 10 % hätte zu einer um TEUR 20 geringen Verbindlichkeit geführt. Die Erhöhung des Aktienkurses im ersten Halbjahr 2023 (von EUR 3,18 (XETRA-Schlusskurs am 30. Dezember 2022) auf EUR 3,26 (XETRA-Schlusskurs am 30. Juni 2023)) hat tatsächlich zu einer um TEUR 6 höheren Verbindlichkeit geführt.
8.2.4. Liquiditätsrisiko
Das Liquiditätsrisiko bezieht sich auf den Fall, dass der LINUS-Konzern nicht mehr in der Lage ist, seine Schulden zu begleichen.
Die operative Tätigkeit des LINUS-Konzerns wird durch das von den Anteilseignern eingebrachte Kapital und die einbehaltenen Gewinne finanziert.
Für die Emission von privaten Immobiliendarlehen greift der LINUS-Konzern auch auf unabhängige (Co-)Investoren zurück, die Kapital in die von LINUS verwalteten Spezial-AIFs (z.B. LINUS Real Estate Opportunities SCSp, SICAV-RAIF oder Linus Debt Invest DACH I GmbH & Co. KG) einbringen. Es besteht das Risiko, dass (Co-)Investoren nicht Willens sind, zusätzliches Kapital beizusteuern, was dazu führt, dass LINUS nicht in der Lage ist, seinen vertraglichen Verpflichtungen zur Auszahlung der vereinbarten Darlehen nachzukommen. In Anbetracht der finanziellen Ressourcen der (Co-)Investoren wird dieses Risiko als unwesentlich eingestuft.
Um sich kurzfristig attraktive Investitionsmöglichkeiten zu sichern, geht der LINUS-Konzern Verpflichtungen zur Finanzierung neuer Projekte über die LINUS Private Debt Fonds ein. Die zur Verfügung stehende Liquidität in den LINUS Private Debt Fonds ist begrenzt. Um die Liquidität zu schonen und gleichzeitig großvolumige Investitionen zu finanzieren, ist der LINUS-Konzern einerseits auf Finanzierungspartner angewiesen, die zusammen mit LINUS investieren und andererseits auf Co-Investoren, an die in einer frühen Projektphase Teile des Kredites syndiziert werden. Sollte es nicht gelingen, qualifizierte Finanzierungspartner zu finden, ist das Geschäftsmodell des LINUS-Konzerns gefährdet. Diesem Risiko begegnet der LINUS-Konzern durch den aktiven Aufbau eines zuverlässigen Netzwerkes von Finanzierungspartnern, zu denen auch bonitätsstarke Co-Investoren gezählt werden.
Zur Überwachung dieses Risikos auf Ebene des Mutterunternehmens dienen die Liquiditätsprognosen, die mindestens monatlich überarbeitet und entsprechend überwacht werden. Das Mutterunternehmen hat die erforderlichen Verfahren eingerichtet, um sicherzustellen, dass die Liquiditätsprognosen und die Überwachung ordnungsgemäß durchgeführt werden. Die Cashflows und die Bewegungen auf den Konten werden mehrmals monatlich überwacht und dem Vorstand gemeldet.
Der LINUS-Konzern hat im ersten Halbjahr 2023 einen Fehlbetrag erwirtschaftet und könnte auch in Zukunft negative Ergebnisse generieren. Hierbei können steigende Betriebsausgaben oder Wachstumsinvestitionen für die langfristige Geschäftsentwicklung eine Rolle spielen. Ferner könnten geringere als prognostizierte Umsätze und die daraus fehlenden Erlöse eine Rolle spielen. Eine länger währende Verlustsituation kann langfristig zu einem Liquiditätsrisiko führen.
Die Liquiditätsrisiken werden als mittel eingeschätzt.
8.2.5. Operationelle Risiken
Operationelle Risiken bestehen in Form eines möglichen Versagens von Prozessen, Personal und Systemen. Der LINUS-Konzern hat in seinem Risikomanagementsystem Maßnahmen implementiert, mit denen operationelle Risiken frühzeitig erkannt und entsprechend gesteuert und überwacht werden können, um die Risiken und ihre möglichen Auswirkungen auf den LINUS-Konzern zu reduzieren.
Im Rahmen des Managements der operationellen Risiken des LINUS-Konzerns führt das Kreditrisikomanagement vierteljährlich eine Bewertung der wesentlichen Risikokategorien durch. Risiken, die nicht als wesentlich eingestuft werden, werden in Abständen von bis zu sechs Monaten bewertet.
Der Erfolg des LINUS-Konzerns hängt von seiner Fähigkeit ab, sein Geschäft effektiv aufzubauen. So muss der LINUS-Konzern beispielsweise seine Infrastruktur weiter verbessern, um ein höheres Geschäftsvolumen zu bewältigen.
Ein Ausbau der digitalen Investment-Plattform, der sich auch auf die IT-Infrastruktur erstreckt und ein Anstieg der Zahl der Investitionsprojekte werden die Prozesse innerhalb des LINUS-Konzerns komplexer und anspruchsvoller machen. Das Risiko von Unterbrechungen und Verstößen gegen die Compliance kann steigen.
Das angestrebte organische Wachstum könnte auch das Personalmanagement des LINUS-Konzerns vor große Herausforderungen stellen. Die Teams innerhalb des LINUS-Konzerns sind jedoch möglicherweise nicht ausreichend ausgestattet, um die steigende Arbeitsbelastung zu bewältigen. Es besteht das Risiko, dass die verfügbaren Personalressourcen für die expandierenden Geschäftsbereiche nicht ausreichen. Die Fähigkeit des LINUS-Konzerns, rechtzeitig eine ausreichende Anzahl neuer Mitarbeiter, insbesondere IT-Experten, zur Bewältigung des wachsenden Arbeitsvolumens zu rekrutieren, hängt von der Verfügbarkeit qualifizierter Mitarbeiter auf dem Markt und der Fähigkeit des LINUS-Konzerns ab, diesen attraktivere Beschäftigungsbedingungen als andere Arbeitgeber zu bieten. Es besteht das Risiko, dass der LINUS-Konzern nicht in der Lage ist, die benötigte Anzahl von Mitarbeitern oder nicht zu akzeptablen Bedingungen einzustellen. Das Unternehmen versucht, die Grenzen des künftigen Wachstums aufgrund begrenzter interner Kapazitäten (HR-Risiko) abzumildern, indem es für ein angemessenes Wachstum seines Personalbestands sorgt und auf ein flexibles Backup in Form externer Dienstleister zurückgreift.
Sollte es nicht gelingen, das künftige Wachstum effizient zu steuern, könnte dies erhebliche Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit, die Finanzlage, den Cashflow, die finanzielle Leistungsfähigkeit und die Aussichten des LINUS-Konzerns haben.
Aufgrund der zunehmenden Anzahl und Komplexität der Prozesse und der an diesen Prozessen beteiligten Personen und Geschäftseinheiten ist auch das Risiko von Schnittstellen in den Blick zu nehmen. Diesem wird durch abteilungsübergreifende schriftliche Richtlinien und Verfahren begegnet.
Es besteht das Risiko, dass die von LINUS durchgeführte Due-Diligence-Prüfung bei der Vergabe von Immobilienkrediten nicht alle relevanten Sachverhalte erfasst, was zu erhöhten Kreditrisiken führen kann. Der LINUS-Konzern begegnet diesem Risiko durch die Inanspruchnahme spezialisierter rechtlicher und technischer Berater.
Rechtliche Risiken bestehen vor allem im Hinblick auf neue regulatorische Anforderungen. Der LINUS-Konzern versucht, diesen Risiken durch eine frühzeitige Analyse ihrer Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit, durch die Vornahme der erforderlichen Anpassungen und durch die Umsetzung der neuen Anforderungen zu begegnen.
9. Angaben zu Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen
Zu den nahestehenden Personen gehören die Aktionäre, die einen maßgeblichen Einfluss auf den LINUS-Konzern ausüben, assoziierte Unternehmen, Gemeinschaftsunternehmen, nicht konsolidierte Tochtergesellschaften und Personen, die einen maßgeblichen Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik des LINUS-Konzerns ausüben können. Zu den Personen, die einen maßgeblichen Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik des LINUS-Konzerns ausüben können, gehören alle Personen in Schlüsselpositionen sowie deren nahe Familienangehörige. Innerhalb des LINUS-Konzerns betrifft dies die Mitglieder des Vorstands.
Die Vorstandsmitglieder halten zum 30. Juni 2023 - nach dem Ausscheiden von David Neuhoff aus dem Vorstand mit Ablauf des 24. Januar 2023 - unmittelbar und mittelbar über Investmentkapitalgesellschaften insgesamt 158.756 Aktien an der Gesellschaft (gegenüber 694.563 Aktien zum 31. Dezember 2022).
9.1. Geschäftsvorfälle mit Aktionären, die einen wesentlichen Einfluss ausüben
Die Arvantis Group Holding GmbH, Grünwald, ist ein Aktionär, der indirekt über eine 100%ige Tochtergesellschaft, die Creanos GmbH, Schönefeld, einen beherrschenden Einfluss auf die Gesellschaft ausübt. Die Arvantis Group Holding GmbH wird von Alexander Samwer kontrolliert.
9.1.1. Arvantis Group Holding GmbH, Schönefeld, und ihre Tochtergesellschaften
Die Linus Digital Finance AG hat im Geschäftsjahr 2020 sämtliche Anteile und Darlehensforderungen an der bzw. gegen die Linus UK Facility Limited, London, von der Arvantis Group Holding GmbH erworben. Der Kaufpreis belief sich auf insgesamt TEUR 4.122 (wobei das Nettovermögen der Linus UK Facility Ltd. zum Zeitpunkt des Erwerbs TEUR 4.266 betrug). Gemäß IAS 1.109 wurde der Unterschiedsbetrag in Höhe von TEUR 144 als Einlage in die Kapitalrücklagen im Jahr 2020 erfasst. Im Laufe des Geschäftsjahrs 2021 wurde ein Teil des Kaufpreises (TEUR 3.089) durch Zahlung an die Arvantis Group Holding GmbH gemäß dem Kaufvertrag zwischen den Parteien beglichen. Im Geschäftsjahr 2022 erfolgte eine Zahlung in Höhe von TEUR 1, sodass sich die diesbezügliche Verbindlichkeit gegenüber Arvantis Group Holding GmbH zum Jahresende 2022 auf TEUR 1.032 belief. Bis zum 30. Juni 2023 wurde keine weitere Zahlung geleistet.
9.1.2. Creanos GmbH, Schönefeld, und ihre Tochtergesellschaften
Die Creanos GmbH, Schönefeld, ist ein Aktionär, der direkt einen beherrschenden Einfluss auf die Gesellschaft ausüben kann. Der die Linus Digital Finance AG mittelbar kontrollierende Aktionär Alexander Samwer, kontrolliert auch die Creanos GmbH. Die Creanos GmbH hat sich zusammen mit der Linus Digital Finance AG mit einer Investitionszusage von jeweils EUR 12,5 Mio. zu je 50,0 % als Gründungsmitglied an dem in 2021 neu gegründeten LINUS Lux Fonds beteiligt.
Im Zuge der Erweiterung und Umstrukturierung des LINUS Lux Fonds hat die Creanos GmbH im Geschäftsjahr 2022 einen Teil der ursprünglichen Gesamtkapitalzusage der Linus Digital Finance AG übernommen und das entsprechende abgerufene Kapital durch eine sog. equalization Zahlung in Höhe von TEUR 1.768 ausgeglichen. Im Rahmen der Fonds-Umstrukturierung wurde die Gründungszusage der Linus Digital Finance AG auf EUR 6,25 Mio. reduziert, wovon zum 30. Juni 2023 EUR 5,26 Mio. abgerufen wurden. Zum 30. Juni 2023 belief sich der Anteil der Linus Digital Finance AG an dem LINUS Lux Fonds auf 16,7 %.
Aus den von den LINUS Lux Fonds ausgegebenen Darlehen wurden TEUR 717 Umsatzerlöse erwirtschaftet. Die Linus Digital Finance AG hat zum 30. Juni 2023 ein Direktinvestment als Limited Partner in den nach der Equity-Methode bilanzierten LINUS Lux Fonds von TEUR 5.257 getätigt und im ersten Halbjahr 2023 einen Gewinn nach der Equity-Methode von TEUR 107 realisiert.
Im Geschäftsjahr 2022 haben die Creanos GmbH und die Linus Digital Finance AG unter Beteiligung der LINUS Real Estate Opportunities SCSp und der LINUS Real Estate Opportunities GP S.à r.l. einen bedingten Kaufvertrag geschlossen. Darin verpflichtet sich die Creanos GmbH bis zu EUR 3 Mio. an die Linus Digital Finance AG zu zahlen. Im Gegenzug verpflichtet sich die Linus Digital Finance AG Anteile am LINUS Lux Fonds in Höhe des dem Kaufpreis entsprechenden Nettovermögenswerts (NAV) zu übertragen. Der Kaufvertrag steht unter der Bedingung der (ggf. mehrfachen) einseitigen Ausübung des Kaufvertrags durch die Linus Digital Finance AG. In einer begleitenden Treuhandvereinbarung haben die Creanos GmbH und die Linus Digital Finance AG vereinbart, dass die Linus Digital Finance AG Kapitalabrufe des LINUS Lux Fonds anstelle der Creanos GmbH bedient, sofern diese einen Betrag in Höhe von EUR 18,75 Mio. des von der Creanos abgerufenen Kapitals übersteigt. Im Gegenzug hält die Creanos die insoweit bedienten Anteile am LINUS Lux Fonds treuhänderisch für die Linus Digital Finance AG.
9.2. LINUS Real Estate Opportunities SCSp und ihre Tochtergesellschaften
Die Linus Relationship Management GmbH, eine 100 %ige Tochtergesellschaft der Linus Digital Finance AG, hat im ersten Halbjahr 2023 Erlöse in Höhe von TEUR 145 mit der LINUS Real Estate Opportunities SCSp aus der Strukturierung von Darlehen und Investmentberatung erwirtschaftet.
Im ersten Halbjahr 2023 haben Gesellschaften des LINUS-Konzerns von der LINUS RE Debt Fund II LEV S.à r.l., Luxemburg, einer Tochtergesellschaft der LINUS Real Estate Opportunities SCSp (Teil)Darlehensforderungen zu einem Gesamtkaufpreis von TEUR 3.991 erworben.
Im ersten Halbjahr 2023 haben Gesellschaften des LINUS-Konzerns von der LINUS RE Debt Fund II S.à r.l., einer Tochtergesellschaft der LINUS Real Estate Opportunities SCSp, (Teil)Darlehensforderungen zu einem Gesamtkaufpreis von TEUR 900 erworben.
9.3. Parson GmbH, Schönefeld, und ihre Tochtergesellschaften
Der mittelbar kontrollierende Gesellschafter Alexander Samwer kontrolliert auch die Parson GmbH, Grünwald. Die Parson GmbH hat sich mit 10,0 % als Gründungskommanditistin am DACH-Fonds beteiligt, für den der LINUS-Konzern verschiedene Dienstleistungen erbringt (z.B. Kreditvermittlung, Asset Management, Managementvergütung, kurzfristige Kredite). Der DACH-Fonds wird seit dem 4. Januar 2019 vollständig im LINUS-Konzern konsolidiert. Die Erträge gegenüber dem DACH-Fonds belaufen sich im ersten Halbjahr 2023 auf TEUR 138 und wurden fast vollständig von der Linus Digital Finance AG erwirtschaftet.
9.4. Geschäftsvorfälle mit Personen in Schlüsselpositionen des Konzerns
Bei LINUS werden die Mitglieder des Vorstands der Linus Digital Finance AG als Personen in Schlüsselpositionen ausgewiesen.
Die Mitglieder des Vorstands halten - nach dem Ausscheiden von David Neuhoff aus dem Vorstand mit Ablauf des 24. Januar 2023 - zum 30. Juni 2023 rd. 2,4 % (ca. 10,9 % zum 31. Dezember 2022) und die Mitglieder des Aufsichtsrats - nach dem Ausscheiden von Christian Vollmann aus dem Aufsichtsrat mit Ablauf des 24. Januar 2023 und der gerichtlichen Bestellung von David Neuhoff in den Aufsichtsrat zum 25. Januar 2023 - rd. 7,4 % (ca. 0,8 % zum 31. Dezember 2022) der von der Linus Digital Finance AG ausgegebenen Aktien, teilweise über vermögensverwaltende Kapitalgesellschaften. Die Gesamtzahl der Aktien der Konzernmutter belief sich per 30. Juni 2023 auf 6.662.332 (6.662.332 per 31. Dezember 2022).
Die nachfolgende Tabelle gibt die Vergütung von Personen in Schlüsselpositionen des LINUS-Konzerns wieder.
TEUR |
01.01.-
|
01.01.-
|
Kurzfristige Leistungen an Personen in Schlüsselpositionen |
477,50 |
167,28 |
Anteilsbasierte Vergütungen |
486,52 |
6,27 |
Gesamtvergütung an Personen in Schlüsselpositionen des Konzerns |
964,02 |
173,55 |
Bei den in der Tabelle angegebenen Beträgen handelt es sich um die während des Berichtszeitraums als Aufwand erfassten Beträge für Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen. Die Personen in Schlüsselpositionen des LINUS-Konzerns sind Begünstigte von anteilsbasierten Vergütungen.
10. Ergebnisse nach dem 30. Juni 2023
10.1. Kapitalerhöhung im Juli 2023
Am 17. Juli 2023 wurden 517.240 neue Aktien (entsprach rd. 7,8 % des damaligen Grundkapitals) aus einer Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital im Rahmen eines Privatplatzierungsverfahrens platziert. Der Platzierungspreis wurde auf EUR 2,90 je neuer Aktie festgelegt und entsprach dem XETRA-Schlusskurs am 17. Juli 2023. Das Grundkapital wurde durch Ausgabe von 517.240 neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien auf EUR 7.179.572,00 erhöht. Aus der Kapitalerhöhung floss der Gesellschaft ein Bruttoemissionserlös in Höhe von ca. EUR 1,5 Mio. zu. Die neuen Aktien sind ab dem 1. Januar 2023 gewinnberechtigt.
10.2. Ordentliche Hauptversammlung im Juli 2023
Am 11. Juli 2023 wurde die ordentliche Hauptversammlung der Gesellschaft durchgeführt.
Angesichts der Größe und Marktkapitalisierung der Linus Digital Finance AG wurde die Zahl der Mitglieder des Aufsichtsrats der Gesellschaft durch Beschluss der Hauptversammlung von fünf auf vier reduziert.
Dem Aufsichtsrat der Gesellschaft gehört seit 25. Januar 2023 David Neuhoff an, der nach der zum Ablauf des 24. Januar 2023 erfolgten Amtsniederlegung durch Christian Vollmann mit Beschluss des Amtsgerichts Charlottenburg (Berlin) vom 20. Januar 2023 bis zur Beendigung der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das Geschäftsjahr 2022 beschließt, zum Mitglied des Aufsichtsrats bestellt wurde. Die Aufsichtsratsmitglieder Verena Mohaupt und Kristian Schmidt-Garve haben mit Erklärung vom 30. Mai 2023 bzw. 26. Mai 2023 erklärt, ihr Amt als Mitglieder des Aufsichtsrats der Gesellschaft jeweils mit Wirkung ab der Beendigung der Hauptversammlung am 11. Juli 2023 niederzulegen. Die Hauptversammlung wählte David Neuhoff und Andreas Dittmar jeweils ab Beendigung der Hauptversammlung am 11. Juli 2023 für einen Zeitraum bis zur Beendigung der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das Geschäftsjahr 2026 beschließt. Seit 11. Juli 2023 besteht der Aufsichtsrat daher aus folgenden Mitgliedern:
• |
David Neuhoff |
• |
Prof. Dr. Axel Wieandt |
• |
Jennifer Brenke und |
• |
Andreas Dittmar |
Die Hauptversammlung hat - gestützt auf einem Vorschlag des Aufsichtsrats, dieser wiederum gestützt auf eine entsprechende Empfehlung und Präferenz seines Prüfungsausschusses - die Rödl & Partner GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Nürnberg, zum (i) Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2023 und (ii) zum Prüfer für eine etwaige prüferische Durchsicht von Zwischenfinanzberichten des Geschäftsjahres 2023 bestellt, sofern diese durchgeführt wird.
Schließlich hat die Hauptversammlung am 11. Juli 2023 eine Anpassung des Mitarbeiteraktienoptionsprogramms sowie eine Ausweitung des bedingten Kapitals 2021/I beschlossen. Gegen diesen Beschluss der Hauptversammlung hat ein Aktionär Anfechtungsklage (§ 246 AktG) und hilfsweise Nichtigkeitsklage (§ 249 AktG) erhoben.
Weitere Angaben
Angabe gemäß § 115 Abs. 5 Satz 6 WpHG
Der verkürzte Konzernzwischenabschluss und der Konzernzwischenlagebericht wurden weder entsprechend § 317 HGB geprüft noch einer prüferischen Durchsicht gemäß § 115 Abs. 5 WpHG unterzogen.
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung der Konzernzwischenabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des LINUS-Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des LINUS-Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des LINUS-Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.
Berlin, den 29. September 2023
Der Vorstand
Lucas
Boventer
Mitglied des Vorstands (Co-CEO)
Dr.
Christopher Danwerth
Mitglied des Vorstands (Co-CEO)
Zukunftsgerichtete Aussagen
Dieser Bericht enthält zukunftsbezogene Aussagen, die auf aktuellen Einschätzungen des Managements über künftige Entwicklungen beruhen. Solche Aussagen unterliegen Risiken und Unsicherheiten, die außerhalb der Möglichkeiten von LINUS-Konzern bezüglich einer Kontrolle oder präzisen Einschätzung liegen, wie beispielsweise das zukünftige Marktumfeld und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, das Verhalten der übrigen Marktteilnehmer, die erfolgreiche Integration von Neuerwerben und Realisierung der erwarteten Synergieeffekte sowie Maßnahmen staatlicher Stellen. Sollten einer dieser oder andere Unsicherheitsfaktoren und Unwägbarkeiten eintreten oder sollten sich die Annahmen, auf denen diese Aussagen basieren, als unrichtig erweisen, könnten die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den in diesen Aussagen explizit genannten oder implizit enthaltenen Ergebnissen abweichen. Es ist von LINUS-Konzern weder beabsichtigt, noch übernimmt LINUS-Konzern eine gesonderte Verpflichtung, zukunftsbezogene Aussagen zu aktualisieren, um sie an Ereignisse oder Entwicklungen nach dem Datum dieses Berichts anzupassen.
Hinweis
Aus rechnerischen Gründen können in Tabellen und bei Verweisen durch Rundung Differenzen zu den mathematisch exakten Werten (Geldbeträge (EUR, TEUR); Prozentangaben (%) etc.) auftreten.
Im Text wird in der Regel das generische Maskulinum verwendet, wobei alle Geschlechter gleichermaßen gemeint sind.