Hasen-Immobilien Aktiengesellschaft

Augsburg

Halbjahresfinanzbericht nach WpHG für den Zeitraum vom 01.01.2022 bis zum 30.06.2022

Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2022

Dieser Bericht besteht aus

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Konzernbilanz

Gewinn- und Verlustrechnung inkl. Gesamtergebnisrechnung

Konzernanhang

Eigenkapitalveränderungsrechnung

Kapitalflussrechnung

Zwischenlagebericht

und stellt den unterjährigen Emittentenbericht gemäß § 6 Abs. 2 des Regelwerks für das Marktsegment m:access dar. Er ist weder einer prüferischen Durchsicht unterzogen noch entsprechend § 317 HGB geprüft worden.

Soweit nichts Anderes erwähnt ist, gelten die Angaben im Konzernabschluss 2021, insbesondere die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, fort.

Der Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2022 kann auf unserer Homepage www.hasen-ag.de abgerufen werden.

Augsburg im August 2022

Der Alleinvorstand

Hans-Peter Bauer

Konzernbilanz zum 30.06.2022 nach IAS/​IFRS

A K T I V A

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Anhang 30.06.2022 31.12.2021
Pos. EUR EUR
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte 2.1.1 1,00 1,00
Sachanlagen 2.1.2 27.476,56 33.235,92
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 2.1.3 229.149.400,00 229.149.400,00
geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 2.1.4 503.349,34 225.198,42
Latente Steueransprüche 2.1.5 71.300,00 71.100,00
Langfristige Vermögenswerte gesamt 229.751.526,90 229.478.935,34
Kurzfristige Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.1.6 401.257,97 149.811,39
Übrige Forderungen und Vermögenswerte 2.1.7 460.534,64 473.005,39
Ertragsteuerforderungen 2.1.8 0,00 7.330,00
Zahlungsmittel 2.1.9 7.666.306,34 7.702.206,43
Zur Veräußerung gehalten langfristige Vermögenswerte 2.1.10 370.000,00 370.000,00
Kurzfristige Vermögenswerte gesamt 8.898.098,95 8.702.353,21
238.649.625,85 238.181.288,55

P A S S I V A

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Anhang 30.06.2022 31.12.2021
Pos. EUR EUR
Eigenkapital 2.1.11
Gezeichnetes Kapital 7.200.000,00 7.200.000,00
Gewinnrücklagen 136.276.459,04 137.808.184,28
Eigenkapital der Anteilseigner des Mutterunternehmens 143.476.459,04 145.008.184,28
Minderheitsanteile am Eigenkapital 0,00 0,00
Eigenkapital gesamt 143.476.459,04 145.008.184,28
Langfristige Verbindlichkeiten
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 2.1.12 50.888.341,67 52.795.700,57
Übrige langfristige Verbindlichkeiten 2.1.13 668.381,04 689.772,36
Latente Steuerverbindlichkeiten 2.1.14 27.198.700,00 23.405.200,00
Langfristige Verbindlichkeiten gesamt 78.755.422,71 76.890.672,93
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 2.1.12 3.745.814,66 3.677.960,63
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.1.15 127.321,92 285.216,95
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 2.1.16 12.293.843,44 11.997.740,26
Kurzfristige Rückstellungen 2.1.17 158.551,78 253.272,50
Steuerverbindlichkeiten 2.1.18 92.212,30 68.241,00
Kurzfristige Verbindlichkeiten gesamt 16.417.744,10 16.282.431,34
238.649.625,85 238.181.288,55

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung vom 01.01.-30.06.2022 nach IAS/​IFRS

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Anhang 30.06.2022 30.06.2021
Pos. EUR EUR
1. Umsatzerlöse 2.2.1 4.951.695,53 4.697.895,88
2. sonstige betriebliche Erträge 2.2.2 59.127,61 53.158,80
3. Materialaufwand 2.2.3 -916.537,30 -669.028,40
4. Personalaufwand 2.2.4 -77.635,30 -88.524,74
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 2.2.5 -5.759,36 -5.661,67
6. sonstige betriebliche Aufwendungen 2.2.6 -1.051.046,76 -1.199.522,34
7. Finanzerträge 2.2.7 2.941,17 3,92
8. Finanzaufwendungen 2.2.8 -524.127,84 -577.625,51
10. Ergebnis vor Ertragsteuern 2.438.657,75 2.210.695,94
11. Ertragsteuern 2.2.9 -3.970.382,99 -338.882,92
12. Konzernergebnis -1.531.725,24 1.871.813,02
davon entfallen auf
die Minderheitsgesellschafter 0,00 0,00
das Mutterunternehmen -1.531.725,24 1.871.813,02
Anzahl der Aktien in Stück 480.000 480.000
Ergebnis je Aktie in EUR * 2.2.10 -3,19 3,90

* Es sind keine Optionsscheine, Wandelanleihen u.ä. vorhanden, aus denen die Ausgabe neuer Aktien resultieren könnte. Daher ist kein verwässertes Ergebnis je Aktie ermittelbar.

Gesamtergebnisrechnung vom 01.01.-30.06.2022 nach IAS/​IFRS

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30.06.2022 30.06.2021
EUR EUR
Konzernergebnis -1.531.725,24 1.871.813,02
Sonstiges Ergebnis nach Steuern 0,00 0,00
davon entfallen auf
die Minderheitsgesellschafter 0,00 0,00
das Mutterunternehmen 0,00 0,00
Gesamtergebnis -1.531.725,24 1.871.813,02
davon entfallen auf
die Minderheitsgesellschafter 0,00 0,00
das Mutterunternehmen -1.531.725,24 1.871.813,02

Konzernanhang für den Zwischenberichtszeitraum 01.01.2022 bis 30.06.2022

1. Allgemeine Angaben

1.1 Informationen zum Unternehmen

Der Zwischenbericht wurde nach der Maßgabe des IAS 34 erstellt und umfasst für die Zwischenberichtsperiode vom 01.01.2022 bis 30.06.2022 einen "verkürzten Abschluss" (Condensed set of financial statements).

Die Erstellung des Zwischenberichts erfolgt in konsolidierter Form gemäß IAS 34.14. Der Konsolidierungskreis hat sich im Gegensatz zum Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 01.01.2021 bis 31.12.2021 nicht verändert und stellt sich wie folgt dar:

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Geschäftsanteil/​ Kommanditanteil Gezeichnetes Kapital/​ Kommanditanteil
30.06.2022 EUR 31.12.2021 EUR
Hasen-Immobilien Grundbesitz GmbH & Co. KG 90 % 9.000,00 9.000,00
Hasen-Immobilien Verwaltungs GmbH 100 % 25.000,00 25.000,00
Hasen-Real Estate Verwaltungs GmbH 100 % 25.000,00 25.000,00
Hasen-Immobilien Munich Bahnhofsplatz GmbH & Co. KG 90 % 9.000,00 9.000,00
Hasen-Immobilien Munich Verwaltungs GmbH 100 % 25.000,00 25.000,00

Es wurden dieselben Konsolidierungsgrundsätze wie im Konzernabschluss 2021 zugrunde gelegt.

Ferner wurden im Zwischenbericht die gleichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie Berechnungsmethoden wie im Konzernabschluss 2021 befolgt.

Soweit es sich um Angabepflichten in anderen Standards als IAS 34 handelt, wurden diese nicht beachtet (IAS 34.18). Des Weiteren wurde auf Anhangsangaben verzichtet, die sich zum Konzernabschluss 2021 nicht verändert haben, unwesentlich sind oder nicht bereits an anderer Stelle im Zwischenbericht veröffentlicht wurden.

2. Erläuterungen der Abschlussposten

2.1.3 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

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EUR
Stand 31.12.2021 229.149.400,00
Veränderung 0,00
Stand 30.06.2022 229.149.400,00

2.1.6 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Der Forderungsbestand betrifft ausschließlich offene Pachten und Mieten und ergibt sich wie folgt:

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30.06.2022 EUR 31.12.2021 EUR
a) offene Pachten /​ Mieten 403.742,50 173.656,03
b) Einzelwertberichtigung -2.484,53 -23.844,64
401.257,97 149.811,39

2.1.7 übrige Forderungen und Vermögenswerte

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30.06.2022 EUR 31.12.2021 EUR
a) Rechnungsabgrenzungsposten 157.575,99 150.388,06
b) Verrechnungskonto TI Immobilien GmbH & Co. KG 274.642,00 275.739,00
c) Umsatzsteuerforderung 0,00 35.926,09
d) sonstige Vermögenswerte 28.316,65 10.952,24
460.534,64 473.005,39

2.1.8 Ertragsteuerforderungen

Die Ertragsteuerforderungen beinhalteten im Vorjahr laufende Steuererstattungsansprüche für 2020.

2.1.9 Zahlungsmittel

Bei den Zahlungsmitteln handelt es sich um Kassenbestände und Guthaben bei verschiedenen Banken, die zum Nominalwert angesetzt sind und auf EUR lauten.

2.1.10 Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte

Es handelt sich um das Objekt Georg-Odemer-Str.2 in Neusäß.

2.1.11 Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital der Hasen-Immobilien Aktiengesellschaft ist gegenüber dem Vorjahr unverändert in 480.000 nennbetragslose Stückaktien eingeteilt. Jede Stückaktie gewährt eine Stimme.

Der Posten Gewinnrücklagen beinhaltet die kumulierten Ergebnisse vorhergehender Perioden sowie das Ergebnis dieser Zwischenberichtsperiode.

2.1.12 Finanzverbindlichkeiten

Die übrigen kurz- und langfristigen Darlehen dienen der Finanzierung von Bestandsimmobilien. Sie sind voll durch Grundschulden besichert. Die Zinsen sind fest vereinbart.

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30.06.2022 EUR 31.12.2021 EUR
a) jederzeit fällig oder bis zu einem Jahr 3.745.814,66 3.677.960,63
b) mehr als ein Jahr bis zu fünf Jahren 15.647.978,89 15.397.145,40
c) mehr als fünf Jahre 35.240.362,78 37.398.555,17
54.634.156,33 56.473.661,20

2.1.13 Übrige langfristige Verbindlichkeiten

Die übrigen langfristigen Verbindlichkeiten beinhalten ausschließlich eine Kaufpreisleibrente in Höhe von TEUR 669 (Vj. TEUR 690), die durch eine Grundschuld besichert ist.

2.1.14 Latente Steuern

Die passiven latenten Steuern resultieren wie im Vorjahr lediglich aus der Bilanzierung von langfristigen Aktiva.

2.2 Erläuterungen der Gewinn- und Verlustrechnung

2.2.1 Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse beinhalten Erträge aus der Vermietung und Verpachtung in Höhe von TEUR 4.952 (Vj. TEUR 4.698).

2.2.3 Materialaufwand

Der Materialaufwand beinhaltet Aufwendungen für Reparaturen und Nebenkosten für eigene Anwesen in Höhe von TEUR 917 (Vj. TEUR 669).

2.2.4 Personalaufwand

Der Personalaufwand gliedert sich wie nachstehend:

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30.06.2022 30.06.2021
TEUR TEUR
a) Löhne und Gehälter 65 74
b) soziale Abgaben 13 15
78 89

2.2.6 Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten:

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30.06.2022 30.06.2021
TEUR TEUR
a) Betriebskosten 109 78
b) Verwaltungskosten 712 586
c) Aufwand aus Anpassung der Zeitwerte von als Finanzinvestition gehaltene Immobilien inkl. Neutralisierung der im HGB gebuchten Zugänge 0 348
d) Abfindungsanspruch 230 187
1.051 1.200

2.2.8 Finanzaufwendungen

Die Finanzaufwendungen beinhalten:

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30.06.2022 30.06.2021
TEUR TEUR
a) Zinsanteil aus Kaufpreisleibrentenverpflichtungen 21 24
b) Bankzinsen 503 554
524 578

2.2.9 Ertragsteuern

Die Ertragsteuern setzen sich wie folgt zusammen:

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30.06.2022 30.06.2021
TEUR TEUR
a) laufende Steuern 176 172
b) latente Steuern 3.794 167
3.970 339

Der Berechnung der Steuern liegen die nach der derzeitigen Rechtslage zum Realisierungszeitpunkt geltenden oder erwarteten Steuersätze zugrunde. Der Steuersatz von 32,3% (Vj.32,3%) setzt sich zusammen aus einem Körperschaftsteuersatz in Höhe von 15%, Solidaritätszuschlag in Höhe von 5,5% auf die Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer in Höhe von 16,5% (Vj. 16,5%).

Augsburg, den 31. August 2022

Der Alleinvorstand

(Hans-Peter Bauer)

Eigenkapitalveränderungsrechnung zum 30. Juni 2022 nach IFRS

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Gezeichnetes
Kapital
Gewinnrücklagen/​
Bilanzgewinn
Anteil der
Konzernmutter
Minderheitsanteile Konzerneigenkapital
EUR EUR EUR EUR EUR
a) Stand 01.01.2021 7.200.000,00 121.452.210,32 128.652.210,32 0,00 128.652.210,32
b) Dividendenausschüttung an Anteilseigner 0,00 -480.000,00 -480.000,00 0,00 -480.000,00
c) Konzernergebnis 0,00 16.835.973,96 16.835.973,96 0,00 16.835.973,96
unrealisierte Gewinne/​Verluste sowie latente Steuern
auf unrealisierte Gewinne/​Verluste
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Gesamtergebnis 0,00 5.315.747,17 5.315.747,17 0,00 5.315.747,17
d) Stand 31.12.2021 7.200.000,00 137.808.184,28 145.008.184,28 0,00 145.008.184,28
e) Dividendenausschüttung an Anteilseigner 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
f) Konzernergebnis 0,00 -1.531.725,24 -1.531.725,24 0,00 -1.531.725,24
unrealisierte Gewinne/​Verluste sowie latente Steuern
auf unrealisierte Gewinne/​Verluste
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Gesamtergebnis 0,00 -1.531.725,24 -1.531.725,24 0,00 -1.531.725,24
g) Stand 30.06.2022 7.200.000,00 136.276.459,04 143.476.459,04 0,00 143.476.459,04

Kapitalflussrechnung vom 01. Januar bis 30. Juni 2022 nach IFRS

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30.06.2022 /​ EUR 30.06.2021 /​ EUR
Konzernergebnis -1.531.725,24 1.871.813,02
Ertragssteuern 3.970.382,99 338.882,92
Ergebnis vor Steuern 2.438.657,75 2.210.695,94
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 5.759,36 5.661,67
Veränderung der kurzfristigen Rückstellungen -94.720,72 40.003,95
Zahlungswirksame Veränderung des Nettoumlaufvermögens -122.159,04 -155.643,33
Gewinne/​Verluste aus Anlagenabgängen 0,00 1,00
sonstige zahlungsunwirksame Erträge (-)/​Aufwendungen (+) 0,00 0,00
Zinserträge und Zinsaufwendungen 521.186,67 577.621,59
Erhaltene Zinsen 2.941,17 3,92
Gezahlte Zinsen -524.127,84 -577.625,51
Gezahlte Ertragssteuern -145.781,69 -152.323,92
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 2.081.755,66 1.948.395,31
Auszahlungen für Investitionen in Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen -278.150,92 -350.627,63
Einzahlungen aus Abgängen von Immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen 0,00 19.737,40
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -278.150,92 -330.890,23
Dividendenausschüttung an Anteilseigner 0,00 0,00
Dividendenausschüttung an Minderheitsgesellschafter 0,00 0,00
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten 0,00 0,00
Auszahlungen aus der Tilgung von Finanzkrediten -1.839.504,83 -3.895.853,61
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -1.839.504,83 -3.895.853,61
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands -35.900,09 -2.278.348,53
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 7.702.206,43 9.071.843,64
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 7.666.306,34 6.793.495,11

Zwischenlagebericht für die Zeit vom 01. Januar 2022 bis 30. Juni 2022

1. Grundlagen des Unternehmens /​ Geschäftsmodel

Die Hasen-Immobilien Aktiengesellschaft (im Folgenden auch Hasen-Immobilien AG) ist eine Beteiligungsholding mit Immobilienbeteiligungen, die ausschließlich eigene Immobilien verwalten.

Bei den Beteiligungen handelt es sich um die Hasen-Immobilien Munich Bahnhofsplatz GmbH & Co. KG mit dem Anwesen Bahnhofsplatz 1 in München sowie um die Hasen-Immobilien Grundbesitz GmbH & Co. KG mit dem überwiegend in Augsburg gelegenen Grundbesitz.

Die Kommanditanteile betragen unverändert jeweils 90%.

Die Geschäftsführungsaufgaben werden durch deren Komplementärgesellschaften, die Hasen-Immobilien Munich Verwaltungs GmbH und die Hasen-Immobilien Verwaltungs GmbH ausgeübt. Beide Gesellschaften sind nicht am Vermögen und am Ergebnis beteiligt und werden zu 100% von der Hasen-Immobilien AG gehalten.

2. Wirtschaftsbericht

a. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Wenngleich bereits zu Beginn des Berichtszeitraumes 2022 die Prognosen für das Wirtschaftswachstum zusehends uneinheitlich waren und in jedem Fall rückläufig eingestuft wurden, wird im Zeitpunkt der Erstellung dieses Halbjahresberichtes zum 30.06.2022 offen von einer Rezession gesprochen. Bereits im zweiten Quartal stagnierte die deutsche Wirtschaft nahezu. Nach Angaben des statistischen Bundesamtes schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt um 0,04%. Verschiedentlich wird für das Winterhalbjahr 2022 mit einer weiteren Verschlimmerung gerechnet, die sogar die Finanzkrise 2008 oder die Auswirkungen der Corona Pandemie 2020 übertreffe. Fachleute sprechen hier von einer sogenannten technischen Rezession, also einem Rückgang der Wirtschaftsleistung in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen (Handelsblatt v. 01.08.2022). Für die schlechten Aussichten werden fünf Gründe gesehen:

Zunächst weite sich die Energiekrise aus. Auf Grund des Ukrainekrieges und der Abhängigkeit Deutschlands von den russischen Gasexporten ist es zu einem extremen Anstieg der Energiepreise gekommen. Russland liefert im Zeitpunkt der Berichterstellung gerade einmal noch 20 Prozent der vereinbarten Gasmenge. Eine weitere Drosselung oder ein gänzlicher Ausfall ist jedoch nicht ausgeschlossen. Die Importpreise waren allein im Juni um 29,9 % höher als ein Jahr zuvor. Auch ein Wechsel der Energieträger bleibt schwierig, da hierdurch auch die Preise von Öl und Strom steigen und mit den Klimazielen kaum zu vereinbaren ist. Eine Rationierung wäre deshalb nur noch mit starker Unterstützung anderer EU-Länder vermeidbar. Diese Solidarität ist jedoch nicht gesichert

Des Weiteren bremse die Inflation den Konsum als größten Hoffnungsfaktor für den Aufschwung. Die Inflationsrate ging im Juli mit 7,5 % leicht zurück, bewegt sich aber insgesamt auf einem sehr hohen Niveau. Für den leichten Rückgang werden Sondereffekte wie das Neun-Euro-Ticket und der Tankrabatt genannt. Allerdings berechnen das Bundesamt und die europäische Statistikbehörde Eurostat die Inflationsrate unterschiedlich. Die Zusammensetzung und Anpassung der Muster-Warenkörbe, aus denen die Preissteigerung abgeleitet wird, sind anders. Nach der harmonisierten europäischen Berechnungsweise läge die Inflation in Deutschland bei 8,5 %. In Erwartung stark steigender Energierechnungen und steigender Kosten für Lebensmittel des täglichen Bedarfs wird indes von einem verringerten Ausgabeverhalten und einem vermehrten Sparverhalten ausgegangen. Deutliches Indiz hierfür ist auch der Rückgang des Umsatzes im Einzelhandel im Juni um nahezu 9 % im Vergleich zum Vorjahr (Handelsblatt v. 02.08.2022).

Ferner breite sich der Abwärtstrend innerhalb der großen Industrienationen aus. Deutschland als Exportnation reagiert besonders sensibel auf die weltwirtschaftliche Lage. Noch immer erwirtschaftet Deutschland über 40% seines Wohlstandes über Exporte. Jedoch haben nicht nur die USA mit einem zweiten Minusquartal eine technische Rezession zu verzeichnen, ebenso sind die Wachstumsprognosen des Lock-down-geplackten Chinas in Frage gestellt und rückläufig. China setzt deshalb verstärkt auf den Handel mit Russland.

Im Übrigen wird mit der Zinswende die Rückkehr der EURO-Krise befürchtet. Auf ihrer Juli-Sitzung hat die EZB die erste Zinserhöhung seit nunmehr zehn Jahren beschlossen und zwar um 0,5 Prozentpunkte auf 0 %. Weitere Zinserhöhungen sind nicht auszuschließen. Schon jetzt aber sind die langfristigen Kapitalmarktzinsen in Europa kräftig gestiegen vor allem für hochverschuldete Länder wie Italien, das mit einer Quote von 150 % fast ein Viertel der Euro-Zonen-Verschuldung auf sich vereint. Ebenso hohe Verschuldensgrade herrschen in Ländern wie Griechenland und Spanien, was die Rolle Deutschland als Exportnation nicht leichter macht, da fast 60% der deutschen Ausfuhren in den europäischen Binnenmarkt gehen. Auch wenn mit den steigenden Zinsen der Markt für öffentliche Bundesanleihen wieder an Bedeutung gewinnt, belasten die steigenden Kapitalmarktzinsen auch den deutschen Bundeshaushalt. Im vergangenen Jahr zahlte der Bund dank Niedrigzinsen noch 4 Milliarden Euro für seinen Schuldendienst. Durch die Zinsersparnisse konsolidierte sich der Haushalt über Jahre von allein, ohne jede Sparanstrengung. Doch diese Zeiten sind vorbei, da laut Etatentwurf bereits im nächsten Jahr 29,6 Milliarden € für Zinsen ausgegeben werden müssen (Handelsblatt v. 01.08.2022).

Schließlich gehen alle aktuellen Konjunkturprognosen davon aus, dass das Corona-Virus nicht mehr mit der vollen Härte kommen werde, sodass umfassende Einschränkungen derzeit nicht weiter diskutiert werden. Gleichwohl können angesichts hoher Infektionszahlen und entsprechender gefährlicher Virusvarianten wieder umfassendere Schutzmaßnahmen notwendig werden, die sich jedoch erst wieder in einer Bund-/​Länder Diskussion über die Kompetenz- und Aufgabenverteilung herauskristallisieren werden.

Soweit es den Immobilienmarkt betrifft, ist nach den einschlägigen Veröffentlichungen (Handelsblatt Real Estate 22.07.2022) das Transaktionsvolumen für Büros, Logistikimmobilien, Wohnungen und anderen Gebäuden im zweiten Quartal deutlich zurückgegangen. Viele Investoren warten danach ab, wie sich die Gemengelage aus steigenden Finanzierungskosten, Bau- und Materialpreisen sowie der hohen Inflation weiterentwickelt. Während im ersten Quartal mit 18,1 Milliarden Euro noch ein Rekordergebnis zu verbuchen war, flossen nach den Zahlenangaben von Savills im zweiten nur noch 10,3 Milliarden EUR in Büros, Wohnungen, Logistikhallen und Co. Das ist laut Savills etwa das Niveau des zweiten Quartals 2020, in dem das Marktgeschehen durch den ersten Corona-Lockdown beeinflusst war (Handelsblatt Real Estate 22.07.2022).

Soweit es den Wohnungsneubau betrifft, wird schließlich vereinzelt befürchtet, dass dieser massiv einbreche und angesichts steigender Zinsen und höherer Kosten vor dem Ende des Baubooms gewarnt (FAZ v. 20.07.2022). Insoweit habe sich der jahrelange Boom am deutschen Wohnungsmarkt bereits im 1. Halbjahr laut einer Studie abgekühlt. Nach einer Analyse von Jones Lang LaSalle (JLL) seien die angebotenen Kaufpreise für Eigentumswohnungen in den acht größten deutschen Städten im Schnitt um 7,5 % zum Vorjahr gestiegen. Der Anstieg habe sich damit gegenüber dem Vorjahr halbiert. Auch der Fünfjahresschnitt von 9,3 % wäre demnach klar unterschritten. Berechne man eine Inflation von 7,6 % in Deutschland mit ein, seien Eigentumswohnungen heute real sogar leicht günstiger zu haben als vor einem Jahr. Ebenso ginge auch die Landesbank Helaba davon aus, dass die Zinswende den Preisanstieg am Wohnungsmarkt "spürbar verlangsamen" werde, nachdem sich die Bauzinsen in den vergangenen Monaten mehr als verdreifacht haben und bei 10-jährigen Finanzierungen über die Marke von 3 % gestiegen seien.

Differenzierter falle laut der Studie von JLL die Entwicklung der Mieten im ersten Halbjahr aus. In den acht Metropolen läge das Plus mit 3,7 % unter dem Fünfjahresschnitt (4,3 %), aber über dem Vorjahreswert (2,4 %).

b. Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr 2022

Wie auch in den Vorjahren konzentriert sich der Konzern auf die Bestands- und Immobilienverwaltung eigener Grundstücke, insbesondere den vorhandenen Immobilienbestand langfristig zu optimieren.

Das Ziel besteht darin, den Bestand im Rahmen einer intelligenten Diversifikation zu konsolidieren und konzentrieren, ihn optimal und umsichtig zu bewirtschaften sowie langfristig qualitativ und zukunftsorientiert zu verbessern. Diese Ausrichtung soll sich hierbei, soweit möglich, an den zukünftigen energetischen Anforderungen orientieren und sich die Vorteile der Digitalisierung zu Nutze machen.

Zu den laufenden Projekten wird weitestgehend auf die ausführlichen Erläuterungen des Lageberichtes zum 31.12.2021 Bezug genommen.

Soweit es die Brückenstr. 7 betrifft, wurde die Sanierung des Gebäudes mit sieben Einheiten weitestgehend abgeschlossen und sämtliche Einheiten ab Juli 2022 an die Mieter übergeben. Die gewerbliche Einheit ist als KITA langfristig an die Stadt Augsburg vermietet.

Ebenso befinden sich die aufwendigen Kellersanierungen in der Konrad-Adenauer-Allee 31 und 33 bereits auf der Zielgeraden. Notwendig gewordene Reparaturen im Dachbereich der K-A-A 31, vor allem an den Fenstern der Dachterrassenwohnungen sowie die Dämmung von Dachflächen bzw. Kniestöcken sollen im Anschluss an die Kellersanierungen in Ergänzung gleich miterledigt werden.

Die bisherigen Planungen der Projekte Klausenberg 2 und Karolinenstr. 6/​8 wurden nochmals in verschiedenen Bereichen optimiert. Hierzu wurde das Projekt Klausenberg zwischenzeitlich gezielt der Arbeitsgemeinschaft örtlich ansässiger Vereine bzw. der örtlichen Unternehmergemeinschaft sowie einzelnen Nachbarn vorgestellt. Auf Grund der verschiedenen Gespräche ist eine sehr aufgeschlossene und positive Resonanz festzustellen. Zur weiteren Präzisierung der Machbarkeit und der Aktualisierung der Kosten sollen als nächste Schritte im Projekt Klausenberg die Ausschreibungen vorbereitet und in der Karolinenstr. die Eingabeplanung weiter abgestimmt werden. Wie bereits im Lagebericht zum 31.12.2021 erläutert, sollen die vorgestellten Maßnahmen in den Projekten Klausenberg und Karolinenstr., soweit es die Gaststätten betrifft, in einer eigenen, neuen Gesellschaft durchgeführt werden. Aus diesen Gründen wurde im Juli 2022 die Hasen-Immobilien Gastro GmbH & Co. KG gegründet. In dieser Gesellschaft sollen zukünftig generell Gaststättenprojekte (z.B. Kappeneck) geführt werden.

Des Weiteren sind eine Reihe von Reparatur- und Nachrüstungsmaßnahmen in der Anlagentechnik verschiedener Objekte durchzuführen, die gegenwärtig vorbereitet werden. Diese betreffen u.a. überalterte, zum Teil nur noch eingeschränkt laufende oder defekte Lüftungsanlagen bzw. die Nachrüstung notwendiger Klimageräte sowie auch eine Übergabestation bzw. eine zentrale Heizungsanlage. Mit den Maßnahmen sind der Einbau zeitgemäßer Mess- und Regeltechniken verbunden. Wie bereits oben beschrieben, sollen diese Reparaturen und Maßnahmen, soweit möglich, bereits auf die Zukunft gerichtet sein und zukünftige energetische Anforderungen und gesetzliche Maßgaben abdecken und einen Beitrag zur Energieeinsparung leisten. Des Weiteren hat die Berichtsgesellschaft begonnen, die gesamte Messtechnik neu auszuschreiben, um die neuen gesetzlichen Berichtspflichten zu unterjährigen Energieverbräuchen erfüllen zu können.

Schließlich konnte im ersten Halbjahr 2022 das bislang noch offene gerichtliche Verfahren wegen Zahlungsverweigerung eines Mieters in der Corona-Zeit erfolgreich beendet werden. Bekanntermaßen hat die Hasen-Immobilien Grundbesitz GmbH & Co KG gegen das erstinstanzliche Urteil Berufung eingelegt. Von den durch den Lockdown offenen Monatsmieten wurde lediglich eine Monatsmiete im Vergleichswege erlassen und ansonsten alle übrigen Ansprüche aus dem Mietverhältnis gegenseitig für erledigt erklärt.

Soweit es den Bahnhofplatz betrifft, wurde auf Grund der Umstellung der bisherigen Energieträger auf zukünftige Geothermie die bisherigen Fernwärmeverträge durch die SWM zum Ende 2022 gekündigt. Die rechtliche wie auch wirtschaftliche Prüfung der neuen Preisanpassungsklauseln sowie die entsprechenden Gespräche mit den SWM dauern an.

3. Ertragslage des Hasen-Immobilien Konzerns

a. Die Umsatzerlöse des Konzerns nach IAS /​IFRS betragen im 1. Halbjahr 2022 TEUR 4.952 (Vj. TEUR 4.698).

b. Per 30.06.2022 beträgt das Zwischenergebnis vor Steuern TEUR 2.439. (Vj. TEUR 2.211).

c. Die Zahl der Arbeitnehmer im Konzern (kaufmännische Angestellte) beläuft sich auf durchschnittlich 3 Mitarbeiter.

4. Chancen- und Risikoberichterstattung

Soweit es die Chancen- und Risikoberichterstattung betrifft, wird weitestgehend auf die detaillierten Ausführungen der Chancen- und Berichterstattung des Lageberichtes zum 31.12.2021 Bezug genommen sowie an die obigen Erläuterungen zu den gesamtwirtschaftlichen und branchenbezogenen Rahmenbedingungen unter Ziffer 2,a. angeknüpft.

Wie bereits oben unter Ziffer 2., b. beschrieben, wurde das bislang noch offene gerichtliche Verfahren wegen Zahlungsverweigerung eines Mieters während der Corona-Zeit erfolgreich beendet.

Was die sonstigen Risiken aus dem Vermietungsgeschäft neben der Corona Krise betrifft, sind generell die Wertbeständigkeit und Zukunftsorientiertheit von Anlagen, Mietausfallrisiken, Mieteinbrüche, Mietzinsentwicklung, Vermietbarkeit/​Leerstände, regionale Marktbedingungen, erhöhte sowie unvorhergesehene Reparaturaufwendungen, Baukostenerhöhungen, Kostenrisiken im Allgemeinen, Liquiditätsrisiken und rechtliche Risiken zu nennen. Die Aufzählung ist hierbei lediglich exemplarisch und grundsätzlich nicht abschließend.

Wie bereits verschiedentlich beschrieben, zeichnet sich seit Längerem durch den starken Wettbewerb aus dem E-Commerce-Bereich ein struktureller Wandel der Innenstädte ab. Innenstadtlagen stehen zuweilen vor dem Problem zu verwaisen. Längere Leerstände sowie der Druck auf Einzelhandelsmieten sind die Folge. Gleichwohl stellen die Innenstädte die wesentlichen sozialen Begegnungsstätten dar. Neue Überlegungen auf Seiten der Kommunen und Städte, wie aber auch auf Seiten der Eigentümer und Vermieter sind deshalb notwendig, um mit attraktiven Anreizen, Kombinationen von Nutzungsmöglichkeiten (Shoppen und Gastronomie), einzigartigen Kundenerlebnissen oder durch urbane Wohnideen die Verweildauer bzw. Aufenthaltsqualität der Innenstädte wieder entscheidend zu verbessern und zu erhöhen und die Innenstädte neu zu beleben. Hierbei werden der Einsatz präziser Datenanalysen bzw. die Ausnutzung der Digitalisierung als Teil des modernen Wirtschaftslebens eine erhebliche Rolle spielen.

Des Weiteren werden die Anforderungen des Klimaschutzes wesentlichen Einfluss auf die Vermietungsbranche haben, wie bereits das Gebäudeenergiegesetz und die EU-Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (EPBD) zeigen. Eine genaue Quantifizierung bzw. Bezifferung der Auswirkungen für die Gesellschaft ist zurzeit noch nicht möglich.

Schließlich stellen die Energieverknappung an Gas und die extrem gestiegenen und z. T weiter steigenden Energiekosten ein wesentliches Risikopotential dar, da es bislang noch keine Versorgungssicherheit für die nächste Heizperiode gibt. Des Weiteren werden die Mieter mit hohen Nachzahlungen aus den Betriebskostenabrechnungen rechnen müssen. Ein noch nicht abzusehender Ausfall kann nicht ausgeschlossen werden.

Trotz dieser Veränderungen und den aufgezeigten Risiken, geht die Berichtsgesellschaft nicht davon aus, dass sie in ihrer Existenz bedroht ist.

5. Prognosebericht

Der Konzern hält an der bisherigen Prognose fest, dass das ordentliche Ergebnis 2022 vor Steuern das Ergebnis 2021 vor Steuern in Höhe von EUR 5,7 Mio (jeweils ohne Berücksichtigung von Zeitwertveränderungen und vor Abfindungsanspruch Minderheitsgesellschafter) wegen zusätzlicher, notwendiger Sanierungsmaßnahmen in einer Größenordnung von ca. EUR 0,5 Mio bis EUR 1,0 Mio unterschreiten wird. Das Ergebnis kann jedoch durch Zeitwertveränderungen sowie durch negative Einflüsse einer möglich wieder aufflammenden Corona-Pandemie, steigenden bzw. nicht weiter zu gebenden Energiekosten, durch sinkende Mieten aufgrund struktureller Änderungen im Vermietungsbereich bzw. bei längeren Leerständen, durch höhere bzw. erhöhte Aufwendungen für Reparaturen und energetische Sanierungen sowie Baukostensteigerungen u.a. beeinflusst werden. Eine Bezifferung dieser möglichen Beeinflussungen ist aktuell nicht möglich.

Augsburg, 31.08.2022

Der Alleinvorstand

Hans-Peter Bauer