Hasen-Immobilien Aktiengesellschaft

Augsburg

Halbjahresfinanzbericht nach WpHG zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 30.06.2023

Dieser Bericht besteht aus

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Konzernbilanz

Gewinn- und Verlustrechnung inkl. Gesamtergebnisrechnung

Konzernanhang

Eigenkapitalveränderungsrechnung

Kapitalflussrechnung

Zwischenlagebericht

und stellt den unterjährigen Emittentenbericht gemäß § 6 Abs. 2 des Regelwerks für das Marktsegment m:access dar. Er ist weder einer prüferischen Durchsicht unterzogen noch entsprechend § 317 HGB geprüft worden.

Soweit nichts Anderes erwähnt ist, gelten die Angaben im Konzernabschluss 2022, insbesondere die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, fort.

Der Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2023 kann auf unserer Homepage www.hasen-ag.de abgerufen werden.

Augsburg im August 2023

Der Alleinvorstand
Hans-Peter Bauer

Konzernbilanz zum 30.06.2023 nach IAS/​IFRS

AKTIVA

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Anhang 30.06.2023 31.12.2022
Pos. EUR EUR
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte 2.1.1 1,00 1,00
Sachanlagen 2.1.2 23.008,36 25.604,92
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 2.1.3 223.513.721,40 223.496.400,00
geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 2.1.4 417.981,07 383.378,08
Latente Steueransprüche 2.1.5 34.522,00 34.522,00
Langfristige Vermögenswerte gesamt 223.989.233,83 223.939.906,00
Kurzfristige Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.1.6 76.319,85 145.934,17
Übrige Forderungen und Vermögenswerte 2.1.7 1.282.041,85 1.300.646,86
Ertragsteuerforderungen 2.1.8 0,00 0,00
Zahlungsmittel 2.1.9 9.034.680,78 8.098.277,94
Zur Veräußerung gehalten langfristige Vermögenswerte 2.1.10 370.000,00 370.000,00
Kurzfristige Vermögenswerte gesamt 10.763.042,48 9.914.858,97
234.752.276,31 233.854.764,97

PASSIVA

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Anhang 30.06.2023 31.12.2022
Pos. EUR EUR
Eigenkapital 2.1.11
Gezeichnetes Kapital 7.200.000,00 7.200.000,00
Gewinnrücklagen 137.335.112,84 135.129.760,93
Eigenkapital der Anteilseigner des Mutterunternehmens 144.535.112,84 142.329.760,93
Minderheitsanteile am Eigenkapital 0,00 0,00
Eigenkapital gesamt 144.535.112,84 142.329.760,93
Langfristige Verbindlichkeiten
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 2.1.12 47.078.476,45 48.991.845,81
Übrige langfristige Verbindlichkeiten 2.1.13 587.466,06 583.378,04
Latente Steuerverbindlichkeiten 2.1.14 25.449.950,00 25.165.400,00
Langfristige Verbindlichkeiten gesamt 73.115.892,51 74.740.623,85
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 2.1.12 3.809.881,91 3.776.477,32
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.1.15 35.215,11 227.836,76
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 2.1.16 12.772.065,36 12.413.474,11
Kurzfristige Rückstellungen 2.1.17 355.945,00 245.099,00
Steuerverbindlichkeiten 2.1.18 128.163,58 121.493,00
Kurzfristige Verbindlichkeiten gesamt 17.101.270,96 16.784.380,19
234.752.276,31 233.854.764,97

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung vom 01.01.-30.06.2023 nach IAS/​IFRS

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Anhang 30.06.2023 30.06.2022
Pos. EUR EUR
1. Umsatzerlöse 2.2.1 5.437.746,38 4.951.695,53
2. sonstige betriebliche Erträge 2.2.2 6.966,29 59.127,61
3. Materialaufwand 2.2.3 -927.051,99 -916.537,30
4. Personalaufwand 2.2.4 -105.389,41 -77.635,30
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 2.2.5 -5.475,42 -5.759,36
6. sonstige betriebliche Aufwendungen 2.2.6 -1.164.171,98 -1.051.046,76
7. Finanzerträge 2.2.7 2.344,09 2.941,17
8. Finanzaufwendungen 2.2.8 -529.507,78 -524.127,84
10. Ergebnis vor Ertragsteuern 2.715.460,18 2.438.657,75
11. Ertragsteuern 2.2.9 -510.108,27 -3.970.382,99
12. Konzernergebnis 2.205.351,91 -1.531.725,24
davon entfallen auf
die Minderheitsgesellschafter 0,00 0,00
das Mutterunternehmen 2.205.351,91 -1.531.725,24
Anzahl der Aktien in Stück 480.000 480.000
Ergebnis je Aktie in EUR * 2.2.10 4,59 -3,19

* Es sind keine Optionsscheine, Wandelanleihen u.ä. vorhanden, aus denen die Ausgabe neuer Aktien resultieren könnte. Daher ist kein verwässertes Ergebnis je Aktie ermittelbar.

Gesamtergebnisrechnung vom 01.01.-30.06.2023 nach IAS/​IFRS

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30.06.2023 30.06.2022
EUR EUR
Konzernergebnis 2.205.351,91 -1.531.725,24
Sonstiges Ergebnis nach Steuern 0,00 0,00
davon entfallen auf
die Minderheitsgesellschafter 0,00 0,00
das Mutterunternehmen 0,00 0,00
Gesamtergebnis 2.205.351,91 -1.531.725,24
davon entfallen auf
die Minderheitsgesellschafter 0,00 0,00
das Mutterunternehmen 2.205.351,91 -1.531.725,24

Konzernanhang für den Zwischenberichtszeitraum 01.01.2023 bis 30.06.2023

1. Allgemeine Angaben

1.1 Informationen zum Unternehmen

Der Zwischenbericht wurde nach der Maßgabe des IAS 34 erstellt und umfasst für die Zwischenberichtsperiode vom 01.01.2023 bis 30.06.2023 einen "verkürzten Abschluss" (Condensed set of financial statements).

Die Erstellung des Zwischenberichts erfolgt in konsolidierter Form gemäß IAS 34.14. Der Konsolidierungskreis hat sich im Gegensatz zum Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 01.01.2022 bis 31.12.2022 nicht verändert und stellt sich wie folgt dar:

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Geschäftsanteil/​ Gezeichnetes Kapital/​
Kommanditanteil Kommanditanteil
30.06.2023 EUR 31.12.2022 EUR
Hasen-Immobilien Grundbesitz GmbH & Co. KG 90 % 9.000,00 9.000,00
Hasen-Immobilien Verwaltungs GmbH 100 % 25.000,00 25.000,00
Hasen-Real Estate Verwaltungs GmbH 100 % 25.000,00 25.000,00
Hasen-Immobilien Munich Bahnhofsplatz GmbH & Co. KG 90 % 9.000,00 9.000,00
Hasen-Immobilien Munich Verwaltungs GmbH 100 % 25.000,00 25.000,00
Hasen-Immobilien Gastro GmbH & Co. KG 90 % 9.000,00 9.000,00

Es wurden dieselben Konsolidierungsgrundsätze wie im Konzernabschluss 2022 zugrunde gelegt.

Ferner wurden im Zwischenbericht die gleichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie Berechnungsmethoden wie im Konzernabschluss 2022 befolgt.

Soweit es sich um Angabepflichten in anderen Standards als IAS 34 handelt, wurden diese nicht beachtet (IAS 34.18). Des Weiteren wurde auf Anhangsangaben verzichtet, die sich zum Konzernabschluss 2022 nicht verändert haben, unwesentlich sind oder nicht bereits an anderer Stelle im Zwischenbericht veröffentlicht wurden.

2. Erläuterungen der Abschlussposten

2.1.3 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

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EUR
Stand 31.12.2022 223.496.400,00
Zugang 568,00
Umbuchung 16.753,40
Stand 30.06.2023 223.513.721,40

2.1.6 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Der Forderungsbestand betrifft ausschließlich offene Pachten und Mieten. Einzelwertberichtigungen waren nicht erforderlich.

2.1.7 übrige Forderungen und Vermögenswerte

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30.06.2023 EUR 31.12.2022 EUR
a) Rechnungsabgrenzungsposten 151.330,70 142.735,23
b) Verrechnungskonto TI Immobilien GmbH & Co. KG 1.119.239,23 1.122.034,23
c) Umsatzsteuerforderung 7.016,28 31.869,98
d) sonstige Vermögenswerte 4.455,64 4.007,42
1.282.041,85 1.300.646,86

2.1.9 Zahlungsmittel

Bei den Zahlungsmitteln handelt es sich um Kassenbestände und Guthaben bei verschiedenen Banken, die zum Nominalwert angesetzt sind und auf EUR lauten.

2.1.10 Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte

Es handelt sich um das Objekt Georg-Odemer-Str.2 in Neusäß.

2.1.11 Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital der Hasen-Immobilien Aktiengesellschaft ist gegenüber dem Vorjahr unverändert in 480.000 nennbetragslose Stückaktien eingeteilt. Jede Stückaktie gewährt eine Stimme.

Der Posten Gewinnrücklagen beinhaltet die kumulierten Ergebnisse vorhergehender Perioden sowie das Ergebnis dieser Zwischenberichtsperiode.

2.1.12 Finanzverbindlichkeiten

Die übrigen kurz- und langfristigen Darlehen dienen der Finanzierung von Bestandsimmobilien. Sie sind voll durch Grundschulden besichert. Die Zinsen sind fest vereinbart.

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30.06.2023 EUR 31.12.2022 EUR
a) jederzeit fällig oder bis zu einem Jahr 3.809.881,91 3.776.477,32
b) mehr als ein Jahr bis zu fünf Jahren 15.924.766,10 15.785.598,64
c) mehr als fünf Jahre 31.153.710,35 33.206.247,17
50.888.358,36 52.768.323,13

2.1.13 Übrige langfristige Verbindlichkeiten

Die übrigen langfristigen Verbindlichkeiten beinhalten ausschließlich eine Kaufpreisleibrente in Höhe von TEUR 587 (Vj. TEUR 583), die durch eine Grundschuld besichert ist.

2.1.14 Latente Steuern

Die passiven latenten Steuern resultieren wie im Vorjahr lediglich aus der Bilanzierung von langfristigen Aktiva.

2.2 Erläuterungen der Gewinn- und Verlustrechnung

2.2.1 Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse beinhalten Erträge aus der Vermietung und Verpachtung in Höhe von TEUR 5.438 (Vj. TEUR 4.952).

2.2.3 Materialaufwand

Der Materialaufwand beinhaltet Aufwendungen für Reparaturen und Nebenkosten für eigene Anwesen in Höhe von TEUR 927 (Vj. TEUR 917).

2.2.4 Personalaufwand

Der Personalaufwand gliedert sich wie nachstehend:

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30.06.2023 30.06.2022
TEUR TEUR
a) Löhne und Gehälter 98 65
b) soziale Abgaben 7 13
105 78

2.2.6 Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten:

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30.06.2023 30.06.2022
TEUR TEUR
a) Betriebskosten 92 109
b) Verwaltungskosten 710 712
c) Abfindungsanspruch 362 230
1.164 1.051

2.2.8 Finanzaufwendungen

Die Finanzaufwendungen beinhalten:

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30.06.2023 30.06.2022
TEUR TEUR
a) Zinsanteil aus Kaufpreisleibrentenverpflichtungen 55 21
b) Bankzinsen 463 503
c) sonstige Zinsen 12 0
530 524

2.2.9 Ertragsteuern

Die Ertragsteuern setzen sich wie folgt zusammen:

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30.06.2023 30.06.2022
TEUR TEUR
a) laufende Steuern 226 176
b) latente Steuern 284 3.794
510 3.970

Der Berechnung der Steuern liegen die nach der derzeitigen Rechtslage zum Realisierungszeitpunkt geltenden oder erwarteten Steuersätze zugrunde. Der Steuersatz von 32,3% (Vj.32,3%) setzt sich zusammen aus einem Körperschaftsteuersatz in Höhe von 15%, Solidaritätszuschlag in Höhe von 5,5% auf die Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer in Höhe von 16,5% (Vj. 16,5%).

Augsburg, den 31. August 2023

Der Alleinvorstand

(Hans-Peter Bauer)

Eigenkapitalveränderungsrechnung zum 30. Juni 2023 nach IFRS

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Gezeichnetes Kapital Gewinnrücklagen/​ Bilanzgewinn Anteil der Konzernmutter Minderheitsanteile Konzerneigenkapital
EUR EUR EUR EUR EUR
a) Stand 01.01.2022 7.200.000,00 137.808.184,28 145.008.184,28 0,00 145.008.184,28
b) Dividendenausschüttung an Anteilseigner 0,00 -480.000,00 -480.000,00 0,00 -480.000,00
c) Konzernergebnis 0,00 -2.198.423,35 -2.198.423,35 0,00 -2.198.423,35
unrealisierte Gewinne/​Verluste sowie latente Steuern auf unrealisierte Gewinne/​Verluste 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Gesamtergebnis 0,00 -2.198.423,35 -2.198.423,35 0,00 -2.198.423,35
d) Stand 31.12.2022 7.200.000,00 135.129.760,93 142.329.760,93 0,00 142.329.760,93
e) Dividendenausschüttung an Anteilseigner 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
f) Konzernergebnis 0,00 2.205.351,91 2.205.351,91 0,00 2.205.351,91
unrealisierte Gewinne/​Verluste sowie latente Steuern auf unrealisierte Gewinne/​Verluste 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Gesamtergebnis 0,00 2.205.351,91 2.205.351,91 0,00 2.205.351,91
g) Stand 30.06.2023 7.200.000,00 137.335.112,84 144.535.112,84 0,00 144.535.112,84

Kapitalflussrechnung vom 01. Januar bis 30. Juni 2023 nach IFRS

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30.06.2023 /​ EUR 30.06.2022 /​ EUR
Konzernergebnis 2.205.351,91 -1.531.725,24
Ertragssteuern 510.108,27 3.970.382,99
Ergebnis vor Steuern 2.715.460,18 2.438.657,75
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 5.475,42 5.759,36
Veränderung der kurzfristigen Rückstellungen 110.846,00 -94.720,72
Zahlungswirksame Veränderung des Nettoumlaufvermögens 258.276,91 -122.159,04
Zinserträge und Zinsaufwendungen 527.163,69 521.186,67
Erhaltene Zinsen 2.344,09 2.941,17
Gezahlte Zinsen -529.507,78 -524.127,84
Gezahlte Ertragssteuern -218.887,69 -145.781,69
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 2.871.170,82 2.081.755,66
Auszahlungen für Investitionen in Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen -54.235,25 -278.150,92
Auszahlungen für Investitionen in Finanzanlagen in Immobilien -568,00 0,00
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -54.803,25 -278.150,92
Auszahlungen aus der Tilgung von Finanzkrediten -1.879.964,73 -1.836.504,83
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -1.879.964,73 -1.836.504,83
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands 936.402,84 -35.900,09
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 8.098.277,94 7.702.206,43
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 9.034.680,78 7.666.306,34

Zwischenlagebericht für die Zeit vom 01. Januar 2023 bis 30. Juni 2023 Hasen-Immobilien Aktiengesellschaft, Augsburg

1. Grundlagen des Unternehmens /​ Geschäftsmodel

Die Hasen-Immobilien Aktiengesellschaft (im Folgenden auch Hasen-Immobilien AG) ist eine Beteiligungsholding mit Immobilienbeteiligungen, die ausschließlich eigene Immobilien verwalten.

Bei den Beteiligungen handelt es sich um die Hasen-Immobilien Munich Bahnhofsplatz GmbH & Co. KG mit dem Anwesen Bahnhofplatz 1 in München sowie um die Hasen-Immobilien Grundbesitz GmbH & Co. KG und die Hasen-Immobilien Gastro GmbH & Co. KG mit dem überwiegend in Augsburg gelegenen Grundbesitz.

Die Kommanditanteile betragen unverändert jeweils 90%.

Die Geschäftsführungsaufgaben werden jeweils durch Komplementärgesellschaften ausgeübt, die nicht am Vermögen und am Ergebnis der Kommanditgesellschaften beteiligt sind. Die Komplementärin an der Hasen-Immobilien Munich Bahnhofsplatz GmbH & Co. KG ist die Hasen-Immobilien Munich Verwaltungs GmbH; daneben ist die Hasen-Immobilien Verwaltungs GmbH sowohl Komplementärin an der Hasen-Immobilien Grundbesitz GmbH & Co. KG wie auch an der Hasen-Immobilien Gastro GmbH & Co. KG. Sämtliche Geschäftsanteile an beiden Komplementärinnen hält die Hasen-Immobilien AG zu 100%.

2. Wirtschaftsbericht

a. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Auch das 1. Halbjahr 2023 war weiterhin von drei wesentlichen Themen bestimmt, dem Ukrainekrieg, der anhaltenden schwachen Konjunktur mit hoher Inflation und schließlich der Klimakrise mit den notwendigen Anstrengungen des Klimaschutzes.

Insgesamt sind die Prognosen über die Entwicklung des BIP (Bruttoinlandsprodukt) in Deutschland uneinheitlich. Wenngleich die Bundesregierung in ihrem Frühjahrsgutachten noch von einem Wachstum ausgegangen ist, gehen zwei führende deutsche Wirtschaftsinstitute von einem Schrumpfen der deutschen Wirtschaft im laufenden Jahr aus. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) geht von einem Rückgang des BIP von 0,2 % im Vergleich zum Vorjahr aus. Ebenso senkte das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) seinen Ausblick für 2023 auf minus 0,3 Prozent.

Vor allem die anhaltende hohe Inflation und die dadurch niedrige Kaufkraft der Haushalte sollen die deutsche Konjunktur zusätzlich bremsen (Handelsblatt vom 15.06.2023).

Auch die Betrachtung der tatsächlichen Entwicklung des BIPs in den ersten zwei Quartalen lässt nur eine sehr gedämpfte Stimmung zu. Nachdem das vierte Quartal 2022 sowie das erste Quartal 2023 rückläufig waren (sog. Technische Rezession), ist das BIP im zweiten Quartal im Verhältnis zum ersten Quartal - preis-, saison- und kalenderbereinigt - nicht weiter gesunken (0%) (Statistisches Bundesamt vom 28.07.2023).

Jedoch weisen sämtliche Frühindikatoren nach unten: Das Ifo-Geschäftsklima sinkt mit zunehmender Geschwindigkeit, der Index des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) fällt und das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) schätzt die Wahrscheinlichkeit einer neuen technischen Rezession auf knapp 80 Prozent (Handelsblatt vom 27.07.2023).

Zu allem Unglück macht sich die Schwächephase auch dort bemerkbar, wo es besonders wehtut: bei Firmenpleiten und Arbeitslosigkeit. Laut Insolvenztrend des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) stieg die Zahl an Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften im Juni auf den höchsten Stand seit 2016. Mit insgesamt 1.050 war die Zahl im Juni um 48 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Die steigende Anzahl von Firmenpleiten schlägt offensichtlich mittlerweile auf den Arbeitsmarkt durch. So ist im Juni überraschend die Arbeitslosenzahl gestiegen, anstatt wie üblich dank der Frühjahrsbelebung zu sinken (Handelsblatt vom 27.07.2023).

Die Inflation, als ein Teil der Bremsen wirtschaftlicher Entwicklung (s.o.), hat ihren Peak, den sie in der zweiten Hälfte 2022 erreicht hatte, offensichtlich überwunden und lag im Mai/​Juni/​Juli bei 6,1% bis 6,4%.

Gegen die immer noch hohe Inflation versucht die EZB mit Zinserhöhungen entgegenzusteuern, um diese zu brechen. Die Notenbanken sind insoweit in einem Zwiespalt gefangen, weil sie nicht gleichzeitig die Inflation bekämpfen und die Finanzmärkte stabilisieren können. Denn je höher die Zinsen steigen, desto brüchiger werden der Finanz- bzw. der sich refinanzierende Immobilienmarkt. Je weniger die Zinsen steigen, desto hartnäckiger bleibt aber die Inflation. Der an den Finanzmärkten maßgebliche Einlagensatz der EZB lag Anfang März 2023 noch bei 2,5 %. Zwischenzeitlich hat die EZB die Einlagefazilität nach mehreren Sitzungen auf 3,75 % erhöht. Die nächste EZB-Sitzung findet am 14. September 2023 statt.

Die vorgenannten negativen wirtschaftlichen Entwicklungen haben sich unweigerlich auf die inzwischen schwierige Situation im Immobilienbereich ausgewirkt:

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Sprunghaft angestiegene Baukosten und Bauzinsen sowie sprunghaft angestiegene Hypotheken- und Finanzierungszinsen (Handelsblatt u. a. vom 30.01.2023, 14.02.2023, 10.03.2023) mit der Folge, dass Bauprojekte neu überdacht, verschoben bzw. ganz fallen gelassen werden;

Einbruch an Baugenehmigungen sowie der Nachfrage an Baufinanzierungen und Finanzierungsvermittlungen (u.a. Handelsblatt vom 10.03. 2023, 13.03.2023 sowie vom 19.07.2023);

uneinheitliche Immobilienpreisentwicklung mit fallender Tendenz, auch wenn man verschiedentlich meint, in den nächsten 10 Jahren mit jährlichen Zuwachsraten von 7,2 % in Deutschland rechnen zu können (Handelsblatt vom 01.08.2023 nach einer veröffentlichten Umfrage des Münchner Ifo-Instituts mit dem Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik). Der erwartete Anstieg ist durchaus überraschend, weil die Immobilienpreise nach dem kräftigen Zinsanstieg im vergangenen Jahr zuletzt deutlich nachgegeben haben. Nach Rückgängen bereits zum Jahresende 2022 verbilligten sich im ersten Quartal 2023 Wohnungen sowie Ein- und Zweifamilienhäuser in Deutschland so stark wie seit 23 Jahren nicht mehr, so eine Mitteilung des Statistischen Bundesamtes. Wohnimmobilien hätten hiernach laut Bundesamt im ersten Quartal durchschnittlich 6,8 % zum Vorjahresquartal an Wert verloren (Handelsblatt vom 01.08.2023).

b. Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr 2023

Gemäß den Geschäftsberichten der Vorjahre konzentriert sich der Konzern auf die Bestands- und Immobilienverwaltung eigener Grundstücke, insbesondere den vorhandenen Immobilienbestand langfristig zu optimieren.

Das Ziel besteht darin, den Immobilienbestand im Rahmen einer intelligenten Diversifikation zu konsolidieren und konzentrieren, ihn optimal und umsichtig zu bewirtschaften sowie langfristig qualitativ und zukunftsorientiert zu verbessern. Diese Ausrichtung soll sich hierbei, soweit möglich, an den zukünftigen energetischen Anforderungen der Klimakrise orientieren und sich die Vorteile der Digitalisierung zu Nutze machen. Im Rahmen dieser von Vernunft und Weitsicht getragenen Ausrichtung sind vereinzelt An- und Verkäufe möglich.

Soweit es das Projekt Klausenberg 2 betrifft, werden neue Perspektiven einer erweiterten Entwicklung untersucht.

Wesentlich verändert hat sich die Situation in der Karolinenstr., nachdem der langjährige Mieter und angedachte Projektpartner überraschenderweise Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet hat. Hierdurch ist das bisherige Konzept komplett neu zu überdenken bzw. zu überarbeiten.

Im Bereich der Überarbeitung des gesamten Metering Systems haben sich die Gespräche zwischenzeitlich auf zwei Anbieter konzentriert, um den neuen gesetzlichen Vorgaben unterjähriger Berichtspflichten im Mietrecht zu entsprechen.

Des Weiteren wird ausdrücklich auf die ausführlichen Erläuterungen des Lageberichtes zum 31.12.2022 verwiesen, insbesondere im Hinblick auf die Bemühungen bzw. Anforderungen zum Klimaschutz.

3. Ertragslage des Hasen-Immobilien Konzerns

a. Die Umsatzerlöse des Konzerns nach IAS /​IFRS betragen im 1. Halbjahr 2023 TEUR 5.348 (Vj. TEUR 4.952).

b. Per 30.06.2023 beträgt das Zwischenergebnis vor Steuern TEUR 2.715 (Vj. TEUR 2.439).

Die Zahl der Arbeitnehmer im Konzern (kaufmännische Angestellte) beläuft sich auf durchschnittlich 4 Mitarbeiter.

4. Chancen- und Risikoberichterstattung

Soweit es die Chancen- und Risikoberichterstattung betrifft, wird weitestgehend auf die detaillierten Ausführungen der Chancen- und Berichterstattung des Lageberichtes zum 31.12.2022 Bezug genommen sowie an die obigen Erläuterungen zu den gesamtwirtschaftlichen und branchenbezogenen Rahmenbedingungen unter Ziffer 2a. angeknüpft.

Vor allem wird auf Grund der beschriebenen schwierigen wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland mit weiteren dramatischen Insolvenzen von Mietern insbesondere aus dem Einzelhandel zu rechnen sein, was zu spürbaren Leerständen, wesentlichen Veränderungen bisheriger Konzepte sowie erhöhten Umbaukosten führen wird.

Des Weiteren werden die Anforderungen des Klimaschutzes wesentlichen Einfluss auf die Vermietungsbranche haben, wie bereits das Gebäudeenergiegesetz und die EU-Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (EPBD) zeigen. Eine genaue Quantifizierung bzw. Bezifferung der Auswirkungen für die Gesellschaft ist bislang noch nicht möglich.

Trotz dieser schwierigen Veränderungen und den aufgezeigten Risiken geht die Berichtsgesellschaft nicht davon aus, dass sie in ihrer Existenz bedroht ist.

5. Prognosebericht

Der Konzern hält an der bisherigen Prognose fest, dass das ordentliche Ergebnis 2023 vor Steuern das Ergebnis 2022 vor Steuern in Höhe von EUR 5,8 Mio (jeweils ohne Berücksichtigung von Zeitwertveränderungen und vor Abfindungsanspruch Minderheitsgesellschafter) wieder erreichen kann. Das Ergebnis kann jedoch durch die Zeitwertveränderungen, wegen erhöhter Aufwendungen für energetische Sanierungen und Modernisierungen, durch erhöhte Reparaturaufwendungen, Baukostensteigerungen, durch sinkende Mieten im Einzelhandel sowie bei längeren Leerständen auf Grund von Insolvenzen von Mietern u.ä. beeinträchtigt sein. Eine genaue Quantifizierung der Verschlechterungen ist derzeit nicht möglich.

Augsburg, 31.08.2023

Der Alleinvorstand

Hans-Peter Bauer