![]() Duisburger Verkehrsgesellschaft AktiengesellschaftDuisburgJahresabschluss mit Bericht zur Gleichstellung und Entgeltgleichheit nach EntgTranspG 2017 - 2021 als Anlage des Lageberichts zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022Registergericht: Duisburg HRB 50InhaltAbkürzungsverzeichnis Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang für das Geschäftsjahr 2022 Allgemeine Angaben Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Erläuterungen zur Bilanz 1. Anlagevermögen 2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 3. Gezeichnetes Kapital 4. Kapitalrücklage 5. sonstige Rückstellungen 6. Verbindlichkeiten 7. Rechnungsabgrenzungsposten Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 8. Umsatzerlöse 9. sonstige betriebliche Erträge 10. Materialaufwand 11. Personalaufwand 12. Sonstige betriebliche Aufwendungen 13. Zinsen Sonstige Angaben 1. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen 2. Derivative Finanzinstrumente 3. Mitglieder des Vorstandes 4. Gesamtbezüge Vorstand (§ 285 Nr. 9 HGB) 5. Mitglieder des Aufsichtsrates 6. Gesamthonorar Abschlussprüfer (§ 285 Nr. 17 HGB) 7. Geschäfte mit nahestehenden Personen (§ 285 Nr. 21 HGB) 8. Latente Steuern (§ 285 Nr. 29 HGB) 9. Mutterunternehmen (§ 285 Nr. 14 HGB) Entwicklung des Anlagevermögens der DVG Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022 Grundlagen der Gesellschaft Wirtschaftsbericht 1. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen 1.1. Gesamtwirtschaftliche Entwicklung 1.2. Branchenentwicklung 2. Geschäftsverlauf 2.1. Absatz 2.2. Investitionen 2.3. Finanzierung 2.4. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 2.5. Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB 3. Lage 3.1. Ertragslage 3.2. Vermögenslage 3.3. Finanzlage Chancen- und Risikobericht Ausblick und Prognosebericht Abkürzungsverzeichnisscrollen
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Anhang für das Geschäftsjahr 2022Allgemeine AngabenDer Jahresabschluss der Duisburger Verkehrsgesellschaft Aktiengesellschaft - nachfolgend kurz "DVG" genannt - wird nach den maßgeblichen Vorschriften des Handelsgesetzbuches in der aktuellen gültigen Fassung und den ergänzenden Bestimmungen des Aktiengesetzes (AktG) sowie nach der Verordnung über die Gliederung des Jahresabschlusses von Verkehrsunternehmen aufgestellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Die immateriellen Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten bewertet und, soweit zulässig, planmäßig linear abgeschrieben. Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen bewertet. Bei der Ermittlung der Herstellungskosten werden die Vorschriften gemäß § 255 Abs. 2 HGB angewendet. Den Abschreibungen liegen grundsätzlich die amtlichen AfA-Tabellen vom Bundesministerium der Finanzen zugrunde. Die Gesellschaft behält sich vor, eine kürzere oder längere Nutzungsdauer für einzelne Vermögensgegenstände zu wählen, sofern dies den GoB und dem tatsächlichen Werteverzehr entspricht. Die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten werden linear und degressiv abgeschrieben. Der Übergang auf die lineare Methode erfolgt, sobald diese zu höheren Abschreibungen führt. Vermögensgegenstände, die nach dem 31. Dezember 2010 angeschafft worden sind, werden ausschließlich linear abgeschrieben. Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten zwischen 150,00 und 1.000,00 EUR, die bis zum 31.12.2017 angeschafft worden sind, sind im Zugangsjahr zu Sammelposten zusammengefasst worden und werden linear über 5 Jahre abgeschrieben. Aufgrund der Neuregelung der steuerlichen GWG-Regelung werden geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten zwischen 250,00 und 800,00 EUR, die nach dem 31.12.2017 angeschafft worden sind, im Jahr der Anschaffung vollständig abgeschrieben. Die Gesellschaft setzt erhaltene Investitionszuschüsse gemäß der Stellungnahme des Hauptfachausschusses des IDW 1/1984 i. d. F. 1990 von den Anschaffungs- oder Herstellungskosten des bezuschussten Vermögensgegenstandes ab. Die Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungsgesellschaften sind zu Anschaffungskosten bilanziert. Die sonstigen Ausleihungen, bei denen es sich um niedrigverzinsliche Darlehen handelt, sind mit dem Barwert angesetzt. Die Vorräte sind zu Anschaffungskosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips bewertet. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert angesetzt. Allen risikobehafteten Posten ist durch die Bildung von Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Das allgemeine Kreditrisiko ist durch pauschale Abschläge in Abhängigkeit der Überfälligkeit berücksichtigt. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden mit dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre abgezinst. Die Rückstellungen sind nach der versicherungsmathematischen "Projected-Unit-Credit-Methode" (PUC-Methode) gebildet. Als Rechnungszinsfuß werden 1,79 % (i. Vj. 1,87 %), ein Anwartschaftstrend von 2,50 % und eine Leistungsdynamik von 2,00 % zugrunde gelegt. Die biometrischen Faktoren finden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen unter Anwendung der "Richttafel RT 2018 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck Berücksichtigung. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe des siebenjährigen und des zehnjährigen Durchschnittszinssatzes beträgt 318.528,00 EUR. Mittelbare Pensionsverpflichtungen nach Art. 28 Abs. 1 Satz 2 EGHGB werden nicht passiviert. Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken sowie der Höhe nach noch nicht feststehende Verbindlichkeiten. Sie sind in der Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt. Die Gesellschaft hat Aufwandsrückstellungen aufgrund des Ansatzwahlrechts nach § 249 Abs. 2 HGB alte Fassung passiviert und das Wahlrecht nach Art. 67 Abs. 3 EGHGB zur Beibehaltung wahrgenommen. Diese Rückstellungen betreffen im Wesentlichen Rückbauverpflichtungen für stillgelegte Gleisanlagen. Die Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt. Erläuterungen zur Bilanz1. Anlagevermögen Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres in der Entwicklung des Anlagevermögens dargestellt. 2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände scrollen
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betreffen im Wesentlichen mit 675 T€ Forderungen gegen die Ruhrbahn GmbH für Betriebsleistungen der Straßenbahnlinie 901 und mit 241 T€ Forderungen gegen die Fa. Transdev für Fahrzeuggestellung. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen weisen im Wesentlichen Ansprüche aus der Verlustübernahme von 60.953 T€ und aus einem Kassenkredit i. H. v. 20.460 T€ an die DVV aus. Die sonstigen Vermögensgegenstände betreffen überwiegend Forderungen aus einer geltend gemachten Vertragsstrafe in Höhe von 3.474 T€, Forderungen aus Schadenersatzansprüchen in Höhe von 158 T€ und die Forderungen aus Fahrausweisen der Verkaufsstellen mit 135 T€. 3. Gezeichnetes Kapital Das gezeichnete Kapital ist voll eingezahlt und aufgeteilt in 14.000 Namensaktien im Nennwert von 1.000,00 DM (511,29 €) je Aktie. Die DVV, mit der ein Beherrschungsvertrag mit Ergebnisabführungsvereinbarung besteht, ist mit 74 %, die Stadt Duisburg mit 25,8 %, der Kreis Wesel und die Stadt Dinslaken sind mit je 0,1 % am gezeichneten Kapital beteiligt. 4. Kapitalrücklage Die Kapitalrücklage ist durch eine Einzahlung der Stadt Duisburg in Höhe von 6.000 T€ im Zusammenhang mit der Neubeschaffung von Schienenfahrzeugen auf 84.900 T€ erhöht worden. 5. sonstige Rückstellungen Die sonstigen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen mit 5.846 T€ Verpflichtungen im Personalbereich einschließlich der Restrukturierung und mit 4.572 T€ Verpflichtungen aus dem Naturalausgleich mit der Rheinbahn AG. Daneben sind Rückstellungen von 3.991 T€ für die mögliche Rückzahlung von Corona-Hilfen und von 2.500 T€ für die Verpflichtungen aus einem Rechtsstreit gebildet. Hinzu kommen Rückstellungen für die Verpflichtungen aus dem Gleisrückbau mit 1.669 T€ und aus dem Bereich Service und Sicherheit mit 323 T€. Des Weiteren sind Aufwandsrückstellungen i. S. des § 249 Abs. 2 HGB alte Fassung in Höhe von 11 T€ enthalten. 6. Verbindlichkeiten scrollen
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Bei den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ist das Darlehen der Bayern Landesbank München in Höhe von 13.424 T€ durch Bürgschaften der Stadt Duisburg gesichert. Für die Darlehen der Sparkasse Duisburg in Höhe von 6.755 T€ und der Deutschen Leasing in Höhe von 1.581 T€ wurden die angeschafften Busse sicherungsübereignet. Bei den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen handelt es sich mit 1.035 T€ im Wesentlichen um Verbindlichkeiten gegenüber der Fa. SPL Powerlines GmbH für die Erneuerung der Oberleitungsanlage Landschaftspark Nord / Rampe Bahnhofstraße. Darüber hinaus bestehen Verbindlichkeiten gegenüber der Fa. Alstom in Höhe von 655 T€ für die Lieferung von Drehgestellsätzen und der Fa. Evobus GmbH für die Lieferung der Elektrobusladeinfrastruktur in Höhe von 624 T€. Hinzu kommen mit 953 T€ Verbindlichkeiten gegenüber den Subunternehmern, die mit Fahrleistungen aus der Linienfremdvergabe beauftragt sind. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen enthalten überwiegend Liefer- und Leistungsverrechnungen. Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten u. a. lang- und mittelfristige Darlehen der Rheinischen Zusatzversorgungskasse von 530 T€ und Zuschüsse des Bundes und des Landes auf unfertige Anlagen mit 26.306 T€. 7. Rechnungsabgrenzungsposten Bei dem Rechnungsabgrenzungsposten handelt es sich um Ticketverkäufe für die Tarifperiode 2023 in Höhe von 167 T€. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung8. Umsatzerlöse scrollen
Die Umsatzerlöse betreffen neben den kassentechnischen Einnahmen auch Abgeltungsleistungen für die Schülerbeförderung gemäß § 11 a ÖPNVG NRW (Öffentlicher Personennahverkehr Nordrhein-Westfalen) und Ausgleichszahlungen nach § 231 SGB IX, für die Deutsche Bahn AG und Übersteiger. In den Umsatzerlösen sind periodenfremde Erlöse in Höhe von 3.393 T€ enthalten. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um Erlöse aus der Instandhaltung der Stadtbahnanlage in Höhe von 1.103 T€ und Erlöse aus Auflösung von Rückstellungen für Übersteiger mit 1.249 T€. 9. sonstige betriebliche Erträge Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten im Wesentlichen Erträge aus den Billigkeitsleistungen zum Ausgleich von Schäden im öffentlichen Personennahverkehr im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie von 21.906 T€ (i. Vj. 7.315 T€). Darüber hinaus sind in diesem Posten Erträge aus Zuschüssen gemäß § 11 a ÖPNVG NRW von 2.732 T€ (i. Vj. 2.749 T€) und der Auflösung von Rückstellungen mit 2.073 T€ (i. Vj. 2.219 T€) enthalten. Außerdem sind Erträge aus der VRR Provisionsabrechnung für Übersteiger mit 448 T€ (i. Vj. 578 T€) erfasst. In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde Erträge in Höhe von 6.612 T€ enthalten. Hierbei handelt es sich hauptsächlich um Billigkeitsleistungen zum Ausgleich von Schäden im öffentlichen Personennahverkehr im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie in Höhe von 4.125 T€. 10. Materialaufwand Der Materialaufwand beinhaltet hauptsächlich Aufwendungen für die Linienfremdvergabe in Höhe von 27.694 T€ (i. Vj. 24.877 T€). Darüber hinaus sind Aufwendungen für die konzerninterne Produktverrechnung und Konzernumlage mit 14.670 T€ (i. Vj. 14.798 T€), andere Dienste und Fremdleistungen mit 2.907 T€ (i. Vj. 2.932 T€) und Personalüberlassungen in Höhe von 1.239 T€ (i. Vj. 1.237 T€) enthalten. 11. Personalaufwand scrollen
Die Angaben nach § 285 Nr. 7 HGB wurden nach Maßgabe des § 267 Abs. 5 HGB ermittelt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, deren Hauptpflichten aus dem Arbeitsverhältnis ruhen, sind ab diesem Zeitpunkt nicht in den Angaben enthalten. Die Aufwendungen für Altersversorgung betragen 2.555 T€ (i. Vj. 3.201 T€). Die Mitgliedschaft der DVG im Abrechnungsverband I (umlagefinanziert) der Rheinischen Zusatzversorgungskasse (RZVK) ergibt sich aus der Anwendung des TV-N und der damit verbundenen Mitgliedschaft beim KAV-NW (Kommunaler Arbeitgeberverband Nordrhein-Westfalen). Bei der Leistung, welche die RZVK erbringt, handelt es sich um eine Rente im Rahmen der betrieblichen Altersversorgung. Der Umlagesatz für das Jahr 2021 beträgt unverändert 4,25 %. Die Summe der umlagepflichtigen Entgelte belief sich für das Geschäftsjahr 2021 auf 33.118 T€. Aus der Verschmelzung der VSD in 2010 ergibt sich in Verbindung mit der Personalübernahme ein Pflichtbeitragssatz von 6,10 % Arbeitgeberanteil und 0,40 % Arbeitnehmeranteil. Die Summe der meldepflichtigen Entgelte belief sich für das Geschäftsjahr 2021 auf 2.427 T€. Ein Fehlbetrag gemäß Artikel 28 EGHBG ist nicht ausgewiesen. 12. Sonstige betriebliche Aufwendungen Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten im Wesentlichen freiwillige Sozialaufwendungen in Höhe von 638 T€. Hierbei handelt es sich hauptsächlich um das Firmenticket in Höhe von 633 T€. Außerdem sind Aufwendungen aus den Abschreibungen auf Forderungen im Bereich der Ticketverkäufe und des erhöhten Beförderungsentgeltes in Höhe von 369 T€ (i. Vj. 515 T€) erfasst. In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ist ein periodenfremder Aufwand in Höhe von 2.508 T€ enthalten. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Rückforderungen von Coronazuwendungen und Fördergeldern in Höhe von 1.531 T€. 13. Zinsen Von den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen entfallen 2.166 T€ (i. Vj. 2.210 T€) auf verbundene Unternehmen. Aus der Abzinsung der Rückstellungen sind 32 T€ (i. Vj. 1 T€) ausgewiesen. Die Zinsen und ähnliche Aufwendungen beinhalten 22 T€ (i. Vj. 28 T€) aus verbundenen Unternehmen. Aus der Aufzinsung der Rückstellungen ergibt sich eine Belastung von 184 T€ (i. Vj. 229 T€). Sonstige Angaben1. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen Das Bestellobligo aus bereits erteilten Aufträgen zum 31.12.2022 beträgt 189.904 T€, davon entfallen 1.649 T€ auf verbundene Unternehmen. Aus Leasing-, Miet-, Wartungs- und sonstigen Dienstleistungsbezugsverhältnissen resultieren Verpflichtungen von 135.814 T€ (p. a. 58.404 T€). Für verbundene Unternehmen sind 24.931 T€ (p. a. 22.731 T€) enthalten. 2. Derivative Finanzinstrumente Die DVG setzt zum 31.12.2022 derivative Finanzinstrumente ein, um Marktpreisrisiken aus dem Bezug von Dieselkraftstoff zu reduzieren. In diesem Zusammenhang schließt die DVG mit dem Lieferanten ein Future-Termingeschäft ab, um somit einen Festpreis bzw. eine Preisabsicherung für das Folgejahr zu erhalten. Es handelt sich hierbei um einen "Take-or-pay-Vertrag" d. h. entweder Abnahme der Ware oder Ausgleichszahlung bei Nichtabnahme. Da sich der Marktpreis zum 31.12.2022 unterhalb des gesicherten Preises befindet, musste eine Rückstellung für drohende Verluste zum 31.12.2022 in Höhe von 5 T€ gebildet werden. 3. Mitglieder des Vorstandes Direktor Marcus O. Wittig Mitglied des Vorstandes Vorsitzender (Finanzen) Direktor Axel Prasch Mitglied des Vorstandes (Personal- / Sozialwesen) Direktor Andreas Gutschek Mitglied des Vorstandes (Infrastruktur / Digitalisierung) 4. Gesamtbezüge Vorstand (§ 285 Nr. 9 HGB) In den Werten der ehemaligen Vorstandsmitglieder und Hinterbliebenen finden sich sowohl die Bezüge bis zum 31.03.2022 als auch der Rückstellungsbetrag zum 31.12.2022 von Herrn Wandelenus. Dieser hat zum 01.01.2021 sein Mandat bei der DVG niedergelegt. Die Bezüge ehemaliger Vorstandsmitglieder und deren Hinterbliebener für das Geschäftsjahr 2022 betrugen 347 T€ (i. Vj. 415 T€). Für Pensionsverpflichtungen gegenüber diesem Personenkreis wurden 3.100 T€ (i. Vj. 3.140 T€) zurückgestellt. Die Tätigkeit von Herrn Wittig und Herrn Prasch wird im Rahmen ihres Dienstverhältnisses bei der DVV vergütet. Die Tätigkeit von Herrn Gutschek wird im Rahmen seines Dienstverhältnisses bei der SWDU vergütet. 5. Mitglieder des Aufsichtsrates scrollen
Gesamtbezüge Aufsichtsrat (§ 285 Nr. 9 HGB) Den einzelnen Mitgliedern des Aufsichtsrats wurden für ihre Tätigkeit im Berichtsjahr nach Maßgabe von § 108 Abs. 1 Nr. 9 GO NRW (Gemeindeordnung für das Land Nordrhein-Westfalen) folgende Gesamtbezüge im Sinne des § 285 Nr. 9 HGB gewährt: scrollen
Eine Aufteilung nach Komponenten im Sinne des § 285 Nr. 9a Satz 5 HGB ist nicht erforderlich, da es sich jeweils um erfolgsunabhängige Komponenten handelt. 6. Gesamthonorar Abschlussprüfer (§ 285 Nr. 17 HGB) Auf die Angabe des Honorars des Abschlussprüfers wird gemäß § 285 Nr. 17 HGB verzichtet. Die Angabe erfolgt im Konzernabschluss der DVV. 7. Geschäfte mit nahestehenden Personen (§ 285 Nr. 21 HGB) Mit nahestehenden Personen haben im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 folgende wesentliche Geschäftsbeziehungen bestanden: scrollen
Die Bereitstellung von Liquidität erfolgt für die DVG über das konzernweite Cash-Pooling der DVV. 8. Latente Steuern (§ 285 Nr. 29 HGB) Die Gesellschaft ist Teil des ertragsteuerlichen Organkreises der DVV. Entsprechende Erläuterungen zu den latenten Steuern erfolgen im Anhang der DVV. 9. Mutterunternehmen (§ 285 Nr. 14 HGB) Mutterunternehmen der DVG ist die DVV. Der Jahresabschluss der DVG wird in den Konzernabschluss der DVV einbezogen. Der Konzernabschluss der DVV wird im Bundesanzeiger bekannt gemacht. Der Verlust von 60.953 T€ (i. Vj. 60.098 T€) wird aufgrund des bestehenden Beherrschungsvertrages mit Ergebnisabführungsvereinbarung von der DVV übernommen.
Duisburg, den 24.03.2023 DUISBURGER VERKEHRSGESELLSCHAFT AKTIENGESELLSCHAFT Marcus O. Wittig Axel Prasch Andreas Gutschek Entwicklung des Anlagevermögens der DVG(alle Werte in Euro)scrollen
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Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022Grundlagen der GesellschaftDie DVG ist ein Unternehmen im Konzernverbund der DVV. Sie erbringt auf Basis des Nahverkehrsplanes für die Stadt Duisburg die Verkehrsleistungen für Duisburg und bedient gleichzeitig Teilstrecken in den Nachbarkommunen. Zum Unternehmenszweck gehört der Betrieb und die Bereitstellung und Instandhaltung von Fahrzeugen, Betriebsanlagen und Infrastruktur sowie die Verwaltung und Nutzung von betriebseigenen Grundstücken. Mit der Erbringung von Verkehrsleistungen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) für Duisburg und die angrenzenden Kommunen erfüllt die DVG den ihr übertragenen öffentlichen Zweck. Wirtschaftsbericht1. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen 1.1. Gesamtwirtschaftliche Entwicklung Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) führt in seinem Jahreswirtschaftsbericht 2023 auf, dass insbesondere der weiterhin andauernde russische Angriffskrieg gegen die Ukraine langfristige ökonomische Auswirkungen haben wird. Zwar hat sich die deutsche Wirtschaft nach Ausführung des BMWK bislang als widerstandsfähig erwiesen und eine akute Energieknappheit sowie eine flächendeckende Einstellung der Produktion und Entlassung von Mitarbeitern einiger Betriebe wurde verhindert. Dennoch stelle sich heraus, dass Deutschland aufgrund der Notwendigkeit der Transformation zu einer ökologisch wie sozial nachhaltigen und innovationsgetriebenen Volkswirtschaft vor großen strukturellen Herausforderungen steht. 1 Gegenüber der Jahresprojektion des vergangenen Jahres, in der in Erwartung einer spürbaren wirtschaftlichen Erholung nach den Folgen der Corona-Pandemie von einem Zuwachs des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts des Jahres 2022 in Höhe von 3,6 Prozent ausgegangen worden ist, liegt der Wert laut vorläufigem Jahresergebnis des Statistischen Bundesamts aufgrund diverser Effekte des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine bei 1,9 Prozent. Als Hauptgrund für den geringeren Zuwachs wird insbesondere der Rückgang und schließlich der Wegfall russischer Gaslieferungen sowie die daraus resultierenden massiven Energie- und Nahrungsmittelpreissteigerungen aufgeführt. Der Anstieg der Verbraucherpreise liegt mit 7,9 Prozent mehr als doppelt so hoch wie in der Jahresprojektion 2022 angenommen (3,3 Prozent). Die Investitionstätigkeit der Unternehmen in Anlagen und Bauten entwickelt sich aufgrund der stark gestiegenen Preise für Energie und Rohstoffe sowie der Unsicherheiten in Folge der geopolitischen Spannungen schwächer als unterstellt. Unter der Energiekrise leidet auch das weltwirtschaftliche Umfeld und insbesondere die für Deutschland wichtigen europäischen Märkte. Infolgedessen liegt auch der Leistungsbilanzüberschuss erstmals seit 2011 wieder unter 6 Prozent in Relation zum Bruttoinlandsprodukt. Positiv entwickelt sich hingegen der private Konsum. Dies ist nach Ausführung des BMWK auf den Wegfall fast aller Corona-Beschränkungen im Frühsommer 2022 zurückzuführen. 2 Als Ausblick für das Jahr 2023 geht die Bundesregierung im Rahmen der Jahresprojektion 2023 von einem Zuwachs des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts in Höhe von 0,2 Prozent aus. Zwar ist die Ausgangslage zum Jahreswechsel eine Bessere, da akute Risiken wie eine Energieknappheit über den Winter oder eine Verschärfung der Lieferkettenengpässe infolge der zuvor strikten Zero-Covid-Politik Chinas nicht eingetreten sind. Dennoch sind die schwache Entwicklung der Weltwirtschaft sowie die weiterhin hohen Energiepreise und Inflationsraten infolge des anhaltenden Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine eine Belastung für die wirtschaftliche Lage in Deutschland. Durch eine Abschwächung der hohen Inflationsdynamik im Verlauf des Jahres 2023, den Impulsen der fiskalischen Stabilisierungsmaßnahmen und einer angenommenen moderaten weltwirtschaftlichen Belebung wird eine positivere Entwicklung im Jahresverlauf unterstellt. 3
1 Vgl. BMWK Jahreswirtschaftsbericht 2023 (Stand
Januar 2023), S. 10.
Während die Inflation im Jahr 2021 nur bei 3,1 Prozent lag, hat sich diese im Jahr 2022 auf jahresdurchschnittlich 7,9 Prozent erhöht. 4 Der dafür verantwortliche massive Anstieg der Energie- und Nahrungsmittelpreise hat zuletzt auch zu einer steigenden Kerninflationsrate geführt. Dementgegen wirken die von der Bundesregierung beschlossenen Strom- und Gaspreisbremsen. Daher werden für das Jahr 2023 weiterhin hohe, aber im Jahresverlauf rückläufige Inflationsraten erwartet. Insgesamt wird für 2023 damit gerechnet, dass der Anstieg des Verbraucherpreisniveaus mit 6,0 Prozent abermals deutlich ausfallen und zu realen Einkommens- und Kaufkraftverlusten führen wird. Das BMWK erwartet daher eine starke Belastung der binnenwirtschaftlichen Entwicklung. 5 In der Jahresprojektion 2022 wurde die Dynamik des Arbeitsmarktes unterschätzt, da die Erwerbstätigkeit im Jahresdurchschnitt mit 560.000 Personen stärker zunahm als aufgrund der ungünstigeren wirtschaftlichen Lage mit 425.000 erwartet wurde. Zwar sank die Arbeitslosigkeit nicht so stark wie unterstellt, allerdings unterlag diese durch die Einbeziehung der aus der Ukraine geflüchteten Personen in die Erwerbstatistik ab dem Sommer einer Sonderentwicklung. So liegt die Arbeitslosenquote mit 5,3 Prozent nur knapp über den in der Jahresprojektion 2021 erwarteten 5,1 Prozent. 6 Mit 45,7 Millionen Beschäftigten erreicht die Erwerbstätigkeit zum Jahresende 2022 einen Höchststand. Trotz der konjunkturellen Abkühlung dürfte sich der Trend des Beschäftigungsaufbaus auch in 2023 fortsetzen. Laut Umfragen gab es allerdings im Herbst 2022 1,8 Millionen offene Stellen. Darin spiegelt sich auch der Fachkräftemangel wider, der zu den größten Problemen vieler Unternehmen zählt. Für 2023 rechnet das BMWK mit einem leichten Anstieg der Erwerbstätigkeit um 160.000 Personen. 7 Im Jahresverlauf wird mit einer rückläufigen Arbeitslosigkeit gerechnet. Durch den aus der Erfassung ukrainischer Geflüchteter in der Grundsicherung entstandenen statistischen Überhang aus dem Vorjahr 2022 wird der Jahresdurchschnitt allerdings geringfügig um 65.000 auf 2,5 Millionen Personen steigen. 8 Letztlich ist für die weitere wirtschaftliche Entwicklung festzuhalten, dass insbesondere der anhaltende Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, die geldpolitische Drosselung im Zuge der hohen Inflation, die hohe Verschuldung, ansteigende Finanzmarktrisiken sowie weiterhin bestehende Lieferkettenengpässe ein hohes Risiko darstellen. 9 1.2. Branchenentwicklung Die Entwicklung des öffentlichen Personenverkehrs in Deutschland ist 2022 von einer langfristigen Veränderung des Nutzungsverhaltens infolge der sich abschwächenden Corona-Pandemie sowie der temporären Einführung des 9-Euro-Tickets in den Monaten Juni bis August 2022 als politische Kostenerleichterung für die Bürgerinnen und Bürger infolge des Angriffskriegs in der Ukraine beeinflusst. Die Daten des Statistischen Bundesamtes liegen bisher für die ersten drei Quartale 2022 vor.
3 Vgl. BMWK Jahreswirtschaftsbericht 2023 (Stand
Januar 2023), S. 135.
Die Zahl der beförderten Personen ist in den ersten neun Monaten des Berichtsjahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gemäß den Angaben des Statistischen Bundesamtes um +33,5 % gestiegen. Hierbei sind die beförderten Personen im Liniennahverkehr mit Eisenbahnen, Straßenbahnen und Omnibussen berücksichtigt. Die Entwicklung in Nordrhein-Westfalen zeigt einen geringeren Anstieg (+19,3 %, +233,874 Mio.). Die Fahrtenentwicklung im VRR zeigt für die Monate Januar bis einschließlich September 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eine Steigerung von ca. +11,1 %, was rd. +66,612 Mio. Fahrten entspricht. Die Entwicklung der DVG ist mit +2,710 Mio. Fahrten (+8,9 %) ebenfalls positiv. Die Beförderungsleistung in Deutschland ist - bezogen auf die ersten drei Quartale der Jahre 2022 und 2021 - insgesamt um +24,410 Mrd. Personenkilometer (+48,9 %) gestiegen. Der Liniennahverkehr mit Eisenbahnen verzeichnet dabei mit +16,896 Mrd. Personenkilometer (+77,6 %) die stärkste Zunahme, gefolgt vom Liniennahverkehr mit Omnibussen (+4,680 Mrd.; +23,1 %) und dem Straßenbahnverkehr (+2,835 Mrd.; +36,1 %). Die Entwicklung in Nordrhein- Westfalen ist mit +28,6 % (2,621 Mrd.) ebenfalls steigend. Die Abonnentenzahlen (ohne SemesterTicket) im VRR sind in den ersten drei Quartalen des Jahres 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen (+0,3 %). Die DVG muss einen Rückgang der Abo-Tickets von -4.185 (-1,2 %) verzeichnen. 2. Geschäftsverlauf 2.1. Absatz Die Anzahl der beförderten Fahrgäste im Jahr 2022 übertrifft mit 45,252 Mio. das Vorjahresniveau von 42,488 Mio. Fahrgästen. Es zeigt sich eine Erholung der Fahrgastzahlen im Rahmen der Corona-Pandemie, auch wenn das Vor-Pandemie-Niveau noch nicht erreicht wird. Den Schwerpunkt bildet die Ticketform der Abo-Monatskarten, die 17,8 % (8,038 Mio.) der Fahrgäste nutzen. Gegenüber dem Vorjahr zeigt sich ein Rückgang von 0,476 Mio. Fahrgästen. Im klassischen Bartarif sinkt die Anzahl der Fahrgäste um 12,9 % auf 3,040 Mio. Der Rückgang ist auf die Einführung des 9-Euro-Tickets in den Monaten Juni bis August zurückzuführen. Dieses Ticket nutzten 4,789 Mio. Fahrgäste. Der entgeltliche Linienverkehr verzeichnet im Jahr 2022 43,722 Mio. Fahrgäste nach 41,051 Mio. Fahrgästen im Jahr 2021. Auch der Anteil der beförderten Schwerbehinderten steigt um 6,5 % auf 1,530 Mio. Fahrgäste. Der für die Erstattungsleistungen der unentgeltlichen Beförderung schwerbehinderter Personen zugrunde zu legende Anteil von beförderten Fahrgästen mit Schwerbehinderung wurde für das Jahr 2022 vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen auf 3,49 % festgelegt. Die DVG hat für das Jahr 2022 einen Erstattungssatz von 3,50 % zugrunde gelegt. Die zuletzt prognostizierten Fahrgastzahlen 2022 betragen 46,488 Mio., für 2023 erwartet die DVG Fahrgastzahlen in Höhe von 51,554 Mio. Im Jahr 2022 erbringt die DVG insgesamt 14,3 Mio. Nutzkilometer, davon 10,1 Mio. km mit Bussen und 4,2 Mio. km mit Straßen- und Stadtbahnen. Das Angebot entspricht insgesamt dem Vorjahreswert. Die Personenkilometer liegen im Jahr 2022 bei 270,9 Mio. km (Bus: 152,5 Mio. km, Schiene: 118,4 Mio. km) nach 273,1 Mio. km im Jahr 2021. Der geplante Wert für das Jahr 2022 liegt bei 295,3 Mio. km. Die wesentlichen Änderungen zum Vorjahr und den geplanten Verkehrsleistungen resultieren aus der Abwicklung von Baumaßnahmen und Fahrzeugmangel im Schienenverkehr. Für das Jahr 2023 sind 15,2 Mio. Nutzkilometer geplant. Bei den Personenkilometern sieht der Plan 2023 eine Leistung von 295,7 Mio. km vor. 2.2. Investitionen Die aus den operativen Investitionsaktivitäten der DVG resultierenden Anlagenzugänge in die immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen belaufen sich im Berichtsjahr vor Zuschussverrechnung auf 24,846 Mio. €. Abzüglich der abgesetzten Investitionszuschüsse in Höhe von 0,126 Mio. € ergeben sich Anlagenzugänge nach Zuschussverrechnung in Höhe von 24,720 Mio. €. Für sonstige Ausleihungen im Bereich der Finanzanlagen werden 0,026 Mio. € ausgegeben. Nach Investitionsbereichen gegliedert liegt der Schwerpunkt der Brutto-Investitionen in der Beschaffung von neuen Bahnen (8,837 Mio. €). Die Baumaßnahme "Linie 903, Meiderich, Teilabschnitt 9" (2,931 Mio. €) dominiert im Gleis- und Fahrleitungsbau. Im Bereich der Streckenausrüstungs- sowie -sicherungsanlagen werden 0,322 Mio. € in das Vorhaben "Mittelspannungsstation Unkelstein" investiert. Im Bereich Betriebsmittel - Bus werden 0,536 Mio. € in die Ladeinfrastrukur für E-Busse investiert. Im gemeinsamen Bereich dominieren die Vorhaben "Dacharbeitsbühne (1,464 Mio. €), "Schienenschleiffahrzeug" (1,318 Mio. €) sowie "Neubau der Radsatzhalle" (2,204 Mio. €). Die zum Bilanzstichtag bestehenden Investitionsverpflichtungen belaufen sich auf 37,543 Mio. € und betreffen insbesondere die Beschaffung neuer Straßenbahnen. 2.3. Finanzierung Die Finanzierung der Investitionen des abgelaufenen Geschäftsjahres erfolgt durch Eigen- und Fremdmittel sowie Abschreibungen und die Verlustübernahme durch die DVV. Darüber hinaus ist eine Einzahlung der Stadt Duisburg in die Kapitalrücklage in Höhe von weiteren 6,000 Mio. € im Zusammenhang mit der Neubeschaffung von Schienenfahrzeugen erfolgt. Zwischen der DVG und der DVV besteht eine Cash-Pooling Vereinbarung. Die DVG führt Zahlungsmittelüberschüsse an die DVV ab. Auf der Gegenseite stellt die DVV der DVG liquide Mittel zwecks Regulierung ihrer kurzfristigen finanziellen Verpflichtungen zur Verfügung. Die Zahlungsmittel werden zwischen den Gesellschaften marktüblich verzinst. Langfristige Finanzierungen werden von der DVG in eigenem Namen aufgenommen. 2.4. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Die DVG hat am 31.12.2022 insgesamt 773 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (nach Köpfen), 19 Beschäftigte mehr als am 31.12.2021. Die Angaben werden nach Maßgabe des § 267 Abs. 5 HGB ermittelt. Dabei sind u. a. Beschäftigte, deren Hauptpflichten aus dem Arbeitsverhältnis ruhen, ab diesem Zeitpunkt nicht in den Angaben enthalten. Teilzeitbeschäftigte sind nicht anteilig umgerechnet. 2.5. Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB Am 12.08.2021 ist das Gesetz zur Ergänzung und Änderung der Regelungen für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst (FüPoG II) in Kraft getreten. Es handelt sich hierbei um die Nachfolgeregelung des Gesetzes für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst vom 01.05.2015. Ziel des Gesetzes ist es, den Anteil von Frauen in Führungspositionen sowohl im privaten wie auch im öffentlichen Sektor signifikant zu erhöhen und damit die verfassungsrechtlich garantierte gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern auch in diesen Bereichen weiterhin zu fördern. Mit den gesetzlichen Regelungen zur Geschlechterquote und zu den verbindlichen Zielgrößen soll mittelfristig eine signifikante Verbesserung des Frauenanteils an Führungspositionen der Wirtschaft erreicht werden, die letztlich zu einer Geschlechterparität führen soll. Am 12.05.2022 wurden für die DVG nachfolgend aufgeführte Zielgrößen für den Zeitraum vom 01.07.2022 bis 30.06.2027 gemäß § 111 Abs. 5 AktG für einen Frauenanteil im Aufsichtsrat und der Geschäftsführung wie folgt festgeschrieben: scrollen
Der Vorstand der DVG in seiner jetzigen Besetzung ist mittelfristig bzw. langfristig bestellt. Wieder- und / oder Neubestellung sind erst zum 01.07.2023, 01.10.2026 bzw. 01.01.2028 möglich. Bis dahin liegt eine rechtswirksame Bestellung des Vorstandes vor. Für die nachgelagerten Ebenen 1 und 2 sind die Zielgrößen gemäß § 76 Abs. 4 AktG aufgrund der aktuellen Beschäftigungsstruktur für das Geschäftsjahr 2022 bei der scrollen
festgeschrieben. Im Ergebnis werden im Berichtsjahr 2022 die Zielgrößen für den Aufsichtsrat, die Geschäftsführung und die nachgelagerte Ebene 1 und die Ebene 2 erreicht. 3. Lage Die bedeutsamsten Leistungsindikatoren für die DVG sind die Gesamtleistung sowie der kommunale Deckungsbeitrag, der dem handelsrechtlichen Jahresfehlbetrag entspricht. Gesamtleistung und kommunaler Deckungsbeitrag werden zur internen Steuerung des Unternehmens herangezogen. Neben diesen finanziellen Leistungsindikatoren haben die nichtfinanziellen Leistungsindikatoren Nutz- und Personenkilometerleistung sowie die Anzahl der Fahrgäste hohen Anteil am Erfolg der DVG. Die Entwicklung der Leistungsindikatoren wird in den Absätzen 2.1. Absatz sowie 3.1 Ertragslage dargestellt. 3.1. Ertragslage Die Umsatzerlöse betragen 56,794 Mio. € im Geschäftsjahr 2022 (Vorjahr: 58,063 Mio. €). Im Vergleich zum Vorjahr ist ein Rückgang von 1,269 Mio. € zu verzeichnen. Die in den Umsatzerlösen enthaltenen Erlöse aus Verkehrsleistungen verringern sich um 4,620 Mio. € bzw. 9,7 % gegenüber 2021. Sie betragen 2022 42,898 Mio. €. Es zeigt sich im Jahr 2022 eine Erholung der Fahrgastzahlen im Rahmen der Corona-Pandemie, dem stehen jedoch Mindereinnahmen durch das vergünstigte 9-Euro-Ticket in den Monaten Juni bis August entgegen, so dass die Verkehrseinnahmen gegenüber dem Vorjahr insgesamt rückläufig sind. Die Einnahmen aus den von den Fahrgästen gezahlten Fahrgeldern, die sog. Kassentechnischen Einnahmen, sinken im Jahr 2022 gegenüber 2021 um 5,393 Mio. € bzw. 11,7 % auf 40,557 Mio. €. Die Tarifeinnahmen aus dem Bar- und Zeitkartenverkehr fallen mit 39,908 Mio. € um 4,925 Mio. € oder 11,0 % geringer aus als im Vorjahr (44,833 Mio. €). Wesentlicher Faktor für diesen Rückgang ist das 9-Euro-Ticket. Auf das Sozialticket entfallen dabei im Jahr 2022 2,143 Mio. € (2021: 2,272 Mio. €) der Einnahmen. Im Jahr 2022 beträgt die Abgeltungszahlung für den Fremdnutzerausgleich, unter Berücksichtigung der Nachzahlungen für Vorjahre und Rückstellungen, -2,789 Mio. €. Im Jahr 2022 wirkt sich der Bescheid des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr zum Fremdnutzerausgleich für das Jahr 2021 positiv aus. Die Abgeltungszahlungen für die Deutsche Bahn und Übersteiger lagen im Jahr 2021, ebenfalls unter Berücksichtigung der Nachzahlungen für Vorjahre und Rückstellungen, bei -3,939 Mio. €. Die sonstigen Umsatzerlöse betreffen vorrangig Erlöse aus Hilfsgeschäften, Kostenerstattung für die Unterhaltung und die Nutzung der Stadtbahnanlagen sowie den Auftragsverkehr Mülheim. Diesen Umsatzerlösen stehen Aufwendungen im Materialaufwand gegenüber. Die sonstigen Umsatzerlöse steigen von 5,784 Mio. € im Jahr 2021 auf 10,485 Mio. € im Jahr 2022. Größte Position sind Erlöse im Rahmen der Stadtbahnanlagen. Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr kommt vornehmlich aus den gestiegenen Erlösen der Stadtbahnmaßnahme für die Migration der Zugsicherung. Die sonstigen betrieblichen Umsatzerlöse betragen im Jahr 2022 3,411 Mio. € (Vorjahr: 4,761 Mio. €). Im Vorjahr gab es periodenfremde Erlöse für die Migration der Zugsicherung und Erlöse aus der endgültigen Einnahmeaufteilung der Jahre 2018 bis 2020. Bestandsveränderungen Die Veränderungen im Bestand an unfertigen Leistungen betragen im Jahr 2022 -0,224 Mio. € (Vorjahr: 0,379 Mio. €). Aktivierte Eigenleistungen Die aktivierten Eigenleistungen liegen im Jahr 2022 bei 1,435 Mio. € nach 1,430 Mio. € im Jahr 2021. Sonstige betriebliche Erträge Die sonstigen betrieblichen Erträge betragen im Jahr 2022 28,230 Mio. € (Vorjahr 18,845 Mio. €). Dazu tragen vor allem die Billigkeitsleistungen zum Ausgleich von Schäden im öffentlichen Personennahverkehr im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie für das Jahr 2022 und dem 9-Euro-Ticket und Rückstellungsauflösungen bei. Des Weiteren gibt es periodenfremde Erträge für die Restzahlung der Billigkeitsleistungen im Rahmen der Corona-Pandemie für das Jahr 2021. Materialaufwand Die Materialaufwendungen liegen mit insgesamt 79,454 Mio. € im Jahr 2022 um 6,021 Mio. € (8,2 %) über dem Vorjahr. Bei den Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe erhöht sich der Aufwand für Strom (vor allem Fahrstrom) auf 3,151 Mio. €, das sind 0,075 Mio. € mehr als im Jahr 2021. Die Aufwendungen für Materialverbrauch steigen im Jahresvergleich auf 8,256 Mio. €, hier spielt unter anderem der gestiegene Aufwand für Dieseltreibstoff eine Rolle. Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind 2022 mit 11,691 Mio. € höher als im Jahr 2021 (10,443 Mio. €). Die Aufwendungen für bezogene Leistungen verändern sich im Jahr 2022 gegenüber 2021 mit einem Anstieg um 4,773 Mio. € (7,6 %) auf 67,764 Mio. € negativ. Wesentlicher Treiber sind zum einen die Aufwendungen für die Linienfremdvergabe, die aufgrund höherer Fahrleistungen und höherer Preise der Subunternehmer im Jahr 2022 um 2,817 Mio. € ansteigen. Ein weiterer Einflussfaktor ist der Aufwand für die Migration der Zugsicherung. Geringere periodenfremde Aufwendungen und niedrigere Reinigungs- und Bewachungsleistungen können den Anstieg zum Teil ausgleichen. Personalaufwand Der Personalaufwand liegt mit 49,617 Mio. € um 1,226 Mio. € (2,5 %) über dem Vorjahr. Der Anstieg gegenüber 2021 resultiert insbesondere aus höheren Entgeltzahlungen. Entsprechend des Tarifverhandlungsergebnisses des TV-N im Jahr 2020 wird die Entgelttabelle zum 01.04.2022 um 1,8 Prozent angepasst. Der Personalbestand der DVG steigt im Jahresdurchschnitt 2022 umgerechnet in Vollzeitäquivalente auf 743 Mitarbeiter (Vorjahr 740). Die Angaben zum Personalbestand werden nach Maßgabe des § 267 Abs. 5 HGB ermittelt. Abschreibungen Aufgrund der Lieferverzögerungen der neuen Schienenfahrzeuge sinken im Jahr 2022 die Abschreibungen auf 10,037 Mio. €. Sonstige betriebliche Aufwendungen Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen hatten im Jahr 2022 ein Volumen von 7,768 Mio. €. Der Anstieg beträgt 2,319 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr. Ursächlich für den Anstieg sind insbesondere periodenfremde Aufwendungen für die Migration der Zugsicherung aus dem Jahr 2020 und eine Rückstellungszuführung im Rahmen der Billigkeitsleistungen zum Ausgleich von Schäden im Rahmen der Corona-Pandemie für das Jahr 2021. Gesamtleistung und Rohergebnis Im Jahr 2022 überschreitet die Gesamtleistung der DVG die Vorjahresleistung um 7,518 Mio. € (9,6 %) und beträgt 86,235 Mio. €. Die für das Berichtsjahr geplante Gesamtleistung liegt bei 70,465 Mio. €, 15,770 Mio. € niedriger als das Ist 2022, was seine Ursache insbesondere darin hat, dass die sonstigen betrieblichen Erträge um 23,975 Mio. € über Plan liegen, während die Umsatzerlöse den Plan um 7,247 Mio. € unterschreiten. Beim Rohergebnis (Gesamtleistung vermindert um Materialaufwand) ist eine Verbesserung von 5,284 Mio. € im Jahr 2021 auf 6,780 Mio. € im Jahr 2022 zu verzeichnen. Betriebsergebnis vor Finanzergebnis und Steuern Das Betriebsergebnis fällt im Jahr 2022 mit -60,642 Mio. € schlechter aus als im Jahr 2021 (-59,625 Mio. €). Finanzergebnis Das Finanzergebnis liegt bei -0,221 Mio. €. Es verbessert sich gegenüber dem Vorjahr. Jahresfehlbetrag Das Jahresergebnis weist für 2022 einen Verlust von 60,953 Mio. € nach 60,098 Mio. € im Jahr 2021 aus. Das Gesamtergebnis der DVG ist damit um 0,855 Mio. € (1,4 %) schlechter. Das für 2022 geplante Jahresergebnis von -78,943 Mio. € wird übertroffen. Hauptursache für die Verbesserung gegenüber dem geplanten Ergebnis sind die ungeplanten Billigkeitsleistungen zum Ausgleich der Schäden im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Für 2023 wird mit einem Jahresfehlbetrag von 73,707 Mio. € gerechnet. 3.2. Vermögenslage In der nachstehenden Übersicht sind die Bilanzzahlen gruppenweise zusammengefasst: Bilanzstruktur Aktiva scrollen
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Zur Beurteilung der Vermögenslage wurden die einzelnen Bilanzposten hinsichtlich ihrer Fristigkeit analysiert und entsprechend dem kurz- oder langfristigen Bereich zugeordnet. Soweit Fremdkapital der Finanzierung der Finanzierung von langfristigem Vermögen dient, wurde es Vollständig dem langfristigen Bereich zugeordnet. Im Übrigen wurde Fremdkapital mit einer Laufzeit unter einem Jahr "kurzfristig" eingeordnet. Die Bilanzsumme erhöht sich im Berichtsjahr von 250,107 Mio. € um 20,885 Mio. € oder 8,4 % auf 270,992 Mio. €. Das Eigenkapital hat sich durch die Einzahlung der Stadt Duisburg in Höhe von 6,000 Mio. € auf 93,465 Mio. € erhöht. Die Eigenkapitalquote sinkt aufgrund der gestiegenen Bilanzsumme jedoch von 35,0 % auf 34,5 %. Die Deckung des Anlagevermögens durch lang- und mittelfristig gebundenes Kapital beträgt 133,1 % (i. Vj. 129,2 %). In den Rückstellungen sind Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen und Altersteilzeit enthalten. Die langfristigen Verbindlichkeiten erhöhen sich um 20,634 Mio. € auf 127,632 Mio. €. Sie liegen damit bei 47,1 % der Bilanzsumme. 3.3. Finanzlage Einen detaillierten Einblick in die Finanzlage gibt die Kapitalflussrechnung nach Standard 21 (DRS 21) des Deutschen Rechnungslegungs-Standards Committee (DRSC): scrollen
Unter Einbeziehung des Cash-Pooling mit Konzernunternehmen ergibt sich nachstehender Zahlungsmittelbestand: scrollen
Das Finanzmanagement der DVV verfolgt das Ziel, die Fähigkeit zur Erfüllung ihrer Zahlungsverpflichtungen jederzeit sicherzustellen. Daneben zählen zu den übergeordneten Zielen des Finanzmanagements, die Finanzierung unternehmerischer Aktivitäten, das Management finanzieller Risiken - insbesondere Liquiditätsrisiken, Marktpreisrisiken und Adressenausfallrisiken, eine kosten- und risikooptimierte Finanzmittelbeschaffung und -anlage sowie die Optimierung des Zinsergebnisses. Die DVG ist im laufenden Geschäftsjahr zu jedem Zeitpunkt in der Lage gewesen ihren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen. Chancen- und RisikoberichtAusgangslage Die DVG als mehrheitliche Tochtergesellschaft der DVV ist unmittelbar in das konzernweite Risikomanagementsystem eingebunden. Die DVV als Beteiligungsunternehmen der Stadt Duisburg ist ein regional verankerter Multidienstleistungskonzern. Ziel der DVV ist es, die Stadt Duisburg als Wirtschaftsstandort zu unterstützen und die Daseinsvorsorge in den wesentlichen infrastrukturellen Themen zu gewährleisten. Die DVV deckt die Bereiche Versorgung, Mobilität, Services sowie IT und Telekommunikation ab, welche durch jeweilige Konzerngesellschaften wie bspw. die SWDU, DVG, octeo und die DCC sichergestellt werden. Nachdem die Corona-Pandemie die Geschäftstätigkeit der DVG in erheblichen Maßen beeinflusst hat, gilt es zukünftig, die gestiegenen Ansprüche und Anforderungen an den ÖPNV umzusetzen. Im Fokus steht ein verbessertes und vernetztes Mobilitätsangebot, um Menschen eine echte Alternative zum Individualverkehr zu bieten. Risikomanagementsystem Hauptfokus des konzernweit implementierten Risikomanagements ist das aktive Managen von Risiken, also die kontinuierliche Identifikation, Analyse, Bewertung, Steuerung und Kommunikation aller wesentlichen Risiken, die den Fortbestand, das wirtschaftliche Ergebnis sowie die strategische Zielerreichung der DVV oder ihrer Tochtergesellschaften gefährden können. Risiken sind negative Abweichungen im Vergleich zum erwarteten Zielzustand. Als Zielzustand werden die in der Wirtschafts- und Mittelfristplanung definierten Zielgrößen (Bsp. Ergebnis, Prognose, Marge, Deckungsbeitrag, Kapital, Liquidität etc.) verstanden. Eine spezielle Risikokategorie stellen Compliance Risiken dar, die durch Missachtung von Rechtsvorschriften, Verträgen und dem Konzernregelwerk etc. entstehen können. Im Ergebnis können diese Risiken, ähnlich wie andere Risikosachverhalte, zu einer negativen Abweichung einer vorgegebenen Zielgröße führen und sind daher als Risiken im Sinne der vorgenannten Definition zu berücksichtigen. Das bestehende Risikomanagement bei der DVV ist ganzheitlich aufgebaut. Das Risikomanagement ist speziell darauf ausgerichtet, die im Konzern sehr unterschiedlichen Risikoarten und Schadenspotenziale der einzelnen Wertschöpfungsstufen adäquat zu identifizieren, zu analysieren, zu bewerten und zu bewältigen. Zentrale Aufgabe des Risikomanagements ist das frühzeitige Erkennen von bestandsgefährdenden Entwicklungen durch den potenziellen Eintritt von Risiken sowie die präventive Umsetzung von Gegenmaßnahmen. Wesentliche Risiken Im DVV-Konzern bestehen in den wesentlichen Geschäftsfeldern (Versorgung, Mobilität und Services) Risiken, welche die Geschäftsentwicklung negativ beeinflussen können. Zur Verbesserung der Transparenz werden identifizierte Risiken der DVG verschiedenen Risikokategorien zugeordnet. Die Hauptkategorien sind Umfeldrisiken, Betriebsrisiken und Finanz-, Anlage- und Kapitalmarktrisiken. Umfeldrisiken (Politische, regulatorische und rechtliche Rahmenbedingungen) Inflationsrisiko Die Inflationsrate in Deutschland ist gegenüber dem Vorjahr in 2022 um 7,9 % gestiegen. Der Höchststand von 10,4 % wurde im Oktober 2022 erreicht. Dieser Anstieg ist im Wesentlichen durch die gestiegenen Energiepreise begründet. Der Anstieg der Energiepreise wiederum ist verursacht durch die seit Ende des Jahres 2021 bestehenden Unsicherheiten auf den weltweiten Energiemärkten. Der Russland/Ukraine-Konflikt hat diese Situation nochmals verschärft. Der grundsätzliche Preisanstieg führt zu Kostensteigerungen auf der Beschaffungsseite und kann sich somit direkt auf das Ergebnis des DVV-Konzerns bzw. der Konzerngesellschaften auswirken. Die Höhe der Effekte ist davon abhängig, inwiefern Kostensteigerungen für Material, Fremdleistungen und Investitionen an Dritte weitergegeben werden können. Betriebsrisiken Informationstechnologische Risiken Für die Informationstechnologie bedeutet der geopolitische Konflikt ein erhöhtes Risiko durch gezielte Cyberangriffe. Mögliche Arten von Cyberangriffen können Phishing sowie Aktivierung bereits im Netzwerk vorhandener Schadprogramme sein. Infolgedessen sind betriebsbedingte Störungen möglich sowie die Verschlüsselung und/oder der Verlust von betrieblichen Daten. Als Gegenmaßnahmen werden die Sicherheitssysteme erhöht und die Mitarbeiter weiter sensibilisiert. Lieferanten- und Fremddienstleistungsrisken Aktuell sind die weltweiten Lieferketten teilweise beeinträchtigt. Begründet ist dies insbesondere in dem Russland/Ukraine-Konflikt. Als Folge der Lieferkettenprobleme besteht ein Mangel an Waren und Gütern, was den Geschäftsbetrieb sowie die Geschäftsentwicklung (Investitionen) aller Konzerngesellschaften deutlich negativ beeinflusst. Getrieben von der derzeitigen Inflation könnte es auf der Fremddienstleistungsseite der DVG zu unerwarteten Preissteigerungen kommen. Dies betrifft die Linienleistungen, welche durch Subunternehmer durchgeführt werden. Neben möglichen Preissteigerungen besteht zudem das Risiko, dass einzelne Subunternehmer die Linienleistungen nicht mehr vollständig oder gar nicht mehr gewährleisten können. Aufgrund der bestehenden Rahmenbedingungen wird es für die Subunternehmer eventuell unwirtschaftlicher, entsprechende vertragliche Leistungen anzubieten. Für die DVG bestünde das Risiko, die erforderlichen Linienleistungen zeitnah adäquat zu wirtschaftlich vertretbaren Kosten zu erbringen. Finanz-, Anlage- und Kapitalmarktrisiken Liquiditätsrisiko Die Liquiditätssteuerung der DVG erfolgt übergeordnet im DVV-Konzern, um so den zukünftigen Geldmittelbedarf erkennen und jederzeit sicherstellen zu können. Dazu werden neben einer operativen Liquiditätsreserve zur Abdeckung von erwarteten Schwankungen des Free Cashflows innerhalb eines aktuellen Geschäftsjahres Kreditlinien/Betriebsmittellinien und Linien für Geldmarktkredite bei verschiedenen Banken vorgehalten. Auch für die Zukunft kann aufgrund von Liquiditätsreserven und operativen Cashflows in Kombination mit der Vorhaltung ausreichender Kreditlinien das Liquiditätsrisiko als gering angesehen werden. Marktpreisrisiken Im Zuge der anhaltenden kriegerischen Auseinandersetzung zwischen Russland und der Ukraine war der Ölpreis im Jahr 2022 starken Schwankungen ausgesetzt. Dies ist im Wesentlichen auf die EU-Sanktionen gegen Russland in Form eines Ölembargos zurückzuführen, da die Nachfrage nach nicht-russischem Öl stark zugenommen hat. Bei der DVG besteht daher ein erhöhtes Marktpreisrisiko aufgrund der gestiegenen Dieselpreise. Durch eine Dieselpreisabsicherung konnte der Effekt allerdings etwas gedämpft werden. Aktuell ist eine zuverlässige Prognose für den Preistrend am Öl-Markt schwer einzuschätzen und abhängig von der weiteren Entwicklung infolge des Konflikts und der weltweiten Konjunktur. Zinsänderungsrisiko Die hohe Inflation und die straffere Geldpolitik der EZB führen aktuell zu einer steigenden Zinsentwicklung. Die Niedrigzinsphase kann kurz- bis mittelfristig als beendet angesehen werden. Diese Situation erfordert eine Beobachtung der Marktentwicklung, jedoch kann davon ausgegangen werden, dass sich die Refinanzierungskosten für neue Darlehensaufnahmen entsprechend weiter erhöhen. In Zeiten steigender Zinsen kann neben der Vereinbarung von Festzinssatzkrediten, der Abschluss von variablen Finanzierungen mit entsprechendem Zinsabsicherungsgeschäft eine sinnvolle Option sein. Gesamtrisikobewertung Gesamtbetrachtend kann die Aussage getroffen werden, dass für das abgelaufene Geschäftsjahr das Risikoportfolio keine Hinweise liefert, dass der Fortbestand der DVG gefährdet ist. Wesentliche Chancen Im Rahmen des ÖPNV wurden besonders in den letzten beiden Jahren vermehrt staatliche Eingriffe vorgenommen. Mittels des Corona Rettungsschirms wurden die ÖPNV-Unternehmen finanziell unterstützt, um die Mindereinnahmen im Rahmen der Corona-Pandemie zu kompensieren. Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass ein Gesamtsystem ÖPNV aufgrund seiner volkswirtschaftlichen bedeutenden Rolle seitens der politischen Akteure auch nachhaltig unterstützt wird. Die aktuelle politische Maßnahme, die Umsetzung des Deutschlandtickets, könnte die Attraktivität des ÖPNV steigern und zu einer erhöhten Neukundengewinnung führen. Finanzielle Mindereinnahmen werden kurzfristig über Erstattungszahlungen ausgeglichen, sodass ein bundesweit einheitliches Ticket als langfristige Chance angesehen werden kann. Ausblick und PrognoseberichtDie Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Maßnahmen haben seit Anfang 2020 die Nutzung des ÖPNV stark beeinflusst und zu deutlichen Fahrgastrückgängen und Einnahmeausfällen bei allen Verkehrsunternehmen geführt. Positiv wirkt es sich jedoch aus, dass wieder vermehrt öffentliche Veranstaltungen durch die weitgehend ausgesetzten Corona-Maßnahmen stattfinden. Als Gegeneffekt kann eine Veränderung der Pendlerströme erwartet werden. Der Bund sowie die Kommunen kommen zum Konsens, dass weiter in einen modernen und zukunftsfähigen ÖPNV investiert werden muss. Das 9-Euro-Ticket, als eine wesentliche politische Entscheidung, zeigte bereits, dass die Menschen dem ÖPNV grundsätzlich positiv gegenüberstehen. Sicher trugen der günstige Preis und die einheitliche Tarifstruktur zum Erfolg des Tickets bundesweit bei. Das neue Deutschlandticket als Nachfolgeregelung des 9-Euro-Tickets ist ein weiterer Schritt, die Attraktivität des ÖPNV zu erhöhen. Mittelbar soll eine gestiegene ÖPNV-Nutzung auch die Klimaschutzziele unterstützen und gleichzeitig die Bürgerinnen und Bürger finanziell entlasten. Zur weiteren Kundengewinnung ist ein attraktives Verkehrsangebot eine Grundvoraussetzung. Die Mobilität in urbanen und suburbanen Räumen ist ein wichtiges Zukunftsthema, das auch für die DVG eine große Bedeutung hat. Einen hohen Beitrag zur Attraktivitätssteigerung werden die neuen Straßenbahnen leisten. Mit dem Beginn der Auslieferung der Serienfahrzeuge wird sich das Bild des ÖPNV in Duisburg deutlich wandeln. Die zentrale Zukunftsvision im Bereich Mobilität sieht die "DVG als der Mobilitätsanbieter" der Stadt Duisburg. Die Verwirklichung der Vision bedeutet, einen Beitrag zum Gelingen der Verkehrswende in Duisburg zu leisten. Um die Qualität des ÖPNV in Duisburg stetig weiter zu verbessern, werden bereits erhebliche Investitionsmittel in die Infrastruktur eingesetzt. Als Mobilitätsanbieter in Duisburg verfolgt die DVG gemeinsam mit der Stadt Duisburg unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen das Ziel eines emissionsarmen Verkehrs. Neben dem geplanten Einsatz bereits beauftragter moderner Straßen- und Stadtbahnen erfolgte Ende 2022 die Entscheidung, die komplette Dieselbusflotte bis 2030 auf Wasserstoffantrieb umzustellen. Im Vorfeld hatte die DVG zusammen mit Experten Optionen einer solchen kompletten Umstellung untersucht und bewertet. Die Studie kam zum Ergebnis, dass der Einsatz von Brennstoffzellenbussen im Vergleich zu anderen Antriebsarten technologische, wirtschaftliche und ökologische Vorteile bietet. Die Einnahmen aus dem operativen ÖPNV-Geschäft der DVG können den Aufwand für die Aufrechterhaltung des ÖPNV-Systems in Duisburg nur anteilig decken. Der kommunale Deckungsbeitrag, der durch stetige Restrukturierungen in der Vergangenheit kontinuierlich verbessert werden konnte, ist seit 2018 vor allem durch die Investitionen in neue Straßen-/Stadtbahnen bzw. Infrastruktur (erhöhte Abschreibungen) und die Inflationsentwicklung (z. B. Fremdleistungen) wieder deutlich angestiegen. Nationales bzw. europäisches Recht und die Finanzsituation der öffentlichen Hand prägen die Entwicklung der DVG. Die Finanzierung der anstehenden Investitionen in die Infrastruktur der DVG und die damit verbundenen finanziellen Belastungen werden systematisch bewertet. Nicht alle Investitionen sind förderfähig. Zudem stehen Fördermittel, aufgrund der Haushaltslage von Bund, Land und Kommunen generell nur begrenzt zur Verfügung. Hier besteht die Anforderung der Verkehrsunternehmen, dass der in den letzten Jahren aufgelegte ÖPNV-Rettungsschirm von Bund und Land NRW auch auf das Jahr 2023 ausgedehnt wird. Für das Geschäftsjahr 2023 plant die DVG mit einer Gesamtleistung in Höhe von 78,064 Mio. € und einem kommunalen Deckungsbeitrag von 73,707 Mio. €. Die Nutzkilometer liegen in 2023 bis 2027 jeweils bei durchschnittlich 15,191 Mio. km, die Personenkilometer betragen durchschnittlich 297,964 Mio. km. Für die Jahre 2023 bis 2027 wird durchschnittlich mit 57,842 Mio. Fahrgästen gerechnet.
Duisburg den 24.03.2023 DUISBURGER VERKEHRSGESELLSCHAFT AKTIENGESELLSCHAFT Marcus O. Wittig Axel Prasch Andreas Gutschek Entgelttransparenzgesetz Hinweis: Der zweite Bericht nach § 21 EntgTranspG wird im Jahr 2023 erstellt, bezieht sich statistisch auf das Kalenderjahr 2021 und umfasst alle Maßnahmen aus dem Berichtszeitraum 2017 bis 2021. Bericht zur Gleichstellung und Entgeltgleichheit nach § 21 EntgTranspG Statistische Angaben durchschnittliche Anzahl Beschäftigter: scrollen
Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung von Männern und Frauen und ihre Wirkung Die Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG) deckt den Bereich Mobilität ab. Gerade im Bereich Mobilität sind in Bezug auf die technischen Einrichtungen sowie in den MINT 1 -Berufen traditionell überwiegend Männer tätig. Laut dem Arbeitsmarktbericht der Bundesagentur für Arbeit aus dem Jahr 2022 ist die Frauenquote mit 17 Prozent bei MINT-Berufen langsam steigend (gegenüber dem Jahr 2016 mit 15 Prozent), jedoch noch immer deutlich unterdurchschnittlich. In diesem Arbeitsmarktbericht liegt die Frauenquote bei den Akademikern in MINT-Berufe bei 26 Prozent. Bei den jüngeren Frauen unter 35 Jahren wurde sogar eine leicht überdurchschnittliche Anzahl an allen MINT-Beschäftigten verzeichnet. Die DVG hat das Ziel "mehr Frauen in Führungspositionen" zu integrieren. Hierzu wurden mehrere Maßnahmen ergriffen, um zur Verbesserung der Beschäftigungssituation von Frauen und Männern sowie zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens beizutragen. Anbei einige Maßnahmen auch unter dem Gesichtspunkt des Gender-Managements 2 :
1 Abkürzung für: Mathematik,
Informatik, Naturwissenschaften und Technik
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Maßnahmen zur Herstellung von Entgeltgleichheit von Männern und Frauen und deren Wirkungen Der Vorstand und der Betriebsrat der Duisburger Verkehrsgesellschaft AG haben mit Wirkung vom 01.04.2018 die Betriebsvereinbarung "über die Grundsätze zur Stellenbeschreibung und Stellenbewertung" unterzeichnet. Ziel dieser Betriebsvereinbarung ist es, die Bewertungen von Stellen der vorgenannten Gesellschaften mit Anwendung des Spartentarifvertrages Nahverkehrsbetriebe (TV-N) mittels eines strukturierten Verfahrens festzulegen. Grundlage hierfür sind durchzuführende Stellenbeschreibungen, die die Einordnung in die tariflichen Entgeltgruppen vereinfachen und dadurch die betriebliche Entgeltgerechtigkeit verbessern sowie Konflikte vermeiden. Die Bewertung der Stellen erfolgt nach der Hay Group-Stellenwert-Profil-Methode, die in enger Abstimmung zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat - unter Hinzuziehung externer Berater - eingeführt wurde. Bewertet werden die Kriterien scrollen
Gegenstand der Bewertung sind die aktuellen Anforderungen an die Stellen und nicht der Stelleninhaber. Die Stellen werden unabhängig von den individuellen Leistungen und Erfahrungen der derzeitigen Stelleninhaber bewertet. BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERSAn die Duisburger Verkehrsgesellschaft Aktiengesellschaft, Duisburg VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES UND DES LAGEBERICHTS Prüfungsurteile Wir haben den Jahresabschluss der Duisburger Verkehrsgesellschaft Aktiengesellschaft - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Duisburger Verkehrsgesellschaft Aktiengesellschaft für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 geprüft. Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse scrollen
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat. Grundlage für die Prüfungsurteile Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen. Sonstige Informationen Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote). Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab. Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen scrollen
Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist. Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen. Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können. Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus scrollen
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Duisburg, den 27. März 2023 PKF
Fasselt
Hünger, Wirtschaftsprüfer Kawaters, Wirtschaftsprüfer Bericht des AufsichtsratesDie Auswirkungen der Corona-Pandemie sind im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) auch nach drei Jahren weiterhin spürbar. Ablesbar ist das vor allem an den Fahrgastzahlen, die bis heute das Vor-Pandemie-Niveau nicht erreicht haben. Für ein Verkehrsunternehmen wie die Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG) bedeutete das auch im Jahr 2022 signifikante Einnahmeausfälle durch ausbleibende Ticketverkäufe. An der erbrachten Leistung der DVG ändert das aber nichts: Sie bringt weiterhin die maximale Verkehrsleistung auf die Straße und die Schiene und macht den Menschen in Duisburg damit ein umfassendes Mobilitätsangebot. Möglich gemacht haben das in erster Linie die Beschäftigten der DVG, die im Fährbetrieb, in den Werkstätten, in der Leitstelle und dem Service, aber auch in der Verwaltung, gemeinsam an einem möglichst reibungslosen Betrieb arbeiten. Daseinsvorsorge ist Teamarbeit und die haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der DVG vorbildlich bewiesen. Der Mobilität kommt in dieser Zeit eine besondere Bedeutung zu. Es geht nicht nur darum, die Menschen einer ganzen Stadt mobil zu halten. Es geht auch darum, ein modernes, flexibles und umfassendes Angebot zu machen, um immer mehr Menschen für den Umstieg auf den ÖPNV zu gewinnen. Gemeinsame Mobilität muss den Individualverkehr, wo immer es geht, ablösen, um die großen Klimaschutzziele unserer Zeit zu erreichen. Die DVG arbeitet in zahlreichen Projekten und mit Hochdruck an genau diesen Themen. Zuvorderst ist hier die Beschaffung neuer Straßenbahnen zu nennen, die im Jahr 2022 erhebliche Fortschritte gemacht hat, sodass im Jahr 2023 die ersten Niederflurfahrzeuge mit Fahrgästen im Stadtgebiet unterwegs sein werden. Für den ÖPNV in Duisburg ist das ein entscheidender Meilenstein, da die neue moderne Schienenfahrzeugflotte den Reisekomfort und damit die Attraktivität des ÖPNV deutlich erhöhen wird. Ebenso ist die Beschaffung neuer Hochflurfahrzeuge für die Linie U79 angelaufen. Der Aufsichtsrat war stets über die Fortschritte in beiden Projekten unterrichtet. Die Schienenfahrzeuge der DVG sind bereits seit Jahren umweltfreundlich mit Naturstrom aus Wasserkraft auf der Schiene unterwegs. Auch im Busbereich steigen die Anforderungen an nachhaltige Mobilität stetig an. Mit der Elektrifizierung der Linie 934 sammelt die DVG wichtige Erfahrungen mit neuen, emissionsarmen Antriebstechnologien. Der Aufsichtsrat steht der Unternehmensleitung hier beratend zur Seite und wird über neue Erkenntnisse fortlaufend informiert. Darüber hinaus hat die DVG die Entscheidung des Rates der Stadt Duisburg, die Busflotte des Unternehmens sukzessive auf Brennstoffzellenfahrzeuge umzustellen, umfassend vorbereitet. Der Aufsichtsrat war hier über alle Schritte in dem Projekt stets informiert und unterstützt diese zukunftsweisende Entscheidung ausdrücklich. Gegenstand eingehender Beratungen waren zudem Lage und Entwicklung der Gesellschaft sowie Risiken und Sachverhalte von grundsätzlicher Bedeutung und führten zu entsprechenden Entscheidungen des Gremiums. An allen wichtigen Entscheidungen im Geschäftsjahr 2022 waren die Mitglieder des Aufsichtsrates beteiligt und wurden vom Vorstand über den Geschäftsverlauf umfassend unterrichtet. Die Zusammenarbeit war dabei jederzeit von Vertrauen und großer Offenheit geprägt. Die DVG als Teil des DVV-Konzerns Der DVV-Konzern entwickelt in allen Geschäftsfeldern Strategien und Projekte, die Infrastruktur der Zukunft zu planen und stellt all diese Überlegungen vor allem vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeit und Emissionsreduktion an. Dabei spielen diverse gesellschaftsübergreifende Projekte eine besondere Rolle. So ist das Thema Wasserstoff nicht nur für die DVG von großer Bedeutung, sondern auch für das Geschäftsfeld Versorgung im Konzern. Der DVV-Konzern bringt hier eigene Expertise ein und kann erhebliche Synergieeffekte nutzen. So wurde der Aufsichtsrat der DVG stets auch über konzernübergreifende Entwicklungen informiert, die Auswirkungen auf das Geschäftsfeld Mobilität entfalten. Genau wie für alle Unternehmen im Konzernverbund der DVV, stehen auch für die DVG viele Themen rund um die Digitalisierung im Fokus. Ziel ist es, den Kundinnen und Kunden Verbesserungen bei der Nutzung des ÖPNV zu ermöglichen. Die Arbeit an digitalen Lösungen zu einer Mobilitätsplattform oder Möglichkeiten des digitalen Ticketkaufs stehen hierbei im Vordergrund, wie auch die Weiterentwicklung des On-Demand-Systems myBUS mit seinen Bezahloptionen. Im Fokus haben die Konzerngesellschaften dabei immer die Maxime, das Leben der Duisburgerinnen und Duisburger zu verbessern. Die Digitalisierung bietet enormes Potenzial, das klug bewertet und genutzt werden muss. Der Aufsichtsrat wird von der Konzernleitung stets intensiv über die Projekte, ihre Fortschritte und Zusammenhänge informiert. Personelle Veränderungen Der Aufsichtsrat der DVG hat in seiner Sitzung am 03.03.2022 Marcus O. Wittig in seiner Funktion als Vorsitzenden des Vorstands für weitere fünf Jahre ab dem 01.01.2023 wiederbestellt. Marcus O. Wittig führt die DVG ebenso wie den Gesamtkonzern DVV seit vielen Jahren erfolgreich und steht für die konsequente Zukunftsausrichtung des Unternehmens. Unter seiner Führung ist es gelungen, die notwendige strukturelle Neuausrichtung des Konzerns erfolgreich umzusetzen und im ÖPNV wichtige Meilenstein-Projekte wie die Beschaffung neuer Straßenbahnen auf den Weg zu bringen. Der Aufsichtsrat der DVG freut sich auf eine weiterhin gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit. In der Aufsichtsratssitzung am 15.09.2022 wurde Andreas Gutschek, Vorstand für Infrastruktur und Digitalisierung, ab dem 01.07.2023 für weitere fünf Jahre zum DVG-Vorstand bestellt. Andreas Gutschek verantwortet die Projekte zur Erneuerung der Fahrzeugflotte auf der Schiene und die Umstellung der Busflotte auf Brennstoff-zellenbusse, die eine moderne, komfortable und emissionsarme ÖPNV-Flotte für die kommenden Jahrzehnte bedeuten werden. Der Aufsichtsrat freut sich auf eine Fort-führung der Zusammenarbeit. Der stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrates, Benedikt Falszewski, MdL, hat das Gremium zum 20.10.2022 verlassen. Ausgeschieden aus dem Aufsichtsrat sind zudem Gewerkschaftssekretär Thomas Keuer (zum 31.12.2022), sowie die Arbeitnehmervertreter Volker Rayen (zum 21.06.2022) und Michael Wischnewski (zum 31.03.2022). Neuer stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates ist seit 08.12.2022 Ratsherr Jürgen Edel. Neue Mitglieder des Gremiums sind Ratsherr Uwe Ernst (seit 14.11.2022) und Gewerkschaftssekretär Sven Kalinowski (seit 18.01.2023) sowie als Arbeitnehmervertreter Erdinc Hündal (seit 21.06.2022) und Oliver Richter (seit 21.06.2022). Wirtschaftsdaten erfolgreich geprüft Der Aufsichtsrat hat im Rahmen seiner Tätigkeit im Geschäftsjahr 2022 den Empfehlungen des "Public Corporate Governance Kodex" der Stadt Duisburg entsprochen. Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss für das Jahr 2022 und der Lagebericht sind von der durch die Hauptversammlung am 21.06.2022 als Abschlussprüfer gewählte PKF Fasselt Partnerschaft mbB, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft Rechtsanwälte, Duisburg, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. Der Jahresabschluss und der Lagebericht haben dem Aufsichtsrat vorgelegen. Von dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer hat er zustimmend Kenntnis genommen. Auch eigene Prüfungen des Aufsichtsrates ergaben keine Einwendungen. Der Aufsichtsrat billigt den Jahresabschluss und den Lagebericht zum 31.12.2022. Damit ist dieser in der vorliegenden Form festgestellt.
Duisburg, im Mai 2023 Der Aufsichtsrat Ratsherr Dieter Lieske, Vorsitzender Der vom Aufsichtsrat der Duisburger Verkehrsgesellschaft AG am 15. Mai 2023 festgestellte Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 ist der Hauptversammlung am 20. Juni 2023 vorgelegt worden. Der Verlust von 60.953 T€ (i. Vj. 60.058 T€) wird aufgrund des bestehenden Beherrschungsvertrages mit Ergebnisabführungsvereinbarung von der DVV übernommen. |
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