![]() HOFTEX GROUP AGHofKonzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 20231. Grundlagen des Konzerns1.1. GeschäftsmodellDie 1853 gegründete HOFTEX GROUP AG mit Hauptsitz in Hof (Bayern) ist eine international agierende Unternehmensgruppe der Textilindustrie. Die Hoftex Group zählt zu Europas großen Textilunternehmen und prägt seit rund 170 Jahren die internationale Textilindustrie. In dieser Zeit hat sie sich vom Standard-Textilproduzenten in mehreren Schritten zum diversifizierten Nischenanbieter innovativer Textilprodukte entwickelt. Die Aktivitäten sind in die drei Geschäftsbereiche HOFTEX, NEUTEX und TENOWO gegliedert, deren Schwerpunkt in Entwicklung, Produktion und Vertrieb innovativer Textilprodukte für verschiedene Anwendungen liegt. Die Unternehmen der Hoftex Group sind auf 3 Kontinenten in 7 Ländern an insgesamt 12 Standorten mit Produktion und Vertrieb vertreten und stehen ihren Kunden weltweit als Partner zur Verfügung. Der Geschäftsbereich HOFTEX stellt den Ursprung der heutigen Hoftex Group dar und bietet gefärbte Garne und Zwirne mit Schwerpunkt für die Anwendung in technischen Textilprodukten und Bekleidung an. Zugeschnitten auf die Bedürfnisse seiner Kunden entwickelt und färbt HOFTEX sowohl klassische Garne und Zwirne als auch zahlreiche Spezialgarne. Die zentral in Deutschland gelegene Produktion und Entwicklung sichert den Kunden kurze Produktionszeiten und termingerechte Lieferung. Der Geschäftsbereich NEUTEX bündelt die Segmente Produktentwicklung, Vertrieb und Maßanfertigung von Dekorationsstoffen und innenliegenden Sonnenschutzgeweben. NEUTEX entwickelt und liefert als Premium-Systemlieferant sowohl Dekostoffe als Meterware als auch konfektionierte Heimtextilien nach Maß sowie innovative textile Sonnenschutzlösungen an die weiterverarbeitende Industrie. Der Geschäftsbereich TENOWO nimmt mit Standorten in Europa, Nordamerika und Asien eine marktführende Stellung für die Entwicklung und Herstellung innovativer technischer Textilprodukte und Vliesstoffe ein. TENOWO entwickelt und produziert dabei Vliesstoffe für verschiedene Anwendungen im Automobil, Vliesstoffe für die Bauindustrie, die Kabelindustrie, für medizinische Anwendungen, für die Konsumgüterbranche und für die Bekleidungsbranche. In geringem Umfang erfolgt noch die Verwaltung und Bewirtschaftung konzerneigener Immobilien. 1.2. KonzernstrukturDie Hoftex Group wird über strategische Geschäftseinheiten in Form von Geschäftsbereichen in einer dezentralen Struktur gesteuert. Diese sind nach ihren spezifischen Herstellungstechnologien und Produkten in die operativen Unternehmensbereiche HOFTEX (yarns), NEUTEX (home deco) und TENOWO (nonwovens) gegliedert. Die HOFTEX GROUP AG ist in ihrer Funktion als Holdinggesellschaft für die strategische Gesamtausrichtung des Konzerns verantwortlich. Darüber hinaus übernimmt die HOFTEX GROUP AG mit den bei ihr angesiedelten zentralen Funktionen übergreifende, größtenteils dienstleistungsnahe Aufgaben für die Unternehmen der Gruppe. Die operativen Bereiche verantworten und steuern die weltweit zugeordneten Produkte, Produktionen, Märkte und Kunden eigenverantwortlich. Der Aufsichtsrat, bestehend aus neun Mitgliedern, berät den Vorstand und überwacht dessen Geschäftsführung. In Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen ist der Aufsichtsrat einzubeziehen. Insbesondere prüft er den Jahres- und Konzernabschluss sowie den Konzernlagebericht. In der Hauptversammlung erläutert der Aufsichtsratsvorsitzende den schriftlichen Bericht des Aufsichtsrats. Im Zuge des Ausscheidens von Herrn Klaus Steger Ende Februar 2024 ist der Vorstand mit der Bestellung von Herrn Daniel Köster ab November 2023 temporär von zwei auf drei Mitglieder angewachsen. Die Geschäftsbereiche in den einzelnen Tochtergesellschaften werden von den jeweiligen Geschäftsführern geführt, die von einem Management-Team, bestehend aus den Bereichen Vertrieb, Produktion/Technik und Controlling unterstützt werden. Zum 31. Dezember 2023 gehörten neben dem Mutterunternehmen 9 inländische (Vorjahr: 10) und 6 ausländische (Vorjahr: 5) Gesellschaften zur Hoftex Group. Die nachstehende Grafik gibt einen Überblick über die Geschäftsbereiche und deren Standorte. 9 inländische Gesellschaften 6 ausländische Gesellschaften scrollen
1.3. Ziele und StrategieAls familiengeführter, mittelständischer Konzern setzen wir auf langfristigen und nachhaltigen Erfolg. Mit unserer Unternehmenspolitik wollen wir wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und soziale Verantwortung zusammenführen und sichern. In unserem Leitbild sind Produktqualität, innovative Textillösungen und Zuverlässigkeit als Eckpfeiler unseres Unternehmenserfolgs definiert. Die unterschiedlichen Produkt- und Marktstrukturen erfordern unterschiedliche Marktstrategien. Um unsere Position als weltweiter Lieferant und Partner unserer Kunden auszubauen, wollen wir international wachsen und setzen auf globale Präsenz. In bestehenden Märkten wollen wir unsere Marktpositionen durch innovative Produkte zu bestmöglicher Qualität stärken. Unser Produktportfolio wollen wir durch Entwicklung neuer Geschäftsfelder erweitern. Unter Berücksichtigung der diversifizierten Märkte der einzelnen Geschäftsbereiche wird die strategische Ausrichtung im Rahmen der strategischen Konzern-Vorgaben individuell entwickelt. Unser Geschäftsbereich TENOWO positioniert sich als weltweiter Lieferant und Partner für innovative Vliesanwendungen. Durch die Verknüpfung von technologischer Bandbreite, weltweiter Produktionsbasis und langjähriger Expertise bietet Tenowo seinen Kunden und Partnern ein maßgeschneidertes Produkt- und Dienstleistungsportfolio an, was einen entscheidenden Vorteil im internationalen Wettbewerb darstellt. Mit der Schließung der deutschen Produktionsstätte am Standort Münchberg im ersten Halbjahr 2024 wird der Geschäftsbereich NEUTEX zukünftig den Fokus auf die Konfektion und den Vertrieb von maßgeschneiderten Heimtextilien und Sonnenschutzlösungen legen. Der Geschäftsbereich HOFTEX wird durch stärkere vertriebliche Konzentration auf den verschiedenen regionalen Märkten Wachstum generieren und seine Profitabilität stärken. Um unsere Kunden mit bestmöglichen Produkten und Leistungen erfolgreich zu machen, ist es unser Anspruch, innovative Produkte zu höchsten Qualitätsstandards mit maximaler Effizienz herzustellen. Hierfür richten wir unsere Prozesse nach den Prinzipien des Lean Management aus und leben ein gemeinsames Qualitätsverständnis. Der Ausbau unserer Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten und die Bündelung unseres im Konzern vorhandenen textilen Know-Hows sehen wir als elementare Aufgabe und als Erfolgsfaktor. Unsere Arbeitnehmer sichern den nachhaltigen Erfolg unseres Unternehmens. Durch Professionalität, Qualitätsbewusstsein, Loyalität, unternehmerisches Handeln und Motivation tragen sie entscheidend zur Erreichung unserer strategischen Ziele bei. An unseren weltweiten Standorten sind Menschen unterschiedlichster Nationalitäten für uns tätig. Als Hoftex Group sehen wir uns als eine Familie mit gemeinsamen Werten, die auf Vertrauen, Fairness, Integrität, Einfühlungsvermögen, Kommunikation, Zusammenarbeit und Verantwortungsbewusstsein und Wertschätzung basieren. Wir fördern die fachliche und soziale Kompetenz unserer Arbeitnehmer und richten unsere strategische Personalpolitik auf kontinuierliche Förderungs- und Qualifizierungsmaßnahmen sowie einen integrativen Führungsstil aus. Wir wollen zu den attraktivsten Arbeitgebern in den für uns relevanten Märkten gehören. Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind wichtige Themen unserer Zeit. Durch Einsatz recycelter Rohstoffe, Substitution umweltschädlicher Substanzen und optimierte, energieeffizientere Fertigungsschritte entstehen nachhaltige und umweltschonendere Produkte. Die Kunden der Hoftex Group haben somit über mehrjährige Produktzyklen hinweg die Sicherheit, einen verlässlichen und liefertreuen Partner an ihrer Seite zu wissen. 1.4. SteuerungssystemZu den für die Unternehmenssteuerung wichtigen finanziellen Leistungsindikatoren gehören Umsatz, EBITDA und Investitionssumme. Das finanzielle Steuerungssystem ermöglicht es, die Erreichung der Geschäftsbereichsziele zu messen. Neben den zur Unternehmenssteuerung verwendeten finanziellen Leistungsindikatoren werden zusätzlich nichtfinanzielle Indikatoren wie z.B. Arbeitnehmer, zweite Wahl-Quote oder Energieverbrauch verglichen, bis dato jedoch nicht zur Konzernsteuerung verwendet. Der Vorstand wird durch die Geschäftsführung der Geschäftsbereiche mittels detaillierter Berichte in regelmäßigen Beiratssitzungen über die Entwicklung der verwendeten Leistungsindikatoren und den Geschäftsverlauf informiert. Dadurch kann der Vorstand nicht zufriedenstellenden Entwicklungen zeitnah entgegenwirken. 1.5. Forschung und EntwicklungUnsere Forschungs- und Entwicklungsarbeit nimmt eine strategische Rolle innerhalb des Unternehmens ein. Wir streben an, bei aktuellen und zukünftigen Trends die Rolle als Innovationsführer für Textillösungen einzunehmen und unsere bestehenden Verfahren und Prozesse kontinuierlich zu verbessern. Neben der Grundlagenforschung in Kooperation mit Forschungseinrichtungen und Instituten betreiben wir vor allem gemeinsame Entwicklungsarbeit mit unseren Kunden. Wir fokussieren uns auf die Erfüllung von hohen Qualitätsstandards für spezifische Kundenbedürfnisse zu wettbewerbsfähigen Preisen. Zu unseren Kooperationspartnern zählen unter anderem das Sächsische Textilforschungsinstitut Chemnitz, das Textilforschungsinstitut Thüringen-Vogtland e.V. in Greiz, die Hochschule Hof oder diverse Fraunhofer-Institute. In gemeinsamen Projekten wird unsere Entwicklungs-Kompetenz ebenso wie unsere Technologie-Kompetenz sinnvoll ergänzt. Im Zuge der im August 2023 angekündigten Schließung unserer Produktion wurde der Fokus im Geschäftsbereich NEUTEX von bislang internen Entwicklungen auf eine nunmehr gemeinsame Entwicklungsarbeit mit Lieferanten an neuen Produkten bzw. Kollektionen gerichtet. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden insgesamt 1,2 Mio. € (Vorjahr: 1,2 Mio. €) für Forschung und Entwicklung aufgewendet. Insgesamt waren 25 Arbeitnehmer (Vorjahr: 25) in diesem Bereich beschäftigt. Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten finden ausschließlich bei den Tochtergesellschaften der Hoftex Group statt. 1.6. Nachhaltigkeit[Unterabschnitt vom Abschlussprüfer nicht geprüft.] Ein wichtiger Aspekt in allen strategischen Innovationsfeldern ist dabei die Nachhaltigkeit. Durch die breite technologische Ausrichtung und Weiterentwicklung der Herstellungsprozesse sowie der engen Vernetzung mit unseren Rohstofflieferanten leisten wir einen aktiven Beitrag zur Entwicklung nachhaltigerer Produkte. Beispielsweise verarbeitet unser Geschäftsbereich TENOWO recycelte Carbonfasern zu Vliesstoffen und bietet damit eine Strategie zur Wiederverarbeitung dieses Hochleistungswerkstoffs. Der Geschäftsbereich NEUTEX bietet in einer ECO-Collection Produkte aus recycelten Rohstoffen an, die entlang der gesamten Supplychain ressourcenschonend produziert wurden. Ein wesentlicher Teil der Entwicklungsarbeit findet im Rahmen der Weiterentwicklung der Technologien und Optimierung der Prozesse statt. Auch im Geschäftsjahr 2023 haben wir Projekte, die zu Prozessverbesserungen und der Steigerung von Rohstoff- und Ressourceneffizienzen, und hier insbesondere Energieeinsparungsprojekte und Projekte zur Reduzierung von Abfall und 2. Wahl führen, weiter vorangetrieben. Der Geschäftsbereich TENOWO baut kontinuierlich seine Technologie-Expertise im Bereich Vliesstoff-Herstellung weiter aus und schafft sich dadurch Zugang zu neuen Absatzmärkten. 2. Wirtschaftsbericht2.1. Gesamtwirtschaftliche RahmenbedingungenDie globalwirtschaftliche Entwicklung verlief 2023 insgesamt gedämpft, war dabei aber von erheblichen regionalen Unterschieden gekennzeichnet. Das weltweite Bruttoinlandsprodukt stieg um 3,1 % an und blieb somit geringfügig hinter dem Vorjahreswert von 3,5 % zurück. Das Wirtschaftswachstum war in zahlreichen Ländern durch hohe Inflationsraten und steigende Zinsen belastet. Im Vorjahresvergleich war die Inflation zwar stark gesunken, blieb mit über 6 % aber deutlich erhöht. Die weltweit veranlassten fiskalpolitischen Maßnahmen zur Inflationseindämmung zeigten also erste Wirkung, erschwerten im Gegenzug jedoch wirtschaftliche Aktivitäten. Während von den USA vorsichtige, positive außenwirtschaftliche Impulse ausgingen, wuchs die chinesische Volkswirtschaft - ehemals Motor der Weltwirtschaft - weniger als erwartet. Die Wirtschaftsleistung der EU-Länder stagnierte 2023 größtenteils. Konnte die Wirtschaft im Jahr 2022 noch von gewissen Nachholeffekten von der überwundenen Covid-Pandemie profitieren, nahm die Güternachfrage im Jahr 2023 deutlich langsamer zu. Zudem befand sich die Weltwirtschaft weiterhin unter dem Einfluss einer massiven, geopolitischen Spannungslage, welche maßgeblich durch die russische Invasion in der Ukraine - aber auch durch weitere Konfliktherde - geprägt wurde. Entwicklung des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 2016 bis 2023 (gegenüber dem Vorjahr)![]() Die Wirtschaftsleistung der Industriestaaten stieg 2023 um 1,6 % an und blieb somit einen Prozentpunkt hinter dem Wachstum des Vorjahres von 2,6 % zurück. Der Euroraum verbuchte eine BIP-Zunahme von lediglich 0,5 % (Vorjahr: 3,4 %). Im Vergleich der großen europäischen Volkswirtschaften musste Deutschland den größten Rückgang verzeichnen und war das einzige Land mit einem geschrumpften BIP (-0,3 %; Vorjahr: 1,8 %). Die Wirtschaftsleistung Deutschlands liegt damit derzeit in etwa auf demselben Niveau wie zu Beginn der Covid-Pandemie Anfang 2020. Frankreich (0,8 %), Italien (0,7 %) und Großbritannien (0,5 %) wiesen hingegen zumindest leichte BIP-Zugewinne auf - Spanien ist hierbei mit einer Wachstumsrate von 2,4 % hervorzuheben (Vorjahr: 5,8 %). Die USA (2,5 %; Vorjahr: 1,9 %) und Japan (1,9 %; Vorjahr: 1,0 %) waren die einzigen Industrienationen, welche ihr Wirtschaftswachstum im Vergleich zu 2022 steigern konnten. Bei den Schwellen- und Entwicklungsländern zeigt sich ein anderes Bild: Bei einem Mittelwert von 4,1 % Wachstumsrate erlebten nahezu alle Volkswirtschaften BIP-Zuwächse von über 2,0 % (Ausnahme: Saudi-Arabien: -1,1 %). Die Wirtschaft der Volksrepublik China wuchs um 5,2 % (Vorjahr: 3,0 %), wobei zahlreiche Ökonomen nach der Aufhebung sämtlicher Covid-Restriktionen Ende 2022 mit einem wesentlich höheren Wachstum im Jahr 2023 gerechnet hatten. Als Gründe dafür sind die Unsicherheit im Umfeld der Immobilienkrise sowie das schwächelnde Exportgeschäft in Folge der gedämpften Weltkonjunktur anzuführen. Indiens Wirtschaft verzeichnete ein Wachstum von 6,7 % und bestätigte damit den Trend des Vorjahres (7,2 %). Der Verband der südostasiatischen Staaten ASEAN verbuchte ein Wirtschaftswachstum von 4,2 % und liegt damit etwa im Durchschnitt dieses Sektors. Die russische Wirtschaftsleistung konnte 2023 ein Wachstum von 3,0 % verbuchen, nachdem das BIP im Vorjahr noch um -1,2 % geschrumpft war. Diese Entwicklung ist auf die gestiegenen Investitionen im Militärbereich zurückzuführen. 2.2. Branchenbezogene RahmenbedingungenFür die Textil- und Modebranche gestaltete sich das Jahr 2023 insgesamt nicht zufriedenstellend. Für die einzelnen Segmente verlief die Entwicklung unterschiedlich: Während die Bekleidungsindustrie steigende Kennzahlen im Hinblick auf Umsatz und Beschäftigung verzeichnete, war die Entwicklung bei den Textilherstellern zumeist von Rückgängen geprägt. Die Textilhersteller sind weiterhin mit starkem Preisdruck konfrontiert, welchem sehr hohe Beschaffungs- und Energiekosten gegenüberstehen. Die nur mäßig gestiegenen Erzeugerpreise kompensieren die höheren Kosten oftmals nicht. Der Außenhandel leistete dabei keinen positiven Beitrag: Sowohl die Exporte als auch die Importe waren deutlich gesunken. Die jüngsten Umfrageergebnisse lassen hierbei ebenfalls auf keine baldige Trendwende hoffen. Der Gesamtumsatz der deutschen Textil- und Modeindustrie (bezogen auf Unternehmen mit 50 und mehr Beschäftigten) lag 2023 bei 17,7 Milliarden €. Gemäß dem Konjunkturbericht des Gesamtverbands textil+mode verzeichnete die Industrie somit eine Umsatzsteigerung von 2,7 % (2022: 11,7 %). ![]() Für die Teilsegmente Textil und Bekleidung verlief das Jahr dabei sehr unterschiedlich: Während der Bekleidungssektor seine Umsätze um +10,8 % deutlich steigern konnte, musste der Textilsektor, trotz der Inflation, einen Umsatzrückgang von -1,9 % hinnehmen. Umsatzveränderungen der Textilsegmente 2023![]()
Quelle: Gesamtverband textil+mode, Konjunkturbericht
Feb. 2024
Der Umsatzrückgang im Teilsegment Textil ist maßgeblich auf die Performance der Technischen Textilien und der Vliesstoffe zurückzuführen: Beide Bereiche gehören zu den größten Sektoren, verzeichneten im Vorjahr die höchsten Zuwächse und gelten für gewöhnlich als Umsatztreiber -mussten aber im Jahr 2023 signifikante Umsatzrückgänge von -11,2 % bzw. -4,0 % hinnehmen. Abgesehen von den Sparten Weberei (-1,9 %), Wirk/Strick (-0,1 %) und sonstigen Textilwaren (-4,8 %) erzielten alle weiteren Bereiche Umsatzzugewinne, konnten die branchenweiten Einbußen allerdings nicht kompensieren. Die konfektionierten Textilwaren, im Vorjahr noch schwächster Sektor, waren 2023 die erfolgreichste Sparte (+5,7 %). Umsatzveränderungen der Bekleidungsegmente 2023![]()
Quelle: Gesamtverband textil+mode, Konjunkturbericht
Feb. 2024
Im Bekleidungssegment konnte der größte Sektor, die Sonstige Oberbekleidung, die erfreuliche Performance des Vorjahres (+24,7 %) bestätigen und erreichte wiederum eine zweistellige Umsatzsteigerung (+10,2 %; ca. 400 Mio. €). Auch die Bereiche der Arbeits- und Berufskleidung (+10,0 %) und der Strumpfwaren (+6,9 %) verzeichneten kräftige Umsatzzuwächse. Lediglich im Bereich der Wäsche (-1,0 %) und bei den Sonstigen Kleidungs-/Wirk-/Strick-Waren (-6,5 %) mussten gesunkene Umsatzzahlen verzeichnet werden. Die Preise im Bekleidungssegment sind dabei um 4,8 % zum Vorjahr gestiegen. Die Umsatzsteigerungen des Bekleidungssegments konnten sowohl im Inland (+10,7 %) als auch im Ausland (+10,9 %) generiert werden. Der Umsatzrückgang im Textilsegment ist durch die rückläufigen Exporte bedingt: Während der Inlandsumsatz um 2,0 % stieg, war der Auslandsumsatz um 5,2 % gefallen - hierbei schlugen vor allem die verringerten Exporte ins außereuropäische Ausland (-8,8 %) zu Buche. Das deutsche Außenhandelsvolumen war im vergangenen Jahr gesunken. Exporte und Importe sanken teils deutlich. Die Exportrückgänge betrafen dabei überwiegend das Textilsegment. Insbesondere die Exporte im EU-Binnenmarkt waren stark zurück gegangen. Hierbei sind vorrangig die Länder Österreich, Italien und Niederlande zu nennen. Die Exporte nach China waren ebenfalls wieder gesunken -prozentual um über 20 %. Nur in wenige Länder, wie beispielsweise in die Türkei oder die Ukraine, konnten die Exporte gesteigert werden. Nachdem der Trend der rückläufigen Beschäftigungszahlen in der Textil- und Modeindustrie im Vorjahr vorerst gestoppt werden konnte (+0,2 %), ging die Beschäftigung 2023 wiederum leicht zurück (-0,8 %). Die unterschiedliche Beschäftigungsentwicklung erfolgte dabei analog zur Umsatzentwicklung der beiden Teilsegmente: Während die Beschäftigung im Bekleidungssektor um 1,5 % zunahm, wurden im Textilsektor 1,9 % der Stellen abgebaut. Die geleisteten Arbeitsstunden waren im Jahresdurchschnitt um 0,5 % gesunken - der Rückgang ist durch die verringerten Arbeitsstunden im Textilbereich bedingt (-2,3 %), die geleisteten Arbeitsstunden im Bekleidungssegment waren hingegen um 3,8 % angestiegen. Die Lohn- und Gehaltssummen stiegen im Jahresvergleich nominal um 2,0 % an, wobei die Belegschaften im Bekleidungssektor von den Erhöhungen (+7,4 %) stärker profitierten als die Beschäftigten in der Textilsparte (+3,7 %). Nicht nur die Entwicklung der Textil- und Modebranche hat großen Einfluss auf die Umsatz- und Ergebnissituation der Hoftex Group. Auch die konjunkturelle Entwicklung des Automobilsektors ist ausschlaggebend für die Performance der Hoftex Group im Jahresverlauf. In Deutschland wurden laut dem Verband der Automobilindustrie (VDA) im Jahr 2023 mit 4,1 Mio. Pkw wieder mehr Personenkraftwagen als im Vorjahr (circa 3,4 Mio.) produziert (https://www.vda.de/de/presse/Pressemeldungen/2024/240104_PM_Pkw_Produktionszahlen_Deze mber_2023). Allerdings wird weiterhin nicht das Vorkrisenniveau von 2019 (4,7 Mio.) erreicht, denn die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen - geopolitische Unsicherheiten, gesamtwirtschaftlich rückläufige Nachfrage, fortlaufend hohe Energie- und Verbraucherpreise -bleiben auch für die Automobilindustrie, insbesondere in Europa, herausfordernd. Im internationalen Vergleich zeigt sich laut Pressemitteilung des VDA vom 18. Januar 2024 (https://www.vda.de/de/presse/Pressemeldungen/2024/240118_PM_Internationale-Pkw-M-rkte-im-Jahr-2023-mit-kr-ftigem-Wachstum) eine uneinheitliche Entwicklung: Auf dem europäischen PkwMarkt zeigt sich im Vergleich zum Vorjahr eine deutliche Erholung, jedoch bleibt die Anzahl der Neuzulassungen weit unter dem Vorkrisenniveau von 2019. Ein ähnlicher Verlauf ist auf dem US-Light-Vehicle-Markt zu beobachten, wenngleich das Vorkrisenniveau nicht in dem Maße wie im europäischen Markt unterschritten wurde. Der chinesische Markt hingegen verzeichnete im Jahr 2023 ein Rekordjahr im Hinblick auf die Anzahl der Neuzulassungen und stützte damit die ansonsten schwache Konjunktur. 2.3. GeschäftsverlaufMakroökonomische und geopolitische Unsicherheiten, wie gestiegene Inflationsraten, ein hohes Zinsniveau, schwächere Konsumneigung sowie zunehmende geopolitische Spannungen, prägten den Geschäftsverlauf des Hoftex Group Konzerns im Geschäftsjahr 2023. Aufgrund der eingetrübten Konjunktur, insbesondere einer schwächeren Automobilindustrie, konnten unsere Absatz- und Umsatzziele nicht erreicht werden. Die Steigerung unseres Konzernumsatzes auf 157,0 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr (153,8 Mio. €) wurde vor allem durch Preissteigerungen erzielt. Des Weiteren erholte sich auch der seit Jahren allgemein rückläufige Heimtextilienmarkt im Jahr 2023 nicht, was in Verbindung mit einem kontinuierlichen Preisdruck durch ausländische Produzenten und signifikanten Kostensteigerungen zu der Entscheidung führte, die Produktion unseres Geschäftsbereiches NEUTEX am Standort Münchberg einzustellen. Am 28. August 2023 informierte der Vorstand in einer Ad-hoc-Mitteilung über diesen Beschluss und passte die Umsatz- und EBITDAPrognosen entsprechend auf ein niedrigeres Niveau an. Geschäftsbereich TENOWOUnser Kern-Geschäftsbereich TENOWO verzeichnete einen Umsatzanstieg um 4,2 % von 133,1 Mio. € im Vorjahr auf 138,7 Mio. € im Geschäftsjahr 2023. Dabei gab es unterschiedliche Entwicklungen sowohl in den verschiedenen Regionen als auch in den verschiedenen Segmenten. In unserem größten Segment Automotive konnte der Umsatz insbesondere aufgrund der realisierten Verkaufspreissteigerungen gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Die Absatzmengen stabilisierten sich dabei auf dem Niveau des Vorjahres. Hierbei kompensierte die Steigerung der Mengen an den Standorten Reichenbach, Mittweida, China und Mexiko die Mengenverluste an den Standorten Hof und USA. In den USA wirkte sich vor allem der Streik der Gewerkschaft UAW bei den großen US-amerikanischen Automotive-Produzenten negativ im vierten Quartal aus. Das Segment Consumer Goods befindet sich weiterhin auf einem Wachstumspfad. Sowohl der Umsatz, als auch der Absatz haben sich gegenüber dem Vorjahr sehr positiv entwickelt. Die allgemeine Konsumzurückhaltung bedingt durch die hohe Inflation wirkte sich besonders auf unser Segment Apparel aus. Gegenüber dem Vorjahr musste ein deutlicher Rückgang von Umsatz und Absatz verzeichnet werden. Das Segment Healthcare entwickelte sich erneut erfreulich mit einem signifikanten Umsatzwachstum. Unsere Strategie mit Fokus auf kundenspezifische Spezialprodukte im Bereich Wundversorgung sowie auf zertifizierte und registrierte Medizinprodukte wird konsequent umgesetzt und trägt wesentlich zur Steigerung des Markterfolges bei. Der Ausbau neuer Produktanwendungen konnte nicht in vollem Umfang vorangetrieben werden. Angesichts des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds verzögerten sich strategische Projekte auf Kundenseite, so dass die geplanten Umsatzzuwächse aus Neugeschäften nur teilweise erreicht werden konnten. Bedingt durch die bereits erwähnte Absatzschwäche im Bereich Automotive, hat unser internationaler Standort Lincolnton/USA die Absatzmenge des Vorjahres unterschritten, gleichzeitig aber den Umsatz gegenüber dem Vorjahr durch die Optimierung der Portfolio-Struktur und Preiserhöhungen aufgrund der gestiegenen Produktionskosten gesteigert. Unser internationaler Standort in Huzhou/CN hat sich gegenüber dem Vorjahr stabil entwickelt und konnte Absatz- und Umsatzzuwächse verzeichnen. Am Standort Hof wirkte sich der durch die Überschwemmung eines Produktionswerkes im Jahr 2021 entstandene Schaden nach wie vor negativ auf Produktionsprozesse und Effizienzen aus, was die Profitabilität beeinträchtigte. Ende 2023 wurde die Schadensabwicklung gegenüber unseren Versicherern abgeschlossen. Im Jahr 2023 wurde zur Errichtung einer Produktionsstätte eine neue Gesellschaft in Vietnam gegründet. Insgesamt haben die gestiegenen Umsatzerlöse bei gleichzeitig verbesserter Auslastung der Produktionskapazitäten gegenüber dem Vorjahr zu einer Steigerung des EBITDA geführt, unsere ambitionierten Absatz- und Produktionsziele konnten jedoch nicht vollständig erreicht werden. Geschäftsbereich NEUTEXUnser Geschäftsbereich NEUTEX war bereits in den Vorjahren durch den schwierigen deutschen Heimtextilienmarkt und die herausfordernde marktwirtschaftliche Gesamtlage geprägt. Die Covid-Pandemie der Jahre 2020 und 2021, die stark angestiegene Inflation und die damit verbundene schwache Nachfrage, bei signifikanten Kostensteigerungen in den Jahren 2022 und 2023, stellten die NEUTEX vor Herausforderungen, die trotz unserer Restrukturierungsmaßnahmen in den Jahren 2022 und 2023 zu keinem positiven Ergebnis führten. Dies führte schließlich zu der im August 2023 getroffenen Entscheidung, den Produktionsstandort in Münchberg mit rund 90 Arbeitsplätzen zu schließen. Die Umsatzerlöse der NEUTEX beliefen sich im Berichtsjahr auf 10,0 Mio. € und wiesen damit eine weiter rückläufige Entwicklung auf (Vorjahr: 11,2 Mio. €). Der sukzessive Auslauf der Produktion und die Portfoliobereinigung belasteten die Kostenstrukturen. Das Bereichsergebnis verschlechterte sich erneut deutlich gegenüber dem Vorjahr, was jedoch im Kontext der umfassenden Restrukturierung und Neuausrichtung und den daraus entstandenen Aufwendungen für den Sozialplan und Vorratsabwertungen zu beurteilen ist. Geschäftsbereich HOFTEXHOFTEX erzielte im Berichtsjahr Umsatzerlöse in Höhe von 5,9 Mio. € (Vorjahr: 7,1 Mio. €). Die anhaltende gesamtwirtschaftliche Schwäche sowie hohe Energie- und Rohstoffkosten haben die Umsatz- und Ergebnissituation unseres kleinsten Geschäftsbereiches für das Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr signifikant beeinflusst. Die Kostensteigerungen konnten nicht in vollem Umfang in Form von Preissteigerungen an unsere Kunden weitergegeben werden. Trotz eines schwierigen Geschäftsumfelds gibt es weit gediehene Ansätze bei den Verhandlungen mit neuen Großkunden. Das hauseigene Entwicklungslabor und unser starkes technisches Know-how ermöglichen es uns außerdem, aktiv neue Geschäftsmöglichkeiten zu verfolgen. Das Geschäftsmodell der HOFTEX umfasst sowohl das Färberei-Vollgeschäft, als auch das Lohngeschäft, bei dem die Kunden ihre eigenen Garne zur Färbung bereitstellen. Der Anteil des Lohngeschäfts stieg im Berichtsjahr weiter an, während das Vollgeschäft weniger nachgefragt wurde. SonstigesDie Immobiliengesellschaft leistete im Berichtsjahr wie erwartet positive Ergebnisbeiträge. Die Umsätze aus der Vermietung der Gewerbe-Immobilien Hof Moschendorf und Hof Fabrikzeile betrugen 2,4 Mio. € (Vorjahr: 2,1 Mio. €). Im Jahr 2023 wurden weitere Investitionen in Brandschutzmaßnahmen vorangetrieben und umgesetzt. 2.4. WirtschaftslageErtragslageIm Lagebericht 2022 ging der Vorstand für das Geschäftsjahr 2023 von einem Gesamtumsatz zwischen 160 Mio. € und 180 Mio. € (2022: 153,8 Mio. €) sowie einem EBITDA in einer Bandbreite von 12,0 Mio. € und 14,0 Mio. € (2022: 10,2 Mio. €) aus. Am 28. August 2023 teilte der Vorstand in einer Ad-hoc-Mitteilung die Anpassung der Prognose auf einen Umsatz von rund 160 Mio. € sowie ein EBITDA von 8,0 Mio. € bis 10,0 Mio. € mit. Die Ziele aus der Prognose 2022 wurden damit deutlich verfehlt, was vor allem an der im Geschäftsjahr beschlossenen Schließung der Produktion in Münchberg liegt. scrollen
Im Geschäftsjahr 2023 wurde ein Konzernumsatz in Höhe von 157,0 Mio. € erzielt. Damit wurden im Vergleich zum Vorjahr (153,8 Mio. €) 2,1% höhere Umsatzerlöse erwirtschaftet. In unserem größten Geschäftsbereich TENOWO konnte der Gesamtumsatz von 133,1 Mio. € im Vorjahr auf 138,7 Mio. € im Berichtsjahr gesteigert werden. Hingegen verzeichneten die Geschäftsbereiche NEUTEX mit Umsatzerlösen in Höhe von 10,0 Mio. € (Vorjahr: 11,2 Mio. €) und HOFTEX mit Umsatzerlösen in Höhe von 5,9 Mio. € (Vorjahr: 7,1 Mio. €) Rückgänge im Vergleich zum Vorjahr. Die im Ausland erwirtschafteten Umsatzerlöse beliefen sich auf 111,5 Mio. € (Vorjahr: 108,2 Mio. €), wodurch sich eine Exportquote in Höhe von 71,0 % ermittelte (Vorjahr: 70,3 %). Von den Exportumsätzen wurden 51,9 Mio. € in Ländern der Europäischen Union erzielt (Vorjahr: 46,5 Mio. €). Die Inlandsumsätze bewegten sich mit 45,5 Mio. € etwa auf dem Niveau des Vorjahres (45,7 Mio. €). Die Bestandsveränderungen der fertigen und unfertigen Erzeugnisse betrugen 0,4 Mio. € (Vorjahr: -2,3 Mio. €). Die Gesamtleistung in Höhe von 157,4 Mio. € konnte somit im Vergleich zum Vorjahr (151,5 Mio. €) um rund 3,9 % gesteigert werden. Im Geschäftsjahr 2023 war eine leichte Entspannung bei der Entwicklung der Rohstoffpreise und Energiekosten zu beobachten, weshalb der Materialaufwand mit 80,2 Mio. € geringer als im Vorjahr (84,5 Mio. €) ausfiel und die Materialaufwandsquote auf 51,0 % verringert werden konnte (Vorjahr: 55,8 %). Im Vergleich zum Vorjahr (13,4 Mio. €) fielen die sonstigen betrieblichen Erträge mit 6,8 Mio. € geringer aus. Diese beinhalten im Berichtsjahr 2,3 Mio. € Versicherungserstattungen aus der Regulierung des im Jahr 2021 eingetretenen Hochwasserschadens am TENOWO-Standort Hof (Vorjahr: 8,5 Mio. €). Um diesen Sondereffekt bereinigt, beliefen sich die sonstigen betrieblichen Erträge auf 4,5 Mio. € (Vorjahr: 4,9 Mio. €). Im Geschäftsjahr 2023 wurde ein Rohertrag in Höhe von 84,0 Mio. € erzielt, was im Vergleich zum Vorjahr (80,5 Mio. €) einem Anstieg von 4,3 % entsprach. Aus dem Verhältnis des Rohertrags zur Gesamtleistung ermittelte sich folglich eine Rohertragsmarge von 53,3 % (Vorjahr: 53,1 %). Die um die Sondereffekte innerhalb der sonstigen betrieblichen Erträge bereinigte Rohertragsmarge betrug 51,9 % und konnte im Vergleich zum Vorjahr wesentlich (47,5 %) erhöht werden. Der Personalaufwand in Höhe von 45,3 Mio. € stieg gegenüber dem Vorjahr (43,9 Mio. €) an, jedoch konnte der Anteil der Personalaufwendungen an der Gesamtleistung mit 28,8 % im Vergleich zum Vorjahr (29,0 %) leicht verringert werden. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beliefen sich im Berichtszeitraum auf 29,7 Mio. € und lagen damit um 4,1 Mio. € über dem Vorjahreswert (25,6 Mio. €). Der Anstieg ist vor allem auf gebildete Sozialplanrückstellungen aufgrund der am 28. August 2023 beschlossenen Teilschließung der NEUTEX am Standort Münchberg in Höhe von 2,5 Mio. € zurückzuführen. Weiterhin war gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg der Reparaturkosten zu verzeichnen. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) in Höhe von 8,3 Mio. € verringerte sich um 18,7 % gegenüber dem Vorjahr (10,2 Mio. €). Dieser Rückgang ist hauptsächlich durch die Schließung der Produktionsstätte am NEUTEX-Standort Münchberg und geringere Versicherungsentschädigungen im Geschäftsbereich TENOWO beeinflusst. Die EBITDA-Marge verminderte sich dementsprechend von 6,7 % im Vorjahr auf 5,3 % im Berichtsjahr. Das Zinsergebnis belief sich im Berichtsjahr auf -1,6 Mio. € (Vorjahr: -1,2 Mio. €). Hierbei standen dem Anstieg von Zinsaufwendungen für die Inanspruchnahme weiterer Geldaufnahmen aus dem zur Verfügung stehenden Konsortialkreditvolumen in Höhe von 1,5 Mio. € (Vorjahr: 0,5 Mio. €) eine Erhöhung der Zinserträge aus Zinssicherungsgeschäften und sonstige Zinserträge von insgesamt 0,6 Mio. € (Vorjahr: 0,1 Mio. €) gegenüber. Die restlichen Schuldscheindarlehen wurden kurz vor dem Bilanzstichtag vollständig getilgt, sodass für das Berichtsjahr ebenfalls noch Zinsaufwendungen angefallen sind. Nach Berücksichtigung der Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe von -1,0 Mio. € (Vorjahr: Steuerertrag 0,1 Mio. €) sowie der sonstigen Steuern von -0,6 Mio. € (Vorjahr: -0,9 Mio. €) beläuft sich das Konzernergebnis auf -3,6 Mio. € (Vorjahr: -1,7 Mio. €). FinanzlageBei einem Konzernjahresfehlbetrag von -3,6 Mio. € belief sich der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit im Berichtszeitraum auf 15,7 Mio. € (Vorjahr: 1,2 Mio. €). Dieser Anstieg ist im Wesentlichen auf einen deutlichen Abbau des Vorratsvermögens zurückzuführen. Im Jahr 2023 lag der Cashflow aus der Investitionstätigkeit des Konzerns bei -11,0 Mio. € (Vorjahr: -3,5 Mio. €). Er wurde im Berichtszeitraum insbesondere beeinflusst durch Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen, u.a. für die im Bau befindliche Photovoltaikanlage in Reichenbach und das neu zu errichtende Vliesstoffwerk in Vietnam, erhaltene Zinsen und durch Liquiditätszuflüsse aus dem Verkauf nicht betriebsnotwendigen Sachanlagevermögens. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit des Konzerns belief sich im Berichtszeitraum auf -8,7 Mio. € (Vorjahr: 8,6 Mio. €). Beeinflusst wurde er insbesondere durch die Inanspruchnahme aus der Teilziehung einer weiteren Kreditfazilität von 6,5 Mio. € aus Mitteln eines im Geschäftsjahr 2021 abgeschlossenen Konsortialkreditvertrags. Dem stehen Auszahlungen für die planmäßige Tilgung von 2,5 Mio. € des im Geschäftsjahr 2021 in Anspruch genommenen Teilbetrages von 10,0 Mio. € aus dem Konsortialkreditvolumen von insgesamt 51,0 Mio. € und für die im Dezember 2023 erfolgte letztmalige Rückzahlung der Schuldscheindarlehen in Höhe von 10,0 Mio. € gegenüber. Aus dem Zusammenwirken der Zuflüsse und Abflüsse aus laufender Geschäftstätigkeit, Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit während des Geschäftsjahres 2023 ergab sich eine Verminderung des Finanzmittelfonds auf 15,3 Mio. € (Vorjahr: 19,5 Mio. €) zum 31.12.2023. Um die wirtschaftliche Stabilität des Konzerns sicherzustellen, hat die HOFTEX GROUP AG am 16.12.2021 zur Anschlussfinanzierung eine konzernweite Konsortialfinanzierung mit einem Gesamtvolumen von 51,0 Mio. € abgeschlossen. Die Laufzeit der bereitgestellten Finanzierung beträgt vier Jahre und kann bei Zustimmung der Kreditgeber um bis zu zwei Jahre verlängert und bei Bedarf um weitere 10,0 Mio. € aufgestockt werden. Zum 31.12.2023 sind hiervon 27,1 Mio. € ausgenutzt. Aus noch nicht ausgenutzten Fazilitäten stehen 19,5 Mio. € zur Verfügung. VermögenslageDie Bilanzsumme des Hoftex Group Konzerns verminderte sich zum 31. Dezember 2023 auf 165,4 Mio. € und lag damit um 11,6 Mio. € unter dem Vorjahreswert von 177,0 Mio. €. Auf der Aktivseite haben sich per Saldo die immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen von 92,3 Mio. € auf 93,4 Mio. € erhöht. Im Berichtszeitraum wurden 12,6 Mio. € (Vorjahr: 4,5 Mio. €) in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände für Erweiterungs- und IT-Projekte investiert. Zudem wurden erste Anzahlungen für das neue Werk in Vietnam geleistet sowie in eine neue Photovoltaikanlage, die sich am Standort Reichenbach in Bau befindet. Den Investitionen standen planmäßige Abschreibungen von 9,4 Mio. € (Vorjahr: 10,9 Mio. €) gegenüber. Im Umlaufvermögen verminderten sich die Vorräte von 38,3 Mio. € auf 31,7 Mio. €. Der Rückgang ist hauptsächlich auf den Abbau von Lagerbestand sowie auf die Abwertung des vorhandenen Lagerbestands zurückzuführen, insbesondere im Geschäftsbereich NEUTEX aufgrund der Schließung der Produktion. Darüber hinaus verminderten sich die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände von 25,0 Mio. € auf 23,6 Mio. €. Dies ist im Wesentlichen begründet durch einen Rückgang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Folge der Verringerung der Pauschal- und Einzelwertberichtigungen um 0,4 Mio. € auf -0,7 Mio. € (Vorjahr: -1,1 Mio. €). Zum Geschäftsjahresende am 31.12.2023 verringerten sich die liquiden Mittel um 4,2 Mio. € auf 15,3 Mio. € (31.12.2022: 19,5 Mio. €). Das bilanzielle Eigenkapital des Konzerns hat sich gegenüber dem Vorjahr um 5,1 Mio. € auf 106,9 Mio. € zum 31.12.2023 verringert. Ursächlich hierfür sind der Konzernjahresfehlbetrag im Berichtsjahr sowie erfolgsneutrale Währungskurseffekte. Die Eigenkapitalquote beträgt zum 31.12.2023 bei im Vergleich gesunkener Bilanzsumme 64,6 % (Vorjahr: 63,3 %). Die Rückstellungen lagen mit 15,4 Mio. € leicht über dem Niveau des Vorjahres von 15,3 Mio. €. Die Pensionsrückstellungen sind, mit Ausnahme der von der Unterstützungskasse zu tragenden Verpflichtungen, mit den vollen Werten unter Zugrundelegung eines Rechnungszinsfußes von 1,82 % (Vorjahr: 1,78 %) dotiert. Hiervon wurden die zurechenbaren Werte aus Ansprüchen an Rückdeckungsversicherungen abgezogen. Die Pensionsrückstellungen reduzierten sich um insgesamt 0,5 Mio. €. Von den anderen Rückstellungen beliefen sich die Steuerrückstellungen nahezu auf Vorjahresniveau, wohingegen sich die sonstigen Rückstellungen um 0,4 Mio. € erhöhten. In den sonstigen Rückstellungen sind Rückstellungen für Abfindungen aufgrund eines Sozialplans in Höhe von 1,5 Mio. € enthalten. Die Verbindlichkeiten verminderten sich im Vergleich zum Jahresende 2022 um 6,5 Mio. € auf 42,5 Mio. € (Vorjahr: 49,0 Mio. €). Ursächlich hierfür war insbesondere ein Rückgang der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten auf 27,1 Mio. € (Vorjahr: 33,3 Mio. €) infolge der vollständigen Tilgung der verbleibenden Schuldscheindarlehen im Dezember 2023. Die Nettobankverschuldung des Hoftex Group Konzerns betrug damit 11,8 Mio. € zum 31.12.2023 (Vorjahr: 13,8 Mio. €). Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und die Verbindlichkeiten aus der Annahme gezogener Wechsel sind um 1,1 Mio. € gestiegen. Die übrigen Verbindlichkeiten von 6,4 Mio. € haben sich gegenüber dem Vorjahr um 1,5 Mio. € verringert (Vorjahr: 7,9 Mio. €), was vor allem auf die Tilgung eines unter den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen ausgewiesenen Darlehens eines Unternehmens des ERWO-Konzernverbundes zurückzuführen ist. 2.5. ArbeitnehmerDie durchschnittliche Anzahl der Arbeitnehmer belief sich im Geschäftsjahr 2023 auf 973 (inklusive 27 Auszubildenden und 20 Leiharbeitnehmer) und lag damit unter dem Vorjahreswert von 1.008 Arbeitnehmern (inklusive Auszubildenden). Zum Bilanzstichtag 31.12.2023 waren insgesamt 953 Beschäftigte im Hoftex Group Konzern tätig (Vorjahr: 989), wobei mit 699 Personen der Großteil der Arbeitnehmer im Geschäftsbereich TENOWO tätig war (Vorjahr: 731). Gemäß einer Ad-hoc-Mitteilung vom 28. August 2023 informierte der Vorstand darüber, dass mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen wurde, die deutsche Produktionsstätte des Geschäftsbereichs NEUTEX am Standort Münchberg zu schließen. Als Konsequenz dieser Schließung folgte eine Reduzierung der Belegschaft um rund 90 Arbeitsplätze, die Ende des Jahres 2024 vollständig abgeschlossen sein wird. scrollen
scrollen
In den Geschäftsbereichen HOFTEX und NEUTEX reagierten wir im Berichtsjahr auf Zeiten der Unterauslastung mit Kurzarbeit. Für die Hoftex Group hat sich das Modell des hybriden Arbeitens erfolgreich etabliert. Es ermöglicht eine flexible Arbeitsweise, steigert die Zufriedenheit unserer Arbeitnehmer und trägt zur langfristigen Wettbewerbsfähigkeit unseres Konzerns bei. 3. Erklärung zur Unternehmensführung der HOFTEX GROUP AG nach § 289f Abs. 4 HGB für das Geschäftsjahr 2023[Abschnitt vom Abschlussprüfer nicht geprüft.] Festlegungen zur Förderung der Teilhabe von Frauen an Führungspositionen nach §§ 76 Abs. 4, 111 Abs. 5 AktG für die HOFTEX GROUP AG als Einzelgesellschaft: Entsprechend dem Gesetz zur Ergänzung und Änderung der Regelungen für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst haben Vorstand und Aufsichtsrat die angestrebten Frauenquoten definiert. Der Aufsichtsrat hat beschlossen, dass ihm bis zum 31. Dezember 2026 weiterhin mindestens zwei Frauen angehören. Aktuell sind mit Renate Dempfle und Melanie Liebert auf Anteilseignerseite sowie Johanna Falasa und Carmen Teismann auf Arbeitnehmerseite insgesamt vier Frauen im Aufsichtsrat vertreten. Dies entspricht einem Anteil von 44 %. In der Sitzung am 23.10.2023 wurde Daniel Köster mit Wirkung zum 13.11.2023 als Vorstandsmitglied durch den Aufsichtsrat bestellt. Nachdem der Vorstandsvorsitzende Klaus Steger zum 29.02.2024 aus dem Vorstand ausgeschieden ist, hatte der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 11.12.2023 die Abberufung von Klaus Steger zum 29.02.2024 und die Bestellung von Manuela Spörl als Nachfolgerin von Klaus Steger zur Vorstandsvorsitzenden zum 01.03.2024 beschlossen. Ebenso wurde Daniel Köster als Nachfolger von Manuela Spörl zum Finanzvorstand berufen. Die aktuelle IST-Quote liegt somit unverändert bei 50 %. Dennoch hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 13.12.2021 beschlossen, erneut eine Quote von null Prozent bis Ende 2026 festzulegen. Die Festlegung einer höheren Quote hätte bei dem zweiköpfigen Vorstandsgremium zwingend zur Folge gehabt, dass im Falle einer Vakanz stets eine Frau benannt werden müsste. Der Aufsichtsrat möchte jedoch unter Beachtung der jeweiligen fachlichen Eignung und persönlichen Integrität die oder den aus seiner Sicht am besten geeignete Kandidatin oder geeigneten Kandidaten unabhängig von der Frage des Geschlechts in den Vorstand berufen. Auch sieht der Aufsichtsrat auf Basis der IST-Quote aktuell keinen konkreten Handlungsbedarf zur Festlegung einer festen Frauenquote. Der Vorstand der HOFTEX GROUP AG hat im Geschäftsjahr 2021 die Zielgröße für den Frauenanteil auf der ersten Führungsebene unterhalb des Vorstands auf 25 % festgelegt, die bis zum 31.12.2026 erreicht werden soll. Derzeit ist in der HOFTEX GROUP AG die erste Führungsebene zu 50 % mit Frauen besetzt. Eine Zielgröße für die zweite Führungsebene wurde nicht festgelegt, da die HOFTEX GROUP AG als Holdinggesellschaft über flache Führungsstrukturen verfügt und es daher keine durchgehende zweite Führungsebene gibt. 4. Risiko- und ChancenberichtDie Hoftex Group ist kontinuierlich einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt, die mit den unternehmerischen Aktivitäten der einzelnen Geschäftsbereiche und Tochtergesellschaften zusammenhängen und durch externe Einflüsse entstehen. Gleichzeitig ist es für die HOFTEX GROUP AG wichtig, Chancen für das Unternehmen zu erkennen und für die Unternehmensziele zu nutzen, um die Wettbewerbsfähigkeit der HOFTEX GROUP AG und ihrer Tochtergesellschaften zu sichern und auszubauen. Es liegt in der Verantwortung des Managements, Risiken frühzeitig zu erkennen und ihnen mit geeigneten Maßnahmen entgegenzuwirken. Zu diesem Zweck hat die Hoftex Group ein angemessenes Risikomanagementsystem etabliert. Im Folgenden werden die zentralen Risiko- und Chancenfelder erläutert, die für die Hoftex Group relevant sind. Es werden lediglich diejenigen Bereiche erläutert, in denen es relevante Risiken und Chancen zu nennen gibt. ![]() 4.1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Risiken und ChancenDie Hoftex Group ist ein international agierender Konzern und ist damit stets Risiken der weltweiten konjunkturellen Entwicklungen ausgesetzt. Im Jahr 2022 erschütterte der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine die Welt mit allen direkten und indirekten Folgen wie beispielsweise steigender Inflation und hoher Unsicherheit. Auch im Geschäftsjahr 2023 verweilten Inflations- und Zinsraten auf hohem Niveau und trugen erheblich zu hohen Beschaffungs- und Produktionskosten auf der einen Seite sowie zurückhaltendem Konsumverhalten auf der Nachfrageseite bei. Im Oktober 2023 begann infolge einer Terrorattacke auf Israel der Gaza-Krieg im Nahen Osten, der bislang Zehntausende von Opfern gefordert hat und eine humanitäre Katastrophe für die Bevölkerung ausgelöst hat. Ausweitungen der aktuellen geopolitischen Spannungen sowie die Eskalation von Handelskonflikten schwächen die weltweite Wirtschaft und verursachen somit tendenziell auch einen weiteren Rückgang des Konsums. Zeitweise Blockaden wichtiger Handelsrouten oder gar Angriffe auf Frachtschiffe, beispielsweise im Roten Meer, bedeuten ein Risiko erhöhter Frachtkosten, verlängerter Lieferzeiten und könnten sogar eine Vernichtung von Waren nach sich ziehen. Ein globaler Wirtschaftsabschwung beeinflusst eine Vielzahl von Unternehmen und wirkt sich daher auch auf die Nachfrage nach unseren Produkten aus, vor allem bei einer negativen Entwicklung des für uns wichtigen Automobil- Bekleidungs- und Heimtextilienmarktes. Die rückläufige Nachfrage nach unseren Produkten wirkt sich potenziell negativ auf unsere Kapazitätsauslastungen, Umsatz- und Ergebnissituation aus. Diesen Risiken wirken wir durch internationale Standorte sowie die stetige Diversifizierung unseres Produktportfolios entgegen. Mit dem Bau einer neuen Produktionsstätte des Geschäftsbereichs TENOWO in Vietnam verfolgen wir diese Strategie konsequent weiter. Zudem passen wir kontinuierlich unsere Vertriebs- und Marketingstrategie an, erschließen neue Märkte und akquirieren Neukunden. Durch den Einmarsch Russlands in die Ukraine im Jahr 2022 erhöhten sich auch die Risiken im Falle einer Unterbrechung der Energieversorgung, beispielsweise in Form von Produktionsausfällen. Diese könnten unsere Lieferfähigkeit negativ beeinflussen und die Umsatz- und Ergebnissituation belasten. Unsere bereits seit einigen Jahren etablierten Energie-Teams erarbeiten kontinuierlich Maßnahmen zur Effizienzsteigerung in der Produktion, um unseren Energieverbrauch zu optimieren. Mithilfe eigener Photovoltaikanlagen, beispielsweise an unserem Standort in Reichenbach, werden wir zukünftig einen Teil unseres Strombedarfs selbst abdecken. Die deutschen Gasspeicher sind aktuell gefüllt und laut dem "Lagebericht Gasversorgung Februar 2024" der Bundesnetzagentur ist die Versorgungssicherheit mit Gas gewährleistet. Durch mehrjährige Energieverträge sichern wir die Versorgung für unsere Gesellschaften langfristig ab. Allerdings bleiben die Energiepreise und die Inflation auch nach einer rückläufigen Entwicklung auf hohem Niveau und belasten die Ergebnissituation der Hoftex Group, insbesondere ihrer produzierenden, deutschen Tochterunternehmen. Durch hohe Inflation und steigende Kosten erhöhen sich auch Risiken durch weltweit starke Wettbewerber aus der Textilindustrie. Vor allem asiatische Konkurrenten dringen stets weiter auf den europäischen Markt vor und erhöhen den Wettbewerbsdruck. Wir begegnen diesen Risiken durch die Lieferung qualitativ hochwertiger Produkte, der Pflege von guten und engen Kundenbeziehungen und der stetigen Analyse der für uns relevanten Märkte. Durch weltweite Produktionskapazitäten kann TENOWO seine Kunden vor Ort bedienen, was Logistikkosten reduziert und eine schnelle Belieferung ermöglicht. 4.2. Operative Risiken und ChancenAls Operative Risiken sind für unser Unternehmen zunächst Risiken in Bezug auf Rohstoffqualität, -Verfügbarkeit und -kosten zu nennen. Die Qualität und die Verfügbarkeit der für unsere Produktion benötigten Rohstoffe stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit der Qualität und Menge unseres Outputs. Dadurch entsteht das Risiko, dass Produkte minderer Qualität oder in unzureichender Menge hergestellt werden, was wiederum die pünktliche und vereinbarungsgemäße Belieferung unserer Kunden beeinträchtigen könnte. Gerade in den Vorjahren wurden wir, ausgelöst durch die Covid-Pandemie sowie den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, auch mit den Risiken steigender Beschaffungspreise konfrontiert, die sich direkt auf unsere Ertragssituation auswirkten. Um diesen Risiken entgegenzuwirken, legen wir Wert auf langfristige Verträge und eine enge Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten. Da auf der Seite unserer Lieferanten in Zeiten eines zunehmend unsicherer werdenden wirtschaftlichen Umfelds ebenso das Risiko temporärer Produktionsausfälle bestehen könnte, reduzieren wir die Abhängigkeit von einzelnen Vertragspartnern, indem wir Rohstoffe aus unterschiedlichen Quellen beziehen und unsere Mehr-Lieferantenstrategie konsequent weiterverfolgen. Um dabei auch die finanziellen Effekte erhöhter Beschaffungspreise zu verringern, setzen wir auf einen Mix aus europäischen und asiatischen Partnern. Dem Risiko von Qualitätsschwankungen begegnen wir mit einem laufenden Monitoring unserer Lieferanten. Neben lieferanten- und beschaffungsmarktbezogenen Risiken bestehen für die Hoftex Group stets Risiken im Bereich der Produktion im Hinblick auf Qualität, Sicherheit und Umwelt. Diesen Risiken wirken wir durch geeignete Managementsysteme, verbindliche Arbeits- und Umweltsicherheitsschulungen sowie entsprechenden Versicherungen entgegen. Zudem unterstützen Arbeitssicherheitsbeauftragte die Betriebsleitungen unserer Standorte im Hinblick auf die Gewährleistung und Verbesserung der Arbeitssicherheit. Unter den operativen Risiken und Chancen sind auch Personalrisiken für die Hoftex Group zu nennen, denn unser Unternehmenserfolg hängt entscheidend von den Fachkenntnissen und dem Arbeitseinsatz unserer Arbeitnehmer ab. Personalrisiken können durch Fachkräftemangel, einen hohen Krankenstand, hohe Fluktuationsquoten und Personalkostensteigerungen durch die Inflation entstehen. Zudem wird die Gewinnung von qualifiziertem Personal durch den verschärften Wettbewerb am Arbeitsmarkt erschwert. Um unsere Attraktivität als Arbeitgeber zu sichern und auszubauen, fördern wir eine wertebasierte Unternehmenskultur und eine Atmosphäre der Offenheit und des Teamgeistes. Wir bieten unseren Arbeitnehmern unter anderem flexible Arbeitszeitmodelle, individuelle Entwicklungsprogramme und die Möglichkeit zur permanenten Fortbildung, um Perspektiven innerhalb unserer Unternehmensgruppe zu eröffnen. Wir betrachten Zuwanderung als Chance, Talente zu fördern und langfristig in unseren Konzernunternehmen zu binden. Auch die Digitalisierung der Arbeitswelt bietet die Chance für ein interessantes und modernes Arbeitsumfeld, welches zur Bindung und Gewinnung von Arbeitnehmern beiträgt. Ebenso können wir durch die kontinuierliche Weiterentwicklung der Digitalisierung unserer Geschäftsmodelle und Prozesse jederzeit steuerungsrelevante Informationen aktuell, vollständig und korrekt erhalten und innerhalb der Hoftex Group austauschen. Wir investieren stets in den Ausbau unserer IT-Infrastruktur, um auf interne und externe Anforderungen frühzeitig reagieren zu können. Allerdings entstehen durch Systemausfälle, beispielsweise in Folge einer Cyberattacke, auch erhöhte IT-Sicherheitsrisiken. Schwerwiegende Ausfälle unserer IT-Systemlandschaft könnten betriebsinterne Prozesse beeinträchtigen oder gar den Verlust vertraulicher Daten nach sich ziehen, was sich wiederum negativ auf unsere Reputation und unsere Umsatz- und Ergebnissituation auswirken könnte. Wir gehen davon aus, dass durch zunehmende geopolitische Auseinandersetzungen und durch die ständige Weiterentwicklung neuer Technologien im Bereich der künstlichen Intelligenz, auch das Risiko von Cyberangriffen stetig wächst. Daher prüfen wir laufend organisatorische und technische Verbesserungsmaßnahmen und setzen diese um. Wir investieren in IT-Sicherheit und setzen auf regelmäßige Schulungen zur Sensibilisierung unserer Arbeitnehmer. Unsere Cyber Security Versicherung ist als weitere Maßnahme zur Verlagerung des Risikos zu nennen. Die F&E-Aktivitäten der Hoftex Group erstrecken sich über vielseitige Produkt- und Anwendungsbereiche. Durch wesentliche Investitionen in die Entwicklung von Produkten, die am Markt nicht nachgefragt werden, kann hier ein erhöhtes Verlustrisiko entstehen, welches sich auf die Vermögens- und Ertragslage auswirken kann. Dennoch ist die innovative und kreative Arbeit des F&E-Teams ein signifikanter Chancentreiber für die gesamte Hoftex Group und unabdingbar in Bezug auf die Wettbewerbsfähigkeit. Des Weiteren lassen sich durch enge Entwicklungskooperationen mit Kunden und Lieferanten Synergien heben und Chancen realisieren, die sich auch auf die Teams Einkauf/Beschaffung und Vertrieb ausdehnen können. 4.3. Finanzwirtschaftliche Risiken und ChancenAls international agierender Konzern sind wir stets Währungsrisiken und -chancen ausgesetzt, die sich auf die Profitabilität des Konzerns auswirken könnten. Diese Risiken und Chancen entstehen im operativen Geschäft vor allem bei der Generierung von Umsatzerlösen in einer anderen Währung als die dazugehörigen Kosten (Transaktionsrisiko). Besonders sind wir dabei von Schwankungen des US-Dollars (USD) und des Chinesischen Yuan (CNY) sowie anderer Währungen gegenüber dem Euro positiv oder negativ beeinflusst. Die Wechselkurse der für uns relevanten Währungen werden intensiv beobachtet und bei Bedarf werden Devisentermingeschäfte zur Absicherung abgeschlossen. Zinsrisiken und -chancen können für die HOFTEX GROUP AG durch ansteigende oder sinkende Finanzierungskosten infolge eines Anstiegs oder Rückgangs des Zinsniveaus entstehen. Zur Absicherung von variabel verzinslichen, langfristigen Bankverbindlichkeiten wurden zwei Zinssicherungsgeschäfte abgeschlossen, um das Risiko aus künftigen Zinssteigerungen zu begrenzen. Zudem werden die Zinsentwicklungen kontinuierlich beobachtet. Innerhalb der finanziellen Risiken ist auch das Risiko von Forderungsausfällen zu nennen, welche aufgrund von möglicher Zahlungsunfähigkeit bzw. Insolvenz einzelner Kunden entstehen könnten. Sollten unsere Kunden ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen, könnte sich dies negativ auf unsere Liquidität auswirken. Um etwaige Risiken frühzeitig zu erkennen, betreiben wir aktives Debitorenmanagement und können so bei Bedarf gegensteuern. Weiterhin verringern wir unser finanzielles Risiko durch den Abschluss von Kreditversicherungen. Um unsere Zahlungsfähigkeit und finanzielle Flexibilität sicherzustellen, erstellen wir eine fortlaufende Liquiditätsplanung sowie eine mehrjährige Finanzplanung. Diese ermöglichen es uns, langfristige Kreditlinien und liquide Mittel vorzuhalten. Im Dezember 2021 wurde analog unserer Finanzstrategie ein Konsortialkreditvertrag mit vierjähriger Laufzeit und einer Verlängerungsoption abgeschlossen. Damit wurde nach dem Auslaufen der Schuldscheindarlehen im Dezember 2023 eine mittelfristige Anschlussfinanzierung und ausreichende Liquidität gesichert. Im Rahmen der Konsortialfinanzierung sind bestimmte Covenants einzuhalten, namentlich der Verschuldungsgrad und die Eigenkapitalquote. Eine Nichteinhaltung von Covenants im Zusammenhang mit der Konsortialfinanzierung kann grundsätzlich zu einer Kündigung der gewährten Kredite führen. Die daraus resultierende Rückzahlungsverpflichtung birgt somit ein potenzielles Risiko für die Finanzlage der Gesellschaft und des Konzerns. 4.4. Rechtliche und sonstige nicht-finanzielle RisikenDurch ihre globale Geschäftstätigkeit bestehen für die Hoftex Group verschiedene Rechts- und Compliance-Risiken, die durch mögliche Rechtsstreitigkeiten, Compliance-Verstöße oder durch Nichteinhaltung regulatorischer Vorgaben entstehen können. Die Hoftex Group unterliegt weltweit vielfältigen staatlichen Regulierungen in den Bereichen Umwelt- und Datenschutz sowie weiteren gesetzlichen Vorgaben. Verstöße können zu erheblichen Strafen, Schadenersatzforderungen oder Reputationsverlust führen. Um diese Risiken zu minimieren, arbeiten wir mit spezialisierten Rechtsexperten zusammen und schulen unsere Arbeitnehmer. Zur Umsetzung, Koordination und Unterstützung sämtlicher Aktivitäten zur Vermeidung rechtlicher und regulatorischer Risiken haben wir verschiedene Teams und Beauftragte eingesetzt, wie z.B. Datenschutzbeauftragte und Datenschutzkoordinatoren, oder ein Informationssicherheits-Team. Ein Compliance-Officer unterstützt den Vorstand bei der Durchführung von Maßnahmen zur Sicherstellung eines regelkonformen und ethisch korrekten Verhaltens aller Arbeitnehmer im Unternehmen. Es erfolgt eine regelmäßige Sensibilisierung zu verschiedenen Themen der Compliance im Rahmen von E-Learnings sowie Präsenzschulungen für alle Beschäftigten. Ergänzt wird dies durch den Erlass von internen Leitlinien und Richtlinien, um Fehlverhalten in der Organisation vorzubeugen. Mit der Notierung im Freiverkehrssegment m:access an der Börse München ist die HOFTEX GROUP AG Regulierungsrichtlinien und Gesetzen unterworfen, woraus entsprechende Risiken entstehen können. Um den Kapitalmarktrisiken entgegenzuwirken, stehen wir in engem Kontakt zu einer Rechtsanwaltskanzlei, die uns hierbei unterstützt. Naturkatastrophen, ausgelöst durch externe Ereignisse wie Extremwetter, stellen ebenfalls potentielle Risiken für unsere Unternehmensgruppe dar. So könnten beispielsweise Rekordtemperaturen, extreme Stürme oder Starkregen zu enormen materiellen Schäden sowie einer zeitweisen Produktionsunterbrechung führen. Diesen nicht von uns beeinflussbaren Risiken, wird durch Abschluss von Sach- und Betriebsunterbrechungsversicherungen, internen Vorkehrungen und organisatorischen Maßnahmen für den Schadeneintrittsfall Rechnung getragen. Eine eigene Betriebsfeuerwehr am Standort Hof kann bei Eintreten eines Katastrophenfalls schnelle Erstmaßnahmen ergreifen. Neben den bestehenden Schutzvorkehrungen wurden im Berichtsjahr zusätzliche Maßnahmen geplant und umgesetzt. Beispielsweise folgten weitere Brandschutzertüchtigungen sowie Investitionen in zusätzlichen Hochwasserschutz in Form von Abschottungsvorrichtungen. Des Weiteren wird an der Vergrößerung des bestehenden Einlaufbauwerks am Standort Hof gearbeitet. 5. Prognosebericht5.1. Ausblick gesamtwirtschaftliche RahmenbedingungenDer Internationale Währungsfonds (IWF) prognostiziert für 2024 ein globales Wirtschaftswachstum von 3,1 % und liegt damit unter dem historischen Durchschnitt von 3,8 % (2000-2019). Nach aktueller Einschätzung aufgrund der derzeitigen Deflation, sowie des geringen, aber stabilen Wachstums, wird davon ausgegangen, dass eine globale Rezession abgewendet werden kann. Vor allem die Volkswirtschaften der USA und einiger Schwellen- und Entwicklungsländer haben sich bisher robuster gezeigt als zunächst angenommen. Die Prognose für die globale Inflation im Jahr 2024 liegt bei 5,8 % und sinkt somit schneller als ursprünglich erwartet. Diese Einschätzungen berücksichtigen die gestiegenen Leitzinsen, welche sich hilfreich als fiskalpolitische Maßnahme zur Inflationsbekämpfung erwiesen, aber ein weiterhin gedämpftes Investitions- und Konsumverhalten befürchten lassen. Die Inflationsrate in Deutschland wird im März 2024 voraussichtlich +2,2 % betragen. Das ist der niedrigste Wert seit April 2021 (+2,0 %), im Mai 2021 lag der Wert ebenfalls bei +2,2 %. (Verbraucherpreisindex und Inflationsrate Statistisches Bundesamt (destatis.de)). Die jährliche Inflation im Euroraum im März 2024 wird auf 2,4 % geschätzt, gegenüber 2,6 % im Februar (Jährliche Inflation im Euroraum auf 2,4 % gesunken Eurostat (europa.eu)). In den USA ist die - saisonal bereinigte - Inflationsrate im März um +0,4 % angestiegen. Über die letzten 12 Monate beträgt der - saisonal bereinigte Anstieg - +3,5 % (Consumer Price Index Summary - 2024 M03 Results (bls.gov). Positive, grenzüberschreitende Wachstumseffekte könnten durch eine weitere Lockerung der Fiskalpolitik oder Produktivitätssteigerungen aufgrund struktureller Reformen erzeugt werden. Negative Auswirkungen sind vor allem durch Preisspitzen im Rohstoffmarkt denkbar - hierbei sind als potentielle Auslöser geopolitische Schocks, wie die aktuellen Kriege oder die anhaltenden Angriffe im Roten Meer, Lieferstörungen oder die Krise im chinesischen Immobiliensektor anzuführen. Zu Jahresbeginn erwarteten die Konjunkturexperten des IWF weitestgehend positive, aber meist geringe Wachstumsraten. Die Prognosen für die Industriestaaten zeigen eine Steigerung der Wirtschaftsleistung von 1,5 %. Die errechneten Zuwächse des deutschen BIPs belaufen sich hingegen auf lediglich 0,5 %. Ebenso bewegen sich die Wachstumserwartungen des gesamten Euroraums mit 0,9 % auf einem niedrigen Niveau (Frankreich: 1,0 %, Italien: 0,7 %, Spanien: 1,5 %). Für die USA wird mit einem Wachstum von 2,1 % gerechnet, was eine leicht überdurchschnittliche Wachstumsrate im Vergleich der Industriestaaten darstellt. Den weiteren G7-Staaten Japan (0,9 %), Kanada (1,4 %) und Großbritannien (0,6 %) werden hingegen geringere Wachstumsraten prognostiziert. Für die Schwellen- und Entwicklungsländer wird der Vorjahrestrend bestätigt und ein durchschnittliches Wirtschaftswachstum von 4,1 % prognostiziert. Die Wachstumserwartungen für die chinesische Wirtschaft bleiben mit einem erwarteten Zuwachs von 4,6 % zwar hinter den eigenen Ansprüchen zurück, fallen aber ähnlich wie die Prognosen der ASEAN-Staaten (4,7 %) aus. Für die indische Konjunktur zeichnet sich bei einer Wachstumsprognose von 6,5 % analog zu den hohen Vorjahresraten (2022: 7,2 %, 2023: 6,7 %) ein weiteres Boomjahr ab. Die beiden übrigen BRICS-Staaten Brasilien und Südafrika können bei erwarteten Wachstumsraten von 1,7 % bzw. 1,0 % in dieser Hinsicht nicht mit den asiatischen Ländern mithalten. 5.2. Ausblick branchenbezogene RahmenbedingungenDer Ifo-Geschäftsklimaindex für Textil und Bekleidung verschlechterte sich im Verlauf des vergangenen Jahres sukzessive. Insbesondere die anfänglich durchaus optimistische Stimmungslage im Bekleidungssegment trübte sich deutlich ein. Vertreter der gesamten Industrie äußerten sich bezüglich deren aktuellen Einschätzungen weitestgehend pessimistisch. Aufgrund der zahlreichen Verflechtungen des Textilsegments mit anderen Industriebranchen, verlaufen die Geschäftsprognosen daher annähernd parallel zu denen der Industrieunternehmen insgesamt und weisen derzeit weitaus negativere Erwartungen aus als im langjährigen Durchschnitt. Umfragen des Gesamtverbandes textil+mode zeigen seit nunmehr zwei Jahren einen kontinuierlichen Abwärtstrend des Konjunkturklimas in der Branche. Die Lageeinschätzungen und Erwartungshaltungen im Textil- und Bekleidungssegment verschlechterten sich dabei im Jahresvergleich wiederholt merklich. Dieser Trend scheint sich vorerst fortzusetzen - die kurzzeitige konjunkturelle Erholungsphase nach der Covid-Pandemie ist mittlerweile abgeebbt. Eine kurz- oder mittelfristige Trendwende ist derzeit nicht in Sicht. ![]()
Quelle: ifo-Konjunkturklimaindex für die Segmente
Textil und Bekleidung von Feb 2023 bis Feb 2024
Betrachtet man die Kombination aus Auftragsbeständen und der Branchen-Trendentwicklung, so lassen sich zumindest meist kurzfristige Prognosen bezüglich der darauffolgenden Umsätze abschätzen. Gemäß den Angaben des Gesamtverbandes textil+mode sind die Auftragsbestände 2023 im Vergleich zum Vorjahr im Textilsegment geringer (-0,5 %) - im Bekleidungssegment hingegen höher (+14,9 %) ausgefallen. Die positiven Werte im Bekleidungssegment sind dabei auf die optimistischen Einschätzungen des ersten Halbjahres zurückzuführen - im Dezember 2023 lag die Anzahl der Auftragseingänge im Bekleidungsbereich 10,7 % unterhalb denen des Vorjahres. Im Jahresmittel haben sich die Auftragseingänge im Bekleidungssegment im Vorjahresvergleich lediglich um 0,6 % erhöht. Im Textilbereich waren die Auftragseingänge gar um 5,4 % zurückgegangen. Inwieweit der aktuell hohe Auftragsbestand im Bekleidungsbereich noch immer durch etwaige Nachholeffekte zu Beginn des letzten Jahres bedingt ist, wird sich im Jahresverlauf zeigen. Insgesamt ist die Stimmungslage in der Branche wenig optimistisch. Aktuell ist aufgrund des mäßigen Konsumverhaltens ein negatives Wachstum zu befürchten. Präzise Prognosen bleiben allerdings schwierig - es bleiben zudem die Entwicklung der aktuellen geopolitischen Krisen sowie der Ausgang der US-Wahl im November abzuwarten. 5.3. Ausblick GeschäftsverlaufDie nachfolgende Prognose des Vorstands für den Geschäftsverlauf 2024 enthält zukunftsgerichtete Aussagen sowie Vorhersagen über die zukünftige Leistung unserer Unternehmensgruppe, die Risiken und Ungewissheiten beinhalten. Hierbei wird der Kenntnisstand des Vorstands im Zeitpunkt der Berichterstellung wiedergegeben. Die getroffenen Aussagen können durch den Eintritt bekannter und unbekannter Risiken und Chancen erheblich - positiv wie negativ - von der tatsächlichen Entwicklung abweichen. Im Jahr 2023 haben sich die weltweiten geopolitischen Konflikte nicht gelöst, sondern im Gegenteil, weiter ausgeweitet und verschärft. Diese Entwicklungen und Ereignisse als Hauptquelle der Unsicherheit haben sich negativ auf die Konjunkturaussichten für 2024 ausgewirkt. Darüber hinaus belasten umfangreiche Staatsschulden, hohe Zinsen und Inflationsraten das Wirtschaftswachstum. Vor dem Hintergrund der gesamtwirtschaftlichen und branchenspezifischen Rahmenbedingungen sowie der Schließung unseres Produktionsstandortes in Münchberg erwarten wir für das laufende Jahr folgende Entwicklungen in unseren Geschäftsbereichen: Im Geschäftsbereich TENOWO erwarten wir 2024 ein weitestgehend stagnierendes Umsatzniveau resultierend aus einer rückläufigen Nachfrage im größten Marktsegment Automotive, welche jedoch durch weiter wachsende Segmente wie Consumer Goods und weiterer Diversifizierungsaktivitäten kompensiert werden kann. Für den Automotive Markt werden insbesondere in Europa und Nordamerika stagnierende bis rückläufige Produktionsvolumen und Zulassungszahlen mit entsprechenden negativen Auswirkungen auf die Nachfrage nach technischen Vliesstoffen erwartet. Ursächlich hierfür sind insbesondere die inflationsbedingte Kaufzurückhaltung und gesamtwirtschaftliche Lage insgesamt. Weitere negative Einflüsse auf die europäischen Automotive Märkte resultieren aus dem sich verändernden Mobilitätsverhalten wie auch die fehlende Wettbewerbsfähigkeit lokaler Automobilhersteller im Bereich der E-Mobilität. Um diesem Trend entgegenzuwirken, investiert TENOWO insbesondere in nachhaltige Produktinnovationen mit verbesserter CO 2 -Bilanz. Mit dem Aufbau eines neuen Produktionswerkes in Vietnam folgen wir strategischen Kunden und stärken unsere globale Präsenz nachhaltig. Im Segment Consumer Goods wird ein robustes weltweites Umsatzwachstum erwartet mit zusätzlichen Marktchancen, die sich aus den Produktinnovationen und der kontinuierlichen Marktdurchdringung ergeben. Obwohl das Segment Apparel aufgrund der inflationsbedingten Zurückhaltung im Konsumentenverhalten im Geschäftsjahr 2024 negativ beeinflusst wird, wird sich dieses Segment auch durch die Erweiterung unseres Produktportfolios für spezielle Anwendungen wie z.B. Schutzbekleidung mittelfristig positiv entwickeln. Die Wachstumsstrategie im Segment Healthcare wird weiter mit innovativen Produkten in attraktiven Anwendungen fortgesetzt. Segmentübergreifend erwarten wir uns weiterhin positive Wachstumseffekte aus neuen Produktanwendungen und -innovationen, insbesondere resultierend aus dem allgemeinen Nachhaltigkeitstrend und der gegenüber Geweben ressourcenschonenderen und recyclingfähigen Vliesstofftechnologie. Die Schließung der Gewebeproduktion Ende April 2024 markiert den Beginn einer neuen Zeit für den Geschäftsbereich NEUTEX. Das neue Geschäftsmodell wird sich auf das wachsende Segment der Maßkonfektion von Heimtextilien und Sonnenschutzlösungen konzentrieren, die vom Kunden individuell konfiguriert werden können. Durch die Konfigurationsoptionen für Kunden bei Maßkonfektion und Gewebeentwicklungen für den Großhandel und Industrie, gestärkt durch unsere technische Expertise und enge Partnerschaften mit externen Produktionsbetrieben, schafft NEUTEX einen signifikanten Mehrwert für den Kunden. Die Umstellung auf ein Outsourcing-Modell für Gewebe ermöglicht es NEUTEX, durch strategische Partnerschaften ein vielfältigeres Produktsortiment zu realisieren. Die Zusammenarbeit mit verschiedenen spezialisierten Partnern führt gleichzeitig zu einer effizienteren Kostenstruktur und stärkt unsere Fähigkeit, den Kunden optimale Lösungen und Innovationen anzubieten. Das positive Kundenfeedback bestätigt unsere Strategie, eine individualisierte Palette von Produkten und Dienstleistungen anzubieten, und unterstützt uns dabei, den Herausforderungen eines preissensitiven Marktes effektiv zu begegnen. Unser Engagement für Individualisierung und Digitalisierung zahlte sich bereits 2023 in Form von Umsatzzuwächsen über Online-Plattformen aus. Wir investieren weiterhin in die Ausweitung unseres Online-Angebots und in die Kapazitätssteigerung für die auf Kundenwunsch durchzuführende Maßanfertigung. Obwohl das stationäre Einzelhandelssegment weiterhin durch eine stagnierende Konsumentenstimmung beeinträchtigt wird, bleibt NEUTEX diesem Vertriebskanal verpflichtet und strebt eine optimale Präsenz am Point of Sale an. Aufgrund der weitreichenden strukturellen Veränderung weg von der vollstufigen Eigenproduktion hin zum Anbieter von maßkonfektionierten Heimtextilien und Sonnenschutzlösungen erwarten wir für das Jahr 2024 leicht rückläufige Umsätze bei gleichzeitig deutlicher Ergebnisverbesserung im Vergleich zum Vorjahr, wenngleich das Ergebnis im Geschäftsjahr 2024 noch von den prozessualen Ineffizienzen in Folge des Auslaufens der Produktion belastet sein wird. Für die Folgejahre rechnen wir wieder mit einem positiven Ergebnisbeitrag des Geschäftsbereichs. Das im Vorjahr neu aufgebaute Vertriebsteam unseres Geschäftsbereiches HOFTEX wird sich in 2024 darauf fokussieren, weitere Absatzmärkte aufzubauen und so eine konstante Auslastung unseres Produktionsbetriebs zu sichern. Wir gehen aufgrund der bereits beschriebenen schwierigen konjunkturellen Rahmenbedingungen in unseren traditionellen Absatzmärkten Heimtextil und Bekleidung von einem nur moderaten Umsatzwachstum bei einem ausgeglichenen Ergebnis aus. Sollten sich die aktuellen Annahmen für den Verlauf des Jahres 2024 als zutreffend erweisen, erwartet der Vorstand der HOFTEX GROUP AG im Rahmen seiner Prognose für das Geschäftsjahr 2024 einen Gesamtumsatz zwischen 150 Mio. € und 170 Mio. €. Durch verschiedene Programme und Maßnahmen wird eine deutliche Verbesserung der Kostenpositionen prognostiziert, sodass der Vorstand von einer Steigerung des EBITDA auf ein Niveau zwischen 12,0 Mio. € und 14,0 Mio. € ausgeht. Im Geschäftsjahr 2024 planen wir Investitionen in Höhe von rund 16,0 Mio. €. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhen wir somit voraussichtlich unsere Investitionsausgaben und legen dabei den Schwerpunkt auf die verschiedenen TENOWO Standorte. Entsprechend unserer Internationalisierungsstrategie werden wir insbesondere in den TENOWO Standort Vietnam investieren, aber auch weitere Ersatz- und Verlagerungsprojekte durchführen.
Hof, den 3. Mai 2024 HOFTEX GROUP AG Der Vorstand Manuela Spörl Daniel Köster Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023Aktiva scrollen
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2023scrollen
Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2023(1) Darstellung des KonzernabschlussesDie HOFTEX GROUP AG ist eine in der Bundesrepublik registrierte Kapitalgesellschaft, die im Handelsregister des Amtsgerichts Hof unter HRB 50 als Aktiengesellschaft registriert ist. Die Adresse lautet Fabrikzeile 21, D-95028 Hof. Sie ist die Holdinggesellschaft des Hoftex Group Konzerns (nachfolgend auch kurz "Hoftex Group"). Die Hauptaktivitäten der Hoftex Group sind Entwicklung, Produktion und Vertrieb von Vliesstoffen für technische Anwendungen in der Automobilbranche, der Bauindustrie und Kabelindustrie sowie für medizinische Anwendungen und für die Bekleidungsbranche. Weitere Tätigkeitsfelder sind die Herstellung und der Vertrieb von Dekostoffen und textiler Sonnenschutzlösungen sowie der Betrieb einer Garnfärberei. Die Aktien der Gesellschaft werden seit dem 29. Juni 2009 im Freiverkehr an der Börse München im Marktsegment M:access gehandelt; seither gilt die HOFTEX GROUP AG nicht mehr als "börsennotiert" oder "kapitalmarktorientiert" im Sinne des Handelsgesetzbuches (HGB), des Aktiengesetzes (AktG) bzw. des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG). Der Konzernabschluss der HOFTEX GROUP AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 wurde nach den am Abschlussstichtag gültigen Vorschriften des HGB sowie des AktG aufgestellt. Die Pflicht zur Aufstellung des Konzernabschlusses ergibt sich aus § 290 HGB. Der Konzernabschluss ist in Euro (€) aufgestellt. Alle Angaben erfolgen - soweit nicht explizit anders vermerkt - in Tausend Euro (T€). Die einzelnen Jahresabschlüsse der Konzernunternehmen und der Konzernabschluss sind auf den Stichtag des Mutterunternehmens aufgestellt. Der Jahresabschluss der HOFTEX GROUP AG und die Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen inländischen Tochtergesellschaften für das Geschäftsjahr 2023 wurden nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes bzw. des Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung aufgestellt. Für Zwecke der Erstellung des Konzernabschlusses wurden die Jahresabschlüsse der ausländischen Gesellschaften unter Beachtung konzerneinheitlicher Vorgaben gegebenenfalls auf die Vorschriften des HGB übergeleitet. Einzelne Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung werden zur Verbesserung der Klarheit der Darstellung zusammengefasst. Diese Posten sind im Konzernanhang gesondert ausgewiesen und erläutert. Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. (2) KonsolidierungskreisIn den Konzernabschluss zum 31.12.2023 sind neben der HOFTEX GROUP AG 9 (Vorjahr: 10) inländische und 6 (Vorjahr: 5) ausländische Gesellschaften einbezogen, bei denen der HOFTEX GROUP AG unmittelbar oder mittelbar die Mehrheit der Stimmrechte zusteht und sie somit die Kontrolle über diese Unternehmen ausübt. Weiterhin ist die Unterstützungskasse der Hoftex Group, die Wohlfahrtseinrichtung der Vogtländischen Baumwollspinnerei AG e.V., in den Konzernabschluss gemäß § 290 Abs. 2 Nr. 4 HGB i.V.m. DRS 19 einbezogen. Die Veränderungen des Konsolidierungskreises ergaben sich aus der Verschmelzung der Hoftex Färberei Betriebs GmbH auf die Hoftex Färberei GmbH mit Wirkung zum 01.01.2023 sowie der Gründung der Tenowo Hai Phong Company Limited am 08.12.2023. Von der Ausnahmeregelung des § 313 Abs. 3 Satz 4 HGB in Bezug auf Angaben zu unwesentlichen Beteiligungen wird Gebrauch gemacht. Der Konsolidierungskreis der HOFTEX GROUP AG umfasst neben dem Mutterunternehmen selbst zum 31. Dezember 2023 die folgenden Gesellschaften: scrollen
1) 100 % der Anteile hält die HOFTEX GROUP
AG.
(3) KonsolidierungsgrundsätzeFür Erstkonsolidierungen aus der Zeit vor dem 1.1.2010 erfolgt die Kapitalkonsolidierung gemäß Art. 66 Abs. 3 Satz 4 EGHGB nach der Buchwertmethode. Für Erstkonsolidierungen nach diesem Zeitpunkt erfolgt diese ausschließlich nach der Neubewertungsmethode, bei der das Eigenkapital des Tochterunternehmens im Erstkonsolidierungszeitpunkt vollständig zum beizulegenden Zeitwert der in den Konzernabschluss aufzunehmenden Vermögensgegenstände, Schulden, Rechnungsabgrenzungsposten und Sonderposten bewertet wird. Ein aus einem Unternehmenserwerb auf der Aktivseite verbleibender Unterschiedsbetrag ist als Geschäfts- oder Firmenwert auszuweisen. Ein im Geschäftsjahr 2018 aktivierter Geschäfts- oder Firmenwert wurde planmäßig linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer von fünf Jahren abgeschrieben. Die erwartete Nutzungsdauer begründete sich hauptsächlich in der kurzfristigen Vertragsdisposition mit den Abnehmerkreisen. Die Ergebnisse der im Laufe eines Geschäftsjahres erworbenen oder veräußerten Tochterunternehmen werden entsprechend vom tatsächlichen Erwerbszeitpunkt oder bis zum tatsächlichen Abgangszeitpunkt in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Sofern erforderlich, werden die Jahresabschlüsse der Tochterunternehmen angepasst, um die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden an die im Konzernabschluss einheitlich zur Anwendung kommenden Methoden anzugleichen. Zwischenergebnisse, konzerninterne Umsätze, Aufwendungen und Erträge, Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen konsolidierten Gesellschaften sowie Rückstellungsbildungen zwischen den Konzernunternehmen werden, ggf. aufwandswirksam, eliminiert. (4) Bilanzierungs- und BewertungsmethodenImmaterielle Vermögensgegenstände werden, soweit sie gegen Entgelt erworben wurden, zu Anschaffungskosten angesetzt und planmäßig linear über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Unter den immateriellen Vermögensgegenständen werden vor allem von Dritten erworbene Software und Lizenzen ausgewiesen. Diese werden ab dem Anschaffungszeitpunkt planmäßig linear über 5 Jahre abgeschrieben. Das nach § 248 Abs. 2 HGB bestehende Aktivierungswahlrecht in Bezug auf bestimmte selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens wurde nicht in Anspruch genommen. Die Bilanzierung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, im Falle abnutzbarer Sachanlagen vermindert um planmäßige Abschreibungen. Die Herstellungskosten selbst erstellter Sachanlagen umfassen die direkt zurechenbaren Einzelkosten und angemessene Teile der notwendigen Material- und Fertigungsgemeinkosten einschließlich der Abschreibungen, soweit diese durch die Fertigung veranlasst sind. Zinsen für Fremdkapital werden nicht in die Herstellungskosten einbezogen. Voraussichtlich dauernden Wertminderungen, die über den planmäßigen Werteverzehr hinausgehen, wird erforderlichenfalls durch außerplanmäßige Abschreibungen Rechnung getragen. Soweit die Gründe für diese Abschreibungen nicht mehr vorliegen, werden Wertaufholungen bis maximal der Höhe der planmäßig fortgeführten Anschaffungs- und Herstellungskosten vorgenommen. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen konzerneinheitlich grundsätzlich linear über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer. Diese orientiert sich an den steuerlichen Abschreibungstabellen (Mindestsätze) und an Erfahrungswerten. Das Finanzanlagevermögen - derzeit Beteiligungen und sonstige Ausleihungen - wird mit den Anschaffungskosten bzw., bei einer voraussichtlich dauernden Wertminderung, mit dem niedrigeren beizulegenden Wert zum Bilanzstichtag angesetzt. Wenn die Gründe für die Beibehaltung eines niedrigeren Wertansatzes entfallen sind, erfolgt eine Wertaufholung gemäß § 253 Abs. 5 HGB. In den Vorräten sind Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und Waren zu Anschaffungskosten oder zum niedrigeren Tagespreis des Beschaffungs- oder Absatzmarktes angesetzt. Fertige und unfertige Erzeugnisse sind zu Herstellungskosten gemäß § 255 Abs. 2 HGB bewertet. Die Herstellungskosten umfassen Materialeinzelkosten, Fertigungseinzelkosten und Sondereinzelkosten der Fertigung sowie angemessene Teile der Materialgemeinkosten, der Fertigungsgemeinkosten und des Werteverzehrs des Anlagevermögens, soweit dieser durch die Fertigung veranlasst ist. Kosten der allgemeinen Verwaltung werden in angemessenem Umfang einbezogen. Fremdkapitalkosten werden nicht in die Herstellungskosten einbezogen. Niedrigere Wiederbeschaffungskosten oder realisierbare Preise am Bilanzstichtag werden durch Abschreibungen auf den niedrigeren Marktpreis bzw. niedrigeren beizulegenden Wert berücksichtigt. Für Verwertungsrisiken werden angemessene und ausreichende Abschreibungen vorgenommen. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden grundsätzlich zum Anschaffungswert angesetzt. Einzelwertberichtigungen auf Forderungen werden entsprechend der Wahrscheinlichkeit des Ausfalls vorgenommen. Das allgemeine Kreditrisiko wird durch pauschale Wertberichtigungen berücksichtigt, die auf Erfahrungswerten der Vergangenheit beruhen. Die liquiden Mittel werden zum Nenn- bzw. Nominalwert angesetzt. Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen. Die Auflösung erfolgt linear entsprechend dem Zeitablauf. Latente Steuern werden auf Basis des Temporary-Konzepts gebildet. Dementsprechend wird in den Jahresabschlüssen der einbezogenen Gesellschaften ein Passivposten für latente Steuern gebildet, wenn sich zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen Differenzen ergeben, die sich in Zukunft voraussichtlich abbauen, und sich daraus eine Steuerbelastung ergibt. Ergeben sich aus den unterschiedlichen Wertansätzen künftig Steuerentlastungen, so erfolgt eine Berücksichtigung maximal bis zur Höhe passiver latenter Steuern aus anderen Bewertungsdifferenzen. Ebenfalls berücksichtigt werden bestehende steuerliche Verlustvorträge. Ein Überhang der aktiven latenten Steuern über die passiven latenten Steuern wird nicht aktiviert. Bei inländischen Gesellschaften wurden die latenten Steuern unter Zugrundelegung eines kumulierten Ertragsteuersatzes von 29,8 % (Körperschaftsteuer 15 % zzgl. Solidaritätszuschlag von 5,5 %, Gewerbesteuer durchschnittlich 14 %) ermittelt. Bei den ausländischen Tochtergesellschaften wurde der im jeweiligen Land gültige Steuersatz, der zwischen 16 % und 30 % liegt, verwendet. Soweit sich aus den Vorschriften zur Vollkonsolidierung (§§ 300 bis 307 HGB) zusätzliche Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen der Vermögensgegenstände, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und deren steuerlichen Wertansätze ergeben, die sich in späteren Zeiträumen voraussichtlich ausgleichen, wurden aktive und passive latente Steuern angesetzt, die mit der o.g. pauschalen Steuerquote von 29,8 % ermittelt wurden. Gemäß dem Wahlrecht nach § 306 HGB werden diese saldiert. Zur Erfüllung von Verpflichtungen aus der Altersversorgung im Rahmen von Gehaltsumwandlungen wurden Kapitallebensversicherungen abgeschlossen, die an die berechtigten Mitarbeiter verpfändet und somit dem Zugriff übriger Gläubiger entzogen sind. Die Bewertung erfolgt seit dem Geschäftsjahr 2009 zum beizulegenden Zeitwert, welcher dem Konzern vom Versicherer mitgeteilt wird. Der Zeitwert wird gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB mit den jeweils zugrunde liegenden Verpflichtungen verrechnet. Ergibt sich ein Verpflichtungsüberhang, wird dieser unter den Rückstellungen erfasst. Übersteigt der Wert der Versicherungsansprüche die Verpflichtungen, erfolgt der Ausweis als "Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung" auf der Aktivseite der Bilanz. Die Anschaffungskosten der verrechneten Vermögenswerte liegen annähernd auf Höhe der von den Versicherungsunternehmen mitgeteilten versicherungstechnischen Zeitwerte von T€ 1.716 (Vorjahr: T€ 1.814), der Erfüllungsbetrag der verrechneten Schulden beträgt T€ 2.884 (Vorjahr: T€ 3.165). Es ergibt sich ein passiver Unterschiedsbetrag (Rückstellung) aus der Vermögensverrechnung in Höhe von T€ 1.168 (Vorjahr: T€ 1.351). Im Zinsergebnis sind Aufwendungen aus der Aufzinsung von Pensionsrückstellungen sowie Aufwendungen infolge von Änderungen des Marktzinssatzes erfasst. Den Aufwendungen aus der Aufzinsung von sämtlichen Pensionsrückstellungen in Höhe von T€ 141 (Vorjahr: T€ 147) stehen mit diesen verrechnete Vermögenserträge von T€ 12 (Vorjahr: T€ 8) gegenüber. Pensionsrückstellungen werden für die Versorgungsansprüche einzelner Mitarbeiter und Pensionäre nach versicherungsmathematischen Grundsätzen nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren auf der Grundlage verbindlicher Zusagen zum Bilanzstichtag gebildet. Der Barwert wird mit einem Rechnungszinsfuß von 1,82 % und einer Rentendynamik von 2,0 % p.a. ermittelt. Bei dem zugrunde gelegten Rechnungszinsfuß für die Abzinsung der Pensionsverpflichtungen handelt es sich gem. § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB um den von der Deutschen Bundesbank nach RückAbzinsV ermittelten und veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Geschäftsjahre für eine angenommene Restlaufzeit von 15 Jahren. Der sich zum 31. Dezember 2023 aus der sieben- und zehnjährigen Durchschnittsbetrachtung ergebende Unterschiedsbetrag beläuft sich auf T€ 41 (Vorjahr: T€ 198). Der entsprechende Betrag bei der HOFTEX GROUP AG beträgt T€ 34 (Vorjahr: T€ 166) und unterliegt der Ausschüttungssperre. Die betriebliche Altersversorgung ist seit dem Jahr 1976 für Neuzugänge geschlossen. Gemäß einer Betriebsvereinbarung vom 14. Dezember 1994 wurden mit Wirkung ab 31. Dezember 1994 sowohl bereits unverfallbare als auch die noch verfallbaren Versorgungsanwartschaften in ihrer Höhe als DM-Betrag festgeschrieben und garantiert. Für die biometrischen Wahrscheinlichkeiten wurden die Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck zugrunde gelegt. Die Gehälter werden nicht mehr erhöht, da sie bereits festgeschrieben wurden. Durch die Schließung der Versorgungseinrichtung für Neueintritte ist die Berücksichtigung der Fluktuationsrate hinfällig. Nach § 290 Abs. 2 Nr. 4 HGB und dessen Auslegung in DRS 19 (Bekanntmachung 20. Dezember 2019) sind Unterstützungskassen in den Konzernabschluss einzubeziehen. Diese Rechtsauffassung hat zur Folge, dass auch die Unterstützungskasse der Hoftex Group in den Konzernabschluss einzubeziehen ist. Die Unterstützungskasse hat einen Großteil ihrer Verpflichtungen über Lebensversicherungen ausfinanziert. Die Ansprüche an die Versicherung haben nach deren Mitteilung zum Bilanzstichtag einen Zeitwert von T€ 1.260 (Vorjahr: T€ 1.363). Die Pensionsverpflichtungen, bewertet nach § 253 Abs. 1 Satz 2 HGB belaufen sich auf T€ 2.202 (Vorjahr: T€ 2.488). Der verbleibende Verpflichtungsüberhang in Höhe von T€ 942 (Vorjahr: T€ 1.125) wird in der Konzernbilanz gemäß Art. 28 Abs. 1 EGHGB nicht angesetzt. Rückstellungen sind für ungewisse Verbindlichkeiten und für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften zu bilden. Weiterhin sind Rückstellungen zu bilden für unterlassene Instandhaltungen, die im folgenden Geschäftsjahr innerhalb von drei Monaten nachgeholt werden, und für Gewährleistungen, die ohne rechtliche Verpflichtung erbracht werden. Wir bilden die Rückstellungen in Höhe des Betrages, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist, um diese zu erfüllen. Bei der Bemessung der Rückstellungen haben wir allen erkennbaren Risiken angemessen Rechnung getragen. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden entsprechend berücksichtigt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind - mit Ausnahme der o.g. Pensionsrückstellungen - mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst. Verbindlichkeiten werden zu ihrem Erfüllungsbetrag am Bilanzstichtag angesetzt. Soweit Bewertungseinheiten nach § 254 HGB gebildet werden, werden diese nach der sog. "Einfrierungsmethode" bilanziert. Bislang erfolgt im Konzern der HOFTEX GROUP AG kein antizipatives Hedging. Einzelne deutsche Konzerngesellschaften setzen regelmäßig Leiharbeiter ein, die arbeitsrechtlich den eigenen Mitarbeitern gleichgestellt sind. Die in diesem Zusammenhang entstehenden Aufwendungen werden aus diesem Grund seit dem Geschäftsjahr 2023 im Personalaufwand erfasst und ausgewiesen (zuvor: bezogene Leistungen im Materialaufwand). Die Aufwendungen für Leiharbeiter betrugen 2023 T€ 802 und im Vorjahr T€ 393. Mit dieser Ausweisänderung sind keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage verbunden. Die Vorjahresausweise wurden nicht angepasst. (5) WährungsumrechnungAuf fremde Währungen lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten sind zum Devisenkassamittelkurs zum Abschlussstichtag umgerechnet. Soweit die Restlaufzeit weniger als ein Jahr beträgt, stellen die Anschaffungskosten keine Wertobergrenze dar und Gewinne sind ertragswirksam zu berücksichtigen; ansonsten werden das Anschaffungskosten- und das Realisationsprinzip beachtet. Im Konzern erfolgt die Umrechnung der Vermögensgegenstände und Schulden der einbezogenen Unternehmen am Bilanzstichtag zum Devisenkassamittelkurs. Differenzbeträge aus der Schuldenkonsolidierung werden erfolgsneutral in den Posten "Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung" eingestellt. Auf die Eigenkapitalpositionen werden die historischen Kurse angewendet. Aufwendungen und Erträge werden zum von der Europäischen Zentralbank veröffentlichten Jahresdurchschnittskurs umgerechnet. (6) Entwicklung des Anlagevermögens vom 1.1. bis zum 31.12.2023scrollen
scrollen
scrollen
(7) Vorrätescrollen
(8) Forderungen und sonstige Vermögensgegenständescrollen
In den sonstigen Vermögensgegenständen sind Posten mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr in Höhe von T€ 57 (Vorjahr: T€ 18) enthalten. In den übrigen Forderungspositionen sind (wie im Vorjahr) keine Posten mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr enthalten. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen resultieren wie im Vorjahr in voller Höhe aus Lieferungen und Leistungen. (9) Liquide MittelUnter liquiden Mitteln werden der Kassenbestand, Schecks sowie Guthaben bei Kreditinstituten ausgewiesen. (10) Latente SteuernZeitliche Differenzen zwischen handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen ergeben sich im Wesentlichen bei den Sachanlagen, Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen, Finanzanlagen, sonstigen Rückstellungen und Pensionsrückstellungen. Darüber hinaus werden steuerliche Verlustvorträge bei der Berechnung aktiver latenter Steuern in Höhe der innerhalb der nächsten fünf Jahre zu erwartenden Verlustverrechnung berücksichtigt. In den Jahresabschlüssen der Konzernunternehmen werden latente Steuern nur angesetzt, wenn sich insgesamt ein Überhang der passiven latenten Steuern über die aktiven latenten Steuern ergibt. Im Geschäftsjahr 2023 werden aktive latente Steuern auf Konsolidierungsbuchungen von T€ 689 bilanziert. Die bilanzierten passiven latenten Steuern von T€ 684 stammen aus dem Jahresabschluss einer ausländischen Tochtergesellschaft und sind quasi-permanenter Natur. Die latenten Steuern haben sich im Geschäftsjahr 2023 wie folgt entwickelt: scrollen
(11) Gezeichnetes KapitalDas gezeichnete Kapital der HOFTEX GROUP AG beträgt € 13.919.988,69 und ist eingeteilt in 5.444.800 auf den Inhaber lautende nennwertlose Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von je rund € 2,56. Jede Aktie berechtigt zur Ausübung einer Stimme. (12) Genehmigtes KapitalDer Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 12. Juli 2019 ermächtigt, das Grundkapital mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 11. Juli 2024 gegen Bar- und/oder Sacheinlage einmal oder mehrmals um insgesamt bis zu T€ 5.000 zu erhöhen, wobei das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden kann. Von der Ermächtigung, das Grundkapital zu erhöhen, wurde bisher kein Gebrauch gemacht. (13) KapitalrücklageAls Kapitalrücklage des Konzerns wird die Kapitalrücklage der HOFTEX GROUP AG in Höhe von T€ 41.158 ausgewiesen. Sie beinhaltet nach § 272 Abs. 2 Nr. 1 HGB das Ausgabeaufgeld von T€ 2.199 aus der im Jahr 2008 durchgeführten Kapitalerhöhung sowie Einlagen der Gesellschafter nach § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB. (14) Gewinnrücklagenscrollen
(15) Ergebnisverwendungscrollen
(16) Rückstellungenscrollen
In den sonstigen Rückstellungen sind im Wesentlichen Verpflichtungen aus dem Personalbereich, insbesondere die Rückstellung aufgrund Sozialplanabfindungen in Höhe von T€ 1.448, Gewährleistungen, Rechts- und Beratungskosten sowie ausstehende Rechnungen enthalten. (17) Verbindlichkeitenscrollen
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen enthalten T€ 3.971 (Vorjahr: T€ 4.858) gegenüber Unternehmen des ERWO-Konzernverbundes. Davon sind T€ 1.680 von der Zhangjiagang Yangtse Spinning Co. (ZYS) in China an die Tenowo Huzhou New Materials Co. Ltd. bis auf Weiteres zur Verfügung gestellte Betriebsmittelkredite, die zu einem marktkonformen Zinssatz verzinst werden. Mit T€ 157 (Vorjahr: T€ 179) betreffen die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen den Liefer- und Leistungsverkehr und mit T€ 2.134 (Vorjahr: T€ 2.384) sonstige Verbindlichkeiten. scrollen
Die HOFTEX GROUP AG und ihre Tochtergesellschaften bilden gegenüber den kreditgebenden Banken einen gesamtschuldnerischen Haftungsverbund. D.h. grundsätzlich haftet jede einzelne Gesellschaft bis zur vollen Höhe des Gesamtbetrags (§ 421 BGB). Der Kreditrahmen des Konsortialkreditvertrags beläuft sich auf insgesamt T€ 46.625 (Vorjahr: T€ 51.000). Er ist zum Abschlussstichtag mit T€ 27.125 (Vorjahr: T€ 23.125) in Anspruch genommen. (18) Aufgliederung der Umsätzescrollen
(19) Sonstige betriebliche Erträgescrollen
In den übrigen betrieblichen Erträgen sind T€ 2.290 (Vorjahr: T€ 8.473) Versicherungsentschädigungen für Sachschäden und für Erlöseinbußen infolge einer Betriebsunterbrechung aus einem 2021 entstandenen Hochwasserschaden am Vliesstandort Hof enthalten. (20) Materialaufwandscrollen
Die Materialaufwandsquote bezogen auf die Gesamtleistung beträgt 51,0 % (Vorjahr: 55,8 %). Im Vorjahr waren in den Aufwendungen für bezogene Leistungen Aufwendungen für Leiharbeiter in Höhe von T€ 393 enthalten. Diese werden ab dem Geschäftsjahr 2023 unter der Position "Personalaufwand" ausgewiesen, die Vorjahrsausweise wurden nicht angepasst. (21) Personalaufwandscrollen
Im Jahresdurchschnitt waren beschäftigt: scrollen
Darüber hinaus waren im Jahresdurchschnitt 27 Auszubildende (Vorjahr: 31) beschäftigt. Unter den gewerblichen Arbeitnehmern sind 2023 insgesamt 20 Leiharbeiter enthalten. Die Aufwendungen für Leiharbeiter (2023: T€ 802) waren im Vorjahr mit einem Betrag von T€ 393 in der Position "Materialaufwand" enthalten. Die Vorjahresausweise wurden nicht angepasst. (22) Sonstige betriebliche Aufwendungenscrollen
In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind T€ 104 (Vorjahr: T€ 853) Aufwendungen enthalten, die infolge des 2021 eingetretenen Hochwasserschadens am Vliesstandort Hof angefallen sind. Hierbei handelt es sich überwiegend um Rechts- und Beratungskosten sowie Fremdreinigungs- und Reparaturaufwendungen. Die Sozialplanabfindungen resultieren aus dem Sozialplan zur Schließung der Produktionsstätte Münchberg des Geschäftsbereichs Neutex. (23) Zinsergebnisscrollen
Im Zinsergebnis sind Aufwendungen aus der Aufzinsung von Pensionsrückstellungen, sowie Aufwendungen infolge von Änderungen des Marktzinssatzes erfasst. Hierbei handelt es sich um den Nettoaufwand nach Verrechnung mit Erträgen aus der Vermögensanlage in Versicherungsansprüchen. Die dort angelegten Vermögenswerte dienen ausschließlich der Erfüllung von Verpflichtungen aus der Altersversorgung im Rahmen von Gehaltsumwandlungen sowie für eine übernommene Einzelzusage; sie sind dem Zugriff übriger Gläubiger entzogen. Nach § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB wurden die Vermögenserträge von T€ 12 (Vorjahr: T€ 8) mit den Aufwendungen aus der Aufzinsung in Höhe von T€ 141 (Vorjahr: T€ 147) verrechnet. (24) Steuern vom Einkommen und vom ErtragDie Steuern vom Einkommen und vom Ertrag enthalten Aufwendungen aus der Veränderung latenter Steuern in Höhe von T€ 457 (Vorjahr: Erträge von T€ 103). Zudem sind periodenfremde Aufwendungen in Höhe von T€ 154 (Vorjahr: Erträge von T€ 38) enthalten. (25) Sonstige SteuernDie sonstigen Steuern betreffen mit T€ 540 (Vorjahr: T€ 580) im Wesentlichen Grundsteuer. (26) Honorare des AbschlussprüfersDer Abschlussprüfer Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, hat für das Geschäftsjahr Honorare von insgesamt T€ 325 (Vorjahr: T€ 400) berechnet. Das Gesamthonorar ist wie folgt aufzuschlüsseln: scrollen
(27) Bezüge des Aufsichtsrats und des VorstandsDie Angabe der Vorstandsgesamtbezüge gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 6 Buchst. a) HGB unterbleibt unter Anwendung der Befreiungsmöglichkeit nach § 314 Abs. 3 i.V.m. § 286 Abs. 4 HGB. Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats betragen T€ 90 (Vorjahr: T€ 90). Die Bezüge für frühere Mitglieder des Vorstands und ihre Hinterbliebenen betragen T€ 319 (Vorjahr: T€ 356). Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstands und deren Hinterbliebenen sind T€ 3.042 (Vorjahr: T€ 3.199) zurückgestellt. (28) Konzern-KapitalflussrechnungDer ausgewiesene Finanzmittelfonds umfasst die kurzfristig verfügbaren liquiden Mittel, wie sie im Aktivposten B. III. ausgewiesen werden. Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit wurde nach der indirekten Methode ermittelt. (29) Haftungsverhältnissescrollen
Aufgrund der Erfahrungen aus der Vergangenheit ist mit einer Inanspruchnahme aus den Haftungsverhältnissen nicht zu rechnen. (30) Sonstige finanzielle VerpflichtungenDie sonstigen finanziellen Verpflichtungen bestehen aus Mietverträgen und aus Bestellobligos in Höhe von insgesamt T€ 3.610 (Vorjahr: T€ 1.988). (31) Derivative FinanzinstrumenteZur Absicherung von Zinsänderungsrisiken von variabel verzinslichen langfristigen Bankverbindlichkeiten wurden zwei Zinsswaps mit Floor abgeschlossen, um das Risiko aus künftigen Zinssteigerungen zu begrenzen. Sie stehen in Sicherungsbeziehungen (Mikro-Hedge) zu den bilanzierten Darlehen. Die Sicherungsgeschäfte bilden deckungsgleich die Merkmale der originären Finanzgeschäfte ab. Die korrespondierenden Aufwendungen und Erträge werden saldiert im Zinsaufwand erfasst. Für die von der Gesellschaft aktuell abgeschlossenen Zinssicherungsgeschäfte ergeben sich zum 31. Dezember 2023 folgende, ausschließlich positive, beizulegende Zeitwerte: scrollen
Die Zeitwerte der Zinsbegrenzungsgeschäfte werden von den Kontrahentenbanken anhand von anerkannten Berechnungsmodellen unter Zugrundelegung der jeweiligen Zinsstrukturkurve ermittelt. (32) Mitglieder des AufsichtsratsTom Steger Vorsitzender Selbstständiger Rechtsanwalt Nürnberg Martin Steger Stellv. Vorsitzender Selbstständiger Immobilienkaufmann Nürnberg Werner Berlet Im Ruhestand (ehem. IT-Manager bei Elmotec Statomat GmbH) Bad Homburg v.d. Höhe Renate Dempfle Geschäftsführerin der Main-Post GmbH Augsburg Johanna Falasa * Kaufmännische Angestellte Münchberg Joseph Kronfli Selbstständiger Unternehmensberater Hilden Melanie Liebert Selbstständige Wirtschaftsprüferin und Steuerberaterin Augsburg Wolfgang Schmidt * Im Ruhestand (ehem. Vorsitzender Betriebsrat Tenowo Hof und Reichenbach) Hof (verstorben am 12.03.2024) Carmen Teismann * Laborangestellte Schwarzenbach/Saale Rasit Buzluhan * (seit 13.03.2024) Mitarbeiter Produktion Hof
* von den Arbeitnehmern gewählt
(33) Mitglieder des VorstandsKlaus Steger Vorstandsvorsitzender, Chief Executive Officer Nürnberg Ausgeschieden zum 29.02.2024. Manuela Spörl Chief Financial Officer (bis 29.02.2024), Chief Executive Officer (seit 01.03.2024) Hof Daniel Köster Vorstandsmitglied seit 13.11.2023, Chief Financial Officer seit 01.03.2024 Paderborn (34) KonzernverbindungDie HOFTEX GROUP AG, Hof, ist als Konzernmutterunternehmen selbst Tochterunternehmen der ERWO Holding AG, Schwaig bei Nürnberg. Beide Gesellschaften erstellen jeweils als Mutterunternehmen einen Konzernabschluss unter Einbeziehung ihrer jeweiligen Tochterunternehmen; auf eine Inanspruchnahme von § 291 HGB wird seitens der HOFTEX GROUP AG verzichtet. Dabei stellt die ERWO Holding AG den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen auf und die HOFTEX GROUP AG den Konzernabschluss für den kleinsten Kreis von Unternehmen. Beide Konzernabschlüsse werden der das Unternehmensregister führenden Stelle elektronisch zur Einstellung in das Unternehmensregister übermittelt. (35) Ergebnisverwendungsvorschlag des MutterunternehmensWir schlagen vor, den Bilanzverlust des Mutterunternehmens von € 2.888.199,57 auf neue Rechnung vorzutragen.
Hof/Saale, 3. Mai 2024 HOFTEX GROUP AG Der Vorstand Manuela Spörl Daniel Köster Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2023scrollen
Konzern-Eigenkapitalspiegel zum 31. Dezember 2023scrollen
scrollen
BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERSAn die HOFTEX GROUP AG, Hof/SaalePrüfungsurteileWir haben den Konzernabschluss der HOFTEX GROUP AG, Hof/Saale, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzern-Eigenkapitalspiegel und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der HOFTEX GROUP AG, Hof/Saale, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 geprüft. Die in Abschnitt 3. des Konzernlageberichts enthaltene freiwillige Erklärung zur Unternehmensführung für die HOFTEX GROUP AG nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft. Ebenso haben wir die im Unterabschnitt "1.6 Nachhaltigkeit" des Konzernlageberichts enthaltenen und als ungeprüft gekennzeichneten Angaben nicht inhaltlich geprüft. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse scrollen
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat. Grundlage für die PrüfungsurteileWir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen. Sonstige InformationenDer Vorstand bzw. der Aufsichtsrat ist für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen: scrollen
Der Aufsichtsrat ist für den Bericht des Aufsichtsrats verantwortlich. Im Übrigen ist der Vorstand für die sonstigen Informationen verantwortlich. Unsere Prüfungsurteile zum Konzernjahresabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab. Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen scrollen
Verantwortung des Vorstands und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den KonzernlageberichtDer Vorstand ist verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner ist der Vorstand verantwortlich für die internen Kontrollen, die er in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt hat, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses ist der Vorstand dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren hat er die Verantwortung, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus ist er dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen. Außerdem ist der Vorstand verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner ist der Vorstand verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die er als notwendig erachtet hat, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können. Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des KonzernlageberichtsUnsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus scrollen
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
München, den 3. Mai 2024 Deloitte
GmbH
Klaus Löffler, Wirtschaftsprüfer Maximilian Domberg, Wirtschaftsprüfer Bericht des AufsichtsratsIm Geschäftsjahr 2023 hat der Aufsichtsrat der HOFTEX GROUP AG den Vorstand gemäß Aktiengesetz, Satzung und Geschäftsordnung bei allen wesentlichen Geschäftsvorfällen und strategischen Entscheidungen, die das Unternehmen und den Konzern betrafen, überwacht und beratend begleitet. Vom Vorstand wurde der Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend, sowohl durch schriftliche als auch mündliche Berichte über die Geschäftsentwicklung und die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft sowie deren Geschäftsbereiche und wesentliche Tochtergesellschaften unterrichtet und über Projekte mit erheblicher Bedeutung informiert. Anhand des periodischen Berichtswesens war der Aufsichtsrat ebenso in die Investitions-, Finanz- und Personalplanung eingebunden. Hierzu gehörten weiter Berichte über Auftragseingang, Mitarbeiterentwicklung, Umsatz, Cashflow, Ertragslage, Plan-/Ist-Abweichungen und die Liquiditätslage mit denen sich der Aufsichtsrat intensiv befasst hat. Alle Maßnahmen und Geschäfte, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedürfen, wurden in den Aufsichtsratssitzungen intensiv mit dem Vorstand diskutiert und vom Aufsichtsrat eingehend und pflichtgemäß geprüft. Zusätzlich zur Berichterstattung durch den Vorstand in den Aufsichtsratssitzungen hat sich der Vorsitzende des Aufsichtsrats auch außerhalb der Sitzungen in regelmäßigen Gesprächen mit dem Vorstand über die aktuelle Situation und die wesentlichen Geschäftsvorfälle informieren lassen. Im Berichtsjahr fanden vier turnusmäßige sowie zwei außerordentliche Aufsichtsratssitzungen statt. Davon wurden die beiden außerordentlichen Sitzungen als Videokonferenzen und die turnusmäßigen Sitzungen als Präsenzveranstaltungen durchgeführt. Der Aufsichtsrat konnte auch im abgelaufenen Geschäftsjahr eine konstant hohe Teilnahmequote verzeichnen. Mit Ausnahme von einer Sitzung, bei der ein Mitglied entschuldigt fehlte, nahm der Aufsichtsrat geschlossen an den Beratungen teil. Im Berichtszeitraum wurde der Personalausschuss anlässlich personeller Veränderungen im Vorstand insgesamt fünfmal einberufen. Im Berichtsjahr wurden keine weiteren Ausschüsse durch den Aufsichtsrat gebildet. In der Sitzung am 13. März 2023 ließ sich der Aufsichtsrat über die vorläufigen Zahlen des Konzerns per 31.12.2022 sowie die aktuelle Geschäftssituation per Januar und Februar 2023 informieren. Auf der Agenda standen außerdem eine ausführliche Berichterstattung durch die Geschäftsleitung der Tenowo über die Fortschritte der strategischen Ausrichtung und konsequenten Umsetzung der Ertragsoptimierung. Am 15. Mai 2023 befasste sich der Aufsichtsrat intensiv mit den Jahresabschlüssen und Prüfungsberichten für die HOFTEX GROUP AG und den Konzern zum 31. Dezember 2022. Ebenso wurde die Tagesordnung zur Hauptversammlung mit den verschiedenen Beschlussvorlagen gebilligt. Ein weiterer Tagesordnungspunkt war die turnusmäßige Berichterstattung des Vorstands über die aktuelle Geschäftsentwicklung mit Schwerpunkt auf den Zahlen des 1. Quartals 2023. Sodann ließ sich der Aufsichtsrat über den Sachstand der Reduzierung der Produktionskapazitäten am Neutex Standort Münchberg informieren sowie ein Update zu einzelnen Projekten des Geschäftsbereichs Tenowo geben. In der außerordentlichen Sitzung am 28.08.2023 informierte der Vorstand über die geplante Stilllegung der Produktion der am Standort Münchberg befindlichen Produktionsstätte des Geschäftsbereichs Neutex, da eine kostendeckende vollstufige Produktion in Deutschland nicht mehr darstellbar ist. Sodann stellte der Vorstand das neue Konzept dem Gremium vor. Der zukünftige Fokus soll auf das wachsende Segment einer individuellen Maßkonfektion von Heimtextilien und Sonnenschutzlösungen gerichtet werden, wobei Entwicklung & Vertrieb des Sortiments am Standort Münchberg, die Maßkonfektion weiterhin am rumänischen Standort Targu Mures erfolgen wird. Nach intensiver und ausführlicher Diskussion stimmte der Aufsichtsrat der Schließung der Gewebeproduktion zu. Schwerpunkt der Sitzung am 29. September 2023 war die Präsentation der aktuellen Geschäftssituation per August 2023 sowie ein aktueller Stand zur Restrukturierung der Neutex. Ein weiterer Themenschwerpunkt der Sitzung war die ausführliche Berichterstattung der Tenowo-Geschäftsleitung über die vorgesehene Errichtung einer Vlies-Produktionsstätte in Vietnam. Im Anschluss stimmte der Aufsichtsrat dem Vorhaben, der Gründung einer Gesellschaft in Vietnam sowie den hierfür erforderlichen Investitionen, einstimmig zu. In seiner außerordentlichen Sitzung am 23.10.2023 beschloss der Aufsichtsrat über die Bestellung von Herrn Daniel Köster zum Vorstand ab dem 13.11.2023. Es ist vorgesehen, dass Frau Manuela Spörl, die seit 2020 dem Vorstand für das Ressort Finanzen angehört, die Nachfolge von Herrn Klaus Steger antritt, der als Vorstandsvorsitzender ausscheidet. Das Aufsichtsratsgremium beschließt einstimmig die interimsweise Erhöhung der bisher zwei Vorstandsmitglieder auf drei Vorstände bis zum Ausscheiden von Herrn Klaus Steger. In der letzten Sitzung des Berichtsjahres am 11. Dezember 2023 präsentierte der Vorstand die aktuelle Geschäftssituation per Oktober 2023, die Hochrechnung für 2023, die Unternehmensplanung 2024 und die Investitionsplanung für 2024 einschließlich der Investitionsvorschau 2025 bis 2026. Das Gremium genehmigte die Planung, nachdem sie eingehend geprüft und darin enthaltene Chancen und Risiken mit dem Vorstand intensiv diskutiert wurden. Darüber hinaus wurde der vorgelegte Investitionsplan für das Geschäftsjahr 2024 durch den Aufsichtsrat bewilligt. Des Weiteren beschloss der Aufsichtsrat die Abberufung von Herrn Klaus Steger als Vorstand zum Ablauf des 29.02.2024 sowie die Bestellung von Frau Manuela Spörl zur Vorstandstandvorsitzenden mit Wirkung zum 01.03.2024. Ebenfalls ab dem 01.03.2024 wurde Herr Daniel Köster als Nachfolger von Frau Manuela Spörl zum Finanzvorstand berufen. Als Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2023 hatte die Hauptversammlung die Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, gewählt. Diese hat den Jahresabschluss der HOFTEX GROUP AG und den Konzernabschluss zum 31.12.2023 sowie den Konzernlagebericht unter Einschluss der Buchführung und des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Die Prüfungsberichte wurden den Aufsichtsratsmitgliedern unverzüglich nach Fertigstellung übersandt. Der Aufsichtsrat hat die Bilanzsitzung am 17. Mai 2024 gemeinsam mit dem Abschlussprüfer der Gesellschaft durchgeführt. Dabei wurden der Jahresabschluss der HOFTEX GROUP AG und der Konzernabschluss zum 31.12.2023, der Lagebericht des Konzerns, der Vorschlag des Vorstands über die Verwendung des Bilanzergebnisses sowie die Prüfungsberichte mit dem Abschlussprüfer ausführlich erörtert. Der Aufsichtsrat nahm die Prüfungsergebnisse zustimmend zur Kenntnis. Er hat seinerseits den Jahres- und Konzernabschluss, den Konzernlageberichtsowie den Gewinnverwendungsvorschlag geprüft. Nach dem abschließenden Ergebnis dieser Prüfung sind auch von ihm keine Einwendungen zu erheben. Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss der HOFTEX GROUP AG per 31.12.2023 gebilligt und damit festgestellt. Der Konzernabschluss und Konzernlagebericht wurden ebenfalls gebilligt. Das Gremium stimmt dem Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzergebnisses zu. Der für das Geschäftsjahr 2023 vorgelegte Bericht des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen nach § 312 AktG (Abhängigkeitsbericht) und der diesbezügliche Prüfungsbericht des Abschlussprüfers wurden dem Aufsichtsrat vorgelegt. Der Abschlussprüfer hat diesen Bericht mit folgendem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen: "Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass 1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind und 2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war." Der Aufsichtsrat hat diesen Bericht und das Ergebnis der Prüfung des Berichts durch den Abschlussprüfer zur Kenntnis genommen, beide Berichte geprüft und beide Ergebnisse mit dem Vorstand und dem Abschlussprüfer besprochen. Dem Ergebnis der Prüfung des Abhängigkeitsberichts durch den Abschlussprüfer schließt sich der Aufsichtsrat an. Der Vorstand hat am Schluss des Berichts erklärt, dass nach den Umständen, die dem Vorstand zu dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte mit dem herrschenden und mit diesem verbundenen Unternehmen vorgenommen wurden, die Gesellschaft bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten hat und auf Veranlassung oder im Interesse des herrschenden Unternehmens Maßnahmen weder getroffen noch unterlassen hat. Gegen diese Erklärung sind seitens des Aufsichtsrats nach dem abschließenden Ergebnis der Erörterungen und seiner Prüfung des Abhängigkeitsberichts keine Einwendungen zu erheben. In der Zusammensetzung des Aufsichtsrats hat es im Jahr 2023 keine personellen Veränderungen gegeben. Am 12.03.2024 verstarb Herr Wolfgang Schmidt, der als Arbeitnehmervertreter dem Aufsichtsrat seit 26 Jahren angehörte. Der Aufsichtsrat dankt Herrn Schmidt für sein großes persönliches Engagement, seine Geradlinigkeit und Weitsicht. Für die Dauer der verbleibenden satzungsmäßigen Amtszeit wird Herr Rasit Buzluhan, Maschinen- und Anlagenführer bei der Tenowo Hof GmbH, als Ersatzmitglied für Herrn Wolfgang Schmidt das Mandat übernehmen. Der Aufsichtsrat dankt den Mitgliedern des Vorstands und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr hohes Engagement im abgelaufenen Geschäftsjahr sowie unseren Aktionären für das entgegengebrachte Vertrauen.
Hof, im Mai 2024 Der Aufsichtsrat der HOFTEX GROUP AG Tom Steger, Vorsitzender des Aufsichtsrats |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||