Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft

Kulmbach

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

ZUSAMMENGEFASSTER LAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2023

Dieser Lagebericht umfasst sowohl den Konzernlagebericht als auch den Lagebericht der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft. Wir berichten darin über den Geschäftsverlauf sowie über die Lage und die voraussichtliche Entwicklung der Kulmbacher Gruppe. Die Ausführungen zur Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft sind in einem eigenen Abschnitt des Lageberichts mit Angaben nach HGB enthalten.

Der zusammengefasste Lagebericht der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft wurde gemäß § 315 HGB sowie nach den Deutschen Rechnungslegungsstandards Nr. 17 und 20 (DRS 17 und 20) aufgestellt.

1. DIE GRUNDLAGEN DER KULMBACHER GRUPPE

1.1 Geschäftstätigkeit

Die Kulmbacher Gruppe ist die führende Brauereigruppe in Nordbayern 1 und Anbieter eines reichhaltigen Sortiments an Pilsbieren, Bierspezialitäten, Biermischgetränken, alkoholfreien Bieren sowie Mineralwasser und Erfrischungsgetränken. Die Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft ist die Konzernobergesellschaft der Kulmbacher Gruppe und an der Bayerischen Börse im Marktsegment "m:access" notiert.

Das Geschäftsfeld der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft und deren Tochtergesellschaften beinhaltet vier Segmente: Brauereien, Mineralbrunnen, Firmenkundenvertrieb sowie Einzelhandel. Die Produktionsbetriebe der Kulmbacher Gruppe verkaufen ihre Produkte zu marktüblichen Verrechnungspreisen an die Vertriebsgesellschaft, die Erfrischungs-Getränke Union Kulmbacher Gruppe GmbH, Kulmbach (E.Ge.U.), die den Vertrieb für alle Herstellerbetriebe steuert und abwickelt und auch die logistischen Dienstleistungen für Vertriebssegmente erbringt.

Die Ertragslage der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft ist auch durch ihre Tochtergesellschaften geprägt. Somit spiegelt die Geschäftsentwicklung der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft mit ihren Chancen und Risiken die der Kulmbacher Gruppe wider. Ebenso ist der Ausblick für den Konzern aufgrund der engen Verflechtungen zwischen der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft und ihren Tochtergesellschaften sowie hinsichtlich des Gewichts der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft innerhalb der Gruppe analog den Erwartungen für die Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft zu sehen. Insofern erfolgt aus Gründen einer kompakteren Darstellung die Erläuterung der Geschäftsentwicklung der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft und des Kulmbacher Konzerns in Form eines zusammengefassten Lageberichts.

1.2 Konzernstruktur

Die Beteiligungsstruktur aller wesentlichen operativ tätigen Unternehmen der Kulmbacher Gruppe stellt sich zum 31. Dezember 2023 wie folgt dar:

1.3 Geschäftsmodell

Die Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft, Kulmbach, koordiniert als Muttergesellschaft die Produktionsbetriebe und die Vertriebsorganisation der Kulmbacher Gruppe. Im Geschäftsverteilungsplan sind die funktionalen Verantwortlichkeiten den Vorstandsbereichen zugeordnet, die für die Gesellschaften der gesamten Unternehmensgruppe gelten.

1.4 Märkte und Kunden

Die Kernabsatzgebiete der Kulmbacher Gruppe liegen in den Vertriebsregionen Nordbayern, Sachsen, Thüringen und Hessen. Die Bierspezialitäten der Marken "Mönchshof" und "Kapuziner" werden überregional in ganz Deutschland vertrieben. Unser Kundenportfolio gliedert sich in folgende Sparten: Getränkefachgroßhandel, Lebensmitteleinzelhandel, Gastronomie, Getränkemärkte, Veranstaltungsgeschäft und Export. Der Exportanteil an der Gesamtgetränkeabsatzmenge der Kulmbacher Gruppe betrug wie im Vorjahr zwei Prozent, bei der Gesamtabsatzmenge an Bier belief sich der Anteil auf drei Prozent. Die für die Kulmbacher Gruppe wichtigsten Exportländer sind unverändert zum Vorjahr Italien und China.

1.5 Unternehmenssteuerung

Die konsequente Umsetzung der Unternehmens- und Portfoliostrategie soll einen nachhaltigen Wertzuwachs sichern.

Zur Steuerung der Kulmbacher Gruppe zieht der Vorstand vorrangig Finanz- und Leistungskennzahlen als Entscheidungsgrundlage heran. Diese Steuerungsgrößen sind die wesentliche Grundlage für die Gesamteinschätzung aller zu bewertenden Geschäftsvorfälle und für die Entwicklung der Kulmbacher Gruppe. Sie finden für alle in den Konzernabschluss einbezogenen Geschäftseinheiten und Segmente Anwendung. Unsere Unternehmensplanung und -steuerung basiert vor allem auf der Umsatz- und Ergebnisentwicklung der Kulmbacher Gruppe. Als wichtigste Steuerungsgröße zur operativen und finanziellen Leistungsmessung wird das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT = operatives Ergebnis) 2 verwendet. Daneben werden die Umsatzerlöse und der Free Cashflow als finanzielle Leistungsindikatoren zur Messung des operativen Geschäftsbetriebs herangezogen. Neben Finanzkennzahlen nutzt der Vorstand auch nichtfinanzielle Leistungsindikatoren (siehe Kapitel 3 Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren). Hierbei sind insbesondere Kennzahlen zum Qualitäts- und Umweltmanagement und zur Arbeitssicherheit von Bedeutung.

1.6 Innovation

Unser Biersortiment wird entsprechend dem sich ändernden Nachfrageverhalten unserer Kunden durch alkoholfreie Biere und Biermischgetränke sowie Bierspezialitäten ständig weiterentwickelt. Auch im Bereich der alkoholfreien Getränke orientieren wir uns an den Konsumentenwünschen und erweitern unsere Produktsparten durch neue Geschmacksvarianten. Weiterhin fokussieren wir uns auf umweltfreundliche Mehrweggebinde oder vollständig recycelbare, ökologische und nachhaltige Verpackungen. Unsere Biere werden nach dem bayerischen Reinheitsgebot gebraut und unterliegen, genauso wie unsere Biermischgetränke und alkoholfreien Getränke, laufenden Qualitätskontrollen. Dies dient der Sicherung unseres Qualitätsstandards.

1.7 Kundenorientierung

Gemäß unseren Unternehmensleitlinien hat die Kundenorientierung oberste Priorität. Die Brauereien der Kulmbacher Gruppe bieten neben Pilsbieren eine breite Sortiments- und Gebindevielfalt an. Sowohl bei obergärigen als auch bei untergärigen Bierspezialitäten verfügen wir über ein vielfältiges Produktportfolio. Es umfasst zum einen die für die Region typischen Biersorten, wie unterschiedliche Pils-, Keller-, Hell-, Fest- oder Exportbiere. Zum anderen bieten wir unseren Kunden auch Spezialbiere wie Märzen, Zwickl oder Bockbiere an, deren Rezepturen entweder auf eine historische Brautradition zurückzuführen sind oder gänzlich neu entwickelt wurden. Fester Bestandteil des breit gefächerten Sortiments unserer Brauereien sind alkoholfreie Biere in unterschiedlichen Geschmacksvarianten und alkoholhaltige und alkoholfreie Biermischgetränke, allen voran "Mönchshof Natur Radler" und "Mönchshof Natur Radler Alkoholfrei 0,0 %". Mit unserer Marke Bad Brambacher erfüllen wir die Kundenwünsche in Gastronomie und Handel durch qualitativ hochwertiges Mineralwasser mit unterschiedlichem Kohlensäuregehalt und unsere Limonaden in vielfältigen Geschmacksrichtungen. Dabei steht unsere Wachstumsmarke "Garten-Limonade" im Fokus unserer Vertriebsaktivitäten. Wir achten dabei auf die Verwendung von Zutaten natürlichen Ursprungs und verwenden Mehrweg-Glas- und Mehrweg-PET-Gebinde. Die PET-Gebinde werden in einem "Closeloop-Verfahren" zu hundert Prozent aus Recycling-Flaschen hergestellt.

2. WIRTSCHAFTSBERICHT

2.1 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die deutsche Wirtschaft war im gesamten Jahresverlauf 2023 von einer Stagnation bei einer gleichzeitig hohen, wenn auch rückläufigen, Inflationsrate geprägt. Die Ursache für diese schwächer als zu Jahresbeginn allgemein erwartete Entwicklung lag vor allem in den Nachwirkungen der massiven Kaufkraftverluste im Zuge der Energiepreiskrise, die den privaten Konsum geschwächt haben. Zusätzlich belastend war die deutlich geringere Wachstumsdynamik der Weltwirtschaft sowie die dämpfenden Effekte der geopolitischen Spannungen und Krisen. Der Arbeitsmarkt zeigte sich in Deutschland trotz der schwächelnden Konjunktur wegen fehlender Fachkräfte sehr robust. 3 Die Preissteigerungen bescherten dem Einzelhandel im Jahr 2023 reale Umsatzeinbußen von voraussichtlich -3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 4 Für die Privathaushalte besonders spürbar waren die Preissteigerungen insbesondere bei Lebensmitteln durch die immer noch hohen Kosten für Energie, Dünge- und Futtermittel. Die durch den Preisauftrieb bewirkte Konsumflaute belastete auch die Getränkeindustrie in Deutschland. 5

2.2 Branchensituation Getränkewirtschaft

Inflationsbedingte Preissteigerungen und die damit verbundenen höheren Lebenshaltungskosten, verändertes Einkaufsverhalten der Konsumenten, verbunden mit einem durchwachsenen Wetter in den Sommermonaten sorgten für einen niedrigeren Konsum an Bier und Biermischgetränken sowie Mineralwasser und Erfrischungsgetränken.

Die Bierabsatzmenge der deutschen Brauereien ist im Jahr 2023 um -4,5 Prozent (-3,94 Mio. hl) zurückgegangen. Dabei verringerte sich der Inlandsabsatz für Bier in Deutschland im Jahr 2023 um -4,2 Prozent. Der Bierabsatz in den Ländern der Europäischen Union und Drittländern lag um -5,9 Prozent unter dem Vorjahr. Der Anteil an Biermischgetränken belief sich auf 4,8 Prozent mit einer Absatzentwicklung gegenüber dem Vorjahr von -9,2 Prozent. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Bier dürfte nach eigenen Einschätzungen die 90-Liter-Marke im abgelaufenen Jahr unterschritten haben, im Vorjahr lag dieser noch bei 91,8 Liter. Der langfristige Trend rückläufiger Bierabsätze bleibt bestehen. Im Jahr 2023 lag die Bierabsatzmenge um -11,5 Prozent niedriger als zehn Jahre zuvor und sogar -25,3 Prozent unter der Absatzmenge des Jahres 2003. 6

Der Preiskampf der Handelsketten wurde im abgelaufenen Jahr insbesondere für die Brauereien noch härter. Daneben verschärfte die Inflation den Kostendruck der Brauereien. 7 Die hohe Inflation und der Preisanstieg bei den Nahrungsmitteln spielen eine sehr bedeutende Rolle bei der Nachfrage von Lebensmitteln und Getränken. Weiterhin wirken sich der Trend der Bevölkerung hin zu einer gesundheitsbewussteren Ernährung mit einem geringeren Alkoholkonsum, das veränderte Ausgeh- und Trinkverhalten der jüngeren Generationen und die demografische Entwicklung auf den rückläufigen Bierabsatz der deutschen Brauereien aus. Die daraus resultierenden finanziellen und strukturellen Folgen sind für viele Brauereien nicht tragbar. Sie lassen erforderliche Investitionen nicht zu, um sich den künftigen Herausforderungen in einem von Überkapazitäten geprägten Biermarkt zu stellen und die Existenz nachhaltig zu sichern. Zusätzlich werden der Klimawandel, die Sicherung der Lieferketten und die Digitalisierung Dauerthemen bleiben und zusätzliche Kosten verursachen, die über die Produkte an die Kunden weitergegeben werden müssen. 8

Von dieser Situation sind sowohl die Brauereien als auch die Mineralbrunnenbetriebe betroffen.

Nach den vorläufigen Branchendaten belief sich der Gesamtabsatz von Mineralwasser, Heilwasser und Erfrischungsgetränken der deutschen Mineralbrunnenbetriebe auf 12,8 Milliarden Liter (Vorjahr: 13,2 Milliarden Liter). Der rechnerische Pro-Kopf-Verbrauch sank von 167,7 Liter im Vorjahr auf 160,1 Liter. Mineralwasser mit wenig Kohlensäure erreichte einen Marktanteil von 40,6 Prozent (Vorjahr: 41,5 Prozent), dann folgten Mineralwasser mit Kohlensäure mit einem Marktanteil von 33,4 Prozent (Vorjahr: 33,8 Prozent) und Mineralwasser ohne Kohlensäure mit einem wachsenden Marktanteil von 23,5 Prozent (Vorjahr: 22,2 Prozent). Die Absatzmenge an Erfrischungsgetränken der deutschen Mineralbrunnen belief sich auf erreichte 3,1 Milliarden Liter, was einem geringen Zuwachs von +0,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Aufgrund der inflationsbedingt höheren Lebenshaltungskosten nahm der Anteil der Mineralwässer und Erfrischungsgetränke im Billig-Preissegment und im PET-Einweg-Gebinde zu. Mit 60,0 Prozent stellen die PET-Einweg-Gebinde den größten Anteil bei den Verpackungen der Mineralbrunnenbetriebe dar und nahmen damit leicht zu (Vorjahr: 59,8 Prozent). 9

2.3 Geschäftsverlauf der Kulmbacher Gruppe

GESAMTAUSSAGE ZUR WIRTSCHAF T L ICHEN LAG E

Die Kulmbacher Gruppe konnte auch im Geschäftsjahr 2023, infolge von Absatzmengensteigerungen und konsequent durchgesetzter Preiserhöhungen in Handel, Gastronomie, im Feste- und Veranstaltungsgeschäft sowie im Export, die gestiegenen Kosten für Energie, Rohstoffe, Verpackung und Personal anteilig kompensieren und ein solides Unternehmensergebnis erwirtschaften. Die im Konzernlagebericht 2022 für das Geschäftsjahr 2023 prognostizierten finanziellen Zielsetzungen wurden für Umsatz (leichte Umsatzsteigerung im unteren einstelligen Prozentbereich) und EBIT (im unteren einstelligen Millionenbereich) übertroffen sowie für den Free Cashflow (im unteren einstelligen Millionenbereich) erreicht. Die Umsatzerlöse der Unternehmensgruppe entwickelten sich besser als prognostiziert mit 282,0 Mio. € und lagen damit um 7,9 Prozent über dem Vorjahreswert. Diese Umsatzerlössteigerung resultiert aus einer Kombination von Absatzmengensteigerungen und durchgesetzten Preiserhöhungen. Das EBIT betrug trotz der genannten Kostensteigerungen 10,1 Mio. €. Der Free Cashflow erreichte mit 4,3 Mio. € den prognostizierten Wert. Insgesamt stuft der Vorstand die finanzielle Lage des Konzerns unverändert als nachhaltig solide ein.

ABSATZENTWICKLUNG

Die Getränkeabsatzmenge der Kulmbacher Gruppe lag im Geschäftsjahr 2023 mit 3.568 Thl (ohne Berücksichtigung der Lohnproduktion und Lohnabfüllung) in einem stark rückläufigen Getränkemarkt um 0,3 Prozent über der Vorjahresabsatzmenge (3.559 Thl). Die Exportabsatzmengen lagen mit 1,2 Prozent über dem Vorjahr.

Die Bierabsatzmenge der Kulmbacher Gruppe stieg ohne Berücksichtigung der Lohnfertigungsmengen um 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr, dabei zeigten alle Absatzkanäle der Kulmbacher Gruppe gegenüber dem Vorjahr eine positive Entwicklung.

Im Segment der alkoholfreien Erfrischungsgetränke hat Bad Brambacher das Absatzvolumen des Vorjahres mit 4,4 Prozent übertroffen. Zu den Wachstumstreibern gehörte vor allem die "Garten-Limonade", die bei den Konsumenten unverändert im Trend liegt. Aber auch insgesamt entwickelte sich Bad Brambacher mit ihren Produkten deutlich besser als die gesamte Mineralbrunnenbranche, allen voran im Bereich der Mineralwässer im Glas-Mehrweggebinde.

Die Absatzentwicklung der Kulmbacher Gruppe wurde vor allem durch die gute Entwicklung der Wachstumsmarken Mönchshof und Keiler, der regional verankerten Pilsmarke Kulmbacher sowie den Bad Brambacher Produkten gestützt.

Die Entwicklung der Hauptmarken stellt sich im abgelaufenen Geschäftsjahr wie folgt dar:

Die Bierspezialitätenmarke MÖNCHSHOF setzte ihre Wachstumsentwicklung in einem wettbewerbsintensiven nationalen Biermarkt weiter fort. Mit einem Marktanteil von 31,5 Prozent 10 (Vorjahr: 29,9 Prozent) baute Mönchshof seine marktführende Position im Segment der Bügelverschlussbiere weiter aus. 11 Trotz einer kostenbedingten Preiserhöhung im Handel und in der Gastronomie erreichte die Marke Mönchshof eine Absatzmengensteigerung von 1,0 Prozent.

Mit einem Absatzzuwachs von 9,5 Prozent war das "Mönchshof Hell" ein Wachstumstreiber für die Marke Mönchshof, obwohl das Segment der Hellbiere im Jahr 2023 in Deutschland nur ein moderates Plus von 0,7 % aufweist. 12 Zur Wachstumssteigerung beim "Mönchshof Hell" haben sowohl der Distributionsausbau im Handel als auch die Absatzsteigerung je Distributionspunkt beigetragen. Im Segment der Hellbiere liegt Mönchshof in Deutschland unter den führenden Anbietern. 13

Auch die alkoholfreie Variante des beliebten "Mönchshof Natur Radler", das "Mönchshof Natur Radler Alkoholfrei 0,0%", setzte im abgelaufenen Jahr seine erfolgreiche Entwicklung seit der Einführung im Jahr 2019 fort. Während das Marktsegment der alkoholfreien Radler-Biermischgetränke in Deutschland im Jahr 2023 um 2,3 Prozent 14 rückläufig war, verzeichnete das "Mönchshof Natur Radler Alkoholfrei 0,0%" ein Absatzwachstum von 12,6 Prozent. Im Ranking der alkoholfreien Radler 15 auf dem deutschen Markt liegt die Radlerspezialität auf Platz 3 und konnte ihren Marktanteil weiter auf nunmehr 14,6 Prozent 16 ausbauen.

Unsere in Nordbayern stark verwurzelte, regionale Marke KULMBACHER konnte ein Wachstum von 8,0 Prozent verzeichnen. Dabei hat sich mit einem Absatzwachstum von 6,6 Prozent unser "Kulmbacher Edelherb" deutlich besser entwickelt als der mit -4,3 Prozent 17 rückläufige nationale Pilsbiermarkt insgesamt. Unser "Edelherb" im klassischen 20 x 0,5 Liter Kasten blieb auch 2023 Marktführer in Nordbayern und konnte seinen Marktanteil auf 16,6 Prozent 18 ausbauen. Für weitere positive Absatzimpulse sorgte unser "Kulmbacher Edelherb Alkoholfrei 0,0%" mit einem Wachstum von 11,4 Prozent sowie unser "Kulmbacher Lager Hell" mit einem Zuwachs von 28,5 Prozent.

KAPUZINER Weißbier konnte sich 2023 dem insgesamt weiterhin stark rückläufigen Weißbiermarkt nicht ganz entziehen. In Summe verlor Kapuziner -1,4 Prozent an Absatz. Der Weißbiermarkt war insgesamt mit um -6,9 Prozent rückläufig. Somit hat die Weißbiermarke ihre klare Marktführerschaft im nordbayerischen Weißbiermarkt mit einem Marktanteil von 15,1 Prozent 19 weiter ausbauen können. Im nationalen Weißbier-Ranking befindet sich Kapuziner auf Platz sechs 20 .

STERNQUELL zeigte in einem preis- und wettbewerbsintensiven Marktumfeld 2023 in Sachsen eine stabile Absatzentwicklung mit +0,2 Prozent. Obwohl 2023 der Pilsbiermarkt in Sachsen -4,5 Prozent 21 an Absatzvolumen verloren hat, ist es gelungen, die Absatzeinbußen beim Sternquell Pilsner auf -1,6 Prozent zu begrenzen. Das im Laufe des Jahres 2022 neu eingeführte "Sternquell Vogtländer Hell" konnte die Absatzmenge um nochmal 19,0 Prozent im Jahr 2023 ausbauen. Die anlässlich der Festveranstaltung "Sternquell Wiesn" neu eingeführte saisonale Spezialität "Sternquell Wiesn Bier" wurde zu einem Verkaufserfolg im Handelsgeschäft.

BRAUSTOLZ entwickelte sich ebenso stabil mit einem leichten Absatzplus von 0,7 Prozent.

Die Hofer Traditionsmarke SCHERDEL konnte mit einem Absatzrückgang von -4,7 Prozent die Vorjahresabsatzmenge nicht erreichen, obwohl das vor zwei Jahren eingeführte "Scherdel Hell" eine Absatzvolumensteigerung von 19,3 Prozent erreichte.

Die Marke WÜRZBURGER HOFBRÄU verzeichnete einen Absatzmengenzuwachs von 3,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das neu eingeführte "Würzburger Hell" sowie das saisonale "Kiliani Festbier" lieferten wertvolle zusätzliche Absatzimpulse. Während die Marke STERNLA mit 15,0 Prozent deutliche Absatzeinbußen hinnehmen musste, konnte die Spezialitätenmarke KEILER überproportional um 11,2 Prozent wachsen. Zu diesem guten Ergebnis hat bei Keiler, neben dem "Landpils" und dem "Kellerbier", insbesondere das "Keiler Helles" beigetragen, für das im Handel die Distribution deutlich ausgebaut werden konnte.

BAD BRAMBACHER hat auch 2023 von seiner Konzentration auf die Herstellung natürlicher Getränke und der Förderung von Glas-Mehrweggebinden profitiert und wuchs um 4,4 Prozent bzw. 31,5 Thl. Zu den Wachstumstreibern gehörte einmal mehr die Garten-Limonade, die mit 21,0 Prozent Absatzwachstum zulegen konnte. Das Glas-Mehrweggebinde erfreute sich einer starken Nachfrage und sorgte bei der Marke für weitere Absatzzuwächse.

ERTRAGSLAGE

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Übersicht zur Ertragslage 2023 2022
Umsatzerlöse 282,0 Mio. € 261,3 Mio. €
EBITDA 1) 39,1 Mio. € 40,7 Mio. €
EBITDA-Marge 13,9 % 15,6 %
EBIT 2) 10,1 Mio. € 13,2 Mio. €
EBIT-Marge 3,6 % 5,1 %
EBT 3) 8,6 Mio. € 12,6 Mio. €
Steuerquote 30,1 % 31,9 %
Konzernjahresüberschuss 6,0 Mio. € 8,6 Mio. €
Ergebnis je Aktie 1,78 € 2,55 €

1) Ergebnis der Periode vor Zinsergebnis, sonstigem Finanzergebnis, Ertragsteuern und Abschreibungen

2) Ergebnis der Periode vor Zinsergebnis, sonstigem Finanzergebnis und Ertragsteuern

3) Ergebnis der Periode vor Ertragsteuern

Die Umsatzerlöse der Kulmbacher Gruppe von 282,0 Mio. € übertrafen die des Vorjahres (Vorjahr: 261,3 Mio. €) um 20,7 Mio. €. Sowohl gestiegene Absatzmengen in den Vertriebssparten Handel, Gastronomie, Export und im Veranstaltungs- und Festgeschäft als auch die im Geschäftsjahr 2023 umgesetzten Preiserhöhungen trugen zu diesem Umsatzwachstum bei.

Die Umsatzerlöse stiegen im Handelsbereich um +6,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In der Gastronomie lagen die Umsatzerlöse mit +13,9 Prozent über dem Vorjahr. Der Geschäftsbereich Feste und Veranstaltungen legte nach einer guten Entwicklung im Vorjahr nochmal um +23,9 Prozent zu. Das Exportgeschäft entwickelte sich mit +9,1 Prozent über Vorjahr.

Die sonstigen betrieblichen Erträge verringerten sich von 5,7 Mio. € im Vorjahr auf 2,9 Mio. €. Der Rückgang ist hauptsächlich auf höhere Erträge aus Anlagenabgängen durch den Verkauf des ehemaligen Güterbahnhofgeländes im Vorjahr am Standort Kulmbach mit einem Buchgewinn in Höhe von 2,4 Mio. € zurückzuführen.

Die Materialaufwandsquote hat sich bezogen auf die Gesamtleistung (Umsatzerlöse zzgl. Bestandsveränderung) von 37,1 Prozent auf 40,0 Prozent erhöht, was auf die gegenüber dem Vorjahr im Durchschnitt deutlich höheren Einkaufspreise für Rohstoffe wie Malz und Grundstoffe zur Herstellung von alkoholfreien Getränken zurückzuführen ist.

Im Geschäftsjahr 2023 stiegen die Personalkosten gegenüber dem Vorjahr auf insgesamt 59,6 Mio.€ (Vorjahr: 56,6 Mio. €). Die Personalaufwandsquote bezogen auf die Gesamtleistung sank von 21,6 Prozent auf 21,0 Prozent, trotz tariflicher Entgeltsteigerungen und Inflationsausgleichszahlungen bei einer im Durchschnitt leicht unter dem Vorjahr liegenden Beschäftigtenzahl von 893 Mitarbeitern (Vorjahr: 900 Mitarbeiter) und einer gestiegenen Gesamtleistung.

Das Anlagevermögen wird über die voraussichtliche betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Die Abschreibungen erreichten 28,9 Mio. € nach 27,5 Mio. € im Vorjahr. Die Abschreibungen aus den zu aktivierenden Leasing-Nutzungsrechten betrugen dabei 7,8 Mio. € (Vorjahr: 7,6 Mio. €). Im Geschäftsjahr 2023 waren die außerplanmäßigen Abschreibungen wie im Vorjahr unwesentlich.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich auf 74,4 Mio. € (Vorjahr: 73,6 Mio. €). Der Anstieg resultiert aus den Vertriebs- und Marketingaufwendungen sowie aus den Aufwendungen für Reparatur und Instandhaltung. Die Betriebs- und Verwaltungsaufwendungen waren gegenüber dem Vorjahr rückläufig. Das Verhältnis der sonstigen betrieblichen Aufwendungen zur Gesamtleistung ist bei gestiegenen Umsatzerlösen gegenüber dem Vorjahr von 28,1 Prozent auf 26,3 Prozent gesunken.

Das Finanzergebnis stieg aufgrund der Zinserhöhungen an den Kapitalmärkten gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich und lag bei -1,5 Mio. € (Vorjahr: -0,6 Mio. €).

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag gingen von 4,0 Mio. € im Vorjahr auf 2,6 Mio. € zurück. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf die Ergebnisentwicklung zurückzuführen.

FINANZLAGE

Ein wesentliches Ziel der Finanzsteuerung der Kulmbacher Gruppe ist die Planung, Steuerung und Kontrolle aller Maßnahmen zur Mittelbeschaffung (Finanzierung) und Mittelverwendung (Investition). Im Mittelpunkt steht dabei die Sicherung und Erhaltung der Liquidität in Form von ausreichenden Kreditlinien oder Finanzmitteln, um diese konzernweit effizient einzusetzen.

Die erwirtschafteten Mittelzuflüsse aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit stellen eine wesentliche Finanzierungsquelle der Kulmbacher Gruppe dar. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde ein weiteres mittelfristiges Bankdarlehen i. H. v. 5,0 Mio. € (Vorjahr: 0,8 Mio. €) zur Finanzierung von Investitionen neu aufgenommen. Zum 31. Dezember 2023 bestanden für die Kulmbacher Gruppe zugesagte kurzfristige, aber nicht in Anspruch genommene Kreditlinien in Höhe von 25,9 Mio. € (Vorjahr: 30,9 Mio. €), davon entfallen 19,1 Mio. € (Vorjahr: 24,1 Mio. €) auf die Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft. Die Laufzeiten der vereinbarten Kreditlinien gelten bis auf Weiteres unbeschränkt, können aber kurzfristig aus wichtigem Grund bei Nichteinhaltung der finanziellen Verpflichtungen von den Banken gekündigt werden. Die Kreditkonditionen werden bei Zinsänderungen durch die Europäische Zentralbank entsprechend den Marktverhältnissen angepasst und sind als marktüblich zu qualifizieren.

KAPITALFLUSSRECHNUNG

Die Kapitalflussrechnung der Kulmbacher Gruppe zeigt die Herkunft und die Verwendung der Zahlungsströme innerhalb eines Geschäftsjahres auf. Dabei wird zwischen den Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit sowie aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit unterschieden.

Zusammenfassung wesentlicher Größen der Kapitalflussrechnung:

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[Mio. €] 2023 2022
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit 32,7 36,5
Cashflow aus Investitionstätigkeit -28,5 -28,9
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -14,0 -17,2
Saldo des Cashflows -9,8 -9,6

Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit erreichte im Geschäftsjahr 2023 +32,7 Mio. € (Vorjahr: +36,5 Mio. €). Dieser Rückgang gegenüber dem Vorjahr resultiert vornehmlich aus der Ergebnisentwicklung unter Vorjahr und der stichtagsbedingten Zunahme des Nettoumlaufvermögens, welche anteilig auch durch Preiseffekte bei den Forderungen und Vorräten verursacht ist.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit lag mit -28,5 Mio. € annähernd auf dem Niveau des Vorjahres (Vorjahr: -28,9 Mio. €), was hauptsächlich auf den Abschluss der Erweiterungsinvestitionen am Standort Kulmbach zurückzuführen ist.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit lag bei -14,0 Mio. € (Vorjahr: -17,2 Mio. €). Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr ist im Wesentlichen auf die Neuaufnahme eines Kredits zur Finanzierung der durchgeführten Investitionen zurückzuführen.

Der Free Cashflow entspricht der Summe aus dem Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit und dem Cashflow aus Investitionstätigkeit. Dieser lag im Geschäftsjahr 2023 bei 4,3 Mio. € (Vorjahr: 7,6 Mio. €).

INVESTITIONEN

Die durchzuführenden Investitionen werden den betrieblichen Erfordernissen entsprechend geplant und priorisiert. Sie unterliegen einem standardisierten Beantragungs- und Genehmigungsprozess, der einer fachspezifischen und wirtschaftlichen Prüfung unterliegt. Dabei werden zwei Arten von Investitionen unterschieden, zum einen Kapazitätserweiterungen und zum anderen Ersatzinvestitionen. Die Finanzierung der Investitionen erfolgt primär aus dem operativen Cashflow. Zusätzlich wurden für die im abgelaufenen Geschäftsjahr durchgeführten größeren Investitionsprojekte mittelfristige Fremdmittel verwendet.

Um die Marktstellung bei den Bierspezialitäten der Marke Mönchshof noch weiter auszubauen, wurden die in den Geschäftsjahren 2020, 2021 und 2022 am Standort Kulmbach realisierten Großinvestitionen im Bereich Technik und Logistik im Geschäftsjahr 2023 abgeschlossen.

Die Kulmbacher Gruppe investierte im abgelaufenen Geschäftsjahr 29,1 Mio. € (Vorjahr: 33,9 Mio. €) in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen. Die Investitionen in Sachanlagen beliefen sich auf 28,1 Mio. € (Vorjahr: 33,2 Mio. €) und betrafen im Wesentlichen die Erweiterung der Abfüllkapazität mit Fertigstellung der dritten Abfülllinie sowie die Erweiterung der Gär- und Lagerkapazität mit zusätzlichen Tanks am Standort Kulmbach. Als Beitrag für eine nachhaltige und klimafreundliche Stromerzeugung wurde in Kulmbach und in Plauen/​Neuensalz jeweils eine Photovoltaikanlage installiert. In immaterielle Vermögensgegenstände wurde in Höhe von 1,0 Mio. € (Vorjahr: 0,7 Mio. €) investiert. Als Finanzanlagen wurden Darlehen und Getränkelieferungsrechte, die im Wesentlichen der Absatzsicherung und der Neukundenakquisition in der Gastronomie dienen, in Höhe von 1,6 Mio. € an Kunden ausgereicht (Vorjahr: 1,1 Mio. €).

VERMÖGENSLAGE

Die Bilanzsumme der Kulmbacher Gruppe erhöhte sich zum 31. Dezember 2023 um 3,0 Prozent auf 251,3 Mio. € (Vorjahr: 243,9 Mio. €). Dabei nahmen die langfristigen Aktiva gegenüber dem Vorjahr von 166,1 Mio. € auf 174,8 Mio. € zu, was hauptsächlich auf die hohe Investitionstätigkeit in den vergangenen drei Jahren bei den Sachanlagen und auf den Anstieg der Leasingnutzungsrechte aufgrund von längerfristigen Vertragsabschlüssen bei der Anmietung von Getränkemärkten zurückzuführen ist. Zum 31. Dezember 2023 belief sich der Anteil der langfristigen Aktiva an der Bilanzsumme auf 69,6 Prozent (Vorjahr: 68,1 Prozent).

Das Working Capital (Vorräte plus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen minus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) lag zum 31. Dezember 2023 bei 23,8 Mio. € nach 13,3 Mio. € zum Vorjahresbilanzstichtag. Der Vorratsbestand lag zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2023 um +3,3 Mio. € über dem Bestandswert des Vorjahresstichtags im Wesentlichen wegen gestiegener Einkaufspreise für Rohstoffe, Verpackung und Energie. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich stichtagsbezogen um +6,0 Mio. €. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen verringerten sich aufgrund der zum Vorjahr geringeren Investitionstätigkeit zum Geschäftsjahresende gegenüber dem Vorjahr um -1,4 Mio. €.

Die übrigen Forderungen und Vermögenswerte erreichten 8,6 Mio. € (Vorjahr: 9,4 Mio. €). Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr ist im Wesentlichen auf die Abnahme von Forderungen aus Umsatzsteuer zurückzuführen. Der Bestand an liquiden Mitteln ging vornehmlich wegen des gegenüber dem Vorjahr niedrigeren Free Cashflow und der Ausschüttung einer Dividende auf dem Niveau des Vorjahres zum Bilanzstichtag auf 16,1 Mio. € (Vorjahr: 25,8 Mio. €) zurück.

Zum 31. Dezember 2023 lag die Eigenkapitalquote der Kulmbacher Gruppe wegen der gestiegenen Bilanzsumme gegenüber dem Vorjahr mit 32,7 Prozent unter dem Wert zum Vorjahresbilanzstichtag (33,2 Prozent). Die langfristigen Verbindlichkeiten erhöhten sich zum 31. Dezember 2023 von 69,7 Mio. € im Vorjahr auf 71,1 Mio. €. Der Anstieg der langfristigen Verbindlichkeiten ist vorrangig auf die Zunahme der langfristigen Finanz- und Leasingverbindlichkeiten sowie der passiven latenten Steuern zurückzuführen. Der Anstieg der passiven latenten Steuern ist im Wesentlichen mit den Neuanschaffungen von Mehrweggebinden, die steuerlich im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben und im IFRS-Konzernabschluss über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abgeschrieben werden, begründet. Der gegenüber dem Vorjahr niedrigere Wert der Pensionsrückstellungen ist hauptsächlich durch den zinsniveaubedingt gestiegenen Abzinsungsfaktor begründet. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten stiegen stichtagsbezogen auf 98,0 Mio. € (Vorjahr: 93,3 Mio. €), was vorrangig auf die Zunahme der übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten wegen höherer Personalkostenrückstellungen und Verpflichtungen aus Umsatzsteuer sowie des Weiteren auf den Anstieg der kurzfristigen Rückstellungen für ausstehende Vergütungsabrechnungen sowie für von Kunden verauslagte Pfandgelder zurückzuführen ist.

VORGÄNGE VON BESONDERER BEDEUTUNG

Sonstige Vorgänge von besonderer Bedeutung sind im Geschäftsjahr 2023 nicht eingetreten.

3. NICHTFINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN

3.1 Qualitäts- und Umweltmanagement

Die Kulmbacher Gruppe braut ihre Biere aufgrund ihrer Regional- und Spezialitätenstrategie an den Standorten Kulmbach, Hof, Würzburg und Plauen. Für den reinen Genuss unserer Biere sorgt neben den hohen Qualitätsansprüchen und dem Engagement unserer Brauer die älteste lebensmittelrechtliche Vorschrift der Welt: das Reinheitsgebot für Bier. Seit 1516 darf deutsches Bier ausschließlich mit Wasser, Malz und Hopfen gebraut werden. Das in der Welt einzigartige Gebot bietet damit umfassenden und transparenten Verbraucherschutz, Lebensmittelsicherheit und die Garantie, dass auch die Biere unserer Brauereien natürlich, rein und vor allem Produkte aus besten Zutaten sind und bleiben. Hierfür steht auch unser Qualitätsmanagementsystem nach DIN EN ISO 9001. Im zertifizierten Qualitätsmanagement werden permanent neue Prozesse ergänzt, dokumentiert und in die ISO 9001:2015 überführt. Der Brauprozess unterliegt an allen Produktionsstandorten diesen Qualitätsvorgaben.

Im Sinne des Umweltmanagements nach EMAS wird die Effizienz der einzelnen Betriebe anhand spezifischer Kennzahlen für Energie- und Wasserverbrauch in den einzelnen technischen Abteilungen gemessen. Die Zielwerte wurden für die technischen Kennzahlen im Geschäftsjahr 2023 für den Strom- und Wärmeverbrauch unterschritten und somit Verbesserungen erzielt. Der Wasserverbrauch ist gegenüber dem Zielwert geringfügig gestiegen. Die relevanten Steuerungsgrößen haben sich im Bereich der Produktion und Abfüllung der Kulmbacher Gruppe wie folgt entwickelt:

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2023 2022
Wasserverbrauch pro hl produzierte und abgefüllte Getränke 3,22 hl 3,17 hl
Stromverbrauch pro hl produzierte und abgefüllte Getränke 7,11 kWh 6,85 kWh
Wärmeverbrauch pro hl produzierte und abgefüllte Getränke 55,60 MJ 55,50 MJ

Im Geschäftsjahr 2023 hat sich der Wasserverbrauch gegenüber dem Vorjahr auf niedrigem Niveau leicht erhöht, was im Wesentlichen durch die Inbetriebnahme der neuen Flaschenabfülllinie am Standort Kulmbach begründet ist. Der Verbrauchswert für Strom hat sich gegenüber Vorjahr leicht erhöht, was hauptsächlich aus der erhöhten Nachfrage nach Produkten resultiert, die wie die Biermischgetränke im Herstellungs- und Abfüllprozess den Einsatz der energieintensiven Pasteurisierungsanlage erfordern. Im Verbrauchswert für Strom ist der Verbrauch aus den eigenen Photovoltaikanlagen enthalten. Der marginale Anstieg des Wärmeverbrauchs ist durch die gestiegenen zu pasteurisierenden Mengen verursacht.

Zuständig für den Aufbau, die Überwachung und die stetige Verbesserung des Umweltschutzes und des Managementsystems ist der Vorstand Finanzen und Technik. Er ist dafür verantwortlich, dass die Unternehmenspolitik in diesem Bereich von allen Mitarbeitern verstanden und umgesetzt wird. In unserem Unternehmen sind zudem für einzelne Bereiche Betriebsbeauftragte benannt, die darauf achten, dass die gesetzlichen Umweltanforderungen eingehalten werden. Für die Bewertung unseres Umweltmanagementsystems werden TÜV-Auditoren eingesetzt.

3.2 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Sehr gut qualifizierte und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die Basis, um den Erfolg eines Unternehmens nachhaltig zu sichern. Eine verantwortungsvolle Personalentwicklung zur Förderung der fachlichen und sozialen Kompetenz spielt dabei eine wesentliche Rolle. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2023 waren in der Kulmbacher Unternehmensgruppe 903 Mitarbeiter (Vorjahresstichtag: 897) beschäftigt. Davon standen 50 Mitarbeiter (Vorjahr: 50) in einem Ausbildungsverhältnis.

3.3 Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit

Der Maßstab unseres unternehmerischen Handelns ist zum einen der hohe Qualitätsstandard unserer Produkte und Dienstleistungen, zum anderen streben wir nach permanenter Verbesserung des Gesundheitsschutzes und der Arbeitssicherheit unserer Mitarbeiter.

Im Rahmen der stetigen Verbesserung des Gesundheitsschutzes und der Arbeitssicherheit setzt die Kulmbacher Gruppe auf jährliche Safety Days, an denen Themen rund um die Gesundheit, Datenschutz und Arbeitssicherheit vermittelt werden. Weiterhin finden regelmäßige Schulungen zum Arbeitsschutz in den Bereichen Technik und Logistik statt, die insbesondere der Förderung des Sicherheitsbewusstseins und der Prävention zur Vermeidung von Arbeitsunfällen dienen. Dabei werden vorrangig Themen wie Brandschutz, Umgang mit Gefahrstoffen, Verkehrssicherheit und Ergonomie behandelt. Der verstärkte Einsatz des E-Learnings sichert die Festigung und Überprüfung der vermittelten Inhalte und Maßnahmen zur Arbeitssicherheit.

Die gruppenweite Unfallquote lag im Geschäftsjahr 2023 wieder wie seit Jahren mit 34 Unfällen je 1.000 Mitarbeiter unter dem Branchendurchschnitt von 35 Unfällen je 1.000 Mitarbeiter gemäß der Berufsgenossenschaft für Nahrungsmittel und Gastgewerbe. 22

Der Rückgang der Unfallquote im Geschäftsjahr 2023 ist im Wesentlichen den im Vorjahr wieder in uneingeschränktem Maß durchgeführten Schulungsmaßnahmen zu verdanken.

4. JAHRESABSCHLUSS DER KULMBACHER BRAUEREI AKTIEN-GESELLSCHAFT

4.1 Vorbemerkungen

Ergänzend zur Berichterstattung über den Kulmbacher Konzern wird im Folgenden die Geschäftsentwicklung der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft näher erläutert.

Die Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft ist das Mutterunternehmen des Kulmbacher Konzerns und hat ihren Sitz in Kulmbach. Die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft ist sowohl durch die Tätigkeit als Holding mit der Erbringung von Dienstleistungen für Tochtergesellschaften als auch durch ihre operative Tätigkeit als Brauerei bestimmt.

Der Jahresabschluss der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft wird nach deutschem Handelsrecht (HGB) und den ergänzenden Vorschriften des deutschen Aktienrechts (AktG) aufgestellt. Der Konzernabschluss wird in Übereinstimmung mit den am Abschlussstichtag gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS) und den Auslegungen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) erstellt, wie sie in der Europäischen Union verpflichtend anzuwenden sind. Daraus ergeben sich Unterschiede bei den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Diese betreffen vor allem Vermögensgegenstände des Anlagevermögens, Leasingverhältnisse, Rückstellungen und latente Steuern.

4.2 Zusammenfassung des Geschäftsverlaufs

Die Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft konnte im Geschäftsjahr 2023 in einem wettbewerbsintensiven und stark rückläufigen deutschen Biermarkt, einem von der Inflation beeinflussten Konsumentenverhalten und trotz hoher Kostensteigerungen eine Absatz- und Umsatzsteigerung erreichen und ein positives Ergebnis erwirtschaften.

Die finanziellen Zielsetzungen wurden für die Umsatzerlöse und das EBIT übertroffen. Die Umsatzerlöse stiegen von 109,6 Mio. € im Vorjahr auf 126,6 Mio. €. Das EBIT lag mit 4,7 Mio. € unter dem Vorjahreswert von 10,3 Mio. €, da im Vorjahr Einmaleffekte in Höhe von 4,3 Mio. € enthalten waren. Der Free Cashflow verbesserte sich aufgrund der geringeren Investitionstätigkeit von -4,7 Mio. € im Vorjahr auf -1,6 Mio. €.

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS ZUM 31. DEZEMBER

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[T€] 2023 2022
Umsatzerlöse 126.585 109.572
Erhöhung /​ Verminderung des Bestands an unfertigen Erzeugnissen 236 779
Sonstige betriebliche Erträge 925 5.205
Materialaufwand -39.971 -29.412
Personalaufwand -40.296 -37.365
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -15.640 -15.392
Sonstige betriebliche Aufwendungen -26.007 -23.857
Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 278 1.135
Erträge aus Beteiligungen 1.030 1.687
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 839 60
Aufwendungen aus Verlustübernahme -2.292 -1.609
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -867 -399
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -1.075 -2.140
Ergebnis nach Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 3.745 8.264
Sonstige Steuern -193 -410
Jahresüberschuss 3.552 7.854
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 38 24
Bilanzgewinn 3.590 7.878

ERTRAGSLAGE

Die Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft erzielte im Geschäftsjahr 2023 Umsatzerlöse in Höhe von 126,6 Mio. €. Die Umsatzerlöse werden aufgrund der Vertriebsstruktur ausschließlich im Inland erzielt und vorrangig aus der Herstellung von Bier bzw. damit verbundenen Kostenumlagen an die zentrale Vertriebsgesellschaft erwirtschaftet. Die gegenüber dem Vorjahr (109,6 Mio. €) um 17,0 Mio. € höheren Umsatzerlöse resultieren im Wesentlichen aus den Umsatzerlösen aus dem Bierverkauf und der Weiterbelastung von gegenüber dem Vorjahr gestiegenen Kostenumlagen an die Tochtergesellschaften.

Die sonstigen betrieblichen Erträge verringerten sich auf 0,9 Mio. € (Vorjahr: 5,2 Mio. €), was im Wesentlichen auf die Erträge aus dem Verkauf des ehemaligen Güterbahnhofgeländes sowie die Wertaufholung im Anlagevermögen im Vorjahr zurückzuführen ist.

Der Materialaufwand erhöhte sich um 10,6 Mio. € aufgrund der gegenüber dem Vorjahr mengen- und wertmäßig gestiegenen Rohstoff-, Energie- und Verpackungskosten auf 40,0 Mio. € (Vorjahr: 29,4 Mio. €).

Der Personalaufwand hat sich im laufenden Geschäftsjahr von 37,4 Mio. € auf 40,3 Mio. € vor allem aufgrund der tariflichen Entgeltsteigerungen und der gestiegenen Beschäftigtenzahl erhöht. Im abgelaufenen Geschäftsjahr waren Abfindungen in unwesentlicher Höhe im Personalaufwand enthalten (Vorjahr: 0,1 Mio. €).

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen beliefen sich auf 15,6 Mio. € (Vorjahr: 15,4 Mio. €), was im Wesentlichen wie schon im Vorjahr auf die vergleichsweise hohen Abschreibungen auf technische Anlagen und Maschinen bedingt durch Erweiterungsinvestitionen sowie auf Neuanschaffungen von Mehrweggebinden zurückzuführen ist.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betrugen 26,0 Mio. € (Vorjahr: 23,9 Mio. €). Die Erhöhungen betrafen alle drei Aufwandskategorien der Vertriebs- und Marketingaufwendungen, Betriebs- und Verwaltungsaufwendungen und Instandhaltungsaufwendungen und ergaben sich volumen- und inflationsbedingt.

Die Erträge aus Gewinnabführungsverträgen lagen bei 0,3 Mio. € nach 1,1 Mio. € im Vorjahr.

Die Erträge aus Beteiligungen werden mit 1,0 Mio. € (Vorjahr: 1,7 Mio. €) ausgewiesen und enthalten im Wesentlichen eine Gewinnausschüttung der Sternquell-Brauerei GmbH, Plauen, und die Vereinnahmung von Gewinnanteilen der Bad Brambacher Mineralquellen GmbH & Co. Betriebs KG, Bad Brambach.

Die Aufwendungen aus Verlustübernahme in Höhe von 2,3 Mio. € (Vorjahr: 1,6 Mio. €) resultierten aus dem Ergebnisabführungsvertrag mit der Markgrafen-Getränkevertrieb-GmbH und im Vorjahr der Erfrischungs-Getränke Union Kulmbacher Gruppe GmbH. Das negative Jahresergebnis ist bei der Markgrafen-Getränkevertrieb-GmbH im Wesentlichen auf die noch andauernden Umstrukturierungsmaßnahmen zurückzuführen. Dabei handelt es sich um Aufwendungen im Zusammenhang mit der Neuausrichtung und Neustrukturierung der Getränkeabholmärkte sowie Maßnahmen zur Prozessoptimierung und Digitalisierung.

Die Zinsaufwendungen lagen bei 0,9 Mio. € nach 0,4 Mio. € im Vorjahr.

Das Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und Abschreibungen (EBITDA) verringerte sich im Wesentlichen wegen der einmaligen Erträge aus dem Verkauf des ehemaligen Güterbahnhofgeländes sowie aus der Wertaufholung im Anlagevermögen im Vorjahr von 25,7 Mio. € auf 20,3 Mio. €.

Aus den vorher genannten Gründen lag auch das operative Ergebnis (EBIT) mit 4,7 Mio. € unter dem Vorjahreswert von 10,3 Mio. €.

Ebenso ging der Jahresüberschuss der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft auf 3,6 Mio. € (Vorjahr: 7,9 Mio. €) zurück.

BILANZ

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[T€] 31.12.2023 31.12.2022
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.555 927
2. Geleistete Anzahlungen 376 651
∑ Immaterielle Vermögensgegenstände 1.931 1.578
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 24.892 24.148
2. Technische Anlagen und Maschinen 28.167 14.616
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 5.062 3.599
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 3.685 15.231
∑ Sachanlagen 61.806 57.594
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 34.662 34.662
2. Beteiligungen 205 205
3. Sonstige Ausleihungen 49 32
∑ Finanzanlagen 34.916 34.899
∑ ANLAGEVERMÖGEN 98.653 94.071
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1.743 1.513
2. Unfertige Erzeugnisse 2.164 1.928
∑ Vorräte 3.907 3.441
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 310 188
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 32.421 29.406
3. Forderungen gegen Beteiligungsunternehmen 1 1
4. Sonstige Vermögensgegenstände 981 2.477
∑ Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 33.713 32.072
III. Guthaben bei Kreditinstituten 11.133 17.855
∑ UMLAUFVERMÖGEN 48.753 53.368
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 850 752
SUMME AKTIVA 148.256 148.191
[T€] 31.12.2023 31.12.2022
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital 8.600 8.600
II. Kapitalrücklage 31.019 31.019
III. Gewinnrücklage
andere Gewinnrücklagen 3.800 1.000
IV. Bilanzgewinn 3.590 7.878
∑ EIGENKAPITAL 47.009 48.497
B. RÜCKSTELLUNGEN
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 8.624 8.974
2. Steuerrückstellungen 76 918
3. Sonstige Rückstellungen 28.741 26.398
∑ RÜCKSTELLUNGEN 37.441 36.290
C. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 14.814 14.217
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 9.898 12.480
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 36.066 33.747
4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 1.651 1.964
5. Sonstige Verbindlichkeiten 1.377 996
∑ VERBINDLICHKEITEN 63.806 63.404
SUMME PASSIVA 148.256 148.191

VERMÖGENS- UND FINANZLAGE

Die Bilanzsumme der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft nahm gegenüber dem Vorjahr marginal um 0,1 Mio. € auf 148,3 Mio. € zu. Bei den Aktiva erhöhten sich die Sachanlagen im Wesentlichen aufgrund der durchgeführten Erweiterungsinvestitionen. Das Anlagevermögen stieg von 94,1 Mio. € im Vorjahr auf 98,7 Mio. €., was einer Anlagenintensität von 66,5 Prozent (Vorjahr: 63,5 Prozent) entspricht. Im Umlaufvermögen erhöhten sich die Vorräte von 3,4 Mio. € auf 3,9 Mio. €, hauptsächlich wegen der erhöhten Einkaufspreise für Rohstoffe, Verpackung und Energie. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen stiegen stichtagsbedingt von 29,4 Mio. € auf 32,4 Mio. €. Die liquiden Mittel gingen infolge des zusätzlichen Finanzbedarfs für die durchgeführten Erweiterungsinvestitionen von 17,9 Mio. € im Vorjahr auf 11,1 Mio. € zurück. Die Summe des Eigenkapitals verringerte sich unter Berücksichtigung der Dividende von 48,5 Mio. € auf 47,0 Mio. € aufgrund der Ergebnisentwicklung unter Vorjahr. Die Eigenkapitalquote reduzierte sich wegen des zum Vorjahr geringeren Eigenkapitals auf 31,7 Prozent (Vorjahr: 32,7 Prozent). Die sonstigen Rückstellungen nahmen von 26,4 Mio. € auf 28,7 Mio. € zu, was hauptsächlich auf die Erhöhung der Pfandrückstellung durch den weiteren Distributionsausbau für die Marke Mönchshof und der höheren Rückstellung für ausstehende Rechnungen zurückzuführen ist. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten stiegen von 14,2 Mio. € auf 14,8 Mio. € aufgrund der Aufnahme eines weiteren mittelfristigen Darlehens leicht an. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen reduzierten sich aufgrund geringerer Investitionstätigkeit von 12,5 Mio. € im Vorjahr auf 9,9 Mio. €. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen werden stichtagsbezogen mit 36,1 Mio. € nach 33,7 Mio. € im Vorjahr ausgewiesen.

Der Cashflow aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 1,4 Mio. € von 20,0 Mio. €, im Wesentlichen aufgrund der Entwicklung des Nettoumlaufvermögens, auf 18,6 Mio. €. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit belief sich auf -20,2 Mio. € nach -24,8 Mio. € im Vorjahr. Der geringere Mittelabfluss resultiert vorrangig aus dem gegenüber dem Vorjahr niedrigeren Investitionsvolumen. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit lag im Wesentlichen aufgrund der Veränderung der Finanzkonten innerhalb der Kulmbacher Gruppe und der Abnahme der liquiden Mittel bei -5,1 Mio. € nach -0,2 Mio. €. Der Free Cashflow (Summe aus dem Cashflow aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit und dem Cashflow aus der Investitionstätigkeit) lag bei -1,6 Mio. € nach -4,7 Mio. € im Vorjahr.

INVESTITIONEN

Die Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft tätigte im Geschäftsjahr 2023 Investitionen i. H. v. 20,2 Mio. € (Vorjahr: 28,7 Mio. €), dabei entfielen auf immaterielle Vermögensgegenstände 0,9 Mio. € (Vorjahr: 0,7 Mio. €) und auf Sachanlagen 19,3 Mio. € (Vorjahr: 28,0 Mio. €).

MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER DER KULMBACHER BRAUEREI AKTIEN-GESELLSCHAFT

Zum 31. Dezember 2023 waren bei der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft 534 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen (Vorjahresstichtag: 521) beschäftigt.

GEWINNVERWENDUNG

Das Geschäftsjahr 2023 der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft schließt mit einem Jahresüberschuss von 3.551.476,78 € ab.

Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung 2024 vorschlagen, den Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2023 von 3.589.934,76 € wie folgt zu verwenden:

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Ausschüttung von
1,00 € Dividende je dividendenberechtigter Stückaktie 3.360.000,00 €
Einstellung in die Gewinnrücklagen 200.000,00 €
Gewinnvortrag 29.934,76 €
Bilanzgewinn 3.589.934,76 €

ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG (ANGABEN ZUR FRAUENQUOTE)

Aufsichtsrat und Vorstand haben für die Besetzung des Aufsichtsrates und der Führungsorgane folgende Festlegungen für den Zeitraum vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2026 getroffen:

Der Aufsichtsrat hat für den Frauenanteil im Aufsichtsrat der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft eine Mindestzielgröße von 1 von 6 (gerundet 16,7 Prozent) beschlossen. Aktuell wird dieser Anteil im Aufsichtsrat erfüllt. Zudem hat der Aufsichtsrat für den Frauenanteil im Vorstand der Gesellschaft eine Mindestzielgröße von null Prozent festgelegt. Diese Konstellation im Vorstand begründet sich aus den tatsächlichen Gegebenheiten und der Ausgangslage des Unternehmens. Der Vorstand der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft besteht derzeit aus zwei männlichen Mitgliedern. Die beiden Mitglieder arbeiten bereits länger gut zusammen und verfügen jeweils über bestehende Verträge. Mit Blick auf die anfallenden Aufgaben und die Größe des Unternehmens ist aus Sicht des Aufsichtsrats eine Erweiterung des Vorstands derzeit nicht erforderlich. Daher besteht in den nächsten Jahren keine realistische Aussicht, den formalen Frauenanteil im Vorstand zu erhöhen. Die Förderung geeigneter Frauen in Führungspositionen hat für die Gesellschaft gleichwohl einen hohen Stellenwert. Der Aufsichtsrat ist insbesondere der Ansicht, dass für die Bestellung von Vorstandsmitgliedern die berufliche und fachliche Qualifikation im Vordergrund stehen sollte. Sollte künftig eine Veränderung in der Zusammensetzung oder eine Vergrößerung des Vorstands in Betracht kommen, wird der Aufsichtsrat auf dieser Grundlage prüfen, ob die Bestellung einer geeigneten weiblichen Kandidatin in Betracht kommt.

Der Frauenanteil im Vorstand entspricht der festgelegten Zielgröße. Für den Führungskreis 23 unterhalb des Vorstands hat der Vorstand einen Frauenanteil von 2 von 12 (gerundet 16,7 Prozent) festgelegt. Die Zielgröße wurde im Geschäftsjahr realisiert.

5. RISIKO- UND CHANCENBERICHT

Die Kulmbacher Gruppe ist im Rahmen ihrer unternehmerischen Aktivitäten naturgemäß einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt, die den Unternehmenserfolg nachhaltig beeinflussen. Die Beherrschung und Steuerung dieser Risiken ist unter Beachtung von Grenzen der Risikobereitschaft eine Grundvoraussetzung für den Unternehmenserfolg. Unternehmerische Risiken werden grundsätzlich eingegangen, wenn diese beherrschbar sind und die mit ihnen verbundenen Chancen angemessene Erträge generieren. Aus diesem Grund ist ein wirksames Risikomanagement ein Erfolgsfaktor zur nachhaltigen Sicherung der Unternehmensgruppe. Gemäß

§ 91 Abs. 2 AktG hat der Vorstand der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft in seiner Gesamtverantwortung für den Konzern ein Überwachungssystem zur frühzeitigen Erkennung und Bewertung von Risikopositionen eingerichtet, um den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Entwicklungen früh zu erkennen. In das Risikomanagementsystem sind alle voll konsolidierten Unternehmen der Kulmbacher Gruppe eingebunden.

Das Risikoüberwachungssystem der Kulmbacher Gruppe ist fester Bestandteil der Unternehmensführung und besteht aus folgenden Komponenten:

CONTROLLING-INSTRUMENTE

Das Controlling informiert den Vorstand, die Geschäftsführer der Tochtergesellschaften sowie alle verantwortlichen Entscheidungsträger in der Kulmbacher Gruppe regelmäßig und zeitnah anhand monatlicher Kennzahlen sowie Ergebnis- und Finanzberichten über die wirtschaftliche Lage der Unternehmensgruppe unter Einschätzung möglicher Risiken.

RISIKOMANAGEMENTSY S TEM

Um Risiken rechtzeitig identifizieren, bewerten und um entsprechende Gegensteuerungsmaßnahmen einleiten zu können, hat der übergeordnete Konzern ein Risikomanagementsystem etabliert. Hierunter wird ein nachvollziehbarer, alle Unternehmensaktivitäten umfassender Regelkreislauf verstanden, der ein systematisches und permanentes Vorgehen umfasst. Dabei werden folgende Phasen definiert: Identifikation - Bewertung - Steuerung/​Kontrolle - Dokumentation. Wichtiger Bestandteil ist eine datenbankgestützte Softwarelösung, mit der Risiken sowie deren geschätzte Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenspotenziale für einen Drei-Jahres-Zeitraum quartalsweise erfasst, systematisiert und ausgewertet werden.

Wichtiger Bestandteil zur Risikofrüherkennung ist das zertifizierte Qualitätsmanagement der Kulmbacher Gruppe. Klar strukturierte und eindeutig dokumentierte Prozesse im Rahmen des Qualitätsmanagements sorgen nicht nur für Transparenz, sondern sind eine Vorbedingung für den Handel zur Vermarktung von Produkten der Nahrungsmittelindustrie.

Das Risikomanagementsystem ist ein Bestandteil des Steuerungs- und Berichtsprozesses im Unternehmen und stellt die systematische Erfassung und Bewertung von Risiken sicher. Dadurch ist gewährleistet, dass die relevanten Informationen an die verantwortlichen Entscheidungsträger weitergeleitet werden.

Das Risikoberichtssystem der Kulmbacher Gruppe besteht aus folgenden Komponenten:

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Risikomanagement-Handbuch

Risikomeldeformulare

Quartals-Risikomatrix

Ad-hoc-Berichte

Das Risikomanagement-Handbuch dokumentiert alle aufbau- und ablauforganisatorischen Rahmenbedingungen und gilt für alle Gesellschaften der Kulmbacher Gruppe. Das Risikomeldeformular dient der strukturierten Erfassung von Risiken nach Eintrittswahrscheinlichkeit und potenzieller Schadenshöhe. Bestehende Gegensteuerungsmaßnahmen werden dargestellt und mögliche weitere Schritte vorgeschlagen. In dringenden Fällen werden neu eintretende oder erhöhte Risiken ad hoc gemeldet und ein sofortiger Handlungsbedarf angezeigt. Die Risikomatrix fasst die einzelnen Risikomeldungen zusammen und stellt das gesamte Risikokapital der Unternehmensgruppe dar. Die Gesamtverantwortung liegt beim Vorstand der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft. Der Vorstand kann anhand der Risikomatrix und der Handlungsempfehlungen der Risikoverantwortlichen im Bedarfsfall Maßnahmen einleiten, um mögliche Risiken abzuwenden.

Die Geschäftsrisiken werden hinsichtlich ihrer Folgen über den Zeitraum ihres Entstehens eingeschätzt, analysiert und bewertet. Dabei werden die finanziellen Auswirkungen für die Kulmbacher Gruppe wie folgt klassifiziert und die Eintrittswahrscheinlichkeiten festgelegt:

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Finanzielle Auswirkungen
Unwesentliche finanzielle Auswirkungen < 250 T€
Geringe finanzielle Auswirkungen 250 T€ - 1.000 T€
Wesentliche finanzielle Auswirkungen >1.000 T€ - 5.000 T€
Erhebliche finanzielle Auswirkungen > 5.000 T€

Zur Quantifizierung der Risiken wurden folgende Eintrittswahrscheinlichkeiten definiert:

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Eintrittswahrscheinlichkeiten
Geringe Eintrittswahrscheinlichkeit 0 % - 15 %
Mittlere Eintrittswahrscheinlichkeit >15 % - 50 %
Hohe Eintrittswahrscheinlichkeit > 50 % - 75 %
Sehr hohe Eintrittswahrscheinlichkeit >75 % - 100 %

Als Hauptrisikofelder wurden identifiziert:

ABSATZ- UND MARKTRISIKEN

Der vornehmlich demografisch bedingte Rückgang der Biernachfrage wird zusätzlich durch ein verändertes Verbraucherverhalten beeinflusst. Unter anderem drückt sich dies auch in einer Konsumentenzurückhaltung beim Kauf von Markenartikeln aus. Hierbei verfolgen wir die Strategie, mit Getränkespezialitäten, alkoholfreien Bieren und Biermischgetränken, Verpackungsinnovationen und Kundenbindungsprogrammen den geänderten Kundenwünschen entgegenzuwirken. Überkapazitäten in der Getränkebranche und der Konzentrationsprozess im Lebensmittel- und Getränkefachgroßhandel engen den Kalkulationsspielraum ein. Das Marktrisiko und das Risiko aufgrund veränderten Konsumentenverhaltens schätzen wir im Segment Handel aufgrund unserer Nischenstrategie mit alkoholfreien Bieren, Biermischgetränken und Bierspezialitäten in der Bügelverschlussflasche als gering ein. Höher sind die Risiken im Gastronomie- und Exportgeschäft durch drohende Betriebsaufgaben oder Insolvenzen. Bei diesen Risiken ist eine mittlere Eintrittswahrscheinlichkeit anzusetzen und das hieraus resultierende finanzielle Risiko wird im Eintrittsfall mit weniger als einer Million Euro und damit als gering beziffert.

BESCHAFFUNGSRISIKEN

Wahrscheinliche Preissteigerungsrisiken auf den Beschaffungsmärkten werden durch den Abschluss mittelfristiger Kontrakte oder ein präventives Lieferantenmanagement abgesichert, somit wird Marktrisiken entgegengewirkt. Die Entwicklung an den Rohstoff- und Energiemärkten unterliegt einem laufenden Monitoring und sobald Handlungsbedarf angezeigt ist, werden entsprechende Kontrakte abgeschlossen. Dabei spielt die Lieferkettenthematik aufgrund ausreichender Alternativen bei der Lieferantenauswahl und eine vorausschauende Ressourcenplanung eine untergeordnete Rolle. Die Eintrittswahrscheinlichkeit wird als gering und die finanziellen Auswirkungen aus diesem Risiko werden als unwesentlich eingestuft. Das wirtschaftliche Risiko ist als unwesentlich zu qualifizieren.

PRODUKTIONSRISIKEN

Die Produktionschargenrückverfolgung und die Qualitätssicherung sind durch ein internes Informationssystem gewährleistet. Die Ausfall- und Störfallrisiken in Produktion und Abfüllung sowie die damit verbundene eventuelle Nichteinhaltung der Lieferfähigkeit werden durch moderne Verfahrenstechniken und permanent kontrollierte Prozessabläufe minimiert. Weiterhin steht innerhalb der Kulmbacher Gruppe ein Produktions- und Logistiknetzwerk zur Verfügung, das bei möglichen Anlagenausfällen bei Vollauslastung greift, dabei können erhöhte Kosten durch die Inanspruchnahme von Fremddienstleistungen in Abfüllung und Logistik entstehen. Das bei einer geringen Eintrittswahrscheinlichkeit als wesentlich eingestufte Restrisiko liegt bei 1,6 Mio. €.

RISIKEN DER INFORMATIONSTECHNOLOGIE

Die Kulmbacher Gruppe prüft und nimmt die Chancen der Digitalisierung kontinuierlich wahr. Die bestehenden IT-Systeme sowie die IT-Schutz- und -Sicherheitseinrichtungen werden laufend weiterentwickelt und optimiert. Risiken, die im Schadensfall eine Unterbrechung der Geschäftsprozesse aufgrund von IT-Systemausfällen oder den Verlust oder die Verfälschung von Daten zur Folge haben könnten, werden deshalb über den gesamten Lebenszyklus der Applikationen und IT-Systeme hinweg identifiziert und bewertet. Das Risiko eines möglichen Ausfalls zentraler IT-Systeme wird durch redundante Systeme, Ersatzlieferverträge oder eine Notstromaggregat-Versorgung vermieden. Der Systembetrieb könnte im Notfall innerhalb kurzer Zeit wiederaufgenommen werden. Es sind IT-Systeme im Einsatz, die Schäden durch Cyberattacken und Virenangriffe auf die IT-Infrastruktur abwenden sollen. Teilweise betreiben externe Partner IT-Systeme für unseren Konzern. Für diese Dienstleister hat die Kulmbacher Gruppe hohe Standards bezüglich der eingesetzten Hard- und Software sowie des Datenschutzes festgelegt. Das Management schätzt aufgrund der getroffenen Sicherheitsvorkehrungen bei den IT-Risiken die Eintrittswahrscheinlichkeit als gering und die daraus resultierenden finanziellen Auswirkungen als unwesentlich ein.

PERSONALRISIKEN

Der demografische Wandel, eine strukturschwache Region und der Mangel an IT- und Fachspezialisten sorgen für Herausforderungen bei der Besetzung der offenen Stellen. Nicht besetzte Stellen können zur Überbelastung des vorhandenen Personals führen bzw. die technische Fortentwicklung sowie die Weiterentwicklung der Betriebsabläufe hemmen. Mit ihrer Personalbeschaffungsstrategie und durch Mitarbeiterentwicklung und Nachfolgeplanung wirkt die Unternehmensgruppe hier frühzeitig entgegen, wodurch es gelingt, die Eintrittswahrscheinlichkeit gering zu halten. Um Fach- und Führungskräfte langfristig an die Unternehmen zu binden, bietet die Kulmbacher Gruppe eine leistungsbezogene Entgeltstruktur sowie angemessene Sozialleistungen. Das Management rechnet aktuell bei diesen Risiken mit geringen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.

RISIKEN AUS AKQUISITIONEN UND BETEILIGUNGEN

Akquisitionen oder Beteiligungen bieten der Kulmbacher Gruppe die Chance, ihr Kernabsatzgebiet auszudehnen oder ihr Markenportfolio zu erweitern. Bei Akquisitionen besteht das unternehmerische Risiko, dass sich das erworbene Unternehmen oder die erworbene Marke wirtschaftlich nicht wie erwartet im Markt entwickelt und die mit seinem Erwerb erfolgten Umsatz-, Ergebnis- und Cashflow-Ziele nicht erreicht oder dass die angenommenen Synergieeffekte mit der Kulmbacher Gruppe nicht erzielt werden. In einem solchen Fall ist eine ergebniswirksame Wertberichtigung auf die bilanzierten Vermögenswerte der betroffenen zahlungsmittelgenerierenden Einheit (entspricht einer Beteiligung oder Marke) im Konzernabschluss vorzunehmen und gegebenenfalls im Jahresabschluss der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft eine Abwertung des Beteiligungsbuchwertes zu bilanzieren. Die im laufenden Geschäftsjahr durchgeführten Impairment-Tests ergaben keine Anzeichen für eine Wertminderung der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten. Aufgrund der bisherigen Geschäftsentwicklung rechnen wir auch bei den künftigen Überprüfungen mit positiven Ergebnissen. Durch Veränderungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind Wertberichtigungen bei den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten jedoch nicht auszuschließen. Die Eintrittswahrscheinlichkeit des Risikos schätzen wir als mittel ein, wobei die daraus resultierenden finanziellen Auswirkungen im Eintrittsfall als erheblich anzusehen sind und bis zu einem oberen einstelligen Millionenbetrag reichen können.

RECHTLICHE RISIKEN

Rechtliche Risiken können unter anderem durch die Änderung der rechtlichen Rahmenbedingungen insbesondere beim Verbraucherschutz, beim Gewährleistungsrecht und im Lebensmittelrecht oder durch Rechtsstreitigkeiten mit Wettbewerbern, Geschäftspartnern oder Kunden hervorgerufen werden. Das Management rechnet bei diesen rechtlichen Risiken mit einer geringen Wahrscheinlichkeit und geringen finanziellen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Schwebende Rechtsstreitigkeiten, die die Unternehmensgruppe wesentlich finanziell gefährden, sind nicht gegeben. Im Bedarfsfall trägt die Kulmbacher Gruppe in ausreichendem Maß Vorsorge in Form von Rückstellungen.

Insbesondere auch aus der Änderung von Besteuerungsgrundlagen bei der Biersteuer, können sich Auswirkungen auf das Ergebnis und die Liquidität der Kulmbacher Gruppe ergeben. Derzeit schätzen wir die Eintrittswahrscheinlichkeit aufgrund der bestehenden Gesetzeslage zu einer möglichen Änderung der Besteuerung für Biermischgetränke als mittelfristig nicht gegeben ein.

FINANZIELLE RISIKEN

Das Unternehmen sieht sich den folgenden Risiken durch den Einsatz von Finanzinstrumenten ausgesetzt: Ausfallrisiken, Liquiditätsrisiken sowie Zinsrisiken.

Das Ausfallrisiko liegt in der Verschlechterung der wirtschaftlichen Verhältnisse von Kreditnehmern und Kunden des Unternehmens begründet. Daraus resultieren zum einen die Gefahr des teilweisen oder vollständigen Ausfalls vertraglich vereinbarter Zahlungen bzw. Leistungen und zum anderen bonitätsbedingte Wertminderungen bei Finanzinstrumenten. Ein IT-gestütztes Überwachungssystem gewährleistet die operative Messung und Steuerung der Kreditrisiken. Im Rahmen der Finanzsteuerung werden die Kreditpositionen und die Kreditengagements laufend überprüft sowie zeitnah Bonitäts- und Fristigkeitsanalysen durchgeführt. Absatzfinanzierungen in der Gastronomie werden durch einen effektiven Vertragsüberwachungsprozess abgesichert. Ein effizientes Debitorenmanagement zeigt rechtzeitig Bonitätsveränderungen und mögliche Ausfallrisiken an und leitet umgehend Gegenmaßnahmen ein, um mögliche Zahlungsausfälle zu vermeiden. Die Bemessung des Ausfallrisikos basiert auf einzelfallbezogenen Analysen. Ein verstärktes Augenmerk legen wir weiterhin auf unsere Gastronomiekunden, deren wirtschaftliches Überleben bei einigen nach überstandener Corona-Pandemie und auch im Zusammenhang mit den indirekten Auswirkungen aus dem Russland-Ukraine- sowie dem Nahost-Krieg, wie Energiepreis- und Inflationssteigerung, nicht gesichert sein wird. Wir müssen mit erhöhten Zahlungsausfällen rechnen, deren Eintrittswahrscheinlichkeit teilweise bis zu 50 Prozent betragen und in Summe eine finanzielle Auswirkung von maximal einer Million Euro erreichen kann. Dem erhöhten Risiko wird bei Bedarf durch eine Erhöhung der Wertberichtigung Rechnung getragen.

Unter dem Liquiditätsrisiko im engeren Sinne wird das Risiko verstanden, dass das Unternehmen gegebenenfalls nicht genügend Finanzierungsmittel besitzt, um seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Unter das Liquiditätsrisiko fällt auch, dass bei Bedarf nicht ausreichend liquide Mittel zu den erwarteten Konditionen beschafft werden können. Aufgabe des Liquiditäts-Managements ist es, den prognostizierten Bedarf unter normalen Marktbedingungen zu marktüblichen Konditionen zu finanzieren und so die jederzeitige Liquidität des Konzerns sicherzustellen. Der Kulmbacher Gruppe stehen auch weiterhin in angemessenem und ausreichendem Umfang nicht in Anspruch genommene Kreditlinien zur Verfügung. Auch die Eigenkapitalausstattung der Unternehmensgruppe ist als solide zu bewerten. Wir schätzen die Eintrittswahrscheinlichkeit des Liquiditätsrisikos als gering ein. Die finanziellen Auswirkungen werden als unwesentlich eingestuft.

Marktrisiken resultieren aus einer möglichen Veränderung von Risikofaktoren, die zu einer Verringerung des Marktwerts der diesen Risikofaktoren unterliegenden Transaktionen führen. Neben dem Zinsänderungsrisiko ist der Konzern keinen weiteren wesentlichen Marktrisiken ausgesetzt. Aufgabe des Zinsrisiko-Managements ist es, das Zinsänderungsrisiko zu minimieren. Der Konzern unterliegt lediglich im Rahmen der kurzfristigen Fremdfinanzierung einem Zinsänderungsrisiko, weil diese in der Regel zu variablen Konditionen erfolgt. Alle übrigen Mittelaufnahmen basieren auf fixen Zinssätzen. Kundendarlehen werden variabel verzinst, sind überwiegend aber unverzinslich bzw. niedrigverzinslich. Zu den quantitativen Erläuterungen wird auf den Konzernanhang im Kapitel "Finanzinstrumente und Risikomanagement" verwiesen. Wir schätzen die Eintrittswahrscheinlichkeit als gering und die finanziellen Auswirkungen als unwesentlich ein.

Risiken für Sach- und Haftungsschäden sind, soweit möglich, durch verbundweite Versicherungen in ausreichendem Maße abgedeckt. Auch hier erachten wir die Eintrittswahrscheinlichkeit für gering und die finanziellen Auswirkungen für unwesentlich.

In Summe werden derzeit die finanziellen Risiken als beherrschbar eingeschätzt.

GESAMTAUSSAGEN ZUR RISIKOSITUATION DER UNTERNEHMENSGRUPPE

Bei der Erstellung des Berichts waren keine Risiken erkennbar, die den Fortbestand der Kulmbacher Gruppe gefährden könnten. Die Risikotragfähigkeit ist gewährleistet. Die Risikostruktur der Kulmbacher Gruppe hat sich, trotz des Russland-Ukraine- sowie des Nahost-Kriegs verbunden mit deutlichen Energie- und Rohstoffkostensteigerungen sowie der alle Verbraucher betreffenden allgemeinen Inflation, im Geschäftsjahr 2023 nicht wesentlich gegenüber dem Vorjahr verändert, da die Kostensteigerungen zumindest anteilig an die Kunden weitergegeben werden und geringe Risiken in den Lieferketten enthalten sind. Die Einschätzung der Gesamtrisikosituation ist das Ergebnis der zusammengefassten Betrachtung aller Einzelrisiken. Die Gesamtrisikoquantifizierung erfolgt in Euro und wird dem Eigenkapital sowie der bestehenden bzw. darüber hinaus abrufbaren Liquidität im Rahmen der Risikotragfähigkeitsanalyse gegenübergestellt. Aus heutiger Sicht haben wir bei unserer Risikoüberprüfung keine bestandsgefährdenden Risiken identifiziert, die allein oder in Kombination die unternehmerische Tätigkeit der Kulmbacher Gruppe gefährden könnten. Die Risikoindikatoren der Kulmbacher Gruppe finden im Risikomanagementsystem der Paulaner Brauerei Gruppe GmbH & Co. KGaA, München, Berücksichtigung. Der Vorstand sieht weiterhin eine solide Basis für die künftige Entwicklung der Kulmbacher Gruppe und stellt mit einem systematischen Strategie- und Planungsprozess die erforderlichen Ressourcen zur Verfügung, die für die Nutzung der Chancen notwendig sind.

CHANCENBERICHT

Nachhaltige Chancen und größte Entwicklungspotentiale liegen unverändert bei unseren Wachstumsmarken "Mönchshof", "Keiler" und "Bad Brambacher Garten-Limonade", auf die wir unsere Marketing-, Vertriebs- und Distributionsaktivitäten im Jahr 2024 hauptsächlich fokussieren. Im Mittelpunkt unserer Vertriebsaktivitäten steht dabei das Handelsgeschäft. Für die Marke Mönchshof sehen wir insbesondere bei den Sorten "Mönchshof Hell", "Mönchshof Kellerbier", "Mönchshof Natur Radler", "Mönchshof Natur Radler alkoholfrei 0,0%" und "Mönchshof Naturtrüb's alkoholfrei" weitere Wachstumschancen durch den überregionalen Distributionsausbau. Zusätzlich wird im Frühjahr 2024 das Neuprodukt "Mönchshof Natur Radler Blutorange" als neue Geschmacksvariante ins Mönchshof-Radler-Sortiment aufgenommen, was zu einem weiteren Wachstumsschub für die Marke Mönchshof sorgen soll. Dabei nutzen wir insbesondere die Werbemedien Radio und soziale Medien, um den Bekanntheitsgrad der Marke Mönchshof mit ihrer Geschmacks- und Spezialitätenvielfalt weiter zu steigern. Darüber hinaus soll die Distribution des Spezialitätenportfolios der Marke Mönchshof in den Gastronomieobjekten der Kulmbacher Gruppe ausgeweitet werden. Bei der Marke Keiler steht mit den Produkten "Keiler Kellerbier", "Keiler Helles" und "Keiler Hefe-Weißbier" die Distributionsausdehnung in klar definierten Vertriebsregionen im Vordergrund. Für unsere Weißbier-Marke Kapuziner steht die Stärkung der Marktposition mit Mediaunterstützung und Promotionsaktionen im Kernabsatzgebiet Nordbayern im Mittelpunkt sowie der Distributionsausbau in den angrenzenden Regionen. Dabei sind gezielte Werbemaßnahmen für die Produkte "Kapuziner Weißbier", "Kapuziner Alkoholfrei" und "Kapuziner Kellerweizen" vorgesehen. Bei unseren Regionalmarken "Kulmbacher", "Sternquell" und "Würzburger" stehen Ausbau und Festigung der Marktführerschaft im Fokus der Marketing- und Vertriebsaktivitäten im jeweiligen Kernabsatzgebiet. Für das "Kulmbacher Edelherb" soll die Marktführerschaft in Nordbayern nach der sehr erfolgreichen Entwicklung im Geschäftsjahr 2023 weiter gestärkt und konsequent ausgebaut werden. Auch durch die gemeinsame Vermarktung von "Kulmbacher Edelherb" und "Kulmbacher Edelherb Alkoholfrei 0,0%" ist die Erschließung weiterer Absatzpotentiale möglich. Im Bereich der alkoholfreien Getränke sehen wir bei unseren Nischenprodukten wie der "Garten-Limonade" und der Mineralwassermarke "Bad Brambacher" insbesondere im Glas-Mehrweggebinde sowohl im Handel als auch in der Gastronomie weiteres Wachstumspotential. Vorrangig soll die Absatzmenge der hochpreisigen "Garten-Limonade" durch Ausweitung der Kernabsatzgebiete begleitet von Mediawerbung und Verkaufsförderungsaktivitäten weiter gesteigert werden. Um den Bekanntheitsgrad unserer Marken in der Öffentlichkeit weiter zu erhöhen, organisiert und führt unser eingespieltes Eventteam als kompetenter und leistungsfähiger Geschäftspartner ausgewählte und attraktive Großveranstaltungen durch. Der Einsatz des Online-Marketings ist unverzichtbar, um auch die jüngeren Zielgruppen verstärkt anzusprechen und mit den Produkten unserer Wachstums- und regionalen Marken auf den Informationsportalen des Internets präsent zu sein. Wir nutzen die sozialen Netzwerke, um über alle wichtigen Aktivitäten rund um unsere Marken zu berichten, auf unsere Großveranstaltungen und Events hinzuweisen und um die Eindrücke im Nachgang zu den Veranstaltungen für unsere Marken zu vermitteln. Unsere Produktinnovationen und Sortimentsergänzungen kompensieren Absatzmengenrückgänge bei den traditionellen Biersorten und Gebinden, sorgen in einem stagnierenden und rückläufigen Markt für Wachstum und tragen damit entscheidend zum Unternehmenserfolg bei. Eine Marktanteilsstärkung verfolgen wir zwar vorrangig über das Wachstum unserer eigenen Marken durch Intensivierung der Distribution in den Kernabsatzgebieten, wir wollen aber auch sich bietende Chancen durch die Akquisition regionaler Biermarken nutzen, um weiter zu wachsen.

6. ABHÄNGIGKEITSBERICHT

Die Paulaner Brauerei Gruppe GmbH & Co. KGaA, München, ist mit mehr als 50 Prozent am Grundkapital der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft beteiligt. Der Vorstand hat daher für das Geschäftsjahr 2023 einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen gemäß § 312 AktG erstellt. Dieser Bericht schließt mit folgender Erklärung des Vorstands:

"Nach den Umständen, die uns jeweils im Zeitpunkt der Vornahme der Rechtsgeschäfte bekannt gewesen sind, haben unsere Gesellschaft sowie unsere Tochtergesellschaften bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten. Rechtsgeschäfte mit Gesellschaften, die keine verbundenen Unternehmen sind, wurden weder auf Veranlassung noch im Interesse der Paulaner Brauerei Gruppe GmbH & Co. KGaA, München, der Schörghuber Stiftung & Co. Holding KG, München, der Heineken International B. V., Amsterdam, oder einem anderen mit diesen Gesellschaften verbundenen Unternehmen getätigt. Berichtspflichtige andere Maßnahmen sind im Geschäftsjahr weder getroffen noch unterlassen worden. Nachteile sind für unser Unternehmen nicht entstanden."

7. PROGNOSEBERICHT

Die wirtschaftliche Schwächephase wird auch im Jahr 2024 in Deutschland und Europa anhalten. Alle aktuellen Frühindikatoren wie Einzelhandelsumsätze, Auftragseingänge, ifo-Geschäftsklimaindex und Lagerbestände der Unternehmen weisen noch nicht auf eine rasche konjunkturelle Erholung hin. Mit einem rückläufigen Trend der Inflation, steigenden Reallöhnen und einer allmählichen Belebung der Weltwirtschaft dürften sich zentrale Belastungsfaktoren für die deutsche Wirtschaft jedoch im Verlauf dieses Jahres verringern und eine vor allem binnenwirtschaftlich getragene Erholung einsetzen. Mit möglichen negativen Auswirkungen muss wegen der geopolitischen Risiken und der US-Wahlen gerechnet werden. Auch die verzögerte Wirkung der Zinserhöhungen und eine schwache Bauwirtschaft in Deutschland und Europa werden die Konjunktur belasten. Aufgrund dieser Situation schätzen die führenden deutschen Wirtschaftsinstitute ein Wirtschaftswachstum in Deutschland von weniger als ein Prozent für das Jahr 2024. 24

Hohe Rohstoff- und Personalkosten sowie Lieferkettenprobleme werden die ohnehin schwierige Lage der mittelständischen Brauereien und Mineralbrunnenbetriebe noch verschärfen und den Konzentrations- und Kapazitätsanpassungsprozess in einem langfristig rückläufigen Getränkemarkt in Deutschland weiter beschleunigen. Bei den Konzernen der Getränkeindustrie werden Restrukturierung, Betriebs- und Standortschließungen sowie Kapazitätsanpassungen ein Dauerthema wegen vorhandener Überkapazitäten und des hohen Kostendrucks bleiben. Der langfristig rückläufige Absatztrend bei den deutschen Brauereien und Mineralbrunnen wird aufgrund der demografischen Entwicklung und sich verändernden Konsumgewohnheiten fortbestehen. Der bestehende Wettbewerbsdruck bei den Brauereien wird weiter zunehmen und das Überangebot an Biermarken verstärkt von den Lebensmitteleinzelhandelsketten zu noch aggressiveren Preis- und Werbeaktionen genutzt. 25

Trotz dieser unsicheren Marktgegebenheiten werden wir weiter auf unsere regionalen Bierspezialitäten setzen und den Vertrieb von alkoholfreien Biersorten und Biermischgetränken fördern. Unsere Kernkompetenzen bei der Herstellung unserer Bügelverschlussmarken "Mönchshof", "Keiler" und "Kapuziner" werden wir nutzen, um damit weiteres Wachstum in einem rückläufigen Biermarkt zu schaffen. Unsere regionalen Biermarken "Kulmbacher", "Sternquell", "Würzburger Hofbräu", "Braustolz" und "Scherdel" sichern aufgrund der guten Distributionsstruktur und der engen Vernetzung mit den regionalen Getränkefachgroßhandelsunternehmen unsere Kernabsatzgebiete und ermöglichen weitere Marktanteilsgewinne. Bei den alkoholfreien Getränken werden wir mit der Sortenvielfalt unserer Marke "Bad Brambacher" bei Mineralwasser, Erfrischungsgetränken und Garten-Limonaden verstärkt auf die Themen Umwelt und Natürlichkeit setzen. Das Produktportfolio und die Markenstärke unserer Wachstumsmarken bieten uns die Chance, weitere Marktanteile hinzuzugewinnen. Auf der Grundlage unserer Marken- und Vertriebsstrategie zusammen mit der Kompetenz für Getränkespezialitäten werden wir auch weiterhin bei der Entwicklung, der Herstellung und dem Verkauf unserer Produkte auf die aktuellen Konsumententrends eingehen und den Markt aktiv mitgestalten. Hierzu werden wir die erforderlichen Investitionen in Technik und Logistik durchführen, damit die notwendigen Prozess- und Effizienzverbesserungen erreicht werden. Im Bereich der Energie werden wir uns neuen Möglichkeiten der Wärmeerzeugung, wie beispielsweise mit Wasserstoff als Alternative, nicht verschließen und den Einsatz alternativer Energien zum Gas aktiv vorantreiben.

Im Geschäftsfeld der Getränkefachmärkte bieten sich uns Chancen, das Getränkesortiment der Kulmbacher Gruppe vorrangig zu präsentieren, zu vermarkten und für eine nachhaltige Marktdurchdringung zu sorgen. Dies geschieht zum einen durch eine gezielte Akquisition neuer Standorte und das Optimieren der Getränkeabholmarktnetze, zum anderen durch eine gezielte Neupositionierung und Neugestaltung der Markgrafen-Getränkemärkte als Marktplätze für typisch regionale Getränkespezialitäten. Zusätzlich sichern wir mit unseren eigenen Markgrafen-Getränkemärkten Wachstumspotentiale für neue Produkte aus unserer Unternehmensgruppe. Neben einer ansprechenden Sortimentspräsentation ausgewählter Biere und alkoholfreier Getränke in neugestalteten Verkaufsräumen stellt der Kundenservice unserer Marktleiter einen wesentlichen Erfolgsfaktor dar. Die Kernaufgabe besteht in unserem Geschäftsfeld der Getränkefachmärkte darin, die Ergebnissituation durch Standardisierung der Prozessabläufe und Standortoptimierung deutlich zu verbessern, um diese nachhaltig betreiben und sichern zu können.

ENTWICKLUNG IM QUALITÄTS- UND UMWELTMANAGEMENT

Die Qualität in allen Unternehmensbereichen und unser Umweltmanagement sollen uns motivieren, uns konsequent und stetig weiter zu verbessern und neue Maßstäbe zu setzen. Dabei streben wir an, unsere anspruchsvollen Kennzahlenwerte für den Wasser-, Strom- und Wärmeverbrauch im Geschäftsjahr 2024 mindestens auf dem 2023 erreichten Niveau zu halten und wo möglich durch Prozessoptimierungen und den Einsatz von energiesparenden Anlagen zu steigern. Darüber hinaus sollen die Zertifizierungen hinsichtlich des Qualitätsmanagements aufrechterhalten werden.

MITARBEITERENTWICKLUNG

Zielsetzung ist es, auch künftig in die Aus-, Fort- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter zu investieren sowie neue, gut ausgebildete Fach- und Führungsnachwuchskräfte für unsere Unternehmensgruppe zu gewinnen. Die Anzahl der Mitarbeiter soll bei dem geplanten Geschäftsverlauf im kommenden Geschäftsjahr auf dem Niveau des Vorjahres gehalten werden.

ARBEITSSICHERHEIT

Im Geschäftsjahr 2024 soll die Unfallquote in der Kulmbacher Unternehmensgruppe des abgelaufenen Geschäftsjahres weiter minimiert werden. Dieses Ziel soll durch regelmäßige Schulungsmaßnahmen und praxisbezogene Ausbildung erreicht werden.

GESAMTAUSSAGE ZUR VORAUSSICHTLICHEN GESCHÄFTSENTWICKLUNG

Die Auswirkungen des Kaufkraftverlusts wegen gestiegener Energiekosten und weiter steigender Nahrungsmittelpreise sowie das Fehlen von qualifizierten Servicekräften werden sich in der Gastronomie in Form des rückläufigen Absatzes zeigen. Im Handelssegment werden die Konsumenten vermehrt zu Billigprodukten in den Discountern greifen und weniger höherpreisige Markenartikel konsumieren. Im Frühjahr 2024 ist eine Erhöhung der Abgabepreise in Teilbereichen für unsere Produkte vorgesehen, um die bereits realisierten Kostensteigerungen und die eingeplanten Preiserhöhungen bei den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie die hohen Energiepreise und anstehenden Tariferhöhungen überwiegend kompensieren zu können.

Für das Geschäftsjahr 2024 streben wir in einem wettbewerbsintensiven Marktumfeld und trotz der zu erwartenden weiterhin inflationsbedingt hohen Lebensmittelpreise sowohl für die Kulmbacher Gruppe als auch für die Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft eine leichte Umsatzsteigerung im unteren einstelligen Prozentbereich an. Das EBIT des Kulmbacher Konzerns soll im Jahr 2024 analog zum Berichtsjahr im unteren zweistelligen Millionenbereich liegen, das EBIT der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft soll im kommenden Jahr auf den oberen einstelligen Millionenbereich steigen. In dieser Ergebnisprognose spiegeln sich die weiterhin hohen Rohstoff- und Energiekosten sowie die vereinbarten Tariferhöhungen wider. Für den Free Cashflow wird unter anderem aufgrund der im Vergleich zu den Vorjahren niedrigeren Investitionen weiterhin mit einem Wert für die Kulmbacher Gruppe im mittleren einstelligen Millionenbereich gerechnet, während bei der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft eine Steigerung auf den niedrigen einstelligen Millionenbereich erwartet wird.

Sollten sich im Laufe des Geschäftsjahres deutliche Veränderungen des derzeit prognostizierten wirtschaftlichen Umfelds sowie am geplanten Geschäftsverlauf ergeben und in der Folge das Erfordernis zur Anpassung der aus heutiger Sicht getroffenen Aussagen zur Geschäftsentwicklung bestehen, werden wir diese in unserem halbjährlichen Zwischenbericht veröffentlichen und erläutern.

 

Kulmbach, 29. Februar 2024

Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft

Markus Stodden, Vorstand Vertrieb und Marketing, Sprecher

Mathias Keil, Vorstand Finanzen und Technik

1 NielseIQ - Marktanteil_​Absatz 2021 + 2022 + MAT 2023; Basis: Dezember 2023
2 Ergebnis der Periode vor Zinsen und Ertragsteuern
3 Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Pressemitteilung vom 13.12.2023
4 Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung vom 05.01.2024
5 https:/​/​www.tagesschau.de/​wirtschaft/​konjunktur/​einzelhandel-umsatz-lebensmittel-inflation-100.html
6 Pressemitteilung Statistisches Bundesamt Nr. 43 vom 01.02.2024, Jahrespressekonferenz 2024 des Bayerischen Brauerbundes vom 07.02.2024
7 https:/​/​www.zeit.de/​wirtschaft/​2024-02/​bier-bierabsatz-verkauf-brauerei
8 Brauwelt Nr. 14-15 vom 06.04.2023 S. 342 ff.
9 Verband deutscher Mineralbrunnen e.V.; vorläufige Branchendaten vom 30.01.2024
10 NielsenIQ, Bügel gesamt - Marktanteil_​Absatz 2021 + 2022 + MAT 2023
11 NielsenIQ, Bügel gesamt - Marktanteil_​Absatz 2021 + 2022 + MAT 2023
12 NielsenIQ - Cube: Marktansicht: Dezember 2023
13 NielsenIQ - Cube: Marktansicht: Dezember 2023
14 NielsenIQ - Cube: Marktansicht: Dezember 2023
15 NielsenIQ - Cube: Marktansicht: Dezember 2023
16 NielsenIQ - Cube: Marktansicht: Dezember 2023
17 NielsenIQ - Cube: Marktansicht: Dezember 2023
18 NielsenIQ - Marktanteil_​Absatz 2021 + 2022 + MAT 2023
19 NielsenIQ, AH Weißbiermarkt Nordbayern - Marktanteil_​Absatz 2021 + 2022 + MAT 2023
20 NielsenIQ, AH Weißbiermarkt National - Marktanteil_​Absatz 2021 + 2022 + MAT 2023
21 NielsenIQ - Cube: Marktansicht: Dezember 2023
22 Jahrbuch Prävention Geschäftszahlen der Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe 2022/​23 S. 83
23 Führungskräfte, die an den Vorstand direkt berichten
24 Pressemitteilung BMWK vom 15.01.2024; Handelsblatt vom 15.12.2023
25 Hans Böckler Stiftung, 2023, Branchenanalyse Getränkeindustrie, S. 11ff, abrufbar unter https:/​/​www.boeckler.de/​fpdf/​HBS-0008568/​p_​fofe_​WP_​227_​2023.pdf

Bilanz zum 31. Dezember 2023

AKTIVA

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Anhang 31.12.2023
T€
31.12.2022
T€
A. ANLAGEVERMÖGEN 1
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.555 927
2. geleistete Anzahlungen 376 651
∑ Immaterielle Vermögensgegenstände 1.931 1.578
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 24.892 24.148
2. technische Anlagen und Maschinen 28.167 14.616
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 5.062 3.599
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 3.685 15.231
∑ Sachanlagen 61.806 57.594
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 34.662 34.662
2. Beteiligungen 205 205
3. sonstige Ausleihungen 49 32
∑ Finanzanlagen 34.916 34.899
∑ Anlagevermögen 98.653 94.071
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1.743 1.513
2. unfertige Erzeugnisse 2.164 1.928
∑ Vorräte 3.907 3.441
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 2
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 310 188
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 32.421 29.406
3. Forderungen gegen Beteiligungsunternehmen 1 1
4. sonstige Vermögensgegenstände 981 2.477
∑ Forderungen und Sonstige Vermögensgegenstände 33.713 32.072
III. Guthaben bei Kreditinstituten 11.133 17.855
∑ Umlaufvermögen 48.753 53.368
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 850 752
Summe Aktiva 148.256 148.191

PASSIVA

Anhang 31.12.2023
T€
31.12.2022
T€
A. EIGENKAPITAL 3
I. Gezeichnetes Kapital 8.600 8.600
II. Kapitalrücklage 31.019 31.019
III. Gewinnrücklagen
andere Gewinnrücklagen 3.800 1.000
IV. Bilanzgewinn 3.590 7.878
∑ Eigenkapital 47.009 48.497
B. RÜCKSTELLUNGEN 4
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 8.624 8.974
2. Steuerrückstellungen 76 918
3. sonstige Rückstellungen 28.741 26.398
∑ Rückstellungen 37.441 36.290
C. VERBINDLICHKEITEN 5
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 14.814 14.217
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 9.898 12.480
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 36.066 33.747
4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 1.651 1.964
5. sonstige Verbindlichkeiten 1.377 996
∑ Verbindlichkeiten 63.806 63.404
Summe Passiva 148.256 148.191

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023

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Anhang 01.01.2023 - 31.12.2023
T€
01.01.2022 - 31.12.2022
T€
1. Umsatzerlöse 6 126.585 109.572
2. Erhöhung des Bestands an unfertigen Erzeugnissen 236 779
3. sonstige betriebliche Erträge 7 925 5.205
4. Materialaufwand 8 -39.971 -29.412
5. Personalaufwand 9 -40.296 -37.365
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -15.640 -15.392
7. sonstige betriebliche Aufwendungen 10 -26.007 -23.857
8. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 11 278 1.135
9. Erträge aus Beteiligungen 12 1.030 1.687
10. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 13 839 60
11. Aufwendungen aus Verlustübernahme 14 -2.292 -1.609
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 15 -867 -399
13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 16 -1.075 -2.140
14. Ergebnis nach Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 3.745 8.264
15. sonstige Steuern 17 -193 -410
16. Jahresüberschuss 3.552 7.854
17. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 38 24
18. Bilanzgewinn 3.590 7.878

Anhang für das Geschäftsjahr 2023

der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft

ALLGEMEINE ANGABEN UND ERLÄUTERUNGEN ZUM JAHRESABSCHLUSS

Der Jahresabschluss der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft, Kulmbach, für das am 31. Dezember 2023 abgeschlossene Geschäftsjahr ist - soweit nicht anders angegeben - in Tausend Euro (T€) nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches sowie des Aktiengesetzes aufgestellt. Die Gesellschaft ist zum Bilanzstichtag eine große Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 3 und 4 HGB. Für die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt.

Die Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft, 95326 Kulmbach, Lichtenfelser Str. 9, ist im Handelsregister des Amtsgerichts Bayreuth unter der Nummer HRB 62 eingetragen.

Der Jahresabschluss der Gesellschaft wird in den Konzernabschluss der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft, Kulmbach einbezogen.

Der Konzernabschluss wird nach den International Financial Reporting Standards ("IFRS"), wie sie in der EU anzuwenden sind, erstellt. Der Konzernabschluss der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft wird mit dem zusammengefassten Lagebericht und dem Bericht des Aufsichtsrates im Bundesanzeiger veröffentlicht. Ferner ist der Konzernabschluss unter www.kulmbacher-brauerei-ag.de/​investor-relations/​finanzberichte/​ zugänglich gemacht.

Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren im Wesentlichen unverändert die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend.

Um eine bessere Klarheit und Übersichtlichkeit zu schaffen, werden die nach den gesetzlichen Vorschriften bei den Posten der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung anzubringenden Vermerke ebenso wie die Vermerke, die wahlweise in der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung anzubringen sind, weitestgehend im Anhang aufgeführt.

BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN

Anlagevermögen

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen, bilanziert. Außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert werden bei voraussichtlich dauernden Wertminderungen vorgenommen. Bestehen die Gründe für eine außerplanmäßige Abschreibung nicht mehr, so erfolgt eine Wertaufholung bis höchstens zu den fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten.

Die planmäßigen linearen Abschreibungen richten sich nach der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer der jeweiligen Vermögensgegenstände. Weiterhin fand bei technischen Anlagen und Maschinen unter Inanspruchnahme des Beibehaltungswahlrechts nach Art. 67 Abs. 4 S. 1 EGHBG die degressive Abschreibungsmethode Anwendung, wenn sie den tatsächlichen Werteverzehr des Anlagegegenstandes sachgerecht abbildet. Die immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden über einen Zeitraum zwischen 3 und 33 Jahren abgeschrieben. Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände werden nicht angesetzt.

Geringwertige Anlagegüter bis zu einem Wert von 800,00 € netto werden im Jahr der Anschaffung vollständig abgeschrieben und als Abgang behandelt. Wirtschaftsgüter mit Anschaffungs- und Herstellungskosten bis 250,00 € netto werden im Zugangsjahr grundsätzlich als Aufwand erfasst.

Erhaltene Zuwendungen der öffentlichen Hand werden als Reduzierung der Anschaffungskosten der betreffenden Anlagegüter erfasst und führen zu einer entsprechenden Verminderung der planmäßigen Abschreibungen in den Folgejahren.

Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau werden zum Nennbetrag bewertet.

Bei den Finanzanlagen werden die Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen mit den Anschaffungskosten bewertet, die bei voraussichtlich dauernder Wertminderung um außerplanmäßige Abschreibungen vermindert werden. Ausleihungen werden zum Nennwert angesetzt. Möglichen Risiken und Wertminderungen wird durch angemessene Wertberichtigungen Rechnung getragen. Bestehen die Gründe für eine außerplanmäßige Abschreibung nicht mehr, so erfolgt eine Wertaufholung bis höchstens zu den Anschaffungskosten.

Umlaufvermögen

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind mit ihren Anschaffungskosten oder zum gleitenden Durchschnittspreis bewertet. Die Bewertung der Rohstoffe erfolgt unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips.

Die Herstellungskosten der unfertigen Erzeugnisse umfassen zusätzlich zu den Einzelkosten auch angemessene Teile der Fertigungs- und Materialgemeinkosten, den entsprechenden Werteverzehr des Anlagevermögens, soweit dieser durch die Fertigung veranlasst ist, sowie fertigungsbezogene Verwaltungskosten. Fremdkapitalzinsen sowie Forschungs- und Entwicklungskosten werden nicht berücksichtigt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind mit ihrem Nennbetrag angesetzt. Einzelwertberichtigungen werden in Höhe des Ausfallrisikos vorgenommen. Zuschreibungen erfolgen gemäß § 253 Abs. 5 HGB, sofern der Grund für die außerplanmäßige Abschreibung entfallen ist. Forderungen in fremder Währung bestehen nicht.

Die Guthaben bei Kreditinstituten werden zu Nominalwerten bilanziert.

Rechnungsabgrenzungsposten

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten enthält Ausgaben vor dem Bilanzstichtag, welche sich auf Aufwendungen nach dem Stichtag beziehen.

Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital ist mit dem Nennbetrag angesetzt.

Rückstellungen

Alle Pensionsverpflichtungen werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) bewertet. Die Rückstellung für Pensionen wird mit einem durchschnittlichen Marktzins der vergangenen zehn Jahre, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von zehn Jahren ergibt (§ 253 Abs. 2 Satz 1 HGB) abgezinst, da dies der tatsächlichen mittleren Duration der Pensionsrückstellung entspricht. Zudem wurden die Sterbetafeln 2018G von Prof. Dr. Klaus Heubeck verwendet.

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Bewertungsparameter 2023 2022
Rechnungszinssatz 1,54% 1,41%
Rententrend 2,50% 2,50%
Fluktuation 0,00% 0,00%
Anwartschaftstrend 0,00% 0,00%
Zeitraum des durchschnittlichen Marktzinssatzes 10 Jahre 10 Jahre
Pensionierungsalter 65 - 67 Jahre 65 - 67 Jahre

Für Vermögensgegenstände, die ausschließlich der Erfüllung von Verpflichtungen aus Altersversorgungsverpflichtungen dienen und dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind, erfolgt die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert. Entsprechend werden die Verpflichtungen und Vermögensgegenstände sowie die damit in Zusammenhang stehenden Aufwendungen und Erträge saldiert ausgewiesen. Ergibt sich ein Verpflichtungsüberhang, wird dieser unter den Rückstellungen erfasst. Übersteigt der Wert der Vermögensgegenstände die Verpflichtungen, erfolgt der Ausweis als aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung.

Sonstige Rückstellungen für Jubiläumsvergütungen sowie Ansprüche aus Altersfreizeit und Überbrückungsgeldern sind nach versicherungsmathematischen Grundsätzen bewertet. Bei der Bildung der übrigen Rückstellungen ist den erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verlusten aus schwebenden Geschäften angemessen Rechnung getragen worden. Sie sind in der Höhe zu bemessen, die nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist. Voraussichtliche, erst in der Zukunft sich bis zur Erfüllung der Verpflichtung auswirkende Kostensteigerungen wurden berücksichtigt. Langfristige Rückstellungen werden zum Barwert unter Anwendung der laufzeitadäquaten Abzinsungssätze gemäß Rückstellungsabzinsungsverordnung bewertet.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt. Fremdwährungsverbindlichkeiten bestehen nicht.

Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse werden realisiert, wenn die Lieferung oder Leistung ausgeführt wurde und der Gefahrenübergang auf den Leistungsempfänger oder Käufer stattgefunden hat. Umsatzerlöse werden abzüglich Umsatzsteuer, Erlösschmälerungen sowie Gutschriften ausgewiesen.

Beteiligungserträge, Erträge aus Gewinnabführungsverträgen sowie Aufwendungen aus Verlustübernahme werden phasengleich vereinnahmt.

Latente Steuern

Latente Steuern werden für zeitliche, sich in der Zukunft voraussichtlich umkehrende Differenzen zwischen den handels- und steuerrechtlichen Bilanzansätzen gebildet, soweit dies nach § 274 HGB zulässig ist. Dabei werden bei der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft nicht nur die Unterschiede aus den eigenen Bilanzposten einbezogen, sondern auch solche, die bei Organtöchtern bzw. bei Personengesellschaften bestehen, an denen die Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft als Gesellschafterin beteiligt ist. Zusätzlich zu den zeitlichen Bilanzierungsunterschieden werden steuerliche Verlustvorträge berücksichtigt.

Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt auf Basis des kombinierten Ertragsteuersatzes des steuerlichen Organkreises der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft von 28,26 % (Vorjahr: 28,26 %) zum Bilanzstichtag. Der kombinierte Ertragsteuersatz umfasst Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer und Solidaritätszuschlag. Abweichend hiervon werden latente Steuern aus zeitlichen Bilanzierungsunterschieden bei Beteiligungen in der Rechtsform einer Personengesellschaft auf Basis eines kombinierten Ertragsteuersatzes ermittelt, der lediglich Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag beinhaltet; dieser beträgt derzeit 15,83 % (Vorjahr: 15,83 %).

Eine sich insgesamt ergebende Steuerbelastung würde in der Bilanz als passive latente Steuer angesetzt werden. Das Wahlrecht zum Ansatz des aktiven latenten Steuerüberhangs aufgrund sich ergebender Steuerentlastungen nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB wird dahingehend ausgeübt, dass auf die Aktivierung verzichtet wird.

Globale Mindestbesteuerung - OECD-Regelung des Pillar Two

Der Konzern der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft fällt aufgrund der Zugehörigkeit zum Konzern der Paulaner Brauerei Gruppe GmbH & Co. KGaA grundsätzlich in den Anwendungsbereich der OECD-Modellregelungen des Pillar Two, d. h. der globalen Mindestbesteuerung. Die Pillar Two-Gesetzgebung wurde in Deutschland beschlossen und ist am 28. Dezember 2023 für Geschäftsjahre, die nach dem 30. Dezember 2023 beginnen, in Kraft getreten.

Gemäß der Gesetzgebung muss der übergeordnete Konzern je Land eine Mindeststeuer in Höhe der Differenz zwischen dem GloBE-Effektivsteuersatz und dem Mindestsatz von 15 % zahlen. Das Gesetz sieht jedoch Erleichterungen in Form einer zeitlich befristeten CbCR-Safe-Harbour-Regelung vor, die unter bestimmten Bedingungen ermöglicht, dass keine zusätzliche Steuer für das Jahr fällig wird. Auf die Kulmbacher Brauerei AG wird zukünftig grundsätzlich keine Steuermehrbelastung aus der nationalen Ergänzungssteuer entfallen, da die Paulaner Brauerei Gruppe GmbH & Co. KGaA als Gruppenträger der Mindeststeuergruppe im Sinne der § 3 MinStG künftig eine etwaige entstehende Steuermehrbelastung für alle in Deutschland belegenen Geschäftseinheiten zu tragen hat. Allerdings ist die Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft dem übergeordneten Konzern zum Ausgleich für etwaige durch die Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft verursachten nationalen Ergänzungssteuerbeträge verpflichtet.

Auf Basis einer vorläufigen CbCR-Berechnung für das Geschäftsjahr 2023 könnte Deutschland den CbCR-Safe-Harbour in Anspruch nehmen, sodass keine Mindeststeuer anfallen würde, wenn die Regelungen bereits für das Geschäftsjahr 2023 anwendbar wären.

Ausschüttungsgesperrte Beträge

Zum Bilanzstichtag ergibt sich nach § 268 Abs. 8 HGB sowohl aus der Zeitwertbewertung des Deckungsvermögens in Höhe von T€ 25 (Vorjahr: T€ 1), abzüglich darauf entfallender passiver latenter Steuern mit 7 T€ (Vorjahr: T€ 0), als auch für nach § 253 Abs. 6 HGB aus dem Unterschiedsbetrag beim Ansatz der Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen in Höhe von T€ 31 (Vorjahr: T€ 334), abzüglich passiver latenter Steuern mit T€ 8 (Vorjahr: T€ 94), eine Ausschüttungssperre in Höhe von T€ 41 (Vorjahr: T€ 240). Diesem Betrag stehen ausreichend frei verfügbare Rücklagen gegenüber, somit ergibt sich für den Bilanzgewinn zum 31. Dezember 2023 keine Sperrwirkung durch die Ausschüttungssperre.

ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ

(1) Anlagevermögen

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2023 ist dem Anlagenspiegel (Anlage 1 zum Anhang) zu entnehmen. Die Investitionsschwerpunkte sind aus dem Lagebericht ersichtlich.

Unter den immateriellen Vermögensgegenständen sind im Wesentlichen Markenrechte und entgeltlich erworbene Software ausgewiesen.

Die vollständige Aufstellung des Anteilsbesitzes der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft ist dem Anhang als Anlage beigefügt.

(2) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen handelt es sich wie im Vorjahr um kurzfristige Forderungen, die innerhalb eines Jahres fällig sind.

Bei den Forderungen gegen verbundene Unternehmen handelt es sich ebenfalls wie im Vorjahr um kurzfristige Forderungen. Aufgrund der sofortigen Fälligkeitsstellung und dem bestehenden Cash-Pooling sind die Forderungen zum Stichtag inhaltlich dem konzerninternen Finanzverkehr zuzuordnen.

Die Forderungen gegen Beteiligungsunternehmen resultieren aus dem Liefer- und Leistungsverkehr und sind ebenso kurzfristiger Natur.

Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten im Wesentlichen Umsatzsteuer-, Biersteuer- und Ertragsteuerforderungen. Von den sonstigen Vermögensgegenständen haben T€ 12 (Vorjahr: T€ 12) eine Restlaufzeit von über einem Jahr.

(3) Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital (Grundkapital) der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft beträgt zum 31. Dezember 2023 wie im Vorjahr T€ 8.600 und ist in 3.360.000 nennwertlose als Inhaberaktien ausgegebene Stückaktien mit einem rechnerischen Wert von 2,56 € pro Aktie eingeteilt. Der Ausweis erfolgt zum Nennbetrag.

Der Bilanzgewinn beträgt, aufgrund des Jahresüberschusses der Gesellschaft in Höhe von T€ 3.552 und unter Berücksichtigung des Gewinnvortrages aus dem Vorjahr in Höhe von T€ 38, zum 31. Dezember 2023 T€ 3.590.

Die Hauptversammlung vom 17. Mai 2023 hat auf Vorschlag des Vorstands und Aufsichtsrats beschlossen, den Bilanzgewinn des Vorjahres in Höhe von T€ 7.878 wie folgt zu verwenden:

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in € 2022
Ausschüttung von 1,50 € Dividende je dividendenberechtigter Stückaktie 5.040.000,00
Einstellung in andere Gewinnrücklagen 2.800.000,00
Gewinnvortrag 38.457,98

4) Rückstellungen

Unter den Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sind auch Rückstellungen für mittelbare Pensionsverpflichtungen aus der Unterstützungskasse der Reichelbräu AG e.V., Kulmbach, in Höhe von T€ 979 (Vorjahr: T€ 1.058) bilanziert. Der Rückstellungsbetrag resultiert aus dem Unterschiedsbetrag zwischen dem Vermögen der Unterstützungskasse der Reichelbräu AG e.V., Kulmbach, und dem handelsrechtlichen Erfüllungsbetrag, der nach versicherungsmathematischen Grundsätzen auf Basis der Richttafeln Heubeck 2018G mit einem Diskontierungssatz von 1,54 % (Vorjahr: 1,41 %) errechnet wurde.

Darüber hinaus wurde der den Betriebsangehörigen der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft gewährte Anspruch an Gratisgetränken im Pensionierungsalter bilanziert. Die handelsrechtliche Rückstellung in Höhe von T€ 660 (Vorjahr: T€ 560) wurde nach versicherungsmathematischen Grundsätzen unter der Anwendung der Richttafeln Heubeck 2018G bewertet.

Vermögensgegenstände, die ausschließlich der Deckung der Altersversorgungsverpflichtungen oder vergleichbaren langfristig fälligen Verpflichtungen dienen und dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind, wurden mit dem beizulegenden Zeitwert in Höhe von T€ 296 (Vorjahr: T€ 272) bewertet und mit den entsprechenden Pensionsrückstellungen in Höhe von T€ 8.260 (Vorjahr: T€ 8.686) saldiert. Soweit der beizulegende Zeitwert den Wert der korrespondierenden Verpflichtung übersteigt, wird der Überhang als Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung aktiviert. Die Anschaffungskosten der verrechneten Vermögensgegenstände betragen T€ 271 (Vorjahr: T€ 271). Der Zeitwert wurde anhand des Kurswertes eines verpfändeten Wertpapierdepots zum Bilanzstichtag ermittelt.

Die entsprechenden Personalaufwendungen sind in den Aufwendungen für Altersversorgung enthalten, die Zinsaufwendungen der Verpflichtungen, die laufenden Erträge aus dem Deckungsvermögen und die Erträge bzw. Aufwendungen aus Zeitwertänderungen des Deckungsvermögens werden im Zinsergebnis ausgewiesen.

Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen mit zehnjährigem und Ansatz mit siebenjährigem durchschnittlichen Marktzinssatz beträgt T€ 31 (Vorjahr: T€ 334) abzüglich T€ 8 (Vorjahr: T€ 94) darauf entfallender passiver latenter Steuern.

Es bestehen Steuerrückstellungen in Höhe von T€ 76 (Vorjahr: T€ 918). Der Posten beinhaltet Gewerbesteuer für das Geschäftsjahr 2023 und Umsatzsteuer-Nachzahlungen für die Jahre 2022 und 2023 aufgrund der vorangegangen Betriebsprüfung der Jahre 2017-2019.

Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

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in T€ 31.12.2023 31.12.2022
Leergutrücknahmeverpflichtung 21.657 20.260
Verpflichtungen im Personal- und Sozialbereich 5.351 5.096
Noch nicht abgerechnete Lieferungen und Leistungen 1.230 726
Sonstige 327 253
Unterlassene Instandhaltung 176 63
Summe 28.741 26.398

(5) Verbindlichkeiten

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Restlaufzeit
in T€ 31.12.2023 bis zu 1 Jahr mehr als 1 Jahr d avon 1 bis 5 Jahre d avon mehr als 5 Jahre
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 14.814 4.503 10.311 7.864 2.447
(31.12.22) (14.217) (4.014) (10.203) (9.685) (518)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 9.898 9.888 10 10 0
(31.12.22) (12.480) (12.439) (41) (41) (0)
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 36.066 36.066 0 0 0
(31.12.22) (33.747) (33.747) (0) (0) (0)
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 1.651 1.651 0 0 0
(31.12.22) (1.964) (1.964) (0) (0) (0)
Sonstige Verbindlichkeiten 1.377 885 492 265 227
(31.12.22) (996) (451) (545) (279) (266)
(davon aus Steuern) 808 808 0 0 0
(31.12.22) (361) (361) (0) (0) (0)
S Verbindlichkeiten 63.806 52.993 10.813 8.139 2.674
(31.12.22) (63.404) (52.615) (10.789) (10.005) (784)

Für sämtliche Verbindlichkeiten bestehen keine Sicherheiten.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind inhaltlich aufgrund der sofortigen Fälligkeitsstellung und dem bestehenden Cash-Pooling dem konzerninternen Finanzverkehr zuzuordnen. In den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern in Höhe von T€ 206 (Vorjahr: T€ 111) enthalten.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, enthalten ausschließlich Verbindlichkeiten gegenüber der IREKS GmbH, Kulmbach. Sie resultieren aus Lieferungen und Leistungen.

Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus einbehaltener Lohn- und Kirchensteuer in Höhe von T€ 421 (Vorjahr: T€ 359) und eine Umsatzsteuer Zahllast in Höhe von T€ 385 (Vorjahr: T€ 0). Ferner werden Ausleihungen von der zum 31. Dezember 1983 geschlossenen Unterstützungskasse der Reichelbräu AG e.V., Kulmbach, für Arbeitnehmer in Höhe von T€ 553 (Vorjahr: T€ 610) passiviert, deren Träger die Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft ist.

Latente Steuern

Gemäß dem Wahlrecht nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB werden die latenten Steuern saldiert ausgewiesen. Der sich zum 31. Dezember 2023 insgesamt ergebende aktive Überhang der latenten Steuern wird nicht bilanziert. Die latenten Steuern resultieren im Wesentlichen aus nachfolgenden Sachverhalten: Bewertung immaterieller Vermögensgegenstände, Bewertung von Grundstücken und Gebäuden, Bewertung von Pensionsrückstellungen sowie sonstigen Rückstellungen.

Haftungsverhältnisse

Haftungsverhältnisse zum Bilanzstichtag bestehen wie folgt:

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in T€ 31.12.2023 31.12.2022
Bürgschaften 8 8
- davon zu Gunsten verbundener Unternehmen (0) (0)
Summe 8 8

Aufgrund der bestehenden Geschäftsbeziehung ist mit keiner Inanspruchnahme aus den Bürgschaften zu rechnen.

Im Abschluss können sich künftig Verlustübernahmeverpflichtungen aus den Ergebnisabführungsverträgen mit der Markgrafen-Getränkevertrieb-Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Kulmbach, der Erfrischungs-Getränke Union Kulmbacher Gruppe GmbH, Kulmbach, sowie der Würzburger Hofbräu GmbH, Würzburg, ergeben.

Zum Bilanzstichtag besteht eine Patronatserklärung gegenüber der Sternquell-Brauerei GmbH, Plauen. Die Erklärung gilt auf unbestimmte Zeit und ist zum Kalenderjahresende kündbar. Das Risiko der Inanspruchnahme wird basierend auf dem aktuellen Geschäftsverlauf als gering eingeschätzt.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Gemäß § 285 Nr. 3a HGB bestehen folgende Risiken aus außerbilanziellen Geschäften:

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Restlaufzeit
in T€ 31.12.2023 bis zu 1 Jahr von 1 bis 5 Jahren mehr als 5 Jahre
Verpflichtungen aus Hopfenkontrakten 6.072 1.102 3.596 1.374
(31.12.2022) (7.755) (1.264) (4.431) (2.060)
Verpflichtungen aus Malzkontrakten 20.173 19.277 896 0
(31.12.2022) (18.285) (18.285) (0) (0)
Verpflichtungen aus Zuckerkontrakten 1.695 1.695 0 0
(31.12.2022) (1.774) (1.774) (0) (0)
Verpfl. aus erteilten Investitionsaufträgen 4.088 4.088 0 0
(31.12.2022) (8.619) (8.619) (0) (0)
Verpflichtungen aus Miet- u. Leasingverträgen 3.909 1.412 2.312 185
(31.12.2022) (4.070) (1.331) (2.499) (240)
Übrige 1.101 723 378 0
(31.12.2022) (1.535) (734) (801) (0)
Summe 37.038 28.297 7.182 1.559
(31.12.2022) (42.038) (32.007) (7.731) (2.300)

Die Hopfen- und Malzkontrakte werden geschlossen, um die Produktionsfähigkeit zu sichern. Das Risiko besteht darin, dass der Marktpreis unter den vertraglich vereinbarten Kontraktpreis sinkt.

Zum 31. Dezember 2023 bestanden Verpflichtungen aus Malzkontrakten mit Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, in Höhe von T€ 12.765 (Vorjahr: T€ 11.167).

Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Die wesentlichen Beziehungen zu den nahestehenden Unternehmen und Personen der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft beruhen auf Lieferungs- und Leistungsbeziehungen.

ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

(6) Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt:

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in T€ 2023 2022
Erlöse aus Bier 78.922 65.081
Erlöse aus Konzernumlagen 46.781 43.887
Mieterträge 882 604
Summe 126.585 109.572

Die Konzernumlagen betreffen im Wesentlichen Erlöse aus der Weiterberechnung von Personal-, IT- sowie Marketingaufwendungen. In den Erlösen aus Bier sind zudem Erlöse aus Kuppelprodukten enthalten. Die Umsatzerlöse wurden ausschließlich im Inland erzielt.

(7) Sonstige betriebliche Erträge

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in T€ 2023 2022
Verrechnete Sachbezüge 531 518
Erträge aus Versicherungsleistungen 180 77
Übrige Erträge 175 159
Buchgewinne aus Anlageabgängen 39 2.495
Zuschreibungen 0 1.870
Erträge aus Auflösung von Rückstellungen 0 86
Summe 925 5.205

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde Erträge in Höhe von T€ 82 (Vorjahr: T€ 4.451) im Wesentlichen aus Anlagenabgängen und Versicherungsleistungen enthalten.

(8) Materialaufwand

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in T€ 2023 2022
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie für bezogene Waren 36.824 26.597
Aufwendungen für bezogene Leistungen 3.147 2.815
Summe 39.971 29.412

(9) Personalaufwand

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in T€ 2023 2022
Löhne und Gehälter 33.446 31.213
Soziale Abgaben 6.850 6.152
davon für Altersversorgung 473 301
Summe 40.296 37.365

(10) Sonstige betriebliche Aufwendungen

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in T€ 2023 2022
Betriebs- und Verwaltungsaufwendungen 13.139 11.763
Vertriebs- und Marketingaufwendungen 7.176 6.750
Reparaturen und Instandhaltungen 5.692 5.344
Summe 26.007 23.857

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind periodenfremde Aufwendungen in Höhe von T€ 121 (Vorjahr: T€ 1.026) enthalten.

(11) Erträge aus Gewinnabführungsverträgen

Im Jahresergebnis sind Gewinnabführungen von verbundenen Unternehmen in Höhe von T€ 278 (Vorjahr: T€ 1.135) enthalten.

(12) Erträge aus Beteiligungen

In den Beteiligungserträgen sind Erträge aus verbundenen Unternehmen in Höhe von T€ 980 (Vorjahr: T€ 1.653) enthalten.

(13) Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

Wie im Vorjahr werden auch im Geschäftsjahr 2023 keine Erträge aus der Abzinsung von langfristigen Bilanzposten bilanziert. In den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen sind Erträge aus verbundenen Unternehmen in Höhe von T€ 550 (Vorjahr: T€ 3) enthalten.

(14) Aufwendungen aus Verlustübernahme

Im Jahresabschluss sind Aufwendungen aus Verlustübernahmen von verbundenen Unternehmen in Höhe von T€ 2.292 (Vorjahr: T€ 1.609) enthalten.

(15) Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Die Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

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in T€ 2023 2022
Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen:
aus Pensionsrückstellung/​Unterstützungskasse 138 154
aus Zeitwertanpassung -24 42
aus sonstigen Zinsaufwendungen 753 203
Summe 867 399

Von den sonstigen Zinsaufwendungen entfallen T€ 518 (Vorjahr: T€ 3) auf verbundene Unternehmen.

(16) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Von den ausgewiesenen Steuern vom Einkommen und vom Ertrag entfallen T€ -61 (Vorjahr: T€ -702) auf frühere Geschäftsjahre. Effekte aus der Veränderung bilanzierter latenter Steuern sind, wie in den Vorjahren, nicht enthalten.

(17) Sonstige Steuern

Unter den sonstigen Steuern sind im Wesentlichen Grund- und Kfz-Steuern erfasst.

Aufsichtsrat

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Dr. Jörg Lehmann, Münsing

Vorsitzender

Dr.-Ing.

 

Hans Albert Ruckdeschel, Kulmbach

Stellvertretender Vorsitzender

Geschäftsführer der IREKS GmbH, Kulmbach

 

Martin Brümmerhoff, Fürstenfeldbruck

General Counsel & Chief of Staff der Schörghuber Stiftung & Co. Holding KG, München

 

Stefan Fischbach, München

(bis 17.05.2023)

CFO & Member of the Executive Board der Schörghuber Stiftung & Co. Holding KG, München

 

Sebastian Strobl, München

(ab 17.05.2023)

Mitglied der Geschäftsführung der Paulaner Brauerei Gruppe GmbH & Co. KGaA, München

 

Martina Weber, Mainleus *

Betriebsratsvorsitzende der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft

 

Thomas Gillich, Mainleus *

Betriebstechniker der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft

* Vertreter/​in Arbeitnehmer

Vorstand

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Markus Stodden, Kulmbach, Diplom-Betriebswirt

Vorstand Vertrieb und Marketing (Sprecher des Vorstands)

 

Mathias Keil, München, Diplom-Ingenieur Univ., Diplom-Wirtschaftsingenieur Univ.

Vorstand Finanzen und Technik

Gesamtbezüge der Organmitglieder

Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstandes und deren Hinterbliebenen sind T€ 5.876 (Vorjahr: T€ 6.133) zurückgestellt.

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in T€ 2023 2022
Leistungen an den Vorstand 889 912
Leistungen an ehemalige Vorstandsmitglieder und deren Hinterbliebene 424 468
Leistungen an den Aufsichtsrat 75 75
Summe 1.388 1.455

Honorar des Abschlussprüfers

Auf die Angaben zum Gesamthonorar des Abschlussprüfers nach § 285 Nr. 17 HGB wurde verzichtet. Die Angabe erfolgt im Anhang des Konzernabschlusses der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft.

Mitarbeiter

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Jahresdurchschnitt 2023 2022
Angestellte 290 295
Gewerbliche Arbeitnehmer 203 192
Auszubildende 29 30
Summe 522 517

Vorschlag zur Verwendung des Bilanzgewinnes

Der Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2023 der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft beträgt € 3.589.934,76. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 15. Mai 2024 vorschlagen, den Bilanzgewinn der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft wie folgt zu verwenden:

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in € 2023
Ausschüttung von 1,00 € Dividende je dividendenberechtigter Stückaktie 3.360.000,00
Einstellung in andere Gewinnrücklagen 200.000,00
Gewinnvortrag 29.934,76

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Nach Ablauf des Geschäftsjahrs 2023 sind keine Ereignisse eingetreten, die für die Vermögens-Finanz-, Ertragslage der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft von Bedeutung sind.

Angaben zur Konzernzugehörigkeit

Das Mutterunternehmen der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft, die Paulaner Brauerei Gruppe GmbH & Co. KGaA, München, stellt zugleich den kleinsten und auch größten Konsolidierungskreis der Gesellschaft nach § 285 Nr. 14 und Nr. 14a HGB dar. Die Paulaner Brauerei Gruppe GmbH & Co. KGaA ist im Handelsregister des Amtsgericht München unter HRB 158 981 eingetragen. Der Konzernabschluss der genannten Muttergesellschaft wird im Unternehmensregister bekannt gemacht.

 

Kulmbach, den 29. Februar 2024

Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft

Markus Stodden, Vorstand Vertrieb und Marketing, Sprecher

Mathias Keil, Vorstand Finanzen und Technik

Anlagenspiegel für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023

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Anschaffungs- und Herstellungskosten
Vortrag 1.1.2023
T€
Zugänge
T€
Umbuchungen
T€
Abgänge
T€
Stand 31.12.2023
T€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 18.866 633 521 313 19.707
2. geleistete Anzahlungen 651 247 -521 0 376
19.517 880 0 313 20.085
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 53.912 1.016 478 0 55.406
2. technische Anlagen und Maschinen 90.915 6.993 12.802 136 110.574
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 15.015 8.191 1.405 7.058 17.554
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 15.231 3.139 -14.685 0 3.685
175.074 19.339 0 7.194 187.219
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 54.839 0 0 0 54.839
2. Beteiligungen 211 0 0 0 211
3. sonstige Ausleihungen 32 20 0 3 49
55.083 20 0 3 55.099
249.674 20.240 0 7.510 262.403
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Abschreibungen
Vortrag 1.1.2023
T€
Abschreibungen des Geschäftsjahres
T€
Abgänge
T€
Stand 31.12.2023
T€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 17.939 527 313 18.153
2. geleistete Anzahlungen 0 0 0 0
17.939 527 313 18.153
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 29.764 750 0 30.515
2. technische Anlagen und Maschinen 76.299 6.244 136 82.407
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 11.416 8.119 7.043 12.492
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0 0 0 0
117.480 15.113 7.179 125.414
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 20.177 0 0 20.177
2. Beteiligungen 6 0 0 6
3. sonstige Ausleihungen 0 0 0 0
20.183 0 0 20.183
155.602 15.640 7.492 163.751
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Buchwert
31.12.2023
T€
31.12.2022
T€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.555 927
2. geleistete Anzahlungen 376 651
1.931 1.578
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 24.892 24.148
2. technische Anlagen und Maschinen 28.167 14.616
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 5.062 3.599
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 3.685 15.231
61.806 57.594
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 34.662 34.662
2. Beteiligungen 205 205
3. sonstige Ausleihungen 49 32
34.916 34.899
98.653 94.071

Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31. Dezember 2023

Die Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft weist per 31. Dezember 2023 folgende nach § 285 Nr. 11 HGB angabepflichtigen Beteiligungen aus. Der Anteilsbesitz ist einschließlich des mittelbaren Besitzes dargestellt.

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Beteiligungsgesellschaften Sitz Kapitalanteil
%
Eigenkapital
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Jahresergebnis
T€
Bad Brambacher Mineralquellen GmbH Bad Brambach 85,00 87 9
Bad Brambacher Mineralquellen GmbH & Co. Betriebs KG 1) Bad Brambach 85,00 6.902 474
Bürgerliches Brauhaus Saalfeld GmbH Saalfeld 23,00 3.744 559
Braustolz Bier GmbH Chemnitz 100,00 55 6
Coburger Biervertrieb GmbH Coburg 100,00 33 0
Erfrischungs-Getränke Union Kulmbacher Gruppe GmbH 2) Kulmbach 100,00 320 0 7)
Getränke Logistik SQ GmbH 2) Plauen 100,00 3) 58 0 7)
Getränke Service Würzburger Hofbräu GmbH 2) Würzburg 100,00 4) 25 0 7)
Keiler Bier GmbH 2) Würzburg 100,00 4) 100 0 7)
Kitzmann Bier GmbH Erlangen 100,00 57 5
Kulmbacher EKU Brauerei GmbH Kulmbach 100,00 37 0
Kulmbacher Kapuzinerbräu GmbH Kulmbach 100,00 107 1
Kulmbacher Reichelbräu GmbH Kulmbach 100,00 36 0
Markgrafen-Getränkevertrieb-Gesellschaft mit beschränkter Haftung 2) Kulmbach 100,00 45 0 7)
Markgrafen Heimdienst GmbH 2) Kulmbach 100,00 5) 52 0 7)
Scherdel Bier Beteiligungs- und Geschäftsführungs GmbH Hof 100,00 88 5
Scherdel Bier GmbH & Co. KG 1) Hof 100,00 200 316
Sternla Bier GmbH 2) Würzburg 100,00 4) 57 0 7)
Sternquell-Brauerei GmbH 2) Plauen 100,00 19.736 1.267
Vogtländische Getränkeindustrie GmbH Bad Brambach 85,00 6) 77 1
Würzburger Hofbräu GmbH 2) Würzburg 100,00 6.779 0 7)

1) Die Gesellschaft hat von der Befreiungsmöglichkeit des § 264b HGB vollumfänglich in Bezug auf die Erstellung, Prüfung und Offenlegung Gebrauch gemacht .

2) Die Gesellschaft hat von der Befreiungsmöglichkeit des § 264 Abs. 3 HGB in Bezug auf die Offenlegung Gebrauch gemacht.

3) 100 % mittelbare Beteiligung über Sternquell-Brauerei GmbH

4) 100 % mittelbare Beteiligung über Würzburger Hofbräu GmbH

5) 100 % mittelbare Beteiligung über Markgrafen-Getränkevertrieb-GmbH

6) 85 % mittelbare Beteiligung über Bad Brambacher Mineralquellen GmbH & Co. Betriebs KG

7) nach Ergebnisabführung aufgrund von Ergebnisabführungsvertra g

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft, Kulmbach

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft, Kulmbach, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2023 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 geprüft. Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2023 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 und

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten Erklärung zur Unternehmensführung.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die von uns vor Datum dieses Bestätigungsvermerks erlangte Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) als nicht inhaltlich geprüften Bestandteil des Lageberichts.

Die sonstigen Informationen umfassen zudem alle uns voraussichtlich nach dem Datum des Bestätigungsvermerks zur Verfügung zu stellenden übrigen Teile des Geschäftsberichts - ohne weitergehende Querverweise auf externe Informationen -, mit Ausnahme des geprüften Jahresabschlusses, des geprüften Lageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

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wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zu den inhaltlich geprüften Lageberichtsangaben oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

 

München, den 29. Februar 2024

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Petra Hälsig, Wirtschaftsprüfer

ppa. Lena Metzger, Wirtschaftsprüferin

Bericht des Aufsichtsrats über das Geschäftsjahr 2023

Die Kulmbacher Gruppe konnte in einem wettbewerbsintensiven und rückläufigen deutschen Getränkemarkt auch im Geschäftsjahr 2023 den Umsatz steigern. Trotz aller makroökonomischer Unsicherheiten und inflationsbedingter Kostensteigerungen wurde ein solides Ergebnis erzielt.

Der Aufsichtsrat ist im Berichtsjahr 2023 in vollem Umfang seinen Aufgaben gewissenhaft nachgekommen, die ihm nach Gesetz, Unternehmenssatzung und Geschäftsordnung obliegen. Er hat den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig beraten und seine Tätigkeit überwacht. In alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen war der Aufsichtsrat unmittelbar eingebunden. In jeder Aufsichtsratssitzung berichtete der Vorstand ausführlich über die aktuelle Geschäftsentwicklung, die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage, die Risikosituation sowie über wichtige strategische Maßnahmen. Abweichungen des Geschäftsverlaufs von der Unternehmensplanung wurden im Einzelnen erläutert. Die für die Unternehmensgruppe bedeutenden Geschäftsvorgänge sowie die Unternehmensplanung wurden auf Basis der Berichte des Vorstands ausführlich erörtert. In seinen monatlichen Berichten unterrichtete der Vorstand den Aufsichtsrat fortlaufend über die wichtigsten finanziellen Kennzahlen zur Geschäftsentwicklung und zur Risikosituation der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft einschließlich ihrer Tochtergesellschaften. Im Berichtszeitraum fanden vier turnusgemäße Aufsichtsratssitzungen statt. Die Beschlussfassungen des Aufsichtsrats erfolgten in den Sitzungen. Der Aufsichtsratsvorsitzende stand über die Aufsichtsratssitzungen hinaus mit dem Vorstand in regelmäßigem Kontakt und hat sich über die aktuelle Entwicklung der Geschäftslage und die wesentlichen Geschäftsvorfälle informiert. In gesonderten Strategiegesprächen hat der Vorsitzende des Aufsichtsrats mit dem Vorstand die Perspektiven und die künftige Ausrichtung der einzelnen Geschäfte und des Unternehmens insgesamt erörtert.

Auf der Tagesordnung der Aufsichtsratssitzung am 16. März 2023 standen u. a. der Jahres- und Konzernabschluss des Geschäftsjahres 2022, die Berichterstattung des Abschlussprüfers sowie die Beschlussvorlage für die Hauptversammlung 2023. In der sich an die Hauptversammlung anschließenden Aufsichtsratssitzung am 17. Mai 2023 wurde Herr Dr. Jörg Lehmann zum Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt und zur Beauftragung des Abschlussprüfers, der PricewaterhouseCoopers GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, für das Geschäftsjahr 2023 bevollmächtigt. Des Weiteren wurde die aktuelle Ergebnisentwicklung der Gesellschaft dargestellt. In der Aufsichtsratssitzung am 28. September 2023 wurden die wirtschaftliche Entwicklung, das Marktumfeld sowie die weitere strategische Ausrichtung der Kulmbacher Gruppe behandelt. In der Sitzung vom 7. Dezember 2023 verabschiedete der Aufsichtsrat die Unternehmensplanung für das Geschäftsjahr 2024.

Der vom Vorstand aufgestellte Jahres- und Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 sowie der dazugehörige Lagebericht, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst ist, ebenso wie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers, der PricewaterhouseCoopers GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, haben allen Mitgliedern des Aufsichtsrats rechtzeitig zur Durchsicht vorgelegen und wurden in der Aufsichtsratssitzung am 14. März 2024 in Gegenwart des Abschlussprüfers ausführlich geprüft und erörtert. Der Aufsichtsrat schließt sich den Ergebnissen der Abschlussprüfung an. Nach dem abschließenden Ergebnis der Prüfung durch den Aufsichtsrat sind keine Einwendungen zu erheben. Den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss sowie den Konzernabschluss hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 14. März 2024 gebilligt, der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Dem Vorschlag zur Gewinnverwendung des Vorstands hat sich der Aufsichtsrat ebenfalls in seiner Sitzung am 14. März 2024 nach intensiver Prüfung sowie unter Berücksichtigung der Ergebnisentwicklung und der Finanzlage angeschlossen.

Der Vorstand der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft hat einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen nach § 312 AktG (Abhängigkeitsbericht) für das Geschäftsjahr 2023 erstellt und darin erklärt, dass die Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft bei den aufgeführten Rechtsgeschäften mit den verbundenen Unternehmen angemessene Gegenleistungen erhalten hat und berichtspflichtige Maßnahmen im Geschäftsjahr weder getroffen noch unterlassen wurden. Nach Prüfung hat die PricewaterhouseCoopers GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, den Bestätigungsvermerk hinsichtlich der Richtigkeit der tatsächlichen Angaben und der Angemessenheit der Leistungen der Gesellschaften in Bezug auf die aufgeführten Rechtsgeschäfte wie folgt erteilt:

"Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

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1.

die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,

2.

bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war."

Der Aufsichtsrat hat den Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen und das Ergebnis der Prüfung des Berichts durch den Abschlussprüfer zur Kenntnis genommen und beide Berichte, unter Berücksichtigung der am 14. März 2024 vom Abschlussprüfer berichteten wesentlichen Prüfungsergebnisse, geprüft und erörtert. Dem Ergebnis der Prüfung des Abhängigkeitsberichts durch den Abschlussprüfer schließt sich der Aufsichtsrat an. Gegen die im Abhängigkeitsbericht enthaltene Erklärung des Vorstandes gemäß § 312 Abs. 3 AktG hat der Aufsichtsrat nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung keine Einwendungen.

Mit Beendigung der Hauptversammlung am 17. Mai 2023 lief die Amtszeit der von der Hauptversammlung gewählten Aufsichtsratsmitglieder ab. In den Wahlen zum Aufsichtsrat wurden die Herren Dr. Jörg Lehmann, Hans Albert Ruckdeschel, Martin Brümmerhoff und Sebastian Strobl in den Aufsichtsrat gewählt. In der anschließenden konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrats wurde Herr Dr. Jörg Lehmann zum Vorsitzenden gewählt. Dem neuen Aufsichtsrat gehört Herr Stefan Fischbach nicht mehr an. Der Aufsichtsrat dankt Herrn Fischbach für die langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit und die konstruktive Begleitung des Unternehmens und des Vorstands.

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Arbeitnehmervertretungen der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft und aller Konzerngesellschaften für ihren tatkräftigen Einsatz und die herausragende Zusammenarbeit im vergangenen Jahr. Gleichfalls gilt unser Dank den Aktionären für das der Gesellschaft und den Gremien entgegengebrachte Vertrauen.

 

Kulmbach, im April 2024

Dr. Jörg Lehmann, Vorsitzender des Aufsichtsrats

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2023 wurde am 14. März 2024 festgestellt.