Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft

Kulmbach

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024

Zusammengefasster Lagebericht für das Geschäftsjahr 2024

Dieser Lagebericht beinhaltet sowohl den Konzernlagebericht als auch den Lagebericht der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft. Die Berichterstattung umfasst den Geschäftsverlauf sowie die Lage und die voraussichtliche Entwicklung der Kulmbacher Gruppe. Die Ausführungen zur Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft sind in einem eigenen Abschnitt des Lageberichts mit Angaben nach HGB enthalten.

Der zusammengefasste Lagebericht der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft wurde gemäß § 315 HGB sowie nach den Deutschen Rechnungslegungsstandards Nr. 17 und 20 (DRS 17 und 20) aufgestellt.

1. DIE GRUNDLAGEN DER KULMBACHER GRUPPE

1.1 Geschäftstätigkeit

Die Kulmbacher Gruppe ist die führende Brauereigruppe in Nordbayern 1 und Anbieter eines reichhaltigen Sortiments an Pilsbieren, Bierspezialitäten, Biermischgetränken, alkoholfreien Bieren sowie Mineralwasser und Erfrischungsgetränken. Die Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft ist die Konzernobergesellschaft der Kulmbacher Gruppe und an der Bayerischen Börse im Marktsegment "m:access" notiert.

Das Geschäftsfeld der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft und deren Tochtergesellschaften beinhaltet vier Segmente: Brauereien, Mineralbrunnen, Firmenkundenvertrieb sowie Einzelhandel. Die Produktionsbetriebe der Kulmbacher Gruppe verkaufen ihre Produkte zu marktüblichen Verrechnungspreisen an die Vertriebsgesellschaft, die Erfrischungs-Getränke Union Kulmbacher Gruppe GmbH, Kulmbach (E.Ge.U.), die den Vertrieb für alle Herstellerbetriebe übernimmt, steuert sowie die logistischen Dienstleistungen für Vertriebssegmente erbringt.

Die Ertragslage der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft ist auch durch ihre Tochtergesellschaften geprägt. Damit spiegelt die Geschäftsentwicklung der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft mit ihren Chancen und Risiken die der Kulmbacher Gruppe wider. Aufgrund der engen Verflechtungen und des Gewichts der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft innerhalb der Gruppe ist auch der Ausblick für den Konzern analog zu den Erwartungen für die Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft zu sehen. Für eine kompaktere Darstellung ist die Geschäftsentwicklung der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft und des Kulmbacher Konzerns in einem zusammengefassten Lagebericht erläutert.

1.2 Konzernstruktur

Die Beteiligungsstruktur aller wesentlichen operativ tätigen Unternehmen der Kulmbacher Gruppe stellt sich zum 31. Dezember 2024 wie folgt dar:

1.3 Geschäftsmodell

Die Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft, Kulmbach, koordiniert als Muttergesellschaft die Produktionsbetriebe und die Vertriebsorganisation der Kulmbacher Gruppe. Im Geschäftsverteilungsplan sind die funktionalen Verantwortlichkeiten den Vorstandsbereichen zugeordnet, die für die Gesellschaften der gesamten Unternehmensgruppe gelten.

1.4 Märkte und Kunden

Die Kernabsatzgebiete der Kulmbacher Gruppe liegen in den Vertriebsregionen Nordbayern, Sachsen, Thüringen und Hessen. Die Bierspezialitäten der Marke MÖNCHSHOF werden überregional in ganz Deutschland vertrieben. Das Kundenportfolio gliedert sich in folgende Sparten: Getränkefachgroßhandel, Lebensmitteleinzelhandel, Gastronomie, Getränkemärkte, Veranstaltungsgeschäft und Export. Der Exportanteil an der Gesamtgetränkeabsatzmenge der Kulmbacher Gruppe betrug wie im Vorjahr zwei Prozent, bei der Gesamtabsatzmenge an Bier belief sich der Anteil auf drei Prozent. Die für die Kulmbacher Gruppe wichtigsten Exportländer sind Italien, Polen und China.

1.5 Unternehmenssteuerung

Die konsequente Umsetzung der Unternehmens- und Portfoliostrategie soll einen nachhaltigen Wertzuwachs sichern.

Zur Steuerung der Kulmbacher Gruppe verwendet der Vorstand vorrangig Finanz- und Leistungskennzahlen als Entscheidungsgrundlage. Diese Steuerungsgrößen sind die wesentliche Grundlage für die Gesamteinschätzung aller zu bewertenden Geschäftsvorfälle und für die Entwicklung der Kulmbacher Gruppe. Sie finden für alle in den Konzernabschluss einbezogenen Geschäftseinheiten und Segmente Anwendung. Die Unternehmensplanung und -steuerung basiert vor allem auf der Umsatz- und Ergebnisentwicklung der Kulmbacher Gruppe. Als wichtigste Steuerungsgröße zur operativen und finanziellen Leistungsmessung wird das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT = operatives Ergebnis) 2 verwendet. Daneben werden die Umsatzerlöse und der Free Cashflow als finanzielle Leistungsindikatoren zur Messung des operativen Geschäftsbetriebs herangezogen. Neben Finanzkennzahlen nutzt der Vorstand auch nichtfinanzielle Leistungsindikatoren (siehe Kapitel 3 Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren). Hierbei sind insbesondere Kennzahlen zum Qualitäts- und Umweltmanagement und zur Arbeitssicherheit von Bedeutung.

1.6 Innovation

Das Biersortiment wird entsprechend dem sich ändernden Nachfrageverhalten der Kunden durch alkoholfreie Biere und Biermischgetränke sowie Bierspezialitäten ständig weiterentwickelt. Auch im Bereich der Erfrischungsgetränke orientiert sich die Kulmbacher Gruppe an den Konsumentenwünschen und erweitert die Produktsparten durch neue Geschmacksvarianten. Der Fokus liegt bei den Produkten auf umweltfreundlichen Mehrweggebinden oder vollständig recycelbaren, ökologischen und nachhaltigen Verpackungen. Alle Biere werden nach dem bayerischen Reinheitsgebot gebraut und unterliegen, genauso wie die Biermischgetränke und alkoholfreien Getränke, laufenden Qualitätskontrollen. Dies dient der Sicherung des Qualitätsstandards der Kulmbacher Gruppe.

1.7 Kundenorientierung

Gemäß den Unternehmensleitlinien hat die Kundenorientierung oberste Priorität. Die Brauereien der Kulmbacher Gruppe bieten neben Pilsbieren eine breite Sortiments- und Gebindevielfalt an. Sowohl bei obergärigen als auch bei untergärigen Bierspezialitäten steht ein vielfältiges Produktportfolio zur Verfügung. Es umfasst zum einen die für die Region typischen Biersorten, wie unterschiedliche Pils-, Keller-, Hell-, Fest- oder Exportbiere. Zum anderen beinhaltet das Angebot auch Spezialbiere wie Märzen, Zwickl oder Bockbiere, deren Rezepturen entweder auf eine historische Brautradition zurückzuführen sind oder gänzlich neu entwickelt wurden. Fester Bestandteil des breit gefächerten Biersortiments sind alkoholfreie Biere in unterschiedlichen Geschmacksvarianten sowie alkoholhaltige und alkoholfreie Biermischgetränke, allen voran Mönchshof Natur Radler, Mönchshof Natur Radler Alkoholfrei 0,0 %, Mönchshof Natur Radler Blutorange und ab dem Frühjahr 2025 auch Mönchshof Natur Radler Blutorange Alkoholfrei 0,0 %. Die Kundenwünsche in Gastronomie und Handel nach qualitativ hochwertigem Mineralwasser mit unterschiedlichem Kohlensäuregehalt, Limonaden und Wellness-Getränken in vielfältigen Geschmacksrichtungen erfüllt die Marke Bad Brambacher. Dabei steht die Wachstumsmarke Garten-Limonade als Trendgetränk im Fokus der Vertriebs- und Marketingaktivitäten. Bei den Limonaden werden Zutaten natürlichen Ursprungs und als Verpackung Mehrweg-Glas- und Mehrweg-PET-Gebinde verwendet. Die Herstellung der PET-Gebinde erfolgt in einem "Closeloop-Verfahren" zu hundert Prozent aus Recycling-Flaschen.

2. WIRTSCHAFTSBERICHT

2.1 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die deutsche Wirtschaft schrumpfte im Jahr 2024 das zweite Jahr in Folge. Neben hohen Energiekosten und einem höheren Zinsniveau verhinderte auch die zunehmende Konkurrenz für die deutsche Exportwirtschaft eine Erholung. Mehrere Faktoren schwächten die deutsche Konjunktur im abgelaufenen Jahr ab. Das angesichts steigender Reallöhne erwartete Konsumwachstum der Verbraucher blieb aus, weil die Kaufkrafteinbußen während der Vorjahre noch nicht wieder wettgemacht werden konnten. Zudem wuchs die Sorge um den Arbeitsplatz bei vielen Deutschen, weshalb sie weiterhin verstärkt sparten. 3 Die daraus resultierende Zurückhaltung beim Konsum bekam auch die Getränkeindustrie zu spüren, deren Markenprodukte zunehmend in den Preisaktionszeiträumen gekauft wurden.

2.2 Branchensituation Getränkewirtschaft

Nach einem schwierigen Jahr 2023 für die Getränkeindustrie folgte ein weiteres herausforderndes Jahr. Die Konsumenten hielten sich aufgrund von Preissteigerungen bei Dienstleistungen und Mieten, Unsicherheit über den Arbeitsplatzverlust und schlechtem Sommerwetter mit Käufen zurück. Besonders betroffen waren Hersteller teurer Markenartikel. Lebensmitteleinzelhandelsketten nutzten aggressive Preis- und Werbeaktionen, um Kunden mit Bier nationaler Brauereien anzulocken, was kleinere und mittelständische Brauereien verdrängte, da deren Kostenstruktur sie zu höheren Verkaufspreisen zwingt.

Der Biermarkt in Deutschland schrumpfte auch im Jahr 2024 weiter und erreichte beim Bierkonsum einen neuen Tiefststand. Das wechselhafte Sommerwetter hat neben den sich ändernden Konsumentengewohnheiten den rückläufigen Trend zusätzlich verschärft. Der Gesamtbierabsatz der deutschen Brauereien hat sich um 1,2 Mio. hl oder 1,4 Prozent auf 82,6 Mio. hl verringert. 4 Die Absatzmenge an alkoholfreien Bieren ist in der Gesamtbierabsatzmenge nicht enthalten. Gegenüber dem Vorjahr wurden 4,6 Prozent weniger Biermischgetränke abgesetzt, der Anteil an Biermischgetränken belief sich auf 4,7 Prozent des gesamten Bierabsatzes. Der Inlandsabsatz der deutschen Brauereien ging um -2,0 Prozent zurück. Der Bierabsatz der deutschen Brauereien in den Ländern der Europäischen Union und Drittländern, dessen Anteil 17,6 Prozent (Vorjahr: 16,0 Prozent) betrug, stieg um 1,6 Prozentpunkte.

Der Bier-Pro-Kopf-Konsum in Deutschland ist auf Basis von Schätzungen auf 87 Liter gefallen; im langfristigen Vergleich betrug der Pro-Kopf-Verbrauch im Jahr 1980 noch über 145 Liter. 5 Die Zurückhaltung der Konsumenten bleibt eine Herausforderung für die Brauereien, da die Generation der regelmäßigen Bierkonsumenten am oberen Ende der Alterspyramide nach und nach ausstirbt und die jüngeren Generationen Bier nicht in diesem Maße konsumieren. 6

Im Gegensatz zu den Brauereien konnten die deutschen Mineralbrunnenbetriebe einen Absatzmengenzuwachs von 1,5 Prozent generieren, dabei schätzen die Konsumenten die hohe Qualität, die Sortenvielfalt und die Natürlichkeit der Mineralbrunnenprodukte. Nach den vorläufigen Branchendaten erreichte der Gesamtabsatz von Mineralwasser, Heilwasser und Erfrischungsgetränken der deutschen Mineralbrunnenbetriebe 13,0 Milliarden Liter (Vorjahr: 12,9 Milliarden Liter). Der rechnerische Pro-Kopf-Verbrauch stieg von 161,1 Liter im Vorjahr auf 162,2 Liter. Mineralwasser mit wenig Kohlensäure erreichte einen Marktanteil von 39,5 Prozent (Vorjahr: 40,4 Prozent), dann folgten Mineralwasser mit Kohlensäure mit einem Marktanteil von 32,8 Prozent (Vorjahr: 33,5 Prozent) und Mineralwasser ohne Kohlensäure mit einem wachsenden Marktanteil von 24,9 Prozent (Vorjahr: 23,7 Prozent). Die Absatzmenge an Erfrischungsgetränken der deutschen Mineralbrunnen belief sich wie im Vorjahr auf 3,1 Milliarden Liter. Die deutschen Mineralbrunnenbetriebe konnten den witterungsbedingten Absatzeinbruch im Juni 2024 im Laufe des Jahres überkompensieren. Mit 59,5 Prozent stellen die PET-Einweg-Gebinde unverändert den größten Anteil bei den Verpackungen der Mineralbrunnenbetriebe dar und nahmen damit geringfügig ab (Vorjahr: 59,8 Prozent). 7 Trotz dieser positiven Entwicklung bleibt das wirtschaftliche Umfeld mit hohem Kostendruck und nicht ausreichender Planungs- und Investitionssicherheit schwierig.

2.3 Geschäftsverlauf der Kulmbacher Gruppe

GESAMTAUSSAGE ZUR WIRTSCHAF T L ICHEN LAG E

Die Kulmbacher Gruppe erzielte auch im Geschäftsjahr 2024 gegen den Markttrend Absatzmengensteigerungen und Umsatzzuwächse. Mit selektiv durchgesetzten Preiserhöhungen konnten die gestiegenen Kosten für Rohstoffe, Verpackung, Logistik und Personal anteilig kompensiert werden. Das erwirtschaftete Unternehmensergebnis lag über dem Vorjahr. Die im Konzernlagebericht 2023 für das Geschäftsjahr 2024 prognostizierten finanziellen Zielsetzungen wurden für den Umsatz (leichte Umsatzsteigerung im unteren einstelligen Prozentbereich) erreicht, sowie für EBIT (im oberen einstelligen Millionenbereich) und Free Cashflow (im mittleren einstelligen Millionenbereich) übertroffen bzw. deutlich übertroffen. Die Umsatzerlöse der Unternehmensgruppe erhöhen sich auf 290,9 Mio. € und lagen damit um 3,1 Prozent über dem Vorjahreswert. Das EBIT erreichte aufgrund der Umsatzerlöszuwächse, trotz Kostensteigerungen insbesondere bei Personal und Fremddienstleistungen, 12,7 Mio. €. Der Free Cashflow stieg deutlich von 4,3 Mio. € im Vorjahr auf 20,9 Mio. €. Insgesamt stuft der Vorstand die finanzielle Lage des Konzerns unverändert als nachhaltig solide ein.

ABSATZENTWICKLUNG

In einem weiter rückläufigen Getränkemarkt erreichte die Kulmbacher Gruppe im Geschäftsjahr 2024 ein Gesamtabsatzvolumen von 3.640 Thl (ohne Berücksichtigung der Lohnproduktion und Lohnabfüllung). Das entspricht einem Plus von 2,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Trotz notwendiger Preisanpassungen verzeichnet die Kulmbacher Gruppe beim Bierabsatz ohne Berücksichtigung der Lohnfertigungsmengen einen Absatzzuwachs um 1,4 Prozent. Positiv entwickelte sich auch das Segment der alkoholfreien Erfrischungsgetränke. Bad Brambacher steigerte das Absatzvolumen des Vorjahres um 5,3 Prozent. Während sich die Mineralwässer mit einem leichten Plus analog zum Markt entwickelten, erwies sich die Garten-Limonade erneut als Wachstumstreiber. Bei diesen Trend-Produkten greifen Verbraucher zunehmend auf Glas-Mehrweggebinde zurück.

Zur Steigerung des gesamten Getränkeabsatzes der Kulmbacher Gruppe trugen maßgeblich die Wachstumsmarken Mönchshof und Keiler sowie die in Nordbayern stark verwurzelte Marke Kulmbacher und die Produkte von Bad Brambacher bei.

Dabei entwickelten sich die Hauptmarken im abgelaufenen Geschäftsjahr wie folgt:

In einem wettbewerbsintensiven nationalen Biermarkt setzte MÖNCHSHOF den Wachstumskurs fort. Die Absatzmenge von Mönchshof übertraf das Volumen des Vorjahres um 4,9 Prozent. Mit einem Marktanteil von 35,4 Prozent 8 baute die Brauspezialitätenmarke ihre führende Position im Segment der Bügelverschlussbiere weiter aus.

Wachstumstreiber für die Marke war das Mönchshof Hell mit einem Absatzzuwachs von 11,0 Prozent. Diese Sorte entwickelte sich deutlich besser als der Hellbiermarkt insgesamt, der ein Plus von 3,8 Prozent 9 verzeichnete. Die Absatzsteigerung beim Mönchshof Hell ist unter anderem auf einen weiteren Ausbau der Distribution im Handel zurückzuführen. Im Segment der Hellbiere behauptete Mönchshof in Deutschland seine Position als einer der führenden Anbieter.

Der Trend zu alkoholfreien Bieren und Biermischgetränken führte im vergangenen Geschäftsjahr zu einer positiven Entwicklung des Mönchshof Natur Radler Alkoholfrei 0,0 %. Die Absatzmenge der 2019 eingeführten, alkoholfreien Variante des Mönchshof Natur Radler stieg um 8,9 Prozent. Mit einem Marktanteil von 14,6 Prozent 10 zählte die Radlerspezialität im Ranking der alkoholfreien Radler auf dem deutschen Markt zu den Top 3 11 . Auch das Mönchshof Naturtrüb's Alkoholfrei profitierte von der Nachfrage nach Bieren ohne Alkohol. Das Absatzvolumen nahm gegenüber dem Vorjahr um 6,9 Prozent zu.

Eine Produktinnovation reihte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr in die Erfolgsgeschichte von Mönchshof ein. Das fruchtig-herbe Mönchshof Natur Radler Blutorange übertraf mit einem Absatz von 50.239 Hektoliter die Erwartungen deutlich. Das ist auch auf die starke Distributionskraft zurückzuführen. Ende des Jahres war dieses Neuprodukt im Lebensmitteleinzelhandel und in Getränkeabholmärkten an 7.921 Absatzstätten verfügbar. Das Marktforschungsunternehmen Nielsen kürte das Mönchshof Natur Radler Blutorange im Markt der Biere und Biermixgetränke zur Top-Neueinführung 2024.

Dem schwierigen Pilsmarkt trotzte die in Nordbayern verankerte regionale Marke KULMBACHER mit einem Wachstum von 7,4 Prozent. Dazu trug das Kulmbacher Edelherb mit einem Plus von 4,3 Prozent zum gestiegenen Absatzvolumen bei. Die Pilsspezialität im klassischen 20x0,5-Liter-Kasten ist unangefochtener Marktführer im nordbayerischen Pilsbiermarkt und konnte ihren Marktanteil auf 20,9 Prozent 12 ausbauen. Das Trendthema alkoholfreie Biere bescherte dem Kulmbacher Edelherb Alkoholfrei 0,0 % eine Absatzsteigerung von 15,2 Prozent. Zur positiven Entwicklung der Marke trug auch das Kulmbacher Lager Hell mit einem Plus von 28,2 Prozent bei.

Die insgesamt rückläufige Entwicklung des Weißbiermarktes wirkte sich auch auf das KAPUZINER Weißbier spürbar aus. Der Absatz ging um -10,3 Prozent zurück, was an den kostenbedingt höheren Abgabepreisen im Handel lag. Dennoch verteidigte Kapuziner Weißbier die Marktführerschaft in Nordbayern mit einem Marktanteil von 14,6 Prozent 13 . Im nationalen Weißbiermarkt verteidigte Kapuziner Weißbier den sechsten Platz 14 .

Auf dem preis- und wettbewerbsintensiven sächsischen Biermarkt ging der Absatz von STERNQUELL insgesamt um -7,5 Prozent zurück. Eine Ursache für diese Entwicklung waren die notwendig gewordenen Preisanpassungen. Insbesondere das Sternquell Pilsner verbuchte auf dem weiterhin rückläufigen Pilsbiermarkt in Sachsen (-1,6 Prozent 15 ) einen spürbaren Absatzrückgang von -8,7 Prozent. Vom allgemeinen Trend zu Hellbieren profitierte das Vogtländer Hell mit einem Plus von 2,9 Prozent. Auch die saisonale Festbierspezialität zur Sternquell Wiesn fand im sächsischen Handel guten Anklang und verzeichnete im Vergleich zum Vorjahr einen Absatzzuwachs von 16,4 Prozent.

Der negativen Entwicklung des Biermarktes konnten sich die lokal verankerten Marken Braustolz, EKU, Kitzmann und Scherdel nicht entziehen. Über das gesamte Sortiment hinweg mussten sie einen Absatzrückgang hinnehmen.

WÜRZBURGER HOFBRÄU entwickelte sich mit einem Absatzzuwachs von 1,7 Prozent stabil. Absatzimpulse kamen vom im Jahr 2023 neu eingeführten Würzburger Hell, das den rückläufigen Absatz beim klassischen Würzburger Pils ausgleichen konnte.

Die nationale Spezialitätenmarke KEILER verzeichnete ein Absatzplus von 6,1 Prozent. Zu diesem Ergebnis trug das Keiler Helles mit einem überproportionalen Wachstum von 22,5 Prozent bei. Ein deutlicher Impuls kam auch vom Keiler Kellerbier mit einem Zuwachs von 14,9 Prozent.

Bei BAD BRAMBACHER zahlte sich 2024 die konsequente Ausrichtung auf die Herstellung natürlicher Getränke und nachhaltige Mehrweggebinde erneut aus. Die traditionsreiche Marke wuchs um 38.932 Hektoliter. Dabei verzeichnete das klassische Mineralwassersegment ein leichtes Plus von 1,5 Prozent. Ein regelrechter Wachstumsschub ging mit einem Absatzzuwachs von 19,4 Prozent von der Garten-Limonade aus. Vor allem das 20x0,5-Liter-Glas-Mehrweggebinde erfreute sich mit einem Zuwachs von 30,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr einer besonders starken Nachfrage.

E RTRAGSLAGE

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Übersicht zur Ertragslage 2024 2023
Umsatzerlöse 291,0 Mio. € 282,0 Mio. €
EBITDA 1) 41,5 Mio. € 39,1 Mio. €
EBITDA-Marge 14,3 % 13,9 %
EBIT 2) 12,7 Mio. € 10,1 Mio. €
EBIT-Marge 4,4 % 3,6 %
EBT 3) 10,4 Mio. € 8,6 Mio. €
Steuerquote 32,7 % 30,1 %
Konzernjahresüberschuss 7,0 Mio. € 6,0 Mio. €
Ergebnis je Aktie 2,09 € 1,78 €

1 ) Ergebnis der Periode vor Zinsergebnis, sonstigem Finanzergebnis, Ertragsteuern und Abschreibungen

2 ) Ergebnis der Periode vor Zinsergebnis, sonstigem Finanzergebnis und Ertragsteuern

3) Ergebnis der Periode vor Ertragsteuern

Die Umsatzerlöse der Kulmbacher Gruppe von 291,0 Mio. € übertrafen den Vorjahreswert (Vorjahr: 282,0 Mio. €) um 9,0 Mio. €. Sowohl die Absatzmengenzuwächse als auch die im Geschäftsjahr 2024 umgesetzten Preiserhöhungen trugen zu diesem Umsatzwachstum bei.

Die Umsatzerlöse stiegen im Handelsbereich um +4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In der Gastronomie lagen die Umsatzerlöse mit -0,8 Prozent aufgrund des rückläufigen Bierkonsums und des zunehmenden Konsums an alkoholfreien Getränken in den Gaststätten unter dem Vorjahr. Der Geschäftsbereich Feste und Veranstaltungen war im Wesentlichen wegen des verregneten und kalten Monats Juni gegenüber dem Vorjahr um -3,7 Prozent rückläufig. Das Exportgeschäft entwickelte sich mit +3,4 Prozent über Vorjahr.

Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich von 2,9 Mio. € im Vorjahr auf 4,1 Mio. €. Der Anstieg ist hauptsächlich auf höhere Versicherungserträge aus einem Schadensfall sowie Erträge aus einem gerichtlichen Vergleich aus einem Schadensersatzprozess zurückzuführen.

Die Materialaufwandsquote hat sich bezogen auf die Gesamtleistung (Umsatzerlöse zzgl. Bestandsveränderung) von 40,0 Prozent auf 39,0 Prozent reduziert, was hauptsächlich aus den gegenüber dem Vorjahr im Durchschnitt niedrigeren Einkaufspreisen für Energie und Malz resultiert. Gegenläufig stiegen die Kosten für Rohstoffe zur Herstellung von alkoholfreien Getränken.

Im Geschäftsjahr 2024 stiegen die Personalkosten gegenüber dem Vorjahr auf insgesamt 63,8 Mio.€ (Vorjahr: 59,6 Mio. €). Die Personalaufwandsquote erhöhte sich von 21,0 Prozent auf 21,9 Prozent, wegen tariflicher Entgeltsteigerungen und einmaliger Inflationsausgleichszahlungen sowie einer im Durchschnitt über dem Vorjahr liegenden Beschäftigtenzahl von 909 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (Vorjahr: 893).

Das Anlagevermögen wird über die voraussichtliche betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Die Abschreibungen lagen mit 28,8 Mio. € nahezu auf dem Niveau des Vorjahres von 28,9 Mio. €. Die Abschreibungen aus den zu aktivierenden Leasing-Nutzungsrechten betrugen dabei 7,7 Mio. € (Vorjahr: 7,8 Mio. €). Im Geschäftsjahr 2024 wurden keine außerplanmäßigen Abschreibungen vorgenommen (Vorjahr: 83 T€).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich auf 76,2 Mio. € (Vorjahr: 74,4 Mio. €). Der Anstieg resultiert aus allen drei Kategorien: Vertriebs- und Marketingaufwendungen, Aufwendungen für Reparatur und Instandhaltung und Betriebs- und Verwaltungsaufwendungen. Die Erhöhung bei den Betriebs- und Verwaltungsaufwendungen resultiert aus einer Anpassung der Pfandrückstellung aufgrund von geringeren Umschlagshäufigkeiten durch die regionale Ausweitung der Verkaufsgebiete für die Marken Mönchshof, Keiler und Garten-Limonade. Das Verhältnis der sonstigen betrieblichen Aufwendungen zur Gesamtleistung ist bei gestiegenen Umsatzerlösen gegenüber dem Vorjahr von 26,3 Prozent auf 26,2 Prozent leicht gesunken.

Das negative Finanzergebnis stieg aufgrund der Neuaufnahme eines langfristigen Darlehens sowie aufgrund der gegenüber dem Vorjahr höheren Zinsen bei der Abzinsung der Pensionsrückstellungen und Leasingverpflichtungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf -2,3 Mio. € an (Vorjahr: -1,5 Mio. €).

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag erhöhten sich von 2,6 Mio. € im Vorjahr auf 3,4 Mio. €. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die verbesserte Ergebnisentwicklung zurückzuführen.

FINANZLAGE

Ein wesentliches Ziel der Finanzsteuerung der Kulmbacher Gruppe ist die Planung, Steuerung und Kontrolle aller Maßnahmen zur Mittelbeschaffung (Finanzierung) und Mittelverwendung (Investition). Im Mittelpunkt steht dabei die Sicherung und Erhaltung der Liquidität in Form von ausreichenden Kreditlinien oder Finanzmitteln, um diese konzernweit effizient einzusetzen.

Die erwirtschafteten Mittelzuflüsse aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit stellen eine wesentliche Finanzierungsquelle der Kulmbacher Gruppe dar. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde ein langfristiges Bankdarlehen i. H. v. 6,0 Mio. € (Vorjahr: 5,0 Mio. €) zur Finanzierung von Investitionen neu aufgenommen. Zum 31. Dezember 2024 bestanden für die Kulmbacher Gruppe zugesagte kurzfristige, aber nicht in Anspruch genommene Kreditlinien in Höhe von 18,9 Mio. € (Vorjahr: 25,9 Mio. €), davon entfallen 12,1 Mio. € (Vorjahr: 19,1 Mio. €) auf die Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft. Die Laufzeiten der vereinbarten Kreditlinien gelten bis auf Weiteres unbeschränkt, können aber kurzfristig aus wichtigem Grund bei Nichteinhaltung der finanziellen Verpflichtungen von den Banken gekündigt werden. Die Kreditkonditionen werden bei Zinsänderungen durch die Europäische Zentralbank entsprechend den Marktverhältnissen angepasst und sind als marktüblich zu qualifizieren.

KAPITALFLUSSRECHNUNG

Die Kapitalflussrechnung der Kulmbacher Gruppe zeigt die Herkunft und die Verwendung der Zahlungsströme innerhalb eines Geschäftsjahres auf. Dabei wird zwischen den Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit sowie aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit unterschieden.

Zusammenfassung wesentlicher Größen der Kapitalflussrechnung:

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[Mio. €] 2024 2023
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit 42,6 32,7
Cashflow aus Investitionstätigkeit -21,7 -28,5
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -12,7 -14,0
Saldo des Cashflows 8,2 -9,8

Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit erreichte im Geschäftsjahr 2024 +42,6 Mio. € (Vorjahr: +32,7 Mio. €). Dieser Anstieg gegenüber dem Vorjahr resultiert vornehmlich aus der Ergebnisentwicklung über Vorjahr und der stichtagsbedingten Abnahme des Nettoumlaufvermögens im Wesentlichen aufgrund geringerer Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und des Anstiegs der sonstigen Rückstellungen.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit lag mit -21,7 Mio. € deutlich unter dem Niveau des Vorjahres (Vorjahr: -28,5 Mio. €), was hauptsächlich auf die gegenüber den Vorjahren geringeren Investitionen am Standort Kulmbach zurückzuführen ist.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit lag bei -12,7 Mio. € (Vorjahr: -14,0 Mio. €). Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr ist im Wesentlichen auf die Neuaufnahme eines Kredits zur Finanzierung der durchgeführten Investitionen und der gegenüber dem Vorjahr geringeren Dividende zurückzuführen.

Der Free Cashflow entspricht der Summe aus dem Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit und dem Cashflow aus Investitionstätigkeit. Dieser erreichte im abgelaufenen Geschäftsjahr 20,9 Mio. € (Vorjahr: 4,3 Mio. €).

INVESTITIONEN

Die durchzuführenden Investitionen werden den betrieblichen Erfordernissen entsprechend geplant und priorisiert. Sie durchlaufen einen standardisierten Beantragungs- und Genehmigungsprozess, der einer fachspezifischen und wirtschaftlichen Prüfung unterliegt. Bei den Investitionskategorien wird zwischen Kapazitätserweiterungs-, Ersatz- und Nachhaltigkeitsinvestitionen unterschieden. Die Finanzierung erfolgt primär aus dem operativen Cashflow. Zusätzlich wurden für die im Geschäftsjahr 2024 durchgeführten größeren Investitionsprojekte langfristige Fremdmittel verwendet.

Die Kulmbacher Gruppe tätigte nach drei investitionsintensiven Jahren im abgelaufenen Geschäftsjahr geringere Investitionen i. H. v. 22,6 Mio. € (Vorjahr: 29,1 Mio. €) in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen. Die Investitionen in Sachanlagen betrugen 21,9 Mio. € (Vorjahr: 28,1 Mio. €). Investitionsschwerpunkte im technischen Bereich bildeten die Hefebierrückgewinnungsanlage, die Erweiterung des Kombi-Gär- und Lagerkellers sowie die Abwasserreinigungsanlage am Standort Kulmbach und die Brauwasseraufbereitungsanlage am Standort Würzburg. In eine Wasserentgasungsanlage sowie in die Kälteerzeugung und -verteilung wurde am Standort Plauen/​Neuensalz investiert. Die Investitionssumme in immaterielle Vermögensgegenstände betrug 0,7 Mio. € (Vorjahr: 1,0 Mio. €). Als Finanzanlagen wurden Darlehen und Getränkelieferungsrechte in Höhe von 1,4 Mio. € (Vorjahr: 1,6 Mio. €) an Kunden gewährt. Diese dienen im Wesentlichen der Absatzsicherung und der Neukundenakquisition in der Gastronomie.

VERMÖGENSLAGE

Die Bilanzsumme der Kulmbacher Gruppe erhöhte sich zum 31. Dezember 2024 um 2,0 Prozent auf 256,4 Mio. € (Vorjahr: 251,3 Mio. €). Dabei nahmen die langfristigen Aktiva gegenüber dem Vorjahr von 174,8 Mio. € auf 174,2 Mio. € geringfügig ab, was hauptsächlich auf einen Rückgang bei den Leasingnutzungsrechten zurückzuführen ist, der aus der gegenüber dem Vorjahr geringeren Anzahl an angepachteten Getränkemärkten resultiert. Zum 31. Dezember 2024 belief sich der Anteil der langfristigen Aktiva an der Bilanzsumme auf 67,9 Prozent (Vorjahr: 69,6 Prozent).

Das Working Capital (Vorräte plus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen minus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) lag zum 31. Dezember 2024 bei 24,2 Mio. € nach 23,9 Mio. € zum Vorjahresbilanzstichtag. Dabei valutierte der Vorratsbestand zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2024 annähernd auf dem Wert des Vorjahres. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen reduzierten sich stichtagsbezogen um -2,9 Mio. €. Aufgrund der zum Vorjahr deutlich geringeren Investitionstätigkeit gingen die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zum Geschäftsjahresende gegenüber dem Vorjahr um -3,3 Mio. € zurück.

Die übrigen Forderungen und Vermögenswerte stiegen auf 9,1 Mio. € (Vorjahr: 8,6 Mio. €). Die Erhöhung gegenüber dem Vorjahr ist im Wesentlichen auf die Aktivierung von Ansprüchen gegenüber der Versicherung aus einem Schadensfall zurückzuführen. Der Bestand an liquiden Mitteln erhöhte sich vornehmlich wegen des gegenüber dem Vorjahr höheren Free Cashflows zum Bilanzstichtag auf 24,3 Mio. € (Vorjahr: 16,1 Mio. €).

Zum 31. Dezember 2024 lag die Eigenkapitalquote der Kulmbacher Gruppe aufgrund der positiven Ergebnisentwicklung und trotz höherer Bilanzsumme gegenüber dem Vorjahr bei 33,2 Prozent über dem Wert zum Vorjahresbilanzstichtag (32,7 Prozent). Die langfristigen Verbindlichkeiten erhöhten sich zum 31. Dezember 2024 von 71,1 Mio. € im Vorjahr auf 73,0 Mio. €. Der Anstieg der langfristigen Verbindlichkeiten ist vorrangig auf die Zunahme der langfristigen Darlehen sowie auf die Aktualisierung der Bewertungsparameter bei den Rückstellungen für Altersfreizeit zurückzuführen. Die passiven latenten Steuern nahmen gegenüber dem Vorjahr nur leicht zu. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten stiegen stichtagsbezogen nur geringfügig auf 98,4 Mio. € (Vorjahr: 98,0 Mio. €), was vorrangig auf die Zunahme der Pfandrückstellungen wegen geringerer Umschlagshäufigkeiten durch Ausweitung der Vertriebsgebiete im Segment der alkoholfreien Getränke zurückzuführen ist. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen waren aufgrund der gegenüber dem Vorjahr geringeren Investitionstätigkeit rückläufig.

V ORGÄNGE VON BESONDERER BEDEUTUNG

Sonstige Vorgänge von besonderer Bedeutung sind im Geschäftsjahr 2024 nicht eingetreten.

3. NICHTFINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN

3.1 Qualitäts- und Umweltmanagement

Die Kulmbacher Gruppe braut ihre Biere aufgrund ihrer Regional- und Spezialitätenstrategie an den Standorten Kulmbach, Hof, Würzburg und Plauen. Für den reinen Genuss der Biere sorgt neben den hohen Qualitätsansprüchen und dem Engagement der Brauer die älteste lebensmittelrechtliche Vorschrift der Welt: das Reinheitsgebot für Bier. Seit 1516 darf bayerisches Bier ausschließlich mit Wasser, Malz und Hopfen gebraut werden. Das in der Welt einzigartige Gebot bietet damit umfassenden und transparenten Verbraucherschutz, Lebensmittelsicherheit und die Garantie, dass auch die Biere Kulmbacher Unternehmensgruppe natürlich, rein und vor allem Produkte aus besten Zutaten sind und bleiben. Hierfür steht auch das Qualitätsmanagementsystem nach DIN EN ISO 9001. Im zertifizierten Qualitätsmanagement werden permanent neue Prozesse ergänzt, dokumentiert und in die ISO 9001:2015 überführt. Der Brauprozess unterliegt an allen Produktionsstandorten diesen Qualitätsvorgaben.

Im Sinne des Umweltmanagements nach EMAS wird die Effizienz der einzelnen Betriebe anhand spezifischer Kennzahlen für Energie- und Wasserverbrauch in den einzelnen technischen Abteilungen gemessen. Die Zielwerte wurden für die technischen Kennzahlen im Geschäftsjahr 2024 für den Strom- und Wärmeverbrauch unterschritten und somit Verbesserungen erzielt. Der Wasserverbrauch ist gegenüber dem Zielwert geringfügig gestiegen. Die relevanten Steuerungsgrößen haben sich im Bereich der Produktion und Abfüllung der Kulmbacher Gruppe wie folgt entwickelt:

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2024 2023
Wasserverbrauch pro hl produzierte und abgefüllte Getränke 3,23 hl 3,22 hl
Stromverbrauch pro hl produzierte und abgefüllte Getränke 6,89 kWh 7,11 kWh
Wärmeverbrauch pro hl produzierte und abgefüllte Getränke 53,70 MJ 55,60 MJ

Im Geschäftsjahr 2024 ist der spezifische Wasserverbrauch gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert geblieben. Der Verbrauchswert für Strom hat sich gegenüber Vorjahr verbessert, was im Wesentlichen durch die Verwendung von energieeffizienteren Kompressoren an den Standorten Bad Brambach und Plauen/​Neuensalz begründet ist. Im Verbrauchswert für Strom ist der Verbrauch aus den eigenen Photovoltaikanlagen enthalten. Der Wärmeverbrauch konnte durch die Optimierungsmaßnahmen im Sudhaus am Standort Kulmbach verringert werden.

Zuständig für den Aufbau, die Überwachung und die stetige Verbesserung des Umweltschutzes und des Managementsystems ist der Vorstand Finanzen und Technik. Er ist dafür verantwortlich, dass die Unternehmenspolitik in diesem Bereich von allen Mitarbeitenden verstanden und umgesetzt wird. Darüber hinaus sind für einzelne Bereiche in den Unternehmen Betriebsbeauftragte benannt, die darauf achten, dass die gesetzlichen Umweltanforderungen eingehalten werden. Für die Bewertung des Umweltmanagementsystems werden TÜV-Auditoren eingesetzt.

3.2 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Sehr gut qualifizierte und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die Basis, um den Erfolg eines Unternehmens nachhaltig zu sichern. Eine verantwortungsvolle Personalentwicklung zur Förderung der fachlichen und sozialen Kompetenz spielt dabei eine wesentliche Rolle. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2024 waren in der Kulmbacher Unternehmensgruppe 922 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahresstichtag: 903) beschäftigt. Davon standen 48 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr: 50) in einem Ausbildungsverhältnis.

3.3 Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit

Der Maßstab für das unternehmerische Handeln ist zum einen der hohe Qualitätsstandard der Produkte und Dienstleistungen, zum anderen strebt die Kulmbacher Gruppe nach permanenter Verbesserung des Gesundheitsschutzes und der Arbeitssicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Im Rahmen der stetigen Verbesserung des Gesundheitsschutzes und der Arbeitssicherheit setzt die Kulmbacher Gruppe auf jährliche Safety Days, an denen Themen rund um die Gesundheit, Datenschutz und Arbeitssicherheit vermittelt werden. Weiterhin finden regelmäßige Schulungen zum Arbeitsschutz in den Bereichen Technik und Logistik statt, die insbesondere der Förderung des Sicherheitsbewusstseins und der Prävention zur Vermeidung von Arbeitsunfällen dienen. Dabei werden vorrangig Themen wie Brandschutz, Umgang mit Gefahrstoffen, Verkehrssicherheit und Ergonomie behandelt. Der verstärkte Einsatz des E-Learnings sichert die Festigung und Überprüfung der vermittelten Inhalte und Maßnahmen zur Arbeitssicherheit.

Die gruppenweite Unfallquote lag im Geschäftsjahr 2024 wieder wie seit Jahren mit 28 Unfällen je 1.000 Mitarbeiter unter dem Branchendurchschnitt von 35 Unfällen je 1.000 Mitarbeiter gemäß der Berufsgenossenschaft für Nahrungsmittel und Gastgewerbe. 16

Der Rückgang der Unfallquote im Geschäftsjahr 2024 ist im Wesentlichen den im Vorjahr wieder in uneingeschränktem Maß durchgeführten Schulungsmaßnahmen zu verdanken.

4. JAHRESABSCHLUSS DER KULMBACHER BRAUEREI AKTIEN-GESELLSCHAFT

4.1 Vorbemerkungen

Ergänzend zur Berichterstattung über den Kulmbacher Konzern wird im Folgenden die Geschäftsentwicklung der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft näher erläutert.

Die Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft ist das Mutterunternehmen des Kulmbacher Konzerns und hat ihren Sitz in Kulmbach. Die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft ist zum einen von ihrer Tätigkeit als Holding bestimmt, die Dienstleistungen für Tochtergesellschaften übernimmt, zum anderen von ihrer operativen Tätigkeit als Brauerei.

Der Jahresabschluss der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft wird nach deutschem Handelsrecht (HGB) und den ergänzenden Vorschriften des deutschen Aktienrechts (AktG) aufgestellt. Der Konzernabschluss wird in Übereinstimmung mit den am Abschlussstichtag gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS) und den Auslegungen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) erstellt, wie sie in der Europäischen Union verpflichtend anzuwenden sind. Daraus ergeben sich Unterschiede bei den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Diese betreffen vor allem Vermögensgegenstände des Anlagevermögens, Leasingverhältnisse, Rückstellungen und latente Steuern.

4.2 Zusammenfassung des Geschäftsverlaufs

Trotz eines wettbewerbsintensiven und rückläufigen deutschen Biermarktes, eines von Unsicherheit geprägten Konsumentenverhaltes und Kostensteigerungen konnte die Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft im Geschäftsjahr 2024 Absatz, Umsatz und Ergebnis des Vorjahres übertreffen.

Die finanziellen Zielsetzungen wurden für die Umsatzerlöse und das EBIT übertroffen. Die Umsatzerlöse stiegen von 126,6 Mio. € im Vorjahr auf 130,9 Mio. €. Das EBIT lag mit 6,8 Mio. € im Wesentlichen aufgrund gestiegener Umsatzerlöse über dem Vorjahreswert von 4,7 Mio. €. Der Free Cashflow verbesserte sich aufgrund der Ergebnisentwicklung über Vorjahr und der deutlich geringeren Investitionstätigkeit von -1,6 Mio. € im Vorjahr auf 7,0 Mio. €, was die Prognose einer Steigerung auf einen niedrigen einstelligen Millionenbetrag übertraf.

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS ZUM 31. DEZEMBER

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[T€] 2024 2023
Umsatzerlöse 130.899 126.585
Erhöhung /​ Verminderung des Bestands an unfertigen Erzeugnissen -132 236
Sonstige betriebliche Erträge 1.385 925
Materialaufwand -40.010 -39.971
Personalaufwand -42.916 -40.296
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -14.891 -15.640
Sonstige betriebliche Aufwendungen -25.921 -26.007
Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 7 278
Erträge aus Beteiligungen 1.586 1.030
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 2.219 839
Aufwendungen aus Verlustübernahme -2.974 -2.292
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -2.134 -867
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -1.841 -1.075
Ergebnis nach Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 5.277 3.745
Sonstige Steuern -210 -193
Jahresüberschuss 5.067 3.552
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 30 38
Bilanzgewinn 5.097 3.590

ERTRAGSLAGE

Die Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft erzielte im Geschäftsjahr 2024 Umsatzerlöse in Höhe von 130,9 Mio. €. Diese resultieren aufgrund der Vertriebsstruktur ausschließlich aus dem Inland. Die gegenüber dem Vorjahr (126,6 Mio. €) um 4,3 Mio. € höheren Umsatzerlöse ergeben sich im Wesentlichen aus den Umsatzerlösen aus dem Bierverkauf und der Weiterbelastung von gegenüber dem Vorjahr gestiegenen Kostenumlagen aufgrund von Dienstleistungen an die Tochtergesellschaften.

Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen von 0,9 Mio. € im Vorjahr auf 1,4 Mio. €, was im Wesentlichen auf Erträge aus dem Verkauf von Anlagevermögen wie Getränkelieferungsrechte und Betriebs- und Geschäftsausstattung zurückzuführen ist.

Der Materialaufwand in Höhe von 40,0 Mio. € blieb gegenüber dem Vorjahr weitestgehend unverändert trotz höherer absatzmengenbedingter Verbräuche, aber rückläufiger Kosten für Strom und Gas.

Der Personalaufwand hat sich im laufenden Geschäftsjahr von 40,3 Mio. € auf 42,9 Mio. € vor allem aufgrund der tariflichen Entgeltsteigerungen und der gestiegenen Beschäftigtenzahl erhöht. Im abgelaufenen Geschäftsjahr waren wie im Vorjahr Abfindungen nur in unwesentlicher Höhe im Personalaufwand enthalten.

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen lagen mit 14,9 Mio. € unter dem Vorjahr 15,6 Mio. €, was durch die gegenüber dem Vorjahr geringeren Investitionen in technische Anlagen und Maschinen bedingt ist.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betrugen 25,9 Mio. € (Vorjahr: 26,0 Mio. €). Der Rückgang ist auf geringere Reparatur- und Instandhaltungsaufwendungen sowie auf geringere Betriebs- und Verwaltungsaufwendungen zurückzuführen.

Die Erträge aus Gewinnabführungsverträgen lagen bei 7 T€ nach 0,3 Mio. € im Vorjahr.

Die Erträge aus Beteiligungen werden mit 1,6 Mio. € (Vorjahr: 1,0 Mio. €) ausgewiesen und enthalten im Wesentlichen die Vereinnahmung von Gewinnanteilen der Bad Brambacher Mineralquellen GmbH & Co. Betriebs KG, Bad Brambach sowie die Gewinnausschüttung der Scherdel Bier GmbH & Co. KG, Hof.

Die Aufwendungen aus Verlustübernahme in Höhe von 3,0 Mio. € (Vorjahr: 2,3 Mio. €) resultierten im Wesentlichen aus dem Ergebnisabführungsvertrag mit der Markgrafen-Getränkevertrieb-GmbH in Höhe von 2,8 Mio. € (Vorjahr: 2,3 Mio. Das negative Jahresergebnis ist bei der Markgrafen-Getränkevertrieb-GmbH im Wesentlichen auf die noch nicht abgeschlossenen Umstrukturierungsmaßnahmen zurückzuführen. Dabei handelt es sich um Aufwendungen im Zusammenhang mit der Neuausrichtung und Neustrukturierung der Getränkeabholmärkte sowie Maßnahmen zur Prozessoptimierung und Digitalisierung.

Die Zinsaufwendungen lagen bei 2,1 Mio. € nach 0,9 Mio. € im Vorjahr aufgrund der höheren Zinsen an verbundenen Unternehmen und der Neuaufnahme eines langfristigen Darlehens.

Das Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich im Wesentlichen wegen der zum Vorjahr besseren Ergebnisentwicklung von 20,3 Mio. € auf 21,7 Mio. €.

Ebenso lag das operative Ergebnis (EBIT) mit 6,8 Mio. € über dem Vorjahreswert von 4,7 Mio. €.

Der Jahresüberschuss der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft stieg von 3,6 Mio. € auf 5,1 Mio. €.

BILANZ

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[T€] 31.12. 2024 31.12. 2023
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.599 1.555
2. Geleistete Anzahlungen 345 376
∑ Immaterielle Vermögensgegenstände 1. 944 1. 931
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 24.287 24.892
2. Technische Anlagen und Maschinen 27.631 28.167
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 5.034 5.062
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 2.952 3.685
∑ Sachanlagen 59.904 61.806
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 34.662 34.662
2. Beteiligungen 205 205
3. Sonstige Ausleihungen 73 49
∑ Finanzanlagen 34. 940 34.916
∑ ANLAGEVERMÖGEN 96.788 98.653
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1.517 1.743
2. Unfertige Erzeugnisse 2.032 2.164
∑ Vorräte 3. 549 3.907
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 246 310
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 32.305 32.421
3. Forderungen gegen Beteiligungsunternehmen 0 1
4. Sonstige Vermögensgegenstände 628 981
∑ Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 33.179 33.713
III. Guthaben bei Kreditinstituten 18.578 11.133
∑ UMLAUFVERMÖGEN 55.306 48.753
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 915 850
D. AKTIVER UNTERSCHIEDSBETRAG AUS DER VERMÖGENSVERRECHNUNG 62 0
SUMME AKTIVA 153.071 148.256
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[T€] 31.12. 2024 31.12. 2023
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital 8.600 8.600
II. Kapitalrücklage 31.019 31.019
III. Gewinnrücklage
andere Gewinnrücklagen 4.000 3.800
IV. Bilanzgewinn 5.097 3.590
∑ EIGENKAPITAL 48.716 47.009
B. RÜCKSTELLUNGEN
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 8.428 8.624
2. Steuerrückstellungen 766 76
3. Sonstige Rückstellungen 30.124 28.741
∑ RÜCKSTELLUNGEN 39.318 37.441
C. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 15.423 14.814
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 7.856 9.898
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 39.167 36.066
4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 1.198 1.651
5. Sonstige Verbindlichkeiten 1.393 1.377
∑ VERBINDLICHKEITEN 65.037 63.806
SUMME PASSIVA 153.071 148.256

VERMÖGENS- UND FINANZLAGE

Die Bilanzsumme der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 4,8 Mio. € auf 153,1 Mio. €. Bei den Aktiva gingen die Sachanlagen im Wesentlichen aufgrund der geringeren Investitionstätigkeit zurück. Das Anlagevermögen insgesamt ging von 98,7 Mio. € im Vorjahr auf 96,8 Mio. €. zurück, was einer Anlagenintensität von 63,2 Prozent (Vorjahr: 66,5 Prozent) entspricht. Im Umlaufvermögen reduzierten sich die Vorräte von 3,9 Mio. € auf 3,5 Mio. €, hauptsächlich wegen der geringeren mengenmäßigen Bestände am Bilanzstichtag. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen valutierten zum Bilanzstichtag mit 32,3 Mio. € (Vorjahr: 32,4 Mio. €) in etwa auf Vorjahreshöhe. Die liquiden Mittel stiegen infolge der positiven Ergebnisentwicklung und der geringeren Investitionstätigkeit deutlich von 11,1 Mio. € im Vorjahr auf 18,6 Mio. €. Die Summe des Eigenkapitals nahm unter Berücksichtigung der Dividende von 47,0 Mio. € auf 48,7 Mio. € zu. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich marginal wegen des zum Vorjahr gestiegenen Eigenkapitals auf 31,8 Prozent (Vorjahr: 31,7 Prozent). Die sonstigen Rückstellungen nahmen von 28,7 Mio. € auf 30,1 Mio. € zu, was hauptsächlich auf die Erhöhung der Rückstellung für Altersfreizeit wegen der Änderung eines Bewertungsparameters sowie der Erhöhung der Pfandrückstellung aufgrund der Volumenentwicklung bei den Marken Mönchshof und Kulmbacher zurückzuführen ist. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten stiegen von 14,8 Mio. € auf 15,4 Mio. € aufgrund der Aufnahme eines langfristigen Darlehens leicht an. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen reduzierten sich infolge geringerer Investitionstätigkeit von 9,9 Mio. € im Vorjahr auf 7,9 Mio. €. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen werden stichtagsbezogen mit 39,2 Mio. € nach 36,1 Mio. € im Vorjahr ausgewiesen.

Der Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit nahm aufgrund der Ergebnisentwicklung über dem Vorjahr um 1,0 Mio. € auf 19,6 Mio. € zu. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit belief sich auf -12,7 Mio. € nach -20,2 Mio. € im Vorjahr. Der geringere Mittelabfluss resultiert vorrangig aus dem gegenüber dem Vorjahr deutlich niedrigeren Investitionsvolumen. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit lag im Wesentlichen wegen der Veränderung der Finanzkonten innerhalb der Kulmbacher Gruppe und der geringeren Dividendenzahlung im Jahr 2024 bei +0,5 Mio. € nach -5,1 Mio. €. Der Free Cashflow (Summe aus dem Cashflow aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit und dem Cashflow aus der Investitionstätigkeit) belief sich auf +7,0 Mio. € nach -1,6 Mio. € im Vorjahr.

INVESTITIONEN

Die Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft tätigte im Geschäftsjahr 2024 Investitionen i. H. v. 13,0 Mio. € (Vorjahr: 20,2 Mio. €), dabei entfielen auf immaterielle Vermögensgegenstände 0,7 Mio. € (Vorjahr: 0,9 Mio. €) und auf Sachanlagen 12,4 Mio. € (Vorjahr: 19,3 Mio. €).

MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER DER KULMBACHER BRAUEREI AKTIEN-GESELLSCHAFT

Zum 31. Dezember 2024 waren bei der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft 529 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahresstichtag: 534) beschäftigt.

GEWINNVERWENDUNG

Das Geschäftsjahr 2024 der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft schließt mit einem Jahresüberschuss von 5.067.318,69 € ab.

Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung 2025 vorschlagen, den Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2024 von € 5.097.253,45 € wie folgt zu verwenden:

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Ausschüttung von
1,35 € Dividende je dividendenberechtigter Stückaktie 4.536.000,00 €
Einstellung in die Gewinnrücklagen 500.000,00 €
Gewinnvortrag 61.253,45 €
Bilanzgewinn 5.097.253,45 €

ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG (ANGABEN ZUR FRAUENQUOTE)

Aufsichtsrat und Vorstand haben für die Besetzung des Aufsichtsrates und der Führungsorgane folgende Festlegungen für den Zeitraum vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2026 getroffen:

Der Aufsichtsrat hat für den Frauenanteil im Aufsichtsrat der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft eine Mindestzielgröße von 1 von 6 (gerundet 16,7 Prozent) beschlossen. Aktuell wird dieser Anteil im Aufsichtsrat erfüllt. Zudem hat der Aufsichtsrat für den Frauenanteil im Vorstand der Gesellschaft eine Mindestzielgröße von null Prozent festgelegt. Diese Konstellation im Vorstand begründet sich aus den tatsächlichen Gegebenheiten und der Ausgangslage des Unternehmens. Der Vorstand der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft besteht derzeit aus zwei männlichen Mitgliedern. Mit Blick auf die anfallenden Aufgaben und die Größe des Unternehmens ist aus Sicht des Aufsichtsrats eine Erweiterung des Vorstands derzeit nicht erforderlich. Die Förderung geeigneter Frauen in Führungspositionen hat für die Gesellschaft einen hohen Stellenwert. Der Aufsichtsrat ist insbesondere der Ansicht, dass für die Bestellung von Vorstandsmitgliedern die berufliche und fachliche Qualifikation im Vordergrund stehen sollte. Sollte künftig eine Veränderung in der Zusammensetzung oder eine Vergrößerung des Vorstands in Betracht kommen, wird der Aufsichtsrat auf dieser Grundlage prüfen, ob die Bestellung einer geeigneten weiblichen Kandidatin in Betracht kommt.

Der Frauenanteil im Vorstand entspricht der festgelegten Zielgröße. Für den Führungskreis 17 unterhalb des Vorstands hat der Vorstand einen Frauenanteil von 2 von 12 (gerundet 16,7 Prozent) festgelegt. Die Zielgröße wurde im Geschäftsjahr realisiert.

5. RISIKO- UND CHANCENBERICHT

Die Kulmbacher Gruppe ist im Rahmen ihrer unternehmerischen Aktivitäten naturgemäß einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt, die den Unternehmenserfolg nachhaltig beeinflussen. Die Beherrschung und Steuerung dieser Risiken ist unter Beachtung von Grenzen der Risikobereitschaft eine Grundvoraussetzung für den Unternehmenserfolg. Unternehmerische Risiken werden grundsätzlich eingegangen, wenn diese beherrschbar sind und die mit ihnen verbundenen Chancen angemessene Erträge generieren. Aus diesem Grund ist ein wirksames Risikomanagement ein Erfolgsfaktor zur nachhaltigen Sicherung der Unternehmensgruppe. Gemäß § 91 Abs. 2 AktG hat der Vorstand der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft in seiner Gesamtverantwortung für den Konzern ein Überwachungssystem zur frühzeitigen Erkennung und Bewertung von Risikopositionen eingerichtet, um den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Entwicklungen früh zu erkennen. In das Risikomanagementsystem sind alle voll konsolidierten Unternehmen der Kulmbacher Gruppe eingebunden.

Das Risikoüberwachungssystem der Kulmbacher Gruppe ist fester Bestandteil der Unternehmensführung und besteht aus folgenden Komponenten:

CONTROLLING-INSTRUMENTE

Das Controlling informiert den Vorstand, die Geschäftsführer der Tochtergesellschaften sowie alle verantwortlichen Entscheidungsträger in der Kulmbacher Gruppe regelmäßig und zeitnah anhand monatlicher Kennzahlen sowie Ergebnis- und Finanzberichten über die wirtschaftliche Lage der Unternehmensgruppe unter Einschätzung möglicher Risiken.

R ISIKOMANAGEMENTSY S TEM

Um Risiken rechtzeitig identifizieren, bewerten und um entsprechende Gegensteuerungsmaßnahmen einleiten zu können, hat der übergeordnete Konzern ein Risikomanagementsystem etabliert. Hierunter wird ein nachvollziehbarer, alle Unternehmensaktivitäten umfassender Regelkreislauf verstanden, der ein systematisches und permanentes Vorgehen umfasst. Dabei werden folgende Phasen definiert: Identifikation - Bewertung - Steuerung/​Kontrolle - Dokumentation. Wichtiger Bestandteil ist eine datenbankgestützte Softwarelösung, mit der Risiken sowie deren geschätzte Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenspotentiale für einen Drei-Jahres-Zeitraum quartalsweise erfasst, systematisiert und ausgewertet werden.

Wichtiger Bestandteil zur Risikofrüherkennung ist das zertifizierte Qualitätsmanagement der Kulmbacher Gruppe. Klar strukturierte und eindeutig dokumentierte Prozesse im Rahmen des Qualitätsmanagements sorgen nicht nur für Transparenz, sondern sind eine Vorbedingung für den Handel zur Vermarktung von Produkten der Nahrungsmittelindustrie.

Das Risikomanagementsystem ist ein Bestandteil des Steuerungs- und Berichtsprozesses im Unternehmen und stellt die systematische Erfassung und Bewertung von Risiken sicher. Dadurch ist gewährleistet, dass die relevanten Informationen an die verantwortlichen Entscheidungsträger weitergeleitet werden.

Das Risikoberichtssystem der Kulmbacher Gruppe besteht aus folgenden Komponenten:

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Risikomanagement-Handbuch

Risiko-Reporting-System

Quartals-Risikomatrix

Ad-hoc-Berichte

Das Risikomanagement-Handbuch dokumentiert alle aufbau- und ablauforganisatorischen Rahmenbedingungen und gilt für alle Gesellschaften der Kulmbacher Gruppe. Das Risiko-Reporting-System dient der strukturierten Erfassung von Risiken nach Eintrittswahrscheinlichkeit und potenzieller Schadenshöhe. Bestehende Gegensteuerungsmaßnahmen werden dargestellt und mögliche weitere Schritte vorgeschlagen. In dringenden Fällen werden neu eintretende oder erhöhte Risiken ad hoc gemeldet und ein sofortiger Handlungsbedarf angezeigt. Die Risikomatrix fasst die einzelnen Risikomeldungen zusammen und stellt das gesamte Risikokapital der Unternehmensgruppe dar. Die Gesamtverantwortung liegt beim Vorstand der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft. Der Vorstand kann anhand der Risikomatrix und der Handlungsempfehlungen der Risikoverantwortlichen im Bedarfsfall Maßnahmen einleiten, um mögliche Risiken abzuwenden.

Die Geschäftsrisiken werden hinsichtlich ihrer Folgen über den Zeitraum ihres Entstehens eingeschätzt, analysiert und bewertet. Dabei werden die finanziellen Auswirkungen für die Kulmbacher Gruppe wie folgt klassifiziert und die Eintrittswahrscheinlichkeiten festgelegt:

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Finanzielle Auswirkungen
Unwesentliche finanzielle Auswirkungen < 250 T€
Geringe finanzielle Auswirkungen 250 T€ - 1.000 T€
Wesentliche finanzielle Auswirkungen >1.000 T€ - 5.000 T€
Erhebliche finanzielle Auswirkungen > 5.000 T€

Zur Quantifizierung der Risiken wurden folgende Eintrittswahrscheinlichkeiten definiert:

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Eintrittswahrscheinlichkeiten
Geringe Eintrittswahrscheinlichkeit 0 % - 15 %
Mittlere Eintrittswahrscheinlichkeit >15 % - 50 %
Hohe Eintrittswahrscheinlichkeit > 50 % - 75 %
Sehr hohe Eintrittswahrscheinlichkeit >75 % - 100 %

Als Hauptrisikofelder wurden identifiziert:

ABSATZ- UND MARKTRISIKEN

Der vornehmlich demografisch bedingte Rückgang der Biernachfrage wird zusätzlich durch ein verändertes Verbraucherverhalten beeinflusst. Die Konsumenten sind beispielsweise zurückhaltender beim Kauf von Markenartikeln. Deshalb verfolgt die Kulmbacher Gruppe die Strategie, mit Getränkespezialitäten, alkoholfreien Bieren und Biermischgetränken, Verpackungsinnovationen und Kundenbindungsprogrammen den geänderten Kundenwünschen zu entsprechen. Überkapazitäten in der Getränkebranche und der Konzentrationsprozess im Lebensmittel- und Getränkefachgroßhandel engen den Kalkulationsspielraum ein. Die Marktmacht der Handelsketten kann aufgrund der starken Wettbewerbssituation zu zusätzlichen Zugeständnissen bei den Verkaufskonditionen führen. Das Marktrisiko und das Risiko aufgrund veränderten Konsumentenverhaltens schätzen wir im Segment Handel aufgrund der Nischenstrategie mit alkoholfreien Bieren, Biermischgetränken und Bierspezialitäten in der Bügelverschlussflasche als gering ein. Höher sind die Risiken im Gastronomie- und Exportgeschäft durch drohende Betriebsaufgaben oder Insolvenzen. Bei diesen Risiken ist eine hohe Eintrittswahrscheinlichkeit anzusetzen und das hieraus resultierende finanzielle Risiko wird im Eintrittsfall im unteren einstelligen Millionenbereich und damit als wesentlich eingeschätzt.

BESCHAFFUNGSRISIKEN

Wahrscheinliche Preissteigerungsrisiken auf den Beschaffungsmärkten werden durch den Abschluss mittelfristiger Kontrakte oder ein präventives Lieferantenmanagement abgesichert. Die Entwicklung an den Rohstoff- und Energiemärkten unterliegt einem laufenden Monitoring und sobald Handlungsbedarf angezeigt ist, werden entsprechende Kontrakte abgeschlossen. Dabei spielt die Lieferkettenthematik aufgrund ausreichender Alternativen bei der Lieferantenauswahl und eine vorausschauende Ressourcenplanung eine untergeordnete Rolle. Die Eintrittswahrscheinlichkeit wird als gering und die finanziellen Auswirkungen aus diesem Risiko werden als unwesentlich eingestuft. Das wirtschaftliche Risiko ist als unwesentlich zu qualifizieren.

PRODUKTIONSRISIKEN

Die Produktionschargenrückverfolgung und die Qualitätssicherung sind durch ein internes Informationssystem gewährleistet. Die Ausfall- und Störfallrisiken in Produktion und Abfüllung sowie die damit verbundene eventuelle Nichteinhaltung der Lieferfähigkeit werden durch moderne Verfahrenstechniken und permanent kontrollierte Prozessabläufe minimiert. Weiterhin steht innerhalb der Kulmbacher Gruppe ein Produktions- und Logistiknetzwerk zur Verfügung, das bei möglichen Anlagenausfällen bei Vollauslastung greift; dabei können erhöhte Kosten durch die Inanspruchnahme von Fremddienstleistungen in Abfüllung und Logistik entstehen. Das bei einer geringen Eintrittswahrscheinlichkeit als wesentlich eingestufte Restrisiko liegt bei zwei Millionen €.

R ISIKEN DER INFORMATIONSTECHNOLOGIE

Die Kulmbacher Gruppe prüft und nimmt die Chancen der Digitalisierung kontinuierlich wahr. Die bestehenden IT-Systeme sowie die IT-Schutz- und -Sicherheitseinrichtungen werden laufend weiterentwickelt und optimiert. Risiken, die im Schadensfall eine Unterbrechung der Geschäftsprozesse aufgrund von IT-Systemausfällen oder den Verlust oder die Verfälschung von Daten zur Folge haben könnten, werden deshalb über den gesamten Lebenszyklus der Applikationen und IT-Systeme hinweg identifiziert und bewertet. Das Risiko eines möglichen Ausfalls zentraler IT-Systeme wird durch redundante Systeme, Ersatzlieferverträge oder eine Notstromaggregat-Versorgung vermieden. Der Systembetrieb könnte im Notfall innerhalb kurzer Zeit wiederaufgenommen werden. Es sind IT-Systeme im Einsatz, die Schäden durch Cyberattacken und Virenangriffe auf die IT-Infrastruktur abwenden sollen. Teilweise betreiben externe Partner IT-Systeme für die Kulmbacher Gruppe. Für diese Dienstleister hat die Kulmbacher Gruppe hohe Standards bezüglich der eingesetzten Hard- und Software sowie des Datenschutzes festgelegt. Das Management schätzt aufgrund der getroffenen Sicherheitsvorkehrungen bei den IT-Risiken die Eintrittswahrscheinlichkeit als gering und die daraus resultierenden finanziellen Auswirkungen als unwesentlich ein.

PERSONAL RISIKEN

Der demografische Wandel, eine strukturschwache Region und der Mangel an IT- und Fachspezialisten sorgen für Herausforderungen bei der Besetzung der offenen Stellen. Nicht besetzte Stellen können zur Überbelastung des vorhandenen Personals führen bzw. die technische Fortentwicklung sowie die Weiterentwicklung der Betriebsabläufe hemmen. Mit ihrer Personalbeschaffungsstrategie und durch Mitarbeiterentwicklung und Nachfolgeplanung wirkt die Unternehmensgruppe hier frühzeitig entgegen, wodurch es gelingt, die Eintrittswahrscheinlichkeit gering zu halten. Um Fach- und Führungskräfte langfristig an die Unternehmen zu binden, bietet die Kulmbacher Gruppe eine leistungsbezogene Entgeltstruktur sowie angemessene Sozialleistungen. Das Management rechnet aktuell bei diesen Risiken mit geringen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.

RISIKEN AUS AKQUISITIONEN UND BETEILIGUNGEN

Akquisitionen oder Beteiligungen bieten der Kulmbacher Gruppe die Chance, ihr Kernabsatzgebiet auszudehnen oder ihr Markenportfolio zu erweitern. Bei Akquisitionen besteht das unternehmerische Risiko, dass sich das erworbene Unternehmen oder die erworbene Marke wirtschaftlich nicht wie erwartet im Markt entwickelt und die mit seinem Erwerb erfolgten Umsatz-, Ergebnis- und Cashflow-Ziele nicht erreicht oder dass die angenommenen Synergieeffekte mit der Kulmbacher Gruppe nicht erzielt werden. In einem solchen Fall ist eine ergebniswirksame Wertberichtigung auf die bilanzierten Vermögenswerte der betroffenen zahlungsmittelgenerierenden Einheit (entspricht einer Beteiligung oder Marke) im Konzernabschluss vorzunehmen und gegebenenfalls im Jahresabschluss der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft eine Abwertung des Beteiligungsbuchwertes zu bilanzieren. Die im laufenden Geschäftsjahr durchgeführten Impairment-Tests ergaben keine Anzeichen für eine Wertminderung der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten. Aufgrund der bisherigen Geschäftsentwicklung rechnen wir auch bei den künftigen Überprüfungen mit positiven Ergebnissen. Durch Veränderungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind Wertberichtigungen bei den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten jedoch nicht auszuschließen. Die Eintrittswahrscheinlichkeit des Risikos schätzen wir als mittel ein, wobei die daraus resultierenden finanziellen Auswirkungen im Eintrittsfall als erheblich anzusehen sind und bis zu einem oberen einstelligen Millionenbetrag reichen können.

RECHTLICHE RISIKEN

Rechtliche Risiken können unter anderem durch die Änderung der rechtlichen Rahmenbedingungen insbesondere beim Verbraucherschutz, beim Gewährleistungsrecht und im Lebensmittelrecht oder durch Rechtsstreitigkeiten mit Wettbewerbern, Geschäftspartnern oder Kunden hervorgerufen werden. Das Management rechnet bei diesen rechtlichen Risiken mit einer geringen Wahrscheinlichkeit und geringen finanziellen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Schwebende Rechtsstreitigkeiten, die die Unternehmensgruppe wesentlich finanziell gefährden, sind nicht gegeben. Im Bedarfsfall trägt die Kulmbacher Gruppe in ausreichendem Maß Vorsorge in Form von Rückstellungen.

Insbesondere auch aus der Änderung von Besteuerungsgrundlagen bei der Biersteuer, können sich Auswirkungen auf das Ergebnis und die Liquidität der Kulmbacher Gruppe ergeben. Derzeit schätzen wir die Eintrittswahrscheinlichkeit aufgrund der bestehenden Gesetzeslage zu einer möglichen Änderung der Besteuerung für Biermischgetränke als mittelfristig nicht gegeben ein.

FINANZIELLE RISIKEN

Das Unternehmen sieht sich den folgenden Risiken durch den Einsatz von Finanzinstrumenten ausgesetzt: Ausfallrisiken, Liquiditätsrisiken sowie Zinsrisiken.

Das Ausfallrisiko liegt in der Verschlechterung der wirtschaftlichen Verhältnisse von Kreditnehmern und Kunden des Unternehmens begründet. Daraus resultieren zum einen die Gefahr des teilweisen oder vollständigen Ausfalls vertraglich vereinbarter Zahlungen bzw. Leistungen und zum anderen bonitätsbedingte Wertminderungen bei Finanzinstrumenten. Ein IT-gestütztes Überwachungssystem gewährleistet die operative Messung und Steuerung der Kreditrisiken. Im Rahmen der Finanzsteuerung werden die Kreditpositionen und die Kreditengagements laufend überprüft sowie zeitnah Bonitäts- und Fristigkeitsanalysen durchgeführt. Absatzfinanzierungen in der Gastronomie werden durch einen effektiven Vertragsüberwachungsprozess abgesichert. Ein effizientes Debitorenmanagement zeigt rechtzeitig Bonitätsveränderungen und mögliche Ausfallrisiken an und leitet umgehend Gegenmaßnahmen ein, um mögliche Zahlungsausfälle zu vermeiden. Die Bemessung des Ausfallrisikos basiert auf einzelfallbezogenen Analysen. Ein verstärktes Augenmerk liegt nach wie vor auf den Gastronomiekunden. Bei einigen ist nach überstandener Corona-Pandemie das wirtschaftliche Überleben aufgrund der indirekten Auswirkungen aus den Kriegen in der Ukraine und in Nahost sowie steigenden Kosten und fehlendem Personal nicht gesichert. Dabei ist mit erhöhten Zahlungsausfällen zu rechnen, deren Eintrittswahrscheinlichkeit teilweise bis zu 50 Prozent betragen und in Summe eine finanzielle Auswirkung von maximal einer Million Euro erreichen kann. Dem erhöhten Risiko wird bei Bedarf durch eine Erhöhung der Wertberichtigung Rechnung getragen.

Unter dem Liquiditätsrisiko im engeren Sinne wird das Risiko verstanden, dass das Unternehmen gegebenenfalls nicht genügend Finanzierungsmittel besitzt, um seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Unter das Liquiditätsrisiko fällt auch, dass bei Bedarf nicht ausreichend liquide Mittel zu den erwarteten Konditionen beschafft werden können. Aufgabe des Liquiditäts-Managements ist es, den prognostizierten Bedarf unter normalen Marktbedingungen zu marktüblichen Konditionen zu finanzieren und so die jederzeitige Liquidität des Konzerns sicherzustellen. Der Kulmbacher Gruppe stehen auch weiterhin in angemessenem und ausreichendem Umfang nicht in Anspruch genommene Kreditlinien zur Verfügung. Auch die Eigenkapitalausstattung der Unternehmensgruppe ist als solide zu bewerten. Wir schätzen die Eintrittswahrscheinlichkeit des Liquiditätsrisikos als gering ein. Die finanziellen Auswirkungen werden als unwesentlich eingestuft.

Marktrisiken resultieren aus einer möglichen Veränderung von Risikofaktoren, die zu einer Verringerung des Marktwerts der diesen Risikofaktoren unterliegenden Transaktionen führen. Neben dem Zinsänderungsrisiko ist die Kulmbacher Gruppe keinen weiteren wesentlichen Marktrisiken ausgesetzt. Aufgabe des Zinsrisiko-Managements ist es, das Zinsänderungsrisiko zu minimieren. Der Konzern unterliegt lediglich im Rahmen der kurzfristigen Fremdfinanzierung einem Zinsänderungsrisiko, weil diese in der Regel zu variablen Konditionen erfolgt. Alle übrigen Mittelaufnahmen basieren auf fixen Zinssätzen. Kundendarlehen werden variabel verzinst, sind überwiegend aber unverzinslich bzw. niedrigverzinslich. Zu den quantitativen Erläuterungen wird auf den Konzernanhang im Kapitel "Finanzinstrumente und Risikomanagement" verwiesen. Wir schätzen die Eintrittswahrscheinlichkeit als gering und die finanziellen Auswirkungen als unwesentlich ein.

Risiken für Sach- und Haftungsschäden sind, soweit möglich, durch verbundweite Versicherungen in ausreichendem Maße abgedeckt. Auch hier erachten wir die Eintrittswahrscheinlichkeit für gering und die finanziellen Auswirkungen für unwesentlich.

In Summe werden derzeit die finanziellen Risiken als beherrschbar eingeschätzt.

G ESAMTAUSSAGEN ZUR RISIKOSITUATION DER UNTERNEHMENSGRUPPE

Bei der Erstellung des Berichts waren keine Risiken erkennbar, die den Fortbestand der Kulmbacher Gruppe gefährden könnten. Die Risikotragfähigkeit ist gewährleistet. Die Risikostruktur der Kulmbacher Gruppe hat sich, trotz der alle Verbraucher betreffenden allgemeinen Inflationssteigerungen im Geschäftsjahr 2024 nicht wesentlich gegenüber dem Vorjahr verändert, da die Kostensteigerungen zumindest anteilig an die Kunden weitergegeben werden und geringe Risiken in den Lieferketten enthalten sind. Die Einschätzung der Gesamtrisikosituation ist das Ergebnis der zusammengefassten Betrachtung aller Einzelrisiken. Die Gesamtrisikoquantifizierung erfolgt in Euro und wird dem Eigenkapital sowie der bestehenden bzw. darüber hinaus abrufbaren Liquidität im Rahmen der Risikotragfähigkeitsanalyse gegenübergestellt. Aus heutiger Sicht hat die Risikoüberprüfung keine bestandsgefährdenden Risiken identifiziert, die allein oder in Kombination die unternehmerische Tätigkeit der Kulmbacher Gruppe gefährden könnten. Die Risikoindikatoren der Kulmbacher Gruppe finden im Risikomanagementsystem der Paulaner Brauerei Gruppe GmbH & Co. KGaA, München, Berücksichtigung. Der Vorstand sieht weiterhin eine solide Basis für die künftige Entwicklung der Kulmbacher Gruppe und stellt mit einem systematischen Strategie- und Planungsprozess die erforderlichen Ressourcen zur Verfügung, die für die Nutzung der Chancen notwendig sind.

CHANCENBERICHT

Einen Wettbewerbsvorteil der Kulmbacher Gruppe bietet das breitgefächerte Sortiment mit unterschiedlichen Bierspezialitäten, alkoholfreien Bieren, Biermischgetränken und alkoholfreien Erfrischungsgetränken.

Auf einem stagnierenden und rückläufigen Markt liegen nachhaltige Chancen und größte Entwicklungspotenziale unverändert bei den Marken MÖNCHSHOF, KEILER, KULMBACHER und BAD BRAMBACHER. Sie bilden die Schwerpunkte der Markenstrategie sowie der Vertriebs- und Distributionsaktivitäten im Jahr 2025. Im Frühjahr werden die alkoholfreien Neuprodukte Mönchshof Natur Radler Blutorange 0,0 % und Mönchshof Alkoholfrei Hell in das Sortiment aufgenommen. Ähnlich wie mit der erfolgreichen Markteinführung des Mönchshof Natur Radler Blutorange im vergangenen Geschäftsjahr, sollen diese Produkte für einen weiteren Wachstumsschub sorgen. Gezielte Werbemaßnahmen im Hörfunk und in den sozialen Medien sollen dazu beitragen, den Bekanntheitsgrad der Marke MÖNCHSHOF außerhalb der Kernabsatzgebiete zu steigern. Zusätzlich soll ein erweitertes Angebot in den Gastronomieobjekten der Kulmbacher Gruppe die Markenstärke ausbauen.

Die Pils-Marke KULMBACHER erfreut sich größter Beliebtheit und genießt unter Bierkennern einen gewissen Kultstatus. Nach der sehr erfolgreichen Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr soll die Marktführerschaft des Kulmbacher Edelherb in Nordbayern weiter gestärkt und konsequent ausgebaut werden. Um dieses Ziel zu erreichen, werden Kulmbacher Edelherb und Kulmbacher Edelherb Alkoholfrei 0,0 % gemeinsam vermarktet. Bei der Marke KEILER steht für die Produkte Keiler Kellerbier, Keiler Helles, Keiler Pils und Keiler Hefe-Weißbier die Distributionsausdehnung in den klar definierten Vertriebsregionen Nordbayern und Hessen im Vordergrund. Für die Weißbier-Marke KAPUZINER ist die Stärkung der Marktposition in Nordbayern geplant. Dafür sind gezielte Werbemaßnahmen und Promotionsaktionen für die Produkte Kapuziner Weißbier und Kapuziner Alkoholfrei vorgesehen. Der Fokus bei den Regionalmarken STERNQUELL und WÜRZBURGER HOFBRÄU liegt auf dem Ausbau und der Festigung der Marktführerschaft im jeweiligen Kernabsatzgebiet.

Im Bereich der alkoholfreien Erfrischungsgetränke strebt die Marke BAD BRAMBACHER mit der Garten-Limonade und den Mineralwässern - insbesondere im Glas-Mehrweggebinde - weiteres Wachstum an. Bei der hochpreisigen Garten-Limonade unterstützen Mediawerbung und Verkaufsförderungsaktivitäten die Ausweitung der Kernabsatzgebiete. Mit der Einführung der neuen Garten-Limonade Mirabelle-Zitrone im Frühjahr 2025 erfüllt BAD BRAMBACHER den Wunsch der Konsumenten nach einer weiteren Geschmacksrichtung.

Um den Bekanntheitsgrad der Marken in der Öffentlichkeit weiter zu erhöhen, organisiert und führt das Eventteam der Kulmbacher Gruppe als kompetenter und leistungsfähiger Geschäftspartner ausgewählte und werbewirksame Veranstaltungen durch. Der Einsatz des Online-Marketings ist unverzichtbar, um auch jüngere Zielgruppen verstärkt anzusprechen. In den sozialen Netzwerken wird über alle wichtigen Aktivitäten rund um die Marken berichtet, auf Veranstaltungen und Events hingewiesen und im Nachgang werden die Eindrücke der Markendarstellung vermittelt.

Produktinnovationen und Sortimentsergänzungen kompensieren Absatzmengenrückgänge bei den traditionellen Biersorten und Gebinden. In einem stagnierenden und rückläufigen Markt sorgen sie für Wachstum und tragen damit entscheidend zum Unternehmenserfolg bei. Eine Stärkung der Marktanteile soll zwar vorrangig über das Wachstum der eigenen Marken durch eine Intensivierung der Distribution in den Kernabsatzgebieten erfolgen. Für weiteres Wachstum sind jedoch auch sich bietende Chancen durch die Akquisition regionaler Biermarken zu nutzen.

6. ABHÄNGIGKEITSBERICHT

Die Paulaner Brauerei Gruppe GmbH & Co. KGaA, München, ist mit mehr als 50 Prozent am Grundkapital der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft beteiligt. Der Vorstand hat daher für das Geschäftsjahr 2024 einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen gemäß § 312 AktG erstellt. Dieser Bericht schließt mit folgender Erklärung des Vorstands:

"Nach den Umständen, die uns jeweils im Zeitpunkt der Vornahme der Rechtsgeschäfte bekannt gewesen sind, haben unsere Gesellschaft sowie unsere Tochtergesellschaften bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten. Rechtsgeschäfte mit Gesellschaften, die keine verbundenen Unternehmen sind, wurden weder auf Veranlassung noch im Interesse der Paulaner Brauerei Gruppe GmbH & Co. KGaA, München, der Schörghuber Stiftung & Co. Holding KG, München, der Heineken International B. V., Amsterdam, oder einem anderen mit diesen Gesellschaften verbundenen Unternehmen getätigt. Berichtspflichtige andere Maßnahmen sind im Geschäftsjahr weder getroffen noch unterlassen worden. Nachteile sind für unser Unternehmen nicht entstanden."

7. PROGNOSEBERICHT

Für die deutsche Wirtschaft ist nach zwei Rezessionsjahren im Jahr 2025 nur mit einem geringen Wachstum von 0,3 Prozent zu rechnen. Die globalen Krisen haben deutliche Spuren in der deutschen industrie- und exportorientierten Volkswirtschaft hinterlassen. 18 Die Inflationsrate hat sich im Jahr 2024 mit 2,2 Prozent wieder normalisiert. 19 Geblieben sind die grundlegenden strukturellen Probleme wie der Arbeits- und Fachkräftemangel, das hohe Maß an Bürokratie und die Investitionsdefizite im privaten und öffentlichen Bereich. Auch im kommenden Jahr dürfte es stärkere Reallohnzuwächse geben, wenn mit der wieder niedrigeren Inflationsrate ein wichtiger Treiber wegfällt. Aufgrund nicht gelöster gesellschafts- und wirtschaftspolitischer Themen sind Privathaushalte und Unternehmen weiterhin sehr verunsichert.

Hohe Kosten für Rohstoffe, Energie, Logistik und Personal sowie der Preisdruck durch die führenden Lebensmitteleinzelhandelsketten wegen des Überangebots an Biermarken und der Aktionspreise der großen Brauereikonzerne werden die ohnehin schwierige wirtschaftliche Lage regionaler Brauereien, die zu deutlich höheren Stückkosten produzieren 20 , noch verschärfen und den Konzentrations- und Kapazitätsanpassungsprozess in einem langfristig rückläufigen Getränkemarkt in Deutschland weiter beschleunigen. Bei den Konzernen der Getränkeindustrie werden Restrukturierung, Betriebs- und Standortschließungen sowie Kapazitätsanpassungen ein Dauerthema wegen vorhandener Überkapazitäten und des hohen Kostendrucks bleiben. 21 Der langfristig rückläufige Absatztrend bei den deutschen Brauereien wird aufgrund der demografischen Entwicklung und sich verändernden Konsumgewohnheiten fortbestehen. 22

Trotz dieser unsicheren Marktgegebenheiten setzt die Kulmbacher Gruppe weiter auf ihre regionalen Bierspezialitäten und fördert den Vertrieb von alkoholfreien Biersorten und Biermischgetränken. Mit den Kernkompetenzen bei der Herstellung der Bügelverschlussmarken MÖNCHSHOF, KEILER und KAPUZINER wird in einem rückläufigen Biermarkt weiteres Wachstum geschaffen. Die regionalen Biermarken KULMBACHER, STERNQUELL, WÜRZBURGER HOFBRÄU, BRAUSTOLZ und SCHERDEL sichern aufgrund der guten Distributionsstruktur und der engen Vernetzung mit den regionalen Getränkefachgroßhandelsunternehmen die Kernabsatzgebiete und ermöglichen weitere Marktanteilsgewinne. Bei den alkoholfreien Getränken setzt die Kulmbacher Gruppe mit der Sortenvielfalt der Marke BAD BRAMBACHER bei Mineralwasser und Erfrischungsgetränken und der Garten-Limonade verstärkt auf die Themen Umwelt und Natürlichkeit. Das Produktportfolio und die Markenstärke der Wachstumsmarken bieten der Kulmbacher Gruppe die Chance, weitere Marktanteile hinzuzugewinnen. Auf der Grundlage der Marken- und Vertriebsstrategie sowie der Kompetenz für Getränkespezialitäten ist es für die Kulmbacher Gruppe von besonderer Bedeutung, auch weiterhin bei der Entwicklung, der Herstellung und dem Verkauf der Produkte auf die aktuellen Konsumententrends einzugehen und den Markt aktiv mitzugestalten.

Das Geschäftsfeld der Getränkefachmärkte bietet die Chance, das Getränkesortiment der Kulmbacher Gruppe vorrangig zu präsentieren, zu vermarkten und für eine nachhaltige Marktdurchdringung zu sorgen. Dies geschieht zum einen durch eine gezielte Akquisition neuer Standorte und das Optimieren der Getränkeabholmarktnetze, zum anderen durch eine gezielte Neupositionierung und Neugestaltung der Markgrafen-Getränkemärkte als Marktplätze für typisch regionale Getränkespezialitäten. Zusätzlich sichern die eigenen Markgrafen-Getränkemärkte Wachstumspotentiale für neue Produkte aus der Unternehmensgruppe. Neben einer ansprechenden Sortimentspräsentation ausgewählter Biere und alkoholfreier Getränke in neugestalteten Verkaufsräumen stellt der Kundenservice der Marktleiter einen wesentlichen Erfolgsfaktor dar. Im Geschäftsfeld der Getränkefachmärkte liegt die Kernaufgabe darin, die Ergebnissituation durch Standardisierung der Prozessabläufe und Standortoptimierung deutlich zu verbessern, um diese nachhaltig betreiben und sichern zu können.

ENTWICKLUNG IM QUALITÄTS- UND UMWELTMANAGEMENT

Der hohe Qualitätsanspruch in allen Unternehmensbereichen und das Umweltmanagement sind Ansporn für die konsequente und stetige Weiterentwicklung sowie das Setzen neuer Maßstäbe. Neue Möglichkeiten der Wärmeerzeugung, beispielsweise mit Wasserstoff oder Strom als Alternative werden in Betracht gezogen und der Einsatz alternativer Energien zum Gas vorangetrieben. Die ambitionierten Kennzahlenwerte für den Wasser-, Strom- und Wärmeverbrauch sollen im Geschäftsjahr 2025 mindestens auf dem im Geschäftsjahr 2024 erreichten Niveau gehalten und, wo möglich, durch Prozessoptimierung und den Einsatz von energiesparenden Anlagen und Maschinen gesteigert werden. Darüber hinaus werden die im Qualitätsmanagement erworbenen Zertifizierungen regelmäßig erneuert.

MITARBEITERENTWICKLUNG

Zielsetzung ist es, auch künftig in die Aus-, Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu investieren und neue, gut ausgebildete Fach- und Führungsnachwuchskräfte zu gewinnen. Die Anzahl der Mitarbeitenden soll bei dem geplanten Geschäftsverlauf im kommenden Geschäftsjahr auf dem Niveau des Vorjahres gehalten werden.

ARBEITSSICHERHEIT

Im Geschäftsjahr 2025 soll die Unfallquote in der Kulmbacher Unternehmensgruppe des abgelaufenen Geschäftsjahres weiter minimiert werden. Dieses Ziel soll durch regelmäßige Schulungsmaßnahmen und praxisbezogene Ausbildung erreicht werden.

GESAMTAUSSAGE ZUR VORAUSSICHTLICHEN GESCHÄFTSENTWICKLUNG

Die Auswirkungen des Kaufkraftverlusts wegen gestiegener Energiekosten und weiter steigender Nahrungsmittelpreise sowie das Fehlen von qualifizierten Servicekräften werden sich in der Gastronomie voraussichtlich weiterhin in einem rückläufigen Absatz zeigen. Im Handelssegment werden die Konsumenten vermehrt zu günstigeren Produkten in den Discountern greifen und weniger höherpreisige Markenartikel konsumieren.

Für das Geschäftsjahr 2025 streben wir in einem wettbewerbsintensiven Marktumfeld und trotz der zu erwartenden weiterhin inflationsbedingt hohen Lebensmittelpreise sowohl für die Kulmbacher Gruppe als auch für die Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft eine leichte Umsatzsteigerung im unteren einstelligen Prozentbereich an. Das EBIT des Kulmbacher Konzerns soll im Jahr 2025 über dem des Berichtsjahrs und im unteren zweistelligen Millionenbereich liegen, das EBIT der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft soll im kommenden Jahr wieder den oberen einstelligen Millionenbereich erreichen. In dieser Ergebnisprognose spiegeln sich die weiterhin hohen Rohstoff-, Energie-, Logistikkosten sowie die voraussichtlichen Tariferhöhungen wider. Für den Free Cashflow wird unter anderem aufgrund der im Vergleich zu den Vorjahren niedrigeren Investitionen weiterhin mit einem Wert für die Kulmbacher Gruppe im unteren zweistelligen Millionenbereich gerechnet, während bei der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft eine Steigerung auf den oberen einstelligen Millionenbereich erwartet wird.

Sollten sich im Laufe des Geschäftsjahres deutliche Veränderungen des derzeit prognostizierten wirtschaftlichen Umfelds sowie am geplanten Geschäftsverlauf ergeben und in der Folge das Erfordernis zur Anpassung der aus heutiger Sicht getroffenen Aussagen zur Geschäftsentwicklung bestehen, werden wir diese im halbjährlichen Zwischenbericht veröffentlichen und erläutern.

 

Kulmbach, 28. Februar 2025

Kulmbacher Brauerei
Aktien-Gesellschaft

Dr. Jörg Lehmann, Vorstand Vertrieb und Marketing, Sprecher

Mathias Keil, Vorstand Finanzen und Technik

1 Brauwelt Nr. 15/​24 vom 25. Juli 2024, S. 538
2 Ergebnis der Periode vor Zinsen und Ertragsteuern
3 https:/​/​www.tagesschau.de/​wirtschaft/​konjunktur/​bip-rezession-100.html#
4 Pressemitteilung Statistisches Bundesamt Nr. 044 vom 3. Februar 2025
5 Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 18. Januar 2025
6 Pressekonferenz des Bayerischen Brauerbundes e. V. vom 6. Februar 2025
7 Verband deutscher Mineralbrunnen e.V.; vorläufige Branchendaten vom 28.01.2025
8 NielsenIQ, Bügelbiermarkt-Marktanteil_​Absatz 2022+2023+2024
9 NielsenIQ, Sortenentwicklung_​je Region_​1, Stand 31.12.2024
10 NielsenIQ, Stand 31.12.2024
11 NielsenIQ, Stand 31.12.2024
12 NielsenIQ, Stand 31.12.2024
13 NielsenIQ, Stand 31.12.2024
14 NielsenIQ, Stand 31.12.2024
15 NielsenIQ Power BI, Stand 31.12.2024
16 Jahrbuch Prävention Geschäftszahlen der Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe 2024/​25 S. 83
17 Führungskräfte, die an den Vorstand direkt berichten
18 Pressemitteilung Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz vom 29. Januar 2025 - Jahreswirtschaftsbericht 2025
19 Pressemitteilung Nr. 020 Statistisches Bundesamt vom 16. Januar 2025
20 Bayerische Rundschau vom 21./​22. Dezember 2024
21 Handelsblatt Nr. 2 vom 3./​4./​5. Januar 2025
22 Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 18. Januar 2025

Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2024

AKTIVA

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[T€] Anhang 31.12.24 31.12.23
Immaterielle Vermögenswerte II.B.1 2.843 2.935
Leasingnutzungsrechte II.B.2 35.171 37.096
Sachanlagen II.B.3 129.479 128.088
At Equity bewertete Anteile II.B.4 939 853
Langfristige Finanzanlagen II.B.5 3.613 3.673
Langfristige Leasingforderungen II.B.2 2.113 2.119
Langfristige Aktiva 174.158 174.764
Vorräte II.B.6 23.752 23.761
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen II.B.7 22.897 25.765
Kurzfristige Finanzanlagen II.B.8 1.296 1.272
Kurzfristige Leasingforderungen II.B.2 885 764
Steuererstattungsansprüche II.B.9 38 260
Übrige Forderungen und Vermögenswerte II.B.10 9.060 8.597
Liquide Mittel II.B.11 24.276 16.070
Kurzfristige Aktiva 82.204 76.489
SUMME AKTIVA 256.362 251.253

PASSIVA

[T€] Anhang 31.12.24 31.12.23
Gezeichnetes Kapital 8.600 8.600
Kapitalrücklage 31.019 31.019
Gewinnrücklage 45.425 42.472
Eigenkapital II.B.12 85.044 82.091
Langfristige Finanzverbindlichkeiten II.B.13 15.043 13.522
Langfristige Leasingverbindlichkeiten II.B.2 31.691 33.037
Übrige langfristige Verbindlichkeiten II.B.14 447 504
Pensionsrückstellungen II.B.15 10.143 9.505
Übrige langfristige Rückstellungen II.B.20 2.110 1.304
Passive latente Steuern II.B.16 13.529 13.265
Langfristige Verbindlichkeiten 72.963 71.137
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten II.B.17 4.628 5.026
Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten II.B.2 7.654 7.644
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen II.B.18 22.400 25.707
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten II.B.19 12.114 11.195
Kurzfristige Rückstellungen II.B.20 50.315 47.998
Steuerverbindlichkeiten II.B.21 1.244 455
Kurzfristige Verbindlichkeiten 98.355 98.025
SUMME PASSIVA 256.362 251.253

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung vom 1. Januar bis 31. Dezember 2024

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[T€] Anhang 2024 2023
Umsatzerlöse II.A.1 290.871 281.992
Sonstige betriebliche Erträge II.A.2 4.146 2.890
Bestandsveränderung -208 1.349
Materialaufwand II.A.3 -113.455 -113.302
Personalaufwand II.A.4 -63.824 -59.602
Abschreibungen II.B.1 - 3 -28.785 -28.934
Sonstige betriebliche Aufwendungen II.A.5 -76.197 -74.397
Operatives Ergebnis 12.548 9.996
Ergebnis aus at Equity bewerteten Anteilen II.B.4 117 124
Zinserträge II.A.6 558 385
Zinsaufwendungen II.A.7 -2.226 -1.573
Sonstiges Finanzergebnis II.A.8 -584 -361
Ergebnis vor Steuern 10.413 8.571
Ertragsteuern II.A.9 -3.404 -2.580
Ergebnis der Periode 7.009 5.991
Unverwässertes Ergebnis je Aktie in € II.A.10 2,09 1,78

Konzern-Gesamtergebnisrechnung vom 1. Januar bis 31. Dezember 2024

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[T€] Anhang 2024 2023
Ergebnis der Periode 7.009 5.991
Neubewertung Pensionsrückstellungen II.B.15 -970 397
Ertragsteuereffekt 274 -112
Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden können -696 285
Gesamtergebnis der Periode 6.313 6.276

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung zum 31. Dezember 2024

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[T€] Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Kumulierte Gewinne 1)
Stand 1.1.2023 8.600 31.019 44.925
Gesamtergebnis der Periode 5.991
Dividende -5.040
Stand 31.12.2023 8.600 31.019 45.876
Gesamtergebnis der Periode 7.009
Dividende -3.360
Stand 31.12.2024 8.600 31.019 49.525
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[T€] Neubewertung Pensionsrückstellungen 1) Summe Eigenkapital
Stand 1.1.2023 -3.689 80.855
Gesamtergebnis der Periode 285 6.276
Dividende -5.040
Stand 31.12.2023 -3.404 82.091
Gesamtergebnis der Periode -696 6.313
Dividende -3.360
Stand 31.12.2024 -4.100 85.044

1) Die Positionen entsprechen in Summe dem Posten "Gewinnrücklage" aus der Bilanz.

Konzern-Kapitalflussrechnung vom 1. Januar bis 31. Dezember 2024

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[T€] Anhang 2024 2023
Ergebnis der Periode 7.009 5.991
Ertragsteueraufwand II.A.9 3.404 2.580
Aufwendungen/​Erträge aus konzernfremden Kommanditisten (+/​-) II.A.8 634 439
Zinsaufwendungen/​Zinserträge (+/​-) II.A.6, II.A.7 1.516 998
Gewinne/​Verluste von assoziierten Unternehmen (-/​+) II.B.4 -117 -124
Wertminderungen/​-aufholungen auf kurzfristige Vermögenswerte (+/​-) 230 407
Abschreibungen/​Zuschreibungen auf langfristige Vermögenswerte (+/​-) 28.887 28.833
Gewinne/​Verluste aus Anlagenabgängen (-/​+) -419 -237
Zunahme/​Abnahme der langfristigen Verbindlichkeiten (+/​-) -212 -781
Zunahme/​Abnahme des Nettoumlaufvermögens (-/​+) 2.960 -3.544
Ausschüttungen von assoziierten Unternehmen 31 34
Erhaltene Zinsen aus betrieblicher Tätigkeit 558 385
Gezahlte Zinsen aus betrieblicher Tätigkeit -4 -6
Gezahlte Ertragssteuern -1.855 -2.250
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit II.C.2 42.622 32.725
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte -700 -971
Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen 542 177
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen -21.948 -28.115
Einzahlungen aus Abgängen von Finanzanlagen 1.694 1.797
Auszahlungen für Investitionen in Finanzanlagen -1.425 -1.551
Erhaltene Zinsen aus der Investitionstätigkeit 152 191
Cashflow aus der Investitionstätigkeit II.C.3 -21.685 -28.472
Auszahlung Dividende -3.360 -5.040
Gewinnausschüttung an konzernfremde Kommanditisten von Tochtergesellschaften -79 -110
Einzahlungen aus der Aufnahme von langfristigen Finanzkrediten 6.000 5.000
Auszahlungen aus der Tilgung von langfristigen Finanzkrediten -5.391 -4.401
Auszahlungen aus der Tilgung von Leasingverbindlichkeiten -8.164 -8.088
Veränderung der sonstigen Finanzverbindlichkeiten -75 -155
Gezahlte Zinsen aus der Finanzierungstätigkeit -1.662 -1.230
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit II.C.4 -12.731 -14.024
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes 8.206 -9.771
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 16.070 25.841
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 24.276 16.070

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2024

der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft

I. ALLGEMEINE ANGABEN

I.A. GRUNDLAGEN

I.A.1. Angaben zum Mutterunternehmen

Die Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Bayreuth unter der Nummer HRB 62 eingetragen. Der Sitz der Gesellschaft ist in Deutschland, 95326 Kulmbach, Lichtenfelser Str. 9.

Die wirtschaftliche Tätigkeit der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft und ihrer Tochtergesellschaften besteht in der Herstellung und im Vertrieb von Bieren und sonstigen alkoholischen und nicht alkoholhaltigen Getränken. Darüber hinaus werden Geschäfte getätigt, die unmittelbar und mittelbar damit zusammenhängen.

I.A.2. Anwendungen der International Financial Reporting Standards (IFRS)

Der Konzernabschluss der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft zum 31. Dezember 2024 wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB), London, wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, und den ergänzenden nach § 315e Abs. 1 und 3 HGB zu beachtenden handelsrechtlichen Vorschriften erstellt. Die Bezeichnung IFRS umfasst auch die noch gültigen International Accounting Standards (IAS). Alle für das Geschäftsjahr 2024 verbindlichen Veröffentlichungen des International Financial Reporting Standards Interpretations Committee wurden ebenfalls berücksichtigt.

Im Geschäftsjahr 2024 wurden folgende Standards, Interpretationen bzw. Änderungen von Standards erstmals angewendet:

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Änderungen an IAS 1 "Darstellung des Abschlusses": Langfristige Schulden mit Nebenbedingungen sowie Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig (EU-Endorsement erfolgt)

Änderungen an IFRS 16 "Leasingverhältnisse": Leasingverbindlichkeiten in einer Sale-and-Leaseback-Transaktion (EU-Endorsement erfolgt)

Änderungen an IAS 7 "Kapitalflussrechnungen" und IFRS 7 "Finanzinstrumente: Angaben": Transparenz von Lieferantenfinanzierungsvereinbarungen (EU-Endorsement ausstehend)

Die erstmalige Anwendung der Standards bzw. deren Änderung hatte keine wesentliche Auswirkung auf die Darstellung der Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage bzw. auf den Konsolidierungskreis des Konzerns. Eine freiwillige vorzeitige Anwendung dieser Standards wurde nicht vorgenommen.

Die folgenden Standards, Interpretationen und Änderungen von Standards sind zwar veröffentlicht, werden aber noch nicht angewendet. Das angegebene Datum bezieht sich auf die Anwendungspflicht aus Konzernsicht. Die künftige Anwendung setzt die Übernahme durch die EU in europäisches Recht voraus.

1. Januar 2025:

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Änderungen an IAS 21 "Auswirkungen von Wechselkursänderungen": Einheitlicher Ansatz bei Tauschbarkeit von einer Währung in eine andere Währung (EU-Endorsement erfolgt)

1. Januar 2026:

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Änderungen an IFRS 9 "Finanzinstrumente" und IFRS 7 "Finanzinstrumente: Angabe": Änderungen an der Klassifizierung und Bewertung von Finanzinstrumenten (EU-Endorsement ausstehend)

Änderungen an IFRS 9 "Finanzinstrumente" und IFRS 7 "Finanzinstrumente: Angabe": Verträge mit Bezug auf naturabhängige Elektrizität (EU-Endorsement ausstehend)

Jährliche Verbesserungen an den IFRS, Band 11 (EU-Endorsement ausstehend)

1. Januar 2027:

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IFRS 18 "Darstellung und Angaben im Abschluss" (EU-Endorsement ausstehend)

IFRS 19 "Tochterunternehmen ohne öffentliche Rechenschaftspflicht: Angaben" (EU-Endorsement ausstehend)

Erstanwendungszeitpunkt offen (auf unbestimmte Zeit verschoben):

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Änderungen an IFRS 10 "Konzernabschlüsse" und IAS 28 "Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen": Verkauf oder Einlage von Vermögenswerten zwischen einem Anleger und einem assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen

Die neuen Regelungen, die ab dem Geschäftsjahr 2025 anzuwenden sind, werden voraussichtlich keine wesentliche Auswirkung auf die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage des Konzerns haben. Eine freiwillige vorzeitige Anwendung der Standards ist nicht geplant.

I.A.3. Darstellung des Konzernabschlusses

Der Konzernabschluss ist in T€ dargestellt. Für die Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt. Der Konzernabschluss vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage.

I.A.4. Veröffentlichung

Der vorliegende Konzernabschluss wurde am 28. Februar 2025 vom Vorstand zur Veröffentlichung freigegeben. Die Offenlegung erfolgt im Internet unter www.kulmbacher-brauerei-ag.de sowie im Unternehmensregister.

I.B. KONZERNKREIS UND KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE

I.B.1. Konzernkreis

In den Konzernabschluss sind neben der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft 13 (2023: 13) Tochterunternehmen, die von der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft gemäß IFRS 10 direkt oder indirekt beherrscht werden, einbezogen.

Die Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft hält Anteile an einem (2023: 1) assoziierten Unternehmen.

Nicht konsolidiert wurden 7 (2023: 7) Gesellschaften, deren Einfluss auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage wegen ihrer nur geringen oder ruhenden Geschäftstätigkeit einzeln und in ihrer Gesamtheit von untergeordneter Bedeutung ist. Der Umsatz- bzw. Vermögensanteil der nicht konsolidierten Gesellschaften liegt in Summe unter 1 % der Konzernumsatzerlöse bzw. des Konzernvermögens.

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Kapitalanteil
%
Gezeichnetes Kapital bzw. Kommanditkapital
T€
Konsolidierungskreis
Bad Brambacher Mineralquellen GmbH & Co. Betriebs KG, Bad Brambach 1) 85,00 6.902
Braustolz Bier GmbH, Chemnitz 100,00 26
Erfrischungs-Getränke Union Kulmbacher Gruppe GmbH, Kulmbach 2) 100,00 282
Getränke Logistik SQ GmbH, Plauen 2) 100,00 3) 26
Getränke Service Würzburger Hofbräu GmbH, Würzburg 2) 100,00 4) 25
Keiler Bier GmbH, Würzburg 2) 100,00 4) 100
Markgrafen-Getränkevertrieb-Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Kulmbach 2) 100,00 41
Markgrafen Heimdienst GmbH, Kulmbach 2) 100,00 5) 52
Scherdel Bier GmbH & Co. KG, Hof 1) 100,00 200
Sternla Bier GmbH, Würzburg 2) 100,00 4) 25
Sternquell-Brauerei GmbH, Plauen 2) 100,00 410
Vogtländische Getränkeindustrie GmbH, Bad Brambach 85,00 6) 26
Würzburger Hofbräu GmbH, Würzburg 2) 100,00 5.113
At Equity bewertete Unternehmen
Bürgerliches Brauhaus Saalfeld GmbH, Saalfeld 23,00 205
Nicht konsolidierte Gesellschaften
Bad Brambacher Mineralquellen GmbH, Bad Brambach 85,00 77
Coburger Biervertrieb GmbH, Coburg 100,00 25
Kitzmann Bier GmbH, Erlangen 100,00 25
Kulmbacher EKU Brauerei GmbH, Kulmbach 100,00 25
Kulmbacher Kapuzinerbräu GmbH, Kulmbach 100,00 25
Kulmbacher Reichelbräu GmbH, Kulmbach 100,00 26
Scherdel Bier Beteiligungs- und Geschäftsführungs GmbH, Hof 100,00 25

1) Die Gesellschaft hat von der Befreiungsmöglichkeit des § 264b HGB vollumfänglich in Bezug auf die Erstellung, Prüfung und Offenlegung Gebrauch gemacht.

2) Die Gesellschaft hat von der Befreiungsmöglichkeit des § 264 Abs. 3 HGB in Bezug auf die Offenlegung Gebrauch gemacht.

3) 100% mittelbare Beteiligung über Sternquell-Brauerei GmbH

4) 100% mittelbare Beteiligung über Würzburger Hofbräu GmbH

5) 100% mittelbare Beteiligung über Markgrafen-Getränkevertrieb-Gesellschaft mit beschränkter Haftung

6) 85% mittelbare Beteiligung über Bad Brambacher Mineralquellen GmbH & Co. Betriebs KG

I.B.2. Konsolidierungsgrundsätze

Der Abschluss der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft als Mutterunternehmen und die Abschlüsse der einbezogenen Tochterunternehmen wurden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden auf den Stichtag des Jahresabschlusses der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft aufgestellt. Alle Geschäftsvorfälle im In- und Ausland werden in der funktionalen und Berichtswährung Euro abgerechnet.

Tochterunternehmen sind alle Unternehmen, bei denen die Muttergesellschaft die Kontrolle über die Finanz- und Geschäftspolitik ausübt. Dies ist regelmäßig begleitet von einem Stimmrechtsanteil von mehr als 50 %. Bei der Beurteilung, ob Kontrolle vorliegt, werden Existenz und Auswirkung potenzieller Stimmrechte, die aktuell ausgeübt werden können oder umwandelbar sind, berücksichtigt. Tochterunternehmen werden von dem Zeitpunkt an in den Konzernabschluss einbezogen (Vollkonsolidierung), an dem die Kontrolle auf den Konzern übergegangen ist. Sie werden zu dem Zeitpunkt entkonsolidiert, zu dem die Kontrolle endet.

Die Bilanzierung erworbener Tochterunternehmen erfolgt nach der Erwerbsmethode. Die Anschaffungskosten des Erwerbs entsprechen dem beizulegenden Zeitwert der hingegebenen Vermögenswerte, der ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente und der entstandenen bzw. übernommenen Schulden zum Transaktionszeitpunkt. Außerdem beinhalten sie die beizulegenden Zeitwerte jeglicher angesetzter Vermögenswerte und Schulden, die aus einer bedingten Gegenleistungsvereinbarung resultieren. Erwerbsbezogene Kosten werden aufwandswirksam erfasst, wenn sie anfallen. Im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses identifizierbare Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten werden bei der Erstkonsolidierung mit ihren beizulegenden Zeitwerten im Erwerbszeitpunkt bewertet.

Für jeden Unternehmenserwerb entscheidet der Konzern auf individueller Basis, ob die nicht beherrschenden Anteile am erworbenen Unternehmen zum beizulegenden Zeitwert oder anhand des proportionalen Anteils am Nettovermögen des erworbenen Unternehmens erfasst werden. Transaktionen mit nicht beherrschenden Anteilen werden wie Transaktionen mit Eigenkapitaleignern des Konzerns behandelt. Ein aus dem Erwerb eines nicht beherrschenden Anteils entstehender Unterschiedsbetrag zwischen der gezahlten Leistung und dem betreffenden Anteil an dem Buchwert des Nettovermögens des Tochterunternehmens wird im Eigenkapital erfasst. Gewinne und Verluste, die bei der Veräußerung von nicht beherrschenden Anteilen entstehen, werden ebenfalls im Eigenkapital abgebildet. Im Geschäfts- und Vorjahr gab es im Konzern keine nicht beherrschenden Anteile.

Als Geschäfts- oder Firmenwert wird der Wert angesetzt, der sich aus dem Überschuss der Anschaffungskosten des Erwerbs, dem Betrag der nicht beherrschenden Anteile am erworbenen Unternehmen sowie dem beizulegenden Zeitwert jeglicher vorher gehaltener Eigenkapitalanteile zum Erwerbsdatum über dem Anteil des Konzerns, an dem zum beizulegenden Wert bewerteten Nettovermögen ergibt. Sind die Anschaffungskosten geringer als das zum beizulegenden Zeitwert bewertete Nettovermögen des erworbenen Tochterunternehmens, wird der Unterschiedsbetrag direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung als Ertrag erfasst. Konzerninterne Transaktionen, Salden sowie nicht realisierte Gewinne und Verluste aus Transaktionen zwischen Konzernunternehmen werden eliminiert.

Wenn der Konzern entweder die Beherrschung oder den maßgeblichen Einfluss über ein Unternehmen verliert, wird der verbleibende Anteil zum beizulegenden Zeitwert neu bewertet und die daraus resultierende Differenz als Gewinn oder Verlust erfasst. Darüber hinaus werden alle im sonstigen Ergebnis ausgewiesenen Beträge in Bezug auf dieses Unternehmen so bilanziert, wie dies erforderlich wäre, wenn das Mutterunternehmen die dazugehörigen Vermögenswerte und Schulden direkt veräußert hätte. Dies bedeutet, dass ein zuvor im sonstigen Ergebnis erfasster Gewinn oder Verlust vom Eigenkapital in das Ergebnis umgegliedert wird.

Wenn sich die Beteiligungsquote an einem assoziierten Unternehmen verringert hat, dies jedoch ein assoziiertes Unternehmen bleibt, wird nur der anteilige Betrag der zuvor im sonstigen Ergebnis erfassten Gewinne bzw. Verluste in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht.

Assoziierte Unternehmen sind solche Unternehmen, auf die der Konzern maßgeblichen Einfluss ausübt, über die er aber keine Kontrolle besitzt, regelmäßig begleitet von einem Stimmrechtsanteil zwischen 20 % und 50 %. Ein maßgeblicher Einfluss wird angenommen, wenn die Möglichkeit besteht, an den finanz- und geschäftspolitischen Entscheidungen des Beteiligungsunternehmens mitzuwirken ohne Möglichkeit, dieses zu beherrschen oder gemeinsam mit einem Partnerunternehmen zu führen. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen werden unter Anwendung der Equity-Methode bilanziert und anfänglich mit ihren Anschaffungskosten angesetzt. Der Anteil des Konzerns an assoziierten Unternehmen beinhaltet den beim Erwerb entstandenen Goodwill (nach Berücksichtigung kumulierter Wertminderungen).

Der Anteil des Konzerns an Gewinnen und Verlusten von assoziierten Unternehmen wird vom Zeitpunkt des Erwerbs an in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, der Anteil an Veränderungen der Rücklagen in den Konzernrücklagen. Die kumulierten Veränderungen nach Erwerb werden gegen den Beteiligungsbuchwert verrechnet. Wenn der Verlustanteil des Konzerns an einem assoziierten Unternehmen dem Anteil des Konzerns an diesem Unternehmen inklusive anderer ungesicherter Forderungen entspricht bzw. diesen übersteigt, erfasst der Konzern keine weiteren Verluste, es sei denn, er ist für das assoziierte Unternehmen Verpflichtungen eingegangen oder hat für das assoziierte Unternehmen Zahlungen geleistet.

Liegen Anzeichen für Wertminderungen bei assoziierten Unternehmen vor, so wird der Buchwert der betroffenen Beteiligung einem Werthaltigkeitstest unterzogen. Wenn der Grund für eine frühere Wertminderung entfallen ist, erfolgt eine Wertaufholung auf maximal den Betrag, der sich bei Ausbleiben jeder Wertminderung ergeben hätte.

I.C. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN

Die wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die bei der Erstellung des vorliegenden Konzernabschlusses angewendet wurden, sind im Folgenden dargestellt. Die beschriebenen Methoden wurden stetig auf die dargestellten Berichtsperioden angewendet, sofern nichts anderes erläutert wird.

I.C.1. Änderung von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Im Geschäftsjahr wurden keine Änderungen an Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden vorgenommen.

I.C.2. Annahmen und Schätzungen

Für die Erstellung des Konzernabschlusses müssen Schätzungen vorgenommen und Annahmen getroffen werden, die sich auf den Ansatz und die Bewertung in der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung auswirken. Die tatsächlich realisierten Beträge können trotz sorgfältiger Schätzung von diesen Annahmen abweichen. Schätzungen sind insbesondere erforderlich bei

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der Beurteilung der Notwendigkeit sowie der Bemessung einer Wertminderung auf immaterielle Vermögenswerte, Vermögenswerte des Sachanlagevermögens sowie des Vorratsvermögens,

der Bestimmung der Nutzungsdauern des abnutzbaren Anlagevermögens,

dem Ansatz und der Bewertung von Pensionsrückstellungen und sonstigen Rückstellungen,

der Beurteilung der Realisierbarkeit von aktiven latenten Steuern,

der Bestimmung von beizulegenden Zeitwerten,

der Beurteilung der Notwendigkeit sowie der Bemessung einer Wertminderung auf finanzielle Vermögenswerte der AC-Kategorie (ausführlich erläutert insbesondere in Kapitel I.C.7.),

der Bewertung von Leasingverhältnissen (ausführlich erläutert insbesondere in Kapitel I.C.5).

Die vorgenommenen Schätzungen wurden auf der Basis von Erfahrungswerten und weiteren relevanten Faktoren unter Berücksichtigung der Prämisse der Unternehmensfortführung vorgenommen. Alle Schätzungen und Annahmen werden nach bestem Wissen und Gewissen getroffen und fortlaufend überprüft, um ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Konzerns zu vermitteln.

Die Überprüfung von Geschäfts- oder Firmenwerten, die Teil von sogenannten zahlungsmittelgenerierenden Einheiten sind, und sonstigen Vermögenswerten auf Werthaltigkeit erfordert unter anderem die Prognose von künftigen Cashflows sowie deren Diskontierung. Dabei liegen den Cashflows Prognosen zugrunde, die auf vom Management genehmigten Finanzplänen aufbauen. Weitere wesentliche Prämissen bilden der Diskontierungsfaktor sowie die Steuersätze. Eine Veränderung der Einflussfaktoren, die bei der Prüfung der Werthaltigkeit verwendet werden, kann zu außerplanmäßigen Abschreibungen führen.

Nutzungsdauern werden anhand einer konzerneinheitlichen Nutzungsdauertabelle festgelegt. Bei begründeter abweichender Schätzung wird von der Nutzungsdauertabelle abgewichen. Zudem werden alle Nutzungsdauern jährlich überprüft und bei Bedarf den zukünftigen Erwartungen angepasst. Die tatsächliche Nutzungsdauer kann vom geschätzten Zeitraum abweichen.

Die Bewertung von Rückstellungen ist in Abhängigkeit vom jeweils zugrundeliegenden Geschäftsvorfall teilweise komplex und in erheblichen Maß mit Schätzungen verbunden. Die vom Management getroffenen Annahmen bezüglich des Eintritts sowie der möglichen Höhe der Inanspruchnahme basieren unter anderem auf Erfahrungswerten, Einschätzungen und Diskontierungsfaktoren. Der tatsächliche Nutzenabfluss kann insofern vom Ansatz der Rückstellungen abweichen. Eine Sensitivitätsanalyse zur Pensionsrückstellung wird in Kapitel II.B.15 dargestellt.

Aktive latente Steuern auf Verlustvorträge werden u. a. auf Basis der Einschätzung der zukünftigen Realisierbarkeit der steuerlichen Vorteile bilanziert, d. h., wenn mit ausreichenden steuerlichen Erträgen oder Minderbelastungen zu rechnen ist. Die tatsächliche steuerliche Ergebnissituation in zukünftigen Perioden und damit die tatsächliche Nutzbarkeit von Verlustvorträgen kann von der Einschätzung zum Zeitpunkt der Aktivierung der latenten Steuern abweichen.

Der beizulegende Zeitwert ist der Preis, der in einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmern am Bemessungsstichtag für den Verkauf eines Vermögenswerts eingenommen bzw. für die Übertragung einer Schuld gezahlt würde. Dies gilt unabhängig davon, ob der Preis direkt beobachtbar oder unter Anwendung einer Bewertungsmethode geschätzt worden ist.

Bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts berücksichtigt der Konzern die Merkmale des betreffenden Vermögenswerts bzw. der betreffenden Schuld, die ein Marktteilnehmer bei der Preisbildung am Bemessungsstichtag berücksichtigen würde. Der beizulegende Zeitwert wird sowohl für Bilanzierungs- als auch Angabezwecke stets nach diesem Verfahren ermittelt. Ausgenommen hiervon sind lediglich anteilsbasierte Vergütungstransaktionen im Anwendungsbereich von IFRS 2, Leasingtransaktionen im Anwendungsbereich von IFRS 16 sowie Bewertungen, die dem beizulegenden Zeitwert ähnlich sind, aber diesen nicht entsprechen wie z. B. der Nettoveräußerungswert nach IAS 2 oder der Nutzungswert nach IAS 36.

Der beizulegende Zeitwert ist nicht immer als Marktpreis verfügbar. Häufig muss er auf Basis verschiedener Bewertungsparameter ermittelt werden. Die tatsächliche Entwicklung der Bewertungsparameter kann von der Einschätzung zum Bilanzierungszeitpunkt abweichen. In Abhängigkeit von der Verfügbarkeit beobachtbarer Inputfaktoren und deren Bedeutung für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts im Ganzen, wird der beizulegende Zeitwert den Stufen 1, 2 oder 3 zugeordnet. Die Unterteilung erfolgt nach folgender Maßgabe:

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Inputfaktoren der Stufe 1 sind notierte, unverändert übernommene Preise für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten von aktiven Märkten, zu denen der Konzern am Bemessungsstichtag Zugang hat.

Inputfaktoren der Stufe 2 sind Faktoren, bei denen es sich nicht um die auf Stufe 1 genannten notierten Preise handelt, die sich aber für den Vermögenswert oder die Verbindlichkeit entweder direkt oder indirekt beobachten lassen.

Inputfaktoren der Stufe 3 sind solche, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren.

In der Kulmbacher Gruppe werden lediglich Planvermögen (siehe Kapitel II.B.16) sowie ausgewählte Finanzinstrumente (siehe Kapitel III.A) zum beizulegenden Zeitwert bilanziert.

I.C.3. Erträge und Aufwendungen

Die Erfassung der Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Bieren und alkoholfreien Getränken erfolgt zeitpunktbezogen, sobald die Verfügungsmacht an den jeweiligen Produkten übergegangen ist, d.h. diese an Gastronomen, Einzel- oder Großhändler ausgeliefert bzw. an Frachtführer übergeben wurden. Die Erlöse aus den Verkäufen werden in Höhe des im Vertrag festgelegten Preises abzüglich der tatsächlichen bzw. geschätzten Erlösschmälerungen, Rückvergütungen und Werbekostenzuschüssen sowie Biersteuer erfasst. Die Rückvergütungsrückstellung basiert auf Liefermengen und vereinbarten Vergütungssätzen (Erwartungswertmethode) und berücksichtigt alle bis zum Ende der Berichtsperiode getätigten Verkäufe. Signifikante Finanzierungskomponenten sind in den regulären Verträgen mit Kunden in der Regel nicht enthalten. Für Finanzierungskomponenten wird das Wahlrecht in Anspruch genommen, wonach die Auswirkungen einer Finanzierungskomponente nicht zu berücksichtigen sind, falls die Dauer zwischen Übertragung von Gütern bzw. Dienstleistungen und Bezahlung dieser durch den Kunden maximal ein Jahr beträgt. Des Weiteren wird das Wahlrecht, diejenigen Vertragserlangungs- und Erfüllungskosten direkt im Aufwand zu erfassen, die bei Aktivierung über eine Dauer von maximal einem Jahr abgeschrieben würden, in Anspruch genommen. Rücknahme- oder Erstattungsverpflichtungen bestehen für den Konzern lediglich im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften bzw. branchenüblichen Bedingungen bei Lieferverzug oder mangelhafter Lieferung.

Betriebliche Aufwendungen werden mit Inanspruchnahme der Leistung bzw. zum Zeitpunkt ihrer Verursachung ergebniswirksam. Die Kosten der umgesetzten Lieferungen umfassen die Herstellungskosten der verkauften Erzeugnisse sowie die Einstandskosten der verkauften Handelswaren. Sie beinhalten neben den direkt zurechenbaren Material- und Fertigungskosten auch die Gemeinkosten einschließlich der Abschreibungen auf die Produktionsanlagen und bestimmte immaterielle Vermögenswerte.

Zinserträge und Zinsaufwendungen aus zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten und Schulden (AC-Kategorie) werden ergebniswirksam nach der Effektivzinsmethode erfasst. Beteiligungserträge werden dann ergebniswirksam vereinnahmt, wenn ein Ausschüttungsbeschluss vorliegt. Der Ertragssteueraufwand beinhaltet die laufenden und latenten Steuern. Die sonstigen Steuern werden im sonstigen betrieblichen Aufwand ausgewiesen.

I.C.4. Immaterielle Vermögenswerte

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten bilanziert. Selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte sind im Konzern nicht von Relevanz. Fremdkapitalzinsen werden aktiviert, sofern ein beträchtlicher Zeitraum erforderlich ist, um den betreffenden Vermögenswert in einen gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand zu versetzen.

Immaterielle Vermögenswerte werden, sofern ihre Nutzungsdauer bestimmbar ist, planmäßig linear abgeschrieben; bei einer zu erwartenden unbegrenzten Nutzungsdauer wird auf eine planmäßige Abschreibung verzichtet. Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben. Den planmäßigen Abschreibungen liegen folgende konzerneinheitliche Nutzungsdauern zugrunde:

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[Jahre]
Markenrechte 5 - 25
Brunnenrechte 15 - 30
Software 3 - 5

Zu jedem Bilanzstichtag werden die Buchwerte dahingehend überprüft, ob Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass eine Wertminderung eingetreten sein könnte. Außerplanmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte werden vorgenommen, wenn der erzielbare Betrag, der den höheren Betrag aus Nutzungswert und Nettoveräußerungserlös repräsentiert, unter dem Buchwert liegt. Sollten die Gründe für eine in Vorjahren vorgenommene außerplanmäßige Abschreibung wegfallen, werden entsprechende Zuschreibungen bis zur Obergrenze der fortgeführten Anschaffungskosten vorgenommen.

Aus Unternehmenserwerben aktivierte Geschäfts- oder Firmenwerte werden sogenannten zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet. Solche Einheiten stellen einzelne Tochtergesellschaften bzw. Teilkonzerne dar. Auf dieser Berichtsebene werden Geschäfts- oder Firmenwerte durch das Management für interne Steuerungszwecke überwacht. Der Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, die einen Geschäfts- oder Firmenwert enthalten, wird einmal jährlich zum Bilanzstichtag und bei entsprechenden Hinweisen nach IAS 36 auf Werthaltigkeit überprüft und gegebenenfalls auf den niedrigeren erzielbaren Wert außerplanmäßig abgeschrieben. Die Wertermittlung erfolgt in Form des Nutzungswerts als Barwert erwarteter künftiger Cashflows. Die Berechnung basiert auf einem DCF-Modell (Discounted Cashflow-Modell). Spätere Zuschreibungen erfolgen nicht, da Wertminderungen der Geschäfts- oder Firmenwerte nicht rückgängig gemacht werden dürfen.

Gewinne oder Verluste aus dem Verkauf von immateriellen Vermögenswerten werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen erfasst.

I.C.5. Leasingverhältnisse

Ein Leasingverhältnis stellt gemäß IFRS 16 eine Vereinbarung dar, bei welcher der Leasinggeber dem Leasingnehmer gegen eine Zahlung oder eine Reihe von Zahlungen das Recht auf Nutzung eines Vermögenswertes für einen vereinbarten Zeitraum überträgt.

Konzern als Leasingnehmer

Grundsätzlich bilanziert der Konzern als Leasingnehmer für alle Leasingverhältnisse ein Nutzungsrecht am Leasinggegenstand sowie eine Leasingverbindlichkeit für die eingegangene Zahlungsverpflichtung.

Die Leasingverbindlichkeiten beinhalten folgende Leasingzahlungen:

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feste Zahlungen, abzüglich etwaiger zu erhaltender Leasinganreize,

variable Zahlungen, sofern diese an einen Index oder Zinssatz gekoppelt sind,

erwartete Restwertzahlungen aus Restwertgarantien,

den Ausübungspreis einer Kaufoption, wenn die Ausübung als hinreichend sicher eingeschätzt wird und

Vertragsstrafen für die Kündigung des Leasingverhältnisses, wenn in dessen Laufzeit berücksichtigt ist, dass eine Kündigungsoption in Anspruch genommen wird.

Leasingzahlungen werden mit dem Zinssatz abgezinst, der dem Leasingverhältnis implizit zugrunde liegt, sofern dieser bestimmbar ist. Alternativ erfolgt eine Abzinsung mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz. Der Grenzfremdkapitalzinssatz ist der Zinssatz, den der Leasingnehmer zahlen müsste, wenn er Mittel aufnehmen müsste, um in einem vergleichbaren wirtschaftlichen Umfeld einen Vermögenswert mit einem vergleichbaren Wert für eine vergleichbare Laufzeit mit einer vergleichbaren Sicherheit unter vergleichbaren Bedingungen zu erwerben.

Nach dem Bereitstellungsdatum erhöhen sich die Leasingverbindlichkeiten um die den Verträgen zugrundeliegenden Diskontierungszinsen. Geleistete Leasingzahlungen verringern die Leasingverbindlichkeiten. Leasingverbindlichkeiten werden neu bewertet, wenn sich das Leasingverhältnis oder bewertungsrelevante Schätzungen ändern. Im Falle einer Neubewertung wird das korrespondierende Nutzungsrecht entsprechend angepasst.

Nutzungsrechte werden mit den Anschaffungskosten bewertet, die sich wie folgt zusammensetzen:

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Betrag der Leasingverbindlichkeiten,

bei oder vor der Bereitstellung geleistete Leasingzahlungen abzüglich erhaltener Leasinganreize,

zuzüglich anfänglicher direkter Kosten und

Rückbauverpflichtungen.

Die Folgebewertung von Nutzungsrechten erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten. Abschreibungen werden in der Regel linear über den Zeitraum des jeweiligen Vertragsverhältnisses vorgenommen. Zu jedem Bilanzstichtag werden die Buchwerte dahingehend überprüft, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen. Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, wenn der erzielbare Betrag unter dem Buchwert liegt. Sollten die Gründe für eine in Vorjahren vorgenommene außerplanmäßige Abschreibung wegfallen, werden entsprechende Zuschreibungen bis zur Obergrenze der fortgeführten Anschaffungskosten vorgenommen.

Für Leasinggegenstände von geringem Wert und für kurzfristige Leasingverhältnisse mit einer Laufzeit von maximal 12 Monaten wird von den Anwendungserleichterungen des IFRS 16 Gebrauch gemacht. Entsprechend dieser Anwendungserleichterungen werden Leasingzahlungen über die Vertragslaufzeit linear als Aufwand erfasst. Darüber hinaus gewährt der IFRS 16 eine Anwendungserleichterung zur einheitlichen Bilanzierung von Leasing- und Nicht-Leasingkomponenten. Diese Erleichterung wird für Immobilien und PKWs nicht in Anspruch genommen. Lediglich bei Nutzfahrzeugen und sonstige Leasingverträgen wird auf eine Trennung von Leasing- und Nicht-Leasingkomponenten verzichtet.

Vor allem Immobilien-Leasingverträge enthalten häufig Verlängerungs- und Kündigungsoptionen. Derartige Vertragskonditionen bieten dem Konzern eine größtmögliche betriebliche Flexibilität. Bei der Bestimmung der Vertragslaufzeiten werden sämtliche Tatsachen und Umstände berücksichtigt, die einen wirtschaftlichen Anreiz zur Ausübung oder Nicht-Ausübung von Verlängerungs- und Kündigungsoptionen bieten. Laufzeitenänderungen aus der Ausübung bzw. Nicht-Ausübung solcher Optionen werden bei der Vertragslaufzeit nur berücksichtigt, wenn die Eintrittswahrscheinlichkeit hinreichend sicher ist.

Konzern als Leasinggeber

Leasingverhältnisse, bei denen der Konzern Leasinggeber ist, sind entsprechend den Vorgaben des IFRS 16 als Finanzierung- oder Operating-Leasingverhältnisse zu klassifizieren. Wenn die Bedingungen des Leasingverhältnisses im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken auf den Leasingnehmer übertragen, wird der Vertrag als Finanzierungleasing klassifiziert. Alle anderen Leasingverhältnisse werden als Operating-Leasingverhältnisse klassifiziert.

Beim Operating-Leasing weist der Konzern das Leasingobjekt als Vermögenswert zu fortgeführten Anschaffungskosten in den Sachanlagen aus. Leasingerträge werden linear über die Vertragslaufzeit erfasst und in den Umsatzerlösen ausgewiesen.

Beim Finanzierungsleasing bucht der Leasinggeber das Leasingobjekt aus und aktiviert stattdessen eine Leasingforderung gegenüber dem Leasingnehmer in Höhe des Nettoinvestitionswertes. Fällige Leasingraten tilgen die Leasingforderung. Finanzerträge werden so über die Laufzeit des Leasingverhältnisses verteilt, dass eine konstante periodische Verzinsung der Nettoinvestition erreicht wird.

Liegt ein Unterleasingverhältnis vor, so agiert der Konzern als Intermediär und bilanziert Hauptleasing- und Unterleasingverhältnis als zwei separate Verträge. Der Intermediär ist verpflichtet, das Unterleasingverhältnis, gemäß den Vorschriften für Leasinggeber, entweder als Finanzierungs- oder Operating-Leasingverhältnis zu klassifizieren. Die Klassifizierung muss unter Bezugnahme auf das aus dem Hauptleasingverhältnis resultierte Nutzungsrecht erfolgen.

I.C.6. Sachanlagen

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich planmäßiger linearer Abschreibungen bewertet. Fremdkapitalzinsen werden aktiviert, sofern ein beträchtlicher Zeitraum erforderlich ist, um den betreffenden Vermögenswert in einen gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand zu versetzen. Erhaltene Investitionszuschüsse sowie -zulagen gemäß Investitionszulagengesetz werden von den Anschaffungskosten gekürzt und wirken damit abschreibungsmindernd über die Nutzungsdauer des jeweiligen Vermögenswertes. Die Investitionszuschüsse und -zulagen sind mit bestimmten Auflagen verbunden und werden nur bilanziert, wenn mit großer Sicherheit davon auszugehen ist, dass die Zuwendung erfolgen wird und der Konzern die notwendigen Bedingungen für den Erhalt der Zuwendung erfüllt.

Den planmäßigen Abschreibungen liegen folgende konzerneinheitliche und betriebsgewöhnliche Nutzungsdauern zugrunde:

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[Jahre]
Gebäude 15 - 30
Technische Anlagen und Maschinen 10 - 25
Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 - 15

Zu jedem Bilanzstichtag werden die Buchwerte dahingehend überprüft, ob Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass eine Wertminderung eingetreten sein könnte. Außerplanmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen werden vorgenommen, wenn der erzielbare Betrag, der den höheren Betrag aus Nutzungswert und Nettoveräußerungserlös repräsentiert, unter dem Buchwert liegt. Sollten die Gründe für eine in Vorjahren vorgenommene außerplanmäßige Abschreibung wegfallen, werden entsprechende Zuschreibungen bis zur Obergrenze der fortgeführten Anschaffungskosten vorgenommen.

Gewinne oder Verluste aus dem Verkauf von Sachanlagen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen erfasst.

I.C.7. Finanzinstrumente

Definition

Finanzinstrumente sind Verträge, die bei einem Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und bei einem anderen zu einer finanziellen Schuld oder einem Eigenkapitalinstrument führen. Zu den Finanzinstrumenten im Sinne von IFRS 9/​IFRS 7 zählt auf der Aktivseite ein wesentlicher Teil der Posten Finanzanlagen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, übrige Forderungen und Vermögenswerte sowie liquide Mittel. Auf der Passivseite sind die Posten Finanzverbindlichkeiten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie übrige Verbindlichkeiten betroffen. Abhängig von der Fristigkeit erfolgt der Ausweis unter den lang- oder kurzfristigen Bilanzpositionen.

Der Ansatz von Finanzinstrumenten erfolgt, sobald der Konzern Vertragspartei der Regelungen eines Finanzinstruments wird. Bei marktüblichem Kauf oder Verkauf erfolgt der Erstansatz zum Erfüllungstag.

Klassifizierung

Die Kategorisierung der finanziellen Vermögenswerte nach IFRS 9 ergibt sich sowohl in Abhängigkeit von den vertraglichen Zahlungsströmen des Instruments als auch dem Geschäftsmodell, in dem das Instrument gehalten wird:

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AC-Kategorie ("amortised cost"): Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode

FVOCI-Kategorie ("fair value through other comprehensive income"): Bewertung erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert

FVPL-Kategorie ("fair value through profit or loss"): Bewertung erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert

Die Zuordnung eines finanziellen Vermögenswertes zur AC-Kategorie erfolgt, sofern kumulativ das Geschäftsmodell "Halten" zugrunde liegt, das Zahlungsstromkriterium erfüllt ist und die FV-Option nicht in Anspruch genommen wird.

Bei den finanziellen Verbindlichkeiten wird zwischen den folgenden Kategorien unterschieden:

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AC-Kategorie ("amortised cost"): Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode

FVPL-Kategorie ("fair value through profit or loss"): Bewertung erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert

Die FVPL-Kategorisierung ist pflichtweise für derivative Verbindlichkeiten und Verbindlichkeiten des Handelsbestandes anzuwenden. Die FV-Option für finanzielle Verbindlichkeiten wird vom Konzern nicht in Anspruch genommen.

Minderheitsanteile an einer deutschen Personengesellschaft stellen kein Eigenkapital im Sinne des IAS 32 dar. Dieser Interpretation folgend, werden die Zahlungsverpflichtungen im Falle einer Kündigung konzernfremder Kommanditisten von Tochterunternehmen mit dem beizulegenden Zeitwert als langfristige Finanzverbindlichkeit dargestellt und der FVPL-Kategorie zugeordnet.

IFRS 7 schreibt die Bildung von sogenannten Klassen vor. In der Kulmbacher Gruppe wurden diese Klassen in Übereinstimmung mit den Kategorien des IFRS 9 definiert.

Bewertung

Beim erstmaligen Ansatz bewertet der Konzern einen finanziellen Vermögenswert zum beizulegenden Zeitwert. Transaktionskosten werden bei finanziellen Vermögenswerten, die nicht erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet werden, mit in den Fair Value einbezogen.

Die Folgebewertung von finanziellen Vermögenswerten ist abhängig vom Geschäftsmodell des Konzerns zur Steuerung der Vermögenswerte und den Zahlungsstrommerkmalen der jeweiligen Schuldinstrumente bzw. Eigenkapitalinstrumente.

Finanzielle Vermögenswerte der AC-Kategorie: Vermögenswerte, die zur Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme gehalten werden, und bei denen diese Zahlungsströme ausschließlich Zins- und Tilgungszahlungen darstellen, werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Die Erfassung der Zinserträge wird erfolgswirksam unter Anwendung der Effektivzinsmethode vorgenommen. Gewinne oder Verluste aus Wertberichtungen bzw. aus der Ausbuchung werden direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Der Konzern schließt im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit mit seinen Kunden Darlehens- und Getränkelieferungsverträge, welche diverse Amortisierungsmöglichkeiten vorsehen können. Bei diesen Verträgen handelt es sich um finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu bilanzieren sind. Die Amortisierung erfolgt je nach Vertragsausgestaltung erfolgsneutral über definierte Tilgungsleistungen. Teilweise sind Darlehens- und Getränkelieferungsverträge nominal un- bzw. unterverzinslich ausgestaltet. In diesen Fällen wird eine marktgerechte Effektivverzinsung über die individuelle Steuerung der vertraglich vereinbarten Getränkepreise sichergestellt.

Finanzielle Vermögenswerte der FVOCI-Kategorie: Die unter den langfristigen Finanzanlagen ausgewiesenen Beteiligungen werden nicht zu Handelszwecken gehalten und in Übereinstimmung mit IFRS 9.5.7.5 als Eigenkapitalinstrumente erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Bei einer Ausbuchung des Instruments erfolgt keine spätere Umgliederung der kumulierten Gewinne und Verluste in die Gewinn- und Verlustrechnung. Dividenden werden erfolgswirksam erfasst, wenn der Anspruch des Konzerns auf den Erhalt von Zahlungen begründet wird.

Finanzielle Vermögenswerte der FVPL-Kategorie: Vermögenswerte, welche die Kriterien der AC- oder FVOCI-Kategorie nicht erfüllen, werden in die FVPL-Kategorie eingestuft. Gewinne oder Verluste solcher Instrumente, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.

Finanzielle Verbindlichkeiten werden in der Regel zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Der beizulegende Zeitwert von Minderheitsanteilen an deutschen Personengesellschaften wird entsprechend den Regelungen im Gesellschaftsvertrag ermittelt. Im betreffenden Gesellschaftsvertrag ist die Anwendung einer Multiplikatormethode, basierend auf dem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) der vergangenen drei Jahre vorgesehen (Stufe 3 Inputfaktoren). Die sich hieraus ergebenden Aufwendungen und Erträge werden in der Gewinn- und Verlustrechnung im Sonstigen Finanzergebnis ausgewiesen.

Wertminderungen

Das zukunftsorientierte Wertminderungsmodell ("exptected credit loss model") des IFRS 9 ist auf Schuldinstrumente der AC- oder FVOCI-Kategorie anzuwenden. Ebenso sind die Wertminderungsvorschriften des IFRS 9 auf vertragliche Vermögenswerte nach IFRS 15, Leasingforderungen nach IFRS 16 sowie Kreditzusagen und Finanzgarantien anzuwenden.

Das zukunftsorientierte Wertminderungsmodell sieht grundsätzlich drei Stufen vor, welche die Höhe der zukünftig zu erwartenden und zu erfassenden Verluste sowie die Zinsvereinnahmung bestimmen:

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Stufe 1: Finanzinstrumente, bei denen sich das Ausfallrisiko seit dem erstmaligen Ansatz nicht signifikant erhöht hat bzw. solche, die zum Abschlussstichtag ein geringes Ausfallrisiko aufweisen. Für diese Vermögenswerte wird ein erwarteter 12-Monats-Kreditverlust erfasst. Die Berechnung der Zinserträge erfolgt auf Basis des Bruttobuchwerts der Vermögenswerte unter Anwendung der Effektivzinsmethode.

Stufe 2: Finanzinstrumente, bei denen sich das Ausfallrisiko seit dem erstmaligen Ansatz signifikant erhöht hat (es sei denn, sie weisen zum Abschlussstichtag ein geringes Ausfallrisiko auf), die jedoch nicht ausfallgefährdet sind. Für diese Vermögenswerte wird ein erwarteter Kreditverlust bezogen auf die Restlaufzeit erfasst. Die Berechnung der Zinserträge erfolgt weiterhin auf Basis des Bruttobuchwerts der Vermögenswerte unter Anwendung der Effektivzinsmethode.

Stufe 3: Finanzinstrumente, die ausfallgefährdet sind, weil Ereignisse vorliegen, die sich nachteilig auf die erwarteten künftigen Cashflows eines finanziellen Vermögenswertes auswirken. Für diese Vermögenswerte wird ebenfalls ein erwarteter Kreditverlust bezogen auf die Restlaufzeit erfasst. Die Berechnung der Zinserträge erfolgt auf Basis des Nettobuchwerts der Vermögenswerte unter Anwendung der Effektivzinsmethode. Der Nettobuchwert entspricht den fortgeführten Anschaffungskosten nach Abzug von Risikovorsorgen.

Gemäß dem nach IFRS 9 zulässigen vereinfachten Ansatz werden Wertberichtigungen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Leasingforderungen ausschließlich in Höhe, der über die Laufzeit zu erwartenden Kreditverluste bemessen.

Über die Laufzeit erwartete Kreditverluste sind erwartete Verluste, die aus allen möglichen Ausfallereignissen während der erwarteten Laufzeit des Finanzinstruments hervorgehen. 12-Monats-Kreditverluste sind der Anteil der erwarteten Kreditverluste, die aus Ausfallfallereignissen resultieren, die innerhalb von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag möglich sind.

Bei der Festlegung, ob das Ausfallrisiko eines Finanzinstruments seit der erstmaligen Erfassung signifikant angestiegen ist und bei der Schätzung von erwarteten Kreditverlusten berücksichtigt der Konzern angemessene und belastbare Informationen, die relevant und ohne unangemessenen Zeit- und Kostenaufwand verfügbar sind. Dies umfasst sowohl quantitative als auch qualitative Informationen und Analysen, die auf Einzelfallanalysen und historischen Verlustquoten beruhen. Die historischen Verlustquoten werden angepasst, um aktuelle und zukunftsorientierte Informationen zu makroökonomischen Faktoren abzubilden, die sich auf die Fähigkeit der Kunden, die Forderungen zu begleichen, auswirken.

Der Konzern nimmt an, dass das Ausfallrisiko eines Finanzinstruments signifikant angestiegen ist, wenn eine bestimmte Überfälligkeit an Tagen vorliegt oder durchschnittlich erwartete Abnahmeverpflichtungen in Zusammenhang mit Darlehens- bzw. Getränkelieferungsverträgen, nicht erreicht wurden. Der Konzern betrachtet ein Finanzinstrument als ausgefallen, wenn es unwahrscheinlich ist, dass der Schuldner seinen Zahlungsverpflichtungen an den Konzern nachkommen kann, ohne dass der Konzern auf Maßnahmen wie die Verwertung von Sicherheiten zurückgreifen muss. Zu den Indikatoren, wonach nach angemessener Einschätzung keine Realisierbarkeit mehr gegeben ist, zählen unter anderem die drohende oder eingetretene Insolvenz des Schuldners. Wurden Kredite oder Forderungen abgeschrieben, setzt das Unternehmen Vollstreckungsmaßnahmen fort, um die fällige Forderung noch zu realisieren. Realisierte Beträge werden in den Sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.

Unter Wesentlichkeitsgesichtspunkten wird auf eine separate Darstellung des Wertminderungsaufwandes in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung verzichtet. Die detaillierte Darstellung der Wertminderungen bzw. Entwicklung des Wertminderungsaufwandes erfolgt stattdessen in Kapitel III.A.5.

Saldierung

Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden saldiert ausgewiesen, wenn der Konzern einen gegenwärtigen Rechtsanspruch hat, die erfassten Beträge miteinander zu verrechnen und die Absicht vorliegt, den Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen oder gleichzeitig mit der Verwertung des Vermögenswerts die zugehörige Verbindlichkeit abzulösen. Zum Bilanzstichtag hat der Konzern keine Aufrechnungsvereinbarungen abgeschlossen noch werden wesentliche Beträge der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten saldiert ausgewiesen.

Ausbuchung

Der Konzern bucht finanzielle Vermögenswerte bzw. Teile finanzieller Vermögenswerte aus, wenn die Rechte auf den Bezug von Zahlungsströmen erloschen oder an Dritte übertragen worden sind und dem Konzern mit dem Eigentum verbundene Risiken und Chancen nicht weiter zuzurechnen sind.

Finanzielle Verbindlichkeiten bzw. Teile finanzieller Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn diese getilgt sind, d. h., wenn die im Vertrag genannten Verpflichtungen erfüllt, aufgehoben oder ausgelaufen sind.

Sicherungsbeziehungen

Der Konzern hat im Geschäfts- und Vorjahr kein Hedge Accounting angewendet und keine Finanzderivate zur Absicherung von Grundgeschäften eingesetzt.

I.C.8. Latente Steuern

Aktive und passive latente Steuern werden für sämtliche temporäre Differenzen zwischen der Steuerbasis der Vermögenswerte /​ Verbindlichkeiten und ihren Buchwerten im IFRS-Abschluss sowie für Konsolidierungsvorgänge gebildet. Die aktivischen Steuerabgrenzungen, die auch Steuerminderungsansprüche aus steuerlichen Verlustvorträgen umfassen, werden nur angesetzt, soweit die damit verbundenen Steuerminderungen mit überwiegender Wahrscheinlichkeit eintreten. Die Bewertung der latenten Steuern erfolgt mit den Steuersätzen, die nach der derzeitigen Rechtslage künftig im wahrscheinlichen Zeitpunkt der Umkehr der temporären Differenzen gelten werden. Die Auswirkungen von Steuergesetzänderungen auf aktive und passive latente Steuern werden in der Periode, in der die materiellen Wirksamkeitsvoraussetzungen der Gesetzesänderung vorliegen, d. h. grundsätzlich mit Bundesratszustimmung, berücksichtigt. Eine Verrechnung von aktiven latenten Steuern mit passiven latenten Steuern erfolgt, sofern Ansprüche und Verbindlichkeiten gegenüber der gleichen Steuerbehörde bestehen und ein einklagbares Recht zur Aufrechnung besteht.

I.C.9. Vorräte

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden zu durchschnittlichen Anschaffungskosten bilanziert. Handelswaren werden unter Anwendung angemessener Verbrauchsfolgeverfahren (Fifo-Methode) mit den letzten Anschaffungskosten bewertet. Unfertige und fertige Erzeugnisse werden zu Herstellungskosten angesetzt. Die Herstellungskosten enthalten Material- und Lohneinzelkosten sowie variable und fixe Produktionskosten.

Soweit erforderlich, werden Abschreibungen auf den Nettoveräußerungswert vorgenommen. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte, im normalen Geschäftsgang erzielbare Verkaufserlös abzüglich der geschätzten notwendigen Vertriebskosten. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, die für die Herstellung von Vorräten bestimmt sind, sowie unfertige Erzeugnisse werden nicht auf einen unter ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten liegenden Wert abgewertet, wenn die Fertigerzeugnisse, in die sie eingehen, voraussichtlich zu Herstellungskosten oder einem höheren Preis verkauft werden können.

I.C.10. Eigenkapital

Dem Eigenkapitalmanagement unterliegt das gesamte Konzerneigenkapital, bestehend aus Gezeichnetem Kapital, Kapitalrücklagen und Gewinnrücklagen.

I.C.11. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Die Pensionsrückstellung für sogenannte leistungsorientierte Versorgungspläne wird nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren ermittelt, wobei zu jedem Abschlussstichtag eine versicherungsmathematische Bewertung durchgeführt wird. Die leistungsorientierten Kosten beinhalten die folgenden Komponenten:

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Dienstzeitkomponente

Nettozinskomponente

Neubewertungskomponente

Der Dienstzeitaufwand beinhaltet den laufenden Dienstzeitaufwand, nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand sowie etwaige Gewinne und Verluste aus Planänderungen oder -kürzungen. Der Ausweis erfolgt in der Gewinn- und Verlustrechnung im Personalaufwand.

Die Nettozinsen ergeben sich aus der Multiplikation des Diskontierungszinses mit der Nettoschuld bzw. Unterdeckung (Pensionsverpflichtung abzüglich Planvermögen) zu Beginn des Geschäftsjahres. Der Ausweis erfolgt in der Gewinn- und Verlustrechnung im Zinsaufwand.

Die Neubewertungskomponente beinhaltet versicherungsmathematische Gewinne und Verluste sowie den Teil der Erträge aus Planvermögen, der die Verzinsung des Planvermögens mit dem Diskontierungszins übersteigt oder unterschreitet. Die Neubewertungskomponente wird unmittelbar und erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis innerhalb der Gewinnrücklagen erfasst und nicht mehr in die Gewinn- oder Verlustrechnung umgegliedert.

Von der Pensionsrückstellung abzugrenzen sind sogenannte beitragsorientierte Versorgungspläne. Zahlungen für beitragsorientierte Versorgungspläne werden dann als Personalaufwand erfasst, wenn die Arbeitnehmer die Arbeitsleistungen erbracht haben, die sie zu den Beiträgen berechtigen.

I.C.12. Übrige Rückstellungen

Die übrigen Rückstellungen werden gebildet, wenn eine gegenwärtige Verpflichtung aus einem vergangenen Ereignis gegenüber Dritten besteht, diese Verpflichtung künftig wahrscheinlich zu einem Abfluss von Ressourcen führt und zuverlässig geschätzt werden kann. Unter Beachtung einer ausreichenden Risikovorsorge werden die Rückstellungen in angemessener Höhe bilanziert. Sie entsprechen betragsmäßig einer bestmöglichen Schätzung des wahrscheinlichen Mittelabflusses, der zur Erfüllung der gegenwärtigen Verpflichtungen zum Bilanzstichtag notwendig wäre. Bei langfristigen Rückstellungen erfolgt eine Diskontierung auf den Bilanzstichtag mit einem Abzinsungssatz, der die aktuellen Markterwartungen und spezifischen Risiken widerspiegelt.

Die Rückstellung für Leergutrücknahmeverpflichtungen wird auf Basis von Umlaufzeiten der jeweiligen Gebinde ermittelt. Die Umlaufzeiten basieren auf in Stichproben durchgeführten Zählungen des zurückgenommenen Leergutes.

I.C.13. Globale Mindestbesteuerung - OECD-Modellregelung des Pillar Two

Der Konzern der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft fällt aufgrund der Zugehörigkeit zum Konzern der Paulaner Brauerei Gruppe GmbH & Co. KGaA grundsätzlich in den Anwendungsbereich des deutschen Mindeststeuergesetzes, das die OECD-Modellregelungen zu Pillar Two umsetzt. Die Pillar Two-Gesetzgebung wurde in Deutschland beschlossen und ist am 28. Dezember 2023 für Geschäftsjahre, die nach dem 30. Dezember 2023 beginnen, in Kraft getreten. Der Konzern macht von der im Mai 2023 veröffentlichten und am 8. November 2023 von der EU im Endorsement-Verfahren übernommenen Ausnahmeregelung des IAS 12 in Bezug auf die Bilanzierung latenter Steuern im Zusammenhang mit Pillar Two-Ertragsteuern Gebrauch.

Gemäß der Gesetzgebung muss der übergeordnete Konzern je Land eine Mindeststeuer in Höhe der Differenz zwischen dem GloBE-Effektivsteuersatz und dem Mindestsatz von 15 % zahlen. Das Gesetz sieht jedoch Erleichterungen in Form einer zeitlich befristeten CbCR-Safe-Harbour-Regelung vor, die es unter bestimmten Bedingungen ermöglicht, dass keine zusätzliche Steuer für das Jahr fällig wird. Auf die Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft wird zukünftig grundsätzlich keine Steuermehrbelastung aus der nationalen Ergänzungssteuer entfallen, da die Paulaner Brauerei Gruppe GmbH & Co. KGaA, als Gruppenträger der Mindeststeuergruppe im Sinne des § 3 MinStG, eine etwaige entstehende Steuermehrbelastung für alle in Deutschland belegenen Geschäftseinheiten zu tragen hat. Allerdings ist die Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft dem übergeordneten Konzern zum Ausgleich für etwaige durch die Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft verursachten nationalen Ergänzungssteuerbeträge verpflichtet.

Auf Basis der CbCR-Berechnung für das Geschäftsjahr 2024 kann die Paulaner Brauerei Gruppe GmbH & Co. KGaA in Deutschland den CbCR-Safe-Harbour in Anspruch nehmen, sodass keine Mindeststeuer für das Geschäftsjahr 2024 anfällt.

II. ERLÄUTERUNG DER ABSCHLUSSPOSTEN

II.A. ERLÄUTERUNG DER GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

II.A.1. Umsatzerlöse

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[T€] 2024 2023
Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden 286.150 276.692
Leasingerträge 4.569 5.109
Zinserträge aus Kundendarlehen 152 191
290.871 281.992

Für zusätzliche Angaben zu den Leasingerträgen wird auf das Kapitel II.B.2 verwiesen.

In der nachfolgenden Tabelle werden die Erlöse aus Verträgen mit Kunden nach unterschiedlichen Kategorien aufgegliedert:

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[T€] 2024 2023
Geografische Regionen
Deutschland 278.093 268.887
Ausland 8.057 7.805
Produktlinien
Bier 208.250 203.651
Alkoholfreie Getränke 58.953 54.679
Sonstige Waren und Dienstleistungen 18.947 18.362

II.A.2. Sonstige betriebliche Erträge

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[T€] 2024 2023
Erträge aus Versicherungsleistungen 1.096 278
Verrechnete Sachbezüge 1.092 1.052
Eingang ausgebuchter Kredite und Forderungen und Auflösung von Wertberichtigungen 571 675
Buchgewinne aus Anlagenabgängen 413 248
Übrige Erträge 974 637
4.146 2.890

II.A.3. Materialaufwand

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[T€] 2024 2023
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 107.786 107.498
Aufwendungen für bezogene Leistungen 5.669 5.804
113.455 113.302

II.A.4. Personalaufwand

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[T€] 2024 2023
Löhne und Gehälter 53.557 49.504
Soziale Sicherheit 5.530 5.407
Altersversorgung 4.737 4.691
63.824 59.602

Die Mitarbeiter der Kulmbacher Gruppe erhalten neben Leistungen aus der gesetzlichen Sozialversicherung teilweise tarifliche oder freiwillige Altersvorsorgeleistungen sowie Leistungen aus Direktversicherungen. Beiträge zu diesen Altersvorsorgeplänen werden als beitragsorientierte Pläne behandelt, da nach Zahlung der Beiträge für die Gesellschaft keine weiteren Verpflichtungen bestehen. Laufende Beitragszahlungen wurden im betreffenden Zeitraum im Personalaufwand erfasst. Der Personalaufwand enthält im Geschäftsjahr beitragsorientierte Aufwendungen gemäß IAS 19.50 ff. in Höhe von T€ 4.705 (2023: T€ 4.646), davon entfallen T€ 14 (2023: T€ 41) auf Mitglieder der Geschäftsleitung.

II.A.5. Sonstige betriebliche Aufwendungen

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[T€] 2024 2023
Vertriebs- und Marketingaufwendungen 46.812 46.280
Betriebs- und Verwaltungsaufwendungen 1) 19.858 18.836
Reparatur- und Instandhaltungsaufwendungen 9.527 9.281
76.197 74.397

1) davon Provisionsaufwendungen aus Finanzinstrumenten gemäß IFRS 7.20(c)(i): T€ 161 (2023: T€ 114)

Die Vertriebs- und Marketingaufwendungen beinhalten unter anderem Kosten für Mediawerbung, Werbematerial, Provisionen sowie Fracht und Fuhrpark.

In den Betriebs- und Verwaltungsaufwendungen sind unter anderem Kosten für Fremdpersonal, Personalnebenkosten, Beratung, IT, Verwaltung sowie Entsorgung enthalten.

Die Reparatur- und Instandhaltungsaufwendungen beinhalten Instandhaltung von Maschinen, Gebäuden, Fuhrpark und sonstigem Anlagevermögen.

II.A.6. Zinserträge

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[T€] 2024 2023
Zinserträge aus Finance-Leasinggeberverträgen 102 77
Zinserträge aus finanziellen Vermögenswerten der AC-Kategorie 456 308
558 385

II.A.7. Zinsaufwendungen

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[T€] 2024 2023
Zinsaufwendungen aus Leasingnehmerverträgen 1.227 1.004
Zinsaufwendungen aus finanziellen Verbindlichkeiten der AC-Kategorie 473 252
Sonstige Zinsaufwendungen 526 317
2.226 1.573

II.A.8. Sonstiges Finanzergebnis

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[T€] 2024 2023
Erträge aus Beteiligungen 50 78
Ergebnis aus konzernfremden Kommanditisten -634 -439
-584 -361

Das Ergebnis aus konzernfremden Kommanditisten von Tochterunternehmen entfällt mit T€ -486 (2023: T€ -368) auf die Neubewertung von Zahlungsverpflichtungen im Falle einer Kündigung und mit T€ -148 (2023: T€ -71) auf die Gutschrift von Gewinnanteilen.

II.A.9. Ertragsteuern

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[T€] 2024 2023
Laufende Steuern 2.866 1.790
Latente Steuern 538 790
3.404 2.580

Die Gesellschaften der Kulmbacher Gruppe unterliegen einer durchschnittlichen Gewerbesteuerbelastung von 13,13 % (2023: 12,95 %) des Gewerbeertrags. Der Körperschaftsteuersatz beträgt 15,83 % (2023: 15,83 %), zuzüglich eines Solidaritätszuschlags auf die Körperschaftsteuer von 5,50 % (2023: 5,50 %). Hieraus errechnet sich ein Konzernsteuersatz von 28,96 % (2023: 28,78 %). Der effektive Konzernsteuersatz beläuft sich auf 32,69 % (2023: 30,10 %).

Die Überleitung vom rechnerischen zum tatsächlichen Steueraufwand stellt sich wie folgt dar:

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[T€] 2024 2023
Ergebnis vor Steuern 10.413 8.571
Konzernsteuersatz 28,96% 28,78%
Rechnerischer Steueraufwand 3.016 2.467
Außerbilanzielle Korrekturen 170 189
Permanente Differenzen aus Bewertungsunterschieden 79 23
Periodenfremde Ertragsteuern 73 -153
Effekte aus Steuersatzänderungen 66 54
Ertragsteuern 3.404 2.580

II.A.10. Ergebnis je Aktie

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie wird ermittelt, indem der Quotient aus dem Ergebnis der Periode, das den Eigenkapitalgebern zusteht, und der durchschnittlichen Anzahl von ausgegebenen Aktien während des Geschäftsjahres gebildet wird. Das verwässerte Ergebnis je Aktie entspricht dem unverwässerten Ergebnis je Aktie, da die Satzung der Gesellschaft keine Ausgabe von Optionsscheinen, Wandelanleihen u.Ä. zu einem möglichen Erwerb von Aktien vorsieht.

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2024 2023
Ergebnis der Periode in T€ 7.009 5.991
Durchschnittliche Anzahl der ausgegebenen Aktien in Stück 3.360.000 3.360.000
Ergebnis je Aktie in € 2,09 1,78

II.B. ERLÄUTERUNG DER BILANZ

II.B.1. Immaterielle Vermögenswerte

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[T€] Geschäfts- oder Firmenwert Software Sonstige Rechte und geleistete Anzahlungen Summe
ANSCHAFFUNGSKOSTEN
Stand 1.1.2023 5.823 10.477 19.674 35.974
Zugänge 1) 0 633 338 971
Abgänge 0 -322 0 -322
Umbuchungen 0 521 -521 0
Stand 31.12.2023 5.823 11.309 19.491 36.623
Zugänge 1) 0 390 310 700
Abgänge 0 -272 0 -272
Umbuchungen 0 319 -319 0
Stand 31.12.2024 5.823 11.746 19.482 37.051
ABSCHREIBUNGEN
Stand 1.1.2023 5.823 9.654 17.894 33.371
planmäßige Abschreibungen 2) 0 510 129 639
Abgänge 0 -322 0 -322
Stand 31.12.2023 5.823 9.842 18.023 33.688
planmäßige Abschreibungen 2) 0 646 145 791
Abgänge 0 -271 0 -271
Stand 31.12.2024 5.823 10.217 18.168 34.208
BUCHWERT
Stand 31.12.2023 0 1.467 1.468 2.935
Stand 31.12.2024 0 1.529 1.314 2.843

1) Die Zugänge enthalten weder Zugänge aus unternehmensinterner Entwicklung noch aus Unternehmenszusammenschlüssen.

2) Die Abschreibungen sind im Posten "Abschreibungen" der GuV enthalten.

Die sonstigen Rechte betreffen im Wesentlichen Brunnen- und Markenrechte. In den Brunnenrechten ist unter anderem ein Recht der Würzburger Hofbräu mit einem Buchwert in Höhe von T€ 544 (2023: T€ 597) und einer Restnutzungsdauer von 10 Jahren enthalten.

II.B.2. Leasingverhältnisse

Konzern als Leasingnehmer

Der Konzern least im Wesentlichen Getränkemärkte, Gaststätten, PKWs und Nutzfahrzeuge.

Die folgende Tabelle zeigt die in Zusammenhang mit Leasingverhältnissen bilanzierten Nutzungsrechte je Klasse:

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[T€] Immobilien Fuhrpark Sonstige Summe
Stand 1.1.2023 32.837 3.566 6 36.409
Zugänge 6.917 2.362 3 9.282
Abgänge -799 0 0 -799
Abschreibungen -5.965 -1.826 -5 -7.796
Stand 31.12.2023 32.990 4.102 4 37.096
Zugänge 4.779 2.077 2 6.858
Abgänge -1.060 0 0 -1.060
Abschreibungen -5.731 -1.988 -4 -7.723
Stand 31.12.2024 30.978 4.191 2 35.171

In den Abschreibungen auf Immobilien-Nutzungsrechte sind außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von T€ 0 (2023: T€ 7) enthalten. Die außerplanmäßigen Abschreibungen des Vorjahres betrafen Nutzungsrechte leerstehender Gaststätten und Getränkemärkte.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten folgende Beträge im Zusammenhang mit Leasingverhältnissen gemäß IFRS 16:

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[T€] 2024 2023
Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse 1.214 1.240
Aufwendungen für Leasingverhältnisse über Vermögenswerte von geringem Wert 104 113
Aufwendungen für variable Leasingzahlungen 60 61
1.378 1.414

Die variablen Leasingzahlungen enthalten im Wesentlichen umsatzabhängige Mieten.

Die Zinsaufwendungen aus Leasingverhältnissen werden in Kapitel II.A.7 dargestellt.

Im Geschäftsjahr beliefen sich die gesamten Zahlungsmittelabflüsse für Leasingverhältnisse auf T€ 10.767 (2023: T€ 10.506).

Die Fälligkeitsanalyse für Leasingverbindlichkeiten wird in Kapitel III.A.3 dargestellt.

Konzern als Leasinggeber

Als Leasinggeber fungiert der Konzern insbesondere im Rahmen der Untervermietung von Getränkemärkten und Gaststätten. In geringem Umfang werden zudem in eigenem Besitz befindliche Immobilien vermietet.

Zur Verringerung bestehender Kreditrisiken werden Kautionen, Bankgarantien und andere Sicherheiten für die Dauer der Leasingverhältnisse einbehalten bzw. vereinbart. Der Konzern verfügt zudem über Sonderkündigungsrechte für den Fall, dass einzelne Leasingnehmer ihren Zahlungsverpflichtungen nicht ordnungsgemäß nachkommen. Wenn ein Unterleasingverhältnis endet, wird das zugrundeliegende Objekte zeitnah weitervermietet oder das Hauptleasingverhältnis gekündigt.

In den Umsatzerlösen sind folgende Beträge im Zusammenhang mit Leasingverhältnissen gemäß IFRS 16 enthalten:

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[T€] 2024 2023
Erträge aus fixen Operating-Leasingzahlungen 1) 4.547 4.849
Erträge aus variablen Operating-Leasingzahlungen 2) 33 67
Erträge aus variablen Finanzierungsleasingzahlungen 57 56
Gewinne/​Verluste aus Finanzierungsleasingverhältnissen -68 137
4.569 5.109

1) davon aus Unterleasingverhältnissen: T€ 4.131 (2023: T€ 4.267)

2) davon aus Unterleasingverhältnissen: T€ 1 (2023: T€ 0)

Die Zinserträge aus Finanzierungsleasingverhältnissen werden in Kapitel II.A.6 dargestellt.

Die folgende Tabelle zeigt eine Fälligkeitsanalyse der nicht diskontierten Leasingzahlungen für Finanzierungsleasingverhältnisse inkl. Überleitung auf die in der Bilanz ausgewiesenen Leasingforderungen:

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[T€] 31.12.2024 31.12.2023
in < 1 Jahr fällig 973 845
in 1 - 2 Jahren fällig 784 716
in 2 - 3 Jahren fällig 567 612
in 3 - 4 Jahren fällig 471 474
in 4 - 5 Jahren fällig 106 371
in > 5 Jahren fällig 341 64
Zahlungen (undiskontiert) 3.242 3.082
Nicht realisierte Finanzerträge -244 -199
Leasingforderungen (gesamt) 2.998 2.883

Die Leasingforderungen sind im Geschäftsjahr um T€ 115 (2023: T€ 180) gestiegen. Dies ist im Wesentlichen auf die Verlängerung bestehender Unterleasingverhältnisse zurückzuführen.

Die folgende Tabelle zeigt eine Fälligkeitsanalyse der nicht diskontierten Leasingzahlungen für Operating-Leasingverhältnisse:

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[T€] 31.12.2024 31.12.2023
in < 1 Jahr fällig 1.662 1.642
in 1 - 2 Jahren fällig 414 382
in 2 - 3 Jahren fällig 262 311
in 3 - 4 Jahren fällig 132 218
in 4 - 5 Jahren fällig 83 114
in > 5 Jahren fällig 473 502
3.026 3.169

II.B.3. Sachanlagen

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[T€] Grundstücke und Gebäude 3) Technische Anlagen und Maschinen Betriebs- und Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Summe
ANSCHAFFUNGSKOSTEN
Stand 1.1.2023 107.322 158.080 98.312 16.219 379.933
Zugänge 1.106 8.596 14.356 4.057 28.115
Abgänge -108 -1.003 -7.120 0 -8.231
Umbuchungen 478 13.543 1.624 -15.645 0
Stand 31.12.2023 108.798 179.216 107.172 4.631 399.817
Zugänge 158 5.232 12.663 3.895 21.948
Abgänge -29 -843 -9.142 0 -10.014
Umbuchungen 0 3.046 555 -3.601 0
Stand 31.12.2024 108.927 186.651 111.248 4.925 411.751
ABSCHREIBUNGEN
Stand 1.1.2023 70.165 119.972 69.301 0 259.438
planmäßige Abschreibungen 1) 1.553 6.725 12.146 0 20.424
außerplanmäßige Abschreibungen 2) 0 0 76 0 76
Abgänge -108 -1.003 -7.098 0 -8.209
Stand 31.12.2023 71.610 125.694 74.425 0 271.729
planmäßige Abschreibungen 1) 1.465 6.621 12.185 0 20.271
Abgänge -22 -839 -8.867 0 -9.728
Stand 31.12.2024 73.053 131.476 77.743 0 282.272
BUCHWERT
Stand 31.12.2023 37.188 53.522 32.747 4.631 128.088
Stand 31.12.2024 35.874 55.175 33.505 4.925 129.479

1) Die Abschreibungen sind im Posten "Abschreibungen" der GuV enthalten.

2) Die Zuschreibungen sind im Posten "Sonstige betriebliche Erträge" der GuV enthalten.

3) Die Buchwerte der Immobilien mit Operating-Leasingverhältnissen betragen T€ 675 (2023: T€ 737).

Aktivierungspflichtige Eigenleistungen sind im Geschäfts- und Vorjahr nicht angefallen.

Der Buchwert der Sachanlagen ist durch erhaltene Investitionszulagen und -zuschüsse um T€ 621 (2023: T€ 721) vermindert.

Als Sicherheiten wurden Grundstücke in Höhe von T€ 1.457 (2023: T€ 1.457) verpfändet.

Die im Vorjahr vorgenommenen außerplanmäßigen Abschreibungen auf Betriebs- und Geschäftsausstattung betreffen ausschließlich das Segment Bier.

II.B.4. At Equity bewertete Anteile

Die folgende Tabelle zeigt die zusammengefassten Finanzinformationen der at Equity bewerteten Unternehmen in Höhe des Konzernanteils. Von den Beschäftigten der at Equity bewerteten Unternehmen entfällt auf den Konzern ein Anteil von 9 (2023: 9) Arbeitnehmern.

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[T€] 31.12.24 31.12.23
Vermögenswerte 1.465 1.327
Schulden 526 474
Umsatzerlöse 1.603 1.555
Jahresüberschuss 117 124

II.B.5. Langfristige Finanzanlagen

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[T€] 31.12.24 31.12.23
Langfristiger Teil der Kundendarlehen 3.070 3.132
Beteiligungen 219 320
Anteile an verbundenen Unternehmen 1) 221 221
Überdeckung der Pensionsverpflichtungen mit Planvermögen 103 0
3.613 3.673

1) Nicht konsolidiert; vgl. Kapitel I.B.1

Im Geschäftsjahr wurden Kundendarlehen zur Absatzsicherung und Neukundenakquisition in der Gastronomie in Höhe von T€ 1.425 (2023: T€ 1.551) neu ausgereicht.

Für zusätzliche Angaben zu den Finanzinstrumenten wird auf das Kapitel III.A verwiesen.

Die Überdeckung der Pensionsverpflichtungen mit Planvermögen wird in Kapitel II.B.15 erläutert.

II.B.6. Vorräte

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[T€] 31.12.24 31.12.23
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 4.886 5.192
Unfertige Erzeugnisse 3.457 3.709
Fertige Erzeugnisse 6.359 6.314
Handelswaren 9.050 8.546
23.752 23.761

Im Geschäftsjahr wurden Wertminderungen auf Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe in Höhe von T€ 44 (2023: T€ 80) sowie Wertminderungen auf Werbematerial in Höhe von T€ 137 (2023: T€ 102) vorgenommen. Die Wertminderungen sind im Materialaufwand bzw. sonstigen betrieblichen Aufwand enthalten.

II.B.7. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beinhalten im Wesentlichen Forderungen aus dem Verkauf von Waren. Das durchschnittliche, gewichtete Nettozahlungsziel beträgt 21 Tage (2023: 20 Tage) bei Inlandslieferungen und 37 Tage (2023: 45 Tage) bei Auslandslieferungen.

Für zusätzliche Angaben zu den Finanzinstrumenten wird auf das Kapitel III.A verwiesen.

II.B.8. Kurzfristige Finanzanlagen

Die kurzfristigen Finanzanlagen enthalten ausschließlich den kurzfristigen Teil der Kundendarlehen mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr.

Für zusätzliche Angaben zu den Finanzinstrumenten wird auf das Kapitel III.A verwiesen.

II.B.9. Steuererstattungsansprüche

Die Steuererstattungsansprüche betreffen Ertragsteuern des laufenden Geschäftsjahres sowie Ertragsteuern vorhergehender Geschäftsjahre.

II.B.10. Übrige Forderungen und Vermögenswerte

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[T€] 31.12.24 31.12.23
Lieferantenpfandforderungen aus Handelswarenbeständen 2.935 2.448
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 4.408 4.197
Sonstige nichtfinanzielle Vermögenswerte 1.717 1.952
9.060 8.597

Für zusätzliche Angaben zu den Finanzinstrumenten wird auf das Kapitel III.A verwiesen.

II.B.11. Liquide Mittel

Bei den liquiden Mitteln handelt es sich um Kassenbestände und Guthaben bei Banken erstklassiger Bonität mit einer ursprünglichen Laufzeit von maximal drei Monaten.

II.B.12. Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft ist voll eingezahlt, gegenüber dem Vorjahr unverändert und in 3.360.000 nennwertlose als Inhaberaktien ausgegebene Stückaktien eingeteilt. Die Kapitalrücklage enthält die bei der Ausgabe von Aktien über den Nennbetrag hinaus erzielten Beträge. Der Posten Gewinnrücklagen beinhaltet die kumulierten Ergebnisse der abgelaufenen Geschäftsjahre sowie die Neubewertung der Pensionsrückstellungen nach Abzug latenter Steuern. Die Veränderung des Eigenkapitals wird in der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt.

Der Vorstand der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft achtet im Rahmen des Eigenkapitalmanagements darauf, dass der Konzern stets mit einer angemessenen Eigenkapitalquote zur Sicherstellung der Unternehmensfortführung ausgestattet ist. Ziel unseres Eigenkapitalmanagements ist es außerdem eine adäquate Verzinsung des eingesetzten Kapitals zu erreichen. Das Kapital wird auf Basis der Eigenkapitalquote überwacht, welche als Verhältnis von Eigenkapital zur Bilanzsumme definiert ist. Im Geschäftsjahr ist die Eigenkapitalquote des Konzerns von 32,7 % auf 33,2 % gestiegen.

II.B.13. Langfristige Finanzverbindlichkeiten

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[T€] 31.12.24 31.12.23
Zahlungsverpflichtungen im Falle einer Kündigung konzernfremder Kommanditisten von Tochterunternehmen 3.144 2.658
Verbindlichkeiten gegenüber Unterstützungskasse 490 553
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 11.409 10.311
15.043 13.522

Für zusätzliche Angaben zu den Finanzinstrumenten wird auf das Kapitel III.A verwiesen.

II.B.14. Übrige langfristige Verbindlichkeiten

Die übrigen langfristigen Verbindlichkeiten enthalten ausschließlich Verbindlichkeiten aus Pachtkautionen.

Für zusätzliche Angaben zu den Finanzinstrumenten wird auf das Kapitel III.A verwiesen.

II.B.15. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Die Rückstellungen für leistungsorientierte Versorgungspläne (Pensionsrückstellungen) enthalten die Zusagen für eine betriebliche Altersversorgung an anspruchsberechtigte Personen und deren Hinterbliebene. Die leistungsorientierten Verpflichtungen werden teilweise direkt durch den Konzern, teilweise durch eine eigenständige Unterstützungskasse verwaltet.

Die direkten Verpflichtungen basieren auf einzelvertraglichen Versorgungszusagen sowie auf Betriebsvereinbarungen einzelner Konzernunternehmen. Alle Betriebsvereinbarungen sind für Neuzugänge geschlossen. Die begünstigten Personen haben in der Regel Anspruch auf eine von der Betriebszugehörigkeit abhängige, feste Alters- und Invalidenrente bei Erreichen des Ruhestandalters von 65 Jahren.

Die Unterstützungskasse der Reichelbräu AG e.V., Kulmbach, ist ebenfalls für Neuzugänge geschlossen. Nach der Erfüllung einer Wartezeit von 15 Jahren werden Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenrente gewährt. Der Bezug der Unterstützung setzt nach Erfüllung der Wartezeit mit Eintritt von Berufs- bzw. Erwerbsunfähigkeit, spätestens beim Ausscheiden nach Vollendung des 65. Lebensjahres ein. Die Höhe der Alters- und Invalidenrente ist abhängig von der Betriebszugehörigkeit und wird durch einen Höchstbetrag begrenzt.

In der Pensionsrückstellung wird zudem der gewährte Anspruch an Gratisgetränken für ehemalige Betriebsangehörige berücksichtigt. Die Anzahl an Gratisgetränken wird pro Gesellschaft einheitlich für alle Beschäftigten festgelegt. Der Bezug beginnt mit Renteneintritt sofern eine Betriebszugehörigkeit von mindestens 15 Jahren gegeben ist.

Durch die leistungsorientierten Verpflichtungen ist der Konzern den folgenden versicherungsmathematischen Risiken ausgesetzt: Zinsänderungsrisiko, Langlebigkeitsrisiko und Rentenanpassungsrisiko.

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Zinsänderungsrisiko: Der Barwert der leistungsorientierten Versorgungspläne wird unter Verwendung eines Diskontierungszinssatzes ermittelt, der auf der Grundlage der Renditen erstrangiger, festverzinslicher Unternehmensanleihen bestimmt wird. Sinkt dieser Zinssatz, so führt dies zu einem Anstieg der Pensionsrückstellungen.

Langlebigkeitsrisiko: Der Barwert der leistungsorientierten Versorgungspläne wird unter Verwendung der bestmöglichen Schätzung der Sterbewahrscheinlichkeit der begünstigten Arbeitnehmer sowohl während des Arbeitsverhältnisses als auch nach dessen Beendigung ermittelt. Eine Zunahme der Lebenserwartung der begünstigten Personen führt zu einer Erhöhung der Pensionsrückstellungen.

Rentenanpassungsrisiko: Der Barwert der leistungsorientierten Versorgungspläne wird unter Verwendung der zukünftigen Renten der begünstigten Personen ermittelt. Gemäß Betriebsrentengesetz sind laufende Renten alle drei Jahre an Verbraucherpreisindex und Nettolohnentwicklung anzupassen. Rentenerhöhungen führen zu einer Erhöhung der Pensionsrückstellungen. Eine Erhöhung der Rentenanwartschaft durch Gehaltserhöhungen während der aktiven Tätigkeit ist in den Pensionsvereinbarungen nicht vorgesehen. Künftige Gehaltserhöhungen haben somit keine Auswirkung auf die Pensionsrückstellungen.

Die Auswirkungen einer Veränderung der versicherungsmathematischen Parameter werden in der untenstehenden Sensitivitätsanalyse quantifiziert.

Die wichtigsten Annahmen, welche der versicherungsmathematischen Bewertung zugrunde gelegt wurden, werden in der folgenden Tabelle dargestellt. Als biometrische Grundlagen wurden die Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck verwendet.

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[%] 2024 2023
Diskontierungszins 3,15 3,95
Rententrend 2,50 2,50
Anwartschaftstrend 0,00 0,00
Fluktuation 0,00 0,00

In der Gewinn- und Verlustrechnung sind folgende Beträge erfasst:

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[T€] 2024 2023
Laufender Dienstzeitaufwand 26 28
Nettozinsaufwand 357 327
383 355

In der Gesamtergebnisrechnung sind folgende Erträge/​Aufwendungen erfasst:

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[T€] 2024 2023
Neubewertung des Planvermögens 54 -2
Neubewertung der leistungsorientierten Pläne aufgrund finanzieller Annahmen -775 642
Neubewertung der leistungsorientierten Pläne aufgrund erfahrungsbedingter Annahmen -249 -243
-970 397

Die Veränderungen im Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen (Anwartschaftsbarwert) stellen sich wie folgt dar:

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[T€] 2024 2023
Anwartschaftsbarwert 1.1. 10.333 11.245
Laufender Dienstzeitaufwand 26 28
Zinsaufwand 390 356
Neubewertung der leistungsorientierten Pläne 1.024 -399
Gezahlte Betriebsrenten -898 -897
Anwartschaftsbarwert 31.12. 10.875 10.333

Die Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens stellen sich wie folgt dar:

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[T€] 2024 2023
Planvermögen 1.1. 828 874
Zinsertrag 33 29
Neubewertung des Planvermögens 54 -2
Gezahlte Betriebsrenten -80 -73
Dotierung Planvermögen 0 0
Planvermögen 31.12. 835 828

Das Planvermögen zum 31.12.2024 setzt sich zusammen aus dem Vermögen der Unterstützungskasse mit einem beizulegenden Zeitwert von T€ 487 (2023: T€ 532) sowie einem verpfändeten Wertpapierdepot mit einem beizulegenden Zeitwert von T€ 348 (2023: T€ 296). Der beizulegende Zeitwert des verpfändeten Wertpapierdepots wurde auf der Grundlage von an aktiven Märkten notierten Preisen bestimmt, während der beizulegende Zeitwert des Vermögens der Unterstützungskasse nicht auf Preisen basiert, die an aktiven Märkten notiert sind.

Zur Überleitung auf die Bilanzwerte ist das Planvermögen mit dem Anwartschaftsbarwert zu saldieren. Eine Saldierung ist maximal bis zur Obergrenze der zugrundeliegenden Pensionsverpflichtung zulässig. Eventuelle Überdeckungen werden mit dem Barwert ihres wirtschaftlichen Nutzens in den langfristigen Finanzanlagen ausgewiesen. Im Geschäftsjahr wurden Überdeckungen in Höhe von T€ 103 (2023: T€ 0) aktiviert (siehe Kapitel II.B.5).

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[T€] 2024 2023
Anwartschaftsbarwert 31.12. 10.875 10.333
Planvermögen 31.12. -732 -828
Pensionsrückstellungen 31.12. 10.143 9.505

Die nachfolgend dargestellten Sensitivitätsanalysen wurden auf Basis der nach vernünftigem Ermessen möglichen Änderungen der jeweiligen Angaben zum Bilanzstichtag durchgeführt, wobei die übrigen Annahmen jeweils unverändert geblieben sind:

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Bei einem um 0,25 % höheren (niedrigeren) Diskontierungszins wäre die leistungsorientierte Verpflichtung im Geschäftsjahr 2024 um T€ 252 niedriger (um T€ 266 höher) gewesen. Bei einem um 0,25 % höheren (niedrigeren) Diskontierungszins wäre die leistungsorientierte Verpflichtung im Geschäftsjahr 2023 um T€ 229 niedriger (um T€ 238 höher) gewesen.

Bei einer um 0,5 % höheren (niedrigeren) Rentenerhöhung wäre die leistungsorientierte Verpflichtung im Geschäftsjahr 2024 um T€ 486 höher (um T€ 451 niedriger) gewesen. Bei einer um 0,5 % höheren (niedrigeren) Rentenerhöhung wäre die leistungsorientierte Verpflichtung im Geschäftsjahr 2023 um T€ 439 höher (um T€ 411 niedriger) gewesen.

Bei einer um 1 Jahr längeren Lebenserwartung wäre die leistungsorientierte Verpflichtung um T€ 637 (2023: T€ 571) höher gewesen.

Die vorstehende Sensitivitätsanalyse dürfte nicht repräsentativ für die tatsächliche Veränderung der leistungsorientierten Verpflichtung sein, da es als unwahrscheinlich anzusehen ist, dass Abweichungen von den getroffenen Annahmen isoliert voneinander auftreten, da die Annahmen teilweise zueinander in Beziehung stehen.

Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung in der vorstehenden Sensitivitätsanalyse wurde nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren ermittelt, derselben Methode, nach der die in der Konzernbilanz erfasste, leistungsorientierte Verpflichtung berechnet wurde.

Für das Geschäftsjahr 2025 werden Rentenzahlungen in Höhe von T€ 865 (2024: T€ 879) erwartet. Eine weitere Dotierung des Planvermögens ist nicht vorgesehen. Der Konzern verwendet keine Derivate zur Absicherung künftiger Renten- oder Beitragszahlungen. Die durchschnittliche Laufzeit der leistungsorientierten Verpflichtung am 31. Dezember 2024 betrug 9,8 Jahre (2023: 9,4 Jahre).

II.B.16. Aktive und passive latente Steuern

Aus den temporären Differenzen zwischen den Steuer- und IFRS-Bilanzansätzen sowie Steuerminderungsansprüchen aus steuerlichen Verlustvorträgen resultieren folgende aktive latente Steuern:

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[T€] 31.12.24 31.12.23
Langfristige Aktiva 317 362
Kurzfristige Aktiva 189 134
Langfristige Verbindlichkeiten 10.860 10.916
Kurzfristige Verbindlichkeiten 2.335 2.288
Steuerliche Verlustvorträge 307 308
Bruttowert 1) 14.008 14.008
Nichtansatz/​Wertberichtigung -307 -308
Saldierung -13.701 -13.700
Aktive latente Steuern 0 0

1) davon langfristig T€ 11.484 (2023: T€ 11.586)

Zum Bilanzstichtag bestehen körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von T€ 1.073 (2023: T€ 1.076) sowie gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von T€ 932 (2023: T€ 935) für die keine aktiven latenten Steuern bilanziert wurden.

Aus den temporären Differenzen zwischen den Steuer- und IFRS-Bilanzansätzen resultieren folgende passive latente Steuern:

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[T€] 31.12.24 31.12.23
Langfristige Aktiva 26.247 26.234
Kurzfristige Aktiva 300 244
Langfristige Verbindlichkeiten 615 459
Kurzfristige Verbindlichkeiten 68 28
Bruttowert 27.230 26.965
Saldierung -13.701 -13.700
Passive latente Steuern 13.529 13.265

Die Veränderung der passiven latenten Steuern auf Pensionsrückstellungen bzw. langfristige Verbindlichkeiten wird teilweise über das sonstige Ergebnis (OCI) abgebildet. Der auf das OCI entfallende Ergebniseffekt des Berichtsjahres beträgt T€ 274 (2023: T€ -112).

Für Bilanzierungs- und Bewertungsunterschiede zwischen IFRS- und Steuerbilanz in Verbindung mit Anteilen an Tochtergesellschaften und at Equity bewerteten Anteilen, deren Höhe T€ 16.616 (2023: T€ 15.264) beträgt, wurden nach IAS 12.39 keine latenten Steuern gebildet. Die angegebenen Beträge beinhalten sowohl temporäre als auch permanente Effekte.

II.B.17. Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten

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[T€] 31.12.24 31.12.23
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 4.014 4.503
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 466 444
Sonstige kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 148 79
4.628 5.026

Für zusätzliche Angaben zu den Finanzinstrumenten wird auf das Kapitel III.A verwiesen.

II.B.18. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind nicht verzinslich und umfassen offene Verpflichtungen aus dem Lieferungs- und Leistungsverkehr.

Für zusätzliche Angaben zu den Finanzinstrumenten wird auf das Kapitel III.A verwiesen.

II.B.19. Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten

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[T€] 31.12.24 31.12.23
Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern und Fremdpersonal 6.231 6.075
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 3.195 2.569
Verbindlichkeiten aus Steuern 2.293 2.214
Sonstige Verbindlichkeiten 395 337
12.114 11.195

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden enthalten noch nicht ausgezahlte Rückvergütungen sowie sonstige Guthaben von Kunden.

Für zusätzliche Angaben zu den Finanzinstrumenten wird auf das Kapitel III.A verwiesen.

II.B.20. Rückstellungen

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[T€] Leergutrück- nahmeverpflichtungen Personalkostenrückstellungen Rückstellungen laufender Geschäftsbetrieb
Stand 1.1.2024 33.094 1.191 14.849
Inanspruchnahme -33.094 -298 -14.230
Auflösung 0 -27 0
Zuführung 1) 36.930 1.044 12.786
Stand 31.12.2024 36.930 1.910 13.405
davon kurzfristig
Stand 1.1.2024 33.094 171 14.565
Stand 31.12.2024 36.930 125 13.080
davon langfristig
Stand 1.1.2024 0 1.020 284
Stand 31.12.2024 0 1.785 325
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[T€] Sonstige Rückstellungen Summe
Stand 1.1.2024 168 49.302
Inanspruchnahme -112 -48.069
Auflösung -3 -30
Zuführung 1) 127 51.222
Stand 31.12.2024 180 52.425
davon kurzfristig
Stand 1.1.2024 168 47.998
Stand 31.12.2024 180 50.315
davon langfristig
Stand 1.1.2024 0 1.304
Stand 31.12.2024 0 2.110

1) davon Zinsen T€ 169 (2023: T€ 12)

Die Leergutrücknahmeverpflichtung stellt die Verpflichtung zur Pfandrückzahlung und Rücknahme der ausgegebenen Flaschen, Kästen, Fässer und Paletten dar.

Die Personalkostenrückstellungen enthalten Rückstellungen für Jubiläumsgelder, Überbrückungsgelder, Abfindungen sowie Altersfreizeit.

Die Rückstellungen für den laufenden Geschäftsbetrieb beinhalten überwiegend Rückvergütungen aus Kundenvereinbarungen.

Die sonstigen Rückstellungen enthalten unter anderem Rückstellungen für Prozesskosten.

Bei kurzfristigen Rückstellungen wird mit Fälligkeiten bis zu einem Jahr gerechnet. Für die langfristigen Rückstellungen wird eine überwiegende Fälligkeit von mehr als 5 Jahren erwartet.

II.B.21. Steuerverbindlichkeiten

Die Steuerverbindlichkeiten betreffen Ertragsteuern des laufenden Geschäftsjahres sowie Ertragsteuern vorhergehender Geschäftsjahre.

II.C. ERLÄUTERUNG DER KAPITALFLUSSRECHNUNG

II.C.1. Allgemeine Angaben zur Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung zeigt in Übereinstimmung mit IAS 7, wie sich Zahlungsströme des Geschäftsjahres durch Mittelzu- und -abflüsse verändert haben. Die Kapitalflussrechnung gliedert die Zahlungsströme in die Bereiche betriebliche Tätigkeit, Investitions- und Finanzierungstätigkeit. Soweit erforderlich, erfolgt im Einzelfall eine Zuordnung in mehrere Bereiche. Der in der Kapitalflussrechnung betrachtete Finanzmittelbestand umfasst alle in der Bilanz ausgewiesenen liquiden Mittel. Darüber hinaus gibt es keine Zahlungsmittel oder Zahlungsmitteläquivalente, die von Gesellschaften gehalten werden und über die der Konzern nicht verfügen kann.

II.C.2. Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit

Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit enthält die wesentlichen erlöswirksamen Tätigkeiten des Unternehmens sowie andere Tätigkeiten, die nicht den Investitions- oder Finanzierungstätigkeiten zuzuordnen sind.

II.C.3. Cashflow aus der Investitionstätigkeit

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit ist der zahlungswirksame Saldo aus Auszahlungen für Investitionen und Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagevermögen, immateriellen Vermögenswerten und Finanzanlagen.

II.C.4. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit berücksichtigt Ausschüttungen, die Aufnahme und Tilgung von Finanzschulden sowie die Tilgung von Leasingverbindlichkeiten.

Die Finanzverbindlichkeiten haben sich im Geschäftsjahr wie folgt verändert:

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[T€] Langfristige Finanzverbindlichkeiten Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten
Stand 1.1.2024 13.522 5.026
Veränderungen durch Cashflows im Bereich der Finanzierung
Gewinnausschüttung an konzernfremde Kommanditisten von Tochtergesellschaften 0 -79
Einzahlungen aus der Aufnahme von langfristigen Finanzkrediten 6.000 0
Auszahlungen aus der Tilgung von langfristigen Finanzkrediten 0 -5.391
Umbuchung wegen Fristigkeit -4.905 4.905
Veränderung der sonstigen Finanzverbindlichkeiten -75 0
Veränderungen beizulegender Zeitwerte
Aufwendungen/​Erträge aus konzernfremden Kommanditisten (+/​-) 486 0
Sonstige Veränderungen
Aufwendungen/​Erträge aus konzernfremden Kommanditisten (+/​-) 0 148
Übrige Veränderungen 15 19
Stand 31.12.2024 15.043 4.628

III. SONSTIGE ANGABEN

III.A. FINANZINSTRUMENTE UND RISIKOMANAGEMENT

III.A.1. Buch- und beizulegende Zeitwerte

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte von Finanzinstrumenten je Klasse und Bewertungskategorie.

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[T€] Bewertungshierarchie Buchwert 2024 Beizulegender Zeitwert 2024
Langfristige Finanzanlagen
finanzielle Vermögenswerte der AC-Kategorie 1) Stufe 2 3.070 3.070
finanzielle Vermögenswerte der FVOCI-Kategorie Stufe 3 219 219
nicht im Anwendungsbereich des IFRS 7 --- 324 ---
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
finanzielle Vermögenswerte der AC-Kategorie 2) --- 22.897 ---
Kurzfristige Finanzanlagen
finanzielle Vermögenswerte der AC-Kategorie 2) --- 1.296 ---
Übrige Forderungen und Vermögenswerte
finanzielle Vermögenswerte der AC-Kategorie 2) --- 7.343 ---
nicht im Anwendungsbereich des IFRS 7 --- 1.717 ---
Liquide Mittel
finanzielle Vermögenswerte der AC-Kategorie 2) --- 24.276 ---
Langfristige Finanzverbindlichkeiten
finanzielle Verbindlichkeiten der AC-Kategorie Stufe 2 11.899 11.881
finanzielle Verbindlichkeiten der FVPL-Kategorie Stufe 3 3.144 3.144
Übrige langfristige Verbindlichkeiten
finanzielle Verbindlichkeiten der AC-Kategorie Stufe 2 447 447
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten
finanzielle Verbindlichkeiten der AC-Kategorie 2) --- 4.628 ---
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
finanzielle Verbindlichkeiten der AC-Kategorie 2) --- 22.400 ---
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten
finanzielle Verbindlichkeiten der AC-Kategorie 2) --- 9.821 ---
nicht im Anwendungsbereich des IFRS 7 --- 2.293 ---
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[T€] Buchwert 2023 Beizulegender Zeitwert 2023
Langfristige Finanzanlagen
finanzielle Vermögenswerte der AC-Kategorie 1) 3.132 3.132
finanzielle Vermögenswerte der FVOCI-Kategorie 320 320
nicht im Anwendungsbereich des IFRS 7 221 ---
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
finanzielle Vermögenswerte der AC-Kategorie 2) 25.765 ---
Kurzfristige Finanzanlagen
finanzielle Vermögenswerte der AC-Kategorie 2) 1.272 ---
Übrige Forderungen und Vermögenswerte
finanzielle Vermögenswerte der AC-Kategorie 2) 6.645 ---
nicht im Anwendungsbereich des IFRS 7 1.952 ---
Liquide Mittel
finanzielle Vermögenswerte der AC-Kategorie 2) 16.070 ---
Langfristige Finanzverbindlichkeiten
finanzielle Verbindlichkeiten der AC-Kategorie 10.864 10.192
finanzielle Verbindlichkeiten der FVPL-Kategorie 2.658 2.658
Übrige langfristige Verbindlichkeiten
finanzielle Verbindlichkeiten der AC-Kategorie 504 504
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten
finanzielle Verbindlichkeiten der AC-Kategorie 2) 5.026 ---
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
finanzielle Verbindlichkeiten der AC-Kategorie 2) 25.707 ---
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten
finanzielle Verbindlichkeiten der AC-Kategorie 2) 8.981 ---
nicht im Anwendungsbereich des IFRS 7 2.214 ---

1) Aufgrund der marktgerechten Effektivverzinsung stimmt der Buchwert mit dem beizulegenden Zeitwert überein (siehe Kapitel I.C.7).

2) Gemäß IFRS 7.29(a) wird auf die Angabe von beizulegenden Zeitwerten verzichtet. Der Buchwert stellt aufgrund der kurzen Laufzeit einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert dar.

Die Bewertung der Eigenkapitalinstrumente der FVOCI-Kategorie basiert auf einem DCF-Modell (Discounted Cashflow-Modell mit Stufe 3 Inputfaktoren).

Der beizulegende Zeitwert der langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten der AC-Kategorie wird mittels Barwert- und Optionspreismodellen berechnet. Als Eingangsparameter werden am Bilanzstichtag festgestellte risiko- und laufzeitadäquate Inputfaktoren verwendet, bei denen es sich nicht um notierte Preise handelt, welche aber von anerkannten externen Quellen bezogen werden und auf aktiven Märkten indirekt beobachtbar sind (Stufe 2 Inputfaktoren).

Für die Bewertung der finanziellen Verbindlichkeiten der FVPL-Kategorie sind die Regelungen des betreffenden Gesellschaftsvertrages maßgeblich. Im Gesellschaftsvertrag ist die Anwendung einer Multiplikatormethode, basierend auf dem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) der vergangenen drei Jahre vorgesehen (Stufe 3 Inputfaktoren; siehe Kapitel I.C.7). Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der finanziellen Verbindlichkeiten der FVPL-Kategorie. Wenn das zugrundeliegende EBITDA im Geschäftsjahr 2024 um 5 % höher (niedriger) gewesen wäre, wäre der beizulegende Zeitwert um T€ 87 höher (niedriger) gewesen. Wenn der zugrundeliegende EBITDA im Geschäftsjahr 2023 um 5 % höher (niedriger) gewesen wäre, wäre der beizulegende Zeitwert um T€ 77 höher (niedriger) gewesen.

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[T€] 2024 2023
Stand 1.1. 2.658 2.290
Neubewertung 486 368
Stand 31.12. 3.144 2.658

Eventuell erforderliche Umgruppierungen zwischen den Bewertungsleveln der Fair-Value-Hierarchie erfolgen grundsätzlich zum Ende der jeweiligen Berichtsperiode.

III.A.2. Nettogewinne und -verluste

Bezogen auf die IFRS 9 Bewertungskategorien der Finanzinstrumente wurden folgende Nettogewinne/​-verluste erzielt:

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[T€] 2024 2023
finanzielle Vermögenswerte der AC-Kategorie 643 347
finanzielle Vermögenswerte der FVOCI-Kategorie 50 78
finanzielle Verbindlichkeiten der AC-Kategorie -621 -323
finanzielle Verbindlichkeiten der FVPL-Kategorie -486 -368

Die Nettoverluste/​-gewinne aus finanziellen Vermögenswerten der AC-Kategorie beinhalten Zinserträge, Wertaufholungen und Erträge aus dem Eingang abgeschriebener Forderungen sowie Wertminderungen und Ausbuchungen. Der Ausweis der Zinserträge erfolgt in den Umsatzerlösen und Zinserträgen. Wertaufholungen und Erträge aus dem Eingang abgeschriebener Forderungen werden in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Wertminderungen und Ausbuchungen werden in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.

Die Nettogewinne aus finanziellen Vermögenswerten der FVOCI-Kategorie beinhalten ausschließlich im sonstigen Finanzergebnis ausgewiesene Beteiligungserträge.

Die Nettoverluste aus finanziellen Verbindlichkeiten der AC-Kategorie beinhalten Zinsaufwendungen.

Die Nettoverluste aus finanziellen Verbindlichkeiten der FVPL-Kategorie beinhalten die im sonstigen Finanzergebnis ausgewiesene Neubewertung konzernfremder Kommanditanteile.

III.A.3. Liquiditätsrisiko

Die nachfolgenden Ausführungen quantifizieren das Liquiditätsrisiko aus Finanzinstrumenten, dem die Kulmbacher Gruppe ausgesetzt ist. Hinsichtlich der qualitativen Erläuterung wird auf die Ausführungen zu den finanziellen Risiken im Risiko- und Chancenbericht des Lageberichts verwiesen.

Das Liquiditätsrisiko bildet das Szenario, dass der Konzern seine Verbindlichkeiten nicht bedienen kann. Die Kulmbacher Gruppe steuert ihre Liquidität zentral und so, dass ihr zu jeder Zeit in ausreichendem Maß Mittel zur Verfügung stehen, um ihre Verbindlichkeiten fristgerecht zu begleichen. Zum 31. Dezember 2024 standen dem Konzern nicht in Anspruch genommene Kreditlinien in Höhe von Mio. € 19,9 zur Verfügung. Der Konzern weist keine signifikante Konzentration von Liquiditätsrisiken auf.

Die folgende Tabelle zeigt eine Fälligkeitsanalyse der finanziellen Verbindlichkeiten. Die Tabelle beruht auf nicht diskontierten Cashflows. Die finanziellen Verbindlichkeiten sind dem frühesten Laufzeitband zugeordnet, an dem der Konzern zur Zahlung verpflichtet werden kann, selbst wenn der Konzern erwartet, dass ein Teil der Verbindlichkeiten erst später zu begleichen sein wird als zum frühestmöglichen Fälligkeitstermin.

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[T€] Finanzverbindlichkeiten Leasingverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Übrige lang- und kurzfristige Verbindlichkeiten 1)
Fälligkeitsanalyse zum 31.12.2024
in < 1 Monat fällig 714 772 20.273 9.821
in 1 - 3 Monaten fällig 1.347 1.442 1.965 0
in 3 - 12 Monaten fällig 2.928 6.583 91 0
in 12 - 60 Monaten fällig 12.575 23.658 71 0
in > 60 Monaten fällig 3.413 11.380 0 447
Fälligkeitsanalyse zum 31.12.2023
in < 1 Monat fällig 624 771 23.342 8.981
in 1 - 3 Monaten fällig 1.080 1.407 2.125 0
in 3 - 12 Monaten fällig 3.518 6.528 230 0
in 12 - 60 Monaten fällig 10.803 23.532 10 0
in > 60 Monaten fällig 3.339 12.960 0 504

1) Enthalten sind hier nur finanzielle Vermögenswerte der AC-Kategorie. Wie sich die Bilanzposten auf die unterschiedlichen Klassen von Finanzinstrumenten verteilen, kann dem Kapitel III.A.1 entnommen werden.

Die finanziellen Verbindlichkeiten der FVPL-Kategorie würden zahlungswirksam werden, wenn die betroffenen Kommanditisten von ihrem Kündigungsrecht Gebrauch machen (siehe Kapitel I.C.7).

III.A.4. Zinsrisiko

Die nachfolgenden Ausführungen quantifizieren das Zinsrisiko aus Finanzinstrumenten, dem die Kulmbacher Gruppe ausgesetzt ist. Hinsichtlich der qualitativen Erläuterung wird auf die Ausführungen zu den finanziellen Risiken im Risiko- und Chancenbericht des Lageberichts verwiesen.

Die durchschnittlichen Zinssätze der Finanzverbindlichkeiten beliefen sich im Geschäftsjahr auf 2,3 % (2023: 1,3 %).

Zinsänderungsrisiken werden gemäß IFRS 7 mittels Sensitivitätsanalysen dargestellt. Diese stellen die Effekte von Änderungen der Marktzinssätze auf Finanzerträge und -aufwendungen sowie auf das Eigenkapital dar. Im Konzern besteht keine signifikante Konzentration von Zinsrisiken. In der Kulmbacher Gruppe unterliegen lediglich die nachfolgend erläuterten Bankverbindlichkeiten einem Änderungsrisiko.

Im Konzern werden langfristige Bankverbindlichkeiten zu festen und variablen Zinssätzen aufgenommen. Marktzinssatzänderungen von Bankverbindlichkeiten mit fester Verzinsung wirken sich nur dann auf das Ergebnis aus, wenn diese zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. In der Kulmbacher Gruppe erfolgt stets eine Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten. Demnach unterliegen die langfristigen Bankverbindlichkeiten mit fester Verzinsung keinem Zinsänderungsrisiko im Sinne von IFRS 7. Marktzinssatzänderungen bei variabel verzinslichen Bankdarlehen werden bei den ergebnisbezogenen Sensitivitätsberechnungen berücksichtigt. Im Geschäfts- und Vorjahr bestanden keine variabel verzinslichen Bankdarlehen.

Im Geschäfts- und Vorjahr bestanden keine Kreditverträge mit Financial Covenants.

III.A.5. Ausfallrisiko

Die nachfolgenden Ausführungen quantifizieren das Ausfallrisiko aus Finanzinstrumenten, dem die Kulmbacher Gruppe ausgesetzt ist. Hinsichtlich der qualitativen Erläuterung wird auf die Ausführungen zu den finanziellen Risiken im Risiko- und Chancenbericht des Lageberichts verwiesen.

Das maximale Ausfallrisiko wird durch die Buchwerte der in der Bilanz angesetzten finanziellen Vermögenswerte wiedergegeben. Eine Aufteilung der Buchwerte auf Bilanzposten und Klassen gemäß IFRS 7 kann dem Kapitel III.A.1 entnommen werden. Weitere wesentliche, nicht bilanzierte Ausfallrisiken bestehen nicht.

Das Ausfallrisiko ist bei liquiden Mitteln verhältnismäßig unwahrscheinlich, weil diese bei Banken gehalten werden, denen internationale Rating-Agenturen eine hohe Bonität bescheinigt haben. Ebenfalls keinem wesentlichen Ausfallrisiko unterliegen die in den Finanzanlagen enthaltenen finanziellen Vermögenswerte der FVOCI-Klasse (Beteiligungen).

Sämtliche Leasingforderungen werden regelmäßig auf Werthaltigkeit überprüft. Im Geschäfts- und Vorjahr bestand kein Wertberichtigungsbedarf.

Die nachfolgenden Ausführungen konzentrieren sich auf finanzielle Vermögenswerte der AC-Klasse. Hiervon betroffen sind die Bilanzposten lang- und kurzfristige Finanzanlagen (hier: Kundendarlehen), Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und übrige Forderungen und Vermögenswerte.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Bruttobuchwerte der finanziellen Vermögenswerte der AC-Kategorie (ohne liquide Mittel) je Ausfallrisiko-Ratingklasse:

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[T€] Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Finanzinstrumente mit geringem Ausfallrisiko Finanzinstrumente mit erhöhtem Ausfallrisiko Finanzinstrumente mit hohem Ausfallrisiko
Bruttobuchwerte 31.12.2024
Risikoklasse 1 23.151 11.562 0 0
Risikoklasse 2 0 0 74 0
Risikoklasse 3 327 0 0 1.017
Bruttobuchwerte 31.12.2023
Risikoklasse 1 25.777 10.924 0 0
Risikoklasse 2 76 0 16 0
Risikoklasse 3 490 0 0 1.074

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Wertberichtigungen auf finanzielle Vermögenswerte der AC-Kategorie (ohne liquide Mittel):

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[T€] Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Finanzinstrumente mit geringem Ausfallrisiko Finanzinstrumente mit erhöhtem Ausfallrisiko Finanzinstrumente mit hohem Ausfallrisiko
Wertberichtigungen 1.1.2023 581 133 15 678
Zuführung (Aufwendungen für Wertberichtigungen) 192 0 0 494
Auflösung -184 -69 0 -104
Umbuchung -4 0 -13 17
Inanspruchnahme -7 0 0 -186
Wertberichtigungen 31.12.2023 578 64 2 899
Zuführung (Aufwendungen für Wertberichtigungen) 186 0 0 244
Auflösung -141 -2 0 -128
Umbuchung 0 8 5 -13
Inanspruchnahme -42 0 0 -135
Wertberichtigungen 31.12.2024 581 70 7 867

Insbesondere im Rahmen der Vergabe von Kundendarlehen hat das Unternehmen Sicherheiten in Form von Grundschulden, Sicherungsübereignungen und anderen Vermögenswerten erhalten. Darüber hinaus bestehen Eigentumsvorbehaltsklauseln. Das maximale Ausfallrisiko wird durch die gehaltenen Sicherheiten nur geringfügig reduziert.

Im Konzern besteht keine signifikante Konzentration im Zusammenhang mit Ausfallrisiken oder Sicherheiten, weil sich sowohl Risiken als auch Sicherheiten über eine hohe Anzahl von Vertragspartnern und Kunden verteilen.

III.B. EVENTUALVERBINDLICHKEITEN, SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen gliedern sich wie folgt:

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[T€] 31.12.24 31.12.23
Verpflichtungen aus langfristigen Rohstoffkontrakten 30.667 37.339
Verpflichtungen aus erteilten Investitionsaufträgen 4.272 6.117
Verpflichtungen aus schwebenden Leasingverträgen 4.221 1.832
Übrige finanzielle Verpflichtungen 772 1.101
39.932 46.389

Gegenüber verbundenen, nicht konsolidierten Unternehmen bestehen keine sonstigen finanziellen Verpflichtungen.

III.C. SEGMENTBERICHTERSTATTUNG

Die Geschäftssegmente der Kulmbacher Gruppe basieren gemäß der Steuerung des operativen Geschäfts auf den einzelnen rechtlich selbständigen Einheiten des Konzerns. Geschäftssegmente werden für die Segmentberichterstattung zusammengefasst, sofern sie vergleichbare wirtschaftliche Merkmale aufweisen und in wesentlichen Aspekten übereinstimmen.

Die Geschäftsaktivitäten der Kulmbacher Gruppe gliedern sich in die folgenden berichtspflichtigen Geschäftssegmente:

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Brauereien: In diesem Segment sind die Brauereien der Kulmbacher Gruppe zusammengefasst. Ihr Tätigkeitsschwerpunkt liegt in der Herstellung und im konzerninternen Verkauf von Bieren.

Mineralbrunnen: Dieses Segment umfasst die Herstellung und den konzerninternen Verkauf von alkoholfreien Getränken.

Firmenkundenvertrieb: Das Segment Firmenkundenvertrieb betrifft den zentralen Vertrieb von konzerneigenen Getränken.

Einzelhandel: In diesem Segment sind die Einzelhandelsgeschäfte zusammengefasst. Ihr Tätigkeitsschwerpunkt liegt auf dem stationären Vertrieb von Getränken im Vollsortiment.

Die Segmentinformationen sind gemäß der internen Berichterstattung in Übereinstimmung mit den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die bei der Aufstellung des Konzernabschlusses angewandt wurden, ermittelt. Den Transaktionen zwischen den Gesellschaften liegen vereinbarte, marktorientierte Verrechnungspreise zugrunde. Der Segmenterfolg wird auf Basis des operativen Ergebnisses gemessen, das als Ergebnis der Periode vor Zinsergebnis, sonstigem Finanzergebnis und Ertragsteuern (EBIT) definiert ist. Weil die Geschäftstätigkeit im Wesentlichen auf das Inland ausgerichtet ist, wird auf die Segmentierung nach geographischen Gebieten verzichtet. Eine signifikante Abhängigkeit von einzelnen Kunden besteht nicht.

Zur Überleitung der Segmentdaten auf den Konzernabschluss wurde in der nachfolgenden Tabelle die Spalte "Konsolidierung" eingefügt.

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[T€] Brauereien Mineral- brunnen Firmenkundenvertrieb Einzelhandel Konsolidierung Konzern
Segmentberichterstattung vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024
EBIT 12.060 1.445 783 -1.432 -191 12.665
Erlöse mit externen Kunden 3.162 0 212.283 75.426 0 290.871
Erlöse mit anderen Segmenten 162.793 26.899 8.862 441 -198.995 0
Materialaufwand 54.237 14.390 135.117 51.878 -142.167 113.455
planmäßige Abschreibungen 1) 17.343 2.674 527 465 53 21.062
wesentl. zahlungsunwirksame Posten 27.364 10.990 13.130 176 -435 51.225
at Equity Ergebnis 117 0 0 0 0 117
Zinserträge 3.280 559 93 21 -3.395 558
Zinsaufwendungen 2.781 13 1.204 1.623 -3.395 2.226
Ertragsteuern 3.246 408 -57 -115 -78 3.404
Segmentvermögen 2) 239.767 27.485 41.522 50.237 -102.649 256.362
at Equity Anteile 939 0 0 0 0 939
Investitionen 1) 18.043 3.765 524 316 0 22.648
Segmentschulden 3) 132.890 15.804 40.031 51.003 -68.410 171.318
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[T€] Brauereien Mineral- brunnen Firmenkundenvertrieb Einzelhandel Konsolidierung Konzern
Segmentberichterstattung vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023
EBIT 9.181 1.510 449 -1.607 587 10.120
Erlöse mit externen Kunden 2.766 0 204.497 74.729 0 281.992
Erlöse mit anderen Segmenten 158.568 24.133 8.490 436 -191.627 0
Materialaufwand 54.445 13.341 131.194 50.317 -135.995 113.302
planmäßige Abschreibungen 1) 18.082 2.275 487 418 -200 21.062
außerpl. Abschreibungen 1) 76 0 0 0 0 76
wesentl. zahlungsunwirksame Posten 25.843 7.904 14.608 239 -459 48.135
at Equity Ergebnis 124 0 0 0 0 124
Zinserträge 1.181 186 92 2 -1.076 385
Zinsaufwendungen 1.226 4 408 1.011 -1.076 1.573
Ertragsteuern 2.005 431 112 -108 140 2.580
Segmentvermögen 2) 231.307 23.968 43.903 51.737 -99.662 251.253
at Equity Anteile 853 0 0 0 0 853
Investitionen 1) 24.020 3.894 565 622 -15 29.086
Segmentschulden 3) 127.766 12.884 42.167 52.366 -66.021 169.162

1) nur immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

2) entspricht der Bilanzsumme

3) entspricht den lang- und kurzfristigen Verbindlichkeiten

Das EBIT lässt sich wie folgt zum Ergebnis vor Steuern überleiten:

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[T€] 2024 2023
EBIT 12.665 10.120
Zinserträge 558 385
Zinsaufwendungen -2.226 -1.573
Sonstiges Finanzergebnis -584 -361
Ergebnis vor Steuern 10.413 8.571

III.D. ANZAHL DER ARBEITNEHMER

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2024 2023
Gewerbliche Arbeitnehmer 477 458
Angestellte 388 388
Auszubildende 48 47
Beschäftigte 1) 913 893

1) Beschäftigte im Jahresdurchschnitt inkl. Teilzeitkräfte

III.E. BEZIEHUNGEN ZU NAHE STEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONEN

Die wesentlichen Beziehungen zu den nahe stehenden Unternehmen der Kulmbacher Gruppe beruhen auf Lieferungs- und Leistungsbeziehungen zu marktüblichen Konditionen und stellen sich wie folgt dar:

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[T€] 2024 2023
Erbrachte Lieferungen und Leistungen an
Mutterunternehmen 5.828 5.357
Schwesterunternehmen 149 192
Unternehmen mit maßgeblichem Einfluss 102 90
Assoziierte Unternehmen 146 149
Sonstige Unternehmen 579 681
Empfangene Lieferungen und Leistungen von
Mutterunternehmen 1.056 288
Schwesterunternehmen 22 23
Unternehmen mit maßgeblichem Einfluss 12.221 12.615
Assoziierte Unternehmen 604 592
Sonstige Unternehmen 153 89
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[T€] 31.12.24 31.12.23
Forderungen gegen
Mutterunternehmen 0 115
Schwesterunternehmen 11 6
Unternehmen mit maßgeblichem Einfluss 2 3
Assoziierte Unternehmen 0 1
Sonstige Unternehmen 39 20
Verbindlichkeiten gegenüber
Mutterunternehmen 263 418
Schwesterunternehmen 3 2
Unternehmen mit maßgeblichem Einfluss 1.221 2.284
Tochterunternehmen 466 444
Assoziierte Unternehmen 45 41
Sonstige Unternehmen 1 26

Zum 31. Dezember 2024 bestanden schwebende Rohstoffbezugsverpflichtungen mit Unternehmen mit maßgeblichem Einfluss in Höhe von T€ 11.839 (2023: T€ 14.004).

Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen wurden weder besichert noch mit erhaltenen oder gewährten Garantien hinterlegt. Aufwendungen für uneinbringliche oder zweifelhafte Forderungen waren weder im Geschäfts- noch im Vorjahr zu erfassen.

III.F. GESAMTBEZÜGE DER ORGANMITGLIEDER

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[T€] 2024 2023
Kurzfristig fällige Bezüge des Vorstands 882 848
Vorsorgen für Ruhestandsbezüge des Vorstands 14 41
Gesamtbezüge der früheren Vorstandsmitglieder und ihrer Hinterbliebenen 444 424
Kurzfristig fällige Bezüge des Aufsichtsrats 75 75

Die laufenden Bezüge der Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat bewegen sich im branchenüblichen Rahmen.

Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstandes und deren Hinterbliebenen sind T€ 5.175 (2023: T€ 4.682) zurückgestellt. Für Tantiemeverpflichtungen gegenüber den Mitgliedern des Vorstandes sind T€ 224 (2023: T€ 268) zurückgestellt.

III.G. HONORAR DES ABSCHLUSSPRÜFERS

Das als Aufwand erfasste Honorar des Abschlussprüfers verteilt sich wie folgt:

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[T€] 2024 2023
Abschlussprüfungsleistungen 248 233
Andere Bestätigungsleistungen 6 6
Steuerberatungsleistungen 0 3
Sonstige Leistungen 36 0
290 242

Sämtliche Leistungen wurden von der PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft erbracht.

III.H. EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG

Nach Ablauf des Geschäftsjahrs 2024 sind keine Ereignisse eingetreten, die für die Vermögens-, Finanz-, Ertragslage des Konzerns von Bedeutung sind.

III.I. HANDELSRECHTLICHER BILANZGEWINN

Das Geschäftsjahr der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft schließt mit einem Jahresüberschuss von 5.067.318,69 € ab. Zuzüglich eines Gewinnvortrages in Höhe von 29.934,76 € ergibt sich ein nach handelsrechtlichen Vorschriften, für die Gewinnverwendung maßgeblicher Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2024 in Höhe von 5.097.253,45 €.

Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung 2025 vorschlagen, den Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2024 wie folgt zu verwenden:

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[€]
Ausschüttung von 1,35 € Dividende je dividendenberechtigter Stückaktie 4.536.000,00
Einstellung in andere Gewinnrücklagen 500.000,00
Gewinnvortrag 61.253,45

III.J. ANGABEN ZUR KONZERNZUGEHÖRIGKEIT UND ZU DEN BETEILIGUNGSVERHÄLTNISSEN

Den Konzernabschluss für den kleinsten und größten Kreis von Unternehmen erstellt die Paulaner Brauerei Gruppe GmbH & Co. KGaA, München, die im Handelsregister des Amtsgericht München unter HRB 158981 eingetragen ist. Der Konzernabschluss der vorgenannten Muttergesellschaft wird im Unternehmensregister bekannt gemacht.

Die Paulaner Brauerei Gruppe GmbH & Co. KGaA, München, ist mit mehr als 50 % am Grundkapital der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft beteiligt. Die IREKS GmbH, Kulmbach, hält mittelbar und unmittelbar mehr als 25 % am Grundkapital der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft.

 

Kulmbach, den 28. Februar 2025

Kulmbacher Brauerei
Aktien-Gesellschaft

Dr. Jörg Lehmann, Vorstand Vertrieb und Marketing, Sprecher

Mathias Keil, Vorstand Finanzen und Technik

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft, Kulmbach

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft, Kulmbach, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2024, der Konzerngewinn- und Verlustrechnung, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 sowie dem Konzernanhang, einschließlich wesentlicher Informationen zu den Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 geprüft. Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den vom International Accounting Standards Board (IASB) herausgegebenen IFRS Accounting Standards (im Folgenden "IFRS Accounting Standards"), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2024 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 und

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten Erklärung zur Unternehmensführung.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die von uns vor dem Datum dieses Bestätigungsvermerks erlangte Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) als nicht inhaltlich geprüften Bestandteil des Konzernlageberichts.

Die sonstigen Informationen umfassen zudem alle uns voraussichtlich nach dem Datum des Bestätigungsvermerks zur Verfügung zu stellenden übrigen Teile des Geschäftsberichts - ohne weitergehende Querverweise auf externe Informationen -, mit Ausnahme des geprüften Konzernabschlusses, des geprüften Konzernlageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

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wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zu den inhaltlich geprüften Konzernlageberichtsangaben oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS Accounting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernla geberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass eine aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellung nicht aufgedeckt wird, ist höher als das Risiko, dass eine aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellung nicht aufgedeckt wird, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

erlangen wir ein Verständnis von den für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollen und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit der internen Kontrollen des Konzerns bzw. dieser Vorkehrungen und Maßnahmen abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS Accounting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

planen wir die Konzernabschlussprüfung und führen sie durch, um ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Teilbereiche innerhalb des Konzerns einzuholen als Grundlage für die Bildung der Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchsicht der für Zwecke der Konzernabschlussprüfung durchgeführten Prüfungstätigkeiten. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel in internen Kontrollen, die wir während unserer Prüfung feststellen.

 

München, den 28. Februar 2025

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Christoph Tübbing, Wirtschaftsprüfer

ppa. Lena Metzger, Wirtschaftsprüferin

Bericht des Aufsichtsrats über das Geschäftsjahr 2024

In einem wettbewerbsintensiven und rückläufigen deutschen Getränkemarkt konnte die Kulmbacher Gruppe im Geschäftsjahr 2024 ihren Umsatz steigern und erzielte ein solides Ergebnis.

Im Geschäftsjahr 2024 erfüllte der Aufsichtsrat gewissenhaft seine Aufgaben gemäß Gesetz, Unternehmenssatzung und Geschäftsordnung. Er beriet den Vorstand regelmäßig, überwachte dessen Arbeit und befasste sich mit der Nachfolgeplanung für den Vorstand. In alle wesentlichen Entscheidungen des Unternehmens war der Aufsichtsrat direkt eingebunden. In allen Aufsichtsratssitzungen berichtete der Vorstand ausführlich über die aktuelle Geschäftsentwicklung, die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage, die Risikosituation sowie über maßgebliche strategische Maßnahmen. Er erläuterte detailliert Abweichungen von der Unternehmensplanung. Wesentliche Geschäftsvorgänge und die Unternehmensplanung wurden auf Basis der Vorstandsberichte intensiv diskutiert. Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat monatlich über die wirtschaftliche Entwicklung und die Risikosituation der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft und ihrer Tochtergesellschaften mittels Finanzkennzahlen. Im Berichtszeitraum hielt der Aufsichtsrat in Präsenz vier ordentliche Aufsichtsratssitzungen ab und fasste einen Beschluss im schriftlichen Umlaufverfahren.

Der Aufsichtsratsvorsitzende stand auch außerhalb der Sitzungen in regelmäßigem Kontakt mit dem Vorstand und informierte sich über die aktuelle Geschäftslage und wesentliche Geschäftsvorfälle. In speziellen Strategiegesprächen erörterte der Aufsichtsratsvorsitzende mit dem Vorstand die Perspektiven und die zukünftige Ausrichtung der einzelnen Geschäftsbereiche und des Unternehmens insgesamt.

In der Sitzung am 14. März 2024 befasste sich der Aufsichtsrat unter anderem mit dem Jahres- und Konzernabschluss des Geschäftsjahres 2023, der Berichterstattung des Abschlussprüfers sowie der Beschlussvorlage für die Hauptversammlung 2024. Der Vorstand berichtete ferner über den bisherigen Geschäftsverlauf des Geschäftsjahres 2024. In der sich an die Hauptversammlung anschließenden Aufsichtsratssitzung am 15. Mai 2024 wählten die Mitglieder Herrn Jörg Biebernick zum Aufsichtsratsvorsitzenden und bevollmächtigten ihn zur Beauftragung des Abschlussprüfers, der PricewaterhouseCoopers GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, für das Geschäftsjahr 2024. Des Weiteren stellte der Vorstand die aktuelle Ergebnisentwicklung der Gesellschaft dar. Am Ende der Sitzung berieten sich der Aufsichtsrat ohne Anwesenheit des Vorstands und erörterten dabei Fragen der Nachfolgeplanung für den Vorstand. In der Aufsichtsratssitzung am 26. September 2024 berichtete der Vorstand ebenfalls über die wirtschaftliche Entwicklung und das Marktumfeld der Brauereigruppe. Zudem behandelte das Gremium die weitere strategische und personelle Ausrichtung der Kulmbacher Gruppe. In der Sitzung am 5. Dezember 2024 informierte der Vorstand über die Ergebnisse des dritten Quartals sowie den weiteren Geschäftsverlauf. Der Aufsichtsrat verabschiedete die Unternehmensplanung für das Geschäftsjahr 2025 sowie die Vertragsverlängerung des Vorstands Finanzen und Technik, Herrn Mathias Keil. Mit Beschlussfeststellung vom 26. Juli 2024 hat der Aufsichtsrat im schriftlichen Umlaufverfahren Herrn Dr. Jörg Lehmann mit Wirkung zum 1. November 2024 interimistisch als Nachfolger von Herrn Markus Stodden zum Vorstand Marketing und Vertrieb (Sprecher) bestellt.

Der vom Vorstand aufgestellte Jahres- und Konzernabschluss zum 31. Dezember 2024 sowie der dazugehörige Lagebericht, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst ist, ebenso wie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers, der PricewaterhouseCoopers GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, lagen allen Mitgliedern des Aufsichtsrats rechtzeitig zur Durchsicht und Prüfung vor. PricewaterhouseCoopers GmbH hat die Jahresabschlüsse geprüft und jeweils mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Sie wurden in der Aufsichtsratssitzung am 27. März 2025 in Gegenwart des Abschlussprüfers ausführlich erörtert und beraten. Der Aufsichtsrat schließt sich den Ergebnissen der Abschlussprüfung an. Nach dem abschließenden Ergebnis der Prüfung durch den Aufsichtsrat sind keine Einwendungen zu erheben. Den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss sowie den Konzernabschluss billigte der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 27. März 2025, der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Nach intensiver Prüfung sowie unter Berücksichtigung der Ergebnisentwicklung und der Finanzlage schloss sich der Aufsichtsrat ebenfalls in der Sitzung am 27. März 2025 auch dem Vorschlag des Vorstands zur Gewinnverwendung an.

Der Vorstand der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft erstellte einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen nach § 312 AktG (Abhängigkeitsbericht) für das Geschäftsjahr 2024. Darin erklärt er, dass die Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft bei den aufgeführten Rechtsgeschäften mit den verbundenen Unternehmen angemessene Gegenleistungen erhalten hat und berichtspflichtige Maßnahmen im Geschäftsjahr weder getroffen noch unterlassen wurden. Nach Prüfung erteilte die PricewaterhouseCoopers GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, den Bestätigungsvermerk hinsichtlich der Richtigkeit der tatsächlichen Angaben und der Angemessenheit der Leistungen der Gesellschaften in Bezug auf die aufgeführten Rechtsgeschäfte wie folgt:

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"Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

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1.

die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,

2.

bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war."

Der Aufsichtsrat nahm den Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen und das Ergebnis der Prüfung des Berichts durch den Abschlussprüfer zur Kenntnis. Er prüfte und erörterte beide Berichte unter Berücksichtigung der am 27. März 2025 vom Abschlussprüfer berichteten wesentlichen Prüfungsergebnisse. Dem Ergebnis der Prüfung des Abhängigkeitsberichts durch den Abschlussprüfer schließt sich der Aufsichtsrat an. Gegen die im Abhängigkeitsbericht enthaltene Erklärung des Vorstandes gemäß § 312 Abs. 3 AktG hat der Aufsichtsrat nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung keine Einwendungen.

Im Aufsichtsrat und Vorstand ergaben sich im Geschäftsjahr 2024 folgende Veränderungen in der Besetzung: Herr Dr. Jörg Lehmann legte mit Wirkung zum Ende der ordentlichen Hauptversammlung am 15. Mai 2024 sein Amt als Mitglied und seine Funktion als Vorsitzender des Aufsichtsrats der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft nieder. Als Nachfolger wurde Herr Jörg Biebernick zum Aufsichtsratsmitglied für die Dauer bis zur Beendigung der Hauptversammlung, die über seine Entlastung für das Geschäftsjahr 2025 beschließt, also bis zur Beendigung der ordentlichen Hauptversammlung im Jahr 2026 gewählt. Der Aufsichtsrat wählte in seiner Sitzung am 15. Mai 2024 Herrn Jörg Biebernick zum Aufsichtsratsvorsitzenden. Der Aufsichtsrat dankt Herrn Dr. Jörg Lehmann für die langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit und die konstruktive Begleitung des Unternehmens und des Vorstands.

Zum 31. Oktober 2024 ging der Vorstandssprecher Markus Stodden in den Ruhestand. 23 Jahre verantwortete er bei der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft die Vorstandsressorts Marketing und Vertrieb. Mit Wirkung zum 1. November 2024 wurde Herr Dr. Jörg Lehmann übergangsweise als Sprecher und Vorstand der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft bestellt und verantwortet seitdem die Ressorts Marketing und Vertrieb. Bei Herrn Markus Stodden bedankt sich der Aufsichtsrat für seine hervorragende Arbeit und sein Engagement in den letzten zwei Jahrzehnten. Dank ihm ist die Kulmbacher Gruppe gut für die Zukunft gerüstet. Wir wünschen ihm alles Gute für seinen Ruhestand.

Der Aufsichtsrat bedankt sich herzlich beim Vorstand, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Arbeitnehmervertretungen der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft und ihrer Tochtergesellschaften für ihren engagierten Einsatz im vergangenen Jahr. Ihr Beitrag zur Weiterentwicklung des Unternehmens wird sehr geschätzt. Ein herzliches Dankeschön gilt auch den Aktionärinnen und Aktionären für das entgegengebrachte Vertrauen in die Gesellschaft und ihre Gremien.

 

Kulmbach, im April 2025

Jörg Biebernick, Vorsitzender des Aufsichtsrats

Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2024 wurde am 27. März 2025 gebilligt.