Brilliant Aktiengesellschaft

Gnarrenburg

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020

1. Grundlagen des Unternehmens

Die Brilliant Aktiengesellschaft, Gnarrenburg, zählt zu den führenden Markt-Lieferanten in Europa und bietet ein vollumfängliches Sortiment an Innen- und Außenleuchten für Wohnbereiche und Gärten. Die Produkte der Brilliant AG sind in Bau- und Heimwerkermärkten, dem Fachhandel, dem Onlinehandel sowie Möbelhäusern wiederzufinden. Das Gesamt-Portfolio der Gesellschaft umfasst ca. 8.000 verschiedene Leuchten.

2. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die Corona-Pandemie und die zu ihrer Bekämpfung eingesetzten Maßnahmen haben die Weltwirtschaft im Jahr 2020 in eine tiefe Rezession geführt. Gemäß der Einschätzung des Internationalen Wirtschaftsfonds vom 20. Januar 2021 schrumpfte das globale Bruttosozialprodukt in 2020 um -3,5 % (Vj.: +2,8 %). Mit Hilfe von außergewöhnlichen Regierungsprogrammen wurde versucht, die Folgen des Rückgangs der Wirtschaftsaktivitäten durch den verfügten Lockdown abzumildern. Nachdem mit den stufenweisen Lockerungen im zweiten Quartal 2020 die Geschäftstätigkeiten wieder anstiegen und sich eine Erholung abzeichnete, sorgte der Anstieg der Infektionszahlen im vierten Quartal mit neuen Restriktionen für einen erneuten Rückgang.

Die Volkswirtschaften der Industrieländer wurden von der Corona-Krise stark getroffen. Insbesondere die USA erlebten einen deutlichen Einbruch. Auch hier konnten dank fiskalpolitischer Maßnahmen in der zweiten Jahreshälfte zwar Erholungseffekte erzielt werden, für das Gesamtjahr 2020 wird jedoch ein Rückgang des wirtschaftlichen Wachstums von -3,4 % erwartet. China war als erstes Land von der Pandemie betroffen und konnte dank der vorgenommenen Maßnahmen bereits im Laufe des Jahres die Konjunktur im eigenen Land wieder beschleunigen. Der Internationale Währungsfonds schätzt, dass China im Jahr 2020 sogar ein Wachstum in Höhe von 2,3 % erreichen wird.

Dahingegen wurde die Eurozone durch die Corona-Pandemie bzw. die zur Eindämmung des Infektionsgeschehens eingesetzten Maßnahmen ebenfalls in eine Rezession gestürzt. Es wird in diesem Wirtschaftsraum ein Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (kurz: BIP) um -7,2 % erwartet, wobei die Mitgliedstaaten unterschiedlich betroffen sind. In den Wirtschaftsbereichen mit einer starken Abhängigkeit von Tourismus und Gastronomie fiel der Rückgang stärker aus. Insbesondere die Länder Frankreich, Spanien und Italien mussten drastische Maßnahmen zur Kontrolle des Infektionsgeschehens ergreifen und verzeichneten in der Folge einen überproportionalen Rückgang ihrer Konjunktur (Frankreich: -9,0 %, Spanien: -11,1 %, Italien: -9,2%; Quelle: Mitteilung Internationaler Währungsfonds aus Januar 2021). In Deutschland hatte sich im Sommer die Wirtschaft zunächst erholt, wurde dann jedoch vom zweiten Lockdown zum Jahresende erneut ausgebremst. Für das Gesamtjahr 2020 ergibt sich gemäß der Mitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 24. Februar 2021 für Deutschland ein kalenderbereinigter Rückgang des BIP von -5,3 %.

Der Einzelhandel in Deutschland hat nach Schätzungen des Statistischen Bundesamtes vom 5. Januar 2021 real 3,9 % mehr umgesetzt als im Vorjahr. Die verschiedenen Segmente des Einzelhandels haben sich dabei unterschiedlich entwickelt. Den höchsten Zuwachs konnte der Onlinehandel verzeichnen, der stark von den Geschäftsschließungen profitierte. Im Dezember 2020 wurde hier ein Umsatzplus von real 31,0 % erreicht. Der stationäre Einzelhandel hingegen leidet nach wie vor insbesondere unter schwachen Kundenfrequenzen. Die Umsätze erreichen in vielen Branchen bis heute nicht das Niveau der Vorjahre.

Der DIY-Markt in Deutschland konnte sich im Jahr 2020 trotz der Corona-Krise behaupten. Viele Konsumausgaben, insbesondere im Frühjahr und Sommer, wurden statt für Reisen oder Gastronomie für Heim- bzw. Gartenprojekte aufgewendet.

Der Wechselkurs des US-Dollars (USD) zum Euro blieb in 2020 volatil. Während des Jahres ergab sich eine Schwankungsbreite von 1,0707 bis 1,2281.

3. Geschäftsentwicklung

Wirtschaftliche Eckdaten

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2020 2019
Umsatzerlöse TEUR 58.950 56.660
Exportquote % 51,3 53,9
Ergebnis nach Steuern TEUR -647 -3.783
EBIT (Earnings before Interest and Tax) TEUR -344 -3.456
Jahresfehlbetrag TEUR -704 -3.845
Investitionen (ohne Finanzanlagen) TEUR 509 406
Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt 237 244

Umsatz und Ertragslage

Im Geschäftsjahr 2020 erzielte die Brilliant AG Umsatzerlöse in Höhe von EUR 59,0 Mio. und damit eine Erhöhung um 4,1 % im Vergleich zum Vorjahr (Vj.: EUR 56,7 Mio.). Die Brilliant AG hat somit den geplanten Umsatz für 2020 erreicht. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie ist diese Umsatzsteigerung für die Brilliant AG sehr zufriedenstellend. Wie bereits im Vorjahr, beschränkte sich das Wachstum auf den Heimatmarkt. So wurde im deutschen Markt ein Umsatz in Höhe von EUR 28,7 Mio. erreicht (Vj.: EUR 26,1 Mio.). Aufgrund des coronabedingten Lockdowns, von dem die Baumarktbranche weniger und der Möbelhandel stärker betroffen war, fällt das Umsatzwachstum auf den Bereich E-Commerce.

Im Ausland verlief die Umsatz-Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstant. Hier lagen die Umsätze bei EUR 30,3 Mio. (Vj.: EUR 30,5 Mio.). Zwar war die Baumarktbranche in den Ländern Italien, Spanien und Frankreich aufgrund der Corona-Pandemie stark betroffen, jedoch entwickelten sich die Umsätze in den Benelux-Ländern äußerst positiv und konnten die Rückgänge der o.g. Vertriebsgebiete weitgehend kompensieren.

Das Bruttoergebnis vom Umsatz ist überproportional zu der höheren Geschäftstätigkeit auf EUR 21,4 Mio. gestiegen (Vj.: EUR 18,2 Mio.), da sich die Herstellungskosten gegenüber dem Vorjahr um EUR 0,9 Mio. vermindert haben. Die Rohertragsmarge erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr dadurch deutlich auf 36,2 % (Vj.: 32,1 %). Die fortgeführte Sortimentsüberarbeitung, die im abgelaufenen Jahr stattfand, führte zu einer Bestandsbereinigung mit starken Abverkäufen von Lagerüberhängen und obsoleten Artikeln. Die Margenverluste - verursacht durch Preiszugeständnisse - konnten durch den Verbrauch der im Geschäftsjahr 2019 gebildeten Abwertungen auf das Vorratsvermögen neutralisiert werden. Darüber hinaus wurden Teile der im Vorjahr vorgenommenen Wertminderungen aufgelöst. Der daraus resultierende positive Effekt in Höhe von EUR 0,2 Mio. wird als neutraler Ertrag ausgewiesen. Aufgrund des Bestandsabbaus konnten die Lager- und Logistikkosten gesenkt werden, was sich ebenfalls positiv auf die Herstellungskosten auswirkte.

Die Vertriebskosten stiegen im Berichtsjahr um EUR 0,8 Mio. auf EUR 20,0 Mio. Ein wesentlicher Faktor dabei war eine außerplanmäßige Abschreibung auf Forderungen gegen verbundene Unternehmen. Nachdem im Laufe des Jahres erkennbar wurde, dass es für den Bereich "AEG-Professionell" auch mittelfristig keine nennenswerte Wachstumsperspektive gibt, wurde entschieden, diese Geschäftseinheit abzuwickeln. Forderungen der Brilliant AG gegenüber der elumi GmbH, die ursächlich mit diesem Projekt im Zusammenhang stehen, mussten aus diesem Grunde abgewertet werden. Diese Abschreibung in Höhe von rund EUR 1,6 Mio. ist unter den neutralen Aufwendungen innerhalb der Vertriebskosten ausgewiesen. Weitere wesentliche Aufwendungen waren die im Rahmen der Restrukturierung der Auslandseinheiten angefallenen Abfindungen in Höhe von EUR 0,5 Mio. Dagegen laufen hohe Ersparnisse bei den Personalkosten aufgrund der Kurzarbeit im Frühjahr 2020 sowie aus den Restrukturierungsmaßnahmen aus dem Vorjahr im Bereich "AEG Professional". Die aufgrund des Lockdowns im Frühjahr 2020 bedingte Kurzarbeit wurde für einen relativ kurzen Zeitraum von ca. zwei Monaten in Anspruch genommen. Bereits im Laufe des Monats Mai 2020 konnte die Maßnahme aufgrund einer gestiegenen Nachfrage im Markt größtenteils beendet werden. Insgesamt wurden durch Kurzarbeit Personalkosten von rd. EUR 0,3 Mio. eingespart. Des Weiteren wurden aufgrund der Corona-Krise mit ihren Einschränkungen Reisekosten sowie Verkaufsförderungsmaßnahmen am Point-of-Sale im nennenswerten Umfang reduziert.

Die allgemeinen Verwaltungskosten haben sich aufgrund gestiegener Personal- und Dienstleistungskosten auf EUR 3,0 Mio. erhöht (Vj.: EUR 2,6 Mio.). Unter anderem wurde eine Unternehmensberatung beauftragt, den Restrukturierungsprozess zu begleiten. Der Effekt wird als neutraler Aufwand innerhalb der Verwaltungskosten ausgewiesen.

Die sonstigen betrieblichen Erträge umfassen insbesondere solche aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen und Rückstellungen. Der positive Saldo aus den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen liegt mit EUR 0,4 Mio. um EUR 1,3 Mio. deutlich unter dem Vorjahresniveau. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass im Vorjahr aus der Inanspruchnahme einer vertraglich vereinbarten Garantieleistung der The National Lighting Company Ltd. (NLC) in Höhe von EUR 1,2 Mio. ein außergewöhnlicher Ertrag gebucht wurde.

Die Erträge aus Beteiligungen resultieren aus einer Gewinnausschüttung der Brilliant Lighting (Asia) Ltd. in Hong Kong/​China, die auch im Geschäftsjahr 2020 profitables Geschäft generiert hat.

Die Zinsaufwendungen lagen aufgrund geringerer Kreditinanspruchnahme mit EUR 0,3 Mio. leicht unter Vorjahresniveau (Vj.: EUR 0,4 Mio.). Hinsichtlich der Finanzierungsstruktur gab es keine nennenswerten Veränderungen.

Aufgrund der geschilderten Sondereffekte, die die Vertriebs- und allgemeinen Verwaltungskosten belasteten, erzielte die Gesellschaft ein Ergebnis nach Steuern von EUR -0,6 Mio., welches um EUR 3,2 Mio. über dem Vergleichswert für das Vorjahr lag. Die sonstigen Steuern haben sich nicht nennenswert verändert. Folglich ergibt sich für die Brilliant AG im Berichtsjahr ein Jahresfehlbetrag von EUR 0,7 Mio. (Vj.: Jahresfehlbetrag EUR 3,8 Mio.). Der geplante Jahresüberschuss in Höhe des Break-even bis EUR 0,5 Mio. wurde somit nicht erreicht.

4. Vermögens- und Finanzlage

Erläuterung der Bilanzstruktur

Die Bilanzsumme der Brilliant AG zum 31. Dezember 2020 lag mit EUR 28,6 Mio. um EUR 1,2 Mio. unter dem Vorjahresniveau (Vj.: EUR 29,8 Mio.). Grundlegende strukturelle Veränderungen haben sich nicht ergeben, wohl aber haben sich in einzelnen Bilanzpositionen nennenswerte wertmäßige Anpassungen ausgewirkt.

Die immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen sanken bei planmäßigen Abschreibungen um EUR 0,1 Mio. auf EUR 1,9 Mio. (Vj.: EUR 2,0 Mio.). Insgesamt reduzierte sich der Buchwert für das gesamte Anlagevermögen bei Investitionen unterhalb des Abschreibungsvolumens um EUR 0,2 Mio. auf EUR 2,1 Mio.

Das Umlaufvermögen sank um EUR 1,0 Mio. auf EUR 26,3 Mio. (Vj.: EUR 27,3 Mio.). Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände verringerten sich zum 31. Dezember 2020 um EUR 0,5 Mio. auf EUR 11,3 Mio. (Vj.: EUR 11,8 Mio.). Die stichtagsbezogene Betrachtung zeigt dabei im Bereich Forderungen gegen verbundene Unternehmen einen Rückgang um EUR 2,9 Mio. Davon resultieren EUR 1,6 Mio. aus der Abwertung der Forderungen gegen die elumi GmbH aufgrund der Schließung des Geschäftsbereiches "AEG Professional". Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stiegen von EUR 0,8 Mio. auf EUR 1,4 Mio. Die sonstigen Vermögensgegenstände, die hauptsächlich Forderungen gegen den Factoring-Partner enthalten, erhöhten sich ebenfalls stichtagsbezogen um EUR 1,9 Mio. auf EUR 6,0 Mio. Ein Großteil der Kundenforderungen (EUR 9,3 Mio.; Vj.: EUR 8,0 Mio.) wird zur Optimierung des Working Capital unmittelbar nach deren Entstehen auf der Basis eines Factoring-Vertrages an einen Vertragspartner verkauft. Hierdurch lassen sich die Cashflows aus diesen Geschäften zeitnah realisieren.

Zum 31. Dezember 2020 wiesen die Vorräte einen Wert von EUR 14,6 Mio. aus, der somit unter Vorjahresniveau lag (Vj.: EUR 15,2 Mio.). Dabei spiegelt die wertmäßige Veränderung nicht das Ausmaß der im Berichtsjahr betriebenen Bestandsbereinigung wider. Die Brilliant AG hat im Berichtsjahr zwar hohe Lagermengen abverkauft, diese Bestandsreduzierung wurde jedoch durch Verbrauch und Auflösung von Abwertungen - die bereits im Geschäftsjahr 2019 für diese Abverkäufe gebildet wurden - zumindest in großen Teilen wertmäßig korrigiert.

Das Eigenkapital der Brilliant AG verringerte sich zum Bilanzstichtag 2020 aufgrund des Jahresfehlbetrages um EUR 0,7 Mio. auf EUR 11,7 Mio. (Vj.: EUR 12,4 Mio.). Bei einer reduzierten Bilanzsumme blieb die Eigenkapitalquote mit 41,0 % annähernd konstant (Vj.: 41,7 %).

Die Verbindlichkeiten beliefen sich zum 31. Dezember 2020 insgesamt auf EUR 12,2 Mio. (Vj.: EUR 12,7 Mio.). Während sich die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten im Vergleich zum Vorjahr aufgrund der Optimierung des Working Capitals auf einen Wert in Höhe von EUR 2,1 Mio. verringerten (Vj.: EUR 4,1 Mio.) erhöhten sich die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stichtagsbedingt auf EUR 3,8 Mio. (Vj.: EUR 2,9 Mio.). Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen stiegen um EUR 0,6 Mio. auf EUR 5,3 Mio. (Vj.: EUR 4,7 Mio.).

Erläuterung der Liquiditätsentwicklung

Die Kapitalflussrechnung erfolgt zur Ermittlung des Zahlungsmittelflusses, den die Brilliant AG aus laufender Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit erwirtschaftet bzw. verwendet hat. Zusätzlich werden die liquiden Mittel zum Ende des Geschäftsjahres dargestellt.

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TEUR 2020
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 1.855
Cashflow aus Investitionstätigkeit 425
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -241
Liquide Mittel am Bilanzstichtag 392

Der hohe positive Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit resultiert im Wesentlichen - trotz des Jahresfehlbetrages - aus dem Abverkauf von Vorräten unter Berücksichtigung der Wertberichtung auf Forderungen gegen verbundene Unternehmen sowie einem Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit ist das Ergebnis der üblichen Ersatzinvestitionen, insbesondere in den Fuhrpark und der IT-Ausstattung der Gesellschaft sowie der Dividende der Tochtergesellschaft in Hong Kong/​China. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit spiegelt ausschließlich Zinszahlungen wider.

Die Liquiden Mittel am Bilanzstichtag lagen stichtagsbezogen auf Vorjahresniveau. Der Finanzmittelfonds von EUR -1,7 Mio. verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr deutlich (Vj.: EUR -3,7 Mio.).

Die Finanzierung der laufenden Geschäfte sowie der geplanten Investitionen waren zu jederzeit sichergestellt. Neben den vorhandenen liquiden Mitteln stehen ausreichend verbindliche und derzeit nicht in Anspruch genommene Kreditzusagen zur Verfügung. Die finanzielle Lage der Gruppe ist somit als solide einzustufen.

5. Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage

Das Geschäftsjahr 2020 war für die Gesellschaft in zweierlei Hinsicht herausfordernd. Zum einen wurden das Unternehmen und die ganze Welt mit dem Beginn und dem Anhalten der Corona-Krise konfrontiert; zum anderen war der Managementwechsel Ende 2019 der Start für eine interne Neuausrichtung in 2020.

Die weltweite Ausbreitung von COVID-19 hat zu einer globalen Gesundheits- und Wirtschaftskrise geführt. Die Brilliant AG hat frühzeitig reagiert; oberste Priorität des Unternehmens hatte die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter. So wurde mit Beginn der Lockdown-Maßnahmen im Frühjahr 2020 umgehend die Möglichkeit für die Arbeit im Homeoffice für viele Bereiche geschaffen sowie ein adäquates Hygienekonzept erstellt. Dies erfolgte stets im Einklang mit der Zielsetzung der bestmöglichen Aufrechterhaltung des operativen Betriebs. Ein weiteres wichtiges Ziel war die Sicherstellung der finanziellen Ausstattung. So konnten während des Lockdowns mit Hilfe der Kurzarbeit - oder ähnlichen Maßnahmen in anderen europäischen Ländern - Personalkosten gesenkt werden. Des Weiteren wurden auf der Beschaffungsseite Bestellmengen angepasst, ohne dabei die Geschäftskontinuität zu gefährden, jedoch mit dem Ergebnis, die finanzielle Situation zu stabilisieren.

Von der Krise waren auch wichtige Abnehmerbranchen der Brilliant AG betroffen. Insbesondere die südeuropäischen Länder wie Italien, Spanien und auch Frankreich haben unter den restriktiven Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens gelitten. Für die Brilliant AG bedeutete dies erhebliche Umsatzeinbußen in wichtigen Kernmärkten. Dahingegen haben sich die Umsätze auf dem Heimatmarkt positiv entwickelt. Zum einen war die deutsche Baumarktbranche nicht so stark von den Maßnahmen betroffen; zum anderen zahlte sich der Ausbau des Bereiches E-Commerce während der Krise aus.

Das neu formierte Geschäftsleitungsteam der Brilliant AG hat nach einer Bestandsaufnahme von Strukturen und Prozessen zu Beginn 2020 wesentliche strategische Entscheidungen getroffen, die bereits zum Großteil im Laufe des Berichtsjahres umgesetzt werden konnten.

Dazu gehörte neben einer gründlichen Sortimentsanalyse die konsequente Bestandsbereinigung mit einem starken Abbau von Lagerüberhängen. Zur Neutralisation der margenschwachen Abverkäufe wurden die im Geschäftsjahr 2019 gebildeten Abwertungen auf das Vorratsvermögen entsprechend verbraucht. Zudem wurden im Bereich Einkauf/​Disposition die Bestellprozesse überarbeitet, um das Bestandsmanagement zu verbessern und damit einhergehend eine Entlastung der Lager- und Logistikkosten zu erzielen.

Des Weiteren hatte im Juli 2020 ein neuer Leiter für Vertrieb und Produktentwicklung seine Arbeit bei der Brilliant AG aufgenommen. Alle Vertriebsbereiche wurden analysiert und mit der Umsetzung der aus den Erkenntnissen abgeleiteten Maßnahmen wurde bereits im Berichtsjahr begonnen, bzw. abgeschlossen. In der Folge wurden u. a. in den Ländern Italien, Spanien und Dänemark unsere Büros geschlossen und die Kundenbetreuung in die Vertriebsorganisation am Hauptsitz der Brilliant AG integriert.

Nachdem bereits im Geschäftsjahr 2019 der Bereich "AEG Professionell" personell reduziert wurde und sich im Laufe des Berichtsjahres kein weiteres Wachstum abzeichnete, wurde im August 2020 der Geschäftsbereich aufgegeben. So weit möglich, wurden die Mitarbeiter in andere Bereiche übernommen.

Die Brilliant AG hat im Berichtsjahr wesentliche strategische und strukturelle Veränderungen vorgenommen. Nun gilt es die Entwicklung dieser zu beobachten und soweit notwendig, zeitnah zu optimieren. Dies auch vor dem Hintergrund, dass die anhaltende Pandemiesituation die Rahmenbedingungen erschwert.

6. Ergebnis je Aktie

Das erwirtschaftete Ergebnis je Aktie beläuft sich auf EUR -1,96 (Vj.: EUR -10,68).

Der Bilanzverlust der Brilliant AG in Höhe von EUR 12.758.191,97 ist auf neue Rechnung vorzutragen.

7. Innovation und Produktentwicklung

Die Brilliant AG hat im Berichtsjahr verstärkt den Fokus auf eine gründliche Sortimentsüberarbeitung gelegt. Ziel war und bleibt es, auch zukünftig den Anteil an dekorativen Leuchten im Sortiment wieder zu erhöhen, ein klar strukturiertes Produktportfolio zu erarbeiten und dabei unnötiges Variantenwachstum zu vermeiden. Mit design-innovativen Produkten sollen Unterscheidungsmerkmale zum Wettbewerb hergestellt werden.

Im vergangenen Jahr konnte die Brilliant AG einen neuen langjährig erfahrenen Leiter Vertrieb und Produktmanagement gewinnen. Gemeinsam mit einem neu organisierten Produktmanagementteam sollen bei der Entwicklungsarbeit die Kundenbedürfnisse der jeweiligen Märkte in erfolgreiche Designs verwirklicht werden. Die enge Abstimmung mit unseren europäischen DIY- und Fachhandelskunden ermöglicht, dass dabei die spezifischen Branchenanforderungen berücksichtigt werden können.

Neben den Produkten spielt auch die Vermarktung eine Rolle. Brilliant präsentiert sich seit Ende des Geschäftsjahres 2020 mit einem überarbeiteten Logo und einem insgesamt moderneren Marktauftritt.

Steigender Kostendruck und ein starker Wettbewerb erfordern effektive und effiziente Produktentwicklungsprozesse. Die Brilliant AG sieht sich mit den eigenen Mitarbeitern, in einer verbesserten Organisationstruktur und unterstützt von ihren externen Partnern für die kommenden Aufgaben gut aufgestellt.

8. Mitarbeiter

Die durchschnittliche Beschäftigtenzahl lag im Geschäftsjahr 2020 mit 237 Mitarbeiter/​-innen leicht unter dem Vorjahresniveau (Vj.: 244 Mitarbeiter/​-innen). Im gewerblichen Bereich gab es durch die Übernahme von drei Leiharbeitnehmern in die Stammbelegschaft eine Erhöhung um 4,6 % auf 68 Mitarbeiter/​-innen. Im Angestelltenbereich hingegen wurde durch Restrukturierungsmaßnahmen sowie einer natürlichen Fluktuation die Mitarbeiteranzahl um 6,2 % von 162 auf 152 Mitarbeiter/​-innen reduziert.

Die Brilliant AG beschäftigt aktuell 17 Auszubildende im kaufmännischen Bereich in verschiedenen Ausbildungsberufen. Der demografische Wandel ist einer der Gründe, weshalb sich das Unternehmen dem Thema Ausbildung auch in Krisenzeiten weiterhin intensiv widmet. Neben einem proaktiven Umgang mit dem sich abzeichnenden zukünftigen Personalbedarf, ist es der Gesellschaft wichtig, ihrer sozialen Verantwortung in der Region gerecht zu werden.

Um globales Wachstum und einen nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg möglich zu machen, braucht die Brilliant AG qualifizierte und engagierte Mitarbeiter. Deshalb legt das Unternehmen großen Wert darauf, auch überregional als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden. Eine passgenaue Auswahl der Mitarbeiter und deren kontinuierliche Weiterentwicklung sowie eine individuelle Förderung sind die zentralen Aufgaben des Personalmanagements. Menschen sind am meisten motiviert, wenn sie ihre persönlichen Fähigkeiten entfalten können. Deshalb ist die Unternehmensleitung bestrebt, ihren Mitarbeitern ein Umfeld zu bieten, in dem sie sich ihren Talenten entsprechend weiter qualifizieren können.

Der Vorstand dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im In- und Ausland für ihren hohen persönlichen Einsatz im Interesse der Gesellschaft.

9. Risikobericht

In Zeiten, in denen sich das gesamtwirtschaftliche Umfeld sowie die Branchensituation als besonders dynamisch erweisen, ist ein effizientes Chancen- und Risikomanagement von erheblicher Bedeutung. Dabei sind die Geschäftsbereiche der Brilliant AG im Rahmen ihrer internationalen Aktivitäten und des fortschreitenden Wettbewerbs einer Vielzahl von unternehmerischen und branchenspezifischen Risiken ausgesetzt, die untrennbar mit dem unternehmerischen Handeln verbunden sind. Das implementierte Risikomanagement soll die Risikofrüherkennung mit dem Ziel der proaktiven Risikosteuerung stetig verbessern und eine Optimierung des Chancen-Risiko-Profils ermöglichen. Dementsprechend spielt unser Risikomanagement-System, das systematisch in die bestehende Aufbau- und Ablauforganisation integriert ist, eine wesentliche Rolle.

Daher ist es von zentraler Bedeutung, Entscheidungen vor dem Hintergrund dieses Bewusstseins und auf Grundlage einer guten Informationsversorgung zu treffen. Regelmäßig führen wir in allen Unternehmensbereichen eine Risikoinventur durch. Diese zielt auf eine systematische Identifizierung, Bewertung, Dokumentation und Kontrolle von Risiken ab. Einzelrisiken werden nach deren Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage dargestellt. Wesentliche Komponenten für unser Risikomanagement-System im Unternehmen sind unverändert die Planungs-, Reporting- und Controllingsysteme. Hieraus ergeben sich die relevanten Informationen, die uns eine risikoorientierte Steuerung unserer Geschäfte ermöglichen. Durch eine regelmäßige und transparente Berichterstattung an Vorstand, Führungskräfte und Aufsichtsrat wird sichergestellt, dass die Entscheidungsträger umfassend über die Unternehmensentwicklung informiert sind.

Die Wettbewerbsfähigkeit in der weiterhin stark fragmentierten Leuchtenbranche wird bei ausgeprägter Konjunkturabhängigkeit wesentlich davon beeinflusst, wie schnell ein Unternehmen auf Veränderungen der Nachfrage in den Bereichen Design und Technik reagieren kann. Wettbewerbsentscheidend ist auch die ständige Verbesserung der Kostenstruktur. Der Flexibilisierung der Kosten durch eine Vermeidung von größeren Fixkostenblöcken kommt dabei eine entscheidende Bedeutung zu. Die gegenwärtigen Marktprognosen zeigen Wachstumspotentiale und damit Geschäftschancen in vielen Märkten, in denen die Brilliant AG vertreten ist. Diese sind aber aufgrund der schwer zu prognostizierenden Konjunktureffekte und des erheblichen Wettbewerbs risikobehaftet.

Die fortschreitende Globalisierung, der Online-Handel und die Konzentration im Handel sowie die Transparenz aufgrund des Internets sind sehr ernstzunehmende Herausforderungen. Durch den hierdurch verursachten Druck auf Verkaufspreise und Margen entstehen zum einen Risiken für die Brilliant AG, zum anderen bieten sich Chancen international zu wachsen und Synergien des Handels zu nutzen. Nur mit innovativen und attraktiven Produkten und Konzepten wird ein Wachstum im Lichtmarkt zu erzielen sein.

Gesamtwirtschaftliche und branchenspezifische Risiken können sich insbesondere in Perioden mit geringem wirtschaftlichem Wachstum durch allgemeine Kaufzurückhaltung ergeben. Eine kontinuierliche Risikodiversifikation soll durch weitere Expansion in existierende und neue Vertriebskanäle/​-märkte erfolgen. Dementsprechend ergeben sich hierdurch Chancen aufgrund der internationalen Präsenz.

Zu den wichtigsten Chancen und Risiken gehören die Einflüsse, die sich aus der Steuerung und Weiterentwicklung der Sortimente ergeben. Die Brilliant AG bewegt sich mit einem design- und trendorientierten Produktprogramm in einem sehr schwierigen Marktumfeld. Von zentraler Bedeutung ist daher die Entwicklung marktgerechter Produktideen, welche dem Zeitgeist entsprechen.

Investitionen in nicht geeignete Vertriebs- und Marketingkonzepte können erheblichen negativen Einfluss auf die Ertragskraft des Unternehmens haben. Wir begegnen diesen Risiken mit intensiven Markt- und Wettbewerbsbeobachtungen sowie Investitionsentscheidungen auf Grundlage dynamischer Investitionsrechnungen und Sensitivitätsanalysen. Gleichwohl kann das Risiko einer nicht adäquaten Umsatzentwicklung aufgrund zusätzlicher interner und externer Einflussfaktoren nicht vollständig ausgeschlossen werden. Insbesondere in Märkten mit nur geringem Wachstum und ausgeprägtem Wettbewerb müssen zur Wahrung der Wettbewerbsfähigkeit kontinuierliche Investitionen erfolgen.

Der Vorstand begrenzt Produkt-, Umwelt- und Haftungsrisiken mit Hilfe der Qualitätssicherung direkt im Beschaffungsmarkt China sowie am Standort in Deutschland. Die Prozesse sind im Qualitätsmanagementhandbuch definiert. Darüber hinaus reduzieren Versicherungen die finanziellen Auswirkungen eingetretener Schäden. Hinsichtlich der EU-Richtlinie über die Einführung, die Rücknahme und die umweltverträgliche Entsorgung von Elektro- und Elektronikgeräten (WEEE) und der EU-Richtlinie zur Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten (RoHS) bezieht das Unternehmen nur von Lieferanten Ware, die sich zur Einhaltung der gesetzlichen Regelungen verpflichten.

Aufgrund der erheblichen Importabhängigkeit aus Asien ergeben sich insbesondere Lieferanten- und Währungsrisiken. Unsere Beschaffungsaktivitäten werden von schwankenden Rohstoffpreisen, einem steigenden Lohnniveau in den Herstellerländern, dem Verhältnis der chinesischen Währung zum US-Dollar und einer ausgeprägten EUR/​USD-Volatilität beeinflusst. Im Rahmen unseres Risikomanagements analysieren wir unsere Lieferanten. Dazu haben wir spezielle Risikomanagementprozesse implementiert, die eine kontinuierliche Bewertung der Lieferanten ermöglichen. Die Brilliant AG bedient sich zudem derivativer Finanzinstrumente in Form von Devisentermingeschäften, um Wechselkursrisiken auf die Zahlungsströme zu reduzieren. Diese werden laufend auf deren Wirksamkeit überprüft. Da auf der Absatzseite der Großteil der Umsätze mit Kunden im Euroraum getätigt wird, bestehen hier nur geringe Fremdwährungsrisiken.

Zur Vermeidung von Ausfallrisiken betreibt die Brilliant AG ein konsequentes Forderungsmanagement. Dies geschieht durch die Installierung und laufende Überwachung von Kreditlimits mit dokumentierten Genehmigungsverfahren. Darauf aufbauend ist der Großteil der Forderungen angemessen versichert, was zudem die Voraussetzung zur Nutzung des Factorings als Finanzierungsinstrument ist.

Die Brilliant AG unterliegt innerhalb ihres Geschäftsbetriebes in verschiedenen Ländern national geltenden Gesetzen und Bestimmungen. Rechtliche Risiken ergeben sich vorrangig aus Reklamations- und Garantieansprüchen sowie Rechtsstreitigkeiten. In diesem Zusammenhang muss sich das Unternehmen gegebenenfalls mit gerichtlichen und außergerichtlichen Ansprüchen auseinandersetzen. Es werden hieraus derzeit keine bedeutenden negativen Auswirkungen auf die wirtschaftliche bzw. finanzielle Lage erwartet. Aus den rechtlichen und steuerrechtlichen Rahmenbedingungen erwarten wir ebenfalls keine nennenswerten Auswirkungen in risikotechnischer Hinsicht.

Negative Veränderungen der Liquidität können für Unternehmen signifikante Risiken zur Folge haben. Das Finanzmanagement des Unternehmens erfolgt zentral am Standort der Brilliant AG. Der Finanzbedarf wird in erster Linie durch eine Finanzplanung mit einem Planungshorizont von zwölf Monaten ermittelt und zusätzlich durch eine rollierende kurzfristige Liquiditätsvorschau ergänzt. Das Unternehmen verfügt über eine gute Liquidität. Bestandsgefährdende Risiken innerhalb der kommenden 12 Monate werden aktuell nicht gesehen.

Die erläuterten Risiken können in unterschiedlicher Ausprägung die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Brilliant AG negativ beeinflussen. Daher beobachtet der Vorstand und die Geschäftsleitung diese Risiken laufend und nutzt ein detailliertes Controlling verbunden mit einem Risikoreporting als Steuerungssystem. Als wesentliche Kenngrößen werden die Umsatzentwicklung, die produktbezogenen Deckungsbeiträge und die Overheadkosten angesehen. Unser Berichtswesen umfasst auf monatlicher Basis sowohl qualitative als auch quantitative Größen und dient dem Vorstand als entscheidungsorientiertes Informationssystem. Aus heutiger Sicht sind keine Risiken identifiziert, die den Bestand der Brilliant AG gefährden oder die weitere Entwicklung in erheblichem Maße negativ beeinflussen könnten. Auf möglicherweise auftretende Risiken im Zusammenhang mit der anhaltenden Corona-Pandemie wird noch unter dem Abschnitt "Ausblick" einzugehen sein.

Bei allen aufgezeigten Risiken bestehen auch umfangreiche Chancen für die Gesellschaft. Diese ergeben sich aus der langjährigen Marktkenntnis, der Wahrnehmung als zuverlässiger Partner des Handels, des Angebotes von attraktiven und innovativen Produkten und der engen Zusammenarbeit im Brilliant- und NLC-Konzern im internationalen Umfeld.

10. Vergütungssystem

Der Aufsichtsrat hat den Aufsichtsratsvorsitzenden ermächtigt, den Vertrag mit dem Vorstandsvorsitzenden bzw. alleinigen Vorstand zu verhandeln und die Vorstandsvergütung zu überprüfen und festzulegen.

Die Vergütung des Aufsichtsrates erfolgt gemäß Satzung der Brilliant AG zuzüglich Spesen und Reisekosten.

Auf die Berichterstattung über die Vorstandsbezüge ist unter Bezugnahme auf den § 286 Abs. 4 HGB verzichtet worden.

11. Erklärung gemäß § 312 Abs. 3 AktG

Der Vorstand hat einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen gemäß § 312 AktG aufgestellt; dieser Bericht schließt mit folgender Erklärung:

"Die Brilliant AG hat bei jedem der in dem Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem das Geschäft vorgenommen wurde, eine angemessene Gegenleistung erhalten.

Auf Veranlassung oder im Interesse des herrschenden oder eines mit ihm verbundenen Unternehmens wurden im Berichtszeitraum keine Maßnahmen getroffen oder unterlassen.

12. Ausblick

Die Corona-Pandemie bestimmte auch die ersten Monate des Geschäftsjahres 2021, wobei sich die Effekte - der von den jeweiligen Regierungen vorgegeben Beschränkungen - in den verschiedenen Ländern, Branchen und Absatzkanälen teilweise unterschiedlich auswirkten. Aufgrund des erwarteten Anstiegs der Verfügbarkeit wirksamer Impfstoffe zur Bekämpfung des COVID-19-Virus und ohne unerwartete weitere Rückschläge im Zusammenhang mit der Pandemie kann aber insgesamt von einer Erholung der Weltwirtschaft 2021 ausgegangen werden. So prognostiziert das Leibnitz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle einen Anstieg des Bruttoinlandprodukts im Jahr 2021 um 4,4 %.

Des Weiteren muss sich die Brilliant AG mit Preissteigerungen auf dem Hauptbeschaffungsmarkt in China auseinandersetzen. Neben Erhöhungen von Rohstoff- und Personalkosten ist dafür insbesondere die Entwicklung des chinesischen Renminbis im Verhältnis zum US-Dollar verantwortlich. Durch unsere langjährigen guten Lieferantenbeziehungen sowie ein adäquates Währungsmanagement werden wir die Auswirkungen daraus bestmöglich einschränken. Vor eine weitere Herausforderung stellt uns aktuell die Entwicklung der Container-Schiffsfrachtkosten seit Ende des Jahres 2020. Die unerwartet hohe Nachfrage nach Waren sorgt für Knappheit an Frachtraum in Asien und verteuert so die Transportkosten nach Europa. Teilweise haben sich die Raten um das Vier- bis Fünffache des vorherigen Wertes erhöht. Die vorgenannten Kostensteigerungen werden durch höhere Verkaufspreise kompensiert. Wir gehen davon aus, dass das Ergebnis 2021 insgesamt dadurch nicht belastet wird.

Schwerpunkte für das Geschäftsjahr 2021 werden der Abschluss der Neuordnung der Länderorganisationen sowie die Optimierung der Vertriebs- und Sortimentspolitik bilden. Die bereits im Jahr 2020 gestarteten Restrukturierungsmaßnahmen in Italien, Spanien und Dänemark sind weitestgehend organisatorisch und prozesstechnisch abgebildet. Hieraus erwarten wir durch bessere Kommunikation und Prozesse eine optimierte Kundenbetreuung in den jeweiligen Ländern sowie eine deutliche Kostenersparnis. Unterstützt wird dies durch die Umsetzung der Ansätze des neuen Leiters Vertrieb und Produktmanagement, die sich positiv auf die Kundenbeziehungen und die Sortimentsstruktur inkl. Lagerbevorratung bzw. Lieferfähigkeit auswirken.

Der Geschäftsbereich "AEG Professional" unserer Tochtergesellschaft elumi GmbH wird im Geschäftsjahr 2021 endgültig abgewickelt. Für daraus entstehende Kosten wurde im Jahr 2020 entsprechende Vorsorge getroffen, so dass daraus keine weiteren Ergebnisbelastungen zu erwarten sind.

Das Management der Gesellschaft wurde zu Beginn des Jahres in vier Geschäftsleitungsbereiche "Operative Steuerung", "Personalwesen", "Vertrieb und Produkte" sowie "Finanzen und IT" aufgeteilt, um eine zielgerichtetere Führung der Unternehmensgruppe gewährleisten zu können. Zudem werden wesentliche Investitionen in die IT-Anwendungen und -Infrastruktur erfolgen, um interne Prozesse zu optimieren und den digitalen Entwicklungen gerecht werden zu können.

Für das Jahr 2021 erwartet die Brilliant AG ein deutlich besseres Jahresergebnis als im Geschäftsjahr 2020. Auf Basis der bereits eingeleiteten bzw. umgesetzten organisatorischen Maßnahmen sowie erreichten Kosteneinsparungen gehen wir bei einer konservativen Umsatzerwartung von einer Verbesserung des operativen Ergebnisses aus. Dies setzt voraus, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, insbesondere in Deutschland und unseren europäischen Kernmärkten, stabil bleiben. Der Vorstand der Brilliant AG plant unter diesen Voraussetzungen für das Geschäftsjahr 2021 einen Jahresüberschuss von rd. EUR 1,0 Mio. Die Umsatzerlöse werden bei einem Niveau von rd. EUR 55,0 Mio. erwartet.

Der Ausblick für das Geschäftsjahr 2021 ist somit insgesamt positiv. Es ist derzeit aber noch nicht absehbar, welche weiteren Folgen sich aus der Corona-Pandemie für die Unternehmen ergeben. Möglich ist jedoch weiterhin, dass es zu massiven Beeinträchtigungen in den Lieferketten und der Beschaffung von Handelswaren in China und dadurch der Umsatztätigkeit der Brilliant AG in den europäischen Ländern kommen kann. Auswirkungen können sich auf die Vorräte, die Umsatzerlöse und letztendlich auch auf das Geschäftsergebnis im Jahr 2021 ergeben. Die Dauer der Corona-Krise und deren Auswirkungen sind zum Zeitpunkt unserer Berichterstattung nicht verlässlich einzuschätzen. Im Nachtragsbericht innerhalb des Anhangs wird ebenfalls auf mögliche Auswirkungen hingewiesen.

 

Gnarrenburg, 16. März 2021

gez. Michael Last

Bilanz

Aktiva

scrollen
31.12.2020
EUR
31.12.2019
EUR
A. Anlagevermögen 2.117.771,69 2.260.646,68
I. Immaterielle Vermögensgegenstände 66.182,38 108.302,38
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 66.182,38 108.302,38
II. Sachanlagen 1.790.950,70 1.891.705,69
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 981.344,89 1.245.831,38
2. technische Anlagen und Maschinen 16.722,42 20.601,42
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 792.883,39 625.272,89
III. Finanzanlagen 260.638,61 260.638,61
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 260.638,61 260.638,61
B. Umlaufvermögen 26.314.907,54 27.347.785,30
I. Vorräte 14.591.877,52 15.184.692,20
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 251.050,18 262.431,74
2. fertige Erzeugnisse und Waren 13.728.810,91 14.662.398,85
a. Waren 13.728.810,91 14.662.398,85
3. geleistete Anzahlungen 612.016,43 259.861,61
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 11.331.495,44 11.839.419,86
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.353.971,35 835.726,41
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 3.988.703,33 6.892.533,23
3. sonstige Vermögensgegenstände 5.988.820,76 4.111.160,22
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 391.534,58 323.673,24
C. Rechnungsabgrenzungsposten 120.077,74 145.124,29
I. sonstige aktive Rechnungsabgrenzung 120.077,74 145.124,29
Summe Aktiva 28.552.756,97 29.753.556,27

Passiva

31.12.2020
EUR
31.12.2019
EUR
A. Eigenkapital 11.702.375,41 12.406.331,08
I. Gezeichnetes Kapital /​ Kapitalkonto /​ Kapitalanteile 9.205.200,00 9.205.200,00
1. Gezeichnetes Kapital 9.205.200,00 9.205.200,00
II. Kapitalrücklage 13.393.966,99 13.393.966,99
III. Gewinnrücklagen/​Ergebnisrücklagen 1.861.400,39 1.861.400,39
1. gesetzliche Rücklage 107.723,58 107.723,58
2. andere Gewinnrücklagen 1.753.676,81 1.753.676,81
IV. Bilanzverlust 12.758.191,97 12.054.236,30
B. Rückstellungen 4.636.250,83 4.664.909,80
1. Steuerrückstellungen 0,00 5.000,00
2. sonstige Rückstellungen 4.636.250,83 4.659.909,80
C. Verbindlichkeiten 12.214.130,73 12.682.315,39
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2.099.930,48 4.070.883,35
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3.829.260,13 2.939.976,00
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 5.348.477,84 4.718.182,80
4. sonstige Verbindlichkeiten 936.462,28 953.273,24
Summe Passiva 28.552.756,97 29.753.556,27

Gewinn- und Verlustrechnung

scrollen
1.1.2020 - 31.12.2020
EUR
1.1.2019 - 31.12.2019
EUR
1. Umsatzerlöse 58.950.085,26 56.659.980,77
2. Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen 37.591.402,45 38.447.048,89
3. Bruttoergebnis vom Umsatz 21.358.682,81 18.212.931,88
4. Vertriebskosten 19.961.128,87 19.135.204,23
5. allgemeine Verwaltungskosten 2.953.022,65 2.615.998,60
6. sonstige betriebliche Erträge 394.355,01 1.736.356,83
7. sonstige betriebliche Aufwendungen 8.565,23 12.340,20
8. Erträge aus Beteiligungen 825.748,72 765.413,34
9. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 18.283,82 38.880,87
10. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens 0,00 2.406.789,37
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 324.876,87 364.083,14
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -3.969,00 1.868,00
13. Ergebnis nach Steuern -646.554,26 -3.782.700,62
14. sonstige Steuern 57.401,41 62.568,17
Jahresfehlbetrag 703.955,67 3.845.268,79

ANHANG für das Geschäftsjahr 2020

1. Allgemeine Angaben

Die Brilliant Aktiengesellschaft hat ihren Sitz in Gnarrenburg. Sie ist im Handelsregister beim Amtsgericht Tostedt unter Nummer HRB 100776 eingetragen.

Der Jahresabschluss der Brilliant AG (im Folgenden auch AG genannt) ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches erstellt worden. Ergänzend wurden die Vorschriften des Aktiengesetzes berücksichtigt. Vermerke, die wahlweise in der Bilanz oder im Anhang anzubringen sind, werden weitestgehend im Anhang aufgeführt. Die Gewinn- und Verlustrechnung der AG ist nach der Gliederung des Umsatzkostenverfahrens gemäß § 275 Abs. 3 HGB erstellt.

Konzernzugehörigkeit

Am 31. Dezember 2020 war die The National Lighting Company Ltd., Poole/​Dorset/​Großbritannien (im Folgenden auch NLC genannt), an der Gesellschaft mehrheitlich beteiligt. Gemäß Mitteilung nach § 33 Abs. 1 WpHG (Wertpapierhandelsgesetz) ist die NLC seit dem 24. September 2004 Hauptaktionär der Brilliant AG. Sie hält zum 31. Dezember 2020 über 75,0 % der Stimmrechtsanteile.

Die Brilliant AG hat zum 31. Dezember 2020 einen Konzernabschluss aufgestellt, in den sämtliche Tochtergesellschaften einbezogen sind (kleinster Kreis von Unternehmen). Der Konzernabschluss der Brilliant AG wird im Bundesanzeiger offengelegt (www.bundesanzeiger.de).

Die Konzernobergesellschaft NLC stellt ihrerseits einen Konzernabschluss auf, in den die Brilliant AG einschließlich ihrer Tochtergesellschaften einbezogen wird (größter Kreis von Unternehmen). Der Konzernabschluss wird beim Handelsregister des Companies House, Cardiff, Großbritannien, unter der Registernummer 02986906 eingereicht (www.gov.uk/​government/​organisations/​com-panies-house).

2. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die immateriellen Vermögensgegenstände und das Sachanlagevermögen sind zu Anschaffungs- und Herstellungskosten, vermindert um planmäßige lineare und - in wenigen Fällen bei den Sachanlagen - degressive Abschreibungen bewertet worden. Die Abschreibungen erfolgen über die voraussichtliche Nutzungsdauer. Für geringwertige Vermögensgegenstände kommen Vereinfachungsregeln zur Anwendung.

Der Wertansatz der Finanzanlagen erfolgt zu den Anschaffungskosten oder dem niedrigeren beizulegenden Wert, sofern eine voraussichtlich dauernde Wertminderung im Sinne des § 253 Abs. 3 Satz 5 HGB gegeben ist.

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie die Handelswaren werden mit den Anschaffungskosten zuzüglich Nebenkosten ausgewiesen. Bei der Ermittlung der Anschaffungskosten der in Fremdwährung fakturierten Bestände werden die Durchschnittskurse der Bezugsmonate zugrunde gelegt. Das Niederstwertprinzip wird beachtet.

Alle erkennbaren Risiken im Vorratsvermögen, die sich aus überdurchschnittlicher Lagerdauer, geminderter Verwertbarkeit und niedrigeren Wiederbeschaffungskosten ergeben, sind durch angemessene Abwertungen berücksichtigt.

Die Forderungen und Verbindlichkeiten sind grundsätzlich mit den Nominalwerten angesetzt. Währungsforderungen und -verbindlichkeiten werden gemäß § 256a HGB zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet.

Erkennbaren Risiken im Forderungsbestand wird durch die Bildung von Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Darüberhinausgehende Risiken werden durch eine Pauschalwertberichtigung abgedeckt.

Alle übrigen Aktiva sind zum Nennwert angesetzt.

Das gezeichnete Kapital ist mit dem Nominalwert bilanziert.

Rückstellungen sind in der Höhe gebildet worden, die allen erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung in ausreichendem Maße Rechnung trägt.

Verbindlichkeiten werden zum Erfüllungsbetrag ausgewiesen.

3. Einzelangaben zur Bilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist dem beigefügten Anlagenspiegel zu entnehmen.

scrollen
Anschaffungs- und Herstellungskosten
1.1.2020
EUR
Zugänge
EUR
Abgänge
EUR
31.12.2020
EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Werten 3.276.662 8.420 0 3.285.082
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 15.345.444 0 0 15.345.444
2. Technische Anlagen und Maschinen 1.008.811 0 0 1.008.811
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 5.622.439 501.164 282.269 5.841.334
21.976.694 501.164 282.269 22.195.590
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 747.428 0 486.510 260.918
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 2.536.653 0 616.653 1.920.000
3.284.081 0 1.103.163 2.180.918
28.537.437 509.584 1.385.431 27.661.590
scrollen
Kumulierte Abschreibungen
1.1.2020
EUR
Abschreibungen
EUR
Abgänge
EUR
31.12.2020
EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Werten 3.168.359,70 50.540,00 0,00 3.218.899,70
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 14.099.612,98 264.486,49 0,00 14.364.099,47
2. Technische Anlagen und Maschinen 988.209,88 3.879,00 0,00 992.088,88
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4.997.165,89 279.500,88 228.215,90 5.048.450,87
20.084.988,75 547.866,37 228.215,90 20.404.639,22
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 486.789,37 0,00 486.510,07 279,30
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 2.536.652,52 0,00 616.652,52 1.920.000,00
3.023.441,89 0,00 1.103.162,59 1.920.279,30
26.276.790,34 598.406,37 1.331.378,49 25.543.818,22
scrollen
Buchwerte
31.12.2020
EUR
1.1.2020
EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Werten 66.182,38 108.302,38
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 981.344,89 1.245.831,38
2. Technische Anlagen und Maschinen 16.722,42 20.601,42
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 792.883,39 625.272,89
1.790.950,70 1.891.705,69
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 260.638,61 260.638,61
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 0,00 0,00
260.638,61 260.638,61
2.117.771,69 2.260.646,68

Immaterielle Vermögensgegenstände

Bei den immateriellen Vermögensgegenständen handelt es sich im Wesentlichen um Investitionen in das ERP-System. Der planmäßigen Abschreibung der immateriellen Vermögensgegenstände ist eine Nutzungsdauer von drei bis fünf Jahren zugrunde gelegt.

Sachanlagevermögen

Wesentliche Zugänge zum Sachanlagevermögen betreffen Investitionen in den Fuhrpark sowie Ersatzinvestitionen in die Betriebs- und Geschäftsausstattung.

Die Abschreibungsdauern der Sachanlagen stellen sich wie folgt dar:

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Jahre
Gebäude 15 - 30
Sonstige Gebäude- und Grundstückseinrichtungen 5 - 19
Technische Anlagen und Maschinen 3 - 15
Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 - 20
Warenträger 3 - 5

Finanzanlagen

Unter den Finanzanlagen werden die Anteile an Tochtergesellschaften ausgewiesen. Die Brilliant AG hält jeweils 100,0 % der Anteile. Wir verweisen auf die Aufstellung des Anteilsbesitzes, die dem Anhang als Anlage beigefügt ist. Außerdem enthält der Posten Ausleihungen an verbundene Unternehmen.

Im Geschäftsjahr 2019 hatten Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen, die Tochtergesellschaften in der Türkei und in Russland zu liquidieren. Die Liquidation der türkischen Gesellschaft wurde im Jahr 2020 abgeschlossen; die Liquidation der russischen Gesellschaft wird noch bis in das Geschäftsjahr 2021 andauern.

Die Anschaffungskosten für die Beteiligungen an beiden Tochtergesellschaften wurden bereits im Vorjahr vollumfänglich abgeschrieben:

Diese beliefen sich auf:

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Brilliant Türkei EUR 486.510,07
Brilliant Russland EUR 279,30

Umlaufvermögen

Vorräte

Im Hinblick auf die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens und zur Reduzierung des Bestands, wurde im Geschäftsjahr eine neue Sortimentsstrategie umgesetzt, die unter anderem eine Verminderung der Anzahl der Artikel und der vorgehaltenen Mengen vorsah. Daraus resultierende, unvermeidbare Abverkaufsverluste wurden durch den Verbrauch von - im Geschäftsjahr 2019 dafür gebildeten - Wertberichtigungen kompensiert. Übersteigende Beträge werden im neutralen Ergebnis 2020 ausgewiesen (TEUR 265).

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Ein Großteil der Warenforderungen (31.12.2020: TEUR 9.334; Vj.: TEUR 8.014) wird zur Optimierung des Working Capital unmittelbar nach deren Entstehen auf der Basis eines Factoring-Vertrages an einen Vertragspartner verkauft. Hierdurch werden die Cashflows aus den Warenverkäufen früher realisiert, während die Factoringgebühren in die Gewinnermittlung einfließen. Ansprüche gegen den Factor aus dem Verkauf der Forderungen werden unter Berücksichtigung von noch an die Kunden zu erteilende Konditionsgutschriften unter den sonstigen Vermögensgegenständen ausgewiesen. Sie beliefen sich zum 31. Dezember 2020 auf TEUR 5.355 (Vj.: TEUR 3.861).

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen resultieren aus Lieferungen und Leistungen. Ein der NLC gewährtes Darlehen wurde mit bestehenden Verbindlichkeiten gegenüber der NLC im Geschäftsjahr verrechnet.

Gezeichnetes Kapital

Das Grundkapital der Brilliant AG beträgt EUR 9.205.200,00. Es ist eingeteilt in 360.000 Stückaktien. Der Anspruch des Aktionärs auf Verbriefung seines Anteils ist ausgeschlossen. Sämtliche Aktien waren am Bilanzstichtag im Freiverkehrssegment Mittelstandsbörse Deutschland der Börse Hamburg zum Handel zugelassen.

Kapitalrücklage

Die Kapitalrücklage wurde aus der Einstellung des Agios gebildet, das anlässlich der Kapitalerhöhungen in den Jahren 1985, 1989, 1996 und 1997 zu leisten war.

Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen sind im Wesentlichen gebildet für Garantie- und Rücknahmeverpflichtungen in Höhe von TEUR 1.505 (Vj.: TEUR 1.342), ausstehende Kundenrückvergütungen in Höhe von TEUR 1.576 (Vj.: TEUR 1.757) sowie für den Personal- und Sozialbereich in Höhe von TEUR 813 (Vj.: TEUR 670).

Verbindlichkeiten

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Fälligkeit
Gesamt
TEUR
bis 1 Jahr
TEUR
1 - 5 Jahre
TEUR
Über 5 Jahre
TEUR
Gegenüber Kreditinstituten 2.100 2.100 0 0
(Vorjahr) (4.071) (4.071) (0) (0)
Aus Lieferungen und Leistungen 3.829 3.829 0 0
(Vorjahr) (2.940) (2.940) (0) (0)
Gegenüber verbundenen Unternehmen 5.348 5.348 0 0
(Vorjahr) (4.718) (4.718) (0) (0)
Sonstige Verbindlichkeiten 937 937 0 0
(Vorjahr) (953) (953) (0) (0)
davon aus Steuern: 152 152 0 0
(Vorjahr) (101) (101) (0) (0)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: 93 93 0 0
(Vorjahr) (31) (31) (0) (0)
Insgesamt 12.214 12.214 0 0
(Vorjahr) (12.682) (12.682) (0) (0)

Mit dem Factoring-Partner besteht eine separate Vereinbarung zur Finanzierung von Forderungen, die mit einem Abtretungsverbot versehen sind. Dieser Kredit (TEUR 0; Vj.: TEUR 386) wird in Falle der Inanspruchnahme unter den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ausgewiesen. An den Factor sind Guthaben bei Kreditinstituten in Höhe von TEUR 50 (Vj.: TEUR 88) verpfändet.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 5.348 (Vj.: TEUR 4.718) resultieren im Wesentlichen aus Darlehensverbindlichkeiten gegenüber der NLC.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind durch Sicherungsübereignung des Warenlagers sowie durch Abtretung von Forderungen besichert. Für die gewährten Kreditlinien werden vertragsgemäß Guthaben in Höhe von insgesamt TEUR 2.800 vorgehalten, die im Gesamtsaldo enthalten sind.

Haftungsverhältnisse

Wir haben zugunsten einer Tochtergesellschaft eine Einstandspflicht im Sinne des § 264 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2 HGB erklärt. Die bis zum Bilanzstichtag eingegangenen Verpflichtungen gegenüber Dritten belaufen sich auf TEUR 116. Nach unseren Erkenntnissen können die zugrunde liegenden Verpflichtungen von der betreffenden Gesellschaft in allen Fällen erfüllt werden. Mit einer Inanspruchnahme ist nicht zu rechnen.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Am 31. Dezember 2020 bestanden Verpflichtungen aus Leasingverträgen in Höhe von TEUR 139 (Vj.: TEUR 119), fällig in den Jahren 2021 bis 2024.

In den Geschäftsjahren 2005 und 2006 wurden zwischen der Brilliant AG und der NLC Vereinbarungen getroffen, in denen die NLC jeweils einen bedingten Verzicht für einen Teil ihrer Forderungen gegen die Brilliant AG ausgesprochen hat (TEUR 1.300 in 2006 und TEUR 2.500 in 2005). Die Forderungen leben nach den aktuellen vertraglichen Vereinbarungen mit dem Stand von Februar 2017 erst zu dem Zeitpunkt wieder auf, in dem das Eigenkapital der Brilliant AG TEUR 16.200 beträgt (nach Aufleben der Verbindlichkeit von TEUR 3.800).

Derivative Finanzinstrumente

Zur Absicherung des Währungsrisikos aus Wareneinkäufen, die in US-Dollar zu bezahlen sind, hat die Brilliant AG Devisentermingeschäfte auf Basis US-Dollar (USD) abgeschlossen.

Zum Bilanzstichtag wurde folgendes Fremdwährungsvolumen in Form von Devisentermingeschäften gehalten:

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In TUSD 31.12.2020 31.12.2019
Devisentermingeschäfte 0 2.000
Devisentermingeschäfte mit Kaufoption 6.000 0

Der beizulegende Zeitwert entspricht dem Marktwert der Finanzinstrumente zum 31. Dezember 2020, der sich auf TEUR 0 (Vj.: TEUR -17) beläuft. Die Bewertung erfolgt nach der Mark-to-market-Methode.

Geschäfte mit nahestehenden Personen

Im Geschäftsjahr wurden folgende Geschäfte mit verbundenen Unternehmen und anderen nahestehenden Personen getätigt:

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TEUR
Erlöse aus Verkäufen an nahestehende Unternehmen und Personen 15.726
Käufe von nahestehenden Unternehmen und Personen 2.273
Konzernumlage für Dienstleistungen von nahestehenden Unternehmen und Personen 1.763
Konzernumlage für Dienstleistungen an nahestehende Unternehmen und Personen 2.463
Zinsen von nahestehenden Unternehmen und Personen 15
Zinsen an nahestehende Unternehmen und Personen 84

4. Einzelangaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

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2020 2019 *
TEUR % TEUR %
Inland 28.684 48,7 26.127 46,1
Ausland 30.266 51,3 30.533 53,9
58.950 100,0 56.660 100,0

* Die Verteilung der Umsatzerlöse nach In- und Ausland wurde aufgrund einer korrigierten Berechnungsmethode für das Jahr 2019 angepasst.

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2020 2019
TEUR % TEUR %
Leuchten 58.839 99,8 56.420 99,6
Leuchtmittel 111 0,2 240 0,4
58.950 100,0 56.660 100,0
scrollen
2020
TEUR
2019
TEUR
Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 35.601 36.500
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 0 0
35.601 36.500
Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter 8.353 8.595
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 1.513 1.597
davon für Altersversorgung: (11) (10)
9.866 10.192

Im Berichtsjahr wurden Personalmaßnahmen innerhalb der Organisation vorgenommen, die im Rahmen von Freistellungs- bzw. Abfindungsvereinbarungen zu einem Aufwand von TEUR 457 (Vj.: TEUR 152) geführt haben. Der Ausweis erfolgt innerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung in den Vertriebs- und Verwaltungskosten.

Die Erstattungen für Sozialversicherungsanteile aus Kurzarbeitergeldern in Höhe von TEUR 57 für den Zeitraum April bis Mai 2020 wurden den entsprechenden Aufwand mindernd erfasst.

Neutrale Erträge und Aufwendungen

Die nachfolgende Übersicht zeigt die in den einzelnen Posten enthaltenen wesentlichen neutralen Aufwendungen und Erträge:

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2020
TEUR
2019
TEUR
Umsatzerlöse
Auflösung von Rückstellungen für nachlaufende Gutschriften 228 505
Herstellungskosten
Kursverluste aus Devisentermingeschäften 0 -17
Erträge aus im Vorjahr abgewerteten Vorräten (außergewöhnliche Erträge) 265 0
Abschreibung auf Vorratsvermögen
(außergewöhnliche Aufwendungen) 0 -1.587
Vertriebskosten
Abschreibungen auf Forderungen gegen verbundene Unternehmen (außergewöhnliche Aufwendungen) -1.575 0
Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen -61 -267
Auflösung von Rückstellungen für Konditionen und Wertberichtigungen auf Forderungen 95 278
Abfindungen -457 -120
Kursverluste -1 -2
Übrige -72 0
Verwaltungskosten
Beratungskosten für Restrukturierungsmaßnahmen -99 0
Abfindungen 0 -32
Sonstige betriebliche Erträge
Ertrag aus Inanspruchnahme Garantie/​Bürgschaft (außergewöhnliche Erträge) 0 1.200
Auflösung von Wertberichtigungen auf
Forderungen und Rückstellungen 238 234
Erträge aus Zuschreibung Finanzanlagen
(außergewöhnliche Erträge) 0 180
Kursgewinne 1 0
Geldeingänge auf wertberichtigte Forderungen 73 9
Übrige Erträge 53 107
Abschreibungen auf Finanzanlagen
(außergewöhnliche Aufwendungen) 0 -2.407
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 4 3
-1.308 -1.916

5. Sonstige Angaben

Personalbestand

Die durchschnittliche Zahl der Beschäftigten entwickelte sich wie folgt:

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2020 2019
Angestellte 152 162
Gewerblich Beschäftigte 68 65
Auszubildende 17 17
237 244

Ergänzende Angaben

Ergebnisverwendungsvorschlag

Der Bilanzverlust zum 31. Dezember 2020 in Höhe von TEUR 12.758 wird auf neue Rechnung vorgetragen.

Bezüge des Vorstands und des Aufsichtsrats

Auf die Berichtserstattung über die Vorstandsbezüge ist unter Berücksichtigung des § 286 Abs. 4 HGB verzichtet worden.

Die Bezüge und Kostenerstattungen des Aufsichtsrats betragen für das Berichtsjahr TEUR 35 (Vj.: TEUR 43).

Angaben über eigene Aktien gemäß § 160 Abs. 1 Nr. 2 AktG

Im Berichtszeitraum und im Vorjahr wurden von der Brilliant AG keine eigenen Aktien gehalten oder erworben.

Angaben des Honorars für den Abschlussprüfer gemäß § 285 Nr. 17 HGB

Das im Geschäftsjahr erfasste Honorar belief sich für die Abschlussprüfung (Einzel- und Konzernabschluss) auf TEUR 54. Für sonstige Bestätigungs- oder Bewertungsleistungen belief sich das Honorar auf TEUR 5, für Steuerberatungsleistungen auf TEUR 7 sowie für sonstige Leistungen auf TEUR 14.

Nachtragsbericht

Die Corona-Krise dauert auch im neuen Geschäftsjahr an. Es ist derzeit noch nicht absehbar, welche weiteren Folgen sich hieraus für die Unternehmen ergeben. Möglich ist jedoch, dass es zu massiven Beeinträchtigungen in den Lieferketten, der Beschaffung von Handelswaren in China sowie der Umsatztätigkeit der Brilliant AG in den europäischen Ländern kommen kann. Auswirkungen können sich auf die Vorräte, die Umsatzerlöse und letztendlich auch auf das Geschäftsergebnis im Jahr 2021 ergeben. Die Dauer der Corona-Krise und deren Auswirkungen sind zum Zeitpunkt unserer Berichterstattung nicht verlässlich einzuschätzen.

Organe der Brilliant AG

Mitglieder des Aufsichtsrats

Dr. Torsten Köhne

Vorstandsvorsitzender der swb AG

Bremen

- Mitglied des Aufsichtsrats der AnheuserBusch InBev Holding Germany GmbH in Bremen -

- Mitglied des Aufsichtsrats der SIKORA AG in Bremen -

Meyer Maslo, stellvertretender Vorsitzender

Director The National Lighting Company Ltd.

London, Großbritannien

- keine weiteren Mandate -

Irwin Leo Weiler

Director Oakriver Limited/​ The National Lighting Company Ltd.

London, Großbritannien

- keine weiteren Mandate -

Als Arbeitnehmervertreter

Adrianus Schijven

Angestellter der Brilliant AG, Gnarrenburg

- keine weiteren Mandate -

Ingo Bollmeyer

Angestellter der Brilliant AG, Gnarrenburg

- keine weiteren Mandate -

Mitglieder des Vorstandes

Michael Last

Director Poole Lighting Limited/​The National Lighting Company Ltd.

Portsmouth/​Großbritannien

 

Gnarrenburg, 16. März 2021

Der Vorstand

gez. Michael Last

Anlage zum Anhang

Aufstellung des Anteilsbesitzes

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Gesellschaft Sitz Konzernanteil
%
Eigenkapital 31.12.2020
TEUR
Ergebnis 2020
TEUR
1. Brilliant Iberica S.L. Barcelona/​Spanien 100,0 -2 -189
2. Brilliant Nederland B.V. Laren/​Niederlande 100,0 653 51
3. BRE-Light GmbH Gnarrenburg 100,0 53 4
4. Brilliant Lighting (Asia) Ltd. Hong Kong/​China 100,0 1.119 917
5. OOO Brilliant RUS * Moskau/​Russland 100,0 -2.035 99
6. elumi GmbH Gnarrenburg 100,0 -1.575 -348
7. Brilliant Arabia Limited Company FZCO Dubai/​Vereinigte Arabische Emirate 100,0 625 406
8. Brilliant France SAS Lille/​Frankreich 100,0 67 7

* Die Gesellschaft befindet sich in der Liquidation. Bei den Angaben handelt es sich um Vorjahreszahlen.

Bericht des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat hat während des Geschäftsjahres 2020 die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung zugewiesenen Aufgaben sorgfältig wahrgenommen und den Vorstand bei der Leitung und der strategischen Weiterentwicklung des Unternehmens beraten und seine Tätigkeit kontinuierlich überwacht. Dieser unterrichtete den Aufsichtsrat während der Aufsichtsratssitzungen umfassend und detailliert schriftlich und mündlich - insbesondere vor dem Hintergrund der Covid19-Pandemie - über die Entwicklung und Lage des Unternehmens. Zwischen den Aufsichtsratssitzungen gab es ebenfalls einen regelmäßigen Austausch von Informationen.

Soweit für Entscheidungen oder Maßnahmen der Geschäftsführung aufgrund Gesetz, Satzung oder Geschäftsordnung eine Zustimmung erforderlich war, prüften die Mitglieder des Aufsichtsrats die Beschlussvorlagen. Strategische und andere wesentliche Entscheidungen wurden mit dem Aufsichtsrat vor Durchführung hinreichend diskutiert und dessen Empfehlungen entsprechend berücksichtigt.

Es wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr sieben Aufsichtsratssitzungen durchgeführt. Die Sitzungen fanden am 20. Januar, 3. März, 30. April, 9. Juni, 26. August, 14. Oktober und 10. Dezember 2020 statt. Auf die Bildung von Ausschüssen wurde verzichtet. In seiner Sitzung im April 2020 befasste sich der Aufsichtsrat intensiv mit der Prüfung des Jahresabschlusses. Feste Tagungsordnungspunkte der abgehaltenen Sitzungen waren die ausführliche Beratung zur Umsatz- und Ergebnisentwicklung, die Finanzlage des Unternehmens, die wesentlichen Beteiligungen des Unternehmens sowie die Risikolage. Im Berichtsjahr lag der Schwerpunkt bei allen Sitzungen zusätzlich auf der Berichterstattung des Vorstands hinsichtlich der Umsetzung der beschlossenen Restrukturierungsmaßnahmen sowie auf der weiteren Entwicklung der Covid19-Pandemie und deren mögliche Auswirkung auf die Umsatz- und Ertragslage des Konzerns.

Der Jahresabschluss der Brilliant AG, der Konzernjahresabschluss, die Buchführung und die Lageberichte sind durch den von der Hauptversammlung gewählten Abschlussprüfer, die Gräwe & Partner GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Bremen, geprüft und in Übereinstimmung mit Gesetz und Satzung befunden worden. Der Abschlussprüfer hat jeweils den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.

Die Jahresabschlussunterlagen und Prüfungsberichte wurden den Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig vor der Bilanzaufsichtsratssitzung am 27. April 2021 zugestellt. Die Abschlussprüfer haben an dieser Sitzung teilgenommen, die Unterlagen umfassend erörtert und Fragen des Aufsichtsrats beantwortet.

Der Aufsichtsrat hat von dem Prüfungsergebnis zustimmend Kenntnis genommen. Er hat seinerseits sowohl den Jahresabschluss und den Lagebericht der Brilliant AG als auch den Konzernjahresabschluss und den Konzernlagebericht geprüft. Einwendungen haben sich dabei nicht ergeben. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss der Brilliant AG und den Konzernjahresabschluss gebilligt. Damit ist der Jahresabschluss der Brilliant AG gemäß § 172 AktG festgestellt.

Dem Aufsichtsrat haben der Bericht des Vorstands über die Beziehungen der Gesellschaft zu verbundenen Unternehmen und der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers darüber vorgelegen. Der Aufsichtsrat hat den Bericht des Vorstands geprüft. Beanstandungen haben sich dabei nicht ergeben. Der Abschlussprüfer hat nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung keine Einwendungen gegen den Bericht des Vorstands erhoben und den folgenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt:

"Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,

2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht

unangemessen hoch war."

Der Aufsichtsrat hat den Bericht des Vorstands geprüft und auf der Bilanzaufsichtsratssitzung am 27. April 2021 erörtert. Der Aufsichtsrat erhebt nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung keine Einwendungen gegen die im Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen enthaltene Schlusserklärung des Vorstands.

Der Aufsichtsrat dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den Vorständen sowie den Arbeitnehmervertretern für ihr Engagement und die geleistete Arbeit im Geschäftsjahr 2020. Unser Dank gilt ebenfalls unseren Handelspartnern sowie Aktionären für das entgegengebrachte Vertrauen und ihre Unterstützung.

 

Gnarrenburg, im April 2021

Der Aufsichtsrat

Dr. Torsten Köhne, Aufsichtsratsvorsitzender

Berichtsprüfung

Überschrift

An die Brilliant Aktiengesellschaft, Gnarrenburg

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Brilliant Aktiengesellschaft, Gnarrenburg, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Brilliant Aktiengesellschaft, Gnarrenburg, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 und

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vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichtes geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichtes in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichtes" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichtes, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichtes in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichtes.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichtes

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichtes getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

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gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichtes relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

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beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

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ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

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beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

beurteilen wir den Einklang des Lageberichtes mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.

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führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

 

Bremen, 26. März 2021

Gräwe & Partner GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

gez. Heuer, Wirtschaftsprüfer

gez. Uhlen, Wirtschaftsprüferin