Cash.Medien AG

Hamburg

Zwischenmitteilung nach § 37x WpHG

Zwischenmitteilung nach § 37x WpHG für das zweite Halbjahr 2014

1. Rahmendaten der Cash.-Gruppe

Die Cash.Medien AG ist die Muttergesellschaft der Cash.Print GmbH (Cash.Print) und der Deutsches Finanzdienstleistungs-Institut GmbH (DFI) und hält jeweils sämtliche Geschäftsanteile. Mit der Cash.Print GmbH besteht ein Ergebnisabführungs- und Beherrschungsvertrag. Alle Gesellschaften haben ihren Sitz in Hamburg.

Die Unternehmen der Cash.-Gruppe beschäftigen sich mit dem Markt der langfristigen Kapitalanlage: Lebensversicherungen, Investmentfonds, Immobilien, Sachwertanlagen (vormals geschlossene Fonds) und verwandte Themen. Kernzielgruppe sind neben den Entscheidern auf Ebene der Produktanbieter vor allem Finanzdienstleister: Berater, Makler, Vertriebe. Vertriebsspezifische Themen stellen daher den Schwerpunkt dar und bilden die Klammer um das redaktionelle Informationsangebot. Die Erlöse speisen sich weit überwiegend aus Werbeaufwendungen der Produktanbieter.

2. Wirtschaftliches Umfeld der Cash.-Gruppe

Das allgemeine wirtschaftliche Umfeld gibt derzeit keinen Anlass für Optimismus. Bundesregierung wie Sachverständigenrat haben ihre Konjunkturprognosen reduziert, von seiten der EU-Kommission ist bereits von einer Rezession die Rede. Dass die Cash.-Gruppe in ihrem speziellen Teil-Markt Auswirkungen zu spüren bekommen wird, ist wahrscheinlich. In welcher Form und Höhe, lässt sich hingegen nicht abschätzen. Mit positiven Impulsen ist mithin in absehbarer Zeit eher nicht zu rechnen.

Die Lebensversicherungsbranche befindet sich mit der zum Jahresende anstehenden erneuten Senkung des Garantiezinses ein weiteres Mal an einem Wendepunkt. Zum einen wird zwar möglicherweise der eine oder andere Kunde vorher noch einen Abschluss tätigen, zum anderen büßt das Produkt jedoch wiederum an Attraktivität ein. Folgerichtig schälen sich nach Beobachtungen der Cash.-Redaktion neue Vertriebsschwerpunkte heraus: Sachversicherungsthemen rücken weiter in den Vordergrund, oftmals als Ergänzung zu fondsgebundenen Versicherungen, beispielsweise die Kombination einer Fondsrente mit Berufsunfähigkeits- oder Pflegeabsicherung.

Nach Recherchen der Cash.Redaktion beobachten die Investment-fondsgesellschaften aus dem Vertrieb eine wachsende Nachfrage nach sog. „Income-Fonds“, also Modellen, die bei ihren Anlagestrategien zusätzlich ein Augenmerk auf regelmäßige (zumeist jährlich, quartalsweise oder gar monatlich vorgenommene) Ausschüttungen an die Anleger richten.

Die Investmentgesellschaften haben in den ersten neun Monaten 2014 in ihren Publikumsfonds ein Netto-Mittelaufkommen von 26,5 Milliarden Euro erzielt. Im Vorjahr waren es knapp 21 Milliarden gewesen. Ob diese erneut erfreuliche Entwicklung eine Trendwende beschreibt, bleibt weiter abzuwarten.

Anfang September fand zum vierten Mal der Cash.-Branchengipfel Sachwertanlagen statt, ein Diskussionsforum für Vertreter führender Marktteilnehmer. Ein Ergebnis: Bei allen positiven Konsequenzen in puncto Sicherheitszuwachs aus der zum 22. Juli 2013 in Kraft getretenen Neuregulierung des Marktes für Sachwertanlagen herrscht weiterhin nahezu Stillstand, was neue Angebote auf dem Markt betrifft. Der Zeitbedarf für die Implementierung der tiefgreifenden Veränderungen, der Genehmigungsverfahren und aufwändigen Abstimmungsvorgänge mit der BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) ist allenthalben unterschätzt worden. Dies ist ein längerfristiger Prozess; gemäß einer im Spätsommer durchgeführten Cash.-Umfrage rechnet die Mehrheit der Experten erst ab der zweiten Hälfte des kommenden Jahres oder noch später mit einer Erholung.

Auf dem Immobilienmarkt in Deutschland setzte sich die Entwicklung steigender Preise zwar grundsätzlich fort, doch zeigen sich jüngst mancherorts erste Abschwächungstendenzen. Sanfte Korrekturen wären zur Marktbereinigung und zur Verhinderung einer Überhitzung durchaus wünschenswert.

Laut den jüngst veröffentlichten Ergebnissen einer Befragung zum Verlagsmarkt allgemein (Apenberg & Partner - Print Herbstprognose 2015) sind die Fachverlage bezüglich der generellen Marktaussichten für das kommende Jahr eher pessimistisch. Gut die Hälfte der Befragten rechnet mit einem schrumpfenden Markt für Fachzeitschriften.

3. Ertragslage

Die Anzeigen-Akqusition für die Ausgaben des Jahres 2014 wird in Kürze abgeschlossen sein. Das Anzeigengeschäft liegt in einer mehrjährgen Betrachtung auf einem guten, stabilen Niveau. Der Abstand zum sehr guten Wert des Vorjahres fällt geringer aus als erwartet und dies trotz der Sondereffekte durch das in 2013 zum 30-jährigen Cash.-Jubiläum aufgelegte zusätzliche Heft, den insolvenbedingten Ausfall eines großen Anzeigenkunden Ende 2013 und die Probleme bei den Sachwertanlagen. Diese Effekte waren in den Planungen für 2014 berücksichtigt und auch bereits berichtet worden.

Das Geschäft in den Segmenten G.U.B. und DFI verlief demgegenüber schwächer als geplant. Hier waren die Auswirkungen des anhaltenden Marktstillstands im Bereich Sachwertanlagen nicht zu kompensieren. Die neuen Produkte DFI TOP Fonds und DFI TOP Versicherung konnten zwar gegensteuern, die Umsatzlücke jedoch nicht füllen. Da im neu regulierten Sachwert-Markt überwiegend erst frühestens ab der zweiten Jahreshälfte 2015 mit einer Besserung gerechnet wird, sah sich der Vorstand zu personellen Maßnahmen im Analyseteam gezwungen, die inzwischen umgesetzt sind. Bei entsprechendem Bedarf müsste ggf. auf freie Mitarbeiter zurückgegriffen werden.

Per saldo dürfte die Gruppe etwa plangemäß und auf einem ähnlichen Niveau wie im Jahr 2012 abschließen, womöglich zumindest im Ergebnis eher leicht darüber.

4. Liquiditätslage

Der liquide Überschuss des Jahres 2014 wurde wie gewohnt zur Rückführung von Altverbindlichkeiten und zur Aufstockung der Liquiditätsreserve verwendet. Inzwischen sind von den verbliebenen Alt-Verbindlichkeiten die letzten beiden Positionen zurückgeführt, die nicht mit Rangrücktritt oder mit einer über die gesamte Laufzeit reichenden Ratenvereinbarung versehen sind. Inwieweit und wann eine Rückführung des Darlehens mit Rangrücktritt in Angriff genommen werden kann, wird zu gegebener Zeit geprüft werden.

5. Längerfristige Aussichten

Die in jüngerer Zeit wieder zunehmende Verunsicherung führt dazu, dass Prognosen selbst über die nähere Zukunft sehr schwierig sind. Bereits mehrfach hat der Vorstand in seinen Ausführungen betont, dass sich an den seinerzeit krisenauslösenden Parametern in den vergangenen Jahren weniger geändert hat, als die nachlassende mediale Aufmerksamkeit vermuten ließ. Es erscheint daher nur folgerichtig, dass sich in letzter Zeit wieder verstärkt negative Nachrichten finden.

Die Planung für das Jahr 2015 wird jedenfalls das in 2014 per saldo erreichte Niveau als Obergrenze sehen, möglicherweise etwas darunter bleiben; eine optimistischere Planung wäre fahrlässig.

Bei aller Vorsicht bleibt die Feststellung, dass die Gruppe im Markt der Finanzdienstleistung redaktionell wie akquisitorisch gut positioniert ist. Daher schätzt der Vorstand die Aussichten für eine weiterhin stabile Geschäftsentwicklung als angemessen gut ein.

6. Weitere bedeutende Ereignisse

Zur Ausweitung des redaktionellen Online-Angebots und gleichzeitigen Stärkung der Aktualität von Cash.Online wird kontinuierlich die Range der Produkte erweitert, die den Kern-Auftritt ergänzen und damit zugleich die Basis für den Online-Verkauf verbreitern. Jüngstes, efolgreich eingeführtes Produkt: Der monothematische, tägliche Newsletter „Finanz.News Versicherungen“, der Themen aus der Versicherungsbranche strukturiert und leicht konsumierbar aufbereitet. Diese ergänzenden Produkte erwirtschaften bei überschaubarem Zusatzaufwand Deckungsbeiträge von jährlich einigen Zehntausend Euro.

 

Hamburg, 18. November 2014

Der Vorstand

Ulrich Faust