Steuler Fliesengruppe AG (vormals: Norddeutsche Steingut Aktiengesellschaft)BremenKonzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 20211. Geschäft und Rahmenbedingungen 1.1 Gesamtwirtschaftliches Umfeld Die Weltkonjunktur ist im Jahr 2021 laut der aktuellen Ausgabe des World Economic Outlook des Internationalen Währungsfonds (IWF) vom Januar 2022 um 5,9 Prozent gewachsen, nachdem sie im Vorjahr durch die globale Corona-Pandemie stark um 3,1 Prozent geschrumpft war. Dabei hatte die Erholung der Weltwirtschaft vom coronabedingten Einbruch ab der Jahresmitte 2021 an Dynamik verloren und verlief seitdem stockend und ungleichmäßig. Vielerorts bremsten erneute Infektionswellen die wirtschaftliche Aktivität, Lieferengpässe beeinträchtigen den Aufschwung der Industrieproduktion und auch der erheblich verstärkte Inflationsdruck trübte den Ausblick. Gegen Ende des Jahres waren zudem die Auswirkungen der neuen ansteckenderen Virusvariante "Omikron" auf die Konjunktur ungewiss. In den Industrieländern hatte sich die Konjunkturdynamik aufgrund des verstärkten Infektionsgeschehens zuletzt spürbar abgeschwächt. Vor dem Hintergrund der zumeist recht hohen Impfquoten verzichtete ein Großteil der Industrieländer jedoch auf neue harte Eindämmungsmaßnahmen. In den meisten Schwellen- und Entwicklungsländern führte die Ausbreitung der neuen Corona-Virusvarianten zu stark steigenden Infektionszahlen. Gleichwohl zeigten diese Länder mit einem Wirtschaftswachstum von 6,5 Prozent im Jahr 2021 eine hohe Dynamik. Die Null-Covid-Politik der chinesischen Regierung hatte zum Teil drastische Eindämmungsmaßnahmen mit zeitweilig global spürbaren Auswirkungen auf die Lieferketten zur Folge. China selbst war mit einer Wachstumsrate von 8,1 Prozent neben Indien (9,0 Prozent) einer der Treiber der globalen wirtschaftlichen Erholung. Im Euroraum setzte sich der konjunkturelle Aufschwung auch über das erste Halbjahr 2021 hinaus fort, da die Infektionszahlen zumeist erst relativ spät gegen Jahresende wieder anstiegen. Allerdings erreichten diese ein so hohes Niveau, dass in vielen Ländern neuerliche Corona-Einschränkungen ergriffen wurden, was die wirtschaftliche Aktivität im vierten Quartal deutlich bremste. Diese Eindämmungsmaßnahmen schränkten insbesondere die Konsummöglichkeiten der ungeimpften Bevölkerung ein. Hinzu kam der starke Inflationsdruck. Die Verbraucherpreise bewegten sich am Jahresende 2021 etwa fünf Prozent über dem Vorjahresniveau. Getrieben wurde die Inflation durch den in Europa besonders ausgeprägten drastischen Anstieg der Gaspreise, da Russlands Gaslieferungen im Sommer nicht für ein Auffüllen der Lagerbestände vor der Heizsaison reichten und mit aufkommenden Zweifeln an der Versorgungssicherheit die Preise explodierten. Der IWF rechnet für das Jahr 2021 mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Euroraum von 5,2 Prozent (Vorjahr minus 6,4 Prozent). Nach dem starken konjunkturellen Einbruch um 4,6 Prozent im Jahr 2020 konnte sich die deutsche Wirtschaftsleistung im Berichtsjahr ebenfalls erholen und wuchs um 2,7 Prozent. Die Erholung zog sich fast durch alle Wirtschaftsbereiche, wenngleich in den meisten das Vorkrisenniveau noch nicht wieder erreicht werden konnte. Wachstumshemmend wirkten sich die coronabedingten Störungen der globalen Lieferketten, zunehmende Liefer- und Materialengpässe in der Industrieproduktion, die daraus resultierenden hohen Auftragsbestände und in Folge die Konsumgüterverknappung mit steigenden Verbraucherpreisen aus. Mit 3,1 Prozent wurde die höchste Inflationsrate seit dem Jahr 1993 verzeichnet. Während die privaten Konsumausgaben auf dem niedrigen Niveau des Vorjahres lagen, weitete der Staat seine Ausgaben um 3,4 Prozent aus. Coronabedingte Ausgaben für Tests und Impfungen gingen in diese Position ein. Auf der Investitionsseite hatten - trotz hoher Nachfrage - Engpässe beim Personal und Material nur noch einen geringen Zuwachs der Bauinvestitionen um 0,5 Prozent zur Folge. Der Export erholte sich deutlich um 9,4 Prozent und der Außenbeitrag trug insgesamt mit 0,9 Prozentpunkten zum Wachstum des Bruttoinlandsprodukts bei. 1.2 Direktes wirtschaftliches Umfeld Für das Jahr 2021 rechnen die Bauspitzenverbände mit einem auf Vorjahresniveau liegendem Umsatz im deutschen Bauhauptgewerbe von 143,5 Mrd. € (Vj.: 143,0 Mrd. €). Dies entspricht einem nominalen Umsatzplus von 0,5 Prozent. Real muss unter Berücksichtigung erheblicher Preissteigerungen von einem Umsatzminus von etwa sechs Prozent ausgegangen werden. Das Jahr 2021 war für die deutsche Baubranche nach den coronabedingten Verwerfungen im Vorjahr einerseits zwar wieder von einer steigenden Nachfrage nach Bauleistungen geprägt, andererseits konnten die erfreulich hohen Auftragsbestände nicht abgearbeitet werden. Fehlende Materialen und deutliche Preiserhöhungen beim Einkauf wirkten als bremsende Faktoren. Der Wohnungsbau war im Jahr 2021 unverändert der Stützpfeiler der Baukonjunktur. In dieser Bausparte wurde nominal eine Umsatzsteigerung um etwa zwei Prozent auf 55,4 Mrd. € erwirtschaftet. Die Anzahl genehmigter Wohnungen dürfte im Jahr 2021 um etwa fünf Prozent auf 385.000 gestiegen sein. Die Bauspitzenverbände rechnen für das genannte Jahr allerdings mit nur 310.000 fertiggestellten Wohneinheiten. Beide Werte sind deutlich vom Jahresziel von 400.000 Wohnungen entfernt, das von der Politik wiederholt genannt wird. Auch im Geschäftsjahr 2021 war der deutsche Fliesenmarkt einer der wenigen robusten Märkte in Europa mit Wachstum. Auf einen schlechten Jahresstart folgte ein zufriedenstellendes zweites Quartal, während das dritte Quartal schlechter ausfiel. Das Jahr 2021 endete mit einem bemerkenswerten Schlussquartal. Nachdem bereits die ausländischen Hersteller Preiserhöhungen für ihre Produkte in den Markt gebracht hatten, um die steigenden Beschaffungs- und Energiepreise zu kompensieren, führte das Nachziehen der deutschen Hersteller zu deutlichen Vorzieheffekten bei der Fliesennachfrage. Somit lag der Fliesenabsatz im vierten Quartal 2021 sichtlich über Vorjahr und übertraf sämtliche Erwartungen. Ging der Bundesverband Keramische Fliesen e.V. im Frühjahr von einem im Vorjahresvergleich recht stabilen Marktvolumen des Jahres 2021 bei etwa 131 Mio. Quadratmeter aus, so wird der Fliesenabsatz infolge des starken Schlussspurts im letzten Quartal wahrscheinlich um etwa fünf Prozent gestiegen sein. Die europäischen Fliesenmärkte zeigten sich im Berichtsjahr eher schwach. Relativ stabil entwickelten sich zwar die Schweiz, Österreich und die Niederlande, jedoch nicht annähernd so dynamisch wie der deutsche Markt, was hier den ohnehin intensiven Wettbewerbsdruck verstärkte. Die italienischen Fliesenhersteller vermeldeten für das Jahr 2021 sowohl Mengenwachstum im Inland, als auch im Export, jedoch trüben die hohen Produktionskosten den Ausblick. Angesichts der besonders ab dem zweiten Halbjahr 2021 stark steigenden Beschaffungs- und Energiekosten setzten einige Hersteller preiswerter Produkte die dadurch unrentable Produktion aus. Besonders problematisch entwickelten sich die Rohstoffmärkte. Neben signifikanten Preiszuschlägen hatte die Fliesenbranche mit Rohstoffverknappung und teilweise auch Qualitätsproblemen zu kämpfen. 1.3 Veränderungen in der Konzernstruktur Die ordentliche Hauptversammlung am 26. August 2021 hat die Umfirmierung der Norddeutsche Steingut AG in Steuler Fliesengruppe AG (kurz: AG) beschlossen. Die Umfirmierung wurde am 22. November 2021 in das Handelsregister eingetragen. Der Vorstand der AG hat mit Zustimmung des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2021 eine gesellschaftsrechtliche Neuorganisation abgeschlossen. Im Zuge dieser wurden die operativen Unternehmen der Steuler Fliesensparte unterhalb der AG im Wege zweier Sachkapitalerhöhungen eingegliedert und der gesamte Vertrieb unmittelbar in der AG konzentriert. An dieser Stelle verweisen wir auf die weitergehenden Informationen im Konzernanhang. Damit besteht der Steuler Fliesengruppe-Konzern zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 aus der Muttergesellschaft Steuler Fliesengruppe AG, in der die beiden Gesellschaften Team Steuler GmbH und Deutsche Fliese AG aufgegangen sind, und den folgenden 100-prozentigen Tochtergesellschaften: scrollen
![]() 1.4 Unternehmensstrategie Der Steuler Fliesengruppe-Konzern mit der AG als Führungsgesellschaft ist ein Spezialist für die Herstellung und Vermarktung von Wand- und Bodenfliesen. Er agiert auf einem sehr wettbewerbsintensiven Heimatmarkt sowie auf ausgewählten Exportmärkten. Neben einer fokussierten und intensiven Zusammenarbeit mit führenden Adressen im Groß- und Einzelhandel sowie mit Bau- und Heimwerkermärkten basiert die Unternehmensstrategie auf der Marktnähe mit Fliesen "Made in Germany". Der Konzern ist aufgrund der negativen Entwicklung am Fliesenmarkt in den vergangenen Geschäftsjahren in eine Verlustsituation geraten. Mit einem umfangreichen Maßnahmenpaket in den Kategorien Wachstum mit neuen Sortimenten und Vertriebswegen, optimierte und effizientere Prozesse und Strukturen sowie Kostenreduzierungen arbeitet er an dem Wiedererreichen seiner Profitabilität. Im Geschäftsjahr 2021 lag der Schwerpunkt auf der Schaffung der bereits im Anhang umfassend dargestellten neuen Formalorganisation. Die Strukturen wurden wie geplant optimiert, sodass die AG nun die gesamten Fliesenaktivitäten operativ führt und den Vertrieb, das Marketing, den Vertriebsinnendienst sowie wesentliche kaufmännische Bereiche für die gesamte Steuler-Fliesengruppe bündelt. Hieraus erwartet der Konzern spürbare Kostensenkungen und zugleich die Hebung von Synergien. Zugleich wurden ineffiziente Doppelstrukturen abgeschafft, die Organisationsstruktur deutlich vereinfacht und dadurch die Transparenz in allen Bereichen nennenswert erhöht. Die seit Anfang 2020 grassierende Corona-Pandemie hat - besonders stark zum Jahresende mit der vierten und bislang heftigsten Infektionswelle in Deutschland - negative Auswirkungen auf die Produktionseffizienz der Fliesenwerke gehabt. Speziell am Produktionsstandort Leisnig führte der hohe Krankenstand der Mitarbeiter bzw. die verordneten Corona-Quarantänen dazu, dass seit November 2021 die Produktion gedrosselt werden musste. Zur Effizienzsteigerung in der Produktion, insbesondere im Werk Bremerhaven, wurde eine technische Task-Force gebildet. Erste Maßnahmenpakete befinden sich bereits in der Umsetzung, um die gute technologische Basis in wirtschaftliche Erfolge umzuwandeln. Die anhaltende Corona-Pandemie hemmte das Absatzgeschäft, vor allem im Export und in der Erschließung neuer Vertriebswege. Kundentermine bzw. die Kundenbetreuung gestalteten sich weiterhin schwierig. Wichtige Veranstaltungen und Messen zur Präsentation der Neuheiten fanden kaum statt und es mangelte nach wie vor an Möglichkeiten, neue Marktzugänge zu erschließen. So konnten die Wachstumsziele über neue Vertriebswege "Ceramic District" (hier soll der Zugang zum Objektgeschäft über die intensivierte Zusammenarbeit mit Architekten mit designorientierten Produkten forciert werden) noch nicht erreicht werden. Allerdings profitierte der Konzern von dem geschaffenen einheitlichen Auftritt aller Marken und Sortimente an den deutschen Standorten. Hier wird nun das gesamte Sortiment der Gruppe in den Ausstellungen präsentiert, was die Kundenansprache erheblich vereinfacht - ein echter Wettbewerbsvorteil in Pandemiezeiten, wenn Kunden ohne Notwendigkeit der Übernachtung unsere Produkte live erleben können. Getrieben durch die zum 1. August 2021 umgesetzte Bündelung der Vertriebstätigkeit in der AG gelang dem Konzern im Geschäftsjahr 2021 eine Umsatzsteigerung. Der Vorstand sieht darin eine Bestätigung für die Umstrukturierungsmaßnahme in der Steuler Fliesensparte und für die strategische Fokussierung auf einen höherwertigen Produktmix. Die Sortimentspolitik ermöglicht eine Margenausweitung am Markt zu erzielen. Im zweiten Halbjahr 2021 wurde das Vorratsvermögen der AG an die NordCeram Produktion GmbH verkauft und dort, sowie an den anderen Produktionsstandorten, die Reduzierung der Bestandskomplexität und -menge weiterhin stringent vorangetrieben. Zugleich macht die Vermarktung höherwertigerer Sortimente an neue Zielgruppen trotz der genannten Widrigkeiten erfreuliche Fortschritte. Im Fokus stehen sechs Millimeter dünne und großformatige Fliesen, über die höhere Margen erzielt werden. Darüber hinaus hat sich die Nachfrage nach dem Zwei-Zentimeter-Outdoor-Sortiment sehr positiv entwickelt. In diesem Zusammenhang wird im ersten Tertial 2022 eine weitere Investition am Standort Bremerhaven erfolgen, um dieses Sortiment zukünftig flexibler produzieren zu können. Die Vermarktung der Produktinnovationen "Smartiles" (keramische Bodenfliesen mit einer intelligenten rückseitigen Beschichtung aus Naturkork für die trockene und dadurch bis zu achtmal schnellerer Verlegung) und "Kerbon" (neuartiger Hightech-Kompositwerkstoff aus Keramik und Armierung) wird aktiv vorbereitet. Zusammengefasst lässt sich feststellen, dass der Konzern im Jahr 2021 einen weiteren wesentlichen Meilenstein auf dem strategischen Pfad zur Rückkehr in die Gewinnzone erreicht hat. Der Konzernjahresfehlbetrag konnte deutlich verringert werden. Erwartungsgemäß wurde jedoch noch kein ausgeglichenes Konzernergebnis erzielt. Für das Jahr 2022 ist unverändert die Rückkehr in die Gewinnzone geplant (siehe auch Prognosebericht). Die Fliesenproduktion basiert auf einer breiten Nutzung natürlicher Ressourcen und ist sehr energieintensiv. Derzeit sehen sich die produzierenden Konzerntochtergesellschaften mit starken Energie- und Rohstoffpreissteigerungen konfrontiert. Zukunftsfähige Technologien, die Voraussetzung für die Produktion der modernen Sortimente sind, helfen, die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Sie führen zu einer Verbesserung der Produktionseffizienz und oftmals zu einer signifikanten Reduzierung des Energieverbrauchs. Weitere Kosteneinsparungen und Handlings-Vorteile werden über die Fliesenverdünnung auf die Standard-Dicke von acht Millimeter erzielt. Fliesen werden in acht Millimetern als Standartstärke produziert, um Raumkonzepte anbieten zu können, bei denen Steingut- und Feinsteinzeugfliesen aus dem Gesamtsortiment in der Fläche kombiniert werden (Systemansatz). Mit der Gewichtsreduktion sind einerseits ein geringerer Energie- und Materialeinsatz sowie anderseits Transportkosteneinsparungen verbunden. Im Januar 2021 hat die AG das nicht mehr industriell genutzte rund zehn Hektar große Firmengrundstück Bremen-Grohn veräußert. Der Verkauf steht unter der aufschiebenden Bedingung, dass der Projektentwickler in einem Zeitraum bis maximal zum 30. Juni 2023 das Baurecht für eine kombinierte Wohn- und Gewerbebebauung schafft. Bis zum Ende des zweiten Quartals 2022 wird in Bremerhaven ein neues Fliesenlager errichtet, um dann ab dem dritten Quartal 2022 den Umzug des derzeit noch in Bremen-Grohn genutzten Lagers zu vollziehen. Für die ebenfalls noch am Standort ansässige Verwaltung und den Vertrieb werden geeignete Büroflächen in der Umgebung gesucht, jedoch deutlich kleiner als die bestehenden Räumlichkeiten. 2. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage 2.1 Ertragslage Mit der Umsetzung der neuen Formalorganisation in der Steuler Fliesensparte wurden die Vertriebsaktivitäten des neugestalteten Konzerns ab dem 1. August 2021 in der AG gebündelt. In dem von coronabedingten Besuchsverboten geprägten Berichtsjahr führte im Wesentlichen diese Neustrukturierung und Bündelung der Vertriebsaktivitäten in der AG zu einem Umsatzanstieg von 89,9 Mio. € auf 102,9 Mio. €. Unter Berücksichtigung des Bestandsaufbaus stieg die Gesamtleistung analog auf 105,1 Mio. € (Vj.: 83,2 Mio. €). Der Materialaufwand erhöhte sich im Berichtsjahr von 38,8 Mio. € auf 50,5 Mio. €. Die Veränderung beruht auf der organisatorischen Neuausrichtung und dem dadurch bedingten Wareneinsatz. Die damit einhergehende Veränderung der Sortimentsstruktur führte zu einer geringeren Rohmarge von 52,8 Prozent (Vj.: 54,6 Prozent). Das Rohergebnis stieg von 45,4 Mio. € auf 55,5 Mio. €. Mit der Verantwortung der Vertriebstätigkeit der gesamten Steuler-Fliesensparte hat die AG auch das zugehörige Vertriebspersonal übernommen. Darüber hinaus sind im Berichtsjahr die in der Steuler Fliesen Produktion GmbH angestellten Mitarbeiter und der entsprechende Aufwand in Höhe von 3,1 Mio. € erstmalig in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung enthalten. Vor diesem Hintergrund erhöhte sich der Personalaufwand von 22,3 Mio. € im Vorjahr auf 27,2 Mio. € im Berichtsjahr. Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen lagen mit 6,2 Mio. € planmäßig unter dem Vorjahreswert von 6,7 Mio. €. Bereits im Geschäftsjahr 2020 hatte der Konzern als Folge von Maßnahmen zur Verringerung der Sortimentskomplexität außerplanmäßige Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens in Höhe von 3,3 Mio. € vorgenommen. Im Berichtsjahr waren keine weiteren außerplanmäßigen Abschreibungen erforderlich. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich von 20,0 Mio. € im Vorjahr auf 23,2 Mio. € im Berichtsjahr. Ursächlich hierfür waren in erster Linie gestiegene Vertriebsaufwendungen im Zusammenhang mit der Übernahme der Vertriebstätigkeiten durch die AG für die gesamte Steuler-Fliesengruppe sowie die angewachsenen Instandhaltungsaufwendungen. Unter Berücksichtigung des Finanzergebnisses in Höhe von 1,0 Mio. € und der Steuern in Höhe von 1,3 Mio. € ergibt sich ein Konzernjahresfehlbetrag von 3,8 Mio. €, nachdem im Vorjahr ein Konzernjahresfehlbetrag von 8,7 Mio. € ausgewiesen wurde. 2.2 Vermögenslage Im Berichtsjahr weist der Konzern im Anlagevermögen Zugänge in Höhe von 1,7 Mio. € und Abgänge zu Buchwerten von 0,2 Mio. € aus. Zugänge von 1,2 Mio. € betreffen Investitionen in die Technik, vorrangig in Maschinen und Anlagen im Werk Bremerhaven. Den Investitionen in das Anlagevermögen stehen planmäßige Abschreibungen in Höhe von 6,2 Mio. € auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen gegenüber. Insgesamt ist der Buchwert für das Anlagevermögen im Vergleich zum Vorjahr um 3,9 Mio. € auf 30,8 Mio. € gesunken. Das Umlaufvermögen stieg in Folge des höheren Vorratsbestands im Berichtsjahr von 38,9 Mio. € auf 44,0 Mio. €. Der wesentliche Teil dieser Veränderung resultiert aus dem erstmaligen Ausweis des Vorratsvermögens der SFP in Höhe von 8,6 Mio. € zum Stichtag. Dies ist ursächlich für den Anstieg des Vorratsvermögens um 6,9 Mio. € auf 37,9 Mio. €. In Folge der Sachkapitalerhöhungen erhöhte sich das gezeichnete Kapital von 6,1 Mio. € auf 8,9 Mio. € und die Kapitalrücklagen von 8,2 Mio. € auf 15,5 Mio. €. Einschließlich des Konzernjahresfehlbetrages in Höhe von 3,8 Mio. € sowie der Abnahme der Anteile anderer Gesellschafter ergibt sich insgesamt ein Eigenkapital von 25,2 Mio. € (Vj.: 24,7 Mio. €). Unter Berücksichtigung der geringfügigen Zunahme der Bilanzsumme verbesserte sich die Eigenkapitalquote auf 33,1 % (Vj.: 32,6 %). Im Bereich der Rückstellungen, der im Wesentlichen durch die Pensionsrückstellungen geprägt ist (5,6 Mio. €), ergab sich eine leichte Erhöhung von 8,1 Mio. € auf 8,5 Mio. €. Planmäßige Tilgungen führten zu einem Rückgang der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Mit 9,1 Mio. € lagen die Tilgungen deutlich über dem Betrag der Neuaufnahmen von Darlehen bei Kreditinstituten in Höhe von 2,0 Mio. €. Aus dem Verbundbereich stieg die Finanzierung über Mittelzuführungen um 7,5 Mio. €. 2.3 Finanzlage Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit ist positiv und beläuft sich bei einem Jahresfehlbetrag von 3,8 Mio. € auf 4,7 Mio. €. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit beträgt -1,6 Mio. € und spiegelt die im Berichtsjahr durchgeführten zahlungswirksamen Investitionen in das Anlagevermögen wider. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit beläuft sich auf -1,8 Mio. €. Er bildet neben den planmäßigen Tilgungsleistungen von Darlehen, Ausschüttungen an andere Gesellschafter und den im Berichtsjahr geleisteten Zinszahlungen, auch den Zufluss an liquiden Mitteln aus der Inanspruchnahme von im Berichtsjahr aufgenommenen Darlehen und der gestiegenen Konzernfinanzierung ab. Insgesamt zeigt der Finanzmittelfonds eine zahlungswirksame Veränderung um +1,3 Mio. € und beträgt zum Bilanzstichtag -8,9 Mio. € nach -11,0 Mio. € zum Bilanzstichtag des Vorjahres. 2.4 Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage des Konzerns Der deutsche Fliesenmarkt hat sich im Jahr 2021 weiter robust entwickelt und trotz coronabedingten Wachstumsdellen einen leichten Mengenzuwachs verzeichnet. Die in- und ausländische Fliesenbranche ist jedoch mit starken Beschaffungs- und Energiepreissteigerungen konfrontiert, denen alle Anbieter mit deutlichen Preiserhöhungen begegnen. Das Jahr 2021 wurde für den Konzern von der gesellschaftsrechtlichen Neuorganisation der Steuler-Fliesensparte dominiert. Die wesentlichen Veränderungen waren im dritten Quartal 2021 abgeschlossen. Derweil wurden auch die anderen umfangreichen Maßnahmen zur nachhaltigen Ergebnisverbesserung in den Themenkomplexen Kostenreduzierungen und Wachstum generieren konsequent vorangetrieben und haben sich sichtlich positiv in den Finanzkennzahlen des Berichtsjahres widergespiegelt. So konnte der Konzernjahresfehlbetrag deutlich verringert werden. Im Jahr 2021 wurden damit erfolgreich die Weichen für die geplanten Wachstums- und Ergebnisverbesserungen gestellt. 3. Mitarbeiter Im Geschäftsjahr 2021 hat die Steuler Fliesengruppe AG im Jahresdurchschnitt 550 Mitarbeiter (Vj.: 486) beschäftigt. Der Anstieg des Personalbestands beruht auf der gesellschaftsrechtlichen Neuorganisation. Das Vorstandsmitglied Dr. Rüdiger Grau hat sein Vorstandsmandat auf eigenen Wunsch und nach organisatorischer Abstimmung mit dem Aufsichtsrat zum 16. Juli 2021 niedergelegt. In seiner Sitzung vom 24. Juni 2021 hat der Aufsichtsrat daher Peter Wilson, ehemals Geschäftsführer der Steuler-Fliesen GmbH, mit sofortiger Wirkung in den Vorstand der AG berufen. Auf der ordentlichen Hauptversammlung am 26. August 2021 fand eine Neubesetzung im Aufsichtsrat statt, da das Aufsichtsratsmitglied Martin Steuler im Mai 2021 leider verstorben ist. An seine Stelle wählten die Aktionäre Herrn Dr. René Aust, unter anderem Geschäftsführer der Steuler Holding GmbH, für den Rest der ursprünglichen vorgesehenen Amtsperiode von Martin Steuler in den Aufsichtsrat. Im Anschluss an die ordentliche Hauptversammlung hat sich der Aufsichtsrat wie folgt neu konstituiert: Herr Michael Steuler wurde als Vorsitzender und Herr Jürgen Grimm als dessen Stellvertreter bestätigt. Damit bestand der Aufsichtsrat zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 aus seinem Vorsitzenden Michael Steuler, seinem Stellvertreter Jürgen Grimm sowie den Mitgliedern Dr. René Aust, Emanuele Cicero, Tino Helm und Stefan Voßkühler. 4. Forschungs- und Entwicklungsbericht Im Bereich Forschung und Entwicklung lag der konzernweitere Fokus im Berichtsjahr unverändert auf der Entwicklung der margenstärkeren Formate. Der Aufwand hierfür betrug, wie im Vorjahr, rd. 1,1 Mio. €. 5. Tochterunternehmen 5.1 Deutsche Fliese AG Im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung wurden die Anteile der Deutsche Fliese AG, die bis dahin als Umsatzvermittler gegenüber den Baumärkten auftrat, zunächst auf die Team Steuler GmbH verschmolzen. Im Anschluss wurde die Team Steuler GmbH in die AG eingebracht und im Rahmen einer Anwachsung auf diese verschmolzen. 5.2 NordCeram Produktion GmbH Mit Wirkung zum 19. August 2021 wurde die Bremer Wandplatten GmbH auf die NordCeram Produktion GmbH verschmolzen. Seit dem 1. August des Berichtsjahres nimmt die Steuler Fliesengruppe AG die Vertriebstätigkeit für die NordCeram Produktion GmbH wahr. Trotz der coronabedingten Einschränkungen konnte die Tochtergesellschaft ihren Jahresfehlbetrag vor Ergebnisabführung von 3,2 Mio. € im Vorjahr auf 0,3 Mio. € im Berichtsjahr reduzieren. 5.3 Steuler Fliesen Produktion GmbH Durch die Übernahme der Anteile an der Steuler Fliesen Produktion GmbH besitzt die AG diese Tochtergesellschaft, die ein Fliesenwerk in Mühlacker betreibt, welches auf die Herstellung von Wandfliesen ausgerichtet ist. Auch für diese nimmt die AG seit dem 1. August 2021 die Vertriebstätigkeiten wahr. Die Tochtergesellschaft weist für das Geschäftsjahr 2021 einen Jahresfehlbetrag von 0,8 Mio. € aus. 5.4 Kerateam Produktion GmbH & Co. KG Im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung hat die Steuler Fliesengruppe AG nunmehr sämtliche Anteile der Gesellschaft übernommen. Ab dem 1. August hat auch die Kerateam Produktion GmbH & Co. KG die AG mit der Übernahme ihrer Vertriebstätigkeiten betraut. Im Geschäftsjahr 2021 konnte in einem anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfeld mit 3,0 Mio. € ein Jahresüberschuss in etwa auf Vorjahresniveau erzielt werden. 6. Chancen- und Risikobericht Der Konzern betreibt ein Risikomanagementsystem, das fortlaufend analysiert und weiterentwickelt wird, um sich den verändernden Umgebungsparametern anzupassen. Mit diesem System werden Chancen und Risiken identifiziert, überwacht und gesteuert. Die Konzernsteuerung erfolgt auf der Grundlage täglicher, monatlicher und quartalsweiser Auswertungen und Analysen und den darauf basierenden Entscheidungen sowie Aktivitäten der Geschäftsführungen. Zur Reduzierung möglicher Folgen aus Geschäftsrisiken verschiedener Art besteht ein angemessener Versicherungsschutz. Generell ermöglicht das Risikomanagement, Geschäftsrisiken frühzeitig zu identifizieren und zu steuern. Durch die im Jahr 2021 geschaffene neue Formalorganisation der Steuler Fliesengruppe wurden bestehende Redundanzen abgeschafft, die Organisationsstruktur deutlich vereinfacht und dadurch die Transparenz in allen Bereichen nennenswert erhöht. Sämtliche Aktivitäten im Bereich Fliesen der Unternehmensgruppe Steuler wurden in der AG und ihren 100-prozentigen Tochtergesellschaften zusammengefasst, was zu spürbaren Kostensenkungen und der Erschließung von Synergiepotential führen soll. Die Transparenz in Bezug auf die Beschaffungs- und Absatzmärkte wurde signifikant erhöht und die Zielmärkte können nun effizienter bearbeitet werden. Der gemeinsame Markenauftritt erhöht somit insgesamt die Konkurrenzfähigkeit der Steuler-Fliesengruppe. Das umgesetzte Restrukturierungskonzept mit dem Ziel der zeitnahen Rückkehr in die Gewinnzone hat sich im Geschäftsjahr 2021 bereits positiv auf die Finanzkennzahlen ausgewirkt. Trotz zahlreicher Herausforderungen durch die Corona-Pandemie wurde im Berichtsjahr eine deutliche Verlustreduzierung von 8,7 Mio. € auf 3,8 Mio. € erreicht. Der Vorstand sieht darin eine Bestätigung der Strategie im Produktmix. Die Sortimentspolitik ermöglicht es, am Markt höhere Margen zu erzielen. Im zweiten Halbjahr 2021 wurde die Reduzierung der Bestandskomplexität und -menge weiterhin stringent vorangetrieben. Zugleich macht die Vermarktung höherwertigerer Sortimente an neue Zielgruppen trotz aller exogenen Widrigkeiten erfreuliche Fortschritte. Die verbesserte Sortimentsstruktur mit höheren Deckungsbeiträgen und die fortlaufend effizientere Produktion in den Werken haben jeweils einen wesentlichen Beitrag an der bereits erreichten Ergebnisverbesserung des Konzerns. Die aufgezeigten und eingesetzten Instrumente zur Unternehmenssteuerung helfen in dem wirtschaftlich anspruchsvollen Umfeld. Finanzierungsseitig verhindert ein breites und leistungsfähiges Portfolio von Finanzpartnern eine durchschlagende Wirkung bei Problemen einzelner Institute. Durch das im Oktober 2020 eingeführte Factoring von Kundenforderungen konnte die Finanzierung um einen weiteren Baustein erweitert werden. Mögliche Risiken auf der Beschaffungs- und Absatzseite werden intensiv beobachtet. Um gegen Absatzrisiken gewappnet zu sein, beurteilt der Vertrieb u. a. kontinuierlich die Absatz- und Umsatzentwicklung mit den Kunden sowie die Verkaufsperformance und die Entwicklung der Durchschnittserlöse. Die Corona-Pandemie hat speziell mit den steigenden Infektionszahlen im Herbst 2021 erneut zu Einschränkungen im Vertrieb geführt. Darüber hinaus stellte der Steuler Fliesengruppe-Konzern analog zu anderen Unternehmen der Baubranche Lieferengpässe bei seinen Lieferanten fest. Die Bauaktivität und auch der Baustoffhandel blieben hinter den Erwartungen zurück. Das Exportgeschäft gestaltet sich schwierig. Die vierte Corona-Infektionswelle führte zudem zu negativen Auswirkungen auf die Produktionseffizienz in den Werken, speziell in Leisnig, da zum Jahresende bzw. Jahreswechsel 2021/2022 ein hoher Anteil des Personals aufgrund von Krankheit und Corona-Quarantäne ausfiel und teilweise sogar die Produktion gedrosselt werden musste. Zur Effizienzsteigerung in der Produktion, insbesondere im Werk Bremerhaven, wurde eine technische Task-Force gebildet. Erste Maßnahmenpakete befinden sich bereits in der Umsetzung, um die gute technologische Basis in wirtschaftliche Erfolge umzuwandeln. Auf der Beschaffungsseite ist der Konzern an seinen Produktionsstandorten mit Preissteigerungen sowie punktuell schwieriger Verfügbarkeit von Rohstoffen und begrenzten Transportkapazitäten konfrontiert. Hinzu kommen die Thematiken CO2-Zertifikate und Preisvereinbarungen mit Lieferanten für Energie, die sich am Spotmarkt orientieren, weshalb Preisveränderungen den Konzern an seinen Produktionsstandorten unmittelbar treffen. Seit September 2021 ergeben sich folglich erhebliche Preissteigerungen in den Bereichen Gas und Strom. Diese werden jedoch aufgrund der vorausschauenden Bedarfsdeckung für das Jahr 2021 erst im Jahr 2022 stärker kostenwirksam. Darüber hinaus führt der Ukraine-Krieg zu weiteren Preiserhöhungen auf den Beschaffungsmärkten für Energie, mit noch nicht abzuschätzenden Auswirkungen auf das laufende Geschäftsjahr. Als Reaktion auf die massiven Kostensteigerungen hat die AG zum 1. Januar 2022 flächendeckend erhebliche Preiserhöhungen vorgenommen und wird im Bedarfsfall unterjährig zeitnah mit weiteren Erhöhungen auf die Preisentwicklungen an den Beschaffungsmärkten reagieren. Im Vergleich zu den Nachbarländern erwies sich der deutsche Fliesenmarkt im Berichtjahr als sehr robust. In der Folge ist das unmittelbare Markt- und Wettbewerbsumfeld weiterhin sehr volatil, denn ausländische Hersteller drängen angesichts von Absatzproblemen auf deren Heimatmärkten, verstärkt durch Lockdown-Maßnahmen, nach Deutschland. Diese Entwicklungen analysieren wir intensiv, um sich daraus möglicherweise entwickelnde Risiken frühzeitig erkennen zu können. Der ausgeprägte Verdrängungswettbewerb am Fliesenmarkt erfordert eine stetige und aktive Beobachtung von Markttrends. Diesem Risiko begegnen wir proaktiv, indem die Vertriebs- und Entwicklungsteams der Unternehmensgruppe eng zusammenarbeiten, um Entwicklungschancen zu nutzen und Risiken zu vermeiden. Intern wird weiterhin ein konsequentes Forderungsmanagement verfolgt. Soweit Ausfall- und Bonitätsrisiken erkennbar sind, werden erforderlichenfalls Wertberichtigungen vorgenommen bzw. im Vorwege die Bonität der Kunden analysiert. Zur Minimierung von Ausfallrisiken verfügt die Muttergesellschaft zudem über ein effizientes Mahnwesen. Im Fokus steht auch die hohe Kapitalbindung im Anlagevermögen. Durch den aufschiebend bedingten Verkauf des nicht mehr industriell genutzten Werksgrundstücks in Bremen-Grohn wird die Kapitalbindung und das Anlagenrisiko voraussichtlich in Zukunft weiter vermindert. Im Hinblick auf die Vorräte finden fortlaufende Analysen der Reichweiten- und Marktpreisentwicklung statt. Der hohe Energieverbrauch im Produktionsprozess bei den Tochtergesellschaften der AG ist ursächlich für das umfassende Energiemanagement. Hier liegt der Fokus auf einem möglichst effizienten Energieeinsatz und der Preisentwicklung an den Beschaffungsmärkten. Im letztgenannten Bereich wird die Wirksamkeit der mit den Lieferanten vereinbarten Preissicherungsklauseln regelmäßig geprüft. Als Vergleich dienen auch die Absicherungsangebote unserer Finanzpartner. Im Finanzmanagement verfolgt der Konzern eine konservative Risikopolitik. In der Struktur der Verbindlichkeiten wird eine größere Unabhängigkeit von einzelnen Kreditinstituten angestrebt. Gleichzeitig sollen kurzfristige Bankverbindlichkeiten in den Folgejahren durch die geplante Erzielung von Jahres- bzw. Liquiditätsüberschüssen signifikant zurückgeführt und die bisherige solide Eigenkapitalausstattung weiter verstärkt werden. Bestandsgefährdende oder wesentliche Verlustrisiken sind für den Vorstand derzeit nicht ersichtlich. 7. Prognosebericht Das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) und die OECD (Organization for Economic Co-operation and Development) haben Mitte März 2022 ihre Weltwirtschaftsprognosen für das laufende Jahr 2022 angesichts des Ukraine-Kriegs revidiert. Die OECD geht davon aus, dass das globale BIP-Wachstum in 2022 um 1,1 Prozentpunkte niedriger ausfallen wird als bisher mit 4,5 Prozent erwartet. Das IfW senkte seine Prognose für die Weltwirtschaftsproduktion im Jahr 2022 um 1,0 Prozent auf 3,5 Prozent unter der Annahme ab, dass die Sanktionen für Russland in der gegenwärtigen Form und Russlands Rohstoffexporte bestehen bleiben. Sollten die Öl- und Gasexporte Russlands gestoppt werden, würden die Preise dieser und anderer Rohstoffe noch stärker steigen als bisher, was eine globale Rezession zur Folge haben könnte. Der Ukraine-Krieg sorgt für eine weitere Erhöhung der Rohstoffpreise, was die ohnehin hohe Inflation weiter ansteigen lässt. So rechnet das IfW für das Jahr 2022 mit einer globalen Rekordinflation von 7,2 Prozent. Diese hemmt nicht nur die Kaufkraft der privaten Haushalte, sondern in Kombination mit den durch die Sanktionen verschärften Lieferkettenproblemen auch die Industrieproduktion. Neben dem Ukraine-Krieg bleibt die anhaltende COVID-19-Pandemie mit neuerlichen starken Infektionswellen ein erhebliches Risiko für die Entwicklung der Weltwirtschaft. Für die Konjunktur im Euroraum standen die Zeichen für das Jahr 2022 grundsätzlich auf wirtschaftliche Erholung von den Belastungen der COVID-19-Pandemie. Diese Erholung wird vor allem im ersten Halbjahr 2022 durch die negativen wirtschaftlichen Effekte des Ukraine-Krieges - speziell die hohen Energiepreise - gehemmt. Für den Euroraum prognostiziert das IfW eine Zunahme der Verbraucherpreise um 5,5 Prozent im Jahr 2022 und damit so hoch wie noch nie zuvor seit Bestehen der Währungsunion. Zwar stellen Russland und die Ukraine vielerorts nur unbedeutende Absatzmärkte dar, doch wird die wirtschaftliche Aktivität durch gestörte Lieferketten, die geringere Handelstätigkeit sowie die stark gestiegene Unsicherheit beeinträchtigt. Für das Jahr 2022 rechnet das IfW mit einem Wachstum des BIP im Euroraum um 2,8 Prozent. Auch die deutsche Wirtschaft wird vom Ukraine-Krieg zu einem Zeitpunkt beeinflusst, an dem die negativen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie allmählich nachlassen und eine wirtschaftliche Erholung angenommen wurde. Diese Auftriebseffekte - hohe aufgestaute Kaufkraft bei den privaten Haushalten und beträchtliche Auftragsbestände der Industrie - verhindern dem IfW zu Folge ein Aussetzen der Erholung. Stattdessen wird diese nur zeitweilig gehemmt. Daher hat das IfW seine Prognose für die deutsche Wirtschaftsproduktion im Jahr 2022 von zuvor +4,0 Prozent auf +2,1 Prozent gesenkt, dafür aber den Ausblick für 2023 von bislang +3,3 Prozent auf +3,7 Prozent erhöht. Die Teuerungsrate wird auch in Deutschland mit +5,8 Prozent auf den höchsten Wert seit der Wiedervereinigung klettern. Für den deutschen Arbeitsmarkt erwartet das IfW keine negativen Effekte aus dem Ukraine-Krieg, dafür aber auf die öffentlichen Ausgaben, weshalb die Haushaltsdefizite länger auf einem erhöhten Niveau verharren werden. Auf Basis der hohen Auftragsbestände prognostizieren die Bauspitzenverbände für das Jahr 2022 eine nominale Umsatzsteigerung im Bauhauptgewerbe um 5,5 Prozent auf 151 Mrd. €. Die Bauunternehmen erwarten umfragegemäß ein Nachlassen der Lieferschwierigkeiten und Preisanstiege beim Einkauf von Baumaterialien im zweiten Quartal 2022. Unter Berücksichtigung einer veranschlagten Preisentwicklung für Bauleistungen von jahresdurchschnittlich vier Prozent würde das reale Umsatzwachstum 1,5 Prozent betragen. Der stärkste Umsatztreiber stellt auch im Prognosejahr 2022 der Wohnungsbau dar, für den die Bauspitzenverbände ein nominales Umsatzplus von sieben Prozent auf 59,3 Mrd. € annehmen. Das von der neuen Bundesregierung formulierte Ziel, 400.000 Wohnungen jährlich zu errichten, betrachten die Bauspitzenverbände als ambitioniert, begrüßen jedoch die geplante Erhöhung der linearen Abschreibung von zwei auf drei Prozent, die geplanten Aufstockungen der Mittel für den sozialen Wohnungsbau sowie den altersgerechten Umbau von Wohnungen und die Städtebauförderung. Im Jahr 2022 gehen die Bauspitzenverbände von 320.000 fertiggestellten Wohnungen aus. Diese Prognose haben die Bauspitzenverbände vor dem Ukraine-Krieg veröffentlicht, seitdem wurde noch kein neuer Ausblick abgegeben. Allerdings wirken sich der Ukraine-Krieg und die gegen Russland verhängten Wirtschaftssanktionen bereits deutlich negativ auf die deutsche Baubranche aus. Materialengpässe und die Verteuerung diverser Baustoffe, vor allem bei Stahlprodukten und Bitumen (Straßenbau), verschärfen sich drastisch. Auch die deutlich erhöhten Energie- und Treibstoffpreise belasten die Bauindustrie. Die Krise auf dem Baustoffmarkt erschwert nicht nur die seriöse Kalkulation neuer Projekte, sondern führt auch zu einem enormen wirtschaftlichen Risiko für Bauunternehmen in laufenden Verträgen, bei denen die Mehrkosten kaum an den Kunden weiter gereicht werden können. Vor diesem Hintergrund schließen die Bauspitzenverbände sogar einen Baustopp für viele Projekte nicht aus. Der Vorstand rechnet für das Jahr 2022 in der deutschen Fliesenindustrie mit einem zum Vorjahr vergleichbaren Fliesenabsatz im Inland. Gehemmt werden die Wachstumspotentiale unverändert vom Handwerkermangel. Von einer Verringerung des intensiven Wettbewerbs auf dem deutschen Fliesenmarkt ist nicht auszugehen. Für die europäischen Exportmärkte ist weiterhin eine schwierige Absatzsituation zu erwarten. Bei den vorstehenden Ausführungen sind die möglichen Auswirkungen des Ukraine-Krieges jedoch nicht berücksichtigt, da sich diese noch nicht abschätzen lassen. Viele in- und ausländische Wettbewerber der Steuler Fliesengruppe drosseln aufgrund der hohen Energiepreise bzw. aufgrund von Materialengpässen (die Ukraine ist ein wichtiger Tonlieferant) aktuell ihre Produktion oder stellen diese ganz ein. Dies wird zwangsläufig weitere Preiserhöhungen der Fliesenprodukte nach sich ziehen. Für das Geschäftsjahr 2022 plant der Vorstand den Ergebnis-Turnaround für den Konzern und ein Ergebnis nach Steuern in einer Bandbreite von 0,8 bis 1,3 Mio. €. Die Schaffung der neuen Formalorganisation wurde im Jahr 2021 erfolgreich abgeschlossen. Im Ergebnis ist die Steuler Fliesengruppe nun schlank, effizient und transparent aufgestellt, woraus spürbare Kostensenkungen und zugleich die Hebung von Synergien erwartet werden. Die Zusammenlegung der Vertriebsteams und die Vermarktung aller Marken an allen Standorten hat sich bewährt und fördert den Absatz des hochwertigen margenträchtigen und innovativen Produktsortiments. Die Premiumisierung des Sortiments wird mit einem Fokus auf dünne hochwertige Wand- und Bodenfliesen mit einer Materialstärke von sechs Millimetern, margenträchtige Großformate, rektifizierte Produkte sowie das Zwei-Zentimeter-Outdoor-Sortiment weiter vorangetrieben. Nach der Fertigstellung der neuen Logistikimmobilie in Bremerhaven Mitte des Jahres 2022 wird das derzeit noch in Bremen-Grohn befindliche Fliesenlager im dritten Quartal 2022 umziehen. Der kurzfristige Ausblick wird getrübt durch die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Absatz und die Produktionseffizienz sowie durch die derzeit noch weiter steigenden hohen Beschaffungs- und Energiepreise, deren zügige unterjährige Weitergabe Mittels einer zusätzlichen Preiserhöhung derzeit vorbereitet wird. Auch im Prognosejahr wird noch der Großteil der bedeutsamen Veranstaltungen und Messen des ersten Halbjahres zur Präsentation der Neuheiten nicht stattfinden können. Auf der Beschaffungsseite werden die Verfügbarkeit und die Qualität von Rohstoffen von entscheidender Bedeutung für die Produktion sein. Die Geschäftsentwicklung wird zumindest im ersten Halbjahr von diesen Faktoren weiter beeinträchtigt werden. Mittelfristig sollen über die ab dem Jahr 2022 geplante Erwirtschaftung von Jahresüberschüssen die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten signifikant zurückgeführt werden. Die bereits aktuell komfortable Eigenkapitalausstattung wird dadurch weiter gestärkt. Die grundsätzlich positiven Einschätzungen müssen allerdings vor dem Hintergrund verschiedener Unwägbarkeiten eingeschränkt, bzw. mit Vorbehalt versehen werden. Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie und der derzeitigen Infektionswelle muss einerseits darauf hingewiesen werden, dass alle Prognosen und Planungen unter der Annahme gelten, dass es nicht erneut zu signifikanten Verwerfungen als Folge von verschärften Eindämmungsmaßnahmen gegen eine weitere Ausbreitung des Coronavirus kommt. Hinzu kommt, dass geopolitische Konflikte, insbesondere in jüngster Zeit die Ukraine-Krise, auch negative Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland haben können, die bisher weder bezüglich ihrer politischen noch konjunkturellen Folgen einschätzbar sind. 8. Schlusserklärung im Bericht des Vorstandes über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen gemäß § 312 Abs. 3 AktG Abschließend erklären wir, dass unsere Gesellschaft nach den Umständen, die uns zum Zeitpunkt der Vornahme der Rechtsgeschäfte bekannt waren, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten hat. Auf Veranlassung oder im Interesse des herrschenden oder eines mit ihm verbundenen Unternehmens wurden im Berichtszeitraum keine Maßnahmen getroffen oder unterlassen.
Bremen, 8. April 2022 Steuler Fliesengruppe AG Alexander Lakos Peter Wilson Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021AKTIVA scrollen
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akt. Lat. St. Bewertungsunterschiede Verlustvorträge Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2021scrollen
Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2021scrollen
Konzern-Eigenkapitalspiegel für das Geschäftsjahr 2021Die nachfolgende Übersicht zur Entwicklung des Eigenkapitals im Konzern wurde entsprechend DRS 22 "Konzerneigenkapital" aufbereitet. scrollen
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Anhang zum Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 20211. Allgemeine Angaben Gemäß dem Beschluss der Hauptversammlung vom 26. August 2021 firmiert die Norddeutsche Steingut Aktiengesellschaft seit dem 22. November 2021 als Steuler Fliesengruppe AG. Die Steuler Fliesengruppe AG (kurz: AG) hat ihren Sitz in Bremen. Sie ist im Handelsregister des Amtsgerichts Bremen unter Nummer HRB 3180 eingetragen. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB i. V. m. § 298 Abs. 1 HGB aufgestellt. Mit der Zustimmung des Aufsichtsrats hat der der Vorstand der AG, in Übereinstimmung mit den entsprechenden Beschlussfassungen der jeweiligen Gesellschaften der Fliesensparte der Steuler-Gruppe, zu der die AG nebst ihren Tochtergesellschaften gehört, im Jahr 2021 die Steuler Fliesensparte gesellschaftsrechtlich neu strukturiert. In der seither geltenden Formalorganisation führt die AG die Fliesensparte operativ und bündelt den Vertrieb, das Marketing, den Vertriebsinnendienst sowie wesentliche kaufmännische Bereiche für die gesamte Fliesensparte der Steuler-Gruppe. Zur gesellschaftsrechtlichen Umsetzung dieses Konzeptes wurde von der Ermächtigung des Vorstands gemäß § 4 Abs. 3 bis 6 der Satzung der AG, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer auf den Inhaber lautender Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlage zu erhöhen, Gebrauch gemacht. Formalrechtliche Grundlage hierfür ist ein Vorstandsbeschluss vom 11. Juni 2021 mit Zustimmung des Aufsichtsrats vom gleichen Tag. Demnach wurden die zuvor von der Steuler-Fliesen GmbH gehaltenen Anteile am Kapital der Kerateam Produktion GmbH & Co. KG (vormals: Kerateam Fliesenproduktions und -vertriebs GmbH & Co. KG), Leisnig, und der Kerateam Verwaltungs GmbH (vormals: Kerateam Fliesenproduktions und -vertriebs Verwaltungs GmbH), Leisnig, im Wege einer Sacheinlage in die AG eingebracht. Hierdurch wurde eine Kapitalerhöhung von € 6.135.502,57 um € 1.635.601,92 auf € 7.771.104,49 erreicht, die am 22. Juni 2021 in das Handelsregister eingetragen wurde. Zudem wurde am 30. Juli 2021 von der zuvor genannten Ermächtigung des Vorstands gemäß § 4 Abs. 3 bis 6 der Satzung mit Zustimmung des Aufsichtsrats vom gleichen Tage Gebrauch gemacht und die von der Steuler-Fliesen GmbH gehaltenen Anteile am Kapital der Team Steuler GmbH, Höhr-Grenzhausen, die der im Jahr 2020 neu gegründeten Steuler Fliesen Produktion GmbH, Höhr-Grenzhausen, und die von der Kerateam Produktion GmbH & Co. KG gehaltenen Anteile der Deutsche Fliese AG, Bremen, im Rahmen einer weiteren Sacheinlage in die AG eingebracht. Die Steuler Fliesen Produktion GmbH hat im Zuge einer vorgeschalteten gesellschaftsrechtlichen Transaktion den Produktionsbereich der Steuler-Fliesen GmbH übernommen. Darüber hinaus wurden mittels weiterer Strukturierungsmaßnahmen sämtliche Vertriebsaktivitäten, die bisher von verschiedenen Einzelgesellschaften wahrgenommen wurden, auf die AG übertragen und somit zentralisiert. Die letztgenannten Einbringungsvorgänge führten zu einer weiteren Kapitalerhöhung im Wege von Sacheinlagen von bisher € 7.771.104,49 um € 1.165.908,49 auf € 8.937.012,98. Diese Kapitalerhöhung wurde mit Datum vom 30. September 2021 im Handelsregister eingetragen. Die Anzahl der Stückaktien hat sich durch die Sacheinlagen von 2.400.000 um 1.094.340 auf 3.494.340 erhöht. Mit dieser formalrechtlichen und operativen Neustrukturierung der Fliesensparte wurde der Marktauftritt in der AG gebündelt. Vorbereitend war bereits im Jahr 2020 eine Sortimentsbereinigung durchgeführt worden, um die Sortimentskomplexität zu reduzieren, die aufgrund der Vielzahl der in den letzten Jahren produzierten und am Markt durch die verschiedenen Gruppengesellschaften angebotenen Produkte erforderlich geworden war. Im Zuge der beschriebenen strukturellen Optimierung wurde das bereinigte Vorratsvermögen der AG mit Vertrag vom 20. September 2021 zu Buchwerten an die NordCeram Produktion GmbH verkauft, um insgesamt in der Steuler-Fliesengruppe die Verantwortung für die Lagerbestände den Fertigungsstandorten und den entsprechenden Gesellschaften zuzuordnen. Somit wird perspektivisch mit dem erreichten einheitlichen Marktauftritt sowie mit der weitestmöglichen Kongruenz operativer und gesellschaftsrechtlicher Strukturen auch eine deutliche Kostenreduktion im Produktions- und Logistikbereich einhergehen. Der Konzern hat im Berichtsjahr ein lasergesteuertes Fahrzeug (LGV) angeschafft und im Rahmen eines Sale-and-lease-back-Vertrages verkauft. Die anschließende Anmietung führt im Konzern zu einem Liquiditätszufluss in Höhe der Anschaffungskosten von T€ 117. Dem steht ein zukünftiger Liquiditätsabfluss durch die ab dem Jahr 2022 über die fünfjährige Vertragslaufzeit zu zahlenden Leasingaufwendungen von jährlich T€ 25 gegenüber. 2. Konsolidierungskreis Neben der Steuler Fliesengruppe AG wurden folgende Gesellschaften im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen, da die Steuler Fliesengruppe AG über die Mehrheit der Stimmrechte verfügt und daher einen beherrschenden Einfluss ausüben kann: scrollen
Die NordCeram Produktion GmbH, Bremen, und die Kerateam Produktion GmbH & Co. KG, Leisnig, haben von der Befreiungsvorschrift des § 264 Abs. 3 HGB bzw. § 264b HGB (Inanspruchnahme der Erleichterungen bei der Aufstellung und Offenlegung von Jahresabschlüssen) Gebrauch gemacht und auf eine Offenlegung der Jahresabschlüsse verzichtet. 3. Konsolidierungsgrundsätze Die in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen bilanzieren auf den 31. Dezember 2021. Bei den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden einheitlich die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des Mutterunternehmens Steuler Fliesengruppe AG entsprechend der Vorschriften des Handelsgesetzbuches angewendet. Bezüglich der Kapitalkonsolidierungen, die bis zum 31. Dezember 2020 durchzuführen waren, hat die Gesellschaft von den Erleichterungsvorschiften nach Artikel 67 Abs. 5 Satz 2 EGHGB Gebrauch gemacht. Sämtliche bis zu diesem Zeitpunkt erstmals in den Konzernabschluss einzubeziehenden Tochterunternehmen wurden im Wege der Bargründung durch das Mutter- oder durch eines oder mehrere Tochterunternehmen errichtet. Insofern führte die Anwendung der Buchwertmethode nicht zu anderen Ergebnissen als die Neubewertungsmethode. Für die zum 31. Dezember 2021 erstmalig mittels Vollkonsolidierung einzubeziehende Steuler Fliesen Produktion GmbH wurde die Kapitalkonsolidierung gemäß § 301 HGB durchgeführt. Die Anschaffungskosten der Beteiligung an dem Tochterunternehmen wurde mit dem auf diese Anteile entfallenden Betrag des Eigenkapitals zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung verrechnet. Es ergaben sich keine Unterschiedsbeträge aus dieser Konsolidierung. Der Anlagenspiegel wird auf Basis der aus den Einzelabschlüssen übernommenen historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten und kumulierten Abschreibungen aufgestellt. Die im Wege der Sachkapitalerhöhung eingebrachten Anlagegüter wurden mit den Restbuchwerten erfasst und fortgeschrieben. Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den konsolidierten Gesellschaften werden gegeneinander aufgerechnet. Die verbleibenden Forderungen gegen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen nicht zum Konsolidierungskreis gehörende Unternehmen. Im Berichtsjahr sind aus konzerninternen Lieferungen von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie Fertigerzeugnissen Zwischengewinne entstanden, die gemäß § 304 HGB eliminiert werden. Soweit sich die Erzeugnisse zum Abschlussstichtag noch im Vorratsbestand der empfangenden Gesellschaft befinden, werden diese zu den Konzernherstellungskosten, d. h. abzüglich des Gewinnanteils sowie der Vertriebskosten und eines Verwaltungskostenanteils, bewertet. Bei der Konsolidierung der Aufwands- und Ertragsposten werden die Umsatzerlöse sowie die anderen Erträge der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen mit den ihnen entsprechenden Aufwendungen der empfangenden Unternehmen verrechnet. Auf Konsolidierungsvorgänge, die zu Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen der Vermögensgegenstände, Schulden oder Rechnungsabgrenzungsposten und deren steuerlichen Wertansätzen führen, werden Steuerabgrenzungen gemäß § 306 HGB insoweit vorgenommen, als sich diese Differenzen in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen. Dabei kommt ein Steuersatz von 30,0 % zur Anwendung. Veränderungen wurden ergebniswirksam erfasst. Die Anteile anderer Gesellschafter an den in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen wurden im Vorjahr in Höhe ihres Anteils am Eigenkapital (Gezeichnetes Kapital, Rücklagen und Gewinnvortrag) als Anteile anderer Gesellschafter entsprechend § 307 HGB gesondert ausgewiesen. Diese wurden bei der im Berichtsjahr durchzuführenden Kapitalkonsolidierung, für die im Rahmen der oben beschriebenen Sachkapitalerhöhungen zusätzlich erhaltenen Anteile von 50,0 % am Kapital der Kerateam Produktion GmbH & Co. KG, in Höhe von T€ 4.375 verrechnet sowie in Höhe von T€ 1.551 an die anderen Gesellschafter ausgeschüttet. Der im Zusammenhang mit dieser Kapitalkonsolidierung verbleibende Unterschiedsbetrag in Höhe von T€ 1.829 wurde gemäß DRS 23 Tz. 175 i. V. m. DRS 22 Tz. 57 erfolgsneutral den Gewinnrücklagen zugewiesen. Der unter den Anteilen anderer Gesellschafter im Berichtsjahr ausgewiesene Saldo in Höhe von T€ 928 betrifft den Ergebnisanteil am Konzernergebnis des Jahres 2021, der den verbliebenen anderen Gesellschaftern zusteht. 4. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Der Konzernabschluss wird in Euro, der funktionalen Währung des Konzerns, aufgestellt. Sofern nichts anderes angegeben, werden sämtliche Werte in Tausend Euro (T€) gerundet. Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens sind zu Anschaffungskosten bilanziert und werden, sofern sie der Abnutzung unterliegen, nach der linearen Methode auf Basis einer Nutzungsdauer von drei bzw. fünf Jahren abgeschrieben. Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und wird, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die planmäßigen Abschreibungen werden auf der Grundlage der voraussichtlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände überwiegend linear vorgenommen. Geringwertige Anlagegüter mit einem Wert zwischen € 250,00 und € 1.000,00 werden in einen Sammelposten eingestellt, der im Jahr des Zugangs sowie den folgenden vier Jahren jährlich mit 20,0 % aufwandswirksam aufgelöst wird. Bei den Finanzanlagen sind Anteilsrechte mit den Anschaffungskosten angesetzt. Die Vorräte werden zu Anschaffungs- und Herstellungskosten bzw. zu den niedrigeren Tageswerten angesetzt. Die Bestände an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sind zu durchschnittlichen Einstandspreisen oder zu niedrigeren Tagespreisen am Bilanzstichtag aktiviert. Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse sind mit den Herstellungskosten bewertet, wobei neben den direkt zurechenbaren Materialeinzelkosten, Fertigungslöhnen und Sondereinzelkosten der Fertigung auch angemessene Teile der Fertigungs- und Materialgemeinkosten, der Kosten für die allgemeine Verwaltung und für soziale Einrichtungen und Leistungen sowie Abschreibungen und anteilige Finanzierungskosten berücksichtigt werden, soweit sie durch die Fertigung veranlasst sind. In allen Fällen wurde verlustfrei bewertet, d. h. es wurden zur Überprüfung der verlustfreien Bewertung Abschläge von den voraussichtlichen Verkaufspreisen für noch anfallende Kosten vorgenommen und der verbleibende Betrag den Herstellungskosten gegenübergestellt. Sofern der auf diesem Wege ermittelte beizulegende Wert unter den Herstellungskosten liegt, kommt dieser niedrigere Wert zum Ansatz. Handelswaren sind zu durchschnittlichen Anschaffungskosten oder niedrigeren Marktpreisen bilanziert. Alle erkennbaren Risiken im Vorratsvermögen , die sich aus überdurchschnittlicher Lagerdauer, geminderter Verwertbarkeit und niedrigeren Wiederbeschaffungskosten ergeben, sind durch angemessene Abwertungen berücksichtigt. Neben den handelsüblichen Eigentumsvorbehalten bestehen bezogen auf die Vorräte keine weiteren Sicherheitsübereignungen. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert angesetzt. Allen risikobehafteten Posten ist durch die Bildung angemessener Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen; das allgemeine Kreditrisiko ist durch pauschale Abschläge berücksichtigt. Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten werden mit den Nominalwerten bewertet. Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen Auszahlungen, die in der Folgeperiode aufwandswirksam werden. Die aktiven latenten Steuern resultieren im Wesentlichen aus den handels- und steuerrechtlichen Bewertungsunterschieden bei den Pensionsrückstellungen in den Einzelabschlüssen der Tochtergesellschaften gemäß § 274 HGB. Darüber hinaus wurden aktive latente Steuern für die eliminierten Zwischengewinne gemäß § 304 HGB gebildet. Die Berechnung von latenten Steuern beruht auf temporären Unterschieden zwischen den handels- und steuerrechtlichen Wertansätzen der Bilanzposten. Sich ergebende Steuerbe- und -entlastungen werden verrechnet. Der zur Berechnung der latenten Steuern verwendete konzerneinheitliche Steuersatz für Steuern vom Einkommen und Ertrag liegt bei 30,0 %. Das gezeichnete Kapital ist mit dem Nominalwert bilanziert. Investitionszuschüsse, die für die Erweiterung der Produktionsstandorte in Bremerhaven und Leisnig gewährt wurden, werden zunächst in einen Sonderposten eingestellt und entsprechend dem Abschreibungsverlauf ergebniswirksam aufgelöst. Die Investitionszulagen wurden gemäß der §§ 2 und 3 InvZuIG für die Erweiterung des Produktionsstandortes Leisnig gewährt. Diese werden ebenfalls zunächst als Sonderposten erfasst und entsprechend der Nutzungsdauer der bezuschussten Vermögensgegenstände ergebniswirksam aufgelöst. Die Höhe der Pensionsrückstellungen ist nach den anerkannten versicherungsmathematischen Grundsätzen mittels der "Projected Unit Credit Method" ermittelt worden. Hiernach werden die in den einzelnen Jahren erdienten Teile der Versorgung als Bausteine angesehen, die insgesamt die Pensionsverpflichtung ergeben. Als biometrische Rechnungsgrundlagen wurden die "Richttafeln 2018G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck verwendet. Im Berichtsjahr ist ein von der Deutschen Bundesbank vorgegebener durchschnittlicher Rechnungszinssatz von 1,90 % (Vj.: 2,34 %) bei der Bewertung zu Grunde gelegt. Rentenanpassungen wurden mit 1,5 % p. a. (Vj.: 2,0 %) eingerechnet. Die Ausschüttungssperre nach § 253 Abs. 6 HGB aus der Differenz der Bewertung mit dem 7-Jahres-Durchschnittszins und dem 10-Jahres-Durchschnittszins beträgt T€ 354 (Vj.: T€ 481). Die Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen werden auf der Grundlage des § 253 HGB ermittelt. Anzusetzen ist hierbei der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendige Erfüllungsbetrag gemäß § 253 Abs. 1 Satz 2 HGB. Soweit vorhanden, werden bei Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr künftige Preis- und Kostensteigerungen berücksichtigt und eine Abzinsung auf den Bilanzstichtag vorgenommen. Als Abzinsungssätze für längerfristige Rückstellungen werden die den Restlaufzeiten der Rückstellungen entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssätze der vergangenen sieben Geschäftsjahre verwendet, die von der Deutschen Bundesbank gemäß Rückstellungsabzinsungsverordnung monatlich ermittelt und bekannt gegeben werden. Rückstellungen für Jubiläen werden auf der Grundlage eines versicherungsmathematischen Gutachtens analog der für Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen genannten Methodik und den entsprechenden Zinssätzen gebildet (31. Dezember 2021: 1,36 %; Vj.; 1,64 %) Die Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt. 5. Erläuterungen zur Bilanz Anlagevermögen Die Zusammensetzung und Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres im Anlagenspiegel dargestellt. Angaben zum Anteilsbesitz Die Aufstellung des Anteilsbesitzes ist in der Anlage zum Konzernanhang dargestellt. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Ein Großteil der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird seit dem Jahr 2020 zur Optimierung des Working Capitals unmittelbar nach deren Entstehen auf der Basis eines Factoring-Vertrages unter Berücksichtigung noch an die Kunden zu erteilende Konditionsgutschriften an einen Vertragspartner verkauft. Hierdurch werden die Cashflows aus den Warenverkäufen früher realisiert, während die Factoringgebühren in die Gewinnermittlung einfließen. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen resultieren aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verrechnungen. Eigenkapital Das gezeichnete Kapital beträgt nach den beiden durchgeführten Sachkapitalerhöhungen zum 31. Dezember 2021 T€ 8.937 (Vj.: T€ 6.136) und ist in 3.494.340 (Vj.: 2.400.000) Stückaktien eingeteilt. Der rechnerische Wert je Stück beläuft sich somit € 2,56. Die Aktien lauten auf den Inhaber. Die Kapitalrücklage beträgt zum 31. Dezember 2021 T€ 15.513 (Vj.: T€ 8.181). Die Erhöhung resultiert aus den im Rahmen der beiden durchgeführten Sachkapitalerhöhungen entstandenen Aufgeldern (Agios). Die Gewinnrücklagen setzten sich wie im Vorjahr aus der gesetzlichen Rücklage in Höhe von T€ 435 und anderen Gewinnrücklagen in Höhe von T€ 14.077 zusammen. Zu weiteren Erläuterungen wird auf den Konzern-Eigenkapitalspiegel verwiesen. Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 27. Juni 2019 ermächtigt worden, bis zum 26. Juni 2024 mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital um bis zu € 3.067.751,00 durch ein- oder mehrmalige Ausgabe neuer auf den Inhaber lautender Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlage zu erhöhen. Dieses genehmigte Kapital ist im Rahmen der im Juni 2021 durchgeführten Sachkapitalerhöhungen in Höhe von € 2.801.510,40 verwendet worden, so dass noch € 266.240,60 verbleiben. Zudem ist der Vorstand durch Beschluss der Hauptversammlung vom 26. August 2021 ermächtigt worden, bis zum 25. August 2026 mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital um bis zu € 2.453.400,00 ( genehmigtes Kapital ) durch ein- oder mehrmalige Ausgabe neuer auf den Inhaber lautender Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlage zu erhöhen. Rückstellungen Dieser Posten enthält: scrollen
Die sonstigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für Aufwendungen aufgrund von ausstehenden Rechnungen (T€ 678, Vj.: T€ 965), ausstehende Urlaubslöhne und -gehälter (T€ 554; Vj.: T€ 320), Abfindungen (T€ 300, Vj.: T€ 0), Dienstjubiläen (T€ 264, Vj.: T€ 240), ausstehende Beiträge für die Berufsgenossenschaft (T€ 250, Vj.: T€ 205) sowie Abschlusskosten (T€ 190; Vj.: T€ 164). Verbindlichkeiten Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten sind im Verbindlichkeitenspiegel im Einzelnen dargestellt: Verbindlichkeitenspiegel scrollen
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind im Wesentlichen durch Grundschulden zu Lasten des für das Betriebsgrundstück in Bremerhaven ausgegebenen Erbbaurechts und der Betriebsgrundstücke in Bremen und Leisnig sowie durch Sicherungsübereignung von maschinellen Produktionsanlagen besichert. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren aus Lieferungen und Leistungen sowie einem Darlehen. Letztgenanntes valutiert zum Stichtag in Höhe von T€ 7.500. 6. Haftungsverhältnisse / Sonstige finanzielle Verpflichtungen Für die Geschäftsanteile an einer Genossenschaft besteht eine Haftsumme von T€ 23. Aus dem erbbaurechtlichen Vertrag mit der Stadt Bremerhaven über das Betriebsgrundstück in Bremerhaven, der eine Laufzeit bis zum Jahr 2051 hat, ergeben sich sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Erbbauzinsen in Höhe von T€ 260 p. a. Unter Berücksichtigung eines Rechnungszinsfußes von 1,90 % (Vj.: 2,34 %) ergibt sich ein abgezinster Barwert der Verpflichtung von circa € 5,6 Mio. (Vj.: € 5,1 Mio.). Der Gesamtbetrag der Zahlungsverpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen über die Vertragslaufzeit beläuft sich auf T€ 3.596 (Vj.: T€ 4.440). Die Miet- und Leasingverträge enden zwischen 2022 und 2026 oder sind auf unbestimmte Zeit abgeschlossen. Die Leasinggeschäfte verringern insbesondere die Kapitalbindung und verbessern die Eigenkapitalquote, führen aber während der Vertragslaufzeit auch zur Bindung an die geleasten technischen Anlagen und Maschinen und die Betriebsausstattungen. 7. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung Umsatzerlöse Die Umsatzerlöse gliedern sich nach geographisch bestimmten Märkten in Prozent vom Gesamtumsatz wie folgt: scrollen
Sonstige betriebliche Erträge Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten im Wesentlichen Erträge aus der Auflösung von Sonderposten (T€ 306; Vj.: T€ 401), Erträge aus Sachbezügen (T€ 232; Vj.: T€ 224) sowie Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (T€ 153; Vj.: T€ 44). Sonstige betriebliche Aufwendungen Im Geschäftsjahr 2021 wurden als Aufwand folgende Honorare des Abschlussprüfers erfasst: Abschlussprüfungsleistungen (T€ 74; Vj.: T€ 77), andere Bestätigungsleistungen (T€ 8; Vj.: T€ 9), Steuerberatungsleistungen (T€ 38; Vj.: T€ 22) sowie sonstige Leistungen (T€ 25; Vj.: T€ 4). Zinsen und ähnliche Aufwendungen Die Zinsaufwendungen beinhalten den Zinsanteil aus der Dotierung von Pensionsrückstellungen (T€ 368; Vj.: T€ 396). 8. Sonstige Angaben Emissionsberechtigungen Der Konzern besitzt zum 31. Dezember 2021 23.795 Stück unentgeltlich erhaltene Emissionsberechtigungen. Der vorsichtig geschätzte Zeitwert unentgeltlich erhaltener Emissionsberechtigungen beträgt zum Stichtag 31. Dezember 2021 T€ 1.951. Derivate Zum Bilanzstichtag bestehen zwei Zinsswaps über insgesamt nominal T€ 4.071 und zwei Floors über nominal T€ 4.071 mit einer Restlaufzeit von zwei Jahren, die zur Sicherung gegen Zinsänderungsrisiken aus Darlehen abgeschlossen wurden. Die Zinsderivate haben zum 31. Dezember 2021 einen Zeitwert von T€ -16. Die Berechnung beruht auf einem anerkannten mathematischen Verfahren und auf Basis der zum Berechnungszeitpunkt vorliegenden Marktdaten. Für diese Derivate bestehen gemäß § 254 HGB Bewertungseinheiten mit bestehenden Krediten. Aufsichtsrat und Vorstand Dem Aufsichtsrat gehören an: scrollen
Von der Belegschaft gewählt: scrollen
Dem Vorstand gehören an: scrollen
Der Geschäftsbereich III ist aktuell nicht besetzt. Die Tätigkeiten werden von dem Vorstand des Geschäftsbereichs I mit Unterstützung des Vorstands aus dem Geschäftsbereich II und der technischen Geschäftsführer der Tochtergesellschaften wahrgenommen. Für das Geschäftsjahr 2021 belaufen sich die Bezüge des Aufsichtsrats auf T€ 45 (Vj.: T€ 45). Gemäß den Bestimmungen der Satzung hat die Gesellschaft an jedes Aufsichtsratsmitglied T€ 6 gezahlt. Der Vorsitzende hat den doppelten und sein Stellvertreter den eineinhalbfachen Betrag erhalten. Der Vorstand wurde in Höhe von T€ 513 (Vj.: T€ 477) vergütet. Die Bezüge der aktuellen Vorstandsmitglieder bestehen aus erfolgsunabhängigen Komponenten und einer variablen Vergütung, die anhand der Ergebnisse der Steuler Fliesengruppe AG und ihrer Tochtergesellschaften berechnet wird. Der Pensionsaufwand für ehemalige Vorstandsmitglieder und deren Hinterbliebenen belief sich auf T€ 480. Für diesen Personenkreis bestanden zum 31. Dezember 2021 Pensionsrückstellungen in Höhe von T€ 4.316 (Vj.: T€ 4.575). Personal Im Jahresdurchschnitt setzte sich der Personalbestand folgendermaßen zusammen: scrollen
Ergebnisverwendung Der Vorstand schlägt in Übereinstimmung mit dem Aufsichtsrat vor, das Jahresergebnis der Steuler Fliesengruppe AG auf neue Rechnung vorzutragen. Konzernzugehörigkeit Gemäß Mitteilung nach § 33 Abs. 1 WpHG hält die Steuler Holding GmbH, Höhr-Grenzhausen, weiterhin mehr als 75,0 % der Stimmrechtsanteile an der Steuler Fliesengruppe AG. Die Stimmrechtsanteile werden von der Steuler-Fliesen GmbH, Höhr-Grenzhausen, gehalten und sind der Steuler Holding GmbH gemäß § 34 Abs. 1 WpHG zuzurechnen. Die Steuler Fliesengruppe AG bzw. der Konzern gehören daher zum Steuler Holding GmbH Konzern. Die Konzernobergesellschaft Steuler Holding GmbH stellt ihrerseits einen Konzernabschluss auf, in den die Steuler Fliesengruppe AG einschließlich ihrer Tochtergesellschaften einbezogen wird. Die Konzernabschlüsse werden im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.
Bremen, 8. April 2022 Steuler Fliesengruppe AG Alexander Lakos Peter Wilson Entwicklung des Konzern-Anlagevermögensscrollen
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Bestätigungsvermerk des unabhängigen AbschlussprüfersAn die Steuler Fliesengruppe AG, Bremen Prüfungsurteile Wir haben den Konzernabschluss der Steuler Fliesengruppe AG (vormals: Norddeutsche Steingut Aktiengesellschaft), Bremen, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzern-Eigenkapitalspiegel und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Steuler Fliesengruppe AG (vormals: Norddeutsche Steingut Aktiengesellschaft), Bremen, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 geprüft. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse scrollen
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichtes geführt hat. Grundlage für die Prüfungsurteile Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichtes in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichtes" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen. Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen. Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichtes, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können. Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichtes. Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichtes Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichtes getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus scrollen
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Bremen, 11. April 2022 Gräwe
& Partner GmbH
Heuer, Wirtschaftsprüfer Sloot, Wirtschaftsprüfer Bericht des Aufsichtsrats über das Geschäftsjahr 2021Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, ein ereignisreiches Geschäftsjahr 2021 liegt hinter uns. Die jetzt unter der Steuler Fliesengruppe AG firmierende ehemalige Norddeutsche Steingut Aktiengesellschaft fasst alle Aktivitäten im Bereich Fliesen der Unternehmensgruppe Steuler zusammen. Unsere Gesellschaft führt nun die gesamte Steuler Fliesengruppe. Die Umsetzung dieser neuen effizienten und transparenten Formalorganisation der Steuler Fliesengruppe hatte im Berichtsjahr eine Intensivierung des ohnehin hohen Austausches zwischen Vorstand und Aufsichtsrat zur Folge. Die im Geschäftsjahr ohne Frage erzielten Fortschritte unserer Geschäftstätigkeit wurden leider abermals durch die Corona-Pandemie ausgebremst. Sie führte nicht nur zu anhaltenden Einschränkungen im Vertrieb, sondern hatte zudem durch krankheitsbedingte Personalausfälle und Corona-Quarantänen negative Auswirkungen auf die Produktionseffizienz in den Werken - speziell in Leisnig - zur Folge. Für weitere strategische Aussagen verweisen wir auf die Angaben des Vorstands im Bericht des Vorstands und im Konzernlagebericht. Arbeit des Aufsichtsrats Wie auch in den Vorjahren hat der Aufsichtsrat im Berichtsjahr die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben sorgfältig und gewissenhaft wahrgenommen. Der Aufsichtsrat hat den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig beraten sowie seine Geschäftsführung sorgfältig und kontinuierlich überwacht. Über die Sonderthemen neue Formalorganisation und die Auswirkungen der Corona-Pandemie hinaus berieten Vorstand und Aufsichtsrat vor allem über die Unternehmensstrategie (inkl. der Sortimentspolitik), die Unternehmensplanung (einschließlich der Finanz- und Investitionsplanung), die Geschäftsentwicklung, Produktinnovationen, die Finanzlage und die Profitabilität aller Konzerngesellschaften sowie das Risikomanagementsystem. Ein weiterer Schwerpunkt der gemeinsamen Beratungen stellte zudem die Umsetzung und der Stand des 2019 initiierten Maßnahmenpakets zur Wiedererlangung der Profitabilität dar, welches in 2021 sichtlich positive Auswirkungen auf die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage des Konzerns hatte. Zudem besprachen Vorstand und Aufsichtsrat den Entwicklungsstand des Werksgrundstücksverkaufs in Bremen-Grohn und den der Verlagerung der Bestände nach Bremerhaven. Über die regelmäßigen mündlichen und schriftlichen Berichte des Vorstands wurde der Aufsichtsrat über alle für das Unternehmen wichtigen Entscheidungen und Geschäftsvorgänge auf dem Laufenden gehalten und stets umgehend und ausführlich über Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den Planungen informiert. Soweit nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung erforderlich, hat der Aufsichtsrat den Beschlussvorlagen des Vorstands nach eingehender Prüfung zugestimmt. Sitzungen des Aufsichtsrats Im Geschäftsjahr 2021 fanden fünf ordentliche Sitzungen des Aufsichtsrats statt, welche aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie mehrheitlich als Videokonferenzen durchgeführt wurden. Abgehalten wurden die Sitzungen am 22. März, 29. April, 24. Juni, 26. August sowie 13. Dezember 2021. Bis auf die ersten beiden Sitzungen des Berichtsjahres, an denen Herr Martin Steuler entschuldigt fehlte, nahmen stets alle Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands an den Sitzungen teil. Darüber hinaus waren auf der bilanzfeststellenden Aufsichtsratssitzung am 29. April 2021 als Gäste zeitweilig Vertreter des Abschlussprüfers Gräwe & Partner GmbH und ein Mitarbeiter aus dem Rechnungswesen zugegen. Zudem fasste der Aufsichtsrat im Berichtsjahr die folgenden Beschlüsse im Umlaufverfahren: scrollen
Erteilung des Prüfungsauftrages an die Gräwe & Partner GmbH Auf der ordentlichen Hauptversammlung am 26. August 2021 wurde die Gräwe & Partner GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Bremen, zum Abschluss- und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2021 gewählt. Der vom Aufsichtsrat erteilte Prüfungsauftrag umfasste neben der Festlegung von spezifischen Prüfungsschwerpunkten auch die freiwillige Prüfung des Risikomanagementsystems. Jahresabschluss und Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 Der Abschlussprüfer Gräwe & Partner GmbH hat den vom Vorstand nach den Regeln des Handelsgesetzbuchs aufgestellten Konzernabschluss samt Konzernlagebericht und Jahresabschluss samt Lagebericht geprüft und jeweils mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Auch dem vom Vorstand erstellten Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen gem. § 312 AktG (Abhängigkeitsbericht) erteilte die Gräwe & Partner GmbH einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk. Am 28. April 2022 fand die bilanzfeststellende Sitzung für das Geschäftsjahr 2021 statt, an welcher Vertreter des Abschlussprüfers teilnahmen. Sämtliche vorgenannten Abschlussunterlagen sind allen Aufsichtsratsmitgliedern mit ausreichendem zeitlichem Vorlauf zur Bilanzaufsichtsratssitzung zugegangen. Die Vertreter des Abschlussprüfers berichteten über den Ablauf und die wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfung, insbesondere im Hinblick auf zuvor festgelegte Prüfungsschwerpunkte. Wesentliche Schwächen des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystems wurden dabei nicht festgestellt. Das vom Vorstand gemäß § 91 Abs. 2 AktG eingerichtete Überwachungssystem ist geeignet, den Fortbestand des Unternehmens gefährdende Risiken frühzeitig zu erkennen. Fragen des Aufsichtsrats wurden von den Vertretern des Abschlussprüfers ausführlich beantwortet. Da sich nach eingehender Prüfung sämtlicher Abschlussunterlagen für den Aufsichtsrat keine Einwendungen ergaben, hat er sich dem Prüfungsergebnis des Abschlussprüfers angeschlossen. Daher billigte der Aufsichtsrat den vom Vorstand aufgestellten Konzern- und Jahresabschluss 2021 inklusive der jeweiligen Lageberichte. Damit ist der Jahresabschluss der Steuler Fliesengruppe AG zum 31. Dezember 2021 gemäß § 172 AktG festgestellt. Gegenstand der Prüfungen durch den Aufsichtsrat war außerdem der vom Vorstand gemäß § 312 AktG aufgestellte Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen (Abhängigkeitsbericht). In seinem uneingeschränkten Testat hat der Wirtschaftsprüfer bestätigt, dass die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind und bei keinem der im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäfte die Leistung der Gesellschaft unangemessen hoch war. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung hat der Aufsichtsrat keine Einwendungen gegen den Abhängigkeitsbericht und das Ergebnis des Abschlussprüfers erhoben und billigt den Abhängigkeitsbericht. Auch der vorliegende Bericht des Aufsichtsrats sowie die Tagesordnung für die ordentliche Hauptversammlung am 23. Juni 2022 wurden besprochen und beschlossen. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Corona-Pandemie und der Ungewissheit, ob ihres weiteren Verlaufs haben Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen, auch die ordentliche Hauptversammlung 2022 als virtuelle Hauptversammlung ohne physische Präsenz der Aktionär*innen abzuhalten. Besetzung von Vorstand und Aufsichtsrat Im Berichtsjahr ergaben sich folgende personelle Veränderungen im Vorstand: Dr. Rüdiger Grau hat am 16. Juni 2021 entschieden, sein Vorstandsmandat nicht über den 31.12.2021 hinaus zu verlängern und sein Amt mit Zustimmung des Aufsichtsrats zum 16. Juli 2021 niedergelegt. In seiner Sitzung vom 24. Juni 2021 hat der Aufsichtsrat Herrn Peter Wilson, Geschäftsführer der Steuler Fliesen Produktion GmbH, mit sofortiger Wirkung in den Vorstand berufen. Auch im Aufsichtsrat ergaben sich personelle Veränderungen. Auf der ordentlichen Hauptversammlung am 26. August 2021 fanden Aufsichtsratswahlen statt, da das Aufsichtsratsmitglied Martin Steuler im Mai 2021 leider verstorben war. An seiner Stelle wählten die Aktionäre Herrn Dr. René Aust, Geschäftsführer der Steuler Holding GmbH, wohnhaft in Koblenz, für den Rest der ursprünglichen Amtszeit des Herrn Martin Steuler, in den Aufsichtsrat. Auf der ordentlichen Aufsichtsratssitzung im Anschluss an die Hauptversammlung konstituierte sich der Aufsichtsrat wie folgt neu: Herr Michael Steuler wurde als Vorsitzender und Herr Jürgen Grimm als dessen Stellvertreter bestätigt. An der übrigen Zusammensetzung des Aufsichtsrats haben sich im Berichtsjahr keine personellen Veränderungen ergeben. Somit bestand der Aufsichtsrat zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 aus seinem Vorsitzenden Michael Steuler, seinem Stellvertreter Jürgen Grimm sowie den Mitgliedern Stefan Voßkühler, Emanuele Cicero, Tino Helm und Dr. René Aust (als Financial Expert). Nachruf Unser langjähriges Aufsichtsratsmitglied Martin Steuler, der unserem Gremium seit dem 2. Juli 2015 angehörte, ist im Mai 2021 leider verstorben. Wir denken in tiefer Anteilnahme an seine Familie, der wir viel Kraft wünschen. Dank 2021 war für alle Mitarbeiter*innen im Steuler Fliesengruppe Konzern vor dem Hintergrund der Schaffung der neuen Formalorganisation bei gleichzeitig anhaltenden Beeinträchtigungen durch die Corona-Pandemie ein sehr herausforderndes Geschäftsjahr, in dem - der erheblichen Widrigkeiten zum Trotz - sichtbare Fortschritte erzielt werden konnten. Daher dankt der Aufsichtsrat allen Mitarbeiter*innen ausdrücklich für ihr großes Engagement, ihre Fähigkeit, betriebliche Abläufe an die besondere Situation anzupassen und ihre Solidarität mit dem Unternehmen. Zudem dankt der Aufsichtsrat dem amtierenden Vorstand und dem ausgeschiedenen Vorstandsmitglied Dr. Rüdiger Grau für seinen persönlichen Einsatz, das fortwährende Engagement in diesen herausfordernden Zeiten sowie die stets vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Bremen, im April 2022 Michael Steuler, Vorsitzender des Aufsichtsrats |
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